Ausgabe 03/2025 | FRUIT LOGISTICA Preview II

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Neuauflage 2024

Mit diesen Produkten: Äpfel und Äpfel Clubsorten, Ananas, Avocados, Bananen, Beerenobst (Heidelbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren + Brombeeren), Birnen und Birnen Clubsorten, Chicorée, Gurken, Kartoffeln, Kiwis, Knoblauch, Kohl (Kopfkohl, Blumenkohl + Brokkoli), Mangos, Möhren, Papayas, Paprikas, Spargel, Tomaten, Zwiebeln + Schalotten.

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N. 03 I 2025

17. JANUAR 2025

AUFTAKT

06 Deutschland importiert EU-weit am meisten Obst und Gemüse

08 SO RTIERUNG & VERPACKUNG

08 Henning Kleinespel, DFHV: „Nur mit einem Kraftakt und nötigen Innovationen können wir gemeinsam die geforderten Ziele erreichen“

12 Solipac: „Die Chancen für die Verpackungsindustrie sind ungebrochen groß“

15 Frutmac stellt „Revolution“ Jollypack Vario vor

16 Verpackung neu gedacht: Expertenwissen und aktuelle Trends am Stand bei Lorentzen & Sievers

18 Dresdner Verpackungstagung: Voller Saal und volles Programm beim Klassentreffen der Branche

20 DIGI TAL & SMART

20 Digitale Plattformen: Warnung vor steigender Abhängigkeit

21 Keelings Knowledge: Effiziente Verwaltung von der Ernte bis zum Packhaus – Software von der Branche für die Branche

22 Consumer Trends Report: Großteil der deutschen Verbraucher wünscht sich Einkaufserlebnis mit generativer KI

24 Forschung: Künstliche Intelligenz sagt voraus, wie gut die Kartoffel wachsen wird

26 TECHNIK

26 Cobots statt Robots

28 Robotisierung im Erdbeeranbau ist eine große Herausforderung

30 DEUTSCHLAND

30 Deutsche Beerenproduktion: Schrumpfen draußen –Wachstum drinnen

32 Olaf Feuerborn, UNIKA: „Wir brauchen dringend Lösungsmöglichkeiten“

33 Deutsche Äpfel: Knackig, frisch, regional

34 Schwaches Jahr für Äpfel, regionale Unterschiede prägen Obstbau

36 POLEN

36 Lobo gehört zu den beliebtesten Apfelsorten

38 SCHLUSSPUNKT

38 Forschung: Wie Trauben die Leistungsfähigkeit von Quantensensoren verbessern RUBRIKEN

35 Verbraucherpreise

38 Themenvorschau / Impressum

Bitte beachten Sie in dieser Ausgabe auch unseren Beihefter „Flandern Special“.

Titelfoto: kirsanoch93 - AdobeStock

„Die Vermutung liegt nahe, dass die PPWR-Mühlen in Brüssel auch in Zukunft nicht in Höchstgeschwindigkeit mahlen werden. Dabei wäre dies doch so wichtig für unsere Branche. Denn schnellere Abläufe und die Zulassung notwendiger Anträge seitens der EU könnten dazu beitragen, dass unsichere Zukunftsszenarien lichter werden und damit die Planbarkeit für viele Unternehmen einfacher wird.“

Langer Atem

Von Donald Trump etwas lernen? Von dem Mann, der behauptet, er habe die Wahl gegen Joe Biden gewonnen, obwohl Dutzende Gerichte seine Niederlage bestätigt haben? Der Kanada zum Bundesstaat der USA machen und auch Grönland buchstäblich „einkassieren“ will und für beide Planspiele den Einsatz von Militär nicht ausschließen möchte? Von so einem ungehobelten und rechtskräftig verurteilten Zeitgenossen muss man nichts lernen, weder politisch, noch ethisch. Aber dass er vier Jahre nach der verlorenen Wahl jetzt doch wieder ins Weiße Haus einziehen kann, beweist die alte Erfahrung, dass man mit einem langen Atem auch ein zunächst verpasstes Ziel doch noch erreichen kann. Und einen langen Atem, so zumindest die Meinung vieler Politikbeobachter, brauche es gerade auch jetzt wieder, um die kommenden vier Jahre unberechenbarer Trump-Politik zu überstehen. „Der Optimist in mir sagt, vier weitere Jahre voller Unsinn. Der Pessimist hält den Atem an“ – ein Zitat aus einem Interview, das der amerikanische Schriftsteller George Saunders Ende 2024 Amnesty International gegeben hat. Keine Frage, die Aussichten könnten durchaus rosiger sein. Und dennoch – um damit auch den Bogen hin zu unserer Branche zu spannen – ist der bessere Ratgeber mit Sicherheit der lange und nicht der angehaltene Atem. Das wird gerade auch wieder im Zusammenhang mit der EU-Verpackungsverordnung PPWR (Packaging and Packaging Waste Regulation) deutlich, von der ja auch zukünftig die Verpackung von Obst und Gemüse maßgeblich abhängen wird. Die Veröffentlichung der neuen Verordnung im Amtsblatt der EU wird in Kürze erwartet und stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nach wie vor aus. Mit einer Ausnahmeliste für das Kunststoff-Verpackungsverbot bei Obst und Gemüse dürfte bspw. in zwei Jahren zu rechnen sein. Darüber hinaus könnten viele Maßnahmen der Verordnung sogar erst 2035 oder noch später greifen. Allein dies lässt vermuten, dass die PPWR-Mühlen in Brüssel auch in Zukunft nicht in Höchstgeschwindigkeit mahlen werden. Dabei wäre dies doch so wichtig für unsere Branche. Denn schnellere Abläufe und die Zulassung notwendiger Anträge seitens der EU könnten dazu beitragen, dass unsichere Zukunftsszenarien lichter werden und damit die Planbarkeit für viele Unternehmen einfacher wird. Inwieweit darf Rezyklat, das nicht in der EU hergestellt wurde, auch zukünftig in der EU zum Einsatz kommen? Auf welche kompostierbaren Alternativen wird es besonders ankommen? Fragen dieser Art werden uns noch länger beschäftigen. Bleibt an dieser Stelle nur noch der Hinweis auf das ausführliche Interview zur PPWR mit Henning Kleinespel, dem stellvertretenden Geschäftsführer des Deutschen Fruchthandelsverband (DFHV), das Sie ab Seite 8 lesen. Ich bin gespannt, wie es Ihnen nach dieser Lektüre gehen wird – aus meiner Sicht gibt es jedenfalls mehrere Gründe, wieder optimistisch in die Zukunft zu blicken.

DEUTSCHER FRUCHT PREIS

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• Ihre Daten geben Sie in das Anmeldeformular unter www.rundschau/Wettbewerbe ein.

• Reichen Sie bitte mindestens zehn aussagekrä ige Fotos ein, gerne auch eine Präsentation, Videoclip, weiteres Material. Alles digital hochladen oder per Wetransfer senden.

• Anmelden können Sie Ihren Markt ab sofort bis zum 10. Februar 2025.

• Die Jury achtet auf: Sortimentsbreite, -tiefe, Aktualität, Präsentation, Warenkunde, Beschri ung, Beratung, Mitarbeiterengagement, PoS-Marketing, eigene Ideen, Kreativität

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• Der Wettbewerb motiviert Mitarbeiter, gemeinsam auf den Sieg hinzuarbeiten.

• Teilnehmer erhalten ein Coaching in Form einer individuellen Beurteilung.

• Die Sieger sind Vorzeigeabteilungen für die Branche und setzen Maßstäbe.

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Deutschland importiert EU-weit am meisten Obst

und Gemüse

EINFUHREN

ST ATISTIK In der ersten Februarwoche ist Deutschland wieder Treffpunkt der europäischen und weltweiten Obst- und Gemüsebranche. Die FRUIT LOGISTICA öffnet ihre Tore für Aussteller und Besucher. Deutschland ist nicht nur als Veranstaltungsort attraktiv, sondern für viele Anbieter auch ein wichtiger Zielmarkt. Immerhin ist Deutschland der wichtigste Importeur von Obst und Gemüse in Europa. 2023 wurden nach Angaben von Eurostat insgesamt rund 43,5 Mio t Obst und Gemüse in die Länder der EU-

27 impor tiert. Das waren, nach einem Rückgang im Vorjahr, wieder 2 % mehr als 2022. Deutschland hat an dieser Gesamtmenge einen Anteil von gut 20 % und ist damit der mit Abstand wichtigste Importeur von Obst und Gemüse in Europa, vor den Niederlanden. Beide Länder, Deutschland und die Niederlande, sind wichtige Drehscheiben für den europäischen Markt. Das heißt, nicht alle Importe verbleiben im Land, zum Teil werden sie als Reexporte in andere europäische Länder auf den Weg gebracht. Der

Obst und Gemüse zwischen

20 Prozent und 30 Prozent günstiger

Bis zum 1. Februar reduziert Aldi Süd eigenen Angaben zufolge Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln oder Äpfel um bis zu 30 %. Dazu gehören festkochende Kartoffeln (2,5-kg-Beutel für 1,39 Euro, -30 %), Kartoffeln vorwiegend festkochend (2,5-kg -Beutel für 1,39 Euro, -30 %), die Krumme Dinger-Äpfel (2-kg-Beutel für 1,89 Euro, -24 % und der 2-kg-Beutel Orangen für 1,89 Euro, -14 %. Zu weiteren Tiefpreis-Highlights zählen helle Trauben für nur 1,89 Euro je 500-g-Schale und Bio-Naturland-Zitronen für nur 0,99 Euro je 500-g-Netz. Vom 20. Januar bis 25. Januar erhalten Kunden in den Lidl-Filialen in Deutschland sechs Tage lang 20 % auf Bio- und Bioland Obst- und -Gemüse-Artikel. Jüngste Zahlen zeigen laut Lidl, dass Bio-Lebensmittel wieder verstärkt nachgefragt werden.

Deutschland ist mit Abstand der wichtigste Importeur von Obst und Gemüse in Europa.

überwiegende Teil der Ware wird innerhalb der EU-27 importiert. Allerdings unterscheiden sich Obst und Gemüse hier recht deutlich. Während beim Obst rund 41 % der Einfuhren von außerhalb der EU kommen, Bananen machen hier den mit Abstand größten Teil aus, liegt der Anteil der Importe aus Drittländern bei Gemüse nur bei rund 17 %. Hier sind es vor allem Tomaten, die aus Ländern außerhalb der EU kommen. Tendenziell hat der Anteil der Drittländer an den Importen in den vergangenen Jahren leicht zugenommen. Vorläufige Angaben für das Jahr 2024 lassen einen leichten Rückgang der Obst- und Gemüseimporte nach Europa erwarten. Voraussichtlich liegt die Importmenge knapp 3 % unter der des Vorjahres. Für die wichtigsten Importnationen sieht es jedoch eher nach einem leichten Anstieg aus. AMI

Unsere Hoffnung ist, dass möglichst viele Obst- und Gemüsesorten auf die Ausnahmeliste kommen. Allerdings bleibt es problematisch, dass jeder Mitgliedstaat diese Liste individuell festlegen kann. Das könnte dazu führen, dass wir am Ende keinen funktionierenden Binnenmarkt mehr haben.“

Henning Kleinespel, stellv. Geschäftsführer und Jurist beim Deutschen Fruchthandelsverband (DFHV) Mehr zum Thema Sortierung & Verpackung lesen Sie ab Seite 8.

Mangoexporte steigen wieder an

PERU Die Mango-Saison in Peru zeigt deutliche Anzeichen einer Erholung nach einer katastrophalen Saison 2023/24. Analysen von Fresh Fruit Peru zeigen, so eurofruit, dass sich die Exporte von frischen Mangos bis Dezember 2024 auf 129.115 t im Wert im Wert von 184 Mio US-Dollar bis Dezember 2024 erholt haben. Dies entspricht einem Anstieg von 530 % im Volumen und 240 % im Wert im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der frühe Beginn der Saison 2024/25 wird wahrscheinlich auch zu einem früheren Ende der Kampagne führen. Derzeit wird davon ausgegangen, dass die Kampagne Ende Februar oder Anfang März enden wird, fast einen Monat früher als üblich. Analysten zufolge wird die Saison voraussichtlich mit einer Liefermenge von 200.000 t bis 230.000 t im Wert von 290 Mio US-Dollar bis 310 Mio US-Dollar enden.

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Obst & Gemüse sind genau dein Ding! Als Nachwuchstalent rockst du die Abteilung in deinem Markt: Ob Apfel oder Zucchini, saisonale Spezialitäten, Zweitplatzierungen, Warenkunde, Rezeptideen – deine Kreativität setzt bei O&G neue Maßstäbe? Dann bewirb dich jetzt: Schreibe uns, warum du als YOUNGSTAR für O&G ausgezeichnet werden solltest, gerne auch Videos, Fotos, Präsentationen an: YoungStar@rundschau.de Teilnehmen können Mitarbeiter im LEH, die aktuell in einer O&G-Abteilung tätig und nicht älter als 25 Jahre sind. Einsendeschluss ist der 10.02.2025.

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Als Gewinn winken dem O&G-YoungStar und einer Begleitperson eine Reise nach Baden-Baden zur Preisverleihung des Deutschen Frucht Preis am 08.05.2025, Hotelübernachtung und 500 Euro Taschengeld inklusive. Die Siegerehrung findet dort im Rahmen der Preisverleihung zum Deutschen Frucht Preis statt. Die Siegerin / den Sieger stellen wir auch im fitfortrade-Magazin im Juli 2025 ausführlich vor. Wir freuen uns auf dich – viel Erfolg!

Initiatoren:

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DER DEUTSCHE FRUCHT PREIS ist seit über 28 Jahren der renommierteste HandelsAward, mit dem die RUNDSCHAU für den Lebensmittelhandel gemeinsam mit dem Fruchthandel Magazin und einer Expertenjury Spitzenleistungen im Bereich „Obst & Gemüse“ auszeichnet. Weitere Informationen zum Deutschen Frucht Preis findest du hier:

www.rundschau.de/ wettbewerbe/fruchtpreis

Positive Signale aus Brüssel – der DFHV ist optimistisch, zukünftig noch mehr Gehör zu finden, wenn es um wichtige Belange für die Obstund Gemüsebranche geht.

„Nur mit einem Kraftakt und nötigen Innovationen können wir gemeinsam die geforderten Ziele erreichen“

PPWR | DFHV ► Die europäische Verpackungsverordnung PPWR (Packaging and Packaging Waste Regulation) hat die Branche bereits im vergangenen Jahr intensiv beschäftigt. Verpackungsmüll zu vermeiden, eine Kreislaufwirtschaft aufzubauen und anzutreiben, Verpackungen besser recyclingfähig zu machen und mehr Rezyklat einzusetzen – dies alles soll mit der PPWR erreicht werden. Die Ungewissheit, wie diese Ziele allerdings konkret von den Unternehmen umgesetzt werden sollen, ist aber auch kurz von Inkrafttreten der Verordnung groß. Über mögliche Konsequenzen, Herausforderungen aber auch Chancen der Verordnung für die Obst- und Gemüsebranche hat das Fruchthandel Magazin mit Henning Kleinespel, stellvertretender Geschäftsführer und Jurist beim Deutschen Fruchthandelsverband (DFHV), gesprochen.

Herr Kleinespel, die Veröffentlichung der neuen Verpackungsverordnung im Amtsblatt der EU steht unmittelbar bevor. 20 Tage später tritt die Verordnung in Kraft und 18 Monate danach werden die ersten Regelungen gültig. Damit scheint aber noch längst nicht alles geklärt zu sein. Oder?

Henning Kleinespel: Die Verordnung steht, sie ist politisch beschlossen, aber viele Details bleiben unklar. Wir können immer noch nicht genau sagen, was auf uns zukommen wird und was der Gesetzgeber am Ende des Tages von

uns wirklich erwartet. Einige Durchführungsverordnungen zur PPWR stehen noch aus. Gerade auch bei der Umsetzung technischer Fragen ist vieles noch nicht geklärt. Das ist aber wichtig, um zu verstehen, wie die Verordnung praktisch umgesetzt werden soll. Unsere Branche ist engagiert und kreativ, d.h. wir gehen davon aus, dass wir gemeinsam mit einem Kraftakt und den nötigen Innovationen auch die geforderten Ziele erreichen werden.

Auf welche Maßnahmen sollte sich die Obst- und Gemüsebranche zunächst besonders konzentrieren, nachdem die Verordnung in Kraft getreten ist?

Für die Obst- und Gemüsebranche stehen zwei Themen besonders im Fokus: Zum einen die Kompostierbarkeit von Fruchtstickern auf Obst und Gemüse sowie von leichten Kunststofftragetaschen, die künftig ebenfalls kompostierbar sein müssen. Zum anderen das geplante Verbot von Kunststoffverpackungen für frisches Obst und Gemüse. Hier warten wir noch auf eine Ausnahmeliste, die entscheidend sein wird.

Foto:

Die Verordnung wird weitreichende Änderungen mit sich bringen. Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für die Branche? Eine der größten Herausforderungen ist die fehlende Klarheit. Viele Unternehmen wissen schlichtweg noch nicht, auf welche konkreten Investitionen sie sich konzentrieren sollen und welche Alternativen zu Kunststoffverpackungen zukünftig wichtig sind. Neben der Haltbarkeit der Fruchtsticker oder den Standards für die Heim- und Industriekompostierung stellt sich grundsätzlich die Frage, inwieweit neue Materialien überhaupt in der Praxis eingesetzt werden können. Nicht einfach ist die Situation auch für Unternehmen, die bspw. aktuell in eine Packstraße und neue Maschinen investieren wollen.

Das Thema der Kompostierbarkeit dürfte voraussichtlich noch für einigen Diskussionsstoff sorgen. Mit Sicherheit. Da stehen wir noch relativ am Anfang. Viele Fragen sind offen. Müssen Materialien nur in industriellen Kompostieranlagen abbaubar sein oder auch im heimischen Kompost? Und wenn ja, nach welchem Standard? Die Verordnung gibt dazu keine klare Linie vor, sondern überlässt diese Entscheidung den einzelnen Mitgliedstaaten. Auch bei der Industriekompostierbarkeit gibt es noch Hürden. So könnten Sticker, die biologisch abbaubar sind, sich bereits zersetzen, bevor das Obst in den Handel gelangt – gerade bei lagerfähigen Produkten wie Äpfeln sehen wir ein mögliches Problem.

Wie bewerten Sie die PPWR als Ganzes? Sehen Sie darin eher Chancen oder Schwachstellen? Die PPWR ist eine sehr ambitionierte Verordnung. Der Grundgedanke, das Abfallrecht europaweit zu harmonisieren, ist absolut richtig. Unterschiedliche Systeme in den Mitgliedstaaten haben bisher die Kreislaufwirtschaft erschwert. Es ist ein wichtiger Schritt, diese Regeln in einer einheitlichen Verordnung festzulegen. Auch die Ziele

– Verpackungen zu minimieren, recycelbare Materialien einzusetzen und Recyclingquoten zu erhöhen – sind sinnvoll und notwendig.

Gegen das geplante Verbot von Kunststoffverpackungen wird sich die Branche auch weiterhin mit aller Macht stemmen. Natürlich. In diesem Punkt sehen wir eine große Schwachstelle. Das Verbot von Kunststoffverpackungen für Obst und Gemüse trifft unsere Branche unverhältnismäßig stark, obwohl Obst und Gemüse nur einen kleinen Teil des gesamten Verpackungsmülls ausmachen. Hier hat man sich offenbar stark von emotionalen Argumenten leiten lassen, statt auf wissenschaftliche Fakten zu setzen. Verpackungen spielen oft eine wichtige Rolle, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, indem sie Haltbarkeit und Hygiene verbessern. Kunststoff kann dabei in vielen Fällen die nachhaltigere Lösung sein, wenn er richtig recycelt wird. Grundsätzlich haben wir beim Thema Kunststoffverpackungen für Obst und Gemüse keinen hohen Regulierungsbedarf gesehen – und schon gar nicht die Notwendigkeit, mit einem Totalverbot die härteste aller Waffen des Gesetzgebers einzusetzen.

Noch gibt es keine Ausnahmeliste. Worauf setzen Sie dabei?

Unsere Hoffnung ist, dass möglichst viele Obst- und Gemüsesorten auf die Ausnahmeliste kommen. Allerdings bleibt es problematisch, dass jeder Mitgliedstaat diese Liste individuell festlegen kann. Das könnte dazu führen, dass wir am Ende keinen funktionierenden Binnenmarkt mehr haben. Wenn in Deutschland eine Kunststoffverpackung erlaubt ist, in Frankreich aber nicht, erschwert das den grenzüberschreitenden Handel massiv. Die EU-Kommission wird zwar Leitlinien erstellen, aber diese sind nicht verbindlich. Wir hoffen dennoch, dass die Mitgliedstaaten diese Leitlinien umsetzen, um ein Mindestmaß an Einheitlichkeit zu gewährleisten. Gleichzeitig müs-

sen wir als Branche aktiv daran arbeiten, wissenschaftlich fundierte Argumente für die Aufnahme bestimmter Produkte auf die Ausnahmeliste zu liefern. Das betrifft vor allem empfindliche Produkte wie bspw. Beerenobst, das ohne Verpackung schnell beschädigt würde.

Wie bewertet der Verband die realistischen Umsetzungsfristen der PPWR?

Auf den ersten Blick scheint 2030 noch relativ weit weg. Dennoch glaube ich, dass es für viele Unternehmen ein Zeitproblem geben wird. Unternehmen müssen Investitionen frühzeitig planen müssen und können nicht einfach abwarten. Besonders Betriebe, die aktuell neue Verpackungsmaschinen kaufen, riskieren, dass diese später nicht mehr genutzt werden können oder eine notwendige Umrüstung extrem umständlich ist. Auch bei den kompostierbaren Stickern gibt es Engpässe. Es gibt Produzenten, die solche Sticker herstellen. Die können aber nicht den ganzen Markt beliefern. Hier könnte es ebenfalls zeitliche Probleme geben.

Wie werden Sie sich als Verband weiterhin für die Branche einsetzen?

Unsere Aufgabe ist es, die Unternehmen zu begleiten und zu unterstützen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Lobbyarbeit, um praxisnahe Lösungen zu fördern und möglichst viele Ausnahmen für die Branche

Aus Sicht von Henning Kleinespel, stellvertretender Geschäftsführer und Jurist beim DFHV, müssen in Sachen PPWR von der Branche noch einige Hürden gemeistert werden.

Foto: DFHV

Zugreifen oder doch lieber auf Alternativen „umsatteln“ – die PPWR dürfte zukünftig auch das Kaufverhalten von Verbraucherinnen und Verbrauchern beeinflussen.

durchzusetzen. Gleichzeitig werden wir unseren Mitgliedern Informationsveranstaltungen zu diesem Thema anbieten. Angedacht sind auch Leitlinien bzw. eine Art FAQ sein, um die Unternehmen besser durch diesen komplexen Prozess zu navigieren.

Wie komplex das Thema PPWR ist, hat eine ganztägige Informationsveranstaltung der EU-Kommission kurz vor Weihnachten gezeigt.

Das stimmt. Die Veranstaltung hat aber auch gezeigt, wie klein der Anteil ist, der sich bei dieser Verordnung auf das Thema Obst und Gemüse bezieht. Bei einer Dauer von mehr als neun Stunden wurde ungefähr zehn Minuten über Obst und Gemüse gesprochen. Auch von Seiten der EU wird es weitere Informationen zur PPWR geben. Für uns wird es darum gehen zu filtern, was für unsere Branche wirklich relevant ist. Darauf werden wir uns konzentrieren.

Was bereitet Ihnen besonders Sorge, wenn Sie an die Umsetzung der PPWR denken?

Meine größte Sorge ist, dass die angestrebte Harmonisierung nicht erreicht wird und stattdessen jedes Land sein eigenes Süppchen kocht. Das würde, wie bereits erwähnt, den Binnenmarkt gefährden und die Branche vor massive Heraus-

forderungen stellen. Auch wenn die Umsetzungsfristen für viele Unternehmen zu knapp bemessen und technische Lösungen nicht rechtzeitig verfügbar sein könnten, bleiben wir optimistisch und arbeiten weiter daran, dass die Verordnung möglichst praktikabel und fair gestaltet wird.

Die PPWR fordert von allen Beteiligten einen intensiven Austausch untereinander. Wie ist dieser bisher abgelaufen. Es gab verschiedene Sitzungen mit allen Beteiligten der Lieferkette –vom Handel bis zur Landwirtschaft. Dabei wurde deutlich, dass ein generelles Kunststoffverpackungsverbot für die Branche ein großes Problem darstellt. Bisher schien es so, als habe man uns nicht richtig zugehört. Aber es gibt Anzeichen für ein Umdenken. Denn wir wurden ausdrücklich eingeladen, aktiv am Prozess mitzuwirken. Das ist ein Fortschritt, auch wenn wir uns das natürlich schon vor Verabschiedung der Regelung gewünscht hätten.

Das klingt nach einer gewissen Annäherung. Was denken Sie, wie sich diese Regelung auf die Kostenstruktur der Obst- und Gemüseerzeuger auswirken wird?

Das hängt im Wesentlichen davon ab, was schließlich auf der Ausnahmeliste landet. Manche Produkte

könnten massiv betroffen sein. Als Verband äußern wir uns allerdings nicht zu Kostenfragen. Insgesamt ist es aber noch zu früh, um konkrete Auswirkungen abzuschätzen.

Und wie sieht es mit den Auswirkungen auf den internationalen Handel aus, insbesondere mit Nicht-EU-Ländern?

Bereits jetzt müssen Importeure sicherstellen, dass Verpackungen EU-rechtskonform sind. Grundsätzlich ist es aber auch so, dass man schon heute ein großes Vertrauen in seinen Verpackungslieferanten aus Übersee haben muss. Lebensmittel sind eben ein sensibles Thema. Und da sind hohe Standards schon jetzt die Regel und nicht die Ausnahme. Die Kommunikation mit Verpackungsherstellern in Drittstaaten stellt sicher eine Herausforderung dar. Dennoch sind viele große, global agierende Hersteller bereits mit den Anforderungen vertraut.

Glauben Sie, dass diese neuen Regelungen die Zusammenarbeit zwischen Händlern, Produzenten und Verpackungsherstellern langfristig beeinflussen werden? Es wird mehr Transparenz und eine engere Zusammenarbeit geben müssen, um die neuen Anforderungen zu erfüllen. Das betrifft nicht nur die PPWR, sondern auch Themen wie die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Gleichzeitig müssen aber auch Geschäftsgeheimnisse geschützt werden. Es ist ein Balanceakt, der alle Akteure fordert.

Sehen Sie hier auch neue Herausforderungen für kleine Unternehmen, Absolut. Kleine Unternehmen haben es schwerer, sich durch die Masse an Informationen und Vorgaben zu arbeiten. Die Umsetzung wird für sie aufwendiger sein. Hier sind Leitlinien und Unterstützungsangebote entscheidend. Letztlich profitieren oft Dienstleister, die Beratung in diesem Bereich anbieten.

Wird sich die PPWR langfristig

Foto: Sia/AdobeStock

auf das Kaufverhalten der Verbraucher auswirken?

Ja, Verbraucher werden die Veränderungen deutlich spüren. Es könnte dazu führen, dass Verbraucher auf alternative Produkte ausweichen oder der Gesetzgeber Anpassungen vornehmen muss, wenn die Akzeptanz fehlt. Man denke nur an die befestigten Deckel an Plastikflaschen oder Milchtüten, die in der Handhabung doch immer wieder für Frust sorgen, obwohl sie Umweltprobleme mindern sollen.

Gibt es positive Aspekte oder Chancen, die die PPWR für die Branche bietet?

Es wird einen einheitlichen europäischen Ansatz geben, was langfristig Wettbewerbsvorteile schaffen könnte. Viele der geforderten Veränderungen hätten ohnehin kom-

men müssen, da sie von der Gesellschaft oder durch andere Gesetze gefordert werden.

Werfen wir noch abschließend einen Blick in die Zukunft der Verpackungslösungen für Obst und Gemüse. Wohin könnte da die Reise gehen?

Um zukünftig Obst und Gemüse ohne Verpackung verkaufen zu können, könnten Zusatzstoffe wie Coatingmittel oder auch Wachse einen Beitrag zur Lösung sein. Leider fehlt es hier bislang noch zu oft an der politischen Unterstützung, etwa durch eine Zulassung solcher Technologien, bspw. bei Gurken. Gerade, wenn es ein Verpackungsverbot gibt, brauchen wir rechtzeitig andere technologische Möglichkeiten, um Lebensmittelverschwendung anders verringern zu können. An

diesem Punkt erhoffen wir uns in Zukunft auch seitens der EU, dass wir nicht zu lange auf der Stelle treten und notwendige Anträge schneller zugelassen werden. 

Hersteller von Kunststoffverpackungen sehen sich insgesamt auf Kurs

Dr. Isabell Schmidt, Geschäftsführerin der IK für Kreislaufwirtschaft

Die Ziele der PPWR, u.a. eine funktionierende Kreislaufwirtschaft, stehen nahezu außer Frage.

Nach der Entscheidung des EU-Ministerrates zur neuen EU-Verpackungsverordnung (PPWR) appellieren die Hersteller von Kunststoffverpackungen an die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten, die technischen Ausführungsvorschriften schnellstmöglich zu verabschieden, um die dringend benötigte Rechtssicherheit für Investitionen zu schaffen, und ökologisch unbegründete Sonderregeln für Kunststoffe abzuschaffen. Die Branche befindet sich in Bezug auf die Ziele der PPWR insgesamt auf Kurs. In Deutschland erfüllen bereits über 80 % der Kunststoffverpackungen die ab 2030 geltenden Anforderungen an die Recyclingfähigkeit, sofern man die Kriterien des deutschen Mindeststandards zugrunde legt. Dennoch birgt die Unsicherheit über mögliche Abweichungen zwischen dem deutschen und dem zukünftigen EU-Standard Herausforderungen für die Branche. „Die Unternehmen benötigen schnell rechtssichere Vorgaben, um ihre Verpackungsentwicklung daran auszurichten“, so Dr. Isabell Schmidt, Geschäftsführerin der IK für Kreislaufwirtschaft. Auch der Einsatz von recycelten Kunststoffen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen, wenngleich die Einsatzquoten ab 2030 vor allem für sogenannte kontaktempfindlichen Verpackungen herausfordernd bleiben. „Mit Blick auf die Ziele der PPWR benötigt die Industrie dringend die Zulassungen von Recyclingverfahren und eine stärkere Förderung des hochwertigen Kunststoffrecyclings am Standort Europa.“ Dr. Martin Engelmann, Hauptgeschäftsführer der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V., erklärte: „Das Ziel der EU-Verpackungsverordnung, einen freien Warenverkehr zu ermöglichen und die Menge der Verpackungsabfälle zu reduzieren, unterstützen wir nachdrücklich. Das Schaffen einheitlicher Standards für die Verpackungsindustrie ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Kreislaufwirtschaft.“ Die Hersteller von Kunststoffverpackungen, so heißt es abschließend in der Mitteilung, setzen sich für eine zukunftsfähige, einheitliche und nachhaltige Verpackungspolitik in Europa ein und hoffen auf eine rasche Klärung der offenen Fragen, um die gesetzten Ziele zu erreichen.

Foto: AdobeStock
PPWR

Neben dem Blick auf die eigenen Produkte geht es für SolipacGeschäftsführer Kevin Tödtmann auch darum, neue Märkte zu erschließen.

„Die Chancen für die Verpackungsindustrie sind ungebrochen groß“

Solipac ► Das mittelständische Unternehmen mit Niederlassungen in Hilden und Zierenberg ist im Bereich von Clipbändern weltweit einer der führenden Hersteller und deckt für den Obst- und Gemüsebereich ein breites Spektrum an Verpackungslösungen ab. Im Gespräch mit dem Fruchthandel Magazin geht Geschäftsführer Kevin Tödtmann auf wichtige Weichenstellungen bei Solipac ein und erklärt, wie vielschichtig das Thema Nachhaltigkeit aus seiner Sicht ist. Sorgen bereiten ihm die nach wie vor hohen Energiekosten.

Herr Tödtmann, wenn Sie auf das Jahr 2024 zurückblicken – was waren aus Ihrer Sicht wichtige Schritte und Entwicklungen, die Solipac einschlagen bzw. weiterverfolgen konnte?

Kevin Tödtmann: Einer der wichtigsten Schritte war mit Sicherheit die Investition in Produktionsmaschinen und Kapazitäten. In unserer Druckerei haben wir in zwei neue Druckmaschinen investiert und können nun auch den hochwertigen, für Kleinauflagen bestens geeigneten Digitaldruck anbieten. Dadurch gewährleisten wir eine hohe Qualität und können flexibel agieren. Für unsere Stahlabteilung haben wir ebenfalls in neue Maschinen und Personal investiert und tun dies fortlaufend, um den Anforderungen unserer Kunden entsprechen zu können. Auch der Blick auf neue Märkte, bewusst

Die SolipacNiederlassung in Hilden

auch branchenübergreifend, hilft uns bei unserer Weiterentwicklung. Es gibt mehr als nur Deutschland oder Europa. Amerika steht ein großer Wandel bevor und Asien entwickelt sich rasant. Auch Afrika ist zukünftig ein hochinteressanter Markt.

Neben den Standorten Hilden und Zierenberg sollen zukünftig weitere hinzukommen? Gibt es dazu bereits konkrete Pläne? Es gibt durchaus Pläne für Niederlassungen im In- und Ausland. Im Inland möchten wir einen weiteren Produktionsstandort in Nordrhein-Westfalen eröffnen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden und aus Risikobetrachtung eine Redundanz aufzubauen. Niederlassungen im Ausland prüfen wir derzeit anhand potenziell interessanter Märkte. Da werden wir

sicherlich im Laufe des Jahres die eine oder andere Eröffnung ankündigen. Grundsätzlich vertrauen wir unseren Handelspartnern und bauen auf ihre Expertise. Bei ganz neuen Märkten bzw. Blindspots prüfen wir den eigenen Markteintritt.

Im Bereich von Clipbändern ist Solipac weltweit einer der führenden Hersteller und bietet als Vollsortimenter u.a. Stegetiketten, Raschelsäcke oder auch Flach- und Schlauchnetze an. Nachhaltige Produkte aber auch deren nachhaltige Produktion spielen in Ihrem Unternehmensleitbild eine entscheidende Rolle. An welchen Beispielen lässt sich dies u.a. festmachen? Nachhaltigkeit ist für uns elementar. Im Rahmen eines Pilotprojektes konnten wir an einem ESG-Projekt teilnehmen und nicht nur die Nach-

Fotos:
Solipac

haltigkeit bezogen auf die Umwelt prüfen, sondern auch die sozialen Punkte positiv bewerten lassen.

Nachhaltigkeit umfasst für uns mehr als nur Kunststoffreduktion.

Nachhaltig zu agieren bedeutet auch, Mitarbeiter zu beschäftigen, diese anzustellen und mit Festverträgen auszustatten. Wir setzen bspw. komplett auf eigenes Personal mit einer überdurchschnittlichen Betriebszugehörigkeit. In unserer Produktion greifen wir auf eigens produzierten Strom zurück, der uns in Spitzen eine 100-%ige Autarkie erlaubt. Darüber hinaus betreiben wir einige Energiespeicher, um auch in der Nacht den produzierten Strom verwenden zu

wie Gas oder Öl existiert nicht. Wir heizen ausschließlich über den eigens produzierten Strom. Nachhaltigkeit schließt aber auch das Thema Logistikoptimierung mit ein. Deshalb beauftragen wir in erster Linie Komplettladungen bzw. kombinieren diese mit Teilladungen. Darüber hinaus werden wir unseren Fuhrpark elektrifizieren und die Flotte „grün“ gestalten. Außerdem sind unsere neuen Druckmaschinen z.B. auch CO2-neutral produziert.

Ihren Kunden versprechen Sie u.a. neben einer schnellen Lieferung auch einen sicheren Transport. Wie können Sie dies

Raschelsäcke als optimale Verpackung für Obst und Gemüse

Zuverlässigkeit bei Abholung und Anlieferung.

Rohmaterialien möglichst nachhaltig zu produzieren – das ist das Ziel der „Initiative grüner Stahl“. Gibt es Fortschritte, von denen Sie berichten können? Und welche grundsätzlichen Chancen sehen Sie für die Verpackungsindustrie diesbezüglich?

Ich sehe ungebrochen große Chancen für die Verpackungsindustrie. Klar ist, dass niemand eine Verpackung erfunden hat, nur um Kunststoff bzw. Verpackungsmaterial auf den Markt zu bringen. Der Schutz des Gutes steht immer über allem. Erst danach hat man begonnen, die Verpackung bzw. deren Schutz auch als Marketinginstrument zu nutzen – warum auch nicht? Es ist vorhanden. Auch das ist nachhaltig und effizient. Leider kommt hier uns bzw. unseren Partnerunternehmen die Bundesregierung in die Quere, die die Energiekosten auf einem derart hohen Niveau hält, dass es sich für die Großindustrie

nicht mehr lohnt, in Deutschland zu produzieren. Ganz zu schweigen von einer Investition in eine Weiterentwicklung am Standort Deutschland. Die Investitionen wandern zunächst ins Ausland ab und dort müssen neue Standorte errichtet werden, bevor in die grüne Stahlproduktion investiert wird.

Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich als Verpackungsspezialist derzeit und zukünftig vor allem konfrontiert? Was kommt auf die Branche generell zu?

Was auf die gesamte Verpackungsbranche zukommt, vermag ich nicht vollumfänglich abzusehen, da die vergangenen Jahre gezeigt haben, dass Ereignisse sich überschlagen und Situationen entstehen, die sich nicht planen lassen. Man denke nur an den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, die Pandemie und die Auswirkungen solcher Ereignisse. Die Welt ist im Wandel und jede Volkswirtschaft im Einzelnen ebenfalls. Für uns als global agierendes Unternehmen ist dies ein Spagat zwischen Innovationskraft und Abwarten, ob sich die Rahmenbedingungen nicht doch verändern. Von gänzlich fairen Bedingungen für unsere Branche würde ich aber nicht sprechen. Wie bereits erwähnt, dient die Verpackung zum Schutz eines Gutes. In dieses wurden Energie, Zeit, Arbeit und

Rohstoffe investiert. Dieses wertvolle Produkt zu gefährden oder im schlimmsten Fall bei Verderb bzw. Defekt zu entsorgen und zu verschwenden, halte ich für eine der größten Verfehlungen. Und das nur, weil es angeblich nachhaltig ist, auf eine Verpackung zu verzichten. Aus meiner Sicht werden den Verbraucherinnen und Verbrauchern hierbei zu oft und bewusst wichtige Informationen vorenthalten.

Für Solipac wird es im Februar 2025 die zweite Teilnahme als Aussteller bei der FRUIT LOGISTICA sein. Mit welchen Erwartungen und Wünschen fahren Sie und Ihr Team dieses Mal nach Berlin?

Die erste Messeteilnahme war ein voller Erfolg. Daran wollen wir natürlich auch 2025 anknüpfen. Unser Team hat sich vergrößert und ist nun internationaler aufgestellt. Wir erwarten auch bei dieser Teilnahme wieder einen Mix aus bekannten Gesichtern und neuen Kontakten und freuen uns auf den Austausch über Neuigkeiten in den Betrieben, Innovationen und Ausblicken auf das Jahr. Aufgrund des Flugstreiks kamen beim letzten Mal weniger Besucherinnen und Besucher. Darauf haben wir natürlich keinen Einfluss. Dennoch hoffen wir, dass uns so etwas diesmal erspart bleibt. 

Halle 2.1, Stand D-51

Die Clipband- und Clipdrahtverschlüsse gib es in unterschiedlichen Maßen und Materialzusammensetzungen.

Foto: Frutmac

Flexibel, kompakt, vielseitig: die neue Jollypack Vario – hier beim ersten Auftritt auf der Interpoma

Frutmac stellt „Revolution“ Jollypack Vario vor

Innovationen ► Auf der Interpoma durfte sie das erste Mal Messeluft schnuppern, doch in Berlin wird sie nun einem großen Publikum vorgestellt: Mit der neuen Jollypack Vario wird das Südtiroler Unternehmen Frutmac auf der FRUIT LOGISTICA sicherlich viel Interesse erzeugen.

Geschäftsführer Christoph Stephan gibt uns einen ersten Überblick: „Die Jollypack Vario ist unsere neue kompakte, vielseitige und hochautomatisierte Lösung für das Entstapeln und Befüllen von Kartonschalen für runde Früchte.“ Sie sei für moderne Produktionslinien entwickelt und biete zahlreiche Vorteile, mit denen die Flexibilität und Effizienz von Obstproduktions- und Verpackungsbetrieben „erheblich“ gesteigert werden können, betont er weiter. Die Jollypack Vario sei eine „Revolution für den Verpackungsprozess“, ist er überzeugt.

Mit nur drei Metern Gesamtlänge lässt sich die Jollypack Vario in bestehende Produktionsumgebungen integrieren und mit Versiegelungs- oder Flowpack-Systemen kombinieren. Sie befüllt Schalen mit und ohne Laschen, was Flexibilität für die Verpackungswahl bedeutet. Das Format lässt sich automatisch umstellen, so dass ein schneller Wechsel zwischen Verpackungsarten möglich ist und die Maschine ohne manuelle Eingriffe unterschiedlichen Anforderungen angepasst werden kann. Welche Highlights der neuen Maschine sollten wir noch kennen, Herr Stephan? „Da gibt es einige – den VarioConvoy z.B., wodurch die Früchte auch bei unterschiedlichen Kalibern

schonend und ohne Beschädigungen transportiert werden – und das ohne Kollisionen. Außerdem den SmartFiller: Er bietet die Möglichkeit, verschiedene Fruchtkaliber und Legebilder in einer Verpackung zu kombinieren“, erklärt der Geschäftsführer. Der Vorteil: Die Füllmenge pro Schale wird optimal auf das gewünschte Füllgewicht abgestimmt. Mit offenen Schalen bleibe eine manuelle Qualitätskontrolle außerdem gewährleistet. Nicht nur für die Produkte, auch für die Menschen an der Maschine soll die Jollypack Vario komfortabel sein. Das gelingt durch die intuitive Touch-Steuerung, was Einarbeitungszeiten reduziere, sowie durch die vollautomatische Arbeitsweise, wodurch Mitarbeitende ihre Zeit anderweitig einsetzen können. Von Vorteil ist außerdem die ergonomische Höhe des Schalenmagazins von 1,3 m. „Die Jollypack Vario ist die ideale Lösung für Obstproduktions- und Verpackungsbetriebe, die ihre Effizienz und Flexibilität steigern möchten“, ist Christoph Stephan überzeugt. „Sie überzeugt durch die kompakte Bauweise, die vollautomatische Formatumstellung und die Möglichkeit, verschiedene Fruchtkaliber in einer Verpackung zu kombinieren“, fasst Christoph Stephan abschließend zusammen. 

5-7 Februar 2025 Halle 1.1, Stand A-11

VARIABEL

Verpackung neu gedacht: Expertenwissen und aktuelle Trends am Stand bei Lorentzen & Sievers

L&S ► Vom 5. bis 7. Februar 2025 wird Lorentzen & Sievers (L&S) in Halle 20, Stand B-20 auf der FRUIT LOGISTICA in Berlin vertreten sein. Besonders bewährt hat sich das Expertengespräch auf dem Messestand, in diesem Jahr mit Henning Kleinespel vom Deutschen Fruchthandelsverband zum Schwerpunktthema PPWR. Die Besucher haben außerdem wie jedes Jahr die Gelegenheit, mehr über die innovativen Verpackungslösungen des Unternehmens zu erfahren und zu entdecken, wie L&S gemeinsam mit seinen Kunden eine nachhaltige, effiziente und verkaufsfördernde Verpackungszukunft gestaltet.

TopWrap™ –automatisiertes Verpackungskonzept zur Steigerung der Effizienz

Auf dem Stand von Lorentzen & Sievers steht am Donnerstag, den 6. Februar von 9 bis 13 Uhr, Henning Kleinespel, Jurist und stellv. Geschäftsführer des Deutschen Fruchthandelsverbands (DFHV), für persönliche Gespräche zur Verfügung. Fragen zur europäischen Verpackungsverordnung (PPWR), dem Einwegkunststofffondgesetz sowie zu weiteren gesetzlichen Vorgaben werden kompetent beantwortet und diskutiert.

Veränderte

Vorschriften erfordern neue Ansätze

Die europäische Verpackungsverordnung hat die Anforderungen an Verpackungen verschärft, insbesondere mit dem zukünftig geltenden Verbot von Kunststoffverpackungen für Obst und Gemüse (bis zu 1,5 kg Vermarktungsgewicht) sowie durch die Einbeziehung von Transportverpackungen. Die für die Umsetzung erforderliche komplexe Expertise wird von Lorentzen & Sievers durch eine umfassende 360 °-Betrachtung abgedeckt. In der Kategorie Obst- und Gemüseverpackungen, die im direkten Lebensmittelkontakt stehen und strengen Anforderungen an Frische und Schutz unterliegen, stellt das Unternehmen Lösungen bereit,

die sowohl technische Machbarkeit als auch gesetzliche Vorgaben einhalten.

Alles aus einer Hand – ganzheitliche Lösungen für die Wertschöpfungskette

Lorentzen & Sievers, ein Unternehmen der PRODINGER Gruppe, deckt sämtliche Verpackungsanforderungen – von der Primär- bis zur Tertiärverpackung – ab. Lorentzen & Sievers bietet nach eigenen Angaben maßgeschneiderte Lösungen an, die alle Aspekte der Wertschöpfungskette berücksichtigen. Die Verpackungen erfüllen demnach höchste Standards in Bezug auf Produktschutz und Logistik und unterstützen die Kunden bei der Erreichung ihrer Absatz- und Nachhaltigkeitsziele.

Aktuelle Verpackungsdesign-Trends für 2025

Die Verpackungsdesign-Trends für 2025 spiegeln gesellschaftliche Bewusstseins- und Verhaltensänderungen bei Verbrauchern wider. Zentral sieht Lorentzen & Sievers folgende Trends im Lebensmittelverpackungsbereich: Interaktives Design – Storytelling und direkte Verbraucheransprache mittels QR-Codes, Nachhaltigkeit – optimale Recyclingfähigkeit und minimalistisches Design, Cleveres Sichtfenster – Gewährleistung

LS Non-PVC Dehnfolie – Standardprodukte ökologisch vorteilhaft gedacht im Sinne der Kreislaufwirtschaft

Fotos: Lorentzen & Sievers

eines klaren Einblicks in das Produkt, Handmade unperfekt – Verwendung kreativer Elemente wie Kritzeleien und handgeschriebene Notizen, Back to the roots –Incorporation traditioneller Muster aus verschiedenen Kulturen, Maskottchen – indivduell gestaltete Figuren, die in das Storytelling integriert sind. Inspirationen werden in Form von Umsetzungsbeispielen am Stand von Lorentzen & Sievers präsentiert.

Inhouse Packaging Designagentur –maßgeschneiderte Lösungen für 2025

Die Inhouse Packaging Designagentur von Lorentzen & Sievers spezialisiert sich auf die Entwicklung funktionaler und ästhetisch ansprechender Verpackungslösungen für Obst- und Gemüseprodukte. Für 2025 steht das Team im Fokus der neuesten Designtrends und einer zeitgemäßen grafischen Gestaltung. Nachhaltigkeit spielt dabei eine zentrale Rolle. Leichtere und kompaktere Verpackungen reduzieren den Ressourcenverbrauch und erleichtern den Transport. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Druckfarben fördert die Recyclingfähigkeit, während informative Verbraucherhinweise zu nachhaltigem Handeln beitragen.

Effizienz durch Automatisierung und Standardisierung

Der Schlüssel zu effizienten Verpackungsprozessen liegt laut Lorentze & Sievers in der Automatisierung

Die L&S Inhouse Packaging Design Agentur kombiniert aktuelle Trends mit Verpackungsanforderungen.

und Standardisierung. Ein höherer Standardisierungsgrad führt zu kostengünstigeren und zeiteffizienteren Produktionsabläufen. Das Unternehmen setzt daher auf eine weitreichende Standardisierung in der Materialauswahl, bei Verpackungsformaten und im Design, um die besten Verpackungslösungen zu entwickeln. Ziel ist es, individuell zugeschnittene und effiziente Lösungen zu bieten.

Nachhaltigkeit durch Kreislaufwirtschaft – eine Vision für die Zukunft

Als Unternehmen der PRODINGER Gruppe verfolgt Lorentzen & Sievers nachhaltige Verpackungslösungen, die die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft fördern. Die Verpackungen berücksichtigen den gesamten Lebenszyklus – vom Design bis zur Entsorgung. Der Fokus liegt auf recyclingfähigen Materialien, vereinfachten Monoverpackungen und nach Möglichkeit auf dem Einsatz von Rezyklaten. 

Halle 20, Stand B-20

Frische Ideen zur Absatzsteigerung von Lebensmitteln

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer ehrte die Branche mit einem Grußwor t.

Voller Saal und volles Programm beim Klassentreffen der Branche

Veranstaltung ► Handel, Marken, Maschinenbau, Forschung, NGO, Start-ups und studierender Nachwuchs: Die 34. Dresdner Verpackungstagung bot ihren über 200 Teilnehmern vom 5. bis zum 6. Dezember 2024 unter dem Motto „Alles dreht sich“ ein volles Programm mit 19 Vorträgen, einem Ministerpräsidenten, Produkt- und Technologie-Premieren, viel Dialog und Diskussion entlang der Wertschöpfungskette sowie einer doppelten Hausmesse im Vorfeld.

Moderator und dvi-Seniorberater Winfried Batzke erklärte zu Beginn der Tagung im Saal der Dreikönigskirche in Dresden, dass „alle, die mit der Verpackungsindustrie zu tun haben, wissen, es dreht sich im Moment wirklich alles, sowohl materialtechnisch als auch konjunkturseitig. Dazu kommt, dass Verpackungen noch immer viel zu oft als Müll und überflüssig betrachtet werden. Auch das wollen wir drehen. Deshalb haben wir ein reichhaltiges Programm zusammengestellt über globale Herausforderungen, Ressourcen, Mehrweg, Kreislaufwirtschaft, Ideen, die etwas verändern können, und Innovationen rund um Verpackungen.“

Mehrweg und Kunststoff

Der grundsätzliche Einstieg in das Thema Mehrweg kam von Laura Griestop, Senior Manager Sustainable Business & Markets von WWF Deutschland. Sie lieferte den Teilnehmern einen spannenden Erfahrungsbericht aus erster Hand vom Intergovernmental Negotiating Committee on Plastic Pollution (INC-5) aus Busan. Ihr Fazit: „Wir brauchen einen besseren Umgang mit dem Hochleistungsmaterial Kunststoff.“ Im zweiten Teil ihres Vortrags gab Griestop einen kompakten und fundierten Überblick zum Thema Mehrweg auf globaler, europäischer und nationaler Ebene. Sie schilderte die aktuelle Situation, stellte heraus, was bereits läuft und was noch fehlt. In

vier Vorträgen ging es zudem um die Frage, wie Mehrweg konkret funktionieren kann. Den Anfang machte eine unternehmensübergreifende Initiative zur Schaffung einer standardisierten Branchenlösung für B2C-Mehrwegversandpackungen, die Barbara Möbius, Projektmanagerin Logistik bei Tchibo, vorstellte. Danach präsentierte Sarah Rollinger, Business Development Manager der Cartonplast Group, ihre nach eigener Aussage marktführenden Mehrweg-Verpackungslösungen bei wiederverwendbaren Transportverpackungen für die Lebensmittelund Getränkeindustrie. Wie sich der Übergang von einer linearen zu einer Kreislaufwirtschaft beschleunigen lässt, zeigte Davide Mazzanti, CEO

von sykell, den Teilnehmern anhand seines ganzheitlichen „Einfach Mehrweg“-Systems für To-Go-Speisen und -Getränke. Teil der Lösung ist auch die Asset-Management-Plattform CIRCULAR ERP, über die sich ein pfandbasierter offener Pool von Behältern über mehrere Kunden und Betriebspartner hinweg verwalten lässt. Den Abschluss des ersten Blocks lieferte Veronika Pfender, Gründerin und Geschäftsführerin der dotch GmbH, mit der Vorstellung einer „Mehrweg-as-a-Service-Lösung“ aus Glas für vorverpackte Lebensmittel. „Damit wird Mehrweg so einfach wie Einweg“, versprach Pfender, die für ihre Lösung im Herbst den Deutschen Verpackungspreis gewonnen hatte.

Das traditionelle Treffen der Branche ging wieder in der Dreikönigskirche in Dresden über die Bühne.
Fotos: dvi/Andre
Wagenzik

Grußwort des sächsischen Ministerpräsidenten

Hohen Besuch erhielt die Dresdner Verpackungstagung zum Ende des Donnerstagvormittags. Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, ehrte die Branche mit einem Grußwort. Der studierte Wirtschaftsingenieur ging auf das immer schwieriger werdende Umfeld ein, in dem die Konjunkturschwäche für weniger Geld und zentrale Faktoren wie Energie und Löhne für steigende Kosten sorgten. „Wenn man teurer wird, als man besser ist, dann endet das Erfolgsmodell. Deshalb müssen wir ökonomisch erfolgreich bleiben, sonst wird das auch mit den Umweltthemen nichts“, mahnte Kretschmer. Der Ministerpräsident sprach über Infrastruktur, Digitalisierung, Bildung, WorkLife-Balance und die Aufgaben der Politik, die für all das „Rahmen und Grundlagen geben muss und nicht im Weg stehen darf“. Kretschmer schloss: „Ich finde es spannend und innovativ, was sie hier leisten. Ich wünsche uns und Ihrer Branche, dass wir wieder richtig auf die Beine kommen. Denn wenn es in der Verpackungsindustrie richtig gut läuft, ist das ein Zeichen, dass es insgesamt gut läuft.“

PPWR, flexible Verpackungen und digitales Heizen

Marcus Stein, CEO der watttron GmbH, und Dr. Thomas Gröner, selbstständiger Berater und watttron-Aufsichtsratsmitglied, gingen in ihren Vorträgen der Frage nach, was die PPWR für flexible Verpackungen bedeutet und wie sich die daraus ergebenden Herausforderungen lösen lassen. „Eine besondere Herausforderung sind flexible Verpackungen. Wir haben in Europa jährlich 8,4 Mio t flexibler Verpackungen. 3,2 Mio t davon sind Verbundfolien, die nur eingeschränkt recycelbar sind“, erklärte Gröner. Marcus Stein lieferte konkrete Einblicke, wie diese He-

rausforderung gelöst werden kann. Zum Beispiel durch ‚Digitales Heizen‘ in der Maschinentechnik, das Monomaterial-Lösungen für Konsumgüterproduzenten möglich macht. „Im Plenarsitzungsdokument des EU-Parlaments zur Annahme der PPWR gab es das Wort ‚Innovation‘ auf 344 Seiten unter 61.905 Wörtern genau vier Mal. Das ist ziemlich erschreckend. Und doch hat die PPWR Auswirkungen auf Innovationen und treibt diese auch voran, weil man Lösungen finden muss, die man vorher noch nicht hatte. Wie man die rechtlichen Vorgaben nutzen muss, um Innovationen voranzubringen, zeigen wir heute anhand von fünf Beiträgen“, leitete Moderator Winfried Batzke den zweiten Tag der Verpackungstagung ein.

Valuetainable mit Ultraschall

Den Anfang machte Robert Hueber, Business Unit Director PACKAGING von Herrmann Ultraschall. Für ihn ist klar, dass Abwarten keine Option darstellt. „Als warnendes Beispiel sollte uns die Automobilindustrie dienen. Niemand konnte sich vor 15 Jahren vorstellen, in welcher Situation die Branche heute ist. Das beste Mittel, um dieses Schicksal zu vermeiden ist die technologische Innovation, am besten auf Game-Changing-Level“, so Hueber, der dazu spannende Einblicke für den Bereich Ultraschall gab. „Ultraschall schafft sehr schlanke Nähte. Je dünner die Naht, desto materialsparender ist es. Das Kopfraumvolumen von Verpackungen kann verringert werden, was 10 % bis 20 % Verpackungsmaterial einspart.“ Auch bei der Geschwindigkeit lege man stetig weiter zu. „Wir haben Siegelzeiten von 90 bis 180 Millisekunden, schaffen mehr Durchsatz bei mehr Qualität“, so Hueber.

Vom Plastikregen in die Papiertraufe

Was passiert, wenn man Verpackungsmaterialien ersetzt, ohne

sich ausreichend Gedanken über die Auswirkungen zu machen? Diese Frage beleuchtete Arno Melchior, Global Packaging Director von Reckitt, in seinem sehr pointierten und mit vielen Zahlen hinterlegten Vortrag. Melchiors Appell: „Schauen Sie sich nie generelle Daten an. Schauen Sie immer auf spezifische Anwendungen und machen Sie ein Life-Cycle-Assessment dazu.“ Anhand von konkreten Cases verglich Melchior den Einsatz von PET und Glas sowie Verbundbeuteln und Karton und stellte zu letzterem fest: „Toll, wenn man 250.000 t Plastik sparen kann. Aber nicht so schön, wenn man dafür 2,7 Mio t Karton investieren muss.“ Für Melchior ist Papier zumindest theoretisch als Lösung denkbar, auch wenn der Rohstoff Holz bereits jetzt knapp und für andere, hochwertige Anwendungen benötigt wird. Glas falle schon von vornherein aufgrund der erforderlichen Menge aus. Lösungen für die Herausforderungen durch Materialwechsel und beim digitalen Verpackungsmanagement standen im Mittelpunkt des Vortrags von Jonas Boland, Gründer und CEO, sowie Tobias Linnardi, Head of Packaging Engineering, der Packmatic GmbH. Den Umfang des anstehenden Wechsels verdeutlicht die Tatsache, dass laut Boland „2025 nur 11 % der eingesetzten Verpackungen nach PPWR als recyclingfähig gelten. Wir sehen also erst die Spitze des Eisbergs. Und man wird nicht für jede neue Herausforderung neues Personal einstellen können.“ Mit Blick auf Preise gebe es große Herausforderungen: „Alle wollen den Wandel, alle wollen nachhaltiger werden und kostenseitig soll es neutral sein.“ Abhilfe und Zukunftssicherheit verspricht Packmatic durch den Einsatz seines digitalen Tools für Konformitätsprüfung und Verpackungsmanagement und Smart-Matching-Plattform für optimierten Einkauf. So stünden neben Transparenz, Effizienz und Zukunftssicherheit eine Kostenersparnis von gut 16 % und ein Zeitgewinn von über 70 %. 

Warnung vor steigender Abhängigkeit

Digitale Plattformen ► Digitale Plattformen in der Landwirtschaft gefährden den Wettbewerb und schaffen neue Abhängigkeiten. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Universität Bonn in einer jüngst veröffentlichten Studie. Die Forscher legen darin ein besonderes Augenmerk auf die Zusammenarbeit von Agrarkonzernen mit BigTech-Unternehmen wie Amazon, Google und Microsoft.

Diese Firmen würden beispielsweise Landtechnikherstellern Schlüsseltechnologie wie Cloud-Dienste und KI-Modelle bereitstellen und dadurch ihren Einfluss auf den Agrarsektor steigern. Im Gegensatz zur Entstehung von Plattformen in anderen Sektoren verstärke diese Dynamik bestehende Machtstrukturen, anstatt sie grundlegend zu verändern. Laut der Studie besteht die Gefahr, dass landwirtschaftliche Betriebe in die Abhängigkeit von Plattformen geraten, welche von wenigen großen Konzernen kontrolliert werden. Gleichzeitig fehle es an Verbindungen zwischen den Plattformen der einzelnen Unternehmen: Daten blieben somit oft in abgeschotteten Systemen, was es Landwirten erschwere, mehrere Systeme zu nutzen. Den Wissenschaftlern zufolge sind etwa die Plattformen der großen Landmaschinenhersteller so gestaltet, dass sie nur eingeschränkt mit Produkten anderer Hersteller kompatibel

Forscher äußern sich besorgt über Kooperationen mit Big-TechUnternehmen.

sind. Dies begrenze die Wahlmöglichkeiten und binde Landwirte an einzelne Anbieter.

Mehr Effizienz und neue Geschäftsmodelle

Die Forscher weisen jedoch auch auf die Vorteile einer voranschrei-

tenden Digitalisierung hin. Die Plattformen würden es Agrarbetrieben etwa erleichtern, Entscheidungen auf Grundlage von Echtzeitdaten zu treffen. Dies verspreche nicht nur eine effizientere Nutzung von Ressourcen wie Wasser und Düngemitteln, sondern auch höhere Ernteerträge. Darüber hinaus würden Agrarkonzerne und Big-TechUnternehmen datengetriebene Geschäftsmodelle entwickeln, die weit über die klassische Landwirtschaft hinausgingen. Beispielsweise werde an Tools zur Messung von Kohlenstoffemissionen gearbeitet, um nachhaltigere Praktiken zu fördern und Landwirten den Zugang zu CO2-Zertifikaten zu ermöglichen. Trotz ihres Potenzials seien diese datengetriebenen Geschäftsmodelle für die Konzerne bislang in der Regel nicht profitabel, heißt es in der Studie außerdem. Vielmehr würden sie durch etablierte Geschäftsbereiche querfinanziert. Ziel sei es, sich frühzeitig Marktanteile zu sichern. AgE

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Effiziente Verwaltung von der Ernte bis zum Packhaus – Software von der Branche für die Branche

Keelings Knowledge ► Die Nebensaison ist der ideale Zeitpunkt, um sein Geschäft für die kommenden Monate strategisch aufzustellen und erfolgreich in einem dynamischen Marktumfeld zu agieren. Dafür braucht es einen Partner, der die Branche kennt und die Herausforderungen versteht. Keelings Knowledge, Teil der irischen KeelingsGruppe mit fast 100 Jahren Familientradition, unterstützt Unternehmen in Deutschland, um Frischwaren effizient und zuverlässig an Endkunden zu liefern.

In einer sich ständig verändernden Branche entwickeln sich auch die jeweiligen Bedürfnisse kontinuierlich weiter. „Deshalb stehen wir niemals still. Unsere Lösungen sind speziell für Lieferanten im Einzelhandel, Gastronomiesektor und Großhandel konzipiert. Mit unserer innovativen Farming-App bieten wir: Echtzeit-Erntedaten für maximale Transparenz, Rückverfolgbarkeit bis hin zum einzelnen Mitarbeiter und Intelligente Algorithmen zur Steigerung der Pflückraten. Um Arbeitskräfte zu motivieren und langfristig zu binden, ermöglicht unsere App den Mitarbeitern den sicheren Zugriff auf ihre täglichen Leistungsdaten“, so lautet die Mitteilung von Keelings Knowledge.

Zusätzlich werde die gesamte Geschäftsführung mit dem branchenführenden ERP-System von Keelings Knowledge digitalisiert und optimiert.

Mit zentraler

Steuerungsplattform

Umsätze steigern

Mit einer zentralen Steuerungsplattform erhalten Unternehmen die Tools, um datengestützte Entscheidungen zu treffen und ihre Umsätze zu steigern. Das Unternehmen informiert: „Unsere Lösungen umfassen zudem Flottenmanagement-Apps für Ihre Fahrer, Kundenportale zur einfachen Bestellaufgabe und Business-Intelligence-Integrationen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Wir freuen uns, Sie persönlich kennenzulernen. Besuchen Sie uns und entdecken Sie, wie Keelings Knowledge Ihr Unternehmen jetzt und in der Zukunft unterstützen kann. Vereinbaren Sie gerne vorab einen Termin mit uns.“ 

Halle 27, Stand B-40

Überall und jederzeit verfügbar lassen sich bspw. Entwicklungen der Pflückraten mittels einer Farming-App bequem abrufen.

Großteil der deutschen Verbraucher wünscht sich Einkaufserlebnis mit generativer KI

Consumer Trends Report ► Generative KI (Gen AI) verändert das Einkaufsverhalten der Kunden: 78 % der Verbraucher in Deutschland wünschen sich, dass die Technologie in ihr Einkaufserlebnis integriert ist (weltweit: 71 %). Der Trend liegt vor allem in der Vorliebe der Generation Z und der Millennials für hochgradig personalisierte, nahtlose digitale Erlebnisse begründet. Das geht aus dem Consumer Trends Report 2025 des Capegemini Research Institute, „What Matters to Today’s Consumer”, hervor.

Die Studie zeige außerdem, wie technologische Innovationen, veränderte finanzielle Prioritäten und ein zunehmendes Nachhaltigkeitsbewusstsein das Verbraucherverhalten beeinflussen.

International sind 46 % der Verbraucher von den Auswirkungen von Gen AI auf ihr Online-Shopping-Erlebnis begeistert, drei Viertel sind offen für Empfehlungen durch generative KI (Vorjahr: 63 %). Bei der Recherche nach Produkten oder Dienstleistungen setzen mittlerweile 59 % der Verbraucher in Deutschland auf Gen AI Chatbots und nicht mehr auf herkömmliche Suchmaschinen (weltweit: 58 %). Dabei erwarten 69 % der Kunden hierzulande, dass Gen AI Chatbots Online-Suchmaschinen, Social-Media-Plattformen und Einzelhandelswebsites durchsuchen und plattformübergreifend Produktempfehlungen aussprechen (weltweit: 68 %).

Weltweit betrachten sieben von zehn Unternehmen der Konsumgüter- und Einzelhandelsbranche Gen AI als Technologie mit erheblichem Transformationspotenzial*, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Die Studie zeigt aller-

Generative KI verändert das Einkaufsverhalten. Vor allem die Generation Z und Millennials hat eine Vorliebe für personalisierte, nahtlose digitale Erlebnisse.

Foto: geralt/pixabay

Bei der Produktrecherche setzen mittlerweile 59 % der Verbraucher in Deutschland auf Gen AI Chatbots anstatt herkömmliche Suchmaschinen.

Foto: iconimage/AdobeStock

dings auch, dass die Investitionen in die Technologie zwar steigen, die Nutzung von Gen AI aber hinter den Erwartungen zurückbleibt. Verbraucher sind mit der Technologie weniger zufrieden als im vergangenen Jahr (37 % im Jahr 2024 gegenüber 41 % im Vorjahr). Damit unterstreicht die Studie, wie wichtig es für Einzelhändler ist, zu verstehen, wo und wie sich Kunden den Einsatz der Technologie wünschen. „Verbraucher wünschen sich heute personalisierte Einkaufserlebnisse, die mithilfe von KI – insbesondere generativer KI – noch besser werden. Darüber hinaus erwarten sie schnelle Lieferungen und sind sich den Auswirkungen ihres Kaufverhaltens stärker bewusst“, erklärt Achim Himmelreich, Head of Consumer Engagement, Consumer Products & Retail bei Capgemini. „Um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Kundentreue zu steigern, ist es für Einzelhändler unerlässlich, mithilfe von KI nahtlose und

außergewöhnliche Einkaufserlebnisse zu schaffen. Darüber hinaus zeigt sich, dass Treueprogramme eine zunehmend wichtige Rolle spielen, sofern sie intelligent gestaltet sind und den Kunden echte personalisierte Vorteile bieten.“

Aufpreis für schnelle Lieferungen ok

Kunden sind zunehmend bereit, für eine schnelle Lieferung sowie eine effiziente Bestellabwicklung mehr zu bezahlen. Der sogenannte „Quick Commerce“ wird immer populärer. Weltweit ist die Bereitschaft, für eine schnelle Lieferung einen Aufpreis zu bezahlen, von 41 % im Jahr 2023 auf 70 % im Jahr 2024 gestiegen.

In Deutschland wie auch im internationalen Durchschnitt sind Kunden bereit, für eine Lieferung innerhalb von zwei Stunden ebenso wie für eine Zehn-Minuten-Lieferung neun Prozent des Bestellwerts extra zu

bezahlen. Für 73 % der Verbraucher hierzulande ist die Lieferung innerhalb von zwei Stunden ein Hauptkriterium beim Einkaufen (weltweit: 65 %) – das belegt, wie wichtig ein entsprechendes Angebot für das Geschäftsmodell von Einzelhändlern ist. Während der Trend neben Deutschland auch in einigen anderen Ländern ausgeprägt ist, gibt es bspw. in den USA noch deutliches Potenzial nach oben.

Nachhaltige Produkte, aber ohne Aufpreis

Auch Nachhaltigkeit spielt eine wichtige Rolle bei Kaufentscheidungen. 70 % der deutschen Verbraucher geben an, bei nachhaltigen Marken einzukaufen und 63 % würden aufgrund mangelnder Nachhaltigkeit den Einzelhändler wechseln (weltweit: 64 % respektive 67 %). Gleichzeitig nimmt die Bereitschaft, einen Aufpreis für nachhaltige Produkte zu zahlen, international ab. Der Anteil der Verbraucher, die für ein nachhaltiges Produkt zwischen ein und fünf Prozent mehr bezahlen würden, ist zwar von 30 % im Jahr 2023 auf jetzt 38 % leicht gestiegen. Die Bereitschaft, mehr als fünf Prozent extra zu zahlen, nahm hingegen im Lauf der vergangenen zwei Jahre kontinuierlich ab. Zudem legen Verbraucher der Untersuchung zufolge Wert auf die Kennzeichnung der CO2-Emissionen, die ein Produkt verursacht, sowie auf Initiativen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen.

Die Studie belegt außerdem, dass Verbraucher zunehmend detaillierte Produktinformationen verlangen. Dabei sind vor allem Nährwertangaben entscheidend: 70 % der deutschen Verbraucher geben an, dass sie anhand dieser Informationen auf ein anderes Produkt umsteigen

würden, das ihren Vorstellungen eher entspricht (weltweit 67 %).

Produkte durch KI-Influencer entdecken

Immer beliebter werden KI-Influencer, also bspw. mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellte Avatare: Ein Viertel der Verbraucher weltweit vertraut ihnen und kauft anhand ihrer Empfehlungen ein. Ebenso nimmt die Relevanz von SocialMedia-Influencern zu: Bei Angehörigen der Generation Z haben im Jahr 2024 69 % der Befragten durch Influencer von neuen Produkten erfahren – ein deutlicher Anstieg gegenüber 45 % im Vorjahr. Nicht zuletzt verändern Plattformen wie Instagram und TikTok den Einzelhandel: In Deutschland entdecken mittlerweile 49 % der Verbraucher neue Produkte über Soziale Medien – im November 2022 waren es noch 28 % (international: 51 % heute gegenüber 32 % in 2022). Außerdem kommunizieren laut der Studie weltweit 40 % der Verbraucher gelegentlich über Soziale Medien mit dem Kundendienst von Unternehmen. Das zeigt das zunehmende Vertrauen der Kunden in Social Media, wenn sie Unterstützung benötigen oder um Probleme zu lösen.

Werbung auf Websites und Apps

Werbung auf den Websites oder in Apps von Einzelhändlern erreicht laut der Untersuchung in Deutschland 63 % der Verbraucher, die nach einem Produkt suchen (international: 67 %). Weltweit hat Online-Werbung in den vergangenen zwölf Monaten fast ein Drittel der Online-Käufe beeinflusst. Mit der Werbung in Geschäften

Technologische Innovationen, veränderte finanzielle Prioritäten und ein zunehmendes Nachhaltigkeitsbewusstsein beeinflussen das Verbraucherverhalten.

sind Kunden sowohl hinsichtlich der inhaltlichen Qualität als auch bezüglich der Platzierung der Werbung weniger zufrieden. Die Gründe dafür sind vielfältig. So geben weltweit 59 % der Verbraucher an, dass die gezeigte Werbung sehr allgemein gehalten ist und ihren individuellen Anforderungen nicht gerecht wird. Mehr als die Hälfte der Befragten (53 %) wünscht sich personalisierte Werbung in Geschäften, bspw. Anzeigen auf den Bildschirmen intelligenter Einkaufswägen der auf interaktiven Spiegeln (Smart Mirrors). Infolgedessen setzen Einzelhändler verstärkt auf Retail Media Networks (RMN)**, um die Aufmerksamkeit der Verbraucher zu gewinnen.

Aus der Studie geht zudem hervor, dass 53 % der Verbraucher weltweit regelmäßig die Marke bzw. den Einzelhändler wechseln, obwohl sie deren Treueprogramme nutzen. Die Hauptgründe dafür liegen in der Experimentierfreude der Kunden sowie in mangelnder Personalisierung der Angebote.

Was wünschen sich die Kunden? Das müssen Einzelhändler nicht nur am PoS herausfinden, sondern auch beim Einsatz von Technologie.

* Harnessing the value of generative AI- 2nd edition: top use cases across sectors

** Ein Retail Media Network bezeichnet eine Werbeplattform, die Einzelhändler selbst betreiben und für ihre eigenen Kanäle (digital, im Geschäft, etc.) sowie für weitere Paid-Media-Kanäle nutzen. 

Mithilfe von KI verknüpften sie Drohnenbilder von Kartoffelfeldern mit DNA-Daten von Bakterien und Pilzen, die auf Pflanzkartoffeln vorkommen.

„Wir stehen am Anfang eines neuen Weges zur Verbesserung der Landwirtschaft mit Hilfe von Mikrobiologie und KI“, sagt der Forscher. Obwohl die Felder oft voller identischer Kartoffelpflanzen sind, gibt es oft große Unterschiede im Wachstum der Pflanzen. Die große Frage, die sich Kartoffelanbauer, Biologen und Züchter stellen, ist, warum die Kartoffelerträge so stark variieren können. Selbst wenn die Kartoffelpflanzen von der gleichen Sorte und genetisch völlig identisch sind, können sie sich, sobald sie im Boden sind, in Bezug auf Wachstum und Robustheit erheblich unterscheiden.

Forscher vermuten seit langem, dass Bakterien und Pilze, die auf Pflanzkartoffeln vorkommen, eine Schlüsselrolle spielen. Die Zusammensetzung dieser Mikroben könnte das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit der Kartoffeln erheblich verbessern oder verschlechtern. Ein Forscherteam unter der Leitung des Biologen Roeland Berendsen zeigt nun, dass die Mikroben in hohem Maße für die Wuchskraft verantwortlich sind.

Künstliche Intelligenz sagt voraus, wie gut die Kartoffel wachsen wird

Universität Utrecht | Universität Delft ► Ein neues KI-gestütztes Tool kann vorhersagen, wie gut Saatkartoffeln zu Kartoffelpflanzen heranwachsen werden. Biologen der Universität Utrecht haben das Tool zusammen mit Kollegen der TU Delft und Zuchtunternehmen entwickelt, teilen sie mit.

Die Forscher entwickelten ein KI-System, das lernte, vorherzusagen, wie gut Pflanzkartoffeln wachsen. Das Modell konnte dies lernen, indem es zwei Arten von Daten kombinierte: Drohnenaufnahmen von Feldern und genetische Daten von Mikroben, die auf Pflanzkartoffeln vorkommen. Die Forscher sammelten ihre Daten, indem sie Tausende von Proben von Pflanzkartoffeln aus 240 verschiedenen Versuchsfeldern nahmen. Anschließend analysierten sie die auf den Pflanzkartoffeln gefundenen Bakterien und Pilze. Später im selben Jahr setzten sie Drohnen ein, um Bilder von Kartoffelpflanzen zu machen, die aus denselben Knollen auf den Versuchsfeldern sprießen.

Bakterien und Pilze haben Einfluss auf Wachstum

„Dies lieferte einen riesigen Berg von Daten“, sagt der Biologe Yang Song, einer der Forscher, die das KI-System entwickelt haben. „Durch die Kombination dieser beiden Datentypen im KI-System haben wir Muster entdeckt, die uns helfen, vorherzusagen, welche Mikroben das beste Kartoffelwachstum hervorbringen.“

Die Studie zeigt, dass die Zusammensetzung der verschiedenen Bakterien- und Pilzarten einen großen Einfluss auf das Kartoffelwachstum hat. Einige Bakterien, darunter eine Art namens Streptomyces, scheinen das Wachstum deutlich zu verbessern. Im Gegensatz dazu wurde bei anderen Arten sogar eine hemmende Wirkung festgestellt. „Wir stehen am Anfang einer neuen Technologie zur Ver-

besserung der Landwirtschaft durch Mikrobiologie und KI“, sagt Berendsen. „Zum ersten Mal können wir jetzt die Qualität einer Charge von Pflanzkartoffeln auf der Grundlage ihrer Mikrobenzusammensetzung vorhersagen.“

Laut Berendsen ist die Forschung auch ein Ausgangspunkt für das weitere Verständnis der Rolle der Mikroben beim Pflanzenwachstum. „Wenn wir dieses Modell mit noch mehr Daten erweitern, können wir sozusagen weiter hineinzoomen und z.B. das Zusammenspiel zwischen Mikroben und Nutzpflanzen noch weiter erforschen.“

Dabei könnten sich auch andere Erkenntnisse ergeben, erwartet Berendsen. Es sei durchaus denkbar, so der Biologe, dass die Forscher genau herausfinden, welche Mischung von Mikroben für Nutzpflanzen - nicht nur Kartoffeln – am besten geeignet ist. „Man könnte diese Mischung dann auf Pflanzkartoffeln oder Saatgut anwenden. Man könnte auch die Genetik der Pflanze so steuern, dass sie nur die richtigen Mikroben anzieht und sie besser behält.“

Die Forscher argumentieren, dass die Vorteile nicht nur in höheren Erträgen bestehen. Wenn die Pflanzen robuster sind und ihr Wachstum so optimal wie möglich verläuft, führt dies zu weniger Ernteausfällen und damit zu weniger Verschwendung. Außerdem können die Pflanzen dann mit weniger Pflanzenschutzmitteln auskommen. 

Obwohl die Felder oft voller identischer Kartoffelpflanzen sind, gibt es häufig große Unterschiede im Wachstum der Pflanzen.

Foto: lena zajchikova/AdobeStock

FUTURE LAB

BERLIN 5|6|7 February

FRUIT LOGISTICA 2025 HALL 7.2A | ROOM 1

• Wednesday, 5 February 2025

LIVE ON THE FRUIT LOGISTICA STAGES

2025 PROGRAMME (subject to change)

AI Translation: German, English, Spanish, French, Italian

11.00 - 11.30 Sensor traps and artificial intelligence against pests

Dr. Silvia Schmidt, Laimburg Research Centre, Italy

Moody Soliman, Ryp Labs, USA

14.00 - 14.30 Emerging fungal pathogens of fruit crops and innovative control strategies

Dr. Vladimiro Guarnaccia, University of Torino, Italy

12.00 - 12.30 The Future of Fresh: How Ryp Labs’ StixFresh is Revolutionizing Food Loss Reduction

Jari Temmermans, University of Antwerp, Belgium

• Thursday, 6 February 2025

11.00 - 11.30 Exploring Mechanisms Regulating Flowering Time in Tree Fruits

Dr. Susan Schröpfer, Julius Kühn Institute - Institute for Breeding Research on Fruit, Germany

12.00 - 12.30 A sustainable innovative pepper category

Heleen van Rijn-Wassenaar, Rijk Zwaan, Netherlands

14.00 - 14.30 HypoWave – New ways to reuse wastewater in agriculture

Dr. Martina Winker, ISOE - Institute for Social-Ecological Research, Germany

15.00 - 15.30 The impact of digital and regenerative agriculture on agri-food value chain and their role in sustainability

Antonella Pucci, Hort@/BASF, Germany

• Friday, 7 February 2025

11.00 - 11.30 A vaccination against diseased fields

15.00 - 15.30 Rethinking Strawberry Cultivation: Biocontrol and Microbial Solutions for Healthier, Tastier Fruit

Marcel van der Heijden, University of Zurich, Switzerland

12.00 - 12.30 Supporting food security with vertical farming

Tristan Fischer, Fischer Farms, UK

Visit FRUIT LOGISTICA, learn about the latest trends and be inspired by high-ranking speakers.

MESSE BERLIN GmbH Tel. +49-(0)30-3038-0 fruitlogistica@messe-berlin.com

FRUCHTHANDEL MAGAZIN

Tel. +49-(0)211-9 91 04-40

anzeigen@fruchthandel.de

Cobots statt Robots

Niederlande ► Welche Rolle spielen Roboter eigentlich im Frischwarenbereich, bzw. welche Aufgaben können sie im Nacherntebereich übernehmen, um Food Waste zu vermeiden? Dieser Frage war eine Projektgruppe von Wageningen UR im vergangenen Jahr nachgegangen.

Für die Ernte wurden schon verschiedene Lösungen, hier der Sweeper Robot für Paprika, entwickelt.

Die Hauptaufgabe besteht den Forschenden zufolge darin, die Qualität frischer Produkte vom Erzeuger bis zum Verbraucher zu gewährleisten. Dennoch gehe ein erheblicher Teil der Lebensmittel auf allen Stufen der Kette verloren oder werde verschwendet. In Ländern mit hohem, mittlerem und niedrigem Einkommen sind es demnach über 30 %, von denen fast die Hälfte vor dem Verkauf verloren geht. Um diese Verluste zu minimieren, sind geeignete Ernteprotokolle (sogenannte Standard Operating Procedures oder SOPs), Sortierverfahren, die Organisation der Transportkette und die Lagerbedingungen von größter Bedeutung. „Es wird erwartet, dass Robotik und Automatisierung noch eine Vielzahl von Möglichkeiten in der Logistik der Lebensmittelversorgungskette eröffnen, wie z.B. erhöhte Produktivität, höhere Effizienz, Ressourcenoptimierung, durchgängige Verfolgung und Rückverfolgung, verbesserte Lagerlogistik und reduzierte Gesundheits- und Sicherheitsrisiken. Die Überwachung von Qualität und Sicherheit, das Treffen von Entscheidungen und das Ergreifen von Maßnahmen entlang der verschiedenen Teile der Nacherntekette erfordern unterschiedliche Ansätze, die von den einzelnen Elementen der Kette abhängen. Die Robotik kann bei der Bewältigung solcher Herausforderungen in der Nacherntekette eine entscheidende Rolle spielen“, so die Forschenden.

Vielfältige Faktoren

Das Handling und die Verarbeitung von frischen Lebensmitteln unterliegen den Forschenden zufolge einem grundlegenden Wandel. Ins-

besondere der Mangel an Arbeitskräften sei eine wichtige Triebkraft für die Entwicklung von Robotern, vor allem in Ländern mit hohem Einkommen wie den Niederlanden. „Der Arbeitskräftemangel schafft ein Kapazitätsvakuum, und die Robotik wird als eine der wichtigsten Lösungen angesehen. Roboter übernehmen in der Regel sich wiederholende Aufgaben wie das Aufnehmen und Transportieren von Obst und Gemüse. Aufgaben wie Stapeln und Palettieren erfordern keinen direkten Kontakt mit den Produkten. Für diese Anwendungen werden in der Regel Industrieroboter eingesetzt. Diese Art von Robotern kann in verschiedenen Branchen eingesetzt werden, nicht nur in der Lebensmittelindustrie. Neben diesen Robotern, die für ihre Präzision und Effizienz bekannt sind, wird eine neue Generation von kollaborativen Robotern, auch Cobots genannt, entwickelt, die mit Menschen in einem gemeinsamen Arbeitsbereich zusammenarbeiten können“, so das Forscherteam. Diese Roboter sind in der Regel leicht, mit Sensoren und Sicherheitsmerkmalen ausgestattet, die es ihnen ermöglichen, in der Nähe des Menschen (und in Zusammenarbeit mit ihm) zu arbeiten, und sie sind in hohem Maße programmierbar, um verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Sicherheit und Flexibilität sind folglich die Hauptmerkmale solcher Cobots.

Neben der Sicherheit der menschlichen Mitarbeiter bringt die robotergestützte Handhabung von Lebensmitteln, einschließlich frischer Produkte, zusätzliche Herausforderungen mit sich. Diese Roboter müssen schließlich mit den lebenden Produkten interagieren. In der Lieferkette nach der Ernte kommt

es vor allem bei der Qualitätskontrolle (z.B. beim Sortieren) und bei der Kommissionierung (z.B. bei der Primärverpackung) zu einem direkten Kontakt zwischen dem Roboter und den Produkten. Der Hauptkontakt besteht zwischen den Produkten und dem Roboter-Endeffektor (dem Werkzeug am Ende des Arms), der Objekte greifen, halten und loslassen sowie an die gewünschte Stelle bewegen kann. Die Ausführung dieser Aufgaben stellt zwei große Herausforderungen dar:

• Die Handhabung frischer Produkte ist aufgrund ihrer komplexen und vielfältigen Eigenschaften wie unregelmäßige Formen und Größen (z.B. von Kohl bis zu Beeren) und ihrer hohen Verformbarkeit (z.B. Trauben oder Rotweintrauben) schwierig.

• Eine unsachgemäße Handhabung von Frischwaren beim Greifen und Manipulieren kann zu Schäden und zur Verbreitung von Krankheitserregern führen.

Entwicklungen im Bereich der Greiferlösungen

Die Industrie verwendet dem Wageninger Forschungsteam zufolge hauptsächlich zwei Ansätze für die robotergestützte Handhabung von Frischprodukten: kontaktbasierte und luftbasierte Mechanismen. Zu den kontaktbasierten Mechanismen gehören Greifer wie elektrische, pneumatische, hydraulische, aufblasbare Gummi- und Mehrkörpermechanismen. Zu den luftbasierten Mechanismen gehören Saugnäpfe in Kombination mit kontaktbasierten Greifern oder Schwebegreifern.

Fortschritte in der Materialwissenschaft führen zudem zu immer leichteren und einfacheren Greiflösungen. Universalgreifer, die aus fortschrittlichen weichen und nachgiebigen Materialien hergestellt werden, können ihre Form als Reaktion auf Aktuatoren und Objektinteraktionen ändern, so dass sie Objekte

Automatisierung kann die Gewächshausproduktion kostengünstiger machen.

unterschiedlicher Form, Größe und Steifigkeit handhaben können. Darüber hinaus bedeutet die erhöhte mechanische Nachgiebigkeit auch, dass die Komplexität der Steuerung dieser Greifer stark reduziert ist. In den letzten zehn Jahren haben mehrere solcher Lösungen, vor allem Greifer auf Silikonelastomerbasis, den Weg von den Forschungslabors zu kommerziellen Produkten gefunden. Aufgrund der strengen Hygieneanforderungen sind nicht alle diese Endeffektoren für frische Produkte (oder Lebensmittel im Allgemeinen) geeignet. Cobots mit weichen, lebensmitteltauglichen Roboter-Endeffektoren ebnen den Weg zu allgemeinen Handhabungslösungen, die für Frischprodukte von großer Bedeutung sind. Bei Nachernteproblemen liegt der Hauptnutzen dieser Greif- und Manipulationssysteme in ihrer Fähigkeit, die Qualität des Frischprodukts nicht zu verschlechtern, weder auf individueller Ebene (z.B. durch Quetschen, Fallenlassen, Hinterlassen von Rückständen) noch auf Chargenebene (Übertragung von Verunreinigungen von einem Produkt zum anderen). Da die Zahl und Vielfalt der Roboter-Endeffektoren weiter zunimmt, sind BenchmarkingVerfahren unerlässlich, um die Eignung von Greif- und Manipulationsmaterialien und -techniken im Hinblick auf Qualitätskriterien nach der Ernte zu bestimmen. 

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Robotisierung im Erdbeeranbau ist eine große Herausforderung

Niederlande ► Laut der Präsidentin des niederländischen Unterglas-Branchenverbandes Glastuinbouw Nederland, Adri Bom-Lemstra, stellt die Robotisierung im Erdbeeranbau nach wie vor eine große Herausforderung dar. So fehlten z.B. noch die richtigen pflanzengenetischen Lösungen und ein geeignetes Anbausystem, um einen großflächigen Einsatz von Robotern zu ermöglichen.

Vor allem die gestiegenen Personalkosten machen eine stärkere Technisierung im Beerenbereich alternativlos.

Insbesondere Subventionen seien notwendig, um die Robotisierung zu beschleunigen, sagte sie am 8. Januar bei der Eröffnung des ‚Erdbeertags 2025‘ in Den Bosch. Die Erzeuger müssten zudem mit einem wachsenden Personalmangel in der Branche rechnen, so Adri Bom-Lemstra. „Bis 2030 wird sich der Mangel aufgrund der alternden Bevölkerung und des geringeren Zustroms von Arbeitsmigranten um weitere 20 % erhöhen. Investitionen in die Robotisierung und die Unterstützung durch künstliche Intelligenz sind daher unumgänglich“,

betonte Bom-Lemstra. Der Faktor Arbeit bestimme mindestens 45 % des Selbstkostenpreises von Beerenobst, hauptsächlich aufgrund der Inflation und der Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns. Um jedoch gut funktionierende Roboter im Beerenobstsektor einzusetzen, seien noch viele knifflige Aspekte zu bewältigen, sagte sie. So dauere es beispielsweise fünf Jahre, um einen einigermaßen brauchbaren Pflückroboter zu entwickeln. Die Entwickler von Robotern müssten sich ihrer Meinung nach zudem besser mit den Erzeugern und ihren individuellen Bedürfnissen abstimmen. In den zurückliegenden Jahren gab es aber auch schon einige Erfolge im Bereich der Robotisierung. Zum Beispiel gibt es bereits Roboter, die Pflanzen überwachen und scannen können. Die Roboter können auch Mehltau mit UVC bekämpfen und gleichzeitig die Ernte mit einer Kamera überwachen.

Vorsprung durch autonomen Anbau

Der Branchenverband hatte im vorigen Jahr eine ausführliche Sektorstudie über die Chancen der Robotisierung veröffentlicht. In den Niederlanden sind demnach vergleichbare strukturelle Probleme zu lösen wie in anderen europäischen Ländern. Vor allem die Verfügbarkeit von Arbeitskräften steht erheblich unter Druck, außerdem ist der Faktor Arbeit wesentlich teurer geworden. „Aufgrund des Mangels an Arbeitskräften werden die Kosten in den kommenden Jahren weiter steigen, was sich

stark auf die Geschäftsergebnisse im Unterglasgartenbau auswirken wird. Um an der Spitze zu bleiben, ist der Gewächshausgartenbau längerfristig auf den Einsatz von Technologien angewiesen, die den Arbeitsbedarf reduzieren“, heißt es in dem Bericht. Bis 2050 werde es ein intelligentes, fast vollständig autonomes Gewächshaus geben. „In diesem werden Roboter und Maschinen zunehmend die schweren und sich wiederholenden Arbeiten übernehmen. Das wird die Arbeit im Gewächshausgartenbau gesünder und sicherer, aber auch attraktiver machen“, heißt es weiter. Der Faktor menschliche Arbeitskraft werde jedoch keinesfalls überflüssig werden, Menschen könnten und müssten andere, auch hochqualifizierte Aufgaben übernehmen. „Die Robotisierung schafft auch neue Funktionen – vor allem im Sekundärprozess, wie bei der Programmierung und Steuerung von Robotern. Außerdem wird der Sektor in den kommenden Jahrzehnten viel zu bieten haben für Menschen mit Kompetenzen in Management, IT, Datenverarbeitung, Marketing, Verkauf oder im Bereich Finanzen.“ Auch in einer hochtechnisierten Gewächshausbranche seien motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter das wertvollste Unternehmenskapital, einschließlich der saisonalen Arbeitskräfte. „Auf dem Weg zum autonomen Anbau im Jahr 2050 bleiben die Arbeitsmigranten für den Unterglasgartenbau unerlässlich. Angesichts der Konkurrenz aus anderen Ländern und Branchen muss und wird der Sektor sein Bestes tun, um auch für sie attraktiv zu bleiben.“ 

LOGISTICS HUB

5|6|7 February

FRUIT LOGISTICA 2025 HALL 26 | STAND A-99

LIVE ON THE FRUIT LOGISTICA STAGES

2025 PROGRAMME (subject to change)

• Wednesday, 5 February 2025

10.00 Keynote — A global outlook on the international reefer market

11.00 Routes to growth — Future trends, challenges, and opportunities in fresh produce logistics

12.00 Tropical transformation — Robust logistics networks for avocados, mangoes, and more

14.00 Mediterranean marvels — How can logistics companies unlock North Africa’s export potential?

15.00 Aiming low — Zespri’s plan to reduce shipping emissions

• Thursday, 6 February 2025

10.00 Keynote — Resilience, collaboration and improvement in produce supply chains

11.00 No time to waste — How can data transform retail supply chains and reduce losses?

12.00 Ready to roll — Europe’s largest container port prepares for future growth

14.00 Safe and secure — What must be done to protect produce supply chains?

• Friday, 7 February 2025

10.00 Go with the flow – how can digital technology streamline supply chains?

10.30 After the watershed — Colombia’s new port offers fresh chance to compete

Visit FRUIT LOGISTICA, learn about the latest trends and be inspired by high-ranking speakers.

MESSE BERLIN GmbH Tel. +49-(0)30-3038-0 fruitlogistica@messe-berlin.com

FRUCHTHANDEL MAGAZIN Tel. +49-(0)211-9 91 04-40 anzeigen@fruchthandel.de

Deutsche Beerenproduktion: Schrumpfen draußen – Wachstum drinnen

Marktentwicklung ► Aus der Tatsache, dass hochwertige Ware zwar gefragt sei, aber nicht mehr beliebig verfügbar, erwachse nicht nur eine bessere Position des Erzeugers, sondern auch die Notwendigkeit verlässlicher Partnerschaften zwischen Produzenten, Vermarktern und LEH, so Ludger Linnemannstöns, langjähriger Versuchsleiter in Köln-Auweiler in seinem Vortrag auf den 20. Unternehmertagen Spargel & Erdbeer. „Als Unternehmer in der Beerenbranche der Zukunft entgegen!“ hatte der Experte seinen Beitrag genannt. Ein paar Stichworte.

Linnemannstöns

Zum Einstieg beleuchtete er die Besonderheiten und den Status Quo der Beerenbranche und nutzte dafür u.a. die AMI-Marktbilanz. Sein erster Blick galt Anzahl und Anbaufläche der Betriebe im Vergleich von 2013 mit 2023. Verallgemeinernd lässt sich sagen, dass der Freiland-Anbau bei fast allen Beerenarten schrumpfte und der geschützte Anbau wuchs. Auch die Anzahl der Betriebe ist deutlich rückläufig. Eine Ausnahme bildet hier die Heidelbeere, die im Jahr 2023 von 458 Betrieben (2013: 389) auf 3.468 ha (2013: 2.031 ha) angebaut wurde.

Deutlich rasanter verlief die Entwicklung aber bei Erdbeeren und Himbeeren. Das große Schrumpfen fand im Freiland statt. Dort hat sich die Menge der geernteten Früchte etwa halbiert, während sie sich in Tunneln und Gewächshäusern von niedrigem Niveau aus mehr als verfünffachte. Aus 2.400 Erdbeererzeugern in 2013 wurden im Laufe von zehn Jahren 1.842, deren Freiland-Fläche reduzierte sich von 15.110 ha auf 9.324 ha. Ähnlich bei den Freiland-Himbeeren: Nur 355 Betriebe (2013 waren es noch 562) riskierten auf 438 ha (2013: 913) den Himbeeranbau.

Diesem Bergab steht ein deutliches Bergauf im geschützten Anbau gegenüber: 636 Betriebe (2013: 400) nutzen diese Kulturmethode für ihre Erdbeeren. Damit wachsen auf 2.043 ha (2013: 467) Erdbeeren unter Glas oder Folie. Mit geschütztem Himbeeranbau beschäftigen sich inzwischen 183 Betriebe auf insgesamt 436 ha. Noch 2013 waren es nur rund 79 ha in einer nicht erfassten Zahl von Betrieben.

Dieser Trend spiegelt sich auch in der Größenverteilung der Betriebe wider. So fasste Linnemannstöns zusammen: „556 von 1.842 Betriebe haben mehr als 5 ha Erdbeeren. Sie bewirtschaften 85 % der Erdbeerfläche. 161 Betriebe haben mehr als 20 ha Erdbeeren. Sie bewirtschaften 58 % der Erdbeerfläche. Der Rückgang der Flächen findet also vor allem in den Kleinstbetrieben statt.“

Stabile Nachfrage und positive Preisentwicklung

Doch all diese Zahlen wären nur Schall und Rauch, würde man nicht auch die erzielbaren Preise in die Rechnung einbeziehen, was Linnemannstöns natürlich tat: „Die Erdbeere hat in jüngster Zeit – bei stabiler Nachfrage – eine durchaus positive Preisentwicklung zu verzeichnen. Sowohl die Erzeugerpreise als auch die Konsumentenpreise haben bei Erdbeeren in den vergangenen Jahren angezogen. Von 1,95 Euro/kg (2015) auf 3,65 Euro/kg (2023) auf Ebene der Erzeuger und von 3,95 Euro/kg (2015) auf 6,40 Euro/kg auf Konsumentenebene. Dieser Preisanstieg war aufgrund der Kostensteigerungen auch bitter notwendig, ließ sich allerdings nur aufgrund der guten Marktposition der deutschen Erdbeere durchsetzen. Dazu haben sicherlich auch die leicht rückläufigen Importe beigetragen und ist auch der Tatsache geschuldet, dass wir in unserer Hauptsaison bisher im Vergleich zu anderen Beerenarten wenig Importdruck verspüren.

Die Nachfrage insgesamt ist stabil. Positiv ist, dass die Nachfrage 2024 im Spätsommer und Herbst (KW 29 bis 34) etwas über den Vorjahren lag. Bei Discountern und Vollsortimentern stieg der Anteil deutscher Früchte an ihrem Erdbeerverkauf gegenüber dem Vorjahr etwas, wobei auffiel, dass auch Discounter

Ludger
Fotos: Heinz

zunehmend auf Qualität setzten. Hofnahe Vermarktungsformen waren hingegen leicht rückläufig. Kaum eine Rolle spielten bisher Bio-Erdbeeren.

Bessere Position der Erzeuger

Beim Blick in die Zukunft der Vermarktung meinte Linnemannstöns: „Die Veränderung des Einkaufsverhaltens wird weitergehen. Es wird immer mehr alte Single-Haushalte geben, die nur kleine Mengen kaufen. Auf der Wunschliste des Kunden stehen zudem Snackprodukte, länger haltbare Waren und Gesundes. Das bringt eine Veränderung der Vermarktungswege mit sich.“ Als Stichworte nannte der Referent: Digitalisierung, Automaten, Smart Stores, Lieferservice … Aus der Tatsache, dass hochwertige Ware zwar gefragt sei, aber nicht mehr beliebig verfügbar, erwachse nicht nur eine bessere Position des Erzeugers, sondern auch die Notwendigkeit verlässlicher Partnerschaften zwischen Produzenten, Vermarktern und LEH. Den Anwesenden riet der Beeren-Experte: „Nutzen Sie ihre Markenposition. Reduzieren Sie gegebenenfalls die Angebotsmenge und sagen Sie auch mal ‚Nein!‘ Bestehen Sie auf einem Mehrpreis für regionale Ware und konzentrieren Sie sich auf bestimmte Marktsegmente.“

Schwache Standorte aufgeben

Wie immer auf den Unternehmertagen stellte Linnemannstöns die Produktionskosten in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen. Und wie immer bildeten die Löhne den Knackpunkt. „Die Lohnquote wird mit abzusehenden Steigerungen des Mindestlohnes auf 15 Euro noch weiter hochgehen. Aber wenn sie irgendwann über die 50 % geraten sollten, wird es kritisch. „Was wir jetzt erleben“, so der Referent, „ist der Austausch von Arbeit durch Kapital – also Intensivierung.“ Zur Verdeutlichung dieser Aussage nannte er Kennzahlen verschiedener Anbauverfahren bei Erdbeeren: Um 400 t Früchte zu ernten, braucht man im Freiland 25 ha, im Tunnel am Boden 20 ha, in Stellagen im Tunnel 8 ha und im Glasgewächshaus nur 3,3 ha. Die erforderlichen Investitionen liegen bei diesem Vergleich allerdings ebenfalls Welten auseinander: zwischen etwa 800.000 Euro im Freiland und 6 Mio Euro für das Glasgewächshaus.

Heidelbeere: Markenbildung erforderlich

Kurz widmete sich der Vortrag auch anderen Beerenkulturen. Bei den Heidelbeeren vermerkte Linnemannstöns eine unzureichende Preisentwicklung und eine – ohne Reduktion der Erntekosten

Nach Auffassung von Ludger Linnemannstöns wird für deutsche Heidelbeeren die Markenbildung wichtig.

durch Vollernter – schwierige Wettbewerbsposition. Die Sortenverfügbarkeit sei eingeschränkt, was neue großfruchtige geschmackvolle Sorten notwendig mache. „Die Zukunft ist daher noch unklar. Wegen der großen Unsicherheit nutzen die Erzeuger vorläufig noch ihre Altanlagen. Wichtig werde die Markenbildung für eine deutsche Heidelbeere.“

Himbeere: Lohnkosten bedrohen Wettbewerbsfähigkeit

Bei der Himbeere beträgt die deutsche Eigenproduktion derzeit lediglich 14 %. Die einheimische Saison von Mai bis Oktober überlappt zudem mit Importen aus Spanien, Portugal, Marokko, Polen. Allerdings: Der Importdruck aus dem Süden hat aufgrund von dortigen Wasserproblemen nachgelassen. Dafür nehmen die Importe aus Polen zu. Für die Zukunft meint Linnemannstöns: „Die Nutzung von Altanlagen ist noch möglich, während die Rentabilität von Erweiterungen kaum gegeben scheint. Bei steigenden Löhnen droht auch hier der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit.“ 

UNIKA: „Wir brauchen dringend Lösungsmöglichkeiten“

Kartoffeln | Produktion ► Der Vorsitzende der Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft e.V. (UNIKA) Olaf Feuerborn plädiert beim Treffen im Bundeslandwirtschaftsministerium für einen gesamtheitlichen Lösungsansatz zur Eindämmung von Zikaden und der von ihnen übertragenen Bakteriosen.

Die Schilf-Glasflügelzikade breitet sich seit einigen Jahren rasant in zahlreichen Anbaugebieten aus und befällt Kartoffeln, Rüben und weitere Gemüsekulturen. Parallel dazu erweitert sich der Wirtskreis kontinuierlich und bedroht den Kartoffelanbau. Die Zikadenart kann zwei Krankheitserreger in sich tragen, einerseits einen Stolbur-Erreger und zum anderen ein Proteobakterium. Beide Bakteriosen haben das Potenzial für massive Ertrags-, Qualitäts- und Lagerverluste, bis hin zum Totalausfall beim Grundnahrungsmittel Kartoffeln, berichtet UNIKA. „Die Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft ist froh, dass das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Ernst der Lage erkennt und der Bundesminister die Verbände zu einem Runden Tisch geladen hat. Wir brauchen dringend Lösungsmöglichkeiten, um die befallenen Kulturen, wie die Kartoffeln im Anbau zu halten. Es steht nicht weniger als die Ernährungssicherheit und der Verlust regionaler Kreisläufe auf dem Spiel“, äußert sich der UNIKA-Vorsitzende Olaf Feuerborn nach dem Austausch beim BMEL. Aus der Sicht Feuerborns bedarf es eines strategisch aufeinander abgestimmten Bündels aus Maßnahmen, um die heute noch vorhandene Eigenversorgung mit dem Grundnahrungsmittel Kartoffeln zu sichern. „Eine Reduzierung auf ackerbauliche oder züchterische Maßnahmen reicht nicht aus, um der existenziellen Bedrohung der Anbaubetriebe zu begegnen und den nachgelagerten Bereichen den Rohstoff zu sichern“, führt der Vorsitzende aus. „Für einen ganz-

heitlichen Lösungsansatz bedarf es kurz-, mittel- und langfristiger Maßnahmen, auch und gerade in Gebieten, in denen die Zikadenart heute noch nicht auftritt“, forderte Feuerborn. Der Vorsitzende unterstrich in seinem Statement beim BMEL, dass die Kartoffelbranche bereits Forschungsprojekte in Eigeninitiative auf den Weg gebracht hat. Hier bedarf es einer intensivierten Forschungsförderung, um zentrale Fragestellungen zu beantworten und daraus Handlungsoptionen abzuleiten.

Population der Zikaden eingedämmen

Um kurzfristig die Regionen zu schützen, müssen auch alle Möglichkeiten im Bereich des Pflanzenschutzes genutzt werden. Eine Anpassung in der Konditionalität der Gemeinsamen Agrarpolitik ist erforderlich, um alle ackerbaulichen Maßnahmen zu erproben und zu optimieren, damit die stetig steigende Population der Zikaden eingedämmt werden kann.

Ernst-Rainer Schnetkamp, stv. Vorsitzender des Bundesverbands der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie e.V. (BOGK), unterstrich die Bedeutung des heimischen Kartoffelanbaus für die Verarbeitungswirtschaft. „Die Verarbeitungsunternehmen nehmen mehr als die Hälfte der in Deutschland erzeugten Kartoffeln zur Herstellung werthaltiger Lebensmittel auf. Diese Mengen können nicht durch andere Herkunftsregionen ersetzt werden“, so Schnetkamp. Die Verbände UNIKA und BOGK betonen, dass die Ernährungssicherheit mit dem heimischen Grundnahrungsmittel Kartoffeln nicht aufs Spiel gesetzt werden dürfe und haben dem BMEL erneut jegliche fachliche Unterstützung bei der Bekämpfung der Überträger der Bakteriosen angeboten. 

Foto: UNIKA

Knackig, frisch, regional

Kernobst ► „Der Apfel ist unverzichtbar – nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als Symbol für Genuss, Qualität, regionale Identität, Innovation und die Stärke der deutschen Obstbaukultur“, informierte jetzt Deutsches Obst und Gemüse anlässlich des Tags des Deutschen Apfels.

Dies unterstrich auch die Aktion der Initiative „Deutschland – Mein Garten.“, die im Auftrag der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V. (BVEO) bereits zum 15. Mal mit einer aufsehenerregenden Aktion auf die Qualität und Vielfalt heimischer Äpfel aufmerksam machte. Im Rahmen der Aktion wurde der Apfel nicht nur sinnbildlich, sondern höchst sichtbar hochgehängt. Die BVEO ließ dafür am 11. Januar 2025 in den beiden größten deutschen Apfelregionen am Bodensee und stellvertretend für das Alte Land in Hamburg, die Nummer 1 im Obstsegment an zentralen, gut frequentierten Orten über den Köpfen der Apfelfans schweben. Sehr zur Freude der Besucher von Alstertal-Einkaufszentrum (Hamburg) und Bahnhof in Radolfzell, die nicht nur die beliebtesten deutschen Apfelsorten verkosten durften, sondern sich auch über die Bedeutung des deutschen Obstanbaus, die Sortenvielfalt sowie die Frische-, Qualitätsund Umweltvorteile von Äpfeln aus Deutschland informieren konnten.

Der Apfel als Klimafreund

Natürlich, authentisch und verantwortungsvoll: Ein Aspekt, der für Verbraucher immer mehr in den Vordergrund rückt, ist die Nachhaltigkeit des Apfelanbaus. „In Zeiten, in denen der Klimawandel auch die Landwirtschaft vor große Herausforderungen stellt, punktet der Apfel mit kurzen Transportwegen und integriertem oder biologischem An-

bau. Heimische Äpfel können nicht nur länger am Baum reifen und ihren vollen Geschmack entfalten, sie werden auch nach strengen deutschen Standards produziert. Dazu setzen die Erzeuger auch nach der Ernte bei Verpackung, Transport und Lagerung der Früchte auf umweltschonende Methoden, die modernsten Ansprüchen genügen und einen deutlich geringeren CO2-Fußabdruck hinterlassen als importierte Früchte“, heißt es. Aber nicht nur das. Auch die Artenvielfalt und Biodiversität in den Anlagen sei auf einem sehr hohen Niveau. Sie seien das Zuhause von Wildbienen und zahlreichen Fledermaus-, Libellenund Schmetterlingsarten, darunter etliche auf der Roten Liste bedrohter Arten aufgeführte. Ein Lebensraum, der sogar für wissenschaftliche Studien genutzt werde. 

Rund 60 Äpfel wurden im vergangenen Jahr pro Kopf verbraucht.

Die Nachhaltigkeit des Apfelanbaus rückt für viele Konsumenten verstärkt in den Vordergrund.

Schwaches Jahr für Äpfel, regionale Unterschiede prägen Obstbau

Baumobst | Destatis ► Der Apfel ist weiterhin das mit Abstand am meisten geerntete Baumobst in Deutschland. Allerdings verzeichneten die Obstbaubetriebe im Jahr 2024 mit 872.000 t eine stark unterdurchschnittliche Apfelernte. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden 2024 etwa 122.900 t oder 12,4 % weniger Äpfel geerntet als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.

2024 wurde in Deutschland die zweitniedrigste Apfelernte der vergangenen zehn Jahre eingefahren.

Das war nach dem Jahr 2017 mit 596.700 t die zweitniedrigste Erntemenge seit 2014. Die ebenfalls geringe Ernte des Jahres 2023 wurde um 69.200 t oder 7,4 % unterschritten. Grund für die geringe Apfelernte waren in erster Linie ungünstige Witterungsverhältnisse, die vor allem in den östlichen Bundesländern erhebliche Ernteausfälle von bis zu 90 % gegenüber dem zehnjährigen Durchschnitt verursachten.

Feuchtkühle Witterung und Niederschläge

Im Frühjahr führten Spätfröste und Hagelschläge in vielen Obstanlagen zu Frostschäden und einem schlechten Fruchtansatz. Im weiteren Vegetationsverlauf wirkten sich eine feuchtkühle Witterung und regional auftretende starke Niederschläge negativ auf die Fruchtentwicklung aus und begünstigten das Auftreten von Krankheiten. Nach endgültigen Zahlen waren die Auswirkungen jedoch geringer als im Rahmen vorläufiger Ernteschätzungen prognostiziert. Bei der ersten Ernteschätzung im Juli 2024 war noch erwartet worden, dass die Apfelernte im Jahr 2024 sogar um 26,3 % oder 261.300 t geringer ausfallen würde als im zehnjährigen Durchschnitt.

Baden-Württemberg: überdurchschnittlich

Regional gab es mitunter große Unterschiede. Während die Menge geernteter Äpfel in nahezu allen Bundesländern deutlich unter dem Niveau der vergangenen Jahre

lag, erzielten die Obstbaubetriebe in Baden-Württemberg, dem bedeutendsten Bundesland für den heimischen Apfelanbau, eine vergleichsweise gute Apfelernte. Diese lag mit 395.400 t etwa 19,4 % über dem zehnjährigen Durchschnitt und machte damit rund 45,3 % der bundesweit geernteten Äpfel aus. Die Obstbaubetriebe in Niedersachsen belegten mit 258.200 t Platz zwei der bedeutendsten Anbauregionen und ernteten 29,6 % der deutschen Äpfel. In Niedersachsen lag die diesjährige Apfelernte 10,3 % unter dem zehnjährigen Durchschnitt. Die prozentual stärksten Ernteeinbußen gegenüber dem Zehnjahresdurchschnitt verzeichneten die Anbaubetriebe in Sachsen (-92,6 %) und Brandenburg (-82,2 %).

Etwa drei Viertel (73,2 % bzw. 638.900 t) der im Jahr 2024 geernteten Äpfel waren zur Vermarktung als Tafelobst vorgesehen. Als Verwertungs- oder Industrieobst, etwa zur Produktion von Fruchtsaft, Konserven oder Apfelwein, wurde rund ein Viertel der Ernte (25,8 % bzw. 225.200 t) verwendet. Der Rest (0,9 % bzw. 7.900 t) konnte aufgrund von Lager- oder Verarbeitungsverlusten nicht vermarktet werden.

Pflaumenernte: deutliche Unterschiede

Die Menge geernteter Pflaumen und Zwetschen lag 2024 mit 43.800 t auf Vorjahresniveau. Die durchschnittliche Erntemenge der vergangenen zehn Jahre (45.000 t) wurde damit um 2,7 % unterschritten. Je nach Anbauregion fiel die Pflaumenernte aber sehr unter-

schiedlich aus. In nahezu allen Bundesländern lagen die Erntemengen deutlich unter dem Niveau der vergangenen Jahre. Durch Spätfröste und das regenreiche Frühjahr kam es in vielen Obstanlagen zu erheblichen Schäden bis hin zu Totalausfällen. Nur in Baden-Württemberg, dem mit 1.700 ha bedeutendsten Bundesland für den Pflaumenanbau, wurden 25.600 t Pflaumen mehr geerntet als im zehnjährigen Durchschnitt (+52,9 %). Die Obstbaubetriebe in Rheinland-Pfalz, dem Bundesland mit dem zweitgrößten Pflaumenanbau (900 ha), brachten mit 7.500 t eine um 31,6 % geringere Erntemenge als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre ein. Vorwiegend aufgrund der überdurchschnittlich guten Ernte in Baden-Württemberg erzeugten die Obstbaubetriebe dieser beiden Bundesländer im Jahr 2024 auf 63,2 % der Anbaufläche 75,6 % aller deutschen Pflaumen. Bundesweit wurden im Jahr 2024 auf einer Fläche von 4.100 ha Pflaumen und Zwetschen für den Marktobstanbau angebaut. Dabei machte die Vermarktung als Tafelobst mit 85,5 % (37.400 t) den größten Anteil aus. Zur Nutzung als Verwertungs- oder Industrieobst wurden nur 4.800 t (10,9 %) verwendet. Unter die Kategorie „nicht vermarktet“ fielen 1.600 t und damit 3,6 % der Früchte.

Baumobst: Äpfel machen knapp 90 % aus

An der gesamten erfassten Erntemenge von 995.600 t Baumobst im Jahr 2024 hatten Äpfel einen Anteil von rund 87,6 %. Der Anteil

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland u.a. 27.900 t Süßkirschen und 7.500 t Sauerkirschen geerntet.

von Pflaumen und Zwetschen lag bei 4,4 %. Zusätzlich wurden in Deutschland 39.000 t Birnen (3,9 %) sowie 27.900 t Süßkirschen (2,8 %), 7.500 t Sauerkirschen (0,8 %) sowie 5.500 t Mirabellen und Renekloden (0,6 %) geerntet. 

Durchschnittliche Verbraucherpreise in Deutschland (in Euro) in der 2. KW

Paprika 1 kg 3,423,213,24 5,7

Möhren, ohne Laub 1 kg 1,111,021,13-1,5

Anmerkungen: Mittelwerte für die einzelnen Geschäftstypen und für Deutschland insgesamt: mit Umsatzanteilen gewichtet. Wo vs. VjWo in %: Prozentuale Veränderung des vorläufigen Wochenmittelwertes gegenüber der Vorjahreswoche.

Quelle: Verbraucherpreisspiegel der AMI auf Basis des GfK-Haushaltspanels. © AMI. Alle Rechte vorbehalten. Abdruck, Auswertung und Weitergabe nur mit schriftlicher Genehmigung.

Foto: Heinz

Mit dem Projekt „ein Apfel pro Tag“ sollen jüngere Marktteilnehmer daran erinnert oder dazu gebracht werden, mindestens einen Apfel pro Tag zu essen.

Die Untersuchung steht im Zusammenhang mit dem Projekt „ein Apfel pro Tag“ und ist eine Initiative der Gesellschaft zur Entwicklung von Zwergbaum-Obstplantagen (pln.Towarzystwa Rozwoju Sadów Karłowych/ TRSK). Partner sind außerdem der Nationale Verband der Obst- und Gemüseproduzenten (pln. Krajowy Związek Grup Producentów Owoców i Warzyw), der Verband der Obstbauern der Republik Polen (pln. Związek Sadowników RP), die Vereinigung polnischer Obst- und Gemüsedistributoren „Unia Owocowa“ und der Verband Sady Grójeckie. Mit dem Projekt „ein Apfel pro Tag“ sollen jüngere Marktteilnehmer daran erinnert oder dazu gebracht werden, dass jeder mindestens einen Apfel pro Tag essen sollte. Daher besteht eines der Elemente darin, die Vorlieben der polnischen Verbraucher hinsichtlich der Apfelsorten zu erfahren, die sie in naher Zukunft kaufen möchten. Die Umfrage wurde in verschiedenen Altersgruppen durchgeführt, berichten die Agrarportale. Gemessen nach einzelnen Umfragewerten gestaltet sich der prozentualer Wert innerhalb des Beliebtheits-Ranking wie folgt: Lobo (38 %), Szampion (30 %), Jonagold und Ligol (25 %), Gala (22 %) und Antonówka (20 %). Über die regionale Aufteilung berichtet „agroFakt.

Lobo gehört zu den beliebtesten Apfelsorten

Konsum ► Die Agrarportale „agroFakt.pl“ und „sadyogrody.pl“ berichten über die von polnischen Konsumenten beliebten Apfelsorten. Dabei berufen sich die Informationsportale auf die Ergebnisse einer von Kantar Polska durchgeführten Omnibus-Umfrage (engl.omnibus study), die repräsentativ für die erwachsene polnische Bevölkerung ab 15 Jahren ist. Die Befragung bezieht sich auf alle Apfelsorten, darunter die TOP 10 Apfelsorten, die am Ende des Herbstes 2024 bei den Polen am beliebtesten waren.

pl“. Demzufolge heißt es hier, dass die Apfelsorte Lobo von mehr als der Hälfte (51 %) der Einwohner Nordpolens (Pomorskie, Zachodniopomorskie) und von 48 % der Einwohner Ostpolens (Warmińsko-Mazurskie, Podlaskie, Lubelskie, Podkarpackie) genannt wird. Szampion wird von fast der Hälfte (47 %) der Einwohner Nordpolens (Wojwodschaften Pomorskie und Zachodniopomorskie) gewählt. Zu den von Frauen bevorzugten Äpfeln gehören: Lobo, Jonagold, Ligol und Gala. Im Herbst wählen die Männer dagegen Antonówka-Äpfel. Die polnischen Konsumenten haben unterschiedliche Vorlieben für

Apfelsorten. Aber unabhängig vom Alter der Befragten gehört die Apfelsorte Lobo zu den beliebtesten. Es ist unbestreitbar, dass sowohl die jüngsten Teilnehmer der Umfrage, d.h. die Generation Z (19962009), als auch die ältesten, die Generation BB (1946-1963), Lobo den Vorzug geben. Diese Sorte steht auch bei den Angehörigen der Generation X (1964-1980) und der Generation Y (1981-1995) an erster Stelle.

Bei den nächsten drei in der Reihenfolge gibt es einen Wechsel zwischen den Generationen. Die Polen mögen nämlich sehr gerne Äpfel der Sorten Szampion und Ligol. Den

Die Generation Z ist am wenigsten mit Apfelsorten vertraut.

Fotos: Pixabay

dritten Platz teilen sich die Sorten Ligol und Jonagold. Als Nächstes greifen die einheimischen Verbraucher zu den Sorten Gala, Antonówka, Cortland, Rubin, Gloster, Idared und Golden Delicious.

Generation Z kennt oftmals keine Sorten

Hervorzuheben ist, dass sich unter den Sorten, die von den Verbrauchern als beliebt angegeben wurden, zwei polnische Apfelsorten befanden. Zu ihnen zählen Alwa und Ligol. Die Sorten Cortland, Jonagold, Golden und Idared sind amerikanischen Ursprungs und Rubin, Szampion sowie Topaz tschechischer Herkunft.

Die Generation Z, berichtet das Agrarportal „sadyogrody.pl“, ist am wenigsten mit Apfelsorten vertraut. Sie waren es, die bei der Umfrage

am häufigsten erklärten: „Ich kenne keine der Sorten“. Und im Allgemeinen sind neun von zehn (88 %) Polen in der Lage, die Apfelsorte ihrer Wahl zu nennen. Nur 5 % der Befragten gaben an, dass sie keine der beliebten Apfelsorten kennen. Insgesamt verzichteten lediglich 12 % der Befragten auf die Wahl ihrer Wunschapfelsorte. Die Generation Z unterscheidet sich von anderen Generationen durch ihr geringeres Wissen über Apfelsorten. 12 % wissen es nicht, 9 % kennen keine. Die Generation X nennt Golden Delicious in den Top 10, bei den anderen Generationen war die Nennung dieser Sorte deutlich seltener. „Bestimmte Apfelsorten sind nicht mehr in Mode. Die Geschmäcker und Kundenbedürfnisse ändern sich“, erklärt Aleksandra Łakomiak, Obstproduzentin aus Dolny Śląsk, Mitglied der TRSK und Forschungs-

Vollzeit / Kartoffeln und Zwiebeln

und Lehrbeauftragte der EU in Wrocław. Verbraucher mögen unterschiedliche Apfelsorten. Durch die große Sortenvielfalt findet jeder etwas für sich und kann seine Auswahl seinem persönlichen Geschmack und seinen kulinarischen Vorlieben anpassen. In den Top 10 der beliebtesten Apfelsorten bei den Verbrauchern waren zwei Herbstsorten, d.h. saisonale Sorten, Lobo und Antonówka. Der Rest sind Wintersorten, die sich für eine lange Lagerung eignen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Frage nach den Apfelsorten, die in Polen in den größten Mengen produziert werden. „agroFakt.pl“ bezieht sich in diesem Zusammenhang auf Angaben von WAPA, die auf den Lagerbeständen mit Stand Dezember 2023 basieren. Es ist davon auszugehen, dass sich dies auch im Jahr 2024 nicht ändern wird, prognostiziert das Agrarportal. Die größte Menge Äpfel, die Ende 2023 an polnische Lagereinrichtungen geliefert wurden, ist die Sorte Golden Delicious. Darüber hinaus waren dies, gemessen nach der Reihenfolge der Speichergröße, die Apfelsorten Red Jonaprince, Idared, Gala, Szampion, Ligol. Lobo ist nicht für Lagerungszwecke geeignet. 

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Wie Trauben die Leistungsfähigkeit von Quantensensoren verbessern

FORSCHUNG Legt man eine aufgeschnittene Traube, deren Hälften noch über ein Stückchen Haut miteinander verbunden sind, in die Mikrowelle, zünden nach kurzer Zeit leuchtende Plasmablitze, berichtet das Wissenschaftsmagazin Spektrum. Das Experiment ist aber nicht ganz ungefährlich für die Mikrowelle. Dieses Phänomen könnte auch dabei helfen, effizientere Quantensensoren zu entwickeln, schreibt ein Forschungsteam von der australischen Macquarie University. Das Macquarie-Team konzentrierte sich auf die magnetische Feldkomponente, die für Quantenanwendungen entscheidend ist. „Wir haben gezeigt, dass Traubenpaare auch magnetische Felder verstärken können, die für Quantensensoranwendungen von entscheidender Bedeutung sind“, sagt Ali Fawaz, Doktorand an der Macquarie University und Mitautor. Das Team verwendet speziell hergestellte Nanodiamanten als Quantensensoren. Im Gegensatz zu reinen Diamanten, die farblos sind, ersetzt man darin einige der Kohlenstoffatome durch Stickstoffatome, wodurch winzige Defektzentren entstehen. Diese wirken wie winzige Magneten und reagieren hochsensibel auf externe Magnetfelder. Sie können so winzigste Signale an der Grenze des theoretisch Möglichen messen. Die Forscher platzierten den Quantensensor auf einer dünnen Glasfaser und legten diese zwischen zwei Trauben. Dann strahlten sie grünes Laserlicht durch die Faser, was die Defektzentren rot aufleuchten ließ. Die Messung der Helligkeit verrät die Stärke des Magnetfelds. Als entscheidend für den Erfolg des Experiments erwiesen sich Größe und Form der Trauben. Um die Mikrowellenenergie auf die richtige Frequenz des Quantensensors zu konzentrieren, müssen diese etwa 27 mm lang sein. Aktuell wird in herkömmlichen Diamant-Quantensensoren Saphir verwendet, um die Mikrowellen zu verstärken. Das Trauben-Experiment zeigt jedoch eindrucksvoll, dass Wasser noch besser funktionieren und Quantensensoren somit sensibler machen könnte als bislang. Foto:

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