Ausgabe 1/2 2025 | FRUIT LOGISTICA Preview I

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FRESH PRODUCE FORUM

LIVE ON THE

• Wednesday, 5 February 2025

BERLIN 5|6|7 February

FRUIT LOGISTICA 2025 HALL 23 | STAND F-01

FRUIT LOGISTICA STAGES

Simultaneous translation German, English, Spanish, French, Italian

2025 PROGRAMME (subject to change)

10.00 - 11.00 Digital innovation redefining the supply chain

11.30 - 12.30 New fruits and vegetables by design

13.00 - 14.00 The view from Brussels –promoting quality and transparency in the fresh produce sector

15.00 - 16.00 Water – the most valuable basis for production

• Thursday, 6 February 2025

10.00 - 11.00 Bananas: high-tech production versus low prices

11.30 - 12.30 The importance of small farmers: rethinking global and responsible agriculture

13.00 - 14.30 More than profits – Sustainability in the Value Chain - from development to the Consumer 15.00 - 16.00 Food safety in times of climate change and increased regulation

16.30 - 17.30 Sustainable solutions, circular economy and much morehow the packaging industry will and must change

• Friday, 7 February 2025

10.00 - 11.00 Sustainable energy management – a win-win situation for production 11.30 - 12.30 Strategies for adapting to changing markets

Visit FRUIT LOGISTICA, learn about the latest trends and be inspired by high-ranking speakers.

MESSE BERLIN GmbH

Tel. +49-(0)30-3038-0 fruitlogistica@messe-berlin.com

FRUCHTHANDEL MAGAZIN

Tel. +49-(0)211-9 91 04-40 anzeigen@fruchthandel.de

AUFTAKT

06 BayWa AG: Umsetzung des Transformationskonzepts und Verkauf von RWA-Anteilen

08 DEUTSCHLAND

08 DFHV seit 25 Jahren die einheitliche Interessenvertretung der Branche

09 Der heimische Apfel im Rampenlicht

10 Bundestagswahl: Agrarpolitik im Wahlkampf

14 Gemüsejahr mit vielen Herausforderungen

15 Wetterextreme schmälerten die Obsternte 2024

16 Vereinigte Hagel: Vom reinen Hagel- zum Mehrgefahrenversicherer

19 Bio-Informationsoffensive läuft aus

20 PFLANZENSCHUTZ

20 Wenn die Sonne brennt –App hilft drohenden Schäden zu begegnen

22 FRESH CONVENIENCE

22 KRONEN: Hygienisch, effizient, vielseitig – neue Lösungen zum Waschen und Schneiden von Salat, Gemüse und Obst

26 Sormac: Hochspezialisiert, aber nicht kompliziert

28 Tenrit: Für jeden Supermarkt die passende Spargelschälmaschine

30 Smits Uien: Effiziente Verarbeitung mit frisch geschnittenen Zwiebeln

32 SAATGUT & SORTENENTWICKLUNG

32 Bejo: Leckere Innovationen und nachhaltige Lösungen

33 Norwegen: Saatgutspeicher als Backup für die Zukunft

34 Neue Partnerschaft, um TUTTI™-Äpfel in Lateinamerika zu vermarkten

35 BDP: „Neue Züchtungsmethoden sind wichtiges Werkzeug“

35 Saatgutverordnung: Mitgliedstaaten weiter uneins

38 SCHLUSSPUNKT

38 Forschung: Moorpflanzen als Alternative für Torf? RUBRIKEN

19 Verbraucherpreise

37 Personelles

38 Themenvorschau / Impressum

Titelfoto: Robert Schneider –AdobeStock

„Erst als die Bauernproteste Anfang vorigen Jahres auf ihrem medienwirksamen Höhepunkt waren, trat die AfD auf einmal für Subventionen ein, in ihrem Grundsatzprogramm hatte sich die Partei stets davon distanziert.“

Eine Richtungswahl

Sind Sie auch mit guten Vorsätzen ins neue Jahr gestartet? Weniger Stress, mehr Bewegung, eine bessere Balance zwischen Beruf und Privatem, lästige Pfunde mit Diäten wieder loswerden und das Wohlbefinden steigern? Apropos Diäten. Schon in wenigen Wochen stehen die vorgezogenen Bundestagswahlen an und man kann diesbezüglich nur hoffen, dass auch die Politikerinnen und Politiker die freien Tage zur Selbsteinkehr genutzt haben und mit guten Vorsätzen ins neue Jahr gestartet sind. Denn es gilt einiges besser zu machen in der neu zu bildenden Regierung. In dieser Ausgabe veröffentlichen wir einen Überblick über die agrarpolitischen Schwerpunkte der führenden Parteien. Es wird nicht nur eine Richtungswahl für die Bundesrepublik insgesamt werden, sondern für den Wirtschaftsstandort Deutschland, nicht zuletzt für den Agrarsektor. Wie immer offenbart sich ein Sammelsurium an Positionen. So hält die SPD an ihrer Forderung nach einem höheren gesetzlichen Mindestlohn fest, ab 2026 soll er bei 15 Euro liegen. Gleichzeitig soll der ermäßigte Mehrwertsteuersatz für Lebensmittel sinken. Bei der Gemeinsamen Agrarpolitik möchte man Betriebe stärker gefördert wissen und die konventionelle Landwirtschaft wird durchaus als geeignet angesehen, Ökonomisches und Ökologisches zu vereinbaren. CDU/CSU und die FDP bekennen sich dezidiert zu einer produktions- und einkommensorientierten Landwirtschaftspolitik. Und zur Entbürokratisierung. Betriebe sollen entlastet, die heimische Produktion gesichert und grüne Biotechnologien landwirtschaftliche Produktivität und Umweltschutz näher zusammenbringen. Die Grünen plädieren u.a. für einen „bedachtsamen Einsatz“ von Pflanzenschutz- und Düngemitteln – am Ziel 30 % Ökolandbau bis 2030 wird festgehalten. Die Linke fordert flächendeckende Tarifverträge mit Sozialversicherung auch für Saisonkräfte sowie Mindesterzeugerpreise. Die AfD schließlich gibt sich betont zukunftsgewandt und modern. Hinter dem Schleier verbergen sich jedoch radikale Absagen, z.B. an jegliche Handelsabkommen oder an die EU-Agrarpolitik. Dafür wird, wie sollte es auch anders sein, eine „Renationalisierung“ der deutschen Agrarpolitik gefordert. Eine stärkere Konzentration auf bundesdeutsche Interessen – sowohl wirtschaftliche als auch politische – mag ja in der Tat erforderlich sein, um Deutschland aus der gegenwärtigen wirtschaftlichen Starre zu lösen. Dies trifft auch auf den Agrarsektor zu. Aber bitte nicht auf die AfD-typische, populistische Weise, bei der an sich vernünftige Ziele wie die sach- und leistungsgerechte Vergütung von Landwirten durch krude „der Staat verschwört sich gegen seine Bürger“-Anschuldigungen argumentativ unterfüttert werden. In einer solch simplifizierenden Sichtweise wird auch der Klimawandel als „politisch konstruiert“ abgetan, führt der „Green Deal“ der EU – so kritikwürdig er mitunter auch sein mag – unweigerlich zu Naturzerstörung und Deindustrialisierung. Das alles wohlwollend geduldet von Regierenden, deren Lobbyinteressen daran schuld sind, dass regionale Wertschöpfungsketten nicht funktionieren. Dabei wissen wir doch, dass es genau andersherum ist. Erst als die Bauernproteste Anfang vorigen Jahres auf ihrem medienwirksamen Höhepunkt waren, trat die AfD auf einmal für Subventionen ein, in ihrem Grundsatzprogramm hatte sich die Partei stets davon distanziert. Das ist Opportunismus der berechenbarsten Sorte und im Augenblick genau das, was wir am allerwenigsten benötigen. Für die übrigen Parteien muss es umso mehr Ansporn sein, die Wählerinnen und Wähler zu überzeugen und demokratisch legitimierte Mehrheiten zu organisieren. Und das rasch, denn die neue Regierung muss schnell handlungsfähig sein.

BRANCHENGUIDE 2025

Umsetzung des Transformationskonzepts und Verkauf von RWA-Anteilen

RETTUNGSSCHIRM

B AYWA AG Der Konzern verkauft seine Unternehmensanteile an der österreichischen RWA Raiffeisen Ware Austria AG (RWA AG). Damit gehen die 47,53 %-Beteiligung plus eine Aktie auf ein Verbundunternehmen der RWA Raiffeisen Ware Austria Handel und Vermögensverwaltung eGen (RWA eGen) über, so die BayWa. Letztere hält bereits 49,99 % an der RWA AG sowie die Mehrheit an der Raiffeisen Agrar Invest AG, einem der beiden Großaktionäre der BayWa AG. Der Verkauf stehe unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden. Zusätzlich muss die bereits im Entwurf vorliegende Fairness Opinion noch final aus-

gestellt werden. Diese bestätigt gutachterlich die Angemessenheit des Kaufpreises in Höhe von 176 Mio Euro. 26 Mio Euro aus diesem Kaufpreis werden von der BayWa AG zur Teilrückzahlung einer Darlehensverbindlichkeit gegenüber der RWA AG verwendet. Der Verkauf wesentlicher internationaler Beteiligungen wie der RWA AG ist Teil des umfangreichen Transformationskonzeptes, das die BayWa AG Ende November 2024 vorgelegt und auf das sie sich jetzt mit ihren wesentlichen Finanzierungspartnern sowie den beiden Großaktionären geeinigt hat. Es enthält detaillierte Maßnahmen, durch die sich die BayWa bis

260 Millionen Euro Gesamtschaden in Österreichs Landwirtschaft

„Frost, Hagel, Sturm, Dürre und Überschwemmung machten der heimischen Landwirtschaft 2024 zu schaffen. Die Konsequenz ist ein Gesamtschaden in der österreichischen Landwirtschaft von 260 Mio Euro, davon 60 Mio Euro durch den Späfrost Ende April, 150 Mio Euro bedingt durch das Risiko Dürre und 50 Mio Euro durch Hagel, Sturm und Überschwemmung“, so Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung. Kostenintensive Wetterextreme – bedingt durch den menschengemachten Klimawandel – nehmen in Häufigkeit und Intensität weiter zu. „Nicht der Klimaschutz ist eine Gefahr, sondern der menschengemachte Klimawandel und der hausgemachte Bodenverbrauch. Diese Fehlentwicklungen nehmen unseren Kindern die Zukunft. Daher wünsche ich mir für das neue Jahr eine ökologische Wirtschaftspolitik. Sehen wir Bodenund Klimaschutz als eine Chance für die Wirtschaft, für die Natur sowie für die kommenden Generationen.“

Foto: RWA AG

Der Verkauf wesentlicher internationaler Beteiligungen wie der RWA AG ist Teil des Transformationskonzeptes, das die BayWa AG Ende November 2024 vorgelegt hat.

Ende 2027 selbstständig sanieren möchte. Mit den Maßnahmen des Transformationskonzeptes werden sowohl das operative Ergebnis verbessert als auch die Schulden abgebaut. Als weitere Maßnahme zur Verbesserung ihrer Finanzkraft plane die BayWa für 2025 eine Bar-Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht. Das Volumen der Erlöse soll 150 Mio Euro betragen. Die beiden Großaktionäre der BayWa, die Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG (BRB) und die Raiffeisen Agrar Invest AG (RAI), verpflichten sich, dieses Volumen abzusichern. Die Einzelheiten zur Kapitalerhöhung, an der sich alle BayWa-Aktionäre beteiligen können, wird das Unternehmen im Laufe des ersten Quartals 2025 festlegen. Das mit den Finanzgläubigern bestehende Stillhalteabkommen wurde bis zum 30. April 2025 verlängert. Die BayWa geht davon aus, dass ebenfalls bis spätestens Ende April neue Finanzierungsverträge wirksam werden, die dann die Neuordnung der Finanzierung bis zum Jahr 2027 regeln.

Wir kämpfen gemeinsam auf nationaler und europäischer Ebene darum, dass unsere Branche die bestmöglichen Rahmenbedingungen für ihre Arbeit bekommt, auch wenn das manchmal sehr herausfordernd ist.“

Dr. Andreas Brügger, DFHV-Geschäftsführer Lesen Sie mehr zum Thema Deutschland ab Seite 8.

Obst zum ersten Mal als Stückgut-Lieferung verschifft

PERU Das mit 4.000 Paletten Trauben (fast 200 Container) beladene Schiff verließ Anfang Januar den Hafen von Paracas in Richtung USA, berichtet eurofruit mit Bezug auf Senasa. Landwirtschaftsminister Ángel Manero erklärte, die Maßnahme unterstreiche das Engagement der Regierung für die Einführung innovativer Systeme, die das Wachstum der Agrarexporte fördern. Weiter heißt es, der Meilenstein ist „der Höhepunkt einer mehrjährigen Planung und Vorbereitung und stellt einen Fortschritt in der Effizienz von Transport und Logistik dar und ist eine Antwort auf die große Nachfrage nach unseren Produkten auf dem internationalen Markt“.

VOTE FOR THE INNOVATION OF THE YEAR

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Main FLIA Exhibition in Foyer Hall 20/21

FLIA TECHNOLOGY

Exhibition between Hall 1.1/2.1

Voting ends 18.00, Thursday 6 February 2025

Award ceremony Friday 7 February 2025 between halls 1.1 and 2.1

Für DFHVGeschäftsführer

Dr. Andreas Brügger sind die gemeinsamen Ziele in der Branche entscheidend.

DFHV seit 25 Jahren die einheitliche Interessenvertretung der Branche

Deutscher Fruchthandelsverband e.V. ► In seiner heutigen Form besteht der Deutsche Fruchthandelsverband e.V. (DFHV) seit dem 1. Januar 2000. Er entstand aus dem Zusammenschluss des Zentralverbandes des Deutschen Früchte-Import und -Großhandels e.V. (ZVF, gegründet 1948) mit dem Verband des Hanseatischen Früchte-Import und -Großhandels e.V. (gegründet 1947) und dem Fruchthandelsverband Nord e.V. Auch die damaligen Landesverbände des ZVF (Südbanden und Pfalz) waren zu Beginn dabei.

Die Wurzeln des DFHV gehen also noch weiter zurück bis in das Ende der 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Das Fruchthandel Magazin sprach über die Gründung des DFHV mit Geschäftsführer Dr. Andreas Brügger, der den Gründungsprozess aktiv begleitet hat.

In einem Aufsatz haben Sie einmal die Situation der Verbände in der Fruchtbranche Ende der 1990er als „unübersichtlich“ bezeichnet. Was bedeutet das?

Dr. Andreas Brügger: Es gab damals zwei unterschiedlich strukturierte Dachverbände in der Fruchtbranche, nämlich den Zentralverband (ZVF) und den Bundesverband (BVF), beide mit zahlreichen Landes- und Regionalverbänden. Und zu jedem dieser Verbände gehörten Geschäftsführer, Vorsitzende bzw. Präsidenten, manchmal auch noch eigene Geschäftsstellen. Da gab es eine Menge Posten zu verteilen, vor allem aber gab es viele Möglichkeiten, unterschiedliche Meinungen zu vertreten.

Das bedeutet, eine einheitliche Interessenvertretung war kaum möglich?

Es ging in vielen Fällen mehr um die Sicherung der eigenen Ansprüche als um die Sache oder die Branche. Eigene Untersuchungsringe mit eigenen Vertragslaboren wurden gegründet und niemand war bereit,

die Lebensmittelsicherheit in den gemeinsamen Fokus zu stellen. Findige NGO‘s hatten leichtes Spiel, weil sie die verschiedenen Akteure gut gegeneinander ausspielen konnten. Ähnlich war es bei der damaligen Bananenmarktordnung, wo Exporteure, Importeure, Reifer und Newcomer sehr unterschiedliche Interessen hatten.

Warum hat sich das dann doch geändert?

Ich glaube, zur Jahrtausendwende erfolgte in Europa ein Umdenken; man ging weg von der regionalen oder nationalen Nabelschau und betrachtete die Märkte in ihrer größeren Dimension. Daraus ergab sich zwangsläufig der Wandel zu einer anderen Struktur, getreu dem Motto „Form always follows function“. In der Schweiz schlossen sich die verschiedenen Akteure zu Swisscofel zusammen, in den Niederlanden vereinigten sich Großhändler, Importeure und Exporteure zu FrugiVenta und in Brüssel entstand der neue Dachverband Freshfel Europe.

Und was gab in Deutschland den entscheidenden Impuls?

Wie in den oben genannten Beispielen spielten auch bei uns Personen oder besser gesagt Persönlichkeiten der Branche eine entscheidende Rolle. Hier möchte ich nur einige Namen nennen: Karl Dürbeck, bis 1997 ZVF-Präsident, Dieter

Weichert, damals 1. Vorsitzender des Hanseatischen Verbandes, Herbert Löffler, der in beiden Vereinen sehr aktiv war sowie Kai Krasemann als erster FreshfelPräsident und nicht zuletzt natürlich Günter Schweinsberg, der als Herausgeber des Fruchthandel Magazins immer für einen einheitlichen Branchenverband eintrat. Fred Wahnsiedler, der erste DFHVPräsident, war der ideale Impulsgeber für die neue Struktur: ein junger Fruchthändler, der als Gartenbau-Ingenieur auch großes Verständnis für die Erzeuger- und Kundenseite mitbrachte. Wenn das Ehrenamt damals nicht die Sache in den Vordergrund gestellt hätte, also die Interessen der gesamten Fruchtbranche, dann weiß ich nicht, wie die Verbändelandschaft heute aussehen würde.

Wo sehen Sie denn heute den größten Unterschied zu der damaligen Situation?

Ich glaube, der größte Unterschied ist das Bewusstsein aller Beteiligten, dass wir eine Branche mit unterschiedlichen Interessen, aber gemeinsamen Zielen sind – von der Produktion bis zum PoS im LEH. Wir kämpfen gemeinsam auf nationaler und europäischer Ebene darum, dass unsere Branche die bestmöglichen Rahmenbedingungen für ihre Arbeit bekommt, auch wenn das manchmal sehr herausfordernd ist. 

Der heimische Apfel im Rampenlicht

KERNOBST Am 11. Januar wird bereits der 15. „Tag des Deutschen Apfels” gefeiert. Doch nicht nur die Frucht steht an diesem Tag im Rampenlicht, sondern auch die Vielfalt deutscher Apfelsorten und deren Erzeugern. „Ihnen ist es zu verdanken, dass den zahlreichen Apfel-Fans auch jetzt im Januar eine große Auswahl an knackig-frischen Apfelsorten aus deutschem Anbau zur Verfügung stehen. Von Elstar über Gala, Braeburn bis Fräulein, Kanzi © oder SweeTangoTM – immer ein großes Geschmackserlebnis. Und es orientiert sich an den veränderten Geschmackspräferenzen der Verbraucher“, informiert das Pressebüro Deutsches Obst und Gemüse. Die Präferenzen hätten sich in den vergangenen Jahrzehnten geändert: Es brauche heute mehr als die perfekte Balance aus Süße und Säure. Neben den klassischen Lieblingssorten der Deutschen eroberten moderne Sorten die Obstregale, mit dem Versprechen nach einzigartigem Geschmackserlebnis und höchster Qualität. Bei neuen Sorten liege der Fokus derzeit auf der Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel, der Resistenz gegenüber Pflanzenkrankheiten und der Lagerfähigkeit. „Und über allem steht das Ziel, eine ganzjährige Versorgung mit heimischen Äpfeln in Top-Qualität sicherzustellen“, heißt es. Sind alte Apfelsorten zu Unrecht in Vergessenheit geraten? Im Gespräch mit Obstbauern, den Experten, ergibt sich laut Pressebüro oft ein anderes Bild. „Denn tatsächlich sind alte Apfelsorten oft anfällig, pflegeintensiv und liefern noch dazu niedrige Erträge. Erträge, von denen ein Obstbauer seinen Betrieb sichern muss.“ Dazu komme, dass manche Sorten spezielle Standortansprüche hätten, was keinen überregionalen Anbau zulasse. Auch in puncto Lagerfähigkeit hätten sie oft das Nachsehen. Und obwohl schon die Römer mit Veredelungs- und Ausleseprozessen experimentierten, entstanden die meisten dieser Sorten eher zufällig. „Heute, fast 2000 Jahre später, sind unsere Obstbauern viel innovativer und erfahrener. Die Äpfel, die sie heute züchten, sind nicht nur saftiger, knackiger und langlebiger – sie sind auch widerstandsfähiger und ertragreicher. Und sie enthalten das Beste der alten Sorten, ohne deren Schwächen.“

Jeder deutsche Haushalt konsumierte im vergangenen Jahr durchschnittlich etwa 122 Äpfel. Das macht pro Person rund 60 Äpfel im Jahr.

Nürnberg, Germany 11.-14.2.2025

Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel

Gemeinsam die Zukunft des Handels gestalten

Ob im Lebensmitteleinzelhandel oder im selbständigen Vertrieb – Bio ist längst unverzichtbar und die Konsumenten sind informierter denn je. Auf der BIOFACH 2025 richten wir gemeinsam den Blick nach vorne: erfahren Sie, was moderne Kundinnen und Kunden bewegt und treffen generationsübergreifende Akteure, die mit visionären Ideen den Markt von morgen prägen. Zusammen gestalten wir die Zukunft des Handels! Sind Sie dabei?

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Foto: BVEO, arianebille31

Agrarpolitik im Wahlkampf

Bundestagswahl ► Wie erwartet löste Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier am 27. Dezember 2024 den 20. Deutschen Bundestag gemäß Artikel 68 des Grundgesetzes auf und machte damit den Weg frei für die vorgezogenen Neuwahlen am 23. Februar 2025. Unlängst hatte der Wahlkampf bereits begonnen. Doch wie positionieren sich die Parteien hinsichtlich der Agrarpolitik? Agra Europe hat sich das Wahlprogramm genauer angeschaut und die Quintessenz zusammengetragen.

SPD

Die SPD geht mit der Forderung nach einem höheren Mindestlohn in den Bundestagswahlkampf. Spätestens ab 2026 müsse der gesetzliche Mindestlohn bei 15 Euro liegen, heißt es im Entwurf des Wahlprogramms der Sozialdemokraten. Den Sozialdemokraten zufolge muss sich die Höhe des gesetzlichen Mindestlohns an den Empfehlungen der europäischen Richtlinie orientieren, also an mindestens 60 % des mittleren Einkommens in Deutschland. „Wir werden dafür sorgen, dass dieses europäische Recht von der Mindestlohnkommission künftig berücksichtigt wird“, so die SPD. Mit dieser An-

kündigung stellen sich die Sozialdemokraten ebenso hinter eine Forderung von Bundeskanzler Olaf Scholz wie bei dessen Vorstoß zur Mehrwertsteuer. Laut SPD-Wahlprogramm soll der ermäßigte Mehrwertsteuersatz für Lebensmittel von 7 % auf 5 % sinken. Damit unterstütze man die Bürgerinnen und Bürger nach Jahren massiver Preissteigerungen. Zudem will die SPD die Marktmacht der wenigen großen Lebensmittelhändler scharf beobachten, die ansonsten zu übermäßigen Preissteigerungen und höhere Gewinnmargen der Unternehmen führen könne. Dazu sollen die zuständigen Behörden in die Lage versetzt werden, die Entwicklung und Zusammensetzung

ausgewählter Lebensmittelpreise von der Produktion bis zum Verkauf „transparent und öffentlich“ zu machen. Die Behörden sollen prüfen, ob es zu wettbewerbsrechtlichen Verstößen kommt.

Die SPD bekennt sich zu einer Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). In der nächsten EU-Förderperiode nach 2027 sollen Betriebe stärker unterstützt werden, „die die Ressourcen Wasser, Boden und Luft schonen, zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen und Maßnahmen zum Klimaschutz und Klimaanpassung durchführen“. Der Übergang soll schrittweise vollzogen werden. Die Regularien der GAP seien grundlegend zu vereinfachen. Spezielle Aussagen zur Ökoland-

Fotos: Andreas
ProttAdobeStock

wirtschaft enthält das SPD-Papier nicht. Stattdessen wird festgestellt, „dass man auch im konventionellen Bereich mit kluger Landwirtschaft gut und nachhaltig arbeiten kann: bodenschonend, tierwohlgerecht, klimaangepasst“. Aus SPD-Sicht ist die Zukunft der Landwirtschaft digital und bürokratiearm. Auch deshalb will die Partei Landwirtinnen und Landwirte dabei stärken, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Landwirtschaftliche Tätigkeiten brauchten regionale und nachhaltige Perspektiven, um langfristig und verantwortungsvoll zu wirken, heißt es im Entwurf.

CDU/CSU

Die Union geht mit Forderungen nach einer produktions- und einkommensorientierten Landwirtschaftspolitik in den Bundestagswahlkampf. Wie es in einem Entwurf zum gemeinsamen Wahlprogramm von CDU und CSU heißt, sollen Betriebe entlastet und die heimische Produktion gesichert werden. In dem Entwurf bekräftigen die Unionsparteien, die Agrardieselrückvergütung vollständig wieder einführen zu wollen. Bei Auflagen soll „ausgemistet“ und dafür die Ernährungssicherung als Staatsziel im Grundgesetz verankert werden. CDU und CSU versprechen einen spürbaren Abbau von Berichts- und Dokumentationspflichten. Eine Nährstoffbilanz im Düngerecht wird abgelehnt. Zudem soll in Deutschland bei Regulierungen nicht länger über europäische Mindeststandards hinausgegangen werden. Neue EU-Regeln wie die geplante Bodenschutzrichtlinie will die Union verhindern. „Gut ausgestattet“ bleiben soll dafür das Budget der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2027. Außerdem soll die GAP „massiv vereinfacht“ werden, um kleinteilige Kontrollen überflüssig zu machen. Um den Generationenwechsel in der Landwirtschaft zu erleichtern, will die Union Junglandwirte besser fördern. Ökologische und konventionelle Betriebe will sie gleichbehandeln.

Beim Pflanzenschutz bekennen sich CDU und CSU zu chemischsynthetischen Mitteln. Dem von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vorgelegten „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“ erteilt die Union eine Absage. Einige der darin enthaltene Maßnahmen werden allerdings auch von den Unionsparteien gefordert, etwa eine Vereinfachung von Zulassungsverfahren für biologische und risikoreduzierte Mittel. Innovationsfreundliche Regulierungen möchte die Union bei der Digitalisierung, der Präzisionslandwirtschaft und der Pflanzenzüchtung. „Praxistaugliche“ Regeln brauche es bei den neuen Züchtungstechnologien. In ihrem Programm bekennt sich die Union zur Finanzierung der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK). Beim Natur- und Umweltschutz setzt sie auf Anreize und Honorierung. Flächenstilllegungen lehnt sie klar ab. Der Wolfsbestand soll aktiv durch Bejagung geregelt werden. Neben dem Wolf gehören zudem auch die Saatkrähe und der Kormoran ins Jagdrecht. Explizit ermöglichen wollen CDU und CSU die energetische Nutzung von Holz.

Die Grünen

Für die Grünen bleibt der Umbau der Tierhaltung ein Schwerpunkt ihrer Agrarpolitik. Sie begründen das

mit veränderten Konsumgewohnheiten und einem stetig sinkenden Fleischkonsum, der sich aus tierethischen sowie aus gesundheits-, umwelt- und klimapolitischen Gründen vollziehe. In ihrem Programm zur Bundestagswahl bekräftigen sie dabei ihren Ansatz, „weniger Tiere besser halten“. Auch in der nächsten Legislaturperiode müsse es ausreichend Mittel geben, um die Lebensbedingungen der Nutztiere zu verbessern. Die Haltungskennzeichnung für Schweinefleisch wollen die Grünen auf die anderen Tierarten und die Außer-Haus-Verpflegung (AHV) ausweiten. Kleine Gastronomiebetriebe sollen dabei ausgenommen werden. Die anstehende Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) steht für die Grünen unter dem Motto „öffentliche Gelder für öffentliche Leistungen“. Die GAP müsse die finanzielle Basis für den Schutz der natürlichen Grundlagen werden. Stärken wollen die Grünen die Wettbewerbsposition der Landwirte gegenüber anderen Akteuren der Wertschöpfungsketten. Erreicht werden soll das mit einem Gebot des Kaufs zu kostendeckenden Preisen entlang der gesamten Lebensmittelkette sowie verbindlichen schriftlichen Verträgen im Agrarorganisationen- und Lieferkettengesetz. Angekündigt wird eine kartellrechtliche Prüfung, um auch im oligopolen

Die Agrarpolitik ist ein wichtiges Thema im aktuellen Wahlkampf.

Lebensmittelhandel faire Erzeugerpreise und Wettbewerb zu sichern. Die Grünen betonen die Notwendigkeit, Moore wieder zu vernässen, um so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Rahmenbedingungen dafür will die Partei so gestalten, dass landwirtschaftliche Flächen durch die Wiedervernässung an wirtschaftlicher Attraktivität gewinnen. Zusätzliche Verdienstmöglichkeiten für die Landwirte sollen durch den Ausbau von Agri-PV sowie die Stärkung von Hanf und auch Schilf als Dämmung im Bausektor eröffnet werden. Zudem wollen die Grünen Betriebe unterstützen, die in neuen innovativen Märkten wie alternative und pflanzliche Proteine Fuß fassen wollen. Die Partei setzt sich für einen sorgsameren Umgang mit wertvollen Agrarflächen ein. Dafür sollen im Planungsrecht Vorrangflächen für die Nahrungsmittelproduktion eingeführt werden. Bei der Biomasse werben die Grünen für eine Kaskaden- und Mehrfachnutzung. Ein neues Bodenschutzgesetz soll übernutzten und geschädigten Flächen vorbeugen. Hervorgehoben wird im Grünen-Programm die Bedeutung der ökologischen Landwirtschaft für den Schutz der natürlichen Grundlagen. „Naturschonende Erzeugungsformen müssen einen Vorteil gegenüber Produktionsweisen haben, die starke Umweltfolgen nach sich ziehen“, heißt es in dem

Papier. Am Ziel „30 % Ökolandbau bis 2030“ hält man fest. Die Grünen plädieren für einen „möglichst sparsamen und bedachten Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln“. Erreicht werden soll das mit Innovation, Digitalisierung sowie einkommenswirksamen Honorierungen von Umweltleistungen. Die Partei befürwortet marktwirtschaftliche Lösungen wie eine Abgabe auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Außerdem will man genügend geschützte Rückzugsräume für die Natur schaffen. Agroforstsysteme wollen die Grünen aus der Nische holen.

FDP

Die FDP setzt auf die Vorteile der „grünen Biotechnologie“. Insbesondere die neuen Züchtungsmethoden sehen die Liberalen als einen Weg, landwirtschaftliche Produktivität und Umweltschutz zu vereinen, heißt es in ihrem Programm zur Bundestagswahl. Darin spricht sich die FDP dafür aus, knappe Haushaltsmittel in erster Linie zur nachhaltigen Intensivierung der Landwirtschaft einzusetzen. Betriebe, die digitale Technologien nutzen, will man von Dokumentationspflichten und Auflagen befreien. „Zwecklose und unverhältnismäßige“ Vorschriften sollen abgeschafft werden. Insgesamt gehe es darum, Innovationsgeist und Fortschritt belohnen, statt durch kleinteilige

Vorschriften n die betrieblichen Abläufe hineinzuregieren. Durch den Fokus auf Produktivitätssteigerung und Innovationen statt ineffektiver Subventionen sollen Landwirte unabhängig gemacht werden von staatlichen Zuwendungen. In der nächsten EU-Förderperiode im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) Produktivität und Technologien stärker gefördert werden. Praxisuntauglich sei die geplante europarechtliche Regelung zu entwaldungsfreien Lieferketten. Sämtliche Nutzung von Holz sei klimaneutral und müsse auch rechtlich so behandelt werden. Nicht bewährt haben sich der FDP zufolge die geltenden Regelungen zum Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft. Ihrer Auffassung nach sollten Ersatzgeldzahlungen statt die reale Kompensation durch Ausgleichsflächen zum Standard werden. Die gezahlten Gelder könnten über einen Fonds von Experten koordiniert für wirklich wirksame Naturschutzprojekte eingesetzt werden. Auf diese Weise entstünden großflächige, miteinander verbundene Schutzmaßnahmen, anstelle vieler kleinteilig angelegter Naturschutzmaßnahmen, wie es gegenwärtig der Fall sei.

Die Linke

Eine sozial-ökologische Agrarwende fordert Die Linke in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl. Die Partei will günstigere Lebensmittel, mehr Tarifbindung und gerechte Lieferbeziehungen in der Lebensmittelwirtschaft. Als Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit fordert Die Linke, die Mehrwertsteuer unter anderem auf Grundnahrungslebensmittel abzuschaffen. Die Marktmacht von Supermarktketten soll nach Willen der Linken zugunsten von Landwirten und Verbrauchern gebrochen werden. Den „monopolartigen“ Schlachthof-, Molkerei- und Handelskonzernen sollen regionale Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen entgegengesetzt werden. Mindesterzeugerpreise für landwirtschaftliche

Betriebe wollen sie, „wo nötig“, durchsetzen. Zudem brauche es staatliche Regionalsiegel und Herkunftskennzeichnungen. In der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft sollen flächendeckende Tarifverträge mit Sozialversicherung auch für Saisonkräfte gelten. Die hohen heimischen Produktionsstandards dürften dafür nicht durch Importe aus Drittländern unterwandert werden. Freihandelsabkommen steht Die Linke daher ablehnend gegenüber. Dem Umbau der Tierhaltung hin zu höheren Tierwohlstandards will Die Linke durch eine Bundesförderung unterstützen. „Große Fleischfabriken“, sollen dafür dichtgemacht werden. Die Beantragung von Fördergeldern sowie Berichtspflichten sollen EUweit vereinfacht und digitalisiert werden.

Laut Wahlprogramm will Die Linke Börsenspekulationen mit Lebensmitteln verbieten und durch ein Agrarstrukturgesetz landwirtschaftsfremde Investoren vom Kauf von Ackerland abhalten. Kritisch äußern sie sich in ihrem Wahlprogramm zudem zu Neuer Gentechnik: Diese soll weiterhin streng reguliert bleiben, „Patente auf Leben“ generell untersagt werden. Auch beim

Pflanzenschutz ist Die Linke nicht um Forderungen verlegen: Bis 2030 solle der Einsatz chemischsynthetischer Mittel halbiert, Glyphosat und Neonikotinoide direkt zur Gänze verboten werden. Verbieten möchte Die Linke zudem Lebensmittelverschwendung. Noch genießbare Lebensmittel sollen dafür an gemeinnützige Organisationen weitergegeben werden müssen, Lebensmittelabfälle bis 2030 halbiert werden. Das sogenannte Containern soll nicht mehr unter Strafe stehen. Durch ein Werbe- und Marketingverbot ungesunder Lebensmittel sollen vor allem Kinder und Jugendliche geschützt werden. Der Zuckergehalt in Softdrinks soll laut den Linken reguliert werden, ohne dadurch Verbraucherpreise zu erhöhen.

AfD

Die AfD lehnt die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ab. In ihrem Entwurf für das Programm zur Bundestagswahl plädiert die Partei für mehr nationale Selbstständigkeit in der Agrarpolitik und erteilt einem „EU-Verordnungswahn“ eine Absage. Die AfD spricht sich dafür aus, „die Unabhängigkeit der Landwirte

zu stärken und marktwirtschaftliche Prinzipien wieder in den Vordergrund zu rücken“. Gesichert sein müsse „eine sach- und leistungsgerechte Vergütung der Landwirte“. An der gegenwärtigen Agrarpolitik übt die AfD grundsätzliche scharfe Kritik: „Unter dem Deckmantel der sogenannten Klimaschutzpolitik richten sich Lobbyinteressen gegen eine vernunftgesteuerte und auf regionale Bedürfnisse ausgerichtete Umwelt- und Landwirtschaftspolitik.“ Durch die Implementierung des „Green Deal“ werde „eine milliarden- schwere Umverteilungsmaschinerie“ in Gang gesetzt, die zu Deindustrialisierung und Naturzerstörung führe. Dabei werde das Selbstbestimmungsrecht Deutschlands weiter unterlaufen. Den menschengemachten Klimawandel hält die AfD für „politisch konstruiert“. Klimawandel habe es zu allen Zeiten gegeben. Abgelehnt wird „jede Politik und jede Steuer, die sich auf den „angeblichen Klimaschutz“ berufe. Windenergieanlagen stellten eine Gefährdung für Pflanzen und Tiere sowie die menschliche Gesundheit dar und werden von der AfD abgelehnt. Das gilt auch für Agri-PV-Anlagen. 

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Nach vorläufigen Angaben wuchs die Anbaufläche von Gemüse im Freiland 2024 wieder.

Gemüsejahr mit vielen Herausforderungen

Rückblick ► Die wechselhaften und teils extremen Witterungsbedingungen stellten die Gemüseproduzenten in Deutschland 2024 erneut vor zahlreiche Herausforderungen. Langanhaltende Angebotsengpässe gab es nicht, der Markt war aber auch kaum überversorgt. In dieser Situation konnten Erzeugerpreise erzielt werden, die tendenziell etwas höher waren als im Vorjahr, die aber kaum ausreichend waren, um die weiter steigenden Produktionskosten aufzufangen.

WStarkregenfälle und Überflutungen beherrschten oft die Schlagzeilen.

ährend Wasser in den Jahren zuvor eher dann ein Thema war, wenn es zu wenig davon gab, beherrschten 2024 Starkregenfälle, Überflutungen und ein zu viel an Wasser die Schlagzeilen. Schon aus dem Winter 2023/24 kamen viele Flächen, vor allem in Nord- und Mitteldeutschland, wassergesättigt und damit zu nass für die Bodenbearbeitung im Frühjahr. Die wechselhafte Witterung hatte das ganze Jahr über Bestand. Durch die immer wiederkehrenden Niederschläge schoben sich Aussaaten und Pflanzungen immer weiter nach hinten. Zu unterschiedlichen Zeiten waren Mittel- und Süddeutschland von starken Regenfällen und regionalen Überflutungen betroffen. Ab September führte die feucht-warme Witterung zu verstärkten phytosanitären Problemen, die dadurch

verstärkt wurden, dass erneut Flächen nicht für die notwendigen Schutz- und Pflegemaßnahmen befahrbar waren.

Freilandfläche steigt leicht

Nachdem der Anbau von Gemüse im Freiland 2023 eingeschränkt worden war, fällt die Anbaufläche 2024 nach vorläufigen Angaben wieder größer aus. Nach ersten Angaben in der Bodennutzungserhebung wurde auf einer Fläche von knapp 125.300 ha Gemüse im Freiland angebaut. Das entspricht einem Plus von rund 2 % gegenüber dem Vorjahr. Das Plus dürfte überwiegend auf die Zwiebeln zurückgehen.

Die größere Anbaufläche im Freiland wurde ersten Schätzungen zu Folge nicht mengenwirksam. Aufgrund der wechselhaften Witterungsbedingungen mit teils extremen Ausprägungen fielen die Erträge in Teilen der Saison niedriger aus als im Vorjahr. Entsprechend wird die Freilandgemüseernte mit 3,96 Mio um gut 1 % niedriger eingeschätzt als im Vorjahr. Herbstund Lagergemüse haben zwar von der guten Wasserversorgung profitiert, hier bleibt allerdings abzuwarten, wie sich die Qualitäten im Laufe der Lagersaison verhalten. Einschnitte bei der Erntemenge gab es vor allem bei Salaten und Blattgemüse, die besonders unter den feuchten Witterungsbedingungen gelitten haben.

Ausblick 2025

Es ist nicht davon auszugehen, dass die Herausforderungen in der Produktion und im Handel 2025 kleiner werden. Das Jahr 2024 hat gezeigt, dass Wetterextreme zunehmen, mit schwerwiegenden Folgen für die betroffenen Gebieten. Der Gemüseanbau im Freiland ist stark abhängig von den Witterungsbedingungen, und so ist auch für 2025 davon auszugehen, dass es immer wieder zu Angebotseinschränkungen kommen kann. Von den Herausforderungen, die die Witterung mit sich bringt, abgesehen, gibt es auch darüber hinaus zahlreiche Themen. Der Arbeitskräftemangel verschärft sich. Längst sind nicht nur Führungskräfte knapp und gesucht. Rein bezogen auf den Markt ist das Angebot an Herbstund Lagergemüse in Deutschland im Übergang auf das Jahr 2025 gut ausreichend. Fraglich ist nur die Entwicklung der Qualität der eingelagerten bzw. überwinterten Ware. Die Verfügbarkeit von Gemüse aus den Winterproduktionsgebieten in Spanien hängt stark von der Witterung ab. Die Überflutungen im November haben zwar Schäden an Gewächshäusern verursacht. Gemessen an der Gesamtfläche sind diese jedoch zu vernachlässigen. Kurzzeitige Lieferengpässe waren eher die Folge fehlender bzw. eingeschränkter Transportmöglichkeiten und dürften im weiteren Saisonverlauf keine Rolle spielen. Mitunter hat die Produktion in Spanien auch von den Niederschlägen profitiert. 

Foto: Heinz

Wetterextreme schmälerten die Obsternte 2024

Rückblick ► Das Jahr 2024 hat aufs Neue gezeigt, welch starken Einfluss die Witterung auf Erträge und die Vermarktungssaison hat. Schwerwiegend waren aus Sicht der deutschen Produktion, und auch für einige Nachbarländer, die Frostereignisse in der letzten Aprilwoche, die die Erträge teils stark dezimierten. Angebotsbedingt war Frischobst europaweit in diesem Jahr hochpreisig.

Eva Würtenberger, AMI

Jede Anbauregion Deutschlands meldete nach den Nachtfrösten im April Schäden, angefangen bei Äpfeln über Beeren bis hin zu Zwetschen. Besonders schwerwiegend traf es die ostdeutschen Produzenten mit gravierenden Einschnitten im kompletten Obstsortiment. Aber auch im Frühjahr und Sommer kam das Wetter nicht zur Ruhe. Gerade die (Stark-)Regenereignisse, die in nahezu allen Landesteilen Deutschlands niedergingen, hatten gravierende Folgen.

Folglich zählt die deutsche Obsternte 2024 zu den schwächsten der vergangenen Jahre. Nach einer ersten Schätzung der AMI dürften insgesamt rund 1,08 Mio t Obst geerntet worden sein. Das ist die zweitschwächste Ernte der vergangenen Dekade – nur die Ernte 2017 war noch kleiner. Für die deutsche Produktion folgte in den Sommermonaten ein Preishöhenflug bei vielen Obstarten. Preisstützend wirkte sich die schwächere Angebotsbasis der Mitbewerber im Ausland aus.

Stetige Importe

Deutschland ist für viele Länder ein wichtiger Absatzmarkt. Nach einer ersten Hochrechnung der AMI auf Basis der vorliegenden Außenhandelsdaten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) haben 2024 rund 5,38 Mio t Frischobst die deutschen Grenzen passiert und damit eine vergleichbare Menge wie im Jahr 2023. Acht der zehn wichtigsten Import-Obstarten weisen ein Mengenplus aus.

Nachtfröste im vergangenen April verursachten Schäden bei u.a. Äpfeln, Beeren und Zwetschen.

Rund 55 % des Frischobstes stammen von anderen EU-Mitgliedstaaten. Marokko und Peru gewinnen durch Expansion bei Beeren und Avocados immer mehr Anteile. Exoten waren 2024 nicht in der Stärke am Markt präsent, wie man es aus den Vorjahren kannte. So waren Mangos aufgrund des El Niño-Effektes geringere Mengen in den Ursprungsländern verfügbar. Costa Rica, Hauptlieferant von Ananas, fokussiert sich stärker auf den USMarkt.

Bananen sind Deutschlands Import- und Export-Obst Nummer 1. Die Beschaffung der gelben Frucht lief in den zurückliegenden Monaten alles andere als reibungslos. Nicht nur hatte das Wetterphänomen El Niño Auswirkungen auf die Qualität und das Angebot in Lateinamerika, durch Atlantikstürme kam es immer wieder zu Schiffsverspätungen. Zusätzlich hingen kolumbianische Lieferungen in den Drogenscans fest. An Pünktlichkeit

haperte es oft. Dabei ist das gelbe Gold durch seinen Preisvorteil vor allem in einem hochpreisigen Jahr wie diesem gefragter denn je. Gerade im Sommer, wenn eigentlich andere Obstarten im Fokus stehen, war dies zu beobachten.

Rahmenbedingungen bleiben schwierig

Was für 2025 absehbar ist, ist der weitere Anstieg des Mindestlohns von aktuell 12,41 Euro/Stunde auf 12,82 Euro/Stunde. Leittragende sind Landwirte mit arbeitsintensiven Kulturen, wie sie im Obstanbau zu finden sind. Die Personaldecke bei den Erntehelfern ist seit Jahren dünn. Mit dem immer weiter steigenden Mindestlohn verkürzt sich oft die Aufenthaltszeit der eingereisten Erntekräfte. Die Rahmenbedingungen mit dem Kostenanstieg und Personalmangel bleiben für die Landwirte schwierig. 

Vom reinen Hagel- zum Mehrgefahrenversicherer

Vereinigte Hagel | Interview ► Dr. Philipp Schönbach, der neue Vorstandssprecher der Vereinigten Hagel, und sein Vorstandskollege Thomas Gehrke, sprechen u.a. über die Herausforderungen des Klimawandels, die Zukunft der Ernteversicherungen in Europa und die Rolle von moderner Technik und Künstlicher Intelligenz im Schadenmanagement. Dabei betonen beide den Wert der Nähe zur Landwirtschaft und die Notwendigkeit eines bundesweit einheitlichen Förderrahmens für Mehrgefahrenversicherungen.

Herr Dr. Schönbach, Ihr Vorgänger Dr. Rainer Langner hat das Unternehmen über Jahrzehnte geprägt. Welche Akzente setzen Sie als neuer Vorstandssprecher?

Dr. Philipp Schönbach: Was die Unternehmensstrategie angeht, setzt das neu formierte Vorstandsteam ganz klar auf Kontinuität. Die Vereinigte Hagel ist und bleibt der Spezialversicherer für die Landwirtschaft. In den nächsten Jahren werden wir den Umbau vom reinen Hagel zum Mehrgefahrenversicherer konsequent fortsetzen, der bereits 2008 mit der Markteinführung des Secufarm-Baukastens eingeleitet wurde. Schon heute kommen jährlich mehr als zwei Drittel vom Prämienvolumen aus Versicherungslösungen, die über die reine Hagelversicherung hinausgehen. Was uns auch in Zukunft prägen wird, ist die Nähe zum Berufsstand – durch die Mitglieder und Kunden aus der Landwirtschaft sowie die

Sachverständigen. Das gehört bei uns als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit zur DNA. Wir sind in den vergangenen Jahrzehnten stark gewachsen, was mitunter für Wachstumsschmerzen gesorgt hat. Wir sind deshalb schon länger dabei, die Strukturen in unserer Organisation auf die mit der Unternehmensgröße wachsenden Herausforderungen auszurichten.

Herr Gehrke, Sie gehören dem Vorstand der Vereinigten Hagel bereits seit 2017 an. Gab es in den zurückliegenden Jahren Pläne für ein Wachstum außerhalb der „Nische“ Ernteversicherung?

Thomas Gehrke: Nein. Wir fühlen uns in dieser Nische auch 200 Jahre nach der Unternehmensgründung ganz wohl. Nichtsdestotrotz sind die Herausforderungen in den vergangenen Jahren gewachsen, vor allem durch den Klimawandel. Die Versicherung von Wetterrisiken er-

forderte schon immer viel Spezialwissen und birgt natürlich auch Risiken. Als Spezialsicherer für die Versicherung der pflanzlichen Produktion und deutscher Marktführer mit starker Internationalisierung können wir Wetterrisiken über ganz Europa streuen, z.B. Kumulrisiken wie Trockenheit oder Frost im Obstund Weinbau.

Wohin entwickelt sich der Versicherungsmarkt?

T. Gehrke: Die zu beobachtende Konzentration des Versicherungsmarktes wird sich verstärken: Auf der einen Seite große Mehrspartenversicherer und andererseits Spezialisten in ihrem jeweiligen Versicherungsgebiet, wie eben die Vereinigte Hagel als Marktführer für Ernteversicherungen in der Landwirtschaft. Mit Blick auf die Digitalisierung der Prozesslandschaften stecken vor allem mittelgroße Versicherer mit einem Bauchladen an Versicherungsprodukten in der Kostenfalle. Die Anforderungen aus der Regulatorik nehmen aber für alle Versicherer – abhängig von der Größe – stetig zu.

P. Schönbach: Das Anlehnen an einen der großen Spieler ist nichts, was als strategische Option in unserer Mitgliederschaft diskutiert würde, auch wenn die Zeiten für die Versicherungswirtschaft herausfordernd sind. Innerhalb Europas ist die Vereinigte Hagel eine von ganz wenigen Gesellschaften, die Spezialrisiken in der Landwirtschaft überhaupt managen kann. Kein anderes Unternehmen aus der Versicherungsbranche kann wie wir das Spezialthema Ernteversicherung bespielen. Überall in Europa gibt es unterschiedliche Förder-

Dr. Philipp Schönbach (r.) und Thomas Gehrke
Foto: Vereinigte Hagel

programme. Die Anforderungen an die Schadenregulierung steigen mit zunehmendem Anteil an Mehrgefahrenpolicen und -schäden am Gesamtversicherungsgeschäft. Das notwendige Fachwissen, das durch ein umfangreiches Versuchswesen unterstützt und erweitert wird, ist eine unabdingbare Voraussetzung zum erfolgreichen Management der komplexen MGV-Schäden. Hier sind wir führend.

Die Hagelversicherung war über Jahrzehnte von einer starken Marktbereinigung gekennzeichnet. Ist aktuell seitens der Vereinigten Hagel eine Übernahme oder Kooperation geplant?

T. Gehrke: Am deutschen Markt ist die Konsolidierung nach starken Schüben in den 1990-er Jahren inzwischen weitgehend abgeschlossen. Die Vereinigte Hagel kommt im Bereich Pflanzenversicherungen laut Gesamtverband der Versicherer (GDV) mittlerweile auf einen Marktanteil von über 60 % in Deutschland, ist also mit weitem Abstand Marktführer. Gemeinsam mit der Gartenbau-Versicherung bilden wir die AgroRisk-Gruppe und sind damit gemeinsam die unangefochtene Nummer 1 zur Absicherung landwirtschaftlicher und gärtnerischer Betriebe gegen Wetterrisiken in Deutschland. Weiteres Wachstum ist vor allem in anderen Teilen Europas möglich. Deshalb sondieren wir permanent den Markt. Sollte sich ein Versicherer von seinem Agrargeschäft trennen wollen, sind wir natürlich jederzeit offen für Gespräche.

P. Schönbach: Nach zwei wirtschaftlich herausfordernden Jahren mit regional hohen Schadenquoten durch heftige Frostschäden im Wein- und Obstbau ist der Druck bei den landwirtschaftlichen Spezialversicherungen zuletzt wieder gestiegen, sich einen starken Partner zu suchen. Anbieter mit beschränktem Einzugsgebiet stecken ein Jahr mit hohen Schäden auch mit solider Eigenkapitalbasis nicht so einfach weg, da sie keine Möglichkeit zum überregionalen Risiko-

ausgleich haben. Da müssen dann entweder ein Schadeneinschuss von den Mitgliedern erhoben oder die Versicherungsprämien kräftig erhöht werden. Wir, ein in zehn Ländern tätiger Versicherer, profitieren von der Möglichkeit zum Ausgleich im europäischen Maßstab. Da senkt uns mitunter das Auslandsgeschäft die Schadenquote. Das war natürlich auch schon mal umgedreht. Aber über die Jahre ist unsere Bilanz ausgeglichen.

Die ZKL empfiehlt der nächsten Bundesregierung ganz aktuell die Einführung einer bundesweiten Förderung für Mehrgefahrenversicherungen, die Ampel war bis zuletzt dagegen. Rechnen Sie nach der Bundestagswahl mit einer Annäherung, was öffentlich-private Versicherungsmodelle angeht?

T. Gehrke: Mit den zunehmenden Wetterextremen hat die Diskussion über staatlich geförderte Mehrgefahrenversicherungen in den vergangenen fünf Jahren eine gewisse Dynamik erfahren. Mittlerweile gewähren mehrere Bundesländer Beitragszuschüsse, darunter mit Bayern, Baden- Württemberg und Niedersachsen die größten Agrarländer. Herausfordernd ist dabei der regelrechte „Flickenteppich“ an Förderprogrammen mit sich stark unterscheidenden Verwaltungsverfahren. Das betrifft z.B. die geförderten Kulturen und Risiken, außerdem das Antrags- sowie Bewilligungsverfahren. Um es klar zu sagen: Der Klimawandel macht an Bundesländergrenzen nicht halt. Deshalb müssen wir gemeinsam an einem deutschlandweit geltenden Rahmen für eine Risikopartnerschaft zwischen Staat, Landwirtschaft und Versicherern arbeiten. Eine wichtige Voraussetzung, um zur Existenzsicherung landwirtschaftlicher Betriebe beizutragen und damit die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten.

Wie stehen Sie zu dem Vorwurf, die Versicherungswirtschaft mache sich durch eine solche

Subventionierung nur selbst die Taschen voll?

P. Schönbach: Ich kenne in Deutschland keinen einzigen Versicherer, der mit einer geförderten Mehrgefahrenversicherung bisher Geld verdient hätte. Im Gegenteil, alle haben ordentlich draufgezahlt. Der Vorwurf, die Versicherungswirtschaft wolle sich mit geförderten Ernteversicherungen die Taschen vollmachen, ist vor diesem Hintergrund abwegig. In einigen Bundesländern ist der Fördertopf so klein, dass eigentlich kein sinnvolles Risikomanagement möglich ist. Gleichzeitig fallen bei uns hohe interne Kosten für Produktentwicklung, Vertrieb, Beratung und für Schnittstellen zum Datenaustausch an, und zwar unabhängig davon, ob im Fördertopf eines Landes 5 Mio Euro oder 100 Mio Euro sind. Hinzu kommt: Wenn wir mit der Förderung keine Durchversicherung hinbekommen, dass also ein hoher Anteil an Landwirten die geförderte Versicherung in Anspruch nimmt, dann ist kein Risikoausgleich über die Fläche möglich. Vor diesem Hintergrund sind gewisse Risiken schlicht nicht zu bezahlbaren Konditionen versicherbar.

Auch das Jahr 2024 zählt zu den Überschadenjahren. Die vielen Wetterextreme verursachten Schadenzahlungen in einem Ausmaß des Vorjahres.

Foto: Heinz

Im Juli 2024 kam es zu heftigen Hagelunwettern, die vor allem das südliche Deutschland betrafen.

Gibt es bei Ihrem Einsatz für eine bundeseinheitliche Lösung Schützenhilfe aus dem Berufsstand?

P. Schönbach: Im Bauernverband hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass an staatlich geförderten Ernteversicherungen kein Weg vorbeiführt, wenn die an die Fläche gebundenen EU-Direktzahlungen absehbar weiter abgesenkt werden oder auslaufen. Eine Position, die übrigens von allen anderen maßgeblichen berufsständischen Organisationen für die Landwirtschaft, dem Obst- und Gemüsebau sowie dem Weinbau geteilt wird. Allerdings wird es nicht mit einer Anschubfinanzierung getan sein. Will der Staat in Zeiten klammer Kassen wirklich weg von Ad-hoc-Hilfen, braucht es eine auf Dauer angelegte, für Landwirte und die Versicherungswirtschaft verlässliche und unbürokratische Lösung, gelebt als öffentlich-private Partnerschaft.

Um Wetterprognosen zu verbessern, haben Sie gemeinsam mit Jörg Kachelmann eine Wetterstation entwickelt. Was steckt hinter Ihrer Beteiligung an der Kachelmann GmbH?

T. Gehrke: Gemeinsam mit der Kachelmann GmbH wollen wir das für die Landwirtschaft essenzielle Thema Wetter nicht nur beobachten, sondern aktiv mitgestalten. Unter der Dachmarke meteosol haben wir inzwischen bundesweit über 1.200 Wetterstationen nach wissenschaftlichen Kriterien der

Weltorganisation für Meteorologie (WMO) bei Landwirten, aber zunehmend auch in anderen Branchen aufgestellt. Als Versicherer wollen wir, dass der Landwirt neben den VH-Versicherungslösungen Instrumente für sein aktives Risikomanagement für Wetterrisiken an die Hand bekommt. Beispielsweise für den Einsatz einer optimal getimten, punktgenauen Information zum Einsatz einer Frostberegnung seiner Obstanlagen nach einer Frostwarnung durch meteosol. Je mehr kleinräumige verlässliche Informationen für den Landwirt oder Obstbauern zur Verfügung stehen und praxistauglich nutzbar sind, desto eher sieht er diese auch für sich als Mehrwert an. Daran arbeiten wir.

Was genau ist Ihr Geschäftsmodell bei der Marke meteosol?

P. Schönbach: Einerseits lassen sich durch die punktgenauen Wetterprognosen versicherte Schäden verringern, weil präventiv Abwehrmaßnahmen, wie zum Beispiel eine Frostberegnung, ergriffen werden. Gleichzeitig ist es auch ein Kundenbindungsinstrument. Die Kombination aus Agrarwetter-Service und Versicherungsschutz für das betriebliche Risikomanagement ist am Markt bislang einzigartig. Entscheidend ist aber, dass sich unsere Beteiligung an der Kachelmann GmbH aus eigenen Einnahmen trägt, beispielsweise durch den Verkauf von Wetterdaten und -prognosen an Rundfunkanstal-

ten, staatliche Behörden in Katastrophenschutz oder Hochwassermanagement oder auch andere Dienstleistungsangebote. Ein Blick auf die Homepage der Kachelmann GmbH liefert einen guten Überblick, wie vielfältig die Angebotspalette mittlerweile ist. Wir verstehen die Beteiligung an der Kachelmann GmbH vor allem aber als Investition. Zuverlässige Wetterdaten sind auch in Zukunft die Basis für unser Geschäft. Nicht zuletzt zahlt ein eigenes Wetternetz mit qualitativ hochwertigen Daten auf unser Leistungsversprechen ein, der Beste unter den Ernteversicherern zu sein.

Apropos Investments: Welche Rolle spielen für die Vereinigte Hagel Investitionen in Technik?

P. Schönbach: Bei der Schadenbewertung werden unsere Sachverständigen heute durch modernste Technik unterstützt. So erfolgt die Schadenerfassung digital unter Nutzung mobiler Tablets, und bei großflächigen Schäden kommen auch Drohnen zum Einsatz, vor allem bei der Begutachtung von Sturmschäden. Aus der Luft kann rasch erfasst werden, welcher Prozentsatz eines Bestandes sturmbedingt liegt. Allerdings muss eine Drohne bislang vom Feldrand aus navigiert werden. Den eigentlichen Quantensprung, auch in Form einer Arbeitserleichterung, erwarte ich aber durch die Fernerkundung per Satellit, die einen hohen Automatisierungsgrad verspricht.

T. Gehrke: Durch die Schadenerfassung aus der Luft führen wir eine jüngere Generation von Sachverständigen an das Thema heran, die das Steuern der Drohne und das Überfliegen der Bestände cool findet. Auch derartige Instrumente tragen dazu bei, dass wir als attraktiver Arbeitgeber und innovativer Geschäftspartner auf Augenhöhe wahrgenommen und geschätzt werden. Nichtsdestotrotz werden wir uns auch in Zukunft auf die hohe Qualität unserer Sachverständigen verlassen. Digitale Tools und deren Weiterentwicklung dienen

der Unterstützung, aber nicht als Ersatz für die bewährte, fachkompetente Schadenregulierung der Vereinigten Hagel.

P. Schönbach: Im Übrigen machen wir mit dem vermehrten Technikeinsatz auch aus der Not eine Tugend. Wenn es durch den Strukturwandel immer weniger Landwirte gibt, geht zwangsläufig auch die Zahl potenzieller Sachverständiger zurück. Da ist es hilfreich, wenn digitale Werkzeuge unseren Experten möglichst viele Routinearbeiten abnehmen.

Welche Rolle wird Ihrer Meinung nach die KI in zehn Jahren bei einem Spezialversicherer wie der Vereinigten Hagel spielen – und welche spielt sie schon heute?

P. Schönbach: In der Versicherungswirtschaft ruhen große Hoffnungen auf der Künstlichen Intelligenz. Ob sich alles davon realisiert, bleibt abzuwarten. Erste Anwendungen nutzen wir bereits in einzelnen betrieblichen Abläufen, wie z.B. der Unternehmens- und Kundenkommunikation. Auch bei der Bilderkennung leistet die KI heute schon gute und erfolgversprechende Dienste. Wie viele Pflanzen stehen auf einem Quadratmeter, in welchem Entwicklungsstadium? Darauf kann eine KI gut trainiert werden. Dafür muss ein Versicherer heute nicht mehr zwei Sachverständige aufs Feld schicken. Anders sieht es bei der Schadenerfassung und -regulierung aus. Bevor wir als Spezialversicherer hier finanziell von der KI profitieren, ist zunächst ein riesiges Invest notwendig. Zunächst muss eine Unmenge an Daten für verschiedene Kulturen und Schadbilder gesammelt werden, auf die dann die KI trainiert wird, damit sie perspektivisch auch einen substanziellen Mehrwert generiert. KI-Anwendungen beim Schadenmanagement werden sicherlich kommen. Ob wir damit aber in fünf oder zehn Jahren so weit sind, lässt sich heute nicht seriös voraussagen. AgE

Bio-Informationsoffensive läuft aus

POLITIK Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) wird seine Informationsoffensive zum Ökolandbau im Jahr 2025 nicht fortsetzen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hervor. Die bundesweite Kampagne „Bio? Na Logo!“ läuft seit 2023. Sie richtet sich an die breite Öffentlichkeit. Sie soll nach BMEL-Angaben die Vorteile des ökologischen Landbaus als eine besonders ressourcenschonende und umweltverträgliche Wirtschaftsform für die Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich machen. Die Kosten der Kampagne beziffert die Bundesregierung für das Jahr 2023 auf rund 6,72 Mio Euro. Darin enthalten seien die Agenturkosten für die Konzeption und Umsetzung der Informationsoffensive, Testung und Evaluierung sowie für Anzeigenschaltung in Print- und Onlinemedien. Für 2024 liegen der Bundesregierung noch keine Angaben zu den Kosten vor. Noch nicht abgeschlossen ist die Evaluierung der Maßnahmen. Die Bundesregierung geht allerdings davon aus, dass eine signifikante Reichweite erzielt wurde und die Bio-Informationsoffensive ein hohes Maß an Aufmerksamkeit geschaffen hat. Die Ampelkoalition hatte sich in ihrem Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, den Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche in Deutschland bis zum Jahr 2030 auf 30 % auszudehnen. Ende 2023 lag der Anteil bei 11,4 %. Sowohl in den Reihen der Opposition als der Agrar- und Ernährungswirtschaft ist das 30-%-Ziel wiederholt als unrealistisch bezeichnet worden. Die Union wirft dem BMEL eine einseitige Parteinahme für den Ökolandbau vor. Die Bio-Informationsoffensive hat sie von Beginn an kritisch gesehen.

Durchschnittliche Verbraucherpreise in Deutschland (in Euro) in der 1. KW

1,2

Anmerkungen: Mittelwerte für die einzelnen Geschäftstypen und für Deutschland insgesamt: mit Umsatzanteilen gewichtet. Wo vs. VjWo in %: Prozentuale Veränderung des vorläufigen Wochenmittelwertes gegenüber der Vorjahreswoche.

Quelle: Verbraucherpreisspiegel der AMI auf Basis des GfK-Haushaltspanels. © AMI. Alle Rechte vorbehalten. Abdruck, Auswertung und Weitergabe nur mit schriftlicher Genehmigung.

Dr. Manuela Zude-Sasse, die Leiterin der Arbeitsgruppe Präzisionsgartenbau

Wenn die Sonne brennt – App hilft drohenden Schäden zu begegnen

Forschung ► Die globale Strahlung wird erwiesenermaßen immer intensiver und trifft Obstanlagen in aller Welt. Um den Erzeugern effektive Reaktionen auf diese Gegebenheiten zu ermöglichen, laufen in der Arbeitsgruppe Präzisionsgartenbau des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Potsdam mehrere Studien. Nach dem aktuellen Stand der Dinge fragten wir Dr. Manuela Zude-Sasse, die Leiterin der Arbeitsgruppe.

Über Ihr wissenschaftliches Herangehen berichteten wir schon zum Start des Projektes „SHEET“. Aber fassen Sie bitte noch einmal zusammen, worum es geht.

Dr. Manuela Zude-Sasse: Unser Ziel ist es, die Wirkung von verschiedenen Witterungserscheinungen, vor allem von Hitze und Trockenheit auf die Pflanzen und somit auch auf die heranwachsenden Früchte, in Modelle zu fassen. Das heißt, wir sammeln Daten über das Wetter einerseits und die Ernteprodukte andererseits und stellen die in Relation.

Die Erfassung dieser Daten findet nicht nur in den zum ATB gehörenden Versuchsanlagen im Potsdamer Ortsteil Marquardt statt, sondern bei mehreren Partnern der internationalen, vom ATB koordinierten Gemeinschaftsprojekte in Israel, Frankreich, Litauen und Griechenland. Eingebunden ist auch die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik mit der Obstbau-Versuchsstation Müncheberg. Deshalb geht es auch nicht ausschließlich um Äpfel, die bei uns naturgegeben den Schwerpunkt bilden. Die anderen Partner haben Citrusfrüchte, Tafeltrauben und Kirschen im Blick. Dabei analysieren wir nicht nur, wann es zum wetterbedingten Totalausfall schon vor der Ernte kommt. Es geht auch um einen möglicherweise falschen Erntetermin, um eine reduzierte Lagerfähigkeit und Qualitätsminderungen. Alle Daten aus den verschiedenen

Produktionsanlagen werden mit denen der Wetterbeobachtung verknüpft. Daraus lässt sich ein Modell erstellen, das prognostiziert, welche Sonneneinstrahlung oder welche Regenfälle den Früchten schaden oder auch nicht.

Wo und wie ermitteln Sie diese Daten?

Dazu dienen nach wie vor unsere Anlagen auf der Versuchsstation in Marquardt. In diesem Jahr haben wir nach demselben Prinzip auch Kirschbäume an der Uni Hannover vermessen. Der Messwagen und die Sensorförderanlage umrunden immer wieder die Obstbäume, scannen sie – wie bei einem CT in der Medizin – sozusagen scheiben-

weise und produzieren so eine dreidimensionale Abbildung der Pflanzen und ihrer Früchte.

Da die Wärme, die eine Frucht zwischen Befruchtung und Ernte genießen kann oder ertragen muss, einer der wichtigsten Faktoren für alle Stoffwechselvorgänge ist, messen wir zugleich die Temperaturen an jeder Stelle des dreidimensionalen Baumes. Wir legen also auf die mittels LiDAR (light detection and ranging) gemessenen Baumgeometrie noch eine Thermalinformation. An heißen Tagen sind die Früchte, die sich nicht nur durch ihren eigenen Stoffwechsel sondern vor allem durch die Globalstrahlung aufheizen, die wärmsten Elemente eines Obstbaumes. Das ist sozusagen

Dieser ATB-Messwagen rollte von Frühling bis Herbst durch die Anlagen der Projektpartner. Auf dem Foto ist neben Dr. Manuela Zude-Sasse auch Christian Regen, Versuchsingenieur am ATB, zu sehen.

Fotos: Heinz

die vierte Dimension unserer Messungen.

Messbar ist auch die Pigmentierung. Das passiert über die Erfassung von Licht unterschiedlicher Wellenlängen. Mit Hilfe des multispektralen LiDAR wird die Pigmentierung nicht nur wie beispielsweise in Sortieranlagen längst üblich, erfasst. Sie kann als ein Teil der räumlichen Datenmenge zu anderen Messwerten in der Baumkrone in Beziehung gesetzt werden.

Aus Hitze, Kälte oder Regen spätere Ertragschancen abzuleiten, haben schon die alten Bauernregeln – mehr oder weniger erfolgreich – versucht. Worin besteht die entscheidend andere Qualität Ihrer Forschung im 21. Jahrhundert?

Aus den aktuellen Wetterdaten und den neuen räumlichen Daten von Obstanlagen können die zu erwartenden Erträge bzw. Schäden über Modelle wirklich errechnet werden.

Per Warn-App gelangen diese Rechenergebnisse in Echtzeit zum Obstbauern, so dass er ressourceneffizient kurzfristig reagieren kann. Das Entscheidende ist also nicht, dass die App ihm einen zweiten Wetterbericht liefert, sondern dass die eventuell drohende Gefahr für Qualität und Quantität seiner Ernte aus der Summe aller bisherigen Geschehnisse abgeleitet ist.

Aber was nützt es zu wissen, dass sozusagen „das Maß voll“ ist. Hat der Obstbauer schon genügend Möglichkeiten zu reagieren?

Es gibt durchaus einige. Ich denke hier an das Besprühen der Früchte mit Material, dass die Sonneneinstrahlung teilweise reflektiert oder eine Temperaturreduzierung über die Verdunstungskälte von Mikrosprinklern. Aber genau genommen ist die Entwicklung von Gefahrenabwehr-Techniken und -Materialien nicht mehr die Aufgabe von uns Forschern, sondern bereits der landwirtschaftstechnischen Unternehmen.

Schauen wir mal auf die Mona -

te seit der vergangenen FRUIT LOGISTICA, wo Sie Ihre Projekte auf der Bühne des Future Lab präsentierten. Wie sind Sie seitdem weitergekommen?

Wir haben uns noch intensiver dem Nachernte-Bereich zugewandt. Unter anderem konnten wir eine von jedem Obsterzeuger aus dem Bauch heraus schon immer beobachtete Tatsache anhand von präzisen Messungen beweisen: Die in den äußeren Regionen einer Baumkrone besonders exponiert hängenden Früchte sind nach starker Sonneneinstrahlung schlechter haltbar als die aus dem Inneren. Dabei geht es nicht nur um sichtbaren Sonnenbrand. Die Strukturänderungen betreffen auch äußerlich intakte Früchte.

Um das temperaturgenau zu belegen, haben wir Äpfel in unseren Anlagen in – je nach Temperaturbelastung gegliederten Gruppen – gepflückt. Die Messungen erfolgten unmittelbar nach der Ernte, aus dem Kühllager heraus und aus dem CA-Lager. Auch reflektierendes Coating – also die Beschichtung mit essbarem Material – haben wir untersucht. Und das Ergebnis war erstaunlich eindeutig: Je höher die Temperaturbelastung war, desto schlechter die Lagerfähigkeit, weil die Festigkeit des Fruchtfleisches schneller abnahm.

Was ergibt sich daraus für den Erzeuger?

Zum einen kann er mit dem Pflückaufwand auf die zurückliegende globale Strahlungsbelastung reagieren. Bei selektiver Ernte per Hand könnte er jene Früchte, die die größten Hitze-Tortouren hinter sich haben, über die Direktvermarktung dem baldigen Verzehr zuführen. Es kann auch passieren, dass sich die Handpflücke überhaupt nicht mehr lohnt, aber das Wissen um den Lebenslauf der Früchte die Entscheidung zur zukünftigen maschinellen Ernte und entsprechenden Vermarktung eindeutiger gebietet.

Wie geht es weiter mit Ihren Projekten? Was wird es am ATB Neues in Sachen Präzisionsgartenbau geben?

Wir wollen unsere räumlichen Daten der Früchte mit Mikrobiom-Analysen verknüpfen, um die Auswirkungen der Temperaturbelastung noch besser zu verstehen. Wir benötigen aber auch noch deutlich mehr räumlich aufgelöste Daten zu Geometrie, Pigmentierung und Oberflächentemperatur der Früchte, um robuste Modelle für die Praxis zu entwickeln. Zukünftig wollen wir daher die Datensätze in verschiedenen Kulturen erweitern. Parallel werden dabei neue, kostengünstigere Messprinzipien erprobt, um gegebenenfalls Daten direkt in den Betrieben bei jeder Traktorfahrt zu erheben. Das würde dann auch die Anwendung von KI-Datenverarbeitung ermöglichen. 

Die Studie zur Qualität der Früchte zum Zeitpunkt der Ernte und in den verschiedenen Lagerungsetappen zeigte, dass eine höhere Temperaturbelastung die Lagerfähigkeit verschlechtert.

Hygienisch, effizient, vielseitig: neue Lösungen zum Waschen und Schneiden von Salat, Gemüse und Obst

KRONEN GmbH | Kehl ► In jedem Jahr werden auf dem Stand der KRONEN GmbH Neuerungen präsentiert. Neben diesen neu bzw. weiter entwickelten Lösungen, die auf der FRUIT LOGISTICA 2025 ihre Premiere haben, werden auch wieder bewährte Maschinen live und bei der Verarbeitung von Salat, Gemüse und Obst vorgeführt. Das KRONEN-Team ist wieder international vertreten, um Messebesucher aus aller Welt optimal zu beraten.

Stephan Zillgith, geschäftsführender Gesellschafter, erklärt: „Wir präsentieren zur FRUIT LOGISTICA 2025 eine große Bandbreite an Maschinen zum Entkeimen, Schälen, Waschen, Schneiden, Trocknen und Verpacken frischer Produkte. Dabei werden verschiedene Kapazitäten berücksichtigt: vom Handgerät bis zu großen Kapazitäten führen wir für jeden Kundenbedarf passende Lösungen vor. Im Bereich der Schneidemaschinen und Waschanlagen haben wir zudem Weiterentwicklungen auf dem Messestand, die die Anforderungen der Kunden bestmöglich berücksichtigen.“ Nachstehend stellt das Unternehmen aus Kehl einige seiner Maschinenlösungen vor.

Effizient große Kohlköpfe verarbeiten

Die Krautschneidemaschine ist eine Weiterentwicklung der CAP 68 von KRONEN. Die neue Version CAP 350 schneidet auch größere Kohlköpfe und verfügt über ein optimiertes Hygienic Design. Dank einer verbreiterten Produktzufuhr und vergrößerten Messerscheibe verarbeitet die CAP 350 Kohlköpfe mit einem Durchmesser von bis zu 350 mm. Somit lassen sich mit der Schneidemaschine standardmäßig größere Köpfe von Weißkohl und Rotkohl verarbeiten.

Die Kapazität der CAP 350 liegt mit fünf Tonnen pro Stunde etwa doppelt so hoch wie die der CAP 68. Für einen 1,3 mm Schnitt bei verar-

Die Krautschneidemaschine ist eine Weiterentwicklung der CAP 68 von KRONEN. Die neue Version CAP 350 schneidet auch größere Kohlköpfe und verfügt über ein optimiertes Hygienic Design.

beitet sie zum Beispiel bis zu zwei Tonnen/Stunde je nach Rohwarengröße. Die Kohlköpfe werden mit gleichbleibend hoher Schnittqualität in Streifen geschnitten.

Die Krautschneidemaschine wurde auch in Bezug auf ihre Zugänglichkeit und die Hygiene optimiert. Ihre offene Bauweise mit abnehmbaren Abdeckungen ermöglicht eine vereinfachte Reinigung und einen schnellen Wechsel der Messerscheibe.

Die Schnittstärke der Maschine ist anpassbar, im Standard ist eine Schnittstärke von 1,3 mm, 1,8 mm, 2,3 mm oder 2,8 mm möglich. Weitere Schnittstärken können auf Anfrage angeboten werden. Durch die Verwendung von Fadenkürzern können Streifen entsprechend der kundenspezifischen Schnittlänge geschnitten werden.

Im Verarbeitungsprozess steht der Krautschneidemaschine ein Kohlstrunkbohrer wie der KSB-2 von KRONEN voran, der den Strunk der Kohlköpfe entfernt, bevor sie geschnitten werden. Optional kann die CAP 350 mit einem Austrageband ergänzt werden, das den kontinuierlichen Austrag des geschnittenen Kohls für die weitere Verarbeitung oder Verpackung gewährleistet.

Hygienic Design und hohe Kapazitäten

Die HELICAL-Waschmaschine HEWA 4000 ist eine Weiterentwicklung der GEWA 4000 PLUS. Sie ist optimiert im Hinblick auf Hygiene und eine reduzierte Reinigungszeit. Wie die GEWA 4000 PLUS wird sie zum kontinuierlichen Vorwaschen, Waschen, Entkeimen, Mischen, Behandeln und Abspülen von Salat, Gemüse und Obst verwendet. Die HEWA 4000 verarbeitet bis zu vier Tonnen/Stunde

Die Maschine kann einfach zerlegt werden, so dass sie schnell und gründlich gereinigt werden kann. Die Konzeption der Bauweise sorgt für eine maximal Hygiene. Es gibt z.B. keinerlei horizontalen Flächen, weshalb das Wasser ideal abfließen kann. Zudem sind alle Kanten so gestaltet, dass die Entstehung von Biofilm vermieden wird. Die Vibrationsmotoren, alle Rohrleitungen, das Pumpengehäuse, die Wasch- und Pumpentanks sowie Abdeckungen und der Hygieneschaltkasten sind aus Edel-

Fotos: KRONEN GmbH

stahl AISI 304. Daneben sorgt die Waschmaschine mit einer Reihe an Vorteilen für ein auf die Bedarfe der Anwender angepasstes Waschen. Dazu zählen effektives und schonendes Waschen, vielseitig einsetzbar und platzsparend, reduzierter Wasserverbrauch bei perfektem Waschergebnis, optimale Fremdkörperseparierung, bei automatischer Befüllung kein Bedienpersonal notwendig und Waschen, Entkeimen, Mischen und Spülen in einer Maschine möglich.

Optimierter Allrounder

Die manuelle Stanzmaschine HGW wird seit vielen Jahren weltweit zur Verarbeitung von Obst und Gemüse eingesetzt. Sie lässt sich durch die Vielzahl an verfügbaren Schneideeinsätzen an die Verarbeitung unterschiedlicher Produkte anpassen und schneidet, schält, stanzt und

entstrunkt Obst, Gemüse und Salat. Das Tischgerät wurde nun komplett überarbeitet und ihre Bauweise und das Material wurden in mehrfacher Weise optimiert. Dazu gehört die Verarbeitung größerer Produkte: Die Hubhöhe wurde – abhängig vom verwendetem Schneideeinsatz – auf maximal 270 mm erhöht, sodass jetzt höhere Produkte verarbeitet werden können.

Verbessertes Hygienic Design: Weniger Bohrungen und eine einfachere Zugänglichkeit sorgen für bessere Hygiene. Vereinfachter Werkzeugwechsel: Die Schneideeinsätze sind auf einer Platte vormontiert, sodass nur die Einheit aus Platte und Einsatz ausgetauscht werden muss. Weniger Kraftaufwand: Die manuelle Bedienung erfordert weniger

Die HELICAL-Waschmaschine HEWA 4000 ist eine Weiterentwicklung der GEWA 4000 PLUS. Sie ist optimiert im Hinblick auf Hygiene und eine reduzierte Reinigungszeit.

Die HEWA 4000 verarbeitet bis zu vier Tonnen pro Stunde.

Kraft und der Verschleiß wurde weiter reduziert.

Die manuelle Stanzmaschine HGW wird seit Jahren weltweit zur Verarbeitung von Obst und Gemüse eingesetzt. Das Tischgerät wurde nun komplett überarbeitet und optimiert.

Die Benutzerfreundlichkeit wurde somit weiter verbessert. Die Stanzmaschine ist damit besonders einfach zu bedienen und erfordert sehr selten eine Wartung. Schneideeinsätze der bisherigen Version sind mit der neuen HGW kompatibel, für eine Verwendung in der optimierten Stanzmaschine wird lediglich die neu entwickelte Platte zum Montieren der Schneideeinsätze benötigt.

Zusätzlich zu den Standard-Schnittarten – Scheiben, Würfel, Stifte,

Ecken oder Segmente – sind wie gehabt viele Einsätze für Sonder-Stanzformen wie z.B. Entstrunker für Kohl oder Paprika, Ausstecher für Kiwi oder Blumenkohl sowie Mango-Entkerner erhältlich. Mit den Einsätzen zum Ablängen, Schälen, Entstrunken und Scheibenschneiden werden unterschiedlichste Produkte wie z.B. Ananas oder Kraut effizient verarbeitet. Für Sonderschnitte wie Rauten, Schiffchen und Plättchen in verschiedenen Größen sowie Figuren (Sterne, Herzen u.v.m.) sind ebenfalls Einsätze verfügbar.

Auf dem Messestand von KRONEN werden noch weitere Maschinen präsentiert. Dazu zählen u.a. Tona V Schneidemaschine, GS10-2 und GS 20 Bandschneidemaschinen, KUJ V Würfel-, Streifen-, Scheibenschneidemaschine, Waschmaschine HEWA 3800, MINI, LEAF und FLEX L Verpackungsmaschinen, AS6 und AS4 Apfelschäl- und Schneidemaschine, S021 Gemüsespiralen-Schneidemaschine, S198 Pneumatische Stickschneidemaschine, PDS4L Paprika- Entkernund Teilmaschine sowie UVC Lock Entkeimungsschleuse.

Über KRONEN GmbH

KRONEN ist ein familiengeführter,

weltweit agierender Produzent und Lieferant von Einzelmaschinen, Sondermaschinen und hochtechnisierten Prozessanlagen für die Freshcut-Industrie. Das Produktprogramm deckt die Obst-, Gemüse- und Salatverarbeitung ab: vom Vorbereiten, Schneiden, Waschen, Trocknen, Entwässern, Schälen, Entkeimen bis hin zum Verpacken. Aktuell beschäftigt das Unternehmen mit Sitz in Kehl am Rhein und einem zweiten Produktionsstandort in Achern über 130 Mitarbeiter, ist mit Vertretungen in mehr als 80 Ländern weltweit präsent und liefert seine Produkte in über 120 Länder der Erde.

Mit mehr als 45 Jahren Erfahrung in der Lebensmitteltechnik werden bei KRONEN das Qualitätsbewusstsein und das stetige Streben nach der bestmöglichen Lösung tagtäglich gelebt. Der Maschinenhersteller setzt auf einen nachhaltigen, ganzheitlichen Ansatz für die hygienische, sichere und ressourcenschonende Produktion frischer Lebensmittel. KRONEN versteht sich als Ideenwerkstatt, die innovative Lösungen im Sinne und zum Nutzen der Kunden liefert, und gewährleistet eine hohe Beratungs- und Planungskompetenz. 

Halle 1.1, Stand A-20

TECH STAGE

• Wednesday, 5 February 2025

5|6|7 February FRUIT LOGISTICA 2025 HALL 2.1 | STAND A-40

LIVE ON THE FRUIT LOGISTICA STAGES

2025 PROGRAMME (subject to change)

14.00 -14.20 Future-proof packaging solutions for fruit and vegetables in line with the circular economy

Volker Quaas, DS Smith Packaging, Germany

AI Translation: German, English, Spanish, French, Italian

14.30 -14.50 Turning agronomic data into smart actions with the new xarvio® Field Manager

Konstantin Kretschun, BASF Digital Farming GmbH, Germany

15.00 -15.20 MULTIVAC integrated packaging systems for fruit and vegetable applications. Efficient. Attractive. Sustainable. Cem Yildirim, Multivac Sepp Haggenmüller SE & Co. KG, Germany

• Thursday, 6 February 2025

11.00 -11.20 Saving Our Kids: Transforming the Cold Chain with Data-Driven, Sustainable Solutions and Food Waste Reduction Gerd Uitdewilligen, Copeland, USA

11.30 -11.50 Waste to Resource: Ridder’s smart water management solutions for sustainable horticulture

Arjen Janmaat, Ridder, Netherlands

12.00 -12.20 World’s first lidar based sensing system for spraying drones

Karoly Ludvigh, ABZ Innovation, Hungary

14.00 -14.20 Crop Controller takes greenhouse cultivation to the next level

Ronald Hoek, Blue Radix B.V., Netherlands

14.30 -14.50 Shaping the Future of Farming: Introducing Regenerative Organic Certification®

Nina Marinšek, Control Union Certifications, Netherlands

Visit FRUIT LOGISTICA, learn about the latest trends and be inspired by high-ranking speakers.

MESSE BERLIN GmbH Tel. +49-(0)30-3038-0 fruitlogistica@messe-berlin.com

FRUCHTHANDEL MAGAZIN

Tel. +49-(0)211-9 91 04-40 anzeigen@fruchthandel.de

Hochspezialisiert, aber nicht kompliziert

Sormac | Niederlande ► Schon seit einiger Zeit wird darüber spekuliert, mit welchen Neuheiten der niederländische Maschinenspezialist Sormac das Fachpublikum der diesjährigen FRUIT LOGISTICA überraschen könnte. Doch bisher gibt das Unternehmen keine genauen Details preis. Wohl wurde aber inzwischen verraten, dass es sich um wegweisende Innovationen in den Bereichen Robotik, Schneidetechnologie, Trocknung, hygienischem Design und der optischen Überwachung handelt. Weitere Informationen zu diesen Highlights werden in den Wochen vor der Messe bekanntgegeben.

Fabiaan Hendricks, Vertriebsleiter für Deutschland und Österreich, freut sich schon auf seinen Messeeinsatz. „Berlin markiert für uns den Auftakt eines spannendes Jahres 2025. „Wir reisen wieder mit großen Erwartungen zur FRUIT LOGISTICA, aber ebenso können die Besucher hohe Erwartungen an uns und unsere Maschinen stellen. In jede einzelne unserer Entwicklungen fließen viel Zeit, Mühe und Fachwissen. Davon können sich die Menschen sehr gerne bei uns persönlich überzeugen“, so Hendricks. Es sei jedoch keinesfalls so, dass bereits bewährte Maschinenmodelle, die sich zum Teil seit Jahren im Einsatz befinden, zugunsten neuer Entwicklungen, vernachlässigt würden. „Besonders der tägliche Einsatz der Maschinen sowie die Rückmeldungen unserer Kunden liefern uns oft wichtige Hinweise, um unsere Lösungen noch weiter zu optimieren.“

Die halbautomatische Stanzmaschine FS-3600 verarbeitet

3.600 Stücke Obst und/oder Gemüse pro Stunde.

FS-3600 kann auch mit einem Förderband für Trays ausgestattet werden. Auch Packtische sind optional verfügbar.

In zwei Versionen erhältlich

Ein gutes Beispiel dafür sei die Stanzmaschine FS-3600. „Auf der Grundlage von Kundenrückmeldungen haben wir in Zusammenarbeit mit unserem Partner Foodcons GmbH & Co. KG eine optimierte Version entwickelt. Die bewährte FS-3600 ist nun in zwei Versionen erhältlich: Multicut und Multisystem. Hierbei überzeugen insbesondere das neue, intelligente und benutzerfreundliche HMI (Human-Machine Interface), also die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, sowie eine Reihe neuer Zuführbänder. Diese ermöglichen vielseitige Optionen und Funktionen, die die Bedienung effizienter und flexibler gestalten. So bietet unsere neue Maschinenlösung z.B. ein einfaches Beladen in Trays,

während gleichzeitig Leistung und Produktivität erfasst werden. Darüber hinaus ist das System mit standardmäßigen Messersets ausgestattet, die sofort ab Lager verfügbar sind“, betont Hendricks. Die Stanzmaschine FS-3600 kommt bei der Verarbeitung mittelgroßer Obst- und Gemüsearten wie Tomaten, Zwiebeln, Limetten, Äpfel und Kiwis zum Einsatz. Diese können wahlweise in Ecken, Scheiben oder Sticks geschnitten werden. Dazu wird die Maschine manuell von einer Person bestückt, indem das jeweilige Produkt in den Halter eines Drehtisches gesetzt wird. Der Drehtisch umfasst dem Vertriebsleiter zufolge insgesamt vier Halter, die je nach Produktgröße Platz für zwei Produkte bieten. Von dort aus transportiert der Drehtisch die Produkte durch eine Drehbewegung zu einer fest montierten Schneide-

Fotos:
Sormac

einheit im Inneren der FS-3600. Die nun geschnittenen Endprodukte werden anschließend über ein Transportband an der anderen Seite der Maschine ausgegeben. „Die Schneidemesser aus einer hochwertigen Edelstahl-/Kunststoff-Kombination befinden sich innerhalb einer Messerkassette. Für unterschiedliche Schneideformen – ob Ecken, Hälften, Scheiben oder Sticks – sind spezifische Messereinheiten erhältlich. Dank eines Schnellwechselsystems lassen sich die Messer unkompliziert austauschen und reinigen“, erklärt Hendricks.

Einfache Reinigung und Wartung

Auch die Maschine selbst ist auf eine einfache Reinigung und Wartung ausgelegt. Das Grundgestell bestehe aus einem offenen Rahmen. Zusätzlich verfüge die FS-3600 über Flügeltüren, die den Schneideraum voll zugänglich machen. Außerdem könne der Schaltschrank einfach weggeklappt werden, wenn eine Reinigung oder Wartung nötig werde.

„Eine hochspezialisierte Maschine darf nicht kompliziert in der Bedie-

nung sein. Im Gegenteil. Sormac investiert ebenso viel Energie in Benutzerfreundlichkeit wie in die eigentliche Funktion der Maschine. Eine intuitive Steuerung über einen Touchscreen erleichtert die Bedienung der Maschine zusätzlich. Eine aktualisierte Software führt den

BESUCHEN

Sie uns in

Halle 1.1

Stand C-40

In Scheiben geschnittene Zwiebeln in einem Tray

Nutzer Schritt für Schritt durch die Konfiguration, um die Einrichtung so einfach wie möglich zu gestalten“, beschreibt Hendricks. Außerdem besteht, wie bereits erwähnt, die Möglichkeit, die FS-3600 mit drei unterschiedlichen Förderbändern auszustatten, abhängig von der gewünschte Verarbeitung. Dies sind ein für jedes Produkt und jeden Schnitt geeignetes Standardförderband, ein Becherförderer zum Schneiden von Scheiben sowie ein Trayförderer zum exakten Füllen von Trays. „Eine Neuerung besteht in einer ‚Smart Filling‘-Funktion. Das bedeutet, dass Trays auf eine gewünschte Weise mit einer festgelegten Menge des verarbeiteten Produktes gefüllt werden können. „Diese und weitere Updates machen die FS-3600 vielseitiger und benutzerfreundlicher. Interessierte, aber auch Skeptiker, überzeugen wir gerne in Berlin. Die Stanzmaschine werden wir, neben vielen weiteren Lösungen, ganz sicher im Gepäck haben. Ich verspreche, dass sich ein Besuch bei uns lohnen wird.“ 

Halle 1.1, Stand C-40

Staunen Sie über unsere neuesten Innovationen für die Gemüseverarbeitung. Besuchen Sie uns auf der Fruit Logistica in Berlin vom 5. bis 7. Februar.

Lassen Sie sich von Live-Demonstrationen inspirieren und erhalten Sie persönliche Beratung von unseren Experten.

Für jeden Supermarkt die passende Spargelschälmaschine

Tenrit ► 2024 wurde der Start in die Spargelsaison bereits Ende März eingeläutet. Wann es in diesem Jahr soweit sein wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist aber schon jetzt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher die begehrten Stangen wieder auf Wunsch bereits geschält mit nach Hause nehmen können – ein Service, den vor allem der Lebensmitteleinzelhandel nicht mehr missen möchte, hierbei aufgrund von Personal- oder auch Platzmangel in der Vergangenheit jedoch immer mal wieder Abstriche machen musste. Welche Möglichkeiten es gibt, gut aufgestellt in die kommende Spargelsaison zu starten, hat uns der Vertriebsleiter der Tenrit Foodtec Maschinenbau GmbH, Sascha Wietbrauk, erklärt.

Tenrit-Vertriebsleiter Sascha Wietbrauk

In der im Dezember 2024 erschienen best in fresh-Ausgabe hatten wir ausführlicher über den „Schälmaster Mini“ von Tenrit berichtet. Dabei handelt sich um eine kompakte SB-Spargelschälmaschine mit nur 0,38 m2 Aufstellfläche. Trotz kleinerer Fläche bleibt die Schälleistung von 1 kg Spargel in 20 Sekunden erhalten. Eine Lösung, die sich vor allem für den Einsatz in Supermärkten mit kleineren Obst- und Gemüseabteilungen eignet. Die Bedienung durch den Endkunden ist einfach, der Einsatz von Personal nicht nötig. „Gerade deshalb, weil der „Schälmaster Mini“ nicht so viel Platz benötigt, ist er für viele Kunden besonders attraktiv. Das bedeutet aber nicht, dass die bewährten Klassiker keine Daseinsberechtigung mehr haben“, unterstrich Wietbrauk. Der „große Bruder“ SCHÄLMASTER eignet sich vor allem für Märkte, die mit der

Schälmaschine in der Spitze täglich ab 60 kg Spargel verarbeiten. Die Menge an Spargelschalen, die dabei anfällt, muss aufgrund des entsprechend größeren Auffangbehälters nicht so häufig entfernt werden. Der SCHÄLMASTER hat somit einen Reichweitenvorteil gegenüber dem Modell MINI. Bei den klassischen Modellen, die aber auch nur eine Aufstellfläche von 0,71m² haben, geht der Trend ebenfalls deutlich hin zur Möglichkeit der Selbstbedienung durch die Endkunden. „Es gibt nach wie vor Märkte, die das Spargelschälen als Dienstleistung anbieten möchten und dafür auch schon mal für eine längere Zeit Personal einstellen, das sich ausschließlich um das Spargelschälen kümmert. Da mit dem SCHÄLMASTER sowohl die Möglichkeit der Selbstbedienung, als auch das Schälen in Bedienung möglich ist, schlägt man mit der

Maschine gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. An den spargelstarken Wochenendtagen bietet man den Service des Schälens durch das Personal an und an den schwächeren Spargeltagen, kann der Kunde sich den Spargel selbst schälen lassen“, so Wietbrauk. Bestandskunden mit dem klassischen Modell im Eigentum, die bisher nur in der Bedienung eingesetzt werden konnten, können sich ihre Maschine bei Tenrit auf den SCHÄLMASTER „upgraden“ lassen.

Reduzierung von Abschriften

Welche Spargelschälmaschine für welchen Markt die beste Lösung ist – „das herauszufinden, ist natürlich Teil unseres Auftrags“, so Wietbrauk. „Manchmal geht es ja auch darum, neue Möglichkeiten auszuloten. Entscheidend ist aber,

Tenrit gewährleistet mit der SB-Spargelschälmaschine eine präzise und schonenende Bearbeitung der Stangen.

dass der Kunde eine Entscheidung trifft, die für ihn Sinn macht.“ Neue Maschinen zu entwickeln ist bei Tenrit ebenso entscheidend wie das Weiterentwickeln bereits vorhandener Maschinen. „Mit dem ‚Schälmaster Mini‘ haben wir einen großen Fortschritt gemacht. Es muss kein Knopf gedrückt werden, damit der Schälvorgang beginnt. Einfach den Spargel einlegen. Das war’s. Grundsätzlich können wir uns vorstellen, diese Bedienungsweise auch auf die größere Schälmaster-Variante zu übertragen.“ Mit Spargelschälmaschinen lassen sich laut Wietbrauk aber noch mehr Vorteile generieren, als den reinen Mehrverkauf von Spargel. „Mit den Schälmaschinen können nicht nur Endverbraucher und Endverbraucherinnen frischen Spargel selbst schälen. Für den Markt selbst bietet sich die Möglichkeit, schon vorgeschälte Ware als Convenience für den schnellen Kunden zu vermarkten. Dafür eignen sich unsere Frische-Boxen, die sich mit bereits fertig geschältem und verpacktem Spargel auf Eis bestücken und präsentieren lassen. Wir haben viele Kunden, die auf diese Weise ihre Abschriften deutlich reduzieren konnten.“ Schließlich, so Wietbrauk, sei der Spargel keineswegs schlecht, nur weil er optisch nicht mehr ganz perfekt aussehe. „Kunden überlegen es sich da schon zwei Mal, ob sie noch zugreifen möchten. Und bevor die Ware dann tatsächlich nach ein paar Tagen ab-

Ein wahres Platzwunder: Der „Schälmaster Mini“ findet auch in kleineren O+G-Abteilungen Platz.

geschrieben werden müsste, kann der Markt den Spargel vorher noch selbst schälen, geeignet verpacken, z.B. vakuumieren, und dann gekühlt anbieten. Somit leistet der Markt ganz nebenbei auch seinen Beitrag beim Thema Reduzierung von Lebensmitteln.

Vielseitiger Einsatz

Das Unternehmen Tenrit sieht sich keineswegs nur als reinen Maschinenverkäufer, sondern vielmehr als Konzeptdienstleister. „Unsere Spargelschälmaschinen können vielseitig eingesetzt werden und bieten dem LEH mehrere Möglichkeiten, den Spargelabverkauf anzukurbeln“, so Wietbrauk. Dabei denkt er u.a. auch an Konzepte, mit denen die angeschlossene Gastronomie und auch Salatbars mit eingebunden werden können. Auch das Mitnahmegeschäft wird profitieren, wenn im Fall von Spargel auch die Sauce Hollandaise, Kartoffeln oder der Schinken entsprechend präsent mit der Schälmaschine und dem Spargel im Supermarkt platziert werden. „Die Platzierung unserer Maschinen im Markt ist natürlich wichtig. Auf Grund unserer ausgiebigen Erfahrung stehen wir auch hier unseren Kunden selbstverständlich mit Rat und Tat zur Seite. Und bei der Konzeptberatung gehen wir über den Spargel hinaus und betrachten die gesamte Obst- und Gemüseabteilung“, so Wietbrauk der sich mit seinem Team bereits auf die kommende FRUIT LOGISTICA freut. „Für uns wird die Messe wieder eine hervorragende Plattform bieten, unser Portfolio samt den weiteren Neuheiten wie die SB-Apfelsaftpresse und die bewährten Orangensaftpresse zu präsentieren. Der Austausch mit dem LEH, erzeugenden Betrieben und auch der verarbeitenden Industrie ist enorm wichtig. Und dafür wird es in Berlin ausreichend Gelegenheit geben. Im Vergleich zur vorherigen Messe wird unser Stand, der ein neues Design erhält, 30 % größer sein. Bei uns bewegt sich was. Und das wollen wir auch zeigen.“ 

Halle 1.1, Stand B-22

Effiziente Verarbeitung mit frisch geschnittenen Zwiebeln

Smits Uien ► Die niederländische Smits Uien gehört zu den führenden Anbietern von geschnittenen Zwiebelprodukten in Europa. Das Fruchthandel Magazin sprach mit Marcel Coulier, der seit kurzem das Team verstärkt. Mit ihm hat Smits Uien einen sehr erfahrenen Mann aus dem Foodservice für sich gewinnen können. Er war zuvor Senior Category Manager Fruits and Vegetables beim renommierten Foodservicelieferanten Hanos.

Jochem Wolthuis

Marcel Coulier wird neue Märkte erschließen und sein Netzwerk nutzen, um das kommerzielle Wachstum voranzutreiben, damit die neuen Produktionskapazitäten besser genutzt werden.

Herr Coulier, wie war die Qualität und der Ertrag der Zwiebelernte im Jahr 2024, und welche Faktoren haben dies beeinflusst? Wie sieht das Jahr 2025 in dieser Hinsicht aus?

Marcel Coulier: Trotz eines kalten Frühjahrs war die Qualität unserer Zwiebeln 2024 deutlich stabiler als im Vorjahr. Allerdings stellen wir fest, dass die Zwiebeln durch die Klimaveränderungen insgesamt kleiner geworden sind. Für das Jahr 2025 hängt vieles von den Wetterbedingungen ab – aber auch von gesellschaftlichen Diskussionen über einen verantwortungsvollen Anbau. Smits Uien arbeitet derzeit an der Entwicklung einer neuen Zwiebelsorte, die besser an die veränderten klimatischen Bedingungen angepasst ist. Diese Zusammenarbeit mit Partnern gibt uns Hoffnung auf eine nachhaltigere Zukunft.

Wie hat sich der Absatzmarkt für Zwiebeln 2024 entwickelt? Gibt es spezielle Trends oder Entwicklungen, die Sie beobachten konnten?

Wir konnten 2024 auf internationaler Ebene ein erfreuliches Wachstum verzeichnen. Besonders spannend ist dabei der zunehmende Fokus auf Regionalität

und nachhaltige Produkte, sowohl in Deutschland als auch in anderen Märkten. Diese Trends werden auch 2025 eine wichtige Rolle spielen.

Welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie speziell für den deutschen Markt im kommenden Jahr?

Deutschland ist für uns ein zentraler Markt, und 2025 wollen wir unsere Präsenz dort weiter ausbauen. Wir planen, verstärkt an regionalen Messen in Deutschland und Großbritannien teilzunehmen, um näher an unseren Kunden zu sein. Nachhaltigkeit und Rückverfolgbarkeit spielen dabei eine immer größere Rolle. Unser Ziel ist es, durch Transparenz und qualitativ hochwertige Produkte das Vertrauen unserer Kunden weiter zu stärken.

Wie sieht es aus mit neuen Produkten und Technologien?

Wir arbeiten aktuell mit unserem Folienlieferanten an einem komplett neuen Verpackungsdesign, das 2025 eingeführt werden soll. Es geht nicht nur um eine optische Veränderung, sondern auch um eine verbesserte Haptik und nachhaltigere Materialien. Innovation bleibt bei uns ein zentraler Treiber.

Was waren die wichtigsten Highlights des vergangenen Jahres, und welche Lehren haben Sie daraus gezogen?

Zu den Höhepunkten zählt sicherlich die Übernahme von Mol Fresh Food Anfang 2024. Dadurch konnten wir unsere Organisation weiter professionalisieren und Synergien nutzen. Das Zusammenwachsen der beiden Unternehmen war ein spannender Prozess, der uns gezeigt hat, wie wichtig Flexibilität

Marcel Coulier ist erfahren im Foodservice.
Foto:
Smits
Uien

und Kommunikation in unserem dynamischen Markt sind.

Welche strategischen Ziele haben Sie sich für 2025 gesetzt, insbesondere mit Blick auf den deutschen Markt?

Wir arbeiten mit einem langfristigen Mehrjahresplan, der auf Vertrauen und Qualität basiert. Unser Ansatz ist simpel, aber effektiv: Wir halten unsere Versprechen und liefern die Qualität, die unsere Kunden gewohnt sind. Unser Ziel ist es, sowohl bestehende Kundenbeziehungen zu pflegen als auch neue Märkte zu erschließen. Die Flexibilität, schnelle Entscheidungswege und das Engagement unseres Teams sind dabei entscheidende Faktoren.

Sie haben zuvor bei der Foodservicefirma Hanos gearbeitet. Wie erleben Sie Ihre neue Rolle als Key Account Manager bei Smits Uien?

Der Wechsel zu Smits Uien war für mich eine sehr positive Erfahrung. Sowohl bei Smits als auch bei Mol Fresh Food habe ich ein außergewöhnliches Maß an Enthusiasmus und Engagement erlebt. Die Unternehmen sind kleiner als Hanos, aber gerade das ermöglicht kurze Kommunikationswege und schnelle Entscheidungen – etwas, das in unserer Branche enorm wichtig ist. Ich fühle mich hier sehr wohl und bin beeindruckt von der Dynamik des Teams.

Welche neuen Möglichkeiten haben Sie seit Ihrem Wechsel entdeckt, insbesondere in der

Zusammenarbeit mit deutschen Kunden?

Unser engagiertes Vertriebsteam legt großen Wert darauf, bestehende Kunden zufrieden zu stellen – und das gelingt uns sehr gut. Gleichzeitig arbeiten wir daran, neue Märkte in Europa zu erschließen, und auch hier sind wir erfolgreich. Was den deutschen Markt betrifft, nehmen unsere Verkaufszahlen kontinuierlich zu. Das zeigt, dass unsere Qualität geschätzt wird und wir uns in diesem Markt immer stärker etablieren. Wir haben in Deutschland noch viel Potenzial, das wir nutzen wollen.

Über Smits Uien

Smits Uien bietet ein breites Sortiment an hochwertigen frisch

Die Zwiebeln sind durch die Klimaveränderungen insgesamt kleiner geworden.

geschnittenen und geschälten Zwiebelprodukten. Diese Produkte werden für verschiedene Anwendungen in der Lebensmittelindustrie, im Einzelhandel und im Gastronomiesektor genutzt. Dank modernster Technologien und strenger Qualitätskontrollen kann Smits Onions gleichbleibend hohe Standards garantieren. Diese frisch geschnittenen Zwiebeln sind mindestens elf Tage haltbar, ohne Konservierungsmitteln. Durch den Einsatz von diesen Produkten ersparen sich Firmen viel Personalkosten, die die Produkte mit viel Aufwand und Zeit selber schneiden müssen. Smits Uien ist Aussteller auf der FRUIT LOGISTICA in Halle 3.2, C-03. 

Halle 3.2, Stand C-03

Leckere Innovationen und nachhaltige Lösungen

Bejo ► Auf der FRUIT LOGISTICA 2025 in Berlin wird Bejo mit innovativen Konzepten und fortschrittlichen Entwicklungen für die gesamte Gemüsekette inspirieren. Von Anbauern über Händler und Verarbeiter bis hin zum Einzelhandel – die Besucher können dem Unternehmen zufolge am Stand den Weg vom Saatgut bis zum fertigen Produkt erleben.

Millennials (zwischen 1980 und den späten 1990er Jahren Geborene) entscheiden sich zunehmend für schmackhafte und gesunde Alternativen. Bejo reagiert darauf mit einem Sortiment an Snackgemüse, das aufgrund seines hervorragenden Geschmacks ausgewählt wurde. Es umfasst Möhren, Kohlrabi und Sellerie – perfekt für jede Tageszeit. Unter dem Konzept „Purple Power“ präsentiert der Saatgutspezialist Bejo nährstoffreiches violettes Gemüse, darunter den violetten Kohlrabi Konstance F1. Ein weiteres Highlight ist Samantha F1, der weltweit erste Wirsing in Form eines Spitzkohls: frischgrün, kompakt und lange haltbar. Damit ist er ideal für Salate, Pfannen- und Grillgerichte.

B-Mox® verbessertes Priming

Ein wichtiger Punkt während der Messe ist das B-Mox® verbesserte Priming für Zwiebelsaatgut. Mit dieser innovativen Technologie steigert B-Mox® die Kraft des Saatguts, indem es sein Wachstum im frühesten Stadium stimuliert und die Wuchskraft der Pflanzen verbessert. Während der Wachstumsperiode zeigen Pflanzen eine verbesserte Stresstoleranz und eine bessere all-

Unter dem Konzept „Purple Power“ präsentiert Bejo nährstoffreiches violettes Gemüse, darunter den violetten Kohlrabi Konstance F1.

gemeine Gesundheit, als Ergebnis eines vollständiger entwickelten Wurzelsystems. Für die Anbauer bedeutet dies reduzierte Risiken während der gefährdeten frühen Wachstumsphase der Pflanzen, stresstolerantere Pflanzen und höhere Erträge. B-Mox® ist auch für Möhren und Wurzelpetersilie verfügbar.

Innovation bei robusten Sorten

Als führendes Züchtungsunternehmen stellt Bejo mehrere vielversprechende neue Sorten vor, die sich durch verbesserte Krankheitsresistenz, Lagerqualität, Aussehen und Geschmack auszeichnen. Beispiele sind Eraton F1, eine Kohlhernie resistente Weißkohlsorte für die Industrie. Die Möhrensorte Navedo F1 ist ein langer, zylindrischer Nantaise-Typ mit schöner Innenfarbe. Sie ist hervorragend für Scheibenware geeignet, aber durch den guten Geschmack auch für den Frischmarkt interessant. Im Bio-Sortiment sind gleich zwei Sorten zu erwähnen. Zum einen die mittelfrühe Zwiebelsorte Hylander F1 mit einer hohen Resistenz gegen Falschen Mehltau. Sie ist zuverlässig in der Ertragsbildung und Abreife und hat gute Lagereigenschaften. Zum anderen Cumbia, ein Stangensellerie mit mittlerer Resistenz gegen Septoria.

Wachsendes Bio-Sortiment

Die Nachfrage nach biologischem Saatgut steigt weiter an. Das Bio-Sortiment von Bejo umfasst mittlerweile mehr als 35 Gemüsearten und 160 Sorten, darunter die Möhren Natuna F1 und den Fenchel Dragon F1. Mit biologischem Saatgut tragen wir von Anfang an zu einer nachhaltigen Produktionskette für gesunde und schmackhafte Lebensmittel bei, direkt von Anfang an. Ein Team von Spezialisten begrüßt die Besucher am Stand C-13 in Halle 1.2, um mit ihnen Wissen über die neuesten Markt- und Produktentwicklungen auszutauschen und zu erfahren, wie die Konzepte und Sorten von Bejo ihrem Gemüseanbau einen Mehrwert verleihen können. 

Halle 1.2, Stand C-13

Foto: Bejo

Mit einer Kapazität von bis zu 4,5 Mio Saatgutproben kann der Saatgutspeicher insgesamt etwa 2,25 Mrd Samen aufnehmen.

Saatgutspeicher als Backup für die Zukunft

Norwegen ► Der weltweite Saatgutspeicher Svalbard Global Seed Vault befindet sich auf der norwegischen Insel Spitzbergen. Er dient als Lager für Saatgutproben aus der ganzen Welt, um die genetische Vielfalt unserer Nutzpflanzen für zukünftige Generationen zu bewahren.

Im Falle von Verlusten oder Zerstörungen, z.B. durch Naturkatastrophen oder bewaffnete Konflikte, können die eingelagerten Samen genutzt werden, um Pflanzenbestände wieder aufzubauen. Erst vor einigen Wochen erhielt das Svalbard Global Seed Vault eine weitere Lieferung mit mehr als 30.000 neuen Samensorten aus 21 Ländern. Die Pakete enthielten erstmals Beiträge von Genbanken aus Bangladesch, Bolivien, dem Tschad, Nigeria, Papua-Neu-

guinea und Suriname. Der Crop Trust, eine internationale Organisation, die sich der Erhaltung der genetischen Vielfalt von Nutzpflanzen widmet, unterstützt diese und andere Länder bei der Erhaltung ihrer Sammlungen. „Klimawandel und Konflikte bedrohen Infrastruktur und Ernährungssicherheit für mehr als 700 Mio Menschen in über 75 Ländern weltweit. Genbanken verstärken ihre Bemühungen, Saatgutsammlungen zu sichern, und wir sind stolz, sie dabei zu unterstützen, indem wir ihnen in Svalbard einen sicheren Hafen bieten“, sagte Stefan Schmitz, Geschäftsführer des Crop Trust. Aktuelle Klimadaten unterstreichen die Dringlichkeit dieser Arbeit: 2023 war das heißeste Jahr seit Beginn der globalen Aufzeichnungen

– mit großem Abstand. Von den 30 tödlichsten Wetterereignissen, die jemals in Afrika verzeichnet wurden, ereigneten sich fünf in den Jahren 2022-2023. Asien bleibt die weltweit katastrophenanfälligste Region. Dies zeigt laut Crop Trust die drängende Notwendigkeit, die Vielfalt sowohl vergessener Kulturpflanzen als auch bekannter Grundnahrungsmittel in den Genbanken der Welt zu bewahren, zu erforschen und zu nutzen. 

Neue Partnerschaft, um TUTTI™-Äpfel in Lateinamerika zu vermarkten

VentureFruit® | Copefrut ► VentureFruit®, der Vermarktungspartner für die Hot Climate Partnership, freut sich, mit der Aufnahme eines neuen Exklusivpartners in Lateinamerika einen wichtigen Erfolg bei der weltweiten Expansion von TUTTI™ bekannt zu geben. Copefrut S.A., ein chilenischer Erzeuger, Verpacker, Vermarkter und Exporteur, wurde zum exklusiven Lizenzinhaber für TUTTI™ Markenäpfel Äpfel in Lateinamerika ernannt, beginnend mit 150 ha Anbaufläche in Chile, so T&G Global.

TUTTI™ ist der erste Apfel der Welt, der speziell für heißes Klima gezüchtet wurde. Morgan Rogers, VentureFruit® General Manager, sagt, dass Copefruts Führungsrolle in der Branche und ihr Engagement für innovative und nachhaltige Praktiken, perfekt mit der TUTTI™ Apfelmarke zusammenpasst.

„Die Beauftragung von Copefrut mit der Lizenzierung der Sorte in Lateinamerika ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu unserem Ziel, das TUTTI™-Apfelprogramm bis 2030 auf weltweit 1.200 ha zu erweitern“, erklärt Morgan. „Dies ist die erste TUTTI™-Lizenz außerhalb Europas seit der Markteinführung im Februar 2023, und die ersten 150 ha von Copefrut in Chile werden zu den 260 ha hinzukommen, die bereits in Europa lizenziert sind.“

Neue Wettermuster, neue Apfelsorten

Seit 1955 setzt sich Copefrut dafür ein, Qualitätsobst aus Lateinamerika zu ernten und weltweit zu verbreiten. Andres Fuenzalida, General Manager von Copefrut, sagt: „Als Teil unserer erneuerten Strategie investiert Copefrut in eine neue Apfelproduktion mit einem starken Fokus auf die Versorgung unserer Kunden in Lateinamerika. Die Auswahl von Sorten, die sich in einem zunehmend unbeständigen Klima bewähren, ist für Copefrut von zentraler Bedeutung, da wir weiterhin mit wärmeren Sommern und den damit verbundenen Produktionsherausforderungen konfrontiert werden. Seit wir die Testblöcke in

TUTTI™ ist der erste Apfel der Welt, der speziell für ein heißes Klima gezüchtet wurde.

Spanien zum ersten Mal gesehen haben, sind wir von der Hot Climate Partnership beeindruckt und freuen uns sehr, mit VentureFruit® und ihrem globalen Team zusammenzuarbeiten, um TUTTI™-Äpfel in Chile und dem weiteren lateinamerikanischen Markt zu entwickeln.“ Morgan Rogers erklärt: „Angesichts der sich verändernden globalen Wettermuster und der weiter steigenden Temperaturen werden innovative Apfel- und Birnensorten der Hot Climate Partnership, wie TUTTI™, Erzeugern und Verbrauchern köstliche und robuste Äpfel bieten, die speziell für heiße und wärmende Klimazonen entwickelt wurden. TUTTI™ ist ein herausragender Apfel. Er wurde speziell gezüchtet, um unter heißen Bedingungen zu gedeihen und einen köstlich leichten, knackigen Apfel mit leuchtend roter Schale und einem runden, süßen und frischen Ge-

schmack zu produzieren. TUTTI™ expandiert weltweit durch ein Netzwerk von außergewöhnlichen Partnern in einer Peer-to-PeerZusammenarbeit. Wir sind begeistert von den bemerkenswerten Fortschritten dieser innovativen Sorte in den ersten zwei Jahren“, erklärt Morgan.

Andes New Varieties Administration Chile® (ANA Chile®) ist als Master-Testlizenznehmer in Südamerika für die Entwicklung aller Hot Climate Partnership-Apfel- und -Birnensorten im Auftrag von VentureFruit® verantwortlich, einschließlich TUTTI™. Sie werden an der laufenden Entwicklung von TUTTI™ mit Copefrut beteiligt sein. Copefrut hat sich zwar die Exklusivlizenz für den Anbau, den Verkauf und den Vertrieb von TUTTI™ in Lateinamerika gesichert, doch seien auch in anderen Gebieten noch Lizenzen verfügbar. 

Foto: IRTA

BDP: „Neue Züchtungsmethoden sind wichtiges Werkzeug“

Gentechnikrecht ► Die EU-Kommission plant das Gentechnikrecht anzupassen. Die vorgeschlagenen Änderungen sehen eine wissenschaftsbasierte und differenzierte Regulierung vor. Dies wurde vom Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) begrüßt. Der Verband gab bekannt, dass neue Züchtungstechniken wie die Genschere CRISPR/Cas es ermöglichten, Pflanzen zu entwickeln, die sich von konventionell gezüchteten nicht unterscheiden, jedoch in kürzerer Zeit entstehen könnten.

Neue Züchtungsmethoden seien kein Selbstzweck, sondern „ein wichtiges Werkzeug“, um den steigenden Anforderungen durch Klimaveränderungen, Biodiversität und Lebensmittelversorgung gerecht zu werden. „Die Pflanzenzüchtung braucht einen zukunftsweisenden Rechtsrahmen, der Innovationen ermöglicht“, betonte BDP-Geschäftsführer Dr. CarlStephan Schäfer. In diesem Sinne mahnen die Pflanzenzüchter außerdem an, die Forschungsförderung dringend auszubauen. Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel und den steigenden Druck zur Reduzierung des Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatzes müsse die Forschungsförderung verstetigt werden. „Wir brauchen mehr gezielte öffentliche Investitionen in pflanzenzüchterische Lösungen, insbesondere zur Bekämpfung von Schäden durch Insekten und andere Schaderreger. Nur so können wir die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft sichern“, unterstrich Schäfer. Der BDP appelliert an die zukünftige Bundesregierung, starke und langfristige Förderprogramme für die Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung in der Pflanzenzüchtung aufzulegen. Wichtig seien hierbei

SAATGUTVERORDNUNG

Mitgliedstaaten

Bereiche wie die Resistenzzüchtung, die Entwicklung neuer Züchtungsmethoden und der Einsatz datengetriebener Technologien. Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Branche hingen davon ab. 

weiter uneins

Eine gemeinsame Position der Mitgliedstaaten zur europäischen Saatgutverordnung ist noch nicht in Sicht. Dies zeigte sich Mitte Dezember im Agrarrat. Eine Reihe von Mitgliedsländern meldete weiteren Nachbesserungsbedarf an. Schwedens Minister für den ländlichen Raum, Peter Kullgren, sprach wohl für eine Vielzahl seiner Kollegen als er konstatierte, dass sich die Verhandlungen schwierig und sehr technisch gestalteten. Er forderte Ausnahmeregelungen, um zu hohe Verwaltungslasten und Kosten zu verhindern. Die deutsche Delegation betonte, die Saatgutverordnung müsse mit dem aktuell diskutierten Verordnungsentwurf für Neue Züchtungstechniken (NZT) abgestimmt werden. Großen bürokratischen Aufwand befürchten neben vielen weiteren Mitgliedstaaten auch Estland und die Niederlande. Sie hoben insbesondere die Probleme hervor, die die Verordnung für kleine und mittlere Unternehmen verursachen könnte. Griechenland teilt zwar ähnliche Bedenken bezüglich eines zu hohen Verwaltungsaufwands, lobte den aktuellen Vorschlag dennoch. Dieser habe das Potenzial, zu einer höheren Saatgutqualität beizutragen. Unnachgiebig erklärte Portugal, dass es eine Ausdehnung der Kontrollen nicht unterstützen werde. Aus dänischer Sicht sind die Verhandlungen derweil an einem Punkt angekommen, an dem ein Kompromiss ausgelotet werden müsse. Die EU-Kommission hatte im Juli 2023 einen Entwurf für eine Neuregelung der Erzeugung und Vermarktung von Saatgut und Vermehrungsmaterial vorgelegt. Das Europaparlament hatte seine Verhandlungsposition im April 2024 verabschiedet. Schon im Sommer hatte sich abgezeichnet, dass ein gemeinsamer Kurs der Mitgliedstaaten noch einige Arbeit erfordern wird. AgE

Foto: Cedric –AdobeStock

Die Beliebtheit von Convenience Stores erklärt sich durch eine Kombination aus Standortvorteilen und einem auf Kundenbedürfnisse zugeschnittenen Angebot.

CDas Convenience-Format wird immer beliebter

Lebensmitteleinzelhandel ► In der November-Ausgabe berichtet das Handelsportal „hurt&detal“ über den steigenden Convenience-StoreVerkehr im vergangenen Jahr. Grundlage des Berichts sind eine Studie des Technologieunternehmens Proxi.cloud und Einschätzungen von Urszula Kłosiewicz-Górecka aus dem Economic Foresight Team des Polnischen Wirtschaftsinstituts (PIE).

Dr. Henriette Ullmann

onvenience Stores sind kleine Geschäfte, die speziell auf schnellen und bequemen Einkauf ausgerichtet sind. Sie befinden sich an zentralen, hochfrequentierten Orten wie Bahnhöfen, Tankstellen oder in Wohngebieten. Charakteristisch sind verlängerte Öffnungszeiten, ein begrenztes, aber gezielt ausgewähltes Sortiment – oft bestehend aus Snacks, Getränken, Fertiggerichten und Alltagsprodukten – sowie ein klarer Fokus auf Kunden, die unkomplizierte und effiziente Einkäufe bevorzugen.

Laut der Studie von Proxi.cloud verzeichneten polnische Convenience Stores im dritten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr einen Besucherzuwachs von 9,5 %. Im Gegensatz dazu stieg die Frequenz bei Hypermärkten nur leicht um 1,7 %, während Supermärkte (-10,5 %) und Discounter (-7 %) deutliche Verluste hinnehmen mussten. Die Studie basierte auf einer Analyse von über 1,5 Mio Konsumenten und Daten aus mehr als 38.000 Verkaufsstellen.

Gründe für den Erfolg

Die Beliebtheit von Convenience Stores erklärt sich durch eine Kombination aus Standortvorteilen und einem auf Kundenbedürfnisse zugeschnittenen Angebot. Wie Urszula Kłosiewicz-Górecka betont, profitieren die Geschäfte von ihrer Nähe zu hochfrequentierten Orten und bieten ein schnelles Einkaufs-

erlebnis sowie bequeme Bezahlmöglichkeiten – ein Konzept, das besonders bei jungen Verbrauchern Anklang findet. Mateusz Chołuj von Proxi.cloud ergänzt, dass die Expansion der Convenience-Ketten sowohl in Bezug auf die Anzahl der Verkaufsstellen als auch das Angebot eine entscheidende Rolle spielt.

Auch Großereignisse wie Sportveranstaltungen haben den Umsatz positiv beeinflusst, da Verbraucher verstärkt Snacks und Getränke in diesen Geschäften kauften.

Die Zahlen zeigen die wachsende Bedeutung des Convenience-Segments. Während die Kundenanzahl in diesem Format im Jahresvergleich um 0,7 % stieg, verzeichneten andere Formate Rückgänge: Supermärkte verloren 4,8 %, Discounter 3,1 % und Hypermärkte 1,4 %. Der

Marktanteil von Convenience Stores an der Gesamtzahl der Besuche stieg von 40,2 % im Vorjahr auf 44,3 %. Im Vergleich dazu sank der Anteil von Discountern von 32,7 % auf 30,6 %, während Supermärkte von 21,4 % auf 19,3 % zurückfielen. Obwohl der Convenience-Sektor weiter wächst, sind die Entwicklungen in den anderen Handelssegmenten nicht besorgniserregend. Laut Miłosz Sojka von Proxi. cloud ist es nicht nur die Anzahl der Kunden, die den Erfolg bestimmt, sondern auch, wie häufig diese Geschäfte besucht werden und wie viel Kunden pro Einkauf ausgeben. Andrzej Wojciechowicz, ein Experte für den europäischen Einzelhandel, erwartet, dass sich die Umsätze im LEH am Ende des Jahres kaum ändern werden. 

Convenience Stores befinden sich häufig an zentralen, hochfrequentierten Orten wie Bahnhöfen, Tankstellen oder Wohngebieten.

Fotos: Pixabay
Fotos: Pixabay

PERSONALIEN

LANDGARD EG

Vertragsverlängerung

mit CEO Oliver Mans

Der Aufsichtsrat der Landgard eG hat in seiner ordentlichen Sitzung am 12. Dezember 2024 einstimmig beschlossen, den Vertrag mit CEO Oliver Mans zu verlängern. „Mit dieser Entscheidung stellen wir die Weichen für Stabilität und Verlässlichkeit in der Unternehmensführung, insbesondere in einer wirtschaftlich herausfordernden Zeit“, betont Bert Schmitz, Vorsitzender des Aufsichtsrats. Oliver Mans, der seit dem 1. Oktober 2022 als CEO der Erzeugergenossenschaft tätig ist, bildet seit dem 1. Dezember 2024 gemeinsam mit Moritz Krannich das nun zweiköpfige Vorstandsteam der Landgard eG. Mit diesem Schritt stärke das Unternehmen nach eigenen Angaben seine Führungsstruktur für die erfolgreiche Umsetzung der Strategie 2030+. Die Implementierungsphase dieser Strategie zur Sicherstellung von langfristigem Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit wird im zweiten Quartal 2025 beginnen.

Christian Ufen

PINK LADY® EUROPE

Foto: Bundesfachgruppe Gemüsebau

BUNDESFACHGRUPPE GEMÜSEBAU

Christian Ufen als Vorsitzender wiedergewählt

Die Delegierten der Bundesfachgruppe Gemüsebau setzen auf Kontinuität in der Verbandsspitze und bestätigen Christian Ufen als Vorsitzenden für weitere drei Jahre. Der Dithmarscher Kohlanbauer tritt damit seine fünfte Amtszeit an. Gewählt wurde turnusgemäß in der Delegiertentagung am 22. November 2024 in Karlsruhe. Als Vertreter der Fachgruppe Gemüsebau in den Bundesausschuss Obst und Gemüse (BOG) wurden bereits am Vortag auf der Vorstandssitzung Peter Höfler, Heinz-Peter Frehn, Theo Germes, Wolfgang Mählmann und Christian Ufen einstimmig für weitere drei Jahre wiedergewählt. Stefan Scherzer folgt auf Willi Böck als BOG-Vertreter.

Einstimmig neuer Präsident gewählt

Mit dem Ende der 28. Generalversammlung von Pink Lady ® Europe im Institut Agro in Montpellier begann für Didier Crabos sein wohlverdienter Ruhestand. Er gehörte zu den Gründern des Verbands im Jahre 1997 und hatte dort seitdem das Amt des Präsidenten ausgeübt. Darüber hinaus ist Crabos Präsident der südfranzösischen Genossenschaft Cofruid’Oc. Einstimmig zum neuen Präsidenten von Pink Lady ® Europe wurde Bruno Bertheloz ernannt, seit seinem Eintritt 2019 Generaldirektor des südfranzösischen Apfelspezialisten Blue Whale. Der 53-jährige Sohn eines Apfelbauern aus Savoyen ist studierter Agraringenieur. Er verbrachte seine ersten 22 Berufsjahre in der Saatgutbranche, davon 17 in Führungspositionen bei Pioneer Semences. Acht Jahre war er als Marketingdirektor für Frankreich und Westeuropa tätig, sechs Jahre als Generaldirektor.

Cecilio Peregrín González ist neuer Präsident

FEPEX, der spanische Verband der Produzenten und Exporteure von Obst, Gemüse, Blumen und Pflanzen, hat auf der Generalversammlung in Madrid, den bisherigen Vizepräsidenten Cecilio Peregrín González zum Präsidenten gewählt. Er tritt die Nachfolge von Jorge F. Brotóns Campillo an, der dieses Amt seit 2006 innehatte. Als Vizepräsident für den Obstsektor wurde Joan Serentill gewählt und für den Blumen- und Pflanzensektor José Vicente Almudever.

Oliver Mans
Foto: Landgard eG
Didier Crabos (l.) mit Bruno Bertheloz
Foto: Pink Lady® Europe
FEPEX
Cecilio Peregrín González
Foto: Proexport

Bereits seit über 30 Jahren wird an Ersatzstoffen für in Mooren abgebautes Torf gearbeitet.

Moorpflanzen als Alternative für Torf?

FORSCHUNG Wissenschaftler der Universität Oldenburg setzen auf Pflanzen- und Hydrokohle aus Grünschnitt und Abfallbiomasse als Torfersatz. Etabliert werden soll eine Kreislaufwirtschaft, bei der die eingesetzten Rohstoffe über die verschiedenen Produktionsschritte hinweg in der Region verbleiben. Besonderes Augenmerk liegt dabei nach Hochschulangaben auf Ausgangsstoffen aus der extensiven Moorbewirtschaftung. Pyrolyse-Pflanzenkohlen aus Grünschnitt werden demnach ähnlich wie Holzkohle durch Verkohlung erzeugt. Die Kohlen werden anschließend für die Co-Kompostierung eingesetzt, indem sie mit anderen zu kompostierenden Materialien vermengt werden. Das noch bis April 2027 laufende Projekt TOPKOS soll in der Entwicklung eines marktreifen, torffreien und regionalen Gartensubstrates münden, das in Landwirtschaft, Baumschulen und dem privaten Gartenbau eingesetzt werden kann. Die Klimawirkung des Torfersatzes will das Oldenburger Team mithilfe von Umweltbilanzen bewerten. Das Bundeslandwirtschaftsministerium strebt an, den Einsatz von Torf im Erwerbsgartenbau bis 2030 weitgehend zu beenden und fördert das Vorhaben der Uni Oldenburg deshalb mit rund 633.000 Euro. Die in Deutschland abgebaute Torfmenge ist bereits rückläufig und soll in den nächsten Jahren weiter sinken. So wurden 2005 in noch etwa 8 Mio Kubikmeter Torf gewonnen. Bis 2019 reduzierte sich die Abbaumenge aus deutschen Lagerstätten auf 4,7 Mio Kubikmeter. Der nach wie vor hohe Bedarf an Torf wird jedoch durch Importe gedeckt, insbesondere aus dem Baltikum. AgE Foto: Frank

THEMENVORSCHAU

Ausgabe ET AS Themenschwerpunkte

317.01.202507.01.2025FRUIT LOGISTICA PREVIEW II

• Sortierung und Verpackung

• Smart Horticulture

• Robotik & Automatisierung

• Einsatz Künstlicher Intelligenz

• Produktions- und Erntetechnik

• Digitale Technologien/ Warenwirtschaftssysteme

• Reifungstechnologie/ Überwachung Reifegrad

• Transport und Logistik

Erhöhte Auflage: 8.000 Stück

Weitere Termine siehe www.fruchthandel.de/magazin/themenplan

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