Inhaltsverzeichnis
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Das Special best in fresh 2025 wird als Ausgabe 51/52 2024 des Fruchthandel Magazins veröffentlicht.
EIN FRUCHTHANDEL SPECIAL
EXPERTENWISSEN
FÜR FRISCHE-FACHLEUTE
BAND 2 mit 24 Produkten
Neuauflage 2025
erscheint im Mai2025 mit diesen Produkten
+ 11 Rubriken je Produkt Herkunft, Beschreibung, Sorten, Qualitätsmerkmale, Geschmack, Lieferländer, Ernte, Nacherntebehandlung, Lagerung, Lager- und Transportschäden, Inhaltsstoffe, Vermarktungsnormen
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Auberginen, Grapefruit + Pampelmusen, Mandarinen, Orangen, Zitronen + Limetten, Erdbeeren, Kaki, Persimon, Sharonfrüchte, Petersilie + Dill + Schnittlauch, Basilikum + Rosmarin + Salbei, Melonen, Macadamianuss + Cashewnuss, Paranuss + Pekannuss, Walnuss + Haselnuss + Mandel, Pilze, Rettich + Radieschen, Salate, Sellerie, Aprikosen, Kirschen, Pfirsiche + Nektarinen, Pflaumen, Tafeltrauben, Wassermelonen, Zucchini
Lieferung erfolgt im Mai 2025
Preis 24,90 € pro Heft, Sonderpreise für Sammelbestellungen ab 5 Exemplaren 19,90 €, ab 10 Exemplaren 14,90 €, ab 50 Exemplaren 9,90 € pro Stück, jeweils zzgl. MwSt. und Versandkosten.
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VORWORT
Michael Schotten, Fruitnet Media International
Eigeninitiative gefragt
Der diesjährige Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat deutlich aufgezeigt, dass sich der Trend zu einer verantwortungsbewussteren Ernährung verfestigt hat.
Unsere Branche nicht unmittelbar betreffend, aber positiv: immer mehr Konsumenten achten auf das Tierwohllabel. Unsere Branche unmittelbar betreffend, aber eher nicht so schön: immer mehr Konsumenten kaufen vegetarische oder vegane Alternativen, doch wir in der Obst- und Gemüse-Branche profitieren nicht wirklich davon. Während Fleischalternativen nach wie vor boomen, im Jahr 2023 wurden 16 % mehr davon produziert, steht der Verzehr von frischem Obst und Gemüse nach wie vor stark unter Druck. Laut Freshfel Europe ist der durchschnittliche Obst- und Gemüseverbrauch in der EU im Jahr 2022 auf 350 g pro Tag und Kopf gesunken und liegt damit weit unter den Empfehlungen der WHO. Das Jahr 2022 markierte eine Zäsur. Genau hier endete ein Trend, der als einer der ganz wenigen positiven Aspekte aus der CoronaPandemie hervorgegangen war: Die Menschen begannen sich auf einmal bewusster und gesünder zu ernähren als zuvor. Doch dies war leider nur eine Momentaufnahme. Von dem Kaufkraftverlust, der mit den geopolitischen Krisen einsetzte, hat sich die Wirtschaft bis heute nicht erholt. Der Rotstift musste überall angesetzt werden. Besonders schlimm ist aus Sicht der Obst- und Gemüsebranche, dass die EU die Budgets für kofinanzierte Absatzförderungs- und Marketingmaßnahmen, insbesondere für Multiprogramme, drastisch zusammengestrichen hat. Dass die EU-Mitgliedstaaten kein sonderlich großes Interesse an einer Förderung gehabt hätten, ist nicht der Fall.
Zwischen 2023 und 2024 waren die Anträge Freshfel zufolge um 52 % gestiegen. Und dass sich die Menschen in der EU zwischenzeitlich – siehe oben – besonders gesund ernähren würden, erst recht nicht. Aber genau an dieser Stelle schließt sich der Kreis. Wenn man nicht für etwas werben kann, weil das Geld fehlt, andere Sektoren aber gleichzeitig Milliardensummen für das Marketing zur Verfügung haben, muss man sich auch nicht wundern, dass bei einigen Obstund Gemüseprodukten schwarze Zahlen längst nicht mehr über Mengenzuwächse und Mehrverzehr zu erzielen sind. Ohne effiziente Absatzförderungspolitik wird man das Problem schwerlich in den Griff bekommen.
In unserem Special ‚best in fresh‘ haben wir wieder eine Reihe von Beispielen versammelt, die zeigen, dass dank der Initiative der Branche trotzdem einiges geht in puncto Absatzförderung und Werbung. Es sind Beispiele, die nicht nur illustrieren, wie bunt, vielfältig, lecker, werthaltig und sicher die Erzeugnisse der Natur sind, die in unserem Sektor angeboten werden. Sie unterstreichen auch, wieviel Engagement, Kreativität und Innovationskraft in den Marken und Marketingkampagnen steckt, die für die Obst- und Gemüseprodukte sprechen und ihnen Ausdruckskraft verleihen. Und damit auch dazu beitragen, den Konsum von Obst und Gemüse zu steigern.
Das kann sich im wahrsten Sinne des Wortes hören und sehen lassen und braucht überdies keinen Vergleich mit anderen Lebensmittelbranchen zu scheuen.
Besonders schlimm ist aus Sicht der O+G-Branche, dass die EU die Budgets für kofinanzierte Absatzförderungs- und Marketingmaßnahmen, insbesondere für Multiprogramme, drastisch zusammengestrichen hat.“
Rekordsieger: Deutschlands Nr. 1
Fachgruppe Obstbau
Pflanzenschutzmittel-Wegfall, höhere Löhne und Extremwetter lassen Obstanbau schrumpfen
Das beliebteste Obst der Deutschen ist der Apfel. Tatsächlich reicht die Vorliebe für dieses Kernobst bis ins Paradies zurück. Aktuell kann der Apfel von solch himmlischen Umständen aber nur träumen. Die Ernte 2024 fiel in Deutschland unterdurchschnittlich aus und auch in der EU stehen Äpfel unter Druck. Wie es für Apfel, Birne und Co. weitergeht, darüber sprach das Fruchthandel Magazin mit dem Geschäftsführer der Fachgruppe Obstbau Joerg Hilbers.
Christine Weiser
Joerg
Hilbers, Geschäftsführer der Fachgruppe Obstbau
Die Lage für den Apfel ist ernst, aber nicht hoffnungslos. Lässt sich das so zusammenfassen, Herr Hilbers?
Joerg Hilbers: Wir haben ein paar schwierige Jahre hinter uns, die ihre Spuren hinterlassen haben. Zwar zeigt sich eine leichte Erholung, aber es werden weniger Bäume gepflanzt und auch der Boom bei den Clubsorten für Äpfel ist abgeflaut. Aktuell stehen ca. 33.000 ha Anbaufläche in Produktion, der Selbstversorgungsgrad liegt bei 60 %. In einer Studie zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz in der Apfelproduktion hat das Thünen Institut belegt, dass die deutsche Apfelproduktion in einer schlechten Lage ist. Diese Ergebnisse wurden auch als Grundlage für die Auszahlung von Krisenhilfen aus EU-Mitteln genutzt, und sie haben bei der Entscheidung für die Ad-hoc-Hilfen der besonders betroffenen mitteldeutschen Bundesländer nach den Spätfrösten im April eine wichtige Rolle gespielt. Dazu kommen die 46,5 Mio Euro als Frosthilfe für den deutschen Obst- und Weinbau aus dem EU-Topf für Marktverwerfungen.
Wie erwähnt, fiel die Ernte 2024 unterdurchschnittlich aus, die Witterungsverhältnisse waren extrem ungünstig. Wie kann dem Apfelanbau geholfen werden? Der Klimawandel setzt den Sorten schwer zu. Der norddeutsche Traditionsapfel Holstein Cox weist im Alten Land aktuell einen Flächenanteil von noch 6 % aus, Tendenz weiter rückläufig. Grund dafür ist, dass er die Hitze im August und September nicht verträgt. Aber auch am anderen Ende von Deutschland, am Bodensee, leidet der Apfel, genauer
die Sorte Elstar, kurz vor der Ernte unter dem Wetter. Bei der Suche nach neuen Sorten spielt darum die Klimaresistenz eine große Rolle und es sind Varietäten mit einer längeren Vegetationsphase gefragt.
Wird sich diese Umstellung dann evtl. auch auf die Sortenvielfalt auswirken? Der Verbraucher sieht am Regal ja durchaus den Wald vor lauter Bäumen nicht. Es ist auf jeden Fall mehr Übersichtlichkeit im Sortiment nötig. Zwar wird vom LEH eine möglichst große Sortenvielfalt am PoS nachgefragt, aber das lässt sich gar nicht konsequent umsetzen, weil der Platz im Regal auch begrenzt ist. Und der Verbraucher kann das tatsächlich gar nicht erfassen.
Auch die deutsche Birnenernte ist in diesem Jahr geringer ausgefallen. Welches Potenzial hat die Kultur im Anbau und beim Verbraucher?
Mit ca. 2.000 ha Anbaufläche und einem Selbstversorgungsgrad von 15 % sehe ich für die deutsche Produktion Potenzial zur Erweiterung. Der Vorteil zum Apfelsegment ist, dass das Sortiment viel übersichtlicher ist. Mit Blick auf die sich durch den Klimawandel verändernden Produktionsbedingungen hat vor allem die Winterbirne Novembra, die evtl. unter dem Namen Xenia geläufiger ist, besondere Vorteile. Ein weiterer Pluspunkt: Die Essgewohnheiten der Verbraucher verschieben sich verstärkt zu härteren Birnen, was die Xenia perfekt bedienen kann.
Pflanzenschutzmittel sollen möglichst wenig bis gar nicht zum Einsatz kommen. Immer mehr Mitteln wird die Zulassung entzogen. Wie soll da noch wirtschaftlich produziert werden?
Die Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln ist tatsächlich ein zentrales Problem für den deutschen Obstbau. Die Verordnung 1107/2009 des Europäischen Parlaments zum Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln und zur Aufhebung der Richtlinien greift immer mehr. Es brechen massiv Wirkstoffe weg, ohne dass neue als Alternative bereitstehen. Zeitgleich nimmt die Zahl der invasiven Schaderreger zu, was auch Auswirkungen auf die Nützlinge hat. Allein bei Äpfeln kommen 80 tierische Schaderreger vor. Wenn wir die Produkte qualitativ stabil und in
ausreichender Menge an den PoS und zum Verbraucher bringen wollen, geht es nicht ohne Pflanzenschutzmittel. Ein wirtschaftlicher Obstanbau ist ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nicht möglich – und bei Bio-Erdbeeren z.B. schon gar nicht. Das führt dann in eine Sackgasse.
Wenn Notfallzulassungen beantragt werden, soll dies zentralisiert werden und dann über den Verband laufen. Welche Vorteile ergeben sich daraus?
Bei den immer wichtiger werdenden Notfallzulassungen nach Art. 53 der EU-Verordnung ist die Beantragung einer präzisen Flächenkulisse von großem Vorteil, z.B. für die Bewertung für Auswirkungen auf die Umwelt. Auch darum stellen wir die Notfallzulassungen mit genaueren Flächenangaben.
Welche Entwicklung sehen Sie im Bio-Segment?
Nach dem Boom während Corona gab es einen Einbruch, der sich aber mittlerweile relativiert hat. Tatsächlich beobachten wir jetzt eine Stagnation mit leicht steigender Nachfrage von Verbraucherseite. Natürlich handelt es sich um ein kleines Segment, mit mehr Risiken und Verlusten sowie höheren Kosten für Erzeuger und Konsumenten. Das angestrebte Ziel, bis 2030 einen Anteil von 30 % bei Bio zu erreichen, ist meiner Meinung nach nicht realisierbar, weil es an der Nachfrage fehlt. Dazu kommt, dass es z.B. für Erdbeeren und Süßkirschen extrem schwierig ist, diese biologisch zu produzieren. Und auch wirklich madenfreie Zwetschen gibt es im Bio-Anbau nicht.
Braucht es von Seiten der Politik noch mehr Verständnis und Unterstützung, auch wenn es finanzielle Beihilfen gibt?
Grundsätzlich stehen wir im Austausch mit der noch aktuellen Regierung und vor allem den Grünen, die die für uns wichtigen Ministerien besetzen. Ich habe durchaus den Eindruck, dass zunehmend Verständnis da ist, vor allem auf Bundesebene. Das sieht man auch am Zukunftsprogramm Pflanzenschutz. Nach katastrophalen Entwürfen kam dann doch ein praxistauglicherer Vorschlag. Wir müssen nun schauen und abwarten, was die neue Regierung vorhat. Über unsere Trägerverbände stehen wir natürlich auch mit Brüssel in Kontakt und nutzen alle zur Verfügung stehenden Kanäle. Ein großer Erfolg dieser Arbeit auf EU-Ebene war z.B., dass die SUR [EU-Pflanzenschutzverordnung, Anm. d. Red.] gekippt wurde. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es vor allem bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln auf EU-Ebene riesige Probleme gibt. Ich denke, wir brauchen bei all den bestehenden geopolitischen Veränderungen ein stabiles Europa, in dem die Grenzen nachdrücklicher definiert werden und das sich gegenüber einer weniger kooperativ darstellenden USA auch zu positionieren weiß. Daraus folgt, dass wir den Selbstversorgungsgrad stabil halten und dadurch selbstständig bleiben, auch wenn die Transporte teurer werden, Liefersicherheiten in Frage gestellt werden und die Qualität dadurch gemindert wird.
Die Essgewohnheiten der Verbraucher verschieben sich verstärkt zu härteren Birnen.
Ein Dauerbrenner ist das Thema fehlende Saisonarbeiter und Fachkräfte. Welche Schwierigkeiten gilt es hier zu bewältigen und was wünschen Sie sich?
Tatsächlich produzieren wir in Deutschland deutlich teurer als einige unserer Nachbarländer. Bei Erdbeeren entfallen z.B. über 50 % der Kosten auf die Saisonarbeit im Mindestlohnsegment. Da können wir mit Spanien oder Griechenland nicht mithalten. Hinzukommt, dass uns die Behörden mit den vorgelegten Dokumenten teilweise Steine in den Weg legen und auch das Engagement, die Leistung und die Zuverlässigkeit der Saisonarbeitskräfte zunehmend Probleme bereitet. Wir wünschen uns deshalb zum einen eine Optimierung der bestehenden Regelungen und vor allem eine unabhängige Mindestlohn-Kommission. Es muss auch möglich werden, zukünftig Arbeiter aus Drittländern wie Afrika, Südamerika und Südostasien zu beschäftigen.
Der Klimawandel lässt sich längst nicht mehr wegdiskutieren. Wie gehen die Erzeuger damit um?
Das stimmt, wir müssen uns darauf einstellen, dass es im Februar, März, April immer wärmer und die Blüte früher einsetzen wird. Leider kommt es nicht zu einer Parallelverschiebung bei Frösten und auch der Hagel wird weiter zunehmen, ebenso wie Trockenheit und Extremniederschläge. Für die Erzeuger, bei denen es sich oftmals um seit Jahrzehnten bestehende Familienbetriebe handelt, bedeutet das ein Rieseninvestment in Schutzmaßnahmen. Schließlich brauchen sie Planungssicherheit. Aber auch Nachfolger, was ein ebenfalls heikles Thema ist. Denn wenn wir auf die Neuabschlüsse Gärtner in der Fachrichtung Obst und Gemüse schauen, haben sich diese im Vergleich zum vergangenen Jahr fast halbiert.
Wie schätzen Sie die (Zusammen-)Arbeit des Lebensmitteleinzelhandels ein?
Verglichen mit anderen Branchen – Bäckereien, Kaffee, Nudeln –, wo er immer öfter selber produziert, hält sich der LEH bei Obst und Gemüse in Bezug auf den Anbau noch zurück. Die Tendenz geht ein bisschen zum Vertrags-
anbau, ein Discounter lässt ja z.B. Äpfel und Erdbeeren exklusiv produzieren. Aber grundsätzlich macht der LEH das schon sehr schlau, nicht selber zu produzieren, weil es natürlich schwer ist.
Schauen wir noch auf Beeren- und Steinobst: Wie stellt sich die Situation hier dar?
Kirschen, Pflaumen und Zwetschgen haben sehr mit der Kirschessig- und Kirschfruchtfliege sowie dem Pflaumenwickler zu kämpfen. Und wir sehen bei den Zwetschgen, dass vor allem die Balkanländer deutlich auf dem Vormarsch sind. Bei Erdbeeren verzeichnet die Produktion in Deutschland einen historischen Tiefststand. In den vergangenen drei/vier Jahren ist der Mindestlohn massiv angestiegen, während die Anbaufläche, vor allem im Freiland, drastisch zurückgegangen ist. Auch der Boom im geschützten Anbau ist abgeflacht. Aber: Wir haben einen Selbstversorgungsgrad von 50 %, die Kunden ziehen deutsche Ware immer noch vor und auch die Erzeuger können die Kosten noch umsetzen. Wir müssen jetzt daran arbeiten, dass das auch so bleibt. Heidelbeeren haben sich von einem Saison- zu einem ganzjährigen Produkt entwickelt, das ein stabiles Angebot aufweist. Allerdings werden immer bessere Qualitäten aus Billiglohnländern importiert, die zwar über andere Umwelt- und Sozialstandards verfügen, aber sehr moderne Produktionseinheiten besitzen. Unsere Erzeuger brauchen, um auf dem Markt weiterhin Bestand zu haben, maschinelle Erntetechnik und moderne Sorten. Das ist allerdings auch mit hohen Kosten verbunden, die oftmals nur die großen Erzeuger stemmen können.
Apropos moderne Technik: Wie sehr wird KI-gestützte Erntetechnik zukünftig eine Rolle spielen?
Das ist schwer zu sagen. Entwickler aus den USA und Israel ziehen sich aus Projekten wieder zurück, weil die Produktion im Freiland in Bezug auf das Wetter einfach zu unbeständig ist. Außerdem ist ihnen die Branche auch zu klein. Vieles ist und bleibt vermutlich einfach Handarbeit.
ELBE-OBST VERTRIEBSGESELLSCHAFT MBH
Hollern-Twielenfleth, Deutschland
Apfelspezialisten aus Norddeutschland
Die Obstbauern der Elbe-Obst im Alten Land produzieren Kern-, Stein- und Beerenobst auf den nährstoffreichen Böden im Urstromtal der Elbe. Das Alte Land in Norddeutschland ist das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Europas.
Die Bündelung, Sortierung, Aufbereitung und der Vertrieb des Obstes ist die Kernkompetenz der Elbe-Obst. Beliefert wird der Lebensmitteleinzelhandel, der Exportmarkt, der ConvenienceSektor und die verarbeitende Industrie. Mit der Zusammenfassung von Erzeuger-Know-how und Vertriebskompetenz bietet die Elbe-Obst „Anbau und Vermarktung aus einer Hand“. Der Apfel ist das Hauptprodukt. Neben den klassischen Apfelsorten wie z.B. Elstar, Jonagold, Jonagored, Braeburn, Gala, Roter Boskoop, Holsteiner Cox und Co. gehören auch Markensorten wie Red Prince®, Kanzi®, Wellant® und Bloss® zum Sortiment. Über die Red Apple Germany GmbH werden der Miniaturapfel Rockit® und der rotfleischige Kissabel® vermarktet. Mit den Apfelmarken Fräulein® und Sweetango® sowie der Birne Xenia® werden außerdem die Sorten der Deutsches Obst-Sorten Konsortium GmbH angebaut.
The fruit growers of Elbe-Obst in the Alte Land area produce pipfruit, stonefruit and soft fruit on nutrient-rich soils in the glacial valley of the Elbe River. The Altes Land region in northern Germany is the largest contiguous fruit-growing area in Europe.
The core competence of Elbe-Obst is to oversee the collection, sorting, processing and distribution of the fruit. The products are delivered to the food retail sector, export markets, the convenience sector and the processing industry. Combining producer’s knowhow with sales expertise, Elbe-Obst offers „cultivation and marketing from one source”. Apples are its main product. In addition to the classic apple varieties such as Elstar, Jonagold, Braeburn, Gala, Red Boskoop, Jonagored, Holstein Cox and others, the product range also includes brand names such as Red Prince®, Kanzi®, Wellant® and Bloss®. Red Apple Germany markets the miniature apple Rockit® and the red-fleshed Kissabel®. The apple brands Fräulein® and Sweetango®, as well as the pear variety Xenia®, are also cultivated as part of the range offered by Deutsches Obst-Sorten Konsortium GmbH.
Firma
Elbe-Obst Vertriebsgesellschaft mbH Bassenflether Chaussee 4b 21723 Hollern-Twielenfleth
Deutschland
T +49-4141-9531-850
F +49-4141-9531-950
info@elbe-obst.de www.elbe-obst.de
Forschung zur optimalen Kühlung
Durchschnittlich fünf Mio t Äpfel jährlich werden EU-weit in Kühlhäusern gelagert. Selbst die geringste Abweichung von den optimalen Bedingungen bringt Verluste. Hinzu kommen die notwendigen Reaktionen auf die neue F-Gas-Verordnung der EU. Am Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Potsdam laufen deshalb Projekte zur Nutzung alternativer Kältemittel und zur Kondensation von Wasserdampf auf Apfeloberflächen.
Marlis Heinz
Tuany G. Hoffmann und Akshay D. Sonawane (r.) forschen am LeibnizInstitut für Agrartechnik und Bioökonomie an zwei Projekten zur Lagerung von Äpfeln.
Gleich an den Eingang ihres PACK Lab genannten Labors haben Tuany G. Hoffmann und Akshay D. Sonawane eine Tafel gehängt. Dort notieren die beiden Wissenschaftler, auf welchen internationalen Konferenzen sie ihre Projekte vorgestellt haben und welche Besuchergruppen sich vor Ort über ihre Forschungsergebnisse informierten. Allein in 2024 sind da Veranstaltungen in Deutschland, Italien und Rumänien sowie Gäste aus Deutschland, Malaysia und Thailand genannt. Das Interesse an der Arbeit der von Dr. Pramod V. Mahajan geleiteten Arbeitsgruppe „Verpackung und Lagerung“ des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) in Potsdam ist also groß. Deshalb auch die vielen Plastik-Früchte, mit denen die beiden Forscher Gästen ihr Herangehen demonstrieren. Denn jetzt am Ende des Jahres laufen in den beiden zum Labor gehörenden Kühlkammern gerade keine Messungen. Hintergrund der Studien ist die Tatsache, dass Äpfel in der Regel bei Temperaturen zwischen 0 °C und +4 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von über 95 % bis zu zehn Monate lang in maschinell gekühlten Räumen gelagert werden. Selbst geringe Abweichungen bei Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Kondenswassergehalt und Atmosphäre in Verbindung mit ungünstigen physiologischen und mikrobiologischen Eigenschaften der Früchte, führen zu Produktverlusten von bis zu 10 %. Diese Verluste sind hauptsächlich auf Wasserverlust und Fäulnis zurückzuführen.
Kältemittel- und Systemwahl
„Die Vorgaben der F-Gase-Verordnung rückten die Nutzung der alternativen Kältemittel CO2 mit direkter Kühlung und Propan mit indirekter Kühlung in den Fokus“, erläutern die beiden Forscher ihre Zielstellung. Das von der Landwirtschaftlichen Rentenbank geförderte Projekt mit dem Kürzel DyNatCool läuft am ATB unter „Transformation von Kühlmanagement & Kälteerzeugung von Obstlagerräumen in das digitale Zeitalter mittels simulativem und praktischem Systemvergleich”. „Diese in der Verordnung geforderten Einschränkungen und die steigenden Energiekosten haben große Auswirkungen auf die jetzige und künftige Kältemittel- und Systemwahl“, so Hoffmann. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, sowohl den Ressourceneinsatz für den Bau als auch den Energiebedarf für den Betrieb der Kälteanlage zu minimieren und das optimale Kältekonzept mit alternativen Kältemitteln zu definieren.“
„Langzeitkühllager für Obst werden nämlich über längere Zeiträume nur im Teillastbereich betrieben“, ergänzt die Forscherin. „Die Auslegung solcher oft überdimensionierten Kälteanlagen basiert bisher auf vereinfachten linearen Berechnungen der hohen Wärmelast in der kurzen Abkühlphase. Im Rahmen von DyNatCool untersuchen wir den Wärmeübergang an Früchten und in Großkisten. Das bildet
Die originalgetreuen Apfelmodelle dienen nur als Demonstrationsobjekt für neugierige Besucher. Die durchsichtigen Kugeln jedoch sind in den Tests die digitalen Zwillinge der echten Früchte.
Jork, Deutschland
Junami® – der frischfruchtige Durstlöscher
Junami® ist eine feste Größe im deutschen Lebensmitteleinzelhandel, auch in Zeiten des Klimawandels.
Anfang Oktober leuchten die Äpfel mit ihrer roten, attraktiven Deckfarbe von den Bäumen. Die Ernte von Junami® ist für die Produzierenden aufwendig, da Junami® Äpfel nur eine mittlere Fruchtgröße erreichen und in zwei Durchgängen von Hand geerntet werden. Der relativ hohe Anteil an Stärke zum Zeitpunkt der Ernte ist bedeutend für die Lagerfähigkeit. Sie wandelt sich mit zunehmender Lagerdauer um in Fruchtzucker, der sehr langsam aufgenommen wird und trotzdem viel Energie spendet.
Die Marke Junami®, eine Wortschöpfung aus „Jeunesse“ für Jugend und „Ami“ für Freundschaft, begeistert nicht nur sportlich ambitionierte Menschen. Vor allem Kinder und die ältere Generation lieben den erfrischenden, fruchtigen Geschmack von Junami® für eine Pause im Alltag.
Die Betriebe der M.AL., Marktgemeinschaft Altes Land erwarten im Jahr 2024 einen qualitativ ausgezeichneten Jahrgang. Junami® ist ab November in zahlreichen Varianten in Originalverpackung und je nach Fruchtgröße verfügbar.
Eine Elstar-Kreuzung aus Schweizer Apfelzüchtung
• konstante Fruchtqualität
• zuverlässig am PoS
• super-saftig und fest
• fruchtiger Geschmack
• ideale Fruchtgröße
Firma
Marktgemeinschaft Altes Land Erzeugerorganisation für Obst GmbH Neuenfelder Straße 16 a 21635 Jork, Deutschland
T +49-4162-94440
F +49-4162-944444
info@Mal-Jork.de www.Mal-Jork.de www.junami-apple.com
die Basis für die Berechnung der instationären Wärmelast in der Abkühlphase.“
Ermittelt wird zudem der Einfluss der Dauer der Abkühlphase auf den Erhalt der Produktqualität anhand produktphysiologischer Untersuchungen und die Energieeffizienz zukünftiger Kühlsysteme, die auf natürlichen Kältemitteln (CO2, Propan) basieren. Dazu werden die zwei Versuchsanlagen, also die Kühlkammern im PACK Lab, und ein neu entwickeltes Demonstrator-Tool für den Vergleich der Apfellagerung zwischen Propan und CO2-System eingesetzt. Alle Messungen können in Echtzeit erfolgen.
Report aus dem Inneren der Kiste
Auch die kugelförmigen, mit zahlreichen Sensoren versehenen durchsichtigen Plastik-„Äpfel“, die auf den Tischen des PACK Lab liegen, haben aktuell Pause. Sie spielten die Hauptrolle im Fruity-Twin abgekürzten Projekt, das eigentlich „Digitaler Zwilling zum Management von Kondensation auf Früchten in Kühllagern“ heißt. Diese digitalen Zwillinge werden nämlich während der Untersuchungen zwischen den lebendigen Früchten in den Transport- oder Lagerkisten verstaut. Sie funktionieren als Stellvertreter, messen und melden alle Werte, die für die Haltbarkeit der Früchte von Bedeutung sind. Derartige digitale Zwillinge sind in der Forschung schon seit Jahren im Einsatz.
Am ATB werden sie jetzt im Rahmen des von der DFG geförderten Projektes Fruity-Twin zur Beantwortung von Fragen bezüglich der Kondensation auf Früchten in Kühllagern genutzt. Dass die Wasserdampfkondensation auf den Fruchtoberflächen eine wichtige Komponente darstellt, wurde erst kürzlich durch Messungen nachgewiesen. „Das Problem ist“, so Hoffmann und Sonawane, „dass kondensationsbedingt feuchte Fruchtoberflächen einerseits günstige Wachstumsbedingungen für Mikroorganismen bieten.
Ebenfalls zum Handwerkszeug der Forscher gehört dieses Modell einer Kühlkammer, an dem Gase eingeleitet und TemperaturStrömungen erzeugt und verfolgt werden können.
Andererseits aber führen zu niedrige Luftfeuchtigkeit und damit hohe Transpiration zu Masse-, Qualitäts- und Handelswertverlusten.
Die gezielt gemanagte Kondensation kann den transpirationsbedingten Massenverlust verringern, indem sie eine Schutzschicht auf der Schale bildet und so die Fruchtqualität entlang der Lieferkette erhält. Im Rahmen des Fruity-Twin-Projekts wollen wir diese Herausforderungen durch die Entwicklung von Echtzeit-(IoT)-Kondensationsund Massenverlustmodellen angehen. In das System integrierte Sensoren erfassen Echtzeitdaten wie relative Luftfeuchtigkeit, Temperaturen und Kühlluftgeschwindigkeiten um Äpfel in Lagerbehältern. Diese Daten werden für die vorhersagende Modellierung verwendet. Ein physikalisches Modell wird die Kondensation auf der Apfeloberfläche quantifizieren und den damit verbundenen Massenverlust messen. Unser Hauptaugenmerk wird darauf liegen, festzustellen, ob eine verlängerte Kondensationsverweildauer den Massenverlust minimiert, ohne das mikrobielle Wachstum zu fördern. Durch Abwägen dieser Faktoren hoffen wir, die Lagerbedingungen zu optimieren und die Langzeitqualität von Äpfeln zu verbessern.“
Aufbauend auf diesen Erkenntnissen soll der nächste Schritt der ATB-Forschungsgruppe die Entwicklung eines digitalen Zwillings des Prozesses mit Hilfe von Echtzeit-Vorhersagemodellen sein. Das daraus resultierende optimierte Kühlsystem wird nicht nur Produktverluste verringern und die Qualität aufrechterhalten, sondern auch erhebliche Energieeinsparungen ermöglichen und damit die Nachhaltigkeit insgesamt verbessern.
Was sind F-Gase?
F-Gase sind künstliche Gase, die u.a. Fluor enthalten. Beispielsweise werden F-Gase in Kälte- und Klimaanlagen, Wärmepumpen und Schaltanlagen verwendet. Das Problem: Wenn F-Gase entweichen, tragen sie ähnlich Kohlendioxidemissionen zum Treibhauseffekt bei. Die meisten sind sogar viel stärkere Treibhausgase als Kohlendioxid. Um diese Gefahr zu verringern, hat die Europäische Kommission im März 2024 die F-Gas-Verordnung beschlossen.
Apfel-Innovationen auf der Interpoma
„Gentechnik.“ Ein Wort, einhundert Meinungen, und ohne Frage ein nicht nur wissenschaftlich, sondern auch emotional komplexes Thema. Einen Einblick in aktuelle Ansätze, insbesondere natürlich im Apfelanbau, hat der diesjährige Interpoma Congress gegeben, wo sich an Tag 1 der Bozener Messe mit den Chancen und Risiken neuer Züchtungstechniken (New Breeding Techniques, NBT) sowie deren Wahrnehmung bei den Konsumenten auseinandergesetzt wurde.
Inga Detleffsen
A„Pflanzen werden nicht editiert und direkt gepflanzt, da wird noch sehr viel vorher getestet“, so Ania Lukasiewicz (Uni Wageningen). Und „im Gegensatz zur konventionellen Züchtung müssen wir sehr, sehr viele Fragen beantworten“, sagte Neal Cartner.
m ersten Kongresstag widmeten sich die sechs Rednerinnen und Redner in ihren Beiträgen unterschiedlichen Aspekten, die aufzeigten, was in der Biotechnologie inzwischen möglich ist, wie diese Fortschritte einzuordnen sind oder sollten – und warum die Konsumenten mitunter skeptisch reagierten. Den Auftakt übernahm Tages-Vorsitzender Thomas Letschka vom Südtiroler Versuchszentrum Laimburg, der die Anwesenden erst einmal mit einigen Fakten rund um das Thema „Apfel“ im genetischen Sinne abholte. Etwa, dass das Apfel-Genom 742 Mio Basenpaare lang ist – als kleiner Vergleich: eine Seite Text in dieser Ausgabe hat in etwa 3.500 Zeichen. Diese Basenpaare bilden über 57.000 Gene, die dann in 17 Chromosomen strukturiert sind.
Nach einem Abstecher in Grundlagenbegriffe wie Transgenese, Cisgenese ode Genome Editing ging es dann tiefer in den Kaninchenbau: Ania Lukasiewicz (Uni Wageningen) und Giovanni Broggini (ETH Zürich) gaben in ihren Vorträgen einen aktuellen Überblick der Gesetzes- und Forschungslage. Dazu gehört die auf EU-Ebene diskutierte Option einer differenzierteren Betrachtung von sog. Kategorie-1-Pflanzen, bei denen gezielte cisgenetische Modifikationen aus Pflanzen der gleichen Art genutzt werden, gegenüber herkömmlicher Genmodifizierung, bei der auch Gene außerhalb der eigenen Art eingesetzt werden, die sog. Transgenese. Kat-1-Pflanzen könnten z.B. einer freiwilligen Kennzeichnung unterliegen, das Saatgut in einer Datenbank geführt werden. Konjunktiv, denn noch ist eine EU-weite Einigung nicht erzielt. Die Forschung gehe weiter, so Broggini. Zunächst gehe es darum, die Gene zu identi-
„Wir sind nicht isoliert!“ –Jan Plagge plädierte für eine Kompromisslösung bei neuen Züchtungstechniken.
fizieren, die eine gewünschte oder unerwünschte Aufgabe übernehmen, um dort dann ein Gen hinzuzufügen, zu modifizieren oder auszuschalten. NBT stellten nach Brogginis Definition Maßnahmen dar, mit denen das Genom der Pflanzen modifiziert werden könne, ohne fremde DNA einzuführen. Versuche zu komplett Fremd-DNA-freien Prozessen seien vielversprechend, steckten allerdings noch in den Kinderschuhen, so dass man derzeit mit Fremd-DNA als Träger arbeite, dieses jedoch von fremden Genen bestmöglich „säubere“ und hoffe, dass dies als Prozedur regulatorisch akzeptiert werde, so Broggini. Insgesamt sei es eine sehr zeitaufwendige Arbeit, da ausgeschaltete Gene mitunter weitere Aufgaben erfüllten, was erst später deutlich werde. So hätten Tests mit der Sorte Gala, bei denen an einer Resistenz zu Feuerbrand geforscht werde, auch zu einer ungeplanten Farbveränderung der Äpfel geführt. „Es ist ein sehr komplexes System. Ich denke nicht, dass wir jede mögliche Interaktion voraussehen können“, erklärte er dazu während der abschließenden Gesprächsrunde. Aber man dürfe auch nicht davon ausgehen, dass durch NBT entwickelte Sorten vom Reagenzglas direkt ins Feld wanderten, beruhigte Lukasiewicz: „Es ist nicht so, dass eine Pflanze editiert und direkt gepflanzt wird. Da wird noch sehr viel getestet, die Auswahl gehört zum Züchtungsprogramm.“ Und Broggini bestätigte: „Nur einer von 30.000 Setzlingen hat die Chance, eine neue Sorte zu werden.“
Prozess statt Produkt betrachten
„Ich möchte Sie nicht vom Bio-Anbau überzeugen“, begann Bioland-Präsident Jan Plagge seinen Vortrag, sondern davon, „politische Kompromisse zu schließen, die für den integrierten und den Bio-Anbau gleichermaßen funktionieren“, erklärte er. Gerade in Südtirol zeige sich, was möglich sei, wenn viele Interessen in einem kleinen Ökosystem aufeinandertreffen. Das könne auch auf EU-Ebene gelingen. „Gute Kompromisse sind europäisch und können erfolgreich sein“, war Plagge überzeugt. Seit Jahrzehnten setze sich der Verband für den ökologischen Anbau ein, „noch bevor Bio ein Marketingtrend wurde“. Bioland betrachte dabei den Prozess, nicht nur das Erzeugnis als solches. Die Zurückhaltung der Biobranche bei neuen Züchtungstechniken erkläre sich historisch: „Unsere Erfahrung zeigt, dass man immer wieder falsch lag, wenn es ‚das ist kein schädliches Produkt‘ hieß“, so Plagge. Trotz globaler Diskussionen: der Prozess der NBT passe nicht zum Bio-Anbau, stellte er fest. Als Verband betrachte man das Zusammenspiel von Flora und Fauna, verfolge einen ganzheitlichen Ansatz, nicht mit einzelnen Traits der Pflanzen. „Mais hat 20 Gene, die die Winkel der Blattstellung regeln, um der Pflanze Schatten zu spenden. Das beeinflusst die Ernte – so, wie weitere 1.000 Gene. Aber die Dichte bei der Pflanzung auf dem Feld ist mindestens genauso wichtig“, erklärte er. Alles zusammen ergebe ein widerstandsfähiges System. Resilienz entsteht ganzheitlich
Wenn angesichts zunehmender Wetterextreme der Ruf nach genetisch veränderten Züchtungen laut würde, stelle sich doch die Frage, nach welchem Ziel die Pflanzen verändert werden müssten. Toleranter gegenüber Hitze und Trockenheit? Überschwemmungen? Kälte? „Das kann man mit Crispr/Cas nicht alles gleichzeitig ansprechen.“ Bei Bioland arbeite man seit 20, 30 Jahren an mehr Resistenz durch Züchtung – und beobachte z.T. Auswirkungen, die sich erst viel später zeigten. In komplexen Ökosystemen seien Folgen nicht immer vorhersehbar, und auch eine „gezielte“ Änderung der Gene sei dementsprechend nicht automatisch sicherer. Die steigende Patentierung des Saatguts sah Plagge problematisch: „Das reduziert nicht nur den Zugang zu genetischem, sondern auch zu anderem Material.“ Genome Editing als Wertsteigerung statt zur Weltrettung. Schon jetzt gebe es 1.000 Patente auf einzelne Traits, selbst bei bereits existierenden Züchtungen, die auch in der Bio-Pflanzenzucht eine Rolle spielen. „Wir brauchen mehr Souveränität und Vielfalt, nicht mehr Abhängigkeit“, stellte Plagge klar. Bereits im Januar 2024 hatte die frz. Agentur ANSES auf die durch NBT entstehenden Risiken hingewiesen und Vorschläge für ein fallbasiertes Prüf-Rahmenwerk unterbreitet. Im September hatten 370 Unternehmen aus 16 Ländern einen Offenen Brief unterzeichnet, in dem sie faire Wettbewerbsbedingungen für den Einsatz von NBT fordern – inklusive Regelungen für den Anbau. Ziel bleibe die Entwicklung einer resilienten Landwirtschaft, erklärte Plagge: dezentral, ohne große Plattformen und Abhängig-
keiten, sondern von den Landwirten ausgehend, die Bürgerinnen und Bürger miteinbeziehend. Dass letztere die Bio-Äpfel weiterhin als solche identifizieren können, werde durch eine zunehmend datenbasierte Landwirtschaft und damit einhergehende steigende Rückverfolgbarkeit garantiert. Dennoch benötige man einen smarten rechtlichen Rahmen, der reguliere, statt verbiete. Studien zufolge sei der Bio-Anbau unter Beibehaltung der heutigen Ernährung nicht dafür geeignet, um die gesamte Weltbevölkerung zu ernähren. Dafür brauche es einerseits technologische Hilfe für die Bio-Produzenten, um mit neuen Herausforderungen umgehen zu können, andererseits aber auch „mehr Kreislaufwirtschaft und weniger tierisches Protein“, erklärte Plagge. „Wir müssen unsere Ernährung ändern, um Klima und Artenvielfalt zu schützen. Und ich sage nicht, dass alle Bio werden müssen. Doch wir brauchen den Bio-Anbau, um mit unseren Innovationen die Probleme der Agrar-Wertschöpfungskette zu überwinden.“
Biotechnologie zum Anbeißen
In einem ganz anderen Licht stand der Beitrag von Neal Carter: Der CEO und Mitbegründer von Okanagan Specialty Fruits sprach über die von OSF entwickelten, nicht-bräunenden Äpfel der Serie „Arctic®“. Was für manche futuristisch klingt, ist in Nordamerika bereits Realität. Die unter dem Markennamen in den USA und in Kanada vermarkteten Äpfel haben eines gemeinsam: Sie bräunen nicht nach dem Aufschneiden. Möglich ist dies durch eine genetische Modifikation, der der Mechanismus der RNA-Interferenz zugrunde liegt. Dieser eigentlich natürliche Mechanismus der Zelle, um einzelne Gene „abzuschalten“, hat sich inzwischen als Verfahren in den Biowissenschaften etabliert: 2006 erhielten die beiden US-Wissenschaftler Craig C. Mello und Andrew Z. Fire den Nobelpreis für Physiologie/Medizin für die Entdeckung des Mechanismus der RNA-Interferenz; seit 2018 sind RNAi-basierte Therapeutika zugelassen. OSF hat ebendieses Verfahren genutzt, um die Polyphenol Oxidase (PPO)-Enzyme auszuschalten, die im Apfel das Bräunen des Fruchtfleisches nach dem Anschneiden verursachen. 2003 habe man den eingesetzten Mechanismus erfolgreich getestet, 2004 sei der erste Arctic ®-Apfel gepflückt worden. 2007 folgten Ver -
Angela Bearth (r.), hier mit Ania Lukasiewicz, gab einen spannenden Einblick in die Wahrnehmung der Konsumenten.
braucherumfragen, 2013 die Patentanmeldung für die Arctic®-Varianten der Sorten Golden Delicious und Granny Smith. Seitdem wurden weitere Sorten, darunter Arctic® Gala und Arctic® Fuji, für die kommerzielle Produktion zugelassen, die Äpfel werden als Schnitze getrocknet und als Cider in den Handel gebracht; auch Schulen und andere staatlich organisierte Versorgungseinrichtungen erhalten die Arctic®-Äpfel.
Geht Genetik?
Für Neal Carter sind die Äpfel eine Chance für verschiedene Zielgruppen. Insbesondere in der Außer-Haus-Verpflegung würden die Äpfel sehr gut angenommen, im LEH setze man sie für Fresh-Convenience-Angebote ein. Die Verbraucher „lernen, genetisch modifizierte Lebensmittel zu lieben“, erklärte Carter. Geht Liebe dann etwa doch durch den Magen? Oder durch den Verstand? Immerhin sei auch die Nachhaltigkeit ein wichtiger Faktor, so Carter, würde ein nicht-oxidierender Apfel nicht so schnell entsorgt wie ein gebräunter. In Umfragen hätten 67 % nicht-bräunende Äpfel für „eine gute Idee“ gehalten, 21 % für eine „schlechte Idee“, 12 % hatte keine Meinung. Nicht erwähnt wurde, wie genau diese Umfragen aussahen, schließlich ist je nach Fragestellung ein bestimmtes Output zu erwarten, und insbesondere bei neuen Züchtungstechniken (new breeding techniques, NBT) gegenüber eher skeptischen europäischen Verbrauchern ist davon auszugehen, dass „Halten Sie nicht-oxidierende Äpfel für eine gute Idee?“ und „Halten Sie gentechnisch veränderte, nicht-oxidierende Äpfel für eine gute Idee?“ für deutlich unterschiedliche Antworten sorgen dürfte.
Zwiebelmeinungen zur Züchtung
Genau dieses Thema hatte Angela Bearth (HF Partners, Schweiz) in ihrem Vortrag „Eine nuancierte Betrachtung von Konsumentenwahrnehmung und -akzeptanz bei NBT“ eingehend beleuchtet. Denn wie der Titel schon vermuten lässt: Absolute Statements à la „Die Konsumenten wollen das nicht“ entsprächen nicht der zwiebelartigen geschichteten Wahrheit. Schon als Individuum treffe ein Konsument seine Entscheidung auf Basis einer Vielzahl von Informationen, etwa vorhandene Ressourcen oder eigene Werte; Preis, Qualität und Shelf life des Produktes; Einkaufsort und -situation etc., die wiederum in einen sozialen Kontext eingebettet seien. Welche Meinungen vertreten Verwandte oder Vertraute, wenn es um das Produkt oder damit verbundene Technologien geht? Denn: Wem ich vertraue, dem glaube ich eher – die sogenannte „Vertrauens-Heuristik“. Demnach spielt es für meinen Standpunkt auch eine Rolle, ob ich in den Sozialen Medien eher wissenschafts-kritischen Organisationen folge oder Wissenschaftlerinnen wie Dr. Teresa Koller, für die Umweltschutz und Gentechnik Hand in Hand gehen könnten. Dazu gesellt sich die Affekt-Heuristik: Setze ich Gentechnik mit sterilen Laboren gleich, sorgt das für negative Emotionen und sinkende Akzeptanz. Inzwischen beobachte sie jedoch in den Medien verstärkt positive Bilder, z.B. Tomaten mit intensiver
Reges Interesse: Der Kongress war an beiden Tagen gut besucht, viele der anspruchsvollen Folien landeten in den Köpfen und Handyspeichern der Teilnehmenden.
Färbung, so Bearth. Als dritten Glaubenssatz nannte sie die Natürlichkeits-Heuristik der Konsumenten, wonach aus der Natur entstandene Produkte menschengemachten Alternativen vorgezogen werden. Dass das nicht immer die beste Entscheidung ist, zeigt vielleicht das Beispiel „Giftschlange und Gegenmittel“ plakativ auf. Ebenfalls eine Rolle spielt u.a. die Darstellung des Produktes am PoS und, auf Makro-Ebene, auch z.B. der Umgang der Regierung, wenn es um Regulierungen von Innovationen geht.
Perspektivenwechsel hat Prio
Nichtsdestotrotz müsse Skepsis nicht immer mit niedriger Akzeptanz einhergehen: Straßenverkehr ist gefährlich, wird aber aufgrund der damit einhergehenden Vorteile gesellschaftlich akzeptiert. Zu den Vorteilen der Gentechnik ist konsumentenseitig vermutlich bisher ebenso wenig bekannt wie zu den konkreten Nachteilen; simple Fragestellungen (Gentechnik ja/nein) ließen die Komplexität der heutigen Landwirtschaft bisher außer Acht. Ein durch NBT „adaptierter“ Apfel könnte schließlich auch eine bessere Resistenz gegenüber Krankheiten und somit einen reduzierten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bedeuten, was wiederum nicht nur für die Produktion, sondern auch für die Verbraucher ein deutlich positiver Aspekt sein dürfte. Ihnen fehle nicht nur ein Einblick in die Herausforderungen der Landwirtschaft, sondern auch häufig dazu, was für sie und ihr Leben die beste Wahl darstelle. Aber Vorsicht: Als Lösung mehr Informationen anzubieten, löse das Problem nicht, denn oft gebe es andere Prioritäten im Leben; bevor ein Konsument sich einer Tiefenrecherche zu neuen Züchtungsmethoden widmet, kommen Themen wie Familie, Arbeit oder Freizeit. Und jetzt? „Bleiben Sie skeptisch, wenn jemand ‚genau weiß‘, was Konsumenten wollen“, riet Bearth. Und, die Perspektive zu wechseln: „Sehen Sie sich an, warum Konsumenten entscheiden, wie sie entscheiden.“ Ein Tipp, der in vielen Lebensbereichen hilfreich sein könnte.
Erfrischende Perspektiven: Dole Europe GmbH inszeniert nachhaltigen Lifestyle kreativ
In einer Welt, in der bewusster Konsum und Umweltschutz zunehmend in den Fokus rücken, setzt die Dole Europe GmbH neue Maßstäbe in der Kommunikation rund um Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung. Mit innovativen Konzepten und kreativen Kampagnen schafft es das Unternehmen mit Sitz in Hamburg, selbst komplexe Themen wie Biodiversität, Wasserrecycling und nachhaltige Landwirtschaft greifbar, erlebbar und inspirierend zu vermitteln. Durch originelle Social-Media-Inhalte motiviert Dole die Verbraucher und Verbraucherinnen dazu, achtsamer zu leben und abwechslungsreich zu genießen. Dabei nutzt das Unternehmen seine eigenen Online-Kanäle, um Informationen mit Erlebnis-Faktor zu bieten.
„Dole stellt vor“ – Bild für Bild mehr über Nachhaltigkeit bei Dole erfahren
Was bedeutet Biodiversität, wie funktioniert Wasserrecycling und was hat es mit der DALE Foundation auf sich? Dole lässt diese wichtigen Nachhaltigkeitsfragen von Menschen beantworten, die damit jeden Tag zu tun haben. Sie heißen Olivier Vargas, Ricardo Casasola Ramirez und María Eugenia Castro – echte Experten und Expertinnen, die in den Anbauländern für Dole in unterschiedlichen Funktionen tätig sind. Im neuen Format „Dole stellt vor“ auf Instagram, geben sie spannende Einblicke hinter die Kulissen. Sie verraten unter anderem, wie die Produktion von Bananen im Einklang mit der Natur gelingt, welche fortschrittliche Infrastruktur die Verpackungsanlagen von Dole auszeichnet oder, wie sich Dole mit der DALE Foundation für soziale Nachhaltigkeit engagiert. Alles Wissen rund um das Thema Nachhaltigkeit aus erster Hand. Denn Dole ist nah dran, wenn es um Frische und Qualität geht: Als Produzent kennt das Unternehmen die gesamte Lieferkette. Ein engagiertes Forschungsteam und der enge Kontakt zu lokalen Gemeinschaften sichern eine nachhaltige und belastbare Beschaffung. Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Anbauregionen kann Dole zudem auf wetterbedingte und klimatische Herausforderungen flexibel reagieren.
Der userfreundliche Content wird in bunten Reels authentisch, emotional und nahbar vermittelt. Die Clips verbinden auf kreative Weise Unterhaltung mit Information. Durch die kurzen, visuellen Inhalte schafft es Dole, das Interesse der Verbraucherschaft zu wecken, während gleichzeitig die zentrale Botschaft von nachhaltigem Konsum vermittelt wird. Dabei stehen Interaktivität und der Austausch mit den Konsumenten und Konsumentinnen im Vordergrund: Per Kommentarfunktion lässt sich in den direkten Dialog mit der Marke treten. Perfekt für alle, die gerne mehr über die Werte und Aktivitäten von Dole erfahren oder neue Ideen einbringen möchten.
Nicht nur bunte Bilder –ein Blick hinter die Kulissen bietet Mehrwert
„Für uns ist Nachhaltigkeit kein Trend, sondern ein wesentlicher Bestandteil unseres unternehmerischen Denkens, in den wir ständig investieren. Wir möchten, dass unsere Kundschaft weiß, dass sie mit jedem Kauf einen Beitrag zu einer besseren Zukunft leistet. Mit dem Format ‚Dole stellt vor‘ nehmen wir die User und Userinnen mit in die Heimat der Dole Produkte. In den Ursprungsländern unserer Produkte finden besonders interessante Nachhaltigkeitsprojekte statt“, erklärt Sonja Köhler von Dole. „Wir wissen, dass Verbraucher und Verbraucherinnen heutzutage nicht nur ein qualitativ gutes Produkt erwarten. Sie möchten Erlebnisse, Visionen, Transparenz und einen klaren Mehrwert. Nachhaltigkeit ist
vielschichtig und oft technisch. Wir wünschen uns, dass es jeder nachvollziehen und mitreden kann. Darum ist es uns wichtig die faktenbasierten Inhalte nahbar, verständlich und erlebbar zu vermitteln. Dafür sorgen vor allem die engagierten Kollegen und Kolleginnen vor Ort, die jeden Tag mit unseren Nachhaltigkeitsinitiativen ein großes Stück für eine bessere Zukunft tun. Mit ihrer Hilfe können wir über Social Media unsere Konsumenten und Konsumentinnen aktiv in die Themen einbeziehen und langfristig für den nachhaltigen Weg von Dole begeistern. Und ein paar Tipps für den nachhaltigen Alltag zu Hause gibt es dabei auch noch von uns.“
OBSTimistischer Dole Blog –neue Ideen für ein nachhaltiges Leben
Auf dem Dole Blog geht es auch im Jahr 2024 gewohnt OBSTimistisch zu. Im Rahmen der eigens entwickelten Content-Strategie liegt der Fokus auf vielen spannenden neuen Artikeln und Themen, die das Online-Format kontinuierlich bereichern. Die Leser und Leserinnen finden hier jeden Monat saisonal passende und einfach umsetzbare Tipps für eine nachhaltige Lebensweise. Von Urban Gardening über Umweltschutz am Meer bis hin zu umweltfreundlichem Camping – Dole bietet mit dem Blog Inspiration und praktische Ratschläge, wie man seinen Alltag bewusster gestalten kann. „Auf unserem Dole Blog gehen wir über den fruchtigen Content hinaus“, betont Sandra Schütze von Dole. „Vielmehr verstehen wir uns als Partner in Sachen Nachhaltigkeit, mit dem sich das Leben Tag für Tag umweltfreundlicher gestalten lässt. Unkomplizierte Tipps motivieren dazu, die eigenen Routinen zu überdenken.“
Wie geht es weiter? Durch kontinuierliche Investitionen in Forschung und Entwicklung konzentriert sich das Unternehmen auf zukunftsweisende Themen wie beispielsweise ressourcenschonende Anbaumethoden und innovative Verpackungslösungen. Über Social Media lassen sich diese und weitere Entwicklungen transparent kommunizieren. Der Austausch mit der Dole Community bleibt also lebendig.
Darüber hinaus geht die neue dole.com Webseite online. Besucher dürfen sich hier über ein einzigartiges Design, viele erlebbare Eindrücke zum Thema Ernährung, Anbau und Nachhaltigkeit freuen. Die integrierte AI hilft Besuchern besonders schnell Inhalte zu finden, die sie interessieren.
Weiter auf Wachstumskurs
Das Unternehmen aus Grafschaft-Ringen ist unter der Regie von Geschäftsführer und Inhaber Markus Schneider über mehr als zwei Jahrzehnte nicht nur kontinuierlich gewachsen, sondern auch noch kundenorientierter, marktgerichteter und internationaler geworden. Frutania hat eine breite Palette an Produkten zu bieten, dennoch wird das Unternehmen zurecht als lupenreiner Beerenobstspezialist gesehen, und dies hat natürlich Gründe. Ich sprach mit Markus Schneider darüber, was aus seiner Sicht über den Erfolg in diesem schwierigen Markt entscheidet.
Michael Schotten
Schneider kannte vor der Gründung von Frutania im Jahr 2001 schon beide Seiten, die Produktion und den Handel, aus dem ‚Effeff‘. Wuchs er doch nicht nur in der Welt des elterlichen Landwirtschaftsbetriebes auf, sondern zeichnete später auch für den Einkauf bei mehreren LEH-Unternehmen verantwortlich. Schon damals war der LEH stark und einflussreich, im Laufe der Zeit ist er es aufgrund des hohen Konzentrationsgrades fraglos noch mehr geworden. Dazu muss man sich nur Einkaufsgemeinschaften wie Coopernic, Everest oder Epic Partners ansehen. Markus Schneider hat mit Frutania diese Bewegung konsequent mitvollzogen. „Wenn man sich den LEH heute anschaut, dann sind die Unternehmen nicht nur immer zentralistischer organisiert, sondern auch immer internationaler aufgestellt. Das hat auch Auswirkungen auf die Produktion. Mehr Internationalität im Lebensmitteleinzelhandel bedeutet,
dass auch wir als Erzeuger und Lieferant ein anderes Verständnis des Marktes haben müssen. Dabei müssen wir als Servicedienstleister stets die Bedürfnisse des Handels im Blick haben. Dazu gehört es z.B., jederzeit ausreichend große Mengen der Produkte in hervorragender Qualität zur Verfügung zu haben. Ansonsten kann man die Entwicklung im LEH nicht auf Augenhöhe begleiten. Die Tatsache, dass wir dies können, hat nicht nur unser Selbstverständnis verändert. Auch der Blick von außen auf unsere Branche hat sich im Laufe der Jahre stark gewandelt“, sagt Markus Schneider. Im angelsächsischen Raum trägt man der Professionalisierung des Beerensektors wie selbstverständlich mit dem Ausdruck ‚Berry Industry‘ Rechnung, was im Deutschen mit dem Wort ‚Industrie‘, das ganz andere Assoziationen weckt, nicht so ohne Weiteres möglich ist. Im Kern jedoch verweist dies darauf, wie groß
und modern die Beerenobstbranche heute bereits aufgestellt ist. Beeren mögen zwar in großen, industrieartigen Hallen sortiert, verpackt und konfektioniert werden. Kultiviert werden sie nach wie vor in einer natürlichen Umgebung. Markus Schneider ist sich auch der Notwendigkeit bewusst, die regionale Produktion in Deutschland konsequent zu stärken. „Es ist von elementarer Bedeutung, dass die deutsche Produktion das hohe Maß an Vertrauen, das sie seitens der Konsumenten nach wie vor genießt, auch in Zukunft behält. Wir können immer noch feststellen, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland zugreifen, wenn heimische Ware angeboten wird. Davon profitiert auch der Handel.“ Die Vorliebe für regionale bzw. einheimische Ware müsse sich aber auf jeden Fall im Preis widerspiegeln, anders sei die Produktion angesichts des hohen Kostendrucks, der vor allem durch die Lohnkosten entstehe, kaum noch möglich.
Branche im Wandel
Für die Zukunft wird es aus Sicht von Schneider entscheidend sein, den Handelskunden attraktive Konzepte anzubieten, damit sie auch weiterhin ein vitales Interesse daran haben, regionale Partnerschaften mit Lieferanten einzugehen. „Wir als Frutania haben dies besonders im Fokus und beschäftigen uns intensiv mit den spezifischen Anforderungen unserer Kunden. Diese wiederum müssen auch ihre unterschiedlichen Käufergruppen im Blick haben und detaillierte Kundenanalysen durchführen. Entsprechend möchten sie von uns auch
attraktive und zielgruppenspezifische Produkte angeboten bekommen. Man kann als Erzeuger-Vermarkter heute nicht mehr einfach produzieren und darauf hoffen, dass es schon gut gehen wird. Es wird zwar nach wie vor Ware im Markt gesucht, aber ganz bestimmt nicht mehr in dem Maße wie dies früher einmal der Fall war. Gemeinsam mit unseren Erzeugern erarbeiten wir für unsere Handelskunden und ihre Bedarfe maßgeschneiderte Programme. Dazu ist es besonders wichtig, dass wir aus dem LEH die entsprechenden Impulse bekommen.“
Auch sonst hat sich laut Markus Schneider einiges im Beerengeschäft verändert. So sind die Prozesse über die klassischen Aufgabengebiete des Anbaus, der Waren- und Qualitätsabsicherung, der weiterführenden Dienstleistungen und der Distribution hinaus vielfach wesentlich stärker durch Technik geprägt als früher. „In unserem Lager haben wir vor einigen Monaten einen Test gestartet, um die Warenwirtschaft noch schneller und präziser zu machen, damit wir die Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen, auch für jeden Kunden wirklich optimal nutzen können. Auch in anderen Bereichen nutzen wir technische Lösungen, die für eine weitere Professionalisierung aller Prozesse notwendig sind. Aber andererseits muss man auch nicht gleich auf jeden fahrenden Zug aufspringen, solange das Reiseziel noch nicht definitiv feststeht. Manches aus dem Technikbereich funktioniert zwar heute bereits, vieles aber eben auch noch nicht.“ Markus Schneider bezieht sich dabei z.B. auf Pflück -
Markus Schneider liegt die heimische Produktion ganz besonders am Herzen.
roboter für Erdbeeren, die es schon seit einigen Jahren gibt, die aber ihre Praxistauglichkeit aufgrund mangelnder Schnelligkeit bzw. Präzision bei gleichzeitig hohen Anschaffungskosten noch nicht unter Beweis stellen konnten. „Man darf nicht vergessen, dass man dafür letzten Endes auch die geeigneten Pflanzen benötigt.“
Die Zukunft im Blick
Die richtigen Pflanzen, das ist ein Aspekt des Geschäftes, der Markus Schneider sehr am Herzen liegt. „Mindestens genauso entscheidend, wie gute technische Lösungen zu haben, ist es, unseren Weg der intensiven Erzeugerbetreuung konsequent weiterzugehen. Wir wollen gemeinsam mit unseren Produzenten vorankommen und dazu ist es erforderlich, nicht nur in Technik, sondern vor allem in die besten Sorten zu investieren.“
Auch wenn sich das Unternehmen zuletzt stärker auf Nischenprodukte wie Physalis oder Passionsfrüchte konzentriert hat – letztere bezieht man übrigens aus Spanien – ist und bleibt Frutania doch ein echter Beerenspezialist. Offenbar auch mit dem richtigen Riecher für Kooperationsmöglichkeiten. So hat sich Markus Schneider zufolge die Vertriebskooperation mit dem Obstgroßmarkt im badischen Oberkirch (OGM), die seit 2023 besteht, bestens bewährt. „Das Konzept ist voll aufgegangen, die Resonanz seitens
der Kunden war hervorragend.“ Die Zeichen stehen bei Frutania, das verdeutlichen diese Beispiele, klar auf Wachstum. „Sowohl bei Erdbeeren als auch bei Heidelbeeren weiten wir den Anbau aus. Beeren sind nun einmal unsere Kernkompetenz.“ Zur Zukunftsplanung gehört aber auch eine weitere Internationalisierung der Aktivitäten. Vor einigen Monaten wurde im polnischen Legnica, rund 20 km südlich von Lublin, die Niederlassung Frugalis Polska gegründet. Markus Schneider verspricht sich einiges davon. „Es handelt sich um eine hundertprozentige Schwesterfirma von Frutania, wobei es, genauer gesagt, derzeit nur ein Büro ist. Dort sitzen Mitarbeiter, die sich um die Beschaffung des Beerenobstes auf dem polnischen Markt kümmern. Die Himbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren, aber auch anderes Beerenobst, bieten wir von dort aus nicht nur für den polnischen Markt, sondern auch für Deutschland und Europa an“, so Schneider. In Polen entstünden Produktionsbetriebe, die für Frutania in hohem Maße interessant seien. „Weil sie ein gutes fachliches Knowhow besitzen, aber natürlich sind sie auch von den Lohnkosten her sehr attraktiv. Das ist aber nicht das einzige Argument für unser Engagement in Polen. Man sollte nicht vergessen, dass das Land eine dynamisch wachsende Wirtschaft hat“, sagt Markus Schneider.
Der Erdbeeranbau in Deutschland unterliegt seit Jahren einem strukturellen Wandel.
auf die Ausgaben gehört daher unweigerlich dazu.
Preise und Promotions bleiben die bestimmenden Treiber
Die deutschen Haushalte sind nach rund zwei Jahren Inflation nach wie vor preissensibel und zurückhaltend. Und der Lebensmitteleinzelhandel ist es, angefacht durch hohen Wettbewerbs- und Kostendruck, auch. Was daraus bereits entstanden ist – und noch entstehen könnte, darüber diskutierte die hochkarätig besetzte Düsseldorfer Runde am 24. Oktober im traditionsreichen Industrieclub der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt.
Michael Schotten und Christine Weiser
Vor den subjektiven Annahmen stand dabei wie immer die objektive Analyse. Und die verheißt, grob gesagt und zumindest bis auf weiteres, ‚noch mehr vom Selben‘. „Das Konsumklima ist immer noch verhalten, die deutschen Haushalte sind nach wie vor sehr vorsichtig bei ihren Einkäufen und die Stimmung der Unternehmen hat sich im Sommer wieder etwas verschlechtert. Das Thema wird uns also auch weiterhin begleiten“, sagte Ulrike Singer (YouGov). Die Bestandsaufnahme: der Konsum will trotz tendenziell sinkender Preise einfach nicht so recht anspringen. Im ersten Halbjahr sind die bezahlten Preise nämlich über alle Produkte gesehen in mehr als einem Drittel der Kategorien gesunken, bei den Handelsmarken noch deutlich stärker als bei den Herstellermarken. Was die Kategorie Obst und Gemüse
betrifft, waren die Preise laut Ulrike Singer bei letzterem in den ersten sechs Monaten rückläufig, während Obst in der ersten Jahreshälfte teils deutlich zulegen konnte. In den ersten neun Monaten dieses Jahres konnte die Kategorie Obst und Gemüse unter dem Strich umsatzmäßig um 2,1 % zulegen, das Mengenplus fiel mit 0,6 % verhalten aus. Damit lag man ganz leicht über dem FMCG-Durchschnitt von +1,9 %. Zu den Preisen für Obst und Gemüse: diese stiegen von Januar bis September um durchschnittlich 1,5 % an, wobei der Januar mit + 9,4 % gegenüber dem Vorjahr den stärksten Ausschlag nach oben hatte, im März und dann wieder ab Juli waren die Preise rückläufig. Bei getrennter Betrachtung treten bei Obst und Gemüse große Unterschiede zutage, erläuterte die Marktanalystin. „Wir sehen große Preisstei -
gerungsraten bei Obst insgesamt, nämlich in der Kumulation +5 %. Dem steht ein Preisrückgang um 4 % bei Gemüse gegenüber. Wobei man dazu sagen muss, dass man bei Gemüse insbesondere bis zum ersten Halbjahr des Vorjahres hohe Preissteigerungen hatte.“
Kaufkraftverlust, steigende Promotionanteile
Heterogen waren auch die Entwicklungen in den Vertriebsschienen. Überproportional zulegen konnte laut Ulrike Singer der Bereich E-Commerce, der bei Frischware aber nach wie vor nur einen vergleichsweise geringen Anteil hat. „Die Bedeutung des Online-Handels bleibt für Obst und Gemüse unterdurchschnittlich. Im MAT (Moving Annual Total) Juni 2024 entfielen lediglich 1,8 %
der Umsätze des Segments auf den E-Commerce-Sektor, nur 0,1 Prozentpunkte mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum“, führte Singer aus. Entscheidend ist aus Sicht der Marktexpertin der starke Kaufkraftverlust, der sich über alle Produkte gesehen in den vergangenen Jahren bemerkbar gemacht hat. „Wenn ich die Jahre 2022 und 2023 zusammen betrachte, habe ich ja fast eine Preisveränderung von 20 %. Das heißt, die Haushalte haben tatsächlich, wenn sie ihr Einkommen nicht deutlich steigern konnten, auch ein Kaufkraftminus von 20 %. Und dann ist es auch nicht verwunderlich, dass sie weiterhin auf den Preis schauen. Mir sind kaum Unternehmen und Berufsgruppen bekannt, die Tarifverträge oder Gehaltserhöhungen in dieser Größenordnung ausgeglichen hätten.“ In einem solchen wirtschaftlichen Umfeld ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Anteil an Promotion-Aktionen hoch bleibt. „Die moderaten Umsatzzuwächse werden auch getrieben durch weiterhin wachsende Promotion-Anteile. Diese erhöhten sich beim FMCG-Gesamtumsatz im MAT Juni ’24 auf 22,8 % (2023: 21,7 %) und auf 30,1 % (2023: 28,9 %) vom gesamten Markenumsatz“, so Ulrike Singer. Aus Sicht von Arne Wiest, Geschäftsführer Einkauf Food der Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG, wird sich daran wohl auch zukünftig wenig ändern, zumal
Promotions ein gutes Instrument sind, um eine Kundenbindung mit digitalen Tools herzustellen. „Es wird für die Zukunft interessant sein zu sehen, wie sich dieser Promotion-Share im Zusammenhang mit den Bindungsprogrammen entwickelt. Die Händler versuchen verstärkt über Loyalty-Apps die Kundschaft einzubinden, das sieht man ja nicht zuletzt auch bei uns. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken.“
Bio wieder im Trend
Spannend wurde es dann auch im Bio-Bereich, der scheinbar so angeschlagenen Kategorie, die es bei näherer Betrachtung aber nur bedingt ist. Was auch mit dem Preisabstand zu tun haben mag, der bei konventioneller Ware deutlich stärkeren Schwankungen ausgesetzt war. „Im ersten Halbjahr konnte der Bio-Anteil (Lebensmittel inkl. Getränke) wieder leicht zulegen. An den Gesamtaus -
Bio steht auch vor der großen Herausforderung, sich gegenüber der konventionellen Produktion noch ausreichend differenzieren zu können, so Jens Wegmann.
gaben stieg ihr Anteil von 6,8 % im Vorjahr auf 6,9 %“, erläuterte Ulrike Singer. Wem das nicht besonders viel erscheine, der solle sich nur noch einmal die drastischen Rückgänge in den Jahren 2022 und 2023 vergegenwärtigen. Zwar seien im Halbjahresvergleich ’23 und ’24 bei Obst, Gemüse und Kartoffeln Mengen und Ausgaben leicht rückläufig gewesen, dies jedoch auf „überproportionalem Niveau“. Mehr als vier von fünf Haushalten hätten in Deutschland im ersten Halbjahr 2024 zu einem Bio-Produkt in der Kategorie Obst und Gemüse gegriffen. „Im Vergleich zu 2019 ist das ein Anstieg um 7 %“, betonte Singer. Wovon der Bio-Fachhandel und die Erzeugerund Wochenmärkte jedoch relativ wenig haben dürften, standen sie der Marktanalystin zufolge im ersten Halbjahr doch erheblich unter Druck. „Bio-Wachstum wurde vor allem im Discount, in den Super- und Ver -
Beim Thema Nachhaltigkeit wird die Verpackung häufig in den Vordergrund gestellt. Das kann der Verbraucher, aus Sicht von Michael Gerhard, unmittelbar als Beitrag zu nachhaltigeren Produkten nachvollziehen.
Das Konsumklima ist immer noch verhalten, die deutschen Haushalte sind nach wie vor sehr vorsichtig bei ihren Einkäufen und die Stimmung der Unternehmen hat sich im Sommer wieder etwas verschlechtert, sagte Ulrike Singer.
Matthias Immesberger zeigte sich überzeugt davon, dass es zukünftig bspw. zu einer Verlagerung von Produktionsteilen aus Spanien in die Türkei kommen kann.
brauchermärkten sowie besonders stark im Drogerie-Bereich generiert. Sehr erfolgreich waren im Obst- und Gemüsebereich Bio-Citrusfrüchte, allen voran Zitronen, Orangen und Mandarinen. Aber auch Avocados und Trauben erreichten eine hohe Käuferreichweite. An der Frage von Alexander Altvater, Einkäufer der Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG, ob die Verbraucherinnen und Verbraucher eigentlich zwischen ‚konventioneller‘ Bio-Ware und Verbandsware einen Unterschied sehen, entspann sich eine interessante Diskussion. „Ich denke, dass sich die meisten Konsumenten nicht im Detail mit dieser Frage beschäftigen. Nur ein kleiner Teil von ihnen gehört zu den sog. ‚Eco Activists‘, die dies sicherlich tun“, sagte Ulrike Singer. Hinsichtlich des Bio-Themas hinterfragte die Runde kritisch, ob es zielführend bei der wichtigsten Aufgabe sei, nämlich, die Konsumenten bei ihren Bedürfnissen abzuholen, wenn die verschiedenen Bio-Standards auch noch miteinander kombiniert werden. Auch die zusätzliche Angabe der Bio-Kontrollstellen auf Werbemitteln, die von Verbraucherverbänden zuletzt gefordert wurde, wurde von der Mehrzahl der Diskussionsteilnehmer als wenig zielführend angesehen. Vor allem, weil hiermit den Handelsunternehmen viel Arbeit aufgebürdet werde, die den Konsumenten im Grunde nichts nutze. Dies mündete
In der Unkalkulierbarkeit der Produktionsbedingungen sieht Wilfried Kamphausen das große Problem, vor allem, weil es bei Pflanzenschutzmitteln immer mehr Regularien gibt.
in die Frage, wie ‚sophisticated‘ die Bio-Branche denn überhaupt sein könne und dürfe angesichts der geringen Kaufkraft und anhaltenden Kaufzurückhaltung, worunter die deutsche Wirtschaft aktuell spürbar ächzt. Gemeint sind nicht nur die hohen Verbände-Anforderungen, sondern auch der beträchtliche und kostspielige Zertifizierungsaufwand. Dass die Bio-Verbandsware genau aus diesem Grund mittelfristig noch ein Problem bekommen könnte, schien manchem kein abwegiger Gedanke zu sein. Zumal der Druck seitens der konventionellen Produktion gewiss nicht kleiner werden wird. „Bio steht auch vor der großen Herausforderung, sich gegenüber der konventionellen Produktion noch ausreichend differenzieren zu können. Der Verbrauch von Pflanzenschutzmitteln ist bekanntlich auch dort signifikant zurückgegangen“, führte Jens Wegmann, Managing Director Rijk Zwaan Deutschland, aus. Trotz solcher Hürden ist Bio zweifelsfrei schon längst in der Mitte der deutschen Gesellschaft angekommen. Über den zukünftigen Erfolg mitentscheiden wird aber letztlich der Preisabstand zur konventionellen Ware, der mit Blick auf den hohen Zertifizierungsaufwand eigentlich nur größer werden kann. Dieser war bei Bananen zuletzt in der Tat größer geworden. So kostete im abgelaufenen Jahr bis September 2024 das Kilo Bio-Bananen laut den Daten von
Nachhaltigkeit ist auch auf Erzeugerseite ein nicht zu unterschätzender Aufwand, gab Alexander Altvater zu bedenken.
YouGov Consumer Panel 69 Cent bzw. 50 % mehr als das konventionelle Produkt und 3 Cent mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat. Da konventionelle Bananen im gleichen Zeitraum billiger wurden, büßte der Gesamtmarkt ein. Nicht nur das, auch die Käuferreichweite sank deutlich. Aber das ist scheinbar der Preis, den man in Deutschland derzeit für höhere Preise zahlen muss.
Konjunkturelle Entwicklung
Was bedeutet dies alles aber nun für den Obst- und Gemüsekonsum und die Sortimentsgestaltung? Aus Sicht von David Hintzen, Senior Manager Ultrafresh Products bei GS1 Germany, stimmt die aktuelle politische Lage sowohl in den USA als auch in Deutschland nicht gerade positiv, mit Folgen. „Die Verbraucher sind dadurch weiterhin verunsichert und eine Kaufzurückhaltung ist daher abzusehen und nachvollziehbar.
Hinzu kommen schwierige klimatische Bedingungen mit Überschwemmungen, Ernteausfällen uvm., die die Preise zusätzlich in die Höhe zu treiben drohen. Die Frage ist, wie wir als Obst- und Gemüsebranche darauf reagieren können. Wir müssen auf jeden Fall das Image der gesunden, nachhaltigen und vor allem leckeren Ernährung aufrechterhalten, bis die wirtschaftliche Lage sich stabilisiert.
Die Politik hat das Thema Nachhaltigkeit und die Obstund Gemüsebranche nicht wirklich auf dem Schirm, so Arne Wiest.
Der Verbraucher muss bei gesteigerter Kauflaune wie selbstverständlich zu Obst und Gemüse greifen wollen“, so Hintzen. Michaela Schneider, Head of Trade Marketing bei Fyffes, zeigte sich zuversichtlich. „Perspektivisch werden Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland wieder vermehrt Obst und Gemüse kaufen und auch höhere Preise dafür akzeptieren. Da insbesondere Obst und
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„Worauf legen die Verbraucher Wert?”, fragte Moderator Kaasten Reh die Teilnehmer der Düsseldorfer Runde.
Gemüse die ideale Grundlage für eine gesunde Ernährung bieten, können wichtige Themen wie z. B. physisches und mentales Wohlbefinden, die einen immer größeren Stellenwert in Deutschland erhalten, eine Erholung und für ein langfristiges Wachstum der Nachfrage sorgen“, sagte Schneider. In bestimmten Produktgruppen, z.B. Bananen, hätten die Auswirkungen der Inflation auf die Kaufhäufigkeit hingegen eine untergeordnete Bedeutung. „In unserer umfassenden Consumer-Research zeigte sich, dass Verbraucher Bananenpreise für weit höher einschätzten, als sie tatsächlich bezahlt hatten. Trotzdem gelten Bananen als sehr preiswertes Obst.“
Die aktuelle wirtschaftliche Lage beeinflusse die Sortimentsgestaltung im LEH spürbar. „Angesichts der weiterhin angespannten Kaufkraft vieler Haushalte wird das sogenannte ‚Trading-Down‘ – also der Wechsel zu günstigeren Alternativen – in Kombination mit einem hohen Eigenmarkenanteil zunächst eine wichtige Rolle spielen. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass Premium-Produkte im Sortiment nicht an Bedeutung verlieren, sondern gezielt weiterentwickelt werden.“ Grundsätzlich optimistisch zeigte sich auch Jens Wilhelm, Einkäufer/Category-Manager Obst, Gemüse, Blumen & Eier bei tegut… gute
Lebensmittel GmbH & Co. KG. „Auch wenn die aktuelle Konjunktur viele Verbraucher dazu zwingt, bewusster auf die Preise zu achten, bleibt Obst und Gemüse für eine ausgewogene Ernährung unverzichtbar. Der Trend zu gesunder Ernährung ist bei unseren Kunden ohnehin stark verankert, sie sind sensibilisiert, was die Vorteile von frischem Obst und Gemüse betrifft – nicht nur für die eigene Gesundheit, sondern auch in Bezug auf Nachhaltigkeit; daran wird sich nichts ändern.“ Die Herausforderung bestehe darin, das Sortiment ausgewogen zu gestalten und flexibel auf das sich wandelnde Konsumverhalten reagieren zu können. „Ein aktives Management von Preiseinstiegs- und margenstarken Qualitäts- und Premiumsortimenten steigert zudem die Attraktivität des gesamten Marktes und die Profitabilität der Abteilung“, so Wilhelm.
Nachhaltig, aber auch bezahlbar?
Und welchen Preis gibt es beim Thema Nachhaltigkeit zu zahlen? Das Thema ist zwar in aller Munde und wird in allen Lebensbereichen umgesetzt. Aber was genau ist Nachhaltigkeit eigentlich? Die Teilnehmer der Düsseldorfer Runde versuchten sich
im zweiten Teil der Diskussionsrunde an einer Definition. Mit dem Ergebnis: Es ist klar, dass noch vieles unklar ist. Aber worauf legen die Verbraucher Wert, fragte Moderator Kaasten Reh die Teilnehmer. Das sei nach wie vor schwer messbar. Die Deutungsversuche in der Runde waren vielseitig, aber doch auch ähnlich: „Meint der Kunde schon die Verpackung, durch die weniger weggeworfen wird? Der Kunde sagt, er setzt mehr auf Nachhaltigkeit. Aber auch, dass es nicht sehr viel mehr kosten darf. Wie finden wir da eine gemeinsame Lösung?“, fragte Matthias Immesberger, Bereichsleiter Sortimentsmanagement Obst & Gemüse bei Globus. Bleibt das Problem, wie soll man es einpreisen und dem Kunden erklären? Jens Wegmann von Rijk Zwaan betonte: „Das ist einfach nicht messbar. Wenn ich z.B. sage, ich beziehe mich nur auf den CO 2Wert von einem Produkt, dann gibt es auch da Stolpersteine.“ Fraglich sei, schätzte Edeka auf Nachfrage ein, welche Angaben überhaupt gemacht werden müssen. Die größten Bausteine würden in der Produktion liegen und vor allem den Aspekt Dünger betreffen. Dann komme der Diesel-Kraftstoff. Das seien die echten Stellschrauben. Für Jens Wilhelm wird Nachhaltigkeit je nach Perspektive unterschiedlich interpretiert. Das
gilt besonders für die Verbraucher im Bereich O+G. Nachhaltigkeit werde zwar oft noch mit biologischem Anbau gleichgesetzt, zunehmend würden aber Aspekte wie Regionalität, kurze Transportwege, faire Arbeitsbedingungen und Verpackungsreduktion erwartet. „Letztlich brauchen wir eine langfristige Sensibilisierung und einfache, zugängliche Informationen. Unsere Strategie setzt auf eine klare Kennzeichnung, wie z.B. den tegut-Herkunftscheck auf allen Eigenmarken, Infos auf unsere Homepage oder weitere Kommunikationsmedien in den Filialen.“ Es sollte auf jeden Fall verhindert werden, dass der Verbraucher überfordert wird, was laut Michaela Schneider zu Unverständnis und Orientierungslosigkeit führen könnte. Ein nachhaltiges Verhalten werde nämlich auch mit einem erhöhten Verzicht verbunden. „Unternehmen sind hier gefragt, ihre konkreten Maßnahmen und Erfolge glaubwürdig und transparent sichtbar zu machen. Transparenz und Konsistenz sind dabei essenziell, ebenso wie die Bereitschaft, komplexe Themen einfach und verständlich zu erklären. Zudem müssen Anreize entwickelt werden, die motivieren – Nachhaltigkeit muss sich lohnen, und dem Verbraucher ‚das gute Gefühl‘ bieten, einen echten Beitrag zu leisten“, war sich Schneider sicher. Obwohl also viel getan wird, scheint das Thema Nachhaltigkeit aktuell dennoch nicht das führende Kaufkriterium zu sein. Grund dafür: die geopolitische Situation und unsichere Gesamtlage. David Hintzen betonte, dass „uns eine ‚Benchmark‘ fehlt. Solange es keine Vorgaben gibt, keine Standards, an denen Erzeuger, Hersteller, Lieferanten, Logistiker und Händler sich orientieren, kann es
keine Transparenz und kein Konsumenten-Verständnis geben. Mit dem Programm Data for Sustainability bietet GS1 Germany als Plattform und Multiplikator einen kollaborativen Lösungsansatz. Ziel ist die Entwicklung einer gemeinsamen Sprache auf Basis von GS1 Standards für Nachhaltigkeitsinformationen, die die Transformation innerhalb der Unternehmen ermöglicht und kooperative Ansätze über die Unternehmensgrenzen hinweg vereinfacht. Mehr als 30 Vertreter aus der FMCG-Branche sowohl aus Industrie als auch Handel und Dienstleistung sind beteiligt.“
Gesetzgeber muss Weichen stellen
Wie also kann es funktionieren, die verschiedenen Vorstellungen und Vorgaben erfolgreich unter einen Hut zu bringen? Könnte und sollte die Politik eine aktivere Rolle übernehmen und mehr Vorgaben machen? Dazu hatte Arne Wiest eine klare Meinung: „Wir wollen die Verantwortung nicht allein der Politik zuschieben, aber es braucht gewisse gesetzliche Regularien. Ein Beispiel sind Eier ohne Kükentöten. Alleingänge erweisen sich in solchen Fällen oft als schwierig. Für
wirklich wichtige Themen ist ein gesetzlicher Rahmen unerlässlich.“ Das hielt auch Jens Wilhelm für sinnvoll, insbesondere wenn sie auf Standards und Rahmenbedingungen abzielen, die für alle Marktteilnehmer gelten. „Der Dialog zwischen Politik, Handel und Erzeugern ist unerlässlich, um nachhaltige Regelungen zu finden, die effektiv sind und die Branche voranbringen“, betonte er. Dafür müssten aber viele Akteure zunächst eine umfassende Transformation durchlaufen, vor allem bei der CSDDD der EU, die Unternehmen dazu verpflichtet, konkrete Sorgfaltspflichten für Umwelt und Menschenrechtsaspekte in globalen Wertschöpfungsketten zu implementieren. Da sind Michaela Schneider zufolge viele Unternehmen in den nächsten Jahren stark gefordert, notwendige Prozesse und Systeme zu erarbeiten und kontextspezifische Lösungen unter Einbeziehung relevanter Stakeholder zu entwickeln – häufig in vielen Produktionsländern, in denen ein entsprechendes regulatorisches Umfeld fehlt. „Es bedarf einer intensiven Zusammenarbeit aller relevanten Akteursgruppen entlang der Lieferkette. Das tiefe Verständnis der Politik dafür ist enorm wichtig. Seitens der Politik könnten Anreize
Das Thema Wasser wird eine immer größere Rolle spielen.
Die Bedeutung des OnlineHandels bleibt für Obst und Gemüse unterdurchschnittlich.
Züchtungsunternehmen fällt eine konkrete Rolle zu, da sie Sorten züchten müssen, die zukunftsfähig, d.h. resistent gegen Dürre- und Hitzestress sind.
und Förderprogramme, die nachhaltiges Handeln belohnen, als weiteres Instrument sinnvoll sein.“ Die Politik habe das Thema Nachhaltigkeit und die Obst- und Gemüsebranche nicht wirklich auf dem Schirm, so Arne Wiest. Um die Politik zu bewegen, brauche es offenbar immer eine Story, ähnlich wie beim Kükentöten, fügte der Lidl-Topmanager hinzu. Im O+G-Bereich fehle ein vergleichbares Thema, das ähnlich viele Emotionen wecke. Matthias Immesberger stimmte zu und betonte, dass es weniger Aufmerksamkeit errege und man sich auf völlig verschiedenen emotionalen Ebenen bewege, wenn man sich statt für Lebewesen für ein pflanzliches Produkt stark mache.
Michael Gerhard, Retail Client Manager Rijk Zwaan, nahm den Aspekt des Greifbaren auf: „Deswegen wird bei dem Thema Nachhaltigkeit auch die Verpackung so häufig in den Vordergrund gestellt. Das kann der Verbraucher unmittelbar als einen und seinen Beitrag zu nachhaltigeren Produkten nachvollziehen.“ Aufgrund dieser heterogenen und unklaren Ausgangslage habe QS begonnen, mit der „Freiwilligen-Inspektion Nachhaltigkeit“ (FIN) einen eigenen Rahmen zu schaffen, sagte Wilfried Kamphausen, verantwortlich für die Systemkette Obst, Gemüse und Kartoffeln bei der Qualität und Sicherheit GmbH. „Seit Anfang des Jahres bieten wir Zertifizierungsmöglichkeiten für die Themen Biodiversität und Nachhaltigkeitsmanagement an. Zu Beginn der kommenden Beregnungssaison wird das Zertifizierungsportfolio um das Thema Wasser ergänzt. Als nächstes werden wir uns dem CO2-Komplex zuwenden. Am Beispiel CO2 wird ersichtlich, dass mittlerweile
vor allem die Bewältigung der regulatorischen Anforderungen im Fokus der Unternehmen stehen und geregelt werden müssen. Vor allem die aus der Taxonomie-Verordnung hervorgegangenen Berichtspflichten verursachen in den Unternehmen einen enormen Aufwand. Insbesondere für die Scope-3 Berichtspflicht, zu denen Daten aus der Erzeugerstufe benötigt werden, bedarf es sinnvoller Lösungen.“ Auch hier sind einige Hürden zu nehmen. Es braucht partnerschaftliche Beziehungen, eine Voraussetzung, die aus Sicht der Teilnehmer in der Branche jedoch gegeben ist. Oft stellen sich für die Erzeuger ganz andere Fragen, wobei der Unsicherheitsfaktor eine große Rolle spiele, so Edeka. Warum sollte ein Erzeuger jeden Tag um fünf Uhr aufstehen und auf den Acker gehen? Bei Hagel sei vielleicht alles verloren. Warum also Risiken eingehen? Erzeuger müssten die Betriebe für die nächste Generation erst einmal attraktiv machen. In dieser Unkalkulierbarkeit der Produktionsbedingungen sah auch Wilfried Kamphausen das große Problem, vor allem, weil es bei Pflanzenschutzmitteln immer mehr Regularien gebe. „Wenn die EU von heute auf morgen die Zulassungen für Wirkstoffe ändert, stellt sich doch die existenzielle Frage, ob die Produkte zum einen überhaupt noch sicher sind und ob das, was ein Jahr produziert wurde, vielleicht gar nicht mehr vermarktet werden kann.“
Nische, Klimawandel, Züchtung
Nachhaltigkeit sei auch auf Erzeugerseite ein nicht zu unterschätzender Aufwand, gab Alexander Altvater zu bedenken. Schließlich müssen Erzeu-
ger sich auch mit einem Berg an Bürokratie auseinandersetzen. Und dann sei vielleicht die Nachfolge nicht geregelt. „Der Staat bietet dem Erzeuger möglicherweise an, das Land zu kaufen, aber wird er das wirklich machen?“ Arne Wiest zeigte sich überzeugt davon, dass die Regularien nicht nur die Nachfolge erschweren, sondern auch den Standort Deutschland zunehmend unter Druck setzen. Für kleinere Erzeuger sei die Landwirtschaft oft nicht mehr rentabel, was viele zur Aufgabe zwinge. Gleichzeitig wirke das Geschäft auf jüngere Erzeuger häufig wenig attraktiv. „Es sei denn“, führte Jens Wegmann aus, „man sucht sich eine Nische.“ Aber auch die sei auf Dauer keine Lösung. Das Ganze findet nach Einschätzung von Jens Wegmann auf zwei Ebenen statt: „Letztendlich bestimmt der Preis den Warenfluss. Das andere ist die Logistik. Das Netzwerk und die Warenkette müssen funktionieren. Da brauche ich auch ein gewisses Beziehungsmanagement zu den Lieferanten, zu den Anbauern, sodass ich da auch eine Bindung aufbaue.“ Hinzu kommt laut Matthias Immesberger die Aufklärungsarbeit beim Erzeuger, den Preislagenaufbau am Regal zu verstehen und wann sich ein Produkt eben gut verkauft und wann leider nicht. In Kombination mit dem Arbeitskräftemangel sorge dies dafür, dass man getrieben sei, zu automatisieren und in die Technik zu investieren, ergänzte Jens Wegmann. „Das geht aber nur bei großen Betrieben. Denn selbst da, wo der Arbeitslohn hoch ist, etwa in Dänemark, wo er zwischen 20 Euro und 30 Euro liegt, finden sich keine Arbeitskräfte. Da ist der Erzeuger dann gezwungen, das anzubauen, was sich mechanisch ernten lässt.“
Hinzu kommt als weiteres Problem der Klimawandel, der der Branche schon jetzt schlaflose Nächte bereitet.
Neue Herkünfte für die Beschaffung zu haben, sei aus diesem Grunde ein wesentlicher Teil der Einkaufsstrategie. Matthias Immesberger zeigte sich im Düsseldorfer Industrieclub denn auch überzeugt davon, dass es zukünftig bspw. zu einer Verlagerung von Produktionsteilen aus Spanien in die Türkei kommen kann. Allein schon, weil das Thema Wasser eine immer größere Rolle spielen werde. Auch Griechenland werde in diesem Zusammenhang womöglich in Zukunft eine wichtigere Rolle zukommen. Mit Blick auf die steigenden Lohnkosten, hier war sich die Runde einig, wird auch der Osten Europas, insbesondere Südosteuropa, in den kommenden Jahren noch viel stärker im Fokus stehen.
Welche Rolle fällt bei all dem denn eigentlich den Züchtungsunterneh -
men zu? „Eine ganz konkrete Rolle“, so Jens Wegmann. „Denn wir müssen Sorten züchten, die zukunftsfähig, d.h. resistent gegen Dürre- und Hitzestress sind. Gleichzeitig müssen sie auch noch mit wenig Pflanzenschutzund Düngemitteln zurechtkommen. Bis wir eine Sorte entwickelt haben, die alle diese Vorgaben erfüllt, dauert es aber mitunter mehrere Jahre. Am Ende sollten die neuen Sorten insbesondere hohe und stabile Ernten für den Anbauer liefern, damit alle Teilnehmer in der Lieferkette mehr Verlässlichkeit erhalten. Das sie dabei auch die Konsumentenwünsche erfüllen, ist für uns selbstverständlich.“
Fazit
Was bleibt angesichts all dieser Herausforderungen? Konkrete Lösungen für die vielen Problemstellungen, dies hat die Düsseldorfer Runde in diesem Jahr verdeutlicht, stehen nicht so ohne Weiteres zur Verfügung. Patent -
rezepte gibt es nicht und es müssen viele Widerstände überwunden werden. Das erfordert nicht nur strategische Weitsicht, sondern mehr denn je auch die Bereitschaft, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und gemeinsam und auf allen Stufen der Wertschöpfungskette an den Problemlösungen zu arbeiten. Genauso klar ist auch: immer bessere und nachhaltigere Produkte konsumieren zu wollen, immer frischeres und hochwertiges Obst und Gemüse zu essen, das muss auch einen angemessenen Preis haben. Weil sonst die Regale auch einmal leer bleiben werden. Die Schere zwischen hohem Qualitätsanspruch und geringer Bereitschaft, auch mehr Geld dafür zu bezahlen, ist fast nirgendwo so stark ausgeprägt wie bei Obst und Gemüse. Sie darf nicht noch weiter auseinandergehen, alle Bestrebungen müssen darauf gerichtet sein, sie endlich dauerhaft zu schließen.
Sormac, Niederlande
Effizient, hygienisch, tränenfrei
Tränenreich muss das Schälen von Zwiebeln heute nicht mehr sein. Immer häufiger greifen Konsumenten auf bereits vorbereitete Produkte zurück. Gerade auch in der Gastronomie, wo Personalmangel ein häufiges Problem darstellt, ist man dankbar für jede Hilfestellung. Eine Lösung bietet die Zwiebelschälmaschine USM-H100 aus der Ideenschmiede des niederländischen Unternehmens Sormac, denn mit ihr werden genau diese Produkte hergestellt.
Fabiaan Hendricks, Vertriebsleiter für Deutschland und Österreich, sagt: „Diese und weitere Maschinenlösungen aus dem Hause Sormac zeichnen sich durch hohe Benutzerfreundlichkeit und Zuverlässigkeit sowie durch ein hygienisches Design aus. All dies darf und muss von unseren Maschinen erwartet werden. Sormacs erklärtes Ziel besteht darin, unseren Kunden das Bestmögliche anzubieten und höchste Ansprüche zu erfüllen.“
Die Zwiebelschälmaschine USM-H100 zeichne insbesondere das offene Design des Rahmens aus. Dies sei enorm wichtig, da sich auf diese Weise das Risiko einer Ansammlung von Produktresten an schwer zugänglichen Stellen deutlich reduziere. Die unterschiedlichen, durch große Türen leicht zugänglichen Maschinenteile, seien besonders einfach zu säubern.
Bei der Entwicklung der USM-H100 standen höchste Standards im Fokus.
Dadurch wird die Zeit für Wartungsund Reinigungsarbeiten erheblich re-
Ein glattes Förderband aus Polyurethan befördert die Zwiebeln in die Schneidekammer.
duziert. „Die aktuellen europäischen Hygienerichtlinien (EHEDG), die speziell für die Lebensmittelindustrie entwickelt wurden, erfüllen wir voll“, so der Maschinenexperte. Außerdem sei der Arbeitsbereich der Maschine hoch über dem Boden positioniert. Dadurch werde der Kontakt mit Abfällen und ggfls. Abwasser vermieden.
„Dieses durchdachte Design sorgt dafür, dass die Maschine desinfiziert wird und mikrobiologisch sicher ist. Hierbei handelt es sich um einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit.“ Er erklärt, dass die Zwiebelschälmaschine bis zu 6.000 Zwiebeln pro Stunde verarbeitet, abhängig von ihrer Größe und Form. Zwiebeln mit einem Durchmesser zwischen 60 mm und 120 mm können geschält werden. Für größere Durchmesser (140 mm) ist eine angepasste Version erhältlich.
Klemm- und Rotationssystem
Zum technischen Vorgang erklärt Hendricks: „Die zunächst in einem Zuführtrichter befindlichen Zwiebeln gelangen über einen Produktvereinzeler auf Halterungen (sogenannte Mitnehmer), die sich auf einem Fördergurt befinden. Die nun in den Mitnehmern liegenden Zwiebeln werden vor dem eigentlichen Schälvorgang von einer Person in die richtige Position gebracht. Auch das Förderband, das die Zwiebeln in die Schneidekammer transportiert, ist so konstruiert, dass es keine kleinen Spalten oder
Kanten gibt, in denen sich Schmutz ansammeln könnte. Deshalb verwenden wir statt einer üblichen Kette ein glattes Förderband aus Polyurethan (PU).“ Hierbei handle es sich um einen vielseitigen Kunststoff, der leicht zu reinigen und schmutzabweisend sei. Die auf dem PU-Förderband befindlichen Zwiebeln gelangen nun in das Innere der Maschine. „Dort entfernen rotierende Messer das obere und untere Ende der Zwiebel. Außerdem wird das Gemüse sowohl auf der Vorderals auch der Rückseite eingeschnitten. Danach werden die Zwiebeln von einem von Sormac entwickelten Klemm- und Rotationssystem aufgenommen und von der äußeren Schale befreit, indem jede Zwiebel rundum eingeschnitten und die Außenhaut weggeblasen wird. Dieser Prozess ist durch ein Sichtfenster zu beobachten“, so Hendricks. Endergebnis sei, dass ein Produkt mit optimalem Schälergebnis die Maschine verlasse. Ergonomische Arbeitshöhe
Doch wer Sormac kennt, weiß, dass sich das Unternehmen mit einem optimalen Produkt noch lange nicht zufriedengibt. Auch die Benutzerfreundlichkeit der technischen Anlagen sowie die Nachhaltigkeit stehen
im Fokus. So wurde beim Entwurf der USM-H100 auf eine ergonomische Arbeitshöhe geachtet. Das Arbeiten ist nach Angaben von Hendricks sowohl im Sitzen als auch im Stehen möglich. Auch die Bedienung der Maschine sei einfach. „Dem Anwender steht ein digitales Bedienfeld zu Verfügung, mit dem die Einstellungen unkompliziert möglich sind. Hier werden auch andere wichtige Informationen wie Bedieneffizienz, die Anzahl geschälter Zwiebeln und Störungsursachen angezeigt“, sagt Fabiaan Hendricks. Das Auswechseln bzw. Einstellen der Messer sei mit minimalem Aufwand verbunden. Zur Tiefeneinstellung der Einritzmesser werde z.B. kein Werkzeug benötigt und die Kreismesser ließen sich einfach aus der Maschine nehmen und wechseln. Dank einer luftsparenden Technologie werde der Energieverbrauch zusätzlich reduziert. Optional sei auch eine Abfallschnecke verfügbar, so der Vertriebsleiter. „Diese trennt die Schalen und Reste sofort vom Produktstrom, fast so, als würde die Maschine selbst Ordnung schaffen.“
Die USM-H-Reihe wurde der weltweiten O+G-Branche erstmals auf der FRUIT LOGISTICA 2024 in Berlin vorgestellt. „Ihre Vorzüge wurden
seitdem von vielen Frischwarenverarbeitern begeistert aufgenommen. Wir freuen uns sehr, unseren Kunden solch wertvolle Lösungen anbieten zu können und setzen weiterhin Maßstäbe in Sachen Hygiene und Qualitätsstandards. Auch auf der FRUIT LOGISTICA 2025 wird sich definitv ein Besuch auf unserem Messestand lohnen. So viel kann ich jetzt zumindest schon verraten“, blickt Fabiaan Hendricks vielsagend voraus.
Zwiebelschäler USM-H100
Zwiebeln mit Durchmessern von 60 bis 140 mm werden geschält. Leistung von 5.000 - 6.000 Zwiebeln pro Stunde.
■ Optimales Schälergebnis
■ Hervorragende Bedienungsfreundlichkeit
■ Zuverlässig im Betrieb
■ Geringe Wartungskosten
Hygienisches Design: Der neue Standard beim Zwiebelschälen!
Die Zwiebelschälmaschine USM-H100 kann, abhängig von Größe und Form, bis zu 6.000 Zwiebeln pro Stunde verarbeiten.
KRONEN, Deutschland
Maschinen von KRONEN liefern frische Zutaten für neuartigen Döner zum Aufbacken
Die Alzarro Dönerworld GmbH hat Anfang 2024 ihre neue Produktionsstätte in Korbußen in Betrieb genommen. Das Unternehmen setzt für die Herstellung ihres einzigartigen Produkts „Döner für zu Hause“ auf die automatisierte Verarbeitung der Zutaten mit KRONEN Maschinen.
(v.l.) Andreas Ell, Heiko Schönbroich und Stephan Zillgith von der KRONEN GmbH besuchten im November Mustafa Demirkürek in Korbußen.
Das Unternehmen legt großen Wert auf frische Zutaten ohne Konservierungsstoffe. Der Dönerback, eine geschlossene Teigtasche gefüllt mit Hähnchenfleisch, Soße und Gemüse, wird in verschiedenen Einzelhandelsketten im Kühlregal angeboten. Vor dem Verzehr wird der Döner im Backofen aufgebacken. Das Konzept hierzu wurde vom Unternehmensgründer Mustafa Demirkürek entwickelt und als Patent angemeldet. 2024 startete die industrielle Produktion des Döners nun erfolgreich, in der mit KRONEN-Maschinen große Mengen an Gemüse und Salat effizient verarbeitet werden.
Schneiden, waschen, schleudern
In der neuen Produktionsstätte werden verschiedene KRONEN-Maschinen zur Verarbeitung der Zutaten eingesetzt, darunter die Stanzmaschine PGW XL, die Bandschneidemaschine GS 10-2, die Waschmaschine GEWA 3800 V ECO, die Salat- und Gemüseschleuder KS 7 PLUS, der Salat- und Feinkostmischer K230 und die Schneidemaschine KUJ V. Mit den Maschinen, die zum Teil als Verarbeitungslinie kombiniert sind, werden Salat, Kraut, Zwiebeln und Tomaten geschnitten, gewaschen und geschleudert, die dann als frische Zutaten in den Dönerback kommen.
Zusammenarbeit und Expertise
Die Planung der Maschinen für die Salat- und Gemüseverarbeitung und die Inbetriebnahme der Maschinen erfolgte in engem Austausch des Teams der Alzarro Dönerworld GmbH mit dem KRONEN Team. So ließen sich die umfassende Expertise in der Dönerherstellung des Alzarro Teams mit der langjährigen Erfahrung von KRONEN in der
Der Dönerback ist seit dem Sommer in verschiedenen Supermärkten erhältlich. Stephan Zillgith (l.) und Mustafa Demirkürek sind von dem Produkt überzeugt.
industriellen Lebensmittelverarbeitung kombinieren, um die Verarbeitungslösungen optimal an die Anforderungen anzupassen.
„Besonders wichtig beim Kauf der Maschinen war uns die Zuverlässigkeit der Maschinen und eine hohe Automatisierung, damit wir große Mengen mit möglichst geringem Personaleinsatz verarbeiten können. Wir haben eine komplett neue Produktionshalle gebaut und mit Maschinen ausgestattet, die eine hohe Verarbeitungsqualität und automatisierte Produktion ermöglichen. Wir möchten den revolutionären Döner für zu Hause in Europa und darüber hinaus international in Supermärkten anbieten und können bis zu 250.000 Döner pro Tag herstellen“, erklärt Mustafa Demirkürek, Gründer der Alzarro Dönerworld GmbH. Erfolgreicher Marktstart und Expansion
Nach der Vorstellung des neuartigen Produkts auf der Messe „Grüne Woche“ im Januar in Berlin läuft der Verkauf des Dönerbacks seit dem Sommer bereits erfolgreich in Supermärkten. Bei Edeka, Kaufland, Globus, V-markt und Rewe in Deutschland sowie bei Billa in Österreich ist er in der Kühltheke verfügbar. Weitere Expansionen in ganz Europa wie z.B. nach Finnland, Niederlande, Norwegen, Schweden, Italien, in die Schweiz und die Türkei, Dänemark
und Frankreich sind bereits in Planung. Um die Frische des Produkts zu gewährleisten, wird der Döner direkt am gleichen oder spätestens am nächsten Tag ausgeliefert. Langjährige Erfahrung und Optimierung
Mustafa Demirkürek hat 16 Jahre an der Rezeptur für den Dönerback gearbeitet. Seit 2008 widmet er sich der Entwicklung des Döners für zu Hause, in die seine langjährige Erfahrung als Betreiber einer Vielzahl an Dönerläden eingeflossen ist.
Tenrit Foodtec Maschinenbau GmbH
„Immer ein Ohr auf der Schiene“ – mit Selbst-
bedienungsmaschinen zu mehr Kundenservice
Die Tenrit Foodtec Maschinenbau GmbH aus Holte-Stukenbrock bedient neben dem Lebensmitteleinzelhandel und erzeugenden Betrieben auch die verarbeitende Industrie. Ein zentrales Thema in allen drei Bereichen ist der Personalmangel. Der Maschinenbauer antwortet darauf mit einem stetig wachsenden Portfolio und bietet Lösungen, die vor allem auch dem Anspruch nach Frische und der Möglichkeit für Verbraucherinnen und Verbraucher, Obst und Gemüse selbst schälen oder pressen zu können, gerecht werden sollen. Über Neuheiten und Entwicklungen hat das Fruchthandel Magazin mit Vertriebsleiter Sascha Wietbrauk gesprochen.
Daniel Schmidt
Sowohl für den LEH als auch die erzeugenden Betriebe mit wenig Platz bietet Tenrit ab kommendem Jahr den „Schälmaster Mini“ an, sozusagen als Pendant zur bewährten und fast doppelt so langen Variante der SB-Spargelschälmaschine „Schälmaster“. „Wir hören immer wieder, dass Supermärkte einerseits gerne Spargelschälmaschinen in ihren Verkauf integrieren würden, aufgrund von Platzmangel dann aber davon absehen. Der ‚Schälmaster Mini‘ ist eine kompakte SB-Spargelschälmaschine mit nur 0,38 m² Aufstellfläche und findet auch in den kleinsten Obst- und Gemüseabteilungen im LEH oder Hofladen Platz. Gleichzeitig bleibt die hohe Schälleistung von 1 kg in nur 20 Sekunden erhalten“, betont Wietbrauk. Nach erfolgreichen Testläufen in der vergangenen Spargelsaison ist die komplett neu entwickelte Maschine nun serienreif. „Die Endkunden sind es von unseren Maschinen gewohnt, ein Kilogramm Spargel in weniger als einer halben Minute schälen zu lassen. Für uns war es daher wichtig, auch bei der Mini-Variante diesen Aspekt zu berücksichtigen. Das ist uns mit einer Verarbeitungsmenge von 3 kg pro Minute auch gelungen“, so Wietbrauk. Die Bedienung durch den Endkunden ist einfach. Mit dem Spargelkopf voraus, werden die Stangen in eine kleine Öffnung eingelegt und gelangen anschließend durch einen Tunnel in die Maschine. Der Schälvorgang wird automatisch gestartet. Aufgrund der geringen Bedienhöhe von
TenritVertriebsleiter Sascha Wietbrauk
ca. 1 m ist es bspw. auch für Kunden mit Handicap möglich, ihren Spargel schälen zu lassen. Wietbrauk: „Wir wollten erreichen, dass das besondere Einkaufserlebnis für jeden Kunden
Klein und leistungsstark –der „Schälmaster Mini“ wartet mit einer hohen Schälleistung auf.
erlebbar ist und gleichzeitig durch die Verarbeitungsgeschwindigkeit dafür sorgen, dass sich keine Schlangen an der Schälmaschine bilden.“ Das für den Schälvorgang benötigte Wasser befindet sich beim „Schälmaster Mini“ in einem 20 l-Wasserkanister, ausreichend für ca. 100 kg geschälten Spargel. Der Schalenbehälter fasst ca. 30 l und kann ebenso wie der Wassertank vom Supermarkt-Personal schnell und bequem geleert und wieder eingesetzt werden. Eine Schaumpistole sorgt zudem dafür, dass der Reinigungsprozess reibungslos und zügig vonstattengeht. „Das Ganze dauert nicht mehr als zehn Minuten und die Maschine ist wieder bereit für den nächsten Einsatz.“ Nicht nur im LEH, sondern auch in der Direktvermarktung werden Spargelschälmaschinen zunehmend eingesetzt. „Von Erzeugern bekommen wir durchweg positive Rückmeldungen. Das Thema Hofladen wächst. Und damit auch in diesem Bereich die Nachfrage nach unseren Maschinen. Trotz oder gerade auch wegen des fehlenden Personals soll es den Kunden ermöglicht werden, Spargel selbst zu schälen.“ Frische und Regionalität
Ebenfalls für den Einsatz im LEH und den Erzeugerbetrieben ist der „Applemaster“ vorgesehen. Eine Innovation, mit der direkt vor den Augen des Kunden frischer Apfelsaft aus den losen Äpfeln gewonnen wird. „Das ist ein wahrliches Geschmackserlebnis und nicht zu vergleichen mit den Apfelsäften aus dem Handel.
Und das alles komplett in Selbstbedienung“, unterstreicht Wietbrauk. Vermarktet wird die Maschine in Deutschland in Zusammenarbeit mit der belgischen Herstellerfirma Pomki exklusiv als „Tenrit Applemaster by Pomki“. Die Resonanz, so erzählt Sascha Wietbrauk, sei auch hier bislang „grandios“ ausgefallen und biete u.a. dem Einzelhandel die Möglichkeit, seinen Kunden etwas Frisches und Hochwertiges anzubieten. „Damit lässt sich bspw. neben dem Aspekt Frische auch das Thema Regionalität hervorragend bespielen. Gerade auch für Supermärke oder Hofläden in Apfelregionen liegt es schon fast auf der Hand, den Kundinnen und Kunden mit dem Applemaster frischen und selbstgepressten Apfelsaft anzubieten.“ Über einen Paternoster werden die Äpfel, bevorzugt Braeburn und Elstar, zum Pressvorgang hingeführt. Die Saftausbeute beträgt ca. 60 % und liegt damit deutlich höher als bei Orangensaft. Unterschiedliche Flaschen mit einer Füllmenge bis zu 0,5 l können in dem dafür vorgesehenen Einschubfach platziert werden. Die Maschine startet automatisch und verarbeitet jegliche Apfelgrößen. Gerade auch Früchte mit leichten Druckstellen lassen sich mit dem Applemaster verarbeiten. Wietbrauk: „Das stellt natürlich auch einen Pluspunkt in Sachen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit dar.“ Auch hier ist die Bedienung einfach und intuitiv, die Reinigung im Handumdrehen (max. zehn Minuten) erledigt.
Positive Entwicklungen
Mit der in diesem Jahr eingeführten Entkelchungs- und Schneidemaschine Tenrit TDM können sowohl erzeugende als auch verarbeitende Betriebe Erdbeeren maschinell entkelchen und bei Bedarf zusätzlich halbieren. „Wir haben bei mehreren Mensch-gegen-Maschine-Vergleichen herausgefunden, dass die Maschine drei Mal so schnell Erdbeeren entkelchen kann wie eine geübte Arbeitskraft. Mit einer großen Bandbreite an verarbeitbaren Erdbeergrößen und Geometrien bietet sie maximale Flexibilität. Die stufenlose Einstellung des Fruchtabschnitts minimiert Verluste, während das optionale Anbaumodul die Entfernung von Blattresten ermöglicht“, so Wietbrauk. Mit einer Rüst- und Reinigungszeit von nur ca. fünf Minuten ohne Werkzeug und einem mobilen Untergestell auf Rollen ist sie zudem äußerst effizient und flexibel einsetzbar. Die Kapazität der
Der Applemaster sorgt für frischen und selbstgepressten Apfelsaft.
Die Tenrit TDM entkelcht Erdbeeren und ist für den Einsatz bei verarbeitenden und erzeugenden Betrieben vorgesehen.
Tenrit TDM liegt bei rund 60 kg entkelchten Erdbeeren pro Stunde. Die Ent wicklungen der Branche zu erkennen und entsprechende Lösungen möglichst frühzeitig anbieten zu können, das ist auch für Tenrit entscheidend. „Es ist immer gut, ein Ohr auf der Schiene zu haben und zu wissen, was die Branche bewegt“, so Wietbrauk, der optimistisch in die Zukunft blickt, was nicht zuletzt auch an den nachlassenden Lieferengpässen wichtiger Maschinenteile liegt. „Vor zwei Jahren war die Beschaffung von Elektrokomponenten mit teilweise extrem langen Lieferzeiten verbunden. Ebenso verhielt es sich zeitweise auch beim Edelstahl. Da sind wir jetzt aber größtenteils darüber hinweg. Breit auf gestellt, schauen wir absolut positiv in die Zukunft.“
ai173382910513_RZ_Anzeige_115x146+4mm_Applemaster+3_241210_ZW.pdf 1 10.12.2024 12:12:01
Pfalzmarkt
Nach Pfälzer Art
Im Gespräch mit dem Fruchthandel Magazin ließen die Pfalzmarkt-Vorstände Reinhard Oerther (Vertrieb), Hans-Jörg Friedrich (Verwaltung) sowie Christian Deyerling als Aufsichtsratsvorsitzender die vergangenen Monate Revue passieren. Ihr Fazit: Trotz der schwierigen konjunkturellen und politischen Rahmenbedingungen in Deutschland ist es dem Pfalzmarkt gelungen, für einen reibungslosen Warenabsatz – bei allerdings stagnierenden Durchschnittspreisen über alle Gemüsearten – zu sorgen.
Michael Schotten
In der Pfalz war man in diesem Jahr mit den beiden, traditionell ersten Hauptkulturen Lauchzwiebeln und Radieschen besonders früh in die Saison gestartet. „Mit dem Frühbereich waren wir quantitativ und qualitativ ausgesprochen zufrieden, die Performance in puncto Warenabsatz in Richtung LEH würde ich als sehr gut bezeichnen. Auch die ersten Sommermonate waren insofern zufriedenstellend, als es so gut wie keinen Warenstau gab. Dann kam es in den Hauptferienmonaten Juli und August jedoch zu einer deutlichen Nachfrageeintrübung und zu einer Schwächung des Geschäftes. Dies haben aber nicht nur wir, sondern im Grunde alle Anbieter in Deutschland in dieser Zeit zu spüren bekommen. Dieser Sommerloch-Effekt hat sich dann noch einmal verstärkt, als nach den Ferien die Erntekulturen aus verschiedenen deutschen Anbauregionen zeitgleich zusammenliefen und für einen Warenüberhang gesorgt haben. Das war im Salatbereich oder bei Blumenkohl in besonderem Maße der Fall, wodurch der Druck im Markt zunahm. Aber auch diese Situation konnten wir gemeinsam mit dem LEH gut lösen, sodass wir gegen Ende September auch wieder in einen normalen Warenfluss zurückgefunden haben. Alles in allem würde ich das Jahr 2024 für den Pfalzmarkt als positiv beschreiben“, sagte Reinhard Oerther gegenüber dem Fruchthandel Magazin.
Auch wenn in solchen Situationen des Warenüberflusses der Druck im Markt durch Aktionen reduziert werden müsse, sei ganz klar zu spüren, so Oerther, dass dem Lebensmitteleinzelhandel an einer konstruktiven und langfristig guten Zusammenar -
Um die logistischen Prozesse noch schneller und präziser zu machen, optimiert der Pfalzmarkt gerade seine Warenwirtschaftssysteme.
beit besonders gelegen sei. Die Absicherung der Warenverfügbarkeit sei eindeutig das Thema der Stunde, für alle in der Branche. „Man muss in diesem Zusammenhang auch im Blick haben, wie sich der Gesamtmarkt verschiebt und sich selbst für etablierte Lieferanten in Südeuropa gründlich verändert. Spanien, um nur ein Beispiel zu nennen, gerät durch nordafrikanische Länder, z.B. durch Ägypten, immer stärker unter Druck. Kulturen wie Blumenkohl, Eissalate und natürlich auch Citrus sind davon betroffen. Aber auch Albanien tritt bei Produkten wie Paprika oder Gurken zunehmend in Konkurrenz zu Spanien“, so Reinhard Oerther.
Hoher Kostendruck in Deutschland
Doch zurück zum Gemüsegarten Deutschlands, wo sich – auch in der Pfalz – der Kostendruck auf die Erzeugerbetriebe in den vergangenen, von diversen Krisen und deutlicher
Konsumzurückhaltung geprägten Jahren, zusehends verschärft hat. Dass auch die Preise für eine – bedingt durch politische Vorgaben und Preissteigerungen bei Vorprodukten etc. – immer teurere Produktion in Deutschland stimmen müssen, leuchtet unmittelbar ein. Doch die Konsumenten bleiben einstweilen zurückhaltend und das hat Folgen. Trotz der insgesamt positiven Entwicklung musste auch der Pfalzmarkt Einbußen hinnehmen. „Bei den Durchschnittspreisen haben wir keine Steigerungen wie im Vorjahr verzeichnen können. Das war in gewisser Weise auch nicht anders zu erwarten angesichts der konjunkturellen Lage und der anhaltenden Kaufzurückhaltung. Aber mit Blick auf einen möglicherweise weiter steigenden Mindestlohn muss am Ende auch das Preisniveau für die heimischen Gemüsegärtner stimmen. Sonst können diese nicht mehr konkurrenzfähig produzieren, insbesondere im Vergleich zu Ländern wie Italien, wo es gar keinen
Mindestlohn gibt“, betonte Hans-Jörg Friedrich.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Christian Deyerling hob in diesem Zusammenhang hervor, dass es trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gelungen sei, neue Mitglieder für den Pfalzmarkt zu gewinnen. Das Interesse an der genossenschaftlichen Vermarktung habe sogar wieder zugenommen. „Es wird den Erzeugerbetrieben heute nicht leicht gemacht, nicht nur von den Absatzmöglichkeiten her, sondern auch, was die ganze Bürokratie betrifft. Diesbezüglich hat eine Genossenschaft zahlreiche Vorteile zu bieten. Allerdings müsste auch die Politik an dieser Stelle die Voraussetzungen für die Aufnahme neuer Betriebe erleichtern. Dies würde dann auch die genossenschaftliche Vermarktung in Deutschland insgesamt stärken.“ Zusätzlich zu den genannten Herausforderungen gelte es, auch die immer stärkeren und unberechenbareren klimatischen Extreme in den Griff zu bekommen. Denn auch wenn eine Wetterkatastrophe wie zuletzt in Spanien in Deutschland ausgeblieben ist, so gab es doch in diesem Jahr deutschlandweit bekanntlich erhebliche Schäden durch Fröste im Kernobstbereich. Auch im Gemüsebereich hatte der viele Regen durchaus Auswirkungen, sodass der richtigen Sortenwahl und einem hochmodernen und effizienten Pflanzenschutz zukünftig eine noch
größere Bedeutung zukommen wird. Davon ist auch Christian Deyerling überzeugt: „Beim Gemüse ist dies gerade auch besonders kritisch, weil es immer weniger Wirkstoffe gibt, um die Kulturen gegen Krankheiten und Schaderreger effektiv abzusichern.“ Hinzu kämen die zunehmenden Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit dem Klimawandel. „Ich glaube eher, dass die beiden vergangenen Sommer mit ihren großen Regenmengen Unregelmäßigkeiten waren. Tendenziell müssen wir uns in Zukunft mehr auf Hitzesommer einstellen“, so Christian Deyerling.
Gut für die Zukunft aufgestellt
Trotz der unterschiedlichen Herausforderungen, denen sich die Obst- und Gemüsebranche insgesamt gegenübersieht, sieht sich der
Pfalzmarkt gut für die Zukunft aufgestellt. „Unser größtes Kapital sind ganz eindeutig die Erzeuger und das weitläufige und klimatisch besonders begünstigte Anbaugebiet. Der Gemüsegarten Pfalz besticht nicht nur durch die besondere Fruchtbarkeit der Böden und die Frühzeitigkeit im Anbau, sondern auch durch seine zentrale Lage“, so Deyerling. Reinhard Oerther und Hans-Jörg Friedrich ergänzten: „Und natürlich besitzen wir seit jeher ein großes Maß an Frischekompetenz und eine der modernsten Vermarktungsplattformen, in der wir für unsere Kunden im In- und Ausland schnelle, individuelle und flexible Serviceleistungen erbringen können. Wir sind derzeit dabei, unser Warenwirtschaftssystem zu optimieren, damit wir bei allen Prozessen noch schneller und präziser werden. Dies wird aber voraussichtlich noch das ganze Jahr 2025 in Anspruch nehmen.“
Die vor einigen Jahren errichtete Vermarktungshalle bietet beste Voraussetzungen für eine reibungslose Frischelogistik.
www.pfalzmarkt.de
Mangel an Pflanzenschutzmitteln: Gemüseanbau am Limit
Es fehlt in nahezu allen Anwendungsgebieten an wirksamen Mitteln gegen Pilzbefall und anderen Schaderregern, so lautete nach Angaben des Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG) das Fazit der Unterglas-Pflanzenschutzbesprechung im Gemüsebau in Grünberg am 25. und 26. November 2024. Die heimische Gemüseproduktion könne langfristig nicht mehr funktionieren, auch nicht im geschützten Anbau.
Man hangele sich nur noch von einer Saison zur nächsten mit kurzfristigen Lösungen wie Notfallgenehmigungen, Planungssicherheit für die Betriebe sei so nicht gegeben, stellten die Fachberater bei ihrem Treffen fest. Das für die Produktion von gesunden Pflanzen notwendige breite Spektrum an Wirkstoffen und Mitteln stehe nicht zur Verfügung. Während Wirkstoffe absehbar wegbrechen bzw. ersatzlos auslaufen, werden neue Möglichkeiten kaum mehr zugelassen. Dabei braucht es auch im geschützten Anbau wirksame nützlingsschonende Pflanzenschutzmittel, um bei Befallsspitzen agieren zu können. Zusätzlich werden Rückstandshöchstgehalte abgesenkt oder andere wichtige Wirkstoffe auf EU-Ebene neu bewertet und verschwinden kurzfristig vom Markt.
Klimaanpassung braucht
Unterstützung
Weiter äußerte sich der ZVG zur am 11. Dezember verabschiedeten Strategie zur Anpassung an den Klimawandel durch das Bundeskabinett. Das Gesetz zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, das am 1. Juli in Kraft getreten ist, verpflichtet die Bundesregierung dazu, eine derartige Anpassungsstrategie zu erarbeiten. Künftig sollen mit konkreten, messbaren Zielen Maßnahmen und
Durchschnittliche Verbraucherpreise in Deutschland (in Euro) in der 50. KW
Kiwi
GEMÜSE
Eissalat
Salatgurken
Stück0,630,600,5415,9
Stück0,460,570,52-10,9
Stück1,081,110,9513,9
Anmerkungen: Mittelwerte für die einzelnen Geschäftstypen und für Deutschland insgesamt: mit Umsatzanteilen gewichtet. Wo vs. VjWo in %: Prozentuale Veränderung des vorläufigen Wochenmittelwertes gegenüber der Vorjahreswoche.
Quelle: Verbraucherpreisspiegel der AMI auf Basis des GfK-Haushaltspanels. © AMI. Alle Rechte vorbehalten. Abdruck, Auswertung und Weitergabe nur mit schriftlicher Genehmigung.
Instrumente zielgenauer ausgerichtet werden. Mehrere Aspekte wurden bereits in anderen Strategien festgehalten, wie beispielsweise der Nationalen Wasserstrategie oder der Torfminderungsstrategie. „Wichtig ist es, dass der Gartenbau auch in Zukunft mit Maßnahmen und Programmen in seinen Aktivitäten unterstützt wird, sich dem Klimawandel anzupassen“, kommentiert ZVG-Präsidentin Eva Kähler-Theuerkauf den Beschlus. Kritisch sieht der ZVG die unveränderte Fortschreibung der Torfminderungsstrategie mit den zu ambitionierten Zielen. „Der Gartenbau ist bei der Torfminderung auf einem sehr guten Weg und die Unternehmen setzen auf Alternativen“, betont die ZVG-Präsidentin. Allerdings seien die Verfügbarkeiten geeigneter, qualitativ hochwertiger Ersatzstoffe noch nicht ausreichend. Es bedürfe längerer Übergangsfristen und weiterer Forschung. Zielvorstellungen sollten gemeinsam abgestimmt werden. Des Weiteren ist und bleibt ein angepasster Pflanzenschutz mit allen Maßnahmen der Tool-Box unverzichtbar. „Das Ziel der Minderung des Einsatzes und des Risikos von Pflanzenschutzmitteln muss umfassend betrachtet werden“, so KählerTheuerkauf. Schon derzeit fehlten ausreichend Wirkstoffe und Pflanzenschutzmittel, um Krankheiten und Schädlinge bekämpfen zu können. Die Situation sei bereits verheerend. Nicht zuletzt muss im Rahmen der Nationalen Wasserstrategie und mit der Klimaanpassungsstrategie verknüpft die Förderung einer effizienten Wassernutzung mit einem Bundes-Wassereffizienzprogramm zukunftsfähig aufgestellt werden.
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Kontakt
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Frische Kartoffeln stehen wieder häufiger auf dem Speiseplan
Im Wirtschaftsjahr 2023/24 lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln in Deutschland bei 63,5 kg (2022/ 23: 55,7 kg). Dies geht aus vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) hervor. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der rechnerische Verbrauch von Speisefrischkartoffeln um 8,4 kg pro Person auf 25,5 kg.
Hingegen sank der Verbrauch von Kartoffelerzeugnissen, wie Pommes, Kartoffelsalat oder Chips, leicht um 500 gr auf 38 kg pro Person. „Weshalb Verbraucherinnen und Verbraucher so viel mehr Speisefrischkartoffeln verbraucht haben, können wir nicht genau sagen. Ein möglicher Grund könnte u.a. sein, dass durch viele Sonderaktionen des Lebensmitteleinzelhandels, wie kleinere Gebindegrößen, Bürgerinnen und Bürger offenbar häufiger zu Kartoffeln griffen,“ so Dr. Josef Goos, Leiter des BZL. Auch könne der gestiegene Absatz außerhalb der Supermärkte, z.B. bei Direktvermarktern, eine weitere Ursache sein. Aufgrund des höheren Feuchtegehalts der Kartoffeln aus der Ernte 2023 ergaben sich schlechtere Einlagerungsbedingungen, weshalb diese schneller verkauft werden mussten.
Höherer Ertrag trotz widriger Bedingungen
Im Jahr 2023 ernteten heimische Landwirtinnen und Landwirte auf 264.700 ha rund 11,6 Mio t Kartoffeln – im Vergleich zum Vorjahr konnte der Ertrag von 40,1 t/ha auf 43,8 t/ha gesteigert werden. Herausforderungen, wie Frost oder auch sehr nasse Felder, beeinflussten die Kartoffelernten regional und führten zu einem erhöhten
Risiko von Kraut- und Knollenfäule. Die Anpassung der Erntebedingungen, wie späteres Ernten oder der kontrollierte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, könnten Gründe für den dennoch höheren Ertrag im Vergleich zu 2022 sein. Der Selbstversorgungsgrad lag im Wirtschaftsjahr 2023/24 bei 153 % (2022/ 23: 157 %).Während im vergangenen Wirtschaftsjahr 74 % der im Inland zur Verfügung stehenden
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Im Jahr 2023 ernteten heimische Landwirtinnen und Landwirte auf 264.700 ha rund 11,6 Mio t Kartoffeln.
Kartoffeln als Nahrungsmittel verwendet wurden, waren es 2023/ 24 rund 76 %. Die industrielle Verwertung sank von zehn auf acht Prozent. Unverändert blieben hingegen die Verwendungen von Kartoffeln als Pflanzgut (9 %) und Futter (3 %) sowie die Verluste (4 %). Die Versorgungsbilanz 2023/24 des BZL umfasst den Zeitraum von Juli 2023 bis Juni 2024 und stellt die Kartoffelernte 2023 dar.
Fruchthandel-Mediateam
Straelen-Herongen, Deutschland
Das Service-Plus für Kundschaft und Erzeuger*innen
Landgard - Starke Wurzeln. Grüne Zukunft.
Als vermarktende Erzeugergenossenschaft bieten wir täglich frische Produkte in erstklassiger Qualität und Vielfalt direkt von unseren Mitgliedsbetrieben. So ermöglichen wir unserer Kundschaft einen kontinuierlichen Warenbezug, der ihren individuellen Anforderungen gerecht wird. Unsere genossenschaftliche Struktur macht uns zu einem wertvollen Partner, der mit einem breiten Produktsortiment überzeugt – von traditionellen Sorten über neue Trendprodukte bis hin zu Superfoods.
Qualität steht für uns dabei an erster Stelle. Durch unser professionelles Landgard-Qualitätsmanagement stellen wir sicher, dass auch spezifische Anforderungen der Kundschaft in Bezug auf Frische, Produktsicherheit und Qualität zuverlässig und praxisorientiert umgesetzt werden. Mit unserer modernen Frischelogistik und Distribution gewährleisten wir, dass die erntefrischen Produkte unserer Mitgliedsbetriebe schnell und effizient in den Handel gelangen.
Seit 2014 verfolgen wir eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie, die über gesetzliche Anforderungen hinausgeht und sich auf Projekte in den Bereichen grüne Produkte, Klima, Energie, Umwelt, Mitarbeitende und Gesellschaft konzentriert. Zudem setzen wir mit innovativen Produkt- und Verkaufskonzepten immer wieder neue Impulse und begeistern Konsumenten für frisches Obst, Gemüse sowie Blumen und Pflanzen.
Unsere vielfältigen Serviceleistungen bieten nicht nur unserer Kundschaft, sondern auch unseren Erzeuger*innen zahlreiche Mehrwerte. Die Vermarktung über alle relevanten Vertriebskanäle wie den Frischmarkt und das Industriegeschäft ist ebenso Teil unserer Arbeit wie eine bundesweite Frachtlogistik oder planbare Zahlungseingänge. Außerdem sind wir kompetente Ansprechpartner für unsere Mitgliedsbetriebe bei wichtigen rechtlichen Vorgaben, maßgeschneiderten IT-Lösungen, anerkannten Zertifizierungen und GMO-Förderungen.
Auf dieser Grundlage fördern wir langfristige Partnerschaften, die auf Qualität, Vielfalt und einer kontinuierlichen Versorgung aus erster Hand basieren – regional, national und international.
Als vermarktende Genossenschaft setzt Landgard den Standard für nachhaltige Wertschöpfung aller Beteiligten der Grünen Branche.
Partnerschaft mit den Erzeuger*innen
Nationale und internationale Erzeugerstrukturen
Vermarktung und Dienstleistungen mit Mehrwert
Partnerschaft mit dem Handel
Der Landgard Effekt. Mehr Kundenzufriedenheit. Mehr Planungs- und Vermarktungssicherheit. Mehr Vorteile und Erfolgschancen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Firma Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG Veilingstraße A1 47638 Straelen-Herongen, Deutschland T +49-2839-59-00 www.landgard.de
Ein Modell für die Landwirtschaft von morgen
Für Jeremy Blondin, ein Gemüseerzeuger in Perly im Kanton Genf, ist der Anbau von Aeroponik-Salaten eine echte Antwort auf die wachsenden Anforderungen der modernen Landwirtschaft. Der schweizer Gemüseerzeuger baut vor allem Tomaten an, die bis zu vier Meter hoch klettern. Er produziert fast 1.000 t pro Jahr und mehr als zwanzig verschiedene Sorten. Doch neben den Tomaten beschäftigt ihn das Projekt Hightech-Salate.
In einem seiner Gewächshäuser testet Jeremy Blondin AeroponikSalate.
In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Start-up-Unternehmen CleanGreens Solutions aus Molondin im Kanton Waadt baut er Salate in einem experimentellen Gewächshaus mit dem Spitznamen „La Saladerie“ mit der sogenannten Aeroponik-Methode an. Gegenüber dem Landwirtschaftlichen Informationsdienst (LID) erklärte er: „Wir müssen mit weniger immer mehr und besser produzieren – weniger Wasser, weniger landwirtschaftliche Fläche, weniger Input. Die Aeroponik ermöglicht es, jeden Quadratmeter zu optimieren und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Außerdem ist im Gegensatz zum Freilandanbau, bei dem die natürlichen Bedingungen unvorhersehbar sind, beim Aeroponik-Anbau alles kontrolliert.“
Jeremy Blondin ergänzt: „In der Domaine des Mattines verwenden wir zudem so gut wie keine Pflanzenschutzmittel – stattdessen arbeiten wir mit Nützlingen wie Hummeln oder Macrolophus.“ Auch das Wassermanagement sei, dank eines geschlossenen Kreislaufs, der jeden Tropfen auffängt und wiederverwertet, optimiert.
Vielversprechende Ergebnisse
In einem Versuchsraum wachsen die Salate auf geneigten Metallstrukturen in Form einer Toblerone, die ihnen als Stütze dienen. Unter diesen riesigen Tobleronen entwickeln sich die Wurzeln in der Luft – ohne Erde oder Substrat. Die Wurzeln werden mithilfe eines Roboters feucht gehalten, der unaufhörlich hin und her fährt und dabei eine Nährlösung versprüht. „Wir geben den Salaten genau das
zu trinken und zu essen, was sie brauchen – jeder Wassertropfen, jeder Nährstoff ist genau dosiert, damit nichts verschwendet wird“, zitiert LID den Gemüseerzeuger. „Darüber hinaus profitieren die Wurzeln von einer optimalen Sauerstoffversorgung, wodurch sie sich viel besser entwickeln können.“
Und diese Anbaumethode liefert bereits vielversprechende Ergebnisse: Die produzierten Salate sind voluminös, fest und haben eine schöne Textur. Ausserdem sind sie absolut sauber: „Da sie keinen Bodenkontakt haben, gibt es keine Erde oder sonstige Rückstände – die Salate sind nach einem einfachen Abspülen verzehrfertig“, betont Jeremy Blondin. Das sei ein Vorteil für die Konsumentinnen und Konsumenten.
Kosten müssen gesenkt werden
Allerdings ist noch nicht alles perfekt: „Wir müssen Wege finden, unsere Produktionskosten zu senken und auch Sorten finden, die für diese Art von Anbau am besten geeignet sind.” Jede Sorte reagiere anders. Ein weiterer Wermutstropfen sei, dass diese Technologie viel Energie benötige, insbesondere um die Nebelsysteme und die Beleuchtung im Winter zu betreiben. „Das ist ein Schwachpunkt, aber wir arbeiten an Lösungen”, erklärt der Gemüsebauer weiter. Er plant unter anderem die Installation von Photovoltaikanlagen auf seinen Gewächshäusern und erwägt die Möglichkeit, die Abwärme der umliegenden Industriebetriebe zu nutzen.
Sensor überwacht Pflanzenzustand
Wissenschaftler der japanischen Universität Tohoku in Senai haben eine smarte Diagnosetechnologie zur Überwachung der Pflanzengesundheit entwickelt. Mittels eines Sensors, der an den Blättern angebracht wird, kann die Pflanzengesundheit anhand von Blattfarben- und Lichtreflexionsdaten beurteilt werden. Nach Angaben der Forscher wird der Sensor an der Unterseite von Pflanzenblättern befestigt. Das kleine wasserdichte Gerät verwendet einen spektroskopischen Sensor und eine Lichtquelle, um die Blattfarbe zu messen, ohne dabei das Sonnenlicht zu blockieren. Durch Mehrfachmessungen können Veränderungen an einer bestimmten Stelle im zeitlichen Verlauf verfolgt werden. Angetrieben von einer Batterie, mit Wi-Fi-Datenübertragung, kann der Sensor über einen Monat lang Daten liefern. Die neue Technologie sei eine Lösung, um kleine Änderungen des Pflanzenzustands kontinuierlich zu überwachen, so die Forscher. Der Sensor sei in der Lage, fein abgestimmte Messwerte in Echtzeit zu liefern. Erzeuger könnten dann entsprechend auf Bereiche reagieren, in denen die Pflanzen z.B. einem hohen Stressniveau ausgesetzt seien. Die geringen Kosten ermöglichten es, mehrere Sensoren an verschiedenen Standorten zu platzieren und so ein Netzwerk für die gleichzeitige Überwachung an vielen Stellen zu schaffen. Laut dem Forscherteam hat der Miniatursensor bei Tests im Vergleich zu einem kommerziellen Spektrometer an etwa 90 Blättern bei 30 verschiedenen Pflanzenarten gut abgeschnitten. Er habe bei sieben seiner acht nachweisbaren Wellenlängen genau unterschieden. Weitere Tests hätten gezeigt, dass Veränderungen in den Messwerten des Sensors mit den tatsächlichen Stressreaktionen der Pflanze übereinstimmten.
Mit Hilfe eines an der Blattunterseite angebrachten Sensors konnten japanische Forscher Aussagen zur Pflanzengesundheit tätigen.
HESSEN
Weißkohl an der Spitze
Mit Abstand am meisten Anbaufläche unter allen Kohlgemüsearten in Hessen hatte 2023 der Weißkohl, wie auch in den Jahren 2014 bis 2023. 2023 wurde er auf 386 ha angebaut. Geerntet wurde dabei eine Menge von 25.584 t. Im Zehnjahresvergleich war das die geringste Anbaufläche für Weißkohl. Seine Erntemenge blieb 2023 um 29,2 % unter dem Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2023. An zweiter und dritter Stelle in Bezug auf die Anbaufläche von Kohl lagen Blumenkohl (2.544 t auf 105 ha) und Rotkohl (4.202 t auf 94 ha). Am wenigsten Anbaufläche wurde in Hessen im Jahr 2023 für Rosenkohl genutzt: 51 Betriebe bauten ihn auf insgesamt 7 ha an und ernteten 99 t. Insgesamt wurde 2023 in Hessen Kohlgemüse auf 812 ha angebaut. Die Erntemenge lag bei 37.313 t.
Konsum-King Kiwi?
War früher die Kiwi eher Teil des „Exoten“-Teams, ist sie inzwischen mehr als nur in den Märkten und Mägen angekommen:
Nach dem massiven Produktionsanstieg in Italien in den 1970er und -80er Jahren gehört die Kiwi in all ihren Farbschattierungen – grün, gelb, rot – inzwischen zu den wichtigsten Exportfrüchten des Belpaese. Jetzt drohen Klima und Konkurrenz. Wie reagiert die Branche?
Umweltfreundliche Anbaumethoden sind für immer mehr Konsumenten ein wichtiges Thema.
In Italien hat der Konsum in den vergangenen fünf Jahren um zehn Prozent nachgelassen, während im gleichen Zeitraum die Preise um 50 % gestiegen sind; berichtet Fabrizio Pattuelli von ItaliaFruit. Im Export performen die Vitamin-C-haltigen Früchte jedoch weiterhin gut: 2023 wurden 304.757 t Kiwis im Wert von 616,36 Mio Euro aus Italien in die Welt exportiert, zu den wichtigsten Zielmärkten gehörte allen voran Deutschland (62.429 t bzw. 142,89 Mio Euro in 2023), gefolgt von Spanien, Belgien und Frankreich. Auch außerhalb von Europa finden italienische Kiwis Anklang, etwa in den USA (16.926 t bzw. 35,99 Mio Euro in 2023) oder in Mexiko (8.047 t, 19,39 Mio Euro), heißt es im Monitor Ortofrutta, der sich auf Daten des ital. Statistikdienstes Istat beruft. Die steigenden Preise erklärten sich teils auch durch die Umstellung auf gelbfleischige Kiwisorten, die sich mengenmäßig in den Jahren verdreifachten: Wurden 2019 noch 89 % grüne Kiwis und 11 % gelbe in italienischen Hyper- und Supermärkten verkauft, verschiebt sich das Verhältnis zugunsten der neueren Varianten; 2023 waren es 68 % grüne und 31 % gelbe Kiwis, erstmals spielen auch rote Kiwis eine 1%ige Rolle in den Verkaufszahlen des italienischen LEH. Wie es um die Chancen und Risiken des Kiwimarktes steht, hat ItaliaFruit in einem Webinar mit vier Experten – zwei aus der Produktion, zwei aus dem LEH – mit IFN-Chefredakteur Roberto Della Casa betrachtet.
Neue Geschmackserlebnisse
Im Anbau sind klimatische Extreme und Krankheiten wie der durch das Bakterium Pseudomonas syringae pv. actinidae hervorgerufene sog. „Kiwikrebs“ oder das als
„Moria“ bezeichnete Kiwisterben aktuelle Herausforderungen. „Besonders der Wasserstress und die Ausbreitung von Krankheiten wie der Kiwikrebs belasten die Produktion stark,“ erklärte Cristian Moretti, Generaldirektor von Agrintesa, einer der führenden Genossenschaften in Italien. Mario Mellone von der Erzeugergemeinschaft OP Armonia erwähnte dazu das „große Potenzial“ Süditaliens im Kiwianbau, das jedoch Innovationen und eine stetige Verbesserung der Anbautechniken erfordere. Apropos Innovationen: Die Einführung neuer Kiwi-Sorten, wie etwa gelb- und rotfleischiger Varianten, ist ein wichtiger Ansatz italienischer Produzenten, um sich vom Wettbewerb abzuheben – Griechenland sei inzwischen „grün“, wenn es um die Kiwiproduktion ginge, so Pattuelli. Alessandro Fornari, Direktor des Kiwispezialisten Jingold aus der Emilia-Romagna, betonte: „Innovation ist der Schlüssel, um die internationale Nachfrage zu bedienen. Die Verbraucher suchen nach neuen Geschmackserlebnissen, und wir bieten ihnen genau das – mit der Qualität, die sie von italienischen Produkten erwarten.“ Neben gelbfleischigen Kiwis sind bei Jingold auch die roten Kiwis der Marke „Exotic Red“ verfügbar, bei denen für diese Kampagne ein Wachstum von 20 % erwartet wird, was gemeinsam mit groß angelegten Marketingkampagnen die Verbraucher überzeugen soll. Gianmarco Guernelli vom Handelsunternehmen Conad hob die Bedeutung einer starken Markenpräsenz hervor: „Marken wie Jingold zeigen, wie wichtig es ist, Produkte mit einer klaren Identität zu versehen. Nur so können wir uns gegen günstigere Konkurrenz behaupten.“
Premium durch und durch
Zudem gelte es, neue Konsumenten zu überzeugen, liege die Zukunft doch auch jenseits europäischer Märkte: „Der asiatische Markt ist ein Wachstumstreiber. Dort erkennen die Verbraucher die Qualität und den Geschmack italienischer Kiwis, und wir müssen diese Nachfrage weiter ausbauen“, erklärte Fornari dazu. Eine Marke allein reiche jedoch nicht: „Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir umweltschonende Anbaumethoden etablieren“, erklärte Mellone, und erntete die Zustimmung Fornaris: „Unsere Kunden achten immer mehr darauf, ob die Produkte umweltfreundlich sind. Es geht nicht mehr nur um Geschmack, sondern auch um die Werte, die hinter einem Produkt stehen.“ Denn Premium komme an: „Verbraucher sind bereit, für Qualität und Nachhaltigkeit mehr zu zahlen. Es liegt an uns, ihnen diese Werte glaubwürdig zu vermitteln“, war Guernelli überzeugt. i.d.
Cesena, Italy
NEW MARKETS AND INNOVATIVE VARIETIES
Today Jingold is the kiwi specialist, a reference point for the sector’s professionals and consumers alike, enabling everyone to select the right kiwi, thanks to the extensive variety it supplies the market with. Yellow, green, red or organic…a kiwi for every taste!
Innovative varieties
The Exotic Red kiwi is undoubtedly the most innovative and intriguing product entering the kiwi market. Its exceptional quality was already evident when it won the Innovation Award at Fruit Logistica 2019, but thanks to significant marketing investments to raise awareness, more and more consumers have come to appreciate this incredibly sweet variety. This has led to a noticeable increase in kiwi consumption, driven by the growing popularity of this remarkable fruit.
Production area – licensed partners
Fundamental to the company’s success is product availability throughout the year, which is possible through partnerships in many vocated zone in the world:
Chile: for the production of gold kiwifruit
Argentina: for the production of organic gold kiwifruit
Greece: for the production of gold and green kiwifruit
South Africa: for the production of gold and red kiwifruit
Portugal: for the production of gold kiwifruit
Markets were secured and developed thanks also to a recent expansion of the structure and reinforcement of the commercial network.
Export on the increase
The company is constantly developing its level of internationalization.
The European market performed brilliantly during the last campaign with its numerous promotional activities contributed to making Jingold one of the best known and appreciated brands on the continent.
There is also a constant increase in demand and sales value on national and international markets for our brand Jingold (gold varieties), Jingold Exotic Red and Jingold Green & Bliss.
Gold kiwi:
• Jintao
• Jinyan
• Organic
Green kiwifruit:
• Boerica (Jingold Bliss)
• Hayward (Jingold Green)
Red kiwi:
• Dong Hong (Jingold Exotic Red)
Facts & Figures:
Availability all year round
Gold: 20.000 tons
Red: 2.000 tons
Green: 5.000 tons
Company Jingold Spa
Via F. Turati 650 47522 Cesena (FC), Italy
T +39-0547-317476
F +39-0547-417514
www.jingold.it info@jingold.it
Contact Moreno Armuzzi m.armuzzi@jingold.it
BRANCHENGUIDE 2025
Wasserknappheit und Kosten: Herausforderungen müssen in den Fokus rücken
Die Mesa Nacional del Ajo (MNA), eine Interessenvertretung der spanischen Knoblauchproduzenten, -händler und -verarbeiter, sprach im Rahmen einer Versammlung in Chinchón (Madrid) über die aktuelle Knoblauchkampagne sowie Prognosen für die kommende Saison. Darüber berichtete jetzt AgroCLM.
Demnach wurde in Spanien in der laufenden Kampagne auf 22.970 ha Knoblauch angebaut. Dies bedeutet einen Rückgang um 8 % im Vergleich zur vorherigen Saison. In den vergangenen drei Kampagnen summierte sich der Rückgang auf insgesamt 23 %.
Ein Blick auf die autonomen Gemeinschaften zeige, dass die Rückgänge regional unterschiedlich ausfallen. Die stärkste Reduktion der Anbauflächen gab es in Andalusien (-13,2 %), gefolgt von Madrid (-12,2 %) und Kastilien-La Mancha (-8,2 %). Diese Zahlen stammen aus dem Bericht über Anbauflächen und Produktion des spanischen Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung.
Ursachen für den Rückgang
Die MNA nennt mehrere Gründe für den Rückgang der Anbauflächen. Dazu zählen u.a. die geringe Rentabilität für die Landwirte, steigende Kosten für Landpacht sowie eingeschränkter Zugang zu Wasser. Ein weiterer zentraler Punkt ist der begrenzte Zugang zu Pflanzenschutzmitteln. Insbesondere fehlen nach Angaben der MNA wirksame Mittel zur Bekämpfung von Unkräutern und Krankheiten. Dies treibe die Produktionskosten in die Höhe. Der Produktionsrückgang erschwere zunehmend eine wirtschaftliche Knoblauchproduktion.
Zwar seien die Knoblauchpreise auf
den Märkten gestiegen, dennoch bleibe die Gesamtsituation negativ. „Der Kostenanstieg bei der Produktion hat die Wettbewerbsfähigkeit des spanischen Knoblauchs weiter verschlechtert und zu einem deutlichen Anstieg der Importe aus Ländern außerhalb der EU geführt“, heißt es. Trotz der Herausforderungen und der Tatsache, dass der Großteil des Frühknoblauchs bereits ausgesät wurde, erwartet die Mesa Nacional del Ajo, dass die Anbauflächen in der
kommenden Kampagne auf einem ähnlichen Niveau bleiben wird. Appell an die Behörden
Die Interessenvertretung forderte die zuständigen Behörden auf, die Herausforderungen des Sektors stärker in den Fokus zu nehmen. Der Verlust an Wettbewerbsfähigkeit verschärfe auch die Probleme der Landflucht in ländlichen Regionen. Hinzu komme die Herausforderung die junge Generation für den Knoblauchanbau zu gewinnen.
Reichere Macadamia-Ernte in Australien
Die australischen Erzeuger ernteten 2024 insgesamt 53.950 t Macadamias in der Schale bei 3,5 % Feuchtigkeitsgehalt (57.850 t bei 10 % Feuchtigkeitsgehalt). Davon geht der Branchenverband Australian Macadamia Society (AMS) aus. Obwohl die Ernte knapp unter der ursprünglichen Prognose von 56.000 t (bzw. 60.000 t bei 10 % Feuchtigkeitsgehalt) liegt, bedeutet diese Menge eine Produktionssteigerung um 11,5 % im Vergleich zum Vorjahr.
Laut
AMS-Geschäftsführerin
Clare Hamilton-Bate ist dieses Ergebniss, angesichts der herausfordernden Bedingungen, bemerkenswert. „Für viele Erzeuger brachte die diesjährige Saison anhaltende Hitze und ausgedehnte Regenperioden mit sich. Dennoch dauerte die Ernte für einige bis in den November, was zu einer längeren Saison als üblich führte“, erklärte die Geschäftsführerin. Neben einer insgesamt soliden Qualität hob sie außerdem das Wachstum bei Erntemengen und Kalibern hervor. Die australischen Macadamia-Erzeuger richten ihren Blick nun auf die Ernte 2025. Die meisten Regionen verzeichneten bisher günstige
Wachstumsbedingungen. „Einige Teile von Südost-Queensland und NordNew South Wales hatten gemischte Bedingungen mit hohen Temperaturen und nassem Wetter, aber insgesamt waren Blüte und Fruchtansatz gut“, erklärte Hamilton-Bate. Darüber hinaus wird erwartet, dass eine signifikante Anzahl junger Bäume im kommenden Jahr erstmals Früchte tragen wird, was sich positiv auf die Ernte auswirken dürfte.
SÜDAFRIKA
Rosinenbranche mit ambitionierten Produktionszielen
Südafrika plant durch eine Ausweitung der Anbauflächen und Effizienzsteigerungen zum drittgrößten Rosinenproduzenten der Welt aufzusteigen. Dieses ehrgeizige Ziel wird laut Raisins SA durch neue Zahlen des International Nut & Dried Fruit Council (INC) untermauert, die Südafrika mit einer marktfähigen Produktion von 89.700 t im Jahr 2023/24 als größten Produzenten der Südlichen Hemisphäre ausweisen, deutlich vor Chile (57.000 t), Argentinien (30.000 t) und Australien (7.309 t).
Insgesamt belegt Südafrika derzeit den sechsten Platz in der weltweiten Produktion. Doch mit großen Unternehmen, die erhebliche Summen in die Ausweitung der Produktion investieren, um die wachsende Nachfrage im Bereich gesunder Snacks zu bedienen, besteht erhebliches Potenzial für weiteres Wachstum. Indien und die Türkei produzierten 2023/24 jeweils mehr als 200.000 t, obwohl insbesondere die türkische Ernte stark von extremen Wetterbedingungen beeinträchtigt wurde. Iran, die USA und China erzielten jeweils eine Ernte von 150.000 t bis 155.000 t. Seit der Jahrhundertwende verzeichnet Südafrika einen stetigen Produktionsanstieg, der auf die Vergrößerung der landwirtschaftlichen Betriebe, Investitionen in neue Technologien und Sorten sowie die Einführung effizienterer Anbaumethoden zurückzuführen ist. Während die südafrikanische Rosinenproduktion im Jahr 2000 noch bei 38.142 t lag, stieg sie bis 2010 auf 50.628 t und bis 2020 auf 85.080 t. Aufgrund der als gesund gemeldeten Reben und bei günstigen Witterungsbedingungen wird für 2024/25 eine weitere Produktionssteigerung auf eine Erntemenge von 90.000 t bis 110.000 t prognostiziert.
Wallnüsse
Chilenische Walnüsse im Fokus: Chancen, Herausforderungen und nachhaltige Perspektiven
Die Walnussbranche in Chile steht vor spannenden Entwicklungen: Von klimatischen Herausforderungen und steigenden Exportmengen bis hin zu Innovationen in der Plantagenpflege und Wassernutzung. Im Interview gibt Chilenut exklusive Einblicke in die Ernteaussichten, die Bedeutung Europas als Abnehmermarkt und die Vorteile chilenischer Walnüsse für internationale Käufer –insbesondere in Hinblick auf Qualität, Nachhaltigkeit und den wachsenden Wettbewerb auf globalen Märkten.
Wie sehen die Ernteaussichten für chilenische Walnüsse, speziell vor dem Hintergrund der klimatischen Rahmenbedingungen in letzter Zeit, in der kommenden Saison aus? Wieviel Ware gelangt davon voraussichtlich in den Export für die internationalen Märkte?
Die Witterungsbedingungen in dieser Saison waren für Walnussbäume günstig, da der Winter eine gute Ansammlung von Kühlstunden und reichlich Niederschlag mit sich brachte, was die Wasserverfügbarkeit in den ersten Monaten sicherstellte – eine äußerst vorteilhafte Situation für Walnussplantagen. Auch der Frühling war günstig: Keine Fröste und moderate Temperaturen förderten die Fruchtentwicklung, was zu einem starken Austrieb und einem vielversprechenden Fruchtansatz für die kommende Ernte führte. Auf der Grundlage dieser Informationen wird die chilenische Walnussernte voraussichtlich 175.000 MT erreichen, was einem Anstieg von 30 % gegenüber der vorherigen Ernte entspricht und leicht unter den Produktionsspitzen der Jahre 2022 und 2023 liegt, die über 180.000 MT lagen. Derzeit befinden sich die Walnüsse in der Anfangsphase ihres Wachstums, und die Wetterbedingungen sind weiterhin günstig. Abgesehen von geringfügigen Niederschlägen verläuft die Entwicklung bisher normal, so dass die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ernte 2025 gegeben sind.
Wie entwickeln sich die Anbauflächen für Walnüsse in Chile? Gibt es in den verschiedenen chilenischen Anbauregionen unterschiedliche Dynamiken in dieser Hinsicht? In Chile erstreckt sich der Walnussanbau über mehr als 1.000 Kilometer von Norden nach Süden, was zu einer Vielzahl von Anbaugebieten mit unterschiedlichen Bedingungen führt. Während sich die Walnussplantagen noch vor einigen Jahren vor allem in Zentralchile konzentrierten –insbesondere in den Provinzen Los Andes und Santiago –, haben klimatische Herausforderungen, einschließlich geringerer Niederschläge, zu einem Rückgang der Anbauflächen in diesen Regionen geführt. In den letzten Jahren hat sich das Wachstum von der O‘Higgins-Region in den Süden verlagert, vor allem aufgrund der besseren Wasserverfügbarkeit und des Vorhandenseins geeigneter Flächen für den Walnussanbau.
Das Diagramm zeigt die Verteilung der mit Walnüssen bepflanzten Hektar in Chile. Sie zeigt den Rückgang der Anbaufläche in den nördlichen Regionen, vertreten durch
Coquimbo und Valparaíso, und die Ausdehnung nach Süden in die Regionen O‘Higgins, Maule, Ñuble und Biobío.
Was sind aus Sicht der chilenischen Walnussbranche die größten Pluspunkte der heimischen Walnuss-Produktion? Wo liegen die Vorteile für die Käufer, insbesondere für die in Europa?
Die größten Vorteile liegen in der Qualität des Produkts:
• Für die Verbraucher ist die Frische von Juli bis Dezember die beste Option.
• Geschmack, dank seiner Natur schmecken chilenischen Walnüsse besser, süßer, weich, raffiniert und zart.
• Farbe des Kerns, Extra helle Farbe, die nicht in anderen Ursprüngen mit der Konsistenz von Chile gefunden wird. Dies wird von den Verbrauchern sehr geschätzt.
• Zeitplan. Aus Sicht der Käufer eignet sich der chilenische Ursprung perfekt, um die Nachfragespitzen im Weihnachtsgeschäft mit einer zuverlässigen Quelle zu decken.
• Hochwertige Verarbeitungsanlagen, die den höchsten Standards der Branche entsprechen
dEuropa ist traditionell der größte Abnehmer von chilenischen Walnüssen gewesen, andere Märkte in Mittel- und Zentralasien haben aber zuletzt erheblich an Bedeutung gewonnen. Wie wichtig ist Europa und darin vor allem Deutschland perspektivisch für Chile?
Deutschland ist der größte Walnussverbrauchermarkt in Europa und sicherlich auch für Chile von Bedeutung. Tatsächlich hat Chile in den letzten vier Jahren Marketingkampagnen in Deutschland durchgeführt. Leider hat die Preissensibilität zu einem Rückgang der Mengen geführt, wobei Frische, Qualität und Geschmack zweitrangig geworden sind. Trotzdem sind wir zuversichtlich, dass Chile langfristig wieder eine starke Präsenz in Deutschland erlangen wird, da die Verbraucher zunehmend Wert auf qualitativ hochwertige, frische Produkte legen und nicht nur auf den Preis.
Technologische Weichenstellungen –Trends 2025 für die Frischwarenbranche
Produzenten und Händler von Obst und Gemüse stehen vor einem entscheidenden Jahr. Der wachsende Einfluss von gesundheits- und umweltbewussten Verbrauchern, der Druck, digitale Transformation voranzutreiben, und der anhaltende Personalmangel machen deutlich, dass Unternehmen innovative Strategien benötigen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine aktuelle Studie von Aptean, die zusammen mit B2B International durchgeführt wurde, gibt Einblicke in die größten Herausforderungen und technologischen Trends, die die Lebensmittel- und Getränkbranche im Jahr 2025 prägen werden.
Alles im Blick:
Rückverfolgbarkeit und Lieferkettenmanagement spielen in der Frischwarenbranche eine entscheidende Rolle. Die Bedeutung automatisierter Prozesse in Unternehmen nimmt zu.
Die Ergebnisse sind auch für die Frischwarenbranche von Bedeutung, denn sie zeigen, wie Technologie helfen kann, sich als Unternehmen in einem dynamischen Marktumfeld erfolgreich zu positionieren.
Verbraucherpräferenzen: Wandel als Chance begreifen
Die Verbraucher fordern mehr Transparenz, Nachhaltigkeit und Qualität – besonders bei Frischwaren. Dabei spielt die Generation Z eine Schlüsselrolle: Diese Konsumenten legen nicht nur Wert auf umweltfreundliche Verpackungen und Regionalität, sondern erwarten auch eine klare Kommunikation über Herkunft und Frische der Produkte. Laut der Studie sehen 34 % der Unternehmen veränderte Verbraucherpräferenzen als größte Herausforderung. Doch dieser Wandel birgt
Chancen: Unternehmen, die in moderne Technologien investieren, können diese Trends frühzeitig erkennen und nutzen. So helfen ERP-Systeme und
Business-Intelligence-Lösungen dabei, Daten über Markttrends zu analysieren und die Produktpalette gezielt anzupassen, um neue Zielgruppen anzusprechen und die Kundenbindung zu stärken.
Digitalisierung: Basis für Effizienz und Transparenz
Obwohl die Digitalisierung seit Jahren ein Thema ist, hinkt man in der DACH-Region hinterher. Fast ein Viertel der befragten Unternehmen befindet sich noch in den Anfängen der Transformation. Besonders die Integration bestehender Systeme wird häufig als Hindernis genannt. Für die Frischwarenbranche ist die Digitalisierung jedoch essenziell. Vom Erzeuger bis zum Verbraucher ermöglicht sie eine durchgängige Rückverfolgbarkeit und effizientere Prozesse. Moderne IT-Lösungen helfen nicht nur dabei, Bestände besser zu verwalten, sondern auch Produktions- und Lieferketten transparenter zu gestalten. Gerade bei leicht verderblichen Pro-
dukten ist dies entscheidend, um Verluste zu minimieren und die Qualität zu sichern.
Automatisierung als Antwort auf den Arbeitskräftemangel
Der Mangel an Personal bleibt eine der größten Herausforderungen, auch für die Frische: in der DACH-Region fehlen bereits Hunderttausende Arbeitskräfte. Hier setzt die Automatisierung an: Sie bietet Lösungen, um zeitintensive manuelle Tätigkeiten zu reduzieren und die Effizienz zu steigern. In der Studie gaben 70 % der Unternehmen an, bereits auf Automatisierung zu setzen – insbesondere in Bereichen wie Rückverfolgbarkeit und Lieferkettenmanagement. In der Frischwarenbranche können automatisierte Sortier-, Verpackungs- und Lagerprozesse dazu beitragen, die Produktivität zu erhöhen und gleichzeitig die Kosten zu senken.
Cloud-basierte Systeme gewinnen in der Branche zunehmend an Bedeutung. Sie bieten nicht nur Echtzeitda-
tenzugriff, sondern erleichtern auch die Skalierung von Geschäftsprozessen. Laut der Studie haben 41 % der Unternehmen ihre ERP-Systeme bereits in die Cloud verlagert, weitere 43 % befinden sich in der Umsetzung. Für die Frischwarenbranche bedeutet dies, dass saisonale Schwankungen und plötzliche Nachfragesteigerungen besser gemeistert werden können. Cloud-Lösungen verbessern zudem die Qualitätssicherung und Compliance, indem sie automatisierte Updates und flexible Datenzugriffe ermöglichen. Unternehmen profitieren so von einer höheren Agilität und sind besser für zukünftige Herausforderungen gerüstet.
Künstliche Intelligenz: Der nächste Entwicklungsschritt
KI hat sich von einem Zukunftsthema zur Realität gewandelt. In der Studie gaben 48 % der Unternehmen an,
KI bereits aktiv zu nutzen, während weitere 38 % sich in der Implementierungsphase befinden. Besonders gefragt sind Anwendungen in der Optimierung der Lieferkette und der Vorhersage von Nachfrage und Beständen. In der Frischwarenbranche kann KI genutzt werden, um Ernteerträge genauer zu prognostizieren, die Lagerhaltung zu optimieren und Markttrends frühzeitig zu erkennen. Dies ist besonders wertvoll, um Schwankungen bei Angebot und Nachfrage zu begegnen. Unternehmen, die KI einsetzen, können nicht nur effizienter arbeiten, sondern sich auch einen Wettbewerbsvorteil sichern.
Fazit: Strategische Investitionen als Schlüssel zum Erfolg
Diese Trends machen deutlich: Technologie wird im Jahr 2025 und darüber hinaus eine entscheidende
Rolle für den Erfolg in der Frischwarenbranche spielen. Unternehmen, die jetzt in moderne ERP-Systeme, Automatisierung und KI-Lösungen investieren, schaffen die Grundlage für nachhaltiges Wachstum. Wissen, was man isst – über Herkunft und Frische wollen Konsumenten informiert werden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.aptean.com.
Niederlande
Große Vielfalt und hohe Qualität
Die Tomate bleibt eine der beliebtesten Gemüsearten Europas und die Niederlande spielen weiterhin eine bedeutende Rolle in der Produktion und Vermarktung dieses Produktes. Der Branchenverband GroentenFruit Huis gab in diesem Sommer in seinem Factsheet für das Jahr 2023 Einblicke in die Entwicklungen der niederländischen Tomatenproduktion, ihre Hauptmärkte und die wichtigsten Konsumtrends.
Im Jahr 2023 erfüllten 69 % der in den Niederlanden angebauten Tomaten die Anforderungen des Umweltstandards „On the way to PlanetProof“.
Im Jahr 2023 betrug demnach die gesamte Anbaufläche für Tomaten in den Niederlanden 1.771 ha. Mit einer Produktion von 726.000 t und 220 aktiven Betrieben zeigen sich die Niederlande als wichtiger Akteur auf dem europäischen Markt. Die Flächennutzung ist dabei auf verschiedene Tomatenarten aufgeteilt, darunter Strauchtomaten, Cherrytomaten, Pflaumentomaten und Fleischtomaten. Von den 965.000 t Tomaten, die im Jahr 2023 vermarktet wurden
(einschließlich Re-Exporte), gingen 35 % nach Deutschland, dem mit Abstand wichtigsten Absatzmarkt. Das Vereinigte Königreich folgt mit einem Marktanteil von 16 %, während Italien 7 % und Polen 5 % der niederländischen Exporte ausmachen. Der niederländische Binnenmarkt nimmt 10 % der Produktion auf, während 22 % in andere europäische und außerhalb Europas gelegene Länder gehen.
Nachhaltigkeit und Konsum
Ein wichtiger Trend in der niederländischen Tomatenproduktion ist die Nachhaltigkeit. Im Jahr 2023 erfüllten dem Factsheet zufolge 69 % der in den Niederlanden angebauten Tomaten die Anforderungen des Umweltstandards „On the way to PlanetProof“. Dieser Standard betont umweltfreundliche und nachhaltige Anbaumethoden, die sowohl den Klimaschutz als auch die Ressourcenschonung unterstützen. Tomaten sind aber nicht nur ein wichtiger Bestandteil der niederländischen Landwirtschaft, sondern auch der Ernährung der Bevölkerung. Der durchschnittliche Konsum frischer Tomaten pro Person ist in den zurückliegenden Jahren stetig gestiegen –von 5,4 kg im Jahr 2020 auf 8,7 kg im Jahr 2023. Besonders beliebt sind dabei Cherrytomaten, insbesondere die Pflaumen-Cherrytomaten, die oft als Snacktomaten bezeichnet werden. Diese finden nicht nur in der Küche, sondern auch als Zwischenmahlzeit immer mehr Anhänger. Basierend auf einer Analyse des Kaufvolumens zeigt sich, dass Haushalte mit Kindern, Senioren und junge Erwachsene zu den Hauptkonsumenten von Tomaten in den Niederlanden gehören. Besonders Snacktomaten
erfreuen sich wachsender Beliebtheit bei einer breiten Bevölkerungsgruppe. Der Branchenverband zieht ein klares Fazit: „Die Tomatenproduktion in den Niederlanden ist ein Paradebeispiel für Effizienz und Marktorientierung in der Landwirtschaft. Mit einer Vielzahl an Sorten, einer hohen Exportquote und einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit bleibt die niederländische Tomatenbranche ein wichtiger Spieler im internationalen Markt. Gleichzeitig zeigt der steigende Pro-Kopf-Konsum, dass Tomaten auch weiterhin eine zentrale Rolle in der europäischen Ernährung einnehmen werden.“ Andere Länder holen auf
Gleichwohl befinden sich die Niederlande in einem intensiven Wettbewerb mit anderen Anbauländern. Polen ist der Aufsteiger, wenn es um den Anbau von Tomaten in der EU geht. Dies geht aus Daten von Eurostat hervor. Zwar hatte das Land, ausgehend von 779.000 t im Jahr 2019, im Folgejahr zunächst einen erheblichen Rückgang auf 659.000 t zu verkraften. In den Jahren 2021 stabilisierten sich die Produktionsmengen jedoch rasch wieder auf 727.000 t bzw. 731.000 t. Im Jahr 2023 kletterten diese dann sogar auf 817.000 t, eine Menge, mit der Polen sogar die Niederlande deutlich übertrumpft haben. Die niederländische Tomatenproduktion sank im vergangenen Jahr auf nur noch 726.000 t. Im Jahr zuvor hatte die Menge noch bei 770.000 t gelegen, in den Jahren 2019 bis 2021 waren es jeweils um die 900.000 t gewesen. Italien verzeichnete den Eurostat-Daten zufolge ebenfalls einen markanten Zuwachs von 952.000 t im Jahr 2022 auf 1,029 Mio t im Jahr 2023, während Spanien von 1,652 Mio t (2022) auf 1,608 Mio t (2023) verlor.
Looye Kwekers
Nachhaltiges Gewächshaus eröffnet –mehr Tomaten für die Fans
Damit alle immer gut mit den Premium-Tomaten von Looye Kwekers versorgt sind, hat der Erzeuger die Anbaufläche erweitert. Das neue Gewächshaus entspricht modernen Standards und sorgt dafür, dass sich die Tomaten gut entwickeln und gleichbleibend gut schmecken. Mit seiner effizienten Bauweise und seinem innovativen Energiemanagement ist der Neubau noch dazu nachhaltig, so Looye.
Looye Tomaten sind gefragt. Mit ihrem einzigartigen vollen Geschmack und der gleichbleibend hohen Qualität hat die Brand bereits viele Fans gewonnen – und ihre Zahl steigt. Damit auch zukünftig ausreichend Angebot gewährleistet werden kann, hat Looye nun ein neues Gewächshaus eröffnet. Direkt neben dem bestehenden Anbaustandort in Burgerveen sind zusätzliche 8,2 ha überdachte Fläche für Tomatenpflanzen entstanden.
Energie für die Tomaten und die Umwelt
Das Gewächshaus der Zukunft: In dem halbgeschlossenen System gibt es einige Raffinessen. Ventilatoren an den Wachstumsrinnen sorgen für Luftzufuhr: Im Herbst und Winter wird diese durch Heizblöcke erwärmt. „So können wir im Winter entfeuchten und im Frühjahr und Sommer kühlen, um ein optimales Gewächshausklima zu schaffen“, erklärt Annelies Looije,
Geschäftsführerin von Looye Kwekers. Außerdem ist es möglich, die Luft innerhalb des Gewächshauses umzuwälzen. So kann z.B. die Abwärme der Beleuchtung im Winter zum Heizen genutzt werden. Die beiden neuen Heizmethoden sorgen für einen erheblichen Rückgang des Energiebedarfs: „Wir können hier Tomaten mit 25 % bis 30 % weniger Wärmezufuhr anbauen und das verfügbare CO 2 auf einem höheren Niveau halten als in einem herkömmlichen Gewächshaus“, so Looije. Außerdem gibt es einen Verdunklungsschirm, der vor zu viel Wärmestrahlung von außen schützt. Das ist besonders im Sommer wichtig, um die Temperatur zu regulieren. Ein Energieschirm lässt im Winter die raren Sonnenstrahlen durch und hält die Wärme am Boden bei den Pflanzen. So verringert er die zum Heizen nötige Energie. Die Beleuchtung erfolgt durch LED-Lampen. Strom sowie Wärme werden von einem Jenbacher-Blockheizkraftwerk er -
zeugt. Um dessen Kapazität möglichst auszuschöpfen, bemüht sich Looye Kwekers um weitere Einsatzmöglichkeiten für die hergestellte
Wärme: Dazu ist das Unternehmen an der 2023 gegründeten Energiegenossenschaft PrimA4a beteiligt. Bereits zu Weihnachten sollen die ersten Looye-Tomaten aus dem neuen Gewächshaus in deutschen Märkten verfügbar sein.
Mit dem neuen Gewächshaus stehen zusätzliche 8,2 ha überdachte Fläche für Tomatenpflanzen zur Verfügung.
IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V.
Rezyklatmenge bei Kunststoffverpackungen steigt um 24 Prozent
Eine aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmens Conversio im Auftrag der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. (IK) zum Monitoring des Rezyklateinsatzes in Kunststoffverpackungen dokumentiert erhebliche Fortschritte in der Kreislaufwirtschaft von Kunststoffverpackungen. Demnach ist der Einsatz von Rezyklaten (Post-Consumer-Rezyklat, PCR, und Post-Industrial-Rezyklat, PIR) seit 2021 um 24 % auf 580 kt (2021: 467 kt) gestiegen. Diese Steigerungen wurden maßgeblich durch eine Zunahme der PCR-Mengen erreicht, von 369 kt im Jahr 2021 auf 470 kt im Jahr 2023.
IK-Geschäftsführerin Dr. Isabell Schmidt fasst Licht und Schatten der Studie zusammen: „Trotz der beeindruckenden Aufholjagd beim Einsatz recycelter Kunststoffe in Verpackungen wird das 2018 selbst gesteckte ambitionierte IK-Ziel, bis 2025 eine Million Tonnen Rezyklate oder biobasierte Kunststoffe einzusetzen, nicht erreicht werden können.“ Zudem erklärte Schmidt: „Unsere Industrie zeichnet sich nicht nur durch Transparenz bei ihren Kennzahlen aus, sondern auch durch den unveränderten Willen, die eine Million Tonnen Rezyklateinsatz zu erreichen. Das gelingt aber nur, wenn Politik, Industrie, Kunden und Behörden kooperativer zusammenwirken. Dazu gehören eine noch bessere Sammlung und Sortierung, Design for Recycling, verlässliche Kundennachfrage und schnellere Zulassungen für Rezyklate im Lebensmittelkontakt. Kreislaufwirtschaft ist unsere beste ökonomische und öko-
IK-Geschäftsführerin
Dr. Isabell Schmidt
logische Handlungsoption, nicht nur für den Standort Deutschland.“
Auch der Anteil von Rezyklaten in Kunststoffverpackungen konnte auf 15 % erhöht werden (2021: 11 %).
Allerdings ist die verarbeitete Kunststoffmenge im Vergleichszeitraum um 12 % auf 3.840 kt gesunken. „Besonders freut uns die Dynamik im Bereich der biobasierten Kunststoffe, die erstmalig die 2-Prozent-Marke überschreiten konnten“, so Isabell Schmidt. Biobasierte Kunststoffe machen laut Conversio-Studie 2,2 % der verarbeiteten Menge aus. Mit dem Monitoring der Rezyklateinsatzmengen dokumentiert die IK nicht nur die Meilensteine in der Kreislaufwirtschaft, sondern auch die großen Herausforderungen durch die Zielvorgaben aus der PPWR bis 2030: PET-Getränkeflaschen sind aktuell die einzigen Verpackungen, die mit durchschnittlich 49 % PCR-Einsatz die Zielvorgaben erfüllen. In nicht
kontaktempfindlichen Verpackungen (außer PET) stieg der PCR-Einsatz zwar deutlich von 185 kt auf 258 kt, was einem Anteil von 18 % entspricht – liegt aber dennoch unter dem Ziel von 35 %. Kontaktempfindliche Verpackungen (außer PET) nutzen bisher 11 kt PCR – vor allem im Bereich der Körperpflege. Dies entspricht weniger als 1 % und liegt weit unter den geforderten 10 % der PPWR. „64 % der produzierten Kunststoffverpackungen werden als kontaktempfindlich eingestuft“, so Isabell Schmidt. „Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die eingesetzten Rezyklate. Neben PET Getränkeflaschen erreichen weitere mechanisch recycelte Kunststoffe bereits verschiedene, durchaus hohe Qualitätsstufen. Hier sind Gesetzgeber und Zulassungsbehörden gefragt, um die vorhandenen Potenziale effizient, schnell und klimaschonend zu heben.“
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Mit KI nachhaltige Kunststoffverpackungen entwickeln
Der vom Bundsministerium für Forschung und Bildung geförderte KI-Anwendungshub Kunststoffverpackungen zur nachhaltigen Verpackungsentwicklung durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) hat in einer deutschlandweiten Aktion im November 2024 erste große Meilensteine vorgestellt, teilt das Fraunhofer IVV mit.
MForschende des Innovationslabors KIOptiPack bei der Optimierung eines Verfahrens zur Verpackungsproduktion.
ehr als 50 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft präsentierten u.a. eine visionäre Verpackungsentwicklungs-Software sowie IT-Modelle für die erstmalige Verknüpfung multipler Akteure der Kunststoff-Verpackungsindustrie in einem virtuellen Datenraum. Gerade die Ökobilanz spielt eine immer größere Rolle. Da Kunststoffverpackungen bekanntlich schwer abbaubar sind, ist es umso wichtiger, diese zu recyceln und im Kreislauf zu führen. Das fordert auch die neue EU-Verpackungsverordnung (PPWR), wonach bis 2030 alle Verpackungen aus Kunststoff zu einem Mindestanteil von bis zu 35 % aus Rezyklaten hergestellt werden müssen. Hier setzt nun die Forschung des KI-Anwendungshub an. Dabei steht im Rahmen des Innovationslabors KIOptiPack die Entwicklung einer komplett neuen branchenübergreifenden Software im Mittelpunkt, die eine ganze Reihe wichtiger Anforderungen an eine Kunststoffverpackung berücksichtigen kann und mit Hilfe von mathematischen Modellen und KI-basierter Methoden zu einer Gesamtschau vereint. Nach vollständiger Integration aller Daten schlägt zukünftig die Software bestmögliche Verpackungsdesigns für ein bestimmtes Produkt bei gleichzeitigem minimalem Materialaufwand vor. Aktuell fügen führende Akteure aus allen Bereichen der Verpackungswirtschaft bestehende Software-Bausteine zusammen, die verschiedenste Faktoren berücksichtigen, wie bspw. die Haltbarkeit des Produktes, die Ökobilanz einer Verpackung, deren Auswirkungen auf die Umwelt, den Einsatz von Rezyklaten und sogar die Konsumentenakzeptanz. Damit wird es den Unternehmen erstmalig ermöglicht, ohne aufwendige Testphasen und zusätzlichen Materialeinsatz zu einer optimalen Verpackungslösung im Sinne der Nachhaltigkeit zu kommen. „Wir als Forscher freuen uns, mit unseren Entwicklungen einen Beitrag in Richtung Transformation hin zu nachhaltigeren, auf gesicherten Daten beruhenden Verpackungslösungen leisten zu können“, freut sich Prof. Marek Hauptmann, Projektleiter Anwendung KIOptiPack vom Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV. „In einem nächsten Schritt wollen wir ähnliche Forschungsprojekte auch für die Papierindustrie auf den Weg bringen.“
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22.-23. SEPTEMBER 2025 | DÜSSELDORF
Das Top-Event für die deutsche Frischebranche
SAVE THE DATE
Das sagen unsere Teilnehmer:innen über den DOGK 2024
“Toller Austausch, der über ein kurzes Hallo hinaus geht.“
“Jedes Jahr ein Highlight auf meiner Agenda!“
“Wichtigstes Netzwerk-Event der Branche.“
“Super Networking und interessante Beiträge!“
“Themen geben neue Einblicke über den Tellerrand hinaus.“
(Zitate aus der Teilnehmerbefragung 2024)
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Mehr Information und Anmeldung: www.dogkongress.de