FRUIT LOGISTICA Preview I

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TECH STAGE

On 2 days, Tuesday and Wednesday, 10 technical solutions from the following product groups will be presented to you.

The technology of tomorrow –you will find it today at FRUIT LOGISTICA.

The Tech Stage is an open forum in the middle of the fair and open to all trade visitors free of charge.

Don’t miss the chance and reserve your time slot an Tech Stage 2024!

You can find the registration form here: fruitlogistica.com/Events/Tech Stage

2024 PROGRAMME (subject to change)

• Wednesday, 7.2.2024

11.00-11.20 Hydrophilic coating on ETFE – The sustainable future in the greenhouse market

• Oliver Lorret, Hueck Folien GmbH, Austria

11.30-11.50 Enhanced Reefer Container Air Flow and the RAFT-Kit

• Craig Osner, Reefer Air Flow Technologies, South Africa

14.00-14.20 Get rid of supply chain shocks with the Fresh4cast tools

• Mihai Ciobanu, Fresh4cast, UK

14.30-14.50 Reducing food waste by tracking supply chain

• Gerd Uitdewilligen, Copeland, USA

15.00-15.20 Apeel Ripe Track – product quality in view at all times

• Ryan Fink, Apeel Sciences, USA

• Thursday, 8.2.2024

11.00-11.20 Solving emerging new challenges in exotic fruit transport with innovative ripening technology

• Roland Wirth, Frigotec GmbH Kälte- und Verfahrenstechnik, Germany

11.30-11.50 Región of Murcia at the forefront of agricultural biotechnology companies

• Manuel Tornel Martínez, Agritechmurcia, Spain

12.00-12.20 Ozone 4.0 - pioneering way of treatment of the process water - controlled, safe and sustainable.

• Jürgen Bischhaus, Arrow Lake AB, Sweden

• Camilla Khrulova, Arrow Lake AB, Sweden

14.00-14.20 Multivac integrated packaging systems for fruit and vegetable applications

• Cem Yildirim, Multivac Sepp Haggenmüller SE & Co. KG, Germany

14.30-14.50 The new AI sorting and grading revolution

• Sebastian Stoof, Tomra Food, New Zealand

15.00-15.20 Maximising Grower Success: Harnessing AI for improved business results

• Rien Kamman, Source.ag, Netherlands

FRUCHTHANDEL MAGAZIN

Focus issues for FRUIT LOGISTICA 2024: No. 1/2 2024 to 10/2024

Fruchthandel Magazin-Advertising Department: anzeigen@fruchthandel.de

Tel +49-(0)211-9 91 04-40

12. JANUAR 2024

06 AUFTAKT

06 Deutschland: Bundesweite Proteste von Landwirtschaft und Transportgewerbe

07 Israel: Krieg reduziert Tomaten- und Salatproduktion deutlich

08 FRUI T LOGISTICA

08 FRUIT LOGISTICA Innovation Award: Nominierte vorgestellt und neuer Technologiepreis angekündigt

10 FRESH CONVENIENCE

10 ISI Ismaninger Feldgemüse GmbH: Nicht um jeden Preis

12 KRONEN GmbH: Messe-Premiere – vollautomatische Roboter-Lösung für Avocados und anderes Obst

14 Sormac: PepperCorer PC-55 übertrifft alle Erwartungen

15 Deutschland: Unfaire Mehrwertsteuer?

16 Niederlande: Außer-Haus-Markt kaufte weniger Obst und Gemüse

17 Rohwarenversorgung bei Fresh Cut-Salaten bleibt kritisch

18 SAATGUT & SORTENENTWICKLUNG

18 Bejo Samen: Mit Innovationen auf der FRUIT LOGISTICA neue Maßstäbe setzen

19 BDP: „Rahmenbedingungen müssen stetig weiterentwickelt werden“

21 Vom Stressabbau der Pflanzen

22 PRO DUKTE IM TREND

22 Limetten: Die Fangemeinde wächst weltweit

25 DEUTSCHLAND

25 Hat der Erdbeeranbau noch eine Zukunft?

28 Der Handel im Spannungsfeld zwischen Erzeuger und Verbraucher

30 SCHLUSSPUNKT

30 Pflanzenschutz: Forscher entwickeln RNA-basiertes Insektizid RUBRIKEN

09 Personelles

24 Verbraucherpreise

30 Themenvorschau / Impressum

Titelfoto: ISI Ismaninger Feldgemüse GmbH

„Wenn die Bundesregierung sich nicht ernsthaft mit den Anliegen der Protestierenden auseinandersetzt, dann droht nicht nur der Agrarstandort

Deutschland noch mehr Schaden zu nehmen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher werden es ebenfalls schnell zu spüren bekommen.“

Bauer sucht Stau

Kurz bevor ich mit dem Schreiben dieses Textes begonnen habe, fuhr ein schier endloser Korso aus Traktoren und Lkw – hupend und mit gelbem Blinklicht – durch den Düsseldorfer Vorort, in dem meine Familie und ich leben. Schnell war klar, die für diese Woche angekündigten ‚Bauernproteste‘ haben begonnen. Alles lief ganz geordnet ab, aber ich war von der Menge der Teilnehmenden wirklich überrascht. Von der Größe her konnte sich die Kolonne ohne Weiteres mit dem Rosenmontagszug messen. Nur der Anlass war nicht so lustig. Bauernstand und Transportgewerbe protestierten mit den Aktionen gegen die Haushaltspläne der Bundesregierung, weil sie schlichtweg um ihre Existenz bangen. Vor allem die Förderung von Agrardiesel, die Kfz-Steuerbefreiung, die Vermeidung einer doppelten CO2-Bepreisung sowie die Unterstützung eines klimafreundlichen Straßengüterverkehrs und schließlich mehr Geld für Infrastruktur sind Bestandteil der Forderungen. Alles Themen, die nicht mal eben so aufgetaucht sind, sondern aus Sicht der Protestparteien schon viel zu lange stiefmütterlich behandelt werden und die Zukunftsfähigkeit beider Sektoren bedrohen. Entsprechend viel Wut hat sich aufgestaut und entsprechend geht es den Protestierenden auch darum, gegenüber der Öffentlichkeit und Politik klarzustellen, dass Landwirtschaft und Logistik nicht beliebige Teile, sondern zentrale Lebensadern der deutschen Wirtschaft und Lebensmittelversorgung sind. Teilerfolge konnten inzwischen schon erreicht werden, z.B. bei der Kfz-Steuer. Doch beim Agrardiesel kam nicht mehr als eine Übergangslösung heraus. Weder für das Gelingen der ‚ökologischen Wende‘ noch für eine prosperierende Wirtschaft reicht das aus. Nichts Halbes und nichts Ganzes also – das wirkt konzeptlos und ist äußerst gefährlich für den gesamten Standort Deutschland. Gleichwohl muss zum demokratischen Recht auf freie Meinungsäußerung auch die demokratische Pflicht zur Mäßigung gehören. Die gewaltsamen Ausschreitungen der Vorwoche sind nicht hinnehmbar. Umso mehr, als rechtspopulistische Strömungen das eigentlich legitime Aufbegehren weiterhin skrupellos für sich zu instrumentalisieren trachten. Dazu muss die Protestbewegung unbedingt größtmöglichen Abstand wahren, sonst schadet sie sich und ihrem Anliegen. Ein anderer Aspekt droht in der entbrannten öffentlichen Debatte ein wenig unterzugehen. Es sind beileibe nicht nur die riesigen Landwirtschaftsbetriebe mit Winterweizen, Winterraps oder Silomais, die von den Plänen der Bundesregierung betroffen sind. Auch Obst- und Gemüsebetriebe leiden schon seit Jahren massiv unter hohen Kosten, niedrigen Erzeugerpreisen, ungleichen Wettbewerbsbedingungen in der EU sowie unter zunehmender Planungsunsicherheit. Die Politik muss endlich verstehen, dass Subventionskürzungen und eine nochmalige Verschärfung der allgemeinen Rahmenbedingungen unweigerlich zu einem beschleunigten Höfe- und Betriebssterben führen würden. Umso mehr, wo doch schon unter optimalen Bedingungen kaum Nachwuchs zur Verfügung steht. Wo kaum jemand, der eigentlich einen ‚grünen Beruf‘ ergreifen möchte, noch Perspektiven sieht. Wenn die Bundesregierung sich nicht ernsthaft mit den Anliegen der Protestierenden auseinandersetzt, dann droht nicht nur der Agrarstandort Deutschland noch mehr Schaden zu nehmen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher werden es ebenfalls schnell zu spüren bekommen. Weniger nationales, lokales oder regionales Obst und Gemüse, dafür mehr Importware. Jedoch, da darf man sich nicht täuschen, keineswegs zu günstigen Preisen.

LOGISTICS HUB

2024 PROGRAMME

• A global perspective on key challenges in perishable shipping

• New airfreight services and how they can open new markets

• Sustainability – the green light at the end of the tunnel

• Transport for tomorrow – new technologies for better supply chains

(subject to change)

• Wednesday, 7.2.2024 DAY 1 – GLOBAL TRENDS & OPPORTUNITIES

10.00 Keynote — A fresh global perspective on the international reefer market.

10.30 Panel — How can the perishable logistics business grow in 2024?

11.30 A brand new service centre and logistics concept for Europe’s exotics buyers.

14.00 The sky’s a limit: what does the capacity squeeze mean for airfreighted fresh produce?

14.30 Don’t carry the cost! Learn about the four biggest myths in fresh produce cargo claims.

15.00 The Brexit hangover: how can the UK’s supply chains recover?

15.30 A view from the Middle East: new markets and new frontiers for cool logistics and warehousing.

• Thursday, 8.2.2024 DAY 2 – SUSTAINABLE SUPPLY CHAINS

10.00 Keynote — A deep dive into fresh produce trade flows of the future.

10.30 How do we take a fair approach to Net Zero for airfreighted produce?

11:00 How can banana supply chains survive the permacrisis?

14.00 Keynote — What happens when the next crisis hits?

14.30 Supply chain decarbonisation in action: how to find viable alternatives for East African exporters.

15.00 Better returns: what can the produce business expect from reusable packaging?

15.30 New port security solutions for the digital age.

• Friday, 9.2.2024 DAY 3 – HIGH-TECH SOLUTIONS

10.00 A new, data-driven system to track produce shipments.

10.30 Are we on the right path to paperless produce shipments?

11.00 The world’s first cable-car system for fresh produce.

11.30 Coming in from the cold: How temperature adjustments could save the planet.

FRUCHTHANDEL MAGAZIN

Focus issues for FRUIT LOGISTICA 2024: No. 1/2 2024 to 10/2024

Fruchthandel Magazin-Advertising Department: anzeigen@fruchthandel.de Tel +49-(0)211-9 91 04-40 Messe Berlin GmbH Messedamm 22 |14055 Berlin | Germany Tel +49-(0)30-3038-0 | Fax +49-(0)30-3038-2020

www.fruitlogistica.com fruitlogistica@messe-berlin.com

Bundesweite Proteste

von Landwirtschaft und Transportgewerbe

POLITIK

DEU TSCHLAND Die vergangene Woche stand im Zeichen der gemeinsamen Protestaktionen, zu denen die deutsche Landwirtschaft und das Transportgewerbe aufgerufen hatten. Mit den Straßenblockaden, Demonstrationen, Sternfahrten und Kundgebungen wollten Landwirtinnen, Landwirte, das Transportgewerbe, Spediteure und Lkw-Fahrer ihre Unzufriedenheit mit den Haushaltspänen der Bundesregierung zum Ausdruck bringen. Ziel war auch, die Bevölkerung und Politik davor zu warnen, die Wettbewerbsfähigkeit und die Existenz der Landwir te und mittelständischen Transportunternehmen aufs Spiel zu setzen. Beide Verbände riefen ihre Mitgliedsunternehmen dazu auf, nach den Ausschreitungen in der

Vorwoche friedlich zu demonstrieren und nur an angemeldeten und genehmigten Protestaktionen teilzunehmen. Das Recht, landesweit Straßen zu blockieren, hatten die Protestparteien zuvor per gerichtlichem Eilverfahren erstritten. Die bundesweiten Aktionen, bis zum 12. Januar waren insgesamt 100 geplant, verliefen bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe friedlich. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, zeigte sich mit dem Start zufrieden. „Das war ein erfolgreicher Start in unsere gemeinsame Aktionswoche. Landwirtinnen und Landwirte haben (…) mit rund 100.000 Traktoren in ganz Deutschland ein deutliches Zeichen in Richtung Bundesregierung gesetzt, die Steuer-

Bundesweit waren rund 100 Protestaktionen geplant.

erhöhungspläne gänzlich zurückzuziehen. Die Demos liefen geordnet ab. Das zeigt, dass es unseren Landwirtinnen und Landwirten um die Sache geht.“ Für eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft seien eine Förderung von Agrardiesel sowie die Kfz- Steuerbefreiung unerlässlich. Zumindest hinsichtlich der Kfz-Steuer konnte bereits ein Teilerfolg erzielt werden. Die Ampel-Koalition hat sich darauf geeinigt, dass die Kfz-Steuer-Befreiung für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge wie bislang bestehen bleibt. „Das grüne Nummernschild bleibt“, hieß es. Auch das Transportgewerbe sieht sich in seiner Existenz akut bedroht. Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. fordert die Einhaltung der Koalitionszusage zur Vermeidung einer doppelten CO2-Bepreisung bei Maut plus Diesel, eine Verdopplung der Mautharmonisierungsprogramme auf 900 Mio Euro sowie mehr Geld für intakte Straßen und Brücken, Lkw-Stellplätze und verlässliche Förderprogramme für einen klimafreundlichen Straßengüterverkehr. m.s.

Man muss auch ‚Nein‘ sagen können und auf einem Mehrpreis für regionale Ware bestehen. Dabei kann es sinnvoll sein, nur bestimmte Marktsegmente zu bedienen.“

10 %

Nach einer ersten Schätzung der Agrarorganisation Asaja-Almería ist im kommenden Frühjahr in Spanien mit einem Rückgang der Anbaufläche für Wassermelonen um ca. 10 % zu rechnen. Das betrifft insbesondere das Gebiet Poniente. In Almería und Níjar wird die gleiche Anbaufläche erwartet wie in der vergangenen Saison. Laut Asaja-Almería wird die Gewächshausanbaufläche 2024 für Wassermelonen bei 8.100 ha liegen.

Ludger Linnemannstöns, Versuchszentrum Gartenbau Köln-Auweiler Mehr zu seinem Vortrag im Rahmen der 19. Unternehmertage Spargel & Erdbeer lesen Sie ab Seite 25.

Absatzniveau von Beeren deutlich geschrumpft

GFK CONSUMER INDEX Obst und Gemüse sind im November 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat mengenmäßig um gut ein Prozent gewachsen. Während Gemüse im Absatz stagniert, kann Obst in der Menge um drei Prozent zulegen. Bedingt durch Preisanstiege von acht Prozent (Obst) und sechs Prozent (Gemüse) war der Umsatzzuwachs für beide Kategorien im November deutlich höher (11 % Obst bzw. 7 % Gemüse). Das Absatzplus von Frischobst zeigt sich vor allem bei den Exoten und beim Kernobst, die im November gegenüber dem Vorjahresmonat um 16 % respektive 15 % zulegen konnten. Hinzu kommt bei Kernobst ein zweistelliger Anstieg des Preisniveaus, sodass dynamische 28 % Mehrumsatz zu Buche schlagen. Ein großer Verlierer war das Beerenobst. Aufgrund der witterungsbedingten Angebotsknappheit ist das Absatzniveau im Vergleich zum Vorjahresmonat um mehr als die Hälfte geschrumpft, während Verbraucher massiv gestiegene Kilopreise bezahlen mussten.

Foto: epetersAdobeStock

Krieg reduziert Tomatenund Salatproduktion deutlich

Israel ► In der israelischen Landwirtschaft drohen erhebliche Einbußen bei der Erzeugung von Tomaten, Salaten und Kohl. Gravierende Versorgungsengpässe würden allerdings nicht erwartet, betonte die Regierung um Weihnachten.

Dem Landwirtschaftsministerium zufolge sind bereits Fördermaßnahmen zur Stärkung einzelner Sektoren aufgelegt worden. Überdies könne auch ein Teil der Ertragseinbußen über Importe ausgeglichen werden, erklärte das Agrarressort. Für Tomaten erwartet die Regierung einen Produktionsrückgang in den Wintermonaten von mehr als 30 % im Vergleich zum saisonalen Durchschnitt. Auch für die Erzeugung von Kopfsalat drohen deutliche Rückgänge. Hier wird das aktuelle Minus des Anbauvolumens auf annähernd 25 % geschätzt. Die erwartete Ernte bei Kohl dürfte um ein Fünftel unter dem Durchschnitt der regulären Saisons bleiben. Für Salatgurken wird in den kommenden Monaten eine Produktionsabnahme von etwa 10 % erwartet. Aufgrund von Problemen mit dem Vermehrungsmaterial von Zwiebeln im September 2023 geht das israelische Agrarressort für den gesamten Winter bis April 2024 bei dieser Kultur von Einbußen in der Höhe von etwa 20 % aus. Auch im Erdbeeranbau wird demnach in dieser Saison der Ertrag geringer ausfallen. Das Ausmaß hänge von der Verfügbarkeit palästinensischer Arbeitskräfte für die Ernte im Frühling ab, so das Ministerium. Keine nennenswerten Einbußen werden indes für Kartoffeln und Süßkartoffeln sowie für Karotten und Paprika erwartet. Angesichts der Produktionseinbußen soll nun die Renovierung und Modernisierung alter Gewächshäuser für den Anbau von Salaten unterstützt werden. Die Sicherstellung der Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln spielt in Israel traditionell eine große Rolle. Begründet ist dies in den oft wenig verlässli-

chen, wenn nicht feindlich gesinnten Nachbarstaaten, aber auch in der relativ stetigen Wasserknapp-

heit. Die Regierung sieht die Ernährungssouveränität als Kernziel ihrer Agrarpolitik. AgE

Nominierte vorgestellt und neuer Technologiepreis angekündigt

FRUIT LOGISTICA Innovation Award ►Die führende Fachmesse für den globalen Fruchthandel hat jetzt die Shortlist der Nominierten für den diesjährigen FRUIT LOGISTICA Innovation Award (FLIA) bekannt gegeben. Die Gewinner der jährlich verliehenen Auszeichnungen für herausragende Innovationen aus der gesamten Wertschöpfungskette von frischem Obst und Gemüse werden ausschließlich von den Fachbesucherinnen und Fachbesuchern der FRUIT LOGISTICA 2024 gewählt, die vom 7. bis 9. Februar 2024 in Berlin stattfindet.

Wie auf FruitLog, dem aktuellen Newsblog der FRUIT LOGISTICA, bekannt gegeben wurde, gehören zu den Anwärtern auf den diesjährigen Preis eine perfekt gereifte, geschälte Avocado mit einer Haltbarkeit von einem Monat, eine vielseitige Kreuzung aus Kürbis und Gurke, ein neuer Wegbereiter in der Zucchini-Produktion, eine moderne Variante der Wassermelone und eine natürlich süße, rosarote Zwiebel.

Neben dem FLIA wird zum ersten Mal auch der FLIA Technology verliehen, mit dem Innovationen im Bereich Machinery&Technology gewürdigt werden. Zu den Nominierten für diesen Preis gehören der kleinste Spargelschäler der Welt zur Selbstbedienung, eine mobile App, die Früchte vor der Ernte zählt, eine natürliche Methode zur Verhinderung von Schäden durch die Weiße Fliege bei Gewächshausgemüse, ein KI-gestützter Ernteschneider und ein Roboter-Exoskelett für Lagerarbeiterinnen und Lagerarbeiter.

Der FRUIT

LOGISTICA Innovation Award wird 2024 zum 18. Mal von der Messe Berlin GmbH und Fruitnet Media International verliehen.

FLIA Technology wird erstmals verliehen

Nominierten teilzunehmen. Alle, die abstimmen, haben die Chance, einen von drei Apple AirPods Pro (2. Generation) zu gewinnen.

Die Gewinner werden im Rahmen einer Preisverleihung bekannt gegeben, die am Freitag, den 9. Februar 2024 um 14.30 Uhr im Ausstellungsbereich der FLIA Technology zwischen den Hallen 1.1 und 2.1 stattfindet.

Jedes der nominierten Produkte wird auf der FRUIT LOGISTICA 2024 in einem eigenen FLIA-Ausstellungsbereich zwischen den Hallen 20 und 21 sowie in einem speziellen FLIA Technology-Ausstellungsbereich zwischen den Hallen 1.1 und 2.1 zu sehen sein. Um technische Innovationen zu erleben, haben Fachbesucherinnen und Fachbesucher die Möglichkeit, an geführten Touren zu den Messeständen der FLIA Technology-

FLIA und FLIA Technology sind die wichtigsten globalen Auszeichnungen der Obst- und Gemüsebranche und werden von der Messe Berlin zusammen mit Fruitnet Media International, dem offiziellen Partner der FRUIT LOGISTICA, verliehen. Die FRUIT LOGISTICA ist die ideale Plattform für Unternehmen der internationalen Fruchthandelsbranche, um ihre neuesten Innovationen zu präsentieren. Von neu gezüchteten Sorten bis zu nachhaltigen Verpackungen, von datengesteuerten Produktionsmonitoren bis zu schädlingsresistenten Pflanzen können Fachbesucher vom 7. bis 9. Februar 2023 in Berlin viele neue und spannende Entwicklungen entdecken. Tickets für die FRUIT LOGISTICA können ausschließlich online im Vorverkauf über den offiziellen Ticketshop erworben werden. Über den QR-Code gelangen Sie zu der Shortlist der Nominierten. Aber auch in unserer Ausgabe 4/2024 werden wir Ihnen die Innovationen vorstellen. 

Foto: Messe Berlin

PERSONALIEN

EDEKA SÜDWEST

Erweiterung des Vorstands

Patrick Mogck wurde zum 1. Januar 2024 als weiteres Mitglied in den Vorstand der Edeka Südwest berufen. In dem fortan vierköpfigen Gremium um den Vorsitzenden Rainer Huber verantwortet der 50-Jährige die Bereiche Vertrieb, Ladenbau und Marketing. Uwe Kohler, Vorsitzender des Kuratoriums der Edeka Südwest: „Patrick Mogck bringt aus seiner über 20-jährigen Tätigkeit für die Edeka Südwest die persönlichen Eigenschaften, Fachkompetenzen und den Gestaltungswillen mit, um in seiner neuen Funktion als Vorstand die Zukunft der Edeka Südwest erfolgreich mitzugestalten.“ Seit Januar 2024 gibt es in der Edeka Südwest somit wieder ein viertes Vorstandsressort. Patrick Mogck übernimmt einen Teil der bislang von Jürgen Mäder verantworteten Geschäftsbereiche. Mäder wird sich fortan noch intensiver um strategische Themen wie Nachhaltigkeit, Ernährung und Landwirtschaft sowie die Produktionsbetriebe für Fleisch- und Wurstwaren bis hin zu den Bedientheken kümmern.

GREENYARD

Francis Kint zum neuen CEO ernannt

Francis Kint, der bisherige Geschäftsführer der Tiefkühlabteilung, trat zu Jahresbeginn die Nachfolge der Co-CEOs Hein Deprez und Marc Zwaaneveld, die beide von ihren Funktionen zurückgetreten waren, an. Kint leitet die Geschäfte neben dem derzeitigen Finanzvorstand Nicolas De Clercq. Marc Zwaaneveld wird weiterhin in beratender Funktion zur Verfügung stehen, um einen reibungslosen Übergang und eine Übergabe zu ermöglichen. Hein Deprez wird sich auf seine Rolle als Exekutivdirektor des Verwaltungsrats konzentrieren. In dieser Funktion und als Gründer wird er weiterhin die Vision und die strategische Ausrichtung von Greenyard beaufsichtigen, aufbauen und vorantreiben. Dadurch wird sichergestellt, dass das Unternehmen seine derzeitige und künftige Position als reines Pflanzenkraftwerk gemeinsam mit allen wichtigen Interessengruppen des Unternehmens, sowohl intern als auch extern, ausbauen kann, heißt es weiter. Francis Kint erklärte: „Das Unternehmen hat große Ambitionen für weiteres Wachstum, und unsere rein pflanzlichen Produkte entsprechen den Bedürfnissen der Verbraucher von heute. Wir befinden uns in einer ausgezeichneten Position, um ein führender globaler Akteur im Verbrauchertrend zu einem gesünderen Lebensstil und nachhaltigeren Lebensmittelketten zu sein. Die Dynamik für rein pflanzliche Lebensmittellösungen ist da, und wir sind bereit, sie voll auszuschöpfen.”

BASF SE

Markus Kamieth folgt 2024 auf Martin Brudermüller

Mit Ablauf der Hauptversammlung am 25. April 2024 wird Dr. Markus Kamieth Vorsitzender des Vorstands der BASF SE. Dies entschied der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 20. Dezember 2023. Markus Kamieth ist seit 2017 Mitglied des Vorstands der BASF SE. Er folgt auf Dr. Martin Brudermüller, der das Unternehmen seit 2018 als Vorstandsvorsitzender führt und seit 2006 Mitglied des Vorstands ist. Dr. Kurt Bock, Aufsichtsratsvorsitzender der BASF SE, erklärte dazu: „Der Aufsichtsrat dankt Martin Brudermüller für seine herausragenden Leistungen. Mit Markus Kamieth übernimmt ein überaus kompetenter und erfahrener Nachfolger, der während seiner vielfältigen beruflichen Stationen in Deutschland, den USA und Asien hervorragende Ergebnisse für BASF erzielt hat.“

Peter Kalden ist neuer CEO

Foto: BASF SE

Das niederländische Tomatenanbau- und Handelsunternehmen RedStar hat seine Unternehmensspitze neu besetzt. Wie ‚GroentenNieuws‘ berichtet, hat der bisherige CFO Peter Kalden bereits zum 1. November die Position des CEO übernommen. Er tritt damit die Nachfolge von Henri Lambriex an, der einen Sitz in der ‚Stichting Administratiekantoor‘ des Unternehmens einnimmt. Darüber hinaus wurde Koen van Hartevelt zum Chief Commercial Officer ernannt. Van Hartevelt tritt die Nachfolge von Franky Koekebakker an, der sich entschlossen hatte, RedStar zum Ende 2023 zu verlassen.

Patrick Mogck Foto: Edeka Südwest
Dr. Markus Kamieth
RED STAR

Peter Soller, Gründer und Geschäftsführer der ISI

Ismaninger Feldgemüse GmbH

Nicht um jeden Preis

ISI Ismaninger Feldgemüse GmbH ► Peter Soller kann mit Fug und Recht als Selfmademan bezeichnet werden. Sein Gespür für die Bedürfnisse des Marktes, gepaart mit einem ‚ökonomischen Blick‘, ließen ihn kurz vor der Jahrtausendwende die auf das Waschen und Schälen von Gemüse spezialisierten ISI Ismaninger Feldgemüse GmbH gründen. Mit Erfolg.

Nadine Schotten

Aktuell konzentriert sich das Unternehmen vor allem auf die Produkte Karotten, Zwiebeln und Sellerie sowie Weiß- und Rotkohl. Aber auch Lauch, Radieschen und Radicchio gehören, wenn auch in kleineren Umfang, zum Produktportfolio. Neben dem Waschen und Schälen des Gemüses bietet der bayerische Betrieb bei Karotten auch geschälte Stücke an. Der jeweilige Verarbeitungsschritt hängt dabei ganz von den Wünschen des aus Gastronomie-Großhändlern, Feinkostherstellern und Verarbeitungsbetrieben bestehenden Kundenstamms ab. „Zu unseren wichtigsten Produkten gehören zwar weiterhin unsere geschälten Karotten und Zwiebeln, aber z.B. auch geputzte und geviertelte Weiß- und Rotkohlköpfe ohne Strunk haben sich in der zurückliegenden Zeit einen festen Platz bei uns erobert“, erklärt Peter Soller. „Die Kunden können den Kohl so ohne Vorbereitung direkt ganz nach ihren Vorstellungen frisch verarbeiten. Außerdem fällt mit dieser Variante so gut wie kein Abfall mehr bei ihnen an.“

Größtmögliche Hygiene

Bei jedem einzelnen Vorgang innerhalb der Produktverarbeitung sei zudem die größtmögliche Hygiene oberste Vorgabe. „Wir haben es hier mit hochsensiblen Produkten zu tun, die mikrobiologisch über eine größere Angriffsfläche verfügen und somit eine relativ kurze

Haltbarkeit haben. Eine unsachgemäße Behandlung wird hier nicht verziehen. Nach vielen Versuchen, Tests und Analysen mit verschiedensten Mitteln kann ich sagen, dass wirklich nichts über eine perfekte Maschinenhygiene geht, also eine tägliche Reinigung und Desinfektion und eine ebenso strenge Personalhygiene. Durch die größtmögliche Hygiene ist es uns möglich, ein Mindesthaltbarkeitsdatum von zehn bis elf Tagen zu geben. Außerdem muss das Rohprodukt zwingend kalt sein.“

Der Kunde erhalte also Produkte ohne jegliche Zusatzstoffe – auch nicht solche, die nicht ausgewiesen werden müssten. „Unsere Kunden erhalten von uns hochwertiges

Gemüse zu einem fairen Preis. Bei unserem geschälten Gemüse profitieren unsere Kunden gleich mehrfach. Keinen Abfall, feste Preise für die Kalkulation, gleichbleibende Qualität das ganze Jahr, weniger Transportkosten, denn der Schälabfall bleibt bei uns. Es gibt immer wieder Anfragen, bei denen wir die vorgegebenen Preisvorstellungen nicht erfüllen können. Qualität hat nun einmal ihren Preis. Schließlich müssen auch wir in hochwertige Verarbeitungsmaschinen und Läger investieren und wir haben in Deutschland höhere Lohnkosten als z.B. Polen. Aus Polen kommen sehr viele geschälte Zwiebeln nach Deutschland, zu einem wesentlich günstigeren Preis.“

Neben der Photovoltaikanlage soll künftig auch eine Biogasanlage den Eigenbedarf an Strom decken.

Fotos: ISI Ismaninger Feldgemüse GmbH

Hand in Hand

Pro Jahr werden Produkte, die auf einer Fläche von 300 ha erzeugt werden, bei der ISI Ismaninger Feldgemüse GmbH aufbereitet und verarbeitet. „Davon wird ein Großteil regional in und um Ismaning angebaut“, informiert Peter Soller. Weitere Erzeuger stammen ihm zufolge aus Niederbayern, Franken und Schleswig-Holstein. Aber auch aus den Niederlanden, Österreich und Italien erhält das Unternehmen mitunter Ware. Sein größter Produzent ist aber in der Familie zu finden: sein Bruder Franz Paul Soller. Diesen bezeichnet Peter Soller als äußerst innovativ. „Er hat immer neue Ideen. Aktuell plant er den Einsatz einer Erntemaschine für Weißkohl, die er noch bis vor ein paar Wochen auf dem Feld getestet hat. Das würde das Problem mit fehlenden Saisonarbeitskräften lösen. Zwar läuft die Anlage noch nicht ganz rund, aber ich bin mir sehr sicher, dass Franz Paul diese Herausforderung meistern wird“, erzählt der Geschäftsführer. Diese Erntemaschine sei bei weitem nicht die erste Anschaffung dieser Art. „Mein Bruder hat, neben seiner Tätigkeit als Erzeuger, ein eigenes Lohnunternehmen gegründet und verfügt über diverse Sä-, Pflanz- und Erntemaschinen. Davon profitiere ich un-

gemein, da auch „kleinere“ Produzenten für mich Gemüse erzeugen, die natürlich nicht selbst über diese teuren Maschinen verfügen. Wir arbeiten also oft Hand in Hand.“

Nachhaltige Energie

Auch eine gemeinsame Idee der beiden Brüder: In diesem Jahr steht das Projekt „Biogasanlage“ auf der Agenda. „Pro Jahr fallen hier rund 5.000 t Gemüseabfälle an. Warum sollten wir diese nicht zur Stromer-

zeugung nutzen?“, so Peter Soller. Zwar verfügten Peter Soller und Franz Paul Soller bereits über eine Photovoltaikanlage, die ungefähr 1 Mio Kilowattstunden Strom erzeuge und damit theoretisch den Eigenbedarf decke, doch eine Biogasanlage sei besser regelbar. „Die modernen Anlagen können so eingestellt werden, dass sie am Tage ihre volle Leistung erbringen, also dann den Strom erzeugen, wenn dieser auch tatsächlich benötigt wird. In der Nacht, wenn es weniger Strom bedarf, werden sie dann heruntergefahren. Das war vor fünf bis acht Jahren technisch noch nicht möglich.“ Außerdem seien die Gärreste wunderbarer Dünger. Der Blick Richtung Zukunft stimmt Peter Soller optimistisch. „Ich sehe die ISI Ismaninger Feldgemüse GmbH gut aufgestellt. Nach den harten Jahren der Pandemie, die uns nahezu komplett ausbremsten, befinden wir uns wieder auf Vorkrisenniveau. Künftig soll noch mehr regionale Ware bei uns verarbeitet werden, was durch den Bau eines weiteren Kühlhauses möglich wird. Langweilig wird es hier sicher nicht“, erklärte der Selfmademan abschießend gegenüber dem Fruchthandel Magazin. 

Auch geputzte und geviertelte Weiß- und Rotkohlköpfe ohne Strunk haben sich einen festen Platz im Sortiment erobert. Es begann als ein Ein-Mann-Betrieb. Heute zählt das Unternehmen über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Messe-Premiere: Vollautomatische RoboterLösung für Avocados und anderes Obst

KRONEN GmbH ► Nicht alle Neuheiten, die auf der FRUIT LOGISTICA 2024 in Berlin gezeigt werden, gibt die KRONEN GmbH im Vorfeld preis. Eine Weltpremiere wird erst zum Messestart am 7. Februar auf dem KRONENStand gelüftet. Jetzt schon bekannt gibt der Hersteller von Nahrungsmitteltechnik folgende Premieren: Die Roboter Avocado Linie wird erstmals auf einer Messe gezeigt. Ganz neu ist der MMC 150 Melonen-Stückschneider, der in Berlin vorgestellt wird. Wie alle anderen Lösungen für die Salat-, Gemüse- und Obstverarbeitung, die KRONEN vor Ort zeigt, werden sie live und bei der Verarbeitung vorgeführt.

Vollautomatische RobotikLösung bei der Verarbeitung von frischen Produkten sind bei KRONEN keine Zukunftsmusik mehr.

Hohe Zuverlässigkeit, Temperaturunabhängigkeit, maximale Hygiene, flexibler Einsatz und planbare Kapazitäten – das sind einige der Vorteile, die eine vollautomatische Robotik-Lösung bei der Verarbeitung von frischen Produkten mit sich bringt. Die Robotik-Lösung hat KRONEN zum Verarbeiten von Avocados entwickelt und dient zum schonenden, effizienten Schälen, Halbieren und Entsteinen. Sie kann jedoch auch adaptiert werden für die Verarbeitung verschiedener Obstsorten im Mittelsegment, die mit einem Roboter verarbeitet werden können.

Avocados zuverlässig, hygienisch und effizient verarbeiten

Die Avocados werden durch einen Mitarbeiter in eine Einlegeschale gelegt. Durch den bzw. die Roboter werden dann die einzelnen Bearbeitungsschritte – entsteinen, halbieren, schälen – vollautomatisiert durchgeführt. Am Ausgang der Station prüft eine weitere Person auf Schalen- und Steinreste sowie natürliche Schäden am Produkt. Optional kann die Linie z.B. um eine Bandschneidemaschine GS 10-2 erweitert werden, um die Avocados

zu Würfeln oder Scheiben weiterzuverarbeiten.

Integriert sind Roboter des Unternehmens Stäubli, die durch die speziell behandelte Oberfläche optimal gereinigt werden können. Die Anlage ist über ein Gehäuse abgegrenzt und mit der Möglichkeit zur Fernwartung ausgerüstet, sodass der Anwender bei Bedarf direkt und schnell vom KRONEN-Service unterstützt werden kann. Die Kapazität kann über die Anzahl der Roboter entsprechend erhöht werden: Bis zu 400 Stück/Std. werden mit einem Roboter, bis zu 800 Stück/Std. mit zwei Robotern und bis zu 1.000 Stück/Std. mit drei Robotern verarbeitet. Die Linie ist darüber hinaus beliebig erweiterbar. Produktvoraussetzung ist ein Reifegrad der verarbeiteten Avocados entsprechend einem Druckwert von 0,2 N/mm² bis 0,8 N/mm² (Messung der Härte mit einem Penetrometer).

Mundgerechte Melonenstücke

Mit dem manuellen Melonen-Stückeschneider werden frische Melonen schnell und einfach in mundgerechte Stücke geschnitten. Der MMC 150 kann Melonen mit einem Durchmesser von bis zu 150 mm und einer Länge von bis 200 mm schneiden. Dazu muss die Melone vorher geschält, halbiert und entkernt worden sein. Es gibt einen Teileinsatz für sechs und acht Segmente. Mit dem Tischgerät können bis zu 360 Melonen pro Stunde verarbeitet werden.

Fotos:

Die vorbereitete Melone wird auf die Auflage des Gerätes gelegt. Durch das Betätigen des Hebels wird die Melone in gleichmäßige Scheiben von 15 mm oder 20 mm geschnitten. Im nächsten Schritt werden die Melonenscheiben mittels Schieber durch einen Teileinsatz geführt. Das Ergebnis sind perfekt geschnittene Melonenstücke, ideal zur Verwendung in Obstsalaten oder als portionsweise verpackte Melonen-Snacks. Der MMC 150 ist

In Berlin stellt KRONEN u.a. eine neue Robotik-Lösung zum Verarbeiten von Avocados vor.

für Verarbeiter von Früchten die optimale Ergänzung zum Manuellen Ananas-Stückeschneider MPC 100, der 2023 vorgestellt wurde.

Passgenaue und bewährte Maschinen

Neben Innovationen wird KRONEN auch auf der FRUIT LOGISTICA 2024 wieder zahlreiche bewährte Maschinen live und in Funktion, bei der Verarbeitung mit Produkt, vorführen. Das KRONEN-Team ist dabei in internationaler Besetzung, gemeinsam mit seinen Vertretungen auf dem Stand, um Interessenten aus aller Welt zu beraten. „Es ist unser KRONEN-Anspruch nie stehen zu bleiben und Neuheiten nach dem

Avocados werden schonend und effizient geschält, halbiert und entsteint.

Bedarf der Branche und der Kunden zu entwickeln. Entsprechend stellen wir solche auch 2024 wieder vor. Ein besonderes Highlight ist sicher die Avocado-RoboterLösung, ein weiteres lüften wir erst am ersten Messetag auf dem Stand: Vorbeikommen lohnt sich also“, so Stephan Zillgith, geschäftsführender Gesellschafter. „Darüber hinaus sind zahlreiche Maschinen aus unserem Portfolio zu sehen, die bereits weltweit erfolgreich im Einsatz sind. Sie alle sind optimiert für die jeweiligen Anwendungen, in dem Sinne passgenau und gewährleisten eine maximale Qualität und Hygiene bei der Verarbeitung.“ 

Halle 1.1., Stand A-20

Bis

PepperCorer PC-55 übertrifft alle Erwartungen

Sormac ► Die FRUIT LOGISTICA wird schon bald wieder ihre Tore für die internationale Obst- und Gemüsewelt öffnen. Dabei wird die Halle 1.1 erneut zum Magneten für die Convenience-Branche, schließlich liest sich die Ausstellerliste wie das Who‘s who der Verarbeitungsspezialisten für Obst und Gemüse. Darunter auch das niederländische Unternehmen Sormac.

Seit vielen Jahren ist Sormac fester Bestandteil in Berlin. Mit Blick auf die zurückliegende Veranstaltung berichtet Fabiaan Hendricks, Vertriebsleiter für Deutschland und Österreich bei Sormac, gegenüber dem Fruchthandel Magazin: „Auf der FRUIT LOGISTICA habe ich schon einiges erlebt und bin auch im vergangenen Jahr mit großen Erwartungen nach Berlin gereist. Doch was dort mit der Vorstellung der PepperCorer PC-55 seinen Anfang nahm, stellte alles zuvor Dagewesene in den Schatten.“ Beim PepperCorer PC-55 handelt es sich, so informiert der Vertriebsleiter, um eine auf viele Paprikasorten ausgerichtete Verarbeitungsmaschine. Das Interesse an ihr sei bereits in Berlin sehr groß gewesen und bescherte Sormac in den darauffolgenden Wochen und Monaten eine mehr als ausgelastete Produktion.

Auf maximale Effizienz ausgerichtet

Doch was macht die PC-55 so besonders? Fabiaan Hendricks erklärt hierzu: „Sie ist schlichtweg und ohne Übertreibung einzigartig. Diese Maschine wird der Vielseitigkeit der Paprika gerecht und ermöglicht unterschiedlichste Verarbeitungsmöglichkeiten. Unsere Entwickler haben sich hier selbst übertroffen.“ Zur Untermauerung seiner Aussage geht Hendricks auf die Funktionsweise ein und beschreibt, dass die Paprika zunächst manuell in auf einem Zuführband angebrachte

Halter, dem sogenannten Produktionstisch, gelegt werden. Durch die Halter bleibe das Gemüse in Position. „Der Produkttisch dreht sich schrittweise und ermöglicht wahlweise bis zu vier Bearbeitungsschritte. Begonnen wird mit dem Abschneiden der Stielansätze. Danach folgt, mit dem Absaugen des Gehäuses, die Entkernung.“ Nun stünden unterschiedliche Schritte zur Verfügung, wie z.B. das Abschneiden des Deckels oder das horizontale Schneiden der Paprika. Auch eine vertikale Halbierung sowie das Schneiden in Stücke, möglich sind zwei bis 24 Teile, sei mit der einfachen Montage eines zusätzlichen Messers möglich. „Jeder einzelne Verarbeitungsschritt ist auf eine maximale Effizienz ausgelegt. Dies bedeutet, dass der PC-55 die Paprika auch wirklich nur dort schneidet, wo es nötig ist. Somit fällt nur ein Minimum an Abfall an“, betont Hendricks.

Abhängig von der bedienenden Person, ist dem Vertriebsleiter zufolge eine Verarbeitung von bis zu 55 Paprika pro Minute machbar. Außerdem könnten mit der PC-55 viele Paprikasorten verarbeitet werden, die mindestens 70 mm und maximal 150 mm lang seien. Der zulässige Durchmesser betrage zwischen 60 mm und 115 mm. „Diese Vorteile, gepaart mit einer einfachen Bedienung und höchsten Hygienestandards, haben definitiv überzeugt und die PC-55 zu einem ,Shooting Star` gemacht“, erklärt Fabiaan Hendricks. Vom 7. bis 9. Februar könne die Maschine, neben vielen weiteren, auf dem Messestand von Sormac in Aktion erlebt werden. Aber auch sonst bleiben Innovationen bei Sormac Tagesgeschäft. Mehr dazu erfahren Sie in Berlin und in unserer Ausgabe 4. 

Halle 1.1, Stand C-42

Foto: Sormac Foto: bergamont –AdobeStock

Der PepperCorer PC-55 ist eine auf viele Paprikasorten ausgerichtete Verarbeitungsmaschine.

zu 55 Paprika pro Minute können mit dem PepperCorer PC-55 verarbeitet werden.

Unfaire Mehrwertsteuer?

Deutschland ► Seit dem 1. Januar wird die seit Mitte 2020 reduzierte Mehrwertsteuer (MwSt.) auf Speisen in Restaurants und Cafés wieder mit 19 % besteuert. Beim Liefergeschäft allerdings bleibt sie – wie auch zuvor – bei 7 %.

Dies wird, so zumindest ist die Auffassung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband), gravierende Folgen für das Gastgewerbe haben.

Der Verband beruft sich auf eine eigene Umfrage, wonach insgesamt 62,7 % der befragten Unternehmen angaben, dass sie die Steueranhebung wirtschaftlich hart treffen wird. Weitere 12 % treibe dies an den Rand des Ruins und 5,2 % werden demnach ihren Betrieb mangels Perspektiven sogar ganz aufgeben. Nur 4,2 % der Betriebe fühlen sich laut DEHOGA kaum oder nicht betroffen. DEHOGA-Präsident Guido Zöllick erklärte bereits Ende des vergangenen Jahres: „Steuerfairness heißt, Essen einheitlich mit 7 % zu besteuern. Wie kann es sein, dass nur für das Essen im Restaurant ab 1. Januar 2024 wieder 19 % gelten, während für das verpackte Essen zur Mitnahme, To-Go oder DriveIn, die Essenslieferung sowie für den Fertigsalat aus dem Supermarkt weiterhin 7 % gelten?“ Es drohten Umsatzeinbußen, Jobverluste, Be-

triebsaufgaben und Insolvenzen. In Österreich hingegen gelten bereits seit zwei Jahren wieder die Mehrwertsteuersätze aus der Vor-CoronaZeit. Wie die Tagesschau und Deutschlandfunk kürzlich berichteten, hatte die Anhebung auf die regulären Sätze ab 2022 keine ersichtlichen Folgen für die Gastronomie Österreichs. Im Jahr nach der Wiedereinführung gingen weniger Gastronomiebetriebe pleite als 2019, dem Jahr vor Corona, heißt es. Allerdings liegt die reguläre MwSt. in Österreich bei Getränkeumsätzen auf 20 % und nur 10 % auf Speisen. Laut einer Grafik des DEHOGA galt 2023 in 23 von 27 EU-Staaten ein reduzierter Mehrwertsteuersatz auf Essen in der Gastronomie. Nur in Lettland (21 %), Estland (20 %), Dänemark (25 %) sowie Malta (18 %) war dies nicht der Fall und seit 2024 eben auch nicht mehr in Deutschland. nsc

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Seit
Speisen in deutschen Restaurants und Cafés wieder mit 19 % besteuert.
Foto: marrakeshhAdobeStock

Außer-Haus-Markt kaufte weniger Obst und Gemüse

Niederlande ► Bis zum 3. Quartal 2023 kaufte das Hotel- und Gaststättengewerbe 3 % weniger frisches Obst und Gemüse. Der Einkaufswert war jedoch 12 % höher als im vergangenen Jahr. Vor allem Cafeterias, Kantinen, Cafés und die Gastronomie im Sport- und Freizeitbereich kauften weniger Obst und Gemüse als 2022. Dies geht aus Informationen von GroentenFruit Huis hervor, die auf Daten von Foodstep basieren.

In den ersten drei Monaten des Jahres 2023 wurden noch 14 % mehr frisches Obst und Gemüse gekauft als 2022, aber in den folgenden Monaten war ein Rückgang zu verzeichnen. Die hohe Inflation spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Verbraucher sind beim Besuch von Gastronomie- und Unterhaltungseinrichtungen wählerischer geworden. Außerdem steigt die Zahl der Insolvenzen im Gastgewerbe. Im zweiten Quartal 2023 gingen die Käufe von Obst und Gemüse im Vergleich zum Vorjahr um 6 % zurück, während sie im dritten Quartal um 12 % sanken. Auch für das vierte Quartal wird ein anhaltender Druck auf die Mengen erwartet. Die drei meistgekauften Obst- und Gemüsesorten wurden von Orangen angeführt. Die Menge ging jedoch um 7 % zurück. Neben Restaurants sind Kantinen die Hauptabnehmer von Orangen. Nach Orangen sind Gemüsemischungen im Außer-Haus-Markt am beliebtesten. Dies waren jedoch 7 % weniger als vor einem Jahr. Der Einkaufswert stieg um 22 %, was auf einen kräftigen Preisanstieg hindeutet. Neben Restaurants sind Gastgewerbebetriebe im Sport- und Freizeitbereich die Hauptabnehmer von Gemüsemischungen. Tomaten vervollständigen die Top drei. Von ihnen wurden 3 % mehr nach Gewicht gekauft (12 % höherer Einkaufswert). Die runde Tomate ist im Gastgewerbe mit einem Anteil von 62 % an der Gesamtzahl der Tomaten immer noch gut vertreten.

Gaststättengewerbe führend bei

Außer-Haus-Konsum

Das Gaststättengewerbe ist der führende Kanal für den Verzehr von Obst und Gemüse im Außer-Haus-Konsum. Auf Restaurants entfällt ein Anteil von 32 % an der Gesamtmenge des gekauften Obsts und Gemüses. Caterer folgen mit einem Anteil von 24 %. An dritter Stelle steht die Schnellverpflegung (Cafeterias, Kantinen usw.) mit einem Anteil von 12 % am Gesamtvolumen des im Außer-Haus-Markt gekauften Obsts und Gemüses.

Restaurants kauften bis September fast 2 % weniger Obst und Gemüse als vor einem Jahr.

Restaurants kauften bis September fast 2 % weniger Obst und Gemüse als vor einem Jahr, während Caterer in Unternehmen 5 % mehr Obst und Gemüse kauften. Vor allem Caterer in Großbetrieben verzeichneten einen Zuwachs. Immer mehr Mitarbeiter wissen nach der Corona-Schließung, wie sie das Betriebsrestaurant wieder finden. Das am häufigsten angebotene Obst und Gemüse im Betriebsrestaurant ist die Tomate, gefolgt von Banane und Apfel. Der Einkauf von Banane und Apfel ist im dritten Quartal um 13 % bzw. 11 % gestiegen. Gemüsemischung, Orange und Tomate sind die am häufigsten verwendeten Produkte in Restaurants. Gemüsemischungen waren in diesem Jahr etwas weniger beliebt, während Orangen häufiger gekauft wurden. Produkte wie Zwiebeln, Fenchel und Pilze haben in den Restaurantküchen ebenfalls zugenommen. Zwiebeln nahmen um 10 % zu, nachdem sie bereits im Jahr 2022 gestiegen waren. Fast ein Viertel der Zwiebeln waren rote Zwiebeln. Weiße Champignons verzeichneten sogar einen Anstieg um ein Viertel. Dies wurde durch einen leichten Rückgang bei Maronenpilzen ausgeglichen. 

Foto: karepa/AdobeStock Foto:

Rohwarenversorgung bei Fresh Cut-Salaten bleibt kritisch

Kulinaria Deutschland e.V. ► Der Klimawandel stellt mit den einhergehenden Wetterveränderungen u.a. auch die Anbieter von Fresh Cut-Salaten vor große Herausforderungen. Darauf machte kürzlich der Verband Kulinaria Deutschland e.V., zu dessen Mitgliedern namhafte Convenience-Hersteller und -Produzenten gehören, aufmerksam.

Nadine Schotten

Die Wetterkapriolen hätten, so informierte der Verband Anfang Dezember 2023, deutliche Auswirkungen auf die Rohwarenversorgung und würden voraussichtlich auch in den kommenden Wochen die Lieferketten massiv beeinträchtigen. Gegenüber dem Fruchthandel Magazin erklärte Maximiliane Overhage, Referentin Öffentlichkeitsarbeit bei Kulinaria Deutschland e.V. kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe, dass sich die Situation inzwischen nicht verändert habe. Die Lage bleibe insbesondere bei Fresh Cut-Salaten angespannt.

„Die Rohwaren sind zu einem knappen Gut geworden. Trotzdem haben es die Hersteller bislang bewerkstelligen können, den Markt mit Produkten in gewohnter Qualität zu versorgen, ohne dass es zu Ausfällen gekommen ist. Ob dies aber auch in Zukunft immer der Fall sein wird, ist zumindest fraglich“, so Maximiliane Overhage. Mit Blick auf das zurückliegende Jahr erklärte die Pressereferentin, dass es u.a. aufgrund der massiven Regenfalle

z.B. in Frankreich, Spanien, aber auch in Deutschland, zu teils deutlichen Ernteverlusten gekommen sei. Dadurch seien die Convenience-Hersteller gezwungen gewesen auf andere Herkünfte zurückzugreifen. „Auf der anderen Seite ist es teils deutlich zu warm gewesen, was ein zu schnelles Wachstum der Salate zur Folge hatte“, führte

Bei Feldsalat wird für Dezember von einem Verlust von 30 % ausgegangen, für Januar von über 50 %.

Overhage aus. „Die Lage bleibt herausfordernd. Unsere Mitgliedsunternehmen gehen nicht davon aus, dass sich die Situation 2024 verbessern wird. Die teils unkalkulierbaren Wetterbedingungen sind zu einem festen Bestandteil der Produktion geworden. Damit und mit den Folgen gilt es nun umzugehen“, so Maximiliane Overhage. 

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Fruchthandel-Mediateam

Salate sind für den Fresh CutMarkt zu einem knappen Gut geworden.

Mit Innovationen auf der FRUIT LOGISTICA neue Maßstäbe setzen

Bejo Samen ►Ein Themenschwerpunkt von Bejo auf der FRUIT LOGISTICA 2024 in Berlin ist die Präsentation von B-Mox®, einem verbesserten Priming für Zwiebelsaatgut. Neben dieser Markteinführung können Interessierte den dynamischen Weg vom Saatgut bis zum Produkt erleben und sich über Innovationen im Bereich der Züchtung und interessante Konzepte informieren. Bejo richtet sich an alle Partner: Anbauer und Händler, Verarbeitungsbetriebe und den Einzelhandel.

Die neuen Endiviensorten

Savalia (Bejo 3222), Kimolos (Bejo 3581) und Krokos (Bejo 3582) werden vorgestellt.

Um gesunde, uniforme Zwiebelfeldbestände zu erzielen, ist es wichtig, dass die jungen Pflanzen einen starken Start bekommen. Aus diesem Grund haben Forscher und Spezialisten von Bejo die innovative B-Mox®-Saatgutverbesserungstechnologie entwickelt.

B-Mox® steigert die Kraft des Saatguts, indem es sein Wachstum im frühesten Stadium stimuliert und die Wuchskraft der Pflanzen verbessert. Während der Wachstumsperiode zeigen Pflanzen eine verbesserte Stresstoleranz und eine bessere allgemeine Gesundheit, als Ergebnis eines vollständiger entwickelten Wurzelsystems. Das bringt

dem Anbauer reduzierte Risiken während der gefährdeten frühen Wachstumsphase der Pflanzen, stresstolerantere Pflanzen und höhere Erträge. B-Mox® verbessertes Priming ist auch für Möhren und Wurzelpetersilie erhältlich.

Innovation bei robusten Sorten

Als führendes Saatzuchtunternehmen ist sich Bejo der Notwendigkeit einer ständigen Weiterentwicklung bewusst, um qualitativ hochwertige Genetik zu produzieren. Am Stand werden mehrere vielversprechende neue Sorten vorgestellt. Jede Sorte weist Verbesserungen in Bezug auf Krankheitsresistenz, Lagerqualität, äußeres Erscheinungsbild und Geschmack auf. Dazu gehört Bazzu F1, eine Rote Rübe mit intermediärer Resistenz gegen Rizomanie (IR: BNYVV). „Außerdem werden unsere neuen Endiviensorten Savalia (Bejo 3222), Kimolos (Bejo 3581) und Krokos (Bejo 3582) vorgestellt. Die Besucher werden auch die Gelegenheit haben, einen Film zu sehen, der anschaulich zeigt, was Bejo leistet, um Anbauer mit hochwertigem Saatgut zu beliefern“, informiert Bejo Samen. Die Nachfrage nach biologischem Saatgut nimmt weiter zu. Bejo bietet ein ständig wachsendes Bio-Sortiment an – derzeit über 35 Gemüsearten und 160 Sorten – darunter Zucchini Onega F1 und Knollenfenchel Dragon F1. „Mit unserem Bio-Saatgut tragen wir zu einer nachhaltigen Lieferkette für gesunde und schmackhafte Nahrung bei, direkt von Anfang an“, so das Unternehmen.

Verpassen Sie nicht die Konzepte

Millennials (zwischen 1980 und den späten 1990er Jahren Geborene) entscheiden sich zunehmend für schmackhafte und gesunde Optionen. Bejo reagiert darauf mit Redi®, einem der neuesten Gemüsekonzepte, das perfekt auf diese Zielgruppe abgestimmt ist. Dieser zarte Brokkoli passt gut in die aktuelle „No Food Waste“-Bewegung, da sowohl die Stiele als auch die Brokkoliröschen essbar sind. Im Rahmen des Purple Power-Konzepts führt Bejo violettes Gemüse mit einem hohen Nährstoffgehalt ein, das den Verbrauchern einen gesunden Schub gibt. Dazu gehört der violette Kohlrabi Konstance F1, der sich vielseitig verwenden lässt, z.B. als Julienne in Salaten, Snacks oder Wok-Gerichten.

Zusätzlich zu den neuen Gemüsekonzepten bietet Bejo bereits früher eingeführte, innovative Konzepte für die Partner in der Gemüsekette an. Die Aufmerksamkeit gilt den Snack-Sorten bei Möhren, Kohlrabi und Stangensellerie, die zu jeder Tageszeit eine leckere Gemüseoption bieten.

Ein Team von Spezialisten erwartet die Besucher am Bejo-Stand C-13 in Halle 1.2. „Entdecken Sie die neuesten Markt- und Produktentwicklungen und erfahren Sie, wie die Konzepte und Sorten von Bejo Ihrem Gemüseanbau einen Mehrwert verleihen können“, so der Saatgutspezialist. 

Halle 1.2, Stand C-13

Foto: Bejo Samen GmbH

„Rahmenbedingungen müssen stetig weiterentwickelt werden“

Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter ► Mit Blick auf die Europawahl 2024 wird der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) „Kernthesen“ zur Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen für die Pflanzenzüchtung vorlegen. Das kündigte der Verband am 20. Dezember 2023 an.

Nach Ansicht des BDP müssen Systeme, die geistige Eigentumsrechte einerseits und den notwendigen Zugang zu genetischer Vielfalt für die Weiterzüchtung andererseits sichern, „stetig weiterentwickelt werden“. Der Forschungsbedarf an Pflanzen, die neue Ansprüche hinsichtlich bestimmter Ernährungsstile oder der Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge erfüllten, sei hoch. Ein „immenses Potenzial“ für die effiziente Umsetzung der Zuchtziele

sieht der BDP in der Nutzung großer Datenmengen. Ein breites Methodenspektrum für eine passgenaue Sortenentwicklung eröffne Möglichkeiten, Pflanzen zielgenau züchterisch zu bearbeiten und aufwendige Züchtungsprozesse abzukürzen. Die Methoden müssten jedoch von einer Vielzahl an Unternehmen genutzt werden können, betont der Verband. Kritisch sieht er den Vorschlag der EU-Kommission zur Überarbeitung des Saatgutrechts. Bewährte Grundsätze würden in Frage gestellt. „Die Reformpläne haben zweifelsohne ihre Berechtigung, eine Harmonisierung der Vorgaben und weniger Bürokratie wären wünschenswert. Dies darf jedoch nicht zu Lasten der Saatgutqualität gehen“, warnte BDP-Geschäftsführer Dr. Carl-Stephan Schäfer. Die vorgeschlagene Erweite-

rung der Ausnahmen für die Zulassung und Vermarktung von Sorten im Vergleich zum bewährten System hätten einen negativen Einfluss auf die Qualität des Angebotes, was den Zielen der Kommission in Bezug auf den Green Deal sowie den Anwenderschutz und die Versorgungssicherheit entgegenlaufen würde. Eine Aushöhlung der Qualitätsstandards wäre die Folge. Letztendlich werde der Züchtungsfortschritt bedroht, auf den die Landwirtschaft dringend angewiesen sei. AgE

FARMING FORWARD

2024

PROGRAMME (subject to change)

• Wednesday, 7.2.2024

10.00-12.30 Presentations by Smart Agri Exhibitors

12.45-13.45 INUGA (tbc)

14.00-17.00 CEA Alliance:

• How Is CEA Shaping the Future of Produce?

• Increasing Sustainability Through Indoor Farming • Driving Profitability of Indoor Agriculture

• Thursday, 8.2.2024

10.00-12.30 Presentations by Smart Agri Exhibitors

12.45-13.45 Robotics Exhibitors (tbc)

14.00-17.00 CEA Alliance:

• Emerging Technologies for CEA Production

• Using Indoor Production To Build New Retail Brands

• What Do Retailers and Consumers Think About CEA Production?

• Friday, 9.2.2024

10.00-14.00 Science symposium by Wageningen University & Research

Supported by NextGenHighTech – FME

• Disease, Insects and Food Safety Monitoring

• Digital Twins, Modeling and Prediction

• Automation and Robotics

• Quality Assessment

FRUCHTHANDEL MAGAZIN

Focus issues for FRUIT LOGISTICA 2024: No. 1/2 2024 to 10/2024

Fruchthandel Magazin-Advertising Department: anzeigen@fruchthandel.de

Tel +49-(0)211-9 91 04-40

Neue Forschungsergebnisse des Julius Kühn-Instituts und der TU Braunschweig können für die Anpassung von Nutzpflanzen an den Klimawandel relevant sein.

Vom Stressabbau der Pflanzen

Forschung ► Ein Team von Pflanzenbiologinnen und -biologen der Technischen Universität Braunschweig und des Julius Kühn-Instituts Braunschweig hat ein Gen entschlüsselt, das den Stressabbau in Pflanzen steuert. Die Erkenntnisse könnten von großem Nutzen für die Pflanzenzucht sein.

Umwelteinflüsse können Stress auslösen, wodurch ihr Wachstum und ihre Vermehrungsfähigkeit eingeschränkt werden. Um sich besser an die Umgebungssituationen anzupassen, z.B. bei sich wandelndem Klima, können Pflanzen durch Stressregulierung ihre Überlebenschancen verbessern. Wichtig sind diese neuen, im Magazin „Nature Communications“ veröffentlichten Erkenntnisse etwa in der Landwirtschaft und Pflanzenzucht.

Ausgeklügelte Mechanismen

Pflanzen sind naturgemäß an ihren Standort gebunden und können widrigen Umweltbedingungen nicht durch Migration entkommen. Daher haben sie im Laufe der Evolution ausgeklügelte Mechanismen entwickelt, um sich an unterschiedliche Standortfaktoren ihres Lebensraums anzupassen. So findet die Samenkeimung nur bei geeigneten äußeren Bedingungen statt. Und nach der Keimung muss die Pflanze auch in der Lage sein, auf sich ändernde Umweltbedingungen, wie Trockenstress, zu reagieren. Sol-

che Entscheidungsprozesse werden über hormonelle Signalwege gesteuert.

Keimung von Nutzpflanzen optimieren

Die Gruppe der Forschenden um Professor Theo Lange, Technische Universität Braunschweig, und Dr. Pimenta Lange, Julius Kühn-Institut, hat nun die entscheidende Funktion des Gens GAS2 in der Modelpflanze Arabidopsis entschlüsselt. Das Gen steuert einen speziellen Signalweg, über den das Stresshormon Abscisinsäure abgebaut wird. Dieser Signalweg ermöglicht die Samenkeimung und auch die Überlebensfähigkeit z.B. bei Trockenstress.

Die Ergebnisse eröffnen den Forschenden zufolge jetzt neue Möglichkeiten zur Entwicklung von Strategien, um die Keimung von Nutzpflanzen zu optimieren und gleichzeitig ihre Resistenz gegenüber Stressfaktoren zu erhöhen. Insbesondere in Zeiten des Klimawandels könnten solche Strategien von großem Nutzen in der Pflanzenzucht und Landwirtschaft sein, heißt es. 

Anbauer wählen ‘Lim`- Sorten

Besuchen Sie uns auf der Fruit Logistica Halle 1.2 Stand B-02

Backlim

Frühlim

Gijnlim

Grolim

Aspalim

Donalim

Gijnlim

Javelim

Lunalim

Veld Oostenrijk 13 • 5961

Herkolim

Maralim

Maxlim

Mosalim

Vitalim

Portlim

Starlim

Sunlim

Vegalim Xenolim

-
Unleashing plant potential
Limalexia Limvalnera
Limadela

Die Fangemeinde wächst weltweit

Marktentwicklung ► Limetten begeistern immer mehr, geben sie mit ihrem fruchtig-herben Aroma nicht nur Cocktails, sondern auch süßem Gebäck wie auch herzhaften oder asiatischen Speisen eine unverwechselbare Note. Viele Verbraucher möchten die Limette daher nicht mehr missen. Folglich zählt die Limette nicht nur in Deutschland zu den Trendprodukten im Frischesortiment.

Eva Würtenberger, AMI Bonn

Die Antwort auf den wachsenden Bedarf ist die Expansion des Anbaus sowie eine stärkere Exportaktivität der Ursprungsländer. Die Statistik erschwert es oftmals, diesen Trend zu belegen. So werden Limetten z.B. im Fall der FAO-Statistik zusammen mit Zitronen aggregiert. Auf EU-Ebene findet hingegen eine Unterscheidung zwischen beiden Arten statt. Nur ist die Produktion Spaniens wie auch Italiens marginal. Erstmals veröffentlichte Eurostat im Jahr 2015 Statistiken zu den grünen Zitrusfrüchten. Demnach hat das Citrusland Spanien zwischen 2015

Europa ist auf Zulieferungen aus Ländern außerhalb der EU angewiesen.

und 2022 seine Fläche von 120 ha auf 450 ha vergrößert, was einen Produktionsanstieg von 1.700 t auf mittlerweile 3.000 t zur Folge hatte. Italiens Limettenproduktion ist mit rund 600 t um einiges kleiner. In den zurückliegenden Jahren tauchen die europäischen Früchte auch stärker in Deutschland auf, sind aber nur über sehr begrenzten Zeitraum präsent.

Europa ist durch die schwindend geringe Eigenversorgung und den rasant wachsenden Bedarf immer stärker auf Zulieferungen aus Ländern außerhalb der EU angewiesen. Da ein reger Intrahandel innerhalb

der EU z.B. durch die Schiffszulieferungen an die niederländischen Häfen stattfindet, und die Eigenversorgung Europas vernachlässigbar ist, zeigt der Blick auf die Drittlandimporte exakt die Bedarfssteigerung Europas.

Reger Intrahandel in der EU

Zwischen den Jahren 2013 und 2022 legten die Überseeimporte an Limetten jedes Jahr rechnerisch um 5 % zu und erreichten im Jahr 2022 mit 156.500 t einen Spitzenwert. Toplieferant ist und bleibt Bra-

silien, das seine Zulieferungen in diesem Zeitraum mehr als verdoppelte. Emporkömmling Kolumbien (+23 % p.a.) ist dank seines starken Wachstums an Mexiko (-7 % p.a.) vorbeigezogen und landet auf Platz 2. Mit Vietnam (+17 % p.a.) und Peru (+33 % p.a.) mischen zwei weitere relativ neue Länder am Markt mit. Wobei letztgenanntes eine steile Wachstumskurve aufweist, ähnlich wie bei Heidelbeeren oder Avocados.

Exportaktivität Brasiliens steigt

Auch wenn sich die Expansionsfreude in Südamerika wie auch Asien mit FAO-Zahlen nicht belegen lässt, führen die amtlichen Statistiken dieser Länder die Limetten als Einzelposition auf. Eine lückenlose Zeitreihe der vergangenen zehn Jahre ist jedoch nicht immer gegeben. In Brasilien belief sich die Anbaufläche der Limetten im Jahr 2021 auf rund 58.000 ha nach 51.200 ha im Jahr 2018. Allein in diesem kurzen Zeitraum expandierte der Anbau um 13 %. Und dass auch in den darauffolgenden Jahren weitere Flächen in den Ertrag gekommen sind, deuten die Produktionsmengen an. Denn im Jahr 2022 produzierte Brasilien mit 1,63 Mio t eine Rekordernte an Limetten und übertraf das Vorjahresergebnis um 8 %. Die Trendberechnung weist für den Zeitraum 2013 bis 2022 ein jährliches Produktionswachstum um gut 4 % aus. Das Gros der brasilianischen Limetten bleibt im Inland sei es als Frisch- oder Verarbeitungsware –nur 10 % der Produktion verlassen

das Land aktuell. Mit der Produktionssteigerung war es für Brasilien unumgänglich die Exportaktivität weiter voranzutreiben. Zwischen 2013 und 2022 stiegen die Exporte Brasiliens rein rechnerisch jährlich um knapp 7 %. Der Großteil fließt hiervon nach Europa.

Die Investitionsfreude der Kolumbianer hat es ermöglicht, die Exporte innerhalb von zehn Jahren von lediglich 1.700 t (2012) auf knapp 53.000 t im Jahr 2022 in die Höhe zu katapultieren, wie die Außenhandelsdaten zeigen. Kolumbien hat den US-Markt im Visier und lieferte 2022 rund 27.650 t (2013-2022: +33 % p.a.) dorthin. Auf Platz 2 der stehen bereits die Niederlande (5.800 t; +29 % p.a.) vor Puerto Rico (4.600 t, +23 % p.a.). Deutschland

wurde 2016 (75 t) erstmals von Kolumbien beliefert und bezog 2022 knapp 4.300 t Limetten von dort.

Peru versechsfachte Exporte

Peru steht hinsichtlich des Exportwachstums Kolumbien in nichts nach und verachtfachte seine Limettenexporte im Zeitraum 2016 bis 2021 ausgehend von 2.260 t auf 17.600 t zuletzt. Als zwei weitere wichtige Limettenlieferanten sind Mexiko und Vietnam zu nennen. Letztgenanntes verbuchte zuletzt ein starkes Wachstum, während Mexiko die Lieferungen nach Deutschland reduzierte.

Für Deutschland sind Brasilien, Kolumbien und Vietnam die drei

Für Deutschland sind Brasilien, Kolumbien und Vietnam die drei Toplieferanten.

Toplieferanten. Auf Platz 4 landet Mexiko, das zuletzt Anteile an Kolumbien verlor. Rein rechnerisch führte Deutschland zwischen 2013 bis 2022 Jahr für Jahr rund 6 % mehr Limetten ein. Deutschland, das für viele Obstarten als Handelsdrehscheibe fungiert, hat seine Exportaktivität im selben Zeitraum um 8 % p.a. zurückgefahren und exportierte zuletzt knapp 3.900 t Limetten. Folglich schlägt für die Netto-Importe ein stärkeres Plus um 9 % p.a. zu Buche.

In welche Handelskanäle die Limetten fließen, lässt sich nicht

eindeutig sagen, da Zahlen für den Außerhausverzehr nicht vorliegen. Schätzungen zur Folge dürfte im Jahr 2022 die Gastronomie etwas mehr als die Hälfte der Nettoimporte abgegriffen haben. Das ergibt zumindest die einfache Rechnung der Nettoimporte abzüglich der Einkaufsmenge der Haushalte, die aus dem GfK Haushaltspanel vorliegen. Analog zu den Importen stiegen auch die Privatkäufe seit 2017 durchschnittlich um knapp 3 % p.a. In den beiden Coronajahren landeten Limetten durch die Schließung der Gastronomie, ähnlich wie

Durchschnittliche Verbraucherpreise in Deutschland (in Euro) in der 01. KW

andere Obstarten, stärker in den Einkaufswägen der Privathaushalte. Im Jahr 2022 haben sich die Einkaufsmengen mit durchschnittlich 240 g je Haushalt auf dem VorCorona-Niveau eingependelt.

Bio ersetzt konventionelles Angebot

Stück1,151,351,26-9,2 Kiwi

Stück0,460,540,3243,9 GEMÜSE Eissalat

Stück1,091,031,10-1,3

Mini-Tomaten, ohne Grün 1 kg 4,504,843,4928,7 Paprika 1 kg 3,102,923,03 2,2 Möhren, ohne Laub 1 kg 1,131,191,19-5,4 Zwiebeln 1 kg 1,601,671,4410,7

Anmerkungen: Mittelwerte für die einzelnen Geschäftstypen und für Deutschland insgesamt: mit Umsatzanteilen gewichtet. Wo vs. VjWo in %: Prozentuale Veränderung des vorläufigen Wochenmittelwertes gegenüber der Vorjahreswoche.

Quelle: Verbraucherpreisspiegel der AMI auf Basis des GfK-Haushaltspanels. © AMI. Alle Rechte vorbehalten. Abdruck, Auswertung und Weitergabe nur mit schriftlicher Genehmigung.

Vor wenigen Jahren war es noch schwierig Limetten in Bio-Qualität zu kaufen. Diese Situation hat sich geändert. Die Discounter haben einen Teil ihres konventionellen Angebotes durch Bio-Limetten ersetzt. Bis 2019 waren Bio-Limetten bei den Discountern schwach vertreten, sind aber seit 2020 in immer stärkeren Umfang gelistet. Aus diesem Grund hat sich zwischen 2017 und 2022 der Bio-Anteil an den Gesamtkäufen von gut 3 % auf 34 % verzehnfacht. Die Discounter sind für die Bio-Ware die wichtigste Einkaufsstätte, bei allen Limetten insgesamt haben die Verbrauchermärkte noch den Spitzenplatz inne. Da im Sommer (Mai-August) und zum Jahreswechsel Cocktails hoch im Kurs stehen, landen in diesen Monaten die meisten Limetten in den Einkaufskörben der Verbraucher. Die Fangemeinde ist in den zurückliegenden Jahren nicht größer geworden. Sowohl im Jahr 2017 als auch 2022 kauften 23 % aller Haushalte mindestens einmal Limetten ein. Daraus lässt sich schließen, dass die Käuferhaushalte Limetten in größeren Mengen kaufen als vor wenigen Jahren noch. Durch die Substitution der Discounter legte allerdings die Käuferreichweite von Bio-Limetten von gut 1 % auf aktuell gut 11 % zu. 

Hat der Erdbeeranbau noch eine Zukunft?

Produktion ► Wie kann ein in Deutschland produzierender Beerenobstbetrieb auf veränderte Markt- und Produktionsbedingungen reagieren? Antwort auf diese und ähnliche Fragen suchten die Referenten und Teilnehmer der 19. Unternehmertage Spargel & Erdbeer. Wer wissen will, wie es mit dem Erdbeeranbau in Deutschland (weiter) geht, ist bei Ludger Linnemannstöns vom Versuchszentrum Gartenbau Köln-Auweiler an der richtigen Adresse. Deshalb ist er auch einer der Stammreferenten der Veranstaltung, die diesmal in Dessau stattfand. Seinem Vortrag hatte er den Titel „Wie meistern wir die Zukunft im Erdbeeranbau?“ gegeben.

Dieser Blick zurück ging bis ins Jahr 1977, als in der alten Bundesrepublik auf gerade mal 3.600 ha (alle ungeschützt) Erdbeeren wuchsen. Im Jahr 2000 standen in Deutschland 9.600 ha (70 ha geschützt) zu Buche; 3.455 Betriebe bauten Erdbeeren an. Die Fläche vergrößerte sich bis auf 14.700 ha in 2015, davon 731 ha geschützt. Damit war ein Gipfel erreicht. Dort warteten nämlich effektivere Anbautechniken wie Stellagen und neue Sorten einerseits, Mindestlohn und Wegfall einiger Pflanzenschutzmittel andererseits. Also sank die Anzahl der erdbeeranbauenden Betriebe auf heute 1.920 und die Fläche auf 11.300 ha. Aufwärts ging es lediglich mit dem Anteil des geschützten Anbaus. Derzeit stehen rund 2.000 ha unter Glas oder Folie. Bei diesem Blick zurück erinnerte Linnemannstöns aber auch daran, dass es offenbar nie eine Zeit – und sei der Aufwärtstrend noch so offensichtlich gewesen – ohne lauthalses Klagen gab. Alte Zeitschriftenartikel verkündeten schon vor über 30 Jahren, dass „harte Jahre für den Beerenobstanbau“ bevorstehen. „Natürlich haben sich die Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahrzehnten enorm verändert“, so Linnemannstöns und nannte Beispiele: „Vermarktung, Wettbe-

werb, Pflanzenschutz, Verfügbarkeit von Saisonarbeitskräften, gesetzliche Regelungen. Hinzu kamen Anpassungen in der Produktionstechnik, vom Feldanbau über Dammkultur, Wandertunnel, Stellage, Glashaus zum Indoor-Farming. Aber: Die meisten Betriebe haben sich den veränderten Rahmenbedingungen gestellt.“

Knallrote Zahlen trotz besserer Erlöse

Eingangs zählte der Referent die weitreichendsten Veränderungen der Markt- und Produktionsbedingungen auf: Wegfall der Pauschalierung, weitere Erhöhung des Mindestlohnes, zunehmende Sozialversicherungspflicht, die mitunter problematische Verfügbarkeit von Saisonarbeitskräften, die massive Erhöhung der Energiekosten sowie Preissteigerungen bei fast allen Produktionsmitteln und insbesondere die zunehmenden Restriktionen im Pflanzenschutz. Hinzu kommt auf Konsumentenseite die Inflation und die daraus erwachsende Kaufzurückhaltung. Besonders detailliert ging Linnemannstöns auf die Auswirkungen der Produktionskostensteigerungen ein. Am Beispiel eines komplett an den Handel liefernden Betriebes mit 10 ha Tunnel- und 20 ha Freilandanbau erfasste und verglich er die verschiedenen Aufwende von 2021 und 2023. In der Modellrechnung wurde durch den Wegfall der Pauschalierung, die hohen Löhnen und den Preissteigerungen aus einem Gewinn von 300.000 Euro im Jahr 2021 ein sattes Minus von 200.000 Euro im Jahr 2023. Die Lohnquote stieg von 40 % auf 57 %.

Wie lässt sich der Preisanstieg forcieren?

Die Rahmenbedingungen für den Erdbeeranbau haben sich in den zurückliegenden Jahrzehnten enorm verändert. Fotos: Heinz und gab Antworten. Diese drehten sich zum einen um den Mehrpreis, der nötig wäre, um wenigstens den Gewinn von 2021 zu erzielen. In dieser Beziehung, so die Statistik des Referenten, ist in den vergangenen Jahren einiges passiert. So sei das Kilo Erdbeeren in 2023 dem LEH rund 50 Cent mehr wert gewesen als noch im Vorjahr. Insgesamt stiegen die Erzeugerpreise (abgebildet durch Erzeugerorganisationen) seit 2015 auf 184 %, im Bio-Segment deutlicher als im konventionellen Anbau. Die Verbraucherpreise für inländische Ware stiegen auf 161 %. Wodurch sich eine Steigerung der Erlöse und Erhöhung der Preise verstetigen lässt, erklärte Linnemannstöns, sei u.a. hohe Qualität und eine Reduzierung der Angebotsmenge. „Man muss auch ‚Nein‘ sagen können und auf einem Mehrpreis für regionale Ware bestehen. Dabei kann es sinnvoll sein, nur bestimmte Marktsegmente zu bedienen.“

„Wie kann der Beerenobstbetrieb auf veränderte Marktund Produktionsbedingungen reagieren?“, fragte Linnemannstöns im folgenden Kapitel seines Vortrages

Bei alledem geht es nicht ohne professionelles Controlling, und das schon während der Saison. Dazu der Experte weiter: „Jeder Schlag ist dabei eine gesonderte Kostenstelle und der sind folgende Kosten und Erlöse zuzuordnen: alle unabhängig vom Ertrag anfallend Kosten (Pflanzmaterial, Dünger, Pflanzenschutz, Vlies, Folie, Wasser …),

alle abhängig vom Ertrag anfallenden Kosten (Pflücken, Vermarkten, Verpacken) und nicht zuletzt alle allgemeinen Kosten des Betriebes (Versicherungen, Abschreibungen, Pacht, Werkstattkosten, Bürokosten …).“ Dazu wird für jeden Schlag täglich ein Protokoll geführt, das u.a. Pflückmenge, Pflückstunden, Akkordlohn und Erlös pro kg festhält. Alle anfallenden ertragsunabhängigen Kosten (am Beispiel knapp 40.000 Euro pro ha) schlüsselte Linnemannstöns nochmals auf. Beginnend bei der Entsorgung (rund 300 Euro) bis zu den Pflanzen (8.280 Euro).

Auch ertragsabhängige Kosten, umgerechnet auf ein Kilo Beeren, hat er unter die Lupe genommen. Die reichten von 0,05 Euro für Transport und Kühlung bis zu 0,81 Euro Pflücklohn, in der Summe ergaben diese Kosten 1,43 Euro pro kg. Aus diesen verschiedenartigen Kosten zuzüglich Investitionskosten lassen sich die Preisuntergrenzen errechnen. Das Credo des Referenten: „Es ist lebensnotwenig, seine eigene Preisuntergrenze sauber zu errechnen. Ansonst gäbe es keine belastbaren Entscheidungsgrundlagen. Aber leider wird in einigen Betrieben noch immer vieles aus dem Bauch heraus entschieden.“

Und wie auf die Statistik reagieren?

Umfassend widmete sich Linnemannstöns den auf diesen Berechnungen basierenden Reaktionsmöglichkeiten: „Es ist oft möglich, Vermarktungswege zu verändern oder zu verbessern und dabei auf die Relation von Direktvermarktung und Handelsvermarktung zu schauen. In der Direktvermarktung kann man zwar Preiserhöhungen leichter durchsetzen, aber mitunter ist es trotzdem sinnvoll, die Anzahl der Verkaufsstände zu reduzieren. Oder man zieht Veränderungen auf diesem Vermarktungsweg in Betracht und setzt auf Automaten, Smart Stores, Lieferdienste, Erlebniskauf …“ Direktvermarktung sei schließlich kein Allheilmittel, manches spreche auch für die Konzentration auf Handelsvermarktung.

Als weitere mögliche Reaktion verwies Linnemann-

Ludger Linnemannstöns vom Versuchszentrum Gartenbau

Köln-Auweiler

Meist gibt es laut Linnemannstöns

Möglichkeiten, das Produktionsverfahren zu optimieren und die Arbeitsproduktivität zu verbessern.

stöns auf die Möglichkeit, schwache Kulturen und Standorte aufzugeben. Als zu analysierende Fakten nannte er die Entfernung des Hofes zu Fläche, Wasserverfügbarkeit, Pachtpreisen, Bodengüte, Vorbelastungen und Ertragspotential. Ähnlich ausführlich behandelte er die Möglichkeiten, Produktionsverfahren zu optimieren und die Arbeitsproduktivität zu verbessern. Zu überlegen seien u.a. Maßnahmen wie das Pflanzen großfruchtiger Sorten, die Vergrößerung von Pflanzabständen, das Einteilen kleinerer Arbeitsgruppen bei sonstigen Arbeiten oder das Einrichten kürzerer Laufund eventueller Querwege bei der Ernte (maximale Schlaglänge 120 m). Ähnlich vielfältig sind die Möglichkeiten mittels Technik die Arbeitsproduktivität zu erhöhen. Linnemannstöns nannte als Beispiele Einsatz von Topfmaschinen zum Befüllen von Pflanzgefäßen, den Heraustransport von Pflanzen nach der Ernte mit Transportbändern, das mechanische Putzen mit einem „Topper“, den Einsatz von Railsystemen bei Stellage oder bei Himbeeren die Reduktion der Pflanzabstände und den Verzicht auf das Umpflanzen.

Fragen über Fragen

Auch der Personaleinsatz sei optimierbar, so der Referent. Dabei müsse sich der Unternehmer immer wieder eine ganze Reihe von Fragen stellen: Stimmt die Leistung, funktioniert die Leistungskontrolle? Klappt die Kommunikation? Wer gibt wem welche Arbeitsanweisung? Sind die Führungskräfte eingebunden und offen für Veränderungen? Wie ist die Stimmung im Betrieb? Wie ist die tägliche oder wöchentliche Arbeitszeit begrenzt? Kann ich Arbeitsspitzen brechen oder vermeiden? Wo hakt es im Betrieb? „Einiges davon ist in den jeweiligen Betrieben nicht immer klar. Besonders wichtig ist hier, dass Sie Ihre Überlegungen und auch die daraus folgenden Veränderungen kommunizieren.“ Neben der Analyse aller Details im Unternehmen, so der Fachmann, sei es aber unabdingbar, immer wieder grundsätzliche Überlegungen anzustellen, die Unternehmensziele zu formulieren und gegebenenfalls zu justieren. Da gehe es natürlich um Kennziffern wie Gewinn, Fläche, Betriebsschwerpunkte oder Zahl der Saisonarbeitskräfte. Aber es gehe ebenso um persönliche Ziele. „Wenn es mir wichtig ist, mit meinen Kindern in den Sommerferien eine Reise zu machen, dann kann einerseits die Firmenstruktur helfen, mich ein paar Wochen rauszunehmen. Aber es kann auch sein, dass ich die ganze Kulturführung diesem Wunsch unterordne.“ Ein weiteres Thema, das der Experte ansprach, waren die Restriktionen im Pflanzenschutz. Zum einen

sprach er über die in jedem Betrieb durchaus notwendige Auseinandersetzung mit alternativen Pflanzenschutzverfahren oder die Anpassung der Kulturverfahren. Andererseits verwies er aber auch auf die politische Ebene der Problematik. Mit Blick auf die Medien warnte er davor, alles hinzunehmen. „Wir müssen viel mehr aktive Öffentlichkeitsarbeit leisten und zugleich auf Falschinformationen reagieren. Nehmen Sie nur Begriffe wie ‚Agrargifte‘ für Pflanzenschutzmittel. Keiner würde ‚Humangifte‘ zu den Medikamenten aus der Apotheke sagen. Hier ist jeder einzelne Betrieb ebenso gefordert wie die Verbände.“

Wer hat die Nase vorn?

Abschließend stellte der Experte nochmal die Frage, welche Betriebe denn nun tatsächlich Wettbewerbsvorteile haben? In der Verwaltung beginnend, über die Produktion bis zur Vermarktung zählte er die Stellschrauben auf, an denen gedreht werden könne. Vorteile dürften vor allem Betriebe haben, die eine gute Kostenkontrolle haben und die in der Lage sind alle wichtigen Arbeiten termingerecht zu erledigen. Bei der Vermarktung sind es die Betriebe, denen es gelingt Premiumsegmente zu bedienen und die auch außerhalb der Hauptsaison Erdbeeren liefern können. Bei der Vermarktung waren das u.a. der Verkauf im Premiumsegment und außerhalb der Hauptsaison. In der sich anschließenden Diskussionsrunde wurde u.a. gefragt, inwieweit das Beerenobst im Bio-Segment eine Sonderstellung innehabe. Eine Besonderheit zumindest bei Erdbeeren ist, dass es in Deutschland einen sehr hohen Direktvermarktungsanteil gibt, in dem Bio kaum eine Rolle spielt. Ansonsten gibt es natürlich ein großes Interesse an ökologischer Ware, was allerdings im Anbau nicht so ohne weiteres umzusetzen ist. Da der ökologische Anbau innerhalb der EU immer bodengebunden ist, fallen die Substratkulturen raus.

Deshalb wird das Angebot an ökologisch erzeugten Erdbeeren immer sehr begrenzt bleiben. Der letzte Satz im Vortrag – „Deutsche Erdbeeren sind eine starke Marke“ – war ebenfalls Anstoß zum Gedankenaustausch. Man war sich einig: Da ist noch viel zu tun. Und viel Geld reinzustecken. Der erste Schritt aber wird auf regionaler Ebene schon gegangen, denn es hat sich bereits als möglich erwiesen, den Namen des Erzeugers mit dem Begriff ‚Erdbeeren‘ zu einer Marke zu verbinden. Wünschenswert wäre es natürlich auch, wenn der LEH die deutschen Erdbeeren oder auch das andere Beerenobst klar in den Vordergrund stellt und dies bei Listungsentscheidungen berücksichtigt. 

Die erdbeerproduzierenden Betriebe und die Anbaufläche gingen in Deutschland in den vergangenen Jahren zurück.

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Der Handel im Spannungsfeld zwischen Erzeuger und Verbraucher

Frutania ► „Nichts ist schlimmer, als nicht zu wissen, für wen man produziert“, begann Markus Schneider, Inhaber und Geschäftsführer der Frutania GmbH, seinen Vortrag auf den 19. Unternehmertagen Spargel & Erdbeer. Sein

Thema: „Wie reagiert der Handel auf Veränderungen im Verbraucherverhalten und auf Angebotsseite?“

Diese beiden Perspektiven muss das in Grafschaft-Ringen bei Bonn ansässige Unternehmen immer gleichzeitig einnehmen, denn es versteht sich als Bindeglied zwischen der Produktion von Obst und Gemüse und dem LEH. Im Jahre 2001 gegründet, steht das Unternehmen der Produktion durch die Betreuung und Beratung der Erzeuger zu Sortenauswahl, Anbauverfahren bis hin zu Erntemethoden ganz nahe. Frutania ist eine GmbH, erfüllt aber ähnliche Funktionen wie eine Genossenschaft. Die Lieferantenstruktur von Frutania wird bestimmt von deutschen Erzeugern, die etwa 50 % der Ware bereitstellen.

Jeder Kunde hat andere Vorgaben

Zugleich muss Frutania die Konsumenten und deren Einkaufspräferenzen im Auge haben. „Jedes Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels hat eine etwas andere Zielgruppe“, so Schneider. „Deshalb müssen wir auch für jede Su-

Es ist nicht mehr wie früher. Die Partner im LEH hören jetzt zu, wenn man mit ihnen über die Verknappung der Produkte und deren Vermarktung spricht.”

permarktkette spezielle Konzepte erarbeiten.“ Aus der LEH-Zielgruppenanalyse seines Unternehmens nannte er ein paar Beispiele: Bei Kaufland fällt eine starke Familienorientierung ins Auge, der Wunsch nach Convenience- bzw. ToGo-

Produkten sowie der Fokus auf Einfachheit in Konsum und Einkauf. Rewe hat stark die Regionalität als Bedürfnis im Blick und Penny das urbane Leben der Menschen unter 30. Interessante Zahlen nannte Schneider im Zusammenhang mit der Konzentration im Handel: 85 % des Gesamtumsatzes machen die vier größten Handelsketten. Spargel und Erdbeeren weisen verglichen mit der Gesamtwarengruppe Obst und Gemüse eine Besonderheit auf; hier gelangen rund 30 % über die regional begrenzte Direktvermarktung auf den Tisch der Verbraucher.

Der Konsument – das unbekannte Wesen?

Der Ausgangspunkt aller Strategien ist auch für Frutania das Verhalten der Verbraucher, auf die Schneider einen Blick warf. Zumindest in einer Beziehung schien die Corona-Zeit zwischen 2019 und Ende 2021 Auf-

schwung mit sich zu bringen: Der Kunde wollte schnell und alles an einem Ort einkaufen, er kaufte betont regional und gab mehr Geld für Lebensmittel aus.

Seit 2022 gelten wieder andere Spielregeln. Der Kunde kauft preisorientierter und insgesamt weniger. Besonderen Einfluss hatte die Inflation, die innerhalb weniger Monate das Einkaufsverhalten stark veränderte. Hier zitierte Schneider die Verbraucherumfrage des Deutschen Tiefkühlinstitutes aus 2022, die u.a. erbrachte, dass wegen des Preisanstiegs auf breiter Front 57 % der Befragten intensiver nach Sonderangeboten Ausschau halten, 30 % im Discounter kaufen, 27 % nach ablaufenden Lebensmitteln greifen und 24 % Handelsmarken bevorzugen. „Daraus resultieren die aktuellen Marktherausforderungen“, so Schneider. „Prägend für die aktuelle Situation im LEH ist die Schlacht um Marktanteile. Es wird nicht mehr über verkaufte Mengen,

Fotos: Heinz

sondern in erster Linie über diese Marktanteile geredet.“

Ein Fünftel über Aktionen verkauft

„Die Strategie, nach der der LEH nun greift, sind in erster Linie Aktionen. Von den schnell drehenden Waren wurden in den zurückliegenden zwölf Monaten über 20 % über solche Aktionen verkauft, Tendenz steigend. Auf der Großfläche betrifft das sogar 50 % bis 60 % der Warengruppe Obst- und Gemüse.“

Insbesondere die Eigenmarken werden in den Kampf geschickt, und das in Bezug auf die Kundenbindung sogar sehr erfolgreich.

Eigenmarken-Champions sind Aldi Süd und Nord, die 60 % ihrer Waren als Eigenmarken ins Regal stellen. Es folgen Rewe (55 %), Edeka (54 %) sowie Lidl und dm (51 %).

Auch die Kategorie Obst und Gemüse muss da mitziehen, teilweise sogar mit speziell für ein Handelsunternehmen gezüchtete Sorten. So verkauft Aldi Süd seit Oktober in allen rund 2.000 Filialen eine eigene Apfelsorte unter dem Namen „Aldiamo“. Schon 2020 schuf Aldi Süd die Eigenmarke „Natur Lieblinge – kleine Schätze“, unter der auch Erdbeeren verkauft werden.

Ein moderner Ladenbau stellt im LEH auch Früchte in ein anspruchsvolleres Ambiente; digitale Angebote machen den Einkauf bequemer oder spannender. Die Ketten bün-

deln ihre Einkaufsmacht und ordern für ihre ganze, in vielen Ländern vertretene Gruppe. Bei alledem kommt die Wertschöpfungskette in Bewegung: Der Einzelhandel verhandelt direkt mit dem Züchter, Vermehrung, Produktion, Sortierung und Verpackung und auch die Logistik bleiben mehr oder weniger außen vor.

Vermitteln zwischen Produktion und Lebensmitteleinzelhandel

„Dabei versuchen wir als Frutania zwischen den Kettengliedern zu vermitteln, indem wir die Produktionstermine und -mengen steuern“, erläuterte Schneider. „Fakt ist: Der Konsument denkt kurzfristig und der Handel reagiert kurzfristig, aber die Produktion kann nur langfristig gesteuert werden. Dazu sind Unternehmen wie unseres da. Wir müssen dabei immer dafür sorgen, dass die Produktion Geld verdient, sonst reißt die Kette und alle – auch wir – haben das Nachsehen.“ Am Beispiel der Himbeere erläuterte er diese Steuerung: Die Reife der frühen, mittleren und späten Terminkulturen wird so koordiniert, dass zwischen Anfang Juli und Anfang September eine nahezu konstante Menge auf den Markt kommt.

Natürlich blendete auch Schneider Probleme wie unterschiedliche Mindestlöhne in Europa nicht aus. „Aber wir dürfen nicht nur klagen, sondern müssen uns unserer Stärken bewusst sein und den Wert der hierzulande erzeugten Ware immer wieder hervorheben. Dass wir

Markus Schneider ging in seinem Vortrag auf die aktuellen Herausforderungen des Marktes ein.

bspw. für Aktionen auch immer ausländische Ware brauchen, ist dabei kein Geheimnis.“

Einzelhandel hört wieder zu

In der sich anschließenden Diskussion ging es vor allem um Aktionen. Ein Teilnehmer wollte wissen, wie sich die verkaufte Menge dadurch vergrößere. Schneiders Antwort: um das Anderthalb- bis Vierfache. Zu beachten sei dabei, dass die Aktionen nicht allein von niedrigen Preisen bestimmt werden dürfen. „Sie müssen vor allem gut geplant sein. Das kann auch heißen, dass die Erzeuger zu StandardProgramm und vereinbarter Menge noch ein Sonderprogramm auflegen.“ Der Einzelhandel bekommt übrigens den Rückgang der deutschen Produktion schon zu spüren.

„Und es ist nicht mehr wie früher. Die Partner im LEH hören jetzt zu, wenn man mit ihnen über die Verknappung der Produkte und deren Vermarktung spricht.“ 

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Der neue Ansatz hat laut dem FraunhoferIME ein hohes Zukunftspotenzial für den umweltfreundlichen Pflanzenschutz.

Forscher entwickeln RNA-basiertes Insektizid

PFLANZENSCHUTZ Selektiv wirkende, RNA-basierte Wirkstoffe könnten künftig einen umweltfreundlicheren Pflanzenschutz ermöglichen. Das zeigen die Ergebnisse des Forschungsvorhabens „ViVe_Beet“, das vom Julius Kühn-Institut (JKI) koordiniert wird und offenbar kurz vor dem Abschluss steht. In dem Projekt sei ein Insektizid aus RNA-Molekülen entwickelt worden, das artspezifisch gegen die Grüne Pfirsichblattlaus wirke, teilte das am Projekt beteiligte Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME) mit. Die Pflanzenlaus überträgt laut IME Vergilbungsviren, die bei Zuckerrüben zu Ernteeinbußen von bis zu 50 % führen können. Durch die selektive Wirkung des RNA-Ansatzes kann die Blattlaus bekämpft werden, ohne andere Organismen wie Bienen oder Menschen zu schädigen. Gelungen ist dies, indem spezielle doppelsträngige RNA-Moleküle auf einzelne lebenswichtige Gene des Insekts angepasst wurden. In einem zweiten Schritt wurde eine Formulierung entwickelt, mit der das Insektizid als Spray auf die Nutzpflanzen aufgetragen werden kann. Dem IME zufolge gilt die Grüne Pfirsichblattlaus als schwer bekämpfbar, seitdem die Insektizide aus der besonders umweltschädlichen Klasse der Neonikotinoide EU-weit verboten wurden. Es sei daher dringend notwendig gewesen, eine ökologisch verträgliche Alternative zu finden. Erste Ergebnisse aus Gewächshausversuchen waren laut den Forschern vielversprechend. „Bei unseren Sprühversuchen kommen wir bisher auf 70 % Mortalität sowie eine Minderung der Populationsgröße“, erklärte Maurice Pierry vom IME. Ein Feldversuch unter realistischen Bedingungen, soll noch in diesem Sommer erfolgen. Der Ansatz des Projekts hat laut IME das Potenzial, neue und umweltverträgliche Pflanzenschutzmittel zu entwickeln, und zwar nicht nur Insektizide, sondern auch Wirkstoffe gegen Viren und Pilzerreger. AgE

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Modern wholesale markets: centres for top quality and local, sustainable supply 15.00-16.00

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