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DAS OBST & GEMÜSE GESCHMACKS-FESTIVAL 2021
Alles, was Sie wissen müssen über guten Geschmack und frische Produkte, die Verbraucher überzeugen.
FRUITNET MEDIA INTERNATIONAL DÜSSELDORF
DA S O B S T & G E M Ü S E G E S C H M A C K S - F E S T I VA L
2021
Inhaltsverzeichnis
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AUFTAKT GAP: Landwirte müssen wettbewerbsfähig bleiben
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TASTE MATTERS Interview mit Jonathan Schweikle: „Nicht die Datenbank hat Recht, sondern der Verbraucher“ Auch Bitteres kann unser Leben versüßen Interview mit Dr. Felix Lippert: „Umami hält Einzug in unsere Ernährungsgewohnheiten“ Morgana® / Krings: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm Wouters Fruit: Schmackhafter, weil oft von der Sonne geküsst Fräulein / DOSK: Saftig und knackig-krisp – Die beiden Tüpfelchen auf dem Ä Niederlande: Eine Kernobst-Saison voller Herausforderungen Ingmar Heuer: „Luftfrachtlogistik ist eine herausfordernde Mammutaufgabe“ AOP Pêches et Abricots de France: Qualitätsplan soll Verzehr von Aprikosen steigern Emco Cal / Ägypten: Erfolgreiche Partnerschaft für Erdbeeren Citrosol: Pflanzliche Beschichtungen öffnen die Welt für den Export von Bio-Citrusfrüchten DOGK 2021: Das Lieferkettengesetz – was bedeutet das für den Handel? Polytrade: Nachhaltige Verpackung bewahrt Frische und Geschmack Strauss Verpackungsmaschinen: Behutsam vom Feld bis in die Verpackung Frigotec: Mehr Fruchtaroma und Fruchtqualität mit Softripe 2.0 Vision von endlos recyceltem PET-Kunststoff Wussten Sie schon, dass … Universität Kassel: Fehler können ein Genuss sein CuTE Solar: 2:0 für Qualität und Geschmack Ernährung in Deutschland: Auf den Geschmack kommt es an
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PRODUKTE IM TREND Möhren: Eindeutig positive Tendenzen beim traditionellen „Schwergewicht“ BASF: Gemeinsam Lösungen für die Fragen von morgen entwickeln
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SCHLUSSPUNKT 54 Digitalisierung: Neue App ermöglicht Vergütung von CO2-Speicherleistungen 54
RUBRIKEN Verbraucherpreise 50 Themenvorschau/Impressum 54
Titelfoto: venimo - AdobeStock, agsandrew - AdobeStock
A FRUCHTHANDEL MAGAZIN SPECIAL PUBLICATION
26 I 2021
DISTRIBUTED TO • THE BUYING OFFICES OF THE MAJOR RETAIL ORGANISATIONS IN EUROPE • TOP CONTACTS IN SOURCING AND DISTRIBUTION • VISITORS TO FRUIT LOGISTICA © 2021 FRUITNET MEDIA INTERNATIONAL GMBH
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VORWORT
(K)eine Frage des Geschmacks
Beim Geschmack kommt es auf viele Faktoren an. Neben objektiven und messbaren Parametern sind auch subjektive Überzeugungen und kulturell geprägte Konsummuster im Spiel.
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inmal im Jahr liefert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit seinem Ernährungsreport eine Art Stimmungsbarometer deutscher Verzehrgewohnheiten ab. Bewusster einkaufen, regionale Erzeuger unterstützen und dabei etwas für den Klimaschutz tun, das stand auch diesmal ganz vorne bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Die wesentliche Erkenntnis des Reports aber ist aus meiner Sicht: Was verzehrt wird, muss lecker sein. Geschmack ist keine Nebensache, Taste matters! Bei der Auswahl von Lebensmitteln wurde das Kriterium Geschmack von 96 % aller Befragten als das entscheidende Einkaufsargument genannt, noch weit vor regionaler Herkunft (82 %), Saisonalität (78 %) oder dem leidigen Thema Preis (48 %). Das mit dem Geschmack ist keine einfache Sache. Es kommt auf viele Faktoren an, neben objektiven und messbaren Parametern sind auch subjektive Überzeugungen und kulturell geprägte Konsummuster im Spiel, die sich im Laufe der Zeit stark verändern können. Bei der Entwicklung von Produkten müssen diese Punkte lange im Voraus mit bedacht werden. Pflanzenzüchtung, Sortenwahl, Anbautechnik, Klima und Erntezeitpunkt wirken sich auch viel stärker auf die Qualität und den Geschmack von Obst und Gemü-
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se aus, als man denken würde. Unsere Branche ist folglich viel mehr von variablen Faktoren abhängig als andere Lebensmittelsektoren. In der Industrie wird mal eben die Rezeptur überarbeitet, wenn der Geschmack in eine bestimmte Richtung verändert werden soll. Das geht bei Obst und Gemüse nicht, alle geschmacklichen Veränderungen erfordern eine langwierige und kostspielige Vorarbeit und haben für Erzeuger und Vermarkter weitreichende Konsequenzen. Entsprechend genau müssen auch die Kenntnisse darüber sein, was der Markt eigentlich haben will. Erschwerend kommt hinzu, dass seit geraumer Zeit neben der eigentlichen Produktqualität auch die Produktionsqualität eine immer größere Rolle spielt. Also: Wird ein Produkt fair, nachhaltig und auf biologische Weise erzeugt? Hier ist die Obst– und Gemüsebranche nicht zuletzt aufgrund der Anforderungen im LEH in höchstem Maße gefordert. Wenn das Anforderungsprofil für Erzeuger, Lieferanten und Vermarkter zukünftig noch komplexer werden sollte, besteht dann nicht auch die Gefahr, dass der Geschmack darunter leidet? Diese Frage muss gestellt werden, denn jeder weiß, wie mühsam einmal verloren gegangenes Vertrauen wieder zurückgewonnen werden muss. Jonathan Schweikle fordert im Aufmacher-Interview dieser Ausgabe
nicht ohne Grund einen Wow!-Effekt. Geschmacksenttäuschungen müssen unbedingt vermieden werden, damit die Konsumenten sich nicht dauerhaft abwenden, so der Geschmacksexperte. Dazu muss die Branche noch besser darüber Bescheid wissen, wie die Konsumenten Geschmack tatsächlich wahrnehmen. Es ist z.B. ein Irrtum, dass nur durch die Sinne ein Geschmackserlebnis entsteht. Dieses wird auch von rationalen Faktoren sowie der Optik und Haptik stark beeinflusst. Eine höhere Fruchtfleischfestigkeit führt bei bestimmten Produkten nicht selten dazu, dass Michael Schotten sie eher als unreif wahrgenommen werden, obwohl dies de facto gar nicht so ist. Umgekehrt kann besondere Süße eine weichere Textur ‚suggerieren‘, als es der Wirklichkeit entspricht. Erst wenn wir solche Details besser verstanden haben, können wir uns auch besser auf den Konsumenten einstellen. Wenn uns mit diesem Special ein kleiner Beitrag dazu gelungen ist, würden wir uns freuen.
FRUCHTHANDEL Special
PROUD TO HAVE YOU Jeden Tag arbeiten wir gemeinsam daran, das einzigartigste und schmackhafteste Obst und Gemüse zu erzeugen. Unser oberstes Ziel ist es, zukunftsfähige Partnerschaften aufzubauen und zu einer gesunden und besseren Welt beizutragen. Jede Stufe in der Wertschöpfungskette ist gleichermaßen wichtig und bedeutend. Wir sind wirklich stolz auf unsere Partner! www.naturespride.de
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AUFTAKT
Foto: Heinz
Landwirte müssen wettbewerbsfähig bleiben
Hauptaufgabe der Landwirte ist und bleibt die Versorgung der Bevölkerung mit sicheren und hochwertigen Lebensmitteln.
POLITIK
GAP Bundesministerin Julia Klöckner betont zur Umsetzung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik: „Es ist gut und wichtig, dass sich die Trilog-Partner nach langen Verhandlungen auf einen Kompromiss verständigt haben. Dieses Gesamtpaket unterstützen wir. Es werden nun Leitlinien umgesetzt, für die wir in unserer deutschen Ratspräsidentschaft das Fundament gelegt haben.“ Es werde einen Systemwechsel in der GAP geben, der ein Mehr an Umwelt- und Klimaschutz mit wirtschaftlichen Perspektiven für die Landwirte und ländlichen Räume verbindet. Kernstück seien die EU-weit
verpflichtenden Öko-Regelungen. „Das hatten wir durchgesetzt; der ursprüngliche Kommissionsvorschlag hatte ein solches verpflichtendes Mindestbudget nicht vorgesehen. 25 % der Direktzahlungen müssen dafür reserviert werden. Die Landwirte verbinden hiermit zurecht die Erwartung, dass sie auch mit Umwelt- und Klimaleistungen Einkommen erzielen können.“ Mit den Beschlüssen werden kleinere und mittlere Betriebe stärker gefördert, auch die Unterstützung für Junglandwirte wird angehoben. „An der einen oder anderen Stelle hätten wir uns ein anderes Ergebnis gewünscht.
Die Erhöhung des Anteils nichtproduktiver Flächen auf 4 % wird viele Landwirte vor Herausforderungen stellen. Die Regelungen zu den Gewässerrandstreifen müssen wir in Einklang mit bestehenden Auflagen bringen. Die Förderung gemäß der Wasserrahmenrichtlinie sollte mit den neuen Regelungen weiter vereinbar sein. Wenn wir Anforderungen und Standards für unsere europäischen Landwirte erhöhen, darf das nicht zu Wettbewerbsnachteilen für sie oder zu Produktionsverlagerungen in Drittländer führen. Deshalb müssen wir im Agrarhandel mehr darauf achten, unter welchen unterschiedlichen Bedingungen produziert wird. Unsere Landwirte müssen wettbewerbsfähig bleiben“, so Klöckner. Ihre Hauptaufgabe ist und bleibt die Versorgung der Bevölkerung mit sicheren und hochwertigen Lebensmitteln. Regionale Produkte setzen den Landwirt um die Ecke voraus, der von seiner Arbeit leben kann, betonte Julia Klöckner.
Wir müssen Enttäuschungen reduzieren und den Wow!-Faktor erhöhen. Die Steigerung des Verbrauchs ist der heilige Gral bei Obst und Gemüse.“
Sweet Stephany® kommt mit 26,45 Gramm ins Guinessbuch Nach zehnjähriger Forschung ist es der Baumschule von Salvi in Zusammenarbeit mit der Universität Bologna gelungen, mit einer Kirsche der Sorte Sweet Stephany® den Eintrag ins Guinessbuch zu bekommen. Die Frucht übertraf mit 26,45 g den bisherigen Weltrekord von 23,93 g für eine einzelne Kirsche, teilt das Unternehmen mit. „Es reicht nicht aus, über diese außergewöhnliche Frucht nur zu berichten, sondern es ist wichtig, zu sehen, wie es gemeinsam mit modernsten agronomischen Techniken gelungen ist, dieses Ergebnis zu erzielen”, sagte Silvia Salvi, Geschäftsführerin von Salvi Vivai.
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Jonathan Schweikle, Business Unit Manager der Organisation Normec Foodcare Lesen Sie mehr zum Thema Sensorik ab S. 8.
Entspannung nach teilweiser Containerfreigabe HAFEN VON ALGECIRAS Am Wochenende der KW 25 wurde eine große Anzahl von Containern aus Südamerika im Hafen von Algeciras freigegeben, die aufgrund der strengen Auslegung der in Kraft getretenen EU-Verordnung 1333-2008 über Lebensmittelzusatzstoffe von der Behörde Sanidad Exterior festgehalten wurden. Wie El EstrechoDigital berichtet, hat ATEIA (Verband der Speditionsunternehmen Hafen Algeciras) bestätigt, dass die meisten Container freigegeben wurden, aber noch 117 festgehalten werden, von denen 86 zwischen sieben und 46 Tagen in dem Terminal liegen. So besteht auch weiterhin das Risiko der Produktverschlechterung und möglicher Vernichtung. Es handelt sich dabei um ein Volumen von 1.700 t, überwiegend O+G-Produkte. Der Verband warnt, dass das Schlimmste noch bevorsteht. Der Verkehr in Algeciras ist schon um 50 % eingebrochen, da die Ware auf andere spanische und europäische Häfen umdisponiert wurde und die von drei Ländern vorgesehene Sommer-Exportkampagne definitiv abgesagt wurde. d.s. 26 I 2021
TASTE MATTERS
„Nicht die Datenbank hat Recht, sondern der Verbraucher“ Sensorik ► Bei kaum einem anderen Thema gehen die Meinungen und Ansichten der Konsumenten so weit auseinander wie beim Geschmack. „Schmeckt mir halt“ oder „Das schmeckt doch gar nicht“, wem kommen solche Äußerungen nicht bekannt vor? Ist der Geschmack also reine Ermessenssache, verändert er sich im Laufe der Zeit womöglich und welche Bedeutung hat er für Obst und Gemüse? Darüber sprachen wir mit Jonathan Schweikle, Business Unit Manager der Organisation Normec Foodcare, die aus führenden Dienstleistern der Lebensmittelindustrie in den Niederlanden, Belgien und Deutschland besteht und seit Anfang 2021 in Deutschland vertreten ist. Schweikle verantwortet auch die Sparte Normec Sensory, die nach der Übernahme der Lebensmittel- & Veterinärlabor GmbH (LVL) und den aktuellen Aktivitäten von InQuality Germany in ihrem eigenen Forschungslabor und einem Probierhaus in Bonn mit Geschmackstests begonnen hat.
Foto: Schweikle
Michael Schotten und Nadine Schotten
Herr Schweikle, das ist alles nur eine Frage des Geschmacks. Diesen Satz hört man häufig, wenn es um Vorlieben und Abneigungen gegenüber Lebensmitteln geht. Kann man Geschmack dennoch definieren? Jonathan Schweikle: Geschmack gleichsam objektiv zu definieren, also durch messbare Parameter und deren Gewichtung greifbar zu machen, ist in der Tat nicht einfach. Geschmack ist höchst individuell und zudem komplex. Mit verschiedenen Sinnen erfassen wir den Geschmack (im engeren Sinn), den Geruch, das Aussehen, die Haptik – was wir zusammen als „Sensorik“ bezeichnen. Vorlieben und Abneigungen sind oft aber auch „rational“ be
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Jonathan Schweikle, Business Unit Manager der Organisation Normec Foodcare/InQuality Germany: „Die Steigerung des Verbrauchs ist der heilige Gral bei Obst und Gemüse.“
einflusst, etwa im Blick auf Nährwerte wie Vitamine oder andere Inhaltsstoffe (wie bei sogenannten „Super-Foods“) und nicht zuletzt den Kaloriengehalt. Die Kategorien bio, fair, regional oder tierwohlorientiert sind für immer mehr Konsumenten Auswahlkriterien. Faktoren der Produktionsqualität treten also neben die der Produktqualität. In unserem Probierhaus testen jeweils 75 Probandinnen und Probanden, die die vom Kunden anvisierte Zielgruppe etwa hinsichtlich Alter und Geschlecht abbilden, ein Lebensmittel und bewerten es anhand eines mit unserem Kunden abgestimmten Fragebogens. Unser Bericht liefert dann greifbare Daten, die intersubjektiv den Geschmack der Zielgruppe repräsentieren. InQuality Germany konzentriert sich auf Obst und Gemüse, also unverarbeitete Produkte. Man könnte meinen, „die sind, wie sie sind“, aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Sorte, Anbautechnik, Witterung, Erntezeitpunkt, Transport-, Lager- und Präsentationsbedingungen beeinflussen Qualität und Geschmack des Produkts erheblich. Zudem schmeckt eine Mango aus Peru im Dezember anders als im März. Um genau diese Herausforderung in den Griff zu bekommen, haben wir ein Verfahren entwickelt, um diese Faktoren samt den Saisonverläufen optimal zu
überwachen. Jede Woche besuchen unsere Mystery Shopper Supermärkte, kaufen Obst und Gemüse ein und analysieren die Produkte in unserem Labor in Bonn. Diese Produkte werden „aus Sicht des Verbrauchers“ analysiert, also genau so, wie dieser sie wahrnimmt. Bei Orangen werden bspw. die Saftigkeit und das Zucker-Säure-Verhältnis des Saftes untersucht. Damit liefern wir objektive geschmacksrelevante Daten. Anhand welcher Kriterien wird überhaupt entschieden, ob ein Produkt einem allgemeinen Geschmacksmuster entspricht oder auch nicht? Wird das immer wieder neu getestet oder gibt es so etwas wie eine „Geschmacks-Datenbank“? Wir überwachen den Geschmack kontinuierlich und haben unsere eigenen produktspezifischen Protokolle entwickelt. Von jedem Produkt, das wir in Supermärkten kaufen und in unserem Labor in Bonn analysieren, kombinieren wir Labormessungen von Brix, Säuregehalt und anderen Parametern mit einer Geschmacksbewertung. So erhalten wir ein 360-Grad-Bild der in den Geschäften verkauften Produkte. Unsere Kunden erhalten wöchentlich Berichte über ihre Analysen und können sofort mit der Verbesserung von Geschmack und Qualität begin26 I 2021
Foto: Mara Zemgaliete - AdobeStock
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Chiquita
Qualität schmeckt Banane!
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ananen gelten als das Referenz-Produkt in jedem Supermarkt. Gleich am Eingang fällt das Obstregal mit den gelben Früchten ins Auge. In diesem Zusammenhang führt Chiquita regelmäßig Marktforschungsstudien in seinen Kernmärkten durch, um die Beweggründe seiner Konsumenten im Zusammenhang mit dem Kauf von Bananen zu hinterfragen. In den vergangenen 10 Jahren spielten dabei hinsichtlich der Kaufabsicht der Konsumenten vor allem Geschmack und Qualität die Hauptrolle. Im August 2020 beauftragte Chiquita die Agentur MMR für den ersten offiziellen Geschmackstest in Deutschland, bei dem Konsumenten sieben unterschiedliche Bananenmarken verkosteten. Die Zielgruppe im Alter von 18 bis 64 Jahren wurde dabei zu den Eigenschaften und Unterschieden bei Markenprodukten und Eigenmarken befragt. Die Verkostung von über 2.000 Bananen ergab, dass Chiquita Bananen nicht nur generell beliebter als die Konkurrenz und bei zahlreichen Merkmalen führend sind. Außerdem bevorzugen die deutschen Bananenliebhaber im Vergleich zur Konkurrenz den süßen Geschmack von Chiquita Bananen und greifen deshalb häufiger zu Chiquita als zu alternativen Produkten. „Wir haben immer unglaublich hart gearbeitet, um sicherzustellen, dass Chiquita Bananen sowohl in Bezug auf Geschmack als auch Qualität die besten sind. Wenn diese jüngsten Testergebnisse den Stolz und die Leidenschaft, die wir in unsere gelben Früchte investieren, bestätigen, dann freut uns dies enorm“, erklärt Marc Speidel, Chiquita Direktor für Nordeuropa. Auch Aussehen und Aroma von Chiquita Bananen bewerten die Verbraucher im Vergleich zu anderen Bananen besser. Diese positiven Ergebnisse aus den Verkostungen werden auch durch die Brand Health Tracker Studie* unterstützt, die 2019 vom Meinungsforschungsinstitut Kantar durchgeführt wurde. Diese zeigt, dass Chiquita eine der bekanntesten und beliebtesten Bananenmarken der Welt ist und in Deutschland eine Markenbekanntheit von 94 Prozent erreicht. „Unsere Umfragen beweisen, dass nicht alle Bananen gleich sind! Wir bemühen uns konsequent sicherzustellen, dass unser Produkt jederzeit den höchsten Ansprüchen gerecht wird“, sagt Marc Speidel, „Neben unseren intensiven Nachhaltigkeitsbemühungen liegt unser Fokus darauf, weiterhin als Marke führend zu sein, Vertrauen zu schaffen, Verlässlichkeit zu gewährleisten und dabei immer besten Geschmack und Qualität zu garantieren.“
So setzt Chiquita ab sofort den Startschuss für sein neues Klima-Programm 30BY30, mit dem das Unternehmen die CO2-Emissionen seiner eigenen Betriebsabläufe bis Ende 2030 um 30 Prozent senken will. Projektpartner ist die Science Based Target Initiative, eine Initiative für wissenschaftlich basierte Ziele, die den Projektfortschritt misst und die Ergebnisse aufbereitet. Chiquita ist stolz darauf, als erstes weltweit tätiges Fruchthandelsunternehmen seine Ziele und Fortschritte durch die unabhängige SBTi überprüfen und verifizieren zu lassen. Dies ist nicht der Beginn des Nachhaltigkeitsprogramms, sondern Teil seiner Strategie, denn das Unternehmen hat seinen CO2-Fußabdruck in den letzten sechs bis sieben Jahren bereits um 30 Prozent reduziert. Wenn Verbraucher in Geschäften auf die Bananen mit dem legendären Blauen Sticker stoßen, können sie sicher sein, die wohl beste Banane der Welt zu konsumieren – das Ergebnis eines langen Bestrebens, die Erwartungen der Kunden zu übertreffen und sie zu begeistern. * Brand Health Tracker Befragung, die 2019 in Deutschland, den USA, Italien, Schweden, den Niederlanden und 2020 in Griechenland durchgeführt wurde.
Erfahren Sie mehr unter www.chiquita.de.
Marc Speidel
Chiquita Europe B.V. Deutsche Niederlassung Neue Gröningerstraße 13, 20457 Hamburg 040 360239200
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TASTE MATTERS
nen. Wir sehen überall in der Welt der Frischprodukte Möglichkeiten; von der Sortenauswahl und besseren Anbautechniken bis hin zur Verbesserung des Kühlkettenmanagements und der besseren Ausführung in den Supermärkten. Im Probierhaus ergeben die Testbewertungen aussagefähige Geschmacksmuster. Dabei fällt auf, dass diese pro Zielgruppe variieren, und sich auch mit der Zeit hinsichtlich der sensorischen sowie rationalen Faktoren ändern. Statistische Mittelwerte bilden so etwas wie den Mainstream des Geschmacks ab. Der ist aber, wie gesagt, nicht für alle Zeiten gültig, sondern wird laufend neu ermittelt. Nicht die Datenbank hat Recht, sondern der Verbraucher. Wie stark ändern sich eigentlich im Laufe der Zeit die Geschmacksmuster? Essen die Deutschen heute z.B. süß-saure Äpfel lieber als vor 35 Jahren? Mögen Sie keine säuerliche Ananas mehr, seitdem in den Supermärkten kaum noch solche angeboten werden? Ihre Frage weist schon darauf hin, dass es so etwas wie eine Geschmacksentwicklung gibt, und dass sie keinen einheitlichen Trend hat. Äpfel mit höherem Säureanteil werden zunehmend als geschmackvoller, klarer und knackiger eingeschätzt. Sie werden auch – und das ist wieder ein rationaler Geschmacksfaktor – als „gefühlt“ regionale Erzeugnisse den Überseeimporten vorgezogen. Bei frischer Ananas wurden in den vergangenen Jahren die Sortenauswahl sowie die Ernte-, Transport- und Lagerbedingungen so verbessert, dass sie im
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Ein erstaunlicher Geschmack – der „Wow!-Faktor“ – ist bezüglich künftiger Konsumentscheidungen von unschätzbarer Bedeutung.
Foto: kegfire - AdobeStock
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Laden süßer verfügbar sind, was allgemein geschätzt wird. Ananaskonserven mit Zuckerzusatz hingegen sind für den deutschen Geschmack oft zu süß. Die Geschmacksvorlieben variieren zwischen den Altersgruppen und zwischen verschiedenen Ländern in gewissen Bandbreiten. Die größte Herausforderung ist freilich, schlechten Geschmack zu vermeiden. Wenn Orangen zu sauer sind, Mangos unreif oder Blaubeeren zu weich, sind sich alle einig. In unseren Überwachungsprogrammen stellen wir fest, dass die größte Chance darin besteht, die großen Geschmacksenttäuschungen zu vermeiden, die wir immer noch jeden Tag auf dem Markt sehen. Der Begriff „Geschmackskultur“ kommt nicht von ungefähr, das geschmackliche Erleben ist zwar einerseits physiologisch determiniert, es folgt aber auch kulturellen Prozessen und Vorlieben. Wie sehr steht dies der
Einführung neuer, z.B. exotischer Produkte mit ganz neuen Geschmackseigenschaften im Weg? Oder ist das gerade ein Vorteil? Schon bei gut eingeführten Produkten sehen wir kulturelle Veränderungen. Wurden lange Zeit große Karotten oder Tomaten bevorzugt, auf die man als Selbsterzeuger stolz wäre, geht der Trend heute zu kleinen Formaten. Man findet sie weniger überdüngt und geschmackvoller. Im Zug der Slow Food-Bewegung wird der erhöhte Zubereitungsaufwand beim Gemüse sogar als Mehrwert begriffen. Die kleinen grünen Limetten gewinnen gegenüber den großen gelben Zitronen an Beliebtheit, weil man den vielschichtigeren Geschmack ebenso entdeckt hat wie neue Einsatzmöglichkeiten und Rezepte dafür. Generell steigert die globale Öffnung der Handelswege die Neugier auf exotische Produkte. Wir arbeiten daran, den „Wow!Faktor“ bei etablierten und neuen
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Produkten häufiger zu erreichen. Die Verbraucher sollen von einem erstaunlichen Geschmack überrascht werden: Wow! Das ist der Moment, in dem die Verbraucher am nächsten Tag wieder in ihren Supermarkt gehen, um mehr zu kaufen. Wir müssen also Enttäuschungen reduzieren und den Wow!-Faktor erhöhen. Die Steigerung des Verbrauchs ist der heilige Gral bei Obst und Gemüse. Wenn wir in der Lage sind, bessere Qualität und besseren Geschmack zu liefern, werden die Verbraucher mehr in die Läden zurückkehren. Davon werden alle profitieren: Erzeuger, Importeure und Einzelhändler und natürlich auch die Konsumenten.
wie Verbräunung oder Glasigkeit. Auch der Geruch ist wichtig. Wenn ein Produkt einen deutlich sauren, unangenehmen oder fermentierten Geruch hat, ist es in der Regel nicht mehr zum Verzehr geeignet. Auch die Festigkeit eines Produkts kann Hinweise auf seine Qualität geben: es kann unreif und sehr fest sein, hat dann weniger Geschmack und ist im Extremfall nicht zum Verzehr geeignet. Alle diese Punkte kann man sehen, fühlen oder riechen, aber manchmal wird man von einem Fehlgeschmack auch ohne Vorahnung überrascht. Glücklicherweise kommt dies nur sehr selten vor. Sie beraten Unternehmen aus dem Fruchthandel. Können Sie bei bestimmten Produktgruppen verstärkt Nachfragen von Kunden erkennen? Beeren bieten z.B. interessante Geschmackserlebnisse und gelten vielfach als regionale Produkte. In unserem Labor in Bonn kontrollieren wir sie häufiger als andere Erzeugnisse. Sind sie frisch, geschmackvoll und richtig gehandhabt, sind sie ein echter Genuss. Denken Sie an Himbeeren, Erdbeeren und Heidelbeeren, aber auch an Steinobst wie Kirschen, Pfirsiche und Aprikosen. Beim Kernobst beobachten wir ein gesteigertes Sortenbewusstsein. Apfel ist nicht gleich Apfel. Die Sorte muss angegeben werden, und viele Verbraucher können ihre Lieblingssorten benennen. Ein weiteres sehr wichtiges Produkt sind Toma-
Welche Auswirkungen haben Optik und Haptik eines Produkts eigentlich auf die Geschmackswahrnehmung? Dies ist in der Tat wichtig, da Verbraucher dazu neigen, zu denken, dass dunkelrot z.B. süßer ist als orange oder gelb, dass die intensivere Färbung also einen besseren Geschmack verspricht. Auch die Festigkeit beeinflusst die Bewertung. Wenn ein Produkt fest ist, beobachten wir häufiger einen faden Geschmack. Das kann zwei Gründe haben: Zum einen werden die Aromen bei einem festen Produkt nicht so leicht freigesetzt, zum anderen wird ein festes Produkt als möglicherweise unreif eingeschätzt und daher als nicht so geschmackvoll. Dies kann auch andersherum funktionieren: Wenn ein Produkt sehr süß ist, kann es sein, dass es als weicher empfunden wird als ein Produkt mit einem geringeren Zuckergehalt. Diese meist intuitiv angewendete Logik muss nicht immer zutreffen, aber sie ist für das Einkaufsverhalten entscheidend.
Foto: StudioDFlorez - AdobeStock
Wie kann ich als Konsument eigentlich erkennen, wann ein Produkt nicht mehr gut schmeckt und nicht mehr verzehrt werden sollte? Darf man eine solche Grenze überhaupt ziehen? Oder muss man einfach sagen: Gut ist, was schmeckt? Wir haben schon angesprochen, dass die Bandbreite dessen, was als guter oder schlechter Geschmack erlebt wird, erheblich ist. Die Grenzen für eine klare Abwertung eines Produkts sind also weit. Als Konsument kann man beim Einkauf „objektiv“ schlechten Geschmack oft nur in extremen Fällen erkennen. In unserem Labor haben wir die Möglichkeit, schlechte Qualität bis hin zu „nicht zum Verzehr geeignet“ zu bewerten. Wir verwenden diese Note, wenn man sehen, fühlen oder riechen kann, dass ein Produkt nicht mehr zum Verzehr geeignet ist. Gründe dafür sind verschimmelte Früchte, Fäulnis, innere Mängel
ten, speziell die kleinen Kategorien. Die letzte Gruppe, die wir sehr oft analysieren, sind Ready to eatProdukte, z.B. Mango oder Avocado. Sie richtig zu behandeln und im PoS zu präsentieren ist eine Herausforderung. Da für ein verzehrfertiges Produkt eine Prämie bezahlt wird, ist es wichtig, sicher zu stellen, dass das Produkt den Erwartungen der Verbraucher entspricht.
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TASTE MATTERS
Auch Bitteres kann unser Leben versüßen Ernährung ► Wohl die meisten Menschen mögen Süßes, denn das ist lecker und macht Hunger auf mehr. Ob dies nun positiv ist oder nicht, sei mal dahingestellt. Nur ganz wenige Fans haben bitter schmeckende Lebensmittel. Das kommt nicht von ungefähr. Bitter warnt uns: Vorsicht, ungenießbar, diese Pflanze enthält Giftstoffe oder ist verdorben. Das war für die Menschheit tausende von Jahren lang überlebensnotwendig. Gabriele Bastian Milder Chicorée ist ein beliebtes Gemüse.
Auch bei Artischocken wurden die Bitterstoffe mehr und mehr herausgezüchtet.
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aher ist der Mensch darauf trainiert, bittere Lebensmittel eher zu meiden. Ein gutes Beispiel hierfür sind Zucchini, häufig aus dem eigenen Garten. Wenn sie bitter schmecken, deutet es auf giftige und hitzebeständige Cucurbitacine hin. Ähnliches gilt für alle Kürbisgewächse wie Gurken, Melonen und Kürbisse. Ebenso für Aprikosenkerne. Aber es ist trotzdem lohnenswert, dem ungeliebten Geschmack eine Chance zu geben. Bitterstoffe haben nämlich auch eine andere, positive Seite. Mit 25 unterschiedlichen Rezeptortypen, die auf die rund 1.000 verschiedenen Bitterstoffe ansprechen, ist der Geschmackssinn für Bitteres der komplexeste von allen. Das lässt Wissenschaftler vermuten, dass es der menschliche Körper doch durchaus wünscht, mit bitteren Lebensmitteln versorgt zu werden. In der Tierwelt beobachteten Wissenschaftler, dass Schimpansen bewusst Pflanzen mit
einem hohen Anteil an Bitterstoffen auswählten, wenn es ihnen nicht gut ging.
Antientzündliche und immunregulierende Wirkung Die Münchner Ernährungswissenschaftlerin Dr. Andrea Flemmer: „Medizin, die hilft, ist oft bitter. Dies gilt besonders für Arzneipflanzen. Das sind Pflanzen mit natürlichen Bitterstoffen.“ Rund 250 Pflanzen mit bitteren Anteilen finden eine medizinische und naturheilkundliche Anwendung. Bitterstoffe sind richtige Allrounder. Der Mensch hat in fast allen Bereichen des Körpers Rezeptoren für Bitterstoffe. Sie finden sich sogar in der Lunge und auch auf der Haut – in erster Linie aus oben genanntem Grund zur Warnung. Aber sie wirken auch antientzündlich und immunregulierend, in den Bronchien etwa gegen Asthma. Aber nicht nur das: Bitterstoffe fördern vor allem eine gesunde Darmtätigkeit. Sie machen das Essen verträglicher, fördern den Speichelfluss und die Sekretion von Verdauungssäften. Ernährungswissenschaftler weisen darauf hin, dass Bitterstoffe gegen Mikroben kämpfen, Bakterien und Pilze vernichten. Ferner wirken sie blutreinigend, stimulieren den Appetit, und unterstützen die Leber bei ihrer Arbeit. Sie haben auch noch eine dritte positive Eigenschaft: Die amerikanische Biologin Dr. Carola Beck fand heraus, dass Bitterstoffe bei einer Gewichtsreduzierung sehr gut unterstützend
wirken. In einer weiteren Studie der Universität New Jersey bewies die Ernährungswissenschaftlerin Gretchen Goldstein, dass Bitterschmeckendes einen regulierenden Effekt auf das Sättigungsgefühl hat. In dieser Hinsicht bedauern Ernährungsexperten, dass immer weniger Obst und Gemüse Bitterstoffe enthält und vor allem bei Obst Süße im Vordergrund steht, die dem Körper oft weniger guttut. Zum Beispiel wurden bei Chicorée, Radicchio, Rosenkohl, Brokkoli oder Grapefruits Bitterstoffe herausgezüchtet.
Geschmack lässt sich trainieren Höhere Verkaufszahlen bei den neuen, milden Sorten belegen deutlich, dass Bitteres nicht so erwünscht ist. Fachleute sind sich einig, dass der Geschmack aber trainierbar ist. Das gilt auch für Bitterstoffe. „Zu einer wirklich gesunden Ernährung gehören Bitterstoffe in gewissen Mengen einfach dazu. Wer seinem Körper also etwas Gutes tun möchte, kann sich langsam an den ungeliebten Geschmack wieder gewöhnen, bis bitter nicht mehr unangenehm schmeckt. Durch die einseitige Ausrichtung der modernen Ernährung auf süß und salzig haben wir verlernt, Bitterstoffe zu schätzen“, so Dr. Beck. Den aktuellen Verbraucherreaktionen nach zu urteilen, wird es noch eine Weile dauern, bis leicht bitter Schmeckendes zur normalen Ernährung selbstverständlich dazu gehört. 26 I 2021
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SanLucar
Mit SanLucar die Sonne schmecken Bei SanLucar steht der Geschmack im Vordergrund. Zusammen mit erfahrenen Partnern werden auf eigenen Versuchsfeldern neue Sorten entwickelt und getestet.
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eim Einkaufen beobachtet man gelegentlich, wie Kunden heimlich eine Weintraube probieren, ehe sie sich zum Kauf entschließen. Bei Äpfeln oder Tomaten wird die Sache schwieriger, einmal reinbeißen und wieder zurücklegen geht nicht. Es ist ein Dilemma: Ob eine Frucht reif ist, sieht man ihr häufig nicht an. Und wie sie schmeckt, schon gar nicht. So bleibt nur, zu vertrauen – am besten auf das Qualitäts-Versprechen einer starken Marke. SanLucar ist eine solche starke Marke. Das Unternehmen ist einer der führenden Obst- und Gemüseanbauer und -vermarkter in Europa mit über 100 Obst- und Gemüseprodukten. Neben Zitrusfrüchten, Beeren, Trauben, Steinobst oder Tomaten gehören auch Fresh Cut, Direktsäfte und Smoothies zum Portfolio. Das Unternehmen baut in über 35 Ländern an, darunter Deutschland, Österreich, Spanien, Italien, Südafrika, Tunesien und Ecuador. Durch die nahezu weltweite Verteilung wächst das Obst und Gemüse unter optimalen klimatischen Bedingungen. „Unser Anspruch ist es, den Konsumenten das ganze Jahr über konstant bestes Obst und Gemüse anzubieten“, sagt Stephan Rötzer, Gründer und Inhaber von SanLucar. „So frisch und schmackhaft, als käme es aus dem eigenen Garten.“
Die „Meisteranbauer“ sind dabei Partner und Pfeiler von SanLucar. Es sind zumeist Familienbetriebe, die mit großer Leidenschaft und oft seit Generationen ihre Früchte anbauen und dabei traditionelles Wissen mit modernen Anbaumethoden verbinden. Zu den Meisteranbauern hat SanLucar eine langjährige und enge Beziehung.
Geschmack im Einklang mit Mensch und Natur „Taste the SUN“: Kurz und knackig vermittelt der Slogan von SanLucar den ausgezeichneten Geschmack der Produkte. Gemeinsam mit Partnern entwickelt, testet und kultiviert SanLucar jedes Jahr über 100 neue schmackhafte Sorten von unter anderem Erdbeeren, Heidelbeeren, Steinobst und Melonen. Der Erfolg kostet viel Mühe und viel Zeit: Zwischen der Auswahl einer neuen Beerensorte und ihrer Vermarktung können drei bis fünf Jahre liegen. Dabei wird auf eine nachhaltige Anbauweise viel Wert gelegt. So steht zum Beispiel das Wassermanagement und biologische Schädlingsbekämpfung im Fokus. Der SanLucar Einzelhändler hat höchste Ansprüche auf Premiumqualität und weiß, dass er mit der Marke SanLucar seinen Kunden einen echten Mehrwert bieten kann. 92% der Konsumenten vertrauen der Marke und 94% finden, dass SanLucar eine sympathische Marke ist. Damit kann der Händler Kundenbindung schaffen und am PoS eine Orientierungshilfe für Konsumenten geben. Zudem kann er mit den SanLucar Früchten auch exklusive geschmackvolle Sorten anbieten, die es woanders so nicht gibt. Und auch Kindern schmecken die süßen Früchte. Mit beliebten Kinderfilmfiguren bringt SanLucar Kinder auf den Geschmack von gesundem Obst und Gemüse und fördert ihre Gesundheit und Zukunft. Und so erfüllt SanLucar seine Mission, alle Menschen mit dem natürlichsten, frischesten und geschmackvollsten Obst und Gemüse zu versorgen. Und zwar so, dass sie stolz darauf sein können.
SanLucar Vertrieb GmbH Zeppelinstrasse 6 76275 Ettlingen 26 I 2021
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TASTE MATTERS
„Umami hält Einzug in unsere Ernährungsgewohnheiten“ Geschmackstrend ► Umami ist als eine Qualität des Geschmackssinnes zwar kein neues Phänomen mehr, stößt aber dennoch auf ein wachsendes Interesse, auch in der Fruchtbranche. Das Fruchthandel Magazin befragte Dr. Felix Lippert, Geschäftsführer bei Dr. Lippert Qualitätsmanagement, über die fünfte Geschmacksrichtung.
Foto: Dr. Lippert
Michael Schotten und Nadine Schotten
Wie kann diese „Dimension“ des Geschmacks am verständlichsten um- und beschrieben werden? Dr. Felix Lippert: Alle bekannten Geschmacksrichtungen werden von jedem Menschen mit eigenen Erfahrungen assoziiert. Süß wird dabei meist mit Zucker in Verbindung gebracht, sauer mit Zitrone oder Essig, salzig mit Kochsalz und bitter ist meist unspezifisch, aber dennoch als Wahrnehmung abgrenzbar. Umami bringen wir in diesem Zusammenhang unbewusst mit Fleisch oder gealtertem Käse in Verbindung, also einer Geschmacksrichtung, die für Eiweiß steht.
Dr. Felix Lippert, Geschäftsführer bei Dr. Lippert Qualitätsmanagement
schmack, wie die anderen vier Richtungen. Es gibt Menschen, die sehr sensitiv dafür sind, andere wiederum kaum auf umami reagieren. Wir müssen diesen Geschmack also ebenso wenig ‚erlernen‘ wie süß oder sauer, wir müssen lediglich lernen zu erkennen, dass wir ein spezielles Empfinden dafür haben – also auch wie und ob es uns schmeckt. Der Begriff „Geschmackskultur“ kommt nicht von ungefähr, das geschmackliche Erleben folgt auch kulturellen Mustern. Wie sehr steht dies der Einführung neuer Produkte mit der Geschmackseigenschaft umami im Weg? Oder ist das gerade ein Vorteil? Durch die immer deutlicher werdenden Einflüsse fernöstlicher Essgewohnheiten hält umami als geschmacksprägendes Element Einzug in unsere Nahrungsgewohnheiten.
Bislang stand außer dem Einsatz in asiatischen Gerichten vielfach die Bereicherung vegetarischer Lebensmittel mit einer ‚fleischigen‘ Geschmacksnote im Fokus, was sicherlich vorteilhaft für deren Akzeptanz ist. Neu ist allerdings die züchterische Bearbeitung von Gemüsearten im Sinne einer Glutamatanreicherung, um Umami-Geschmacksnoten auch in unverarbeitete, direkt verzehrte Lebensmittel wie Tomaten zu bekommen. Halten Sie es für realistisch, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher in einigen Jahren sagen werden: Mensch, das schmeckt aber sehr umami. Oder wird umami immer ein „Zusatzlabel“ für einen Nischenmarkt bleiben? In Obst- und Gemüseprodukten wird die Geschmacksrichtung umami meiner Meinung nach niemals so dominant vorherrschen können, wie
Insbesondere bei Tomaten setzen einige Anbieter verstärkt auf den Faktor umami.
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Foto: PIXbank - AdobeStock
Wenn wir an süß, sauer, salzig oder bitter denken bzw. uns den Geschmack vorstellen, dann haben wir eine „klare Vorstellung“ davon. Ist umami in dieser Hinsicht diffuser oder müssen wir diesen Geschmack erst „erlernen“? Umami ist ein ebenso klarer Ge26 I 2021
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das für die anderen Geschmacksrichtungen gilt. Wo es ein zu sauer, ein zu bitter oder zu wenig süß gibt, fällt es mir schwer zu glauben, dass es einmal ein zu wenig umami geben wird. Dafür ist der Geschmackseindruck zu fern von der Ursprünglichkeit dieser Lebensmittelgruppe.
enthalten. Dies sind allerdings Arten, welche einer Zubereitung vor ihrem Verzehr bedürfen, sodass der Vorteil (bereits umami zu sein) hier weniger zum Tragen kommt als bei roh verzehrten Gemüsearten. Da bleibt außer Tomaten so gut wie kaum eine Alternative, allenfalls noch Pilze.
Bei welchen anderen Produkten sehen Sie Möglichkeiten umami stärker in den Fokus zu rücken? Welche Gemüsearten sind z.B. besonders umami? Da sind sicherlich zuerst die proteinreichen Gemüsearten zu nennen, also Bohnen, Erbsen, Soja, die einen natürlich hohen Gehalt an Glutamat
Lange Zeit war es unvorstellbar, dass es neben klassischen Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig oder bitter noch eine weitere geben könnte. Könnte es bald noch eine sechste oder gar siebte Geschmacksdimension geben? Das kann ich nicht verneinen, denn
warum sollten in Zukunft nicht neue Rezeptoren auf der menschlichen Zunge gefunden werden, welche in der Lage sind, einen speziellen Geschmack identifizieren und skalieren zu können. Beim Geschmack gibt es von den Präferenzen her große nationale Unterschiede. Gibt es Länder, die umami besonders mögen oder gar ablehnen? Traditionell wurde die Geschmacksrichtung in der fernöstlichen Küche schon sehr lange genutzt, indem man glutamatreiche Pflanzen(teile) wie z.B. Algen als Würze einsetzte, ohne zu wissen, dass man damit Glutamat anreicherte.
ADVERTORIAL
QS-Rückstandsmonitoring – Alles im grünen Bereich bei bunten Salaten Auswertungszeitraum: 1. März 2020 bis 28. Februar 2021
232 Salat-Proben aus dem Freiland wurden untersucht. 75,9 % der Proben stammten aus Deutschland, die übrigen Proben aus der EU. In 38,8 % der Proben wurde kein Wirkstoff nachgewiesen. 86 % der Wirkstoffnachweise wiesen eine Auslastung des Rückstandshöchstgehaltes von maximal 10 % auf, was einmal mehr die gute fachliche Praxis und das hohe Verantwortungsbewusstsein der Betriebe im QS-System unterstreicht. 26 I 2021
In den untersuchten Salat-Proben wurden insgesamt 33 verschiedene Wirkstoffe (jeweils 15 mit insektizider und fungizider Wirkung und 3 mit herbizider Wirkung) detektiert. Die 10 häufigsten Wirkstoffnachweise sind in der Tabelle dargestellt.
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SWEET SWEET TRIBELLI® Bei Tribelli® wissen wir, dass die einfachsten Dinge im Leben oft die besten sind. Deshalb versprechen wir Ihnen immer ein köstliches Geschmackserlebnis, das mit seiner Süße Ihre Sinne erfreut.
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nsere Paprika sind pure Farbe, Geschmacksexplosion und eine Prise Phantasie. Tribelli® bringt Freude in unser tägliches Leben.
Tribelli® ist Geschmack, Freiheit und Spaß: Spielen Sie mit den verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten, bereiten Sie sie für ein Abendessen mit Freunden zu oder im Backofen und überraschen Sie Ihre Familie mit einem köstlichen, farbenfrohen und gesunden Gericht und... warum nicht, beissen Sie einfach rein. Ihr einzigartiger Geschmack und ihre Süße werden Sie überraschen!
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Paprika ist ein Grundnahrungsmittel in unserer Mittelmeerdiät. Der Paprikakonsum nimmt jedes Jahr zu und wie bei anderen Obst- und Gemüse Kategorien auch, diversifiziert sich der Verbraucher und sucht nach neuen Möglichkei-
Geschmack, Qualität und Vielseitigkeit sind wichtig, aber etwas was uns bei Tribelli® ebenso am Herzen liegt, ist Nachhaltigkeit, Respekt vor der Natur und Optimierung der Ressourcen für eine bessere Welt und bessere Nahrungsmit-
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...und Spaß tel. Deswegen wird jeder Tribelli®, der auf den Tisch kommt, von Expertenhänden liebevoll gepflegt, damit jeder Bissen dem Erlebnis entspricht, das der Verbraucher erwartet. Die professionellen Erzeuger von Tribelli® kümmern sich um jede Kultur und ernten den Paprika wenn dieser seinen maximalen Reifpunkt erreicht hat, um ihn anschließend schnell zu konfektionieren. Tribelli® ist das Ergebnis der besten Sorten in Händen der besten Landwirte, Produzenten und Vermarkter. Das ist der Grund, warum Tribelli® für seine Qualität und seinen Geschmack internationale Anerkennung erhalten hat, wie vom International Taste Institute, das Tribelli® 2019 mit Marke Superior Taste ausgezeichnet hat.
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In Europa wird Tribelli® in Südspanien und den Niederlanden von Referenzunternehmen im Anbau von Paprika produziert wie Vicasol, Agroiris, La Palma, Fruca Marketing, Indasol und Harvest House. Sie sind die Partner von Tribelli®, die eine ganzjährige kontinuierliche Versorgung der verschieden Verkaufstellen dieser Produkte gewährleisten. Qualität, Farbe, Geschmack und Frische 12 Monate im Jahr garantiert. 26 I 2021
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TASTE MATTERS
Foto: Oliver Vonberg
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Nadine Schotten
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ittlerweile steht in diesem Jahr die vierte Vermarktungssaison für Morgana® in Deutschland an. Hierzulande wurden bislang 230.000 Bäume gepflanzt. Alexander Krings erwartet in der anstehenden Kampagne eine Ernte von bis zu 1.500 t, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von 900 t entspricht. Mit dieser Menge würde der Club-Apfel zum ersten Mal flächendeckend in ganz Deutschland für die Verbraucherinnen und Verbraucher verfügbar sein.
Fotos: Krings
Alexander Krings, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Krings: „Bissfestigkeit und Saftigkeit sind sortentypische Eigenschaften von Morgana®.“
Morgana® | Krings ► Gute Eltern sind enorm wichtig, um eine gewinnbringende und hochwertige Apfelsorte zu züchten, denn der Apfel fällt sprichwörtlich nicht weit vom Stamm. Das ist auch beim ClubApfel Morgana® der Fall, der über entsprechende Erbanlagen verfügt. Das Fruchthandel Magazin sprach mit Alexander Krings, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Krings, die in Deutschland exklusiv die Sortenrechte von Morgana® innehat.
Verkostungsaktionen finden im Herbst statt
Nachhaltigkeit steht bei der plastikfreien Verpackung des Club-Apfels im Vordergrund. Erhältlich ist Morgana® u.a. auch im 4er oder 6er Foodtainer.
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„Wir können mehr als zufrieden sein. Die Rückmeldungen, die wir vom PoS erhalten, sind durchweg sehr positiv. Im vergangenen Jahr war die Nachfrage aus dem Handel sogar so groß, dass wir auf italienische Ware von Melinda, einem von insgesamt noch drei weiteren Partnern bei Morgana® in Europa, zurückgreifen mussten.“ Die für voriges Jahr ge-
Der Geschmack von Morgana® zeichnet sich durch ein ausgewogenes Verhältnis von Süße und Säure aus. planten Verkostungsaktionen am PoS hätten Corona-bedingt leider ausfallen müssen. Diese würden aber im Herbst nachgeholt, wenn die Äpfel nach ein paar Wochen im Lager ihre volle Qualität erlangt hätten. Mit solchen Akti-
onen sollen die Konsumenten vom ausgewogenen und aromatischen Geschmack von Morgana® überzeugt und der Bekanntheitsgrad weiter gesteigert werden.
Bei Geschmackstests immer unter den Top 3 Anonymisierte Geschmackstests wurden bereits durchgeführt (das Fruchthandel Magazin berichtete hierüber in Ausgabe 34/2020 ausführlich). Dabei landete Morgana® immer unter den Top 3. „Diese Ergebnisse haben uns darin bestätigt, dass wir auf der Wertschöpfungsseite ‚Vermarktung‘ das richtige Produkt gefunden haben. Der 26 I 2021
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ausschlaggebende Punkt war aber, dass der Club-Apfel über das mit Abstand beste Storelife verfügt und enorm lagerfähig ist. Wir können den Apfel ohne Probleme bis in den Sommer hinein lagern. Dies bedeutet, dass – sofern genügend Ware verfügbar ist – dieser Apfel zwölf Monate im Jahr erhältlich ist. Damit schaffen wir eine kleine aber feine Alternative zu den Überseeäpfeln und machen deutsche Äpfel ganzjährig verfügbar“, erklärt Kings. Doch die „Vermarktung“ sei nur eine Seite der Medaille, die es bei der Auswahl einer Apfelsorte zu berücksichtigen gelte. Bei einem neuen Produkt müssten alle Interessen innerhalb der Wertschöpfungskette
tragreich, also wirtschaftlich, sein, damit sich der Anbau für die Erzeuger auch lohnt“, betont Krings. Dann komme die Vermarktungsseite hinzu, was beinhalte, dass der Apfel über ein Alleinstellungsmerkmal verfügen, optisch gefallen und sich von anderen Sorten abgrenzen müsse. Und natürlich müsse die Varietät auch durch einen besonderen Geschmack überzeugen.
Überproduktion unbedingt vermeiden
Für das Unternehmen Krings gab es somit eine Vielzahl an Gründen, für Deutschland die Markenrechte an Morgana® zu erlangen. „Wir haben uns viele Sorten angeschaut. Bei einigen stimmten relevante Wir schaffen mit Morgana® eine kleine Faktoren nicht, z.B. die gleichaber feine Alternative zu den bleibende hohe Qualität, der Ertrag war zu gering oder sie Überseeäpfeln und machen deutsche hatten andere Eigenschaften, Äpfel ganzjährig verfügbar.” die nicht passten. Eine Apfelsorte sollte den Erzeugern Alexander Kings auch Freude und nicht nur Arbeit machen. Schließlich stehen hinter solchen Markenrechten berücksichtigt werden. „Unser vorja auch Verpflichtungen, die von unrangiges Augenmerk bestand darin, serer Seite erfüllt werden müssen“, zunächst für die Erzeuger das richso der Krings-Chef gegenüber dem tige Produkt zu finden. Die Sorte Fruchthandel Magazin. sollte mit den heute gegebenen Auf die Frage, wie Alexander Krings Umweltfaktoren zurechtkommen in den kommenden Jahren die Menund gleichzeitig in jedem Jahr er-
In Deutschland wurden bislang 230.000 Morgana®Bäume gepflanzt.
genentwicklung einschätzt, antwortete er: „Wir werden uns der Nachfrage anpassen. Darin liegt eine große Herausforderung. Denn bis man sich entschieden hat, mehr Mengen zu erzeugen und bis zur Ertragsreife der Bäume vergehen drei Jahre. Der entgegengesetzte Weg wäre, dass ein Angebot geschaffen wird, für das noch keine Nachfrage besteht. Das ist aber nicht unser Weg. Eine Überproduktion möchten wir auf jeden Fall vermeiden.“
Für das Unternehmen Krings gab es eine Vielzahl an Gründen, für Deutschland die Markenrechte an Morgana® zu erlangen.
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TASTE MATTERS
Schmackhafter, weil oft von der Sonne geküsst Wouters Fruit ► Der Geschmack einer Birne wird in erster Linie durch die Genetik der Sorte bestimmt. Aber auch die Jahreszeit nimmt Einfluss. Viele Sonnenstunden in der Wachstumsperiode sorgen für einen besseren Geschmack im Vergleich zu einer kühleren, sonnenärmeren Saison. „Bei diesen beiden Faktoren sind wir leider machtlos, auch wenn uns der Klimawandel in den vergangenen Jahren zu einem besseren Geschmack verhilft“, so Kris Wouters, NV Fruithandel Wouters, gegenüber dem Fruchthandel Magazin. Christine Weiser Weil sich QTee® stark von Conference und Abate Fetel unterscheidet, kann Wouters Fruit sie auch in Märkte verkaufen, die an diesen Sorten nicht interessiert sind.
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eiter erklärt er: „Wir stellen auch fest, dass der Geschmack innerhalb einer Saison von verschiedenen Erzeugern und Plantagen ziemlich unterschiedlich ist. Wir weisen die Produzenten an, wie sie ihr Bestes geben können, um einen guten Geschmack in all ihren Plantagen zu erreichen.“
Die Verbraucher stellen immer höhere Anforderungen in Bezug auf den Geschmack eines Produkts. Was glauben Sie, wie sich dies in Zukunft entwickeln wird? Welche Vorteile bietet QTee®? Kris Wouters: Die Verbraucher bekommen das ganze Jahr über ein breites Angebot an frischen Früchten. Alle Arten von Beeren, Mangos, Trauben und anderen Sorten sind zwölf Monate im Jahr erhältlich, also im Wettbewerb mit unseren Birnen. Wenn es eine so große Auswahl für die Verbraucher gibt, wird der Wert von Qualität und Geschmack wichtiger. QTee® ist eine Kombination aus einer optisch sehr ansprechenden Frucht mit einem guten Geschmack. Da es sich um eine Club-Sorte handelt, können wir die Erzeuger anweisen, nicht auf die größte Ernte pro Hektar zu setzen, sondern auf die wohlschmeckendsten Birnen. In den vergangenen Jahren haben wir viele Versuche durchgeführt, um zu prüfen, wie wir den Geschmack der Birnen verbessern können. Wir beraten die Erzeuger auch in Bezug 20 | FRUCHTHANDEL
auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, sodass wir sicherstellen können, dass möglichst wenig eingesetzt wird. Welche Rolle spielt die Trockensubstanz bei der Produktion?
Mussachi von der Washington University hat in den vergangenen Jahren viel über den Zusammenhang von Trockenmasse und Geschmack bei Birnen geforscht. Er kommt zu dem Schluss, dass auch bei Birnen die Trockenmasse ein besserer Indi-
QTee® hat Ähnlichkeit mit den südafrikanischen blushed Birnen Forelle, Cheeky und Rosemarie. Die Idee stammt ursprünglich von Zespri. Die Trockensubstanz, als bester Indikator für den Geschmack, wird gemessen. Erzeuger, die Kiwis mit hoher Trockensubstanz liefern, erhalten eine zusätzliche Prämie. Auf diese Weise wird der Geschmack aller Kiwis gehoben. Natürlich lassen sich Kiwis nicht mit Birnen vergleichen. Prof. Stefano
kator für den Geschmack ist als der Brix-Wert. Was bedeutet das für die Produktion von Birnen? Während der Ernte werden alle QTee® in allen Plantagen auf ihre Trockensubstanz kontrolliert. Am Saisonende bekommen die Erzeuger, deren Früchte eine hohe Tro26 I 2021
ckenmasse aufweisen, eine zusätzliche Prämie. Die Produzenten, deren Birnen eine niedrige Trockenmasse haben, müssen für diese Prämie aufkommen und erhalten einen niedrigeren Preis für ihre Birnen als die Erzeuger mit den wohlschmeckenderen. Auf diese Weise schaffen wir es, die durchschnittliche Trockenmasse aller Birnen anzuheben. Das ist der Vorteil eine Club-Sorte zu produzieren. Bei freien Apfel- und Birnensorten ist das nicht realisierbar. Die Erzeuger versuchen oft, hohe Volumina mit großen Kalibern zu erzielen, da dies den besten Ertrag bringt. Aber leider ist dies nicht der beste Weg, um eine gute Trockenmasse und den besten Geschmack zu erhalten. Worin unterscheidet sich QTee® von den anderen Sorten? Produzieren Sie die Birne aus-
schließlich auf konventionelle Weise oder auch Bio? Es ist die einzige blushed Birne aus der Nördlichen Hemisphäre. Sie sieht aus wie die südafrikanischen blushed Birnen Forelle, Cheeky und Rosemarie. Drei unserer Erzeuger in Belgien produzieren Bio und auch in der Schweiz, Frankreich und Italien ist Bio-QTee® erhältlich. Es ist recht einfach, da QTee® resistent gegen Schwarzflecken ist und kaum Probleme mit Schorf hat. Das shelf life ist das gleiche wie bei Conference. Hat auch Ihre Produktion unter dem Wetter, z.B. den Frösten, gelitten? Wir hatten einige Nächte mit Frost, aber wir rechnen mit mindestens der gleichen Ernte wie im vergangenen Jahr. Es gibt ein paar Plantagen, die große Schäden hatten, etwa durch Berostung. Diese Birnen können wir glücklicherweise an die Industrie verkaufen. Aufgrund des Klimawandels wird der Anbau von Birnen viel schwieriger. Wir hatten in den vergangenen Saisons viel mehr Probleme mit Frühjahrsfrost, Hagel und Regenmangel. Das bedeutet, dass alle Plantagen über einen Frost- und Hagelschutz sowie Bewässerungssysteme verfügen sollten.
Fotos: NV Fruithandel Wouters R&Co
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In welche Märkte exportieren Sie die Birne? Arbeiten Sie an neuen Marktzugängen? Das ist der große Vorteil von QTee®. Da sie völlig anders aussieht und schmeckt als Conference und Abate Fetel, können wir sie auch in Märkte verkaufen, die an diesen Sorten nicht interessiert sind. Wir exportieren in alle Länder des Mittleren Ostens, nach Singapur, Indien, Malaysia, Vietnam und Kanada.
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QTee-pear.com
The red blushing beauty Available from: Fruithandel Wouters I kris@woutersfruit.be 1 +32 11586195
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Saftig und knackig-krisp – Die beiden Tüpfelchen auf dem Ä Fräulein | DOSK ► Es ist nahezu unmöglich, jeden Geschmack zu treffen und es ausnahmslos jedem recht zu machen. Dazu sind die Geschmäcker einfach zu unterschiedlich. Allerdings kommen einige Produkte der Fruchtbranche hier schon sehr nahe ran, wie der Apfel Fräulein. Dies geht aus den Daten einer repräsentativen Untersuchung der Sensorik- und Marketingforscher von Inviso hervor. Das Fruchthandel Magazin sprach mit Jens Anderson, Marketingleiter bei Elbe-Obst und bei der Deutsches Obstsorten Konsortium GmbH (DOSK) zuständig für die Apfelmarke Fräulein, über die Ergebnisse und die Pläne für die kommenden Jahre. Nadine Schotten
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Konsistenz von Fräulein haben wir uns der alten deutschen Bezeichnung ‚krisp‘ bedient, die im heutigen Sprachgebrauch fast nur noch in der englischsprachigen Variante gebräuchlich ist, die aber die Produkteigenschaft hundertprozentig trifft“, erklärt der Marketingleiter. Die knackig-krispe Konsistenz von Fräulein wird den Untersuchungsergebnissen zufolge von 86 % der befragten Verbraucherinnen und Verbraucher „sehr deutlich“ wahrgenommen und wirke sich für Fräulein im Vergleich mit den anderen drei Testäpfeln positiv aus.
Fotos: Elbe-Obst
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anz bewusst seien für die Untersuchung zwei Regionen ausgewählt worden: das nördliche Hannover und München im Süden. „Die GeschmacksGewohnheiten der Menschen unterscheiden sich geografisch teilweise deutlich. So werden im Süden eher süßere Äpfel bevorzugt, wohingegen im Norden mit Sorten wie Holsteiner Cox oder Boskoop gepunktet wird. Wir vom DOSK wollten wissen, wie Fräulein – sowohl vom Geschmack her, als auch, was das Produktkonzept angeht – bewertet wird und haben den Apfel gegen drei andere namhafte Äpfel antreten lassen. Und was soll ich sagen: Das Ergebnis ist herausragend“, erklärt Anderson. So werde die Saftigkeit von Fräulein von einem großen Anteil in allen Detailgruppen als „genau richtig“ empfunden. Ganz besonders hoch sei dieser mit 94 % in der Altersgruppe 61 Jahre und älter. Tendenziell werde die Saftigkeit in Hannover besser beurteilt als in München. „Fräulein ist ein sehr saftiger Apfel. Das ist eine Produkteigenschaft der Sorte, womit sie sich von vielen anderen Varietäten abgrenzt. Fräulein ist sogar so saftig, dass es einer kleinen Gruppe im Testlabor von Inviso schon etwas zu viel war. Der überwiegende Anteil hatte aber eine andere Meinung. Ein tolles Ergebnis.“ Neben der Saftigkeit sollte von den Probandinnen und Probanden auch die Konsistenz beurteilt werden. „Für die Beschreibung der
Natürlichkeit, Regionalität und Hochwertigkeit Neben der Sensorik stand auch das Produktkonzept auf dem Prüfstand. Hier wurden Bild, Sprache und Werbemittel gegenübergestellt. Auch Das ausgewogene Verhältnis von Süße und Säure gibt Fräulein einen besonders frischen Geschmack.
hier habe Fräulein gegenüber anderen Mittbewerbern gut abgeschnitten, betont Jens Anderson. Punkten konnte das Konzept den Laborergebnissen zufolge vor allem mit Natürlichkeit, Regionalität und Hochwertigkeit. „Wir möchten mit diesem Test analytisch abklären, wo Fräulein hinsichtlich der Produkteigenschaften im Vergleich zu anderen Sorten steht“, so Anderson. Das sei nicht zuletzt deshalb notwendig, weil Fräulein in der kommenden Saison nicht mehr – wie in der vergangenen Kampagne – nur punktuell in einem Markt wie Berlin verfügbar sei, sondern zum ersten Mal bundesweit ausgeliefert werde.
Ein moderner und nachhaltiger Zeitgeist Dies sei möglich, weil in Deutschland inzwischen 1 Mio Bäume gepflanzt worden seien, von denen 26 I 2021
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In Verbrauchertests hat Fräulein beim Produktkonzept und bei der -qualität hervorragend abgeschnitten.
sich viele bereits im zweiten oder gar dritten Produktionsjahr befänden. „Wir erwarten in diesem Jahr eine Menge von rund 2.000 t, sofern uns die Produktionsbedingungen keinen Strich durch die Rechnung machen. Das ist ein großer Sprung, wenn man bedenkt, dass wir 2019 mit 25 t gestartet sind. Bis zum Jahr 2024 werden wir dann 15.000 t erreichen können“, erklärt Anderson gegenüber dem Fruchthandel Magazin. Diese Mengen könnten – neben gelegter Ware – auch in vielen gän-
Inzwischen sind in Deutschland 1 Mio Apfelbäume gepflanzt worden, die den Markt mit Fräulein versorgen.
gigen SB-Gebinden in den Handel gehen. Jens Anderson ergänzt: „Fräulein ist etwas ganz Besonderes. Das bezieht sich nicht nur auf den Geschmack, die Saftigkeit und Konsistenz, sondern darauf, wie wir zu dieser Sorte gekommen sind. Mit der DOSK haben wir in vielen Regionen der Erde nach einem Apfel wie diesem gesucht. Und dann wurde er – keine 50 km vom Wohnsitz unseres Sortenscouts entfernt – von einem Obsterzeuger in der Hildesheimer Börde entdeckt. Ich verwende das Wort ‚entdeckt‘ bewusst, da Fräulein
zufällig und auf natürliche Weise entstanden ist. Wenn man so will, dann hat Fräulein quasi uns gefunden.“ Besonders sei auch der Name. Was die Namensfindung angehe, so sei es DOSK wichtig gewesen, dass sich darin auch ein Umlaut befinde. Auf einen Blick sei so die deutsche Herkunft des Apfels ersichtlich. „Nach fast zweijähriger Analyse- und Markenfindungsphase sind wird dann auf den Namen Fräulein gekommen, der für einen modernen und nachhaltigen Zeitgeist steht“, erklärt Jens Anderson.
Die deutsche Apfelentdeckung Mit Knack, mit Krisp, mit Herz und Biss.
fräulein.de
TO GO Jederzeit und überall verfügbar auf Ihrem Smartphone, Tablet oder Desktop
Lesen Sie das Lesen SieFruchthandel das Fruchthandel Magazin auf Ihrem Smartphone, Magazin auf Ihrem Smartphone, Tablet oder oder Desktop Tablet Desktop
26.03.2021 I FRUITNET 2 626.03.2021 .03.2021 I FI RFRUITNET U I T N EMEDIA T M EMEDIA D IINTERNATIONAL A I N TINTERNATIONAL E R N AT I O N A L
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GLOBAL TOMATO CONGRESS: KRISE BESCHLEUNIGT WANDEL IM TOMATENGESCHÄFT
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2 6 . 026.03.2021 3 . 2 0 2 1 I F R UI I TFRUITNET N E T M E D I AMEDIA I N T E R NINTERNATIONAL AT I O N A L
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Menschliche Arbeitskraft effizienter machen
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Eine Saison voller Herausforderungen Niederlande | Kernobst ► Auch in den Niederlanden wird die Kernobstsaison in diesem Jahr recht klein ausfallen und deutlich verspätet sein. Vor allem im Birnenbereich werden nicht nur in unserem Nachbarland, sondern in ganz Europa Rückgänge von bis zu 15 % erwartet. Michael Schotten dennoch optimistisch auf die bevorstehende Kampagne: „Vor uns liegt eine neue Saison mit einigen Herausforderungen. Es wird keine Riesenernte geben, vor allem nicht bei Birnen. Zudem ist die Saison durch das Wetter im vergangenen Mai etwas verspätet. Die Qualität
ist trotz alledem ganz gut und auch die Brix-Werte, weil es im Juni genügend Sonnenstunden gab. Oskam wird auch diesmal den richtigen Weg finden, um dem Kundenkreis in ganz Europa ausreichend Ware anbieten zu können“, sagt Kees Oskam.
Das Unternehmen Jan Oskam BV hat vor einigen Jahren in seine logistische Infrastruktur investiert.
In ganz Europa wird in diesem Jahr mit einer deutlich kleineren Birnenernte gerechnet. Auch die Sorte Conference ist davon nicht ausgenommen.
Foto: Oskam
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o äußerte sich zuletzt auch der niederländische Obstbauberater Jos de Wit vom Branchenverband NFO bei einer aktuellen Bestandsaufnahme. Die JuniMauser sei sowohl bei Äpfeln als auch bei Birnen – die führende Sorte Conference nicht ausgenommen – besonders stark gewesen. Für Birnen könnte es seiner Einschätzung nach sogar die kleinste Ernte seit 20 Jahren werden. Den Betrieben möchte er aber auch Mut machen. „Den niederländischen Erzeugern möchte ich damit bewusst machen, dass es nicht nur auf ihrem Betrieb weniger ist. Es wird erwartet, dass Birnen in ganz Europa rückläufig sein werden. Das verschafft ihnen aber auch eine stärkere Verhandlungsposition, wenn sie ihr Obst verkaufen wollen“, sagte De Wit. Anbauberater Joris Wisse rechnet laut NFO damit, dass bei Beurré Alexander Lucas nur die Hälfte der Mengen zur Verfügung stehen werden, bei Migo und Sweet Sensation sogar noch weniger. Zuletzt hatte auch noch Hagelschlag in den Regionen Tiel und Zolen, insbesondere im Gelderland, erheblichen Schaden angerichtet. Neben 15 ha Kirschen wurden auch rund 60 ha Kernobstproduktion geschädigt. Alles in allem also eine Kernobstsaison mit einer ganzen Reihe von Herausforderungen.
Der Optimismus bleibt Das weiß auch Kees Oskam, Geschäftsführer des niederländischen Kernobstspezialisten Handelsmaatschappij Jan Oskam BV. Er blickt 26 I 2021
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TASTE MATTERS
„Luftfrachtlogistik ist eine herausfordernde Mammutaufgabe“ Ingmar Heuer ► Die Corona-Pandemie hat der Fruchtbranche in den vergangenen Monaten einiges abverlangt. Ingmar Heuer vom gleichnamigen Unternehmen aus Hamburg hat dem Fruchthandel Magazin berichtet, weshalb die Situation weiterhin herausfordernd bleibt, welche Exoten besonders gut laufen und warum er auf eine Packstation für Süßkartoffeln setzt. Daniel Schmidt Zu Ihrem Sortiment gehören Pomelos aus China ebenso wie Guaven aus Brasilien. Welche Exoten stehen derzeit besonders in der Gunst der Konsumenten? Ingmar Heuer: Im Prinzip liefen die Exoten während der Corana-Zeit hervorragend. Der Schwerpunkt lag im Bereich Flugmangos und FormosaPapaya. Aber auch das Interesse an Passionsfrüchten aus Vietnam ist gestiegen. Und das, obwohl die Luftfrachtraten aus Fernost zum Teil um 75 % gestiegen und immer noch auf einem Rekordhoch sind. Man hatte das Gefühl, dass die Verbraucher sich zuhause etwas gönnen wollten und das gute Essen als Ersatz für Reisen oder einen Restaurantbesuch diente. Die Corona-Krise hat die Mandarinenabsätze auf ganz andere Level katapultiert. Mit unserem Exklusivpartner Niva Citrus in Israel haben wir eine tolle Saison gehabt. Und das trotz insgesamt geringeren Erntemengen in Israel. Arbeiten Sie mit Ihren Lieferanten daran, den Geschmack der Früchte noch besser und intensiver zu machen? Das ist das A und O. Man muss immer am Ball bleiben, wenn es darum geht, neue Sorten am Markt einzuführen. Da ist viel Geduld gefragt, wenn wir neue Mangos oder Citrussorten vorstellen. Dann muss man viel reden und Überzeugungsarbeit leisten. Am besten aber, man lässt probieren.
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Der weltweite Containermangel stellt die Branche vor Herausforderungen. Wie gehen Sie damit um bzw. wie sind Sie bislang durch die Pandemie gekommen? Mit dem Wegfall sehr vieler Flugverbindungen seit März 2020 ist die Luftfrachtlogistik zu einer herausfordernden Mammutaufgabe
teils verzehnfacht. Dazu kommen die deutlich längeren Liegezeiten in den Häfen. Fahrpläne der Reedereien wurden durcheinandergewirbelt. Das summiert sich natürlich. Und Hamburg trifft es am Ende des Turns natürlich am schlimmsten. Zum Teil hängen die Verspätungen immer noch der Blockade im Suezkanal
Fotos: Ingmar Heuer
Die Packmaschine für Süßkartoffeln arbeitet vollautomatisch.
Süßkartoffeln im 6 kg-Karton geworden. Mittlerweile scheint man sich daran gewöhnt zu haben. Die hohen Raten für den Lufttransport bleiben aber bestehen. In unserer Branche weit weniger kommuniziert wurden die teils verheerenden Auswirkungen auf die weltweiten Logistikketten bei der Seefracht. Aufgrund der starken Containernachfrage haben sich die Frachtraten auf einigen Routen, vor allem Asien,
nach. Besonders negativ ausgewirkt haben sich für uns als hanseatischer Importeur die massiven Probleme, mit denen wir im Hamburger Hafen zu kämpfen haben. Es läuft seit Monaten nicht mehr rund. Die Terminals sind total überlastet, mitunter sogar verstopft. Die Bummelstreiks der vergangenen Wochen haben es nicht besser gemacht. Der Export geht nicht raus und deshalb kom26 I 2021
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men unsere Importladungen auch nicht pünktlich bei uns rein. Einige Reedereien laufen Hamburg schon gar nicht mehr an und nehmen die Boxen in Bremerhaven oder sogar Wilhelmshaven von Bord. Dadurch haben wir erhebliche Mehrkosten. Unsere Kunden werden regelmäßig auf eine Geduldsprobe gestellt. Das ist sehr nervig und neues Unheil droht. Einige Häfen in der südchinesischen Metropolregion von Shenzhen können aufgrund steigender Corona-Fallzahlen nur eingeschränkt operieren. Bis die Lieferketten wieder normal funktionieren, werden sicher Monate vergehen. Und die Kosten werden weiter steigen. Das ist sicher. Erst kürzlich haben Sie eine
Packstation für Süßkartoffeln im Unternehmen integriert. Warum haben Sie sich dafür entschieden? Welche Sorten und Geschmacksrichtungen sind besonders gefragt? Wir importieren von Oktober bis Ende August die Ware von unserem Exklusivpartner Vick Family Farms in North Carolina. Das kurze „Loch“ stopfen wir mit Ware aus Ägypten, Südafrika und Brasilien. In North Carolina hat man Anfang Juni mit dem Umpflanzen der jungen Süßkartoffeln aus den Saatbeeten begonnen. Nach 105 Tagen kann man die Sorte Covington dann ernten. Wir werden voraussichtlich ab Ende September mit der Verschiffung der neuen Ernte beginnen können. Seit Anfang Februar haben wir unse-
Ingmar Heuer freut sich über hohe Absätze bei Mandarinen und Exoten wie Papaya und Mangos.
Objekt der Begierde: die Formosa-Papaya
re eigene Packmaschine für Süßkartoffeln installiert. Irgendwann war es unserem Personal nicht mehr zuzumuten, die Ware zu kontrollieren, zu verpacken und zu palettisieren. Wir haben das einfach nicht mehr geschafft und mussten neue Wege gehen. Nun kommt die Ware in losen 500 kg Bins bei uns rein. Zwar wird die Ware immer noch durch unser Fachpersonal kontrolliert, die Verpackung erfolgt aber vollautomatisch. Zwölf elektronische Präzisionswaagen sorgen dafür, dass das exakte Gewicht in die Kartons, EPS oder IFCO-Steigen gepackt wird. Die Maschine läuft im Moment mit einer moderaten Taktung und schafft bis zu 5 t pro Stunde. Dank des vollautomatischen Palettierers müssen die Paletten nicht mehr von Hand gesetzt werden.
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Qualitätsplan soll Verzehr von Aprikosen steigern AOP Pêches et Abricots de France ► Französische Aprikosen genießen bei Handel und Verbrauchern aufgrund ihrer Sortenvielfalt und ihrer hohen Geschmacksqualitäten seit jeher einen ausgezeichneten Ruf. Um sich auch in Zukunft die Gunst der Verbraucher zu sichern, hat die AOP Pêches et Abricots de France (Vereinigung der französischen Produzenten von Pfirsichen und Aprikosen) mit ihrem „Plan de qualité“ ein dreijähriges Programm aufgelegt, mit dessen Hilfe Sorten selektiert werden, die die Erwartungen der Konsumenten bestmöglich erfüllen sollen. Irmelin Egelhoff
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rankreich gilt als Initiator der Dynamik im europäischen Aprikosenanbau. Durch eine intensive Sortenforschung konnte das Hexagon eine uneingeschränkte Vorreiterrolle beim Angebot von geschmacksintensiven Aprikosen einnehmen und den längsten Erntekalender unter den Produktionsländern in Europa bieten. Entscheidend wichtig für den Erfolg der französischen Aprikose ist jedoch das Knowhow, das sich die Erzeuger über die vielen Jahrzehnte hinweg erworben und bis zum heutigen Tage erhalten haben. In dieser Kampagne hat Frankreichs Aprikosenbranche nun aber im zweiten Jahr in Folge einen herben Rückschlag zu verkraften. Wie schon in der vergangenen Saison ist die Ernte erneut durch heftige Fröste stark dezimiert worden Vorhergesagt wird eine Ernte von nur 47.443 t Aprikosen. Damit belaufen sich die Ausfälle gegenüber der bereits defizitären Saison 2020 auf 43 % und im Vergleich zum fünfjährigen Mittelwert sogar auf 64 %, einem Minus von 85.487 t Aprikosen. „Die Branche ist zwar geschwächt, aber trotz allem präsent. Die Aprikose ist das Aushängeschild des französischen Angebots bei Sommerobst, mit einem großen Potenzial. Deshalb ist es wichtig, mobilisiert zu bleiben, den Sektor zu unterstützen und damit seine Zukunft sicherzustellen“, unterstrich Marion Kukulski, internationale Projektleite-
rin beim O+G-Dachverband Interfel, im Gespräch mit dem Fruchthandel Magazin. Damit stellt sich der Dachverband an die Seite der Erzeuger und sagt ihnen seine Unterstützung zu. Aber auch die Handelsketten wollen in ihren Regalen so weit wie möglich und je nach Verfügbarkeit das französische Angebot berücksichtigen.
Eine Snack-Frucht, voll im Trend Die Aprikose bleibt wegen ihrer Süße, ihrer Saftigkeit und ihres zartschmelzenden, aromatischen Fruchtfleisches eine der beliebtes-
ten Sommerfrüchte. Sie ist praktisch zum Mitnehmen und lässt sich leicht verzehren, eine Snack-Frucht, die damit voll im Trend liegt. Um sich gegenüber der Konkurrenz der anderen europäischen Erzeugerländer von Aprikosen abzusetzen, will Frankreich auch in Zukunft die organoleptischen Geschmacksqualitäten in den Mittelpunkt seiner Sortenforschung stellen. Nach der komplizierten Saison 2017, in der Handel und Verbraucher starke Qualitätsschwankungen beim Aprikosenangebot beklagten, beschloss die AOP Pêches et Abricots de France die Lancierung ihres dreijährigen „Plan qualité abricot“, der bis zum
Fotos : Irmelin Egelhoff
Die diesjährige Aprikosen-Ernte ist erneut durch heftige Fröste stark dezimiert worden.
Der neue Qualitätsindikator ist unter anderem auch in den Packstationen getestet worden. 26 I 2021
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Aprikosen Aus Frankreich
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der Ernte“, unterstrich Valentine Cottet. Die ideale Aprikose müsse einen hohen Zuckergehalt, eine starke aromatische Intensität sowie eine schmelzende und saftige Textur aufweisen.
Klassifizierung der Aprikosensorten
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Die Verbraucher zeigten sich in der Vergangenheit von der unterschiedlichen Qualität der Früchte enttäuscht.
Einer der wichtigsten Schwerpunkte des Qualitätsplans ist die Bereitstellung jährlicher Sortenempfehlungen. „Derzeit haben noch nicht alle Züchter das Kriterium des Geschmacks in ihr Selektionsprogramm integriert. Unsere einzige Lösung besteht deshalb in der Erarbeitung einer Klassifizierung der Sorten nach ihrem agronomischen und geschmacklichen Potenzial, in Absprache mit den Versuchsanstalten“, präzisierte Marie-José Etienne, Qualitätsmanagerin bei der AOP, dem Fruchthandel Magazin gegenüber. Der neu erarbeitete Leitfaden für die Produzenten enthält Die organoleptischen eine Liste von Sorten die sich Geschmacksqualitäten vom agrostehen im Mittelpunkt nomischen der Sortenforschung Standpunkt her als leistungsstark erwiesen haben. In der zuletzt aktualisierten Version sind 40 Sorten mit überdurchschnittlichem Potenzial aufgeführt, sieben neue, als vielversprechend bezeichnete Varietäten, rund 20 Sorten mit Standardpotenzial und 26 VarietäFoto: AOP Pêches et Abricots de France
Ende des Jahres abgeschlossen werden soll. Realisiert wird er in enger Zusammenarbeit mit dem CTIFL, dem Centre Technique Interprofessionnel des Fruits et Légumes (Interprofessionelles Technisches Zentrum für Obst und Gemüse). Um sich ein Bild über die Akzeptanz der französischen Aprikose bei den Verbrauchern zu verschaffen, führte das CTIFL zunächst eine repräsentative Umfrage durch, bei der sich herausstellte, dass die Frucht generell ein sehr positives Image genießt. „Rund 80 % der Befragten beurteilten die Aprikosen als schmackhaft sowie als praktisch für den Verzehr und zum Mitnehmen. Eine Mehrheit hielt sie jedoch für empfindlich und beklagte sich über ihre ungleichmäßige Qualität. Jeder zweite Verbraucher zeigte sich mit der Reife unzufrieden“, erklärte Valentine Cottet, Sensorik-Analystin beim CTIFL. Um einen objektiveren Ansatz für die Beurteilung der Qualität zu erlangen, führte das CTIFL während der Saison eigene sensorische Analysemessungen an unterschiedlichen Chargen aus den drei französischen Produktionsbecken durch. „Die Ergebnisse zeigten eine extrem variable Qualität, sowohl in Bezug auf die sensorischen als auch auf die physikalisch-chemischen Kriterien. Das beweist, dass die Sorte allein nicht ausschlaggebend für die unterschiedliche Qualität ist. Entscheidend für den Geschmack sind auch die beim Anbau angewandten Techniken und der Reifezustand bei
Mit Hilfe von zahlreichen Verkostungen wurde eine Klassifizierung der Aprikosensorten vorgenommen.
ten, von deren Anbau abgeraten wird. Um den Unternehmen ein einfaches und zuverlässiges Instrument an die Hand zu geben, mit dem sie die Geschmacksqualität ihrer Aprikosen-Chargen auf der Verbraucher-Stufe vorhersagen können, hat die AOP einen Qualitätsindikator, den sogenannten IQA®, Indicateur Qualite Abricot, entwickelt. In Zusammenarbeit mit dem CTIFL wurde damit ein Vorhersagemodell zur Verfügung gestellt, das vier Verkostungskriterien berücksichtigt: Säure, Zucker, Saftigkeit und Intensität des Aromas. „Der IQA® ist in den Jahren 2019 und 2020 bei 23 Partnern – Packstationen, Vertriebsplattformen und Sortenherausgebern – getestet worden. Für seine Anwendung wurden 59 Personen geschult, die im Gegenzug ihr Team von Verkostern unterweisen mussten. Das Tool ist in diesem Jahr in allen Unternehmen, die Mitglied der AOP sind, zum Einsatz gekommen“, hob Marie-José Etienne hervor.
Zerstörungsfreies Instrument zur Reife-Messung Derzeit arbeitet die AOP an der Entwicklung eines zerstörungsfreien Instruments für eine direkte Reife-Messung in den Obstplantagen, das sogenannte ASPIR-Projekt. „Wir sind von der Beobachtung ausgegangen, dass der Startschuss für die Aprikosenernte oftmals aufgrund der Ausfärbung der Früchte erfolgt. Einige Sorten, insbesondere die roten, weisen jedoch bereits eine ausgeprägte Farbe auf, bevor sie reif sind. Nach einem Test von drei Geräten mit zwei unterschiedlichen Technologien fiel die Wahl auf das tragbare Spektrometer von Felix Instruments. Es ermöglicht die Messung des Zuckergehalts im Inneren der Aprikosen, direkt am Baum“, erklärte Camille Donato, Projektleiterin bei der FFL. Dieses Tool soll ab 2022 zum Einsatz kommen. 26 I 2021
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Erfolgreiche Partnerschaft für Erdbeeren Emco Cal | Ägypten ► Neue Erdbeersorten der University of Florida konnten im Land am Nil erfolgreich etabliert werden und haben den Exporterfolg stark unterstützt. Der ägyptische Erdbeersektor ist in den vergangenen zehn Jahren konsequent in der globalen Rangordnung aufgestiegen. Maura Maxwell
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Sensation® gehört zu den neuen erfolgreichen Erdbeer-Sorten. Fotos: Emad Mahdy Photo Credit
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it einer Produktion von über 450.000 t im Jahr 2020 gehört Ägypten heute zu den Top 10 Produzenten weltweit und zu den sechs führenden Exportländern. Es ist außerdem der weltweit größte Exporteur von gefrorenen Erdbeeren mit einer Gesamtmenge von 149.000 t im Jahr 2020. Seit ihrer Einführung in den späten 1990er Jahren haben die im Züchtungsprogramm der University of Florida entwickelten Erdbeersorten maßgeblich zur Entwicklung der boomenden Exportindustrie Ägyptens beigetragen. „Der Geschmack dieser lange produzierenden Sorten, die keine Probleme mit der großen Hitze im Land und kein Kältebedürfnis haben, in Kombination mit ihrem hohen Ertrag und ihrer frühen Reifezeit war revolutionär“, sagte Dr. Fahiem El-Borai Kora, Emco Cal’s Commercial Director für Ägypten und den Nahen Osten. Die Produktivität sei geradezu dramatisch angestiegen, seit Emco Cal die ersten Erdbeersorten der University of Florida importiert habe. Bisher hat Emco Cal die Erdbeermarken Festival Fortuna, Elyana, Winterstar, Sensation, Beauty und
zuletzt Brilliance in Ägypten eingeführt. Festival war die erste Sorte, die vom neuen ägyptischen Sortenschutzamt (PVPO) geschützt wurde.
Breites Sortenspektum im Angebot Die Sorte Brilliance besticht, wie der Name schon sagt, durch ihren Glanz.
„Da Ägypten ein solides Sortenschutzsystem anbieten wollte, waren wir bereit, diese Sorten vorzustellen und in die für ihren Erfolg erforderliche technische Unterstützung zu investieren“, sagt El-Borai. Dies belegen spätere Produktivitätssteigerungen, die nun im Schnitt stolze 54 t bis 74 t pro Hektar betragen. Tatsächlich zählt El-Borai ägyptische Anbauer zu den erfahrensten der Welt, insbesondere wenn es um die Produktion der Sorten der University of Florida im Freiland geht. „Alle ägyptischen Anbauer sind hervorragend auf den Freilandanbau eingestellt, der eine geringere Krankheitshäufigkeit aufweist, und alle in der Lieferkette profitieren davon. Sollten Krankheitsprobleme auftreten, sind sie sehr gut ausgestattet und wissen, wie man diese
behandelt, und Emco Cal bietet natürlich eine Reihe technischer Dienstleistungen an, um sie dabei zu unterstützen“, betonte El-Borai. Die Exporte frischer Erdbeeren erreichten 2020/21 insgesamt 56 Märkte und bewegten sich in den vergangenen fünf Jahren zwischen 34.000 t und 36.000 t. Im vergangenen Jahr ging etwas über ein Drittel der Sendungen nach Großbritannien und in die EU, die Hälfte in den Nahen Osten und 15 % in andere Märkte. Der Commercial Director erklärte weiter, dass Asien und Afrika neue aufstrebende Märkte seien, die in den vergangenen Jahren eine Zunahme des Versandvolumens verzeichnet hätten. Er schätzt, dass die Sorten der University of Florida eine lange und erfolgreiche Zukunft in Ägypten haben werden. „Mit der vorausschauenden Unterstützung des Landwirtschaftsministeriums und des landwirtschaftlichen Quarantänedienstes wird Emco Cal die Anzahl und Qualität der in Ägypten angebauten Erdbeerpflanzen weiter erhöhen und damit die Qualität des Erdbeerangebots verbessern“, sagte El-Borai. 26 I 2021
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Pflanzliche Beschichtungen öffnen die Welt für den Export von Bio-Citrusfrüchten Citrosol | Nachhaltigkeit ► Das Sortiment an pflanzlichen Beschichtungen von Citrosol ist ein Wendepunkt bei den Exporten von Bio-Citrusfrüchten. Darüber sprach das Fruchthandel Magazin mit Jorge Bretó, CEO Citrosol. Citrosol, Daphne Schmidt
Neue Techniken mussten eingesetzt werden Weiter erklärte er: „Es sind die ersten zertifizierten Bio-Beschichtungen auf dem Markt und für den veganen Konsum geeignet, da sie vor kurzem die V-Label-Lizenz (Vegan-Siegel) erhalten haben und bei den Betreibern bereits sehr gut funktionieren. Plantseal® und Plantseal® shine-free sind die Antwort auf einen ständig wachsenden Bio-Sektor, der sich mit der Notwendigkeit konfrontiert sieht, neue Techniken einzusetzen, um die Herausforderungen des Exports mit Garantien begegnen zu können. Die Probleme, mit denen Bio-Vermarkter bisher zu kämpfen hatten, waren Gewichtsverlust, Schalenfehler, Kälteschäden und Alterung. Sie konnten die Früchte zur Vermeidung dieser Probleme nicht wachsen, weil es keine zugelassenen Beschichtungen für Bio gab. Das hat sich jetzt mit Pantseal® und Plantseal® shine-free komplett geändert.“
Reduzierung von Lebensmittelabfall „Ungewachste Früchte trocknen schneller aus, verlieren an Gewicht 34 | FRUCHTHANDEL
und sind empfindlicher gegenüber Kälteschäden“, erklärte Jorge Bretó weiter. „Mit unserer neuen Linie von pflanzlichen Beschichtungen erreichen wir, den Gewichtsverlust um 50 % zu reduzieren und die Halbarkeit der Früchte zu verlängern. Das ist sehr wichtig, weil wir so mit dazubeitragen, die Verluste am Bestimmungsort unserer Kunden zu verringern und damit auch den Lebensmittelabfall.“
Haltbarkeit und Geschmack garantieren Plantseal® und Plantseal® shine-free bestehen laut Unternehmen aus pflanzlichen Wachsen, deren aktive Wirkstoffe aus Pflanzen gewonnen und keinen chemischen Veränderungen unterzogen werden. Das garantiert, dass die Pilzentwicklung, die die Citrusfäule verursachen, nicht angeregt wird. Auf diese Weise verlängern Citrusfrüchte mit diesen Beschichtungen ihre Haltbarkeit in den Regalen der Supermärkte und garantieren ihre Lebensmittelsicherheit unter Beibehaltung ihres Geschmacks und Frische. Der Herstellungsprozess von Plantseal® und Plantseal® shine-free ist physikalisch, nicht chemisch. Wir müssen keine Veränderungenn vornehmen, da unser aktiver Wirkstoff möglicherweise der beste pflanzliche Wachs ist, den die Natur geschaffen hat, um den Wasserverlust der Pflanzengewebe zu verringern und ihre Atmung zu verlangsamen. Wir haben versucht, die Natur nachzuahmen. Das scheint uns gelungen zu sein, denn Plantseal® und Plantseal® shine-free erhöhen die kom-
Foto:Citrosol
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orge Bretó erklärte: „Bis jetzt war die Nichtexistenz dieser zertifizierten organischen Beschichtungen ein limitierender Faktor für den Export, jetzt aber sprengt die innovative Linie Plantseal® und Plantseal® shine-free, die Citrosol im vergangenen Jahr auf den Markt gebracht hat, diese kommerziellen Barrieren.“
Konsumenten verlangen immer mehr Früchte mit einem natürlichem Glanz.
merzielle Haltbarkeit der Früchte erheblich.
Merkmale von Plantseal® und Plantseal® shine-free Beide Beschichtungen verleihen einen natürlichen Glanz und bei Plantseal® shine-free ist die Beschichtung auf der Frucht kaum wahrzunehmen“, führte er weiter aus. Bei Zitronen bspw. würde die Schwarzfärbung des Mamelon bei einigen Sorten mit diesem Problem verzögert. Das verlangsame die Alterung der Frucht und die damit verbundenen Verluste. Für den Konsu-
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Pflanzliche Beschichtungen mit Bio-Zertifizierung Und für den veganen Verzehr geeignet
Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme (REM) der Mikromorphologie von Arabidopsis thailiana Blättern bedeckt mit einer durchgehenden epikutikulären Wachshülle.
Es sind die einzigen pflanzlichen Beschichtungen, die für den ökologischen Landbau zertifiziert sind. Beide verleihen der Frucht einen natürlichen Glanz und im Fall Plantseal Shine-Free ist der Glanz unbemerkbar, ähnlich wie bei einer ungewachsten Frucht. Sie erhöhen die Haltbarkeit der Früchte, da sie Verluste durch Alterungserscheinungen, wie die Verfärbung des Mamelons der Zitronen, reduzieren und den Gewichtsverlust hervorragend kontrollieren. Außerdem reduzieren sie Kälteschäden, die während der Kältequarantäne oder eines längeren Kühltransports entstehen.
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Das Lieferkettengesetz – was bedeutet das für den Handel? menten sei diese zweite Haut nicht bemerkbar. „Das ist sehr wichtig, weil es eine wachsende Nachfrage nach Früchten mit natürlichem Aussehen gibt. Zitronen werden zum Beispiel viel in der Küche gebraucht, die Schale beim Backen oder die ganze Frucht für Cocktails. Wenn sie zu glänzend gewachst ist, könnte sie bei den Verbrauchern möglicherweise nicht gut ankommen. Deshalb verlangen viele Märkte und Konsumenten Früchte mit einem natürlichen.Glanz. Wenn bei BioCitrusfrüchten Beschichtungen eingesetzt werden, kann man ihr Aussehen mit denen mit konventionellem Wachs vergleichen. Hinzu kommt eine ausgezeichnete Kontrolle von Kälteschäden und Gewichtsverlust, die der von anderen üblichen Schellack- und Polyethylen-Wachsen weit überlegen ist.“
Ökologische Lösungen für die Citrusbranche Abschließend ergänzte der CEO von Citrosol: „Die pflanzlichen Beschichtungen brauchen keine höheren Temperaturen oder Trockungszeiten der Früchte. Das trägt zur Nachhaltigkeit bei und reduziert den CO2-Fußabdruck. Sie erfordern auch keine Änderungen des Maschinenparks oder Einrichtungen der Kunden, sodass keine Investitionen in den Packhäusern nötig sind. Plantseal® und Plantseal® shine-free wurden im Rahmen des Konzeptes Biocare by Citrosol für ökologische Lösungen für die Citrusbranche entwickelt. Vor kurzem hat Citrosol die Beschichtung Plantseal® Tropical auf den Markt gebracht, ideal für Avocados und Mangos.“
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Deutscher Obst & Gemüse Kongress | Düsseldorf ► Das Lieferkettengesetz ist nunmehr beschlossen und soll Verstöße gegen Menschenrechte in der internationalen Wertschöpfungskette verhindern bzw. den Betroffenen ein Klagerecht in Deutschland einräumen. Deutsche Unternehmen sollen Maßnahmen ergreifen, um Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Verstoß gegen Landrechte etc. vorzubeugen. Sie müssen die Einhaltung der Menschenrechte kontrollieren und öffentlich Bericht erstatten. Zusätzlich gibt es eine Vielzahl an Sozial- und Umweltstandards, deren Einhaltung von anerkannten Zertifizierungsstellen kontrolliert wird.
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ozialstandards in den Lieferketten sind ein wichtiges Thema, das am 14. September 2021 auf der Tagesordnung des Deutschen Obst & Gemüse Kongresses in Düsseldorf steht. So wird Erik Wessels vom Helpdesk Wirtschaft & Menschenrecht der Agentur für Wirtschaft & Entwicklung, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit angegliedert, das Gesetz im Detail erläutern sowie Dr. Andreas Brügger, Geschäftsführer des DFHV und Eugenio Guidoccio, Geschäftsleitung Ultrafrische Rewe Group, beschreiben, was das Lieferkettengesetz für die Handelsstufen bedeutet und wie es umgesetzt werden kann. Am Vorabend wird es in diesem Jahr aller Voraussicht nach wieder ein Get together in der Seifenfabrik geben. Wie Christian Weseloh, Geschäftsführer der BVEO, betonte, freuen sich die Menschen sehr darauf, endlich wieder in lockerer Atmosphäre persönlich miteinander zu reden und sich auszutauschen. Für die Sicherheit, die immer an
Eugenio Guidoccio, Geschäftsleitung Ultrafrische bei der Rewe Group
erster Stelle steht, wird Sorge getragen. Es gelten die drei berühmten Gs: Geimpft, getestet, genesen. Dazu sollte weiterhin Vorsicht walten. „Wir als Veranstalter werden hier Sorge tragen, dass die Gäste einen herausragenden Abend, aber eben auch einen sicheren, erleben“, betonen die Veranstalter von AMI, Fruchthandel Magazin und GS1 Germany. Alle Informationen zum Programm, Sponsoring-Möglichkeiten und zur Anmeldung finden Sie unter www.dogkongress.de.
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Foto: Polytrade
Paper Tray-Verpackungen – feuchtigkeitsbeständig, 100 % recycelbar und FSC-zertifiziert
Nachhaltige Verpackung bewahrt Frische und Geschmack POLYTRADE Mit den ULMA Traysealern bietet die Kuppenheimer Polytrade GmbH Verpackungsmaschinen, die sich für den Einsatz von empfindlichen Früchten eignen. Die Maschinen können sowohl Kunststoffschalen als auch Pappschalen verarbeiten. Wie Geschäftsführer Rainer Dony berichtete, könnten aber auch Salate und Tomaten über Traysealer verpackt werden. „In diesen Segmenten ist es wichtig, die Maschinen regelmäßig gut zu reinigen. ULMA Traysealer sind aufgrund ihres Hygienekonzepts dazu sehr gut geeignet, da die Maschinen ausreichend feuchteresistent sind und Oberflächen aus Edelstahl und anodisiertem Aluminium haben. Die CMC Software optimiere die Produktion durch eine materialschonende und gleichzeitig akkurate Schalenpositionierung und erreiche Geschwindigkeiten von bis zu 200 Schalen pro Minute“, betonte Dony. Gemeinsam mit ULMA Packaging entwerfe das Unternehmen Verpackungslösungen und lege dabei großen Wert auf Effizienz sowie die Optimierung von Material, Gas, Druckluft und Energie. „Für uns ist es wichtig, ressourcenschonend zu arbeiten. Daher legen wir großen Wert auf eine lange Lebensdauer der Maschinen.” Das Produktsortiment habe sich bei Polytrade in den vergangenen Jahren deutlich mehr auf nachhaltige Alternativen wie Kartonschalen, recycelbare Kunststofffolien sowie siegelfähige Papierfolien konzentriert. „Wir bieten eine reichhaltige Palette an Materialien zur Kunststoffreduktion an wie bspw. Papierschalen, siegelfähige Papierschalen, recyclingfähige Monomaterialien wie PP und PET. In Bezug auf Schalen, Folien und Beutel setzen wir auf die Reduktion der Material- oder Folienstärke.” Aus Sicht von Dony werden bei Neuentwicklungen einige maßgebliche Kriterien dem Verzicht auf Kunststoff untergeordnet. Die Verpackung diene dem Produktschutz, der Scanbarkeit des Produktes oder auch der Erleichterung beim Transport, wesentlich seien aber vor allem die Aufgaben, die Frische und das Aroma zu transportieren. „Dies alles in Verbindung mit einem gut gestalteten Design verkauft das Produkt, das einen Wiedererkennungswert hat. Direkter kann der Kunde nicht angesprochen werden. Nicht zuletzt ist der Abpackprozess wichtig, der von uns genau betrachtet wird.” Wie Dony unterstrich, glaubten viele Verbraucher fälschlicherweise, Obst und Gemüse halte unverpackt länger als in der Verpackung. Die Auswirkungen von Food Waste zu thematisieren, sei für ihn daher wichtig. „Wir lesen täglich, dass Kunststoffverpackungen und deren Auswirkungen auf die Umwelt kritisiert werden. Kunststoffverpackungen sind allerdings nie dafür entworfen worden, um in unseren Meeren zu landen. Die Umweltbelastung, die Food Waste verursacht und die Ressourcen, die für die Herstellung der verdorbenen Lebensmittel verbraucht werden, fallen deutlich mehr ins Gewicht.” dsch
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aromaschützende Verpackungen Besondere Produkte brauchen einen besonderen Schutz. Mit über 35 Jahren Erfahrung ist die Polytrade IHR Ansprechpartner wenn es um aromaschützende Verpackungen geht. Polytrade GmbH Eichetstraße 6 D-76456 Kuppenheim info@polytra.de
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Behutsam vom Feld bis in die Verpackung Strauss Verpackungsmaschinen ► Das Unternehmen für Sortier-, Verwiegeund Verpackungsmaschinen, ansässig in Buxtehude, hat bei seinen Neuentwicklungen nicht nur die zwischen Ernte und PoS ablaufenden maschinellen Prozesse im Auge, sondern auch die Befindlichkeiten der Ware. Dazu sprachen wir mit Matthias Kinzel, Vertriebsleiter der Strauss Verpackungsmaschinen GmbH. Marlis Heinz
Gibt es denn die behutsame Maschine? Ja, zum Beispiel ist die EW 20 eines der fruchtschonendsten ApfelVerwiege- und Verpackungssysteme, welche es derzeit auf dem Markt gibt. Durch Materialien und Prozesse der Verarbeitung, die dem Apfel angepasst sind, müssen die Früchte keine verletzenden Torturen über sich ergehen lassen. Büsten und kleine Übergänge verhindern viel Bewegung. Dadurch kommen die runden Früchte nicht ins Rollen und bleiben dabei unbeschädigt. Und wie sieht es beim Produkt Spargel aus? Da passiert die schonende aber
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Fotos: Strauss
Wer Strauss hört, denkt an Spargelstangen, Äpfel, Porree, Rhabarber und andere Produkte die in höchster Geschwindigkeit sortiert, gewogen und verkaufsfertig verpackt werden. Bewegt Sie, während es augenscheinlich um Präzision und Tempo geht, das Thema Geschmack? Matthias Kinzel: Selbstverständlich, denn ein rabiater Umgang mit den Produkten kann innerhalb von Sekunden das zunichtemachen, was die Erzeuger in Monaten oder Jahren erreicht haben. Ziel ist es, die Ware so effektiv aber auch so behutsam wie nur möglich zu verarbeiten.
Das erklärte Ziel von Strauss Verpackungsmaschinen ist es, die Ware so effektiv aber auch so behutsam wie nur möglich zu verarbeiten.
gründliche Reinigung in Kombination mit kleinen Übergängen ohne willkürliches Rollen und Fallen des Produkts. Gepolsterte Aufnahmefächer sorgen dafür, dass das Produkt die Sortierung, Verwiegung und Verpackung sicher durchläuft und der Endkunde das weiße Gold oder die grünen Stangen genussvoll verzehren kann. Wer von verarbeitenden Prozessen vom Feld bis zur Verpackung hört, denkt unwillkürlich an Hygiene und die Reinigung der Maschinen. Wie kommen
Sie dem Nutzer diesbezüglich entgegen? Die Zugänglichkeit der Maschinen mit wenigen Handgriffen zum einfachen täglichen Reinigen und Desinfizieren ist sehr wichtig. Wir bieten für unsere Maschinen auf die Materialien außerdem abgestimmte Reinigungsmittel beispielsweise für die Spargelanlagen, welche das Reinigen und Desinfizieren der Maschinen vereinfachen und Produktreste entfernen, um die nächste feldfrische Ware zu verarbeiten.
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„Checkpoint Ernährung“ unterstützt Ernährungskompetenz BMEL Interessierte Bürger sowie vor allem Schulklassen
Foto: BMEL/Photothek
können sich im von Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, gegründeten „Checkpoint Ernährung“ breit über das Thema Ernährung informieren. Julia Klöckner: „Bei der Ernährung ist es wie beim Fußball: Viele reden mit. Aber bei der Fülle von Informationen ist es für Verbraucher oft schwierig einzuschätzen, welche relevant und richtig sind. Deshalb geben wir dem Thema Ernährung einen zentralen Ort, machen Ernährungswissen erlebbar – mitten in Berlin. Unser ‚Checkpoint Ernährung‘ ist Anlaufstelle für alle, die sich intensiver informieren wollen. Zum Beispiel wie man sich möglichst gesund ernähren kann oder welchen Einfluss das eigene Konsumverhalten auf das Klima hat. Kurz: Es geht um Ernährungskompetenz. Genau die vermittelt unser Informationszentrum für alle Altersklassen, Gruppen oder Einzelbesucher. Der ‚Checkpoint‘ ist unser Schaufenster für Ernährungswissen für alle Hauptstadtbesucher.“ Mit interaktiven Exponaten und anschaulichen Grafiken biete der „Checkpoint Ernährung“ eine Entdeckungstour rund um das Thema Ernährung: Wie isst Deutschland im Jahr 2021? Wie geht gesund genießen? Wann ist ein Einkauf ausgewogen und nachhaltig – für Mensch und Klima? Wie sieht die Ernährung der Zukunft aus? Ab dem 27. Juli 2021 öffnet der „Checkpoint Ernährung“ für Besucher mit wechselnden Ausstellungen sowie einem breiten Informations- und Veranstaltungsangebot. Weitere Informationen unter www.checkpoint-ernaehrung.de.
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„Die Branche genießt ein großes Vertrauen“ – Ein Interview mit der Rheinischen Pilz-Zentrale
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Mehr Fruchtaroma und Fruchtqualität mit Softripe 2.0 Frigotec ► Seit der europäischen Markteinführung 2018 haben die ersten Softripe-Projekte ihre Bewährungsprobe im praktischen Reifebetrieb mit maximaler Belastung bestanden. Dies teilte der Landsberger Spezialist für Kühlung und Lagerung mit. Durch den Praxisbetrieb, Austausch mit Kunden und Algorithmus-Analysen hätten die Erfinder das Softripe-System verbessern können.
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ei Neuanlagen, die in Betrieb gehen, sei von Softripe 2.0 die Rede. „Wir konnten die Anlagentechnik und den sehr komplexen Algorithmus deutlich verbessern. Bestandsanlagen können auch upgegradet werden. Dabei steigert sich die Fruchtqualität auf ein noch höheres und konstantes Level“, berichtete Frigotec-Geschäftsführer Roland Wirth. Der technologische Ansatz, unter Berücksichtigung der Fruchtatmung die Frucht stressfrei durch ihre optimale biologische Reifung zu führen, erweise sich als ein funktionierender und zukunftsweisender Weg. „Die Früchte reifen von innen nach außen. Deshalb ist die Fruchtschale noch fest, das Fruchtfleisch aber gleichzeitig ready-to-eat weich“, führte Roland Wirth weiter aus. „Das Reifeergebnis ist wie am
Baum oder an der Pflanze, Inhaltsund Aromastoffe werden maximal ausgebildet und die Haltbarkeit und Stabilität der Frucht wird deutlich verbessert. Bei Avocados bspw. begeistert immer wieder die Fruchtgesundheit, wenn ready-to-eat-Früchte nach einer Woche Lagerung bei Zimmertemperatur im Schalenbereich festbleiben und keine inneren Schadensbilder zeigen.“
Verbesserter Fruchtgeschmack im Fokus Dies dürfte gerade für Nachhaltigkeitsverbesserungen in der Fruchtbranche von großem Interesse sein, da keine Nachreifebehandlungen wie Coating notwendig seien. Dazu erklärt Roland Wirth: „Im Gegensatz zu Coating-Verfahren verbes-
sert Softripe nicht nur die äußere Haltbarkeit der Frucht, sondern hält sie auch im Inneren gesund.“
Punktgenaue Einstellung des Reifegrads Je nach Vermarktungssituation der Früchte könne der Reifegrad punktgenau eingestellt und ein homogenes Ergebnis in der Reifekammer erzielt werden. „Wäre in Zukunft diese Reifequalität im Lebensmitteleinzelhandel gekennzeichnet, würde sich das Durchtesten bzw. Drücken an der Frucht im Avocado-Verkaufskorb erübrigen, Abschriften gegen Null gehen und der Verbraucher vor Warenverlusten geschützt werden“, betonte Wirth. Ein zusätzlicher Anspruch der Softripe-Technologie sei auch, den Fruchtgeschmack zu ver-
Der Reifegrad lässt sich bei den Softripe-Anlagen punktgenau einstellen.
TASTE MATTERS
bessern, indem sich Aromen in der Frucht maximal ausbilden und durch die kontrollierte Reifung negative Fermentationsprozesse (bittere Noten) in der Frucht vermieden werden könnten. Neben den Hauptfrüchten Banane, Avocado und Mango eigne sich das Softripe-Verfahren auch für weitere Früchte. So wurden die ersten Reifungen von Nektarien aus Südafrika erfolgreich durchgeführt.
Fotos: Frigotec
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Am Anfang einer positiven Entwicklung „Die Früchte entwickelten 30 % bis 40 % höhere Brix-Werte und schmeckten wie Früchte auf einem italienischen Frische-Markt“, berichtete Roland Wirth. „Wir sehen uns noch am Anfang einer positiven Entwicklung und haben mit der aktuellen Zulassung und Eintragung des Europäischen Patentes die Bestätigung der Innovation und Neuheit bekommen.“ Da alle Firmen
Die Fruchtqualität soll mit Softripe erhöht und konstant gehalten werden. angehalten seien, Lösungen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und Reduzierung von Warenverlusten zu finden, werde es interessant sein zu
verfolgen, wie diese Reifetechnologie in den nächsten Jahren von der Fruchtbranche weiter angenommen werde.
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* Änderungen vorbehalten. Aktuelle Planung unter www.fruchthandel.de/magazin/themenplan Sie haben Fragen? Tel. 49(0)211-99104-40 | Rückantwort per Mail an anzeigen@fruchthandel.de, per Fax an +49(0)211-663162 oder per Post an Fruitnet Media International, Postfach 10 55 51, 40046 Düsseldorf, Germany
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Geschmackswahrnehmung visueller Art
VERPACKUNG
Vision von endlos recyceltem PET-Kunststoff Nach fast zehn Jahren Forschung und Entwicklung hat das grüne französische Biotech-Unternehmen Carbios ein neues Verfahren geschaffen, das ein natürlich vorkommendes Enzym nutzt, das normalerweise die Blattmembranen abgestorbener Pflanzen abbaut, berichtet das Packaging Journal. Carbios habe die Technologie verfeinert und das Enzym so optimiert, dass es jede Art von PET-Kunststoff (unabhängig von der Farbe oder Komplexität) in seine Bausteine zerlege, damit diese dann wieder in neuwertigen Kunststoff verwandelt werden könnten. Im September 2021 soll mit dem Bau einer Demonstrationsanlage begonnen werden, bevor im Jahr 2025 eine industrielle Anlage in Betrieb genommen werden soll. Das patentierte enzymatische PET-Recyclingverfahren von Carbios will es laut Unternehmen ermöglichen, eine Vielzahl von PET-Kunststoffen zu neuwertigem, lebensmitteltauglichem rPET zu recyceln. Das Verfahren laufe zudem mit hoher Geschwindigkeit ab – in nur 16 Stunden würden 97 % des Kunststoffs abgebaut. Damit sei diese Methode sehr viel effizienter als jeder bisherige biologische Kunststoff-Recyclingversuch, heißt es.
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UNIVERSITÄT_WAGENINGEN Der Geschmack von Gartenbauprodukten ist für Verbraucher wichtig. Deshalb lassen viele Züchter ihre Produkte vom Geschmackspanel des Geschäftsbereichs Gewächshausgartenbau der Universität Wageningen & Forschung (WUR) testen. Da Geschmack auch eine Frage der Wahrnehmung ist, wurde im WUR-Gebäude in Bleiswijk ein kleiner Supermarkt-Testraum nachgebaut. Somit kann eine visuelle Bewertung durchgeführt werden. Da aufgrund von Corona eine visuelle Beurteilung zuletzt nur schwer möglich war, wurden im vergangenen Jahr eine Reihe von Alternativen untersucht – u.a. der Gebrauch einer Virtual Reality-Brille (VR). Die VR-Brille ähnelt einer kleinen Lesebrille, die am Smartphone befestigt wird. Auf diese Weise kann die Aufnahme des WUR-Supermarktes dann in 360°-Ansicht betrachtet und wahrgenommen werden. Im kommenden Jahr sollen die Untersuchungen fortgesetzt werden. Dann geht es um die Frage, wie die VR-Gläser möglichst effektiv im Rahmen der visuellen Forschung an Obst und Gemüse eingesetzt werden können.
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PRODUKTE IM TREND
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MÖHREN
Eindeutig positive Tendenzen beim traditionellen „Schwergewicht“ Marktüberblick ► Möhren führen in Deutschland die Liste der am meisten produzierten Gemüsearten seit 2004 an, europaweit belegen sie hinter Tomaten und Zwiebeln Rang 3. Seit 2005 kommt kein anderes Frischgemüse außer den Tomaten an den Möhren vorbei, wenn es in Deutschland um die Einkaufsmengen der Haushalte geht. Auch europaweit belegen sie in vielen Ländern einen der vorderen Plätze im Verbrauch. Ein Traditionsgemüse also, und ein eingespielter Markt? Sonja Illert, AMI Bonn
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Deutschland führt EU-Produktion an Trotz dieser witterungsbedingten Ernteeinbußen zeigt die EU-Möhrenernte von 2012 bis 2020 einen leicht positiven Trend. Durchschnittlich stiegen die Erntemengen um 1 % pro Jahr oder 46.400 t. Bezüglich wichtiger Produktionsländer ergeben sich unterschiedliche Tendenzen. Am deutlichsten ist die Ernte in Deutschland gestiegen. Auf Deutschland entfallen mit einem jährlichen Plus von 28.300 t etwa 60 % der gesamten EU-Steigerung. 2019 war Deutschland damit erstmals größter Möhrenerzeuger in der EU-28. Diese Position konnte es 2020 aufgrund stabiler Erntemengen behaupten. Zurückzuführen ist dies auf kräftige Flächenausweitun 44 | FRUCHTHANDEL
Foto: Lukas Gojda - AdobeStock
icht ganz, auch bei einem solchen Schwergewicht in Produktion und Verbrauch gibt es Verschiebungen im Anbau, wechselnde Lieferländer und eine Mini-Variante, die Marktanteile für sich fordert. Die Möhrenproduktion in der EU erholte sich schon 2019 vom sehr niedrigen Niveau des Vorjahres, 2020 stiegen die Erntemengen weiter. Dabei erreichte die Produktion noch nicht wieder das hohe Niveau des Jahres 2017, denn beide auf 2018 folgende Vegetationsperioden waren von mehr oder weniger extremen Witterungsverhältnissen geprägt. Die Anbauflächen in der EU-28 lagen in den vergangenen drei Jahren weitgehend stabil um 120.000 ha. gen in den Jahren 2016 bis 2019. Vier Jahre hintereinander wurden die Anbauflächen in Deutschland deutlich ausgeweitet und stiegen in diesem Zeitraum um 4.000 ha. Bis 2015 war der Anbau von einer auffälligen Stabilität geprägt. Bezogen auf die Regionen vollzog sich die bedeutendste Anbauausweitung im ohnehin wichtigsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Dort stiegen die Flächen von 2015 bis 2020 um jährlich 321 ha oder knapp 10 %. Besonders auffallend sind aber die erhöhten Flächen in Sachsen-Anhalt. Wurden 2015 nur 659 ha mit Möhren bewirtschaftet, waren es 2020 bereits 1.047 ha. Auch in Brandenburg legte die Fläche von 251 ha auf 471 ha zu. Kein für den Möhrenanbau wichtiges Bundesland verzeichnete rückläufi-
2019 war Deutschland damit erstmals größter Möhrenerzeuger in der EU-28.
ge Flächen. Dabei konnte auch der Bio-Anbau punkten. Von 2015 bis 2020 wuchs die Bio-Möhrenflächen um jährlich 8 % oder knapp 180 ha.
Mini-Möhren mit Peak 2018 In Deutschland sind nicht alle gestiegenen Flächen auch ertragswirksam geworden. Dies hat auch damit zu tun, dass der Anbau von Mini-Möhren in den vergangenen Jahren ausgebaut wurde. Ursprünglich gelangten diese kleinfrüchtigen Möhren fast ausschließlich aus Dänemark auf den deutschen Markt. Doch mit stark steigender Nachfrage der Verbraucher und damit auch der Ketten im Einzelhandel hat sich auch in Deutschland ein bedeutender Anbau etabliert. Ein Nachfragepeak 26 I 2021
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nach Mini-Möhren war bereits 2018 erreicht, 2019 gingen die Einkaufsmengen der Haushalte deutlich zurück. Die gestiegene Nachfrage nach Frischgemüse im Corona-Jahr 2020 kurbelte auch die Einkäufe an Mini-Möhren an, der Mengenanstieg fiel mit einem Plus von 10 % im Vergleich zu Gemüse insgesamt jedoch unterdurchschnittlich aus. Der Mengenanteil von Mini-Möhren am Möhrensortiment belief sich 2020 auf 1,6 %. Aufgrund des deutlich höheren Preises erreichte der Anteil an den Ausgaben der Haushalte 6,2 %.
derlanden entfällt ein nennenswerter Anteil der gestiegenen Produktion auf Bio-Möhren. Dies trifft auch für Spanien und Dänemark zu. Den leicht rückläufigen Erntemengen in Frankreich stehen steigende Importe gegenüber. Überhaupt ist die Außenhandelsbilanz mit Möhren trotz gewisser Exportaktivitäten negativ. Erstaunlich, denn im Südwesten Frankreichs läuft die Möhrenernte nahezu ganzjährig. Bis Anfang April werden die letzten Mengen überwinterter Möhren, ab Mitte Mai die ersten Frühmöhren geerntet. Die Anbauflächen mit Möhren wurden in der Saison 2020/21 ausgeweitet. Allerdings sind die Flächenausweitungen aufgrund früher Trockenheit und später Niederschläge im Winter nicht ertragswirksam geworden.
NL und UK steigern Möhrenproduktion
Foto: supamas - AdobeStock
Zwar fällt das jährliche Ernteplus in Großbritannien nicht einmal halb so hoch aus wie in Deutschland, dennoch verhilft es den Briten dazu, sich weitgehend unabhängig von Importen zu machen. Die Ernte aus den mit Stroh abgedeckten Beständen hält in nahezu allen Landesteilen bis zum Beginn der eigenen Frühmöhrensaison an. In diesem Jahr haben die sehr niedrigen Temperaturen im April und Mai diesem Plan einen Strich durch die Rechnung gemacht, so dass erstmals wieder bedeutende Mengen aus Frankreich importiert wurden. Auch in den Nie-
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Importe aus den Niederlanden rückläufig Die gestiegene Nachfrage nach Frischgemüse im Corona-Jahr 2020 kurbelte auch die Einkäufe an Mini-Möhren an.
Auch für Deutschland ist die Außenhandelsbilanz negativ, denn Deutschland exportiert nur wenig Möhren. Seit 2012 sind die Einfuhren weitgehend stabil, pro Jahr wird ein Plus von 0,3 % oder 632 t ausgewiesen. Bezüglich der Lieferländer gibt es jedoch deutliche Unterschiede. So legten die Möhrenimporte aus Spanien seit 2012 um jährlich 2.978 t oder 13,2 % zu. Aus Dä-
nemark gelangten durchschnittlich 1.953 t oder 11,2 % mehr Möhren nach Deutschland. Zurückgegangen sind hingegen die Lieferungen aus den Niederlanden und Israel. Auch diese Entwicklungen sind stark von Bio-Möhren geprägt. In Südspanien hat sich ein exportorientierter Anbau entwickelt, der den Bedarf in Nordeuropa verstärkt im April und Mai deckt. Diese Entwicklung ging auf Kosten der Importe aus Israel. Auch Dänemark liefert in großem Umfang Bio-Möhren nach Deutschland. Mit gestiegenem Bio-Anbau in Deutschland haben die Lieferungen aus den Niederlanden etwas an Bedeutung auf dem deutschen Markt verloren. Aber auch bei konventionell erzeugten Möhren haben der steigende Anbau in Deutschland und die erweiterten Lagerkapazitäten der vergangenen Jahre dazu geführt, dass aufgrund des weitgehend gleichen Saisonfensters beider Länder weniger Möhren aus den Niederlanden benötigt wurden.
Positive Kennzahlen für Deutschland Für Deutschland zeigen die Trendanalysen auch beim traditionellen Schwergewicht Möhren noch eindeutig positive Tendenzen auf. Ein klares Plus bei den Anbaudaten wird durch steigende Einkaufsmengen sowohl bei konventionell erzeugten als auch bei Bio-Gewichtsmöhren ergänzt. Ein beachtlicher Teil der positiven Einkaufseffekte wird allerdings durch das einkaufsstarke Corona-Jahr verursacht. Bei konventionell erzeugten Gewichtsmöhren ist der Trend ohne das Jahr 2020 eher stabil. Bei Bio-Möhren bleibt ein Plus. •
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PRODUKTE IM TREND
Gemeinsam Lösungen für die Fragen von morgen entwickeln BASF ► Die Welt verändert sich und BASF geht darauf ein, indem kontinuierlich neue Sorten entwickelt und den Verbrauchern neue Geschmacksrichtungen und Anwendungen vorgestellt werden. „Durch eine Kooperation in der Lieferkette können wir Möhren anbieten, die von den Menschen geliebt werden. Heute und in Zukunft“, erklärt BASF.
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öhren gehören zum meistverkauften Gemüse. Um diese Stellung zu behalten, müsse die ganze Wertschöpfungskette zusammenarbeiten. „Wenn wir die Marktbedürfnisse im Blick behalten, können wir Sorten entwickeln, die den Wünschen entsprechen. Wir entwickeln aber auch gemeinsam mit unseren Partnern in der ganzen Wertschöpfungskette Lösungen für die Fragen von morgen“, heißt es.
BASF teile das Wissen über die Lieferkette mit den Kunden. Erkenntnisse aus Marktanalysen und Forschung würden helfen, Entscheidungen ausgehend von den Bedürfnissen der Verbraucher zu treffen. Consumer Insights Manager Michiel Elshout sagt: „Letztendlich ist es der Verbraucher, der die Entscheidungen in unserer Lieferkette trifft. Wir nutzen Studien, um den Fokus unserer Züchtungsprogramme auszurichten und informieren über die Ergebnisse.“ Was Käufern und Verbrauchern wichtig sei und was das für das Sortiment bedeute, sei für alle in der Lieferkette von Bedeutung. Consumer Insights ziele darauf ab, den Verbraucher und den Einzelhändler möglichst gut zu verstehen. So helfe BASF bei der Entwicklung von Lösungen in Zusammenarbeit mit der Lieferkette. „Wir sehen uns u.a. an, wie sich der Verkauf verschiedener Arten, Marken und Verpackungsgrößen entwickelt. Diese Daten kombinieren wir mit Forschungserkenntnissen und befragen Verbraucher.
Fotos: BASF
Wissen für die ganze Lieferkette
Was bewegt jemanden dazu, Möhren zu kaufen? BASF findet das ‚Warum‘ hinter den Marktdaten heraus und stellt fest, wie Produkte richtig vermarkten werden können.
Eine gemeinsame Vision
Eine Möhre muss für den Verbraucher attraktiv sein, gleichzeitig müssen aber die Verarbeiter auch etwas damit anfangen können. 46 | FRUCHTHANDEL
Was bewegt jemanden dazu, eine Möhre zu kaufen? So finden wir das ‚Warum‘ hinter den Marktdaten heraus und wie wir Produkte richtig vermarkten können.“ Gleiches passiere bei neuen Sorten. „Wir sehen uns an, welche Eigenschaften den Verbrauchern bei einer neuen Möhre wichtig sind. Was funktioniert z.B. besser: Wenn wir das Gemüse als Premium-Produkt bezeichnen oder den Akzent auf die Gesundheitsvorteile legen?“ Auch der Einfluss der Pandemie werde untersucht. „Die Verbraucher kauften plötzlich weniger Snackmöhren und mehr unverarbeitete Möhren. Das behalten wir im Blick: Ist dies ein dauerhafter Effekt?“
BASF teilt nach eigenen Angaben sein Wissen mit Erzeugern, Verarbeitern und Einzelhändlern, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Consumer & Customer Manager Hans Driessen erklärt: „Eine Möhre muss für den Verbraucher attraktiv sein, die Verarbeiter müssen aber auch etwas damit anfangen können. Ich biete unseren Produktentwicklern Input und weise die Betriebe auf Möglichkeiten hin, wie sie ihre Herausforderungen meistern können. Wir skizzieren ein Bild und bestimmen ausgehend davon eine Vision für die nächsten zehn Jahre. Diese teilen wir mit unseren Partnern und stellen so sicher, dass wir die richtigen Produkte entwickeln. Außerdem ermöglichen wir die Zusammenarbeit in der gesamten Lieferkette. Nur gemeinsam können wir erfolgreich Möhren vermarkten.“ 26 I 2021
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TASTE MATTERS
Wussten Sie schon, dass . . .
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in erwachsener Mensch meist weniger als hundert Geschmackspapillen auf der Zunge hat und insgesamt etwa knapp 10.000 zwiebelförmige Geschmacksknospen, die meisten davon in den Papillen. In n den Geschmacksknospen werden die Geschmacksrichtungen wahrgenommen. (Quelle: www.biologie-seite.de)
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ie Geschmacksknospen bilden sich beim Fötus bereits zu Beginn der zwanzigsten Schwangerschaftswoche aus. Dann kann das Ungeborene den Geschmack seines Fruchtwassers wahrnehmen. (Quelle: GEO)
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m Mundraum selbst schmeckt der Mensch nur die Grundgeschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, bitter und würzig (umami). Flüchtige Stoffe im Essen gelangen über den Rachen zurück in die Nase und tragen so zum Geschmackseindruck bei. (Quelle: Stern)
eit Jahren streiten Forscher, ob „fettig“ der sechste Geschmackssinn ist. So wurden Moleküle auf der Zunge gefunden, die auf Fettsäuren reagieren – allerdings noch keine eigenen Sinneszellen dafür. Außerdem wird der Frage nachgegangen, ob „fettig“ ohne andere Geschmacksnoten überhaupt wahrgenommen werden kann. (Quelle: Spektrum & Business Insider)
© venimo / 93028335 3028335
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m menschlichen Körper erneuern sich die Geschmackszellen jede Woche und die Riechzellen jeden Monat. Da die Zellerneuerung im Alter abnimmt, sind davon auch der Geruchs- und Geschmacks sinn betroffen. (Quelle: ntv)
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BAND
FRUCHTHANDEL WARENKUNDE FRUITNET MEDIA INTERNATIONAL I DÜSSELDORF
INHALT • ÄPFEL
• KOHL (BLUMENKOHL UND BROKKOLI)
• APFEL-CLUBSORTEN
• MELONEN
• ANANAS
• NÜSSE (WALNUSS, HASELNUSS UND MANDEL)
• AVOCADOS
• PAPRIKA
• BANANEN
• PFIRSICHE UND NEKTARINEN
• BIRNEN
• PFLAUMEN
• CHICORÉE
• PILZE
• CITRUS (GRAPEFRUIT UND PAMPELMUSEN,
• SALATE
MANDARINEN, ORANGEN)
• SPARGEL
• ERDBEEREN
• TAFELTRAUBEN
• KIWIS
• TOMATEN
Die Produkte werden hinsichtlich folgender Eigenschaften beschrieben: Herkunft, Sorten, Qualitätsmerkmale, Lieferländer, Ernte, Lagerung, Inhaltsstoffe, Verpackungen, Vermarktungsnormen.
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TASTE MATTERS
Fotos: Marc Eijkelenboom/AdobeStock
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Fehler können ein Genuss sein Universität Kassel ► Eine Studie zum Thema Vermarktungschancen von Äpfeln, die die Universität Kassel im Auftrag des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) durchgeführt hat, zeigt, dass für die Konsumenten beim Apfelkauf – egal ob bio oder konventionell – vor allem Geschmack, Festigkeit, regionale Erzeugung und Verpackung relevant sind.
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er Bio-Äpfel kauft, achtet zudem auf eine „umweltfreundliche Erzeugung“. Wer überwiegend konventionell erzeugte Äpfel konsumiert, legt mehr Wert auf makelloses Aussehen. Außerdem spielen der Preis
und die bessere Verfügbarkeit eine größere Rolle. Um die Akzeptanz für leichte Schalenfehler bei dieser Verbrauchergruppe zu steigern, sollte laut dem Forscherteam herausgestellt werden, dass diese Fehler rein äußerlich sind und dass der
Durchschnittliche Verbraucherpreise in Deutschland (in Euro) in der 25. KW Artikel OBST Äpfel Erdbeeren, inländische Ware Tafeltrauben, helle Sorten Süßkirschen Nektarinen Pfirsiche Bananen Wassermelone GEMÜSE Eissalat Salatgurken Strauchtomaten Mini-Tomaten, ohne Grün Paprika Möhren, ohne Laub Radieschen, rot, mit Laub Zwiebeln
Ø Einheit
Ø Wo
Ø Vwo
Ø VjWo Ø Wo vs. VjWo
1 kg 1 kg 1 kg 1 kg 1 kg
2,39 5,01 3,29 4,91 2,41
2,40 5,46 3,25 5,86 2,56
2,35 6,30 3,36 5,19 2,54
1,6 -20,4 -2,1 -5,4 -4,8
1 kg 1 kg 1 kg
2,39 1,11 0,94
2,31 1,16 1,08
2,42 1,23 1,24
-1,0 -9,6 -24,4
Stück Stück 1 kg 1 kg 1 kg 1 kg Bund 1 kg
0,71 0,48 1,56 4,11 3,08 1,46 0,43 1,59
0,81 0,51 1,62 4,21 2,80 1,42 0,48 1,62
0,71 0,46 1,49 4,43 3,58 1,41 0,53 1,59
-0,8 4,4 4,6 -7,1 -14,0 3,6 -18,4 -0,5
Anmerkungen: Mittelwerte für Deutschland insgesamt: mit Umsatzanteilen gewichtet. WO vs. VjWo in %: Prozentuale Veränderung des vorläufigen Wochenmittelwertes gegenüber der Vorjahreswoche. Quelle: AMI-Verbraucherpreisspiegel © AMI. Alle Rechte vorbehalten. Abdruck, Auswertung und Weitergabe nur mit schriftlicher Genehmigung.
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Geschmack nicht beeinträchtigt ist. Für die Kommunikation würden sich besonders positive und emotionale Botschaften wie „natürlich gewachsen“ oder „wie aus dem eigenen Garten“ eignen.
Geschmackliche Vielfalt unterstützen Mit äußerlich nicht ganz makellosen Bio-Äpfeln verbinden die Befragten eine größere Natürlichkeit als mit Obst, das die Kriterien der Klasse I erfüllt. Nach ihrer Einschätzung schmecken Bio-Äpfel mit leichten Schalenfehlern mindestens ebenso gut wie Äpfel der Klasse I. Das bestätigte sich in einer bundesweiten Blindverkostung der FÖKO. „Für den Handel kann es sich also einerseits finanziell lohnen, Äpfel mit Schalenfehlern anzubieten. Andererseits kann damit der Handel dazu beitragen, dass weniger Lebensmittel und Ressourcen verschwendet werden. Außerdem fördert man mit dem Kauf von Äpfeln mit leichten Schalenfehlern die geschmackliche Vielfalt und unterstützt eine größere Insektenvielfalt in den Obstanlagen“, erklärt Jutta Kienzle von der FÖKO. 26 I 2021
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2:0 für Qualität und Geschmack CuTE Solar | Analyse ► Sechs von zehn europäischen Verbrauchern essen jeden Tag eine Portion Obst oder Gemüse. Qualität und Geschmack der Lebensmittel sind zwei der wichtigsten Kriterien, wenn es darum geht, diese Erzeugnisse in den Einkaufskorb zu legen.
Foto: Anke Thomass/AdobeStock
Positive Wahrnehmung von Solargewächshäusern Diese befinden sich in Almeria und an der Küste von Granada - zwei Gebiete, die lediglich Sonnenlicht benötigen, um Pflanzen anzubauen; während im Gegensatz dazu Gewächshäuser in anderen Produktionsgebieten auf fossile Energiequellen setzen. Die Produktionskapazität der spanischen Solargewächshäuser ist so hoch, dass sie 50 % der europäischen Märkte beliefern, in den Wintermonaten sogar 60 %. Daraufhin sollte die Umfrage ermitteln, welches Bild Solargewächshäuser bei den Verbrauchern hervorrufen: Die Mehrheit der Befragten ist dieser Produktionsart gegenüber recht positiv eingestellt. Fast 50 % der Befragten haben eine positive Wahrnehmung der Anbaumethoden, während sich 36 % noch keine Meinung gebildet haben und weniger als 4 % eine negative Meinung haben. In Deutschland sind es sogar nur 3,5 % der Befragten, die dieser Anbaumethode kritisch gegenüberstehen. Das Hauptargument, das die positive Wahrnehmung von Solargewächshäusern unterstützt,
Yummie, ein lecker Apfel: Schon bei jungen Verbrauchern muss der Grundstein mit gutem Geschmack gelegt werden.
Foto: Pavel Ivanov/AdobeStock
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u diesem Ergebnis kommt die 1. Europäische Beobachtungsstelle zur Wahrnehmung von Obst und Gemüse; eine Analyse, die im Rahmen des CuTESolar-Programms durchgeführt wurde und die eine Bestandsaufnahme des Kenntnisstands der Europäer zu den Produktionsbedingungen von Obst und Gemüse in der EU sowie über ihre Präferenzen in Bezug auf die Kaufgewohnheiten liefert. Die Umfrage, die in Spanien, Belgien und Deutschland durchgeführt wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass es für sieben von zehn Personen wichtig ist, Obst und Gemüse europäischer Herkunft zu kaufen, weil die verwendeten Anbaumethoden Vertrauen erwecken (40 % der Befragten unterstützen diese Idee). Beim Kauf von Obst und Gemüse geben die Verbraucher Qualität, Geschmack und Lebensmittelsicherheit den Vorrang vor anderen Aspekten wie Vielfalt, Preis und Umweltverträglichkeit. So nennen rund 80 % der Befragten in Deutschland Qualität und Geschmack als besonders ausschlaggebende Faktoren für ihre Kaufentscheidung.Sechs von zehn Gemüsesorten, die in Europa konsumiert werden, werden in Solargewächshäusern in Südspanien angebaut.
ist die Verwendung von sauberer Energie in der Pflanzenzucht. Tatsächlich stammen 96 % der in den Kulturen verwendeten Energie direkt von der Sonne, ein Aspekt, der von 58 % der Befragten positiv gesehen wird. 37 % der Teilnehmer bringen Gewächshäuser mit einer hochtechnologischen Landwirtschaft mit geringen Umweltauswirkungen in Verbindung, die durch das Schaffen von Arbeitsplätzen, vor allem für gering qualifizierte Gruppen, zu einer positiven sozialen Wirkung (34 %) in der Region beigetragen hat. Was das Obst und Gemüse betrifft, das in diesen Gewächshäusern angebaut wird, sind 56 % der Bevölkerung der Meinung, dass es sicher und gesund ist. Neben diesem Aspekt legen deutsche Verbraucher auch besonderen Wert darauf, dass Obst und Gemüse aus Solargewächshäusern auf umweltfreundliche Weise produziert wird (52 %) und hierbei der natürliche Geschmack erhalten wird (51 %).
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Auf den Geschmack kommt es an Ernährungsreport | BMEL ► Beim Essen kommt es vor allem auf eins an: Es muss schmecken! Dies sagen fast alle der für den aktuellen Ernährungsreport vom Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) befragten Bürgerinnen und Bürger. Doch so wichtig der Geschmack auch ist, er ist für die meisten nicht alles, was zählt. Für 91 % der Befragten ist es auch wichtig, dass das Essen gesund ist. Je älter sie sind, desto bedeutsamer wird für sie der gesundheitsfördernde Aspekt von Lebensmitteln, heißt es. Während die 14- bis 29-jährigen Befragten dies zu 85 % als wichtig oder sehr wichtig einstufen, sind es bei den über 45-Jährigen sogar 93 %. Im nachstehenden Text lesen Sie mehr Erkenntnisse aus dem Report.
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acht Kochen Spaß? Mit einem klaren Ja antworten rund drei Viertel der Befragten (77 %) auf diese Frage. Insbesondere bei den Jüngeren ist die Freude im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen: Während 2020 noch 72 % der 14- bis 29-Jährigen angaben, dass ihnen Kochen Freude bereite, sind es in diesem Jahr 86 %. Die Routine schmälert das Vergnügen dabei offenbar nicht: Rund die Hälfte der Befragten (52 %) kocht nahezu jeden Tag – das sind 13 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Immer mehr Menschen hierzulande probieren zudem Lieferdienste aus. 2021 gaben 33 % der Befragten an, dass sie sich noch nie fertige Gerichte nach Hause haben liefern lassen. Im Vorjahr lag der Anteil der diesbezüglich Unerfahrenen mit 42 % noch höher.
Abwechslung ist beim Essen wichtig. Und die Lust auf Gemüse und Obst ist gestiegen: 76 % der Befragten (zum Vergleich: 70 % im Jahr 2020) essen diese Lebensmittel täglich. Für 99 % von ihnen gilt: Sie greifen zu Gemüse und Obst, weil es ihnen schmeckt. Zudem begründen es 96 % auch mit gesundheitlichen Aspekten. Absolute Spitzenreiter auf den täglichen Speiseplänen sind daneben Milchprodukte wie Käse und Joghurt (64 %). Der Blick auf die Geschlechter offenbart Unterschiede: 84 % der Frauen essen täglich oder mehrmals täglich Gemüse und Obst, bei den Männern sind es 69 %. Unter den männlichen Befragten gibt es dagegen mehr, die mindestens einmal täglich Fleisch oder Wurst essen (33 % der Männer, 18 % der Frauen). Der Verzehr von Fleisch und Wurst nimmt etwas ab: 26 % der Befragten essen diese täglich oder mehrmals täglich. Alternativen zu tierischen Produkten wie Soja-Drinks, Tofu-Würstchen oder vegane Käse-Alternativen nehmen acht Prozent der Befragten mindestens einmal täglich zu sich. Die Auswahl an vegetarischen und veganen Alternativen zu tierischen Produkten steigt – und trifft auf hohe Nachfrage: 30 % der Befragten legen sie öfter mal in den Einkaufswagen. Zusätzliche 13 % haben einmal danach gegriffen. Der Anteil an Befragten, die sich vegetarisch ernähren, ist gegenüber dem Vorjahr von 5 % 52 | FRUCHTHANDEL
Fotos: BMEL
Lust auf Obst und Gemüse gestiegen
auf 10 %, der Anteil der Veganerinnen und Veganer von 1 % auf 2 % gestiegen.
Das zählt beim Einkauf: lecker, regional und saisonal Was beim Essen wichtig ist, prägt auch den Einkauf. Mit rund 96 % legt eine große Mehrheit der Befragten Produkte in den Einkaufskorb, die ihnen schmecken. Für Menschen jeden Alters ist damit der Geschmack das bedeutsamste Kriterium bei der Essensauswahl – und zwar durchgängig seit dem Jahr 2015. Sehr wichtig ist für die Befragten auch, dass die Lebensmittel aus ihrer Region kommen (82 %) und dass das jeweilige Gemüse oder Obst gerade Saison hat (78 %). Der Preis spielt für 48 % eine Rolle beim Einkauf, das gilt vor allem für Jüngere von 14 bis zu 29 Jahren: Unter ihnen geben 60 % an, sehr auf den Preis zu achten.
Siegel werden immer wichtiger 83 % der Befragten vertrauen voll und ganz oder eher in die Sicherheit unserer Lebensmittel. Im Vorjahr waren 26 I 2021
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geschriebene Angaben zum Mindesthaltbarkeitsdatum (86 %), zum Zutatenverzeichnis und zum Herkunftsland (je 85 %). Ähnlich vielen Befragten sind Angaben zur umweltverträglichen Erzeugung und zu fairen Produktionsbedingungen wichtig (je 84 %). Vor allem Angaben zur umweltverträglichen Erzeugung haben an Bedeutung gewonnen.
Was essen wir morgen?
es 74 %. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher interessiert aber auch, wie die Produkte hergestellt wurden. Immer mehr schauen beim Einkauf daher auf Siegel: 68 % achten immer oder meistens auf das Regionalfenster, das über die regionale Herkunft eines Produkts informiert. Auf das Biosiegel achten 64 % und damit mehr Befragte als noch im Vorjahr (50 %). Von 51 auf 66 % ist der Anteil der Befragten seit 2020 gestiegen, die häufig oder sehr häufig Produkte kaufen, die mit Siegeln gekennzeichnet sind. Frauen liegen dabei vorn.
Am liebsten regional Lebensmittel sollen aus der Region kommen – darauf legen 82 % der Befragten beim Einkauf Wert. Besonders den über 60-Jährigen (89 %) und Frauen (88 %) ist dies wichtig. Vergleichsweise weniger wichtig ist das Kriterium für die 14- bis 29-Jährigen (70 %). Je nach Produkt gibt es aber Unterschiede: Vor allem bei frischem Gemüse und Obst sowie Eiern ist die regionale Herkunft wichtig – für je 86 % der Befragten ist sie von Bedeutung. Deutlich weniger achten hingegen beim Kauf von haltbar gemachtem Gemüse und Obst (24 %) oder bei Teigwaren (18 %) auf die regionale Herkunft. Für den Einkauf von regionalem Gemüse und Obst kommen für 15 % auch Obst- und Gemüseboxen von regionalen Erzeugern infrage. Besonders Befragte zwischen 30 und 44 Jahren oder mit Kindern im Haushalt (je 23 %) und solche, die in Städten mit mehr als 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern leben (22 %), haben den Service schon einmal genutzt.
Wie kann die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung sichergestellt werden? Drei Lösungswege stufen die Befragten dieses Ernährungsreports am wichtigsten ein: 91 % setzen vor allem auf eine Reduzierung von Lebensmittelabfällen, 87 % auf den verstärkten Konsum von regionalen Lebensmitteln und 85 % darauf, weniger Fleisch zu essen. Alle drei Strategien erhielten bereits im vergangenen Jahr besonders hohen Zuspruch, jetzt sind die Prozentwerte überall noch etwas gestiegen.
Zu viel für die Tonne Ungefähr die Hälfte der Lebensmittelabfälle verursachen private Haushalte. Pro Kopf und Jahr sind das rund 75 kg Lebensmittel für die Tonne – ein großer Teil davon ist vermeidbar. Gemüse und Obst machen rund ein Drittel dieser weggeworfenen Lebensmittel aus. Das zeigt eine im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft durchgeführte Studie zu Lebensmittelabfällen in privaten Haushalten in Deutschland. Die am häufigsten gekauften Obstsorten, Äpfel und Bananen, landen dabei auch am häufigsten im Müll (4,2 % und 2,5 %). Bei den Gemüseabfällen in privaten Haushalten werden vor allem Kartoffeln (3,3 %) und Tomaten (2,4 %) entsorgt.
Verpackungen: Diese Angaben sind wichtig Verpackungen sollen vor allem informativ sein. Doch wie wichtig sind die gängigen Angaben für die Menschen? Rund 88 % der Befragten erwarten, dass sie bei Produkten tierischen Ursprungs Angaben zu den Haltungsbedingungen finden. Frauen geben das etwas häufiger an als Männer (93 % versus 83 %). In der Rangliste der wichtigsten Angaben folgen gesetzlich vor26 I 2021
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SCHLUSSPUNKT
104. Jahrgang (gegründet 1916) VERLAG Fruitnet Media International GmbH Lindemannstraße 12 I 40237 Düsseldorf Tel.+49-(0)211-99104-0 I info@fruchthandel.de www.fruchthandel.de HERAUSGEBER H. Günter Schweinsberg GESCHÄFTSFÜHRUNG Ulrike Niggemann I Chris White REDAKTION Tel. +49-(0)211-9 91 04-35 I redaktion@fruchthandel.de Gabriele Bastian (gb, Chefredakteurin) I Michael Schotten (ms, Stellv. Chefredakteur) I Nadine Schotten (nsc, Chefin vom Dienst) I Christine Weiser (cw) I Daniel Schmidt (dsch) ANZEIGEN Tel.+49-(0)211-99104-40, anzeigen@fruchthandel.de Hans Fuhrmann (Anzeigenleiter) I Helmut Peskes (Stellvertretung) I Panagiotis Chrissovergis I Christian Hollenbeck I Gabi Höhle I Tünde Horvath LAYOUT/DESIGN Anna K. Schweinsberg, akschweinsberg@libero.it ABONNEMENTS I VERTRIEB Tel. +49-(0)211-9 91 04-12 I abos@fruchthandel.de Ingrid Bergmeister
Neue App ermöglicht Vergütung von CO2-Speicherleistungen DIGITALISIERUNG Die Klim - Carbon Farmed Solutions GmbH hat eine digitale Anwendung entwickelt, über die Landwirte die CO2-Speicherleistungen ihrer Flächen bei bestimmten Produktionsmaßnahmen vergütet bekommen können. Zielgruppe für die digitale Anwendung sind nach Angaben des Berliner Start Ups alle an einer Umstellung auf regenerative Produktionsmethoden interessierten Betriebe in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die App ermögliche speziell auf die regenerative Landwirtschaft zugeschnittene Dokumentationsmöglichkeiten und personalisiere den Daten getriebenen Zugang zu Wissen – eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Umstieg auf regenerative Methoden, heißt es in einem Hinweis auf die digitale Plattform. Bei der Regenerativen Landwirtschaft sollen keine chemischen Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger zum Einsatz kommen. Das wirkt sich positiv auf den Wasserkreislauf, die Biodiversität und die Qualität des Mutterbodens aus. Die digitale Anwendung ermögliche es jedem Unternehmen, seine regenerativen Methoden mittels geo- und zeitreferenzierter Fotos zu dokumentieren. Der einzelbetriebliche Methodenmix führe auf Basis wissenschaftlicher Studien zu einer CO2-Speicherleistung, für die Landwirte wiederum eine monetäre Vergütung erhielten, die sich am Preis für CO2-Zertifikate orientiere. Für die teilnehmenden Landwirte entstünden keine Kosten durch Kontrollmessungen und auch keine Unsicherheiten, ob am Ende tatsächlich eine Zahlung erfolge. „Damit die regenerative Landwirtschaft einen echten Mehrwert für den Klimaschutz entfaltet, müssen wir so viele Landwirtschaftsbetriebe wie möglich von den Vorteilen einer veränderten Bewirtschaftungsweise überzeugen. Aus der positiven Klimabilanz ergeben sich zum Einen Vermarktungsvorteile von regenerativ erzeugtem Obst und Gemüse. Zum Anderen profitiert der Boden direkt von einer verbesserten Nährstoff- und Wasserspeicherfähigkeit“, erklärte Lutz Wildermann, Head of Agriculture bei der Klim - Carbon Farmed Solutions GmbH. AgE
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EVENTS I AWARDS Tel. +49-(0)211-9 91 04-10 I events@fruchthandel.de Kaasten Reh (Leitung), Sabine Reh KORRESPONDENTEN -N iederlande: Jochem Wolthuis (jw), info@nldcommunicatie.nl -S panien: Agronoticias: Daphne Schmidt (ds), Christine Schmidt (cs), frutero@agronoticias.es -F rankreich: Irmelin Egelhoff (ie), irmelin.egelhoff@t-online.de - I talien: NCX: Christine Drahorad (cd), Carla Buono (cb), media@ncx.it STÄNDIGE FREIE MITARBEITER Marlis Heinz (mhz) I Dr. Henriette Ullmann (hu) I Betina Ernst (be) I Louise Brodie (lb) I Ralf Petrov (rp) I Ernö Bajai (eb) I Vera Belaya (vb) Jahresabonnement Deutschland 255 Euro I Europa 304 Euro (alle Preise inklusive Versandkosten, zuzüglich Mehrwertsteuer) Erscheinungsweise wöchentlich, ISSN 0429-7830 Druck: D+L Reichenberg GmbH, Bocholt
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