2 minute read

Stabile Produktion in Argentinien

Die Produktion von Äpfeln und Birnen im Geschäftsjahr 2021/22 bleibt im drittgrößten Staat Südamerikas relativ stabil. Wie das Landwirtschaftsministerium der USA (USDA) mitteilte, stellen 570.000 t an produzierten Äpfeln ein Anstieg um 2 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dar. 590.000 t Birnen für das Geschäftsjahr 2021/22 bedeuten einen Rückgang um 4 % im Vergleich zum Vorjahrszeitraum. Aufgrund strenger Protokollvorgaben hatte die Corona-Pandemie insgesamt keine größeren Auswirkungen auf die Apfel- und Birnenproduktion des Landes.

Die Apfelproduktion in Argentinien verzeichnet leichte Zuwächse.

Advertisement

Die Witterungsbedingungen für die Apfelproduktion waren bis Anfang Oktober dieses Jahres günstig, danach folgte längerer Frost, der die Hauptanbaugebiete für Äpfel und Birnen beeinflusste und in der Folge die Produktionsschätzungen gesenkt wurden. Die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit auf den Exportmärkten sei nach wie vor eines der größten Hindernisse für die argentinischen Exporteure - im Vergleich zu den Wettbewerbern der südlichen Hemisphäre. Der Inlandsverbrauch von Äpfeln und Birnen wird voraussichtlich auf 471.000 t bei Äpfeln und auf 280.300 t bei Birnen steigen. Die Apfel- und Birnenproduktion konzentriert sich zu 85 % auf das patagonische Alto Valley in der Provinz Rio Negro, ein weiterer Teil der Produktion entfällt auf die Provinz Neuquen (12 %). Die restlichen 3 % befinden sich im Uco-Tal in der Provinz Mendoza. In der Saison 2019/20 standen bei Äpfeln vor allem die Sorten Red Delicious (64,9 %), Granny Smith (12,6 %), Gala (12,2 %) und Cripps Pink (5,3 %) im Vordergrund, die wichtigsten Birnensorten in diesem Zeitraum waren Williams (40,3 %), Packhams Triumph (29,2 %), Beurre D’Anjou (14,7 %), Abate Fetel (4,8 %), Red Bartlett (4,7 %) und Beurre Bosc (2,4 %). Die Zahl der Erzeuger in Argentinien ist von etwa 9.000 im Jahr 2005 auf aktuell 1.646 gesunken. Um zukünftig rentabel wirtschaften zu können, seien öffentliche und private Investitionen zur Finanzierung erforderlicher Technologien nötig. Weitere Ziele seien zudem die Einführung neuer Sorten und eine verbesserte Logistik. Die Abwertung des argentinischen Peso, steigende Energiekosten sowie der rasante Preisanstieg für Kühlcontainer aufgrund des weltweiten Containermangels stellen die Erzeuger vor große Herausforderungen.

Bio-Bereich gewinnt an Bedeutung

An Beliebtheit zugenommen hat der Bio-Bereich, vor allem in den wohlhabenderen Gebieten von Buenos Aires und anderen Großstädten im Landesinneren. Nach Schätzungen sind derzeit 2,8 % der zertifizierten Bioprodukte für den heimischen Markt bestimmt. Für das Geschäftsjahr 2021/22 werden die Exporte bei Äpfeln auf 100.000 t geschätzt, ein Anstieg um 5.000 t. 310.000 t bei Birnen bedeuten einen Rückgang von 11,5 %. Erkennbar ist eine Verlagerung der Exporte in Länder wie Russland, Paraguay, Bolivien, Peru, Kolumbien und Ecuador. Im Allgemeinen sind die argentinischen Apfel- und Birnenexporte in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres für die Überseemärkte in Russland, in der EU und den USA bestimmt, während in der zweiten Jahreshälfte hauptsächlich Brasilien und andere amerikanische Märkte beliefert werden. Die Vereinigten Staaten sind ein relativ stabiler Markt für argentinische Äpfel und Birnen, insbesondere für Bio-Obst. Brasilien ist traditionell der größte Markt für argentinisches Kernobst, vor allem für Birnen. So entfielen im Zeitraum Januar bis September 2021 insgesamt 21 % bzw. 29 % der Kernobstexporte auf Brasilien. Der zweitgrößte Markt für argentinische Birnen war Russland mit ca. 70.000 t der Gesamtexporte (24 % Anteil), gefolgt von den USA mit einem Anteil von 15 %. In den ersten neun Monaten 2021 war Paraguay der größte Zweitmarkt für argentinische Äpfel mit einem Anteil von 17 % an den Gesamtexporten, gefolgt von Bolivien (14 %), der EU (12 %), Russland (11 %) und den USA (7 %).

Der Apfel- und Birnenanbau in Argentinien steht vor großen Herausforderungen.

This article is from: