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Deutliche Zunahme der weltweiten Biokunststoffproduktion

Deutliche Zunahme der weltweiten Biokunststoffproduktion

Die Produktion in der globalen Biokunststoffindustrie wird sich in den nächsten fünf Jahren mehr als verdreifachen. Dies wurde im Rahmen der 16. European Bioplastics Konferenz in Berlin mitgeteilt. Während Asien seinen Produktionsstandort weiter stärken werde, bewege sich der Anteil Europas deutlich zurück.

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Die Bedeutung einer Wachstumsrate von mehr als 200 % innerhalb der nächsten fünf Jahre könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Bis zum Jahr 2026 werde der Anteil der Biokunststoffe an der gesamten weltweiten Kunststoffproduktion erstmals die 2 %-Marke überschreiten. „Unsere Erfolgsformel ist ein starker Glaube an die Fähigkeiten unserer Branche, das Streben nach ständiger Innovation und der Mut, die notwendigen finanziellen Investitionen zu tätigen”, betonte François de Bie, Vorsitzender von European Bioplastics (EUBP). Die weltweite Produktionskapazität für Biokunststoffe soll von rund 2,4 Mio t im Jahr 2021 auf 7,5 Mio t im Jahr 2026 deutlich ansteigen. Biologisch abbaubares PBAT (Polybutylenadipat-Terephthalat), dessen Produktion sich fast vervierfachen wird, aber auch PBS (Polybutylensuccinat) und biobasierte PAs (Polyamide), sind demnach die Haupttreiber dieses Wachstums. Auch die Produktion von Polymilchsäure (PLA) werde aufgrund weiterer Investitionen in PLA-Produktionsstätten in Asien, den USA und in Europa weiter zunehmen. Die Produktionskapazitäten für biobasierte Polyolefine wie PE (Polyethylen) und PP (Polypropylen) sind ebenfalls gestiegen.

Verpackungen von großer Bedeutung

Biologisch abbaubare Kunststoffe, darunter PBAT, PLA und Polybutylensuccinat (PBS), machen derzeit etwas mehr als 64 % (1,5 Mio t) der weltweiten Produktionskapazitäten für Biokunststoffe aus. Biobasierte, nicht biologisch abbaubare Kunststoffe, darunter die Drop-in-Lösungen biobasiertes PE und biobasiertes PET (Polyethylenterephthalat) sowie biobasiertes PA (Polyamide), haben einen Anteil von ca. 36 % (0,8 Mio t). Verpackungen bleiben mit fast 48 % (1,2 Mio t) des gesamten Biokunststoffmarktes im Jahr 2021 der größte Anwendungsbereich für Biokunststoffe. Biokunststoffe werden bereits in vielen anderen Branchen eingesetzt. Das Anwendungsportfolio diversifiziert sich weiter. Segmente wie Konsumgüter, Fasern oder Landwirtschafts- und Gartenbauprodukte nehmen in ihrem relativen Anteil weiterhin moderat zu. Mit Blick auf den Ausbau der regionalen Kapazitäten hat Asien seine Position als wichtiger Produktionsstandort weiter gestärkt: Fast 50 % der Biokunststoffe werden derzeit in der Region hergestellt. Gegenwärtig befindet sich noch fast ein Viertel der Produktionskapazität in Europa. Der Anteil Europas und anderer Weltregionen wird jedoch in den nächsten fünf Jahren deutlich sinken. Im Gegensatz dazu wird Asien bis 2026 voraussichtlich die 70 %-Marke überschritten haben. „Wir werden in den nächsten Jahren einen beeindruckenden Anstieg der Biokunststoffproduktion erleben. Dies erfordert auch den Ausbau der Produktionsanlagen. So kann unsere Branche auf die wachsende Nachfrage nach Biokunststoffen reagieren“, unterstrich Hasso von Pogrell, Geschäftsführer von European Bioplastics. Die Anbaufläche für den nachwachsenden Rohstoff zur Herstellung von Biokunststoffen wird für das Jahr 2021 auf 0,7 Mio ha geschätzt und macht damit weiterhin nur etwas mehr als 0,01 % der weltweiten Agrarfläche von 5 Mrd ha aus. Mit dem geschätzten Wachstum der globalen Biokunststoffproduktion in den nächsten fünf Jahren wird der Anteil der Landnutzung für Biokunststoffe auf noch unter 0,06 % steigen. „Bezogen auf die verfügbare landwirtschaftliche Fläche ist dieser Anteil noch minimal. Es gibt also keine Konkurrenz zwischen den nachwachsenden Rohstoffen für Nahrungs- und Futtermittel und der Produktion von Biokunststoffen. Über 90 % der weltweiten landwirtschaftlichen Fläche wird für Weide, Futter- und Nahrungsmittel genutzt”, sagte von Pogrell.

Biokunststoffe sind in vielen Supermärkten bereits Realität.

Foto: NNZ

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