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Im Markt für Bio-Äpfel ist ordentlich Musik drin

Während die Kosten im Bio-Anbau im Vergleich zum konventionellen Anbau höher sind, steigt allerdings auch die Rentabilität.

Was bedeutet der Green Deal für die Vermarktung von Bio-Äpfeln? Welche Chancen und Risiken sind mit der Umstellung der Produktion auf Bio-Äpfel verbunden? Und wie stellt sich der Handel auf den Bio-Boom ein? Diese Fragen wurden im Rahmen des „Bio-Forum Äpfel – Analyse 360°“ der AMI in Jork beleuchtet und diskutiert.

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Daniel Schmidt

Gute Nachricht: Der ökologische Apfelanbau kann erfolgreich sein. Dies betonte Dr. Matthias Görgens, Esteburg-Obstbauzentrum Jork. Voraussetzung dafür sei allerdings die Erfüllung mehrerer Rahmenbedingungen. „Wenn man die Analyse betreibt von integrierten und ökologischen Betrieben, dann liegt die Gewinnrate im Ökoanbau höher.“ Zwar seien einerseits steigende Produktionskosten, ein steigender Personalbedarf, geringere Erträge, eine kompliziertere Schaderreger-Bekämpfung, ein höherer Arbeitsaufwand und veränderte Kostenstrukturen Risiken im Ökoanbau, höhere Preise könnten auf der anderen Seite jedoch zu einer erhöhten Gewinnrate führen und die Produktion rentabel machen. Görgens dazu: „Das ist der Fall, wenn man sich im Bereich des Ökoprofis oder des Durchschnitts bewegt.“ Ein positives Image, eine Akzeptanz in der Bevölkerung, die auch durch die Politik untermauert und gestärkt werde, die Förderung der Artenvielfalt und letztlich auch die persönliche Zufriedenheit des Anbauers selbst seien Chancen und Anreize des Bio-Anbaus. Welchen Stellenwert der Apfel hinsichtlich des Obstartenverhältnisses einnimmt, verdeutlichte Görgens am Beispiel der Niederelbe. „Mit fast 90 % nimmt der Apfel hier die dominierende Rolle ein. Und wenn wir das auf den ökologischen Anbau übertragen, dann nimmt der Apfel an Bedeutung noch weiter zu. Bezogen auf die Anbaufläche sind wir im Bereich Bio beim Apfel bei fast 20 %. Wir werden, wenn das so weiter geht, die Ziele bis 2030 erreichen und dann bei 25 % bis 30 % in diesem Bereich liegen.“ Die geeignete Sorte für den ökologischen Anbau zu finden, ist herausfordernd. „Man muss viel tun, um die herkömmlichen Standardsorten umzustellen“, unterstrich Görgens. So habe Elstar bspw. ebenso Probleme im Anbau wie Jonagold und Braeburn, die alle schorfanfällig seien. Zudem seien Topaz, Santana oder auch Natyra Sorten, deren Öko-Anbau oftmals schwierig, aber dennoch möglich sei. Auch stünden mit Allegro, Deichperle oder Freya vielversprechende Sorten zur Verfügung.

Lieber besser als billiger: Torsten Wichmann, Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau e.V., stellte den Qualitätsgedanken in den Vordergrund.

Ökologischer Landbau als Hoffnungsträger

Mahnende Worte hatte Torsten Wichmann, Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau e.V., parat. „Es gibt zwei Möglichkeiten, miteinander zu konkurrieren und die Aufmerksamkeit des Kunden zu bekommen. Entweder man ist billiger oder man ist besser. Und dazu zählt aus meiner Sicht die ökologische Qualität. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat den Lebensmittelbereich leider in einen Billigsumpf geführt.“ Demnach würden sich aktuell Einzelunternehmen mittels sogenannter Werbung absetzen

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