Italien 2019

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ITALIEN

SPECIAL

01.02.2019 I FRUITNET MEDIA INTERNATIONAL

Neue Märkte für Obst und Gemüse erforderlich STARKER AUSBAU DER EIGENMARKEN IM LEBENSMITTELEINZELHANDEL INNOVATIONEN SICHERN DIE ZUKUNFT FÜR KERNLOSE TRAUBEN RESISTENZEN UND GESCHMACK IM FOKUS DER FORSCHUNG EXPORT Rekordbeteiligung an der FRUIT LOGISTICA S. 04



INHALT

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N. 05 I 2019 01. FEBRUAR 2019

4 GEMEINSCHAFTSSTAND 4 6

FRUIT LOGISTICA bleibt wichtigste Messe Oltre 50 aziende sotto l’ombrello di CSO, Fuitimprese, Italia Ortofrutta è ICE

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MÄRKTE UND UNTERNEHMEN

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Marketing: Starker Ausbau der Eigenmarken im LEH –

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Trend zur Exklusivität

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Fruitimprese:Italien benötigt dringend neue Märkte

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Assomela: Niedriges Preisniveau bei Äpfeln – normale Mengen

CSO Italy:Neue Werbemaßnahmen auf internationaler Ebene CSO Italy: Es gibt auch gute Nachrichten Bella Vigna: Die Zukunft der kernlosen Trauben liegt in Italien Bella Vigna: Auszeichnung für besondere leistungen erhöht Anreize Forschung CIV: Resistenzen, leichte Produktion und Geschmack

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im Fokus VI.P: Apfel AmbrosiaTM startet in die Hauptsaison Sipo: Spagheti-Gemüse als attraktives teller-Highlight Alegra: Kiwis im Fokus Naturitalia: Wenig Begeisterung für die Kiwi-Saison bei grünen Früchten

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Irplast: Neuartiges Etikettenband unterstützt Markenstrategien Irplast:A solution for reducing packaging weight Ilip: Jährlich 30.000 Tonnen Plastik wiederverwertet Infia: Verpackungen aus vollrecyceltem Kunststoff

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RUBRIKEN

22 IMPRESSUM Beilage des Fruchthandel Magazins Ausgabe 05/2019

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FRUIT LOGISTICA bleibt wichtigste Messe Messestand in Halle 2.2 ► „Made in Italy” kommt wieder groß heraus auf dem von CSO Italy, Fruitimprese, Italia Ortofrutta und ICE organisierten Gemeinschafts-Stand wichtiger italiensicher Obst- und Gemüseanbieter. Es stehen 1.200 m2 Fläche zur Verfügung. Mehr als 50 Aussteller haben ihr Kommen angesagt. Der großzügig gestaltete Stand soll wieder die bedeutendsten italienischen Unternehmen des Obst- und Gemüsesektors und ihre Produkte sowie Dienstleistungen unter einem Dach präsentieren.

Foto: CSO

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er Stand wurde für die diesjährige FRUIT LOGISTICA neu gestaltet und es wurde dabei der Natürlichkeit der Materialien und der Ausstellung der Produkte große Aufmerksamkeit gewidmet. Das ICE-Projekt „Taste the Italian way of life” unterstreicht das Made in Italy mit der Präsentation des Italian Excellence Menu in dem italienisches Obst und Gemüse und andere weltweit bekannten italienischen Spezialitäten wie Pasta, Pizza, Käse, Schinken und Eiscreme aufgetischt werden. Während der drei Messetage wird der Stand Bühne verschiedener Initiativen sein, die darauf abzielen, die Vorteile der italienischen Obst- und Gemüseprodukte darzustellen. Geplant sind auch Veranstaltungen mit der Teilnahme der wichtigsten Behörden des Sektors. Am 6. Februar findet eine Konferenz statt, in der das ICE-Projekt „Taste the Italian way of life” vorgestellt wird, gefolgt von einer Konferenz zur Lancierung von Futurpera 2019.

Der Stand wurde für die FRUIT LOGISTICA 2019 neu konzipiert.

HALLE 2.2

Die Aussteller im einzelnen: Stand A-02: Alegra, Brio, Jingold, Naturitalia, Opera, Valfrutta Stand A-04: Agribologna, Agronica, Aposcaligera, Brunelli, Ceor, Civ, Conor, CPR System, D’Avino, Del Gaudio, Fogliati, Fedagro Mercati, Fruitimprese, Frutta Italia Montalbò, Mazzoni, Opo Veneto, Orogel Fresco, Peviani, Ruggiero, Salvi-Unacoa, Schiavone, Secondulfo, T18, Veritas Biofrutta, Vignali Trasporti Stand A-05: AOP Luce, De Lucia, Kingfruit, Oranfrizer Stand A-06: Origine Stand A-07: Apofruit Italia, Assofruit Italia, Bestack, Canova, Granfrutta Zani, Frutthera, ICE, Italia Ortofrutta, La Deliziosa, Mediterraneo Group, Ortolanda, Pempacorer. Ebenfalls auf diesem Stand: Region Kalabrien und der Konferenzraum.

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Am 7. Februar steht die Veranstaltung von CSO Italy „Internationale Projekte für Obst und Gemüse” auf dem Programm, sowie die Pressekonferenz zur Vorstellung neuer Produkte von Canova, dem Bio-Spezialisten. Am 8. Februar findet das jährliche IKO-Treffen (International Kiwifruit Organisation) statt, bei dem die Kiwiproduktion weltweit unter die Lupe genommen wird. Dieses Veranstaltungsprogramm kann noch Veränderungen und Ergänzungen unterliegen. 

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Foto: CSO

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Oltre 50 aziende sotto l’ombrello di CSO Italy, Fruitimprese, Italia Ortofrutta e ICE Stand comune nel padiglione 2.2 ►La grande collettiva italiana coordinata da CSO Italy con la collaborazione di ICE, Fruitimprese e Italia Ortofrutta si presenta all’edizione 2019 di Fruitlogistica a Berlino con uno spazio di 1200 metri quadri e oltre 50 aziende presenti. Una prova di sinergia che mette sotto lo stesso brand le più importanti aziende del made in Italy ortofrutticolo italiano concentrando l’attenzione sul valore delle produzioni.

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l maxi stand realizzato grazie alla collaborazione di ICE, Fruitimprese e CSO Italy e Italia Ortofrutta sara proposto in una nuova veste che metterà molta attenzione alla naturalità dei materiali e all’esposizione dei prodotti. Il valore del Made in Italy sarà messo in evidenza grazie al Progetto ICE - Taste the Italian way of Life - evento che prevede la presentazione dell’Italian Excellence Menu con la degustazione di un ricco menù che unisce l’ortofrutta alle altre eccellenze alimentari italiane conosciute in tutto il mondo (pasta, pizza, formaggi, salumi e gelati). Nella tre giorni fieristica lo stand si animerà con importanti iniziative volte a valorizzare i plus del made in Italy ortofrutticolo. Dal 6 all’8 febbraio sono in programma eventi e presentazioni che vedranno coinvolte le massime autorità del settore: Il 6 febbraio si terrà la conferenza di inaugurazione del Progetto ICE - Taste the Italian Way of Life - a cui seguirà una conferenza stampa di lancio internazionale di Futurpera 2019. Il 7 Febbraio è in programma l’evento organizzato da CSO Italy: progetti internazionali per l’ortofrutta italiana e la conferenza stampa di lancio di novità di prodotto per Canova. Il venerdi 8 febbraio si terrà l’annuale incontro IKO (International Kiwifruit Organization) per fare il punto sulla situazione produttiva del kiwi nel mondo. Il programma degli eventi è ancora parziale e potrebbe subire variazioni e arricchirsi di ulteriori iniziative. 

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SALA ESPOSITIVA

Le aziende presenti nello spazio Italy the Beauty of Quality: Stand A-02: Alegra, Brio, Jingold, Naturitalia, Opera, Valfrutta Stand A-04: Agribologna , Agronica, Aposcaligera, Brunelli, Ceor, CIV, Conor, CPR System, d’Avino, Del Gaudio, Fogliati, Fedagro mercati, Fruitimprese, Frutta Italia Montalbo’, Mazzoni, Opo Veneto, Orogel fresco, Peviani, Ruggiero, Salvi-Unacoa, Schiavone, Secondulfo, T18, Veritas Biofrutta, Vignali trasporti Stand A-05: AOP Luce, De Lucia, Kingfruit, Oranfrizer Stand A-06: Origine Stand A-07: Apofruit Italia , Assofruit Italia, Bestack, Canova, Granfrutta Zani, Frutthera, ICE, Italia Ortofrutta, la Deliziosa, Mediterraneo Group, Ortolanda, Pempacorer. Questo stand ospiterà anche uno spazio della Regione Calabria e la Conference Room.

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Starker Ausbau der Eigenmarken im Lebensmitteleinzelhandel - Trend hin zur Exklusivität Bologna | sg-marketing ►Durch die Entwicklung des Konsumverhaltens nehmen aktuell frische Erzeugnisse eine zentrale Rolle bei den Kaufentscheidungen der italienischen Verbraucher ein. Basierend auf Nielsen-Daten zeigt sich tatsächlich, dass 46 % des vom organisierten Großhandel erzeugten Lebensmittelumsatzes derzeit mit Frischprodukten erzielt wird, angeführt von den Bereichen Deli-Fleisch-Käse sowie Obst und Gemüse mit einem Anteil von 17 % bzw. 13 %. Claudio Scalise und Raffaello Bernardi

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Zentrale Rolle von Obst und Gemüse bei den LEH-Strategien Obst und Gemüse übernehmen eine nie dagewesene zentrale Rolle für die Strategien der LEH_Ketten, da diese Produkte von den Verbrauchern als Bemessungskriterium für die Wahl des Lieblingsgeschäfts erachtet werden. Eine unlängst von sg-marketing durchgeführte Untersuchung bestätigt dies: Demnach steht die Obst- und Gemüseabteilung an erster Stelle der von italienischen Verbrauchern für die Bewertung der Geschäfte herangezogenen Produktsegmente. Daraus ergibt sich, dass pflanzliche Frischprodukte immer mehr zu einem Schlüsselsegment für die Wettbewerbsfähigkeit des modernen inländischen Handels werden. Wie auch aus einer Untersuchung

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lug; diese Tatsache ist auch für die Zukunft wichtig, wenn man die sinkende Geburtenrate und die steigende durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung berücksichtigt.

Zusammenhang zwischen Bildungsniveau und bewusster Ernährung Foto: sg-marketing

anz entgegen der Tendenz auf den Lebensmittelmärkten (-1,2  %), verzeichnen verderbliche Erzeugnisse auch im ersten Semester 2018 einen sell-outZuwachs in italienischen Super- und Großmärkten (+0,4 %). Die neue Vorliebe für dieses Konsumsegment beruht auf einem grundlegend veränderten Wertesystem der Verbraucher, welches in den letzten Jahren ausschlaggebend für ein neues und anhaltendes Konsum- und Kaufverhalten war: Weg von der Lebensmittelästhetik und hin zur Gesundheit, weg von natürlichen/einfachen Lebensmitteln und hin zur Transparenz der Supply-Chain-Prozesse.

Claudio Scalise des REM Lab der Katholischen Universität Piacenza hervorgeht, besteht eine starke positive Beziehung zwischen der wahrgenommenen Qualität von Obst und Gemüse und der Kundentreue zu den Geschäften. Dieselbe Untersuchung zeigt auch, dass das Angebot an Frischprodukten, darunter insbesondere Obst und Gemüse, den wichtigsten Parameter der Verbraucher für die Bewertung hinsichtlich der Vollständigkeit des Sortiments darstellt. Diese Dynamik konsolidiert sich schrittweise, wobei auch wesentliche Änderungen der demographischen Struktur Italiens, allen voran die hohe Lebenserwartung und das wachsende Bildungsniveau, eine wichtige Rolle spielen. Unter den ersten Aspekt fällt die tendenziell wachsende Aufmerksamkeit des Verbraucher-Segments „Silber“ (über 60) auf die Qualität des Angebots in der Frischproduktabtei-

Der zweite Aspekt macht den Zusammenhang zwischen Bildungsniveau und bewusster Ernährung, insbesondere in Bezug auf den gesundheitlichen Wert der Produkte, deutlich. Hierbei ist der heute mögliche Zugang zu Informationen aus digitalen Medien von besonderer Bedeutung. In engem Zusammenhang mit dem wachsenden Bildungsniveau steht auch die Zunahme von Angestelltentätigkeiten, wodurch weniger kalorienreiche, jedoch nahrhafte Ernährungsstile bevorzugt werden. Auf dem Ernährungsplan stehen deshalb immer weniger tierische Eiweißprodukte und vermehrt pflanzliche Eiweißprodukte, insbesondere Obst und Gemüse. Angesichts der heutigen Vorliebe der italienischen Verbraucher für Frischprodukte, konzentrieren die Einzelhändler ihre Energien auf die Unterscheidungskraft ihrer Obst- und Gemüseabteilung, in Bezug sowohl auf die Produkte, als auch auf das Ambiente. Die Landwirtschaft bietet ein hohes Angebot an unterschiedlichen Qualitäten, wodurch sich durch ein effizientes Versorgungsmanagement vielfache Unterschei05 I 2019


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dungsstrategien - mit besonderem Augenmerk auf die Handelsmarke - ergeben.

Marken-Politik

Frische ist das Aushängeschild in den Supermärkten. des Private-Label-Verkaufs in den unterschiedlichen Segmenten, wird die führende Rolle der Obst- und Gemüseprodukte deutlich: +5,4 % in den ersten neun Monaten 2018 gegenüber +2 % der Handelsmarken insgesamt. Auch bei den wenigen Obst- und Gemüsekategorien, für welche bekannte Produktmarken existieren, tendiert die überwiegende Mehrheit der Einzelhändler zur Erhöhung des Privat-Label-Anteils, mit dem Ziel,

Die Rolle der Innovation Auf der Suche nach einer unterscheidungskräftigen Identität für die Obst- und Gemüseabteilung, die die Nachfrage zufriedenstellt, setzen die Handelsketten auch auf Innovation.

www.diva.aposcaligera.it

Der LEH bemüht sich, die von den Verbrauchern wahrgenommene Zuverlässigkeit und Wertigkeit der Marke über das Private Label zu erhöhen; hierbei wird gleichzeitig der Auswahl- und Kaufprozess durch die Gewährleistung gleichbleibender Qualitätsstandards erleichtert. Die strategische Bedeutung des Vertriebsbrandings von Obst und Gemüse für die Handelsketten lässt sich auch anhand von Zahlen belegen: Mit einem von IRI geschätzten Anteil von 32,6 % im Zeitraum Januar-September 2018 kommen bei vorverpacktem Obst und Gemüse die Eigenmarken des LEH am besten zur Geltung. Untersucht man zudem die umsatzmäßige Entwicklung

die Kunden über die Vielfalt des Angebots und dementsprechende Zufriedenstellung der unterschiedlichen Verbrauchersegmente zu binden: value for money, jedoch auch Premiumprodukte, typische Produkte, regionale Produkte, Bioprodukte etc. Sinnbildlich hierfür stehen die Äpfel, wie aus einer aktuellen Untersuchung von sg-marketing hervorgeht, die am Tag des Südtiroler Obstanbaus vorgestellt wurde: Die Händler beabsichtigen, den durchschnittlichen Anteil der Handelsmarken in diesem Segment von derzeit 26,7 % innerhalb der nächsten drei Jahre auf 33,9 % zu steigern.

WÄHLE QUALITÄT UND GUTEN ANBAU Hinter der Marke DIVA stehen Menschen, Fachkompetenz, Kontrolle und respektierte Reifezeiten, um dir die Gewissheit zu geben, dich jeden Tag gesund und natürlich zu ernähren.

Eine Marke von


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Sofern möglich, wird die Strategie vertreten, Produkte mit temporärer Markenexklusivität in das Sortiment aufzunehmen. Diesbezüglich macht die Handelskette Esselunga Schule, die sich das exklusive Vertriebsrecht für Die Präsenz von inteden zweifarbigen, ressiertem, geschultem schwach säuerlichen und motiviertem PersoApfel Ambrosia bis zur letzten Saison nal ist eine unentbehrüber mehrere Jahre liche Voraussetzung gesichert hat. Einifür markenspezifische ge Vertreter des LEH gingen sogar noch Handelsstrategien in weiter, zum Beispiel einem Warensegment” über Kooperationen mit spezialisierten Claudio Scalise P f l a n z e n z u c h t o rganisationen, um spezifische Kenntnisse im Bereich der Obst- und Gemüseerzeugnisse zur Bereicherung der Obst- und Gemüseabteilung zu nützen und neue Markttendenzen zufrieden zu stellen. Angesichts dieser Entwicklung ist die Vorstellung nicht utopisch, dass Einzelhändler in naher Zukunft Versorgungsprojekte auf breiter Ebene mit dem Ziel leiten, neue Obst- und Gemüsesorten für die Aufnahme in das Sortiment un-

ter Anwendung von Exklusivitätsformeln zu entwickeln. Der in den letzten Jahren von modernen nationalen Vertriebsketten angewandte Bewertungsprozess in Bezug auf das Obst- und Gemüseangebot ist nicht allein auf die erzeugte Menge beschränkt. Weitblickende Manager legen heute auch großes Augenmerk auf Abteilungsambiente und -merkmale, um die visuelle Erfahrung der Kunden zu verbessern. So informieren sektoren- und klassenspezifische Kommunikationssysteme die Verbraucher über die wichtigsten Themen zu den „firmierten“ Marken: Saison, Herkunft und Anbaugebiet, Garantien in Bezug auf die Überwachung der Versorgungskette, Ernährungsmerkmale.

Kommunikation und Auslagenlogik Hinsichtlich der Auslagen sollen Vielseitigkeit und Unterscheidungsmerkmale der Produkte hervorgehoben und ein Gefühl von Frische und Sauberkeit übermittelt werden. So werden Chromatik und Ästhetik der Auslagen verbessert: Obwohl Produktfamilien weiterhin örtlich gebündelt werden, erfolgt eine durchdachte chromatische Zusammenstellung, sodass einheitliche Farbflächen vermieden und der Blick des Verbrauchers ständig stimuliert wird, damit er sich nie langweilt. Die Produktabfolge innerhalb der Abteilung folgt dem Durchgangsfluss, wobei das saisonale Angebot hervorgehoben und Produkte, die spontan gekauft werden, wie zum Beispiel exotische Früchte, an besonders gut sichtbaren Stellen platziert werden. Einige Einzelhändler erproben auch neue Auslagenformate mit vertikalen, gekühlten Strukturen, die insbesondere in kleineren Geschäften eine Raumoptimierung ermöglichen. Letztendlich wurde auch das Bewusstsein über die entscheidende Eigenmarken des LEH sind vor allen Dingen bei Convenience-Produkten stark.

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Zwar wachsen die Eigenmarken aber der italienische LEH setzt auf regionale typisches Obst und Gemüse direkt vom Produzenten. Rolle des Abteilungspersonals für ein effizientes Management der Obst- und Gemüseabteilung erworben; eine steigende Anzahl von Händlern investiert heute in eine professionelle Schulung der Mitarbeiter in Bezug auf Qualität und visual merchandising. Die Präsenz von interessiertem, geschultem und motiviertem Personal ist nämlich eine unentbehrliche Voraussetzung für die konkrete Umsetzung markenspezifischer Handelsstrategiene in einem Warensegment, in welchem der Wert eines Produkts für den Verbraucher auch im Geschäft über geeignete Verarbeitungs-, Präsentations-, Lagerungs- und Anordnungsstrategien gebildet wird.

Abschließende Überlegung Die oben stehenden Ausführungen verdeutlichen die Anstrengungen, die vom LEH in den letzten Jahren im Bereich der Obst- und Gemüseabteilungen unternommen wurden, um den neuen Verbrauchertendenzen zu begegnen. Diese Entwicklung wird mit Sicherheit auch in den nächsten Jahren in Bezug sowohl auf das Produkt selbst, als auch auf das Layout der Verkaufsbereiche anhalten, wobei das Ziel verfolgt wird, über die Obst- und Gemüseabteilung eine unterscheidungskräftige Handelsidentität zu erlangen.  05 I 2019


tech stage HALLE 9

ON THE 2019 PROGRAMME: • Use of sustainable materials for packaging of fruit and vegetables • Sorting fruit and vegetables using artificial intelligence and big data • Waste minimization through Modified Atmosphere Packaging • Use of robots as harvesters For details of the complete programme go to fruitlogistica.com > Events

The technology of tomorrow - you will find it today at FRUIT LOGISTICA. The Tech Stage is an open forum in the middle of the fair and open to all trade visitors free of charge. On 2 days, Wednesday and Thursday, 8 technical solutions from the following product groups will be presented to you: • • • • • • •

cultivation techniques post-harvest handling processing technology and facilities packaging technology and facilities packaging and packing materials large containers, pallets, and logistics tracking systems

Don’t miss the chance and reserve your time slot at Tech Stage 2019! You can find the registration form here: fruitlogistica.de/en/TradeVisitors/ Events/TechStage FRUCHTHANDEL MAGAZIN special reports on FRUIT LOGISTICA 2019: Issue 1/2019 to 6/2019 Fruchthandel Magazin Advertising Department: Tel +49-(0)211-9 91 04-40, Fax +49-(0)211-66 31 62, anzeigen@fruchthandel.de

Messe Berlin GmbH Messedamm 22 14055 Berlin, Germany Tel +49(0)30-3038-0 Fax +49(0)30-3038-2020 www.fruitlogistica.com fruitlogistica@messe-berlin.com


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„Italien benötigt dringend neue Export-Märkte” Fruitimprese | Bilanz ►Das Jahr 2018 endete für den italienischen Obst- und Gemüse Aussenhandel nicht zufriedenstellend. In den ersten neun Monaten des Jahres gingen die Ausfuhren um 12,2 % mengenmässig und 3,5 % wertmässig und die Einfuhren um 1 % bzw. 1,6 % zurück”, bilanzierte Marco Salvi, Präsident von Fruitimprese.

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Foto: Fruitimprese

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ie Wirtschaftsbilanz betrug rund 522 Mio Euro (-12,5 % gegenüber September 2017), während die Exportmengen einen negativen Saldo von 62.577 t aufweisen. Es wird schwierig sein, die Rekordziffern von 2017, rund fünf Milliarden Euro Export und mehr als eine Milliarde Positivsaldo zu erreichen. Die Daten bestätigen laut Salvi jedoch die Vitalität des Sektors, die ExportBereitschaft der Unternehmer und die Anerkennung, die die ausländischen Märkte dem Made in Italy entgegenbringen. Gleichzeitig dürfen Wir brauchen die wir aber die Alarmglocke über die ZuUnterstützung der nahme der Importe Politik, um die Ver(+62.000 t) nicht spätung, die Italien unterschätzen. In wegegenüber anderen niger als 20 Jahren (2000 bis 2018) haLändern hat, aufzuholen. ben wir bedeutende Exportmengen eingeMarco Salvi büßt und die Importe exponentiell gesteigert. Die Einfuhren sind wertmäßig um 142,5 % gestiegen, das heißt wir importieren eine Million t mehr, davon +214 % Agrumen, +114,5 % Hülsenfrüchte und Gemüse. Diese Produkte kommen aus den Ländern unserer Konkurrenten auf den internationalen Märkten. Gleichzeitig haben wir rund 100.000 t weniger Hülsenfrüchte und Gemüse exportiert, sowie 73.000 t Frischobst eingebüßt. Marco Salvi weiter: „Ich wiederhole, das sind alarmierende Signale, wir müssen neue Märkte für unsere Produkte erschließen, die traditionellen zeigen Anzeichen von Müdigkeit, einige auch von Sättigung. Es müssen bilaterale Abkommen und pflanzenschutzrechtliche Protokolle

Marco Salvi, Präsident des nationalen Fruchthandelverbandes Fruitimprese mit China, Mexiko und dem Fernen Osten vorangetrieben werden, um unseren Exporten neue Impulse zu geben und den Druck auf die europäischen Märkte zu verringern. Wir brauchen die Unterstützung der Politik, um die Verspätung, die Italien gegenüber anderen Ländern hat, aufzuholen. Wir dürfen nicht passiv die Folgen des russischen Embargos beobachten, das das Gleichgewicht des innereuropäischen Obst- und Gemüsehandels destabilisiert hat. Gemeinsam mit den anderen Organisationen haben wir die Staatssekretärin Alessandra Pesce aufgefordert, den Tavolo Ortofrutticolo Nazionale (nationalen

Obst- und Gemüse Tisch) wieder einzuberufen, um dem Sektor eine zentrale Stelle in der Agenda der Regierung zu verschaffen.

Runder Tisch soll Antworten liefern Der Tisch muss ohne weitere Verzögerungen zu einem ständigen Diskussionsforum werden. Die Verschlechterung unseres Außenhandels ist ein Alarmsignal, das das gesamte italienische System betrifft. Die Politik, die Regierung des Wandels, kann nicht mehr die Augen verschließen.” 

Es wird schwierig sein, die Rekordziffern von 2017, rund fünf Milliarden Euro Export und mehr als eine Milliarde Positivsaldo, zu erreichen.

Marco Salvi

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Neue Werbemaßnahmen auf internationaler Ebene CSO | Bilanz ► „Das Jahr 2018 war wohl das beste unserer 20-jährigen Tätigkeit. Wir haben vor allem wichtige Projekte entwickelt, die die Tätigkeit des CSO Italy von 2019 bis 2021 maßgeblich prägen werden“, sagte Paolo Bruni, Präsident von CSO in Ferrara. Die Organisation, die auch Dienstleistungszentrum für die italienische Fruchtbranche ist, blickt insgesamt auf 20 Jahre erfolgreiche Arbeit zurück.

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m vergangenen Oktober hat die Europäische Kommission die drei im April eingereichten Projekte zur Förderung des italienischen Obst und Gemüses auf den europäischen und extra-europäischen CSO ist durch den BeiMärkten autorisiert. tritt neuer Mitglieder in „Es geht darum, in drei verschiedenen Süditalien gewachsen.” Weltgegenden Werbemaßnahmen zu Paolo Bruni starten: In Asien mit den Zielländern China, Hong Kong, Japan und Taiwan, mit dem zweiten Projekt in den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten und schließlich in Europa, besonders in Italien, Deutschland und Frankreich zur Förderung von biologischem Obst und Gemüse. Insgesamt handelt es sich um ein Budget von über 7,5 Mio Euro, das für die Aktionen in den Drittländern zu 80 % und für Bio in Europa zu 70 % finanziert wird. Für CSO Italy

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bedeutet das eine Arbeit von drei Jahren. Das Jahr wurde auch vom Erwerb des neuen Firmensitzes geprägt, der im Oktober eingeweiht wurde”, betonte Paolo Bruni.

CSO ist durch den Beitritt neuer Mitglieder in Süditalien gewachsen. „Aber das wichtigste Thema, für das wir uns eingesetzt haben, ist sicherlich das der phytosanitären Barrieren, wo wir in Zusammenarbeit mit dem Ministerium und den Regionen gute Fortschritte verzeichnen können. Andererseits haben wir unsere Erfahrung in der Organisation der italienischen Präsenz auf den internationalen Messen konsolidiert und konnten feststellen, dass unsere Gemeinschaftsstände von der Fruit Logistica über Fruit Attraction bis hin zu den asiatischen Messen Anerkennung gefunden haben.” 

Phytosanitäre Barrieren müssen abgebaut werden.” Paolo Bruni

Paolo Bruni

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„Es gibt auch gute Nachrichten“ Bilanz ►Es mangelt nicht an guten Nachrichten im italienischen Obst und Gemüsesektor, auch wenn sie Ende des Jahres gegen Konsum und Handel abgewogen werden müssen, deren Situation nicht sehr günstig erscheint. Jedenfalls, einige Gesprächspartner des Sektors, von Nord- bis Süditalien übermitteln trotz schwieriger Exportbilanz einen positiven Ausklang des vergangenen Jahres. NCX Drahorad/Massimo Agostini

Zur Steigerung des Exports italienischer Produkte wurden einige Projekte lanciert. 14 | FRUCHTHANDEL

Gemüsesektor noch über ungenutztes Potenzial verfügt, ich möchte jedoch darauf hinweise, dass Italien nach wie vor das Land ist, das sich am meisten für die Produktion und Vermarktung von “sauberen” Produkten mit weniger Rückständen engagiert, während die anderen Länder Nachfolger sind, betonte Caccioni.

Viele erfolgreiche Projekte in Gang gebracht Gute Nachrichten für Obst- und Gemüse kommen auch aus Sizilien. Pietro Miosi, Leiter der Abteilung Brand und Marketing der Region, weist auf die Steigerung der zertifizierten Produktion und des damit verbundenen Umsatzes hin, sowie auf die Zertifizierungen Dop und ggA, mit denen die Tomate von Pachino, die Arancia Rossa (rote Orange), die Zitronen von Syrakus, die Trauben von Mazzarrone und Canicattì, bis zu den Pistazien von

Foto:

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n Italien wächst nach Angaben von Duccio Caccioni, Vizedirektor des Großmarktes von Bologna und Koordinator der FICO-Stiftung, die nachhaltige Qualitäts-Landwirtschaft. Nicht nur die Bio-Produktion, sondern auch der integrierte Anbau, der in den 80er Jahren in unserem Land eingeführt wurde, um der Nachfrage nach Qualitätsprodukten, gerecht zu werden. Eine weitere gute Nachricht ist, dass seit sechs bis sieben Jahren in Folge der Obst- und Gemüseexport trotz der Wirtschaftsdaten der ersten Monate 2018 konstant steigt. Ein Trend, der widerspiegelt, was vor 20 Jahren beim Wein geschah. Ein weiteres Highlight ist, dass Italien mit FICO den Vorrang der Küche in der Welt behält. Der Themenpark vor den Toren Bolognas mit einer Fläche von zehn Hektar verzeichnete im Jahr 2018 mehr als drei Millionen Besucher, von denen 20 % aus dem Ausland kamen. „Sicher mögen einige behaupten, dass der Obst- und

Elisa Macchi, Direktorin von CSO Italy Bronte ausgezeichnet wurden. Miosi unterstreicht auch, dass „die Exporte von Tarocco-Orangen in die Niederlande nach einem europäischen Fair-Trade Modell” erfolgreich sind, und das Projekt „Social Farming 2.0” für die gesamte Lieferkette der Citrusfrüchte vorbildlich ist sowie das vom Citrus-Distrikt von Sizilien entwickelte Projekt zur sozialen Eingliederung und der Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze. Außerdem hat der Direktor des Ministeriums für Landwirtschaft die Einrichtung eines „Permanenten Runden Tisches” einberufen, damit Vertreter der Produktion, Gewerkschaften, Produzentenvereinigungen, Distrikte und Unternehmen, sowie Vertreter des sizilianischen LEH zusammenkommen. So wurde im vergangenen Dezember in Vittoria ein wichtiges B2B-Treffen abgehalten. Eine positive Bilanz 2018 wurde 05 I 2019



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auch von Elisa Macchi, Direktorin von CSO Italy gezogen: „Im vergangenen Oktober hat die Europäische Kommission alle drei Projekte zur Förderung unserer Obst- und Gemüseprodukte auf europäischer und außereuropäischer Ebene, die wir in Brüssel eingereicht hatten offiziell zuerkannt. Mit diesem Projekt können Promotionen in drei verschiedenen Regionen der Welt gestartet werden. Das erste Programm ist für die Märkte China, Hong Kong, Japan und Taiwan vorgesehen. Das zweite Projekt betrifft die USA und die Vereinigten Arabischen Emirate, das dritte Europa, insbesondere Italien, Deutschland und Frankreich, um biologisches Obst und Gemüse zu fördern. Das dafür vorgesehen Budget beträgt mehr als 7,5 Mio Euro. Die Werbeaktionen in den Drittländern werden zu 80 % finanziert und jene für den Inlandsmarkt, die die Bio-Produkte betreffen, zu 70 %. Unter die guten Nachrichten fällt auch die Sorten-Verbesserung bei den Erdbeeren, die auch dank neuer Anbautechniken und der Verlängerung des Erntekalenders eine erfolgreiche Phase durchlaufen. „Für dieses Produkt”, so Elisa Macchi, „hat die Innovation eine entscheidende Rolle gespielt. Der Konsum der italienischen Familien sind in wenigen Jahren von 60.000 t auf 90.000 t angestiegen. Ähnliche Fortschritte gibt es auch bei Aprikosen, Pfirsichen und Nektarinen und bei biologischen Produkten im Allgemeinen, deren Anbauflächen in zwanzig Jahren von rund 80.000 ha auf über 200.000 ha angestiegen 16 | FRUCHTHANDEL

Duccio Caccione, stellvertretender Direktor Großmarkt Bologna

Nicola Santini, Präsident der Sektion Gartenbau im nationalen Saatgutverband Assosementi

trieb befassen. Die Unternehmen, sind.” die unter Vertrag produzieren, haSehr positiv bewertet Elisa Macchi ben 2018 einen Wachstumstrend auch die jüngste Entscheidung der verzeichnet. Die endgültigen Zahlen Regierung, fünf Millionen Euro für werden wir erst später erfahren, den Zweijahreszeitraum 2019 bis doch ausgehend vom Jahr 2017 2020 für die Einrichtung des natiwurden rund 15.000 ha im Wert onalen Grundbuches für Obst- und von rund 50 Mio angebaut, vorwieGemüse bereitzustellen. „Die Erfasgend in den Regiosung des tatsächnen Emilia Romagna, lichen ProdukFür Erdbeeren haben Innova- Marchen und Aputionsumfanges, tionen einen entscheidenden lien. Natürlich gibt der angebauten es einige Aspekte, Sorten und des Fortschritt gebracht.” die verbessert werAlters der Anladen müssen, aber gen wird eine zuElisa Macchi als positiv möchte künftige Planung ich die Einführung ermöglichen, die eines offiziellen Passes zur Bestätiden Bedürfnissen des Marktes näher gung der Herkunft des Produktes kommt.” und der Freiheit von SchadorganisSaatgut und Sortenmen, sowie den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln als Vorbeugungsforschung erfolgreich maßnahme hervorheben. Auch die Nicola Santini, Präsident der SekSortenzüchtung entwickelt sich potion Gartenbau von Assosementi sitiv,” so Santini, „insbesondere bei (Verband der italienischen SaatGemüsearten wie Industrietomaten, guthersteller) betonte, dass die BiPaprika und Auberginen, Bohnen, lanz 2018 die Tätigkeit von etwa Zwiebeln und anderen typischen 70 der insgesamt 80 Betriebe, mit italienischen Produkten, von Rucola einem Umsatz von rund 200 Mio bis Basilikum, von rotem Chicoree bis Baby Leaf und Convenience-Produkten. Eine weitere gute Nachricht aus unserer Sicht ist die wachsende internationale Anerkennung, die unsere Mitglieder, die in über 100 Länder ausführen, erhalten. Einige sind hochspezialisiert, wie zum Beispiel die Lieferanten von Koriandersamen, die auf den chinesischen und indischen Markt exportiert werden.” Innovation und Spezialisierung sind übrigens die Schlüsselwörter des Made in Italy: Dieses Jahr gibt es vier italienische Unternehmen, die für den Innovation Award der Fruit Logistica in Berlin nominiert wurden: Der „Avocado Pitter 300-Ave”, eine patentierte Maschine, die Avocados entkernt, von der Firma Cti Food Tech (Kampanien), „Modula” die Euro nicht außer Acht lassen darf. elektronische Sähmaschine von Ro„Wir sind eine heterogene Abteiter aus Mantua, „Slide Valeriana lung, die von multinationalen, meist Eco”, die elektrische Erntemaschine chemischen Unternehmen, die auch für Feldsalat von Hortech aus Padua in Italien vertreten sind, bis zu Faund die „Oriental Red-Kiwifruit” milienbetrieben reicht, die sich mit von Jingold.  Multiplikation, Züchtung und VerFoto: Assosementi

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Die Zukunft der kernlosen Trauben liegt in Italien Bella Vigna ►:Bedeutende Investitionen in einheimische Programme zur Entwicklung der Traubensorten und in die Steigerung des Konsums in Italien sind die Schlüsselelemente, die aus einer Umfrage bei der vom Verband Bella Vigna organisierten Veranstaltung hervorgegangen sind. Die Teilnehmer des jährlichen Treffens von Bella Vigna, haben mit ihren Antworten ein interessantes Bild des Sektors geliefert. Dem Verband gehören die wichtigsten Traubenproduzenten der Region an. Thomas Drahorad Investitionen in den Anbau dunkler, kernloser Traubensorten sollen erhöht werden.

Michelle Melillo, Präsident des Traubenverbandes Bella Vigna

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rstens besteht der Wunsch, in die Forschung zu investieren und damit Projekten, die jahrelang als nebensächlich angesehen wurden, neue Impulse zu geben. 29 % der Befragten werden mehr als 5 % ihres Umsatzes in italienische Forschungsprogramme wie Nuvaut, ICV und Grape&Grape investieren. Insgesamt haben nur 18 % keine Investitionen in diese Programme geplant. Außerdem sieht man mit Zuversicht die Entwicklung der kernlosen Trauben auf dem italienischen Markt: 97 % der Teilnehmer erwarten jährliche Wachstumsraten von über 5 % für die nächsten drei bis fünf Jahre und mehr als ein Befragter von zehn sieht eine Konsumzunahme von über 20 % jährlich voraus. Laut Thomas Drahorad, Referent auf dem Treffen Bella Vigna 2018, „werden die Wachstumschancen, ausgelöst durch ein Zusammenspiel der zunehmenden Vorliebe des italienischen Verbrauchers für kernlose Trauben, durch eine Auswahl attraktiver Sorten wie die spät reifende, weiße Autumn Crisp und durch die Notwendigkeit des LEH das Angebot zu erneuern, das letzthin Müdigkeitserscheinungen gezeigt hat.” Während es nicht verwundert, dass unter den ersten Kriterien, nach denen die neuen Sorten ausgewählt werden, der Hektarertrag und die Haltbarkeit genannt wurden, ist es ermutigend, dass 57 % der Antworten den Geschmack als wesentliches Element angeführt haben, um die Verbraucher zufrieden zu stellen und sich von der Konkurrenz abzuheben.

Eines der Hauptthemen des Treffens war die Rolle der internationalen Züchter, die von den Produzenten oft mehr wegen ihrer umstrittenen Lizenzgebühren als wegen der entwickelten Innovationen genannt werden. In der Tat zeigte die Umfrage jedoch, dass 52 % der Produzenten sich nach den von den internationalen Züchtern vorgeschlagenen Sorten richten werden, denen sie eine grundlegende Rolle zuerkennen und die über die Lizenz-Kontroversen hinausgeht.

Geschmack ist wesentliches Element bei neuen Sorten Die Erzeuger beabsichtigen laut der Umfrage sich den früh reifenden Sorten (35 %) und den spät reifenden Sorten (61 %) zuzuwenden, wo die spanische Konkurrenz weniger spürbar ist. Die Sorten, für die die meisten künftigen Investitionen geplant werden, sind die kernlosen, roten Trauben, die nach den Aussagen von 71% der befragten Produzenten angebaut werden. Sechs von zehn Erzeugern werden kernlose, weiße Trauben anbauen, während 21 % auch blaue Trauben wählen, ein Trend der zum Beispiel der Marktentwicklung im Vereinigten Königreich entspricht. 

Die Erzeuger beabsichtigen, vor allem früh reifende und späte Sorten verstärkt zu produzieren. 05 I 2019


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Auszeichnung für besondere Leistungen erhöht Anreiz in der Produktion Bella Vigna ►:Der Preis „Bella Vigna” (Schöner Weinberg), der in Apulien an die besten Produzenten von Tafeltrauben verliehen wird, ist auf jeden Fall ein Anreiz für sie und ein allgemeiner Beitrag zum Wachstum des Sektors, von der Forschung bis zum Konsum. „Vor drei Jahren haben wir diese Initiative ins Leben gerufen, um Unternehmer zu belohnen, die innovativ sind und gute landwirtschaftliche Praktiken verbreiten”, erklärte Michele Melillo, Vorstand des Verbandes “Bella Vigna”. Ncx Drahorad/Massimo Agostini

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Foto:Bella Vigna

as Projekt, von lokalen Sponsoren und multinationalen Forschungsunternehmen unterstützt wurde, hat in diesem Jahr seine dritte Auflage erreicht. Die Prämierung fand Ende November in der Masseria Melograno in Monopoli (Bari) statt. Der Preis für Innovation ging an die Azienda Agricola Falciglia Salvatore für die Sorte „Magenta”. Diese ist sehr schwierig anzubauen und der Erzeuger musste neueTechniken anwenden, um das übermäßige Wachstum zu hemmen. Der Preis für Nachhaltigkeit wurde an den Produktionsbetrieb Gasparro Anna für die Sorte „Luisa” verliehen, die mit besonderen Bewässerungstechniken und Bodenmanagement überzeugte. Ein weiterer Preis ging an Francesco Didio, Inhaber der gleichnamigen Firma, für besonderen Einsatz in der Produktion von Italia-Trauben, sowie an den Produktionsbetrieb Saracino Angela, der die Jury durch die besten nach-

Mitglieder der Jury, Isabella Palumbo und Aristide Bianchi, beim Bewerten der Traubenplantagen.

Dieses Jahr konnten wir mit nur drei Wirkstoffen produzieren im Gegensatz zu den fünf, die als Höchstmaß von den Supermärkten zugelassen sind.“ Angelo Di Palma haltigen Praktiken bei der Produktion der Sorte “Timco” überzeugte. Der Gesamt-Gewinner dieses Wettbewerbs ist der 25 jährige Angelo Di Palma, ausgebildeter Ökonom und mit einem Familienbetrieb hinter sich. Er ist Inhaber des Unternehmens Fruitsland mit Sitz in Con05 I 2019

versano und 300 ha Tafeltrauben Anlagen in Ginosa (Taranto). „Diese neue, kernlose Sorte ‚Carlita‘ von den weltweit führenden Züchtern Snfl und Ifg bauen nur wir in Italien an. Diese Trauben sind in ganz Europa, besonders in Skandinavien sehr beliebt, aber auch in Saudi Arabien. Wir hatten sie in Chile entdeckt.” Fruitsland baut rund 20 Sorten Tafeltrauben an (davon zwei mit Kernen), mit einem Ertrag von rund 40 t pro ha. „Dieses Jahr konnten wir mit nur drei Wirkstoffen produzieren, im Gegensatz zu den fünf, die als Höchstmaß von den Supermärkten zugelassen sind“, betont er. Während der Veranstaltung forderte Thomas Drahorad ein nationales

„Grundbuch“ für Tafeltrauben. Domenico Liturri, Marketing & Sales Manager von Agricoper aus Noicattaro (Bari) hob hervor, dass trotz des Klimawandels in den letzten Jahren, der Tafeltraubensektor durch die stark zunehmende Anzahl der Züchter die Einführung neuer Sorten garantiert und einen Mehrwert für die Lieferkette geschaffen habe. 

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ITALIEN SPECIAL

Resistenzen, leichte Produktion und Geschmack im Fokus CIV | Forschung ►Das italienische Baumschul- und Forschungskonsortium CIV (Consorzio Italiano Vivaisti) aus San Giuseppe di Comacchio (Provinz Ferrara) ist in Italien bei Sorteninnovation und bei der Produktion von zertifiziertem Vermehrungsmaterial eine bedeutenden Institution. Das Konsortium umfasst drei führende Baumschulen: Vivai Mazzoni, Salvi Vivai und Tagliani Vivai.

Filippo Tagliani

Smeralda® hat zwei Erntezeiten. Der Apfel kann sowohl grün, als auch im späteren Reifezustand gelb geerntet werden.

Foto: CIV

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urch Synergie, Erfahrung und umfangreiche Investitionen in die Forschung ist CIV in der Lage zukunftsweisende und marktgerechte Produkte anzubieten. Unter den letzten Neuheiten im Bereich Äpfel heben wir hervor, dass die Serie Sweet Resistants® (Smeralda®, Fujion® usw.) die Sorte Smeralda® hervorsticht. Mit zwei Ernteperioden im Abstand von einem Monat, je nachdem, ob man sie grün oder gelb bevorzugt ist sie für den traditionellen als auch für den biologischen Anbau geeignet. CIV arbeitet seit Jahren zusammen mit der Universität Bologna an der Sortenauswahl von Erdbeeren, Äpfel und Birnen, um eine qualitativ hochwertige Produktion bei geringer Umweltbelastung zu erreichen.

Inzwsichen wird der Clubapfel Modi® international produziert. 20 | FRUCHTHANDEL

„Unser Forschungs- und Entwicklungsprogramm”, so der Präsident Pier Filippo Tagliani, „basiert auf einigen einfachen Richtlinien: Robustheit der Pflanzen, einfache Produktion nach konventionellen Anbaumethoden und gute Anpassungsfähigkeit an die integrierten und biologischen Anbaumethoden. Der Apfel CIVG198*/Modi® habe internationale Anerkennung durch qualifizierte Lizenznehmer in der Türkei, in Serbien, USA, Australien, Uruguay, Chile, Neuseeland, und noch einige andere Länder erreicht. Bislang steht dem internationalen Modi®-Projekt auf globaler Ebene für die Produktion von rund 850 ha zur Verfügung, davon rund 80 % in der nördlichen Hemisphäre (Modi Europa, Modi USA, Serbien, Türkei) und ca. 20 % in der südlichen He-

misphäre (Australien, Neuseeland und Chile). Ziel des Projektes ist es, innerhalb der nächsten fünf Jahre 1.000 ha weltweit zu erreichen. Interessant sind die neuen Produktions-Perspektiven in Kalifornien und die Marketingaktivitäten der Partner in Australien. Die zahlreichen neuen Selektionen und Sorten bei Äpfeln, Birnen und Erdbeeren von CIV haben zum Abschluss internationaler Abkommen mit bedeutenden Baumschulen, Produzenten und Vermarktern geführt, um einige Sorten auf den Märkten in Fernost, Afrika, Europa, Mittelmeerraum, Amerika und in der südlichen Hemisphäre zu entwickeln, wobei auch der LEH miteinbezogen werden soll, um Mehrwert auf allen Linien zu schaffen.  Halle 2.2, A-04 05 I 2019


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Niedriges Preisniveau bei Äpfeln – normale Mengen

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nfang Dezember standen die Produktionsdaten für Italien fest: Laut Assomela waren Erntemengen etwas höher als die Schätzung im August (2.264.081 t gegenüber 2.199.526 t), aber die Apfelmenge für den Frischmarkt liegt mit 1.954.736 t unter dem Durchschnitt der Vorjahre. Italien ist nach der außergewöhnlichen Produktion im Vorjahr zu normalen Mengen zurückgekehrt, mit einer Quote von Industrieäpfeln von 14 % (statt 10 % bis 12 %), da einige Anbaugebiete von starken Hagel oder Dürre betroffen wurden. Aus regionaler Sicht verzeichnet Südtirol eine unterdurchschnittliche Produktion, während im Trentino die Ernte besonders hoch ausfiel. Die Produktion im Piemont stieg deutlich. Beim Sortenspektrum gibt es nach Angaben des Kernobstverbandes Assomela Verlagerungen: Golden und Fuji sind rückläufig bis stabil, die neuen Sorten sind mit nahezu 150.000 t deutlich im Aufwärtstrend. Allgemein gesehen ist die Qualität der Früchte in Bezug auf Geschmack, Größe und Farbe sehr gut.Die europäische Produktion (von Polen hat man keine zuverlässigen Daten) dürfte etwas über 13 Mio t liegen. Die endgültigen Ziffern werden im Februar zusammen mit den Prognosen für die Südliche Hemisphäre von WAPA veröffentlicht.

Lagerbestände durchschnittlich Am 1. Januar 2019 beliefen sich die Apfelbestände in Italien auf 1.328.850 t, was dem Durchschnitt der Vorjahre entspricht, mit regulären Verkaufsmengen von 625.886 t seit Saisonbeginn. Auch in diesem Jahr zeichnet sich der Trend ab, dass die Sorten weiter von liegen, während die traditionellen mehr Schwierigkeiten haben, die Marktquoten zu halten. Weil zu Saisonbeginn von Marktbeteiligten eine sehr 05 I 2019

gute Ernte vor allem in Polen prognostiziert wurde, startete die Kampagne mit einem Preisdruck. Die Vermarktung verlief regelmäßig, die Preise haben jedoch unter dem großen Angebot nicht nur in Italien, sondern auch im Ausland gelitten.In Italien, das über eine Qualitätspro-

duktion und Sortenvielfalt verfügt, sind laut Assomela mindestens zwei Maßnahmen angebracht: Den Verbrauchern den Kauf heimsicher Äpfel nahezulegen und mit größerem Engagement, vor allem seitens der Behörden, über die Öffnung neuer Märkte zu verhandeln. 

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ITALIEN SPECIAL

Apfel Ambrosia™ startet in die Hauptsaison VI.P | Clubsorte ►„Nachdem 45 % der Ernte 2018 mit 21.500 t verkauft sind, starten wir nun mit der Sorte Ambrosia™ in die zentrale Phase der Verkaufssaison, denn die Absatzmengen auf unseren wichtigsten Märkten entsprechen genau dem Abbauplan“, erklärt Marco Rivoira, Executive Manager der gleichnamigen Gruppe, zu der auch die bei Südtiroler Vi.P gehört.

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Hauptabsatzmärkte sind neben Deutschland und Italien auch Skandinavien und die iberische Halbinsel.

Fotos:VI.P

uf einem allgemein schwierigen Apfelmarkt aufgrund der hohen Produktionsmengen in Europa könne der Club mit den Verkäufen von Ambrosia™ in den vergangenen Monaten zufrieden sein. Für die nächsten Monate seien wir Äpfel von noch besserer Qualität eingelagert. „Wir arbeiten derzeit daran, die Sorte Ambrosia™ auf neuen Absatzkanälen einzuführen”, füget Fabio Zanesco, Vertriebsleiter von VI.P – Verband der Vinschgauer Produzenten hinzu. „Nun können wir die ersten Früchte dieser Arbeit ernten. Wir gehen davon aus, dass das steigende Angebot der Clubsorten zu überfüllten Regalen unserer Kunden führen wird. Daher setzen wir auf ein organoleptisch ausgezeichnetes Produkt, dessen geschmackliche Qualität Kundenbindung schaffen kann.”

Sowohl VI.P als auch die Clubpartner gehen optimistisch in die zweite Saisonhälfte.

Alle Hauptabsatzmärkte, Italien, Deutschland, Iberische Halbinsel und Skandinavien, seien aktiv. „Auch wenn wir uns aufgrund der mittelgroßen-großen Fruchtgrößen stärker auf den europäischen Mittelmeerraum konzentrieren, wird kein Absatzmarkt vernachlässigt. Auch bei der Vermarktung des Ambrosia™-Apfels aus Bio-Produktion erzielen wir sowohl auf den europäischen Märkten als auch in Übersee gute Ergebnisse“, erklärten die Partner. Insbesondere die asiatischen Märkte würden mehr Ambrosia Äpfel konsumieren als derzeit in den gewünschten Fruchtgrößen verfügbar sind. Dementsprechend können wir optimistisch der nächsten Saison entgegenblicken. Die Einführung der Sorte Ambrosia wird auf den verschiedenen Märkten mit einer Reihe von Verkostungsaktionen in den Verkaufspunkten und mit einem Medien- und Online-Programm unterstützt. Ziel ist es, den Radius der verkaufsunterstützenden Aktivitäten zunehmend auszudehnen und dem Konsumenten immer mehr Informationen über diese Sorte zu geben. Die Verkaufssaison endet je nach verfügbarer Fruchtgröße und -qualität zwischen Ende April und Mitte Mai 2019.  Halle 4.2, B-09

103. Jahrgang (gegründet 1916) SPECIAL Italien VERLAG Fruitnet Media International GmbH Lindemannstraße 12 I 40237 Düsseldorf Tel.+49 (0)211-99104-0 I info@fruchthandel.de www.fruchthandel.de HERAUSGEBER H. Günter Schweinsberg GESCHÄFTSFÜHRUNG Ulrike Niggemann I Chris White REDAKTION Tel. +49 (0)211-9 91 04-35 redaktion@fruchthandel.de Gabriele Bastian (gb, Chefredakteurin)

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ANZEIGEN Tel. +49-(0)211-9 91 04-40 anzeigen@fruchthandel.de Hans Fuhrmann (Anzeigenleiter) Helmut Peskes (Stellvertretung) Panagiotis Chrissovergis I Christian Hollenbeck Tünde Horvath KONTAKT ITALIEN (REDAKTION/ANZEIGEN) NCX Drahorad srl Strada Provinciale Vignola-Sassuolo 315/1 41057 Spilamberto (Modena) Tel. +39-059-7 86 38 63, Fax +39-059-7 86 38 68 media@ncx.it

EVENTS I AWARDS Tel. +49-(0)211-9 91 04-10 I events@fruchthandel.de Kaasten Reh (Leitung) | Sabine Reh Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Vervielfältigung auf Datenträger nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung durch den Verlag. Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte

ABONNEMENTS I VERTRIEB Tel. +49-(0)211-9 91 04-12 I abos@fruchthandel.de Ingrid Bergmeister

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Foto: Sipo

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Spaghetti-Gemüse als attraktives Teller-Highlight Convenience ►Sipo Srl aus Bellaria Igea Marina, Rimini, erweitert die Palette seiner Gourmet-Produkte mit den Spaghetti Veggies. Es handelt sich um Gemüse in Spaghetti-Form geschnitten, die leicht und schnell zuzubereiten sind, die roh, gedünstet, gebraten oder blanchiert genossen werden können.

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handel Magazin gegenüber. „Wir sind zuversichtlich, dass die Verbraucher diese Innovationen schätzen werden, mit denen wir unser Angebot differenzieren und unseren Kunden besseren Service bieten wollen.” Sipo hat vor wenigen Wochen die Produktlinie „Sapori del  Mio Orto” (Geschmack meines Gartens) mit drei Neuheiten erweitert: Chicoree-Herzen (cuori di cicoria cimata), Brokkoli-Rosetten und Blumenkohl. Die Produkte werden im Flowpack auf einer PET-Schale zu 350 g im Handel angeboten. 

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as Convenience-Produkt ist ideal als Beilage, als Zutat für Pasta und Reis oder als vegane Vorspeise und sieht attraktiv und interessant aus. Die Produktlinie wurde in Zusammenarbeit mit einer Gruppe von Ernährungswissenschaftlern und Köchen ausgearbeitet und besteht aus drei Packungen mit jeweils einem Trio von Gemüsen, die sich durch eine bestimmt Farbe auszeichnen: • Orange: Karotten, Kürbis und Zucchini • Rot: Rote Rübe, violette Karotten und Zucchini


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ITALIEN SPECIAL

Mit diversifiziertem Angebot in Berlin – Kiwis im Fokus

Fotos: Alegra

Alegra | Emilia Romagna ►Auch in diesem Jahr ist die Alegra Gruppe mit ihren drei Firmen auf der FRUIT LOGISTICA vertreten: Alegra mit den Produkten aus integriertem Anbau, Brio, dem Bio-Spezialisten und Valfrutta Fresco für Premium-Produkte. Auf der Messe stehen Kiwifrüchte im Mittelpunkt. Die Unternehmens-Gruppe, die ihren Sitz in der Romagna hat, exportiert Kiwis nach Europa und Übersee.

Alegra bietet Kiwis 12 Monate im Jahr an.

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legra befindet sich derzeit mitten in der Kiwikampagne der nördlichen Hemisphäre. „Wir sind bisher mit dem Umsatz und der Qualität der Früchte zufrieden und sehen mit verhaltenem Optimismus auf die Preisentwicklung”, erklärte Mauro Laghi, Direktor der Gruppe, dem Fruchthandel gegenüber. Die Alegra Gruppe ist Mitglied des Kiwispezialisten Jingold Konsortium und kann so den Kunden ein konstantes und einheitliches Angebot garantieren, sowie den Qualitätsstandard bewahren, ungeachtet des Ernte- und Verpackungsortes. „Neben der Entwicklung unserer Produktionskapazität, die es uns ermöglicht, eine breite Nachfrage zu decken, haben wir uns in den letzten Jahren auf die Diversifizierung des Angebots konzentriert, indem wir gelbe Kiwis und dann rote auf den Markt gebracht haben”, unterstrich Mauro Laghi. Während sich das Projekt der roten Kiwis noch in der Anfangsphase befinde, könne Alegra die gelben Kiwis zweifellos als Renner bezeichnen. Dank des

goldfarbenen, süßen Fruchtfleisches seien sie vor allem im Ausland sehr positiv aufgenommen worden. Das Sortiment wird durch Kiwis der Marke Valfrutta, ein Premium-Segment der Alegra Gruppe, abgerundet. In Berlin wird Valfrutta neben einigen Innovationen im Angebot der frischen Früchte und der Convenience Produkte auch die neuen Kiwi-Vverpackungen aus biologisch abbaubarem und kompostierbarem Material präsentieren. Alegra ist in der Lage, seine Kunden 52 Wochen

im Jahr mit Kiwis zu beliefern. Sobald das italienische Produkt vermarktet ist, folgt Ware aus der Südlichen Hemiphäre. Die gesamte Produktions- und Lieferkette ist strengen Kontrollen unterMauro Laghi worfen und Rückverfolgbarkeit, Sicherheit, Qualität, Umweltschutz und Arbeitsschutz werden durch Zertifizierung garantiert. Im Hinblick auf die kontinuierliche Verbesserung des Angebotes und um die Marktanforderungen besser zu erfassen, hat Alegra sein Team erweitert: Rita Biserni, die nach einer 15-jährigen Erfahrung bei der Sorma Gruppe nun das internationalen Marketing von Alegra verfolgen wird.  Halle 2.2, A-02

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Wenig Begeisterung über bisherige Kiwi-Saison bei grünen Früchten Naturitalia ►Die diesjährige Kampagne für italienische Kiwis hat Licht- und Schattenseiten. Die nationale Produktion ist im Vergleich zum Volumenpotential reduziert, der Absatz im In- und Ausland liegt auf dem Niveau des Vorjahres, die Übersee-Exporte sind rückläufig. So lautet die bisherige Marktbilanz für italienische Kiwis von Augusto Renella, Marketing- und Exportmanager von Naturitalia.

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m ersten Teil der Saison sind wir hauptsächlich auf nationaler und europäischer Ebene tätig, auf die Überseemärkte haben wir aus verschiedenen Gründen viel weniger Ware verschifft als in vergangenen Saisonen. Die Preise waren nicht attraktiv und das Interesse der Partner eher zurückhaltend. Auch die bessere Verfügbarkeit des Produktes in der Südlichen Hemisphäre trägt zu diesem Rückgang bei”, sagte Augusto Renella dem Fruchthandel Magazin. Die Ergebnisse der gelben Kiwis von Jingold sind zufriedenstellend, da der Abverkauf dank der guten Qualität und der wachsenden Nachfrage hervorragend verläuft. Dies ermöglicht es uns, zufriedenstellende Preise fürr unsere Produzenten zu erzielen.” Neben gelben Kiwis bietet Naturitalia das komplettes Sortiment des Konsortiums Jingold an. Die Palette umfasst außer den gelben, die grünen der Sorte Hayward in den Varianten Bio und Bliss, einem grünen Kiwi mit hohem Zuckergehalt der Premium-Serie. Neu im Sortiment ist OrientalRed, die zurzeit noch in begrenzten Mengen verfügbar ist. Die Produktionsflächen für diese besondere Sorte steigen aber. Diese Früchte stellen eine Neuheit auf der diesjährigen Fruit Logistica dar. Bei den Aussichten für den letzten Teil der Kampagne gibt sich Renella eher zurückhaltend. Es sei noch zu früh für eine Prognose. Die Fruit Logistica in Berlin biete die Gelegenheit, um die Situation auf internationaler Ebene auf den Punkt zu bringen. Die nationale Gesamtproduktionsmenge für die Saison 2018/2019 liegt bei rund 393.000 t mit einer Erhöhung der Produktion der gelben Kiwis im Vergleich zur Vorsaison. Die Apo Conerpo-Gruppe, der Naturitalia angeschlossen ist, produziert mehr als 40.000 t grüne Kiwis. Die gelben Früchte des Konsortiums Jingold, die Naturitalia im Angebot hat, betragen rund 10.000 t. Naturitalia exportiert

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Foto: Naturitalia

Ncx Drahorad 40 % des Umsatzes der Obst- und Gemüseproduktion. Der wichtigste Markt ist Deutschland, gefolgt von den nordeuropäischen Ländern. Für den Export verwendet Naturitalia Körbchen und Schalen in verschiedenen Formaten, einlagige Steigen zu 3 und 5 kg, sowie die Mehrwegverpackungen EPS und IFCO.  Halle 2.2, A-02

ORTOFRUTTA ITALIA KIWI

Neue Werbekampagne ist angelaufen Die nationale Werbekampagne zur Förderung des Konsums von Kiwis aus italienischer Produktion ist in diesen Tagen angelaufen. Sie wird von Ortofrutta Italia, dem interprofessionellen Verband für den Obst- und Gemüsesektor unter der Schirmherrschaft des Landwirtschaftsministeriums organisiert. Die Kampagne läuft bis März und betrifft Tausende von Verkaufsstellen der bedeutenden Handelsketten, Großhändlern und Großmärkte. Poster und Flyer machen den Verbraucher auf Saisonalität, Territorialität und die Qualität des Produktes aufmerksam und heben vor allem seine gesundheitlichen Aspekte hervor. Was die Qualität anbelangt, so werden nur jene Partien verkauft, die den vereinbarten Anforderungen entsprechen, von der Fruchtgröße bis zum Zucker- und Säuregehalt der Früchte. In diesem Zusammenhang hat das Produktionskomitee der Interprofessionellen Organisation ein Vademekum für die ordnungsgemäße Behandlung der Früchte längs der gesamten Logistikkette, von der Ernte bis zum POS, erstellt. Italien gehört, wie der Präsident von Ortofrutta Italia hervorhebt, zu den ersten Kiwiproduzenten der Welt.

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ITALIEN SPECIAL

Neuartiges Etikettenband unterstützt Markenstrategien für Produkte Irplast ►Food Contact Tape ist ein lebensmittelkonformes Etikett und Branding-Tool. Das Produkt fördert nach Angaben des Herstellers Irplast die Marke mit einem Aussehen, das an Papier erinnert. Das Etikett besteht aus BOPP-Folie, einem „designed for recycling“ Material. Es entspricht den neuesten Lebensmittelkontaktvorschriften der FDA, der EU und des Mercosur und ist für manuelles oder maschinelles Handling geeignet.

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as Food Contact Tape wird in einer BRC-zertifizierten Fabrik bedruckt, und die BOPP-Rückseite wird von Irplast, einem vertikal integrierten italienischen Unternehmen, selbst hergestellt. “Große Einzelhändler und Lebensmittelproduzenten können mit dieser revolutionären, kostengünstigen und praktischen Verpackungslösung sowohl Markenbildung als auch Nachhaltigkeit erreichen. Das Irplast Food Kontaktband schützt Lebensmittel und ist eine Alternative zu Schalen mit transparenten Umhüllungen, Bändern und Gummibändern”, Luca de Bartolo, Irplast Chief Operational Officer. Außerdem reduziere es das Verpackungsgewicht um das 15-fache (im Vergleich zu Trays) und die Menge an Verpackungsmaterial erheblich. „Der Frischebereich, insbesondere der Einzelhandel, wünscht sich leistungsstarke, multifunktionale Lösungen mit hoher Marketingattraktivität bei gleichzeitiger Nachhaltigkeit und Preiswürdigkeit. Die Konformität mit Lebensmittelkontakt hat sich in letzter Zeit geändert, deshalb haben wir das „Food Contact Tape“ entwickelt”, so Bartolo weiter. Irplast ist einer der führenden europäischen Anbieter für die Herstellung und den Druck von BOPP schrumpfbaren, vorgeklebten Rollenetiketten und bedruckten Klebebändern. Das Unternehmen verpflichtet sich zu einer kontinuierlichen Verbesserung des Nachhaltigkeitsmanagements. Irplast hat sich auf „Spezialverpackungen“

für den Lebensmittel-, Getränke- und Körperpflegebereich konzentriert. Das Unternehmen, ist einer der weltweit führenden Hersteller von bi-orientierten Polypropylenfolien. Neue Werke und die Integration zwischen den beiden Forschungs- und Entwicklungsabteilungen des Unternehmens haben dazu beigetragen, dass Irplast international erfolgreich ist. Ziel des Unternehmens ist es, maßgeschneiderte Folien zu entwickeln und die Materialstärke zu reduzieren, um seinen Kunden nachhaltige Lösungen und höhere Leistungen zu garantieren. Der Schlüssel zum Erfolg liege, so Bartolo vor allem in seinem vertikal integrierten Geschäftsmodell, von der Folienextrusion bis hin zu Druckprozessen, die eine Kettensteuerung und eine maßgeschneiderte Bandentwicklung in Zusammenarbeit mit den großen Etikettierern, Verarbeitern und Endverbrauchern ermöglichen. „Die jüngsten Investitionen in die Produktion (neue Tiefdruck- und Flexomaschinen) ermöglichen es uns, die Nachfrage von internationalen Kunden zu befriedigen, insbesondere im Hinblick auf langfristige Projekte”, betonte Luca de Batolo. 

A solution for reducing packaging weight Irplast ►Food Contact Tape is a label that takes the brand to the moment of consumption at a cost of an adhesive tape. It is an all food contact compliant branding tool. It promotes the manufacturer’s brand with a “look-and feel” that reminds to paper but it is made of BOPP film, a “designed for recycling” material.

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ompliant with the latest FDA, EU and Mercosur food contact regulations, it can be applied manually or with automatic machines. Food contact tape is printed at a BRC certified factory and the BOPP backing is made in-house by Irplast, a vertically integrated Italian company. Big retailers and food producers can now achieve both branding and sustainability with this revolutionary cost effective and convenient packa-

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ging solution. Irplast Food contact tape safeguards all organoleptic foods’ properties and is an alternative to trays with transparent wraps, straps, elastic bands. It also reduces packaging weight by 15 times (if compared with trays) and significantly decreases the quantity of packaging material. „The fresh produce sector, retailers in particular, want high-performing multifunctional solutions with great marketing appeal while being sustain05 I 2019


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able and reasonably priced at the same time. Food contact compliances have recently changed, this is why we came up with “Food Contact Tape” - explains Luca de Bartolo, Irplast COO. Irplast is one of Europe‘s leading players in the production and printing of BOPP shrinkable pre-glued roll-fed labels and printed adhesive tapes. The company is committed to continuous improvement in managing sustainability. Focused on „specialty“ packaging for food, beverage and personal care sectors, the Company is one of the world‘s leading manufacturer of simulta-

The key to the success mostly depends on its vertically integrated business model Luca de Batolo neous bi-oriented polypropylene film. New plants and integration between the company’s two Research & Development departments have contributed to Irplast’s international success accomplishment. The company aims to engineer tailored films and to reduce material thickness as to guarantee its customers sustainable solutions and higher performances. The key to the success mostly depends on its vertically integrated business model, from film extrusion to print processes, which enable chain control and tailor-made tape development in cooperation with the major labeller producers, converters, end-users. Recent investments in production (new rotogravue and flexo machines) enable the company to meet the demand of the biggest world’s players, in particular as regards to long-term projects. 

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Bio: Canova zufrieden mit Vermarktung von Abate APOFRUIT Die Kampagne der herkömmlichen Sorten sei in den letzten Wochen nicht gerade eine der besten, denn sie war durch schnellere Reifung der Früchte sehr konzentriert, teilte die Bio-Sparte von Apofruit, Canova, mit. Das Unternehmen hofft, dass bei kälteren Temperaturen mit den späteren Sorten verlorenes Terrain wieder aufgeholt werden kann. Die schlechten Witterungsverhältnisse im Monat November haben qualitative Einbußen bei Gemüse auf offenem Feld verursacht, wie Blumenkohl, Brokkoli und Fenchel. Die Auswirkungen des schlechten Wetters im November sind auch in Kampanien, Latium und Kalabrien spürbar, wo Kiwis durch starke Windböen Schäden erlitten haben, die die Lagerfähigkeit beeinträchtigen könnten. Derzeit erfolgt die Vermarktung der Sorte Abate, die eine gute Qualität aufweist und zügig abgesetzt wird. Es folgen die Gala-Äpfel aus der Anbaugegend um Trient. Die Vermarktung von Kaki der Sorte Rosso Brillante hat mittlerweile begonnen, nachdem die der Kaki Tipo mit gutem Markterfolg abgeschlossen wurde. Halle 2.2, A-07


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ITALIEN SPECIAL

Foto: Ncx Drahorad

30.000 Tonnen Plastik jährlich wiederverwertet

Roberto Zanichelli

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em Produktionszyklus werden jährlich 30.000  t gebrauchte PET-Flaschen wieder zugeführt, was der Gesamtzahl der in der Region Emilia Romagna zurückgewonnenen PET-Flaschen entspricht. Das bedeutet 75.000 t weniger CO2-Emissionen. Das ist die Bilanz des PET-Recyclings innerhalb der ILPA Group, dem Mutterkonzern von ILIP. Das Unternehmen ist einer der europaweit führenden Hersteller von Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff Das Augenmerk auf und in der Lage, Nachhaltigkeit ist eng 100 % Food-Grade r-PET-Produkte zu mit der Identität von liefern, die sich für ILIP und mit der Verden Kontakt mit Leantwortung verknüpft, bensmitteln eignen, die wir als Hersteller dank des von der Europäischen Behörde von Kunststoffverfür Lebensmittelsipackungen tragen.” cherheit, EFSA autorisierten DekontamiRoberto Zanichelli nationsverfahren. „Das Augenmerk auf Nachhaltigkeit ist eng mit der Identität von ILIP und mit der Verantwortung verknüpft, die wir als Hersteller von Kunststoffverpackungen tragen. In unserer Branche gehörten wir zu den ersten, die sich dieses Themas mit konkreten Investitionen und Projekten angenommen haben“, so Roberto Zanichelli, Business Development & Marketing Director von ILIP. „Die Herausforderung der Zukunft wird in Europa die Verbreitung der Kreislaufwirtschaft 28 | FRUCHTHANDEL

ILIP | Valsamoggia ►Das Unternehmen wurde von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA für die Herstellung von Lebensmittel- sowie Obst- und Gemüsebehältern aus 100 % Food-Grade r-PET autorisiert. Dank des geschlossenen Kreislaufs werden ein um 75.000 t geringerer CO2 Ausstoß erreicht.

sein, für die wir, dank unseres konzerninternen geschlossenen Kreislaufs, Wegbereiter sind.“ Mit den Tochterunternehmen AMP, ILIP und MP3 war die ILPA Group der erste Hersteller in Europa, der ein geschlossenes Kreislaufmanagement für das r-PET-Recycling betreibt. Seit 2012 verwaltet das Unternehmen seine Beschaffungsund Recycling-Kette gebrauchter Flaschen intern und verarbeiten ausschließlich intern recycelte r-PET-Flocken. Das bedeutet, dass jedes Verfahren sowie die einzelnen Schritte, von der Auswahl und Reinigung über das Mahlen und die Extrusion bis hin zur Herstellung neuer Lebensmittelverpackungen aus r-PET, intern gesteuert werden.

Wegbereiter in Sachen Recycling „Der Cloosed Loop ist ein wesentliches Element der Kreislaufwirtschaft“, so Zanichelli weiter. „Es ermöglicht uns, das gebrauchte Material nach den geltenden Normvorgaben von Anfang an auswählen und rückverfolgen zu können. Unser oberstes Ziel ist die Situation Punnet-2-Punnet-ILIP, ein vollständiger Kreislauf, in dem jede gebrauchte ILIP Schale dem Produktionszyklus wieder zugeführt wird und daraus ein neues Produkt entsteht. Eine vorbildliche Kette, die den CO2Foot-Print des gesamten Produktionsverfahren maßgeblich senkt, wie die Zahlen belegen.“

Heute sei ILIP in der Lage, Obstund Gemüseschalen aus recyceltem Kunststoff anzubieten, deren

Der Cloosed Loop ist ein wesentliches Element der Kreislaufwirtschaft” Roberto Zanichelli r-PET-Anteil je nach Kundenwunsch zwischen 85 % und 100 % liege, betonte Zanichelli. Darüber hinaus ist ILPA Group Mitglied der Thermoforming Working Group von Petcore Europe, einem Verband, der die vollständige PET-Kette in Europa vertritt und danach strebt, das Recycling von Schalen und Lebensmittelverpackungen aus PET und rPET zu fördern; sie gehört zu PSE – Pet Sheet Europe, eines 2016 eingerichteten Vereins der EuPC (European Plastics Converters), der sich für die Förderung der Verwendung von PET- und rPET-Verpackungen sowie deren Recycling einsetzt.  Halle 5.2, D-01

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ITALIEN SPECIAL

Verpackungen für Obst und Gemüse aus vollrecyceltem Kunststoff INFIA ►:Alessandro Mariani von Infia sprach mit dem Fruchthandel Magazin in Warschau, wo er derzeit seiner Arbeit als Export Manager nachgeht. Polen ist nur eines der über 80 Länder in fünf Kontinenten, in die die Gruppe aus Bertinoro (Emilia Romagna) Verpackungen aus Polyethylen für Obst und Gemüse Produkte exportiert. NCX Drahorad/Massimo Agostini

Nach den neuesten Schätzungen liegt der Umsatz von Infia bei über 100 Mio Euro und wächst. Wieviel davon macht der Auslandsmarkt aus? Etwa 80 % des Gesamtumsatzes wird im Ausland erzielt. Europa ist unser Hauptabsatzgebiet, während die restlichen 20 % unserer Geschäfte in Italien abgewickelt werden. Deutschland ist ein sehr wichtiges Land für uns und wir sind unter den Spitzenlieferanten für Verpackungen von Beerenfrüchten. Die Geschichte von Infia mit über 400 Angestellten in zwei Werken, in Bertinoro, Italien mit 135.000 m2 Gesamtfläche und in Valencia, Spanien sowie zwei Filialen in Großbritannien und der iberischen Halbinsel hat nach dem Krieg begonnen und ist geprägt von einer ständigen Suche nach Innovationen, die das Unternehmen in über 65 Jahren Tätigkeit zu einem weltweit bekannten Pionier der Branche gemacht hat. In den letzten fünf Jahren hat Infia durch den Kauf der ehemaligen Glasspack einen großen Schritt zur Weiterentwicklung gemacht. Dadurch stieg der derzeitige Produktionsstandort für Verpackungen aus Pet (Polyethylen und R-pet) auf über 30 | FRUCHTHANDEL

70.000 m2 Fläche. Ab 1. Juli 2018 haben wir die komplette Umstellung der Werke sowohl in Italien als auch in Spanien vorgenommen und produzieren nun 100 %-ig recycelte Verpackungen. Diese Wahl wurde vor sechs Jahren getroffen, noch bevor die europäische Gesetzgebung die Verpflichtung einführte, mit Efsa zertifizierten Vorgängen und speziellen Hochreinigungs-Anlagen Kunststoff zu produzieren. Infia stellt heute kein Problem mehr dar, sondern ist die Lösung des Problems. Alle anderen Betriebe des Sektors folgen uns und in zwei, drei Jahren wer-

Entwicklung wurden alle Produktionslinien von Pet in Italien und Spanien auf 100 %-ige Produktion von R-pet umgestellt. Diese Verpackungen verfügen über gleiche Transparenz und Widerstandsfähigkeit wie jene aus frischen Rohmaterialien. Gleichzeitig garantieren sie eine perfekte Nachhaltigkeit auf allen Ebenen. Seit rund einem Jahr stellen sich alle Recycler auf die von der EU befürwortete Kreislaufwirtschaft um. Der Umweltschutz und die Reduzierung von Lebensmittelabfällen sind die Grundwerte der Mission unseres Unternehmens. Das neue patentierte

Foto Infia

Was bedeutet dieser europäische Markt für Infia? Alessandro Mariani: Polen ist ein konsolidierter Markt. Hier verkaufen wir hauptsächlich Schalen zur Verpackung von Heidelbeeren und Tomaten. Wir arbeiten in Polen völlig autonom, obwohl Infia eine Abteilung des deutschen multinationalen Konzerns Klöckner Pentaplast ist.

Die Infia-Schalen sind im Lebensmitteleinzelhandel stark vertreten. den wir wahrscheinlich alle auf dem gleichen Niveau sein. Vorerst sind wir aber die einzigen mit einer Produktion von vollständig recyceltem Kunststoff. Wo beginnt das Recycling und wie funktioniert es? Wir haben auf einen geschloßenen Kreislauf gesetzt. Das meiste Material stammt von Flaschen. Mit großem Aufwand und Investitionen in Maschinen sowie Forschung und

System mit Seitenbelüftung der Schalen „F-concept” zum Beispiel, ermöglicht eine schnelle Vorkühlung des Produktes, wodurch der Reifeprozess verlangsamt wird und weniger Obst und Gemüse weggeworfen werden muss. Die Philosophie von Infia ist die Grundlage für das „Track and Trace”- Programm der Schalen und der „Linea Kit”, zur Vervollständigung einer Reihe von Artikeln, die zu den modernsten und vielseitigsten im Verpackungssektor gehören.  05 I 2019


future lab HALL 26

ON THE 2019 PROGRAMME • • • • •

Almonds in the blockchain DeepFruits – Intelligent harvesting Glashaus 3.0 - the digital revolution Sweet, sour, green and early. New pears. Thinking forward – Win-win for the entire supply chain

For details of the complete programme go to fruitlogistica.com > Events

The fresh produce trade is characterised by rapid change in every area of the industry. New varieties, new technologies, new logistical concepts, constantly changing consumer behavior, new environmental trends, and more. All these represent new challenges, and everyone needs to learn how best to deal with them. The Future Lab at FRUIT LOGISTICA presents ground-breaking products, projects, concepts, solutions and inspirational visions that will be important to the industry in two to five years’ time. At every stage of the value chain – from seed to point of sale. • • • •

Open forum in the exhibition halls 11 sessions of 30 minutes each over 3 days (6–8 February 2019) Free of charge to all visitors and exhibitors Simultaneous translation in English, French, German, Italian, Spanish

FRUCHTHANDEL MAGAZIN special reports on FRUIT LOGISTICA 2019: Issue 1/2019 to 6/2019 Fruchthandel Magazin Advertising Department: Tel +49-(0)211-9 91 04-40, Fax +49-(0)211-66 31 62, anzeigen@fruchthandel.de

Messe Berlin GmbH Messedamm 22 14055 Berlin, Germany Tel +49(0)30-3038-0 Fax +49(0)30-3038-2020 www.fruitlogistica.com fruitlogistica@messe-berlin.com


Die Farben

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