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Geschichten

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DECO

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Alicia Navarro - Fuerteventura

Ich ging an dem Spiegel vorbei. Das hatte ich schon unzählige Male getan, ohne ihn anzusehen, ohne mich anzuschauen... dieses Mal brachte mich das Bild dazu, stehen zu bleiben. Das war ich, die Jahre waren vergangen... Ich schaute mich um, es gab viele Dinge, in der Tat hatte ich viele Dinge, die die Räume füllten, durch die ich täglich ging. Zum ersten Mal dachte ich darüber nach, wie schwer es war, vorbeizugehen. Ich stolperte über die riesige Holzschnitzerei des chinesischen Fischers, ich bemerkte seine Fischkörbe, seine Angelrute, alles war sehr sperrig... als Folge davon hatte ich einen riesigen „blauen Fleck“ auf meinem Knie oder wo auch immer ich zufällig anstieß, wenn ich vorbeiging. Dann waren da noch die unzähligen Porzellanfiguren, die Zeit und Geduld erforderten, nicht nur um sie sauber zu halten, sondern auch um innezuhalten und sie zu betrachten, um mich daran zu erinnern, wie sie zu mir gekommen waren... Die schon gelesenen Bücher, die in ihrem „staubigen“ Zustand geblieben sind. Die Bestseller, die Bücher, die ich gekauft hatte und diejenigen, die mir Freunden geschenkt hatten, welche in ihnen die perfekte, phantasievolle Lösung sahen, um ihren Verpflichtungenanlässlich eines Geburtstags, des Weihnachtsfestes oder eines anderen unangenehmen Datums nachzukommen, die „obligatorisch“ sind.

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Im Laufe der Zeit füllten sich die Regale meines Bibliothekszimmers. Zuerst waren sie noch geordnet, dann begannen sie, so gut es ging, den immer knapper werdenden freien Platz gestellt zu füllen. Aber es gab auch die „anderen“, die interessanten, die ewigen... die einen eigenen Namen hatten. Die griechischen Wörterbücher mit ihren langen Erklärungen zum Aorist kamen mir immer schwierig und gleichzeitig interessant vor, die lateinischen Wörterbücher, die Synonymwörterbücher, das „obligatorische“ der Königlichen Akademie, das übrigens„geschrumpft“ ist. Früher war es ein riesiges und schweres Werk, für das man einen Tisch brauchte, um es zu konsultieren, wobei die Gefahr bestand, dass

Tales

sich die Hand wund schlug. Mir hat das von Maria Moliner immer besser gefallen.

Ich schätzte die kostbaren kleinen Gedichtbände besonders, die mir Franchy Roca, der traurige Dichter, im Alter von 15 Jahren geschenkt hatte. Die Messbücher mit ihren Federzeichnungen, die von meinen Großonkeln und Urgroßonkeln mit ihren „Ratschlägen“, wie man ein „guter Christ“ sein sollte, fast neu geschrieben wurden. So wurde dieser Raum, der mit Büchern vollgestopft war, zu einem „unantastbaren“ Ort, für den es schwer war, eine Lösung zu finden.

Jedes Buch war ein Kompendium von Erinnerungen. Es enthielt Sand vom Strand und, als Markierung, Servietten von der Strandbar sowie Parkscheine, Tankquittungen, Eintrittskarten für ein Sommerkino, und all das machte das Buch zu einem weiteren Speicher vergessener Erinnerungen...

Außerdem hatte ich die Angewohnheit, mehrere Bücher gleichzeitig zu lesen, wodurch meine Bibliothek ständig wuchs.

“The mirror and so many things”

Alicia Navarro - Fuerteventura

I walked by the mirror, as I had done countless times before, without looking at it, or my reflection... this time, what I saw made me stop, it was me, years had gone by... I looked around me, and there were many things, in truth, many objects were located in the spaces that I walked through every day. For the first time, I thought how complicated it was to walk through it all, I would bump into the enormous wooden sculpture of a Chinese fisherman, I looked at his fish baskets, and his fishing rod, it was a very voluminous sculpture... therefore, I would end up with an enormous bruise on the knee, or elsewhere depending how I bumped into it while walking by. Then, there were the countless porcelain figurines, which required a lot of time and patience, not only to keep them clean but also while I stopped to look at them to remember how they came into my life...

The books I had already read rested in the dust. The best-sellers, those I bought and others that friends had given me, as the perfect imaginative solution as a birthday or Christmas present, or any other occasion when a gift was expected.

As time went by, the shelves of my bookcase started getting filled up, first, they were arranged in order, then, they started being stacked up as best as possible, with less and less room available, but, is there were also the others... the interesting ones, the eternal ones... those that didn’t have a proper name. The Greek dictionaries, with their long explanation of Aorist, which always seemed complex to me, but interesting, the dictionaries of Latin, synonyms, and the unavoidable one of the Royal Academy, which had reduced in size, as it used to be a tremendous and heavy volume that required a table when you wanted to look something up, otherwise, you ended up with a very sore hand. Personally, I always preferred María Moliner’s dictionary.

I particularly loved the beautiful little poetry books that Franchy Roca, the sad poet, had given me when I was 15 years old. The missals with their drawings made with a nib pen, almost rewritten by my great uncles with their advice, like a “guide” on how to be a “good Christian”. And this is how this space, crammed with books, became a sacred space, almost impossible to sort out. Each book contained memories, sand from the beach and as a bookmark, there would be napkins from the beach “chiringuito”, or parking tickets, fuel receipts, and cinema tickets, which turned the book into the keeper of forgotten memories...

Und ich rede noch nicht einmal von meinen Sammlungen von unnützen Dingen, leeren Pralinenschachteln, Anstecknadeln, Schlüsselanhängern, Kugelschreibern und Papierservietten, die neben den angemessenen Sammlungen von Briefmarken, Münzen und Geldscheinen Spaniens, die später zu denen Europas und schließlich der Welt wurden, existierten. Zu diesem Zeitpunkt hatte mein Umfeld bereits einen Punkt der totalen und unangenehmen Überlastung erreicht. Mein gutes Gedächtnis erlaubte es mir damals nicht, Bücher erneut zu lesen, so dass ich weiterhin große Mengen anschaffte.

Ich lese immer noch Bücher aus Papier, obwohl es in meiner Jugend bereits Computer gab. Wenn ich lese, füge ich der Geschichte des Buches die Empfindungen hinzu, die ich beim Berühren der Seiten wahrnehme, die Art des Papiers, die Tinte und ihren Geruch frisch aus dem Drucker, als sie noch neu waren, das Geräusch beim Umblättern der Seiten....

Kurz gesagt: Ich bin immer noch von Büchern umgeben...

To top it all, I used to read more than one book at a time, which meant that my bookcase was significantly growing.

I won’t even tell you about my collections of useless things, empty sweet boxes, pins, keyrings, pens and paper napkins, all this cohabited with the more reasonable collections of stamps, coins and banknotes from Spain, then Europe and finally, the rest of the world. My surroundings had now become totally overcrowded and inconvenient. My good memory did not allow me to reread books, which means that I kept on purchasing many of them.

I am still a paper book reader, although when I was younger computers already existed. When I read, I add to the book’s history, the sensations I get from touching the pages, the type of paper, the ink and its smell when the book was new, just out of the printers, the sound of the pages being turned...

In fact, I am still surrounded by books...

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