Anfängerfehler beim Investieren vermeiden Text: Julia Ptock
Der richtige Umgang mit Geld will gelernt sein. Das gilt sowohl für den Alltag als auch für Investments. Denn unsere in Kindheit und Jugend gemachten Erfahrungen und antrainierten Gewohnheiten beeinflussen uns mehr, als uns lieb ist. Bevor du mit dem Investieren anfängst, solltest du herausfinden, wie gut du dich und deinen Umgang mit Geld kennst. Dabei geht es auch darum, die eigenen Gewohnheiten zu hinterfragen und diese gegebenenfalls zu ändern. Was sind Gewohnheiten? Unter Gewohnheiten werden automatisierte Verhaltensmuster, die wir durch Erfahrung und permanentes Wiederholen erlernt haben, verstanden. In unserem Hirn gibt es zwei Regionen, die für die Entscheidungen, ob wir unbewusst und damit automatisiert oder bewusst, aktiv und selbstbestimmt handeln. Das sind die Basalganglien und der präfrontale Kortex. Die automatisierten Gewohnheiten – quasi unser Autopilot – sitzen in den
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Basalganglien. Der präfrontale Kortex befähigt uns hingegen dazu, bewusst Entscheidungen zu treffen und steuert das langfristige Abwägen. Das Ärgerliche dabei: Der präfrontale Kortex ermüdet ziemlich schnell. Und das führt wiederum dazu, dass insbesondere in Stresssituationen oder wenn es uns nicht gut geht, die Basalganglien das Steuer wieder übernehmen.
Um langfristig schlechte Gewohnheiten abzutrainieren und neue, gesunde Gewohnheiten zu etablieren, musst du zuerst deine finanziellen Fehler identifizieren. Ist das geschafft, kannst du jeden Tag kleine Schritte unternehmen, um diese loszuwerden. Fabit, dein Coach
für den besseren Umgang mit Geld, hilft dir dabei. Die Fabit-App unterstützt dich mit wöchentlichen Challenges, dir nachhaltig ein gesünderes finanzielles Verhalten anzueignen. Langfristig verbesserst du so deine finanziellen Gewohnheiten. Was bedeutet das jetzt für dich und deine Finanzen? Wenn du in Stresssituationen eher zu Impulshandlungen neigst, wird sich das auch aufs Investieren auswirken. Ein Beispiel: Du hast dein Geld an der Börse in Aktien investiert. Plötzlich sackt der Kurs ab und in dir wächst die Angst, dass du dein komplettes Geld verlieren könntest. Also verkaufst du lieber, um zu retten, was noch zu retten ist. Kurzfristiges Handeln und blinder Aktionismus sind allerdings Gift für dein Investment. Aber keine Sorge, du bist nicht allen. Vielen Privatanlegern fehlt oftmals die Ruhe und Gelassenheit, ihre Unternehmensanteile auch bei einem fallenden Aktienkurs zu halten. Wie gut kennst du dich selbst? Wenn du für dich selbst den Plan gefasst hast, dein Geld an der Börse zu investieren und dir die notwendigen Grundkenntnisse angeeignet hast, ist das ein guter erster Schritt. Doch bevor es richtig losgeht und du dir dein Investmentportfolio zusammenstellst, solltest du deine Gewohnheiten und Risikopräferenzen noch mal umfassend hinterfragen. Das ist wichtig, da du darauf aufbauend deine Anlagestrategie entwickelst und passende Investmentprodukte auswählst.
Nachfolgend zwei Beispiele, die dir zeigen, wie sich deine Gewohnheiten auf dein Börseninvestment auswirken können. Neigst du zu Impulshandlungen? Bei impulsiven Handlungen geht es vor allem um Emotionen und Ängste. Du kannst beispielsweise Impulskäufe reduzieren, indem du für dich selbst Regeln aufstellst. Warte lieber mit der EntscheiFUNDSCENE 01/2022