Was sind (NFTS) Non Fungible Tokens? Text: Arno Lampmann & Alexander Lindl
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as 2017 mit süßen Katzencartoons, den Cryptokitties begann, hat sich mittlerweile zum Millionengeschäft entwickelt. Die bereits erzielten Erlöse im Rahmen von Transaktionen mittels Non Fungible Tokens (NFTs) erreichen bisweilen Verkaufsrekordsummen in unvorstellbaren Höhen. So verkaufte der Twittergründer Jack Dorsey seinen ersten Tweet für 2,9 Mio. $, die NBA veräußerte Videos von besonders spektakulären Dunks z.B. von LeBron James, der für 200.000 $ weiterverkauft wurde und der Digital Artist Beeple verkaufte eine Bildcollage „Everydays: the First 5000 days“ für umgerechnet ca. 69,3 Mio. $. Die Anwendungsmöglichkeiten sind schier unerschöpflich. Auch immer mehr Prominente, wie Christiano Ronaldo oder Kings Of Leon, sind bereits in den Handel mit NFTs eingestiegen. So beläuft sich das Marktvolumen für das erste Halbjahr 2021 auf 2,5 Mrd. $.
Technische Grundlagen Bei Non Fungible Tokens (NFTs) handelt es sich um kryptographische Tokens, wobei Kryptotoken allgemein einen Wert, einen Anspruch oder ein Recht
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Was 2017 mit süßen Katzencartoons, den Cryptokitties begann, hat sich mittlerweile zum Millionengeschäft entwickelt.
Doch was genau sind „NFTs“? Was für Möglichkeiten bieten diese und wie sind sie rechtlich einzuordnen? Der folgende Artikel beschäftigt sich zunächst mit NFTs im faktischen Sinne und wie diese „funktionieren“.
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darstellen. Grundsätzlich basieren Kryptotoken überwiegend auf der Distributed-Ledger-Technologie deren mitunter bekannteste Ausprägung die Blockchain ist. Diese stellt eine Datenbank vergleichbar mit einem Register dar, in welcher die Kryptotoken als spezifischer Datensatz abgebildet sind. Die Blockchain setzt sich aus mehreren miteinander verknüpften Datenblöcken zusammen. Diese Datenblöcke stellen Datenbankeinträge dar, die zunächst jeweils Informationen insbesondere in Form des den Kryptotoken repräsentierenden, verschlüsselten, also manipulationssicheren, Datensatzes inklusive Informationen, wie insbesondere den sog. öffentliche Schlüssel (eine Art Kontonummer des Wallets des jeweiligen Inhabers), der dem jeweiligen Token die derzeitige Inhaberschaft zuordnet, enthalten. Zusätzlich enthält ein solcher Datenblock auch einen Verweis auf den jeweils vorangegangen Block, der sich wiederum aus den spezifischen Daten des vorhergehenden Blocks zusammensetzt. Die dadurch entstehende „Verstrickung“ zwischen den jeweiligen Blöcken führt dazu, dass diese untrennbar miteinander verbunden sind und auf der Blockchain eine manipulationssichere Aneinanderreihung von Blöcken entsteht. Neue Blöcke entstehen dadurch, dass bei einer Tokentransaktion, der den Token repräsentierende Datensatz auf der Blockchain dem Empfänger neu zugeordnet wird, indem dessen neue Inhaberschaft anhand verschlüsselter spezifischer Tansaktionsinformationen, wie z.B. dem Zeitpunkt der Transaktion und dem öffentlichen Schlüssel des neuen Inhabers etc., der „Blockkette“ angehangen wird. So entsteht bei jeder Tokentransaktion ein neuer einzigartiger Block, sodass die Blockchain die gesamte Transaktionshistorie lückenlos dokumentiert. Die Kontrolle der auf der Blockchain hinterlegten Informationen erfolgt durch ein dezentrales sogenanntes „Peer-to-Peer-Netzwerk“. Im Gegensatz zu herkömmlichen zentral geführten Registern, wie dem vom Grundbuchamt geführten Grundbuch, werden Kopien dieser Datenbank auf verschiedenen Servern von mehreren Nutzern dezentralisiert gespeichert. Neue Transaktionen werden dort nur hinterlegt, wenn die Mehrheit der „kontFUNDSCENE 01/2022