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Titelstory: Wir sehen uns in der Verantwortung
Wir sehen uns in der Verantwortung
Die Stuttgarter sieht sich nicht nur in den Bereichen ESG bzw. Nachhaltigkeit in der Pflicht, mit neuen Produkten und Konzepten ihre Makler und Vermittler zu unterstützen. Ralf Berndt, Vorstand der Stuttgarter Lebensversicherung a. G. über die GrüneRente, SustainableFinance-Strategien, die neue Transparenzverordnung, performance+, FONDSPiLOT und bAV.
finanzwelt: Herr Berndt, Sie sind bereits seit 2013 als einer der Pioniere mit Ihrer GrüneRente im Markt. Was war der Grund, sich im Bereich nachhaltiger Altersvorsorgeprodukte zu positionieren, und auch so früh schon? Ralf Berndt» Die geschätzten Schäden der Erderwärmung bis 2060 liegen je nach Szenario zwischen 20 und 72 Bio. USDollar. Die Bilder dazu – Waldbrände, Dürrekatastrophen oder verheerende Überschwemmungen – sind uns präsent. Laut Statista sehen bereits 80 % der Deutschen Klimaneutralität als wichtigste Herausforderung der kommenden Jahre. Die Vereinten Nationen, die EU sowie nationale Aufsichtsbehörden haben längst reagiert und die Wirtschaft verpflichtet, den Schutz der Umwelt sicherzustellen. Entsprechende Ziele, Anforderungen und Regelungen finden sich in der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen und dem Pariser Klimaabkommen. Der „Green Deal“ der EU-Kommission konkretisiert die Ziele und stellt sie in einen größeren Zusammenhang, damit Europa bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent wird. Dreh- und Angelpunkt nachhaltigen Handelns ist der Erhalt unserer Umwelt. Und gleichzeitig sollen Armut verhindert, hochwertige Bildung sowie Gesundheit und Wohlergehen gefördert werden. Neben denen der Umwelt – Environment – spielen deshalb auch soziale Aspekte – Social – und die einer guten Unternehmensführung – Governance – eine Rolle. Nicht erst seit Fridays for Future richten immer mehr Menschen ihr Leben danach aus, die Umwelt zu schützen und sozial-ethische Aspekte in ihrem privaten und beruflichen Verhalten zu verankern. Und „Grüner Leben“ gilt auch für die Altersvorsorge. Das haben einige Vermittler sehr früh erkannt. Wir waren in der glücklichen Lage, engen Kontakt zu diesen First Movern zu pflegen. Überzeugt davon, dass dies ein richtiger und zukunftsweisender Weg ist, haben wir dann unsere GrüneRente entsprechend positioniert.
finanzwelt: Wenn Sie Bilanz ziehen – wie erfolgreich sind Sie mit der GrüneRente? Berndt» Laut Umweltdialog 2020 halten es rund 60 % aller Kunden für wichtig oder sehr wichtig, dass Versicherer nachhaltige Produkte anbieten. Und das spiegelt sich auch in unseren Geschäftsergebnissen: Die GrüneRente hat mittlerweile einen Anteil von rund 20 % im Neugeschäft erreicht – Tendenz steigend. Und eine besonders große Nachfrage stellen wir im Bereich der betrieblichen Altersversorgung fest. Mit der GrüneRente runden viele Unternehmen ihre CSR-Strategie ab. Neben der Qualität unserer Produkte überzeugt auch die freiwillige und regelmäßige Prüfung durch das Institut für nachhaltiges, ethisches Finanzwesen, kurz INAF e. V. Vermittler und Kunden schätzen die Vertrauenswürdigkeit und Ernsthaftigkeit der Stuttgarter. Transparenz und Dialog spiegeln sich darüber hinaus in unserem jährlich erscheinenden Anlagebericht: Hier veröffentlichen wir unsere Nachhaltigkeitskriterien, Umsätze und Kapitalanlagen. Neben dem geschäftlichen Erfolg freuen wir uns darüber, dass auch die unabhängigen Experten von Morgen & Morgen sowie vom Institut für Vorsorge- und Finanzplanung IVFP überzeugt sind: Morgen & Morgen hat gleich zwei unserer GrüneRente-Tarife mit dem
„Sustainable Award in Finance“ ausgezeichnet. Und das IVFP vergab im ersten Fondspolicen-Nachhaltigkeits-Rating die Note „exzellent“ in beiden Bewertungskategorien. Der von der Bundesregierung eingesetzte Beirat für nachhaltige Finanzen unterstützt bei der Ausarbeitung und Umsetzung einer Sustainable-Finance-Strategie. Das Bundesministerium für Finanzen hat Die Stuttgarter mit meinem Vorstandskollegen Dr. Guido Bader in das 2019 eingesetzte Gremium berufen. In der Folge all unserer bisherigen Aktivitäten war es dann nur konsequent, dass wir seit 2020 als Gründungsmitglied der „Initiative Nachhaltigkeit in der Lebensversicherung“ gemeinsam mit dem infinma Institut und weiteren Marktteilnehmern das Thema Nachhaltigkeit in der Finanzbranche noch weiter forcieren.
finanzwelt: Wie sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen? Was kommt auf die Versicherer und auf die Vermittler zu? Berndt» Im Finanzdienstleistungsbereich regelt die Transparenzverordnung, wie Anbieter und Vermittler darüber zu informieren haben, inwiefern sie Nachhaltigkeitskriterien bei ihren Investitionsentscheidungen und in der Beratung berücksichtigen. Diese Informationen sollen die Kunden bei ihrer Anlageentscheidung unterstützen und langfristig zu einer verstärkten Einbeziehung von Nachhaltigkeitsüberlegungen bei der Kapitalanlage führen. Die Transparenzverordnung ist bereits zum 10. März 2021 in Kraft getreten. Ab voraussichtlich 2022 werden Vermittler dann auch durch die Vertriebsrichtlinie IDD und die Finanzmarktrichtlinie MiFID der Europäischen Union verpflichtet, die Wünsche und Anforderungen der Kunden bezüglich Nachhaltigkeit im Beratungsgespräch konkret zu erfragen. Das heißt, alle Marktteilnehmenden – Anbieter wie Vermittler – sind gefordert, Nachhaltigkeit in ihren Geschäftsaktivitäten zu verankern.
finanzwelt: Ein Schritt in die richtige Richtung, oder? Berndt» Die Stuttgarter als Anbieter von Altersvorsorgeprodukten hält dies für richtig und wichtig. Und das Interesse auf der Seite der Vermittler ist groß. Das sehen wir längst an den Teilnehmerzahlen der von uns in den letzten Jahren angebotenen Seminaren in diesem Bereich. Und deshalb starten wir mit unseren „Grüne-Themen-Wochen“ ab Mitte April erneut eine breit angelegte Informations-Offensive. Gemeinsam mit renommierten Branchen-Experten informieren wir zum Thema Nachhaltigkeit in der Altersvorsorge. Interessierten Geschäftspartnern stellen wir die gesetzlichen Rahmenbedingungen, Produkte oder Tipps
aus der vertrieblichen Praxis im Rahmen von Newslettern oder kostenlosen Online-Seminaren vor.
finanzwelt: Aspekte der Nachhaltigkeit spielen zunehmend eine Rolle. Und gleichzeitig steht die private und betriebliche Altersvorsorge in Zeiten von Niedrig- und Negativzinsen vor großen Herausforderungen. Müssen sich die Kunden hier daran gewöhnen, teilweise oder ganz auf Rendite zu verzichten? Berndt» Richtig, ist, dass im Zuge der Niedrig- und Negativzinsphase lieb gewonnene Produkte wie „Klassik“-Tarife keine ausreichende Rendite mehr erzielen – unabhängig davon, ob es sich um nachhaltige oder grüne Angebote handelt oder nicht. Und deshalb sind sie bereits in den Hintergrund gerückt. Heute haben Kunden dann die Chance auf Rendite, wenn sie sich für kapitalmarktorientierte Angebote wie Index- oder Fondspolicen entscheiden. Und viele sind bereits überzeugt und haben einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen. Kapitalmarktorientierte Produkte stellen mittlerweile mehr als 70 % unseres Neugeschäftsanteils dar. Gleichzeitig sehen wir, dass Kunden beim Abschluss einer Fonds- oder Indexrente nach wie vor zögern. Sie haben Angst vor finanziellen Verlusten – eine Vorstellung, die fest in den Köpfen steckt. Aufklärung ist gefragt. Und auch hier sehen wir uns – wie beim Thema Nachhaltigkeit – in der Verantwortung, unsere Vermittler zu unterstützen. Im Zuge der Einführung unserer neuen Fondsrente performance+ Anfang dieses Jahres haben wir ein Schulungsangebot für freie Vermittler umgesetzt. Unser Ziel war es aufzuzeigen, wie Vermittler auch in Zeiten von Null- und Negativzinsen mit kapitalmarktorientierten Produkten in der Kundenberatung überzeugen und damit einen wichtigen Beitrag für einen finanziell sorgenfreien Ruhestand ihrer Kunden leisten können. Die Resonanz war enorm. Mit fast 2.000 Teilnehmern wurde deutlich: Die Nachfrage und damit der Informationsbedarf ist groß.
finanzwelt: Inwiefern bieten kapitalmarktorientierte Produkte noch Garantien? Berndt» Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen ist, dass jede Garantie das Renditepotenzial reduziert. Und dieser Effekt ist umso stärker ausgeprägt, je niedriger die Zinsen sind. Daher war es noch nie so wichtig wie heute, sich auf diejenigen Garantien zu beschränken, die für den individuellen Bedarf des Kunden tatsächlich von Bedeutung sind. Die wichtigste Garantie für alle ist die Zahlung einer lebenslangen Rente. Darüber hinaus wünschen sich viele Kunden eine Beitragsgarantie zum Rentenbeginn. Je geringer diese Garantie ist, desto höher sind die Renditechancen. Vor diesem Hintergrund sind vor allem diejenigen kapitalmarktorientierten Lösungen wie Fonds- oder Hybridpolicen zunehmend von Interesse, bei denen die Kunden die Gewichtung zwischen Renditechancen und Garantien nach ihren Bedürfnissen festlegen können. Die Stuttgarter beantwortet dies mit ihrer neuen Fondsrente performance+. finanzwelt: Die Zahlung einer lebenslangen Rente ist ein gewichtiges Argument für ein Versicherungsprodukt. Welche Argumente sprechen außerdem für ein kapitalmarktorientiertes Produkt im Versicherungsmantel – zum Beispiel im Vergleich zu einem Fondssparplan? Berndt» Neben einer lebenslangen Rente bieten Altersvorsorgeprodukte im Versicherungsmantel Kosten- und Steuervorteile. Die Kostenvorteile bei unseren Verträgen gründen darin, dass wir gegenüber den Fondsgesellschaften als institutioneller Investor auftreten und damit Zugang zu günstigeren Fonds für unsere Versicherungskunden haben. Hinzu kommt, dass der im Rahmen eines Fondssparplans übliche Ausgabeaufschlag entfällt. Steuervorteile ergeben sich im Falle von Umschichtungen der Fonds und der Auszahlung des Vertrags.
finanzwelt: Sie haben Ihre neue Fondsrente performance+ angesprochen. Was hat Sie dazu motiviert, dieses
Produkt in den Markt zu bringen und wodurch zeichnet sich dieses Produkt im Vergleich zu den Angeboten Ihrer Wettbewerber aus? Berndt» Produktinnovation ist der Motor jedes wirtschaftlichen Wachstums. Und wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit – wie es Josef Neckermann einmal sagte, auch wenn ihn sein Leitmotiv eingeholt hat. Deshalb passen wir unser Angebot seit jeher an die Bedarfe des Marktes und damit an die der Kunden an. Kundenorientierung schreiben wir auch in der Produktentwicklung ganz groß. Im Jahr 2011 haben wir die fondsgebundene Rente ohne Garantie (invest) um eine fondsgebundene Rente mit Garantie erweitert: mit performance-safe, einem Drei-Topf-Hybrid-Produkt, sind wir erfolgreich in den Markt gestartet. performance-safe zeichnet sich durch eine große Flexibilität bezüglich der Anpassung an sich ändernde Lebensumstände und attraktive Renditechancen aus. 2016 folgte die nächste Produktinnovation mit index-safe, einer Rente mit Indexbeteiligung. Im Januar dieses Jahres haben wir die Investrente und performancesafe durch die neue Fondsrente performance+ abgelöst.
finanzwelt: Was ist bei der performance+ anders? Berndt» performance+ ist ein dynamisches Zwei-Topf-Hybrid-Produkt und eines der einfachsten, chancenreichsten und flexibelsten Vorsorgekonzepte am Markt. Denn performance+ investiert sowohl in das Sicherungsvermögen als auch in Fonds. Dadurch haben die Kunden die Möglichkeit, den Fokus entweder mehr auf Sicherheit oder mehr auf Renditechancen zu legen. Das Produktkonzept erlaubt die Wahl unterschiedlicher Beitragsgarantien. Beispielsweise können Kunden bei der BasisRente und der Privatrente eine Beitragsgarantie zwischen 80 % und 0 % festlegen. Unabhängig von der Garantiehöhe fließt bei laufender Beitragszahlung der Sparanteil in der Anfangszeit zu 100 % in die Fondsanlage. Für Kunden bedeutet das mehr Chancen auf ein schnelleres Vermögenswachstum, egal, welche Beitragsgarantie
sie gewählt haben. Auch die Fondsanlage lässt sich entsprechend der eigenen Vorsorgebedürfnisse gestalten. Die Experten der Stuttgarter haben 130 Fonds für die Kunden zur Auswahl zusammengestellt. Diese Fonds eignen sich besonders für den langfristigen Horizont einer Altersvorsorge. Und das Spektrum ist breit: von konservativ bis risikofreudig über verschiedene Branchen und Themen wie Gesundheit oder erneuerbare Energien. Dabei liegt ein großer Fokus auf nachhaltigen Fonds. Zudem ist ein hohes Maß an Flexibilität während der Vertragslaufzeit gewährleistet, denn performance+ lässt sich an die jeweils aktuellen Lebensumstände anpassen. Sowohl index-safe als auch performance+ gibt es für alle Schichten und auch als ‚grüne‘ Variante.
finanzwelt: Das klingt attraktiv und gleichzeitig anspruchsvoll. Wie unterstützen Sie Ihre Vermittler in der Beratung und Vertragsverwaltung? Berndt» Die Beratung kapitalmarktorientierter Produkte ist grundsätzlich ohne Frage komplex und zeitintensiv. Und die gestiegenen gesetzlichen Anforderungen im Zuge der Vertriebsrichtlinie IDD (Insurance Distribution Directive) machen die Beratung fondsgebundener Produkte noch anspruchsvoller. Der Vermittler muss für seine Kunden ein individuelles Anlegerprofil ermitteln. Dafür muss er Risikobereitschaft, finanzielle Verhältnisse, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Anlageziele abfragen – und ein dazu passendes Fondsportfolio zusammenstellen. Nach Vertragsabschluss gilt es, die Fonds regelmäßig zu überwachen und sie gegebenenfalls während der Vertragslaufzeit anzupassen. Für die Beratung ihrer Fondsprodukte bietet Die Stuttgarter mit dem RoboAdvice-Tool FONDSPiLOT bereits seit Anfang 2020 Entlastung für den Vermittler. Der FONDSPiLOT unterstützt bei der bedarfsgerechten Beratung zu reinen Fondspolicen und Hybridprodukten. Der Vermittler kann erstens das digitale Beratungstool des FONDSPiLOT für die systemgesteuerte Ermittlung eines Anlegerprofils seines Kunden nutzen. Im Zuge dessen erhält er einen Vorschlag für ein passendes, gemanagtes Portfolio und muss sich keine Sorgen darüber machen, die für seinen Kunden passenden Fonds zu finden. Anschließend steuert der FONDSPiLOT das gewählte Portfolio automatisch mit SAM, dem Stuttgarter Automatischen Management: Ein einzigartiger Algorithmus, den wir speziell für den langfristigen Anlagehorizont einer Altersvorsorge entwickelt haben und für den Kunden kostenlos ist. Seit Januar 2021 beinhaltet der FONDSPiLOT auch gemanagte ESG-Portfolios, die die Nachfrage im Bereich der nachhaltigen Altersvorsorge bedienen.
finanzwelt: Robo-Advice-Angebote wie der FONDSPiLOT zeigen: Die Digitalisierung hat bereits Einzug in den Beratungsalltag gehalten. Welche weiteren Angebote bieten Sie Ihren Vermittlern? Berndt» Marktdynamik, Gesetzesnovellen und Verbraucherschutz stellen die gesamte Versicherungsbranche und damit auch die Vermittler vor große Herausforderungen. Solvency II sowie zahlreiche Regulierungen sind hierbei Themen, die die Unternehmen als Anbieter von Finanzdienstleistungen respektive von Versicherungsprodukten auch die nächsten Jahre beschäftigen werden. Die EU-Vermittlerrichtlinie hat maßgeblichen Einfluss auf den Arbeitsalltag unserer Vermittler. Deshalb ist es uns wichtig, eine Vielzahl unterschiedlicher Angebote zu unterbreiten, die einen Beitrag zur allgemeinen Erleichterung und Effizienzsteigerung leisten. Dazu gehört die E-Signatur und längst schon engagieren wir uns in der Umsetzung der BiPRO-Normen – sowohl die Anzahl der umgesetzten Normen als auch die Tiefe der Umsetzung einzelner Normen betreffend. Darüber hinaus haben wir ein Endkundenportal entwickelt, das von unseren Geschäftspartnern genutzt werden kann. Und im Bereich der betrieblichen Altersversorgung stellen wir Arbeitgebern mit unserem Betriebsrentenmanager ein Portal zur Verwaltung der Verträge zur Verfügung. Gleichwohl – und das ist wichtig: Alle Untersuchungen und Befragungen kommen zu dem Ergebnis, dass Kunden im Bereich der Altersvorsorge aufgrund der Komplexität des Themas nach wie vor eine persönliche Beratung bevorzugen. Digitale Angebote sind Werkzeuge für die Vermittler. Und gerade jetzt in der Corona-Pandemie erweisen sich solche Vermittler als sehr robust, die ihr Unternehmen umfänglich digitalisiert haben, einschließlich Videoberatung. Sie können die Beratung ohne physische Präsenz weiterführen – „berührungslos“.
finanzwelt: Neben kapitalmarktorientierten Produkten – in welchen Bereichen sehen Sie den größten Kundenbedarf und welche Chancen bieten sich daraus für Vermittler? Berndt» Viele Studien belegen, dass Sicherheit nach wie vor einer der zentralen Werte der Deutschen ist. Und im Zuge von Corona ist das Bedürfnis nach finanzieller Absicherung gewachsen. Das zeigt der aktuelle Deutschlandtrend des Deutschen Instituts für Altersvorsorge. Neben der Altersvorsorge spielt insbesondere auch die finanzielle Absicherung des Einkommens durch eine Berufsunfähigkeits- oder eine Grundfähigkeitsversicherung eine Rolle. Hier sind wir mit unserem „easi“-Konzept nach einem Relaunch im Sommer letzten Jahres erfolgreich neu durchgestartet.
finanzwelt: Gibt es weitere Themen, die Sie für besonders relevant halten? Berndt» Ja, die betriebliche Altersversorgung. Sie ist sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer steuerlich besonders attraktiv. Hier wissen wir, dass die Potenziale noch längst nicht ausgeschöpft sind. Und dies gilt insbesondere für kleinere Unternehmen und Unternehmen mittlerer Größe. Zu Beginn der Pandemie haben wir einen deutlichen Einbruch verzeichnet. Die Personalabteilungen der Unternehmen hatten alle Hände voll zu tun, den Geschäftsbetrieb mit Homeoffice und allem was dazu gehört, aufrecht zu erhalten. Und bereits in der zweiten Hälfte des letzten Jahres konnten wir eine Erholung beobachten. Die weitere Entwicklung der Pandemie und damit verbunden der Wirtschaft wird maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der betrieblichen Altersversorgung haben. Ungeachtet dessen halten wir das Thema hoch und unterstützen unsere Partner mit einem Team hochqualifizierter Experten. (lvs)