finanzwelt Ausgabe 03 / 2014

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LIPPER

FUND AWARDS 2014 GERMANY

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1,15 %. TER (Total Expense Ratio) per 31.12.2013: Gesamtkosten (ohne Transaktionskosten), die dem Fondsvermögen im letzten Geschäftsjahr belastet wurden. 2 Lipper Fund Awards: Platz 1 „Mixed Asset EUR Conservative – Europe“ über 10 Jahre, 18.2.2014. Finanzen uro Fund Award: Platz 1 „Mischfonds überwiegend Renten“ über 10 Jahre, 29.1.2014. Morningstar RatingTM, Stand 31.1.2014. Ein Ranking, K APITAL+ Rating oder eine Auszeichnung ist kein Indikator für die künftige Entwicklung und unterliegt VerändeZEITREISE rungen im Laufe der Zeit. Investieren birgt Risiken. Der Wert einer Anlage und Erträge daraus können sinken oder steigen. Investoren erhalten den investierten Betrag eventuell nicht in voller Höhe zurück. Kapital Plus ist ein nach deutschem Recht gegründetes offenes Investmentvermögen. Der Wert von Anteilen von auf die Basiswährung lautenden Anteilklassen des Teilfonds kann einer erheblich erhöhten Volatilität unterliegen. Diese kann sich von der Volatilität anderer Anteilklassen unterscheiden. Investmentfonds sind möglicherweise nicht in allen Ländern oder nur für bestimmte Anlegerkreise verfügbar. Tagesaktuelle Fondspreise, Verkaufsprospekte, Gründungsunterlagen, aktuelle Halbjahres- und Jahresberichte und wesentliche Anlegerinformationen in Deutsch sind kostenlos beim Herausgeber per Post oder Download unter der Adresse www.allianzgi-regulatory.eu erhältlich. Dies ist eine Marketingmitteilung, herausgegeben von Allianz Global Investors Europe GmbH, www.allianzgi.de, einer Kapitalverwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, gegründet in Deutschland; Sitz: Bockenheimer Landstr. 42–44, 60323 Frankfurt a. M., Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt a. M., HRB 9340; zugelassen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (www.bafin.de). Stand: März 2014.

Verstehen. Handeln.


EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser, „Es muss sich alles ändern, damit es so bleibt, wie es ist“, sagt Fürst Salina im „Il Gattopardo“ von Lampedusa. Das Zitat passt zu der jetzt wohl endlich zu ihrem Ende gekommenen Diskussion um die Provisionsdeckelung, um die Offenlegung von Provisionen und um die provisionsbasierte Beratung insgesamt. Sicher wird es im LV-Universum Veränderungen geben, es ist jedoch davon auszugehen, dass die Produktgeber auch weiterhin für Kunden und Finanzdienstleister eine attraktive Produktpalette bereitstellen können. Die Herausforderungen, die sich dem LV-Vertrieb aktuell stellen, haben wir in dieser Ausgabe für Sie herausgearbeitet. Außerdem zeigen wir Ihnen die Möglichkeiten auf, die sich im vertrieblich attraktiven Bereich bAV und bKV für Sie bieten. Wir beleuchten den weiterhin hoch attraktiven Bereich der Immobilie als Kapitalanlage auch unter den wichtiger werdenden Aspekten der Erschwinglichkeit und wertbewahrender energetischer Aspekte. Im Bereich Sachwertanlagen finden Sie einen Überblick über die derzeit aktuellen Sachwertanlagen in Rechtsmänteln abseits der KG, aber auch einen Ausblick auf die aktuell neu kommenden AIFs. Der Investmentbereich hält für

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Sie die Chancen in Europa, aber auch solche, die sich durch die Veränderungen in China bieten, bereit. Brandaktuell: als Undercover-Reporter waren wir für Sie auf der FuBus-Gläubigerversammlung. Sie erfahren exklusiv Fakten von einer Versammlung, auf der die Presse gar nicht sein durfte; am Ende unserer Reportage werden Sie wissen, warum. Fürst Salina war klar, dass sich alles ändern musste, weil … „sonst erfinden die Kerle gar am Ende die Republik“, … die sein Untergang gewesen wäre. Auch wir, in Beratung, Vermittlung, Vertrieb und in der Finanzdienstleistung allgemein, werden noch so manche Änderung hinnehmen müssen, uns sogar an die Spitze sinnvoller Veränderungen stellen müssen, damit die Welt der Finanzdienstleistung bestehen bleibt und nicht von staatlich regulierten Stellen aufgesogen wird. Im Sinne des auch zukünftig optimal beratenen Kunden und im Sinne aller Finanzdienstleister – lassen Sie uns die anstehenden Veränderungen positiv mitgestalten! Ihr Christoph Sieciechowicz

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INHALT

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15 finanzwelt Convention „Pflege“ – Informationen aus erster Hand

92 Europafonds – Alte Liebe rostet nicht

Am 18. September 2014 findet die finanzwelt Convention „Pflege“ statt. Hochkarätige Experten aus der Versicherungswirtschaft und der Pflegeimmobilien-Branche bringen Sie in Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen auf den neuesten Stand und liefern Ihnen sofort umsetzbare Verkaufsunterstützung für Ihren direkten Erfolg

Investoren setzen auch nach dem anhaltenden Boom in den vergangenen zwei Jahren auf Aktien. An den Emerging Markets haben sie sich in jüngster Vergangenheit manchmal die Finger verbrannt. Europäische Titel laufen gut. Hier lohnt sich wegen des Bewertungsniveaus gezieltes Stock Picking.

46 New Energy – Neues vom EEG

108 Die Reportage – Tanz derVampire?

Nach der Reform des EEG, das eine Senkung der Einspeisevergütung bringt, werden von den Anbietern der Solarfonds Altanlagen entdeckt. Der Blick der Windfondsinitiatoren geht verstärkt ins Ausland. Neben Frankreich sind Polen, Finnland und Großbritannien attraktive Investitionsstandorte.

Eine der größten Anlagepleiten Deutschlands hatte am 13.5.2014 ein spektakuläres Nachspiel. Die Insolvenz der Future Business KG a. A. (FuBus) bringt als ersten Akt die Gläubigerversammlung der Inhaber von Orderschuldverschreibungen (OSV) zur Aufführung. Die Presse ist ausgeschlossen, finanzwelt-Chefredakteur Christoph Sieciechowicz hat sich eingeschlichen.

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IMMOBILIENFONDS • FLUGZEUGFONDS • SCHIFFSBETEILIGUNGEN • PORTFOLIOANLAGEN

142 AUFGELEGTE FONDS 3,38 MILLIARDEN EURO EIGENKAPITAL 6,97 MILLIARDEN EURO INVESTITIONSVOLUMEN Wir bedanken uns herzlich für die Anerkennungen unserer Leistungen bei:

Telefon: +49 (0) 231/55 71 73-0, Telefax: +49 (0) 231/55 71 73-99, E-Mail: info@dr-peters.de, Internet: www.dr-peters.de


INHALT

LEITTHEMA 08

Betriebliche Altersversorgung – Das Primaballerina Syndrom

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Offene Immobilienfonds – Die Zukunft hat begonnen Baufinanzierung – Baufi-Geschäft: Erfolgreich und bunt

INVESTMENT VERSICHERUNGEN

SACHWERTANLAGEN

News Hoffen auf die Wunderwaffe – Expertengespräch ETFs Afrika – Bunt statt weiß Income Fonds – Die Kombi macht’s Kein Grund zur Panik – Expertengespräch China Europafonds – Alte Liebe rostet nicht Europa meistert die Krise – Interview mit Alexandra Hartmann, Fondsmanagerin des Fidelity Euro Blue Chip Fund 96 Biotech – Biotech. Läuft 98 Börsenrallye – Ganz vorn dabei 100 Die Talsohle durchschritten – Interview mit Greg Saichin, Chefanlagestratege für Schwellenländeranleihen Allianz Global Investors

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ASSISTANCE VERTRIEB

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News bKV und bAV – Blockbuster im Angebot Potenzial für Erfolgsgeschichte – Interview mit Dr.Walter Botermann,Vorstandsvorsitzender ALTE LEIPZIGER – HALLESCHE Konzern BU-Alternativen – Blindes Vertrauen Ferienimmobilien: Man spricht Deutsch – Interview mit Tobias Wenhart, Underwriting Manager Art & Private Clients Hiscox Deutschland Herausforderungen in der Lebensversicherung – Das lange Warten um den „Deckel“

News Alternative Investments – Das Asset ist wichtig, nicht die Verpackung AIF-Fonds – In der Warteschleife? New Energy – Neues vom EEG Ansparfonds – Todesglöcklein … zu früh geläutet „Anlageberater brauchen mehr als ein gutes Produkt“ – Interview mit Marc Schumann, Geschäftsführer Solvium Capital Gold im Frühjahr – Physisch stabil, Papier labil

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102 News 104 Wiederanlage-Management – Die Vertriebschance 108 Die Reportage – Tanz der Vampire?

BRANCHENEVENTS 112 Events aus der Finanzbranche

SPECIALADVERTISING 26

IMMOBILIEN 54 58 62 64

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News Pflegeimmobilien – Sorglos in die Zukunft blicken News Bewertungsfaktor Erschwinglichkeit – „Kann ich mir überhaupt eine Immobilie leisten?“ Sachwert-Dauertrend Immobilie – Anlagenotstand? Ja, in der Tat Energetische Immobilien – Die Kosten für „grüne Immobilien“ werden noch unterschätzt

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Dialog Lebensversicherungs-AG – Die neue Pflegerentenversicherung der Dialog: Versorgung sichern, Vermögen schützen Condor Versicherungsgruppe – Unterm Strich zählt die Gesellschaftsqualität WirtschaftsHaus Gruppe – Doppelte Sicherheit durch Pflegeimmobilien

RUBRIKEN 03 Editorial 102 Impressum

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LEITTHEMA I Betriebliche Altersversorgung

Müssen sich bAV-Vermittler stärker um kleine und mittlere Unternehmen kümmern? Tatsache ist jedenfalls, dass es in diesem Marktbereich eine deutliche Unterversorgung der Beschäftigten gibt. Dabei finden sich gerade hier viele Arbeitnehmer mit geringeren Einkommen. Es müssen also neue Beratungswege beschritten werden. Beispiele dafür gibt es bereits.

Das

Primaballerina

Syndrom

V

or fast 200 Jahren sorgte die Gutehoffnungshütte für eine kleine Sensation. Als erstes deutsches Unternehmen führte der Montan- und Maschinenbauer aus dem Ruhrgebiet 1832 eine betriebliche Altersversorgung ein. Noch vor der Jahrhundertwende folgten dem Oberhausener Konzern unter anderem Krupp, Henschel, Siemens, BASF und die Farbwerke Hoechst. Vorrangiges Ziel war die Altersabsicherung von Arbeitern, also der wirklich Bedürftigen. Zur Erinnerung: Die gesetzliche Rentenversicherung existierte seinerzeit noch nicht, sie wurde erst 1889 eingeführt. Und heute? Bei Fachveranstaltungen geht es thematisch um CTA´s, internationale Bilanzen, steuerliche Aspekte der bAV beim Unternehmenskauf oder Gestaltungsfragen von Pensionszusagen bei M&A-Transaktionen. Die Menschen jedoch, die dringend etwas für ihre Altersabsicherung tun müssen, finden häufig nur noch an der Gesprächs-Peripherie statt. Stephan Schinnenburg, Vertriebsvorstand Makler und Mitglied des Vorstands der ERGO Beratung und Vertrieb AG, sagt, worauf es stattdessen ankäme: „Es ist eine zielgerichtete Vorteilsbetrachtung einer betrieblichen Altersversorgung in KMU notwendig. Hierzu gehören unter anderem die Einzelberatung der Arbeitnehmer – mit Einverständnis des Arbeitgebers während der Arbeitszeit – und die Anerkennung der Eigenverantwortung des Arbeitsnehmers durch eine Beteiligung des Arbeitgebers.“

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Die Gothaer hat im vergangenen Jahr eine große KMU-Studie präsentiert,die fatale Missstände in KMU aufdeckt. Zwar ist die Zahl der Unternehmen, die nur mit Mühe qualifiziertes Personal gewinnen oder an sich binden können, seit 2010 von 46 % auf 50 % gestiegen; keine Probleme damit hatte 2010 noch jedes zweite Unternehmen, nur drei Jahre später war dieser Anteil auf 38 % eingebrochen. Die demografische Entwicklung bereitet demnach immer mehr kleinen und mittleren Betrieben Kummer. Gleichzeitig gab jedoch jeder nahezu zweite Personalverantwortliche (46 %) zu Protokoll, das Instrument der betrieblichen Altersversorgung zwar zu kennen, aber nicht von sich aus anzubieten. 28 % verbanden mit der bAV keine Vorteile oder hielten sie für zu umständlich, 27 % erschien sie schlichtweg als zu teuer. Doch dies ist völlig unsinnig, erklärt Dieter Wolf, Geschäftsführer des bAV-Beratungsunternehmens WERTKONTOR: „Bei einer intelligent gestalteten Entgeltumfinanzwelt 03/2014

Foto: © olly - Fotolia.com

Die zunehmende Erklärungsbedürftigkeit im Hinblick auf die Verbreitung der bAV hat zu einer ZweiKlassen-Gesellschaft geführt.Hier die Großkonzerne mit teils mehr als zehn parallel eingerichteten Versorgungswerken und großzügigen Benefit-Angeboten, dort die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), bei denen sich allzu häufig weder die Personalverantwortlichen noch die Beschäftigten so recht für das Thema Betriebsrente interessieren. Wer für eine größere Schlagkraft der bAV eintritt, muss runter vom Sockel, da sind sich viele Beobachter einig. Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hatte TNS Infratest vor drei Jahren nach der Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung bei KMU gefragt. Das Ergebnis muss erschrecken: Im Gesundheitsund Bildungswesen beispielsweise verfügen nur 11 % der Mitarbeiter in Betrieben mit einer Größe von 500 bis 999 Beschäftigten über eine Rentenanwartschaft. Im Bergbau, der Energieund Wasserwirtschaft sind es 15 % der Arbeiter und Angestellten, bezogen auf Firmen mit 10 bis 49 Arbeitskräften. Und in kleinen Handwerksbetrieben mit höchstens 10 Beschäftigten sind es 23 %.

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LEITTHEMA I Betriebliche Altersversorgung

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Stephan Schinnenburg

Dieter Wolf

Dr. Michael Hessling

Vertriebsvorstand Makler ERGO Beratung und Vertrieb AG

Geschäftsführer WERTKONTOR Wolf KG

Vorstand Allianz Lebensversicherungs-AG

wandlung haben die Arbeitgeber sogar einen finanziellen Vorteil.“

Pensionsmanagement AG und für das bAV-Geschäft der Unternehmenstochter HDI verantwortlich: „Für uns ist es wichtig, dass der Kunde die vorgeschlagene Lösung auch als Laie nachvollziehen kann.“ Erst dann könne dieser sachgerecht entscheiden. Woran es bei der Realisierung häufig hapert, beschreibt Rüdiger Bach, Vorstand der Condor-Lebensversicherungs-AG: „Kleine Unternehmen fürchten die angebliche Komplexität und den Verwaltungsaufwand ohne die positiven Effekte der bAV zu kennen. Die Mitarbeiter hingegen trauen sich oftmals nicht, aktiv nachzufragen, da es häufig an entsprechender Aufklärung und Information fehlt. Wir können mit unseren Vertriebspartnern flächendeckend eine hohe Beratungsqualität und Transparenz für unsere Kunden bieten und dadurch einen höheren Durchdringungsgrad in den Unternehmen erzielen. Durch die richtigen Modelle einer bAV reduzieren wir auch die befürchtete Komplexität und den Verwaltungsaufwand für die Unternehmen.“ Natürlich müssen dabei auch Risikoaspekte, wie beispielsweise eine mögliche BU-Absicherung, berücksichtigt werden.

Euro und 45 Beitragsjahre, kann über eine Eckwerterente von 1.270 Euro verfügen, von der jedoch noch gut 130 Euro für die Kranken- und Pflegeversicherung abzuziehen sind. Am Ende verbleiben ihm also 1.139,82 Euro. Da es den Eckwerterentner mit einer derart stringenten Arbeitsbiografie aber kaum gibt, sind die tatsächlich gezahlten Renten deutlich aussagekräftiger. Laut Rentenversicherungsbericht 2013 der Bundesregierung verfügten Frauen im vergangenen Jahr monatlich über exakt 741,37 Euro, Männer über 1.051,11 Euro, in den neuen Bundesländern sogar nur über 879,38 Euro.

Rückendeckung erhielten unwillige oder zögerliche Arbeitgeber jedoch im Januar vom Bundesarbeitsgericht (Az.: 3 AZR 807/11 v. 21.01.2014), als es eine Verpflichtung der Arbeitgeber, Beschäftigten proaktiv eine Betriebsrente anzubieten, verneinte. Dies kann von all jenen, die sich für eine Stärkung der betrieblichen Altersversorgung einsetzen, nur als krachende Ohrfeige empfunden werden. Dennoch müssen die Ergebnisse der Gothaer-Studie als deutliches Warnsignal erkannt werden. Auch und vor allem von Vertriebsseite. Offenbar werden die Belange der Kleinbetriebe und des Mittelstandes nicht hinlänglich gewürdigt. Zahlreiche Umfragen haben in der Vergangenheit klipp und klar gezeigt, worauf es ihnen ankommt: Verständlichkeit der bAVKonzepte, steuerliche und finanzielle Vorteile fürs eigene Unternehmen, eine möglichst geringe Haftung für die Erfüllung der Rentenzusagen und ein geringer eigener Verwaltungsaufwand. Es spricht Bände, dass der HDI im April mit dem für die Beratung in der Breite angelegten „Ablösungskompass“ als nach eigenen Angaben „erster deutscher Versicherer“ ein webbasiertes Analyse- und Beratungskonzept für die Optimierung von Pensionszusagen entwickelt hat. Welchen Vorteil dieses Modell gerade für kleine und mittlere Unternehmen hat, erklärt Fabian von Löbbecke, Vorstandschef der Talanx

Dabei ist der Blick auf die breiteVersorgung unerlässlich. Denn die Entwicklung der gesetzlichen Altersrenten führt die oft kolportierte Ansicht, Altersarmut sei vorrangig ein Problem der „Anderen“, ad absurdum. Der viel zitierte Eckwerterentner, berechnet auf ein Durchschnittsentgelt von rund 2.625

Und die Aussichten sind düster. Im Auftrag des GDV hat das Handelsblatt Research Institut gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Prognos kürzlich eine Prognose zur künftigen Entwicklung des gesetzlichen Rentensystems erstellt. Danach wird das Sicherungsniveau vor Steuern – Mütterrente und Rente mit 63 berücksichtigt – bis zum Jahr 2050 auf unter 42 % sinken. Doch nicht nur das. „Als Folge der Mütterrente und der abschlagsfreien Rente ab 63 dürfte der Rentenbeitrag bis 2030 auf 22,7 % von derzeit 18,9 % steigen, während das Sicherungsniveau um bis zu 0,5 Prozentpunkte niedriger ausfällt als ohne diese Maßnahmen“, sagt Prognos-Chefökonom Dr. Michael Böhmer. Äußerst wacker mutet vor diesem Hintergrund ein Ergebnis aus der gerade von der Gothaer gemeinsam mit dem F.A.Z.-Institut vorgelegten Biometriestudie an. Demnach wollen 84 % der heute Erwerbstätigen

Fabian von Löbbecke

Dr. Michael Böhmer

Christoph Laarmann

Vorstandsvorsitzender

Chefökonom und Leiter Volkswirtschaftliche

Vorstand

Talanx Pensionsmanagement AG

Grundsatzfragen & Steuerpolitik Prognos AG

Barmenia Lebensversicherung a. G.

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Rüdiger Bach Vorstand Condor-Lebensversicherungs-AG

ihren späteren Ruhestand mittels der gesetzlichen Altersrente finanzieren. Etwa jeder Zweite (46 %) fürchtet dabei auch nicht, dass die Leistungen zu gering sein könnten. Und wie sieht es mit den Plänen der Betroffenen aus, mittels Teilnahme an der bAV stärker vorzusorgen? Die Markt- und Meinungsforscher von YouGov sind der Frage in ihrem bAV-Report 2013 nachgegangen – und bestätigen mit ihren Ergebnissen alle Befürchtungen. Insgesamt weist der Trend zwar nach oben, so sagten 42 % der Beschäftigten, in den kommenden zwölf Monaten aktiv werden zu wollen. Zwei Jahre zuvor waren es nur 28 %. Doch fallen zwei Gruppen deutlich hinter das Gesamtergebnis zurück. Von den Mitarbeitern kleinerer Unternehmen sowie von den Beziehern kleiner Haushaltsnettoeinkommen mit maximal 1.500 Euro im Monat äußerten sich nur jeweils 34 % derart engagiert. Dabei sind gerade vor allem Letztere die Bedürftigen. Doch wie nimmt man hier die Kurve? Immer lauter hörbar ertönt der Ruf nach einem Opting-Out.So meint auch Christoph Laarmann, Vorstand der Barmenia Lebensversicherung: „Um zu erreichen, dass deutlich mehr Mitarbeiter von der betrieblichen Altersversorgung profitieren, ist Opting-Out ein probates Mittel. Der Vorteil liegt darin, dass Mitarbeiter mit der Unterzeichnung ihres Arbeitsvertrages automatisch an der Entgeltumwandlung teilnehmen – sofern sie nicht innerhalb einer gewissen Frist widersprechen. Insofern führt dieser Ansatz dazu, dass sich Mitarbeiter aktiv mit der bAV auseinandersetzen müssen und mehr für ihre Altersvorsorge tun.“ Dass alle Firmen dieses Modell gesetzlich verpflichtet einführen und umsetzen, könnten beispielsweise die

Rentenversicherungsträger oder die Berufsgenossenschaften kontrollieren. Einen rigiden Weg ist England gegangen. Dort wurde 2012 ein Modell eingeführt, bei dem einerseits die Beschäftigten alle drei Jahre aus der bAV per Opt-Out aussteigen können, andererseits aber die Arbeitgeber zu einer Beteiligung an den Beiträgen verpflichtet sind. Zudem wurden feste und in zwei Staffeln steigende Prozentsätze für die Entgeltumwandlung und die Arbeitgeberbeteiligung vorgegeben. Aktuell liegen diese bei jeweils 1%, 2017 und 2018 müssen die Betriebe einen Prozentpunkt obendrauf packen, während die Beschäftigten im Falle einer Teilnahme ab Herbst 2017 dann 3 % und ab Oktober 2018 sogar 5 % ihres Bruttolohns umwandeln müssen. Ein Modell auch für Deutschland? „Es gibt viele Überlegungen, wie man die Verbreitung der bAV fördern kann. Ich bin für ein Opting-Out, wenn es bedeutet, dass die Umsetzung in den Betrieben durch Klarstellungen im Betriebsrentengesetz erleichtert und steuerlich gefördert wird. Ich glaube dagegen nicht, dass es gut wäre, wenn ein für alle Branchen einheitliches Opting-Out Modell vom Gesetzgeber vorgeschrieben wird. Denn damit würde der Gesetzgeber stark in die Tarifautonomie eingreifen und der Vielfalt der heute bestehenden Versorgungsregelungen nicht gerecht“, erklärt Dr. Michael Hessling, Vorstand Allianz Leben und verantwortlich für das Firmenkundengeschäft, der solchen Zwang für unangebracht hält. Für ein einheitlich geregeltes obligatorisches Opting-Out fehle zudem die notwendige Akzeptanz. Bessere Rahmenbedingungen für betriebliche Modelle wären schon ein enormer Fortschritt. Aber auch eine bessere Kommunikation über die bAV-Vorteile für den Einzelnen. Dafür müssen Unternehmen bereit sein, neue Wege zu gehen. Wie eine kundennahe Beratung und Betreuung auch haptisch greifbar gestaltet werden kann, demonstriert beispielsweise die Burger-Kette McDonalds. Dort bekommt jeder Mitarbeiter eine Tüte mit allen wichtigen Infos in die Hand gedrückt. Üblicherweise tragen die Kunden darin ihre Cheeseburger und Pommes nach Hause. (hwt) finanzwelt 03/2014

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VERSICHERUNGEN I News

Barmenia mit neuer Pflege-Kombi

Hiscox hat Christine Funck (Bi. li.) zur neuen Head of Direct Europe berufen.Sie übernimmt die Verantwortung für den Ausbau des Direktkanals und wird aus der Deutschlandzentrale in München direkt an Pierre-Olivier Desaulle , Managing Director von Hiscox Europe, berichten. Mit Thomas Heindl (Bi.unten) als neuem Head of Marketing Direct Europe verstärkt Hiscox zusätzlich das DirectTeam in Europa. In seiner neuen Funktion wird Heindl die Vermarktung des Direktvertriebs vorantreiben. Heindl hatte bislang bei Hiscox als Manager Marketing & Business Development Germany die Marketing-Aktivitäten auf dem deutschen Markt strategisch ausgebaut. Die neue Position erweitert seinen Verantwortungsbereich. Die Swiss Life-Gruppe beruft Stefan Mächler (Bi.) per 01.09.2014 zum neuen Chief Investment Officer. Zudem wird er Mitglied der Konzernleitung. Er kommt von Mobiliar, wo er in der Gruppenleitung für das Assetmanagement verantwortlich ist, und folgt auf Patrick Frost, der per 01.07.2014 zum neuen CEO der Swiss Life-Gruppe ernannt worden ist.

Standard Life unterstützt Straßenkinder in Brasilien Marco Ambrosius, Vorstand Vertrieb Standard Life, und Giovane Elber haben einen Schritt für die Ausbildung brasilianischer Kinder und Jugendliche gemacht. Der Vertriebsvorstand von Standard Life Deutschland überMarco Ambrosius gab einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro an den früheren Bundesligaprofi und Vorsitzenden der Giovane-Elber-Stiftung. Zweck dieser fast 20 Jahre alten Einrichtung ist es, Straßenkindern in Brasilien den Weg in Bildung und Beruf zu erleichtern. Standard Life und die Stiftung sind bereits ein gutes Team: Schon im März hatte der britische Versicherer die Einrichtung im schwäbischen Winterbach mit einer Spende in Höhe von 10.000 Euro unterstützt.

Generationenwechsel im Gothaer Konzern Als ersten Schritt des angekündigten Generationenwechsels im Gothaer Konzern hat Dr.Werner Görg den Aufsichtsratsvorsitz bei der Gothaer Finanzholding AG sowie bei der Gothaer Allgemeine AG, Gothaer Krankenversicherung AG, Gothaer Lebensversicherung AG, Asstel Lebensversicherung AG und Asstel SachversicheDr.Werner Görg rung AG von Dr. Roland Schulz übernommen, dessen Mandate mit Erreichen der Altersgrenze von 73 Jahren enden. Zugleich hat Dr. Görg den Vorstandsvorsitz bei der Gothaer Finanzholding AG niedergelegt. Zu seinem Nachfolger wurde Dr. Karsten Eichmann berufen. Am 04.07.2014 soll im zweiten Schritt auch der FühDr. Karsten Eichmann rungswechsel an der Konzernspitze vollzogen werden. An diesem Tag wird Dr. Görg der Mitgliedervertreterversammlung der Gothaer Versicherungsbank VVaG für die Wahl in den Aufsichtsrat dieser Gesellschaft vorgeschlagen und zugleich den Vorstandsvorsitz bei der Gothaer Versicherungsbank VVaG niederlegen. Zu seinem Nachfolger soll auch hier Dr. Eichmann berufen werden.

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Für die gleichzeitige Absicherung der Arbeitskraft und des Pflegefalls bietet die Barmenia Lebensversicherung jetzt ihre BU PflegePlus an. Das neue Produkt sorgt dafür, dass der Kunde bereits frühzeitig einen lebenslangen Schutz aufbauen kann. Während des gesamten Berufslebens liegt der Fokus auf der Absicherung des BU-Risikos. Dort bietet die neue Barmenia BU PflegePlus den mehrfach ausgezeichneten BarmeniaBU-Schutz gegen die finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit. Kommt es wegen einer Pflegebedürftigkeit zu einer BU, erhält der Betroffene eine zusätzliche Pflegerente. Und zwar in Höhe der garantierten BU-Rente und für die gesamte Dauer der Pflegebedürftigkeit – falls notwendig auch lebenslang. Das bedeutet, dass für die Dauer der Berufsunfähigkeitsversicherung eine doppelte BU-Rente gezahlt wird. Zudem wird der Vertrag beitragsfrei gestellt. Wird die versicherte Person erst nach Ablauf der BU-Versicherung pflegebedürftig, erhält sie lebenslang bzw. für die Dauer der Pflegebedürftigkeit eine Pflegerente.

BU-Schutz auf Krankenschein Die VOLKSWOHL BUND-BU schützt ab sofort auch dann in voller Höhe, wenn der Kunde über eine längere Zeit krankgeschrieben ist und eine dauerhafte Berufsunfähigkeit noch nicht abzusehen ist. Gezahlt wird bei ununterbrochenen Krankschreibungen, wenn sie zusammen mindestens sechs Monate ergeben. Und zwar rückwirkend ab Beginn der Arbeitsunfähigkeit. Damit sind jetzt auch Fälle versichert, in denen der Kunde zwar arbeitsunfähig ist, aber die notwendige Berufsunfähigkeit von 50 % nicht erreicht. Mit der neuen Lösung hat er trotzdem Anspruch auf eine Leistung in Höhe der BU-Rente und sichert sein Einkommen über einen Zeitraum von bis zu 18 Monaten.

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PERSONALITY


Marsh geht Offshore

Canada Life erweitert Dread Disease Die Schwere-Krankheiten-Vorsorge von Canada Life sichert Kunden nun gegen die finanziellen Folgen von 46 schweren Erkrankungen ab und verschlankt den Antragsprozess auf nur elf Gesundheitsfragen. Im Leistungskatalog hinzuGünther Soboll gekommen sind die Creutzfeld-JakobKrankheit, HIV-Infektion nach einem körperlichen Übergriff und Multisystematrophie. Bei Eintritt einer der 46 Krankheiten zahlt der Versicherer einen Einmalbetrag, der dem Versicherten frei zu Verfügung steht. Kinder sind automatisch mitversichert. Ihren maximalen Versicherungsschutz hat Canada Life nun auf 35.000 Euro erhöht. Ab sofort steht an Krebs erkrankten Kunden die telefonische Malteser-Helpline kostenfrei zur Seite. „Canada Life ist einer der ersten Versicherer, der seinen krebskranken Kunden unseren speziellen Service anbietet. Bei Bedarf werden zum Beispiel auf Onkologie spezialisierte Fachärzte oder Kliniken benannt und Ansprechpartner für ärztliche Zweitmeinungen oder psychologische Unterstützung vermittelt“ erklärt Günther Soboll, Hauptbevollmächtigter der Canada Life Deutschland.

Dem Industrieversicherungsmakler und Risikoberater Marsh ist mit einem neuen Offshore-Deckungskonzept ein wichtiger Durchbruch gelungen. Für einen deutschen Offshore-Windpark in der Nordsee konnte eine Betriebshaftpflichtversicherung platziert werden, die den Großteil der ungelösten Haftungsprobleme versicherbar und damit kalkulierbar macht. Insbesondere für projektfinanzierte Offshore-Windparks, die im Ernstfall nicht von der Konzernpolice der Muttergesellschaft gedeckt werden, ist die neue Police von großer Bedeutung. Denn die in der Regel sehr hohen Kosten, die im Schadenfall entstehen, sind eine große Hürde für Investoren. Neben klassischen Betreiberrisiken, wie beispielsweise Umweltschäden oder die Verletzung von Verkehrssicherungspflichten, deckt die neue Police insbesondere auch Haftungsansprüche des Übertragungsnetzbetreibers wegen Vermögensschäden aufgrund entgangener Einspeisevergütung. Eine weitere Neuheit der Marsh-Deckung ist die Mitversicherung von durch Subunternehmer verursachten Schäden an eigenen Anlagen. Für alle Deckungsbausteine werden signifikante Versicherungssummen zur Verfügung gestellt.

Fritz Horst Melsheimer

(Bi. li.) wird zur Jahresmitte nach zwölf Jahren sein Amt als Chef der HanseMerkur aufgeben und als Vorsitzender in den Aufsichtsrat der Gruppe einziehen. Zudem plant er, unternehmerisch im Assetmanagement-Bereich tätig zu werden. Bei der HanseMerkur kann Melsheimer auf eine erfolgreiche Zeit verweisen. Die Beitragseinnahmen und auch der Gewinn sind stark gestiegen, und während branchenweit Arbeitsplätze abgebaut wurden, hat das Unternehmen in erheblichem Umfang neue Mitarbeiter eingestellt. Jüngster Coup der HanseMerkur war die Übernahme des Riester-Bestandes der ERGO Direkt mit insgesamt rund 6.000Verträgen.Nachfolger von Melsheimer wird sein bisheriger Stellvertreter Eberhard Sautter (Bi. oben).

Zurich: BU mit Infektionsklausel

die Bayerische übernimmt Mehrheit an der compexx Finanz AG Fotos: © beerkoff, tagata, fmarsicano - Fotolia.com

PERSONALITY

die Bayerische übernimmt von Aragon 57,4 % der Aktien am Finanzvertrieb compexx Finanz AG. Weitere Anteile erwirbt die Versicherungsgruppe vom compexxManagement, damit hält sie insgesamt 75 % der Aktien. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der Bayerischen“, sagt compexx-Vorstandsvorsitzender Jochen Schramm. „Das erfolgreich etablierte Geschäftsmodell der compexx bleibt vollständig erhalten, das Unternehmen wird weiterhin selbstständig am Markt agieren“, so Martin Gräfer, Vorstand Vertrieb und Service der Bayerischen.

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Zurich baut ihr Leistungsspektrum in der Berufsunfähigkeitsversicherung weiter aus und ergänzt diese um neue Leistungsmerkmale. Die „Zurich BerufsunfähigkeitsVorsorge“ enthält nun eine neue Infektionsklausel für sämtliche Berufe, die dem Risiko eines behördlichen Tätigkeitsverbots unterliegen. Auch wenn behördlich verordnete Tätigkeitsverbote, beispielsweise wegen einer Infektionsgefahr, grundsätzlich nicht mit einer Berufsunfähigkeit einhergehen, können Berufsgruppen, wie Heilpraktiker, Apotheker, Ärzte, Krankenschwestern, Köche oder Metzger, in diesen Fällen nun ebenfalls die Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung in Anspruch nehmen.

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VERSICHERUNGEN I News KOLUMNE

ERGO zeigt Kundennähe Der ERGO Kundenbeirat hat sich neu formiert und seine zweite Amtszeit begonnen. Die 25 Mitglieder tagen in den kommenden drei Jahren zweimal jährlich Silke Lautenschläger und begleiten ERGO aus Sicht des Kunden. Themen des Beirats werden vor allem Verständlichkeit, Beratung, Digitale Medien sowie Produkte und Kundenservice sein. Die erste Amtszeit war im Herbst 2013 zu Ende gegangen. Anschließend wurde der Beirat in einem neutralen Auswahlverfahren neu besetzt. Die 25 Mitglieder repräsentieren alle ERGO Kunden in Deutschland. Fünf von ihnen gehörten schon dem ersten Kundenbeirat an. „Der Kundenbeirat gibt Ideen, übt konstruktive Kritik und stößt Verbesserungen an – stets aus der Perspektive des Kunden“, erklärt Silke Lautenschläger. Sie ist als ERGO Vorstand verantwortlich für den Kunden- und Vertriebsservice. Zugleich ist sie Schirmherrin des Kundenbeirats. Bei der Auftaktsitzung des neu besetzten Beirats nannten die Mitglieder unter anderem diese Themen, die ihnen am Herzen liegen: ERGO soll die Kunden aktiv und regelmäßig ansprechen, den Online-Bereich „Meine Versicherung“ weiterentwickeln und die Verständlichkeitsinitiative fortsetzen.

„Biometrie allerorten“ Rüdiger R. Burchardi, Sprecher des Vorstandes der Dialog Lebensversicherungs-AG

„S

chlägt man heute die Versicherungsfachzeitschriften auf oder verfolgt die Online-Dienste, so springt einem unweigerlich die Headline entgegen: Ein neuer Biometrie-Spezialist tritt auf den

Markt und wirbt um die Gunst von Vermittlern und Endkunden. „Biometrie“ ist zum großen Modewort geworden. Das war beileibe nicht immer so: Noch vor gut zehn Jahren verstand man diesen Begriff als „Sammelbezeichnung für die zahlenmäßige Erfassung und Bearbeitung von Mess- und Zählwerten in allen Bereichen der Biologie“ (Brockhaus-Lexikon). Und dann trat im Jahr 2003 die Dialog Lebensversicherung in neuer

Dem BVK missfällt die Offenlegung der Provisionen. Durch das Versicherungsvertragsgesetz müssten bei Lebensversicherungen ohnehin Abschlusskosten in einem Gesamtbetrag genannt werden. Verbandspräsident Michael H. Heinz: „Die Kunden können in Euro und Cent nachvollziehen, wie hoch die Nebenkosten der von ihnen abgeschlossenen Lebensversicherung sind, sie löst auch keine Neiddiskussion um die Höhe der Provisionen aus, Michael H. Heinz die nicht dazu beiträgt, dass der Vermittler seinen sozialpolitischen Auftrag der dringend erforderlichen privaten Altersabsicherung erfüllen kann. Wenn der Kunde jetzt auch noch über die individuelle Provision des Vermittlers informiert wird, sind Missverständnisse vorprogrammiert.“

Positionierung in den Markt ein: „Der Spezialversicherer für biometrische Risiken“. Der Begriff zeigt an: Hier definiert sich ein Unternehmen, das außerhalb der klassischen Krankenversicherung Lebensrisiken absichert und keine Kapitalprodukte anbietet. Die Makler verstanden die Botschaft sofort. Jahr für Jahr hohe Zuwachsraten bewiesen und beweisen der Dialog, dass die Vermittler diese Spezialisierung und das damit verbundene Know-how schätzen und die maßgeschneiderten Produkte dem Bedarf in der Bevölkerung entsprechen. Das Erfolgsmodell lockte die Nachahmer wie der Honig den Bären an. Heute zählen wir Dutzende von Biometrie-Versicherern, und ihre Zahl wächst ständig. Wettbewerb fördert das Geschäft, der Makler wird die Spreu vom Weizen trennen. Viele segeln unter falscher Flagge und haben damit ein Glaubwürdigkeitsproblem. Das Original und gute Kopien sind das, was der Markt braucht.

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BVK warnt vor Neiddebatte


18.Sept.2014

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VERSICHERUNGEN I bKV und bAV

Der demografische Wandel zwingt die Wirtschaft zum Umdenken. Qualifizierte Mitarbeiter treten selbstbewusster auf als früher und fordern wie selbstverständlich Betriebsrenten und bestenfalls auch noch eine betriebliche Krankenversicherung. Letztlich kommt dies den Vermittlern zugute, denn beiden Geschäftsfeldern gehört die Zukunft. Die Streichung von Steuervergünstigungen in der bKV wird daran nichts ändern, und in der bAV sind sogar zusätzliche Vorteile in Sicht.

„E

s ist ein Skandal“, schimpft Bernhard Schindler, Präsident des Bundesverbandes demografischer Wandel – Unternehmerverband Deutschland e. V., „so geht´s nicht!“ Sein Zorn richtet sich gegen die Bundesregierung, die zum Jahresbeginn die 44-Euro-Freigrenze für Sachbezüge bei Zukunftssicherungsleistungen gekippt hat. Eigentlich eine Petitesse angesichts der enormen Steuerlast, der Unternehmen und Bürger ausgesetzt sind. Doch hier geht es um Grundsätzliches, im Klartext um die betriebliche Krankenversicherung (bKV). Mit ihr haben nicht nur etliche PKV-Unternehmen Großes vor, die Kollektivvereinbarungen zu einem Pfeiler ihrer

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Geschäftstätigkeit ausbauen wollen. Immerhin erwarten laut einer Studie von Towers Watson 46 % aller Unternehmen angesichts des demografischen Wandels bis zum Ende dieses Jahrzehnts eine höhere Nachfrage nach Firmenangeboten zur bAV und zur bKV. Aufgrund der weit verbreiteten Befürchtung, dass der

Staat sich immer stärker aus dem Gesundheitsbereich zurückziehen wird, erkennen sogar 65 % der befragten Unternehmen eine zunehmende Bedeutung von Healthcare-Benefits. „Gerade in den Bereichen Alters- und Gesundheitsversorgung gibt es eine starke Erwartungshaltung der Arbeitnehmer“, erklärt

Bernhard Schindler

Dr.Thomas Jasper

Präsident Bundesverband demografischerWandel – Unter-

Leiter Retirement Solutions

nehmerverband Deutschland e.V.

Towers Watson GmbH

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Foto: © fergregory - Fotolia.com

Blockbuster imAngebot


Dr.Andreas Gent

Vorstand

HanseMerkur Versicherungsgruppe

SIGNAL IDUNA Gruppe

Dr. Thomas Jasper, Leiter des Bereichs Retirement Solutions bei Towers Watson. „Die Unternehmen nehmen diese Verunsicherung wahr und zeigen eine große Bereitschaft, sich in diesen Bereichen stärker zu engagieren.“ Schon einige Monate zuvor hatte das Beratungsunternehmen in seiner Studie „KrankenZusatzversicherung – Bedarf an Gesundheitsleistungen“ von einem riesigen Geschäftspotenzial gesprochen. Danach sahen fast zwei Drittel der Arbeitnehmer (63 %) Lücken im Leistungsangebot der GKV, nahezu jeder – ANZEIGE –

Michael Johnigk

Vorstand

Zweite (49 %) hielt private Zusatzpolicen für unverzichtbar. 58 % der Befragten wünschten sich eine arbeitgeberfinanzierte bKV. Und nun das: Zahlt der Chef seinem Mitarbeiter beispielsweise eine Zahnzusatzpolice zu einem Monatsbeitrag von bis zu 44 Euro, muss dieser zusammen mit dem Gehalt versteuert werden. Bis Ende 2013 waren die Beschäftigten von Steuern und Sozialabgaben hiervon befreit. In der Versicherungswirtschaft gehen die Mei-

nungen darüber, ob der Wegfall der Subvention abträglich fürs Geschäft ist, allerdings ziemlich auseinander. Dr. Andreas Gent, im Vorstand der HanseMerkur nicht nur für den bKV-Vertrieb, sondern unter anderem auch für die Kooperationen mit gesetzlichen Kassen wie DAK-Gesundheit und HEK sowie mit Sparkassen wie der Haspa und dem Brillenhandel Fielmann zuständig, sieht hierin jedenfalls keine Gefahr fürs künftige Geschäft: „Die steuerliche Entlastung war nie ein Kernargument für den Abschluss einer betrieblichen Krankenversicherung. Arbeitgeber sind nach wie vor sehr interessiert an der bKV, die Anfragen zu diesem Thema sind jetzt sogar deutlich qualifizierter. Firmenchefs ist bewusst, dass es die Bindung von Fachkräften nicht zum Nulltarif gibt, wohl aber ein bedeutender Wettbewerbsfaktor ist. Während der Effekt einer Gehaltserhöhung schnell verpufft, bleibt die betriebliche Gesundheitsvor-


VERSICHERUNGEN I bKV und bAV

sorge ein Dauerthema, das für Mitarbeiter und ihre Angehörigen permanent positiv erlebbar ist.“ Ganz anders sieht dies Michael Johnigk, Vertriebsvorstand der SIGNAL IDUNA Gruppe: „Steuerliche Anreize bei der betrieblichen Krankenversicherung sind besonders für kleinere Betriebe attraktiv. Deshalb war hier die Steuerfreiheit ein wichtiges Verkaufsargument. Wir erwarten deshalb von der Politik, dass sie dieses wichtige Instrument zur Mitarbeiterbindung im Mittelstand wieder einführt.“ Für ausbaufähig halten viele Beobachter die gesetzlichen Rahmenbedingungen der betrieblichen Altersversorgung, damit vor allem kleine und mittlere Unternehmen besser erreicht werden können. Bei den KMU lässt die Verbreitung der bAV nämlich deutlich zu wünschen übrig. An vernünftigen Vorschlägen zu einer Verbesserung der Situation mangelt es nicht, und eine Umsetzung und rechtliche Vereinfachung würde auch dem Vertrieb einiges erleichtern und gute Argumente an die Hand geben. Zu den Befürwortern gehört Thomas A.Fornol, Leiter Intermediärvertrieb und Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Life Deutschland: „Generell gilt: bAV muss einfach sein – und bei KMU umso mehr. Wir bei Swiss Life sprechen uns dafür aus, dass der Förderrahmen des § 3 Nr. 63 EStG ausgeweitet wird, um neben Entgeltumwandlung auch misch- oder arbeitgeberfinanzierte Versorgung zu ermöglichen. So kann ein komplexes Nebeneinander von verschiedenen Durchführungswegen beim Arbeitgeber vermieden werden.“ Damit liegt er auf einer Linie mit dem GDV, der schon im vergangenen Jahr in einem offiziellen Papier „Vorschläge zur Verbesserung der Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung und zur Begleitung eines flexiblen Übergangs in die Rentenphase“ vorgelegt hat. Darin fordert der Verband die steuer- und sozialversicherungsrechtliche Förderung der betrieblichen Altersversorgung über § 3 Nr. 63 EStG bzw. § 1 Abs. 1 Nr. 9 der Sozialversicherungsentgeltverordnung zeitgemäß anzupassen und auf 8 % der Beitragsbemessungsgrenze anzuheben. „Dadurch“ , so der GDV, „könnte das aufwändige

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Thomas A. Fornol Leiter Intermediärvertrieb und Mitglied der Geschäftsleitung Swiss Life Deutschland

Nebeneinander von Durchführungswegen vermieden und zugleich die Abdeckung des Erwerbsminderungsrisikos erleichtert werden.“ Im Klartext: Wenn ein Arbeitnehmer die bislang nach § 3 Nr. 63 EStG möglichen 4 % über eine Entgeltumwandlung bereits ausgeschöpft hat, müsste der Arbeitgeber nicht mehr mit einem zusätzlich von ihm finanzierten Anteil auf einen zusätzlichen Durchführungsweg ausweichen. Gerade dies verkompliziert bisher die betriebliche Altersversorgung dergestalt, dass insbesondere kleine und mittlere Unternehmen lieber ganz die Finger davon lassen. Dass die Bundesregierung willens ist, in dieser Hinsicht tätig zu werden, zeigen verschiedene Äußerungen in den vergangenen Wochen. Eher unwahrscheinlich dürfte es dem Vernehmen nach sein, dass in einem anderen Punkt für umfangreiche Abhilfe gesorgt wird. Auf Betriebsrenten fallen im Alter volle Krankenund Pflegeversicherungsbeiträge an. Das nimmt ihnen ein Stück Attraktivität, weswegen Swiss Life-Manager Fornol fordert: „Rentenleistungen, die aus Entgeltumwandlung stammen, sollten von der Beitragspflicht zur Krankenversicherung befreit werden.“ Doch der Gesetzgeber wird diesem Wunsch kaum nachkommen, sind umgewandelte Entgeltbestandteile doch bereits in der Ansparphase von der Sozialversicherungspflicht befreit. Denkbar ist hingegen, dass Betriebsrenten zumindest mit Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung gleichgestellt werden. Bei diesen kommt ein Teil des Krankenversicherungsbeitrages als Zuschuss aus der gesetzlichen Rentenkasse. Das würde die bAV noch deutlich attraktiver gestalten. Kritiker halten dem Modell dennoch immer wieder entgegen, die mit der Entgeltumwandlung gesparten finanzwelt 03/2014

Sozialversicherungsbeiträge wirkten sich am Ende derart ungünstig auf die Altersrente aus, dass die viel gepriesenen Vorteile der bAV zur Makulatur würden. Dieses Vorurteil hält sich hartnäckig und erschwert Vermittlern ungemein die Beratung. Fabian von Löbbecke, Vorstandsvorsitzender der Talanx Pensionsmanagement und für die bAV bei HDI verantwortlich, räumt damit jedoch nachdrücklich auf: „Es wäre ein großer Irrtum zu glauben, dass der Verlust der Entgeltpunkte in der gesetzlichen Rentenversicherung im Laufe der Zeit durch eine Betriebsrente nicht kompensiert werden kann. Die Berechnungen von Dr. Thomas Schanz, unabhängiger Sachverständiger für betriebliche Altersversorgung, sprechen hier eine ganz deutliche Sprache. Er hat anhand eines Standardfalls verschiedene Szenarien analysiert und kam zu dem Ergebnis, dass sich die bAV per Entgeltumwandlung grundsätzlich für alle Arbeitnehmer lohnt, deren Gesamteinkünfte über 20.000 Euro jährlich liegen. Und zwar sowohl in der Anspar- als auch in der Rentenphase.“ In der Erwerbsphase spare der Arbeitnehmer Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, sodass der Nettoaufwand bei rund der Hälfte des Betrages liege, den er bei einer privaten Versicherung aufwenden müsste. Während er zum Beispiel in die private Rentenversicherung 100 Euro investieren müsse, reichten bei der Betriebsrente rund 55 Euro. In der Rentenphase liege die bAV-Nettorente über alle Gehaltsgruppen hinweg im Schnitt um rund 29 % höher als eine privat finanzierte Nettorente. Dabei seien die Belastung der Betriebsrente mit den vollen Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen, die anfallende Steuer und die Minderung der gesetzlichen Rente aufgrund der Entgeltumwandlung bereits berücksichtigt. (hwt)

Fazit Die betriebliche Krankenversicherung dürfte sich trotz des Fortfalls der Steuerbegünstigung zu einem Erfolgsmodell entwickeln. Die bAV ist ein Erfolgsmodell und wird es auch bleiben. Und noch mehr: Erwartbare Verbesserungen der Rahmenbedingungen werden die Attraktivität und dieVerbreitung möglicherweise kräftig erhöhen.



VERSICHERUNGEN I Interview

finanzwelt:Der Steuervorteil von 44 Euro in der bKV ist zum Jahresbeginn gestrichen worden. Der Bundesverband demografischer Wandel hat daran massive Kritik geübt und eine Rücknahme dieser Entscheidung gefordert. Hat sich die Streichung auf Ihr Neugeschäft ausgewirkt? Dr. Botermann ❭ Nein. Schon bisher war es so, dass sich die Pauschalversteuerung anbot – beispielsweise wenn die 44Euro-Grenze bereits anderweitig ausgeschöpftwar.VorallemaberliegtdieAttraktivität der bKV nicht zuvorderst im Steuervorteil, sondern im gesamten Paket. Viel wichtiger ist es den Unternehmen, ihre Mitarbeiter mit der Förderung deren Gesundheit langfristig an das Unternehmen zu binden.

finanzwelt: Die HALLESCHE ist einer der großen Anbieter in diesem Marktsegment. Wie wichtig ist dieses Geschäft heute und wie schätzen Sie die künftige Entwicklung ein? Dr. Botermann ❭ Die HALLESCHE hat sich als eines der ersten Versicherungsunternehmen auf dem bKVMarkt positioniert. Die Anfragen unserer Vertriebspartner, aber auch direkt aus den Unternehmen heraus, haben sich in den letzten zwei Jahren vervielfacht. Ein Ende dieses Trends ist noch nicht zu sehen. Die betriebliche Krankenversicherung sehen wir neben der Voll-, Zusatz- und Gruppenversicherung als gleichwertiges, dauerhaftes Geschäftsfeld.

Potenzial für Erfolgsgeschichte Über den Wegfall eines äußerst beliebten Steuervorteils, die künftigen Vertriebschancen für die betriebliche Krankenversicherung (bKV) und einen neuen Kunden-Service seines Unternehmens sprach die finanzwelt mit Dr. Walter Botermann, Vorstandsvorsitzender ALTE LEIPZIGER – HALLESCHE Konzern. Er sieht in der bKV ein Modell mit großer Zukunft.

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finanzwelt:Erkennt der Vertrieb die ihm sich bietenden Umsatzchancen zur Genüge? Dr. Botermann ❭ Die bKV hat das Potenzial, eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie die betriebliche Altersvorsorge bei den Lebensversicherern zu schreiben. Immer mehr Vermittler erkennen die einzigartigen Stärken der bKV als Instrument zur Mitarbeitergewinnung und -bindung für die Unternehmen sowie zur Erhaltung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Dieses Wissen ist bereits breit vorhanden. Zusätzlich erlangt der Vermittler über das Belegschaftsgeschäft Zugang zu vielen potenziellen Privatkunden, die auch außerhalb der Krankenversicherung gut


beraten sein wollen. Die bKV ist ein Segment mit sehr guten Chancen für qualifizierte Vermittler. finanzwelt: Bieten Sie denn über einen Partner auch Leistungen im Bereich eines betrieblichen Gesundheitsmanagements an, beispielsweise Gesundheitschecks oder Gesundheitsberatung? Dr. Botermann ❭ Richtig aufeinander abgestimmt ergänzen sich betriebliches Gesundheitsmanagement und betriebliche Krankenversicherung sinnvoll. Die HALLESCHE kooperiert mit mehreren Dienstleistern im betrieblichen Gesundheitsmanagement. finanzwelt: Ganz neu im bKV-Bereich

sind bei der HALLESCHE VorsorgeSchecks, die Kunden in Papierform erhalten. Was versprechen Sie sich von dieser haptischen Form? Dr. Botermann ❭ Die Vorsorgeschecks haben den Vorteil, dass der Versicherte seinen Versicherungsschutz in Form der GutscheinerealindieHandnehmenkann.Der doch recht abstrakte Versicherungsschutz wird so im Wortsinn greifbar. Tatsächlich kannderUnternehmerdankderVorsorgeSchecks zum „Lebensretter“ seines Mitarbeiters werden, wenn beispielsweise eine lebensgefährliche Erkrankung durch Vorsorge rechtzeitig vom Arzt erkannt werden kann. Auch Vermittler können mit dieser Lösung „in der Hand“ ihre Firmenkunden einfach vom Nutzen überzeugen.

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finanzwelt: Haben Sie keine Bedenken, dass Ihre Wettbewerber mit vergleichbaren Angeboten schnell nachziehen und Ihr Alleinstellungsmerkmal zunichtemachen könnten? Dr. Botermann ❭ Wir gelten als „Erfinder der Pflegeversicherung“ und jetzt machen wir uns einen Namen mit bKV-Produkten und innovativen Vorsorge-Schecks. Wenn Mitbewerber nachziehen, erhöht dies den Bekanntheitsgrad und zeigt: Wir sind auf dem richtigen Weg. Konkurrenz belebt immer das Geschäft und sicherlich auch unsere Innovationskraft. Dann lassen wir uns eben wieder etwas Neues einfallen. (hwt)

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VERSICHERUNGEN I BU-Alternativen

Blindes Vertrauen

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Für den Fall, nach einem Unfall oder einer Krankheit nicht mehr arbeiten zu können, setzt ein Großteil der Berufstätigen auf die Sozialversicherung und private Rücklagen. Auch weil private Berufsunfähigkeitsversicherungen als zu teuer erscheinen – oder die Leistung infrage gestellt wird. Das wirkt sich negativ auf den Umsatz der Policen und auf das Neugeschäft der Vermittler aus. Deshalb kommen zunehmend alternative Konzepte auf den Markt. Aber nicht jeder Versicherer ist überzeugt von solchen Policen.

Unterm Strich stagniert das gesamte BU-Geschäft seit 2004. Eine Marktsättigung von nur rund 25 % für eine der wichtigsten Absicherungen überhaupt ist nicht gerade erfreulich. Schließlich haben Vermittler mit der völlig unzureichenden Absicherung vor allem junger Menschen seitens der gesetzlichen Rentenversicherung ein unschlagbares Argument zur Hand.

Doch vor Ort bei ihren Kunden stoßen sie häufig auf pures Desinteresse oder beeindruckende Realitätsferne. Dies zeigt die gerade von der Gothaer in Kooperation mit dem F.A.Z-Institut vorgelegte Studie „Biometrische Risiken 2014“. Für den Fall einer Berufsunfähigkeit oder Invalidität verlassen sich danach 74 % der Erwerbstätigen auf Leistungen aus der gesetzlichen Sozialversicherung. Nach den Statistiken der Deutschen Rentenversicherung wurde 2012 an Männer in den alten Bundesländern aber nur eine durchschnittliche Rente wegen Erwerbsminderung in Höhe von 647 Euro gezahlt, im Osten der Republik waren es gar nur 578 Euro. Die Leistungen für Frauen lagen mit 571 Euro im Westen und 619 Euro im Osten ebenfalls nicht auf in Notsituationen akzeptablem Niveau. Ähnlich weltfremd wie die Hoffnung auf umfassenden staatlichen Beistand mutet ein weiteres Ergebnis der Studie an: Insgesamt 48 % der Befragten setzen auf private Ersparnisse, erst an dritter Stelle folgt der zusätzliche Versicherungsschutz. Geht es nach der Umfrage, scheint vor allem die junge Generation finanziell auf Rosen gebettet, nennen doch 57 % der zwischen 18- und 29-Jährigen eigene Geldrücklagen als besonders sicheres Polster. Dabei scheinen sie sich über die tatsächliche Tragweite von Berufsunfähigkeit, die übrigens – statistisch gesehen – in immer jüngeren Jahren und hier vor allem psychisch bedingt auftritt,

Christoph Laarmann

Markus Brugger

Vorstand Barmenia Lebensversicherung a. G.

CEO PrismaLife AG

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nicht im Mindesten im Bilde. Genau dort aber wartet auf Vermittler eine aufklärerische Herkulesaufgabe, wie Christoph Laarmann, Vorstand der Barmenia Lebensversicherung, erläutert: „Das Risiko einer Berufsunfähigkeit besteht während des gesamten Berufslebens. Durch einen Unfall oder eine Krankheit können bereits junge Menschen schnell auch zum Pflegefall werden. Hinzu kommt, dass in unserer alternden Gesellschaft das Risiko steigt, pflegebedürftig zu werden. Die Entwicklung ist alarmierend. Und das muss den Menschen aktiv vermittelt werden.“ Sein Unternehmen habe auf die Entwicklung reagiert und mit der „Barmenia BU PflegePlus“ ein Produkt entwickelt, das doppelt sichere: gegen die finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit und zugleich gegen die finanziellen Folgen einer Pflegebedürftigkeit. Allerdings hat es der Vertrieb auch nicht einfach. Denn ihm schlägt allzu häufig Kritik am privaten BU-Schutz entgegen. Er sei in vielen Berufen zu teuer, Versicherungsschutz oft nur mit Zuschlägen oder Risikoausschlüssen zu haben, Leistungsanträge würden verschleppt oder mit haarsträubenden Begründungen zurückgewiesen. Ohnehin ist es mit der starren Fixierung auf die BU als allein seligmachender Lösung nicht getan. Es kommen zunehmend neue Produkte auf den Markt. Wie etwa die funktionelle Invaliditätsabsicherung, die Versicherung gegen den Verlust von Grundfähigkeiten und die Dread Disease Absicherung, die sich wegen der abschließbaren, hohen Kapitalzahlungen vor allem für Freiberufler und Selbstständige lohnt. Makler müssen Kunden aus diesem Segment schon zur Vermeidung von Fehlberatung auf eine solche Vertragsmöglichkeit hinweisen.

Foto: © kantver (2x) - Fotolia.com

D

ass die Lebensversicherer vor einigen Jahren das Zeitalter der Absicherung biometrischer Risiken ausgerufen haben, ist sicherlich den im Altersvorsorgegeschäft weitgehend stagnierenden oder gar rückläufigen Neuabschlüssen geschuldet. Es gibt aber noch zwei ganz andere Gründe: der Niedrigzins und Solvency II. Schließlich fährt die Branche Jahr für Jahr allein mit der Absicherung des Berufsunfähigkeitsrisikos stattliche Gewinne ein. Und die bekommen angesichts der Zinssituation und der sich verschärfenden Eigenkapitalanforderungen eine immer größere Bedeutung. Zwar steigt der Bestand an Selbstständigen-Berufsunfähigkeitsversicherungen kontinuierlich, allerdings noch auf niedrigem Niveau. Nicht mal vier Mio. Verträge mit 2,6 Mrd. Euro Gesamtprämie standen Ende 2013 in den Büchern der Anbieter. Gleichzeitig sinkt jedoch der Anteil der Zusatzabsicherungen. Gut 13 Mio. Verträge sorgten in diesem Bereich im vergangenen Jahr für Beitragseinnahmen in Höhe von nur rund 5 Mrd. Euro.

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VERSICHERUNGEN I BU-Alternativen

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Günther Soboll

Dietmar Bläsing

Rüdiger R. Burchardi

Hauptbevollmächtigter

Vorstand

Sprecher des Vorstandes

Canada Life Deutschland

VOLKSWOHL BUND Versicherungen

Dialog Lebensversicherungs-AG

Neuerdings scheint sich ein Trend abzuzeichnen, unterschiedliche Risiken in Kombiprodukten zu bündeln und alternativ zur reinen BU anzubieten. Eines davon kommt vom Liechtensteiner Anbieter PrismaLife, wie dessen CEO Markus Brugger erläutert: „Bei Menschen mit einem risikoreichen Beruf übersteigen Berufsunfähigkeitsversicherungen meistens die finanziellen Möglichkeiten. Doch aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeiten sind diese Menschen gerade auf einen bezahlbaren Basis-Risikoschutz für ihre Arbeitskraft angewiesen. CARDEA safety first bietet einen solchen Basisschutz, der je nach Lebenssituation und VorsorgeBudget durch Zusatzbausteine erweitert werden kann.“ In dem unter der Marke CARDEA.life vertriebenen Basis-Paket sind Unfallinvalidität, Pflegebedürftigkeit, schwere Krankheiten, Verlust von Grundfähigkeiten und Tod abgesichert. Darüber hinaus bietet die Zusatzversicherung „BU plus“ Schutz gegen Berufsunfähigkeit. Laut Brugger hat das Konzept für den Vertrieb einen besonderen Vorteil: „Ein weiterer wesentlicher Aspekt für Makler ist neben einer guten Produktlösung die Haftungssicherheit. Bei einer Multiriskpolice ist er auf der sicheren Seite, denn er hat in der Beratung die existenziellen Risiken mit seinen Kunden nachweislich besprochen.“

Natürlich hat die in der Branche immer beliebtere Bündelung mehrerer Risiken in einer Police zusätzlicheVorteile.Da Doppelabsicherungen ausgeschlossen werden, kommt es automatisch zu Preisvorteilen für die Kunden. Darüber hinaus muss im Versicherungsfall nicht erst lange gesucht und verhandelt werden, wer für den Leistungsantrag zuständig ist. Auch die LV 1871 hat vor wenigen Wochen mit „Golden IV“ ein Alternativprodukt auf den Markt gebracht. Vertragspartner dabei ist aber nicht die LV 1871 selbst, sondern ihre Tochtergesellschaft TRIAS Versicherung in Kooperation mit dem Kompositversicherer BGV. Die nun aufgelegte funktionelle Invaliditätspolice leistet beim Verlust von Grundfähigkeiten, etwa Heben oder Tragen, sowie bei bestimmten Erkrankungen oder Unfallfolgen sofortige Kapitalzahlungen. Darüber hinaus wird bei Pflegebedürftigkeit oder schweren organischen Krankheiten eine Rente gezahlt. Das Produkt gibt es in einer Klassik- und einer Exklusiv-Variante. Dass es ganz ohne BU als eigenständigem Konzept aber auch nicht geht, zeigt ganz aktuell Canada Life. Bislang ein Verfechter der Grundfähigkeits-Absicherung und eines ganzheitlichen Beratungsansatzes, bei dem die BU nicht unbedingt der Königsweg ist, hat das

Unternehmen nun eine BU ins Produktportfolio aufgenommen. Günther Soboll, Hauptbevollmächtigter des Unternehmens in Deutschland, begründet diesen Schritt: „Wir möchten uns in Deutschland als Risikospezialist positionieren, der Lösungen für die unterschiedlichsten Kundenbedürfnisse bietet. Unseren neuen BU-Schutz sehen wir dabei als wichtiges Puzzle-Stück: Er sichert die konkreten beruflichen Fähigkeiten der Kunden ab, während SchwereKrankheiten-Vorsorge und Grundfähigkeitsversicherung bei schweren körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen greifen.“ Auch andere Gesellschaften positionieren sich noch deutlicher in der Berufsunfähigkeitsversicherung, etwa der VOLKSWOHL BUND mit seiner neuen Versorgungsgarantie. Hierzu erklärt Vertriebsvorstand Dietmar Bläsing: „Mit der Versorgungsgarantie fängt unsere BU kommende Karrieresprünge des Kunden noch besser auf. Bei jeder Gehaltserhöhung ab 5 % kann der Kunde seine BU ohne Gesundheitsprüfung anpassen – zusätzlich zu den bereits bestehenden Erhöhungsmöglichkeiten. Diese Erweiterung haben wir nach zahlreichen Gesprächen mit Vertriebspartnern entwickelt.“ Der Bedarf sei hoch, denn viele Vertriebspartner berieten unter anderem Kunden, deren Gehaltsentwicklung absehbar nicht bei 2.500 Euro – der bisherigen BU-Maximalhöhe – zu Ende sein werde. Bläsing: „Erste Reaktionen aus Maklerkreisen sind absolut positiv.“ Ganz auf Alternativen verzichten will überdies Biometriespezialist Dialog. Den Grund nennt Rüdiger R. Burchardi: „Derartige Alternativen entsprechen nicht unserem Portfolio. Wir bieten in der Berufsunfähigkeit und in der Erwerbsunfähigkeit eine umfassende und hochwertige Absicherung, weil dies dem Bedarf in der Bevölkerung entspricht.“ (hwt)

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Zum vierten Mal öffnet die KÖLNER VERSICHERUNGS- UND KAPITALANLAGEMESSE der Fonds Finanz ihre Pforten in der Metropole am Rhein. Die kostenfreie Fachmesse der Versicherungs- und Finanzdienstleisterbranche gilt als eine der größten Kommunikationsplattformen der Branche in Deutschland.

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Seit Mai 2014 ist sie auf dem Markt: SPR-care®, die neue Pflegerentenversicherung der Dialog Lebensversicherung. Damit erweitert der Spezialversicherer für biometrische Risiken sein Portfolio um einen wichtigen Baustein. Die Top-Eigenschaften des neuen, von MORGEN & MORGEN und infinma bereits mit Spitzenbewertungen ausgezeichneten Produkts, sowie die Kompetenz und über 40jährige Erfahrung in der Risikobewertung machen die Dialog auch in diesem Segment zur ersten Wahl.

Der erweiterte Produktkuchen der Dialog

Die neue Pflegerentenversicherung der Dialog

Versorgung sichern,Vermögen schützen

„D

as Pflegerisiko ist eine Zeitbombe“, stellt Dialog-Vorstandssprecher Rüdiger R. Burchardi fest. „2,5 Millionen Menschen sind heute in Deutschland pflegebedürftig, in sechs Jahren wird die 3-MillionenSchwelle überschritten sein. Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt nur einen Teil der entstehenden Kosten ab, private Vermögenswerte sind in großem Umfang in Gefahr.“ In der Tat zeigt die Statistik, dass jeder zweite Mensch im Laufe seines Lebens pflegebedürftig wird. Die demografische Entwicklung verschärft diesen Trend. Für alle gesetzlich Krankenversicherten und Vollversicherten ist eine Pflegepflichtversicherung vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Doch diese trägt nur einen Teil der Kosten, die im Pflegefall auf die Betroffenen und ihre Angehörigen zukommen. Die Leistungen aus der Pflichtversicherung liegen, abhängig von der Pflegestufe, für die vollstationäre Pflege zwischen 1.023 Euro und 1.550 Euro pro Monat. Die effektiven Gesamtkosten liegen jedoch zwischen 2.398 Euro und 3.307 Euro monatlich. Somit beträgt die „Pflegelücke“ mithin rd. 1.400 Euro bis 1.800 Euro (s. Grafik). Sie vergrößert sich durch weitere Aufwendungen für den täglichen Bedarf oder die Wahl eines gehobenen Pflegeheims. Private Vermögens-

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werte sind da schnell aufgezehrt. Reichen diese nicht aus, werden die Angehörigen zur Kasse gebeten. Nach § 1601 BGB sind derPartnerundVerwandteingeraderLinie verpflichtet, einander Unterhalt zu leisten. Die aktuelle Rechtsprechung zeigt, dass dies auch für zerrüttete Familienverhältnisse gilt. Wer seine eigene Versorgung sichern und eine möglichst hohe Unabhängigkeit erhalten möchte, ist auf zusätzliche Mittel angewiesen.

SPR-care®: Flexibler Pflegeschutz Mit dem innovativen Produkt SPR-care® der Dialog schützt man sich und seineAngehörigen für das ganze Leben vor den finanziellen Folgen der Pflegebedürftigkeit. Die Vorteile des neuen Produkts sind: • Lebenslange Rente bei Pflegebedürftigkeit • Angemessenes Pflegeniveau • Dreifache Flexibilität in der Gestaltung des passgenauen Pflegeschutzes

Wer ein selbstbestimmtes Leben führt,möchte auch im Pflegefall möglichst unabhängig bleiben und daher über die Höhe seiner Pflegerente frei entscheiden. Mit SPR-care® kann der Kunde für alle drei Pflegestufen zwischen finanzwelt 03/2014

900 Euro Mindestjahresrente in Pflegestufe I und 42.000 Höchstjahresrente in Pflegestufe III flexibel wählen. Auch in der Wahl der Beitragszahlung hat der Kunde volle Flexibilität. Sie kann einmalig zu Beginn der Versicherung, fortlaufend oder kombiniert erfolgen. In der kombinierten Variante kann ein Teil der Auszahlung der Lebensversicherung als Einmalbeitrag eingesetzt und dadurch

„SPR-care® – hoher Endkundennutzen, hoher Maklernutzen“ Rüdiger R. Burchardi, Sprecher des Vorstands der Dialog Lebensversicherungs-AG


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Diese Versorgungslücken drohen im Pflegefall

lanter Pflegedienst organisiert. Vermittelt werden verschiedene Dienstleistungen wie z. B. Rechtsberatung, Haushaltsdienste oder eine Beratung zu gegebenenfalls erforderlichen Umbaumaßnahmen. Bei Eintritt des versicherten Pflegefalls wird dem Kunden innerhalb von 24 Stunden nach Eingang der Meldung ein wohnortnaher Pflegeheimplatz vermittelt.

Perfekter Service für den Makler

die monatliche Prämie bei der laufenden Beitragszahlung verringert werden. Die Beiträge können lebenslang, bis zur Vollendung des 85. Lebensjahres oder auch abgekürzt, z. B. bis zum Beginn des Rentenalters, gezahlt werden. Für die gesamte Zahlungsdauer besteht eine hohe Beitragsstabilität. Bei Eintritt des Leistungsfalls ist der Kunde ab Pflegestufe I beitragsfrei. Bei finanziellen Engpässen gewährt das Lebensphasenmodell der Dialog größte Flexibilität. Bei Arbeitslosigkeit oder bei Tod des Partners kann man sich für sechs Monate von der Beitragspflicht befreien lassen, während der Versicherungsschutz in vollem Umfang bestehen bleibt. Alternativ können Beiträge und Rente für 12 bzw. 24 Monate auf den Mindestbetrag reduziert und danach ohne erneute Gesundheitsprüfung wieder auf das Ausgangsniveau angehoben werden. Umgekehrt können dank der umfangreichen Nachversicherungsgarantien bei bestimmten Ereignissen (z. B. Pflegebedürftigkeit oder Tod des Partners/ leiblichen Kindes) die Leistungen der Pflegeversicherung um bis zu 30 % erhöht werden. Da auch eine Beitragsdynamik zwischen 2 und 5 % bei Vertragsbeginn abgeschlossen werden kann, ist gewährleistet, dass die Pflegerentenversicherung den steigenden Ansprüchen entspricht. Bedarfsgerechte Optionen machen den Pflegeschutz noch wertvoller. So kann eine garantierte Rentendynamik im Leistungsfall zwischen 1 und 5 %

gewählt werden ebenso wie eine Zusatzleistung im Pflegefall in Höhe von 6 Monatsrenten der Pflegestufe III. Besonders attraktiv ist die Beitragsrückgewähr bei Einmalbeitragszahlung: Die Angehörigen erhalten die eingezahlten Beiträge zurück, wenn der Versicherungsnehmer stirbt, ohne pflegebedürftig geworden zu sein.

Pflegerente oder Pflegetagegeld – Was ist besser? Die deutlichen Vorteile der Pflegerentenversicherung gegenüber der Pflegetagegeldversicherung: • Zusätzliche finanzielle Sicherheit während der gesamten Zahlungsdauer durch hohe Beitragsstabilität. • Beitragszahlung kann auch als Einmalzahlung erfolgen. • Beitragszahlungsdauer abgekürzt möglich. • Beitragsfreiheit ab Eintritt des Leistungsfalls.

Die Dialog als Spezialversicherer für biometrische Risiken bietet dem Makler mit ihrer neuen Pflegeversicherung SPR-care® ein Produkt mit herausragendem Geschäftspotenzial. Im Vertrieb und in der Abwicklung profitiert der Vertriebspartner von dem exzellenten Service der Dialog. Mit dem OnlineBedarfs- und -Tarifrechner wird im Handumdrehen die Versorgungslücke und das passende Angebot ermittelt; die Dialog Berater-App ist hierfür der ideale Begleiter bei allen Kundenterminen. Die Policierung erfolgt innerhalb kürzester Frist. Alle Anträge, die keine weitergehende Risikoprüfung oder Rückfragen erfordern, werden innerhalb von 24 Stunden policiert. Bei hochsummigen Verträgen ersetzt der Medical Home Service den Arztbesuch; die Abwicklung wird damit erheblich beschleunigt. Dialog-Vorstandssprecher Burchardi zieht das Fazit: „Pflegebedürftigkeit bedroht die finanzielle Unabhängigkeit der Menschen und gefährdet die Vermögenswerte von Eltern und Kindern. Unsere Pflegerentenversicherung stellt den idealen Weg dar, um beides zu sichern und zu schützen.“

Wertvolle Assistance-Leistungen und professionelle Unterstützumg im Pflegefall Über eine kostenlose Pflege-Hotline kann rund um die Uhr eine telefonische Erst- und Folgeberatung von Pflegebedürftigen und Angehörigen in Anspruch genommen werden. Bei Pflegebedürftigkeit mit ambulanter Versorgung wird innerhalb eines Werktages nach Eingang der Meldung ein privater ambufinanzwelt 03/2014

➲ KONTAKT

Dialog Lebensversicherungs-AG Halderstraße 29 86150 Augsburg Tel.: +49 (0)821 / 319-0 Fax: +49 (0)821 / 319-15 33 info@dialog-leben.de www.dialog-leben.de

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VERSICHERUNGEN I Interview

finanzwelt: Warum sind Ferienimmobilien für einen Versicherer ein aktuelles Thema? Wenhart ❭ Das hat einen ganz einfachen Grund. Die Flucht in die Sachwerte beschert auch dem Markt für Ferienimmobilien eine hohe Nachfrage. Der Trend in Deutschland geht zur Zweitund Drittimmobilie, gerne in den Bergen, im sonnigen Ausland im Süden Europas oder noch weiter weg. Rund zwei Millionen Deutsche sind Eigentümer von Chalets, Sommerhäusern, Ferienwohnungen oder Stadtwohnungen. Davon fast die Hälfte im europäischen Ausland – von Marbella bis zum Nordkap. Und war es früher ein Traum, den man sich spät im Leben erfüllt hat, sinkt das Alter der Deutschen mit Immobilienobjekten im Ausland. Zudem ist es nicht mehr nur ein Thema für besonders reiche Menschen, sondern auch in der Mittelschicht angekommen. Betrachtet man diesen wachsenden Markt, ist es schon erstaunlich, dass es kaum spezielle Angebote für diesen spezifischen Bedarf gibt. Das fängt damit an, dass kaum deutsche Anbieter eine spezielle Ferienimmobilienversicherung anbieten. Ihnen sind die Fallzahlen zu klein und die Risiken zu groß. Zudem fehlt es an der Auslandskompetenz. Und ausländische Versicherer sind nicht zuletzt aufgrund der Sprachproblematik nicht unbedingt zu empfehlen. Es gibt Bedarf, und es ist ein ordentlich dimensionierter Markt mit steigender Tendenz. Für uns Gründe genug, unserer deutschen Klientel ein spezifisches Angebot zu machen. finanzwelt: Ein großes Problem dürften für viele Immobilienkäufer wohl auch die Verständigungsschwierigkeiten aufgrund der fremden Sprache sein. Wenhart ❭ Jeder, der schon einmal im Ausland ein Problem mit Polizei oder Behörden hatte, weiß um die Problematik. Nicht ohne Grund empfiehlt der

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Ferienimmobilien – Man spricht Deutsch Spätestens jetzt in den sonnigen (Ferien-)Wochenenden reift bei vielen Bundesbürgern der Wunsch, ein eigenes Domizil an einem sonnigen Flecken Europas zu besitzen. Sprachbarrieren oder sonstige Bedenken werden dabei gedanklich schnell weggewischt. Das kann im Ernstfall böse enden, zum Beispiel wenn es zu einem Versicherungsfall kommt. Der Spezialversicherer Hiscox hat deshalb jetzt eine Police nach deutschen Standards auf den Markt gebracht, mit der Makler vor ihren Kunden wirklich bestehen können. Was das neue Angebot so besonders macht, erläutert uns Tobias Wenhart, Underwriting Manager Art & Private Clients bei Hiscox Deutschland, im finanzwelt-Interview.

Bund der Versicherten, Ferienhäuser nur bei deutschen Anbietern zu versichern, bei denen alle Vorgänge in deutscher Sprache abgewickelt werden. Die ganze Problematik wird leider in der Regel erst klar, wenn der Schadenfall eintritt. Rechtlich verbindlich ist nur der in der Landessprache abgefasste Vertragstext, deutsche Erläuterungen oder Übersetzungen in der Vertragsanlage haben keine Gültigkeit im Schadenfall. Von den praktischen Problemen im Umgang mit Polizei, Behörden oder Versicherungsvertretern vor Ort mal ganz abgesehen. Denn die wenigsten Deutschen mit einer Auslandsimmobilie sprechen die Sprache gut genug, um auf einem juristisch verbindlichen Niveau zu kommunizieren. Neben der Sprache kommen hier noch andere rechtliche Rahmenbedingungen und Gepflogenheiten bei den europäischen finanzwelt 03/2014

Nachbarn, vor allem im südeuropäischen Raum, hinzu. finanzwelt: Wie lösen Sie diesen Knoten? Wenhart ❭ Indem unser Produkt von A bis Z deutsch ist, egal ob das Objekt in Spanien, Frankreich, Österreich oder Griechenland steht: Vertrag und Versicherungsbedingungen in deutscher Sprache, nach deutschem Recht und deutschen Standards mit deutschem Gerichtsstand. Schadenmanagement und -regulierung erfolgen ausschließlich durch deutschsprachige Experten. Das betrifft auch die Betreuung und den Gutachter vor Ort. Wir können das durch unsere weltweite Expertise bei der Versicherung von Immobilien, Hauseinrichtungen, Kunst- und Wertgegenständen so anbieten. Die Police gilt – mit Ausnahme weniger Länder wie z. B. Osteuropa – für Ferienimmo-


sche deutsche Gebäudeversicherungen nicht. Ausländische Versicherungen für Immobilienbesitzer haben im Leisfinanzwelt: Einmal abgesehen von der tungsumfang ähnliche Limitationen. Sie Sprachproblematik, wo greifen deutsche decken typische Risiken wie beispielsweise Vandalismus – ein häufiger Schaoder ausländische Versicherer zu kurz? Wenhart ❭ Deutsche Standardlösun- denfall bei temporär bewohnten Immogen mögen hinsichtlich der Sprache bilien – nicht ab oder berücksichtigen funktionieren, aber nicht hinsichtlich der nicht, dass Ferienimmobilien gerne auch besonderen Anforderungen einer Ferien- weiter vermietet werden. Oder sie sehen immobilie. Beispielsweise, weil sie Be - nicht vor, dass für die Sommersaison sonderheiten wie nicht ständig bewohn- Kunstwerke oder Wertgegenstände den te Immobilien oftmals ausschließen oder Standort wechseln und auch unterwegs nicht ausreichend abdecken. Nehmen versichert sein sollten. Das kommt häuSie beispielsweise die in südlichen Län- figer vor, als man denkt. Versicherungsdern weit verbreiteten Schäden, die teil- summen werden in der Regel niedrig weise erhebliche Spannungsschwan- angesetzt und eigentlich nie nach Verkungen in den Stromnetzen der Haus- tragsabschluss aktualisiert. Die Kombitechnik anrichten können. Oder Schä- nation aus Leistungslücken, Sprachproden durch Schwelbrände in einem un- blematik und anderen Rechtsgepflobewohnten Haus, die erst nach Wochen genheiten bietet reichlich Potenzial für entdeckt werden. All das kennen klassi- zeit- und kostenintensiven Ärger. bilien im gesamten europäischen Wirtschaftsraum.

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finanzwelt: Was muss eine spezielle Versicherung für Ferienimmobilien im Ausland bieten? Wenhart ❭ Sie muss eine ausschließlich für die Absicherung von Ferienimmobilien konzipierte Kombination aus Gebäude-, Hausrat- und Haftpflichtver sicherung sein; und nicht eine schlechte Adaption einer Standardversicherung für dauerhaft genutzte Häuser in der Heimat. Das ist unsere Police, die europaweit in den Ländern des europäischen Wirtschaftsraumes gültig ist. Dort, im Gastgeberland, werden auch Versicherungssteuer und -abgaben gezahlt. Geschützt werden können alle Arten von dauerhaft oder temporär selbst genutzten, aber auch teilzeitig privat weitervermieteten Immobilien. In typischer Hiscox-Manier sprechen wir von einer Allgefahrenversicherung, die eben auch für Ferienimmobilien im Ausland typische Schadenfälle wie Vandalismus oder Überspannungsschäden mit abdeckt. Die Außenversicherung sorgt dafür, dass beispielsweise Wertgegenstände oder Kunstobjekte auch auf dem Weg vom Hauptwohnsitz ins sommerliche Feriendomizil geschützt sind. Bei uns gibt es keine Mindestversicherungssumme und der Kunde muss auch nicht seinen Hauptwohnsitz bei uns versichert haben. Die Versicherungssumme orientiert sich am Wiedererrichtungsbeziehungsweise Neubauwert des Gebäudes, und die Versicherungssumme ist flexibel und kann bei wachsendem oder steigendem Wert aktualisiert werden, beispielsweise wenn Kunst angeschafft oder eine Solaranlage auf das Dach des Hauses im sonnigen Süden gebaut wird. Und: Die gesamte Versicherung ist, und das ist ein ganz entscheidender Faktor, eben von A bis Z ein deutsches Produkt. Denn unsere Zielgruppe für dieses erfolgreiche Produkt sind Deutsche oder Österreicher. (hwt)

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VERSICHERUNGEN I Herausforderungen in der Lebensversicherung

Das lange Warten um den „Deckel“ Die Lebensversicherer kämpfen zurzeit an vielen Fronten. Wie sollen Kunden an den Bewertungsreserven beteiligt werden? Verdient der Vertrieb zu viel? Antworten will jetzt die Bundesregierung geben. Während alle Beteiligten gespannt auf Ergebnisse aus Berlin warten, tun sich unerwartete Gräben auf. Dabei könnte am Ende eine Lösung stehen, mit der Versicherer wie Vermittler entspannt umgehen dürften.

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Viel war im Vorfeld diskutiert worden, Kaffeesatzleserei war en vogue. Werden am Ende 20 bis 25 Promille Abschlussprovision herauskommen,

zuzüglich einer 2%igen Bestandsprovision auf den Jahresbeitrag? Und eine Stornohaftung von fünf Jahren? Oder vielleicht doch anfangs mehr Geld für die Vertragsunterschrift – bei einer Provisionshaftungszeit von 10 Jahren? Oliver Pradetto jedenfalls, Geschäftsführer bei blau direkt, hielt die vergangenen Monate für einen unerträglichen Zustand. Und war bereits überzeugt: „Dass die Deckelung sicher kommen wird, hat bislang kaum jemand realisieren können. Man darf nicht vergessen, dass die Versicherer sich sehr wohl bewusst sind, dass sie ihren Geschäfts-

partnern in den Rücken fallen, um sich einseitig einen Vorteil zu verschaffen.“ Von den eigenen Interessenvertretungen zeigt sich Pradetto enttäuscht: „Auch die Maklerverbände leben ein Stück weit davon, dass sie ihren Mitgliedern vormachen, sie hätten irgendeinen Einfluss in Berlin. Deswegen wird ein bisschen so getan, als sei noch nichts entschieden. Je später das rauskommt, desto mehr Überraschung lässt sich vortäuschen.“ So könnten die Versicherer ihre eigene Rolle kaschieren und die Schuld auf verbraucherschutzhörige Politiker schieben. Vor allem aber wiege

Ralf Berndt

Dr. Walter Botermann

Norbert Porazik

Vorstand Vertrieb und Marketing Stuttgarter Versicherungen

Vorstandsvorsitzender ALTE LEIPZIGER-HALLESCHE

Geschäftsführer Fonds Finanz Maklerservice GmbH

n diesen Monaten für einen Lebensversicherer verantwortlich zu sein, ist wahrlich ein harter Job. Während einerseits Bewertungsreserven in Milliardenhöhe an kündigende Kunden ausgeschüttet werden müssen, müssen die Unternehmen unbedingt ihre Kosten senken. Immerhin hat sich jetzt die Bundesregierung mit dem Thema beschäftigt.

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Dr. Botermann sollte am Ende Recht behalten. Die Bundesregierung wird keinen Provisionsdeckel für die Lebensversicherung einführen.

das die Vermittler in falscher Sicherheit und verhindere, dass sie sich frühzeitig darauf vorbereiten könnten. Doch nun ist alles anders gekommen, als Pradetto und mit ihm wohl auch die große Mehrheit der Brancheninsider erwartet hatten. Mitte Mai hatte Dr. Walter Botermann, Vorstandschef des ALTE LEIPZIGER-HALLESCHEKonzerns, bereits erklärt: „Ob es in der Lebensversicherung überhaupt zu der derzeit diskutierten Provisionsdeckelung kommen wird, ist noch völlig offen.“ Sicher sei lediglich, dass das Bun-

Stattdessen dürfen die Versicherer Provisionen nur bis zu einer Höhe von 25 Promille bilanziell verwerten. Die Zukunft muss zeigen, wie der Markt damit umgehen wird. Ein nicht minder großer Brandherd ist die Beteiligung an den Bewertungsreserven. Als das Bundesverfassungsgericht 2005 den Kunden auch bei vorzeitiger Kündigung eine Beteiligung an den stillen Reserven zugesprochen hat, war vom Niedrigzins noch nichts in Sicht. Dass die Lebensversicherer nun einen großen Batzen aus Kursgewinnen, die derzeit nur auf dem Papier vorhanden sind, ausschütten müssen, belastet sie nicht nur finan-

Oliver Pradetto

Frank Hilbert

Geschäftsführer blau direkt GmbH

Sprecher des Vorstandes Hannoversche Lebensversicherung AG

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ziell über Gebühr – es geht dabei noch um eine andere Frage, wie Ralf Berndt, Vorstand Vertrieb und Marketing der Stuttgarter, erläutert: „Bei der Diskussion geht es in erster Linie nicht um die Frage, wie stark die Versicherungsgesellschaften hierdurch belastet werden, sondern hauptsächlich darum, wie die Bewertungsreserven innerhalb eines Versicherungskollektivs fair und gerecht unter den Versicherten verteilt werden. Die augenblicklich gültige Regelung gefährdet in höchstem Maße eine der wesentlichen Funktionen eines Lebensversicherungskollektivs, nämlich den Zinsausgleich über die Zeit.“ Da die Stuttgarter zu den Lebensversicherern mit den höchsten stillen Reserven gehöre, zahle sie zurzeit hohe Summen an ausscheidende Versicherte aus. Diese Beträge stünden dem Versichertenkollektiv naturgemäß für die Zukunft nicht mehr zur Verfügung. Allerdings habe dies keinen Einfluss auf die Stabilität und Finanzstärke der Stuttgarter Lebensversicherung, so Berndt: „Unsere Szenario-Rechnungen ergeben, dass die Stuttgarter auch bei anhaltender Niedrigzinsphase in den nächsten zehn Jahren keine Probleme haben wird, ihre Garantieverpflichtungen zu erfüllen.“ Auch Frank Hilbert, Vorstandssprecher der Hannoverschen, gibt Entwarnung: „Für die Hannoversche Leben als substanzstarkes Unternehmen mit einer hohen Solvabilität von über 160 % und exzellenten Ratings ist diese gesetzliche Vorgabe natürlich eine Belastung, mit der wir aber umgehen können.“ Allerdings lässt er eine Menge Unmut durchblitzen: „Mittlerweile bekommen die 5 % jährlich abgehenden Kunden einen höheren Betrag an Bewertungsreserven ausgezahlt als das, was die 95 % verbleibenden Kunden an laufender Überschussbeteiligung erhalten. Das ist nicht im Sinne der Versichertengerechtigkeit.“ Dr. Botermann hingegen ärgert noch etwas Anderes. Dass die Neuregelung bei den Bewertungsreserven der Öffentlichkeit als „Hilfspaket“ verkauft werde, sei ein Unding. Tatsächlich gehe es nämlich darum, einen früher von der Politik begangenen Fehler wiedergutzumachen. (hwt)

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desfinanzministerium das Institut für Transparenz (ITA) um eine Begutachtung und Stellungnahme gebeten habe. Es sei durchaus denkbar, dass in dieser Hinsicht alles beim Alten bliebe und Finanzminister Schäuble sich mit einer größeren Transparenz unter dem Stichwort Reduction in Yield (RiY) zufrieden gebe. Und Norbert Porazik, Geschäftsführer bei Fonds Finanz, sieht es so: „LV- und PKV-Vermittler suchen bereits seit Jahren Ergänzungen zu ihrem bestehenden Produktportfolio. Die Berichterstattung über den LVDeckel, der vielleicht kommen sollte, verstärkt diesen Trend. Daher erweitern wir für unsere Vermittler ständig unser Produktangebot und bieten professionelle Lösungen zum Beispiel auch in Privatsach, KFZ, Gewerbesach und Baufinanzierung sowie Bankprodukte und Investment.“

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SPECIAL ADVERTISING

CondorVersicherungen

Unterm Strich zählt die Gesellschaftsqualität

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ie zunehmende Regulierungsdichte stellt, in Zusammenhang mit den dauerhaft niedrigen Marktzinsen, eine historische Herausforderung für die gesamte Versicherungsbranche dar, insbesondere für die Lebensversicherer. Es steht zu befürchten, dass nicht jede Gesellschaft diese Herausforderungen wird meistern können. In solchen Fällen ist dann nicht mehr auszuschließen, dass die Negativentwicklung auch auf Produkte durchschlagen könnte.

Diese grundsätzlich neue Situation im VersicherungsUniversum zwingt Makler und Vermittler dazu, sich mit der Qualität der Gesellschaften zu befassen, deren Produkte er vermittelt. Der Makler, als Beauftragter seiner Kunden, erkennt hier zunehmend einen Haftungsaspekt, der sich dann manifestieren kann, wenn die Gesellschaft, deren Produkte er vermittelt hat, langfristig qualitativ nicht standhalten kann.„Leistungsversprechen werden durchaus über Zeiträume von 20 bis 30 Jahren oder auch länger gegeben“, so Claus Scharfenberg, Vorstand der Condor Lebensversicherungs-AG. „Aus der Perspektive des Kunden, und damit auch aus Maklersicht, ist ausschließlich entscheidend, ob das gegebene Versprechen auch dauerhaft gehalten werden kann. Hier trennt sich die Spreu vom

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Weizen.“ Wird das Leistungsversprechen gehalten? Kann es überhaupt gehalten werden? Entscheidend dafür ist die Gesellschaftsqualität.

Zur Einordnung der Gesellschaftsqualität bieten sich dem Makler und Vermittler quantitative und qualitative Messpunkte. Quantitative Messpunkte der Gesellschaftsqualität lassen sich für den Makler aus veröffentlichten Kennzahlen ermitteln. Jedoch: Eine quantitative Messung der Gesellschaftsqualität ist nicht mittels nur einer Momentaufnahme einer einzigen Kennzahl machbar, eine breitere Basis ist notwendig. „Vielmehr ist ein mehrjähriger Vergleich einer Reihe von Kennzahlen erforderlich“, so Claus Scharfenberg. „Die Condor misst ihre Gesellschaftsqualität unter anderem an der Entwicklung von sieben Kennzahlen über die Zeit.“ Für den interessierten Makler ist es einfach, sich selber ein Bild der Gesellschaften zu machen, mit denen er zusammenarbeitet: So stellt beispielsweise die infinma interessierten Maklern ein breites Spektrum von Kennzahlen der meisten Versicherungen zur Verfügung. „Wir sind stolz darauf, im Vergleich der quantitativen Kennzahlen gut dazustehen“, sagt Vorstand Scharfenberg. „Das Fitch-Rating mit AA- für die Condor Lebensversicherung und den hervorragend bestandenen MORGEN & MORGEN Belastungstest sehen wir als Bestandteile unserer Gesellschaftsqualität und damit auch unserer Maklerorientierung.“ Die Condor mag objektiv


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„Produktqualität und Gesellschaftsqualität machen für den Makler die Qualität seiner eigenen Kundenbeziehungen und damit seinen Geschäftserfolg aus. Der Makler und Vermittler soll von der Condor sagen können: ‚Hier ist mein Kunde gut aufgehoben‘. Dafür stehen wir.“ Claus Scharfenberg Vorstand Condor Lebensversicherungs-AG

Die qualitativen Aspekte der Gesellschaftsqualität sind all die, die für den Makler in der täglichen,aber auch in der langfristigen Zusammenarbeit mit einer Gesellschaft relevant sind. Im Gegensatz zu quantitativen Kennzahlen lassen sich qualitative Aspekte oftmals nicht an Zahlen festmachen. Sie betreffen vielmehr die Qualität der Zusammenarbeit, von der täglichen Kommunikation bis hin zum Angebot verkaufbarer Produkte. „Wir bei der Condor stellen uns bei all unserem Tun deshalb immer eine Frage: Ist es maklergerecht?“, erläutert Scharfenberg. Die Condor hat sich dafür entschieden, sich ausschließlich auf Makler und unabhängige Vermittler zu fokussieren – daher stehen bei allen qualitativen Gesellschaftswerten nur und ausschließlich der Makler und der unabhängige Vermittler im Mittelpunkt.

Das Qualitätsmerkmal „maklergerecht“ ist in den Genen der Condor verankert. Es durchzieht sämtliche Teilbereiche, beispielsweise beim Makler-ServiceCenter. Dort unterstützen ausgebildete Versicherungskaufleute mit jeweils

langjähriger Erfahrung auch in Spezialbereichen den Makler telefonisch – sei es mit Informationen, mit konkreten Rechenbeispielen, Vorschlägen oder speziellen Produktinformationen im einzelnen Beratungsfall. Und dies in der für den Makler wichtigen Kernzeit von 7.00 Uhr früh bis 20.00 Uhr am Abend – nämlich dann, wenn er mit seinen Kunden zusammensitzt. „Mit uns kann man reden“, hebt Scharfenberg hervor. „Das ist für uns nicht nur ein Leitsatz, sondern tatsächlich einer der Vorteile eines überschaubaren Unternehmens.“ Jeder Makler und Vermittler findet schnell seine kompetenten und ihm bald schon persönlich bekannten Ansprechpartner, auch in der Direktion, dem Produktmanagement und in den Spezialabteilungen. Diese Kommunikationsqualität bringt dem Makler Zeitersparnis. Die so gesparte Zeit ist wiederum ins Verkaufen investierbar. Daher wird die Condor auch die dem Makler zur Verfügung stehenden Maklerbetreuer nicht reduzieren, sondern gegen den Branchentrend tendenziell ausbauen und qualitativ weiterentwickeln. „Das Eigeninteresse des Maklers ist auch unser Interesse“, so Scharfenberg. „Und das Eigeninteresse des Maklers ist die Zufriedenheit seiner Kunden. Dies sorgt für funktionierendes Empfehlungsmarketing und für wachsende Vertragstiefe.“ Es ist nur folgerichtig, dass die Condor den Versicherungsnehmer ausschließlich als Kunden des Maklers begreift: „Daher werden keinerlei Aktionen, weder Cross-Selling noch andere schlechte Branchengewohnheiten, ohne finanzwelt 03/2014

die Erlaubnis des jeweiligen Maklers bei uns Einzug halten“, erklärt Scharfenberg weiter. Last but not least ist es wichtig, dass die Produktqualität „maklergerecht“ ist und bleibt. „Maklergerechte“ Produkte sind aus Sicht der Condor solche, die bei hervorragenden Leistungen auch gleichzeitig leicht verkaufsfähig sind. Die Condor versteht sich als Vorreiter von maklergerechten Produkten auch im Hinblick auf Flexibilität und Erklärbarkeit beim Kunden. So ist beispielsweise bei der BU die Krankheitslänge als ein möglicher Leistungsauslöser beim Kunden wesentlich leichter handhabbar als der abstrakte BU-Grad. „Produktqualität und Gesellschaftsqualität machen für den Makler die Qualität seiner eigenen Kundenbeziehungen und damit seinen Geschäftserfolg aus. Der Makler und Vermittler soll von der Condor sagen können: ‚Hier ist mein Kunde gut aufgehoben‘. Dafür stehen wir“, erklärt Scharfenberg abschließend die Philosophie der Condor.

➲ KONTAKT

Condor Lebensversicherungs-AG Admiralitätstraße 67 20459 Hamburg Telefon: (040) 3 61 39-660 kontakt@condor-versicherungen.de www.condor-versicherungen.de

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nicht zu den größten Gesellschaften im Versicherungs-Universum gehören, und doch gehört sie zu den finanzstärksten, nicht zuletzt durch ihre Einbettung in die genossenschaftliche R+V Gruppe. Mit der R+V teilt sie das langfristig orientierte, auf das Wohl aller ihrer Partner geprägte Wertedenken.

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SACHWERTANLAGEN I News

PERSONALITY Günther Paul Löw (Bi.), Rechtsanwalt beim Oberlandesgericht Frankfurt, wurde jüngst in das Kontrollgremium der publity AG gewählt und übernimmt gleichzeitig den Aufsichtsratsvorsitz. Er verfügt über 25 Jahre Transaktions- und Beteiligungserfahrung im Small- und Mid CapSegment am Finanzplatz Frankfurt.Berufliche Stationen seiner Karriere waren unter anderem Tätigkeiten als Syndikus bei der Rothenberger Unternehmensgruppe, als Leiter Beteiligungsmanagement bei der Gold-Zack AG und Gründer und zugleich langjähriger Vorstand der börsennotierten ImperaTotal Return AG. Im Gremium verbleiben Frank Schneider, Partner bei CMS Hasche Sigle Düsseldorf/Leipzig, und Thomas Backs, Diplom Kaufmann, München.

Rainer K. Gieseke ist am 09.05.2014 nach schwerer Krankheit verstorben.Er war über 30 Jahre in verschiedenen Positionen unter anderem bei der Deutschen Bank AG, der IVG-Immobiliengruppe, WestLB Trust sowie Voigt & Collegen tätig. 2012 wechselte Gieseke in die Vertriebsleitung zur Deutsche Sachwert Kontor AG (DSK AG).

Mitgliederzuwachs beim bsi Der Sachwerteverband bsi hat zum 01.04.2014 zwei neue Mitglieder hinzugewonnen. Die Privatbank Hauck & Aufhäuser hat sich als Branchenmitglied dem Verband angeschlossen. Als neues Fördermitglied dazugestoßen ist die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). Der Verband hat damit insgesamt derzeit 62 Mitglieder. „Mit der Mitgliedschaft im bsi setzen wir ein klares Zeichen, dass wir uns aktiv an der Gestaltung der deutschen Sachwertinvestmentbranche beteiligen wollen. Die Mitgliedschaft ist für uns auch eine Verpflichtung, unsere Partner nicht nur ideell, sondern auch materiell zu unterstützen“, sagt Michael Bentlage, Partner bei Hauck & Aufhäuser. „Die Vielzahl an Veränderungen im rechtlichen, steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Bereich sind für uns Anlass, gerade jetzt Fördermitglied des bsi zu werden. Gemeinsam mit dem bsi und seinen Ausschüssen wollen wir die weitere Professionalisierung der Branche unterstützen und das Vertrauen des Marktes fördern”, bemerkt Uwe Stoschek, Partner Asset Management bei PwC.

Rabo Farm mit neuem Agrarfonds Rabo Farm, Tochterunternehmen der Bouwfonds Investment Management, legt einen zweiten Farmland-Fonds für institutionelle Investoren auf. Der neue Fonds Rabo Farm Europe Fund II (RFEFII) soll ein Zielvolumen von rund 315 Mio. Euro haben, von denen ein erheblicher Teil für nachhaltige Verbesserungen des landwirtschaftlichen Ertrages aufgewendet werden soll. Der Fokus liegt auf mittel- und osteuropäischen EUStaaten. Bouwfonds IM fungiert als Vermögensverwalter für Sachwertinvestitionen der Rabobank Group. Martin Eberhardt, Geschäftsführer und Countrymanager Bouwfonds IM Deutschland: „Unser Erfolg beim Management von landwirtschaftlichen Flächen ist auf die Kombination aus eigenen Agrarbetrieben und einer Ertragssteigerung mithilfe innovativer Managementpläne zurückzuführen. Wir entwickeln diese Pläne in enger Zusammenarbeit mit unseren Pächtern. Mit den Verbesserungen können wir die landwirtschaftlichen Erträge nachhaltig steigern. Wir wollen gemeinsam mit unseren Pächtern bessere Ergebnisse bei geringerem Einsatz erreichen.“

Im Rahmen einer Neuausrichtung des Propertymanagements für die deutschen Immobilien ihrer Fondsprodukte hat die Commerz Real Dienstleistungsverträge mit der STRABAG Property and Facility Services sowie mit Cushman & Wakefield geschlossen. Das den Vereinbarungen zugrundeliegende Portfolio umfasst bundesweit 36 Objekte mit einer Gesamtmietfläche von rund 790.000 m². Zum Leistungsumfang gehören u. a. das Mietercontrolling, das Rechnungswesen und die Buchhaltung, die Wirtschafts- und Budgetplanung, die Steuerung des Facilitymanagements, das Leerstandsmanagement sowie Dokumentations- und Reportingfunktionen. Künftig werden auch alle von der Commerz Real bislang selbstverwalteten Objekte durch die neuen, externen Propertymanager betreut.

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Commerz Real restrukturiert Propertymanagement


reskap: Erste Investition des Entwicklers polnischer Windkraft Die erst Ende letzten Jahres im Vertrieb gestartete Beteiligung „reskap Windwerte 1“ hat noch in der Platzierungszeit ihre erste Investition getätigt. Erworben wurden durch eine Beteiligung an der Maximilian Sp. z o.o. die Projektrechte für 48 MW Windkraft im polnischen Landkreis Goleniow sowie weitere 51 MW für einen zweiten Bauabschnitt. Die erste Projektentwicklung soll prospektgemäß bis Ende 2015 realisiert sein. Erste Kaufinteressenten ständen bereits fest, da die Nachfrage nach Windenergie in Polen derzeit deutlich höher sei als das Angebot. „Das Management der Projektgesellschaft Maximilian Sp. z o.o. kann dabei auf langjährige Erfahrungen verweisen“, so reskap-Geschäftsführer Michael Bauer. Es entwickelte bereits Windparks im polnischen Resko zusammen mit der ACCIONA, S.A., einem der führenden spanischen Anbieter aus dem Bereich erneuerbarer Energien. Das Projekt hat der polnische Stromversorger PGE in Warschau erworben.

PERSONALITY Christoph Seeger (Bi.) ist

seit dem 01.04.2014 bei der Dr. Peters Group als weiterer Geschäftsführer für den Ausbau des Geschäftes mit institutionellen Investoren sowie für alternativeAsset-Finanzierungen unter Einbindung von Private Equity zuständig. Nach seinem Studium hat er umfangreiche Erfahrungen insbesondere im Investment Banking bei Goldman Sachs, im Private EquityBereich bei KKR und im Assetmanagement bei Perry Capital in London und Frankfurt sammeln können. „Nicht zuletzt aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen im Investmentbanking sowie aufgrund seiner Expertise im Bereich Private Equity ist Herr Seeger für uns eine hervorragende Ergänzung in der Geschäftsführung unserer Unternehmensgruppe“, sagt Anselm Gehling,CEO der Dr.Peters Group, zum Ausbau des Managements.

WealthCap mit voller Produktpipeline Das Emissionshaus WealthCap konnte in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres über 100 Mio. Euro platzieren. Der Fonds Aircraft 26 wurde in wenigen Monaten vollständig platziert. Damit wurden in diesem Jahr über 25 Mio. Euro in der Assetklasse Luftverkehr eingeworben. Für die Private Equity-Schwesterfonds 17 und 18 konnte vor der planmäßigen Schließung der Beteiligungen Eigenkapital von 18 Mio. Euro eingesammelt werden. Insgesamt wurden mehr als 30 Mio. Euro platziert. Die Immobilienbeteiligungen Deutschland 35 und Deutschland 37 trugen über 57,5 Mio. Euro zum Platzierungsergebnis bei. Sowohl für Privatkunden als auch für institutionelle Investoren plant das Emissionshaus noch in diesem Jahr eine Reihe von Produkten in mehreren Assetklassen. Ein gemischtes Sachwerteportfolio soll den Reigen eröffnen, gefolgt von einem Immobilienportfolio mit Objekten in München. Darüber hinaus ist der Start des ersten Flugzeugportfolios mit drei Airbus A330 geplant.

Lloyd Fonds mit positivem Konzernergebnis Das Emissionshaus Lloyd Fonds hat im vergangenen Geschäftsjahr ein positives Konzernergebnis von 1,1 Mio. Euro erzielt. Im Vorjahr musste noch ein Minus von 2,8 Mio. Euro verkraftet werden. Das operative Ergebnis (EBIT) war mit 0,1 Mio. Euro im Gegensatz zum Vorjahr (-1,2 Mio. Euro) positiv. Die Umsatzerlöse sind aufgrund der wiederkehrenden Erlöse aus dem laufenden Fondsmanagement und der Verwaltung der Fonds mit 13,3 Mio. Euro stabil geblieben.

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HAHN Gruppe auf Erfolgsspur Die HAHN Gruppe konnte in den ersten drei Monaten in 2014 Eigenkapitalzusagen in Höhe von 60 Mio. Euro bei institutionellen Anlegern einwerben. Unter Hinzurechnung einer Tranche über 100 Mio. Euro, die im April im Rahmen eines institutionellen Individualfonds gezeichnet wurde, liegt das Zeichnungsvolumen bei 160 Mio. Euro. Dies ist bereits jetzt mehr als im Gesamtjahr 2013 (123 Mio. Euro). Im institutionellen Geschäft wurde das Fachmarktzentrum Life in München mit einem Investitionsvolumen von 35 Mio. Euro für den Luxemburger Fonds Hahn FCP erworben. Zudem wurde mit dem Hahn Primus Retail Fund ein Spezial-AIF (Alternative Investment Fund) mit einem Eigenkapitalvolumen von 100 Mio. Euro aufgelegt. Davon sind im ersten Quartal 60 Mio. Euro bei professionellen und semi-professionellen Anlegern platziert worden. finanzwelt 03/2014

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SACHWERTE I Alternative Investments

Das Asset ist wichtig, nicht die Verpackung 36

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Sachwertanlagen stehen bei den Bundesbürgern hoch im Kurs. Prädestiniert für Sachwerte sind die geschlossenen Fonds. Wegen der Unsicherheit, die durch die Regulierung bei Anlegern und Vermittlern erzeugt wurde, gibt es derzeit nur wenige geschlossene Fonds auf dem Markt. In die Lücke versuchen derzeit die Anbieter von Genussrechten und Nachrangdarlehen zu springen.


Nicht so sehr die Angst vor den neuen Vorschriften als vielmehr die lang anhaltende Unsicherheit über die genaue Ausgestaltung der gesetzlichen Bestimmungen hielt die Initiatoren davon ab, neue geschlossene Fonds zu konzipieren und auf den Markt zu bringen. Auch bei den Vertrieben herrschte große Unsicherheit, welche Produkte denn überhaupt angeboten werden dürfen. Kein Wunder also, dass man nach Alternativen zu den klassischen KGBeteiligungen suchte, mit denen der Anleger sich an Sachwerten beteiligen konnte. Denn dass Sachwerte als Anlagen nach wie vor ihre Existenzberechtigung haben, darüber besteht doch kein Zweifel. Selbst die Epigonen der Aktienanlage berufen sich gern auf den Sachwertcharakter der Dividendenpapiere. „Auch Aktien zählen zu den Realwerten“, stellte der Spiegel fest. Die Idee

Wenn man auf die Anbieter der alternativen Sachwertanlagen schaut, fällt auf, dass nur wenige Produkte aus dem Bereich der geschlossenen Fonds kommen. Nur sechs Anbieter sind von Hause aus Initiatoren von geschlossenen Fonds, die Mehrheit von ihnen plant auch in der Zukunft, geschlossene Fonds aufzulegen. Hesse Newman und Dr.Peters haben deshalb die volle KVG-Zulassung beantragt und mittlerweile erreicht. Dass diese mit alternativen Anlagen auf den Markt gekommen sind, hat vor allem damit zu tun, dass wegen der Einführung des Kapitalanlagegesetzbuchs keine geschlossenen Fonds zur Verfügung standen.

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Erste Geschlo Publikum ssene s-Inv KG mit B estment Vertrieb aFinszula nach ne ssung uem Recht

Die publity Performance Fonds Nr. 7 GmbH & Co. geschlossene Investment KG erhielt als erste Geschlossene Publikums-Investment KG von der BaFin die Vertriebszulassung nach neuem Recht und investiert mit deutschen Immobilien aus Bankenverwertung in ein breites Spektrum gewerblich genutzter Qualitätsimmobilien in guter Lage – vorzugsweise in Ballungsräumen mit Wachstumspotential wie Frankfurt/ Main, Düsseldorf, Hamburg, Berlin und München. neue KAGB-konforme Generation geschlossener Immobilienfonds echter Kurzläufer: Fondslaufzeit begrenzt bis zum 31.12.2019 Beteiligungen ab 10.000 Euro kein Fremdkapital 150 % prognostizierte Gesamtausschüttung Weitere Informationen unter Tel. 0341 / 26 17 87 - 61 oder im Internet unter www.publity-vertrieb.de

AZ Prod Produkt kkt PPFF 70x2 70x297 297 M M-0111-22 11 22 · ppublity ublityy Vertrieb ublity VVert Vertriebs ttrieb iebs bbss G GmbH Gm GmbH, mbH b Land LLandsteinerstraße dsteinersttraße 66, 041 04103 Leipzig

Unsicherheit bei den Initiatoren und im Vertrieb

der Sachwertanlage ist jedenfalls heute stärker denn je – auch durch alternative Investments. Neben der Direktanlage in Sachwerte (Container) propagieren zahlreiche Anbieter Asset Based Bonds, also Anleihen, die durch einen Sachwert wie Immobilien oder Anlagen in erneuerbarer Energie besichert sind. Für diese Anlagealternativen spricht derzeit neben den geringfügigen gesetzlichen Auflagen auch die Tatsache, dass sie nicht mit dem Negativimage vieler geschlossener Fonds aufgrund diverser Pleiten belastet sind. Allerdings zeigt die Insolvenz von Prokon, dass es nicht auf die rechtliche Gestaltung ankommt, wenn es um die Anlage in Sachwerte geht. „Werden langlaufende Assets finanziert, sind kurzfristige Kündigungsmöglichkeiten tödlich“, meint Daniel Kellermann, der die Internetplattform Green Value betreibt, zu der Prokon-Pleite. Und ob die Emissionswelle bei Genussscheinen und nachrangigen Anleihen unter dem Gesichtspunkt des Anlegerschutzes ein Vorteil ist, bleibt abzuwarten. „Die geschlossenen Fonds der neuen Generation gehören zu den regulierten Produkten und bieten damit einen größeren Anlegerschutz und bessere Transparenz als die meisten alternativen Sachwertanlagen“, meint Eric Romba, Hauptgeschäftsführer des bsi Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen e. V., der Nachfolgeorganisation des VGF (Verband geschlossenen Fonds). Und er fügt hinzu: „Wir sind 100 Prozent Sachwerte.“

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as Feld der Sachwertinvestments wie Immobilien, Schiffe, Flugzeuge oder New Energy, beherrschen schon seit über 20 Jahren die geschlossenen Fonds. Doch mit der Diskussion um die Regulierung, die seit mehr als zwei Jahren im Gange ist, und der Einführung des Kapitalanlagegesetzbuchs, das am 23. Juli 2013 in Kraft trat, hat es der geschlossene Fonds, der jetzt AIF-Fonds heißt, im Vertrieb nicht mehr leicht. In 2012 und 2013 gab es einen dramatischen Einbruch bei den Platzierungszahlen. Das platzierte Eigenkapital der geschlossenen Fonds ging im 2013 um knapp 40 % von 3,80 auf 2,28 Mrd. Euro zurück, nachdem es im Vorjahr bereits einen zweistelligen prozentualen Rückschlag gegeben hatte. Initiatoren geschlossener Fonds haben 2013 so wenig Eigenkapital bei privaten Anlegern eingesammelt wie niemals zuvor. Die neue Fremdkapitalgrenze, die Mindestbeteiligungssumme bei Ein-Objekt-Fonds, die Verwahrstelle, die jährliche Bewertung und andere Vorschriften bedeuten in Summe einen erheblichen Mehraufwand für Initiatoren geschlossener Fonds.

DEUTSCHE IMMOBILIEN AUS BANKENVERWERTUNG


SACHWERTE I Alternative Investments

Daniel Kellermann Geschäftsführender Gesellschafter greenValue GmbH

Anleihen und Genussrechte werden von den Unternehmen, die traditionell als Initiatoren von geschlossenen Fonds aufgetreten sind,nicht so sehr alsAlternative,sondern alsAngebotsergänzung angesehen. Einen Kannibalisierungseffekt für die geschlossenen Fonds fürchtet Dr. Peters jedenfalls nicht. Jedoch sind nicht alle derzeit am Markt angebotenen Genussrechte und Nachrangdarlehen durch einen Sachwert besichert. Zu den echten Sachwertinvestments, die als Alternative gelten können, gehört der Leonidas III Solar-Festzins. Der Darlehensgeber partizipiert hier an den Einnahmen aus dem Betrieb von drei im Prospekt exakt aufgeführten Solar-Dachanlagen in Frankreich mit einer Gesamtleistung von 3,4 MWp. Zu beachten ist die Nachrangigkeit der Besicherung. Der Investor in ein Nachrangdarlehen steht mit seinen Forderungen an die Gesellschaft gegenüber allen anderen Darlehensgebern an letzter Stelle. Diese Position ist durchaus der eines Kommanditisten einer KG ähnlich, auch hier wird der Eigentümer erst nach den Darlehensgebern befriedigt. Aber es gibt andere Fallstricke. Auch bei den Alternativen zu den geschlossenen Fonds gibt es die unbeliebten Blind Pools. Um einen solchen handelt es sich bei dem Nachrangdarlehen Green CityEnergy Kraftwerkspark II. Denn die Green City Energy Kraftwerkspark II GmbH & Co. KG hat noch keine Investitionen getätigt, die die Anlage absichern könnten.

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sichert wie z. B. der erwähnte Leonidas III Solar-Festzins, sondern durch eine Patronatserklärung des Unternehmens Thomas Lloyd. Mit dem Erlös aus der nachrangigen Anleihe wird die allgemeine Unternehmenstätigkeit von Thomas Lloyd Cleantech Infrastruktur GmbH finanziert. Die Mutter Thomas Lloyd Group PlC verpflichtet sich, die Tochter Cleantech Infrastruktur GmbH, die Emittentin der Anleihe, jederzeit so zu stellen, dass ihre Bonität erhalten bleibt und sie jederzeit in der Lage ist, ihre Verpflichtungen aus der Anleihe zu erfüllen. Es handelt sich um eine reine Unternehmensanleihe, die nicht als Alternative zu einer KG-Beteiligung gelten kann, denn es gibt keine Absicherung durch ein bestimmtes Projekt. Solche Unternehmensanleihen gibt es viele, aber sie dürfen nicht mit Instrumenten in einen Topf geworfen werden, die den Rang von Sachwertinvestitionen haben – es sei denn, man wolle alle Unternehmen als Sachwerte klassifizieren. Doppelgleisig fährt die Energiekontor aus Bremen. Neben klassischen Unternehmensanleihen, die in der Regel von der Energiekontor AG emittiert werden, gibt es sogenannte Stufenzinsanleihen, die von der Tochter Energiekontor Finanzierungsdienste herausgegeben werden. Derzeit befindet sich die StufenzinsAnleihe VII in Vorbereitung. „Der Erlös dieser Anleihen fließt als Darlehen an die Betreibergesellschaften von Windparks, als Sicherheit für Zinsen und Rückzahlung des Darlehens dienen die Windparks“, erläutert Cerstin Kratzsch, Vertriebsleiterin bei der Energiekontor AG. Die Betreibergesellschaften treten die Gesellschaftsanteile an die Emittentin ab. Die Betriebsführung der Windparks liegt bei der Gruppe Energiekontor.

Wolfgang Dippold Geschäftsführender Gesellschafter PROJECT Investment Gruppe

langt, von den geschlossenen Fonds, die unterdie europäische Richtlinie unddamit unter die Regulierung fallen. Genussscheine und Nachrangdarlehen gehören zu den nicht regulierten Produkten. DieAnleger scheinen diesenAnlageformen jedoch eher reserviert gegenüberzustehen. Und das gilt auch für die Vertriebe. Denn die Provisionen sind sehr viel magerer als bei geschlossenen Fonds. Für die Vermittlung von Namensschuldverschreibungen und Genussrechten ist die Zulassung nach § 34f Nr. 3 GewO erforderlich – wie für geschlossene Fonds auch. Wolfgang Dippold, Geschäftsführer der PROJECT Investment Gruppe, erklärt: „Qualifizierte Vermittler und Investoren legen nach unseren Erfahrungen enormen Wert auf vollregulierte Produkte.“ Auch BSI-Hauptgeschäftsführer Romba sieht Signale von den Vertrieben, „dass diese nur noch auf regulierte Produkte setzen, um die eigenen rechtlichen Anforderungen zu erfüllen.“ Die Vorteile von Genussscheinen und Nachrangdarlehen gegenüber geschlossenen Fonds:

Da Sachwerte hoch im Kurs stehen, versuchen manche, vom Kielwasser der Alternativanlagen zu profitieren.

Die geringeren Kosten: Nach Berechnung von Scope verursachten geschlossene Fonds Weichkosten von über 17 %. Hinzu kommen bei den Fonds nach neuem Recht die Kosten für die Umsetzung der neuen Vorschriften. Allein die Kosten für eine Zulassung als Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) für alternative Investmentfonds werden vom ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) auf 3 Mio. Euro veranschlagt. Das ergab eine Umfrage bei den Unternehmen der Fondsindustrie.

Der Thomas Lloyd Festzins, der in drei Varianten unterschiedlicher Laufzeiten und Zinsen angeboten wird, ist nicht durch ein bestimmtes Projekt abge-

Höhere Investitionsquote: Die Anbieter von alternativen Instrumenten können mit einer weit höheren Investitionsquote als geschlossene Fonds aufwarten.

DasAngebot an Genussrechten und Namensschuldverschreibungen unterscheidet sich, was die Sicherheit anbe-

Eric Romba Hauptgeschäftsführer bsi Bundesverband Sachwert und Investmentvermögen e.V.

finanzwelt 03/2014


Bei den Realwertanleihen der Dr. PetersGruppe beträgt die Investitionsquote der von Anlegern eingezahlten Gelder rund 99 %. Die geschlossenen Fonds hatten im Jahr 2013 eine Kostenquote von durchschnittlich 17,09 % (inkl. Agio), ermittelte Scope. Das heißt, von dem gesamten Kapital der Anleger wurden nur etwas mehr als 82 % investiert. Keine Erstellung von Wertpapierprospekt: Ein weiterer Vorteil aus Sicht des Emittenten ist, dass bei Namensschuldverschreibungen und Genussrechten kein Wertpapierprospekt erstellt werden muss. „Durch die Vorgaben der neuen Regulierung sind die Unterschiede von durch das KAGB regulierten Fonds und Konzepten außerhalb des KAGB in Bezug auf deren Sicherheit und Kontrolle nochmals deutlich angewachsen“, meint Dippold. Zinsen: Als Vorteil der Genussrechte und Nachrangdarlehen wird von den

Anbietern regelmäßig hervorgehoben, dass ausgezahlte Zinsen – anders wie bei den Ausschüttungen geschlossener Fonds – nicht zurückgefordert werden können. Die Genussrechte und Nachrangdarlehen sind einfacher konzipiert als viele geschlossene Fonds, das gilt auch für die steuerliche Ausgestaltung. Der Anleger erzielt Einkünfte aus Kapitalvermögen, die der Abgeltungssteuer unterliegen. Jedoch: keine Gesellschafterrechte der Anleger. Die Anleger können anders als bei geschlossenen Fonds nicht mitentscheiden. In der Praxis nehmen die Anleger ihre Mitwirkungsrechte bei geschlossenen Fonds zwar selten wahr, Gesellschafterversammlungen sind in der Regel schlecht besucht. Aber wenn ein Anleger das will, kann er bei geschlossenen Fonds mitentscheiden, bei nachrangigen Anleihen und Genussrechten ist dies nicht möglich. (lf)

Fazit Sachwertgestützte Anlagen wie Nachrangdarlehen und Genussrechte bieten eine Alternative zu den geschlossenen Fonds. Es handelt sich aber um unregulierte Produkte, zu denen früher auch die geschlossenen Fonds zählten. Die neuen geschlossenen Fonds haben aber Vorteile, was Rechtssicherheit und Transparenz anbelangt. Dafür sind die Genussrechte und Nachrangdarlehen sehr flexibel und bedürfen nicht so langer Vorlaufzeiten wie die geschlossenen Fonds. Bei den KG-Alternativen sind kürzere Laufzeiten möglich,teilweise drei bis fünf Jahre.Die Anleger haben Interesse an kürzeren Laufzeiten. Solche Kurzläufer sind bei den geschlossenen Fonds kaum möglich.Allerdings können kurze Laufzeiten auch wieder zu höheren Risiken führen, wenn kurzfristige Kündigungsmöglichkeiten eingeräumt werden (Prokon). Entscheidend ist aber die Qualität der Assets – unabhängig von der Verpackung.

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Anlageklasse Immobilien Deutschland

WealthCap Immobilien Deutschland 35 Ten Towers München

Stand: 06/2011; bestätigt: 12/2012

Investition mit Weitblick Immobilien können für Wertstabili-

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Hinweis zum WealthCap Immobilien Deutschland 35: Die Angaben zu dieser Beteiligung sind verkürzt dargestellt und stellen kein öffentliches Angebot dar. Die Einzelheiten sowie insbesondere die neben den Chancen vorhandenen Risiken, die mit dieser Investition als unternehmerischer Beteiligung verbunden sind, entnehmen Sie bitte dem allein verbindlichen Verkaufsprospekt vom 22.02.2013 in der Fassung des ersten Nachtrags vom 02.01.2014. Der Verkaufsprospekt und das Vermögensanlagen-Informationsblatt liegen in den Geschäftsräumen der Wealth Management Capital Holding GmbH, Am Eisbach 3, 80538 München, zu den üblichen Öffnungszeiten zur kostenlosen Abholung bereit. Ein entsprechender Hinweis wurde gemäß Vermögensanlagengesetz am 28.02.2013 im elektronischen Bundesanzeiger und in der Süddeutschen Zeitung als Börsenpflichtblatt abgedruckt.


SACHWERTE I Alternative Investments

Alternative Investments Anbieter

40

Vorstand/ Geschäftsführung

Produktname

Produktart

Vertrieb mit Zulassung nach

INKA

Genussrecht

§ 34f Nr. 3 GewO

AL Deutsche Beteiligung GmbH

Brigitte Häfner, Geschäftsführerin

Auf der Freiheit Projektentwicklungsgesellschaft

Dr. Jürgen Wernekinck, geschäftsführender Gesellschafter

„AUF DER FREIHEIT“

Genussrecht

§ 34f Nr. 3 GewO

DS Portfolio (Tochter von Dr. Peters)

Anselm Gehling, CEO Dr. Peters Gruppe

DSP Realwertanleihen

Nachrangige Anleihe

§ 34f Nr. 3 GewO

Energiekontor AG

Peter Szabo, Vorstandsvorsitzender

StufenzinsAnleihe V

gesicherte Anleihe

Eigenvertrieb

HESSE NEWMAN CAPITAL AG

Marc Drießen, Vorstand

Classic Value 7

Genussrecht

§ 34f Nr. 3 GewO

i4r, Renewable Energy Investments

Raban Woryna, Geschäftsführer

Energiewende Bayern Zins I

Nachrangdarlehen (3, 5 u.8 Jahre Laufzeit)

§ 34f Nr. 2 GewO

EURO GRUNDINVEST Objekt Holding GmbH & Co KG

Erwin Beran, Geschäftsführer

Genussrechte 2

Genussrecht

§ 34f Nr. 3 GewO

IMMOVATION AG

Lars Bergmann, Vorstand

Genussrecht 3.Tranche

Genussrecht

§ 34f Nr. 3 GewO

Leonidas Associates GmbH

Max-Robert Hug, geschäftsführender Gesellschafter

Leonidas III Solar-Festzins

Genussrecht

§ 34f Nr. 3 GewO

MCE Schiffskapital AG

Lennart Mertens und Robert Rost, Geschäftsführer MCE Reederzins 1 GmbH & Co. KG.

MCE Reederzins 1

Genussrecht

§ 34f Nr. 3 GewO

Met Immobilien Festzins Gmbh

Horst Ehlers, Geschäftsführer

Met-Immobilien Festzins GmbH Bahnhöfe

Nachrangdarlehen

§ 34f Nr. 3 GewO

Murphy&Spitz Green Energy AG

Philipp Spitz, Vorstand

Genussrecht Sonne + Wind 2018

Genussrecht

§ 34f Nr. 3 GewO

PARELI Beteiligungs-GmbH

Ute W. Seehaus, Pavlo Nykitenko, Geschäftsführer

KwK Invest

Nachrangiges partiarisches Darlehen

§ 34f Nr. 3 GewO

PT Erneuerbare Energien GmbH

Erik Tröster, Geschäftsführer

PT Grünzins

Nachrangdarlehen

§ 34f Nr. 3 GewO

reskap

Michael Bauer, Geschäftsführer

reskap Windwerte

Genussrecht

§ 34f Nr. 3 GewO

finanzwelt 03/2014


Anlagekonzept

Mindestbeteiligung (in Euro)

Agio (in %)

Verfügbar

Volumen (in Euro)

Ansprechpartner / Internet

Erwerb von Energiebedarfswerken (KWK-Anlagen)

3.000

0

Tel. 0611/205790 87 info@al-deutsche-beteiligung.de www.al-deutsche-beteiligung.de

Darlehen für Fertigstellung von drei Immobilienprojekten

10.000

5

ja

4 Mio.

3

ja

max. 75 Mio.

Tel. 0231/557173-0 info@dr-peters.de www.dr-peters.de

Refinanzierung von drei Windkraftwerken

3.000

0

ja

23,07 Mio.

Tel. 0421/3304-0 info@energiekontor.de www.energiekontor.de

Immobilien-Zweitmarktbeteiligungen

10.000

3

ja

15,0 Mio.

Tel. 040/339 62 - 444 capital@hesse-newman.de www.hesse-newman.de

Erneuerbare Energien Biogas

5.000

0

ja

Alfred Föhn eK Tel. 09255/531 a.foehn@fib-lqn.de www.fib-lqn.de

Wohnimmobilien in München

15.000

0

ja

www.euro-grundinvest.de

Investition in Wohn- u. Gewerbeimmobilien

10.000

0

ja

ca. 100 Mio.

Vertriebskoordination Tel. 0561/8161940 lange@immovation-ag.de www.immovation-ag.de

3 Solar-Dachanlagen in Frankreich

5.000

0

platziert

5,9 Mio.

Tel. 091/569 035 - 0 info@leonid-as.com www.leonid-as.com

Darlehen an Schiffsgesellschaften

2.500

0

ja

10 Mio.

info@schiffskapital.de www.schiffskapital.de

Erwerb von Bahnhofsimmobilien

5.000

0

ja

7,5 Mio.

Tel. 0611/890600140 www.met-immobilien.de info@met-immobilien.de

Erwerb von Beteiligungen an Windkraft- und Solar

2.500

0

platziert

2,5 Mio.

Tel. 0228/243911 -0 info@ms-green-energy.de www.ms-green-energy.de

Gärrestetrockner auf landwirtschaftlichen Biogasanlagen

1.000

0

ja

20 Mio.

Tel. 040/180248677 info@pareli-gmbh.com www.pareli-gmbh.com

2.500 einmalig oder 50 monatlich

5

ja

4 Mio.

Tel. 07720 / 81 99 00 info@pt-energie.de www.pt-energie.de

10.000

5

ja

7,5 Mio.

Tel. 06222 3182964 info@reskap.de www.reskap.de

Bioenergieanlagen

Windkraftprojekte in Polen

Anbieter sortiert in alphabetischer Reihenfolge Quelle: Dr. Leo Fischer, nach Angaben der Unternehmen

finanzwelt 03/2014

Foto: © serdarerenlere - Fotolia.com

Immobilien, Mobilien, Erneuerbaren Energien u. Infrastruktur (4 Varianten unterschielicher Gewichtung)

41


SACHWERTE I AIF-Fonds

D

er Bann ist gebrochen. Am 18. März wurde der erste geschlossene Fonds für Privatanleger nach dem neuen Recht zugelassen, fast acht Monate nach dem Inkrafttreten des neuen Kapitalanlagegesetzbuches. Wer aber gedacht hatte, dass damit der Stöpsel für eine Flut von Neuemissionen gezogen worden sei, irrt. Ende Mai sind erst zwei neue Fonds für Privatanleger zugelassen. Und es ist auch

BaFin eingereicht. „Wir arbeiten an mehreren Projekten und hoffen, im zweiten Quartal erfolgreich zu sein“, erklärt Gunnar Dittmann, geschäftsführender Gesellschafter des HEH Hamburger EmissionsHaus, das sich mit großem Erfolg auf Fonds mit Regionalflugzeugen spezialisiert hat. Zwei A330 wurden für einen Flugzeugfonds von WealthCap gekauft und ein Flugzeug durch Kaufoption gesichert. Der

Wenn es zutrifft, dass es von der Antragstellung eines neuen Fonds bis zur Zulassung durch die BaFin bis zu drei Monaten dauern kann, ist ein Ende der Durststrecke bei Publikumsfonds noch nicht abzusehen. Für institutionelle Anleger, eigentlich nicht die typische Zielgruppe der Anbieter von geschlossenen Fonds, gibt es

In der Warteschleife?

Eine Welle von Neuemissionen ist nicht zu erwarten, dafür ist die Pipeline nicht gut genug bestückt. Aber die Zahl der zugelassenen Kapitalverwaltungsgesellschaften steigt und einige Anbieter haben bevorstehende Neuemissionen angekündigt. Aber noch ist die Auswahl neuer Fonds recht überschaubar.

nicht so, dass bei der BaFin die Briefkästen aufgrund neuer Anträge überlaufen würden. Im Gegenteil. Beispiel Flugzeuge: Alle Initiatoren bekräftigen auf Anfrage immer wieder ihren Willen, so schnell wie möglich neue Flugzeugfonds auf den Markt zu bringen. Aber noch keiner hat einen Antrag bei der

42

Fonds soll Ende des Jahres auf den Markt kommen. In der BaFin-Prüfung befinden sich ein Sachwerte-AIFPortfoliofonds und ein AIF-Immobilien-Portfoliofonds. „In allen Fällen handelt es sich um Publikumsfonds“, erklärt WealthCap-Geschäftsführerin Gabriele Volz.

wesentlich mehr Zulassungen. So hat die HAHN Gruppe, Marktführer bei großflächigen Handelsimmobilienfonds, die am 4. April 2014 von der BaFin die Lizenz als Kapitalverwaltungsgesellschaft erhalten hat, bereits ihren zweiten Spezial-AIF aufgelegt, der für das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe kon-

Andreas Heibrock

Gabirele Volz

Anselm Gehling

Mitglied der Geschäftsleitung

Geschäftsführerin

CEO

Real I.S. AG

Wealth Management Capital Holding GmbH

Dr. Peters Group

finanzwelt 03/2014


Offenbar ziehen es die die Initiatoren derzeit vor, zunächst einmal Produkte für die Profis aufzulegen, um das Terrain zu sondieren, bevor man sich an Publikumsfonds macht.Bei den Angeboten für institutionelle Anleger sind es die Initiatoren gewohnt, die Kosten knapp zu kalkulieren.So rechnen sich

auch Projekte, die wegen der geringen Rendite für den Privatanleger nicht in Frage kommen. Mit einer Belebung des Neuemissionsgeschäfts rechnet Christian Michel, Teamleiter Fonds bei der FERI, frühestens in der zweiten Jahreshälfte. Der Trend gehe bei vielen Anlegern hin zu Sachwerten. Vor allem aufgrund der niedrigen Zinsen schauten Anleger verstärkt auf Sachwerte. Und diese bieten vor allem die geschlossenen Fonds. Skeptischer zeigt sich aber noch Werner Rohmert, Herausgeber des Fondsbriefs; denn viel an neuen AIF-Publikumsfonds scheine sich nicht in der Pipeline zu befinden. Einige Konzepte, die bei den Institutionellen erfolgreich waren, dienen jetzt als Muster. In der Vergangenheit war es eher umgekehrt. So bereitet die Real I.S., die am 9. Mai die im Dezember beantragte Zulassung als Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) erhalten hat, einen Fonds vor, der dem Privatanleger eine breite Streuung in unterschiedliche Immobilien und Nutzungsarten ermöglicht. „Es handelt sich um ein für Privatanleger völlig neues Produkt, bei dem die privaten Investoren von der Erfahrung mit der BGV-Produktserie profitieren können“, erläutert Andreas Heibrock, Mitglied der Geschäftsleitung Real I.S. Institutionellen Anlegern werden solche Portfoliofonds bereits seit dem Jahr 2000 angeboten. „Bis zur Vorstellung dieses neuen Produktes für Privatkunden sind aber noch ein paar Hausaufgaben zu machen“, meint Heibrock. „Wir rechnen mit einer Emission in der zweiten Jahreshälfte.“ Auch eine Fortsetzung der erfolgreichen „KlassikFonds-Serie“ wie der Australienfonds ist geplant. Dies könne in Form eines risikogemischten oder nicht-risikogemischten AIF-Fonds geschehen.

Von den Märkten, auf denen sich die geschlossenen Fonds bewegen, kommen eigentlich recht gute Nachrichten.

Christian Michel Teamleiter Fonds FERI EuroRating Services AG

Passagieraufkommen gemessen in verkauften Passagierkilometern seit dem Jahr 2009 wieder im steten Aufwärtstrend. Und die Besserung des Geschäftsklimas aufgrund der günstigen Konjunkturentwicklung lässt wie bei den Passagierzahlen einen ähnlichen Anstieg des Frachtaufkommens erwarten. Im laufenden Jahr würden knapp 1.500 Passagierflugzeuge (Jets und Turboprops) neu ausgeliefert werden, die dafür benötigte Finanzierungsumme schätzt KGAL auf 107 Mrd. US-Dollar. Gleichzeitig bestehe ein großes Interesse an Flugzeuginvestitionen. Aber KGAL, mit über 35 Jahren Erfahrung mit Flugzeugfonds (58 Fonds für private Anleger), hat zwar die Zulassung als regulierte Kapitalverwaltungsgesellschaft für die Assetbereiche Immobilien, Infrastruktur (Energie) und Flugzeuge, zog sich im Herbst letzten Jahres aber aus dem Geschäft mit Flugzeug-Publikumsfonds zurück, obwohl 96 % die prognostizierten Ausschüttungen erreichen. KGAL hatte sich auf Mittelstreckenund Regionalflugzeugen spezialisiert. Für Flugzeuge spricht grundsätzlich die hohe Prognosesicherheit. Dr. Peters, erst vergleichsweise spät in das Geschäft mit Flugzeugfonds eingestiegen und auf Großraumflugzeuge spezialisiert, wird in diesem Jahr 59 Mio. Euro an die Anleger ihrer 13 geschlossenen Flugzeugfonds auszahlen, die von 2007 bis 2011 platziert wurden. Die Ausschüttungen machen 7 bis 8 % des platzierten Eigenkapitals ohne Agio aus. Gern würde das Dortmunder Emissionshaus einen Flugzeugfonds für Privatanleger anbieten. „Wir führen Gespräche mit verschiedenen Airlines, aber bisherkam es zu keinem Abschluss“,erklärt Anselm Gehling, CEO der Dr. Peters Group. Flugzeugfonds konnten ihren Marktanteil in einem allerdings rückläufigen Markt im letzten Jahr auf 9 % ausbauen. Um diesen Trend fortzusetzen fehlen lediglich die passenden Flugzeuge.

Flugzeuge

Immobilien

Der jüngste Marktbericht von KGAL prognostiziert für das laufende Jahr einen Anstieg der Passagierzahlen um 5,8 % nach 5,2 % im Vorjahr. So ist das

Die meisten angekündigten Fonds sind der Assetklasse Immobilien zuzurechnen. Kein Wunder, sind geschlossene Immobilienfonds im langfristigen Ver-

finanzwelt 03/2014

Foto: © gemenacom - Fotolia.com

zipiert worden ist. Investiert wird in Fachmarktzentren, Einkaufszentren oder SBWarenhäuser zwischen 10 und 30 Mio. Euro. Bei Publikumsfonds herrscht dagegen nach wie vor Fehlanzeige. Doch Thomas Kuhlmann, Mitglied des Vorstands, ist optimistisch: „Wir haben derzeit einige attraktive Immobilienobjekte in der fortgeschrittenen Ankaufsprüfung. Im Idealfall kommt unser erster Publikums-AIF bereits im Sommer.“

43


SACHWERTE I AIF-Fonds Fonds in Vorbereitung

Thomas F. Roth Vorstand IMMAC Holding AG

gleich Marktführer. Und gerade bei den geschlossenen Immobilienfonds macht sich offenbar die zurückhaltende Genehmigungspraxis im Bereich Publikumsfonds negativ bemerkbar. Axel Stiehler, Geschäftsführer der Aquila und verantwortlich für den Vertrieb von Sachwertbeteiligungen, macht darauf aufmerksam, dass es zunehmend schwerer wird, für Publikumsfonds eigentlich vorgesehene Immobilien reserviert zu halten angesichts der schnellen Genehmigung und Platzierung von Fonds für institutionelle Anleger. Dass derzeit mehr Fonds für institutionelle Anleger als für Privatleute auf den Markt kommen, obwohl die Privatanleger früher zumindest die bevorzugte, zeitweise sogar fast ausschließliche Zielgruppe der Initiatoren von geschlossenen Fonds bildeten, erklärt sich wohl auch daraus, dass die Profis angesichts des niedrigen Zinsniveaus mit etwas bescheideneren Renditen zufrieden sind, wenn diese denn stabil sind. Der deutsche Immobilienmarkt ist attraktiv, nicht nur für institutionelle Anleger, sondern auch für Ausländer. Im Kampf um gute Objekte stehen die geschlossenen Fonds im harten Wettbewerb. Gefragt sind neben dem Dauerbrenner Büros vor allem Einzelhandelsobjekte und Wohnen. Insbesondere der Einzelhandel startete hervorragend ins Jahr 2014. „Der deutsche Markt für Handelsimmobilien profitiert von der weiterhin starken Fokussierung der Ein-

Axel Stiehler Geschäftsführer Aquila Capital

44

Anbieter Aquila Capital Aquila Capital Aquila Capital Aquila Capital asuco Bouwfonds BVT demark/abakus DNL REAL INVEST Dr. Peters FLEX Fonds HANNOVER LEASING HAHN Gruppe HEH Hesse Newman IMMAC INP Oltmann Gruppe PROJECT Investment publity Real I.S. Real I.S. WealthCap WealthCap

Phase Assetklasse BaFin-Prüfung New Energy (Wind) Gespräche Immobilien Gespräche Private Equity Gespräche Agrar Im Vertrieb Zweitmarkt Planung Immobilen (Parkhäuser) Planung Portfolio-/Ansparfonds BaFin-Prüfung Portfoliofonds Planung US-Immobilien Gespräche Flugzeuge Planung Portfolio-/Ansparfonds Planung Immobilien, Flugzeug Gespräche Einzelhandel Gespräche Regionalflugzeug Planung Immobilien-AIF BaFin-Prüfung 3 Seniorenheime Im Vertrieb 1 Pflegeimmobilie Planung kleine Schiffe 1) BaFin-Prüfung Wohnimmobilienentwicklung Im Vertrieb Immobilien-Portfolio Planung Immobilien-Portfolio Planung Australien-Immobilie Planung Flugzeuge (A330) BaFin-Prüfung Portfoliofonds

Quelle:Angaben der Emittenten, in alphabetischer Reihenfolge 1) Feeder-Containerschiffe, Bulker, Mehrzweckschiffe

zelhändler auf kaufkraftstarke Standorte“, meint Dirk Wichner, Head of Retail Leasing Germany bei Jones Lang Lasalle (JLL). „In der Breite des Marktes ist überwiegend eine Stabilisierung auf hohem Niveau zu erwarten.“

In jedem Fall werden sichdie Anleger in geschlossenen Fonds künftig mit etwas bescheidenerer Rendite zufrieden-geben müssen, auch wenn man auf Marktnischen setzt. Pflegeimmobilien IMMAC, der Spezialist für Pflegeheime, kündigt für voraussichtlich Anfang Juni den ersten AIF-Fonds aus seinem Hause an, der in drei Pflegeheime in SchleswigHolstein, Nordrhein-Westfalen und Hessen mit drei unterschiedlichen Pächtern investiert. „Aufgrund der höheren Kosten beträgt die Anfangsausschüttung voraussichtlich 5,5 %“, erläutert Thomas F.Roth, Vorstand der IMMAC Holding AG. Der letzte Fonds vor Inkrafttreten des Kapitalanlagegesetzbuchs startete mit einer Ausschüttung von 6,50 %. Alle Ausschüttungen erfolgen pro rata temporis monatlich, IMMAC war der erste Initiator, der diesen Ausschüttungsrhythmus einführte, nur wenige sind diesem Beispiel gefolgt. „6 % Ausschüttung könnten es wegen der schlanfinanzwelt 03/2014

Gunnar Dittmann Geschäftsführende Gesellschafter HEH Hamburger EmissionsHaus GmbH & Cie. KG

keren Kostenstruktur beim Ein-ObjektAIF, der ebenfalls geplant ist, sein“, meint Roth. Dieser darf nur von Anlegern erworben werden, die als semiprofessionell klassifiziert werden können. Hier beträgt die Mindestbeteiligung 20.000 Euro, während der risikogestreute Fonds eine Mindestanlage von 10.000 Euro vorsieht.

Parkhäuser Bouwfonds IM ist das erste Unternehmen, das diese attraktive Nische auch für Privatanleger geöffnet hat. Nach der erfolgreichen Platzierung des Bouwfonds Private Dutch Parking Fund I 2012 (in nur viereinhalb Monaten), wird Bouwfonds einen neuen AIF-Parkhausfonds für private Anleger auflegen. Das Portfolio von sechs Parkhäusern wurde bereits erworben, in den nächsten Tagen wird der Fonds bei der BaFin zur Genehmigung eingereicht. Als Service-KVG kümmert sich die IntReal International Real Estate Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH (IntReal) um den Fonds. „Aber die Performance relevanten Entscheidungen liegen bei Bouwfonds“, meint Roman Menzel, Head of Sales Private Funds. Bouwfonds ist bereits einige Jahre im Geschäft mit Parkhäusern, 2005 hat das Unternehmen, Tochter der Rabo-Bank, den ersten Fonds (für Institutionelle) aufgelegt.

Zweitmarktfonds Ein Fonds, der bereits im Vertrieb war, hat nun die Erlaubnis zur Weiterplat-

Dirk Wichner Head of Retail Leasing Germany Jones Lang Lasalle


Fazit

Thomas Kuhlmann

Roman Menzel

Mitglied des Vorstands

Head of Sales Private Funds Bouwfonds

HAHN-Immobilien-Beteiligungs AG

Investment Management

zierung bekommen. Seit dem 5. Mai 2014 wird der asuco-Zweitmarktfonds 3 wieder angeboten. Ende Juni 2013, etwa drei Wochen vor Inkrafttreten des Kapitalanlagegesetzbuchs, fragte asuco, Marktführer bei Zweitmarktfonds, bei der BaFin an, ob der Fonds die Übergangsbestimmungen erfülle. Fonds, die ihre Investitionen abgeschlossen haben, dürfen danach über den 22. Juli 2013 hinaus weiterplatziert werden. Fondsmanager Dietmar Schloz hatte sich durch Erwerb einer Namensschuldverschreibung das Recht gesichert, vom Verkäufer des Titels die für den Zweitmarktfonds 3 benötigten Zielfonds

abrufen zu dürfen. Der Fonds war daher vollinvestiert. Kürzlich kam die Bestätigung der BaFin. Damit steht ein Restvolumen von 45,688 Mio. Euro zur Verfügung, bei 29,3 Mio. Euro war die Platzierung vorsichtshalber gestoppt worden. Den Vermittlern steht unverhofft in Zeiten der Materialknappheit ein alter und attraktiver Fonds wieder zur Verfügung. Die asuco Zweitmarktfonds haben rund 300 Fonds von 60 verschiedenen Initiatoren im Portfolio und sind damit ein Abbild des deutschen Immobilienmarkts. Am Zweitmarkt kann der Fonds für durchschnittlich 51,6 % des Nominalwerts kaufen. (lf)

Bei den Horrormeldungen, nach denen die Anleger von geschlossenen Fonds nichts mehr wissen wollen, wird übersehen, dass es an Fondsangeboten fehlt. Das wird sich in den kommenden Monaten nur langsam ändern, denn die Anbieter haben zwar zahlreiche Fonds inVorbereitung, aber die Pipeline von Fonds, die auf die Zulassung warten, ist nicht gerade prall gefüllt. In einigen Assetklassen wie Flugzeuge sind keine attraktiven Objekte zu finden. Und bei den Immobilien ist die Konkurrenz der Ausländer und institutionellen Anleger groß, dadurch geraten auch die Renditen unter Druck. Auch wegen der höheren Kosten, die die Regulierung mit sich bringt, müssen sich die Anleger in jedem Fall auf etwas geringere Renditen einstellen. In der Assetklasse Schiffe sind verständlicherweise kaum Neuemissionen zu erwarten. Selbst die sogenannten Schnäppchenjäger-Angebote sind verschwunden, dieses Feld haben offenbar Finanzinvestoren für sich entdeckt.

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SACHWERTE I New Energy

Neues vom EEG D

46

Nach der Reform des EEG, das eine Senkung der Einspeisevergütung bringt, werden von den Anbietern der Solarfonds Altanlagen entdeckt. Der Blick der Windfondsinitiatoren geht verstärkt ins Ausland. Neben Frankreich sind Polen, Finnland und Großbritannien attraktive Investitionsstandorte.

verbrauchs aus regenerativen Energien (Solarenergie, Windkraft, Biomasse, Wasserkraft) stammte, das ermittelte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Vor einem Jahr waren es erst 23 %.

ie Anbieter von New Energy Fonds, die in Deutschland investieren, sind derzeit gleich doppelt geschlagen. Neben der Regulierung, der alle Kategorien geschlossener Fonds unterliegen, sorgt die Reform des Erneuerbare Energiegesetzes EEG für weitere Verunsicherung. Denn das EEG sichert den New Energy Fonds 20 Jahre lang die einmal zugesagte Einspeisevergütung. Das wird auch in Zukunft so sein. Aber die Vergütung wird ein weiteres Mal herabgesetzt. Nötig ist die Reform nicht etwa, weil das EEG nicht funktioniert. Bernd Neitzel, Chef des Initiators Neitzel & Cie., betont: „Das EEG ist zur Erfolgsgeschichte geworden.“ Es wurde zum Vorbild vieler entsprechender Fördergesetze im Ausland. Dem EEG ist es zu verdanken, dass im ersten Quartal dieses Jahres 27 % des Brutto-Inlandsstrom-

Das EEG wird so gut genutzt, dass es den Bundesbürgern teuer zu stehen kommt.Die Förderung der erneuerbaren Energien ist keine Subvention des Staates, sondern wird von der Allgemeinheit bezahlt – über den Strompreis. Die Folge sind steigende Strompreise. Dem soll Einhalt geboten werden. So sieht die Reform vor, dass neue Anlagen (wenn der Antrag auf Förderung nach dem 23. Januar dieses Jahres gestellt wurde) eine deutlich geringere Einspeisevergütung erhalten als Kraftwerke, die im letzten Jahr ans Netz gingen. Und der Zubau soll eingeschränkt werden.

Bernd Neitzel

Markus Lentz

Max-Robert Hug

Geschäftsführer Neitzel & Cie.

Analyst für Anlagen in erneuerbaren Energien

Geschäftsführer

Gesellschaft für Beteiligungen mbH & Co. KG

Scope Corporation AG

Leonidas Associates GmbH

finanzwelt 03/2014

Neue Anlagen in Deutschland, ob Windkraft oder Solar, müssen also mit einem geringeren Cashflow rechnen. Gleichwohl können neue Fonds attraktiv sein. Neitzel & Cie., der bereits drei deutsche Solarfonds platziert hat, plant einen weiteren, der in Altanlagen investiert, die in den letzten Jahren errichtet wurden und noch 15 bis 17 Jahre die seinerzeit festgelegte höhere Vergütung erhalten. So macht es auch die IBC SOLAR AG, die den Bürgersolarpark Schandelah im Landkreis Wolfenbüttel als Fonds vermarktet. Der Solarpark, der 2012 fertiggestellt wurde, erhält noch die damals gültige Einspeisevergütung von rund 13 Cent pro Kilowattstunde. Heute gäbe es für aktuell neu erstellte 9,13 Cent. Einer der Marktführer bei Solarfonds, Voigt & Collegen, bietet derzeit nur Projekte für institutionelle Kunden an, will aber


auch wieder Fonds für Privatanleger (Solar mit Windbeimischung) auflegen. „Dies wird jedoch voraussichtlich erst 2015 sein“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Hermann Klughardt. Als Grund führt Klughardt die Zurückhaltung der Vertriebe bei Publikumsfonds an. Nach der drastischen Kürzung der Einspeisevergütung für Solarenergie setzen Emissionshäuser wieder verstärkt auf Windenergie. „Bereits im Jahr 2013 haben die New Energy Fonds die Windkraft wiederentdeckt“, meint Markus Lentz, Analyst für Anlagen in erneuerbaren Energien bei Scope. „Für

Heiko Szczodrowski

Peter Heidecker

Executive Director Commerz Real AG

Geschäftsführer CHORUS GmbH

Windkraftprojekt (60 Megawatt), mit eigenem Umspannwerk. Aufgelegt wurde der Fonds bereits im Dezember 2013, nach einem Prospektnachtrag wird er seit April 2014 vertrieben. Die Einspeisevergütung beträgt 9,13 Cent, weil der Antrag bereits vor dem Stichtag für die EEG-Reform (23. Januar)

Jahr mit Solar-Publikumsfonds auf dem Markt war, meint: „Ich sehe in operativ tätigen Unternehmen anstelle von geschlossenen Fonds keinen Königsweg.“ Er zweifelt, dass die BaFin auf Dauer mitspielen wird, wenn dutzendfach und systematisch diese Lösung angewandt wird. Auch bei Leonidas, die derzeit den Frankreich Wind XIV platziert, will diese Lösung prüfen. „Am Markt Frankreich werden wir festhalten“, meint Leonidas Chef Max-Robert Hug. Der Frankreich Wind XIV ist der fünfte Frankreich-Fonds.

New Energy Fonds Kategorie

Standort

Mindestanlage (3)

Agio (in %)

Photovoltaik

Deutschland

1.000

5

Photovoltaik Windkraft

Deutschland Polen

5.000 10.000

0 3

Windkraft Windkraft

Frankreich Deutschland

10.000 10.000

5 2

Photovoltaik

Deutschland

5.000

5

Energieportfolio

weltweit

2.500

5

Windkraft

Finnland

10.000

3 Quelle: eigene Recherche

Windenergie spricht vor allem, dass diese dabei ist, die Netzparität zu erreichen“, so Thomas Hartauer, CEO der Lacuna AG, die bereits vier deutsche Windkraftfonds aufgelegt hat. Der mit Windkraft erzeugte Strom wäre also damit kaum mehr teurer als der aus der Steckdose. Derzeit ist Lacuna mit dem Lacuna Windpark Zedtwitz auf dem Markt, der exklusiv von der GLS Bank vertrieben wird. Der Windpark Zedtwitz ist der fünfte Teilabschnitt von Bayerns größtem zusammenhängenden

zugesagt wurde. Der Fonds wurde als operatives Unternehmen außerhalb des Finanzsektors konzipiert, unterliegt also nicht dem KAGB. Andere Initiatoren der Assetklasse erneuerbare Energie planen ebenso, Fonds als operativ tätige Unternehmen zu konzipieren. Aber noch scheuen sich einige, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Man will die BaFin nicht provozieren. Peter Heidecker, der Chef der CHORUS-Gruppe, die noch im letzten

Auch wenn das operativ tätige Unternehmen keinen Königsweg zu einer BaFin-Genehmigung eröffnet, ist diese aber offenbar leichter und schneller zu erreichen. Keine Probleme damit hatte die Lacuna, inzwischen liegt noch ein weiterer positiver Bescheid auf eine Anfrage beiderBaFin vor.DerCFB-Fonds 180 von Commerz Real wird kein Nachfolgeprodukt mit der aktuellen Vergütungsstruktur haben, weil die Förderung künftig auf Dach- und Freiflächenanlagen mit einer Leistung bis zehn Megawatt beschränkt wird. „Chancen sehen wir aber für uns aufgrund der strategischen Partnerschaft mit Belectric im neu eingeführten Ausschreibungsverfahren, nach dem der günstigste Anbieter eine bestimmte Förderung erhält“, erklärt Heiko Szczodrowski, Executive DirectorderCommerz RealAG. Der nach altem Recht konzipierte CFBFonds 180 ist noch im Vertrieb, aber zu 80 % platziert. (lf)

Fazit

Thomas Hartauer

Hermann Klughardt

Vorstand

Geschäftsführender Gesellschafter

Lacuna AG

Voigt & Coll. GmbH

finanzwelt 03/2014

Die Fonds für erneuerbare Energien werden mit der Senkung der Einspeisevergütung und der Begrenzung des Zubaus trotz der heftigen Proteste der Interessengruppen leben können. Auch die Regulierung hat etwas von ihrem Schrecken verloren, nachdem erste Fonds, die als operative Unternehmen konzipiert wurden, grünes Licht von der BaFin erhalten haben.

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Fonds Commerz Real - CFB-Fonds 180 Solar Deutschlandportfolio V IBC SOLAR - Bürgersolarpark Schandelah GmbH & Co. KG elbfonds - Direkt Invest Polen 8 Frankreich-Windfonds Leonidas XIV Lacuna Windpark Zedtwitz LCF Photovoltaik Deutschland GmbH & Co. KG MAP Multi Asset PortfolioGreen reconcept RE03 Windenergie Finnland

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SACHWERTE I Ansparfonds

Todesglöcklein– zufrühgeläutet Ansparfonds sind nach Inkrafttreten des KABG schwerer zu konzipieren und zu managen, aber sie sind möglich. Noch gibt es keinen KAGB-konformen Ansparfonds, aber einige Initiatoren haben Neuemissionen angekündet.

Ü

Kritisiert wird nicht so sehr dieWahl der Assetklasse. Die Gegner der Ansparfonds meinen, dass damit die falsche Zielgruppe angesprochen werde. Der geschlossene Fonds ist für bestimmte Zielgruppen ein ideales Produkt zur Beimischung – Kleinsparer gehören nicht dazu, das ist die Mehrheitsmeinung. Ein zweiter wesentlicher Einwand gegen Ansparfonds: Die höhere Anzahl der Zeichner mit monatlichen Anlagebeträgen von 50 Euro verursache zudem hohe Kosten, die den Anleger auf keinen grünen Zweig kommen lassen.

Dass das Für und Wider fürAnsparfonds die Branche spaltet, lässt sich eigentlich nicht sagen. Es gibt wenige Befürworter – meist aus den Häusern der Anbieter – aber auch vehemente Gegner. „Unsere Zielgruppe sind vermögende Anleger, denen es keine Probleme bereitet, die in unserem Hause

übliche Mindestanlage von 20.000 Euro aufzubringen“, so äußerte sich schon vor Jahren Hermann Ebel, der Chef der Hansa Treuhand. Der Hamburger Initiator hat auch nie Ansparfonds aufgelegt. „Die in diesem Ausmaß nicht zu erwartende Krise der Schiffsfonds hat uns in dieser Ablehnung bestärkt.“ Denn auch die vermögenden Kommanditisten tragen schwer an den Verlusten mit Schiffsfonds. Dennoch wurden auch von Emissionshäusern Sparpläne aufgelegt, die ausschließlich in Schiffsfonds investierten. Sechs der neun Aufbaupläne genannten Ansparfonds von HCI investierten vollständig in die Assetklasse Schiff, in drei weiteren wurden Schiffsfonds beigemischt. HCI macht allerdings darauf aufmerksam, dass das KAGB die Emission von Ansparfonds, die sich auf die Anlageklasse Schiff beschränken, nicht ausschließt. Es gelte die 3-Objekt-Regel.

Hermann Ebel

Stephanie Lebert

Wolfgang Dippold

Vorstandsvorsitzender

Senior Analyst Funds

Geschäftsführender Gesellschafter und Gründer der

Hansa Treuhand Holding AG

FERI EuroRating Services AG

PROJECT Investment Gruppe.

ber Ratensparpläne mit geschlossenen Fonds gehen die Meinungen schon immer stark auseinander. Überwiegend werden Ansparfonds von den Initiatoren und neutralen Beobachtern abgelehnt. Die Vermittler dagegen mögen Sparpläne mit geschlossenen Fonds. Mitunter wird auch behauptet, dass die Anleger den Ansparfonds positiv gegenüberstehen. Aber letztlich ist das nicht zu beweisen. Jedenfalls gab es in der Vergangenheit weit mehr Ansparpläne als heute.

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finanzwelt 03/2014

Derzeit hat es den Anschein, dass sich die Streitfrage um Ansparfonds fast von selbst erledigt. Kamen im Jahr 2010 noch 19 Ansparfonds neu auf den Markt, reichen für die Jahre 2011 und 2012 die Finger einer Hand, um die neuen Ansparfonds (4) aufzuzählen. Und


Totgesagte leben länger, diese alte Weisheit gilt möglicher weise auch für die Ansparfonds. „Gewiss erschweren die Vorschriften des Kapitalanlagege-

Gerald Feig Vorstandsvorsitzender FLEX Fonds-Gruppe

Thomas Morgenstern Managing Director bei Scope Ratings

setzbuches (KAGB) die Auflegung und Verwaltung von Ansparfonds“, räumt Robert List, Geschäftsführer bei BVT, ein. Aber unmöglich sind Ansparfonds in Zukunft nicht. BVT wird die Top Select Fund Serie für Ansparfonds, die derzeit nicht vertrieben wird, mit einem Folgefonds nach KAGB-Standard fortsetzen.

Denn das bedeutet, dass in den ersten drei Jahren kein Geld für Investitionen zur Verfügung steht. Beim Anspar FLEX Fonds 3 werden die Einlagen von der ersten Rate an zu 100 % investiert und die Kosten aus der laufenden Bewirtschaftung bestritten. Nach den KAGBVorschriften müssen aus den Einzahlungen der ersten zwölf Monate mindestens zwei Drittel in die Investition gehen. Noch nach altem Recht konzipiert ist der Ansparfonds PROJECT Reale Werte Fonds 11 der PROJECT-Gruppe. Er beschränkt seine Anlagen zwar auf die Assetklasse Wohnimmobilie. „Aber die Risiken verteilen sich auf Wohnimmobilienentwicklungen in den fünf Metropolregionen Berlin, Frankfurt, Hamburg, Nürnberg und München und auf mittlerweile 15 Wohnungen“, erklärt Wolfgang Dippold, geschäftsführender Gesellschafter und Gründer der PROJECT Investment Gruppe.Das Unternehmen hat sich seit mehr als zehn Jahren auf Wohn-Projektentwicklungen spezialisiert. Der Fonds verzichtet auf jegliches Fremdkapital, auch das reduziert die Risiken. Aber das halten die anderen angebotenen Ansparfonds ebenso. Auch die RWB AG, der Marktführer bei Private Equity, wird für den geplanten Fonds Global Market Fonds International VI eine Ansparvariante auflegen. Derzeit ist der Global Market Fonds International V in der Platzierung, der ebenfalls einen Sparplan vorsieht. (lf)

Nach den Vorschriften des KAGB muss der Ansparfonds spätestens 18 Monate nach Beginn des Vertriebs risikogemischt investiert sein. Risikomischung bedeutet, dass der Fonds in mindestens drei Sachwerte investiert oder bei wirtschaftlicher Betrachtungsweise eine Streuung des Ausfallrisikos gewährleistet sein muss. „Diese gesetzliche Vorgabe lässt sich mit Ansparfonds durchaus erfüllen“, meint List. Möglich ist das, wenn der Ansparfonds in ein Portfoliofonds investiert, wie dies zum Beispiel die Top Select Fonds von BVT tun. Eine Alternative wären Blind Pool Konzepte. Aber die sind bei den Anlegern nicht beliebt. FLEX Fonds vermeidet den Ausdruck Blind Pool und spricht von Open Pool, denn die Zusammensetzung des Vermögens, in das investiert wird, steht bei der Zeichnung bereits fest (60 % Gewerbeimmobilien, 10 Wohnimmobilien, 5 Immobilienbeteiligungen, 10 Öl/Gas und 9 Photovoltaik). „Aber investiert wird erst, wenn das Kapital dafür vorhanden ist“, erläutert Gerald Feig, Gründer und Chef der FLEX Fonds-Gruppe. Bereits 15 Jahre bietet die FLEX-Gruppe Ansparfonds an. Mit dem Anspar FLEX Fonds 3, der 2010 aufgelegt wurde und noch bis Sommer platziert werden kann, hat Firmenchef Feig ein neues Kostenverteilungskonzept eingeführt. In den Anfangsjahren der Ansparfonds wurden Einzahlungen (Raten) der Anleger in der Regel in den ersten eins bis drei Jahren zur Kostendeckung verwendet. „Das war aus Sicht der Anleger wirtschaftlich untragbar.“ finanzwelt 03/2014

Fazit Die Gegner derAnsparfonds haben guteArgumente, aber Ansparfonds werden nicht vom Markt verschwinden.Wesentliche Kritikpunkte wie Risikostreuung und Kostenverteilung sind durch das KAGB gegenstandslos geworden. Aber diese Vorschriften zu erfüllen, stellt das Management vor große Herausforderungen.

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der Trend setzte sich im letzten Jahr fort. „Lediglich drei Ansparfonds wurden im Jahr 2013 von der BaFin gestattet“, meint Stephanie Lebert, Senior Analystin Funds der FERI EuroRating Services AG. In der Statistik von FERI werden diese aber nicht eigens erfasst. Thomas Morgenstern, Managing Director bei Scope Ratings, äußerte sich in einem Gastbeitrag für Wall Street Online im August letzten Jahres: „Ansparfonds verschwinden langsam vom Markt.“ Aber diese Prognose scheint etwa voreilig zu sein. Denn derzeit haben mindestens fünf Emissionshäuser die feste Absicht, noch in diesem Jahr neue Ansparfonds aufzulegen.

Robert List Geschäftsführer BVT GmbH

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SACHWERTE I Interview

finanzwelt: Herr Schumann, Sie haben vor einigen Monaten die Provisionsstruktur geändert. Das klang im Detail sehr kompliziert. Was hat sich denn für Ihre Vertriebe konkret geändert? Schumann ❭ Sie haben Recht, wir haben neben einer Abschlussprovision ein Betreuungshonorar eingeführt für Produkte mit drei verschiedenen Laufzeiten, das ist eine kleine Zahlentabelle. Unsere Absicht ist, die Vertriebe zu belohnen, wenn sie die Kunden regelmäßig betreuen. Je länger der Vertrag läuft, desto mehr Provision erhalten sie – für die Betreuung wohlgemerkt. Wir haben noch etwas geändert: Wir sichern unseren Vertriebspartnern für 12 Monate nach Ablauf der Vertragslaufzeit Kundenschutz zu. Das bedeutet, dass wir den Kunden keine Produkte ohne Zustimmung des Vertriebspartners anbieten. Für uns ist das selbstverständlich, aber im Markt der Containerinvestments keinesfalls üblich. Und auch, wenn sich der Investor direkt an uns wendet, erhält der Vertriebspartner alle Informationen, wird in den Prozess eingebunden und bekommt die volle Provision.

„Anlageberater brauchen mehr als ein gutes Produkt“

finanzwelt: Und was haben Sie als Anbieter von der Betreuungsprovision? Ist das nicht eine simple Provisionserhöhung? Schumann ❭ Wir machen das natürlich auch in unserem Interesse. Wir fördern die Kommunikation zwischen Vermittler und Kunden, um unser Personal in der Zentrale zu entlasten. Wenn Kunden umziehen, neue E-MailAdressen haben oder die Bankdaten sich ändern, ist unser Aufwand hoch, um an die aktuellen Daten zu gelangen. Außerdem sind es häufig einfache Fragen, die der Vermittler beantworten kann und sollte. Und es ist für uns natürlich wirtschaftlich interessant, wenn Kunden langjährige Verträge abschließen. finanzwelt: Davor scheuen sich Kunden aber heutzutage – aus guten Gründen. Schumann ❭ Richtig, aber mit dem Solvium-Härtefallschutz können wir einen großen Teil dieser Bedenken zerstreuen. Wenn man Investoren fragt, nennen sie zwei wichtige Zukunfts-

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finanzwelt 03/2014


Der Anbieter von Direktinvestments in Container und Wechselkoffer Solvium Capital erweitert seit einigen Monaten seinen Service für Vertriebspartner. finanzwelt sprach darüber mit dem Geschäftsführer Marc Schumann.

ängste, die sie längere Investitionszeiträume meiden lassen: Arbeitslosigkeit und Berufsunfähigkeit. Der Härtefallschutz für unsere Containerangebote reagiert darauf. Schon nach 18 Monaten Laufzeit können Investoren in Notlagen aus dem Vertrag aussteigen. Wir reduzieren dann den Rückkaufpreis von 100 Prozent auf knapp 94 Prozent, die bisherigen Ausschüttungen bleiben aber beim Investor und auch die Vermittler können die volle Abschlussprovision behalten. Unterm Strich bedeutet das dann Kapitalerhalt mit einer geringeren Rendite. Investoren können sich dadurch für längere Laufzeiten mit höheren Bonuszahlungen entscheiden und wissen, dass sie im Härtefall schnell und unkompliziert die Container zurückverkaufen können und trotzdem eine vernünftige Rendite erhalten. Unsere Vertriebspartner haben die Möglichkeit auf zusätzliches Geschäft mit längeren Laufzeiten und attraktiveren Vergütungen. Eine Gewinnsituation für Kunde, Vermittler und Solvium. finanzwelt: Häufig wird beklagt, dass Direktinvestments von Beratern vertrieben werden, die den Vertrieb von geschlossenen Fonds scheuen, weil sie nicht qualifiziert sind. Schumann ❭ Wir können das nicht bestätigen. Ein Drittel unseres Geschäfts kommt über Maklerpools. Die prüfen Produkte und natürlich auch ihre Poolpartner genau. Zwei Drittel sind freie Vermittler, von denen sehr viele eine Genehmigung nach § 34d bzw. § 34f GewO haben. Wir freuen uns besonders über den Zuwachs an Vermittlern, die bisher ausschließlich Produkte der Versicherungsbranche vertrieben haben. Auch sie sind erfahren und qualifiziert, haben aber andere Genehmigungen. Um diese Vertriebspartner besser betreuen zu können, haben wir in Hamburg einen Profi aus der Versicherungsmaklerschaft eingestellt. finanzwelt: In den letzten Wochen und Monaten wurde von der Presse mehr Transparenz über das Containergeschäft gefordert. Halten Sie das für berechtigt? Schumann ❭ Ja, und wir wollen uns da auch von niemand übertreffen lassen. Ich verstehe das gut, denn ich habe die finanzwelt 03/2014

Containerbranche als Mitarbeiter einer finanzierenden Bank kennengelernt. Traditionell haben sich Anbieter von Direktinvestments in der Vergangenheit von Vertrieben und Investoren wenig in die Karten schauen lassen. Wir sind ein Newcomer und machen das anders: Vor einigen Wochen haben wir einen Portfoliobericht über unseren Bestand an Containern vorgelegt. Ein Wirtschaftsprüfer hat alle relevanten Vertragsunterlagen für das Jahr 2013 eingesehen und die wesentlichen wirtschaftlichen Daten geprüft und bescheinigt. In Zukunft werden wir das jährlich wiederholen. Die Fragen von Vertriebspartnern waren aber ganz andere. Nämlich, ob es wirklich sicher ist, dass sie für den Vertrieb unserer Angebote keine Genehmigung nach § 34 GewO bräuchten und andere rechtliche Details. Deshalb bestätigen wir unseren Vertriebspartnern vertraglich, dass das von der Einzelvertriebsvereinbarung betroffene Produkt und die Vertriebsunterlagen zum Zeitpunkt des Abschlusses der Vereinbarung nicht dem WpHG, dem KWG, dem Vermögensanlagengesetz, der FinVermV oder dem KAGB unterliegen. Diese „negative“ Konformität wurde durch eine Rechtsanwaltskanzlei geprüft und bestätigt, ein schriftliches Gutachten liegt vor. Außerdem bestätigen wir die gesetzliche Konformität der Vertriebsunterlagen und übernehmen die Haftung für Fehler oder Auslassungen. finanzwelt: Herr Schumann, was hat Solvium Capital in diesem Jahr noch vor? Schumann ❭ Unser Neugeschäft ist im letzten Jahr gegenüber dem Vorjahr um 40 Prozent gewachsen. Wir werden in den nächsten Wochen die 40-MillionenEuro-Marke erreichen. Auch für dieses Jahr haben wir ehrgeizige Wachstumsziele. Mit unserem Wechselkoffer-Angebot haben wir eine neue Produktlinie, die zurzeit außer uns keiner anbietet. Mehr Neugeschäft bedeutet mehr Vertriebspartner, und die wollen wir natürlich intensiv schulen und betreuen. Wir haben uns deshalb in Hamburg personell verstärkt und in Cham (Bayern) unsere Niederlassung Süddeutschland eröffnet. Und auch den Service für unsere Vertriebspartner werden wir weiter verbessern. (cs)

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SACHWERTE I Gold im Frühjahr

Physischstabil,Papierlabil Das Metall führt weiterhin ein Doppelleben: Wie wohl die Nachfrage nach Gold eine stabile, positiv erscheinende Langfristtendenz aufzuweisen scheint, so scheint es im „Papiermarkt“ spekulative, letztlich wohl auch manipulative Tendenzen zu geben, wie Untersuchungen der FCA Financial Conduct Authority vom Mai dieses Jahres belegen. Institutionen wie das „London Gold Fixing“ wackeln. Die Deutsche Bank hat sich zum 13. Mai 2014 aus dem erlauchten Kreis verabschiedet.

D

ie Zahlen des World Gold Council für das erste Quartal 2014 weisen auf eine gesunde Stabilität im Markt für physisches Gold hin: Per Saldo hat sich die Nachfrage vom ersten Quartal 2014 mit 1.074 Tonnen zum Vergleichsquartal des Vorjahres nur marginal verändert. Auch die Goldproduktion hat sich auf ähnlichem Niveau stabil verhalten, mit 1.048 Tonnen im ersten Quartal 2014 stieg sie um 1 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Interessant erscheinen zwei Zahlen: Die Abflüsse aus den ETFs haben sich auf fast null reduziert, dafür ist die Nachfrage der Zentralbanken, insbesondere derer aus Fernost und Russland, enorm angestiegen, im ersten Quartal waren es ca. 100 Tonnen. Außerhalb des ersten Quartals, im April 2014, erwarb allein die russische Zentralbank in einem größeren Deal 900.000 Unzen Gold für ca. 1,17 Milliarden US-Dollar – von Experten als ein weiterer strategischer Schritt auf dem Wege zur aktuell von der sino-russischen Achse betriebenen Auflösung der Weltleitwährung USDollar angesehen.

Insgesamt erscheint der Markt für physisches Gold, gemäß den nackten Zahlen des World Gold Council, fast vorbildlich stabil. Für 2014 erscheinen einige Makrotrends wichtig: Im Mai

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Trends in der Goldnachfrage Erstes Quartal 2014

Quelle: © World Gold Council

2014 hat die indische Zentralbank, die Reserve Bank of India, ihre Importbeschränkungen für Gold aufgeweicht. Nachdem der Schmuggel von Goldbarren auf den traditionellen Pfaden aus Pakistan nach Indien den Drogenschmuggel fast verdrängt hatte, waren diese de facto zwecklos geworden. Nunmehr dürfen weitere sieben privatwirtschaftliche Organisationen Gold importieren, was die Goldpreise in Indien mittelfristig reduzieren soll, aber eine tenfinanzwelt 03/2014

denziell stark steigende Nachfrage auslösen wird. Die russische Zentralbank wird nach allgemeinen Erwartungen ihre Goldkäufe ausweiten und dafür US-Staatsanleihen abstoßen, China wird nach allgemeiner Erwartung weiter Goldreserven aufstocken, aber die bislang die Preise noch niedrig haltenden CCFDs auf Goldbasis in der aktuellen Form womöglich nicht aufrechterhalten können, sollte eine am 18.3. 2014 vom Wirtschafts-Informationsdienst


Aktuelles zu Goldnachfrage und Goldpreis Welche Faktoren bewegen in nächster Zeit die Nachfrage nach physischem Gold und damit auch den Goldpreis? Wir sprechen mit Tino Leukhardt, Vertriebsdirektor bei pro aurum, über die aktuellen Einflussfaktoren.

Bloomberg zitierte Studie von Goldman Sachs Recht behalten. Die Studie geht von einem Unwind der CCFDs innerhalb eines Zeitraums von 12 bis 24 Monaten aus. Umso faszinierender ist die schillernde Welt des Papier-Goldes. Nach einem massiven Skandal um die Vorwürfe langjähriger Manipulation des Goldpreises im Londoner Fixing hat die Deutsche Bank nach Pressemeldungen zum 13. Mai ihren Sitz im Londoner Fixing einfach aufgegeben, da sich scheinbar kein Käufer finden ließ.

finanzwelt: Welche Angebots- und Nachfragetrends werden aus Ihrer Sicht kurz- und mittelfristig Auswirkungen auf den Goldpreis haben? Leukhardt ❭ Diese Frage ist nach den jüngsten Nachrichten aus Asien nicht leicht zu beantworten, obwohl ich weiterhin davon ausgehe, dass Asien – hier insbesondere China und Indien – ein Nachfragetreiber in der Zukunft bleiben wird. Weiterhin gehe ich davon aus, dass sich die zukünftigen geldpolitischen Entscheidungen der EZB (Zinssenkungen und weitere eventuelle Stimulationsprogramme) positiv auf die Nachfrage nach Edelmetallen und somit auch auf deren Preis auswirken werden.

Ein aktueller Beweis für die bislang als Verschwörungstheorie abgetane Manipulation im Londoner Fixing:Die englische FCA Financial Conduct Authority (wie die deutsche BaFin, aber mit Zähnen) verdonnert laut eigener Pressemitteilung vom 23. Mai 2014 die Barclays Bank zu einer Strafzahlung von gut 23 Mio. englischen Pfund. Hintergrund: Ein Trader von Barclays hat, laut FCA, 2012 zu einem Zeitpunkt vorsätzlich den Goldpreis beim 3-Uhr Fixing durch die Auslösung von Verkaufsordern von zwischen 40 und 60.000 Unzen, die er aber nur für eine Minute Bestand haben ließ und dann zurückzog, abwärts manipuliert. Die sekundengenauen Charts bei Nanex zeigen eindrucksvoll, wie der Goldpreis durch vermutlich nur fiktive Order unter eine gewünschte Schranke gezogen wurde.

finanzwelt: Wie werten Sie die jüngsten Entwicklungen in Indien und China hinsichtlich der Goldnachfrage? Leukhardt ❭ Wie eben bereits erwähnt, gehe ich in diesen beiden Ländern von einer weiterhin steigenden Nachfrage nach Edelmetallen im institutionellen und privaten Sektor aus, auch wenn China aktuell sinkende Einfuhrzahlen gemeldet hat. Die gerade zu Ende gegangenen Parlamentswahlen in Indien lassen auf eine Entspannung hoffen. Der aktuell gewählte Präsident wurde im Wahl-

Dies ist zwar nur ein Beispiel eines einzigen Traders bei einer einzigen Institution für so genannte „Slams“ oder „Mini-Pukes“. Befragt man aber Experten und studiert die teilweise millisekundengenauen Charts, sind das jedoch fast tägliche Ereignisse. Bislang gehörten Spekulationen über die Manipulation des aus 1919 stammenden Rituals des Londoner Fixings, dessen

Preisfindung den 20-Trillionen-Markt für das Metall und dessen Derivate direkt bewegt, zu den belächelten Verschwörungstheorien. Nachdem nunmehr die Realität jede Verschwörungstheorie überholt zu haben scheint, ist die Korruption des Londoner Fixings (nur in diesem einen von der FCA finanzwelt 03/2014

kampf massiv von der indischen Goldlobby unterstützt, so dass mit einer Lockerung der Einfuhrbeschränkungen von Gold gerechnet werden kann. Erste Maßnahmen in dieser Richtung wurden bereits bekannt. Indien ist bekannt für seine traditionell hohe Goldnachfrage. finanzwelt: Wie bewerten Sie die vor kurzem bekannt gewordenen Vorwürfe der Manipulation des Goldpreises, insbesondere, warum es bestimmten Akteuren nötig scheint, den Preis manipulieren zu müssen? Leukhardt ❭ Dass der Goldpreis, wie übrigens viele andere Assetpreise auch, regelmäßig und organisiert manipuliert wird, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Über die Gründe der jeweiligen Akteure lässt sich trefflich spekulieren. Wir, die Edelmetalle als Investment verkaufen, beteiligen uns grundsätzlich nicht an entsprechenden „Verschwörungstheorien“. Für durchaus interessant halte ich dennoch die Tatsache, dass diese Thematik in letzter Zeit häufiger und offensiver in den Medien erscheint. Ob wir hier eine Aufklärung oder sogar ein Ende der Manipulationen erwarten können, bezweifle ich jedoch stark.

abgestraften Falle, beeilen wir uns aus rechtlichen Gründen festzustellen) auch nicht mehr überraschend. Es ist auch nicht erstaunlich, dass laut bloomberg.com vom 05.03.2014 in den USA ähnlich begründete Sammelklagen über erhebliche Streitwerte gegen diverse Banken anhängig sind. (cs)

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IMMOBILIEN I News

PERSONALITY Die Mitglieder des Bundesverbandes der Immobilienfinanzierer (bvdif) haben auf ihrer Mitgliederversammlung Dieter Jurgeit, den Vorstandsvorsitzenden der auf die Baufinanzierung spezialisierten PSD Bank Nord eG,neu in ihrenVorstand berufen. Der bvdif sieht sich als Interessenvertreter der circa 10.000 freien Immobilienfinanzierer in Deutschland. Jurgeit wird künftig imWirtschafts- sowie im Justizministerium beiAnhörungen die Auslegung und Umsetzung der EUWohnimmobilienkreditrichtlinie begleiten und will hierbei die Interessen der vielen freiberuflichen Baufinanzierungsvermittler vertreten. Katharina von Schacky

ist ab sofort federführend im Bereich Business Development bei der DTZ Deutschland Holding GmbH. In dieser Funktion verantwortet sie die Weiterentwicklung bestehender sowie die Erschließung neuer Geschäftsfelder für das Unternehmen.von Schacky ist bei DTZ keine Unbekannte. Bereits 2007, durch dieVerschmelzung mit dem europäischen Shoppingcenter-Spezialisten Donaldsons, ist sie zu DTZ gekommen und dort bereits in verschiedenen Funktionen erfolgreich tätig gewesen, zuletzt als Director und Local Head of Real Estate Management Services, Düsseldorf und Head of Retail Asset Management.

BIK mit Kurzläufer Bauträger und Projektentwickler haben angesichts der Wohnungsknappheit in Metropolen ein riesiges Marktpotenzial. Doch infolge der Bankenkrise und neuer Bilanzierungsregeln sind Banken sehr zurückhaltend bei der Vergabe von neuen Krediten. Gerade beim Ankauf von Grundstücken und der Frühphase der Projektentwicklung von neuem Wohnraum sind Banken häufig nicht die erhofften Finanzierungspartner für eine kurzfristige Zwischenfinanzierung. Von dieser SiSascha Falk tuation profitieren nun Kapitalgeber, die kurzfristig Kapital für Grundstücke und Projekte zur Verfügung stellen und Markus Heiderich hierbei von lukrativen Renditen und werthaltigen Grundbuchbesicherungen profitieren können. Dieses Konzept setzt die BIK Berliner Immobilien Kontor mit ihren Geschäftsführern Sascha Falk und Markus Heiderich um und bietet Investoren über den Kurzläufer der BIK die Möglichkeit, von diesem Wachstumsmarkt zu profitieren. Der Fokus liegt auf Immobilienprojekten etwa in Berlin und Hamburg. Die Investition erfolgt immer grundbuchbesichert und in der Höhe des aktuellen Verkehrswertes. Die Laufzeiten für Investoren betragen wahlweise zwölf, 24 oder 30 Monate.

IMMOVATION: Ausschüttung der Genussrechte Zum zehnten Mal in Folge will die Kasseler IMMOVATION AG die Rendite ihrer Genussrechte im Juli Lars Bergmann 2014 in voller Höhe ausschütten. Der Immobilien-Projektentwickler hatte die erste Tranche der Genussrechte vor genau 10 Jahren aufgelegt. Mittlerweile hat das Unternehmen seine dritte Tranche begeben. Bis zum 31. Juli 2014 werden nach Angaben des Unternehmens 4,6 Mio. Euro Grundausschüttung und Gewinnüberschüsse für das vergangene Jahr ausgezahlt. Die Erträge werden unter anderem aus den Mieten von rund 1.500 Wohn- und 150 Gewerbeimmobilien in Deutschland erwirtschaftet. Vorstand Lars Bergmann: „Die Genussrechte haben es der IMMOVATION ermöglicht, Immobilienprojekte zu entwickeln und anschließend zu verkaufen. Damit konnte eine weitere tragfähige Säule des Unternehmens aufgebaut werden. Für das langjährige Vertrauen in die Leistungsfähigkeit unseres Unternehmens sind wir unseren Anlegern und Vertriebspartnern dankbar. Wir freuen uns darauf, auch in Zukunft unseren Erfolg mit unseren Anlegern und Vertriebspartnern zu teilen, denn die Genussrechte sind ein wesentlicher Baustein zur Finanzierung lukrativer Projekte.“

Nach 18 Jahren Haltedauer hat die SEB Asset Management das zehngeschossige Büro- und Geschäftsgebäude „41 Avenue des Arts“ in der belgischen Hauptstadt Brüssel im Rahmen einer Off Market Transaktion an einen lokalen Investor verkauft. Der Verkaufspreis beträgt 8,05 Mio. Euro und liegt damit um 2 % oberhalb des aktuellen Verkehrswertes von 7,89 Mio. Euro. Das Gebäude gehörte seit 1996 zum Portfolio des offenen Immobilienfonds SEB ImmoInvest und befindet sich am östlichen Rand des Brüsseler Zentrums. Durch erfolgreiche ertragssteigernde Vermietungsaktivitäten konnte SEB Asset Management die Vermietungssituation in den vergangenen Monaten um rund 10 % erhöhen. Zum Verkaufszeitpunkt waren rund 90 % der Flächen vermietet.

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finanzwelt 03/2014

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SEB hat Brüsseler Immobilie verkauft


Union Investment feiert Richtfest des Holiday Inn in Frankfurt

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Uneinheitlicher Markt für deutsche Ferienimmobilien Die Nachfrage nach Ferienimmobilien und Zweitwohnsitzen hierzulande steigt seit einigen Jahren an. Dabei entwickelt sich der Markt regional und in den einzelnen Lagen sehr unterschiedlich. Quadratmeterpreise von bis zu 13.000 Euro in der Spitze (Sylt) dürften manchen Interessenten verschrecken. Mit bis zu 14.000 Euro/m² erzielten Eigentumswohnungen auf Norderney im 1. Quartal 2014 die höchsten Preise. Im Segment der Einund Zweifamilienhäuser markierte Sylt mit Preisen von bis zu 12 Mio. Euro den nach wie vor teuersten Ferienimmobilienstandort in Deutschland. Dies geht aus dem „Ferienimmobilien Marktbericht Deutschland 2014“ von Engel & Völkers hervor. „In nahezu allen betrachteten Ferienorten übersteigt die Nachfrage nach hochwertigen Ferienimmobilien das Angebot. Besonders in den 1a-Lagen werden Topimmobilien auch künftig ein knappes Gut bleiben“, sagt Kai Enders, Vorstandsmitglied der Engel & Völkers AG. Die Quadratmeterpreise von Eigentumswohnungen in sehr guten Lagen reichten im 1. Quartal 2014 in der Spitze von 5.500 Euro am Chiemsee über 7.500 Euro auf Usedom bis zu 13.000 Euro auf Sylt. Auf vergleichsweise moderatem Niveau befanden sich die Quadratmeterpreise in Toplage auf Langeoog, Borkum und Amrum.

Am 14.05.2014 fand das Richtfest des Holiday Inn-Neubaus am FrancoisMitterand-Platz in der Frankfurter City statt. Insgesamt soll das Hotel, dessen Fertigstellung für Frühjahr 2015 geplant ist, über 247 Gästezimmer verfügen. Unterbaut wird das Gebäude mit einer zweigeschossigen Tiefgarage mit circa 80 Stellplätzen. Das Gebäude wird nach den Standards zum Erhalt der Zertifizierung „DGNB Silber“ errichtet. Union Investment hat sich die Projektentwicklung Holiday Inn Hotels für den offenen Immobilienfonds UniImmo: Deutschland gesichert. Verkäufer des Grundstücks ist die Talanx Immobilienmanagement GmbH/A+S Rückversicherung. Der österreichische Immobilienentwickler UBM Realitätsentwicklung AG wird das 4-Sterne-Haus fertigstellen und betreiben. Es soll das erste Hotel dieser Marke sein, in dem das von Messebesuchern und Geschäftsreisenden gewünschte Open Lobby Konzept umgesetzt wird. Die Rezeption, die Lobby, das Business Center und das Restaurant sowie die Bar sind durch eine offene, zusammenhängende Raumgestaltung vereint.

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PERSONALITY Maarten Vermeulen

wurde zum neuen Regional Managing Director der RICS Europa, Russland & GUS ernannt. Er will ethische und berufliche Standards auf dem europäischen Immobilienmarkt etablieren, das Profil und die Stellung der RICS in Europa, Russland und den GUS-Staaten weiterentwickeln,den Mitgliederservice stärken und gleichzeitig neue Mitglieder gewinnen.Vermeulen verfügt über eine langjährige Erfahrung in der Immobilienbranche und war zuvor bei Composition Capital Partners tätig, wo er als Leiter der Europasparte gearbeitet hat und für ein bedeutendes,gesamteuropäisches Beteiligungsportfolio verantwortlich war.

Scout24-Gruppe übernimmt IMMOBILIEN.NET in Österreich Die Akquisition gehört laut Unternehmen zu den größten Übernahmen in der Geschichte der österreichischen OnlineBranche. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. ImmobilienScout24 ist bereits seit über zwei Jahren mit der Plattform www.immobilienscout24.at in Österreich aktiv. IMMOBILIEN.NET zählt 2014 mehr als 1.000 gewerbliche Anbieter, ImmobilienScout24 verfügt derzeit über knapp 800 gewerbliche Anbieter. Gemeinsam verzeichneten die beiden Plattformen zuletzt rund 1,6 Millionen Besuche monatlich. „Der Kauf von IMMOBILIEN.NET ist ein erster Meilenstein, den erfolgreichen Wachstumskurs der gesamten Scout24-Gruppe zukünftig deutlich zu beschleunigen“, sagt Greg Ellis, CEO der Scout24-Gruppe.

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WirtschaftsHaus Gruppe

Doppelte Sicherheit durch Pflegeimmobilien Kapitalanlagen in Immobilien schützten schon in früheren Zeiten Vermögen vor dem Werteverfall. Wer vor den drei deutschen Währungsreformen des vorigen Jahrhunderts, die Inflation 1923, Währungsreform 1948 und DM-Einführung in der DDR 1990, sein Geld in Grund und Boden investiert hatte, konnte zumindest große Teile seines Eigentums retten. Wer dagegen sein Geld brav auf ein Sparkonto eingezahlt hatte, musste herbe Verluste hinnehmen. Es ist keineswegs sicher, dass uns im heutigen Europa derartige Katastrophen erspart bleiben werden. Daher ist eine Investition in Immobilien auch heute noch eine der sichersten Anlageklasse.

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em medizinischen Fortschritt ist es zu verdanken, dass die Menschen in Deutschland immer älter werden. Seit den 50er Jahren steigt die Lebenserwartung kontinuierlich jedes Jahr um mehrere Monate. Es ist nicht erkennbar, dass sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren verlangsamen wird. Damit steigt zugleich die Anzahl pflegebedürftiger Menschen – und somit ein entsprechender Bedarf an Pflegeeinrichtungen. So sind zwei Trends entstanden: der Wunsch nach Sicherheit bei der Anlage des Ersparten und der wachsende Bedarf an Pflegeimmobilien durch die immer deutlichere Überalterung der Gesellschaft. Das WirtschaftsHaus ist einer der ersten Anbieter, das diesen Zusammenhang erkannt hat und entsprechende Pflegeimmobilien mit Grundbuchabsi-

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cherung anbietet. Damit werden gleichzeitig zwei wesentliche Ziele erreicht: Eine hohe Sicherheit bei der Kapitalanlage und zugleich die Nutzung eines der letzten Wachstumsmärkte in einer hochentwickelten Volkswirtschaft. Die langjährige Erfahrung des WirtschaftsHauses kristallisiert sich in solider Beratung und langfristiger Betreuung für viele kleine Investoren, die mit Hilfe von Mieteinnahmen und Steuervorteilen ihre Alterseinkünfte aufbessern wollen, indem sie in Pflege-Appartements investieren. Die Vielseitigkeit und umfassende Kundenorientierung ist schon seit Gründung des WirtschaftsHauses in 1997 der leitende Gedanke. Der Kunde soll ganzheitlich beraten werden, und zwar nicht nur aus Sicht finanzwelt 03/2014

eines Bankers, Versicherungsmaklers oder Finanzberaters. Alle Beratungsaspekte sollen zusammenfließen. Das war die Geburtsstunde des WirtschaftsHaus-Konzeptes. Über 22 Jahre Erfahrung im Immobiliengeschäft sorgen für eine fundierte Beurteilung geeigneter Standorte für neue Pflegeheime. Für jedes Objekt wird ein gesondertes Gutachten von einem neutralen Institut erstellt. So können die richtige Auswahl sowie sichere Mieteinnahmen gewährleistet werden. Als Verwalter kümmert sich das WirtschaftsHaus langfristig um die Objekte, auch wenn alle PflegeAppartements verkauft sind, denn mit den Investoren soll eine nachhaltige, konstruktive Zusammenarbeit gepflegt werden. „Unsere Investoren sind dreifach abgesichert: Sicherheit der Kapitalanlage durch Eintragung im Grundbuch, Vorsorge bei der Betreiberauswahl und


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4,5 %

Mieteinnahmen:

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Wohnungsgrößen: 53,42 m2 – 77,14 m2 inkl. Gemeinschaftsflächen

langfristige Nachsorge, auch wenn es in der Zukunft Komplikationen geben sollte“, so EdwinThiemann, Vorstandsvorsitzender des WirtschaftsHauses. Aber was nützt das schönste Pflegeheim, wenn das Pflegkonzept nicht passt? „Der Erfolg jeder Pflegeimmobilie steht und fällt mit einem nachhaltigen und erfolgreichen Pflegekonzept sowie einem Betreiber, der es auch umsetzt“, sagt Harald Senftleben, Vorstand im WirtschaftsHaus. Deshalb werden in der WirtschaftsHaus Gruppe auch neue Wege beschritten. Auf Grundlage der langjährigen Erfahrungen werden die unterschiedlichsten Pflegekonzepte auf ihre Nachhaltigkeit überprüft: Häuser mit der klassischen Aufteilung nach Stationen und Wohnbereichen, aber auch Häuser mit „Wohngemeinschaften“, in der die Bewohner in die tägliche Arbeit integriert werden und aktiv mithelfen, dazu gehört auch die Kurzzeitpflege. Oder Pflegekonzepte für jüngere Be-

Fertigstellung:

April 2012 (Gebäudezustand neuwertig)

Betreiber:

RENAFAN GmbH

wohner, zum Beispiel nach Krankheit oder Unfall – diese Menschen zusammen mit Senioren unterbringen zu wollen, wäre zum Scheitern verurteilt. Nur wenn das Pflegekonzept langfristig umsetzbar ist, kann es erfolgreich sein und Mieterträge abwerfen. Mit dieser hohen Flexibilität steht die WirtschaftsHaus Gruppe weitgehend einzigartig am Markt. Was geschieht aber, wenn plötzlich der Betreiber eines Pflegeheims ausfällt? Wer springt dann in so einem Notfall schnell ein? Das WirtschaftsHaus verfügt über ein Team von Spezialisten, die übergangsweise selbst aktiv werden, bis ein neuer Betreiber gefunden ist. Es gibt für alle Aufgaben Spezialisten im Team. „Unsere Betreuung der Investoren hört eben mit dem Verkauf der Pflegeimmobilien nicht auf, denn unser Konzept setzt auf die langfristige Betreuung unserer Anleger“, erklärte Sandro Pawils, Vorstand der WirtschaftsHaus Gruppe.

7 Fakten, auf die Sie vertrauen sollten 1. Eigentum: Das WirtschaftsHaus kauft die Pflegeimmobilien selbst auf und verkauft die einzelnen Pflegeappartements weiter an die Einzelinvestoren. Das sorgt für klare rechtliche Verhältnisse und optimalen Schutz durch Eintragung ins Grundbuch.

2. Standort und Objekt: Das WirtschaftsHaus hat eigene Architekten und Bausachverständige, die die Qualität der übernommenen Objekte beurteilen können. Zur richtigen Einschätzung des jeweiligen Standorts gehört jedes Mal ein gesondertes Gutachten von unabhängigen Experten.

3.Verwaltung: Die WirtschaftsHaus Gruppe unterhält eine eigene Immobilien-Verwaltung und achtet darauf, dass die Investoren ihre Miete bekommen und organisiert sämtliche Abrechnungsthemen.

4. Betreiber: Die WirtschaftsHaus Gruppe ist selbst an einer Betreibergesellschaft beteiligt und kann im Notfall umgehend ein Pflegeheim in eigener Regie übernehmen.

5. Wiederverkauf: Auch nach dem Verkauf der einzelnen Pflegeappartements kümmert sich das WirtschaftsHaus um den eventuellen Wiederverkauf einzelner Immobilien und betreibt dazu einen funktionierenden Zweitmarkt.

6.Vertrieb: Der Vertrieb wird vom WirtschaftsHaus gesteuert und organisiert.

7.Vertriebsunterstützung: Das WirtschaftsHaus stellt den angeschlossenen Maklern umfangreiche Verkaufsmaterialien, Pressemitteilungen und elektronische Hilfen zur Verfügung. Damit können die Makler im Wettbewerb bestens bestehen.

Diese sieben Argumente machen die WirtschaftsHaus Gruppe zur Nr. 1 im Markt.

Sommerfest 2014 27. Juni 2014 ab 11 Uhr Werfen Sie einen Blick hinter den Kulissen und lernen Sie uns kennen. Wir laden interessierte Makler zu unserem exklusiven Sommerfest ins WirtschaftsHaus nach Garbsen ein. An diesem Tag werden neue Top-Pflegeimmobilien in den Vertrieb gegeben, die den anwesenden Maklern einen Vorsprung vor dem Wettbewerb verschaffen. Freuen Sie sich auf einen gelungenen Tag mit hochkarätigen Vorträgen namhafter Experten, vielen Attraktionen, BBQ-Dinner, Cocktail-Beach-Lounge und einer Sommernacht mit Sven West und seiner Liveband (bekannt aus X-Faktor). Anmeldung unter www.wirtschaftshaus.de/sommerfest oder Tel. 05131 4611-135 Besuchen Sie uns auch auf der finanzwelt-Convention Pflege am 18. September 2014, Frankfurt Airport-Hotel.

finanzwelt 03/2014

➲ KONTAKT

WirtschaftsHaus Gruppe Steinriede 14 30827 Garbsen Tel: +49(0) 5131 4611-0 Fax: +49(0) 5131 4611-100 www.wirtschaftshaus.de post@wirtschaftshaus.de

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IMMOBILIEN I Pflegeimmobilien

Sorglos in die Zukunft blicken

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Die Demografie spricht ein klares Bild: Die Gruppe der 80-Jährigen verdreifacht sich in den kommenden Jahrzehnten. Das bedeutet hohe Pflegebedürftigkeit im Alter. Adäquate Pflegeimmobilien sind schon heute knapp. Ein sicheres Investment also? Ja, aber auch hier muss einiges beachtet werden, damit die Pflegeimmobilie auch so sicher und lukrativ bleibt, wie vom Anbieter propagiert.

Die Studie der Deutsche Bank Research „Pflegeimmobilien für alternde Gesellschaft“ spricht von einem ermittelten Bedarf von 3.000 neuen Pflegeheimen in Deutschland bis 2020. Und laut CBRE Research ist davon auszugehen, dass in Deutschland bis in das Jahr 2030 mehr als 1,2 Millionen Menschen in Pflegeheimen leben werden. Gegenüber dem letzten Erhebungszeitpunkt 2009 ist dies ein Plus von rund 70 %. Sandro Pawils, Vorstand der auf Pflegeimmobilien spezialisierten WirtschaftsHaus Gruppe, meint dazu: „Angesichts dieser Zahlen ist schon jetzt absehbar, dass stationäre Pflegeeinrichtungen diesen riesigen zusätzlichen Bedarf nicht abdecken können. Tatsächlich wird immer mehr Geld für die Pflege aufgebracht werden müssen. finanzwelt 03/2014

Experten rechnen mit Steigerungsraten von bis zu 400 % in den nächsten 30 Jahren. Der Staat wird diese Aufgabe allein nicht bewältigen können. Damit steigt zugleich der Bedarf an stationären Pflegeeinrichtungen. Wer also jetzt in Pflegeimmobilien investiert, nutzt einen großen Wachstumsmarkt.“ Das Gros des Wachstums entfällt auf die Flächenstaaten Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen sowie auf NordrheinWestfalen. „Innerhalb der nächsten zehn Jahre wird ein zweistelliger Milliardenbetrag für die Investitionen erforderlich, um zusätzliche Pflegeplätze zu schaffen“, rechnet Thomas F. Roth, Vorstand der seit über 15 Jahren auf Investitionen in Pflegeeinrichtung spezialisierten IMMAC Holding AG, vor. Das sei aber nur die Deckung des quantitativen Bedarfs. Denn daneben gibt es noch den qualitativen Bedarf. „Für Modernisierung oder Ersatz nicht mehr marktfähiger Pflegeheime wird ein mindestens genauso hohes Investitionsvolumen aufzubringen sein“, so Roth weiter. Und ein weiterer Faktor kommt hinzu: Denn nur, wenn es sich lohnt, wird gebaut. Da der Bau von Pflegeheimen, wie alle Bautätigkeiten, stark konjunkturabhängig ist, der Bedarf aber keinen größeren Schwankungen unterliegt, bewirkt das ein noch schwierigeres Angebot auf dem Pflegemarkt aus konjunkturell schwachen Zeiten resultierend. Möglichst groß, modern und energieeffizient. Nicht nur die Anzahl der Nachfragen steigt, auch die Anforderungen an die Qualität und die Ausstattung der Einrichtungen nimmt zu. Bei einem so langfristigen Investment

Foto: © Andrey Kiselev - Fotolia.com

„D

ie Rente ist sicher“, verkündete einst BundesministerNorbertBlüm.Heute wissen wir, sie ist es nicht. Was wir aber wissen ist, dass steigender Pflegebedarf sicher ist. Zwei Faktoren kommen zusammen: Die sinkende Geburtsrate und die steigende Lebenserwartung. Im Jahr 2050 soll es mehr als 10 Millionen über 80-Jährige in Deutschland geben, statt wie heute 4 Millionen. Und das Risiko der Pflegebedürftigkeit erhöht sich mit steigendem Alter signifikant. Von den heute über 80-Jährigen sind rund 31 % pflegebedürftig. Somit wächst der Bedarf von Pflegeheimen bundesweit.

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IMMOBILIEN I Pflegeimmobilien

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Frank Winkel

Thomas F. Roth

Sandro Pawils

Geschäftsführer WI-IMMOGROUP GmbH

Vorstand IMMAC Holding AG

Vorstand WirtschaftsHaus Gruppe

muss vieles genau geprüft werden. Denn ein nicht adäquates und somit leerstehendes Objekt wirft keinen Mietzins ab und ist auch im Verkauf meist wertlos. Entscheidend sind eine Vielzahl von Faktoren, angefangen beim Betreiber, über die Lage oder die Bausubstanz, bis hin zur Größe und Qualität der einzelnen Zimmer bzw. deren Ausstattung. FrankWinkel, seit knapp 15 Jahren im Immobiliengeschäft und mit seinem inhabergeführten Unternehmen WI-IMMOGROUP auf Pflegeimmobilien spezialisiert, erklärt: „Grundsätzlich müssen die Objekte über eine nachhaltige moderne Bausubstanz verfügen und dem Niedrigenergiestandard entsprechen. Die Größe und Anordnung wie bspw. die Bäder richten sich zu einem großen Teil nach der Heimverordnung und dem Betreiber.“ Pawils sieht ebenso die Wichtigkeit der Objektqualität: „Wir haben eigens einen Architekten eingestellt, der vor dem Kauf der Immobilien die Bausubstanz genau prüft und feststellt, ob sie den baulichen Anforderungen in den nächsten Jahrzehnten genügen wird.“ Das Thema Energie spiele eine immer größere Rolle, sagt Winkel. So verbrauchen Neubauten nach KfWEffizienzstandard weniger Energie und werden staatlich gefördert. Die jeweils geltenden Landespflegegesetze und ihre bereits heute bekannten Anforderungen in naher Zukunft, insbesondere im Hinblick auf die Einzelzimmerquote, sollten auch auf jeden Fall zu berücksichtigen sein. „Bei einem Neubau tut man gut daran, die Einzelzimmer so großzügig zu dimensionieren, dass sie bei einer möglichen Veränderung der Nachfrage auch als Zweibettzimmer genutzt werden können“, erklärt Roth. Wenn diese höhere Investition überhaupt auf der Basis einer Heimentgeltrefinanzierten Pacht bezahlbar ist. Über

eine wirtschaftliche Mindestgröße gibt es unterschiedliche Auffassungen. „Das hängt maßgeblich vom Betreiber und seinen Pflegekonzepten ab“, erklärt Roth. Natürlich sei der Pächter einer Betreiberimmobilie und seine Pflegequalität und betriebswirtschaftliche Stärke ein enorm wichtiger Faktor. Sinnvolle Größen seien heutzutage sicherlich 80 bis 120 Betten.

nicht zwangsläufig eine optimale Lage für eine Pflegeimmobilie. Die 1A-Lage für ein Pflegeheim setzt vor allem gute Anbindungen an öffentliche Verkehrsmittel und Einkaufsmöglichkeiten des täglichen Bedarfs voraus. „Eine Pflegeimmobilie wird nicht dort gebaut, wo sie schön aussieht, sondern wo sie benötigt wird.“ Auch das WirtschaftsHaus erachtet eine professionelle Standortanalyse als Grundlage eines jeden Engagements in eine Pflegeimmobilie. „Hier ist nicht entscheidend, nur auf den Einkaufsfaktor zu blicken, sondern eine langfristige Betrachtung der demografischen Entwicklung vor Ort zu analysieren. Das Risiko besteht darin, dass bei Neubauten ein Betreiber die Pre-OpeningPhase nicht übersteht, weil die Neubelegung der Pflegeimmobilie zu viel Zeit in Anspruch nimmt“, so Pawils. Alle Experten sind sich einig: Es ist wichtig, dort zu investieren, wo künftig mehr Menschen wohnen als heute. Denn Zuzug bedeutet Wertsteigerung, da Regionen mit großer Flucht auch

Eigene Regeln für 1A-Lagen bei Pflegeimmobilien. Bei eine Pflegeimmobilie gelten andere Regeln, andere Mieter, andere Betreiber und vor allem: andere Regeln für die 1A-Lage. Winkel erklärt hierzu: „Lage, Lage, Lage ist ein bekanntes Entscheidungskriterium bei Immobilien, bei Pflegeimmobilien gestaltet sich dies jedoch anders. Wir ermitteln bspw. anhand eines so genannten ‚BedarfsQuickCheck‘, wie viel Bedarf an Pflegeplätzen einem Standort besteht und wie sich dieser zukünftig entwickelt.“ Der 1A-Standort einer Wohn- oder Gewerbeimmobilie ist

Risiko der Pflegebedürftigkeit nimmt im Alter deutlich zu in Heimen

zu Hause 30 25 20 15 10 5 0

< 15

15-60 60-65

65-70 70-75 75-80 80-85

85-90 90-95 95+

Gesamt

Anm.: Die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden, wurde als Anteil der Pflegebedürftigen an der jeweiligen Altergruppe ermittelt. Quelle: Statistisches Bundesamt, DB Research

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Prognostizierter Bedarf an Pflegeheimen mit jeweils über 100 Betten bis 2030 250

200 Revitalisierung/Ersatzbedarf 2010-2020 Neubau 2010-2020 Revitalisierung/Ersatzbedarf 2020-2030 Neubau 2020-2030

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0 Quelle: CBRE

Pflegebedürftige verlieren. Eine Kombination aus Immobilienlage und Pflegebedarf ist die beste Voraussetzung für ein erfolgreiches Investment. Wo liegen die Gefahren? Pflegeimmobilien gelten gemeinhin als sicheres Investment. Langfristige Mietverträge mit den Betreibern sichern Renditen von ca. 5 % über lange Zeiträume und bei Direktinvestments auch unabhängig von der Vermietung des eigenen Appartements. Der größte anzunehmende Störfall ist somit der Ausfall des Betreibers. Bei renommierten und bundesweit tätigen Betreibern eher unwahrscheinlich. Aber trotzdem bestehen beim Betreiber Risiken, weiß WIIMMOGROUP-Chef Winkel: „Viele kleine Betreibergesellschaften beherrschen zwar das Thema Pflege, können jedoch das voll umfängliche Kostenstellenmanagement nicht anwenden und sind somit schnell Insolvenz gefährdet.“ Sie lassen sich zudem häufig auf erhöhte Pachtzahlungen ein. Die Frage stellt sich dann, wie lange sie das durchhalten und wovon die Immobilien instandgehalten werden sollen. Roth rät daher Anbietern, die seit Jahren in diesem Markt verwurzelt sind und eine entsprechende Leistungsbilanz ausweisen können: „Nur wer die Bedürfnisse der Betreiber respektiert und mit einer vernünftigen Pacht und entsprechender

Instandhaltung der Immobilie die idealen Rahmenbedingungen stellt, wird langfristig erfolgreich sein können.“ Direktinvestment oder Fondsanteil? Wer in Pflegeimmobilien investieren will, hat die Qual der Wahl. Nicht nur wegen der vielen Anbieter am Markt. Zuallererst muss sich die Frage gestellt werden, ob es eine Investment-KG (Alternative Investment Fonds) sein soll oder doch Teileigentum (auch als Direktinvestment bezeichnet) in Betracht gezogen wird. Bei einer Investment-KG wird die Immobilie als Ganzes professionell gemanagt, es besteht oft eine Streuung in mehrere Objekte mit unterschiedlichen Betreibern an unterschiedlichen Standorten. „Die wesentlichen Unterschiede beim Direktinvestment liegen darin, dass der Investor ins Grundbuch eingetragener Eigentümer eines genau beschriebenen Teiles der Immobilie wird. Es ist damit eine echte und klassische Kapitalanlage ohne die herkömmlichen Risiken“, erklärt Pawils. Wichtige Fragen, die der Investor dann allerdings klären sollte, sind: Wem gehört das Haus, wie wird eine Diversifikation zum Beispiel bei ausbleibender Miete abgebildet und was sind mögliche Exitszenarien? Winkel hat dafür die passenden Antworten: „Jedes der erworbenen Appartements gehört den einzelnen Anlegern, die sich

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dann in einer Eigentümergemeinschaft zusammenfinden und deren Aufgaben dann wiederum eine Hausverwaltung übernimmt.“ Falls der Betreiber ausfällt kann dieser durch den Verwalter ausgetauscht werden.Und auch in Sachen Exitstrategie hat er bereits gute Erfahrungen gemacht: „Als Verwalter einiger Objekte haben wir bereits einige unkomplizierte Veräußerungen der Appartements beobachtet. Dies ist vom Prinzip gleichzusetzen mit dem Verkauf einer normalen Immobilie.“ Der Anbieter von Investment-KGs Roth sieht allerdings ein Risiko in der Exitstrategie eines Direktinvestments: „Ein heute überteuert erworbenes Direktinvestment wird später schwerer zu veräußern sein. Wenn überhaupt ein Käufer gefunden werden kann, müssen unter Umständen erhebliche Einbußen hingenommen werden.“ Aber wie sieht es denn mit der Veräußerbarkeit bei Fondsanteilen aus? Winkel fragt kritisch im Hinblick auf den nur wenig funktionierenden Zweitmarkt: „Sind diese im Moment überhaupt geregelt veräußerbar?“ Die IMMAC scheint dem Problem aber Herr geworden zu sein, denn laut Roth sei in den wenigen Fällen, in denen Anleger sich von ihren Anteilen trennen mussten, immer der Nominalwert erzielt worden. „Die einzigen Kosten sind entweder eine moderate Gebühr für die Änderung des Treugeberregisters oder für die Eintragung im Handelsregister, die jedoch fast immer vom Käufer getragen werden“, so Roth. Wie dem auch sei, in Sachen Exitstrategie lohnt es sich für alle Vermittler von Pflegeimmobilien, genauer hinzuschauen. (lvs)

Fazit Ein Investment in eine Pflegeimmobilie bedeutet soziales Engagement und verhältnismäßig sichere Rendite. Sowohl der demografische Wandel als auch die Sicherheit der gesetzlichen Pflegeversicherung als Leistungsträger schaffen relative Investitionssicherheit imVergleich zum sonst sehr volatilen Immobilienmarkt. Zu guter Letzt können sich Eigentümer einer Pflegeimmobilie bei einigenAngeboten auch ein bevorzugtes Recht auf einen Pflegeplatz des jeweiligen Betreibers sichern, und dies bundesweit.

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IMMOBILIEN I News

Immobilieninvestoren zuversichtlich JLL hat angesichts deflationärer Tendenzen in Europa und der guten Entwicklung am deutschen Immobilienmarkt nach den Erwartungen von Immobilieninvestoren gefragt. Immerhin 47 % von ihnen sagen, dass die Transaktionstätigkeit am deutschen Markt bis Ende 2015 noch einmal moderat oder sogar stark zunehmen wird. Auf der anderen Seite sehen 24 % den Höhepunkt bereits erreicht und gehen von einem Sinken der Investmentaktivitäten aus. Diese Einschätzung mag laut JLL auch in direktem Zusammenhang mit der zweiten Frage hinsichtlich der potenziellen Risiken für den Investmentmarkt stehen. Von den insgesamt 10 vorgegebenen Risikofaktoren droht nach Meinung der Investoren die größte Gefahr von einer sich abschwächenden Konjunktur (fast 40 %). Das Ende der EU-Schuldenkrise mögen weitere 33 % der Befragten auch noch nicht ausrufen und platzierten diesen Faktor gemeinsam mit einem Ansteigen der Kapitalmarktzinsen auf dem zweiten Platz.

s&p feiert Grundsteinlegung

Die HELMA Ferienimmobilien GmbH meldet einen gelungenen Vertriebsstart für den 1. Bauabschnitt des „OstseeResort Olpenitz“ an der Schlei. Acht Ferienwohnungen in den „Hafenhäusern am Kaianleger“ sind bereits binnen weniger Wochen verkauft worden, für weitere zehn liegen Reservierungen vor. Im Ganzen sind im 1. Bauabschnitt 36 Ferienwohnungen geplant. An Pfingsten hat zudem der Vertrieb für die 100 „Kapitänshäuser“ im 2. Bauabschnitt begonnen. Insgesamt werden im „OstseeResort Olpenitz“ in den nächsten Jahren rund 980 Wohneinheiten mit ca. 4.000 Betten entstehen. Ein maritimes Zentrum am Yachthafen, der mit 7,5 Meter Tiefe zu den tiefsten Yachthäfen Deutschlands gehört, eine Bootsmanufaktur, Gewerbeflächen, Boutiquen, Gastronomieangebot sowie Nahversorgungseinrichtungen und ein Infoturm mit Aussicht über das Gelände und die Seebrücke werden das Angebot vervollständigen. Zudem sind „schwimmende Häuser“ in der Entwicklung. Die Ferienhäuser und -wohnungen werden von HELMA Ferienimmobilien in eigener Regie entwickelt und realisiert.

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ten. Ebenso freuen wir uns, dass softgate weiterhin in Erlangen verbleibt und im ‚Atrium Röthelheimpark’ einen neuen Firmenstandort findet. Das ‚Atrium’ stärkt weiterhin die Infrastruktur in Erlangens Osten und wertet den Stadtteil als Wirtschaftsstandort zusätzlich auf“, unterstrich Sven Sontowski, Projektleiter der sontowski & partner group. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 13,3 Mio. Euro.

PATRIZIA auf Expansionskurs Die Augsburger PATRIZIA Immobilien AG setzt ihren europäischen Expansionskurs fort. Künftig wird das Geschäft in den Niederlanden von einer neuen Tochtergesellschaft mit Sitz in Amsterdam verantwortet. „Die Niederlande stellen im Rahmen unserer Strategie einen Kernmarkt dar, in dem wir unsere EngaPeter Helfrich gements nachhaltig ausbauen wollen“, sagt Klaus Schmitt, Vorstand der PATRIZIA Immobilien AG. „Der niederländische Immobilienmarkt hat in jüngster Vergangenheit wieder deutlich an Attraktivität gewonnen. Wir halten nun den Zeitpunkt für eine verstärkte Präsenz vor Ort für gekommen.“ Mit Peter Helfrich als Managing Director der neugegründeten PATRIZIA Netherlands B.V., konnte zudem ein Kenner des niederländischen Immobilienmarktes gewonnen werden. Er verfügt über 20 Jahre Erfahrung am europäischen Immobilienmarkt. Der 47-Jährige besetzte dabei verschiedene Führungspositionen im Bereich Real Estate Investment Management, unter anderem bei CBRE Global Investor, ING Real Estate Investment Management oder Jones Lang LaSalle. finanzwelt 03/2014

Foto: © Marco2811 - Fotolia.com

Mit HELMA ans Meer

Mit einer Grundsteinlegung im Erlanger Röthelheimpark hat die sontowski & partner Group auch die letzte leerstehende Fläche erschlossen. Auf dem großen Grundstück wird mit dem „Atrium Röthelheimpark“ ein Büround Schulgebäude entstehen. Die Fertigstellung ist bis Herbst 2015 geplant. Die Franconian International School e. V. (FIS) und die softgate GmbH ziehen dann dort ein. Die zukünftigen Mieter Udo Nyga, Geschäftsführer der softgate GmbH, und Petra Niemczyk, Schulleiterin der Franconian International School, waren bei der Grundsteinlegung anwesend. „Wir freuen uns, dass wir durch den Bau des ‚Atrium Röthelheimpark‘ eine Erweiterungsfläche für die Franconian International School bieten konnten und somit auch die langfristige Bindung der Schule an die Stadt Erlangen aufrechterhalten konn-


Pflegeimmobilien – Ihr neuer Vertriebsweg Die WI-IMMOGROUP, Produktgeber, Initiator und ausgewiesener Spezialist im Bereich Pflegeimmobilien, bietet Ihnen als kompetenter Partner ein Full-Service rund um die Pflegeimmobilie. Die Kompetenzen der WI-IMMOGROUP: Projektentwickler, Initiator, Produktgeber und Bauträger Co-Investor in Projektgesellschaften Vertriebskoordinator mit Full-Service Ausgezeichneter Track-Record von rd. 130 Mio. Euro seit 2012 Permanentes Produktportfolio für Vertriebspartner Verwaltung der initiierten Objekte

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IMMOBILIEN I Bewertungsfaktor Erschwinglichkeit

„Kannichmirüberhaupt eineImmobilieleisten?“ Die Deutschen sind ein Volk von Mietern: Fast nirgendwo in Europa ist der Anteil derjenigen, die NICHT in der eigenen Immobilie, sondern zur Miete wohnen, so hoch wie hierzulande. 47 % pfeifen auf „eigenes Heim, Glück allein“ – nur die Schweizer sind mit 56 % noch überzeugtere Mieter. Den Gegenpol markieren die Rumänen – 97 % leben in den eigenen vier Wänden.

W

as jahrzehntelang eine unumstößliche Wahrheit schien, gerät nun jedoch allmählich ins Wanken: Die Politik fordert zunehmend eigenverantwortliche Alterssicherung, gleichzeitig jedoch hat sich das Anlageuniversum seit Ausbruch der Finanzkrise vollkommen gewandelt: Der Zins für risikolose Anlagen wie beispielsweise die einst so

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beliebten Bundesschatzbriefe gleicht nicht einmal die Inflationsrate aus, mit festverzinslichen Alternativen wie Unternehmensanleihen oder Genussrechten haben Anleger in der letzten Zeit einige spektakuläre Bruchlandungen hingelegt, gleichzeitig drängen institutionelle Investoren aus dem Inund Ausland auf den deutschen Immobilienmarkt, der vor der Finanzkrise finanzwelt 03/2014

noch als langweilig und phantasielos verschrien war. Die ob des Andrangs steigenden Kaufpreise setzten zunächst die Mietrenditen noch weiter unter Druck – nun aber steigen die Mieten in knapp 70 % der im Engel & Völkers „Wohn- und Geschäftshäuser Marktbericht Deutschland 2014“ untersuchten 46 Städte. Besonders in den großen Wirtschaftszentren wie München,


Wenn Anlagealternativen kaum mehr vorhanden sind, denken auch Menschen über den Immobilienerwerb nach, die sich bislang auf den Sparbrief beschränkt hatten. Auch 2013 gehörten Immobilien zu den Lieblingsanlageklassen der Deutschen. Der Nachfragedruck ist beträchtlich. Da stellt sich nicht nur Otto Normalverbraucher die Frage:

„Kann ich mir überhaupt noch eine Immobilie leisten?“ Durchschnittlich sind Eigentumswohnungen in Deutschland im Jahr 2013 um 6 % teurer gewesen als im Vorjahr, so der

Wer der Frage nachgeht, ob und wenn ja, welche Immobilie er sich leisten kann,muss zunächst klären,ob das gute Stück der Kapitalanlage oder dem Eigenbedarf dienen soll. Die absolute Miethöhe ist nicht entscheidend – traditionell rechnen Immobilienprofis mit Ankaufsfaktoren, berechnen also, welches Vielfache der Jahresnettomiete sie für ein Objekt im Ankauf bezahlen müssen. Renditeobjekte in guten Lagen der zehn bedeutendsten Städte Deutschlands kosten mittlerweile ungefähr das 18,5-Fache der Jahresnettomiete – das entspricht einer Anfangsrendite von 5,4 %. Solche Faktoren werden jedoch auch in Städten aufgerufen, die nicht jeder von sich aus auf dem Schirm hat: Engel & Völkers ermittelt beispielsweise für Rosenheim einen Faktor von 19,0 – damit hat sich die Stadt mit gerade einmal 60.000 Einwohnern im Südosten Bayerns auf Platz 7 des Rankings platziert. Zu beachten ist, dass dieser „Ankaufsfaktor“ von zwei Variablen abhängt: Vom absoluten Kaufpreis und von der Miethöhe. Daraus wird klar, dass nicht nur A-Standorte für Investoren attraktiv sind – im Gegenteil. Sofern

Wo sich kaufen oder mieten lohnt. Kaufen

Neutral

2009

Mieten

2013 © DIE WELT; Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft, Köln

Miete, was das Institut der deutschen Wirtschaft (IdW) ab einem Unterschied von einem halben Prozentpunkt zwischen der Kauf- und Mietrendite annimmt. Bei seinen Berechnungen geht das Institut von einer Fremdkapitalquote von 60 % aus. finanzwelt 03/2014

das Verhältnis von Mietniveau und Kaufpreis stimmt, können auch B-Lagen durchaus in Betracht gezogen werden. Da in den traditionell attraktivsten Metropolen wie Hamburg und München die Immobilienmärkte inzwischen gerade in „angesagten“ Stadtvierteln

Foto: © Jonas Glaubitz - Fotolia.com

Hamburg, Frankfurt, Stuttgart und Berlin führen Neubauzahlen, die weit hinter dem Bedarf zurückbleiben, zu steigenden Mieten. Teilweise wird hier schon eine Blasenbildung befürchtet, immer häufiger gehen Menschen gegen steigende Mieten auf die Straße. Sie sind mit dem (gefühlten) Problem jedoch nicht alleine: Auch in der zweiten Reihe, in prosperierenden Städten wie Freiburg, Mainz, Wiesbaden, Rosenheim, Weimar und Erfurt verzeichnet Engel & Völkers steigende Mieten. Kein Grund zur Besorgnis, beruhigen die Macher des Empirica Blasenindex: Solange Mieten, Immobilienpreise und Einkommen ungefähr im Gleichschritt steigen, halten sie eine Blasenbildung für höchst unwahrscheinlich, wenn nicht sogar ausgeschlossen.

F-B-Wohn-Index Deutschland. Die Antwort ist, wie so oft: „Es hängt davon ab.“ Denn: DER deutsche Immobilienmarkt existiert nicht. Fast nirgendwo zeigt sich die Individualität der deutschen Regionen, ein Resultat des in der Verfassung verankerten Föderalismus’, so deutlich wie beim Hauskauf. Über den Daumen gepeilt steht schnell fest: Je besser eine Region wirtschaftlich dasteht, je jünger und expansiver ihre Bevölkerung ist, desto begehrter sind Immobilien bei Mietern und Käufern. Das zeigt sich am anhaltenden Preisanstieg – der Verband Deutscher Pfandbriefbanken (vdp) errechnet für das erste Quartal 2014 einen Anstieg der Preise von Wohnimmobilien um 4,2 %. Überdurchschnittlich stiegen die Preise für Mehrfamilienhäuser mit 5,8 %, Einund Zweifamilienhäuser legten lediglich um 1,8 % zu – sie werden in aller Regel selbstgenutzt und nicht als Renditeobjekt angeschafft. Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft, Köln, ist gerade im Osten Deutschlands der Immobilienkauf vielerorts wegen der schneller steigenden Mieten günstiger als das Wohnen zur

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IMMOBILIEN I Bewertungsfaktor Erschwinglichkeit

wegen der nach wie vor zurückhaltenden Neubautätigkeit nahezu leergefegt sind, lohnt sich der Blick in die zweite Reihe. Hier sind die Mieten um bis zu 10 Euro pro Quadratmeter niedriger – in Mönchengladbach beispielsweise hat Engel & Völkers eine durchschnittliche Kaltmiete um die 6 Euro pro Quadratmeter ermittelt. Für Renditeobjekte sind einfache Wohnlagen kein Ausschlusskriterium: „Gute Objektqualitäten in Kombination mit Lebensatmosphäre sind nicht nur ideale Voraussetzungen für stabile Mieten, sondern verfügen durchaus auch über Mietsteigerungspotenziale“, erläutert Carsten Rieckhoff, Leiter Research bei Engel & Völkers Commercial in Hamburg.

Preisentwicklung bei Wohnungen in Deutschland Angebotspreise März 2007 bis April 2014 (März 2007 entspricht 100)

Neubau

140 135 130 125 120 115 110 140 100 95 März 2007

Entscheidend sind die positiven Zukunftsaussichten – Stagnation oder gar ein Bevölkerungsrückgang sind für Renditeobjekte absolut verheerend. Denn werthaltig ist eine Immobilie, ganz egal welcher Nutzungsart, nur dann, wenn zukünftig Nachfrage danach erwartet werden kann. Ist die Nachfrage denn in Deutschland mit seinen niedrigen Geburtenraten überhaupt nachhaltig gegeben? Dafür sprechen eine Reihe von Gründen: Bereits seit einigen Jahren ist ein Trend zur Urbanisierung zu beobachten, der die Nachfrage nach städtischem Wohnraum antreibt. Zusätzlich steigt

Hannover Berlin Berlin/West Stuttgart München Leipzig Köln Hamburg Frankfurt a. M. Düsseldorf Dresden Dortmund

122,9 119,5

April 2008

April 2009

April 2010

April 2011

April 2012

April 2013

April 2014

© DIE WELT; Quelle: Immobilienindex IMX / Immobilienscout24

der Flächenbedarf pro Person, so dass trotz kleinerer Haushalte mehr Wohnraum nachgefragt wird. Die im europäischen Vergleich niedrige Arbeitslosigkeit macht die Arbeitsplätze sicher und führt in Verbindung mit den historisch niedrigen Fremdkapitalzinsen dazu, dass die Anschaffung einer Immobilie deutlich attraktiver wird – gerade vor dem Hintergrund mangelnder Anlagealternativen. Beim Immobilienerwerb für den „Eigenbedarf“, also für eigene Wohnzwecke, ist die Vermarktungsfähigkeit des Objektes im ersten Schritt zweitrangig. Auch das absolute Preisniveau ist in diesem Fall von geringerer Bedeutung als die individuelle „Erschwinglichkeit“ der eigenen Wohnung, des eigenen Hauses.

2012 118,58

134,48 123,09 129,31

94,68 98,27 71,63 73,77 53,42 56,62 120,78 123,71 86,77 91,85 113,65 120,74 69,92 73,19 71,92 75,27 123,13 135,82 90,62 94,31 Quelle: IVD Research

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Miete

138,7

Erschwinglichkeitswerte für Einfamilienhäuser in deutschen Großstädten 2013

Bestand

finanzwelt 03/2014

Um zu ermitteln, ob das Preisniveau in einem Land oder in einer bestimmten Region akzeptabel oder überteuert ist, hat die Immobilienwirtschaft verschiedene Erschwinglichkeitsindizes entwickelt, die sich dem Problem auf mathematischstatistischem Wege nähern. Die Deutsche Bank errechnet den Erschwinglichkeitsindex aus den durchschnittlichen Immobilienpreisen und dem durchschnittlichen Einkommen auf Bundesebene und kommt im internationalen Vergleich zu dem Ergebnis, dass Immobilieneigentum in Deutschland deutlich günstiger als in südeuropäischen Ländern ist. Der Immobilienverband IVD berücksichtigt in seinem Index auf nationaler Ebene zusätzlich zu den Faktoren Hauspreise und verfügbares Einkommen noch das Zinsniveau – ein logischer Aspekt, da der Immobilienerwerb in aller Regel zu einem wesentlichen Anteil fremdfinanziert wird und die Kreditkosten deshalb ein gewichtiges Wörtchen bei der Entscheidung für oder gegen den Kauf mitzureden haben. Dieser Index zielt also auf die „Immobilienkaufkraft“ eines durchschnittlichen Haushalts ab – je höher der Wert liegt, desto leichter fällt es dem Durchschnittshaushalt, eine Immobilie zu erwerben. Die deutliche Aufwärtstendenz bei den Immobilienpreisen und bei den ebenfalls neuerdings leicht stei-


genden Zinsen für Immobilienfinanzierungen haben laut diesen Daten zu abnehmender Erschwinglichkeit von Einfamilienhäusern in deutschen Großstädten geführt, wie aus der Grafik Erschwinglichkeit leicht abzulesen ist. Wirklich überraschend ist hingegen, dass ausweislich den Berechnungen des IVD Einfamilienhäuser in Hamburg erschwinglicher sind als beispielsweise in Köln oder Westberlin. Wie kommt das? Jürgen Michael Schick, Vorsitzender des IVD, erklärt dieses Phänomen mit dem hohen verfügbaren Einkommen in der Hansestadt. Erkennbar ist auch, dass die Erschwinglichkeit dort besonders gering ist, wo eine Ausweisung von Neubaugrundstücken wegen topographischer oder kommunalrechtlicher Restriktionen limitiert ist. Dort kann sich der Durchschnittsbürger kein Eigenheim mehr leisten, der Immobilienmarkt wird vielmehr dominiert von auswärtigen Investoren.

Speziell für Mieter ist der Erschwinglichkeitsindex von Immoscout24, der EIMX,von Interesse:Er setzt pro Region die durchschnittliche Wohnungsmiete (ohne Betriebs- und Nebenkosten) ins Verhältnis zur durchschnittlichen Kaufkraft, um zu ermitteln, welchen Anteil ihres Einkommens Mieter in einer bestimmten Region fürs Wohnen aufbringen müssen. Die Ergebnisse überraschen nicht: In den Metropolregionen München, Frankfurt am Main und Hamburg ist der Wohnkostenanteil am höchsten – zwar liegt hier in aller Regel auch die Kaufkraft über der in ländlichen Regionen, das Mietniveau liegt jedoch überproportional höher. Dies ist außer in den klassischen Immobilienhochburgen zunehmend auch in Universitätsstädten und Großstädten mit junger, gut ausgebildeter Bevölkerung wie Trier und Jena der Fall. Spitzenreiter in Deutschland ist nach den Berechnungen von Immobilienscout 24

Freiburg im Breisgau mit einem Wohnkostenanteil von 28,1 % noch vor München mit 25,5 %. Wirklich günstig mietet man hingegen in Osterode am Harz, dort sind durchschnittlich nur 9,5 % Anteil an der Kaufkraft zu berappen. Auch dieses Ranking belegt demnach die überragende Bedeutung von städtischer Umgebung, gut gemischter Bevölkerungsstruktur mit reichlichem Zuzug junger, gut ausgebildeter Berufstätiger und gutem Arbeitsplatzangebot für die Attraktivität einer Region unter Immobiliengesichtspunkten. Immobilienkäufer, für die ein Weiterverkauf des Objektes nicht unter allen Umständen ausgeschlossen ist, tun demnach gut daran, auf die nachhaltige Qualität des in Aussicht genommenen Standortes zu achten. Andernfalls stehen Jahre später die Enkel vor der undankbaren Aufgabe, Omas Häuschen in Wunsiedel wieder an den Mann zu bringen. (svk)

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IMMOBILIEN I Sachwert-Dauertrend Immobilie

Anlagenotstand? Ja,inderTat

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finanzwelt 03/2014


Die Deutschen haben in fast 70 Jahren Frieden beträchtlichen Wohlstand angehäuft – Ende 2013 summierte sich das Geldvermögen der deutschen Privathaushalte auf 5.152 Mrd. Euro, so die Statistik der Deutschen Bundesbank. Ein Plus von 1,6 % zum Vorjahresquartal. Doch wohin damit? Der Sachwert-Dauertrend heißt Immobilie.

Die Regulierung durch das KAGB, deren Ziel es ist, nur noch seriöse Anbieter und Produkte zum Vertrieb zuzulassen, hat das Angebot an Sachwertinvestments drastisch reduziert. Viele Anbieter von Sachwertbeteiligungen haben sich (vorübergehend oder auf Dauer) vom Markt zurückgezogen und beschränken sich auf die Verwaltung der Bestandsfonds. Die meisten anderen sind mit der Umsetzung der Regulierungsanforderungen mehr als ausgelastet und planen frühestens für die zweite Jahreshälfte neue Produkte. Erst zwei regulierte Produkte nach neuem Recht sind bis Mitte Mai 2014 auf den Markt gekommen. Die Kritik an dem Gesetz reißt nicht nur aufgrund dessen nicht ab. Eine Anpassung steht deshalb an. Auf der Nachfrageseite sieht es derzeit nicht viel besser aus. Laut FERI Gesamtmarktstudie der Beteiligungsmodelle 2014 ist die Platzierung im Jahr 2013 um knapp 40 % zurückgegangen, und angesichtsderProduktknappheitistfürdas laufende Jahr kaum Besseres zu erwarten.

Und auch der Vertrieb, der für die Auswahl der für den jeweiligen Anleger passenden Produkte verantwortlich ist, hat seine liebe Müh’ mit der gesetzlichen Neuregelung und dem § 34f. Der Vertrieb fragt sich angesichts des ausgedünnten Angebots, ob Zeit und Aufwand für den benötigten Sachkundenachweis überhaupt gerechtfertigt sind. Trivial sind die Multiple-Choice-Auf-

gaben mit differenzierten Antwortmöglichkeiten nicht, und wer den Stichtag 30. Juni 2013 für die „Alte-HasenRegelung“ verpasst hat, hat für schriftliche und mündliche Sachkundeprüfung einiges vorzubereiten. Mit wessen Hilfe sollen Anleger ihr Kapital also in welchen Investments unterbringen? Es bedarf derzeit schon etwas genaueren Hinsehens. Beispiel Immobilien: Der klassische Ein-ObjektFonds, den die Anleger so schätzen, ist in regulierter Form nur noch ab 20.000 Euro Zeichnungssumme und mit einer expliziten, schriftlichen Bestätigung des Anlegers, dass er die inhärenten Risiken kennt, versteht und tragen kann, versehen, zulässig. Deshalb dürften zukünftig vermehrt Blind Pools auf den Markt kommen, bei denen die Investitionsobjekte bei Fondszeichnung nicht abschließend feststehen. Diese Prognose ist allerdings nicht neu, sie wurde bereits nach Veröffentlichung der ersten Entwürfe zur Neuregelung aufgestellt. Noch sind aber einige Übergangsmodelle, (Fonds mit feststehendem Investitionsobjekt, die vor dem Stichtag 21. Juli 2013 von der BaFin gestattet worden waren) in der Platzierung und können wie gewohnt vertrieben werden.

mobilie investieren. Während das Objekt in Düsseldorf sich durch einen Mietermix auszeichnet, ist in der belgischen Hauptstadt das Staatliche Liegenschaftsamt der Hauptmieter. Ähnlich sieht es beim Wettbewerber WealthCap aus: Mit den Ten Towers und dem KPMG-Gebäude sind noch zwei Beteiligungen mit Büroimmobilien aus München zu haben: die Fonds Deutschland 35 und Deutschland 37. Als Dritter im Bunde hält die Real I.S. ebenfalls noch zwei Angebote mit bekannter Struktur parat: Bayernfonds Deutschland 25 investiert in ein Hotel der Kette Motel one in Hamburg, Bayernfonds Australien 9 in eine Büroimmobilie in Adelaide, die überwiegend an staatliche Mieter vermietet ist. Die Mindestzeichnungssummen betragen, wie gewohnt, 10.000 bzw. 20.000 Euro plus Agio.

Die letzten Immobilienfonds „klassischer“ Prägung kommen aus München: Mit dem „Stadttor Düsseldorf“ und dem „Belair Brüssel“ hat HANNOVER LEASING zwei großvolumige Produkte auf dem Markt, die jeweils in eine charakteristische Büroim-

Solche klassischen Ein-Objekt-Fonds sind in Zukunft nur noch für Anleger zugänglich, die schriftlich versichern, dass sie über ausreichende Erfahrungen und Sachverstand verfügen und sich des inhärenten Risikos bewusst sind. Für alle anderen privaten Interessenten sind nur solche geschlossenen AIFs (Alternative Investment Fund) zulässig, die „risikogemischt“ sind, d. h. mindestens drei Investitionsobjekte oder Risikodiversifizierung durch bunten Mietermix aufweisen. „Dabei kommen rasch Volumina im hohen zwei- bis sogar dreistelligen Millionenbereich zusammen“, gibt GabrieleVolz, Geschäftsführerin der WealthCap, zu bedenken. Ein Grund mehr, warum Initiatoren ohne

Gabriele Volz

Marc Drießen

Geschäftsführerin WealthCap

Vorstand

Wealth Management Capital Holding GmbH

Hesse Newman Capital AG

finanzwelt 03/2014

Foto: © Delphimages, sborisov - Fotolia.com

U

nbestritten gehören Sachwertinvestments in ein vernünftig diversifiziertes Portfolio – nur haben Anleger und Vertriebe nach den Skandalen der letzten Jahre, nach Wirtschafts- und Schifffahrtskrisen, verständlicherweise Berührungsängste.

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IMMOBILIEN I Sachwert-Dauertrend Immobilie

LAND

Branchen

Bruttowertschöpfung

Demografie

IMMOBILIENMARKT

Einkommen

STADT

Beschäftigung

70

Gesamtwirtschaft

Für viele freie Vertriebe ist die Abkehr von der reguliertenWelt verlockend, da sie sich so den Sachkundenachweis ersparen – ein echter Turbo für die Beliebtheit von Direkt-

Standortentwicklung und Immobilienmarktperformance

Bankenhintergrund vermehrt Blind Pools an den Start bringen: Wer erst sukzessive mit dem Platzierungsfortschritt investiert, spart sich die Eigenkapitalzwischenfinanzierung und erhält sich Flexibilität bei unerwartet positivem (oder negativem) Platzierungsverlauf. Die beiden aktuellen Fonds der Habona Invest, der Einzelhandelsimmobilienfonds 04 und der Kita Fonds 01, sind jeweils mit einem Startportfolio aus mehreren Objekten auf dem Markt – für Anleger und Vertriebe deutlich anschaulicher als ein reinrassiger Blind Pool und dennoch mit ausreichend Reaktionsmöglichkeiten. Nicht direkt auf Immobilien, sondern auf Genussrechte setzen Hesse Newman und IMMOVATION. Über diesen Spezialfall einer Mezzanine-Finanzierung gewähren Anleger Tochterunternehmen Genussrechtskapital, mit dem diese Unternehmen Immobilien erwerben sollen. Insofern ähnelt die Konstruktion einem Blind Pool, auch hier werden Investitionskriterien vorgegeben. Allerdings sind die Genussrechtsinhaber nicht an den Immobilien beteiligt, sondern haben lediglich Anspruch auf Verzinsung und Rückzahlung des Genussrechtskapitals – es sei denn, die Gesellschaft geriete dadurch in Zahlungsprobleme. Mit dem Hesse Newman Classic Value 7 Genussrecht investieren Anleger in ein breit gestreutes Portfolio aus bis zu 100 Immobilienbeteiligungen in Deutschland und Europa, die am Zweitmarkt angekauft werden. „Der Zweitmarkt ist aktuell ein Käufermarkt. Günstige Ankaufkurse bieten die Chance auf attraktive Renditen“, argumentiert Vorstand Marc Drießen. Durch diese Diversifizierung wird das Ausfallrisiko minimiert. Ein Upside-Potenzial über die ausgelobte 7%ige Verzinsung gibt es für die Anleger nicht – auch nicht bei der aktuellen Genussrechtstranche des Wettbewerbers IMMOVATION, der 6 % p. a. auslobt. Und bei den Vorgänger-Angeboten waren die Anleger noch anteilig am Gewinn des Emittenten beteiligt.

Nachfrage Angebot

Preis Quelle: FERI EuroRating Services AG

beteiligungen, die traditionell vor allem im Container- und Immobilienbereich angeboten werden. Unter Verzicht auf die Steuervorteile einer Fondskonstruktion, die den Anleger darüber hinaus auch vom administrativen Papierkram entlastet – und in aller Regel im Falle von Immobilien-Direktinvestments ohne jegliche Diversifikation. Dieses Thema darf beim Vertrieb folglich nicht unterm Tisch fallen, so attraktiv die Angebote auch sein mögen. Mit Steuervorteilen können DenkmalschutzImmobilien aufwarten, in Deutschland haben sich mehrere Bauträger auf solche Objekte spezialisiert. Die Berner Group entwickelt aktuell Eigentumswohnungen in Berlin-Köpenick, Mitbewerber SGF Immobilien AG ist derzeit in Köln, Rastatt und Mainz tätig. Allerdings dürfen sich Investoren von der Aussicht auf Steuervorteile nicht über die generell notwendige Vorsicht hinwegtäuschen lassen: Prüfung der Bonität des Bauträgers, Verhandlung von Zahlungszielen, regelmäßige Überwachung des Baufortschritts – all das sind Aufgaben, die bei indirekten Immobilieninvestments dem Initiator obliegen und die der direktinvestierende Anleger nun selbst organisieren muss. Treten hier Probleme auf, können sich die Renditevorteile eines Direktinvestments schnell ins Gegenteil verkehren. Deshalb arbeitet beispielsweise Fellowhome mit FERI EuroRating zwecks Qualitätsanalyse zusammen, um Immobilien vor der Aufnahme in den Immobilienpool fachmännisch zu prüfen. finanzwelt 03/2014

Die beim Direktinvestment geforderte Eigeninitiative ist jedenfalls eine Motivation, die indirekten Immobilienanlagen im Auge zu behalten. Offene Immobilienfonds sollten nach der Neuregelung der Halte- und Kündigungsfristen an Stabilität zulegen und sind so insbesondere für Einsteiger in die Welt der Sachwertinvestments geeignet. Das Angebot an Fonds mit Investitionsfokus Deutschland, Europa und global ist groß, bei der passgenauen Auswahl hilft ein detaillierter Blick auf den Track Record des Managements, die Performance der Vergangenheit und nicht zuletzt die Kostenstruktur. Für alle, die größere Beträge investieren wollen, stehen die ersten regulierten Produkte aus dem Segment geschlossene AIFs bereits bereit: Ab 20.000 Euro plus Agio ist der Beitritt zum ersten regulierten Pflegeimmobilien-Fonds der INP Holding möglich, einem klassischen Ein-ObjektFonds mit 25-jährigem Pachtvertrag. Noch früher erhielt publity AG die Gestattung für ihren 7. Fonds, der in Blind Pool-Manier in deutsche Immobilien aus Bankenverwertungen investiert – hier ist der Beitritt wegen der implizierten Risikomischung ab 10.000 Euro plus Agio möglich. Damit markieren die beiden ersten Produkte der neuen Ära bereits ein breites Spektrum, das sich auf ganz unterschiedliche Anlegerbedürfnisse anpassen lässt. (svk)



IMMOBILIEN I Energetische Immobilien

Die Kosten für

„grüne Immobilien“ werden noch unterschätzt Energiesparen beginnt an den eigenen vier Wänden. Denn 40 % des Energieverbrauchs entfällt auf Häuser und Gebäude. Aber viel Wärmeenergie entweicht ungenutzt durch schlechtgedämmte Fassaden und undichte Fenster. Vor allem bei Denkmalimmobilien ist die energetische Sanierung eine sehr komplexe Aufgabe.

Neubauten befinden sich in der Regel in den Energieeffizienzklassen A+, A und B nach der Darstellung im Energieausweis. Wie bei Elektrogeräten ist die Klasse A+ die Bestnote, hier beträgt der Energieaufwand weniger als 30 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr. „Neue Gesetze und Verfahren werden zuerst für Neubauten eingeführt, da sie dort sehr viel einfacher in die Entwicklungsprozesse integriert werden können als bei bereits bestehenden Objekten“, erläutert Peter Tzeschlock, Vorstandsvorsitzender der Drees & Sommer AG, die bei Projektentwicklungen berät. So konnte in den letzten 35 Jahren der Energiebedarf von neuen Gebäuden durch Wärmeschutz- und Energieeinsparverordnungen erheblich gesenkt werden. „Bei der Entwicklung unserer Immobilien spielt der Energiestandard eine große Rolle“, meint Juliane Mann, Vorstand Vertrieb der PROJECT Immobilien Gruppe, einer der deutschen Marktführer in der Projektentwicklung. Um den Energieverbrauch der Gebäude zu reduzieren, setzt die PROJECT Gruppe bei der Planung und Erstellung ihrer Bauvorhaben auf eine energieeffiziente und umweltverträgliche Bauweise. „Alle Neubauwohnungen, die sich derzeit im Vertrieb befinden, werden im KfW-70-Standard nach der Energieeinsparverordnung 2009 errichtet“, erklärt Frau Mann. Ein KfW-Effizienzhaus-70 benötigt also 30 % weniger Primärenergie im Jahr als ein Neubau, der exakt die Vorgaben der Energieverordnung erfüllt.

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) gibt es seit dem Jahr 2002. Sie wurde seitdem ständig aktualisiert. Derzeit gilt eine neue Fassung, die EnEV 2014, die am 1. Mai 2014 in Kraft trat.

B

is 2050 will die Bundesregierung rund vier Fünftel der Primärenergie einsparen. Der Hebel der energetischen Sanierung muss an den Gebäuden angesetzt werden. Denn in Deutschland werden etwa 40 % der Energie in Häusern und Bauwerken ver-

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braucht. Die größten Energiefresser sind dabei nicht die Neubauten, sondern der Altbestand sowie die Wohngebäude, Gewerbe- und Schulbauten, die vor 1979 errichtet wurden, als die erste Wärmeschutzverordnung noch keine Wirkung entfalten konnte. finanzwelt 03/2014

Unsanierte und teilsanierte Gebäude dürften nach Schätzungen der dena Deutsche Energie-Agentur GmbH größtenteils in den Klassen C bis G liegen. Bei energieeffizient sanierten Gebäuden oder Neubauten sollten die Klassen A+, A und B den Schwerpunkt bilden. Die energetischen Anforderungen an Neubauten werden erst vom 1. Januar 2016 nochmals um durchschnitt-


lich 25 % des zulässigen Jahres-Primärenergiebedarfs verschärft. An der dena, die den Energieausweis entwickelte und ein Verzeichnis von anerkannten Energieberatern führt, sind die Bundesrepublik Deutschland, KfW Bankengruppe, Allianz SE, Deutsche Bank AG und DZ BANK AG beteiligt. Auch bei neuerrichteten Gebäuden kann es Mängel geben,die den Energieverbrauch erhöhen. Die häufigsten sind im Keller, im Dach, bei der Fassade oder bei Strom-, Gas- und Wasserleitungen sowie bei Heizungen und Fenstern zu finden. Wenn aber den Vorschriften entsprechend gearbeitet und kein Pfusch abgeliefert wurde, sind Neubauten von seriösen Anbietern derzeit kein Problem. Bei den Denkmalpflege- und Sanierungsimmobilien steht zwar der Erhalt von architektonischem Kulturgut imVordergrund,aber die energetische Sanierung spielt gleichwohl eine wichtige Rolle. „Mittlerweile fragt fast jeder Mieter nach dem Energieverbrauch in seiner Wohnung“, erklärt Charles Smethurst. Er ist Gründer und Geschäftsführer der Dolphin Capital GmbH, der Nr. 1 in Deutschland, wenn es um denkmalgeschützte Immobilien geht. „Kann ein Vermieter, sprich Eigentümer, einen energieeffizienten Standard anbieten und nachweisen, ist das ein maßgeblicher Vorteil hinsichtlich der Vermietbarkeit und die Voraussetzung dafür, wirtschaftliche Mietpreise zu erzielen“,

Nicht ohne Grund haben Projektentwickler bei Denkmalobjekten die Möglichkeit, sich von der Pflicht entbinden zu lassen, nach dem aktuellen EnEV-Standard zu sanieren. Auch benötigen Baudenkmäler keinen Energieausweis, wenn sie verkauft oder vermietet werden. Ob man von der Ausnahmeregelung Gebrauch machen sollte, ist zu prüfen. Allerdings wird die Vermietbarkeit erschwert und es stehen auch keine zinsgünstigen KfW-Mittel zur Verfügung, wenn der EnEV-Standard nicht eingehalten wird. Bei Sanierungs- und Denkmalimmobilien wird die energetische Sanierung im Paket mit dem Objekt gekauft. Wer aber eine Gebrauchtimmobilie erwirbt, muss die notwendigen energetischen Sanierungskosten mit einkal-

Peter Tzeschlock

Curt-Rudolf Christof

Vorstandsvorsitzender Drees & Sommer AG

Vorstand Deutsche Sachwert Kontor AG

finanzwelt 03/2014

Charles Smethurst Gründer und Geschäftsführer Dolphin Capital GmbH

kulieren. Gebrauchtimmobilien sind deutlich billiger als Neubauten, zu einem großen Teil erklärt sich die Preisdifferenz aus dem unterschiedlichen Energie-Standard. Der finanzielle Aufwand für die energetische Sanierung wird von vielen deutlich unterschätzt, das zeigt eine Erhebung der LBS (LBS-Hausbesitzertrend 2014). Während die Befragten für eine Voll-Wärmedämmung im Schnitt 20.900 Euro einplanten, betrug der tatsächlich aufgewendete Betrag durchschnittlich 28.100 Euro, also 7.200 Euro mehr. Allerdings zeigt die Studie auch: Rund 80 % der befragten Immobilieneigentümer sind mit dem Ergebnis der Sanierungsmaßnahmen zufrieden. Die wichtigsten und effizientesten energetischen Sanierungsmaßnahmen umfassen die Dämmung von Dach und Fassade, den Austausch der Fenster und/oder der Heizungsanlage, die alle das Gemeinschaftseigentum betreffen. Die Entscheidung darüber steht also der Eigentümergemeinschaft zu. Allerdings ist bei der energetischen Sanierung nicht die Zustimmung aller notwendig, die bekanntermaßen schwer zu erreichen ist, sondern es reicht die qualifizierte Mehrheit. Aber wenn nicht genügend Rücklagen zur Verfügung stehen und Darlehen notwendig sind, ist wieder die Zustimmung aller notwendig. (svk)

Fazit Der energetische Zustand der Gebäude ist ein wichtiger Faktor, um die Werthaltigkeit einer Immobilie einschätzen zu können.Vor allem die privaten Eigentümer unterschätzen die Kosten der notwendigen Maßnahmen.Auch bei Denkmalimmobilien spielt der Energiestandard für Käufer eine zunehmend wichtige Rolle,auch weil davon dieVermietbarkeit – und damit dieWiederverkaufbarkeit – abhängt.

Foto: © eyetronic - Fotolia.com; Foto Charles Smethurst: Robert Raithe

Juliane Mann Vorstand Vertrieb PROJECT PI Immobilien AG

betont Smethurst. Ferner sei es für den Käufer und späteren Eigentümer wichtig, günstige Finanzierungsmittel aus den entsprechenden KfW-Programmen in Anspruch nehmen zu können. Es kann durchaus vorkommen, dass sich energetische Sanierungsmaßnahmen mit Denkmalpflege beißen, etwa wenn es um eine Außendämmung von historischen Fassaden geht. Aber auch hier gibt es Möglichkeiten. „Teilweise erreichen wir den Standard durch alternative Bautechniken wie Innendämmung, durch den Einbau von Fußbodenheizungen oder alternative energieeffiziente Heizsysteme“, meint Smethurst. Doch nicht immer lässt sich bei Denkmalschutzobjekten die bestmögliche Energieeffizienz realisieren. „Eine zu starke Dämmung kann dazu führen, dass die Gebäude nicht mehr atmen können“, gibt Curt-Rudolf Christof, Vorstand der auf Denkmalschutz- und Sanierungsobjekte spezialisierten Deutsche Sachwert Kontor AG, zu bedenken. Dies könne zu Schimmelbildung führen.

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IMMOBILIEN I Offene Immobilienfonds

V

or kurzem hat der Bundesgerichtshof (BGH) mit einem Grundsatzurteil die Aufklärungspflichten von Banken bei offenen Immobilienfonds (OIF) verstärkt. Fonds hatten die Möglichkeit, Anteile zeitweilig nicht zurückzunehmen, wenn es für sie finanziell eng werden könnte. Das war im Zuge der Finanzkrise von 2008 der Fall. Empfiehlt ein Finanzinstitut den Kauf von Anteilen an einem offenen Immobilienfonds, so ist es in der Pflicht, ungefragt auf dieses Risiko hinzuweisen, entschied nun der BGH und gab so einer Kundin Recht. Damit sich das nicht wiederholt, gelten inzwischen verschärfte Regeln wie eine Haltedauer von mindestens zwei Jahren.

Der Immobilienmarkt präsentiert sich nach wie vor in generell guter Verfassung. Teilsegmente, auch bei den Gewerbeimmobilien, erfreuen sich großer Beliebtheit. Insofern fast schon ideal für die in der Vergangenheit arg gebeutelte Anlageklasse der offenen Immobilienfonds? „Ohne Zweifel ist es ein Umfeld, in dem offene Immobilienfonds gut funktionieren sollten. Das gilt vor allem dann, wenn man sich den Mangel an Alternativen vergegenwärtigt“, sagt Oliver Weinrich, Vorstand Drescher & Cie. Immo Consult AG. Immobilien gelten immer noch als vergleichsweise sicher und liefern mitunter bessere Ergebnisse als mit anderen Anlagemöglichkeiten wie beispielsweise dem klassischen Sparbuch. Die Einführung von Haltefristen und einer einjährigen Kündigungsfrist werden durchweg begrüßt und als positive Entwicklung der Branche angesehen. „Die Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVG) können ihre Liquidität nunmehr deutlich zielorientierter steuern. Eine wesentliche Ursache für den Kollaps von OIFs der ‚alten Generation‘ wurde damit behoben. Die Fungibilität dieser Anteilsklasse ist damit nur auf den ersten Blick eingeschränkt, denn offene Immobilienfonds können weitgehend unverändert und

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Die Zukunft hat begonnen Mit Inkrafttreten des Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB) im Juli vergangenen Jahres gelten neue Spielregeln für Fondsanbieter und Investoren. So ist eine Haltefrist von mindestens zwei Jahren vorgesehen und eine einheitliche Kündigungsfrist von 12 Monaten. Neue Produkte sollen dazu beitragen, dass die Branche verloren gegangenes Vertrauen wieder zurückgewinnt.

ohne Einschränkungen über die Börse gekauft und verkauft werden“, wie Dr. Thomas Ledermann, Geschäftsführer Börse Hamburg, bemerkt. Das Netto-Mittelaufkommen offener Immobilienfonds im ersten Quartal 2014 lag bei ca. 330 Mio. Euro. Im Gesamtjahr 2013 wurden laut BVI rund 1,8 Mrd. Euro in diese Anlageklasse investiert; ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 30 %. Aus Aktienfonds und Geldmarktfonds wurden in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres Gelder abgezogen.

OIFs profitieren zwar vom aktuellen Mangel an Anlagealternativen, aber ihre Renditen sind vergleichsweise mager. Die „Offenen Fonds“ haben auf 5-Jahressicht laut OFIXIndex nur durchschnittlich 2,5 % p. a. abgeworfen. Die durchschnittliche Rendite im 3-Jahresvergleich liegt unter 2 %. Bei den im Jahr 2013 in Liquidation befindlichen Fonds ist der Renditeabstand zwischen oberem und unterem Renditequartil mit 10,8 % sogar erheblich. Für Dr. Michael Birnbaum, Pressesprecher KanAm Grund, liegt der Hauptgrund der vergleichsweise nied-

OliverWeinrich

Dr.Thomas Ledermann

Vorstand Drescher & Cie. Immo Consult AG

Geschäftsführer Börse Hamburg

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dass in der Regel bei den in Abwicklung befindlichen Fonds die begehrten Objekte bereits verkauft wurden. „Bei unserer Studie stellten wir fest, dass sich die Verhandlungsposition der Fondsmanager, die ihre Bestände veräußern müssen, als unvorteilhaft erweist“, so Weinrich. Das gesamte in offene Immobilien-Publikumsfonds verwaltete Vermögen beträgt aktuell circa 81 Mrd. Euro. Der Deka-ImmobilienEuropa ist dabei mit 12,5 Mrd. Euro der größte Fonds am Markt. Bis zu 49 % des Fondsvermögens können auch in Gewerbeimmobilien außerhalb Europas angelegt werden. Aktuell sind fast 40 % in Frankreich und Großbritannien investiert.

Fondsobjekte stehen unter dem Druck, schnell verkauft werden zu müssen. Zum Stichtag Ende März ist

nach Angaben des BVI ein OIF eingefroren (Volumen ca. 780 Mio. Euro), 12 Fonds (Volumen ca. 15,2 Mrd. Euro) werden weiter abgewickelt. Der AXA IMMOSELECT und der DEGI INTERNATIONAL müssen bis Mitte Oktober 2014 abgewickelt sein. Das erhöht den Druck, Fondsobjekte zu verkaufen. „Wenn schnell verkauft werden muss, weil ein Fonds in Abwicklung ist, dann schlägt eine schlechte Marktsituation voll durch. Da können die Strategien und Pläne vorher noch so gut gewesen sein“, sagt Yvo Postleb, Country Head DTZ Germany. Zu berücksichtigen ist,

Dr. Michael Birnbaum

Yvo Postleb

Pressesprecher KanAm Grund

Country Head DTZ Germany

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Fazit Nach knapp einem Jahr haben sich die Marktteilnehmer auf die „neue“ Zeit eingestellt. Offene Immobilienfonds bleiben einAnlagevehikel, um sich mit kleinen Beträgen an professionell gemanagten Immobilieninvestments zu beteiligen.Neben neuen Produkten ist es unablässig, dass das Vertrauen in die Anbieter von Immobilienanlagen noch stärker zurückkehrt.

Foto: © Sergey Nivens - Fotolia.com

rigen Renditen noch stark an den wackeligen Jahren, die hinter der Branche liegen. „Die Rendite ist auch dem Umstand geschuldet, dass Wertzuwächse bei Immobilien nicht eins zu eins und immer erst mit zeitlicher Verzögerung in Form von Zuschreibungen auf die Bestandsobjekte an die Anteilsinhaber weitergegeben werden“, fügt Dr. Ledermann in diesem Zusammenhang an.

Die Nettomittelzuflüsse auf 1-Jahressicht unterstreichen die tendenziell positive Grundstimmung. Das künftige Angebot wird sich dabei immer stärker differenzieren, in unterschiedliche Immobilienklassen oder regionale Schwerpunkte. KanAm Grund ist bereits seit November 2013 mit einem OIF der neuen Generation auf dem Markt. Der Fokus liegt auf erstklassige Gewerbeimmobilien. Die Wettbewerber haben bis dato noch nicht gleichgezogen und warten vorerst ab. Auch OIFs für Wohnimmobilien könnten eine Nische darstellen, wenngleich hier eine spezielle Investmentexpertise und Managementqualität vonnöten ist. Interessant ist auch, wie sich das Verhältnis von A- zu B-Standorten bei den DeutschlandInvestitionen offener Immobilienfonds in den vergangenen 2 bis 3 Jahren entwickelt hat. Laut Scope Ratings ist der Anteil für Akquisitionen in B-Standorten von 40 % auf aktuell noch rund 25 % gesunken. Drei Viertel des in Deutschland investierten Kapitals hingegen floss 2013 in A-Standorte. (ah)

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IMMOBILIEN I Baufinanzierung

Baufi-Geschäft – erfolgreich und bunt D Baufinanzierung bleibt der lukrative Dauerbrenner ohne Stornorisiko. Das Baufi-Geschäft hat auch viel Potenzial im Vetrieb: Vier erfolgreiche BaufiVermittler mit unterschiedlichen Kunden, Ansätzen und Vertriebslösungen erklären ihre aktuell erfolgreichen Beratungsansätze.

ie Rahmenbedingungen für Immobilienfinanzierung und den Erwerb von Wohneigentum sind derzeit günstig. Wer heute eine Immobilie baut oder kauft, kann sich niedrige Zinsen langfristig sichern. Zeit für den Makler, seinen Kunden diese günstigen Finanzierungsangebote zu sichern? Julia Wachs ist für das Beratungshaus MLP in Berlin „Die Hackeschen Höfe“ zuständig. Die Diplom Volkswirtin vermittelt erfolgreich Baufinanzierungen, warnt aber vor falschem Übereifer: „Nicht das historisch niedrige Zinsniveau gibt den Takt vor, sondern der individuelle Bedarf des Kunden.“ Erstens hat nicht jeder Kunde Interesse an einer Immobilie. Und auch die Interessierten sollten sich nicht voreilig entscheiden. Ihre Kollegin Evelyn Faust vom Büro Uhlandstraße ist zuständig für Ärzte und Mediziner und hat ähnliche Erfahrungen gemacht: „Ein Immobilienkauf ist immer eine weitreichende Entscheidung. Da sollten alle Rahmenbedingungen stimmen.“ Es komme eben immer auf die jeweilige Situation und die Ziele des Kunden an, findet sie.

Eigenheimfinanzierung oder Kapitalanlage? Auf die Vermittlung von Eigenheimfinanzierung ist die Unternehmensgruppe ECK & OBERG spezialisiert. Zusätzlich bildet das hanseatische Unternehmen auch die Bereiche der Kapitalanlage- sowie Projektfinanzierungen ab. Nach der Erfahrung des Vorsitzenden der Geschäftsführung Christian Eck sind viele Kunden nach wie vor wegen der Finanzkrise verunsichert und wollen ihr Vermögen im Betongold anlegen: „Zudem ist und bleibt die Immobilie losgelöst von der Zinslage ein wichtiger Grundstein der Altersvorsorge.“ Allerdings lässt das gesunkene Zinsniveau die Immobilienpreise massiv steigen. In guten Lagen der Großstädten wird zum Faktor 25, 30 oder mehr gekauft. Hier können vor allem bei Immobilien, die als Kapitalanlage gedacht sind, Finanzierungen trotz niedriger Zinsen teuer werden. Sven-Oliver Schmolke von Schmolke & Schulte, einem Unternehmen das auf Baufinanzierung und Kapitalanlage spezialisiert ist, rechnet es vor: „Wir reden hier über 3,33 % bis 4 % Bruttorendite. Betriebswirtschaftlich ist das fragwürdig.“ In den Augen von Eck drohen in der Konsequenz monatliche Liquiditätsunterschüsse, die nur durch einen größeren Einsatz von Eigenkapital beim Kauf minimiert werden können: „Bleibt die erwartete Wertsteigerung nach 10 oder 20 Jahren aus, hat man ein schlechtes Investment getätigt“, so Eck.

Christian Eck Vorsitzender der Geschäftsführung ECK & OBERG Gruppe

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Niedrige Bauzinsen gleich hohe Kaufpreise. Ende 2013 senkte die EZB den Leitzins auf 0,25 %. Auf die Bauzinsen hatte das damals keinen Einfluss. Noch im Januar 2014 gingen viele Banken davon aus, dass die Bauzinsen ihre besten Zeiten hinter sich hätten und wieder in die Höhe klettern würden. Es kam jedoch anders, weiß Eck: „Ende Februar und Anfang März 2014 erreichten die Zinsen neue Tiefststände. Viele Analysten gehen davon aus, dass die Werte kurz- und mittelfristig nicht wieder deutlich ansteigen werden.“ Evelyn Faust stimmt dem zu, dass kurzfristig eine deutliche Steigerung der Finanzierungszinsen unwahrscheinlich ist. Ob die Immobilienpreise dagegen weiter steigen, ist für alle schwieriger einzuschätzen. Zu unterschiedlich reagiert in Deutschland die Preisentwicklung je nach Region, Lage und anderen Faktoren. Solange die Nachfrage nach Immobilien hoch bleibt, das Angebot nicht mitzieht und die Finanzierungskonditionen so günstig bleiben wie derzeit, rechnet Julia Wachs weiterhin mit steigenden Preisen. Allerdings gebe es auch Regionen, in denen der Markt schon sehr heiß sei. Besser langfristige Zinsbindung. Keiner kann wirklich einschätzen, wie das Zinsniveau bei Auslauf der Zinsbindung in den kommenden Jahren tatsächlich sein wird. Das Risiko einer teuren Anschlussfinanzierung wird durch eine langfristige Zinsbindung deutlich reduziert. „Es bietet einfach Planungssicherheit über einen möglichst langen Zeitraum der Finanzierung“, so Frau Faust. Dadurch ist die Gefahr eines Zinsanstieges und somit die Gefahr einer Erhöhung der Kreditraten gebannt. Wer sich für eine Zinsbindung weit über 10 Jahre hinaus entscheide,

Welche Fehler sollten vermieden werden? Eine Immobilienfinanzierung ist für die meisten Kunden die größte Investition ihres Lebens. Da sollten alle damit zusammenhängenden Entscheidungen gut durchdacht sein. Am besten mit einem Berater, dem man vertraut und der die Finanz- und Vermögenssituation seines Kunden im Ganzen kennt, findet Evelyn Faust: „Das ist eine gute Basis, um gravierende Fehler vom Start weg zu vermeiden.“ Denn allzu häufig werden die Nebenkosten eines Hauskaufs nicht beachtet oder es wird zu wenig Eigenkapital eingebracht. Oft werden auch aus Zeitgründen Fördermittel nicht geprüft oder Schulden vor sich hergeschoben, da eine zu niedrige Tilgung vereinbart wurde. Eck sieht eine mögliche Gefahr, dass Käufer das Zinstief für überhöhte Darlehenssummen nutzen. Jeder Käufer sollte seine fixen und variablen Kostenpositionen im Blick haben und darüber Buch führen, gibt Schmolke noch mit auf den Weg: „Denn vor allem Ausgaben für Kleidung, Kfz, Urlaub und sonstigen Konsum werden teilweise massiv unterschätzt.“ Die Liquiditätsrechnung inklusive Finanzierungsrate sollte nicht zu knapp kalkuliert sein. Ein ausreichendes Liquiditätspolster als Notgroschen sollte in der Rückhand gehalten werden. Außerdem müsse immer noch Luft für die Bildung einer Instandhaltungsrücklage einkalkuliert werden. Ganz wichtig sei es ebenfalls, verschiedene Lebensrisiken wie Tod und Arbeitskraft abzusichern.

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Julia Wachs MLP-Beraterin

Wie bilde ich Baufinanzierungen am besten ab? Baufinanzierung erscheint für viele Makler attraktiv. Bietet es doch eine lukrative Einnahmequelle ohne großes Stornorisiko. Grundsätzlich sollten zwar nur Spezialisten Baufinanzierung anbieten, die über die fachliche Eignung und über die dazugehörigen Zulassungen verfügen. Denn die Beratung ist komplex und erfordert ein umfangreiches Wissen der Darlehensanforderung sowie der Fördermöglichkeiten und Fördervoraussetzungen. Trotzdem müssen sich Makler davon nicht abschrecken lassen. Frau Faust sagt warum: „Wer seine Kunden ganzheitlich zu allen Finanz- und Vermögensfragen beraten möchte, muss auch das Thema Immobilien abdecken.“ Dem stimmt auch Schmolke zu, denn zusätzlich binde man damit den Kunden weiter an sich, respektive überlasse das Feld nicht den Banken: „Da kann auch schnell mal ein Kunde verloren gehen“, weiß er. Falls man in diesem Bereich nicht selbst aktiv sein möchte, bieten sich Kooperationen mit Spezialisten an. Ein Kundenschutz sollte natürlich garantiert sein. Baufi-Plattformen oder auch Maklerpools können in dem Fall zugezogen werden. Frau Faust: „Wir arbeiten eng mit den Finanzierungsexperten von MLP Hyp, einem Joint Venture von MLP und Interhyp, zusammen.“ Dadurch könne dem Kunden stets Finanzierungsangebote von mehr als 400 Anbietern im Markt geboten werden. „Zudem greifen wir bezogen auf Makro- und Mikroanalysen des Immobilienstandorts auch auf exklusive Analysen der Ratingspezialisten von unserer Tochter FERI zu“, so die Expertin weiter. Für welchen Partner man sich entscheidet, hängt von der Qualifikation und dem Netzwerk ab. Aber außen vor lassen sollte man Baufinanzierung keinesfalls. (lvs)

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Evelyn Faust MLP-Beraterin

trägt eine etwas höhere Zinsbelastung, bleibt aber trotzdem relativ flexibel. „Denn nach 10 Jahren steht dem Immobilienkäufer ein Sonderkündigungsrecht zu“, weiß Frau Faust. Schmolke ergänzt: „10 Jahre nach Vollauszahlung eines Darlehens kann man mit einer 6-monatigen Kündigungsfrist gemäß BGB den Vertrag kündigen.“ So lässt sich ein günstigeres Angebot zur Anschlussfinanzierung berücksichtigen. Eck kennt noch einen anderen Vorteil: „Grundsätzlich gilt, je länger die Zinsbindung desto günstiger die aufzuwendenden Gesamtkosten.“

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INVESTMENTFONDS I News

PERSONALITY Michael Schütt (Bi.) wird

zum 01.09.2014 Deutschland-Chef bei Carmignac Gestion. Er kommt von BNY Mellon / Meriten Investment Management und tritt die Nachfolge von Kai Volkmann an. Mit langjähriger Erfahrung in der Finanzdienstleistungsbranche verfügt Schütt über umfangreiche Kenntnisse und Fähigkeiten, die er nun bei der französischen Fondsboutique für die deutschen Vertriebsstellen und Kunden einbringen kann. Vor seiner Tätigkeit als Head of Wholesale Germany bei Bank of New York Mellon war er unter anderem in Schlüsselpositionen bei Invesco Asset Management,CitibankAG,Morgan Stanley und Deutsche Bank tätig. Mit vier Neueinstellungen baut der Vermögensverwalter BlackRock seinVertriebsteam aus. David Nolten (Bi.) übernimmt im Juli als Sales Manager dieVerantwortung für Banken,Versicherungen und IFAs in Nord- und Ostdeutschland und folgt auf Alexander Krebs, der zu Invesco wechselt.Nolten kommt vonAntea. Lars Pecoroni wird Nachfolger von Frank Jerge in dessen Position alsVertriebschef für Baden-Württemberg. Mit Benjamin Fischer von der Commerzbank und ThomasTreml von der Quirin Bank hat derVermögensverwalter darüber hinaus zwei weitere Neuzugänge in seinem Vertriebsteam. Fischer soll zukünftig Groß- und Privatbanken betreuen.Treml wird die Region Bayern-Süd betreuen.

Europas Rentenmarkt intakt Die europäischen Rentenmärkte konnten im laufenden Jahr bisher mit guten Ergebnissen aufwarten. Angesichts schwacher Renditen bei Staatsanleihen sei die Suche der Anleger nach Zusatzrenditen ein treibender Faktor gewesen, sagen Experten des Rententeams bei Pioneer Investments. Nun würde verstärkt über das gesamte FixedIncome-Spektrum gestreut. Insbesondere die Nachrichten aus den europäischen Peripheriestaaten hätten diesen Trend unterstützt. Der Amtsantritt und die bisherigen Leistungen des neuen, reformorientierten italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi hätten Hoffnungen auf strukturelle Verbesserungen in Italien geweckt. Ähnliches gelte für Spanien. „Rückenwind kam zudem von der rückläufigen Inflation“, sagt Pioneer Investments. Sinkende Inflationsraten sorgten letztlich dafür, dass die realen Renditen im Niedrigzinsumfeld zumindest nicht weiter in die Knie gingen. Auch ein Anstieg der US-Zinsen dürfte die europäischen Renditen nicht so stark treffen.

Trügerische Ruhe Die europäischen Aktienindizes entwickeln sich stabil – doch diese Ruhe trügt, so beobachtet Niall Gallagher, Fondsmanager des GAM Star Continental European Equity. „Unter der Oberfläche hat in den letzten drei Wochen eine heftige Rotation von kleineren und mittleren Titeln in defensive und liquide Large Caps stattgefunden“, erklärt der Experte. Investoren hätten ihr Geld in vermeintlich risikoarme Titel umgeschichtet, die nun jedoch recht teuer seien. „Aus einer fundamentalen Perspektive sind diese Bewertungen schwer zu rechtfertigen, aber wir können nachvollziehen, wie sich die Kurse so entwickeln konnten“, so Gallagher. Dagegen seien die aktuellen Verlierertitel auch fundamental weiter sehr attraktiv. Eine anhaltende Korrektur am Aktienmarkt sieht er aber nicht. Zwar seien viele defensive Titel nun höher bewertet, doch fundamental betrachtet sind europäische Aktien insgesamt noch immer günstig.

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USA weiter im Aufwind Es herrscht Frühling in den USA, auch volkswirtschaftlich betrachtet. Dieser Meinung ist Franz Wenzel, Leiter Anlagestrategie bei AXA Investment Managers. Eine Reihe von Frühindikatoren zeigten deutliche Fortschritte. Der ISMEinkaufsmanagerindex sei im April gegenüber dem Vormonat um 1,2 auf 54,9 Punkte gestiegen. Das spreche für eine gute Industriekonjunktur. „Diese Einschätzung wird durch harte Zahlen bestätigt. Der Anstieg der Industrieproduktion im Februar wurde auf 1,2 % heraufrevidiert, und im März überraschte sie mit einem Plus von 0,7 %“, erklärt Wenzel. „Die Auftragseingänge bei langlebigen Gütern waren ebenfalls erstaunlich hoch. Es scheint, als würde die USKonjunktur endlich Frühlingsluft schnuppern.“


Rückgang bei Credit Suisse Der Nettogewinn der Schweizer Großbank Credit Suisse fiel von 1,3 Mrd. auf 859 Mio. Schweizer Franken im ersten Quartal 2014. Der Quartalsgewinn litt unter dem Ertragsrückgang im Anleihehandel. Konkurrent UBS wird derzeit höher bewertet – und laut Bloomberg Research hat sich die Differenz ausgeweitet, nachdem die UBS vor knapp 2 Jahren entschied, den Anleihehandel größtenteils aufzugeben. Credit Suisse ist vom Anleihegeschäft stärker abhängig als andere Banken. Das Institut erzielt 27 % seiner Erträge mit dem Anleihehandel.

Mittelabflüsse bei DeAWM Im ersten Quartal des laufenden Jahres konnte die Deutsche Asset & Wealth Management rund 3 Mrd. Euro frisches Geld einsammeln. Im Heimatmarkt lief es aber nicht so rund. Unter dem Strich zogen Kunden hierzulande von Januar bis März über 2 Mrd. Euro ab. Damit verbuchte die Sparte das dritte Mal in Folge Abflüsse in Deutschland. Die Zuflüsse in den Regionen EMEA und Asien-Pazifik trugen wesentlich dazu bei, dass im ersten Quartal unter dem Strich ein Plus von rund 3 Mrd. Euro steht. Damit konnte der negative Trend des zweiten Halbjahres 2013 gestoppt werden. Wegen dieser Zuflüsse und positiver Markteffekte stieg das verwaltete Vermögen der Sparte im ersten Quartal um 11 % auf 934 Mrd. Euro.

PERSONALITY Dr. Bernhard Brinker

(Bi.) wird mit Wirkung zum 01.07.2014 neuer Leiter Private BankingGeschäft der HypoVereinsbank. Er folgt auf Jürgen Danzmayr, dessenVertrag planmäßig am 30.06.2014 ausläuft.In seiner neuen Funktion berichtet Dr.Brinker an Privatkundenvorstand Peter Buschbeck.Zuletzt verantwortete der promovierte Betriebswirt als Mitglied des Executive Commitees im Corporate & Investment Banking den Bereich „Financial Institutions“.Vor seinem Wechsel zur HypoVereinsbank hatte er längere Zeit bei McKinsey & Company gearbeitet.

Thailands Zukunft in den Sternen Raus aus Gold Die Bank of America (BofA) legt ihren Anlegern den Verkauf von Gold nahe und schließt sich damit der Meinung von Goldman Sachs an. Grund dafür sei, dass sich die Konsolidierung im April dem Ende näherte und die weiteren Zugewinne das bisherige Hoch nicht übersteigen dürften. Die BofA setzt ein Preisziel für die Feinunze von 1.215 US-Dollar. BofA-Wettbewerber Goldman Sachs hatte im Vorjahr mit einer ähnlichen Empfehlung Aufsehen erregt, als man Kunden zum Verkauf ihres Goldes geraten, anschließend selbst jedoch 3,7 Mio. Anteile am SPDR Gold Trust erworben hatte.

In Thailand hat das Militär die Regierungsgeschäfte übernommen. Der thailändische Aktienmarkt hat auf die jüngste politische Eskalation relativ gelassen reagiert, sagt Fondsanbieter Fidelity Worldwide Investment. Zumindest kurzfristig könnte die Militärregierung sogar für positive Signale sorgen. „Am thailändischen Aktienmarkt sind relativ wenig ausländische Investoren engagiert“, sagt FidelityFondsmanager Teera Chanpongsang. „Entsprechend gab es auch keine allzu massiven Kapitalabflüsse.“ Zwar hätten bei Auslandsinvestoren zuletzt die Nettoabflüsse überwogen. Gleichzeitig hätten inländische Anleger aber unter dem Strich mehr Aktien ge- als verkauft. Derzeit warte man ab, wie sich die politische Lage weiter entwickelt.

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Konzentration auf ETF-Dachfonds Indexfonds liegen voll im Trend. Das Segment der ETF-Dachfonds ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Zuletzt zeigte sich aber eine Stagnation, wie eine Studie von Morningstar belegt. Die HypoVereinsbank (HVB) und Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM) vereinen rund 60 % des Vermögens aller ETF-Dachfonds mit Vertriebszulassung in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf sich. Insgesamt wurden für diese Studie rund 107 offene Publikumsfonds untersucht, die typischerweise mehr als 50 % ihres Vermögens in börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) investieren. Zum Jahresende 2013 verwalteten 41 Anbieter in solchen Portfolios in Summe 8,4 Mrd. Euro. finanzwelt 03/2014

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INVESTMENTFONDS I Expertengespräch ETFs

Hoffen auf die Wunderwaffe Exchange Traded Funds (ETFs) sind im Kommen. Auch Vermögensverwalter hierzulande setzen immer mehr diese börsennotierten Indexfonds bei ihrer Portfolioallokation ein. Die Profis bevorzugen die Vehikel vor allem für das Investment in etablierten Märkten.

D

ie großen etablierten Aktienmärkte boomen. Aktiv gemanagte Fonds schlagen jedoch kaum ihren Vergleichsindex (Benchmark), insofern kann es durchaus Sinn

machen, auf kostengünstige, passive Indexfonds (ETFs) zurückzugreifen, die den Index abbilden. Immer mehr Entscheider wollen wissen, wie man ein gesamtes Portfolio mit ETFs struktu-

rieren kann. Die ETF-Branche hat darauf reagiert und bietet Muster-Portfolios an, die jeweils auf bestimmte Anlegertypen mit spezifischen ChanceRisiko-Profilen zugeschnitten sind.

Über das Wachstumspotenzial der Branche und neue Trends diskutierte finanzwelt in einer Expertenrunde mit: Heike Fürpaß-Peter, Head of Public Distribution Lyxor ETFs Germany & Austria, Lyxor Asset Management Wolfgang Köbler,Vorstand KSW Vermögensverwaltung AG Andreas Rau, Leiter Vertrieb BCA AG

finanzwelt: ETFs sind die neuen Lieblinge. Ob DAX oder Euro Stoxx – mit ihnen lässt sich jeder Börsenindex kaufen. Mittlerweile haben sie zunehmend einen festen Platz im Portfoliomanagement der unabhängigen Vermögensverwalter erobert. Welche Erklärung haben Sie dafür? Fürpaß-Peter ❭ Das Wachstum der ETF-Branche ist nicht mehr ganz neu, sondern schon seit einigen Jahren deutlich sichtbar. Dies ist auf verschiedene Gründe zurückzuführen, die unterstreichen, dass ETFs ein effizientes Portfoliomanagement für Vermögensverwalter ermöglichen. Die Konstruktion eines ETF ist vergleichsweise einfach, insofern ist beim Kauf ersichtlich, woran man ist. Kostenvorteile gegenüber aktiven Fondsprodukten und größtmögliche Transparenz bedingen, dass die Produkte sowohl als taktisches als auch strategisches Instrument eingesetzt werden können. Köbler ❭ In den vergangenen Jahren hat diese Anlageklasse zweifelsohne

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Heike Fürpaß-Peter

einen Boom erlebt, nicht zuletzt wegen der schlagkräftigen Argumente. Auch deshalb setzen wir schon seit geraumer Zeit ETFs in der Portfolioallokation ein. Die Vielzahl an emittierten Produkten, speziell bei Branchen- und Länder-ETFs, erlaubt eine breite und finanzwelt 03/2014

vergleichsweise einfache Diversifikation des Vermögens. Einfachheit und Nachvollziehbarkeit, das sind die Schlüsselwörter für attraktive Investmentlösungen, die spätestens nach der Finanzkrise vehement eingefordert werden.


finanzwelt: Ende 2013 hat erstmals ein Indexfonds die Spitzenposition der größten Fonds der Welt eingenommen. Das belegt die wachsende Attraktivität des passiven Investierens. Springen auch Vermittler auf den ETF-Zug? Rau ❭ Insbesondere Vermittler, die Honorarberatungsmodelle für sich einsetzen, greifen zunehmend in ihrer Beratung auf ETFs zurück. Die Gründe sind im Wesentlichen der sehr viel kostengünstigere Erwerb und die jederzeitig hohe Liquidität an diversen Börsen durch entsprechende Marketmaker. Dies kann für den Kunden direkt in der Rendite seines Portfolios spürbar sein. Darüber hinaus dienen ETFs – als Reinform der Abbildung von Indizes – vielen Beratern in der Strukturierung ihrer Kundendepots. Perfomancerisiken der aktiv gemanagten Zielfonds können somit bei Reallokationen nahezu ausgeschlossen werden. Mittlerweile werden interessante Lösungen über die etablierten Märkte (Developed Markets) hinaus angeboten. Auf der anderen Seite zeigt sich, dass bei mittleren und kleinen Marktsegmenten(mid,smallcaps) sowie den Emerging Markets weiterhin aufeinemöglicheOutperformanceaktiven Managements vertraut wird. finanzwelt: ETFs sind vergleichsweise einfach zu verstehen – dennoch machen nach wie vor private Investoren in Europa einen großen Bogen darum. Wie schätzen Sie das Potenzial in dieser Zielgruppe ein?

Wolfgang Köbler

Fürpaß-Peter ❭ Dass Privatinvestoren diese Anlageklasse meiden, sehen wir so nicht. Vielmehr zeigt sich ein sehr differenziertes Bild. Wachstumspotenzial, gerade bei dieser Kundenklientel, ist deutlich vorhanden, wenn man sich beispielsweise die Entwicklung in den USA anschaut. Dort liegt über die Hälfte der Assets in den Händen von Privatinvestoren. Auch die zunehmende Anzahl von Selbstentscheidern, die aktiv nach ETFs greifen, stimmt uns sehr positiv. Rau ❭ Die Kostenstruktur spricht eindeutig für diese Assetklasse; das erkennen auch zunehmend Privatinvestoren, zumal diesbezüglich der Mehrwert von aktiven Fonds oftmals nicht

Andreas Rau

finanzwelt 03/2014

gewährleistet ist. Viele aktiv gemanagte Fonds können den Index nicht schlagen. Um ein größeres Stück vom Renditekuchen abzubekommen, kann man auf börsennotierte Fonds setzen. Unsere Erfahrungen zeigen aber auch, dass im Markt noch Wissenslücken über die Funktionsweise von ETFs existieren. finanzwelt: Interessanter Aspekt. Wie schaut es denn um das Wissen über ETFs aus und wo setzt die Kritik an? Köbler ❭ Die ETF-Branche sieht sich zu Recht mancher Kritik ausgesetzt. Mancher „Wildwuchs“ bei dieser Assetklasse schadet dem Ansehen des Produkts. Verschnörkelte Konstruktionen haben nichts mehr mit dem ursprünglichen ETF-Gedanken zu tun und konterkarieren dem Versprechen, dass die Produkte einfach und transparent sind. Übersichtliche Plattformen, die für den Kunden auf Anhieb verständliche Informationen liefern, sind gewünscht. Weitverzweigte Konstruktionen gehen doch an vielen Anlagebedürfnissen vorbei. Fürpaß-Peter ❭ Wir haben eine ganze Reihe von Angeboten, mit denen Berater sich über ETFs informieren können. Neben detaillierten Informationen zu den abgebildeten Indizes stellen wir zum Beispiel Musterportfolios als Anlagevorschlag zur Verfügung. Wir dürfen bei aller berechtigten Kritik aber nicht vergessen, dass wir es mit einer sehr jungen Industrie zu tun haben, die es hierzulande erst seit der Jahrtausendwende gibt. Insofern muss und wird sich

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INVESTMENTFONDS I Expertengespräch ETFs

die Vermarktung der Produkte noch verbessern. Rau ❭ Berater sehen insbesondere im Zuge des steigenden Angebots an ETFs verstärkten Informationsbedarf der Kunden. Dahingehend sollte auch über die Nachteile umfassender aufgeklärt werden. finanzwelt: Wie ist es denn um die Transparenz bestellt? Fürpaß-Peter ❭ Ich möchte an dieser Stelle auch auf den ETF-EffizienzIndikator hinweisen. Dies ist ein Maßstab, der ETFs, die denselben Index abbilden, vergleichbar macht. Er misst die Effizienz anhand der wichtigsten Parameter wie Performance (Tracking Differenz zum Index), Liquidität und Tracking Error. Ein weiterer Schritt, um Investoren ein möglichst transparentes Bild zu ihrem Produkt zu vermitteln. Köbler ❭ In den zurückliegenden Jahren hat die Diskussion physischer oder synthetischer Replikation viele Marktteilnehmer bewegt. Es bleibt zu hoffen, dass die Anbieter daraus gelernt haben und sich auf das Wesentliche konzentrieren: klare, verständliche und kostengünstige Produkte anzubieten. Davon abgesehen eignet sich diese Anlageklasse sowohl als kurzfristiges wie auch als langfristiges Investment für den Vermögensaufbau. finanzwelt: Herr Rau, die BCA hat ihr fondsgebundenes Vermögensverwaltungskonzept um ein Konzept auf Basis von börsengehandelten Indexfonds erweitert. Wie kam es dazu? Rau ❭ Mit der ausgewogenen Best-ofETF-Strategie bieten wir unseren Beratern erstmals auch ein zukunftsweisendes Konzept für Indexfonds an. Verwaltet werden die passiven Fonds vom ETFMarktführer iShares. Somit haben Berater künftig die Möglichkeit, Kunden auch ETFs anzubieten. Wir reagieren damit konsequent auf die Nachfrage am Markt und verpacken zudem diese Leistung noch mit einer Servicefee. finanzwelt: Welche Indizes verkaufen sich gut? Fürpaß-Peter ❭ Europäische Indizes erfreuen sich einer hohen Nachfrage. Es herrscht die Marktmeinung, dass die

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Gleichberechtigt nebeneinander Die Produktmaschinerie läuft. finanzwelt fragte Kai Bald, Leiter öffentlicher Vertrieb passive Anlageprodukte DeAWM, nach neuesten Trends und ob Indexfonds den Platz aktiver Fonds einnehmen könnten.

finanzwelt: Verdrängen die passiven Vehikel die aktiven? Bald ❭ Nein, dafür gibt es keinen Beleg. Aktive und passive Fonds profitieren gegenseitig. Aktive Fondsmanager zählen zu einem gewissen Grad ebenfalls zu den Investoren in ETFs, da sie mit ihnen kosteneffizient und liquide in neue Segmente investieren und somit ihre Anlagestrategien umsetzen können. ETFs tragen somit auch zum Wachstum der aktiven Fondsbranche bei. Das lässt sich auch mit Zahlen belegen. Die verwalteten Vermögen in UCITS-Fonds wachsen in Europa dynamisch, sowohl bei passiven ETFs wie auch bei aktiven Fonds. Sie sind seit 2009 bis Ende 2013 von 5,3 auf 6,9 Bio. Euro gestiegen. Der ETF-Markt in Europa hat sich im selben Zeitraum von 158 auf 290 Mrd. Euro nahezu verdoppelt. Damit haben ETFs eine beeindruckende Erfolgsgeschichte geschrieben, die sich weiter fortsetzen wird. Vermehrt sehen wir auch aktives Anlegen mit passiven Produkten.

nachgefragt, die einen bei Investoren bekannten oder akzeptierten Index abbilden. Nach unserer Beobachtung haben sich noch keine Indizes durchgesetzt, die systematisch Nachhaltigkeitskriterien umsetzen. Ich kann mir aber vorstellen, dass sich dies ändert, wenn sich ETFs noch breiter als bisher durchsetzen.

finanzwelt: Sie haben einen neuen ETF auf den Markt gebracht, der das weltweite Rentenuniversum abdeckt. Wie kam es dazu? Bald ❭ Bisher hatten wir RentenETFs angeboten, die bestimmte Teilbereiche abbilden, wie Staatsanleihen, Unternehmensanleihen oder Pfandbriefe. Jedoch haben wir deutliche Nachfrage bei Investoren gesehen, die den gesamten Rentenmarkt mit Investment-Grade-Papieren in nur einem ETF abbilden wollen. Der Barclays Global Aggregate Bond Index, den wir mit unserem ETF abbilden, ist international als Benchmark für den weltweiten Rentenmarkt akzeptiert. Unser db X-trackers ETF ist finanzwelt: Ein großes Thema ist der weltweit erste ETF auf den BarNachhaltigkeit. Spielt es in der ETF- clays Global Bond Index, da die AbBranche eine Rolle? bildung der Indexrendite sehr anBald ❭ Bisher sind primär die ETFs spruchsvoll ist.

Finanzkrise als überwunden gilt, und demzufolge greifen Marktteilnehmer zu. Zukunftsgerichtet wollen wir aber auch mit neuen und innovativen Produkten unter anderem im Bereich währungsgesicherter ETFs den Marktbedürfnissen gerecht werden. Auch im Anleihemarkt sehen wir durchaus Potenzial. (ah) finanzwelt 03/2014

Fazit Den Charme der Indexfonds macht aus, dass sie kostengünstige, flexible und transparente Investmentvehikel für ein breites Spektrum an Anlageideen darstellen und sich daher für viele Anlegertypen eignen. Mit ETFs kann sowohl langfristig Vermögen aufgebaut als auch auf kurzfristigeTrends gesetzt werden.


19. Handelsblatt Jahrestagung

Banken

Banken im Umbruch 3. und 4. September 2014, Frankfurt

Die Banken-Tagu ng mit der höchsten CEO -Dichte!

Wohin steuert die Bankenwelt? Treffen Sie die führenden Köpfe der internationalen Bankenwelt:

Roland Boekhout, ING-DiBa

Georg Fahrenschon, DSGV

Annika Falkengren, SEB

Uwe Fröhlich, BVR

Anshu Jain, Deutsche Bank

Dr. Ulrich Kater, DekaBank

Li Jiange, Central Huijin Investment

Dr. Ulrich Schröder, KfW Bankengruppe

Dr. Gertrud R. Traud, Landesbank Hessen-Thüringen

François Villeroy de Galhau, BNP Paribas Group

Prof. Dr. Axel Weber, UBS

Dr. Theodor Weimer, HypoVereinsbank

Prof. Dr. Michael Steinbrecher, TU Dortmund

Dr. Dominik Steinkühler, Lendico

Sichern Sie sich Impulse von Querdenkern:

Prof. Dr. Aymo Brunetti, Universität Bern

Sven Gabor Janszky, Trendforscher und Think Tank-Leiter

JP Rangaswami, Chief Scientist, Salesforce.com

Weitere Informationen zum Branchentreff unter:

Info-Telefon:

www.banken-im-umbruch.de

Jürgen Kellner, 02 11.96 86 – 33 44

Main Partner:


INVESTMENTFONDS I Afrika

institutioneller Investoren gerückt. Dafür gibt es schlagkräftige Gründe. So wurde die Verschuldung der öffentlichen Hand durchschnittlich unter 40 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gesenkt und die Inflationsraten liegen bei vergleichsweise niedrigen 5 %, wenn man dies im direkten Vergleich zu „etablierten“ Schwellenländern wie Indien sieht. Von Afrika in diesem Zusammenhang als Einheit zu sprechen, greift jedoch zu kurz.

Buntstattweiß Es gibt kaum weiße Flecken im Investment-Universum. Der asiatische Kontinent ist weitgehend abgegrast. Afrika mit seiner wirtschaftlichen Vielfalt und demografischen Dynamik bietet Chancen und profitiert vom Vertrauensverlust in manchen klassischen Emerging Markets.

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ine aktuelle Studie der Commerzbank und das jüngste Bulletin der Afrikanischen Entwicklungsbank gehen davon aus, dass die 48 Länder südlich der Sahara in diesem Jahr mit rund 6 % schneller als die meisten anderen Regionen der Welt wachsen

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und sich folglich zu attraktiven Investitionsmärkten entwickeln würden. Vorbei scheinen die Zeiten, in denen von Afrika als „verlorenem Kontinent“ gesprochen wurde. Der Schwarze Kontinent ist in den vergangenen Jahren verstärkt in den Fokus privater und

Südafrika, einstmals Liebling der Afrika-Investoren, ist in den Hintergrund gerückt. Im vergangenen Jahr betrug das Wirtschaftswachstum dort weniger als 2 %. Viel zu wenig, um die Arbeitslosigkeit effektiv zu bekämpfen. Offiziell beträgt die Arbeitslosenquote 25 %, tatsächlich sind es wohl eher um die 40 %. Präsentiert sich Südafrika in vergleichsweise schlechter Verfassung, so sind viele Subsahara-Staaten in der Anlagegunst aufgestiegen. SubsaharaAfrika holt in größeren Schritten auf. Die stetigen Investitionen in die Förderung natürlicher Ressourcen wie Öl, Gas, Edel- und Industriemetalle sowie eine immer wohlhabendere Mittelschicht sind zuletzt die Treiber des Wachstums gewesen, schreibt die Weltbank. Im Frühjahr 2014 verdrängte Nigeria erstmals Südafrika als stärkste Wirtschaftsmacht auf dem Schwarzen Kontinent. „Nigerias Wirtschaftsboom steht stellvertretend für manch andere Staaten Afrikas, die seit Jahren mit Wachstumsraten von mehr als 5 % aufwarten. In den letzten Jahren haben sich neue Branchen entwickelt beziehungsweise vorhandene weiterentwickeln können. Nigeria war in erster Linie durch seine immensen Ölvorräte bekannt. Heute sehen wir hingegen beim Finanzund Konsumsektor enormes Wachstumspotenzial“, sagt Jens Schleuniger, Partner bei der Fondsgesellschaft Silk

Jens Schleuniger

Jean-Pierre Gerber

Dr. Mark Mobius

Partner der Fondsgesellschaft Silk Invest

Afrika-Spezialist Bellevue Asset Management

Manager des Templeton Africa Fund

finanzwelt 03/2014


Die wachsende Mittelschicht ist der Hoffnungsträger für die Entwicklung des afrikanischen Kontinents. Vor 30 Jahren schätzte die Afrikanische Entwicklungsbank die Mittelschicht in Schwarzafrika auf rund 100 Millionen Menschen. Angaben der Weltbank zufolge ist diese Zahl auf 350 Millionen angestiegen. Auch die deutschen Exporte steigen seit ein paar Jahren stetig. Dr. Mark Mobius, Manager des Templeton Africa Fund, sieht insbesondere die Industrien und Sektoren, die mit der wachsenden Kaufkraft von Verbrauchern zusammenhängen, im Vorteil. „Es besteht ein Bedarf an Bankdienstleistungen (insbesondere mobiles Banking) und in vielen afrikanischen Ländern ist die Durchdringung der Telekommunikation sehr gering. Auch Nahrungsmittel- und Getränkeunter-

Aktuelle Afrika-Fonds Fondsname

Kurs

Magna Africa C BB African Opportunities JPM Emerging Middle East Eq A Nordea-1 African Equity BI Silk Arab Falcons R Silk African Lions I Wallberg Blackstar African Fund JPM Africa Eq A Franklin MENA A DWS Africa FT Emerging Arabia Baring MENA Fund A EUR HSBC MSCI South Africa

10,45 a 151,85 CHF 14,84 a 15,19 a 147,61 a 137,42 a 10,84 a 19,75 a 5,28 a 107,47 a 45,32 a 16,24 a 57,42 USD

Performance 1 Jahr

Performance 3 Jahre

- 0,05 % +2,31 % - 3,47 % +1,20 % +19,42 % +2,11 % -4,36 % -0,60 % +37,75 % -5,50 % +35,00 % +20,03 % +6,39 %

-0,25 % + 19,50 % + 25,58 % +13,44 % + 29,46 % +6, 44 % -3,85 % +21,38 % +58,41 % -13,41% + 47,91 % +64,05 % +13,97 % Quelle: www.econoafrika.com

nehmen haben unser Interesse geweckt. In Afrika wächst eine Mittelschicht heran, die Vorlieben entwickelt. Nigerianer beispielsweise haben speziellen Durst auf ein Kultbier aus Irland – es wird mehr davon konsumiert als in Irland!“, so Dr. Mobius. Auch eine deutlicheAbkühlung der neuen Weltmacht China dürfte für viele afrikanische Staaten weniger dramatische Folgen mit sich bringen, als auf den ersten Blick gedacht. Grund hierfür ist der anziehende Binnenkonsum und die geringere Abhängigkeit von Rohstoffexporten. „Allein aus dem strategischen Blickwinkel wird China weiterhin in Afrika engagiert bleiben“, so Silk-Partner Schleuniger.

Ertrag kommt von Ertragen Volker Schilling, Vorstand GREIFF capital management AG, verweist in seinem Kommentar auf die Chancen und Risiken in Afrika.

„Mit Afrika verbinden die meisten Investoren Krieg, Hungersnot, Misswirtschaft, Völkermorde und Korruption. Dabei gibt es ‚Das Afrika‘ gar nicht, ebenso wenig wie es den Europäer oder den Asiaten gibt. Die Mentalitäten auf dem schwarzen Kontinent könnten kaum unterschiedlicher sein. Afrikainvestments sind mehr als andere Anlagen in Schwellenländer Zukunftsinvestments mit Langzeitperspektive. Die Voraussetzungen, die Mentalitäten, die Innovationskraft und vor allem der Wille zur Kooperation innerhalb des Kontinents sind höchst unterschiedlich. Die politischen Risiken weitaus ausgeprägter und daher unkalkulierbarer. Dementsprechend winken mit Afrikafonds auf die nächsten 10 Jahre hohe Erträge, vorausgesetzt sie ertragen die dazugehörigen Wertschwankungen.“

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Erst vor wenigen Wochen kündigte der chinesische Regierungschef Li Keqiang an, den chinesisch-afrikanischen Entwicklungsfonds deutlich aufzustocken. Ein Dutzend Fonds mit Schwerpunkt Afrika gibt es aktuell. Allesamt richten sie sich an Investoren mit längerfristigem Investmenthorizont (mindestens fünf Jahre), die am strukturellen Wachstum der afrikanischen FrontierMärkte teilhaben wollen. Allerdings sind die wenigsten der 26 afrikanischen Lokalbörsen ausreichend liquide. Die Handelbarkeit der Aktien ist zum Teil eingeschränkt, so dass sich in vielen Afrika-Fonds volatilere Märkte wie Ägypten oder Südafrika befinden. Nigeria und Südafrika machen im Templeton Africa Fund rund 55 % in der Ländergewichtung aus. Die Wertentwicklung in den vergangenen zwölf Monaten ist gemessen an der Benchmark S&P Pan Africa TR unterdurchschnittlich. Deutlich besser geschlagen hat sich der BB African Opportunities, der auch auf 3-Jahressicht ein Plus von knapp 27 % aufweist. Bei diesem Fonds spielt Südafrika mit 11 % eine relativ untergeordnete Rolle. Erfreulich auch die Entwicklung beim Nordea-1 African Equity BI, der auf 1-Jahressicht ebenfalls im Plus notiert. (ah)

Fazit Der langfristige Trend, untermauert mit einer Bewegung zu mehr Demokratie, spricht für Afrika und wird auch die internationalen Investoren,die momentan noch abwartend an derAußenlinie stehen,von der Wertigkeit des Kontinents überzeugen.

Foto: © M.studio - Fotolia.com

Invest. Die Attraktivität Afrikas zeigt sich auch bei den Direktinvestitionen. „Zum Wachstum tragen aber auch ausländische Direktinvestitionen bei, die zwischen 2000 und 2010 um jährlich 17 % zugenommen haben. Gerade chinesische Handelspartner avancierten in den vergangenen Jahren zu den bedeutendsten Investoren auf dem Kontinent“, bemerkt Jean-Pierre Gerber, AfrikaSpezialist aus dem Hause Bellevue Asset Management.

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INVESTMENTFONDS I Income Fonds

Neben Dividendenfonds erfreuen sich so genannte „Income Fonds“ zunehmender Beliebtheit. Dabei handelt es sich in der Regel um Multi Asset Fonds, die Milliarden einsammeln und wie Pilze aus dem Boden schießen. Das Versprechen, regelmäßig Rendite auszuschütten, trifft den Zeitgeist.

Die Kombi macht’s

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Mindestens 75 % werden in Aktien angelegt. Um die Rendite des Portfolios zu steigern und zusätzliche Erträge zu erzielen, kann der Fonds kurzfristige Kaufoptionen auf ausgewählte, vom Fonds gehaltene Aktien verkaufen.

Karl Huber, Fondsmanager des Pioneer European Equity Target Income,bringt es auf den Punkt.„Die Zinsen sind über lange Zeit niedrig und Anleger sehen sich gezwungen, eine Alternative zum risikolosen Zins zu suchen. Income Fonds sind oft eine Brücke zur Anlageklasse Aktien, da Ausschüttungen einen gewissen Puffer darstellen.“ Nur 2,5 Jahre nach Auflegung beträgt das Fondsvolumen mittlerweile über 1 Mrd. Euro. „Der Fonds eignet sich besonders für diejenigen, die auf der Suche nach regelmäßig wiederkehrenden Erträgen sind – und gleichzeitig bereit sind, ein gewisses Aktienrisiko in Kauf zu nehmen“, sagt Huber.

Der monatlich ausschüttende M&G Income Allocation Fund von Fondsmanager Steven Andrew ist breiter aufgestellt und soll eine laufende Rendite von 4 % erzielen. Jährliche Kursgewinne von 2 bis 4 % können hinzukommen. Andrew legt in Dividendenaktien, Unternehmensanleihen und Staatsanleihen an. Grundsätzlich kann er eine Anleihenquote von 45 bis 85 % fahren. Die Aktienquote kann zwischen 15 und 55 % betragen. Mindestens 70 % des Fondsvermögens müssten in Euro investiert sein. Momentan ist der Fonds zu etwa 42 % in Aktien, zu einem Drittel in Staatsanleihen und rund 20 % in

Julien de Saussure

Karl Huber

Steven Andrew

Fondsmanager EdR Europe Income Fonds

Fondsmanager Pioneer European Equity Target Income

Fondsmanager M&G Income Allocation Funds

finanzwelt 03/2014

Foto: © Africa Studio - Fotolia.com

D

finanzwelt hat sich im boomenden Markt von Income Fonds, die neben Aktien auch in höher verzinsliche Anleihen investieren, umgeschaut und einige Beispiele gefunden:

as Interesse an Dividendenstrategien hat in den vergangenen Jahren merklich zugenommen, weil sich die Ansicht durchgesetzt hat, dass die Phase niedriger Zinsen noch länger andauern dürfte. Ein Investment in ausschüttungsstarke Aktien kann eine lohnende Alternative zum Anleihensegment sein. Allerdings ist die Dividendenrendite in jüngster Zeit gefallen. Die im DAX gelisteten Unternehmen wiesen laut Marktbericht der smart-invest GmbH Ende April eine durchschnittliche Dividendenrendite von 2,8 % auf. Das liegt zwar deutlich über der Rendite 10jähriger Bundesanleihen von 1,5 %, aber bei Unternehmen aus Großbritannien oder aus den USA gibt es noch 0,5 % mehr. Income Fonds bieten Beratern eine ertragreiche und vergleichsweise risikoärmere Anlagemöglichkeit für ihre Kunden.


Unternehmensanleihen investiert. Immobilienwerte machen 1 % aus. Die Cash-Position ist aktuell niedrig bei rund 4 %. Andrew lehnt es ab, Prognosen abzugeben. Er konzentriert sich stattdessen auf das aktuelle Bewertungsniveau einer Anlageklasse. „Dank unseres Investmentansatzes können wir auf solche Situationen schnell und flexibel reagieren“, bekräftigt Andrew, der aktuell zu rund 73 % in den USA und Großbritannien investiert ist.

sind auf der Aktienseite enthalten. Im Rentenbereich konzentriert man sich auf Titel mit einer kürzeren Laufzeit und auf Hochzinsanleihen. Anleihen mit Rating BB oder schlechter machen 85 % im Fonds aus. „Bei der Titelselektion spielen fundamentale Kennzahlen eine maßgebliche Rolle“, erklärt de Saussure. Im Gegensatz zu anderen Income Fonds beschränken sich die Franzosen auf Unternehmensanleihen und Aktien.

Ein Youngster unter den Fonds ist der vor fünf Monaten aufgelegte EdR Europe Income Fonds. Das Renditeversprechen seitens der französischen Fondsmanager Julien de Saussure und Pierre Nebout beträgt derzeit 5 % p.a. Aktien sind im Vergleich zum M&GProdukt etwas unterrepräsentiert und machen aktuell 25 % im Portfolio aus. Defensive, werthaltige Unternehmenstitel der Branchen Telekommunikation, Infrastruktur und Energie

Vor circa zwei Jahren aufgelegt, hat das Fondsmanagement des Schroder ISF Global Multi Asset Income mittlerweile schon über 3 Mrd. Euro eingesammelt. Der Fonds strebt eine feste, nachhaltige Ausschüttung von 5 % p. a. an und konnte dieses Versprechen bis dato einhalten. Fondsmanager Aymeric Forest investiert breit gestreut in Aktien und Anleihen. Bei den einzelnen Anlageklassen kann er flexibel anlegen und ist nur durch weit gefasste Bandbreiten

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eingeschränkt. Bis zu 20 % Cash sind möglich. Momentan sind gut ein Drittel in Aktien, knapp 60 % in Anleihen und 4 % in alternativen Anlagen (Immobilien, Infrastruktur) angelegt. Bei Anleihen gewichtet er US-High-Yield und Euro-Investment-Grade-Bonds am stärksten. Die durchschnittliche Bonität liegt bei BB+. (ah)

Fazit Der neue Trend heißt Multi Asset Income Fonds, da viele den Wunsch hegen, mit ihrem Investment regelmäßige Erträge zu generieren. In der Kombination der einzelnen Bausteine soll ein stabiles, schwankungsarmes Portfolio entstehen. Eine Studie des US-Vermögensverwalters Legg Mason ergab, dass für zwei Drittel der Befragten es „wichtig“ oder „sehr wichtig“ ist, in Produkte mit regelmäßigen Erträgen zu investieren.Zwei Drittel wünschen sich,dass ihr Finanzberater ihnen mehr oder bessere Income-Produkte vorstellt.


INVESTMENTFONDS I Expertengespräch China

Kein Grund zur

Panik

Die Erfolgsgeschichte Chinas ist einzigartig. Von der verlängerten Werkbank hat sich das Land in den vergangenen Jahren mit teilweise zweistelligen Wachstumsraten zu einem der bedeutendsten Investitionsplätze weltweit entwickelt. Investoren sehen nun, dass ein Prozess der Transformation einsetzt und die Wirtschaft mit gedrosselter Stärke wächst. An der unveränderten positiven Prognose ändert das aber wenig.

D

ie Botschaft ist klar und eindeutig. China muss und will unabhängiger vom Export werden und im Gegenzug den Binnenkonsum stärken. In den zurückliegenden Monaten schwächte sich das Wirt-

schaftswachstum etwas ab. Zudem nahmen wir Meldungen wahr, die durchaus Skepsis an der unverminderten Stärke der „neuen“ Weltmacht hervorrufen konnten: ein mögliches Platzen der Immobilienblase oder die durchaus ernst-

zunehmenden Probleme um Schattenbanken. Die Regierung hat reagiert und eine Reform des Finanzsystems beschlossen. Im Reich der Mitte scheint man sich der Probleme bewusst zu sein und steuert dagegen.

finanzwelt diskutierte in einem Expertengespräch die Zukunftsaussichten Chinas. Thomas Gerhardt, Head of Global Emerging Markets Edmond de Rothschild Asset Management Deutschland Jan Meister, Geschäftsführer Meritum Capital Managers GmbH Dr. Kilian Reber, Schwellenländer-Stratege, UBS CIO Wealth Management Guido vom Schemm, Geschäftsführer GVS Financial Solutions GmbH

finanzwelt: Noch in diesem Jahr wird China als Wirtschaftsmacht die Vereinigten Staaten von Amerika hinter sich lassen. Dies, obwohl die chinesische Wirtschaft zuletzt langsamer gewachsen ist als die von der Regierung in Peking gesetzte Zielmarke von 7,5 %. Ein Schritt zur „Normalität“ oder Vorbote einer nachhaltigen Abschwächung? Gerhardt ❭ Dieser Tage liest man viel darüber, dass die (noch) zweitgrößte Volkswirtschaft mit Kreditausfällen, Immobilienblasen und Kapitalflucht zu kämpfen hat. Pessimisten gehen sogar davon aus, dass die nächste Weltwirtschaftskrise ihren Ursprung in China finden könnte. Wir sehen momentan keine Anzeichen für diese Schwarzmalerei. Die chinesische Wirtschaft befindet sich in einem Transformationsprozess, in dessen Zuge sich das Wachstum der Anlageinvestitionen abschwächt. Die Entscheidungsträger setzen bewusst

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Dr. Kilian Reber

auf ein verstärktes qualitatives Wachstum statt reiner Quantität wie noch in der Vergangenheit. vom Schemm ❭ Unserer Ansicht nach sind die Sorgen überzogen. Denn China finanzwelt 03/2014

ist, die Außenhandelsbilanz betreffend, fundamental in einer viel stärkeren Verfassung als viele andere Schwellenländer. Von den Devisenreserven ganz zu schweigen. China will nicht mehr


länger als verlängerte Werkbank des Westens fungieren, sondern setzt andere Akzente. Der Binnenkonsum steht im Fokus. Überlegungen, in absehbarer Zeit angesichts der Vergreisung der Gesellschaft eine Art Rentensystem zu etablieren, greifen um sich. Investoren müssen kurz- bis mittelfristig mit einer erhöhten Schwankungsfähigkeit chinesischer Titel rechnen, aber auf lange Sicht stimmt die Story. Meister ❭ Das Land lebt von Größe. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) kommt zu einem Großteil aus Großstädten. Neue Studien belegen, dass die 20 größten Städte demnach jeweils mehr als 1 % zum BIP beitragen. Der Trend zur Urbanisierung in China wird sich aber genauso verlangsamen müssen wie die Wachstumsraten bei den Investitionen. Zweifellos geht das Land durch einen Transformationsprozess, der nicht einfach zu managen ist. Die gute Nachricht ist aber, dass sich die Verantwortlichen in Peking dieser Aufgabe bewusst sind und den richtigen Weg eingeschlagen haben. Umweltschutz und zunehmende Investitionen in Bildung sind Themen, die vorangetrieben werden. Auch die derzeit enorm hohe Sparquote der Privathaushalte von knapp 30 % bietet Potenzial für mehr Konsum, wenn das Verbrauchervertrauen z. B. über bessere soziale und medizinische Absicherungssysteme gesteigert werden kann. finanzwelt: Legen wir die Finger mal in eine Wunde. Auch die Chinesen werden aufgrund der Ein-Kind-Politik durchschnittlich immer älter. Wie wirkt die drohende Überalterung auf das Wachstum? Dr. Reber ❭ Der Effekt der Überalterung der Gesellschaft in China auf das Wachstum wird oft überschätzt. Einerseits war es in den letzten rund 20 Jahren nicht das Bevölkerungswachstum, das hauptsächlich zu Chinas starkem Wirtschaftswachstum beigetragen hat, sondern vielmehr veränderte institutionelle Rahmenbedingungen. Zweitens vollziehen sich demografische Veränderungen nur sehr langsam und sollten keinen spürbaren Einfluss auf die Wachstumsraten Chinas haben. Viel wichtiger werden marktwirtschaftliche Reformen sowie eine Flexibilisierung des Wechselkurses,

der Abbau von Bürokratie und die Mobilität von Arbeitskräften sein. vom Schemm ❭ Auch in diesem Aspekt zeigt sich die chinesische Führung lernwillig, wenn man das so nennen kann. Ende vergangenen Jahres fanden die Pläne der Regierung Zustimmung, die Ein-Kind-Politik an die demografische Entwicklung anzupassen. Diese Politik,

die Anzahl fauler Kredite deutlich zunehmen, was wir noch nicht erkennen. Diese kritischen Aspekte sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Markt als Ganzes trotzdem funktioniert. Wir teilen daher nicht die vorhandenen Krisenängste. Meister ❭ Dass in Chinas Finanzsektor Risiken schlummern, ist unbestritten.

Thomas Gerhardt

wonach Paare im bevölkerungsreichsten Land der Erde nur in wenigen Ausnahmen mehr als ein Kind bekommen dürfen, besteht seit Jahrzehnten. Aber es reift die Erkenntnis, dass man mit einer überalternden Bevölkerung die Probleme von morgen nicht in Griff bekommt. Indien beispielsweise hat bezüglich Demografie einen eindeutigen Wettbewerbsvorteil. Megathemen wie den demografischen Faktor sollten langfristige Investoren auf dem Schirm haben. finanzwelt: Investoren machen sich aber nicht nur wegen der Demografie Sorgen. Der Bankensektor und die Kreditvergabe sind in den vergangenen Jahren fast aus dem Ruder gelaufen. Wie ernst sind die Probleme des chinesischen Schattenbanksystems? Gerhardt ❭ Die Entschlossenheit der chinesischen Zentralbank, das teilweise rasante Kreditwachstum im Land zu bremsen, hat die Zinsen im InterbankenGeschäft zeitweise auf Rekordhöhen getrieben. Angesichts des sich abschwächenden Wirtschaftswachstums müsste finanzwelt 03/2014

Die Finanzbranche wird von großen Staatsbanken dominiert, ausländische Institute können nur sehr begrenzt in China arbeiten. Anfang des Jahres hat die Führung beschlossen, diesen streng kontrollierten Finanzsektor ein Stück zu öffnen. Gerüchte über drohende Pleiten machten die Runde und verunsicherten in den vergangenen Monaten die Investoren. Aber auch im Land selbst stellt man sich die Frage, ob man die Schattenbanken-Fonds jetzt fallen lässt oder die Investoren herausgekauft werden sollen. Die jüngst bekannt gewordene Meldung, dass erstmals eine chinesische Firma eine Anleihe nicht bedienen konnte, sollte keine Panik aufkommen lassen, sondern als Zeichen der „Normalisierung“ verbucht werden. finanzwelt: Die USA haben zum wiederholten Mal die Politik des schwachen Renminbi kritisiert. Inwieweit ist die Bedeutung der chinesischen Währung im internationalen Kontext schon gestiegen? Dr. Reber ❭ Der chinesische Renminbi ist nicht frei handelbar; er wird von der

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INVESTMENTFONDS I Expertengespräch China

Chinesischen Zentralbank durch gezielte Devisenmarktinterventionen innerhalb eines engen Bandes an den USDollar gebunden. Zwar hat die Chinesische Zentralbank die Währung in den letzten Jahren schrittweise aufwerten lassen, trotzdem ist man mit dem jetzigen Wechselkurssystem sowie der Existenz von Kapitalverkehrskontrollen noch weit von der freien Konvertierbarkeit des Renminbi entfernt. Damit ist auch die Bedeutung des Renminbi als etwaige Leitwährung im internationalen Kontext noch sehr gering. vom Schemm ❭ Die Bedeutung des Renminbi wächst weiter. Insbesondere langfristig aufgestellte institutionelle Investoren vertrauen auf verlässliche Währungen, und auch diesbezüglich befindet sich das Land auf einem langsamen Transformationsprozess. Der Renminbi ist auf dem Weg, den bisher dominierenden Weltwährungen wie US-Dollar und Euro Konkurrenz zu machen. Zwar wird noch ein Großteil des chinesischen Außenhandels in USDollar abgewickelt. Der Anteil der Imund Exporte, die in Renminbi verrechnet werden, ist aber stark steigend. finanzwelt: Welche Branchen treiben Ihrer Meinung nach das chinesische Wachstum an? Gerhardt ❭ Wir behalten Unternehmen im Blick, bei denen sich der Staat raushält. Da der staatliche Einfluss nach wie vor sehr groß ist (ca. 75 %), kommen

Jan Meister

viele Branchen- und Einzelwerte für uns nicht in Betracht. Positiv gestimmt sind wir insbesondere für den Konsumgütersektor, die Pharmabranche und Clean Energy. Auch der Versicherungssektor wird aus den genannten Gründen zunehmend interessant, wohingegen Banken nicht auf unserer Kaufliste zu finden sind. Dr. Reber ❭ Das sehen wir ähnlich. Der Konsumgütersektor, angetrieben von der Priorität der chinesischen Regierung, den Privatkonsum zu stärken, wird einer der Wachstumssektoren der nächsten zehn Jahren sein. Speziell auch die Pharmaindustrie sollte von dem Ausbau des Gesundheitswesens im Lichte der Überalterung der Gesellschaft profitieren.

finanzwelt: Ist die Sorge um eine Abschwächung demnach übertrieben? Meister ❭ Im Rahmen eines global ausgerichteten und über viele Anlageklassen verteilten Portfolios spielt China eine Rolle. Wir sehen momentan einen Prozess der Normalisierung, der im Zuge der Transformation weg von einer exportbasierten hin zu einer stärker binnenmarktorientierten Wirtschaft völlig nachvollziehbar ist. China ist schlussendlich langfristig auf dem richtigen Weg. Die Bewertungen sind durchaus differenziert und reflektieren die Risiken des Transformationsprozesses. Unter Chance-/ Risikogesichtspunkten halten wir eine kleine Beimischung in einem globalen Portfolio für gerechtfertigt. (ah)

Fazit

Guido vom Schemm

Den Berechnungen der Weltbank zufolge könnte China bis Ende dieses Jahres hinsichtlich der Wir tschaftsleistung unter Berücksichtigung der inländischen Kaufkraft zur Wirtschaftsmacht Nummer 1 der Welt aufsteigen. Dies, obwohl der Export, der das Wachstum wesentlich antrieb, aktuell ins Stottern geraten ist. Reformbestrebungen wie die Zulassung von Privatbanken und eine weitere Öffnung des Kapitalmarkts für internationale Investoren sollten dem Land weiter Auftrieb verleihen, was sich auch an der Börsenentwicklung niederschlagen könnte.

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INVESTMENTFONDS I Europafonds

AlteLieberostetnicht Investoren setzen auch nach dem anhaltenden Boom in den vergangenen zwei Jahren auf Aktien. An den Emerging Markets haben sie sich in jüngster Vergangenheit manchmal die Finger verbrannt. Europäische Titel laufen gut. Hier lohnt sich wegen des Bewertungsniveaus gezieltes Stock-Picking.

E

uropa scheint die Krise überwunden zu haben. Im Mai klappte mit Portugal ein weiteres EU-Land den Rettungsschirm zu. Die Anleihenkurse bei der letzten Auktion gingen derart in die Höhe, dass die Rendite (Verzinsung im Verhältnis zum Kurs) auf 3,7 % sank. Das war der tiefste Stand seit Anfang 2006. Bereits Ende vergangenen Jahres hatten die Iren als erster EU-Staat den Rettungsschirm verlassen. Selbst die in den vergangenen Jahren arg gebeutelten Peripherie-Staaten haben wieder leichtes Wachstum zu verzeichnen. Und auch der aktuelle OECD-Leading-Indicator, der durch Frühindikatoren Hinweise auf die künf-

tige Wirtschaftsentwicklung gibt, steigt. Dennoch sollte man nicht darüber hinwegsehen, dass es weiterhin einige Risiken und Probleme gibt. Die Arbeitslosenquote ist in vielen Staaten noch zu hoch. In den Peripherie-Staaten ist sie beispielsweise über dem Durchschnitt der Eurozone.

Problem: der (zu) starke Euro. Europäische Aktien neigen zur Under-Performance, wenn der Euro stark ist. Immerhin hat unsere Gemeinschaftswährung auf Ein-Jahressicht gegenüber dem US-Dollar rund 7 % hinzugewonnen.

Beste Europafonds (Stichtag 10.05.2014) Fondsname REYL (Lux) GLOBAL FUNDS - European Equities Fund B EUR JPMorgan Funds - Europe Equity Plus X (acc) - EUR UBS (Lux) Equity Sicav - European Opportunity Unconstrained (EUR) U-X-acc Ignis International Argonaut European Div. Income EUR I Acc. INVESCO Pan European Equity Income Fund C thes. EUR JPM Europe Equity Plus B (acc)-EUR PineBridge US Large Cap Research Enhanced Fund Y Franklin European Growth Fund I (acc) EUR BGF European Equity Income Fund D2 EUR

Gesellschaft

Perf. 3 Jahre

Reyl AM (L) JP Morgan A.M. UBS (L) Ignis International (Irl) INVESCO (L) JP Morgan A.M. PineBridge Investments Franklin Templeton BlackRock IM (Lux)

85,86 % 59,52 % 59,23 % 56,58 % 55,58 % 55,14 % 55,09 % 54,16 % 53,89 % Quelle: EDISOFT GmbH

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Der EURO STOXX 50 notiert bei circa 3.200 Punkten und geht damit ins dritte Jahr der Rallye. Kommt nun der Rücksetzer? Noch sind die Optimisten in der Überzahl, die auf die Vergleiche zu anderen Leitindizes und das attraktive Bewertungsniveau europäischer Aktien verweisen. Aktien sind im Schnitt mit dem 14-Fachen ihrer Gewinne bewertet, in den USA ist es fast der 16-fache Gewinn. Die potenziellen Vorteile eines Europas am Wendepunkt, das günstige bis moderate Bewertungen bietet, scheinen aktuell die Gefahren bei weitem wettzumachen. Stock Picking, das Aufspüren von unterbewerteten Aktien, ist in diesem Jahr kriegsentscheidend.

Bunt gemischt ist die Übersicht der 10 besten Europafonds – gemessen an ihrer Wertentwicklung in den vergangenen drei Jahren. • Auf dem Siegerpodest steht der REYL (Lux) GLOBAL FUNDS European Equities Fund B EUR.Das Fondsmanagement konnte sich zum Stichtag 10.05. über ein Plus von 85,86 % freuen und deklassiert damit den Zweit- und Drittplazierten. Die Schweizer Privatbankiers investieren mindestens 75 % des Vermögens direkt oder über Derivate in Aktien von Unternehmen, die ihren Sitz in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, Norwegen oder Island haben. Titel Schweizer oder Großbritannischer Unternehmen machen insgesamt rund 30 % im Portfolio aus. Auffällig auch der relativ hohe Anteil skandinavischer Titel mit 20 %. • Auf dem zweiten Platz folgt der JPMorgan Funds - Europe Equity Plus X (acc) – EUR. Das Fondsmanagement kann zur Verbesserung der Anlagerenditen Engagements durch Long Positionen (ca. 130 %) und Short Positionen (ca. 30 %) in Aktien eingehen. Michael Barakos und Nicholas Horne gewichten Großbritannien mit rund 28 % überdurchschnittlich. Finanz-, Industrie- und Konsumwerte machen rund die Hälfte im Portfolio


• Auf den Bronzeplatz kommt der UBS (Lux) Equity Sicav - European Opportunity Unconstrained (EUR) mit einer Wertentwicklung in den letzten drei Jahren von knapp 60 %. Dem Fondsmanagement ist es dabei gelungen, seit 2012 regelmäßig die Benchmark MSCI Europe NR USD deutlich zu schlagen. Im Gegensatz zu den zwei Bestplatzierten spielt beim UBS-Fonds Großbritannien keine Rolle. Das Management setzt bevorzugt auf deutsche und französische Titel. Neben Finanzdienstleistern sind viele Gesundheitswerte im Portfolio zu finden. • Ein weiteres Schwergewicht unter den „TopTen“ ist der Franklin European Growth Fund I mit knapp 3 Mrd. Euro Assets under Management (AuM). Deutsche Titel machen nur einen geringen Anteil von 5 % aus, wohingegen auf Großbritannien circa 30 % entfallen. • Den Sprung unter die Top Ten hat auch ein Indexfonds aus dem Hause Amundi gepackt. Immerhin 53,44 %

beträgt das Plus des Amundi ETF Leveraged MSCI Europe Daily. Das Anlageziel des Fonds besteht darin, die Entwicklung des MSCI Europe Leveraged Daily Strategie-Index anhand einer synthetischen Replikationsmethode so getreu wie möglich nachzubilden.

Schaut man sich die Wertentwicklung im verkürzten Zeithorizont der letzten 12 Monate an, fällt auf, dass Nebenwertefonds eindeutig das Rennen gemacht haben. • Beim Erstplatzierten Bellevue Funds (Lux) - BB Entrepreneur Europe Small I EUR investiert das Fondsmanagement in kleinkapitalisierte, börsennotierte eigentümergeführte Unternehmen in Europa, welche von einem Unternehmer oder einer Unternehmerfamilie mit mindestens 20 % der Stimmrechtsanteile maßgeblich beeinflusst werden. Ein Plus von knapp 38 % spricht auf 1-Jahressicht eine deutliche Sprache. Peripheriemärkte kommen wieder. Der Deutsche Aktienindex überzeugte mit seiner Wertentwicklung im vergangenen Jahr. 25 % ging es mit dem

Börsenbarometer in die Höhe und er schickt sich an, 2014 die magische Hürde von 10.000 Zählern zu überspringen. Der europäische EURO STOXX50 hat gegenüber dem deutschen Leitindex seit Jahresbeginn zugelegt. Neben den drei Kernmärkten Deutschland, Frankreich und Großbritannien könnte die Hoffnung auf der Peripherie ruhen. Allerdings gibt es derzeit kein Grund zur Euphorie. Die Krisenländer wie Griechenland und Spanien haben weiterhin mit einer strukturell hohen Arbeitslosenquote von weit über 20 % zu kämpfen. (ah)

Fazit Der europäische Zug fährt, wenngleich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit.Europa steht fürVielfalt der Chancen und Kulturen.Damit der Euroraum in der Spur bleibt, muss unbedingt das Problem der großen internen Ungleichgewichte zwischen Nord- und Südeuropa in Angriff genommen werden.Finanzberater sollten nicht wahllos in den Markt gehen. Stock Picking ist entscheidend.Auf lange Sicht ist der Markt aber attraktiv. Die Gewinne der Unternehmen liegen nach wie vor unter den Höchstständen des Jahres 2007 und die KGVs erscheinen imVergleich mit den USA fair.

Foto: © naftizin - Fotolia.com

aus. Mit der Höchstnote von fünf Sternen ist der rund 2,3 Mrd. Euro schwere Fonds von Morningstar ausgezeichnet worden.

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INVESTMENTFONDS I Interview

Europa meistert die Krise „Das Schlimmste in der Krise mag hinter uns liegen, aber das ist keine Einladung zur Selbstzufriedenheit“, sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn vor wenigen Wochen. Ob dem so ist, wollte finanzwelt von Alexandra Hartmann, Fondsmanagerin des Fidelity Euro Blue Chip Fund, erfahren.

finanzwelt: Die Europawahlen stehen vor der Tür. Sind die westlichen Länder tatsächlich zurück auf dem Wachstumskurs oder ist es noch zu früh, die Erholung zu feiern? Hartmann ❭ Es gibt viele Anzeichen dafür, dass eine Erholung ansteht: Die Bilanzen der meisten Banken sind repariert. Sie sind bereit, Kredite zu vergeben. Das ist ein sehr guter Indikator für den Aktienmarkt und das zu erwartende Bruttosozialproduktwachstum der nächsten Quartale. Das Verhältnis von Investitionen zu Konsum ist auf einem 20-Jahres-Tief, obwohl der Konsum nicht hoch war. Auch hier sehen wir nach einer Bodenbildung ein Zeichen der Aufwärtsbewegung. Also, es ist meiner Meinung nach nicht zu früh, sich in Aktienfonds zu engagieren. finanzwelt:Von der Erholung bis zur völligen Genesung dauert es etwas. Wie lange könnte dieser Prozess noch anhalten? Hartmann ❭ Das Problem ist die sehr hohe Staatsverschuldung und damit einhergehend die Sparpolitik und folglich die hohe Arbeitslosigkeit. Andererseits dürfen wir aber nicht vergessen, dass die Bilanzen europäischer Firmen

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zum Jahresende 2012 rund 849 Mrd. Euro Cash-Bestände aufwiesen und diese Summe im Laufe des Jahres 2013 noch gestiegen ist. Zudem wird der überwiegende Teil der Gewinne europäischer börsennotierter Unternehmen nicht in Europa erzielt. Man muss also klar zwischen der Erholung der Unternehmen und der Genesung der Staaten unterscheiden. finanzwelt: Deutschland wird als Zugpferd innerhalb der Eurozone gepriesen. Zu Recht? Hartmann ❭ Ich denke schon. In Deutschland herrscht praktisch Vollbeschäftigung, unsere Bevölkerung wächst – dank Zuwanderung – aktuell wieder und die gegenwärtigen Zinsen sind für Deutschland viel zu niedrig. Sollte der Euro schwächer werden, wäre auch das positiv für Deutschland als exportorientierte Volkswirtschaft. finanzwelt: Kommt Südeuropa allmählich aus der Krise? Hartmann ❭ Ja, Südeuropa kommt aus der Krise, aber in unterschiedlichem Maße. Spanien und auch Portugal werden dieses Jahr im Durchschnitt der finanzwelt 03/2014

Eurozone wachsen. Italien aber kämpft noch sehr damit, die nötigen Reformen anzugehen. Griechenland stabilisiert sich. Die unterschiedlichen Dynamiken resultieren zum Teil aus den sehr unterschiedlichen Ansätzen zu strukturellen Reformen. Diese aber sind eine unbedingte Voraussetzung für eine wiederkehrende Konkurrenzfähigkeit. Der Weg aus der Krise wird für Südeuropa durch den hohen Schuldenstand noch lang sein. finanzwelt: Trotz Börsenhochs müssen Sie attraktive Papiere (Blue Chips) aufspüren. Sind diese denn noch unterbewertet? Hartmann ❭ Die Betrachtung eines Börsenhochs ist eine absolute Betrachtung, die sich an der Historie der Börsenkurse orientiert. Die Bewertung aber bezieht sich unter anderem auf die Gewinne und den Cashflow von Unternehmen, sie ist also eine relative Betrachtung. Die Aktienmärkte haben schon eine Rallye gesehen, die die Märkte von unterbewertet auf eher fair bewertet bewegt haben. In recht vielen Fällen aber wird kaum etwas für das zukünftige Wachstum der Firmen bezahlt. Da liegt das Potenzial. (ah)


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INVESTMENTFONDS I Biotech

Biotech. Läuft Sind die Aktien einer Branche über lange Zeit immer teurer geworden, werden mehr und mehr Zweifel laut, ob der Trend halten kann. Zuletzt war das bei Biotechnologie-Unternehmen der Fall. Eine Korrektur setzte ein. Die Story stimmt aber nach wie vor und Biotech-Fonds könnten auch in 2014 ein attraktives Investment sein.

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as Börsenjahr 2013 war, wie das Vorjahr, außerordentlich gut. Der DAX legte in beiden Jahren jeweils um über 20 % zu. Es gibt aber Highflyer, die noch mehr erzielten. An erster Stelle steht die Gruppe der Biotechnologiefonds, die 2013 mit einem Durchschnittsplus von 52 % glänzte. Es spricht viel dafür, dass die Kurse weiter nach oben klettern und gezielte Brancheninvestments hier durchaus Sinn machen.

Für die herausragende Leistung von Biotechnologiefonds gibt es verschiedene Gründe. In der Entwicklung des Biotechsektors sehen viele den Lohn für langjährige akribische Forschungsarbeit. Im vergangenen Jahr sorgte die hohe Nachfrage nach Pharmaaktien für Schwung bei Biotechtiteln. Unternehmenskäufe, Übernahmen und eine prall gefüllte Produktpipeline der BiotechUnternehmen treiben die Kurse. „Neben dem grundsätzlich hohen Bedarf nach Gesundheitsdienstleistungen, der sich unabhängig vom Konjunkturverlauf entwickelt, ist das wesentlichste Argument der aktuelle Innovationszyklus. Dieser

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Zyklus hat eine neue Produktära eingeläutet. Ein zentraler Wachstumstreiber ist dabei das bessere Verständnis für die molekularen Entstehungsursachen von Krankheiten“, sagt Mario Linimeier, Mitglied des Management-Teams der auf Healthcare spezialisierten Investmentberatung Medical Strategy. Vor kurzem gab der Schweizer Roche-Konzern die Übernahme des US-Unternehmen Iquum im Bereich Molekulardiagnostik bekannt. Im vergangenen Jahr machte der US-Konzern Amgen mit der Schlagzeile Furore, sich den Wettbewerber Onyx Pharmaceuticals für mehr als 10 Mrd. US-Dollar einzuverleiben. „Die Neugenehmigungszahlen des Food and Drug Administration (FDA) im laufenden Jahr stimmen uns durchaus positiv“, bemerkt Rudi Van den Eynde, Fondsmanager des Candriam Equities Biotechnology, und ergänzt, dass trotz der Korrektur Anfang des Jahres der Innovationsschub die Branche weiter beflügeln werde. Die Behörde hat jüngst erst das Vimizim (Wirkstoff Elosulfase alfa) für die Behandlung der sehr seltenen genetischen Störung Mukopolysaccharidose Typ IVA genehmigt.

Mario Linimeier

Rudi Van den Eynde

Mitglied des Management-Teams Medical Strategy

Fondsmanager Candriam Equities Biotechnology

finanzwelt 03/2014

Es zahlt sich für Biotech-Unternehmen wie auch großen PharmaUnternehmen durchaus aus,inArzneimittelforschung und -entwicklung zu investieren. Gerade hinsichtlich der Medikation von Alzheimer und Multiple Sklerose ruhen die Hoffnungen auf der Biotechnologiebranche. Das Interesse der Großindustrie an Biotech-Produkten ist ungebrochen. Dabei schaut zumindest die deutsche Biotechnologie-Branche auf ein durchwachsenes Jahr 2013 zurück. Die Umsatz- und Mitarbeiterzahlen gingen zurück, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind seit nunmehr sechs Jahren rückläufig. Mit


44 Biotechnologie-Fonds sind auf www.finanztreff.de gelistet. Die durchschnittliche 5-Jahres-Wertentwicklung liegt bei knapp 188 %. • Der Highflyer Candriam Equities L Biotechnology von Rudi Van den Eynde musste zuletzt Federn lassen und kommt lediglich auf ein Plus von 24,60 % in den letzten 12 Monaten. ImVergleich zur Benchmark, dem MSCI World/Biotechnology NR USD, zieht man den Kürzeren.Auf längere Sicht erzieltVan den Eynde und seinTeam aber eine Outperformance gegenüber dem Vergleichsindex. • Sieger auf Ein-Jahresbilanz ist der FCP OP MEDICAL BioHealth-Trends von Fondsmanager Harald Schwarz mit einer Wertentwicklung von 37 %. Dieser Aktienfonds fokussiert sich auf Werte der Branchen Biotechnologie, Medizintechnik sowie Emerging Pharma – mit einem Schwerpunkt im Bereich der Small und Mid Cap Unternehmen. Der Fonds wird unabhängig von einer Benchmark gemanagt. Rund 60 % desVermögens sind in den USA angelegt. • Auf dem zweiten Platz folgt der SEB Concept BioTech D mit einer Wertentwicklung von knapp 29 %. Der Fonds ist mit 5 Sternen von Morningstar ausgezeichnet worden und investiert zu fast 90 % in US-amerikanische Unternehmen. Amgen ist mit knapp 10 % derzeit die größte Einzeltitelposition. • Der Franklin Biotechnology Disc I Acc belegt mit 27,5 % in den letzten 12 Monaten den Bronzeplatz. Das Fondsvolumen des mit 4 Morningstar-Sternen ausgezeichneten Fonds liegt bei rund 2 Mrd. Euro. • Auch derViertplatzierte RH&F Global Life Sciences Fund, ein mit 26 Mio. Euro vergleichsweise kleiner Fonds, setzt auf Small und Mid Caps.

Biotech-Fonds (Stichtag 26.05.2014) Fondsname FCP OP MEDICAL BioHealth-Trends SEB Concept BioTech D Franklin Biotechnology Disc I Acc Franklin Biotechnology Disc A Acc RH&F Global Life Sciences Fund

Performance 1 Jahr

Performance 3 Jahre

Volatilität 3 Jahr

+ 37,06 % + 28,87 % + 27,51 % + 26,44 % + 25,08 %

+ 81,73 % + 121,86 % + 111,40 % +105,85 % +71,40 %

17,25 % 20,42 % 22,59 % 22,61 % 22,51 % Quelle: www.finanztreff.de

Newsflow wird deshalb weiterhin sehr hoch bleiben“, bemerkt Linimeier an dieser Stelle. Gerade im Biotechsektor sind es insbesondere die kleineren Unternehmen, die mit innovativen Produktentwicklungen hohes Wachstum erzielen können und die nicht in globalen Fondsportfolios zu finden sind. Einen etwas anderen Ansatz verfolgt Dr.Tazio Storni von der Schweizer Fondsboutique Bellevue Asset Management. Der BB Biotech Fonds investiert global eher in mittelbis großkapitalisierte Unternehmen, die schon jetzt über eine reifere Produktpalette verfügen. (ah) finanzwelt 03/2014

Fazit Das vergangene Jahr war ein gutes für BiotechFans.Es spricht viel dafür,dass der positiveTrend der vergangenen zwei Jahre weiter fortbesteht, trotz der Korrektur zu Beginn dieses Jahres.Die demografische Entwicklung dürfte die Nachfrage nach neuen medizinischen Präparaten forcieren. Politische Entscheidungsträger in Deutschland und Europa haben die Bedeutung des Biotechnologie-Bereichs erkannt. Mit einem neuen Rahmenprogramm für Forschung und Innovation,Horizont2020,werden bis 2020 rund 77 Mrd. Euro Fördermittel zurVerfügung gestellt. Für Vermittler ist es wichtig zu wissen, dass Biotechfonds ein Währungsrisiko bergen, da die Branche generell sehr US-lastig ist.

Foto: © Lonely - Fotolia.com

899 Mio. Euro lagen die F&E-Ausgaben rund 4 % unter dem Vorjahr. Die Umsatzentwicklung in den vergangenen Jahren ist hingegen atemberaubend. Knapp 3 Mrd. Euro Umsatz haben die Unternehmen in 2013 erzielt. Im Vergleich dazu lag der Umsatz 2008 noch bei 2,2 Mrd. Euro. Die deutschen Gesellschaften haben aber das Nachsehen gegenüber den US-amerikanischen, die den Markt dominieren und den Trend forcieren. „Wir befinden uns am Beginn eines neuen Innovationszyklus, der uns noch einige Jahre begleiten wird. Die Produktpipelines der Biotechunternehmen sind prall gefüllt, der

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INVESTMENTFONDS I Börsenrallye

Der deutsche Aktienindex DAX hat die 10.000 Punkte im Visier. Fast mühelos und ohne große Rücksetzer klettern die Kurse unentwegt nach oben und das schon seit drei Jahren. Allein seit Beginn dieses Jahres haben die Kurse um 4 % zugelegt (nach plus 23 % im vorigen Jahr). Die Grundstimmung bleibt tendenziell positiv und (deutsche) Aktien auch 2014 auf der Gewinnerspur.

Ganz vorn dabei

A

ktien sind, trotz der Rallye in der Vergangenheit, ein Muss für jeden Berater auf der Suche nach langfristig orientierten Anlagemöglichkeiten. Dabei spielt es auch nur vordergründig eine Rolle, ob der DAX eine charttechnisch wichtige Hürde wie beispielsweise die 10.000 Punkte nachhaltig überwindet. Der langfristige Aufwärtstrend seit Frühsommer 2011 ist weiter intakt.

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Kurzfristig ist eine „technische Reaktion“ des Aktienmarkts fällig. Der Markt ist schon gut warmgelaufen. Die Kurse könnten danach wieder Niveaus erreichen, die manchem jetzt an der Seitenlinie stehenden Vermittler als attraktiv erscheinen, der die jetzigen Stände für zu hoch hält. Längerfristig stellt sich die Frage, wie lange sich die Aktien überhaupt an einem Stück erhöhen können und ob die andauernde finanzwelt 03/2014

Hausse an den Aktienmärkten fundamental gerechtfertigt ist. Dabei ist Voraussetzung, dass auch die Realwirtschaft mitspielt. Kurssteigerungen müssen durch steigende Wertschöpfung der Unternehmen gespeist werden. Das war in den letzten 20 Jahren der Fall. In der jüngeren Vergangenheit gehen die Aktienkurse weiter nach oben, obwohl sich die Wirtschaft nur leicht erholt hat. Die Deutsche Bank ist optimistisch für das


Uwe Eilers

Andreas Müller

Mirko Kohlbrecher

Vorstand Geneon Vermögensmanagement AG

Vorstand Performance IMC Vermögensverwaltung

Prokurist Spiekermann & CO AG

Jahr 2014. Die deutsche Industrie bleibe auf Kurs Richtung 4 % Produktionswachstum. Dies ließe sich an den Auftrags- und Produktionszahlen für das 1. Quartal ablesen. „Der DAX zeigt bislang eine enorme Stärke, wenngleich das Jahr 2014 zunächst mit einer volatilen Konsolidierung beginnt. Meines Erachtens sind die Aktien als Anlagealternative trotz des bisherigen Anstiegs ein Investment, an dem man nicht vorbeikommt“, sagt Uwe Eilers, Vorstand der Geneon Vermögensmanagement AG. Grundsätzlich optimistisch gestimmt bezüglich der weiteren Entwicklung des Deutschen Aktienindex zeigt sich auch Mirko Kohlbrecher, Prokurist der Spiekermann & CO AG: „Der DAX ist aktuell bei ca. 9.300 Punkten fair bewertet. Der DAX von2000istebennichtmitdemDAXvon heutezuvergleichenundsomitnichtüberbewertet wie damals. Die Gewinne haben heute ein ganz anderes Niveau. Gleichwohl ist die Luft für einige DAX-Aktien zumindest kurz- bis mittelfristig etwas dünner, auch weil ein unvermeidbarer Rückgang des Wirtschaftswachstums in Chinanochnichtdurchgehendeingepreist ist, wie z. B. bei den Autotiteln.“

möglichkeiten besteht (Niedrigzinsniveau macht Staatsanleihen bester Bonität unattraktiv), so ist das Selektieren nach Under-Performern im Aktiensegment nötig. Dividendenstarke Titel oder Werte defensiver Sektoren wie Pharma und Telekommunikation waren zuletzt sehr gefragt. „In den letzten Jahren war Stock Picking aus unserer Sicht nicht so wichtig, da die Börsen zum großen Teil auch durch Liquiditäts-Phantasie getrieben waren – und die Flut hebt bekanntlich alle Boote. Lediglich in Stressphasen konnten die konjunkturunabhängigen Dividendenzahler eine bessere Wertentwicklung erzielen. Diese Werte sind nur aber relativ teuer geworden, so dass es durchaus Sinn macht, bei Erwartung eines Weltwirtschaftswachstums von rund 3,5 % eher auf zyklische Werte zu setzen bzw. im Index-Universum eher den DAX zu bevorzugen“, fasst Daniel Zindstein, Leiter Portfoliomanagement German Capital Management AG, die momentane Situation zusammen. Hinzu kommt, dass sich die Aktienmärkte weltweit recht stark in ihrer Bewertung unterscheiden, was ein selektives Vorgehen fordert.

ell sind es etwa 25 % weniger und das in gerade einmal vier Monaten. Die im DAX gelisteten Unternehmen weisen zum Vergleich aktuell eine durchschnittliche Dividendenrendite von 2,8 % auf, was deutlich über der Rendite 10-jähriger Bundesanleihen liegt. Insofern ist es erforderlich, im Depot eine Risikostreuung vorzunehmen, zumal es im Anleihensegment wenig Ertragreiches gibt. „Staatsanleihen aus den Emerging Markets bieten mittlerweile eine höhere Verzinsung wie Papiere aus der europäischen Peripherie“, fügt Andreas Müller, Vorstand Performance IMC Vermögensverwaltung, an. Mit Aktien profitiert man aber letztlich von der positiven Entwicklung und der Wertschöpfung der Wirtschaft. Werthaltige Titel und überzeugende Aktienfonds sind Basis eines langfristig aufgestellten Portfolios.

Die steigenden Kurse sind in erster Linie Folge der expansiven Geldpolitik, die weiter betrieben wird. Berater, die eine Aufstockung der Aktienquote in den Kundenportfolios erwägen, sollten aber genauer hinschauen und nicht wahllos in diese Assetklasse gehen. Stock Picking wird in Zeiten der Höchststände beim DAX immer wichtiger. Als die Schuldenkrise in der Eurozone 2011/ 2012 ihren Höhepunkte erreichte, war es völlig gleichgültig, in welche europäischen oder deutsche Titel man investiert hatte, alle Aktien wurden wahllos abgestoßen. In den vergangenen zwei Jahren kletterten viele Kurse und Aktien galten als alternativlos. Auch wenn nach wie vor ein Mangel an rentablen Anlage-

Einen weiteren Schub könnte der (deutsche) Aktienmarkt zumindest kurzfristig durch eine weitere Zinssenkung der EZB erfahren. Negative Realzinsen sind für die Kunden nicht tragbar und unterstützen den Trend, verstärkt in Aktien zu gehen. Zum Jahresbeginn haben die 10-jährigen Bundesanleihen noch mit 1,94 % rentiert – aktu-

German Capital Management AG

finanzwelt 03/2014

Fazit Der positive Aktientrend wird allerVoraussicht nach auch mittelfristig anhalten. Die expansive Geldpolitik treibtAnleger aus Alternativlosigkeit in diese Assetklasse, hinzu kommen durchwachsende bis leicht positive Konjunkturzahlen. Deutschland ist hier wieder einmal die Konjunkturlokomotive. Der Einfluss der Wahlen in Europa und Ukraine auf die Aktienmärkte ist minimal, zumal politische Börsen kurze Beine haben. Es ist zwar ein Risiko, Aktien zu besitzen; es ist aber derzeit ein noch viel größeres Risiko, keine Aktien zu besitzen.

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Daniel Zindstein Leiter Portfoliomanagement

Möglicherweise erreicht der Index bald eine neue historische Rekordmarke. Natürlich trauen sich wegen der insgesamt sehr reifen Rallye momentan nur wenige in den Markt, viele warten ab, zumal sich der DAX seit September 2011 fast verdoppelt hat. Wenn neue Impulse versprüht werden, steigt man wieder in den Markt ein. Der Nährboden hierfür wäre ein kräftiger Wirtschaftsschub. (ah)

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INVESTMENTFONDS I Interview

strukturell nachlassenden Wachstums die Anleiherenditen niedrig bleiben. Investoren werden daher bei ihrer Suche nach Rendite weiter in Schwellenländern aktiv sein. Hinzu kommt: In den letzten zwölf Monaten haben viele Schwellenländerwährungen gegenüber dem US-Dollar abgewertet. Das macht diese Währungen auch aus RisikoRendite-Sicht wieder attraktiver. Was das Anlageuniversum betrifft, so nutzen wir das volle Spektrum, also Investmentgrade- und Hochzinsanleihen. Welche Rolle beide Kategorien in den einzelnen Portfolien spielen, hängt vom jeweiligen Fonds-Risikoprofil ab.

Die Talsohle durchschritten Die einst gefeierten Schwellenländer haben schon bessere Zeiten erlebt. Investoren ziehen ihr Geld ab, Währungen fallen teilweise auf Rekordtiefs. Wie geht es nun weiter? finanzwelt fragte Greg Saichin, Chefanlagestratege für Schwellenländeranleihen bei Allianz Global Investors.

finanzwelt: Viele Investoren haben sich aus Schwellenländer-Investments zurückgezogen, seit die Fed den langsamen Ausstieg aus den geldmarktpolitischen Lockerungsmaßnahmen in Aussicht gestellt hat. Ist die InvestmentSituation in den Schwellenländern noch ungetrübt? Saichin ❭ Trotz der jüngsten Entwicklungen überzeugen Schwellenländeranleihen weiter aus fundamentaler Sicht. Einige der größten Emerging Markets haben in den letzten Jahren Politikschritte in die richtige Richtung gemacht. Befürchtungen einer neuen Emerging-Market-Krise sind somit unbegründet: Die meisten Schwellen-

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länder verfügen über hohe Währungsreserven und sind deutlich weniger als damals verwundbar durch auf Fremdwährung lautende Schulden. finanzwelt:Inwiefern ist die Zeit reif für Schwellenländeranleihen in lokalen Währungen? Berücksichtigen Sie neben Investmentgrade-Ratings auch Hochzinsanleihen? Saichin ❭ Schwellenländeranleihen in lokaler Währung bleiben interessant, da die Emerging Markets heute bessere Verschuldungskennziffern aufweisen als die entwickelten Länder. In vielen Industrieländern dürften angesichts des demografischen Wandels und eines finanzwelt 03/2014

finanzwelt: Müssen Investoren, im Vergleich zu früher, heute stärker differenzieren, wenn es um SchwellenländerInvestments geht? Saichin ❭ SchwellenländeranleiheInvestoren setzen auf den strukturellen Aufwärtstrend in diesen Ländern. Nachdem sie im Schnitt einen Investmentgrade-Status erreicht haben, unterliegt die Anlageklasse nicht mehr demselben Ausfallrisiko wie in der Vergangenheit. Auf der anderen Seite lastet jedoch die Tapering-Diskussion auf den Emerging Markets: Der quasi unerschöpfliche Strom billiger Liquidität ist versiegt und strukturelle Schwächen einzelner Staaten treten klarer hervor. Für erfahrene Investoren, die die jeweiligen Stärken und Schwächen identifizieren können, stellt die jetzige Situation aber weniger ein Risiko als vielmehr eine Chance dar. finanzwelt: Welche Märkte und Segmente finden Sie augenblicklich spannend? Saichin ❭ Trotz der Rückschläge in den vergangenen Monaten sind wir weiterhin der Überzeugung, dass Schwellenländeranleihen – vor allem in lokaler Währung – aus einer Relative-ValueBetrachtung heraus das globale FixedIncome-Spektrum dominieren. Bei regionaler Betrachtung sehen wir gute Chancen in Mittel- und Osteuropa: Aufgrund der Ukraine-Krise wurde Kapital aus dieser Region abgezogen und ist nach Lateinamerika und Asien geflossen. Sollte sich die Situation in der Ukraine beruhigen, könnten Anlagen in dieser Region deutlich outperformen. (ah)


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PERSONALITY Die Berliner Spezialkanzlei Wirth-Rechtsanwälte stellt sich breiter auf.Zum 02.05.2014 wurde die Kompetenzsparte Versicherungsrecht/Kapitalanlagerecht/Vertriebsrecht mit Rechtsanwalt Dietmar Goerz verstärkt. Goerz war zuvor bereits umfassend auf den Gebieten Bank-/Kapitalmarkt-, Handelsvertreterund Gewerberecht sowie Beratungshaftung tätig und unterstützt nun insbesondere die Betreuung vonVertrieben. Gerhard Schurer (Bi.) ist der neue Leiter des neu strukturierten Partnervertriebes in der Fondsdepot Bank. Er hat die Nachfolge von Matthias Seeger angetreten, der sich künftig auf das institutionelle Geschäft fokussiert. In seiner neuen Position ist Schurer auch für den Bereich Marketing verantwortlich. Er ist seit 2011 im Unternehmen und verantwortet seit November 2012 das IFA Geschäft. Schurer ist seit über 20 Jahren in verschiedensten Bereichen der Finanzdienstleistung tätig. Nach vielen Jahren im Endkundenvertrieb und im Aufbau einer Vertriebsorganisation wechselte er 2002 ins B2B-Geschäft. Zuletzt verantwortete er als Head of Sales Germany die Vertriebsaktivitäten in Deutschland,Österreich,Schweiz und Luxemburg.

Es geht bei den Provisionen auch ohne Deckel

Achtung: Widerruf bei Immobiliengeschäften

Erst kürzlich hatte die finanzwelt bereits berichtet, dass die Provisionsdeckelung in der Lebensversicherung längst noch nicht beschlossene Sache sei. Jetzt ist es Fakt. Das von der großen Koalition versprochene „Hilfspaket“, das bereits im Juli in Kraft treten soll, sieht einen Verzicht auf diese Waffe vor. Eine LV-Provisionsdeckelung wird es nicht geben. Es steht demnach den Versicherern frei, selbst Grenzen zu ziehen. Die Gesellschaften dürfen jedoch nur noch 25 Promille Abschlusskosten in ihren Bilanzen geltend machen. Darüber hinaus werden die Provisionen offengelegt werden müssen. Desweiteren wird der Höchstrechnungszins zum 1. Januar 2015 von 1,75 % auf 1,25 % abgesenkt. Eine entsprechende Empfehlung hatten auch die BaFin und die Deutsche Aktuarvereinigung ausgesprochen.

Am 13.06.2014 tritt das Gesetz zur Umsetzung der Verbraucherrichtlinie und zur Änderung des Gesetzes zur Regelung der Wohnungsvermittlung in Kraft. Beides betrifft Maklerverträge, da diese Provisionsvereinbarungen enthalten und damit entgeltlich sind. Wichtigste Neuerung: Kunden steht unter entsprechenden Voraussetzungen ein Widerrufsrecht bei Vertragsabschluss zu. Die neue Gesetzeslage betrifft laut Wüstenrot Immobilien GmbH Maklerverträge, die außerhalb der Geschäftsräume des Maklers oder im Wege des so genannten Fernabsatzes abgeschlossen werden. Bei einem solchen Abschluss steht den Kunden ein befristetes Widerrufsrecht zu, wie es zum Beispiel bei Bestellportalen schon die Regel ist. Entsprechende Maklerverträge müssen deshalb zukünftig ein Widerrufsrecht enthalten.

blau direkt erstmals vom Partnerbeirat geprüft Anfang Mai ist in Lübeck am Sitz der blau direkt erstmals der im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Partnerbeirat des Pools zusammengetroffen. Dieser setzt sich zusammen aus den Maklern Mario Bartosch, Christoph Berkenheide, Ralf Rüdiger Engelhardt, Jörn Krämer und Martin Sommer sowie dem früheren Vertriebsvorstand der Zurich Deutschland, Prof. Hans-Wilhelm Zeidler, und Thomas Roeglin, Maklerbetreuer der Versicherungsgruppe die Bayerische. Der Beirat ist gegründet worden, um anhand von Verträgen, Finanzunterlagen und Vermögensverhältnissen die finanzielle Solidität und Unabhängigkeit von blau direkt zu prüfen. Er gibt als eigenständige Institution einen unabhängigen unzensierten Bericht für die Öffentlichkeit ab. Der Check fiel ausgesprochen positiv und mit großem Lob aus.

IMPRESSUM CHEFREDAKTEUR Christoph Sieciechowicz CHEFREDAKTEUR ONLINE Hans-Werner Thieltges ART DIRECTOR Nadja Reutlinger reutlinger@finanzwelt.de VERLAGSLEITUNG / ANZEIGENLEITUNG Maria Roberto maria.roberto@finanzwelt.de LESERSERVICE Munja Beilmann beilmann@finanzwelt.de

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REDAKTION Alexander Heftrich (ah) heftrich@finanzwelt.de Christoph Sieciechowicz (cs) cs@finanzwelt.de Hans-Werner Thieltges (hwt) thieltges@finanzwelt.de Lenard von Stockhausen (lvs) stockhausen@finanzwelt.de Dr. Leo Fischer (lf) redaktion@finanzwelt.de Stephanie v. Keudell (svk) redaktion@finanzwelt.de Prof. Hans-Wilhelm Zeidler

DRUCK Silber Druck oHG Am Waldstrauch 1 34266 Niestetal VERKAUFSPREIS Einzelheft 4,50 Euro Jahresabonnement: 25,– Euro inkl.Versandkosten, inkl. MwSt. (Inland). Die finanzwelt kann nur direkt beimVerlag abonniert werden und ist nicht im Handel erhältlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Magazins darf ohne schriftliche Genehmigung desVerlages in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm, die Aufnahme in elektronische Datenbanken oder andereVerfahren – vervielfältigt oder verbreitet werden.

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VERLAG FW-Verlag GmbH Söhnleinstraße 17 65201 Wiesbaden Tel.: (06 11) 267 66 - 0 Fax: (06 11) 267 66 - 18 www.finanzwelt.de info@finanzwelt.de ISSN-Nr.: 0945-2028 GESCHÄFTSFÜHRUNG Dorothee J. Schöneich


Rückgang der Makler

PERSONALITY

Unterschiedlich starke Rückgänge prognostizierten die Initiatoren der 3. POOLS & FINANCE-Messe. Von bis zu 30 % Schwund im Maklerbereich geht Oliver Pradetto aus, Geschäftsführer bei blau direkt. Auch Hans-Jürgen Bretzke, Vorstand bei FondsKonzept, geht davon aus, dass mehr als jeder fünfte Makler die Segel streichen dürfte. Der Versorgung der Kunden sollte dies allerdings nach einhelliger Meinung der insgesamt neun Veranstalter (AfW e.V., BCA AG, blau direk, degenia Versicherungsdienst AG, FondsKonzept AG, Jung, DMS & Cie. AG, maxpool GmbH, Netfonds AG, VuV e.V.) keinen Abbruch tun. Laut Dr. Sebastian Grabmaier, Vorstandschef von Jung, DMS und Cie., werde sich dies jedoch nicht negativ auf die Umsätze auswirken. Jeder einzelne Makler, der den Bereinigungsprozess überstehe, hätte dann eben mehr Geschäft. Oliver Lang, Vorstand bei BCA, mahnte jedoch zu besserer Kommunikation. In Beratungsgesprächen und auch gegenüber der Politik müsste stärker herausgearbeitet werden, dass der Makler einzig und allein dem Kunden verpflichtet sei. In einem Punkt waren sich die Veranstalter einig: Es werde eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Pools geben, auch wenn blau direkt ab kommendem Jahr auf eigenem Wunsch die POOLS & FINANCE nicht mehr mitbegleiten wird. Man wolle sich intensiver der persönlichen Betreuung der Makler widmen, so Pradetto.

Seit Anfang Mai 2014 verstärken Klaus Westram und Niels Schnittger die Vertriebskompetenz von Swiss Life Select. Im Bereich Partner- und Produktmanagement leitet nunWestram als Direktor die Bereiche Immobilien, Bausparen, Finanzierungen und alternative Kapitalanlagen. In seiner neuen Funktion wird Westram im Partner- und Produktmanagement in den genannten Bereichen neben Swiss Life Select auch die anderen Endkundenvertriebe von Swiss Life Deutschland unterstützen.Schnittger hat als DirektorVertrieb die inhaltlicheWeiterentwicklung der Vertriebsarbeit von Swiss Life Select übernommen.

talonec mit neuem Auftritt und Tools Die talonec business solutions GmbH hat jüngst einige Wegmarken hinter sich gelassen. Nach der Verkündigung der exklusiven Partnerschaft mit der Softwareschmiede xpecto AG zur Erzielung weitreichender Synergien hat das Unternehmen seinen Online-Auftritt aktualisiert und modernisiert. Ziel war es, nicht nur bloße Produktinformationen zu vermitteln, sondern auch nötiges Hintergrundwissen und alltägliches Berater Know-how. Der neu gestaltete Online-Auftritt ist nun in vier übersichtliche Hauptbereiche gegliedert, die selbsterklärend und aufeinander aufbauend sind. Unter dem Button „Produkte“ sind z. B. vier Softwarelösungen zur Verwaltung und Abrechnung von Kunden, Verträgen, Vertriebspartnern und Produkten aufgeführt, die in ihrer Gesamtheit effiziente Abläufe und professionelles Arbeiten sicherstellen sollen. Eine zielgruppenfokussierte Selektion (gegliedert nach KVG/Emissionshaus, Fondsanbieter/Non-AIF, Vertrieb/Haftungsdach und Treuhand/ Verwahrstelle) ist ebenso integriert. Somit kann der Vermittler sofort abklären, für wen welche Lösung in Frage kommt.

Marke Generali richtungsweisend aufgestellt Die Vorstände der Generali Deutschland Holding und Generali Versicherungen haben jüngst die Vereinbarung getroffen, die Vertriebsstrukturen neu aufzustellen und bisherige Einheiten in einer neuen Vertriebsorganisation aufgehen zu lassen. Unter dem Dach einer neu zu gründenden Vertriebsgesellschaft, die künftig unter der Marke Generali hierzulande agiert, sollen die Vertriebe des Versicherers (Generali Exklusivvertrieb, Volksfürsorge AG und unabhängige Vertriebe) eine neue Heimat finden. Die Vertriebsmarke Volksfürsorge wird im Zuge dieser strategischen Neupositionierung abgelöst. Ziel sei es, dadurch Kosteneinsparungen von 30 Mio. Euro p. a. zu erwirtschaften. Winfried Spies, Vorstandsvorsitzender der Generali Versicherungen: „In der neuen Organisation bündeln wir die Kräfte und das Know-how unserer traditionsreichen und erfolgreichen Vertriebe. Ziel ist die kontinuierliche Verbesserung der Beratung unserer Kunden auch unter erschwerten Marktbedingungen. Hierbei setzen wir auf die Vereinheitlichung des Beratungs- und Betreuungsansatzes unserer Vertriebe sowie auf homogene und effiziente Strukturen.“ Dem Vorstand der neuen Vertriebsgesellschaft werden, vorbehaltlich aller entsprechenden Gremienzustimmungen, neben Bernd Felske, der den Vorsitz übernehmen soll, auch Rainer Andreas Brand und Dr. Matthias Salge angehören. Außerdem wird Oliver Brüß, der als Vorstandssprecher der Volksfürsorge AG deren strategische Neuausrichtung erfolgreich begleitet hat, wie ursprünglich schon im Jahr 2013 vorgesehen zum 01.10.2014 die Funktion des Vorstandssprechers bei der Dialog Lebensversicherungs-AG übernehmen. finanzwelt 03/2014

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ASSISTANCE VERTRIEB I Wiederanlage-Management

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iederanlage-Management ist ein wichtiger Teil der aktiven Bestandspflege. Mit dem Ablauf und den Schadensfällen kommt regelmäßig ein großer, jährlich viele Milliarden umfassender Betrag an Leistungen zur Auszahlung an die Kunden von Lebens- und Rentenversicherungen. Den Kunden, die bei Eintreffen dieser Ablaufleistungen das Seniorenalter meist erreicht haben oder kurz davor stehen, sind neue Anlageziele entstanden; sie wollen – bzw. müssen – diese Mittel zumindest teilweise zur weiteren Absicherung ihres Ruhestandes verwenden. Für den Berater ist diese Situation eine neue Gelegenheit, seine Leistungen anzubieten. Um dieses Geschäftsfeld strukturiert zu erschließen, ist der Vermittler in einem ersten, notwendigen Schritt aufgefordert, seinen Bestand regelmäßig zu pflegen. Dies passiert aber teilweise noch nicht. DieWichtigkeit der Bestandspflege ergibt sich aus dem zeitlichen Ablauf eines erfolgreichen WiederanlageManagements – es gilt nämlich, auf Jahre im Voraus zu planen und zu organisieren: Mindestens 24 Monate vor der Ablaufleistung sollte die erste Kontaktaufnahme erfolgen, aber eben nicht mit dem Ziel, zu verkaufen. Im ersten Schritt gilt es, sich wieder positiv ins Gedächtnis des Kunden zu rufen, um dann regelmäßig Kontakt zu halten. Erstaunlicherweise scheitern an dieser einfachen menschlichen Beziehungssituation viele sonst erfolgreiche Verkäufer. Für sie gilt besonders, unverdächtig durch die Tür des Kunden zu kommen. Stellen Sie sich vor, Ihr Berater hat sich 20 Jahre nicht blicken lassen, nachdem er Ihnen eine LV verkauft hat. An

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Das Wiederanlage-Management, also die erneute Anlage von Ablaufleistungen, ist grundsätzlich ein milliardenschweres Geschäft. Dennoch wird es von Beratern und Vermittlern noch viel zu selten als das gesehen, was es idealerweise sein könnte: ein systematisch und typgerecht zu bewirtschaftendes Geschäftsfeld. Ein hoher Selbstorganisationsgrad und Ausrichtung auf einen speziellen Anlegertypus sind Voraussetzungen, deren Erfüllung hohe Erträge verspricht.

Die Vertriebschance

dem Tag, an dem viel Geld auf Ihr Konto kommt, steht der Berater wieder vor der Tür. Würden Sie, können Sie, so jemandem vertrauen? Erfolgreiches WiederanlageManagement ist situationsgerechte Beratung. Das Erfassen und der richtige Umgang mit der Situation Ihres Kunden machen einen Großteil des Erfolgs von Wiederanlage-Management aus. finanzwelt 03/2014

Der Kunde bekommt in der Regel das erste und vielfach das einzige Mal im Leben einen großen Geldbetrag in einem Stück. Jedoch: Dieses Geld hat der Kunde im Kopf teilweise schon disponiert: ein Traumurlaub, eine Weltreise, ein Geschenk an die Enkel etc. Diese Perspektive gilt es zu wertschätzen – als Berater kann man nicht gegen sie ankämpfen. Der Beratungsansatz „Wir behalten alles“ wird nicht ankom-


Kommen diese Bankberater zum Zuge, dann ist Ihr Kunde für Sie, was dessen Wiederanlage-Management anbetrifft, verloren. Daher wird der erfolgreiche Wiederanlage-Profi für die Ablaufleistung seines Kunden eine „Parkhauslösung“ schaffen, die die ungestörte Verfügungsgewalt beim Kunden belässt. Die meisten Versicherer bieten entsprechende Depotkonten an, die für eine Zeit von 12 bis 24 Monaten eine ordentliche Verzinsung über Marktdurchschnitt bieten. In dieser „Parkzeit“ lassen sich ohne Druck für den Kunden optimale Wiederanlage-Lösungen erarbeiten, ohne den Kunden unter Anlagedruck setzen zu müssen.

Achten Sie auf die Verfügungsgewalt. Der Berater im WiederanlageManagement ist nicht konkurrenzlos, denn die hohe Ablaufleistung weckt Begehrlichkeiten. Rechnen Sie damit, dass sobald die Ablaufleistung auf dem Bankkonto Ihres Kunden landet, bemühte Bankberater Ihren Kunden kontaktieren werden, um ihm – zumindest im Sinne ihres Arbeitgebers – ganz hervorragende Anlageangebote zu machen. finanzwelt 03/2014

Über 100 % Wiederanlage-Erfolg ist möglich. Was sich zunächst widersprüchlich anhört ist für WiederanlageProfis durchaus möglich. Das Geheim-

Foto: © sergojpg - Fotolia.com

men. „Was haben Sie vor?“ wird dagegen erfolgreich sein. Für die Beratung steht Ihnen die potenzielle NettoAblaufgröße als Wiederanlage-Summe zur Verfügung. Die persönliche NettoAblaufgröße hängt von der Situation des jeweiligen Kunden ab, als Faustregel ist davon auszugehen, dass in der Regel ca. 30 bis 40 % der Ablaufsumme bereits für andere Wünsche des Kunden disponiert sind.

Wiederanlage-Management in der Ausschließlichkeit. WiederanlageManagement ist als Vermittler in einer AO meist nicht einfach, denn der Vermittler kann grundsätzlich nur die hauseigenen Produktwelten anbieten. Sollten sich dort zum Zeitpunkt der Auskehrung der Ablaufleistung keine für den jeweiligen Kunden attraktiven Produkte befinden, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, den Kunden für das Wiederanlage-Management zu verlieren – sei es an dessen Bank oder an einen freien Berater. Versicherer sind daher aufgefordert, im Wiederanlage-Management nicht nur die Produkte des eigenen Hauses, sondern erweiterte Portfolios, auch mit Partner- oder Fremdprodukten, anzubieten. Noch eine Rentenversicherung, die x-te, zu verkaufen, wird zum Ablaufzeitpunkt nicht funktionieren.

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ASSISTANCE VERTRIEB I Wiederanlage-Management

nis ist, den eigenen Kunden als betreuten Kunden plus dessen soziales Umfeld zu begreifen und sich situationsähnliche Empfehlungen geben zu lassen. Im Wiederanlage-Umfeld sind Kunden in ähnlichen Situationen und Lebensphasen; eine hervorragende Beratung der eigenen Kunden wird erfahrungsgemäß die Möglichkeit von gewichtigen Empfehlungen im sozialen Umfeld erbringen. Auf diese Weise kann der Wiederanlage-Profi die Kunden, die von vielen anderen Beratern unzureichend oder gar nicht betreut werden, an sich binden und hervorragende Ergebnisse erzielen. Eine Reihe von Profis hat sich auf diese Nische spezialisiert und erzielt weit übertreffende Wachstumsraten. Erfolgsfaktor Kundentypologie. Der typische Kunde im WiederanlageManagement ist hochsensibel, denn der Berater trifft ihn sehr spät oder am Ende des Arbeitslebens an. Die Wiederanlage ist im Leben des Kunden eine spielentscheidende Anlage, denn was in dieser Situation durch unsachgemäße, fahrlässige oder schlimmstenfalls vorsätzlich falsche Beratung verloren geht, kann vom Kunden nicht wieder erarbeitet werden; die Folge ist fatal, bis hin zur Altersarmut. Solidität und Sicherheit sind dagegen die den Kunden überzeugenden Faktoren der Beratung. Die Ablaufleistung ist im Schnitt nicht kolossal. Nach Expertenschätzungen liegt dieses derzeit zwischen 80.000 bis 90.000 Euro. Davon steht dann – nach Abzug der bereits disponierten Teile von erfahrungsgemäß ca. 30 % – die Netto-Ablaufleistung wieder zur Anlage zur Verfügung, dies wären dann im Durchschnitt zwischen ca. 50.000 bis 60.000 Euro. Wiederanlage-Management grenzt im Lebensphasenmodell an das Seniorenmanagement, daher sind Typerfordernisse der Kundengruppe zu beachten;nicht jeder Berater wird für diese Zielgruppe geeignet sein. Für den werdenden Wiederanlage-Profi gilt es, seine ganze Ansprache auf diese Kundengruppe neu auszurichten. Dies beginnt mit so grundlegenden Dingen wie lautem, deutlichem Sprechen,

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geduldigem Zuhören oder druckloser Einwandsbehandlung. Der Wiederanlage-Profi wird seinem Kunden Zeit lassen, keinen Verkaufsdruck ausüben. Er wird seinen Beratungs- und Marketingauftritt auf die Altersgruppe 50+ bzw. Senioren abstimmen. Dies umfasst u. a. Vorlagen in größerem Schriftbild, größere Zeilenabstände, gut lesbares, ruhiges Layout bis hin zum Verständnis für die altersgerechte Lebens- und familiäre Umfeldsituation. Es ist aktuell immer noch so, dass bei Ehepaaren im Seniorenalter meist der Ehemann gegenüber dem Berater die finanziellen Entscheidungen trifft. Trotzdem, oder manchmal gerade deswegen, ist die Ehepartnerin vom Berater unbedingt einzubeziehen und ihre Sichtweise zu berücksichtigen. Denn: Die Ehepartner werden sich in Abwesenheit des Beraters noch vielfach untereinander beraten und das Für und Wider der ihnen durch den Berater angebotenen Alternativen untereinander abwägen. Jüngere Berater und Vermittler sehen sich dabei oft vor einem Problem. Sie finden sich so weit von der Lebenssituation des Wiederanlage-Kunden entfernt, dass es ihnen aus ihrem Lebenserfahrungs-Horizont nicht gelingt, sich in die Bedürfnisse ihrer Kunden hineinzudenken – erfolgreiches Wiederanlage-Management ist erfahrungsgemäß auch vom Berater her eine Typensache. Für Berater, die unter Wiederanlage-Management-Gesichtspunkten zwar einen interessanten Bestand, aber nach eigener Einschätzung zum Wiederanlage-Profi nicht das nötige Talent haben, empfiehltes sich,Partnerschaften mitdafür spezialisierten Beratern einzugehen – denn eine geteilte Provision ist besser als gar keine Provision. Aber auch hier gilt: Prüfe, was sich bindet, denn es geht um Kundenkontakte, um die Bildung neuer Bestände und nicht zuletzt um das Aufteilen der Provisionen. Wiederanlage-Management erzwingt Verantwortungsbewusstsein. Die Haftung des Vermittlers und Beraters ist ohnehin schon groß genug, ohne die Haftungsfalle einzugehen, dem eigenen Kunden risikobelastete, aber hoch finanzwelt 03/2014

verprovisionierte Produkte zu vermitteln. Die Versuchung gerade bei hohen verfügbaren Anlagebeträgen soll so manchen schon schwach gemacht haben, aber die Haftung des Beraters bei Falschberatung ist empfindlich. Für Wiederanlage-Management gilt: Es darf kein Verlust mit den Mitteln, die aus der Ablaufleistung kommen, gemacht werden. Hier sind viele Nachfragen, hohe Beratungsintensität sowie mehr persönliche Gespräche beim Kunden notwendiger als anderswo. Beachten Sie: Termine beim Wiederanlage-Kunden zuhause sind stets Haustürsituationen. Es gilt, haftungsbewusst zu beraten, besser mehr zu dokumentieren als weniger. Die anleger- und anlagegerechte Haftung ist für den Berater und Vermittler beim Wiederanlage-Management-Kunden relativ schärfer zu sehen als bei jungen Kunden am Beginn des Erwerbszyklus. Verliert der Kunde hier sein Geld, so kann er es im Regelfall nie wieder erarbeiten. In einigen, spektakulären Anlagepleiten wurde kürzlich Altersarmut in vielen tausend Fällen ausgelöst. Der Berater und Vermittler muss jedoch nicht nur in solchen Fällen damit rechnen, unmittelbar in Anspruch genommen zu werden, sondern auch bei Teilverlusten. Zu beachten ist auch, dass solcherart Ansprüche gegen den Vermittler nicht mit dem Ableben des Kunden enden – sie sind vererbbar und haften dem Vermittler bis zur Verjährung an. Wiederanlage-Management ist eine akquisitorische Traumsituation. Bei richtiger Organisation und typgerechter Einstellung ist das WiederanlageManagement eine traumhafte akquisitorische Ausgangssituation. Der Berater hat die Möglichkeit, dem von ihm langjährig beratenen Kunden den Erfolg seiner Beratungsleistung – die hohe Ablaufleistung – positiv darzustellen und auf dieser Basis gemeinsam mit seinem Kunden in aller Ruhe die optimalen Strategien zur Wiederanlage zu erarbeiten – und auch noch wertvolle Empfehlungen im sozialen Umfeld zu erhalten. So viel Win-Win hätte man in der Branche gern öfters. Prof. Dr. Hans-Wilhelm Zeidler


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ASSISTANCE VERTRIEB I Die Reportage

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resden vor der Messehalle 1, frühmorgens am 13.5.2014. Es ist kurz nach 08:00 Uhr. Schon jetzt bildet sich hinter mir eine lange Schlange von Menschen. An ihren Gesichtern sind sie zu erkennen; die Anwälte professionell entspannt, die Anleger nervös, Sorgenfalten auf der Stirn. Heute hoffen sie zu erfahren, ob sie ihre Gelder zurückerhalten können, und wenn ja wie viel. Neben mir ein älterer Herr auf Krücken, etwas weiter hinten stützt eine junge, hoch schwangere Frau eine sehr alte Dame; ihre Großmutter, wie ich später erfahre. In ihrem Falle sind über 100.000 Euro verloren. „Geld, dass ich meinem Groß-

verfahren über das Vermögen der Future Business KG a. A. (FuBus) zu eröffnen. Der Insolvenzantrag wurde von der G & P Rechtsanwaltsgesellschaft mbB, der Kanzlei von Rechtsanwalt Christian H. Gloeckner, in Vollmacht einer Mandantin gestellt. Bei Antragsstellung wurde Rechtsanwalt Dr.Bruno Kübler als Insolvenzverwalter empfohlen – und dieser wurde auch in der genannten Entscheidung zum Insolvenzverwalter bestellt. Der Insolvenzantrag ging am 12.11.2013 beim Insolvenzgericht ein, schon am 14.11.2013 gab RA Dr. Kübler eine Pressemitteilung zu seiner Bestellung als vorläufiger Insolvenzverwalter heraus. Mit Beschluss vom 02.04.2014 beruft

Mit Datum 03.04.2014 versendet der Insolvenzverwalter Dr. Kübler ein Schreiben zur Einberufung der OSV-Gläubigerversammlung zum 13.05.2014. In der Anlage erwähnten beiden Gerichtsbeschlüsse und unter Punkt drei ein Anmeldungs- und Vollmachtsformular, an dem sich erheblicher Streit entzünden wird. In diesem Vollmachtsformular sind bereits Christian H. Gloeckner, der Anwalt, der den ursprünglichen Insolvenzantrag stellte und den Dr. Kübler auch gleich als Insolvenzverwalter empfahl, als Vollmachtsempfänger in Fettschrift eingetragen. (Abb. 1) Darunter: Ein „oder“ und ein paar dürre Linien, auf denen

Tanz der Vampire? Eine der größten Anlagepleiten Deutschlands hatte am 13.5.2014 ein spektakuläres Nachspiel. Die Insolvenz der Future Business KG a. A. (FuBus) bringt als ersten Akt die Gläubigerversammlung der Inhaber von Orderschuldverschreibungen (OSV) zur Aufführung. Die Presse ist ausgeschlossen, ich habe mich eingeschlichen.

neffen…“, wie sie mit Blick auf ihre Enkelin sagt, „… zukommen lassen wollte.“ Sie werden heute alle bitter enttäuscht werden. Die Tore gehen auf, eine nackte Vorhalle mit einer Art Empfangsbereich, hinter dessen Behelfstischen einige Personen an wenigen Computern versuchen, des Ansturms Herr zu werden. „Das wird Stunden dauern“ ist die einhellige Meinung.

das Amtsgericht Dresden Orderschuldverschreibungs-Gläubigerversammlungen für den 13.5.2014 ein. Da die FuBus Orderschuldverschreibungen in vielen tausend „Serien“ begeben hat, werden zu dem Termin rund 4.800 Gläubigerversammlungen parallel ablaufen. Ein ambitioniertes Verfahren, das die Rechtspflegerin Ronny Danko leiten wird. (Abb. 1)

Was ist zuvor passiert? Die Ausgangslage: Das Amtsgericht Dresden hat am 01.04.2014 die Entscheidung ergehen lassen, das Insolvenz-

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finanzwelt 03/2014

man einen eigenen Vorschlag eintragen könnte, wenn man denn entsprechende Rechtskenntnisse hätte. Nach übereinstimmender Meinung anwesender Anwälte könnte es sein, dass Herr Gloeckner ca. 20.000 Vollmachten auf diese Weise erteilt bekommen hat. Die genaue Zahl wollte uns Herr Gloeckner trotz mehrfacher Anfrage nicht


(Abb. 3)

(Abb. 4)

ladung zur Gläubigerversammlung, die zusammen mit meinem Schreiben versandt wurde. In diesem Gerichtsbeschluss ist ausdrücklich von der ‚Möglichkeit zur Wahl eines gemeinsamen Vertreters‘ die Rede ...“

Anwalt seines Vertrauens damit beauftragen. Die Einberufung erfolgte unter Vorspiegelung falscher Tatsachen. Viele der Anleger bevollmächtigten Rechtsanwalt Gloeckner in dem Irrtum, dass der gemeinsame Vertreter notwendig sei, und zudem, dass er sie nichts koste.“ Herr Dr. Kübler kommentiert über seinen Pressevertreter: „Dieser mit ‚Nur‘ beginnende Satz wird völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Mein Brief war ein Begleitschreiben zum Gerichtsbeschluss vom 2. April 2014, der Ein-

Und was sich im genannten Schreiben kurz danach wie eine gute Nachricht liest: „Kosten entstehen durch die Beauftragung eines gemeinsamen Vertreters nicht, da dessen Vergütung und Auslagen von der Insolvenzmasse zu tragen sind.“ (Abb. 3) Thorsten Krause von KAP Krause Appelt Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB in München kommentiert dies so: „Tatsächlich werden bei der Einsetzung eines gemeinsamen Vertreters Kosten in immenser Höhe anfallen. Auch wenn angeblich noch nicht klar ist, in welcher Höhe genau, werden unter Anwälten Kosten zwischen 4 und 20 Millionen Euro als realistisch angesehen.“ Herr Dr. Kübler sieht diesen Satz aktuell so: „Gemeint war natürlich, dass die Anleger bei der Wahl eines gemeinsamen Vertreters nicht in Vorlage treten müssen, etwa durch die Beauftragung eines eigenen Anwalts, wie jetzt in tausenden Fällen schon geschehen. Da es sich bei den FuBus-Anlegern hauptsächlich um Kleinanleger handelt, ist das ein sehr wichtiger Punkt! Aber natürlich

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ist es richtig, dass der gemeinsame Vertreter durch die Masse bezahlt wird, mittelbar also durch die Gläubiger ...“ Wer ist am 03.04.2014 scheinbar bereits im Rennen um den potenziell vermeintlich königlich dotierten Job des „gemeinsamen Vertreters“? Im genannten Schreiben des Dr. Kübler steht auf Seite drei (Abb. 4). Dies kommentiert RA Krause von KAP wie folgt: „Gerade die Art der Einladung durch den Insolvenzverwalter und dem Gericht, die eine Bevollmächtigung von Herrn Gloeckner quasi forciert hat, und der Eindruck, dass die gesamte Gläubigerversammlung nur darauf ausgelegt war, über die Wahl von Herrn Gloeckner als gemeinsamen Vertreter abstimmen zu lassen, wirft aus unserer Sicht Fragen auf. Auch ist es interessant, dass genau diese Konstellation aus Dr. Kübler als Insolvenzverwalter und Herrn Gloeckner als gemeinsamen Vertreter schon einmal existierte.“ Dr. Kübler lässt mitteilen: „... Zudem hat das Amtsgericht Dresden in seinem Beschluss vom 2. April 2014 festgestellt, dass ‚die Möglichkeit zur Wahl eines gemeinsamen Vertreters unbedingt wahrgenommen werden‘ soll. Als vom Gericht bestellter Insolvenzverwalter bin ich verpflichtet, diese Vorgaben umzusetzen. Mir deshalb Nähe zu einem der Kandidaten zu unterstellen, nur weil dieser als erster seinen Hut in den Ring geworfen hat, ist infam und ehrenrührig ...“ Ja, es ist RA Christian H. Gloeckner, der „als erster seinen Hut in den Ring

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nennen. Diese Zahl könnte explosiv sein, denn mit den Vollmachten ausgestattet, könnte sich Herr Gloeckner selber in das Amt des „gemeinsamen Vertreters“ der OSV-Gläubiger wählen – eine potenziell bis im zweistelligen Millionenbetrag dotierte Aufgabe. Im genannten Schreiben des Insolvenzverwalters heißt es zum „gemeinsamen Vertreter“. (Abb. 2) Dazu Rechtsanwalt Peter Mattil, Mattil & Kollegen, München: „Es ist falsch, dass nur der gemeinsame Vertreter die Rechte geltend machen kann. Das Gesetz stellt frei, ob man einen solchen gemeinsamen Vertreter möchte. Jeder Gläubiger kann seine Ansprüche selbst geltend machen oder einen

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ASSISTANCE VERTRIEB I Die Reportage

geworfen hat“, von dem keiner weiß, wie viele Vollmachten er hat, mittels derer er sich selber wählen könnte, wenn er denn wollte. Leider hat aber Herr Gloeckner nicht auf unsere Fragen reagiert, wir hätten ihm gerne Raum zur Erklärung geboten.

Zurück im Versammlungsort

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anfangs souverän, beginnt wohl zu ahnen, dass dieser Tag nicht gut verlaufen wird. Im Laufe der Zeit wird sie spröder, formaler, auf das Abarbeiten der Tagesordnung fixierter. Der Ton in der Versammlung wird aggressiver. Die vielfachen Anfragen, wie viele Stimmen RA Christian H. Gloeckner in Vollmacht vertritt und ob er sich nicht mit überwältigender Mehrheit selber zum „gemeinsamen Vertreter“ wählen könne, bleiben unbeantwortet, während das Podium offensichtlich genau weiß, wie viele Stimmen einzelne Anlegervertreter halten.

hätten sich zwischen Einladung und Versammlung noch einige Kandidaten gemeldet. 16:50 Uhr – RA Borowski von der Kanzlei Mattil tritt vor und stellt den Antrag, die Rechtspflegerin Danko wegen Befangenheit abzulehnen. Rechtsanwalt Krause von KAP schließt sich an, fügt an, viele Herrn Christian H. Gloeckner irrtümlich gegebene Vollmachten seien vor Ort nicht änderbar. Als RA Krause fragt, wem es von den Anwesenden ähnlich ergangen wäre, schießt ein Wald von Händen hoch. Schlag auf Schlag schließen sich rund drei Dutzend Anlegervertreter und Anleger dem Befangenheitsantrag an. Es gibt eine Pause.

Ich betrete den Saal mit der Information, dass es hier laut Schreiben von Dr. Kübler vom 03.04. allein um die Wahl eines „gemeinsamen Vertreters“ geht. Dass der Kandidat, der seinen Hut zuerst in den Ring geworfen hat, Christian H. Gloeckner heißt und durch die Formulierung des Vollmachtsformulars womöglich hier und heute bereits den größten Teil der Stimmen vertritt, mit denen er sich selber zum „gemeinsamen Vertreter“ wählen könnte. Und ich habe von Anwälten gehört, wie hoch dieser Job dotiert sein könnte. Der nackte Saal ist mit Klappstühlen behelfsmäßig bestuhlt – nach meiner Zählung ca. 36 Reihen tief, die Reihen jeweils ca. 60 Sitze breit, wenn ich richtig gezählt habe. Sitzplätze für rund 2.000 Personen, die sich später zu ca. Dreiviertel gefüllt haben, so mein Eindruck. Um 10.00 Uhr sollte die Versammlung beginnen, erst um 12:30 Uhr ist die Flut der Teilnehmer abgearbeitet und Rechtspflegerin Ronny Danko kann die Versammlung eröffnen. Die Stimmung ist gereizt. Ich sitze in der ersten Reihe, neben RA Christian H. Gloeckner, einem Kandidaten für das Amt des gemeinsamen Vertreters und möglicherweise Inhaber vieler Vollmachten. Wir kommen an diesem Tag mehrfach ins Gespräch, ein sympathischer Mensch, der schnell Vertrauen schafft. Er wird heute keinen Spaß haben. Rechtspflegerin Danko,

Und nun wird die Versammlung zu einer Farce: RA Mattil gibt zu Protokoll, er hätte rund 1.000 Vollmachten, aber nur einen Stimmzettel – der alle Stimmen bündelt. Einzelne Anleger wollen jedoch unterschiedlich stimmen. RA Brambrink fügt hinzu, ihm ginge es mit rund 3.000 Vollmachten ähnlich. Viele Anlegervertreter schließen sich an. Einen Moment lang ist es im Saal totenstill, dann bricht Tumult aus: Die Organisation hat es scheinbar versäumt, einzelne Stimmzettel pro Anleger an deren Vertreter auszugeben und manchen von diesen scheinbar nur ein einzigen Stimmzettel – für bis zu 3.000 vertretene Stimmen – gegeben. Es wird auf einzelne Stimmzettel bestanden – wie auch anders? Warum hat die Organisation der Anlegerversammlung dies geschehen lassen? Der Ärger bricht sich lautstark Bahn, als Rechtspflegerin Danko verkündet, das Ausdrucken der Stimmzettel dauere jetzt erst einmal rund zwei Stunden. Es ist wohl um 15:00 Uhr. 16:40 Uhr – Rechtspflegerin Danko will die Versammlung mit der Vorstellung der Kandidaten für das Amt des „gemeinsamen Vertreters“ vorstellen, es

17:30 Uhr – Richter Gerster bricht die Veranstaltung ab. Rechtsanwalt Peter Mattil: „Das Amtsgericht Dresden hat die Versammlung unsorgfältig vorbereitet. Das Gericht und der Insolvenzverwalter haben nicht mit einer Gegenwehr der Anleger gerechnet. In einem Telefonat mit Rechtsanwalt Dr. Kübler vor einigen Wochen sagte dieser zu uns: ‚Sie werden sich wundern, wie schnell das alles geht‘. Die Anleger sollten hier in einem Handstreich überrumpelt werden.“ Es ist für mich als Besucher bedauerlich, dass eine Gläubigerversammlung, mit dieser Menge von geschädigten Anlegern, für alle Seiten so unangenehm und unproduktiv verlaufen musste. Ich bin mir dennoch sicher, dass Richter Gerster eine überlegte Entscheidung bei der Fortsetzung treffen wird. Dann darf auch die Presse nicht ausgeschlossen werden. Allein das Licht der Öffentlichkeit wird dazu beitragen, verlorenes Vertrauen wieder herzustellen. So kann auch die Versammlung vom 13.5.2014 für alle Gläubiger am Ende zu positiven Resultaten führen. Zu wünschen ist es allen. (cs)

Peter Mattil

Thorsten Krause

Dr. Bruno Kübler

Rechtsanwalt

Rechtsanwalt

Rechtsanwalt

Mattil & Kollegen

KAP Krause Appelt Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB

KÜBLER Rechtsanwälte

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Soviel zur FuBus-Insolvenz in Gänze Rechtsanwältin Martina Böswald, Pfaffenweiler

„Ich vertrete Gläubiger mit einer Gesamtforderungssumme von ca. 1,7 Mio. Euro. Ich wusste vor Beginn der Versammlung schon, dass es um die vom Insolvenzverwalter initiierte Wunschwahl des gemeinsamen Vertreters gehen sollte. Der Insolvenzverwalter hatte in seiner Einladung ausdrücklich, also sogar wörtlich (!) geschrieben, dass nur der gemeinsame Vertreter die Gläubiger im Insolvenzverfahren vertreten könne und dass es dessen Aufgabe wäre, die Forderungen gegenüber ihm, dem Insolvenzverwalter, anzumelden. Das ist natürlich völliger Unsinn, ebenso die bereits anderweitig geschriebene Behauptung, der Insolvenzverwalter könne nicht mit allen Gläubigern verhandeln. So war ich anfangs der Gläubigerversammlung der Meinung, dass das wohl nur ein Durchlauftermin werden würde, bei dem noch eine weitere Person sich an der Insolvenzmasse, also dem sauer verdienten und angesparten Geld der Anleger, gütlich tun würde und dass man da nichts dagegen machen könne. Es sah ja auch allem Anschein danach aus: Derjenige, der den Insolvenzverwalter erfolgreich vorschlug, wird dann mit einem völlig sinnlosen, aber millionenschweren Pöstchen belohnt. Als ich

mich als Gläubigervertreterin anmeldete, ist eine Frau an der Nachbarschlange sogar meiner Meinung nach suggestiv explizit gefragt worden: „Wollen Sie auch Herrn … wählen?“ Ich weiß auch noch den Namen des Mitarbeiters, der dafür sicherlich selbst nichts kann, womöglich ist es ihm aufgetragen worden, so zu fragen; er gehörte seinem Namensschildchen nach zur Insolvenzverwalterorganisation. Den Namen kann ich, wenn es darauf ankäme, benennen. Richtig schlimm empfand ich es dann aber im Saal: Dort wurden nämlich die Anwesenden ausdrücklich von den Gläubigeranwälten darüber aufgeklärt, dass es gar keinen gemeinsamen Vertreter für die Gläubiger zwingend bedarf. Das musste auch von Seiten des Präsidiums auf der Bühne eingeräumt werden, doch wollte man das erkennbar nur ungern. War also die Formulierung und das fett gedruckte „Nur“ Absicht? Oder doch nur unsäglich ungeschickt? Eine logische dritte Lösung hat sich mir bislang noch nicht erschlossen. Wenn es eine gibt, lasse ich mir diese gerne durch den Kopf gehen. Ebenso die ausdrückliche Frage, wie viele Vollmachten aufgrund der im rechtlichen Sinne völlig unzutref-

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fenden schriftlichen Aufklärung des Insolvenzverwalters bereits an dessen Wunschkandidaten vergeben worden seien, wurde von der Rechtspflegerin einfach nicht beantwortet. Der Antrag, die Tagesordnung zu ändern und zuerst darüber abzustimmen, ob es einen gemeinsamen Vertreter geben und sodann welcher Kandidat es ggfls. sein soll, ist logisch klar und nicht von der Hand zu weisen. Doch darüber ging die Rechtspflegerin einfach hinweg. Dabei ist diese Reihenfolge der Abstimmungen üblich. Ich bekam den Eindruck, dass hier zusammengearbeitet würde, aber nicht im Sinne der Gläubiger. Ich musste mit ansehen, wie ältere, Anleger verärgert und auch weinend aus dem Saal gingen. Vermutlich war es ihnen klar, dass das letzte bisschen Fleisch an der „Insolvenz-Leiche“ schon verteilt war und sie nur noch das dumme Stimmvieh dafür sein sollten. Ich empfand die Vorgehensweise als unsäglich arrogant, übertrieben geldgierig und menschenverachtend. Es war meinem Empfinden nach eine Blamage für den Berufsstand der Insolvenzverwalter. So viel zum Thema Wertung der Insolvenz in Gänze.“

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BRANCHENEVENTS

funds excellence 2014

3. POOLS & FINANCE übertrifft Erwartungen Die diesjährige POOLS & FINANCE, ausgerichtet von sieben Maklerpools und zwei Verbänden, hat wieder einmal den Nerv der Zeit getroffen und die in sie gesetzten Erwartungshaltungen erfüllt. In diesem Jahr fanden über 3.200 Besucher den Weg nach Frankfurt, ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Beratern und anderen Marktteilnehmern wurde an den 130 Ausstellungsständen ein breitgefächerter Überblick über die aktuellsten Branchentrends und Neuigkeiten gegeben. Insbesondere die Veranstaltungen, bei denen Weiterbildungspunkte der Initiative „gut beraten“ gesammelt werden konnten, erfreuten sich großer Beliebtheit. Viele Makler unterstrichen, dass die Komplexität und Vielfalt der Themen, resultierend auch aus der Rechtsprechung, zunehmend ihren Arbeitsalltag ausmache. Für 2015 ist vorgesehen, dass dieses Messekonzept noch stärker den wichtigen Aspekt der Weiterbildung vorantreibt und aufnimmt. Den Vorträgen der renommierten Gastrednern, u. a. dem Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Dr. Frank Schirrmacher, und dem früheren Vizepräsident der Europäischen Kommission, Prof. Günter Verheugen, wurde intensiv gelauscht. Beide nahmen die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Themen zum Anlass ihrer Ausführungen, die sie im globalen Kontext von verschiedenen Seiten beleuchteten. Bei der Abendveranstaltung unter dem Motto „Brazil Night“ gab es zahlreichende Gelegenheiten zum Netzwerken und einzelne Aspekte konnten nochmals vertieft erörtert werden. Die POOLS & FINANCE 2015 findet im nächsten Jahr am 12.05.2015 statt.

Auf der diesjährigen funds excellence, dem Kongress für aktives Assetmanagement, erhalten Interessenten die Möglichkeit, mit den Top-Anbietern verschiedenster Assetmanagement-Lösungen in direkten Kontakt zu treten und sich über die Möglichkeiten und Grenzen vermögensverwaltender Fonds und Strategiefonds aus erster Hand zu informieren. Rund 70 Multi-Asset-Experten werden zu dieser Veranstaltung am 09.07.2014 in Frankfurt im Kongresshaus Kap Europa erwartet. Das „Who is Who“ der Branche. Neben den fachlichen Vorträgen bleibt Zeit für direkte Gespräche. Die funds excellence richtet sich an Produktentscheider aus Banken, Sparkassen, Family Offices oder Versicherungen, an Manager von Dachfonds und Stiftungen, Vermittler, Vermögensverwalter und institutionelle Investoren. Die Teilnahme ist dabei kostenfrei. Eine Anmeldung ist über www.fundsexcellence.com möglich.

Insurance Today and Tomorrow Die deutsche Versicherungswirtschaft befindet sich auch 2014 in einem schwierigen Marktumfeld. Die Vorzeichen stehen zwar nicht auf Sturm, aber die Branche als solche sieht sich mehr denn je gewaltigen Herausforderungen gegenüber. Im Komposit-Geschäft herrscht ein harter Verdrängungswettbewerb. In der Lebens- und Rentenversicherung hält das historische Niedrigzinsumfeld die Branche weiter in Atem. Das Neugeschäft gegen laufende Prämieneinnahmen ist gesunken und konnte nur durch erhebliche Zuwächse im Einmalbeitragsgeschäft aufgefangen werden. Vor diesem Hintergrund werden neben der erneuten Notwendigkeit einer Absenkung des Höchstrechnungszinses, die Modalitäten der Überschussbeteiligung (Bewertungsreserven, Risikoergebnis) sowie die Einführung von Provisionsobergrenzen für die Lebensversicherung diskutiert. Der am 24. und 25.06.2014 in Köln stattfindende MCC-Kongress Insurance Today and Tomorrow wird diese und ähnliche Aspekte mit renommierten Experten aus der Versicherungswirtschaft diskutieren und Antwortmöglichkeiten vorstellen. Auch das Thema Versicherungs-IT im Spannungsfeld zwischen Innovations- und Kostendruck wird von verschiedenen Seiten beleuchtet und erörtert.

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Die große Koalition schnürt zurzeit an einem ganzen Bündel von Maßnahmen, um die Lebensversicherungsunternehmen krisenfester zu machen. Manche Beobachter fürchten, der niedrige Marktzins und aufsichtsrechtliche Vorschriften aus Berlin und Brüssel könnten einige Unternehmen bereits in absehbarer Zeit in die Knie zwingen. Vor diesem Hintergrund fand am 06. und 07.05.2014 die MCC-Konferenz „Lebensversicherung aktuell“ statt, in der über alle Neuigkeiten im Bereich Lebensversicherung aus erster Hand informiert wurde. Die Veranstaltung zeichnete sich zum wiederholten Male durch eine ausgezeichnete Diskussionsatmosphäre und dem wertvollen Erfahrungsaustausch mit den Referenten aus. Die finanzwelt war nicht nur Medienpartner dieser Veranstaltung – Hans-Werner Thieltges, Chefredakteur Online der finanzwelt, gehörte mit einem Vortrag zur Zukunft der betrieblichen Altersversorgung auch zu den Referenten und nahm an einer weiteren Podiumsdiskussion teil. Interessenten sollten sich bereits jetzt die Folgeveranstaltung im nächsten Jahr vormerken. „Lebensversicherung aktuell“ findet am 09. und 10.03.2015 in Düsseldorf statt.

KVK-Messe der Fonds Finanz Die Kölner Versicherungs- und Kapitalanlagemesse (KVK-Messe) findet am 26.06.2014 zum vierten Mal statt. Der Münchener Maklerpool Fonds Finanz Maklerservice lädt zur Fachmesse für Versicherungs- und Finanzprofis ins CongressCentrum Nord der Koelnmesse ein. Das Messeprogramm ist vielversprechend. In 70 Vorträgen und Workshops soll alles Wissenswertes für den Berateralltag weitergegeben werden. Neben der Vorstellung unterschiedlichster Produktneuheiten haben Messebesucher wiederum die Möglichkeit, „gut beraten“-Punkte für das Weiterbildungskonto zu sammeln und sich „fit“ zu machen. Zu den rund 150 Ausstellern gehören Versicherungsgesellschaften, Fondsgesellschaften, Emissionshäuser, Banken, Bausparkassen, Weiterbildungspartner und Medienvertreter. Analog zum vergangenen Jahr werden auch auf der vierten KVK-Messe gleich zwei Star-Redner sprechen und pointierte Ausführungen geben: Vertriebsexperte und Coach Martin Limbach sowie der allseits bekannte „Mr. Dax“ Dirk Müller. Die Messe ist für Besucher kostenfrei. Interessenten können der Website der KVK-Messe (www.kvkmesse.de) informieren und anmelden. finanzwelt ist Medienpartner dieser Veranstaltung.

Premiere „CFO Executive Circle” Die Management CircleAG hatte jüngst Finanzentscheider aller Branchen zur neuen Führungskräftekonferenz nach Frankfurt am Main geladen und die Premiere glückte. Zahlreiche renommierte Keynote-Speaker und Praxisberichte rückten aktuelle Themen rund um Strategie und Führung, Risikomanagement, Nachhaltigkeit sowie Restrukturierung und Kostenoptimierung in den Fokus ihrer Betrachtung. Prof. Dr. Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz SE, gab zum Auftakt versierte Einblicke in Konjunktur und Kapitalmarktperspektiven des laufenden Jahres. Auf große Resonanz stießen insgesamt auch die zahlreichen Praxisberichte und Erläuterungen von Branchenexperten unterschiedlicher Sektoren. Neben den Praxisberichten und Keynotes nutzten die Teilnehmer die zahlreichen Möglichkeiten zum Austausch und branchenübergreifenden Networking. „Wir freuen uns über einen erfolgreichen Auftakt“, resümiert Management Circle Bereichsleiter Christian Hommens. „Mit dem CFO Executive Circle haben wir ein hochwertiges Forum für Finanzvorstände und Entscheider geschaffen, die wertvolle Kontakte knüpfen und zielführende Strategien auf Augenhöhe diskutieren möchten“, ergänzte Hommens.

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MCC-Kongress zur Zukunft der Lebensversicherung

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BRANCHENEVENTS

„ … Licht in Sicht!“ – Frühsommer-Roadshow der BIT Treuhand In sechs Städten, in diesem Jahr erstmalig in Berlin, informiert die BIT Treuhand unter dem Motto „ … Licht in Sicht!“ vom 10. Juni bis zum 02. Juli über Anlageprodukte und aktuelle Rechtsfragen. Die Themen der Roadshow sind neben den Sachwertinvestments in nachhaltige Produkte Immobilien im In- und Ausland sowie alternative Investments in Entertainmentprojekte und Unternehmensbeteiligungen. Sascha Sommer, Vorstandsvorsitzender der BIT AG, wird mit einem Fachvortrag über Neuigkeiten aus dem Markt berichten: „Wir wollen unseren Partnern und Vertrieben mit dieser Roadshow neue Impulse für den Vertriebsalltag aufzeigen und sie über die fortwährenden Veränderungen Sasscha Sommer in unserer Branche informieren. Besonders freuen wir uns, dass asuco und die Deutsche Zweitmarkt unseren Vertrieben Lösungsansätze in einem schwierigen Marktumfeld aufzeigen werden. Wir gehen davon aus, dass die Vertriebspartner hier neuen Mut fassen werden, der Sie zu merkbarem Neugeschäft motiviert.“ Neben Investment-KGs werden wieder Anlageprodukte vorgestellt, die nicht reguliert sind. Termine, jeweils von 9.30 Uhr bis 16.00 Uhr: 10. Juni Hamburg; 11. Juni Düsseldorf; 17. Juni Berlin; 18. Juni Frankfurt a. M.; 01. Juli München; 02. Juli Stuttgart

itechx-Fachtagung: Family Offices stehen auf Aktien

Zum bereits vierten Mal veranstaltete am 22.05.2014 die V-Bank den Münchner Vermögenstag für unabhängige Vermögensverwalter und Family Offices. Im Mittelpunkt stand der Austausch über Markt-, Produkt- und Vertriebstrends. Die Stimmung war gut und die rund 500 Besucher konnten sich eingehend austauschen und informieren. Gelegenheit hatten sie dazu in 23 Vorträgen und im Gespräch mit den 28 Ausstellern. Wie schon in den Vorjahren traten auch in 2014 wieder einige renommierte Gastredner auf. PhilippVorndran, Flossbach von Storch, referierte darüber, warum Aktien nach wie vor ein Muss sind. Max Otte, Bayerische Vermögen, ging auf die Eurokrise ein. Diese sei höchstens halb durchgestanden. Ein Streitgespräch zwischen Peter E.Huber, Starcapital, Ulrich Kaffarnik, DJE Kapital sowie Philipp Vorndran und Max Otte zum Thema „Null Zinsen – Null Anlagemöglichkeiten“ rundet die Veranstaltung ab. Im Anschluss lud die V-Bank zum Barbecue und weiteren Gesprächen in lockerer Atmosphäre ein.

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Global Service Conference der Zurich Die Globalisierung ist in keinem Wirtschaftsbereich mehr wegzudenken. Gleichzeitig zeigt sie sich nicht nur für Großkonzerne äußerst komplex. Betroffen sind verstärkt auch kleine und mittlere Unternehmen, die am grenzüberschreitenden Handel teilnehmen oder ihre Ware im Ausland produzieren. Natürlich stellt sich dabei auch die Frage nach einem alles überspannenden Versicherungsdach. Internationale Versicherungsspezialisten haben hierzu Anfang Juni auf der Global Service Conference der Zurich in Frankfurt am Main getagt. Auf der Agenda stand etwa die Frage nach der praktischen Umsetzbarkeit eines theoretisch als unverzichtbar eingestuften globalen Versicherungsschutzes. Oder das Problem nationalstaatlicher Regularien. Diskutiert wurde zudem über eine Kernfrage: Sind internationale Versicherungslösungen schlichtweg zu teuer? Die Leiter weltweiter Zurich-Niederlassungen gaben ebenso Antworten wie führende Köpfe international tätiger Versicherungsmakler.

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4. Münchner Vermögenstag

Family Offices gelten als diskrete Anlegergruppe. Eine neue Studie des Beratungshauses itechx, das derzeit eine Umfrage unter deutschen Family Offices mit einem Anlagevolumen von mindestens 200 Mio. Euro durchführt, gibt detaillierte Einblicke in Anlageverhalten der Family Offices. Am 09.05.2014 fand hierzu die hochkarätig besetzte itechx-Tagung statt, auf der vorläufige Erkenntnisse präsentiert wurden. So erwarten Family Offices von ihren Asset Managern in erster Linie Transparenz. Stephan Volkmann Die Hälfte der Umfrageteilnehmer verlangt von ihren Anlagen den Inflationsausgleich plus 2 %, sagte itechx-Manager Stephan Volkmann. „Multi-Family-Offices haben keine höhere Renditeerwartung als Single-Family-Offices, fügte er hinzu.“ Sowohl bei Single- als auch Multi-Family-Offices sind Aktien mit 23 bzw. 25 % die dominierende Assetklasse. Zusammen mit Rentenanlagen machen diese gut die Hälfte des Portfolios aus. Rund 20 % der Befragten investiert ausschließlich direkt in Aktien, 41 % wählt den Weg über Fonds. Immobilienanlagen spielen in den Portfolios der Family Offices ebenso eine bedeutende Rolle. Die Quote liegt bei SingleFamily-Offices bei 15 %, bei Multi-Family-Offices bei 19 %. Auch Private Equity und Infrastrukturinvestments werden von den Befragten positiv gesehen.


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