Vertriebsexperten zeigen auf, wie Vermittler ihren Kunden Perspektiven aufzeigen können und welche Services besonders gefragt sind
25 Jahre Erfahrung – Sicherheit im Ausland ist unser Job
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druckfrisch zur DKM halten Sie das Special Versicherungen „Neue Tarife“ von finanzwelt in Händen, das die aktuellsten Trends rund um Versicherungen und Vertrieb beleuchtet. Der Fokus liegt dabei auf drei wichtigen Segmenten, die gerade heiß diskutiert werden und für großes Potenzial bei Vermittlern und Maklern sorgen: Kfz-, Cyber-Versicherungen und die Altersvorsorge.
Für die Assekuranz ist das Jahr 2024 zweifelsohne weiterhin von Herausforderungen geprägt. Der fortschreitende Klimawandel, eine schwache Konjunktur und zunehmende Regulierung setzen die Branche nach wie vor unter Druck. Trotzdem rechnet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für das Gesamtjahr über alle Sparten hinweg mit einem Beitragsplus von knapp 3 %.
In bewegten Zeiten wie diesen suchen die Menschen vermehrt Orientierung. Sie streben nach Sicherheit, privater Vorsorge und der Absicherung von Risiken. Genau da kommen die Vermittler ins Spiel, die mit einer qualifizierten Beratung aktuell vielfach auf offene Ohren stoßen.
Gerade im Bereich der Altersvorsorge boomt die Nachfrage. Immer mehr Menschen erkennen, dass die staatliche Rente längst nicht mehr ausreicht und sie die Versorgungslücken privat schließen müssen. Im Trend liegen fondsgebundene Versicherungen, bei denen die Kunden ihr Chance-Risiko-Profil selbst festlegen können. Gewünscht werden größtmögliche Flexibilität, niedrige Kosten, hohe Transparenz sowie unterstützende Services. Zahlreiche Anbieter haben neue Fondspolicen aufgelegt, die viele Gestaltungsmöglichkeiten bieten. An dieser Stelle ergeben sich lukrative Chancen für Makler – nicht nur in der privaten, sondern vor allem auch in der betrieblichen Altersvorsorge.
Dass Risiken große Chancen für den Vertrieb bieten, zeigt auch der wachsende Markt für Cyberversicherungen, dem in Zeiten fortschreitender Digitalisierung und Hackerangriffe eine besondere Bedeutung zukommt. Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen herrscht noch ein großer Nachholbedarf, den auf Firmenkunden spezialisierte Makler decken können.
Aktuell bietet sogar der Kfz-Bereich wieder gute Anknüpfungspunkte für Kundengespräche. Bisher haben viele Vermittler dieses Geschäft eher als arbeitsintensiv und wenig lukrativ angesehen, während zahlreiche Kunden ihre Kfz-Versicherung selbst über Vergleichsportale abgeschlossen haben. Doch aufgrund massiv steigender Prämien infolge erhöhter Reparatur-Kosten suchen die Kunden nun vermehrt den persönlichen Rat von Maklern. Viele erkennen, dass sie der Fokus auf einen günstigen Preis im Schadenfall teuer zu stehen kommen kann. Stattdessen wünschen sie sich im komplexen Tarifdschungel eine auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmte Police mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis. Hier können Makler punkten, um neue Kunden zu gewinnen oder bestehende stärker an sich zu binden.
Insgesamt gibt es also trotz eines herausfordernden Umfeldes gute Aussichten für Berater! Nicht zu vergessen bleibt dabei, dass die Versicherungsvermittler mit ihrer Arbeit einen wertvollen sozialpolitischen Beitrag für die Gesellschaft leisten, indem sie die Menschen bei der Absicherung unvorhergesehener Ereignisse und ihrer Finanzen unterstützen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre und eine erfolgreiche DKM!
Markus Hofelich Ressortleiter Versicherungen
Umweltfreundlich verpacken – wir verwenden zertifizierte kompostierbare Biofolie, die zu 100 % biologisch abbaubar ist.
48 Kfz-Prämien – Tarifniveau entwickelt sich kontinuierlich weiter
56 Existenzielle Gefahren und unerkannte Risiken – Cyber-Dämmerung
Titelstory
40 Ob Benzin im Blut oder Umwelt im Herzen: Die KRAVAG Maklerbetreuer brennen für Mobilität – Interview mit Nelson Manuel Peixoto Ferreira, Key Account Manager bei der KRAVAG
06 Berufsstand Versicherungsvermittler – Ein Plädoyer
08 „Für das Gesamtjahr 2024 erwarten wir ein Beitragsplus von 2,8 %“ – Interview mit Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV
10 Umfrage Altersvorsorge – Neue Produkte & Trends
14 „Der enge Draht zu den Vertriebspartnern ist uns sehr wichtig“ – Interview mit Stefan Holzer, Mitglied der Geschäftsleitung, Swiss Life Deutschland
20 Rentenlücken und Chancen – Altersarmutsangst
22 „Attraktive Renditen bei angemessener Sicherheit“ –Interview mit Dr. Frederick Krummet, Leiter des Maklervertriebs von AXA Deutschland
24 „Wir investieren massiv in de Zukunft“ – Interview mit Christian Nuschele, Head of Distribution bei Standard Life
26 Pflegeversicherung – Der Versicherungsvertrieb als Partner für die persönliche Pflegereform
28 „Das Gesamtpaket muss stimmen“ – Interview mit Thomas Wiesemann, Vorstand Maklervertrieb der Allianz Private Krankenversicherungs-AG
38 Umfrage Kfz-Versicherung – Neue Tarife & Trends
44 Herausforderung Fahrzeugversicherung – Die Preisspirale rotiert
48 Kfz-Prämien – Tarifniveau entwickelt sich kontinuierlich weiter
50 Umfrage Cyberversicherungen – Neue Tarife & Trends
52 Virtuelle Datenräume – Mehr Datensicherheit für Versicherer
54 Cyberversicherung – Aktuelle Trends
56 Existenzielle Gefahren und unerkannte Risiken –Cyber-Dämmerung
Advertorials
18 AXA – JustInvest – Altersvorsorge am Puls der Zeit!
36 Care Concept AG – Seit 25 Jahren Ihr Partner für die Absicherung von Menschen im Ausland
46 KRAVAG – Wieso ist die Mobilität Ihrer Kunden so wichtig?
Rubriken
03 Editorial
58 Schlusswort/Impressum
Begleiten Sie uns auf eine faszinierende Reise in die Welt der Altersvorsorge. Entdecken Sie die moderne Vorsorgeberatung von heute – einfach, sicher und professionell. Mit JUSTINVEST für eine fondsgebundene Altersvorsorge am Puls der Zeit!
EIN PLÄDOYER
Versicherungsvermittler operieren heute in einem zunehmend komplexen und regulierten politischen Umfeld, das von nationalen und europäischen Regularien bestimmt wird. Die gesetzlichen Anforderungen an die Kundenberatung, Weiterbildung, die Digitalisierung und neue Themenfelder wie etwa die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitspräferenzen (ESG) sowie der hohe Stellenwert des Verbraucherschutzes belasten zwar den Berufsstand, beweisen jedoch auch immer wieder die gute Anpassungsleistungen der Versicherungsvermittler. Diese Aufgaben
erfordern von ihnen ein hohes Maß an Fachwissen und kontinuierlicher Weiterbildung, was ihre Professionalität unterstreicht. Alljährlich wird dieser Umstand auch durch die äußerst geringen Beschwerdequoten des Versicherungsombudsmann bestätigt.
Sozialpolitische Bedeutung
Ausgestattet mit Professionalität leisten Versicherungsvermittler einen unverzichtbaren Beitrag zur sozialen Sicherheit. Denn sie unterstützen die Bevölkerung bei der
notwendigen ergänzenden Absicherung in Bereichen der Altersvorsorge, Gesundheit, Kfz- und Unfallversicherung u. v. m. In einer alternden Gesellschaft und angesichts steigender Gesundheitskosten wird ihre Rolle immer wichtiger. Ihre persönliche Beratung schätzen die Kunden, die ihnen nicht selten ein Leben lang die Treue halten. So trägt der Berufsstand dazu bei, dass Menschen finanziell abgesichert sind und unvorhergesehene Ereignisse besser bewältigen können. Insofern erfüllen Versicherungsvermittler einen eminent wichtigen sozialpolitischen Auftrag. Angesichts dessen müssten politische Entscheidungsträger und der Gesetzgeber vor weiteren Regulierungen des Berufsstands absehen. Stattdessen mussten wir im letzten Jahr feststellen, dass die EU-Kommission Pläne schmiedete, den Vermittlern die Existenzgrundlage durch ein EU-weites Provisionsverbot zu entziehen. Dies konnte mit vereinten Kräften aller Vermittlerverbände, insbesondere aber durch den führenden Vermittlerverband Deutschlands, dem Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), zum Glück abgewendet werden.
Ausbaufähiges Image
Das öffentliche Image von Versicherungsvermittlern ist oft durch Vorurteile geprägt. So werden sie häufig als reine Verkäufer wahrgenommen, die in erster Linie ihre eigenen Vergütungsinteressen verfolgen. Dabei wird übersehen, dass sie eine wichtige Rolle als Berater und Dienstleister einnehmen, die ihren Kunden helfen, sich gegen Lebensrisiken abzusichern und für das Alter vorzusorgen – und das bei hoher Kundentreue oft jahrzehntelang und lebensbegleitend. Ein Umdenken in der Gesellschaft ist daher dringend notwendig, um die wertvolle Arbeit dieser Berufsgruppe angemessen zu würdigen. Dafür initiierte der BVK schon vor zwölf Jahren die Initiative „Ehrbare Versicherungskaufleute“ und gründete den gleichnamigen Verein (www.vevk.de), bei dem sich die Vermittler als Mitglieder zu den zehn Tugenden der Ehrbarkeit, Fairness und sozialpolitischer Verantwortung bekennen. Außerdem erschuf der BVK ein Berufsbild, das von einem Anspruch auf Qualifikation, Weiterbildung sowie einer Orientierung am freien Unternehmertum und der Ethik des ehrbaren Kaufmanns bestimmt ist.
Nachwuchsproblematik und Chancen
Dies ist umso bedeutender, da die Vermittlerbranche – wie viele andere Branchen übrigens auch – vor einer ernsthaften Nachwuchsproblematik steht. Viele junge Menschen sehen in der Vermittlerbranche keine attraktive Karriereoption, was absehbar zu einer Unterversorgung von qualifizierten Vermittlern führen wird. Dabei bietet dieser Beruf vielfältige Möglichkeiten, sich unternehmerisch selbstständig zu machen, mit bereichernden persönlichen und individuellen Kundenkontakten, freier Zeiteinteilung und
der Chance, einen eigenen Vermittlerbetrieb aufzubauen. Auch angesichts der beginnenden großen Ruhestandswelle der Boomer-Generation und damit der abnehmenden Zahl von Versicherungsvermittlern wird der Wettbewerbsdruck unter den Vermittlerbetrieben eher abnehmen und damit die Verdienstmöglichkeiten bei entsprechender Qualifikation und Engagement steigen. Für den Nachwuchs bieten sich damit in der Versicherungsbranche zahlreiche Chancen. Zudem bietet die Branche eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten, die es ermöglichen, sich ständig weiterzuentwickeln, sich neue interessante Themenfelder zu erschließen und individuelle Expertise zu begründen. Der Beruf ist außerdem krisensicher, da Versicherungen immer benötigt werden. Um hier bundesweit mehr Schwung zu bringen, gründete der BVK die „BVK-Junioren“. Jungen Vermittlern und Vermittlerinnen ermöglicht damit der BVK, Kontakte zu Agenturinhabern aufzubauen, die ihren Vermittlerbetrieb in nächster Zeit abgeben wollen, sich bundesweit zu vernetzen, ihre Erfahrungen auszutauschen und letztlich ihre Kompetenz zu schärfen. So unterstützt der BVK eine persönliche Weiterentwicklung junger Vermittler und Vermittlerinnen.
Fazit
Der Vermittlerberuf ist anspruchsvoll und erfordert ein hohes Maß an Fachwissen und Engagement. Trotz eines herausfordernden politischen Umfelds und eines oft missverstandenen öffentlichen Images bietet der Beruf vielfältige Chancen und eine gesellschaftspolitisch wichtige Aufgabe. Junge Menschen, die sich für diesen Beruf entscheiden, haben die Möglichkeit, eine erfüllende und lukrative Karriere zu absolvieren, die gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur sozialen Sicherheit leistet.
Michael H. Heinz Präsident
Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK)
„Für das Gesamtjahr 2024 erwarten wir
ein Beitragsplus
von 2,8 %“
Schwache Konjunktur, Klimawandel und zunehmende Regulierung: 2024 stellt die Versicherer vor einige Herausforderungen. Dennoch erwartet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für das Gesamtjahr über alle Sparten hinweg ein Beitragsplus. Im Interview spricht Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV, über zentrale Themen der Versicherungswirtschaft.
finanzwelt: Herr Asmussen, wo sehen Sie aktuell die zentralen Trends und Entwicklungen im Versicherungsjahr 2024? Jörg Asmussen» Die großen Themen der Gesellschaft sind auch die großen Themen der Versicherungswirtschaft. Allen voran der demografische Wandel, der fortscheitende Klimawandel und die nachhaltige Transformation sowie die Digitalisierung. Die Entwicklung zur Datenökonomie eröffnet den Versicherern neue Möglichkeiten, Risiken zu bemessen und Prämien zu kalkulieren sowie mit der Absicherung von Cyberrisiken auch ein neues Geschäftsfeld.
finanzwelt: In welchen Sparten gibt es das größte Wachstum? Wo geht die Nachfrage zurück?
Asmussen» Für 2024 erwarten wir über alle Sparten hinweg ein Beitragsplus von 2,8 %. In vielen Bereichen der Schaden- und Unfallversicherung sorgt die Anpassung an die Inflation im laufenden Jahr für höheres Beitragswachstum. Hier rechnen wir mit einem Beitragsplus von 7,8 %. Für die Lebensversicherung einschließlich Pensionskassen und Pensionsfonds gehen wir von einem Beitragsrückgang um
2,6 % aus. Die schwache Konjunktur und die nur zögerlich sinkenden Zinsen sind weiter Gegenwind für das Geschäft der Lebensversicherer.
finanzwelt: Was sind aktuell die größten Herausforderungen für die Versicherer? Wo gibt es die größten Chancen? Asmussen» Ein Beispiel ist die Regulierung. Die Finanzwirtschaft ist traditionell stark reguliert. Auf EU-Ebene werden die meisten unserer regulatorischen Rahmenbedingungen geschaffen. Größte Herausforderung für die neue EU-Kommission und EU-Parlament ist, einen regulatorischen Rahmen zu schaffen, der ein innovations- und kundenfreundliches Umfeld ermöglicht, das die Unternehmen in ihrer Arbeit nicht lähmt. Die überbordenden Berichtspflichten der letzten Jahre bewirken leider manchmal das Gegenteil. Etwa die Nachhaltigkeitsberichterstattung der CSRD-Richtlinie. Vor allem kleinere Versicherungen werden oft überfordert. Gleiches gilt für die DSGVO und der Umsetzung in Deutschland.
finanzwelt: Der digitale Versicherungsvertrieb hat im vergangenen Jahr deutlich zugelegt, wie eine Sonderabfrage des GDV ergeben hat. Gleichzeitig bleibt die persönliche Beratung und Unterstützung wichtig. Welche größeren Unterschiede gibt es bei den einzelnen Versicherungen? Wie bewerten Sie das?
In vielen Bereichen der Schadenund Unfallversicherung sorgt die Anpassung an die Inflation im laufenden Jahr für höheres Beitragswachstum.
Asmussen» 2023 wurden insgesamt 19,1 % aller Versicherungen im Privatkundengeschäft digital abgeschlossen. Ein Jahr zuvor lag der Anteil bei 16,7 %. Die Entwicklung spiegelt den Trend der Digitalisierung wider. Mit einem Viertel aller Neuverträge, werden Kfz-Versicherungen am häufigsten digital abgeschlossen. Bei existenziellen Risiken und Vorsorge-Produkten, wie Lebensversicherungen bleibt persönliche Beratung wichtig. Hier stagniert der digitale Abschluss bei knapp 3 %.
finanzwelt: Die Prämien bei der Kfz-Versicherung sind seit einiger Zeit stark gestiegen. Was sind die Gründe dafür?
Asmussen» Die Kfz-Versicherer verzeichneten 2023 einen Verlust von über 3 Mrd. Euro und erwarten für dieses Jahr einen Verlust von mindestens 2 Mrd. Euro. Das liegt vor allem an steigenden Kosten für Reparaturen. Ein durchschnittlicher Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung eines
Pkw kostete 2023 etwa 4.000 Euro, 2014 waren es noch 2.500 Euro. Besonders teuer ist die Reparatur von Elektroautos, wo teure Antriebsbatterien und begrenzte Reparaturmöglichkeiten die Kosten in die Höhe treiben.
finanzwelt: Ende Juli wurde das CSRD-Umsetzungsgesetz verabschiedet. Die Versicherer rechnen mit deutlich höheren Einführungskosten. Was sind die Haupt-Kritikpunkte und was sollte sich Ihrer Meinung nach ändern?
Asmussen» Die Bundesregierung schätzt den einmaligen Erfüllungsaufwand auf 846 Mio. Euro für 14.600 berichtspflichtige Unternehmen. Das wären etwa 58.000 Euro pro Unternehmen. Für den Versicherungssektor rechnen wir im Schnitt mit 4- bis 8-mal höheren Kosten. Wenn die Bestrebungen zum Bürokratieabbau erfolgreich sein sollen, dürfen wir nicht erst bei der Umsetzung europäischer Vorgaben ansetzen, sondern bei den europäischen Vorgaben selbst. Wir zählen auf die EU-Kommission und ihr Ziel, Reporting-Pflichten um 25 % zu reduzieren.
finanzwelt: Wie ist denn der aktuelle Stand zum Thema Elementar-Pflichtversicherung?
Asmussen» Wir bedauern, dass sich Bund und Länder im Juni nicht auf eine Lösung einigen konnten. Die vom Jus-
tizministerium skizzierte Angebotspflicht wäre aus unserer Sicht ein akzeptabler Kompromiss gewesen. Es ist gut, dass weiter diskutiert wird. Denn eine Pflichtversicherung allein verhindert keinen einzigen Schaden. Vielmehr mangelt es an Prävention. Die Defizite treten immer deutlicher zutage und werden durch den Klimawandel an Häufigkeit und Intensität zunehmen. Aus unserer Sicht braucht es ein Gesamtkonzept aus Prävention, Versicherungsschutz und ein finanzielles Sicherheitsnetz für großen Naturkatastrophenfälle.
finanzwelt: Wie ist Ihr Ausblick für das Versicherungsjahr 2025?
Asmussen» Für 2025 gehen wir von einem Anstieg der nominalen Beitragseinnahmen zwischen 3 und 5,5 % aus. Das stimmt mich vorsichtig optimistisch. Die Normalisierung des Inflationsgeschehens könnte Anlagen mit langen Laufzeiten wieder attraktiver machen und das Geschäft der Lebensversicherer ankurbeln. Im Schaden- und Unfallbereich bleiben nachgelagerte Anpassungen an die hohen Teuerungsraten der letzten Jahre ein zentraler Faktor bei den Veränderungen der Beitragseinnahmen. Hier rechnen wir mit einem Plus von 5 bis 7 %. In der Lebensversicherung dürfte die Talsohle 2024 durchschritten sein. (mho)
Neue Produkte & Trends
Welche Entwicklungen und Trends bestimmen die Altersvorsorge, Lebensversicherungen, Fondspolicen und bAV am meisten? Was gibt es Neues bei den Produkten? Dazu hat finanzwelt sieben Anbieter befragt. (mho)
Dr. Michael Martin, Leiter Geschäftsfeld Altersvorsorge und Produktstrategie Leben, die Bayerische: Wir beobachten bei der privaten Altersvorsorge eine deutliche Verschiebung der Neugeschäftsanteile hin zu fondsgebundenen Versicherungen ohne Garantien. Auch die Anhebung des Rechnungszinses auf 1,0 % im kommenden Jahr dürfte diesen Trend nicht umkehren. Fakt ist auch: Die fondsgebundenen Produkte am Markt haben sich deutlich weiterentwickelt. Bei der Auswahl eines Produkts sehen wir mittlerweile drei Eigenschaften als zentral an: maximale Flexibilität, niedrige Kosten bei gleichzeitig hoher Transparenz sowie unterstützende Services wie etwa ein Ablaufmanagement oder auch das Angebot von gemanagten Fondsportfolios. Seit Oktober bieten wir zudem die neue Basisrente „Blue Invest“.
Dr. Oliver Horn, Mitglied des Vorstands, ERGO Vorsorge Lebensversicherung AG: Die betriebliche Altersversorgung ist für ERGO ein wichtiges Geschäftsfeld mit großen Wachstumsmöglichkeiten – gerade im Maklermarkt. Leider kann bAV sehr kompliziert sein. Jedoch nicht bei ERGO: Wir haben einen modularen Baukasten entwickelt, mit dem sich Lösungen schnell und einfach auf die Bedürfnisse und Ansprüche der Unternehmenskunden zuschneiden lassen. Das macht den Beratungsprozess einfach. Mit der ERGO Betriebs-Rente Dynamik ergänzen wir die Produktpalette um eine hochattraktive und flexible Variante – mit viel Dynamik bei Anlagekonzept und Gestaltungsmöglichkeiten. Highlights sind flexible Garantieniveaus zwischen 60 und 100 %; attraktive und kostengünstige Anlageportfolios für die Kapitalanlage, bis hin zur Option, dass Arbeitnehmer die Kapitalanlage aus rund 80 Einzelfonds selbst zusammenstellen können; ein besonderer Schwerpunkt auf Nachhaltigkeitsaspekte – die ERGO Betriebs-Rente Dynamik weist für das Sicherungsvermögen aktuell mit 75 % die höchste SFDR-Quote aller Versicherer in Deutschland auf; und die einzigartige ERGO Rentenformel, die einen der höchsten garantierten Rentenfaktoren am Markt ergibt. Die neue ERGO Betriebs-Rente Dynamik – bAV einfach gemacht!
Fabian von Löbbecke, Vorstand der HDI Lebensversicherung AG, verantwortlich für den Bereich Neugeschäft Leben und betriebliche Altersversorgung:
Das nachhaltig gestiegene Zinsniveau und die Anhebung des Höchstrechnungszins zum 01.01.2025 auf 1,0 % ist für die Lebensversicherungskunden eine gute Nachricht. Er ermöglicht es uns, wieder eine Bruttobeitragsgarantie einzuführen und eine stabile Überschussbeteiligung zu gewähren. Trotzdem sind klassische Garantien mit Sicherheit keine Erfolgsformel für die langfristige Altersvorsorge. Hierfür ist es unerlässlich, weiterhin am Kapitalmarkt in Aktien zu investieren. Mit CleverInvest in der Basis- und in der privaten Vorsorge bieten wir da eine passgenaue Lösung, für die wir aktuell die Fondspalette nochmals erweitert haben. Allerdings gewinnen auch hybride Produkte an Attraktivität, die Sicherungsvermögen und Fondsanlage vereinen. Unsere Antwort darauf ist die mehrfach ausgezeichnete kapitalmarktorientierte bAV-Lösung HDI SafeInvest, die wir seit Juli 2024 auch in der Unterstützungskasse anbieten. Dank der steuerlichen Vorteile und einer Kapitalmarktbeteiligung bis zu 100 % ist dies eine besonders effiziente Vorsorgelösung. Bis kurz vor Fälligkeit kann entschieden werden, ob eine laufende lebenslange Rente oder eine Kapitalauszahlung zum Renteneintritt gewählt wird – auf Wunsch in bis zu zehn Raten bei weiterer Verzinsung und Vererbbarkeit des noch ausstehenden Kapitals.
Hermann Schrögenauer, Vorstand, LV 1871: Die Babyboomer gehen in Rente, der Generationenvertrag wackelt. Statt jetzt zu renditestarken Vorsorgeinstrumenten zu greifen, verlassen sich die Menschen auf den Staat, dessen Rentensystem unter Druck steht. Unsere neue fondsgebundene Rentenphase ist deshalb die Antwort auf die aktuellen gesellschaftspolitischen Herausforderungen. Denn: Kunden können damit jetzt auch in der Rentenphase an den Kapitalmärkten teilhaben. Versicherungsnehmer stellen aus einer Palette von mehr als 160 kostengünstigen, nachhaltigen oder aktiv gemangten Fonds und ETFs ihr eigenes Portfolio zusammen oder wählen aus unseren exklusiven Portfoliolösungen. Shiften und Switchen ist unbegrenzt und kostenfrei möglich. Ebenso ermöglicht die LV 1871 Zuzahlungen, Entnahmen sowie einen Auszahlplan mit der Cash-to-go-Option. Ein automatisches Anlaufmanagement in der Ansparphase minimiert das Risiko, zum falschen Zeitpunkt zu investieren. Mit dem Ausgleichsmanagement behält die individuelle Anlageaufteilung ihr Chance-Risiko-Profil über die gesamte Vertragslaufzeit. Ein Ablaufmanagement schichtet gegen Laufzeitende automatisch monatlich Fondsguthaben in risikoärmere Fonds um. Eine Lock-in-Funktion sichert das frei verfügbare Fondsguthaben intelligent ab.
Daniel Regensburger, Geschäftsführer, Pangaea Life GmbH:
Unsere Sachwerte-Fonds „Blue Energy“ und „Blue Living“ investieren in zwei wichtige Wachstumssektoren: Der Umstieg auf Erneuerbare Energien und der energieeffiziente Wohnungsbau in großen Städten. Sachwert-Investments jenseits der Börsen sind deutlich weniger schwankungsanfällig. Mega-Trends wie die KI-Revolution, die Elektrifizierung des Verkehrs oder die Gewinnung von grünem Wasserstoff werden die Nachfrage nach Ökostrom massiv ankurbeln, auf lange Sicht. Und dem Wohnraummangel in unseren Städten begegnen wir nur durch eine Bau-Offensive.
Jens Göhner, Leiter Produkt- und Vertriebsmarketing, Stuttgarter Lebensversicherung a.G: Wir streben in einem dynamischen Marktumfeld nach innovativen Lösungen und Mehrwert für unsere Kunden und Geschäftspartner. Der Anstieg des Höchstrechnungszinses ermöglicht höhere garantierte Leistungen und verbesserte Renditechancen durch erhöhte Fondsquoten bei Hybridprodukten. 100 %-Garantien sind nun auch in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) wieder realisierbar. Unser Produktangebot werden wir dort erweitern, wo es sinnvoll ist. Das Geschäftsfeld bAV erfährt auch im Vertrieb weitere Unterstützung. Mit der Einführung des BRSG II wird ab 2025 die Förderung der bAV für Niedrigverdiener verbessert. Vermittler unterstützen wir bei der Ansprache von Arbeitgebern und der Umsetzung von Lösungen. So machen wir auch die Digitale Rentenübersicht schon jetzt zu einem „unserer“ Themen: Ab 2025 bietet sie Bürgern erstmalig einen digitalen Überblick über den Stand ihrer Altersvorsorge. Das sind neue Chancen für die unabhängige Vorsorgeberatung – die wir mit Informations- und Schulungsangeboten unterstützen. Weitere Anlässe bieten wir für die tägliche Kundenansprache: Vertriebskampagnen wie unsere „Pssst...!“-Aktion, die die Vorteile einer einmaligen Zuzahlung zu Vertragsbeginn – etwa zu einer Basis-Rente – hervorhebt, bekommen Neuauflagen.
Stefan Taschner, Pressesprecher, uniVersa Lebensversicherung a.G.: Es besteht unverändert eine sehr hohe Nachfrage nach Fondspolicen ohne Garantien und ETFs. Kunden wollen damit ihr Chance-Risiko-Portfolio selbst festlegen, flexibel bleiben und möglichst kostengünstig vorsorgen. Auch Nachhaltigkeit steht hoch im Kurs. Mit „topgreeninvest“ bieten wir seit diesem Jahr eine durchgängig nachhaltig konzipierte Fondspolice an. Während der Ansparphase können die nachhaltigen Anlagefavoriten über verschiedene Fonds und kostengünstige ETFs selbst zusammengestellt werden. In der Rentenphase wird das Sicherungsvermögen ebenfalls nachhaltig angelegt. Die neue Fondspolice bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten: Die Sparrate ist variabel anpassbar. Zudem sind flexible Zuzahlungen und Kapitalentnahmen sowie kostenfreie Fondswechsel jederzeit möglich. Optional kann ein Ablaufmanagement und Rebalancing in Anspruch genommen werden. Auch eine kostenfreie Pflegeoption für eine erhöhte Rente im Pflegefall ist enthalten. Die neue Fondspolice wurde auch in das ganzheitliche Kindervorsorgekonzept „TipTop Tabaluga“ aufgenommen. Highlight ist hier eine Zusatzversicherung mit Option auf Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ohne erneute Gesundheitsfragen.
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Markus Hofelich (li.), Ressortleiter Versicherungen bei finanzwelt im Interview, mit Stefan Holzer, Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Life Deutschland
„Der enge Draht zu den Vertriebspartnern ist uns sehr wichtig“
Arbeitskraftabsicherung und Altersvorsorge sind die beiden tragenden Säulen des Traditions-Versicherers Swiss Life Deutschland, der dieses Jahr sein 130-jähriges Jubiläum im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung am deutschen Markt feiert. Seit Juli ist Stefan Holzer als Mitglied der Geschäftsleitung für das Ressort Market Management Versicherung verantwortlich. Im Interview spricht er über die Geschäftsentwicklung, die Bedeutung des Maklervertriebes sowie die neue Swiss Life Privado Police, die über einen ELTIF in Infrastruktur-Anlagen investiert.
finanzwelt: Herr Holzer, seit Juli leiten Sie als Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Life Deutschland das Ressort Market Management Versicherung. Welche zentralen Aufgaben umfasst Ihre Position? Was reizt Sie besonders an Ihrer neuen Aufgabe?
Stefan Holzer» Ich habe meine Laufbahn bei der Swiss Life bereits 2006 gestartet, bin seit 2020 in der Geschäftsleitung und war dort bisher Leiter des Ressorts Versicherungsproduktion. Jetzt ist noch das Vertriebsressort hinzugekommen. Damit erstreckt sich mein Verantwortungsbereich in
Wir blicken auf eine sehr lange Historie zurück. Bereits seit 1866 sind wir am deutschen Markt aktiv und feiern dieses Jahr das 130-jährige Jubiläum der Berufsunfähigkeitsversicherung von Swiss Life in Deutschland.
der Lebensversicherung nun von der Produktentwicklung bis hin zu Vertrieb, Service und Verwaltung. Ich finde es sehr spannend, diesen kompletten Lebenszyklus sicherzustellen. Der Purpose von Swiss Life ist es, Menschen mit unseren Produkten ein finanziell selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Gleichzeitig sind wir sehr nahe an den Geschäftspartnern und Kunden dran. Da bekomme ich auch mit, welche Schicksale hinter den Leistungsfällen stehen und wie wir im Einzelfall konkret unterstützen können. All das motiviert mich sehr.
finanzwelt: Gleichzeitig hat Swiss Life Deutschland eine umfangreichere organisatorische Neuaufstellung durchgeführt. Was steht dahinter? Holzer» Dahinter steht eine gut vorbereitete Nachfolgeplanung. Unser bisheriger CEO, Jörg Arnold, hatte sich entschieden, einen neuen Lebensabschnitt anzutreten und in den Vorruhestand zu gehen. So trat Dirk von der Crone am 1. Juli die Nachfolge als CEO an und dessen bisherige Position als Chief Operating Officer der Finanzberatungssparte in der Geschäftsleitung wurde von Stefan Butzlaff übernommen. Es ist schön, dass wir alle Positionen aus den eigenen Reihen besetzen konnten und damit eine Kontinuität sicherstellen. Zudem hat Swiss Life Deutschland die organisatorische Aufstellung angepasst und damit die geschäftsmodellspezifische Ausrichtung gestärkt.
finanzwelt: Was sind die zentralen Produktsegmente im Geschäftsbereich Lebensversicherung der Swiss Life Deutschland?
Holzer» Wir blicken auf eine sehr lange Historie zurück. Bereits seit 1866 sind wir am deutschen Markt aktiv und feiern dieses Jahr das 130-jährige Jubiläum der Berufsunfähigkeitsversicherung von Swiss Life in Deutschland. Damals waren wir einer der ersten Pioniere, die hierzulande eine solche Absicherung eingeführt haben. Bis heute sind die Arbeitskraftabsicherung, BU und Grundfähigkeitsabsicherung ein sehr wichtiges Produktsegment für uns. Daneben findet sich unser zweites Standbein, die Altersvorsorge, die wir in allen Schichten anbieten, sowohl für Privat- als auch für Firmenkunden (bAV). Das sind unsere beiden wesentlichen Geschäftsfelder, die das Gros unseres Engagements ausmachen. Heute ist die Altersvorsorge beim Umsatz unser größter Bereich, mit einem Neugeschäftsanteil von etwa zwei Dritteln.
finanzwelt: Wie hat sich Ihr Geschäft 2023 entwickelt? Welche Tendenzen kennzeichnen das 1. Halbjahr 2024? Holzer» 2023 war für uns im Neugeschäft das erfolgreichs-
te Jahr der Unternehmensgeschichte in Deutschland – mit einer Neugeschäftsproduktion von über 5 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir um 12 % zulegen. Damit haben wir uns wieder deutlich besser als der Markt entwickelt. Auch für dieses Jahr haben wir uns vorgenommen, uns beim Neugeschäft in einem Korridor von rund 4,6 Mrd. Euro zu bewegen. Wachstumstreiber war vor allem die Altersvorsorge, insbesondere die bAV und dieser Trend dürfte sich dieses Jahr weiter fortsetzen. Die Gründe dafür liegen vor allem in der politischen Gesamtlage, weil die staatlichen Systeme zunehmend unter Druck stehen. Dadurch gibt es einen steigenden Absicherungsbedarf bei den Menschen, die diesen auch erkennen. Nicht nur bei der Rente, sondern auch im Bereich Gesundheit. Im Geschäftsfeld Arbeitskraftabsicherung, BU und Grundfähigkeitsversicherung bewegen wir uns etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Hier gibt es aber auch insgesamt im Markt kein starkes Wachstum.
finanzwelt: Für die private Altersvorsorge spielen Fondslösungen eine zunehmend wichtige Rolle. Was ist Ihr USP in diesem Segment? Was sind die Besonderheiten ihrer Privatrente Swiss Life Maximo? Holzer» Die fondsgebundene Rente Swiss Life Maximo ist in der Altersvorsorge ganz klar unser Flaggschiff und damit haben wir eine sehr lange Erfahrung am Markt. Das Produkt feiert in diesem Jahr zehnjähriges Jubiläum. Es ist vielmehr eine Produktfamilie mit zahlreichen Features und Funktionalitäten. Als dynamisches Hybridmodell ist Swiss Life Maximo sehr flexibel einsetzbar – für die dritte Schicht in der privaten Altersvorsorge genauso wie in der bAV. Unser USP ist der fondsgebundene Rentenbezug. Das heißt, wenn ich mich für die Rente entscheide, dann kann ich weiterhin sehr lange in Fonds bleiben und von deren Performance in Form einer attraktiven Gesamtrente profitieren. Die Makler- und Kundschaft schätzen das Produkt daher sehr.
finanzwelt: Mit der Swiss Life Privado Police bieten Sie seit Juli 2024 Privatanlegern eine fondsgebundene Rentenversicherung an, die über einen ELTIF in InfrastrukturAnlagen investiert. Was sind die Hauptmerkmale dieses Produkts und für welche Anleger ist es geeignet? Holzer» Hier kombinieren wir die Vorteile einer fondsgebundenen Rentenversicherung mit der Investition in ausgewählte Infrastruktur-Anlagen über einen ELTIF. Wir sind sehr stolz darauf, damit ein Pionier im deutschen Markt zu sein. Unser Vorteil liegt darin, dass wir eine sehr große Asset-Management-Sparte in der Schweiz haben, die seit
Die fondsgebundene Rente Swiss Life Maximo ist in der Altersvorsorge ganz klar unser Flaggschiff und damit haben wir eine sehr lange Erfahrung am Markt.
mehreren Jahrzehnten Erfahrungen mit Investitionen in Infrastruktur hat – bisher für institutionelle Investoren und für die eigene Kapitalanlage. Über den ELTIF können wir diese Infrastruktur-Investments nun auch dem Endverbraucher zugänglich machen. Die Swiss Life Privado Police umfasst ein diversifiziertes Portfolio aus derzeit über 22 privaten Infrastrukturunternehmen, darunter Anlagen in Wind- und Solarparks, Wasserkraftanlagen, Recycling-Firmen sowie Glasfaser- und Fernwärmenetze. Gleichzeitig ist die Swiss Life auch selbst als Kapitalanleger an diesen Unternehmen beteiligt, was unser Commitment in dieses Segment zeigt. Man kann sich ab einer Einmaleinlage von 10.000 Euro daran beteiligen, weitere Zuzahlungen sind möglich. Damit kann der Anleger etwas für seine Altersvorsorge tun und gleichzeitig die Transformation unterstützen. Swiss Life Privado ist auf die Zielgruppe 50plus ausgerichtet, die eine Beimischung für die Altersvorsorge sucht. Ein Produkt, das stetige und planbare Cashflows liefert, ohne dabei größeren Volatilitäten wie etwa bei einer Anlage am Aktienmarkt ausgesetzt zu sein.
finanzwelt: Welche ersten Nachfrageimpulse können Sie feststellen?
Holzer» Wir haben den Vertrieb erst im Juli mitten in der Sommerpause gestartet. Aber die erste Nachfrage ist gut und wir merken, dass wir einen echten Bedarf treffen. Wir gehen davon aus, dass das Produkt jetzt sukzessive an Fahrt aufnimmt. Natürlich ist das Produkt auch erklärungs-
bedürftig, deswegen bieten wir auch hier spezielle Schulungen für die Makler an. Aber bei einem ELTIF geht es nicht in erster Linie um das Anlagevehikel, sondern um die Assets, die enthalten sind. Das Interesse aus der Maklerschaft ist groß und sie stehen dem Produkt sehr aufgeschlossen gegenüber.
finanzwelt: Wie schätzen Sie generell das weitere Marktpotenzial für ELTIFs in Deutschland ein?
Holzer» Ich schätze das Marktpotenzial sehr gut ein, sowohl die Angebote als auch die Nachfrage werden auf jeden Fall zunehmen. Es ist ja auch der klare Wunsch der EU, die Anlage in Erneuerbare Energien und Infrastruktur auch dem Privatanleger zugänglich zu machen. Es kommen auch immer mehr Produkte auf den Markt, sei es von Fondsgesellschaften oder Finanzunternehmen, die schon in der Vergangenheit stark mit diesen Themen operiert haben. Auch der eine oder andere Versicherer wird ELTIFs mit in die Vorsorgelösungen aufnehmen. Man sollte dabei aber immer auf Folgendes achten: Welche Assets sind darin enthalten und vor allem, wer steht dahinter? Swiss Life hat langjährige Erfahrung und Expertise bei den Infrastrukturthemen.
finanzwelt: Wie sind Sie im Bereich Arbeitskraftabsicherung und Berufsunfähigkeit aufgestellt?
Holzer» Wir sind traditionell einer der großen BU-Versicherer in Deutschland, mit aktuell über 8.000 aktiven BULeistungsfällen. Zudem bieten wir neben der BU auch eine Grundfähigkeitsabsicherung an, die eine zunehmend wichtige Rolle spielt. Wir haben in diesem Bereich mit unserem Swiss Life Vitalschutz ein sehr gutes Produkt, das wir in regelmäßigen Abständen weiterentwickeln. Ein klarer USP bei uns ist die Zusammenarbeit mit Versorgungswerken: Wir sind Konsortialführerin in drei Branchenversorgungen für Altersvorsorge und Einkommenssicherung, in dem verschiedene Versicherer vertreten sind. Hier stellen wir unter anderem auch das BU-Produkt: bei der MetallRente GmbH, einem Zusammenschluss zwischen IG Metall und der Gesamtmetall, bei der ChemieRente der IGBCE – Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie sowie bei der KlinikRente, die sich auf das Gesundheitswesen spezialisiert hat. Darauf sind wir sehr stolz.
finanzwelt: Die Betriebliche Altersversorgung boomt seit einiger Zeit. Wie läuft die Nachfrage bei Ihnen und was zeichnet Ihre Produkte aus?
Die bAV ist eine Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, weil die Investition in der Ansparphase meist frei von Sozialabgaben und Steuern ist.
Holzer» Die bAV ist für uns traditionell ein extrem wichtiges Feld und die Nachfrage ist ungebrochen. Mit unserer fondsgebundenen Lösung Swiss Life Maximo sind wir sehr erfolgreich unterwegs, auch dieses Jahr wachsen wir wieder weiter. Die bAV ist eine Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, weil die Investition in der Ansparphase meist frei von Sozialabgaben und Steuern ist. Der Arbeitnehmer muss viel weniger vom eigenen Netto
aufwenden, hat aber einen höheren Bruttobetrag, der in die Altersvorsorge fließt. Zudem ist sie für Arbeitgeber ein gutes Instrument zur Mitarbeiterbindung. Die Nachfrage auf Arbeitnehmerseite ist extrem groß, und so wird es für Unternehmen immer wichtiger, gute Lösungen anzubieten.
finanzwelt: Wie ist der Vertrieb bei Ihnen organisiert? Wie wichtig sind für Sie die Makler?
Holzer» Makler sind für uns sehr wichtig, da wir ein reiner Intermediär-Versicherer sind und keine eigene Ausschließlichkeitsorganisation haben. Aus meiner Sicht ist das ein Riesenvorteil, weil wir uns nicht ausruhen dürfen und stets bestens auf die Bedürfnisse der ungebundenen Vermittler achten müssen. Das erfordert permanent eine Leistung auf hohem Niveau. Das beginnt bei der Produktentwicklung, wo wir frühzeitig sehr intensiv mit ausgewählten Maklern in Dialog treten und deren Feedback dann auch entsprechend einfließen lassen. Zudem stellen wir auch die vertriebliche Betreuung sehr stark in den Vordergrund.
finanzwelt: Welche besondere Unterstützung und welchen Mehrwert bieten Sie den Vermittlern?
Holzer» Wir haben eine sehr gute Servicierung aus der Zentrale heraus, mit rund 50 hochqualifizierten Mitarbeitenden, die unseren Geschäftspartnern per Telefon oder E-Mail zur Verfügung stehen. Dann werden diese Anliegen sehr persönlich und vor allem auch verbindlich beantwortet und das in einer marktüberdurchschnittlichen Geschwindigkeit. Ich glaube, das kann nicht jeder von sich behaupten. Natürlich sind wir auch in der Fläche präsent und verfügen über vier große Vertriebsdirektionen in Hannover, Leipzig, Köln und München. Da sitzen auch Spezialisten vor Ort, beispielsweise für die bAV. Es ist uns sehr wichtig, einen engen Draht zu den Vertriebspartnern zu haben und wirklich nahbar zu sein. Mit uns kann man reden. Jeder einzelne Geschäftspartner ist für uns wichtig, wird ernst genommen und das lassen wir sie auch spüren. Es ist uns ein Anliegen, die Vermittler dauerhaft und intensiv einzubeziehen, dafür haben wir beispielsweise auch eigene Vermittlergremien, in denen wir uns regelmäßig austauschen. (mho)
Stefan Holzer, Mitglied der Geschäftsleitung, Swiss Life Deutschland
JustInvest –Altersvorsorge am Puls der Zeit!
In einer Welt, die sich rasant wandelt, sind fondsgebundene Lösungen das Mittel der Wahl in der Altersvorsorge. Die passende Antwort hierauf bietet AXA mit der modernen, fondsgebundenen Altersvorsorge „JustInvest“ – am Puls der Zeit.
Die Altersvorsorge- und Investmentberatung von heute stellt an Sie große Anforderungen. Mit hervorragender Fondsauswahl, kostengünstigem Versicherungsmantel und wertvollen Produktflexibilitäten bietet JustInvest ein Top-Preis-Leistungs-Verhältnis und eine hervorragende Positionierung.
Mit JustInvest wird die fondsgebundene Altersvorsorge neu definiert mit dem Fokus auf diese drei Schwerpunkte:
1. Professionell anlegen
2. Sicher beraten
3. Einfach gestalten
Professionell anlegen
Entscheidend für die herausragende Qualität von JustInvest ist ein großes Fondsuniversum. AXA bietet Ihnen dabei eine breite, qualitativ hochwertige Auswahl namhafter Anbieter mit einer großen Palette an ETFs und exzellent gemanagten
eigenen Portfolios. Wer will, kann durch Rebalancing das Risikoprofil regelmäßig readjustieren lassen – steuerfrei und kostenlos. JustInvest profitiert von der Größe und Solvenz des Global Players AXA, einem der größten Vermögensverwalter weltweit.
Sicher beraten
Um Kund:innen heute sicher und bedarfsgerecht zu beraten, ist es wichtig, ein Angebot zu haben, das in allen Bereichen am Puls der Zeit ist. Dazu gehört ein hoher garantierter Rentenfaktor genauso wie die Möglichkeit einer kapitalmarktorientierten Rentenphase. Um Veränderungen vorzubeugen hat AXA die neue Innovationsklausel in JustInvest integriert. Diese sichert die Wahlfreiheit für geeignete zukünftige, neue Verrentungsarten. Wertsicherungsbausteine schaffen einen weiteren Schutz und überzeugen gerade sicherheitsaffine Kund:innen. Durch eine kostenfreie Shift-Möglichkeit von bis zu 100 % des Fondsvermögens ins Sicherungsvermögen von AXA kann mit der Garantieoption auch kurzfristig auf Veränderungen am Markt reagiert werden. Ihre Kund:innen profitieren ebenso von der flexiblen Gewinnsicherung zur Realisierung von Kursgewinnen. Eines der wichtigsten Highlights in diesem Bereich ist der neue ProtectBaustein, denn dieser sorgt für eine Beitragsbefreiung im
Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsfall. Und das bis 250 Euro Monatsbeitrag – mit drei Jahren Wartezeit – sogar ohne Gesundheitsprüfung.
Einfach gestalten
AXA macht mit dem neuen Fonds-Navigator eine große, komplexe Fondsauswahl ganz einfach beherrschbar. Dieses digitale Tool ermöglicht es, optimierte Portfolios für verschiedene Kundenbedürfnisse und -ziele zusammenzustellen. Dazu erfasst und bewertet der Fonds-Navigator individuelle Präferenzen und Risikotoleranzen. Das Ergebnis ist eine maßgeschneiderte und beratungssichere PortfolioEmpfehlung, basierend auf dem jeweiligen Kundenwunsch.
Top Preis-Leistungs-Verhältnis
In einen kostengünstigen Versicherungsmantel gekleidet mit wertvollen Produktflexibilitäten bietet JustInvest ein absolutes Top-Preis-Leistungs-Verhältnis. Im Bereich der Kosten liegt JustInvest in der starken Anbietergruppe und ist dadurch top positioniert.
JustGreenInvest Fonds-Rente Für die Kund:innen, die besonders großen Wert auf rein nachhaltige Investitionen legen, gibt es die JustGreenInvest. Nachhaltigkeit ist kein reines Umweltthema, sondern umfasst auch den Umgang eines Unternehmens mit seinen Mitarbeitenden, dem Thema Menschenrechte und den Grundsätzen guter Unternehmensführung. JustGreenInvest vereint die Vorteile einer nachhaltig orientierten Fondsanlage mit den Vorteilen klassischer Versicherungen. Ihre Kund:innen erhalten ein attraktives, nachhaltiges Fondsportfolio zur Auswahl und profitieren gleichzeitig u. a. von den steuerlichen Vorteilen einer Rentenversicherung.
JustInvest ÖD – Altersvorsorge für Beamt:innen Auch Beamt:innen müssen die Versorgungslücke schließen. Beamt:innen stehen unter der besonderen Fürsorge ihres
Dienstherren. Sie genießen an zahlreichen Stellen Sicherheiten, die Angestellte in der freien Wirtschaft so nicht kennen. Dennoch müssen auch Beamt:innen die Versorgungslücke im Blick behalten, die sich im Ruhestand ergeben wird. Das maximale Ruhegehalt beträgt 71,75 % bei 40 Jahren in Vollzeit. Zahlreiche individuelle Faktoren wie Einstiegsalter, Auszeiten aufgrund von z. B. Erziehung, Pflege oder Sabatjahr und Teilzeit reduzieren den Prozentsatz massiv. Der gewohnte Lebensstandard kann so möglicherweise nicht gehalten werden. Mit der JustInvest ÖD unter der Marke DBV decken wir auch den Bedarf der Beamt:innen gezielt ab.
Die neue Fonds-Rente von AXA bietet ein einzigartiges Gesamtpaket
JustInvest beinhaltet höchste Professionalität durch ein großes und qualitativ hochwertiges Fondsspektrum, das mit großer Expertise ausgewählt und gemanagt wird. Attraktive Leistungen bei gleichzeitiger Risikoabsicherung machen die Altersvorsorgeberatung mit JustInvest besonders sicher und einfach in der Kundenberatung.
Mit JustInvest von AXA erhalten Sie die Möglichkeit, sich zu differenzieren und gleichzeitig das Beste für Ihre Kund:innen zu erreichen.
Denn JustInvest ist DIE neue Lösung für fondsgebundene Altersvorsorge am Puls der Zeit!
Gehen Sie gerne auf Ihre Ansprechpartner zu, um mehr zu erfahren.
Weitere Informationen zu JustInvest finden Sie unter: axa-makler.de.
Altersarmutsangst
Die Rentenunsicherheit wächst. Trotz Optimismus in Regierungskreisen bezweifeln weite Teile der Bevölkerung, dass ihre gesetzliche Altersabsicherung ausreicht. Statt über die Perspektiven deutlich zu informieren, hangeln sich politisch Verantwortliche mit Ablenkungen und Notlösungen durch die Legislaturperioden. Zu groß ist die Politikerfurcht, künftig Wähler im oder vor dem Pensionsalter zu verlieren.
Die Bedeutung der Altersvorsorge in Eigenverantwortung verbreitet sich zwar in der Bevölkerung, die brisante Dringlichkeit lassen offizielle Stellen im Dunkeln. Berufstätige können vielfach zwischen mehreren betrieblichen und privaten Vorsorgewegen wählen. Angesichts der schwindenden Gesetzesrenten sollten die Beschäftigten möglichst viele Wege zur Schließung aufklaffender Rentenlücken gehen.
Die Mathematik ist unerbittlich
Die gesetzliche Durchschnittsrente des sogenannten Eckrentners steigt im Jahr 2024 über 1.600 Euro. Voraussetzung ist eine optimale Versicherungsbiografie. Die real existierenden Durchschnittsrenten liegen hingegen mehrere hundert Euro darunter. Frauen im Westen bilden mit der halben Eckrente um 800 Euro das Schlusslicht. Es verwundert kaum, dass in Umfragen mehr als zwei Drittel der Bundesbürger den politischen Rentenversprechen nicht mehr trauen. Gesetzliche Renten ab 3.000 Euro haben Seltenheitswert, nur etwa jeder Zehnte darf auf 2.000 Euro Nettorente nach Sozialabgaben
und Steuern hoffen. Angesichts inflationärer Mieten und Lebensmittelpreise werden selbst für Vorzeigeeckrentner Auto, Urlaub oder wichtige Versicherungen unerschwinglich. Niedriglohnempfänger und Durchschnittverdiener mit unregelmäßigem Versicherungsverlauf sehen im Alter einer Grundrente plus Sozialhilfen zur Lebenshaltung entgegen. Die Demografie lügt nicht: Bald sollen zwei Arbeitnehmer einen Rentner finanzieren. In absehbarer Zeit schrumpft das Verhältnis in Richtung eins zu eins. Für Politiker und Rentenversicherungsträger gelten scheinbar andere Rechengrößen. Das dort jüngst gefeierte Rentenpaket langt Experten zufolge keinesfalls, um die demografischen Herausforderungen in der Altersrente zu meistern. In der Schule hieße das wohl: setzen, sechs, danke!
Lieber Ablenkung als Lösungen
Alsbald stehen entweder gesetzliche Renteneintritte jenseits der Siebzig, schmalere Altersrenten oder sogar beides an. Dabei sind die heutigen Rentenaussichten auf halbem Lohnniveau für das Gros der Normalverdiener ohnehin nicht rosig. Für Gut- und Besserverdiener klaffen zuweilen existenzbedrohliche Finanzlöcher. Andere Politikerideen wie beispielsweise die Einbeziehung von Beamten und Selbstständigen in die Rentenkasse entpuppt sich als Nebelkerze. Mehreinnahmen in der Rentenkasse bedeuten gleichzeitig höhere Zahlungsverpflichtungen, die nach dem Umlageverfahren die kommenden geburtenschwächeren Jahrgänge stem-
men müssten. Alternativ könnte man die Mehreinnahmen für später angelegen. Aktuelle Rentenlöcher blieben dann weiterhin offen. Bund, Länder und Kommunen müssten zudem Verbeamtete in der gesetzlichen Versicherung nachversichern. Als Folge dürften stattliche Milliardenbeträge den öffentlichen Haushalt über Jahre hinweg ins kräftige Minus drücken. Mit dem Schlussstrich unter die Beamtenversorgung verlieren die Behörden zudem höher Qualifizierte an oft besser zahlende Unternehmen. Bessere Bezüge zum Dagegenhalten löchern wiederum die Staatskasse. Zudem lässt der Umfang der dafür notwendigen Gesetzesänderungen ein Ende der Beamtenvorzüge in weite Ferne rücken. Die Immigration von Fachkräften zur Schließung der Beitragslücken liegt ebenfalls unter Plan. Ohne gut bezahlte Jobs für Einwanderer fehlen entsprechende Beiträge zur Sozialversicherung. Unbeschäftigte und geringer verdienende Neubewohner belasten unter Umständen die Sozialsysteme. Erfolgreich integrierte Mitbürger erwerben wiederum gesetzliche Versorgungsansprüche. Der Umbau der Rentenfinanzierung weg von Umlagen zu Kapitalanlagen steckt überdies noch in den Kinderschuhen. Ohne das unterstützende Kapital dürften Baby-Boomer und Generation X das Umlageverfahren nach der Pensionierung sprengen.
Für ein Leben danach
In den letzten Jahrzehnten war es vorrangig der Verdienst der Versicherungsbranche, dass vorhandene Rentenlücken milder ausfielen. Im selben Zeitraum zog der Staat die Steuerschraube für Rentenempfänger an und verpflichtete zu Sozialversicherungsbeiträgen auf Kosten gesetzlicher und geförderter privater Altersabsicherungen. Unterstützung von Eigeninitiative geht anders. Die digitale Rentenauskunft soll dabei zum Meilenstein für Vorsorgetransparenz avancieren. Kritiker wähnen darin den politischen Versuch, die Rentenwahrheiten erneut auf eine lange Bank zu schieben. Die Info der Rentenkasse gibt es bereits jährlich per Briefpost und die Einbindung der betrieblichen und privaten Versorgungen
dürfte sich noch eine Weile hinziehen. Bis dahin mit passenden Vorsorgeergänzungen zu warten, erscheint fahrlässig.
Prüfe, wer sich ewig bindet
Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind in der Pflicht, sich der Altersvorsorge zu stellen. Dahingehende Beratungen laufen jedoch nicht von selbst. Steuergesetze und Umsetzungsregeln komplizieren die Lösungen. Unternehmen benötigen mitunter mehrere Berater, um die Durchführungswege für eine betriebliche Altersversorgung, oder kurz bAV, bilanziell, rechtlich und steuerlich zu bewerten. Neben der erfolgsarmen Nahles-Rente sind Direktversicherungen, Pensionsfonds, Pensionskassen, Unterstützungskassen sowie Direkt- bzw. Pensionszusagen eher Standard in der bAV. Für die Personen ohne bAV-Zugang sowie als Ergänzung zur bestehenden bAV fördert der Staat die Riester- und Rürup-Renten. Gewisse Steuererleichterungen finden sich ebenso bei herkömmlichen privaten Lebensversicherungen. Deren Risikoträger fallen beim Bundesamt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BaFin, aktuell in Ungnade. Die Produkte und Tarife rechnen sich nicht mehr für die Kundschaft. Die üppig einkalkulierten Kosten für Kapitalanlage, Verwaltung und Vertrieb verzehren die zur betrieblichen oder privaten Altersvorsorge gedachten Sparbeiträge. Über zwei Drittel der Kunden zieht vorzeitig die Reißleine und beendet den Vertrag. Minirenditen über Jahrzehnte auf Sparbuchniveau oder geringe Ablaufsummen unter der eingezahlten Beitragssumme rücken die Branche ins schlechte Licht. Ohne Veränderungen kehren Anleger der Lebensversicherung auf kurz oder lang den Rücken. In der bAV hemmen staatliche Förderungen den Trend. Sollten bAV-Verträge ähnlich wie zuletzt Riester-Renten in Misskredit geraten, gefährdet dies die Rentenvorsorge der Bevölkerung per se. Eine Komfortsituation für Makler: Kunden bekommen ohnehin nur bestmögliche Versicherungsangebote unter Kosten- und Renditegesichtspunkten vorgelegt und der Beratungsbedarf zur betrieblichen und privaten Altersvorsorge wächst kontinuierlich. (gg)
„Attraktive Renditen bei angemessener Sicherheit“
Fondspolicen werden in der privaten Altersvorsorge immer beliebter. Mit „JustInvest“ hat Axa ein Produkt „vom Makler für Makler“ entwickelt, das auf den steigenden Bedarf des Marktes zugeschnitten ist und eine vielfältige Fondsauswahl mit einem kostengünstigen Versicherungsmantel und hoher Flexibilität kombiniert. Im Interview spricht Dr. Frederick Krummet, Leiter des Maklervertriebs von AXA Deutschland, über die Besonderheiten des Produkts, den Spagat zwischen Rendite und Sicherheit sowie spezielle Vorteile für Makler.
finanzwelt: Herr Dr. Krummet, welche Rolle spielen
Fondspolicen bisher im Vorsorge-Portfolio der Axa? Welches weitere Wachstumspotenzial sehen Sie darin?
Dr. Frederick Krummet» AXA geht gemeinsam mit Kunden und Maklern erfolgreich den Weg der Transformation – weg von starren klassischen Garantieprodukten hin zu flexiblen renditestarken Fondsprodukten. Innerhalb der Produkte bieten wir auch sicherheitsorientierten Kunden intelligente Sicherungsmöglichkeiten. Das Wachstumspotenzial liegt in der steigenden Nachfrage nach flexiblen Vorsorgelösungen.
finanzwelt: Warum ist Ihrer Meinung nach die Fondspolice der bessere Investmentsparplan zu alternativen Bausteinen der Altersvorsorge, wie etwa ETFs, Investmentfonds oder der klassischen Lebensversicherung?
Dr. Krummet» Langfristig vorausschauendes Sparen ist
immer wichtig. Es kommt darauf an, was man erreichen möchte. Für die Altersvorsorge führt kein Weg dran vorbei. Neben z. B. Steuervorteilen in der Anspar- und Rentenphase, sichert nur eine Rentenversicherung die stetig steigende Langlebigkeit ab.
finanzwelt: Fondspolicen versuchen den Spagat zu schaffen zwischen einer relativ sicheren Anlage, die gleichzeitig die Chancen der Aktien- und Kapitalmärkte nutzt. Es heißt ja, dass Sicherheit oder Garantien stets zulasten der Rendite gehen. Wie sehen Sie das?
Dr. Krummet» Garantien kosten Geld und sind in den meisten Fällen nicht nötig. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass über lange Laufzeiten jede Krise abgefangen werden konnte. AXA ist bestrebt, durch eine sorgfältige Auswahl von Fonds und Anlagestrategien attraktive Renditen bei angemessener Sicherheit zu ermöglichen und bietet darüber hinaus Wertsicherungsoptionen, die situativ und kundenindividuell genutzt werden können.
finanzwelt: Welche klaren Vorteile sprechen aus Kundensicht für fondsgebundene Rentenversicherungen? Für welche Zielgruppen ist dieses Vorsorge-Instrument vor allem geeignet?
Dr. Krummet» Fondsgebundene Rentenversicherungen bieten Kunden die Möglichkeit, von den Chancen an den Kapitalmärkten zu profitieren, während gleichzeitig eine langfristige Vorsorge gewährleistet wird. Diese Vorteile sprechen insbesondere Kunden an, die langfristig für ihren Ruhestand vorsorgen möchten.
finanzwelt: Mit Ihrem neuen Produkt JustInvest haben Sie das erste Mal ein Produkt unter dem Motto „vom Makler für den Makler“ entwickelt. Was bedeutet das, was zeichnet es aus und macht es so einzigartig?
Dr. Krummet» Wir haben unseren Vertriebspartnern zugehöhrt und die Anforderungen direkt am Anfang in die Produktentwicklung einfließen lassen. Highlights sind ein kostengünstiger Versicherungsmantel, BU-/DU-Beitragsbefreiung ohne Gesundheitsprüfung (bis 250 Euro mit Wartezeit) sowie eine breite Fondauswahl mit hohem ETF-Anteil.
finanzwelt: Welche Flexibilität in Bezug auf unterschiedliche Lebenssituationen bietet die Fondspolice?
Dr. Krummet» Die Zeiten von starren Rentenversicherungsprodukten sind zum Glück lange vorbei. JustInvest bietet viele flexible Anpassungsmöglichkeiten, so können z. B. Zuzahlungen und Entnahmen getätigt werden. Beitragserhöhungen erfolgen zu ursprünglichen Rechnungsgrundlagen. Beitragssenkungen und Freistellungen sind jederzeit möglich. Dazu gibt es vielfältige Wertsicherungsmöglichkeiten und einen flexiblen Rentenbeginn.
finanzwelt: Generell gelten Fondspolicen ja als relativ teuer. Gleichzeitig besteht auch hier das Spannungsfeld, ein möglichst kostengünstiges Produkt und eine attraktive Vergütung für den Makler zu bieten. Um das Problem zu
Fondsgebundene Rentenversicherungen bieten Kunden die Möglichkeit, von den Chancen an den Kapitalmärkten zu profitieren, während gleichzeitig eine langfristige Vorsorge gewährleistet wird.
entschärfen, bieten Sie bei JustInvest dem Makler eine Auswahl an verschiedenen Rabattierungsmöglichkeiten. Welche sind das und welche Vorteile ergeben sich daraus?
Dr. Krummet» Dass Fondspolicen als teuer gelten, kann man so nicht ohne Weiteres stehen lassen. Vielmehr ist wichtig, die individuellen Anlageziele des Kunden mit in die Berücksichtigung zu nehmen. Ganz häufig ist es so, dass Fondspolicen durch die Nutzung diverser Vorteile des Versicherungsmantels die deutlich effizientere Anlageform im Vergleich zu einem Direktinvestment im Depot darstellen. Richtig ist, dass ein besonders kostengünstiger Versicherungsmantel ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des geeigneten Produktpartners darstellt, weshalb wir hierauf bei der Produktentwicklung besonderes Augenmerk gelegt haben. In Kombination mit vielfältigen Rabattierungsmöglichkeiten bis hin zum Honorartarif kann hier ganz individuell in der Kundenberatung agiert werden, um das jeweils individuell geeignete Angebot abbilden zu können. So kann jeder Makler dem Spagat aus Rabattierungserfordernissen und einer angemessenen Vergütung begegnen.
finanzwelt: Der Kostenvergleich bei Fondspolicen gestaltet sich nicht einfach, da es bisher keine einheitlichen Standards in der Schichtreihe gibt. Sollte der Gesetzgeber hier für mehr Transparenz sorgen? Wie gestalten Sie das? Dr. Krummet» Einheitliche Standards in der Schichtreihe könnten zu mehr Transparenz bei Fondspolicen führen. AXA unterstützt die Schaffung von transparenten Vergleichsmöglichkeiten, um Kunden eine bessere Orientierung zu bieten.
finanzwelt: Was macht JustInvest für Makler besonders attraktiv?
Dr. Krummet» JustInvest bietet ein erstklassiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Geringe Mantelkosten und top Ablaufleistungen positionieren das moderne fondsgebundene Altersvorsorge-Produkt im absoluten Spitzenfeld. Ihren Kunden bieten wir verschiedene Wertsicherungsbausteine, die flexibel gewählt werden können. Weiterhin bietet die JustInvest vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, um unterschiedlichste Anlagestrategien und -horizonte abbilden zu können. Insgesamt einfach ein komplettes Paket für eine zeitgemäße Kundenberatung im Bereich fondsgebundener Versorgungslösungen. (mho)
„Wir
investieren massiv in die Zukunft“
Mitte dieses Jahres hat die EZB den Leitzins gesenkt. Aufatmen bei vielen Marktteilnehmern. Doch wie hat sich das veränderte Zinsumfeld auf das Geschäft mit fondsgebundenen Versicherungen ausgewirkt? Wie ist Standard Life hierbei positioniert? Viele Fragen, die finanzwelt an Christian Nuschele, Head of Distribution bei Standard Life, adressierte.
finanzwelt: Laut Zahlen des GDV war das vergangene Jahr nicht leicht für die deutschen Lebensversicherer. Demnach hatte auch das Fondspolicen-Geschäft mit Problemen zu kämpfen. Wie blicken Sie zurück?
Christian Nuschele» Gerade die ersten Monate des vergangenen Jahres waren von der Zurückhaltung auf Seiten der Kunden geprägt. Das Fondspolicen-Geschäft hat sich aber – bis auf Ausnahme der Einmalbeiträge – stabiler gezeigt als viele andere Bereiche. Der Neugeschäftsanteil von Fondspolicen ist auch im Jahr 2023 branchenweit gestiegen. Laut einer Assekurata-Studie gilt die Fondspolice bei den
meisten Versicherern auch in den kommenden Jahren als entscheidender Wachstumsfaktor. Diese positiven Aussichten können wir bestätigen. Nach einem stabilen Jahr 2023 konnten wir im 1. Halbjahr 2024 zweistellige Wachstumsraten verzeichnen und sind fest davon überzeugt, dass sich der Trend fortsetzt.
finanzwelt: Die EZB hat die Zinsen gesenkt. Was bedeutet dieser Schritt für die Lebensversicherer im Allgemeinen und den Schwerpunkt im Absatz von Fondspolicen im Speziellen?
Nuschele» Aus meiner Sicht ist die Zinssenkung das erste Zeichen für eine Trendwende. Ich gehe davon aus, dass es keine großen Zinsschritte geben wird, dass wir aber viele kleine Zinsschritte sehen werden. Nullzinsen wird es kurzund mittelfristig nicht geben, man sollte sich aber sehr wohl wieder auf niedrige Zinsen einstellen. Davon werden Fondspolicen wie in der letzten Niedrigzinsphase besonders profitieren.
finanzwelt: Mit Blick nach vorne – angesichts von schwankungsintensiveren Börsen und Zinssenkungen, wie wichtig ist Flexibilität bei Fondspolicen?
Nuschele» Flexibilität ist enorm wichtig. Mit Fondspolicen kann man nicht nur sehr gut auf veränderte Lebenssituationen reagieren, sondern eben auch auf unterschiedliche Marktsituationen. Der große Vorteil gegenüber Direktinvestments in Fonds ist dabei, dass Umschichtungen kosten- und steuerfrei möglich sind. Wir sehen aber, dass von diesen Möglichkeiten in der Praxis nur sehr wenig Gebrauch gemacht wird. Es ist sehr sinnvoll, das gewählte Portfolio gemeinsam mit einem unabhängigen Berater regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.
finanzwelt: Lassen Sie uns einen Blick auf das Thema Nachhaltigkeit werfen. Kürzlich hat das IVFP untersucht, wie nachhaltig Fondspolicen sind. Die Autoren konstatieren eine gewisse Stagnation in diesem Bereich. Wie schätzen Sie diese Entwicklung ein? Nuschele» Zunächst einmal ist es aus unserer Sicht sehr erfreulich, dass unser nachhaltiges Fondsangebot vom IVFP kontinuierlich mit der Höchstnote ‚Exzellent‘ beurteilt wird. Mit der Einschätzung der Stagnation liegt das IVFP aber grundsätzlich richtig. Dies betrifft nicht nur den Bereich der Produktentwicklung, sondern auch die Kundennachfrage. Auch auf Seiten der Berater ist eine gewisse Resignation zu spüren, was vor allem an den sehr aufwändigen regulatorischen Vorgaben liegt. Um der Stagnation entgegenzuwirken, sollte aus meiner Sicht viel vereinfacht werden.
finanzwelt: Ihr Haus zählt zu den Vorreitern, die sich auf das Geschäft mit fondsgebundenen Produkten fokussiert haben. Was zeichnet Sie im umkämpften Markt gegenüber Wettbewerbern aus?
Nuschele» Im Vergleich zu vielen Wettbewerbern zeichnet uns sicher die längere Erfahrung aus. Auf diesem Vorsprung haben wir uns aber nicht ausgeruht, sondern immer nach neuen Verbesserungen gesucht. Wir bieten beispielsweise eine sehr gute, vorselektierte Fondsauswahl mit Fonds, die es teilweise nur bei Standard Life und zu sehr günstigen Konditionen gibt. Zusätzlich sind wir in Sachen Transparenz vielen anderen Versicherern einen Schritt voraus. Hervorheben möchte ich auch unseren besonderen Fokus auf das Thema Ruhestandsplanung, wo wir nicht nur mit ausgezeichneten Produktlösungen, sondern auch mit einer sehr qualifizierten Vertriebsunterstützung durch unsere Maklerbetreuer überzeugen, die zertifizierte Ruhestandsplaner sind.
finanzwelt: Vorsorge ist richtig und wichtig. Die nachwachsende Generation beschäftigt sich mit diesem vielschichtigen Thema, setzt jedoch häufig auf ETFs. Das Kostenargument wiegt schwer. Wie können Policen auch im Kontrast zur Direktanlage punkten? Nuschele» Fondspolicen müssen sich bei den Fondskosten nicht verstecken. Auch im Versicherungsmantel kann in kostengünstige passive Fonds investiert werden. Standard Life
Mit Fondspolicen kann man nicht nur sehr gut auf veränderte Lebenssituationen reagieren, sondern eben auch auf unterschiedliche Marktsituationen.
bietet darüber hinaus ausschließlich provisionsfreie Anteilsklassen, sogenannte Clean Share Classes, an, was sich ebenfalls sehr positiv auf die Kosten auswirkt. Die kosten- und steuerfreien Umschichtungen machen Fondspolicen zusätzlich attraktiv. Bei der Auswahl eines Vorsorgeproduktes sind die Kosten aber nur ein Aspekt. Auch in Sachen Transparenz und Flexibilität sind moderne Fondspolicen aus meiner Sicht auf Augenhöhe. Fondspolicen bieten einen zentralen Vorteil gegenüber einer Direktanlage: Die Absicherung des Langlebigkeitsrisikos.
finanzwelt: Wechseln wir einmal die Perspektive und kommen zur Zielgruppe 50plus. Welche Vorteile bieten Fondspolicen bei der Ruhestandsplanung? Nuschele» Bei den über 50-Jährigen ist häufig bereits ein gewisses Vermögen vorhanden. Es geht nicht mehr um den Aufbau von Vermögen, sondern um die Vermögensorganisation im Alter. Hier bieten fondsgebundene Lebensversicherungen wie unsere ‚WeitBlick‘ attraktive Lösungen. Sie kann bis zum Alter 100 abgeschlossen werden und bietet so die Möglichkeit, auch in der Rentenphase renditeorientiert investiert zu bleiben. Ein weiterer Pluspunkt ist die hohe Flexibilität. Kundinnen und Kunden haben jederzeit Zugriff auf ihr Geld und können es innerhalb weniger Tage aus dem Vertrag entnehmen. Es kann aber auch ein automatisierter Auszahlplan vereinbart werden. Was vielen Kunden in diesem Alter ebenfalls wichtig ist: Bereits zu Lebzeiten kann Vermögen steueroptimiert an nachfolgende Generationen übertragen werden. Diese Kombination macht Fondspolicen zur passenden Lösung für die Ruhestandsplanung.
finanzwelt: Wie schauen Sie auf die kommenden Monate? Planen Sie interessante Neuigkeiten oder Anpassungen für Vermittler bzw. Kunden? Nuschele» Wir arbeiten aktuell an einigen Neuigkeiten. Zum einen haben wir damit begonnen, unsere gesamte Produktpalette zu überarbeiten und weiter zu verbessern. Das zweite große Projekt ist der Aufbau einer neuen IT-Infrastruktur. Dies wird uns helfen, unseren Service auf der Kunden- und Vermittlerseite zu verbessern und gute Produktideen aus allen Märkten, in denen unsere Gruppe aktiv ist, schneller nach Deutschland zu bringen. Wir investieren massiv in die Zukunft, weil wir fest davon überzeugt sind, dass es für Fondspolicen künftig große Chancen gibt und wir als Vorreiter in diesem Bereich besonders profitieren werden. (ah)
Der Versicherungsvertrieb als Partner für die persönliche Pflegereform
Über 2.800 Euro pro Monat müssen Pflegeheimbewohner in Deutschland im Schnitt aus der eigenen Tasche zahlen – zusätzlich zu den Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung. In der Bevölkerung zählt die Sorge, im Ernstfall nicht gut und bezahlbar gepflegt zu werden, zu den größten Befürchtungen. Bundeskanzler Olaf Scholz hat deshalb eine Reform der Pflegeversicherung angekündigt – ein „Jahrhundertwerk“. Der Arbeitsauftrag gilt Gesundheitsminister Karl Lauterbach, der im Herbst einen entsprechenden Reformvorschlag vorlegen will.
Mit Warnungen vor einem „Armutsrisiko“ im Pflegefall fordern einige jetzt den Ausbau hin zu einer Pflegevollversicherung: Zukünftig soll die gesetzliche Pflegeversicherung alle pflegebedingten Kosten übernehmen. Doch in Zeiten von Haushaltslöchern und rasant steigenden Sozialabgaben gibt es keinen Spielraum für zusätzliche Leistungen. Schon die Deckelung der Eigenanteile auf die Hälfte würde laut
Berechnungen des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) bis 2030 mindestens 70 Mrd. Euro kosten – für eine Sozialpolitik mit der Gießkanne, von der auch Menschen mit Privatvermögen profitieren würden. Die Kosten tragen die Beitrags- und Steuerzahler und – durch den demografischen Wandel – vor allem die jüngeren Generationen.
Experten empfehlen private Vorsorge
Die Ausgangslage für zusätzliche Leistungen in der gesetzlichen Pflegeversicherung könnten also nicht schlechter sein. Deshalb sind die Bürger auch nicht gut beraten, auf große politische Lösungen zu warten. Fakt ist: Wer im Pflegefall finanziell gut abgesichert sein möchte, kommt um Eigenvorsorge nicht herum. Das Problem: Vielen Bürgerinnen und Bürgern ist nicht bewusst, dass die Pflegepflichtversicherung nur einen Teil der Kosten trägt. „Die gesellschaftliche und mediale Durchdringung der Vorsorgelücke in der Pflege ist deutlich weniger ausgeprägt als bei der Alterssicherung“,
erklärte Constantin Papaspyratos, Chefökonom beim Bund der Versicherten, auf einer PKV-Fachveranstaltung. Anders als zum Beispiel in der Rentenversicherung, wo die Versicherten in der jährlichen Renteninformation auf die Versorgungslücke und den Bedarf der privaten Vorsorge hingewiesen werden, gebe es in der Pflegeversicherung keine vergleichbaren Informationen.
Viele Menschen überschätzen die Kosten der privaten Pflegevorsorge Experten aus der Wissenschaft raten der Politik, kapitalgedeckte private Pflegezusatzversicherungen zu fördern. Im Jahr 2022 hatten in Deutschland erst etwas über 4 Millionen Menschen eine solche Versicherung abgeschlossen. Viele Menschen überschätzen die Kosten der privaten Pflegevorsorge, erklärt Abdulkadir Cebi, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei der Rating-Agentur Assekurata, die Zurückhaltung der Kunden. Assekurata hat ausgerechnet, wie teuer eine vollständige Absicherung der Finanzierungslücke bei unterschiedlichem Abschlussalter wäre. Dafür kommt zum Beispiel eine Zusatzversicherung in Frage, die bei stationärer Pflege die rein pflegebedingen Kosten von durchschnittlich 1.400 Euro (Wert für 2024) komplett abdeckt. Für eine solche Vollabsicherung müsste zum Beispiel eine 25-Jährige mit einem Beitrag von 30 Euro pro Monat rechnen. Ein 35-Jähriger würde 45 Euro pro Monat zahlen. Dabei gilt: Je früher die Versicherung abgeschlossen wird, desto günstiger bleibt der Beitrag für den Rest des Lebens.
Die von Assekurata ermittelten tatsächlichen Monatsbeiträge für die Absicherung einer guten Pflege sind damit deutlich niedriger als von den meisten Menschen vermutet. Nach einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach gingen die Befragten im Durchschnitt davon aus, dass eine solche Pflegezusatzversicherung sie etwa 235 Euro pro Monat kosten würde. Gleichzeitig lag die persönliche Obergrenze, wie viel die Befragten nach eigenen Angaben für eine Pflege-Vorsorge maximal ausgeben könnten, im Schnitt bei 98 Euro im Monat.
Potenzial für Vermittler: Großer Beratungsbedarf Neben der Pflegelücke klafft in der Bevölkerung also eine riesige Wissenslücke. Hier kann der Vermittler mit seiner Beratungskompetenz ansetzen. Denn die Kunden können ihre Pflegevorsorge an ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen. Wichtig ist hier insbesondere die Frage, auf welche Einkünfte aus gesetzlichen, betrieblichen oder privaten Renten sowie auf welches Geld- und Sachvermögen im Pflegefall zurückgegriffen werden kann. Beispielsweise kann im Rahmen einer Pflegezusatzversicherung eine Absicherung der rein pflegebedingten Kosten schon völlig ausreichend sein, wenn durchschnittliche Alterseinkünfte zur Verfügung stehen. Zur Absicherung des Pflegerisikos bieten die PKV-Unternehmen ein breites Portfolio an Zusatztarifen an. Die Pflegetagegeldversicherung ist die am häufigsten gewählte Art der Pflegezusatzversicherung. Die Versicherten erhalten im Pflegefall ein Tagegeld, das ihnen zur freien Verfügung steht. Wofür sie das Geld verwenden, entscheiden sie selbst. Als Variante der Pflegetagegeldversicherung ist der staatliche geförderte Pflege-Bahr eine gute Möglichkeit, mit relativ wenig Geld etwas gegen die drohende Finanzierungslücke zu tun. Pflegekostenversicherungen erstatten einen Teil der tatsächlichen Kosten der Pflegebedürftigkeit. Als jüngste Vorsorgelösung ist die betriebliche Pflegeversicherung hinzugekommen. Mit ihr können ganze Branchen oder Unternehmen den Beschäftigten eine betriebliche Pflegezusatzversicherung anbieten und so weitaus mehr Menschen gegen das Pflegerisiko absichern, als dies mit individuellen Zusatzversicherungen allein möglich ist.
Florian Reuther Direktor
Dr.
„Das
Gesamtpaket
muss stimmen“
Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) erfreut sich seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit. Immer mehr Unternehmen entdecken diese Zusatzleistung als wichtiges Instrument zur Gewinnung neuer oder zur Bindung bestehender Mitarbeiter. Im Interview spricht Thomas Wiesemann, Vorstand Maklervertrieb der Allianz Private Krankenversicherungs-AG über die Erfolgsfaktoren des bKV-Booms sowie des eigenen starken Wachstums, über mögliche Auswirkungen von Krisen und Inflation auf die Nachfrage der Kunden sowie die Unterstützung von Vermittlern.
finanzwelt: Herr Wiesemann, seit Jahren boomt der Markt für die betriebliche Krankenversicherung (bKV). Was sind die Hauptgründe dafür?
Thomas Wiesemann» Wichtigster Grund für den anhaltenden bKV-Boom ist der sich verschärfende Fach- und Arbeitskräftemangel, der Unternehmen vor große Herausforderungen stellt. Fast alle müssen sich inzwischen Gedanken machen, wie sie zum einen ihre Mitarbeitenden binden und zum anderen neue Talente für sich gewinnen können. Zugleich hat nicht zuletzt die Pandemie den Menschen noch einmal verdeutlicht, wie wichtig eine gute Gesundheitsversorgung ist. Entsprechend genießen vom Arbeitgeber finanzierte Gesundheitsleistungen wie die bKV bei Arbeitnehmern einen hohen Stellenwert. Wir bekommen von Unternehmen immer wieder gespiegelt, dass die bKV ein wirksames Instrument ist, Mitarbeitende für sich zu interessieren und ebenso, sie zu halten.
finanzwelt: Die Allianz konnte in den vergangenen Jahren ein enormes Wachstum in diesem Bereich verbuchen. Was sind Ihre Erfolgsfaktoren?
Wiesemann» Die betriebliche Krankenversicherung ist für uns ein starkes Wachstumsfeld. Wir haben sie innerhalb weniger Jahre zum dritten Standbein aufgebaut: Von 2018 bis 2021 haben wir das Neugeschäft verdreifacht, 2022 fast noch einmal verdoppelt – und 2023 erneut um rund 40 % gesteigert. Auch diesem Jahr wachsen wir weiter. Ausschlaggebend für den Erfolg ist das Gesamtpaket, das in Summe stimmen muss. Ein Vorteil für Vermittler ist unser traditionell guter Zugang zu Firmenkunden. Dabei spielt sicherlich auch die Reputation des Versicherers beim Arbeitgeber eine Rolle. Er vertraut schließlich seine Arbeitnehmer dieser Versicherungsgesellschaft an. Ebenfalls wichtig ist, wie gut ein Versicherer Vermittler und Arbeitgeber unterstützt. Wir begleiten auf dem gesamten Weg – vom ersten Gespräch bis zur tatsächlichen Einrichtung der bKV. Zu all dem kommt natürlich, last but not least, die Produktpalette und ihre Flexibilität. Denn es geht darum, eine Lösung zu finden, die genau zu der Situation des jeweiligen Betriebs passt. Deshalb bieten wir sowohl Budget- als auch Bausteintarife sowie Kombinationsmöglichkeiten an – und darüber hinaus viele zusätzliche Gesundheitsservices.
finanzwelt: Angesichts weltweiter Krisen, Inflation und hoher Energiepreise steht den Verbrauchern immer weniger Geld zur Verfügung. Wie wirkt sich das generell auf die aktuelle Nachfrage in der bKV aus?
Wiesemann» Wir sehen bei der bKV keine Zurückhaltung. Die Herausforderungen für die Firmen in der aktuellen Situation sind sicher vielfältig – doch der Mangel an Arbeitskräften betrifft so gut wie alle. Die Babyboomer gehen in den Ruhestand. Das ist am Arbeitsmarkt, der sich zunehmend zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt, spürbar, und immer mehr Arbeitgeber überlegen, wie sie sich posi-
» Wichtigster Grund für den anhaltenden bKV-Boom ist der sich verschärfende Fach- und Arbeitskräftemangel, der Unternehmen vor große Herausforderungen stellt. «
tionieren können. Die bKV spielt hier eine bedeutende Rolle. Gleichzeitig ist sie eine sehr effiziente Maßnahme. Man kann als Arbeitgeber mit überschaubaren Beträgen eine hohe Wirkung erzielen. Angestellte erleben über eine bKV direkt, dass sich der Arbeitgeber um ihre Gesundheit kümmert und echte Wertschätzung zeigt. Das schafft auch eine emotionale Bindung.
finanzwelt: Welche spezielle Unterstützung und welchen Mehrwert bieten Sie den Vermittlern?
Wiesemann» Selbstverständlich unterstützen wir unsere Vertriebspartner umfassend dabei, sich das wachsende Geschäftsfeld bKV zu erschließen. Wir bieten dazu unter anderem Schulungen an, inklusive Zertifizierungen durch externe Partner wie etwa der Deutschen Maklerakademie. Auch im Vertriebsalltag stehen wir ihnen mit zahlreichen speziell ausgebildeten bKV-Fachleuten zur Seite. Sie unterstützen auf Wunsch in allen Phasen der Kundengewinnung und beim bKV-Abschluss: Sie begleiten unsere Vertriebspartner von der ersten Ansprache der Firmenkunden über den Abschluss des Vertrages bis hin zur Information der Belegschaft. All das ist auch online möglich. Auch bei fachlichen Fragen zu Details der Policen oder hinsichtlich der steuer- und arbeitsrechtlichen Behandlung der bKV stehen unsere Spezialisten zur Verfügung.
finanzwelt: 2021 hat die Allianz Private Krankenversicherung ihrer Produktfamilie in der bKV mit „gesundx – die Extraportion Gesundheit“ einen neuen Namen gegeben und das Portfolio um Budgetangebote erweitert. Wie werden die Budgettarife bisher angenommen? Was zeichnet diese aus?
Wiesemann» Unsere Budgetpakete kommen sehr gut an. Sie machen etwa 80 % unseres bKV-Neugeschäfts aus, denn sie spiegeln den Trend zu möglichst hoher Flexibilität wider: Arbeitgeber können mit der breiten Leistungspalette eines Budgets ideal auf die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Angestellten eingehen. Beim Zahnersatz, der häufig hohe Zuzahlungen der Versicherten vorsieht, stößt ein Budget allerdings relativ schnell an Grenzen. Wir haben daher eine Lösung entwickelt, die die Flexibilität des Budgets mit einer starken Zahn-Absicherung ergänzt: unsere sogenannten ‚Plus-‘ und ‚Best‘-Pakete. Zahnersatzleistungen gehen hier nicht zulasten des Budgets, sondern werden inklusive der Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung zu 70 % (Plus) bzw. 90 % (Best) von der bKV übernommen. Den Mitarbeitenden steht ihr Gesundheitsbudget somit weiter für andere Leistungen zur Verfügung. Unsere Firmenkunden schätzen das sehr: Der überwiegende Teil aller Arbeitgeber, die ein Budgetpaket bei uns abschließen, entscheidet sich für die Plus- oder Best-Variante. (mho)
Gesundheit stärken
Mitarbeitende sind nicht nur ein hohes, sondern auch ein immer knapper werdendes Gut. Wer als Unternehmen langfristig bestehen will, muss sich gut um sie kümmern. Der Laden muss laufen! Das Geschäft muss brummen! Die Ziele müssen erreicht werden! Doch selten zuvor war das so herausfordernd wie heute. Unternehmen unterschiedlichster Branchen sehen sich einem noch nie dagewesenen Anpassungs- und Veränderungsdruck ausgesetzt. Hinzu kommt: Der Arbeitsmarkt ist leergefegt. Gleichzeitig hat die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage im Jahr 2023 einen neuen Höchststand erreicht. Um die Leistungsfähigkeit zu erhalten, müssen Unternehmen neue, innovative Wege beschreiten. Eine Lösung: Gesundheit stärker in den Fokus rücken. Denn die Rechnung ist einfach.
Deutschland gehen die Arbeitskräfte aus Laut Statistischem Bundesamt wird die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 66 Jahren bis zum Jahr 2035 je nach Berechnungsszenario um rund zwei bis fünf Millionen sinken. Laut einer Umfrage der BarmeniaGothaer hat schon heute rund die Hälfte der kleinen und mittleren Unternehmen Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden. Die Folgen für Arbeitgeber sind gleich doppelt spürbar. Nicht nur schmerzt jeder Weggang eines Mitarbeitenden, auch die Suche nach adäquatem Ersatz wird schwieriger. Es kann also nur im Interesse eines jeden Arbeitgebers sein, seine Belegschaft möglichst lange fit und gesund zu halten. Denn für mich steht fest: Auf den Staat werden sie sich nicht verlassen können.
Das undankbare Dauerthema
Das staatliche Gesundheitssystem deckt schon heute nicht mehr den Bedarf an gesundheitlicher Versorgung vollständig ab. Vor dem Hintergrund der Diskussionen um die Finanzier-
barkeit der gesetzlichen Krankenkassen ist nicht damit zu rechnen, dass deren Leistungskatalog in absehbarer Zeit erweitert wird. Im Gegenteil: Der hohe Krankenstand belastet die Krankenkassen durch Mehrausgaben für Krankentagegeld und Behandlungen. Gleichzeitig führt er zu Einnahmeausfällen. Dabei bleibt Gesundheit gerade für eine immer älter werdende Gesellschaft ein entscheidender Wirtschaftsfaktor.
Ausfallzeiten kosten – und zwar richtig Wie sehr krankheitsbedingte Fehlzeiten die Wirtschaft in Deutschland belasten, hat der Verband Forschender Pharmaunternehmen (vfa) zu Beginn des Jahres in einer seiner Studien aufgezeigt. Das Ergebnis: Der hohe Krankenstand habe die deutsche Wirtschaft im Jahr 2023 in eine Rezession gedrückt. Ohne die überdurchschnittlich vielen Krankheitstage wäre sie um knapp 0,5 % gewachsen. Würde sich der Krankenstand der vergangenen zwei Jahre auf diesem hohen Niveau einpendeln, stünden in Deutschland laut vfa-Studie Arbeitskräfte umgerechnet gut 350.000 Arbeitskräfte weniger zur Verfügung – und das auch nur, wenn der aktuelle Arbeitsausfall langfristig durch Überstunden und Produktivitätsschübe ausgeglichen würde. Kaum zumutbar für ein Land, das ohnehin immer weniger Arbeitskräfte zur Verfügung hat.
Eine Chance für Arbeitgeber Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig Gesundheitsangebote wie die betriebliche Krankenversicherung seitens des Arbeitgebers sind. Nicht nur für jeden Einzelnen, sondern eben auch für eine starke Wirtschaft. Für Arbeitgeber bietet sich hier die Chance, das neu entstandene Vakuum zu füllen. Denn das Thema Gesundheit spielt nicht nur eine Schlüsselrolle für das physische und psychische Wohlergehen der Mitarbeitenden und erhöht die Bindung an das Unternehmen, sondern trägt
auch wesentlich dazu bei, wirtschaftliche Ziele und die eigene Zukunftsfähigkeit zu sichern.
Was ist drin für Arbeitgeber?
Ich persönlich bin überzeugt: Gesunde Mitarbeitende fehlen seltener, sind zufriedener und produktiver. Entsprechende Studien gibt es zuhauf. Die Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) hat für die Jahre 2012 bis 2018 49 Reviews zur Wirksamkeit betrieblicher Gesundheitsförderung zusammengestellt. Der umfangreichste davon dokumentiert 47 ROIs mit einem Durchschnittswert von 2,7. Das bedeutet: Für die Investition von einem Euro erhalten Arbeitgeber 2,70 Euro zurück. Wichtig ist aber: Die Implementierung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements ist kein Sprint. Erfolge brauchen Zeit. Die BarmeniaGothaer verfügt mit der MediExpert GmbH über ein eigenes Unternehmen, das als Dienstleister auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse betriebliche Gesundheitsförderung in die Unternehmen bringt.
Es gibt kein Zurück mehr Für mich persönlich stellt sich längst nicht mehr die Frage, ob sich Unternehmen für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden engagieren sollen, sondern nur noch in welchem Umfang. Der Druck, unter dem viele Unternehmen angesichts des demo-
grafischen Wandels und stetig steigender krankheitsbedingter Fehlzeiten stehen, ist einfach zu groß. Hinzu kommt: Eine sinnstiftende Unternehmenskultur, die die Gesundheit der Mitarbeitenden in den Vordergrund stellt, wird immer wichtiger. Nicht nur für die Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden, sondern auch für potenzielle Investoren und Kunden, die zunehmend auf die Einhaltung von ESG-Kriterien achten werden. Sie werden sich in Zukunft entscheiden müssen zwischen Unternehmen, die ihr Engagement als verantwortungsbewusster Corporate Citizen nachweisen können, und solchen, die dies nicht tun. Auf welcher Seite man stehen sollte, steht für mich außer Frage.
Christian Ritz Mitglied des Vorstands BarmeniaGothaer
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„Erfolgsfaktor Spezialisierung“
Vor 25 Jahren ging die Care Concept AG als Spezialist für Krankenversicherungen im Ausland an den Start. Heute gehört der Assekuradeur zu den führenden Spezialanbietern für Krankenversicherungen für Deutsche im Ausland und ausländischen Personen in Europa. Im Interview spricht Jörg Schmidt, Vorstand der Care Concept AG, über die Highlights der Firmengeschichte, die Herausforderungen der Corona-Krise sowie die Bedeutung des Maklervertriebs.
finanzwelt: Herr Schmidt, im Jahr 1999 haben Sie die Care Concept AG ins Leben gerufen. Wie kam es zur Gründung? Welche Vision hatten Sie damals vor Augen? Jörg Schmidt» Als wir die Care Concept gegründet haben, waren nur wenige Unternehmen strategisch im Bereich der Auslandskrankenversicherung aufgestellt. Viele Versicherer haben damals versucht, mit einem Produkt möglichst viele Kundengruppen abzudecken. Mein Ansatz war es, das Thema Krankenversicherung im Ausland ganzheitlich zu denken und für verschiedene Bedürfnisse jeweils das passgenaue Produkt anzubieten. Vor dem Hintergrund der Globalisierung habe ich hiermit einen Nerv getroffen.
finanzwelt: Welches Fazit ziehen Sie heute nach 25 Jahren? Schmidt» Wenn ich jetzt nach 25 Jahren zurückschaue, kann ich sagen, dass die Entwicklung von Care Concept eine echte Erfolgsgeschichte ist. Mein Ziel war es, ein Unternehmen aufzubauen, das führend in dieser Nische ist. Und das haben wir gemeinsam geschafft. Gestartet mit drei Personen, beschäftigen wir heute ein internationales Team von rund 120 Mitarbeitenden. Zudem konnten wir im Laufe unserer Unternehmensgeschichte mehr als zwei Millionen Menschen im Ausland absichern. Zu diesem Erfolg haben unheimlich viele Menschen beigetragen: Unsere engagierten Mitarbeitenden, unsere Aktionäre, unsere Vertriebspartner und viele mehr.
finanzwelt: Was waren wichtige Meilensteine der Firmengeschichte?
Schmidt» Davon gab es in den letzten 25 Jahren etliche, ich nenne aber gerne exemplarisch einige Meilensteine. So haben wir zum Beispiel bereits im Jahr 2000 die Wich-
tigkeit des chinesischen Marktes erkannt und eine Mitarbeiterin eingestellt, die sich dieses Wachstumsmarkts angenommen hat. Schon 2003 konnten wir die ersten Online-Abschlüsse anbieten, was damals visionär war. Heute ist die gesamte Produktpalette ausschließlich online abschließbar. Die Jahre zwischen 2011 und 2017 waren die Jahre unseres stärksten Wachstums bei Umsatz und Mitarbeitenden. Dieses starke Wachstum gut zu meistern, würde ich auch als Meilenstein bezeichnen.
finanzwelt: Welche Erfolgsfaktoren waren für Sie entscheidend?
Schmidt» Seit unserer Gründung sind wir hochspezialisiert und ein absoluter Experte in unserem Bereich, so dass es heutzutage so gut wie kein Vorhaben im Ausland gibt, für das wir keine Krankenversicherungslösung anbieten können. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Digitalisierung und Automatisierung, die wir seit der Gründung vorantreiben. Papieranträge und Briefpost gehören bei uns schon lange der Vergangenheit an und wir automatisieren Prozesse soweit es geht. Ebenfalls wichtig ist unsere Fähigkeit, in Veränderungen und Krisen Chancen zu sehen und gestärkt aus ihnen hervorzugehen. So haben wir die Zeit der Corona-Pandemie beispielsweise dafür genutzt, digitale Innovationen wie unser Kundenportal oder unsere Leistungs-App voranzutreiben.
finanzwelt: Welche Rolle spielen für Sie strategische Partnerschaften?
Schmidt» Ohne strategische Partnerschaften wären wir nicht da, wo wir heute stehen. Vor allem möchte ich hier unsere 4.400 aktiven Vertriebspartner nennen, mit denen wir schon seit Jahren, teils seit Jahrzehnten, vertrauensvoll und partnerschaftlich zusammenarbeiten. Für uns als Assekuradeur sind selbstverständlich auch die Risikoträger enorm wichtige strategische Partner. Auch hier bestehen jahrelange Verbindungen und großes gegenseitiges Vertrauen. Schließlich lagern sie zentrale Prozesse wie die Leistungsbearbeitung an uns aus.
finanzwelt: Was ist Ihr USP? Wie unterscheiden Sie sich vom Wettbewerb?
Schmidt» Hier möchte ich vor allem unseren Service hervorheben. Wir verzichten komplett auf Hotlines und Warteschleifen. Endkunden und Vermittler erreichen mit einem Anruf direkt die passenden Experten und werden sofort kompetent beraten. Zudem haben wir hohe Servicelevels und schnelle Bearbeitungszeiten bei Antragsprüfung und Leistungsbearbeitung, die ihresgleichen suchen.
finanzwelt: Welche Bedeutung haben die Makler in Ihrer Vertriebsstrategie? Warum sollten Makler unbedingt auf Care Concept setzen?
Schmidt» Makler sind ein essenzieller Teil unserer Vertriebsstrategie. Deshalb arbeiten wir auch mit allen Pools
Sabbatical, Weltreise, Work & Travel und so weiter. Diese modernen Lebensformen verlangen nach passender Absicherung. Und hier kommen wir ins Spiel: Gerne befähigen wir den Makler zur eigenständigen Beratung oder nehmen ihm diese komplett ab. Somit werden Haftungsrisiken vermieden und der Makler weiß seine Kunden sicher und zuverlässig abgesichert.
finanzwelt: In Ihrer Firmengeschichte waren Sie kontinuierlich auf Wachstumskurs. Lediglich die Corona-Krise hat zu einem Rückgang geführt. Wie sieht die aktuelle Entwicklung aus?
Schmidt» Bis 2019 kannten wir nur eine Richtung und die
Wenn ich jetzt nach 25 Jahren zurückschaue, kann ich sagen, dass die Entwicklung von Care Concept eine echte Erfolgsgeschichte ist.
und Verbünden in Deutschland zusammen. Die Auslandskrankenversicherung war in der Wahrnehmung vieler Vermittler lange Zeit ein Nischengeschäft. Durch aktuelle Entwicklungen in der Arbeitswelt und weltweit mobiler Lebensformen rückt das positiv belegte Thema Auslandsaufenthalt immer mehr in den Beratungsalltag. Denken Sie an Auslandssemester, Workation, digitale Nomaden,
hieß: dynamisches Wachstum. Als Reisen durch die Pandemie quasi unmöglich wurden, ist mehr oder weniger das gesamte Neugeschäft weggebrochen. Rückblickend muss ich sagen, dass wir wirklich gut durch die Krise gekommen sind und wir mittlerweile wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt sind. Das ist nicht selbstverständlich und dafür bin ich auch persönlich sehr dankbar. (mho)
Kostenfreie Gesundheitsservices
Auch von Berufsunfähigkeits-Versicherern werden zunehmend kostenfreie Gesundheitsservices angeboten. Damit möchten sich die Unternehmen nicht nur positiv vom Wettbewerb abheben, sondern den Kunden auch einen klaren Mehrwert liefern. Diese Services sollen den Versicherten dabei helfen, ihren Gesundheitszustand zu erhalten, zu verbessern und im besten Fall dafür sorgen, dass der Leistungsfall gar nicht erst eintritt.
Digitale Programme zum Erhalt der psychischen Gesundheit, zur Verbesserung der Ernährung, zur Unterstützung beim Abnehmen oder Terminservices für Fachärzte gehören schon lange zum Repertoire vieler gesetzlicher und privater Krankenkassen. Jetzt halten kostenlose Gesundheitsservices wie diese auch immer mehr Einzug in das Angebotsspektrum von BU-Versicherungen. Hier einige Beispiele.
Nürnberger: „Coach:N“-App rund um Bewegung, Achtsamkeit und Ernährung Bereits im Frühjahr 2021 hat die Nürnberger gemeinsam mit dem Kooperationspartner Humanoo die App „Coach:N“ rund um die Themen Bewegung, Achtsamkeit, Ernährung gestartet. Die digitale Gesundheitsplattform bietet Zugriff auf mehr als 3.000 digitale Gesundheitskurse und HealthCoachings und steht Einkommensschutz-Kunden der Nürnberger wie BU- oder Grundfähigkeits-Versicherten kostenlos zur Verfügung. „Coach:N“ unterstützt die Teilnehmer, gesünder durch den Alltag zu kommen und mit individuell gewählten Kursen und Trainingseinheiten ihr Wohlbefinden zu steigern. Zum Leistungsumfang zählen unter anderem Fitness-On-Air-Classes, Schlaf- und Motivationstrainings, gezielte Übungen zur Lösung von Verspannungen, Achtsamkeitsangebote und Kochrezepte für gesunde Ernährung.
Alte Leipziger setzt auf Unterstützung der mentalen Gesundheit
Auch die Alte Leipziger hat Anfang dieses Jahres für ihre BU-Kunden kostenfreie Gesundheitsservices eingeführt, um ihrem Anspruch als „lebensbegleitender Gesundheitssupporter“ gerecht zu werden. Im Mittelpunkt steht hier die Unterstützung der Versicherten bei der mentalen Gesundheit. Schließlich sind psychische Erkrankungen inzwischen die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit. Dabei arbeitet die Alte Leipziger unter anderem mit ihrer Schwestergesellschaft Hallesche Krankenversicherung zusammen. Diese bietet ein Gesundheitsportal, in dem sich Kunden zu psychischen Erkrankungen informieren können. Daneben kooperiert die Alte Leipziger etwa mit Novego, dem nach eigenen Angaben größten Anbieter für die integrierte Versorgung psychisch kranker Menschen. Novego bietet Risikoselbsttests und Online-Unterstützungs-Programme, die von erfahrenen Ärzten und Therapeuten entwickelt wurden und seit vielen Jahren Menschen mit psychischen Belastungen helfen. Hier finden die Kunden Hilfe bei Stress, Depressionen, Angststörungen, Schlafstörungen oder Burnout –zur Überbrückung der Wartezeit vor einer Psychotherapie, als Therapiebegleitung oder ganz unabhängig von einer Therapie. Die Gesundheitsservices stehen den BU-Versicherten – sowohl Bestands- als auch Neukunden – kostenfrei zur Verfügung.
DEVK unterstützt übergewichtige Versicherte beim Abnehmen
Einen anderen Fokus setzt die DEVK. Menschen mit Adipositas müssen einen Risikozuschlag zahlen, wenn sie eine Berufsunfähigkeits-, Grundfähigkeits- oder Risikolebensversicherung abschließen. Um Abhilfe zu schaffen, bietet die DEVK Betroffenen seit Februar 2022 gemeinsam mit dem Start-up Zanadio das Gesundheitsprogramm „VitalPlus“ an. Dabei lassen sich Versicherte mit der Diagnose Adipositas von ihrem Hausarzt oder einem telemedizinischen DEVK-Partner ein Rezept für die App Zanadio aus-
stellen. Die Therapie zielt auf eine langfristige Veränderung des gesundheitsrelevanten Verhaltens ab und setzt auf interaktive Lerninhalten und Informationen zu Themen wie Ernährung, Bewegung und Verhalten sowie einen qualifizierten Support. Hat sich das Gewicht nach einem Jahr auf ein bestimmtes Niveau reduziert, verzichtet die DEVK bei den Versicherungsbeiträgen entweder ganz oder teilweise auf den Risikozuschlag bei Berufs-, Grundfähigkeitsund Risikolebensversicherungen. Das Angebot soll künftig sukzessive auf andere Anwendungsgebiete erweitert werden, etwa auf Therapien, um mit dem Rauchen aufzuhören oder mit Depressionen umzugehen.
Terminservice für Spezialisten
Über diese Gesundheitsservices hinaus bieten alle drei Versicherungen ihren BU-Kunden auch einen kostenlosen Terminservice für Fachärzte an. Die DEVK und die Nürnberger arbeiten mit dem Kooperationspartner BetterDoc zusammen. Hier geht es darum, anhand von objektiven Qualitätskriterien und persönlichen Bedürfnissen die passenden Spezialisten in der Nähe der Versicherten zu finden. Schließlich hat die Wahl des richtigen Arztes einen großen Einfluss auf den Behandlungserfolg. So kommt es etwa immer wieder vor, dass Operationen aufgrund finanzieller Fehlanreize durchgeführt werden, obwohl sie medizinisch nicht notwendig sind. Deswegen ist es hilfreich, einen passenden Spezialisten für eine Zweitmeinung, Behandlung oder Operation zu finden. Auf Wunsch kann nach der Auswahl auch ein Termin mit diesem vereinbart werden. Die Alte Leipziger setzt auf den Anbieter MD Medicus, um leichter einen Termin bei einem geeigneten Psychiater, Psychotherapeuten oder Psychologen zu erhalten. MD Medicus recherchiert für die Versicherten geeignete Spezialisten in der Nähe und vereinbart auf Wunsch gleich einen Termin. (mho)
Fazit
Berufsunfähigkeitsversicherungen integrieren vermehrt kostenfreie Gesundheitsservices in ihr Angebotsspektrum, um die Gesundheit ihrer Kunden zu stärken und so idealerweise einen Leistungsfall zu vermeiden. Dazu zählen digitale Programme für mentale Gesundheit, Ernährung und Fitness oder Terminservices für Fachärzte. Diese Angebote bieten nicht nur Versicherten zahlreiche Vorteile, sondern steigern auch den Mehrwert für Makler in Beratungsgesprächen, indem sie einen zusätzlichen Nutzen schaffen können. Zudem wird bei allen genannten Gesundheitsservices der Datenschutz sichergestellt und die gesundheitsbezogenen Daten werden nicht an den Versicherer weitergeleitet.
Seit 25 Jahren Ihr Partner für die Absicherung von Menschen im Ausland
Die Auslandskrankenversicherung war in der Wahrnehmung vieler Vermittler lange ein Nischengeschäft. Durch aktuelle Entwicklungen der Arbeitswelt und weltweit mobiler Lebensformen rückt das positiv belegte Thema Auslandsaufenthalt in den Beratungsalltag. Eine Zusammenarbeit mit der Care Concept AG eröffnet Maklern und Vermittlern interessante Geschäftsfelder mit vielfältigen Door-Openern und bietet Sicherheit bei der Absicherung von Menschen im Ausland.
Begriffe und Lebensmodelle wie Auslandssemester/-studium, Workation, digitale Nomaden, Sabbatical, Weltreise, Work & Travel und Au-pair machen die Runde und verlangen nach passender Absicherung. Gut, wenn Sie sich in diesen Fällen auf einen kompetenten Partner verlassen können, der Sie bei der Beratung unterstützt oder Ihnen diese sogar abnimmt.
Die Care Concept AG ist genau dieser Partner und seit nunmehr 25 Jahren auf die Absicherung von Deutschen im Ausland und Personen aus dem Ausland in Deutschland spezia-
lisiert. Doch welche komplexeren Anfragen kommen vor und wie können diese für Sie als Vermittler interessant sein? Wir haben Ihnen drei Beispiele zusammengefasst:
1. Bildungsaufenthalte
Auslandsaufenthalte nach dem Schulabschluss sind weiterhin sehr beliebt: Auslandssemester, als Au-pair, für Work & Travel oder ein freiwilliges soziales Jahr. Für diese Aufenthalte ist eine Krankenversicherung unbedingt nötig. Sie erhalten darüber Zugang zur jungen Generation der Kinder Ihrer Kundinnen und Kunden. Diese haben nach Abschluss ihrer Ausbildung einen hohen Bedarf an Beratung zu Versicherungs- und Finanzprodukten. Kurzum: Eine zukunftsträchtige Zielgruppe!
2. Berufliche Auslandsaufenthalte
Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt auf den Kopf gestellt. Ortsunabhängiges Arbeiten ist heute eher die Regel als die Ausnahme – und das nicht nur im Homeoffice, sondern immer öfter auch im Ausland, z. B. im Rahmen einer beruflichen Entsendung, eines Sabbaticals, einer Workation oder als digitale Nomaden. Auch hierbei unterstützen wir Sie sehr gerne in Ihrer Beratung und minimieren so Haftungsrisiken.
3. Arbeitskräfte aus dem Ausland
Der Fachkräftemangel verschont so gut wie keine Branche. Eine Lösung: Der Zuzug von Arbeitskräften aus dem Ausland, wie zum Beispiel Pflegekräften, Gastro- oder Saisonarbeitskräften. Sie als Makler können zum Beispiel mittelständische Unternehmen oder Vermittlungsagenturen ansprechen. Unsere Experten unterstützen Sie bei der Absicherung von ausländischen Personen in Deutschland gerne mit der nötigen Einreisepolice zur Erteilung des Visums und der anschließenden Versicherung in der GKV. Genauso wie die jungen Bildungsreisenden haben auch ausländische Arbeitskräfte einen hohen Bedarf an Beratung zu Versicherungs- und Finanzprodukten und sind somit eine interessante Zielgruppe.
Partner werden
In unserer Firmengeschichte haben uns bisher mehr als zwei Millionen Kundinnen und Kunden weltweit ihr Vertrauen geschenkt. Wir arbeiten aktuell mit allen bedeutenden Maklerpools in Deutschland zusammen und verfügen über ein Netzwerk von 4.400 aktiven Vertriebspartnern.
Warum sollten Sie Vertriebspartner 4.401 werden?
Spezialist seit 25 Jahren
Unser Fokus liegt schon immer auf dem Bereich Auslandskrankenversicherungen. Unsere hochspezialisierten Expertinnen und Experten sind direkt erreichbar und helfen Ihnen gerne, schnell und kompetent weiter. Dabei gibt es so gut wie kein Vorhaben Ihrer Kundinnen und Kunden im Ausland, für das wir keine Lösung finden. Als
Assekuradeur können wir flexibel und schnell auch auf individuelle Anfragen unserer Vertriebspartner reagieren.
Service für Vermittler
Für Vermittler bieten wir darüber hinaus ein OnlinePartnerportal, in dem Sie Ihren Bestand einsehen, Leistungen für Ihre Kundinnen und Kunden einreichen und Daten ändern können. Die Erstellung personalisierter Abschlusslinks für eine faire und zuverlässige Verprovisionierung machen Sie bei uns mit nur drei Klicks. Auch eine Anbindung über BiPRO ist natürlich möglich.
Digital, papierlos, schnell
Papieranträge suchen Sie bei uns vergeblich. Unser gesamtes Produktportfolio ist ausnahmslos online abschließbar mit Sofort-Policierung bei 80 % unserer meistverkauften Produkte. Im Fall der Fälle erreichen Ihre Kunden uns weltweit über eine 24/7-Notrufnummer und die Leistungsabrechnung erfolgt durchschnittlich in fünf Arbeitstagen.
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
Sprechen Sie uns an, entdecken Sie mit uns die vielfältige Welt der Auslandskrankenversicherung und erschließen neue Kundengruppen!
Welche Entwicklungen und Trends bestimmen die Kfz-Versicherung aktuell am meisten? Was gibt es Neues bei den Tarifen? Dazu hat finanzwelt vier Anbieter von Kfz-Versicherungen befragt. (mho)
Holger Iben, Leiter Maklervertrieb, Itzehoer Versicherungen: Aufgrund der massiv gestiegenen Schadenaufwände erhöhen viele Mitbewerber und auch wir die Kfz-Beiträge. Mit Hilfe dieser marktkonformen Beitragsanpassungen stellen wir für unsere Vertriebspartner sowie für unsere gemeinsamen Kunden sicher, dass diese sich weiterhin auf unsere gewohnt hohe Qualität im Schadenfall verlassen können. Darüber hinaus machen unsere ausgezeichneten Produkte wie unser hochwertiger Tarif Top Drive die Itzehoer zu einem sehr starken Partner auf Augenhöhe. Ein Highlight des neuen Tarifs stellt unsere unbegrenzte Neupreisentschädigung für Pkw dar: Pkw, die ab Erstzulassung ununterbrochen auf den Versicherungsnehmer bei der Itzehoer im Top Drive versichert sind, profitieren von diesem am Markt bislang einmaligen Leistungsbaustein. Wir bieten unseren Vertriebspartnern mit unseren Qualitäts-Tarifen ein Mehr an Service, Leistung und Qualität. Insbesondere unsere persönliche 1:1-Betreuung verdeutlicht, dass unser Slogan „Von Mensch zu Mensch“ fest in unserer DNA verankert und gelebte Praxis im Arbeitsalltag des gesamten Itzehoer Teams ist.
Marcel Neumann, Chief Sales & Product Officer und Mitglied der Geschäftsleitung von OCC Assekuradeur: Wir haben bei OCC bisher keine Beitragserhöhungen vorgenommen, weil wir mit unseren mehrfach prämierten Produkten und erstklassigen Services weiterhin als Marktführer ausgezeichnet im Wettbewerb bestehen. Trotzdem beobachten wir aber die Kostenentwicklung in den Kfz-Werkstätten genau, da sich diese direkt auf die Kosten der Schadenregulierung auswirken kann. Sollte sich daraus künftig Handlungsbedarf ergeben, werden wir kundenorientiert reagieren, um auch in Zukunft eine erstklassige Schadenregulierung sicherzustellen, ohne an der Qualität unserer Dienstleistungen zu sparen. Bei unserer neuen Tochtergesellschaft Campingfreunde GmbH arbeiten wir seit dem erfolgreichen Launch im letzten Jahr kontinuierlich an der Erweiterung unseres Angebots. In den nächsten Wochen werden wir daher unsere Zusammenarbeit mit Maklern und Vermittlern offiziell starten. Unsere Tarife haben wir von Anfang an so gestaltet, dass sie einerseits wettbewerbsfähig sind und gleichzeitig ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zu anderen Marktteilnehmern bieten. Da wir wie OCC als Community-Anbieter agieren, verstehen wir genau, was unsere Kunden von uns erwarten. Dies spiegelt sich nicht nur in unserer Marke wider, sondern auch in unseren Tarifen und Leistungsumfängen. Durch innovative Produkte wie unsere Schlechtwetter-Versicherung schaffen wir Alleinstellungsmerkmale und können unseren Kunden echten Mehrwert bieten.
Christian Hartrampf, Berater Produktentwicklung Kraftfahrt-Betrieb, R+V Allgemeine Versicherung AG und Kravag-Allgemeine Versicherungs-AG: Neue innovative Versicherungsprodukte der R+V/KRAVAG: Speziell für junge Leute bietet BleibMobil eine sinnvolle Ergänzung zur Teilkasko. Erleidet der Pkw einen Unfall-Totalschaden, werden für sechs Monate die Kosten eines Auto-Abos bis zu 500 Euro im Monat übernommen. Apropos: Wer ein Auto-Abo abschließt, hat in vielen Fällen im Kasko-Schadenfall einen hohen Selbstbehalt zu tragen. Zudem ruht oftmals der eigene Schadenfreiheitsrabatt (SFR). Hier stellt AboComplete die ideale Ergänzung des Versicherungsschutzes dar: Liegt der Kasko-Schaden über dem mit dem Auto-Abo-Anbieter vereinbarten Selbstbehalt, übernimmt AboComplete den Selbstbehalt bis maximal 1.000 Euro. Auch ein Abzug wegen grober Fahrlässigkeit kann durch AboComplete ausgeglichen werden. Darüber hinaus wird der SFR so fortgeführt, als würde er für das eigene Auto bestehen. Weitere innovative Versicherungslösungen sind für Motorradfahrer die Fahrerschutz-Versicherung und für Pkw der Werkstattservice Glas (Reparatur in einer Partnerwerkstatt ausschließlich bei Glasschäden) sowie für Kunden mit hohem Leistungsanspruch Kasko Spezial als ideale Ergänzung zur Vollkasko, um die Versicherungsleistungen nochmals erheblich zu erweitern.
Dr. Thomas Diekmann, Vorstand Privatkunden, VHV Allgemeine:
Das Kfz-Geschäft ist und bleibt für die VHV Allgemeine eine wichtige Säule im Maklermarkt. Als drittgrößter Kfz-Versicherer nach Beitragseinnahmen setzen wir auch weiterhin auf die ca. 14.000 Vertriebspartner, mit denen wir vertrauensvoll zusammenarbeiten. Denn Versicherungsprodukte sind Vertrauensprodukte und bedürfen einer persönlichen Beratung. Wir starten in das Jahreswechselgeschäft mit dem leistungsstarken Tarif VHV Klassik-Garant 2.0 und dem kostenlosen Telematik-Baustein sowie top Leistungen für Elektro- und Hybridfahrzeuge. Der digitale Telematik-Baustein bietet die Chance auf einen bis zu 30 % günstigeren Kfz-Versicherungsbeitrag. Für Makler ist Telematik ein Türöffner für ein Gespräch mit den Kunden, vor allem in Inflationszeiten und dadurch einhergehenden Kostensteigerungen. Als Kür bietet die VHV diverse Bausteine, die Fahrer nach ihrem individuellen Absicherungsbedarf zusätzlich wählen können. Der Schutzbrief wird neben den Kaskobausteinen und der Werkstattbindung am häufigsten nachgefragt. Ich blicke gespannt auf die diesjährige Kfz-Wechselsaison, die auch in diesem Jahr dynamisch werden wird. Unser Ziel sind begeisterte Kunden und Vertriebspartner. Deswegen bieten wir den Kfz- Kunden stets die besten Leistungen und den besten Service.
Ob Benzin im Blut oder Umwelt im Herzen: Die KRAVAG
Maklerbetreuer brennen für Mobilität
Mit mehr als 70-jähriger Erfahrung steht die KRAVAG Privat- und Firmenkunden als verlässlicher und finanzstarker Mobilitätspartner zur Verfügung. Im Zentrum stehen individuelle Lösungen und praktische Services rund um das Thema Mobilität sowie die Zusicherung einer schnellen Schadenabwicklung. Dabei sind Makler
eine feste Größe in der Vertriebsstrategie. Im Interview spricht Nelson Manuel Peixoto Ferreira, Key Account Manager bei der KRAVAG, über aktuelle Trends im Bereich der Kfz-Versicherung, Besonderheiten der Tarife und Zusatzbausteine sowie klare Mehrwerte für Makler.
[...] Vor allem die kundenorientiere Philosophie der KRAVAG ist mein Antrieb, mein Turbo und mein Gaspedal.
finanzwelt: Nelson, Du bist bereits seit achteinhalb Jahren Key Account Manager bei der KRAVAG. Warum brennst Du so für das Unternehmen?
Nelson Manuel Peixoto Ferreira» Die KRAVAG ist ein innovativer Traditionsversicherer mit knapp 75 Jahren Erfahrung im Bereich Mobilität und starker Maklerbetreuung. Als Key Account Manager unterstütze ich Versicherungsvermittler dabei, sich als Experten im vielfältigen Themenfeld Mobilität zu positionieren, das nach wie vor ein großes Potenzial für die Beratung bietet. Ich lebe die Marke, ich lebe Vertrieb, und all das motiviert mich, tagtäglich weiterzumachen. Die KRAVAG gibt mir das Gefühl, hundertprozentig hinter mir und meinen Vertriebspartnern zu stehen und dadurch kann ich etwas bewirken. Vor allem die kundenorientiere Philosophie der KRAVAG ist mein Antrieb, mein Turbo und mein Gaspedal.
finanzwelt: Viele Makler halten das Kfz-Geschäft generell für wenig aussichtsreich, da vieles über Vergleichsportale läuft. Wie ist Deine Erfahrung? Nelson» Sicherlich gibt es noch viele, die ihre Kfz-Versicherung über Vergleichsportale abschließen. Doch meiner Ansicht nach hat sich das mittlerweile gedreht und die Kunden suchen wieder zunehmend den persönlichen Rat von unabhängigen Versicherungsvermittlern. Schließlich erkennen immer mehr Kunden: Nur weil in einem Vergleichsportal etwas günstig erscheint, heißt es nicht, dass es auch wirklich günstig ist, geschweige denn ein gutes Preis-Leistungsverhältnis aufweist. Nehmen wir an, der Kunde schließt einen Kfz-Versicherungsvertrag mit Werkstattservice ab und hat ein Leasingfahrzeug – das kann teuer werden. Oder er hat bei einem Elektrofahrzeug nicht berücksichtigt, dass geliehene Akkus nicht mitversichert
sind. Fälle wie diese können den Kunden teuer zu stehen kommen, obwohl die Versicherungsprämie auf den ersten Blick günstig scheint. Deswegen sehen die meisten meiner Maklerkollegen den aktuellen Trend eher als Chance, um mehr Kunden zu gewinnen.
finanzwelt: Was sind die wichtigsten Themen, die Makler gerade im Bereich Kfz-Versicherung beschäftigen?
Nelson» Das große Thema im Bereich der Kfz-Versicherung sind ganz klar die Beitragserhöhungen, damit will ich auch gar nicht hinter dem Berg halten. Die Marktsituation zeigt eindeutig, dass diese in der Kfz-Versicherung erforderlich sind. Das hat verschiedene Gründe, resultiert jedoch vor allem aus gestiegenen Reparaturkosten, denn sowohl die Ersatzteile als auch die Arbeit in den Kfz-Werkstätten werden immer teurer. Daran müssen sich die Versicherungsunternehmen anpassen. Es ist nicht nur die Preiserhöhung, auch die SB Varianten sollten an den Markt angepasst werden. Als zusätzliche Lösung bieten wir z. B. jetzt die Variante SB 750 Euro im Kaskobereich an, damit unsere Makler weitere Optionen haben. Seit 2002 (Einführung des Euros) sind die Kunden an die SB Varianten 300 VK und 150 Euro TK gewöhnt, dieses könnte sich in Zukunft ändern. Die Maklerkollegen sind tagtäglich mit dieser Situation konfrontiert und in den Kundengesprächen stark gefordert. Hier kommt es auf eine transparente Kommunikation an, um die Kunden trotz erhöhter Prämien weiterhin richtig und gut abzusichern.
finanzwelt: Was zeichnet Eure Policen und Tarife aus?
Nelson» Von den zahlreichen Vorteilen der KRAVAG möchte ich gerne die Schadenfreiheitsklassen herausgreifen, denn hier haben wir für fast jeden Kunden die richtige Sondereinstufung im Programm. Zuallererst übernehmen wir bei unseren Neukunden die Sondereinstufungen vom Vorversicherer – auch Schadenfreiheitsklassen, die älter als sieben Jahre sind. Zudem erhalten die Kinder unserer Kunden unter gewissen Vorrausetzungen eine SF 5 und wir bieten jungen Fahrern bis 23 Jahren die Möglichkeit, sich als Zusatzfahrer für einen Pauschalbetrag von 318 Euro bei den Eltern mitzuversichern. Darüber hinaus haben Dienstwagenfahrer, die noch keinen eigenen SFR besitzen, die Option, sich den SFR anrechnen zu lassen. Wir haben noch viel mehr zu bieten, aber das würde hier den Rahmen sprengen.
Schließlich erkennen immer mehr Kunden: Nur weil in einem Vergleichsportal etwas günstig erscheint, heißt es nicht, dass es auch wirklich günstig ist, geschweige denn ein gutes Preis-Leistungsverhältnis aufweist.
finanzwelt: Mit welchen Zusatzbausteinen zur individuellen Absicherung lassen sich die Produkte ergänzen? Nelson» Wir haben eine riesige Palette an Zusatzbausteinen für unseren KRAVAG Tarif Exklusiv. Die Kasko-Extra beinhaltet beispielsweise Brems,- Betriebs,- und Bruchschäden und kann für Pkw, Camping-Kfz, Lieferwagen, Lkw, Sattelzugmaschinen, landwirtschaftliche Zugmaschinen, Anhänger/Auflieger, Kraftomnibusse, Arbeitsmaschinen, Wechselaufbauten/Container sowie diverse Sonderfahrzeuge (etwa Abschleppwagen, Mobilkrane) abgeschlossen werden.
Als zusätzliches Upgrade gibt es die Kasko Spezial als frei wählbaren Zusatzbaustein zur Vollkaskoversicherung, der für Pkw in der KRAVAG Allgemeinen (Exklusiv Tarif) ange -
KRAVAG-Podcast
Neue Podcast Reihe „KRAVAG – Kasko und Kaffee“
Ab Mitte Oktober wird Nelson Manuel Peixoto Ferreira, Key Account Manager bei der KRAVAG in einer eigenen Podcast-Reihe zu hören sein. In „KRAVAG – Kasko und Kaffee“ geht es um alles, was mit Mobilität und Autos zu tun hat. Der Podcast ist auf YouTube, Radio.de und Spotify verfügbar.
boten wird. Damit kann der Versicherungsschutz für Pkw erweitert werden.
Für den Fahrer selbst bieten wir als Zusatzbaustein unsere Fahrerschutzversicherung an, die für Pkw, Krafträder und Camping-Kfz Verträge abgeschlossen werden kann. Diese schafft Abhilfe bei selbst- oder mitverursachten Unfällen, bei denen der berechtigte Fahrer sonst nicht ausreichend gegen Personenschäden abgesichert ist. Das Fahreralter bei Krafträdern muss hier jedoch mindestens 23 Jahre betragen. Seit dem 01.07.2024 kann die KRAVAG-Fahrerschutz-Versicherung für Krafträder auch innerhalb der BranchenPolice abgeschlossen werden. Dies ist nur ein kleiner Blick in die Welt unserer zahlreichen Zusatzbausteine.
finanzwelt: Welche Pluspunkte hat die KRAVAG für Firmenkunden?
Nelson» Wir besitzen drei verschiedene Modelle für Fuhrparks unterschiedlicher Größe. Für klein- und mittelständische gewerbliche Fuhrparks ab drei bis neun motorisierten Fahrzeuge haben wir unsere BranchenPolice entwickelt. Hier liegen die Vorteile darin, dass der Makler eigenständig unterschiedliche Sondereinstufungen vergeben kann und es keine Einschränkung im Fahrerkreis gibt.
Für mittelständische, gewerbliche Fuhrparks ab zehn Fahrzeugen gibt es unsere FlottenPolice. Sie ist ideal für Unternehmen, die zwischen zehn und 30 Fahrzeugen besitzen. Die Ersteinstufung eines Fuhrparks erfolgt in Abstimmung mit dem Fachbereich auf Grundlage des bisherigen Schadenverlaufs des Kunden. Das bedeutet, es gibt einen Beitragssatz für alle Fahrzeuge.
Schließlich bieten wir für Kfz-Großkunden mit einer Fuhrparkgröße ab 30 Motorfahrzeugen eine Individualtarifierung an. Mit diesen drei Modellen hat der Makler die Möglichkeit, jedem Kunden das bestmögliche individuelle Angebot zu unterbreiten.
Als kostenlose Zusatzleistung stellen wir unseren Firmenkunden die KRAVAG Truck Parking App sowie die KRAVAG Truck Charging App zur Verfügung. Damit möchten wir etwas bewegen. Mit der Truck Parking App helfen wir Lkw-Fahrern, bequem per App einen Schlafplatz zu finden und sicher zu buchen. Die Truck Charging App unterstützt Fahrer von Elektro-Lkw dabei, Ladestationen zu finden und über die App zu buchen.
finanzwelt: Welche besonderen Vorteile bietet die KRAVAG für unabhängige Vermittler und Mehrfachagenten, vor allem auch im Bereich Mobilität? Nelson» Wir bieten den Maklern mit innovativen Produk -
Im Bereich Mobilität verfügen wir über ein sehr breites Produktportfolio: von Kfz-Versicherungen über Transportversicherungen und Flottenversicherungen bis hin zu weiteren Versicherungslösungen. Zudem haben wir bei der KRAVAG – als einem von nur wenigen Versicherern – eine Spezialeinheit von Experten, die sich ausschließlich um das Thema Kfz kümmert. Viel mehr geht nicht!
ten, zeitsparenden digitalen Services, Experten-Knowhow und persönlicher Betreuung einen umfangreichen Mehrwert. Im Bereich Mobilität verfügen wir über ein sehr breites Produktportfolio: von Kfz-Versicherungen über Transportversicherungen und Flottenversicherungen bis hin zu weiteren Versicherungslösungen. Zudem haben wir bei der KRAVAG – als einem von nur wenigen Versicherern – eine Spezialeinheit von Experten, die sich ausschließlich um das Thema Kfz kümmert. Viel mehr geht nicht!
finanzwelt: Wie sieht Deiner Meinung nach die Zukunft des Geschäfts mit Kfz-Versicherungen aus Maklersicht aus?
Nelson» Meiner Meinung nach kann man das nicht pauschalisieren, es wird mehrere Varianten geben. Die Frage ist auch, wie sich der Markt für E-Autos weiter entwickeln wird. Viele Hersteller schlagen hier unterschiedliche Wege ein. Doch die Zukunft wird auf jeden Fall weiterhin von fortschreitender Innovation, Digitalisierung und Personalisierung geprägt sein. Ich kann mir auch vorstellen, dass es weitere Produkte im Kfz-Bereich geben wird, auch außerhalb der klassischen Autoversicherung.
Das Wichtigste ist aber aus meiner Sicht, dass Beratung und Service künftig noch eine größere Rolle spielen werden. Gerade vor dem Hintergrund, dass den Kunden immer mehr Varianten und Optionen zur Verfügung stehen, ein Auto zu nutzen: Sei es autonomes Fahren, Carsharing, Auto-Abos oder Fahrzeuge mit verschiedenen Antriebsarten wie Verbrenner, Elektro oder Wasserstoff. Hier gibt es unterschiedliche Risikofaktoren, die sowohl für den Kunden als auch für den Versicherer eine wichtige Rolle spielen. Zur richtigen Absicherung in einer komplexen Welt kommt es mehr denn je auf eine kompetente und qualitativ hochwertige Beratung an.
finanzwelt: Demnächst hast Du eine eigene PodcastReihe geplant. Worum geht es? Wo wirst Du zu hören sein?
Nelson» Die Podcast-Reihe heißt „KRAVAG – Kasko und Kaffee“. Darin geht es um alles, was mit Mobilität und Autos zu tun hat. Ich kann nur sagen: Hört rein! Ich verspreche, es ist etwas Innovatives und lasst Euch einfach
überraschen. Der Podcast ist auf YouTube, Radio.de und Spotify verfügbar.
finanzwelt: Welche weiteren zentralen Punkte stehen dieses Jahr noch auf Deiner Agenda? Was ist abschließend Dein wichtigster Rat an die Makler?
Nelson» In diesem Jahr geht es hauptsächlich darum, gemeinsam mit unseren Maklern die schwierige Markt-Situation im Kfz-Bereich zu überstehen und das Beste aus der Situation zu machen. Ich kann den Maklern auch weiterhin nur raten, stets auf der Höhe der Zeit zu bleiben und auf die Digitalisierung zu setzen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der richtigen Mischung aus persönlichem Service und effizienter Technik. (mho)
Mehr Informationen rund um das Thema Mobilität finden Sie im Maklerportal unter: www.makler.ruv.de/mobilität
Die Preisspirale rotiert
Automobilisten durchleben unruhige Zeiten. Im Mittelpunkt von Klimaschutz und Politik erhalten Fahrzeughalter sehr widersprüchliche Signale. Die Fahrzeugbranche gilt als Umweltstörer Nummer eins sowie als Wohlstandsgarant für den Standort Deutschland. Elektrofahrzeuge sollen den Klimawandel ausbremsen und die Förderung für Neuanschaffungen wird ersatzlos gestrichen. Nach einer Hochpreisphase für Neufahrzeuge liefern sich die Elektrofahrzeughersteller kurze Zeit später heftige Preiskämpfe. Eine Fahrzeuganschaffung entwickelt sich zur kaum planbaren Investition. Anstehende Beitragserhöhungen zum Fahrzeugschutz sorgen für zusätzlichen Zündstoff.
Die Schadenversicherer rutschen in die tiefrote Ergebniszone. Zu den Treibern zählt die Fahrzeugversicherung mit hohen Aufwendungen für Schäden und Verwaltung, welche die Beitragseinnahmen und Kapitalanlageerlöse weit übersteigen. Mittlerweile gelangen die ersten Vermittlerkooperationen auf den Prüfstand und an der Beitragsschraube wird kräftig gedreht.
Mit Aussicht auf Turbulenzen
Vergleichsportale verzeichnen gegenüber dem Vorjahr im Schnitt 20 % Mehrbeiträge für den Fahrzeugschutz. Der GDV rechnet im laufenden Jahr als Gesamtverband mit moderateren Steigerungen für seine Versicherer unterhalb der 10 %-Grenze. Weit oben auf den Agenden der Versicherer stehen die Schadenverläufe. Der technische Fortschritt überdehnt die Reparaturbudgets. Die zunehmende Fahrzeugdigitalisierung hebt die Störungsanfälligkeit und Schadenkomplexität auf neue Level. Krieg und Krisen brachten zudem die Inflation und Materialengpässe zurück. Der Kostenanstieg für Fachkräfte und Material befeuert die Preisspirale. Damit die Reparaturaufwendungen nicht ausufern, setzen einige Versicherer auf einen Fahrzeugschutz mit Werkstattbindung. Im Schadenfall sind Vertragswerkstätten, die Versicherer mit niedrigen Preisen umwerben, vorrangig zu frequentieren. Der Margendruck der Werkstattpartner lässt reduzierte Servicequalität befürchten. Ähnliches war bereits bei Autovermietern im Ersatzfahrzeuggeschäft zu beobachten. Etliche Fahrzeugeigner vertrauen lieber auf ihre Markenwerkstatt, um später beim Fahrzeugverkauf besser dazustehen. Drehen die Versicherer noch die Provisionsschraube runter, büßen die betroffenen Vermittler trotz Mehrbeiträge Erlöse ein. Zu Beitragserhöhungen dürften die Privat- und Unternehmenskunden vermehrt im Maklerbüro rückfragen. Die Kürzungen wiegen dann doppelt so schwer. Solche Maßnahmen sind riskant: Zwar sinkt die Aufwandsseite für die Versicherer, die Vermittler reagieren jedoch mit Abwanderung und nehmen das lukrative Ausgleichsgeschäft gleich mit.
Augen auf beim Fahrzeugkauf
Das Fahrzeugmodell entscheidet über den Bei trag. Bei jungen Fahrern und sportlichen Len kern begehrte Fahrzeuge sind häufiger in Schäden verwickelt. Technisch ausgefeilte Personenkraftwagen tendieren zu teu ren Reparaturen. Der GDV verteilt die PKW-Risiken auf 16 Typklassen im Haftpflichtschutz, weitere 25 für Vollkaskodeckungen sowie 24 Klassen in der Teilkaskoabsicherung. Sportwagen, SUV und Oberklassefahrzeuge rangieren zumeist im teureren oberen Drittel der Typklassen. Mittelklassefahrzeuge und Kleinwagen bewegen sich mehr im unteren Verzeichnisbereich. Ausnahmen wie beliebte Modelle bei Fahranfängern bestätigen die Regel. Die Einstufung erfolgt nach bisherigen Schadenerfahrungen, was regelmäßig zu Typklassenveränderungen führt. Für eine individuellere Risikonote sorgen Rabatte für schaden freie Versicherungsjahre. Defensive Hal ter zahlen Bruchteile einer Fahranfänger prämie. Mit einer Schadenleistung erfolgt die Hochstufung im Beitragsrabattsystem. Al lerdings steigt mit höherer Typklasse oder Rabatt verlust die Bereitschaft zum Versichererwechsel. Bei Fahrzeuganschaffungen lohnt sich ein Blick auf Typklasse und Schadenfreiheit. Modellvarianten mit anderer Motor leistung können für Beitragsersparnisse sorgen. Höhere Selbstbehalte bringen weitere Beitragseuro und eher einen Rabatterhalt bei Kleinschäden. Maklerberatungen können hier gegenüber Apps und Vergleichern mit deutlich mehr Flexibilität punkten.
Tief ins Kleingedruckte schauen
Die Fahrzeugversicherer navigieren durch das Bermudadreieck Beitrag, Fortschritt und Schäden. Das Internet sorgt mit seinen Vergleichsportalen für Beitragstransparenz und setzt hohen Beitragswünschen klare Grenzen. Technischer Fortschritt nimmt keine Rücksicht und drückt auf die Schadenergebnisse. Hackerangriffe und andere Cyber-Gefahren schaffen ebenso für Autos neuartige Gefahren. Mit Produktgestaltungen suchen viele Versicherer deshalb neue Wege zu den schadenärmeren Risiken. Um sich die junge Kundschaft zu sichern, erhalten Fahranfänger beim Umsatteln vom Elternfahrzeug auf das Erstmobil bessere Preise als Beginner ohne Vorerfahrung. Erfahrene Lenker mit Schadenfreiheit locken Rabattretter, die schadenbedingte Hochstufungen bremsen. Die Vorteilsliste für Fahrer und Halter mit Aussicht auf Ertrag wird ständig länger. So genießen
die Bahncard-Nutzer, Beamten, Garageneigner oder Mietwagenfahrer beispielsweise Beitrags- oder Bedingungsvorzüge. Zuletzt eröffneten die Versicherer den Wettstreit um Elektromobilitätskunden. Eine Vergleichsroutine für die sich wandelnden Vertragskonditionen kann sich lohnen.
Speeddating mit Wechselkunden
Viele Vermittler bewerten die Fahrzeugversicherung als arbeitsintensiv und wenig lukrativ. IT-Entwicklungen erleichtern zwar das Büroleben, etliche Makler üben aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen jedoch Verzicht und überlassen Einzelverträge gerne Direktversicherern und Vergleichern. Für Kunden sind Fahrzeugversicherungen oftmals wichtiger: Der Haftpflichtschutz ist gesetzt und die Beitragshöhe empfindlich. Die kommenden Beitragssteigerungen schaffen auf der Kundenseite mehr Kontaktbereitschaft und es gibt genügend Anbieter, die mehr als nur eine Fahrzeugversicherung vom Kunden wollen. Gute Gründe und Gelegenheiten für Makler im Neu- und Bestandsgeschäft kräftig mitzumischen. (gg)
Wieso ist die Mobilität Ihrer Kunden so wichtig?
Mobilität ist ein zentraler Aspekt des Lebens und ermöglicht den Menschen Aktivität, Unabhängigkeit und Selbstständigkeit. Für Unternehmen bedeutet Mobilität vor allem Zugang zu Kunden und Geschäftspartnern. Die KRAVAG sichert den Mobilitätsbedarf von Privatpersonen und Firmen mit individuellen Lösungen, Services und Leistungen in einer großen Bandbreite ab und ist damit ein verlässlicher, sowie finanzstarker Mobilitäts-Partner.
Die Bedarfe Ihrer Kunden
● Individueller und richtiger Versicherungsschutz ● Services für einfache, sorgenfreie Mobilität
● Reibungslose Regulierung im Schadenfall
Unsere Angebote für Ihre Privatkunden in Sachen Mobilität Für die meisten Menschen ist Mobilität untrennbar mit Freiheit verbunden und dabei spielt das Auto eine entscheidende Rolle. Drei von vier Menschen halten es im privaten Alltag für unverzichtbar, wie eine Studie des Verbands der Automobilindustrie (VDA) zeigt. Bei Privatpersonen haben insbesondere Familien, Fahranfänger, junge Fahrer unter 30 Jahren oder Senioren einen erhöhten Versicherungsbedarf. Mögliche Ansprache-Anlässe bei Ihren Privatkunden können der Fahrzeugschutz, die Insassenabsicherung und der Drittschutz sein.
Unsere Produkte und Services sind darauf ausgerichtet, die Mobilität Ihrer Privatkunden in unterschiedlichen Situationen abzusichern – sei es bei Reisen, für Fahranfänger oder bei der Vermeidung von Totalschäden. Das kann von einem Rücktransport eines Fahrzeuges nach einem Unfall, der Option eines Zusatzfahrers beim Familienfahrzeug bis zu einer kostengünstigeren Alternative zur Vollkasko-Versicherung für junge Fahrer (unter 30 Jahren) gehen. Mobilität bedeutet für jeden Menschen etwas anderes. Deshalb gibt es bei KRAVAG auch keine Lösungen von der Stange. Für den „Individuellen und richtigen Versicherungsschutz“ können Sie Ihren Privatkunden unsere Kfz-Policen sowie Zusatzbausteine anbieten.
Privatkunden individuell absichern: Zusatzbausteine und mehr Die Zusatzbausteine beinhalten den Schutzbrief für die Erhaltung der Mobilität auch im Ausland, die Fahrerschutzversicherung für die Sicherung der Mobilität nach einem Unfall, BleibMobil für junge Kunden unter 30 Jahren zur Absicherung bei einem Totalschaden sowie Verkehrsrechtsschutz, die Differenzdeckung (GAP) und vieles mehr. Darüber hinaus können Sie mit dem neuen Online-Zulassungsservice der KRAVAG Ihren Kunden das Leben erleichtern. Denn damit ist die kontaktlose Pkw-Zulassung von zuhause aus möglich. Für die Zulassungsbescheinigung brauchen Sie lediglich die Fahrzeugpapiere, den Personalausweis und die elektronische Versicherungsbestätigung (eVB), die Ihr Kunde direkt nach Abschluss der Versicherung online erhält.
Potenzial bei Firmenkunden in Verkehr und Logistik Auch für Unternehmen bietet die KRAVAG eine umfassende Absicherung der Mobilität. Das Spektrum potenzieller Firmenkunden reicht von Handwerkern, Lagerhaltern über kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bis hin zu Logistikdienstleistern, Frachtführern und Spediteuren. Allein die Logistik ist die drittgrößte Branche Deutschlands, in der 2019 über drei Millionen Mitarbeiter einen Umsatz von rund 279 Mrd. Euro erzielten.
Insgesamt 70.500 Unternehmen im Bereich Güterverkehr und Logistik stellen ein großes Potenzial für Makler dar, um den Kundenstamm weiter auszubauen.
Mit der KRAVAG als Mobilitätspartner finden Vermittler stets die richtige Lösung für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Firmenkunden. Im Transportgewerbe etwa gehören die Sicherung der Liquidität, Service im Schadenfall sowie Qualität und Flexibilität in der Beratung zu den entscheidenden Faktoren. Es gibt verschiedene Gründe für eine Ansprache Ihrer Firmenkunden. Zum Beispiel stellen sich Fragen wie: Ist die transportierte Ware umfassend gegen Schäden versichert? Haben Ihre Fahrer immer Zugang zu sicheren Autobahnparkplätzen? Wie schnell ist eine Weiterbeförderung der Ware nach einem Unfall möglich?
Zusätzliche Services für eine sorgenfreie Mobilität Auch für Firmenkunden gibt es zahlreiche zusätzliche Services. So erleichtert zum Beispiel die KRAVAG Truck Parking App die lästige Parkplatzsuche, etwa für den mit Waren beladenen Lkw während der Auslieferung oder bei einem Zwischenstopp auf häufig überfüllten Autobahn-Rasthöfen. Über die App können sich Firmenkunden über freie Parkplätze in der Nähe informieren und diese buchen. Mit LKW b+a (Bergen + Abschleppen) bieten Sie Ihren Kunden einen Komplett-Service für die Fahrzeug- und Ladungsbergung nach Lkw- und Busunfällen an. Dieser Service steht Ihren Firmenkunden unter einer stets erreichbaren Bergungshotline ohne Mehrprämie zur KfzKasko- und Verkehrshaftungsversicherung zur Verfügung.
Zusätzliche Informationen gesucht?
Die KRAVAG steht Maklern, die sich als Experte bei Ihren Privat- und Firmenkunden im vielfältigen Themenfeld Mobilität positionieren möchten, als verlässlicher und erfahrener Partner zur Seite. KRAVAG unterstützt Sie hier mit umfassenden Informationen zur Themenansprache Mobilität, inklusive ToolKit sowie Kundenanschreiben und Verkaufsinformationen.
Weitere Informationen finden Sie im Maklerportal der R+V Versicherungsgruppe unter makler.ruv.de/mobilität. Sprechen Sie bei Fragen gern auch Ihre Maklerbetreuer direkt an.
Tarifniveau entwickelt sich kontinuierlich weiter
Tarifvergleiche in der Kraftfahrtversicherung können her-
tuelles Beispiel ist die Wildschadendeckung: Immer mehr
fahrzeugen deutlich langsamer voranschreitet als von der Politik erhofft, wird die Elektromobilität zukünftig eine wesentliche Säule unserer Mobilität sein. Entsprechend wird die Nachfrage nach Versicherungsschutz in diesem Bereich weiter steigen. Dies spiegelt sich unter anderem in der steigenden Zahl von Versicherern wider, die Leistungen für Elektrofahrzeuge explizit in ihre Bedingungen mit aufnehmen.
Besonderheiten bei Elektround Hybridfahrzeugen
Seit die ersten Tarifwerke für Elektroautos auf den Markt kamen hat sich inhaltlich einiges verändert. Mittlerweile ist es nahezu undenkbar, einen Tarif ohne Allgefahrendeckung für den Akkumulator (Akku) auf dem Markt zu finden. Doch auch wenn der Versicherer mit einer Allgefahrendeckung wirbt, lohnt sich ein genauerer Blick in die Bedingungen. deckung variiert teilweise noch immer recht deutlich, und die Erstattungsbeträge reichen mitunter nicht aus, um die cken. Ein weiteres wesentliches Tarifmerkmal nach einem sorgung und Verwertung des Akkus. Auch hier waren die baufähig oder fehlten ganz, wurden jedoch mittlerweile spürbar angehoben und sind inzwischen weit verbreitet.
hen werden. Dies bringt uns zu einem weiteren wichtigen Trend: der Nachhaltigkeit.
Nachhaltige Tarifmerkmale nehmen zu
Zunehmend Eingang in Tarife der Kraftfahrtversicherung finden nachhaltige Tarifmerkmale. Allerdings geht die Branche dabei aktuell noch sehr heterogen vor. Einige Angebote, wie etwa die Pflanzung von Bäumen für jeden Vertrag, können eher als „Schaufensterleistung“ betrachtet werden und leisten keinen substanziellen Beitrag zum Klimaschutz. Einige Marktteilnehmer zeigen hingegen, dass nachhaltige Ansätze wirkungsvoller umgesetzt werden können. Beispielsweise bieten sie bei Kauf eines Elektrofahrzeugs eine höhere Neupreis- oder Kaufpreisentschädigung an oder kooperieren mit Anbietern zur Erlangung von THG-Prämien (Treibhausgasminderungs-Quoten). Zukünftig könnte auch eine stärkere Spreizung bei der Kilometerstaffel sinnvoll sein, die jeden nicht gefahrenen Kilometer (noch) stärker belohnt als bisher.
Autonomes Fahren auf dem Vormarsch
infrastruktur aufgenommen, wie zum Beispiel die Wallbox, Noch vor zwei Jahren boten viele Tarife für Elektro- und
tinggetrieben, beruhten aber auch auf denerfahrungen mit Elektro- und
fahrzeugen und der Angleichung ihrer Schadenbilder an die von Verbrennerfahrzeugen haben batte erheblich reduziert oder zugehen, dass diese Nachlässe in naher Zukunft nicht mehr gewährt werden. Die Rabatte könnten nur noch gerechtfertigt werden, wenn sie als
Wann genau autonome Fahrzeuge das Fahren vollständig übernehmen werden und wie lange wir noch selbst am Steuer sitzen, ist derzeit schwer abzusehen. Fest steht jedoch, dass autonomes Fahren auf dem Vormarsch ist. Bereits heute befinden wir uns im Zeitalter des teilautonomen Fahrens, und Fahrerassistenzsystemen wie Spurhalteassistenten und Notbremsassistenten sind weit verbreitet. Einige Unternehmen bieten daher bereits Rabatte für Fahrzeuge mit fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen an, da diese die Unfallgefahr in bestimmten Situationen deutlich senken. Zukünftig könnten solche Systeme auch die traditionelle Haftpflichtversicherung erweitern, beispielsweise durch zusätzliche Cybersecurity-Deckung.
Die Kfz-Versicherung wird sich also auch zukünftig kontinuierlich weiterentwickeln müssen. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt jedoch, dass die Branche in der Lage ist, sich an neue Entwicklungen anzupassen und innovative Lösungen zu finden.
Dennis Wittkamp Fachkoordinator Schaden-/Unfallversicherung Assekurata Rating Agentur
Neue Tarife & Trends
Welche Entwicklungen und Trends bestimmen die Cyberversicherung aktuell am meisten? Was gibt es Neues bei den Tarifen? Dazu hat finanzwelt fünf Anbieter von Cyberversicherungen befragt. (mho)
Stephanie Loraff, Underwriting Manager Cyber, AXA XL: Cyberrisiken bleiben eine der größten Herausforderungen für Unternehmen, da die Angriffe immer raffinierter und organisierter durchgeführt werden. Während wir bei großen Unternehmen insgesamt eine verbesserte Cyberresilienz feststellen, hat sich der Fokus der Angriffe auf kleinere Firmen verlagert, die in der Regel über geringere Ressourcen für Cybersicherheit verfügen. Die Zahl der BEC-Vorfälle (Business E-Mail Compromise), die in der Regel eine Vorstufe zu einem Ransomware- oder Datenerpressungsangriff sind, stieg im Jahr 2023 um 67 %. Während wir Versicherer Künstliche Intelligenz bereits an vielen Stellen der Wertschöpfungskette für unsere Kunden einsetzen, nutzen Kriminelle generative KI zunehmend als Werkzeug, das etwa durch den Einsatz von Deep-Fake-Technologie neue Formen der Cyberkriminalität ermöglichen oder beschleunigen kann. Auch die Bedrohung von Lieferketten durch Cyberangriffe hat weiter zugenommen, da viele Unternehmen ihren Zulieferern zu selten Mindestanforderungen an die Cybersicherheit oder die Einhaltung von Standards wie ISO 2701 abverlangen. Die Umsetzung der überarbeiteten EU-Richtlinie zur Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS2) kann zur weiteren Stärkung der Cybersicherheit beitragen. Hierbei – wie auch bei der Bewältigung der sonstigen Herausforderungen im Zusammenhang mit Cyber – lohnt sich die enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Versicherern.
Julia Nebe, Branchenleiterin Cyber, Baloise Deutschland:
Zum 01.04.2024 haben wir unsere Cyber-Police nochmals deutlich verbessert. Ein wichtiger Trend ist die zunehmende Nutzung von Cloud-Diensten, weshalb wir nun auch Schäden durch den Ausfall unentgeltlich genutzter Clouds decken. Zudem bieten wir Versicherungsschutz für das Sachverständigenverfahren, um bei strittigen Schadenshöhen zusätzliche Sicherheit zu gewähren. Neu versichert sind jetzt ebenfalls Schäden im Bereich der digitalen Währung und Kosten für Kulanzgutscheine. Außerdem bieten wir Deckung für E-Discovery und den Consumer Redress Fund. Unternehmen, die Awareness-Maßnahmen über Perseus nutzen, erhalten einen Nachlass auf unsere Versicherungsprämie sowie Sonderkonditionen für das Perseus-Awareness-Angebot. Unsere Cyber-Police ist dank unseres überarbeiteten Antragsmodells für deutlich mehr Branchen und Berufsgruppen (darunter z. B. Ärzte, Steuerberater, produzierendes Gewerbe) verfügbar. Wir bieten außerdem ein signifikant verbessertes Preis-Leistungs-Verhältnis und eine einfache Antragsstellung mit wenigen Risikofragen. Für Unternehmen mit einem Umsatz über 10 Mio. Euro erstellen wir gerne individuelle Angebote mit maßgeschneiderten Lösungen.
Sören Brokamp, Leiter Produktmanagement & Underwriting Cyber, HDI Versicherung AG: Im Oktober 2024 aktualisieren wir bei HDI unsere Cyberversicherung, bleiben bei den Preisen aber stabil. Die Neugestaltung unserer Bedingungen (u. a. Anhebung von Sublimits, Wegfall von Ausschlüssen, ein überarbeiteter Kriegsausschluss) konzentriert sich vor allem auf die Anforderungen von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Der Fokus liegt dabei wie bisher auf dem Gesamtkonzept einer umfassenden Cybersicherheit, das weit über reine Versicherungsleistungen hinausgeht. HDI-Kunden profitieren dabei von der für sie kostenfreien Integration von Präventionsdienstleistungen von Perseus, Cysmo und S-Con. Außerdem ermöglicht das Konzept den Verzicht auf Risikofragen sofern der „Cyber Security“-Baustein gebucht und der „Security Baseline Check“ erfolgreich durchgeführt wurden. Diese Neuerung stärkt nicht nur die Cyberresilienz der Unternehmen, sondern reduziert auch das Haftungsrisiko von Versicherungsvermittlern. Unser aktives Portfoliomanagement (beispielsweise regelmäßige Scans im Bestand) ermöglicht uns außerdem, auf kurzfristige digitale Trends reagieren und flexible Sicherheitslösungen entwickeln zu können, die kontinuierlich auf die sich verändernden Sicherheitslandschaften angepasst werden.
Gisa Kimmerle, Head of Cyber, Hiscox Deutschland: Wir haben im Rahmen unseres Hiscox Cyber Readiness Reports vom Oktober 2023 festgestellt, dass die Zahl der Angriffe auf Unternehmen in Deutschland zweistellig gewachsen ist. Während im Vorjahr lediglich 46 % der befragten Unternehmen Cyberattacken erlitten, ist dieser Wert 2023 auf 58 % gestiegen. Dies bedeutet, dass erstmals mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen von Cyberangriffen betroffen ist. Bei Hiscox wurden bereits seit Ende 2022 umfangreiche Änderungen vorgenommen. Das Preisniveau sowie die Mindestanforderungen an die IT-Sicherheit beim Kunden wurden an die verschärfte Risikolage angepasst. Für Unternehmen mit einem Umsatz bis 2,5 Mio. Euro gibt es eine pauschale Cyber-Betriebsunterbrechungs-Absicherung mit einer vereinfachten Berechnungs- und Entschädigungssystematik. Kleine Unternehmen profitieren stark davon: Die sofortige Auszahlung der pauschalen Entschädigungsleistung im Schadenfall ermöglicht eine bessere Liquidität. Außerdem ist keine aufwändige Erbringung von detaillierten Nachweisen des Schadenfalls mehr nötig. Für diese innovative pauschale BU-Absicherung wurde unser Produkt letztes Jahr mit dem „Goldenen Bullen“ als „CyberversicherungsInnovation des Jahres“ ausgezeichnet.
Daniel Blazquez, Line Manager Cyber, Markel Insurance SE: Aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Cybermarkt haben wir unsere Zielgruppe erweitert und bieten nun verstärkt Exzedentenlösungen für Industriekunden an. Damit reagieren wir auf die wachsenden Bedürfnisse unserer Partner und Kunden, die verstärkt nach Kapazitäten für die Cyberversicherung suchen. Für unsere Zielgruppe im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) steht ein neuer Antrag für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 25 Mio. Euro zur Verfügung. Dieser neue Antrag erleichtert den Abschluss erheblich und sorgt dafür, dass Interessenten schnell und unkompliziert Versicherungsschutz erhalten. Besonders erfreulich für unsere Partner: Versicherungsmakler können den gesamten Prozess nun bequem über unsere Onlineplattform MarkelNow abwickeln. Dies spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern reduziert auch den Verwaltungsaufwand für alle Beteiligten. Trotz der aktuellen Marktentwicklungen und den Herausforderungen am Versicherungsmarkt ist es uns gelungen, die Prämien auf dem bisherigen Niveau zu halten. Dies bietet unseren Kunden Planungssicherheit und Stabilität, gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten.
Mehr Datensicherheit für Versicherer
Von Kontodaten bis hin zu Vermögenswerten: Versicherungen sammeln eine Vielzahl sensibler und personenbezogener Kundendaten. Das macht einen vollumfänglichen Datenschutz für sie unverzichtbar. Bei einem Datenleck zahlen Unternehmen nicht nur viel Geld für die Wiederherstellung der Daten, im schlimmsten Fall steht sogar ihre Existenz auf dem Spiel. Ein Reputationsschaden sowie der Vertrauensverlust von Kunden und Stakeholdern kann schnell den wirtschaftlichen Ruin bedeuten. Ein wichtiges Tool zur Erreichung eines möglichst hohen Sicherheitsniveaus sind virtuelle Datenräume.
Dank virtueller Datenräume hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen Diverse Datenschutzrichtlinien wie die DSGVO schreiben klare Regeln vor, wie sensible und personenbezogene Daten geschützt werden müssen. Die Nutzung eines virtuellen Datenraums hilft dabei sicherzustellen, dass Daten wirklich sicher abgelegt sind. Dabei handelt es sich um eine verschlüsselte digitale Lösung, die den Austausch, die Verwaltung und die Bearbeitung sensibler Unterlagen ermöglicht. Um höchste Sicherheitsstandards zu gewährleisten und den sicheren Datenaustausch zu garantieren, erfolgt die Sicherung der Informationen in einem virtuellen Datenraum durch Ende-zu-
Ende-Verschlüsselung. Dabei findet die Verschlüsselung der Daten auf dem Gerät des Absenders statt, während die Entschlüsselung erst auf dem Empfängergerät erfolgt. Durch die Anwendung des Zero-Knowledge-Prinzips wird zusätzlicher Schutz gewährt, da selbst der Anbieter der Plattform keinen Zugriff auf die Daten hat. Selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass ein Cyberangreifer die besonders gesicherten und zusätzlich verschlüsselten Daten stehlen könnte, so stünde der Dieb letztendlich nur mit Datensalat da, der unmöglich zu entschlüsseln ist. So schaffen es virtuelle Datenräume, die strengsten Datenschutzregulierungen einzuhalten, wie die DSGVO, DORA oder NIS2, bei denen die sichere Verschlüsselung den ausschlaggebenden Punkt für eine Erfüllung der Richtlinie darstellt.
Nahtlose Integration dank hilfreicher Tools und AddOns Aber nicht nur die Verschlüsselungsmethode führt zum Erfolg von virtuellen Datenräumen. Mithilfe von granular einstellbaren Zugriffsrechten kann beispielsweise sichergestellt werden, dass sensible Daten wirklich nur den Personen zugänglich sind, die den Zugriff darauf benötigen und somit nicht in die falschen Hände geraten. Unternehmen können zwar über die Einführung einer sicheren Plattform entscheiden. Ob diese auch wirklich wie gedacht genutzt wird, hängt letztendlich am
Anwender. Darum ist die Nutzerfreundlichkeit der Schlüssel für eine erfolgreiche Implementierung im Unternehmen. Eine Anwendung, die nur schwer zu verstehen und kompliziert in andere gängige Programme integrierbar ist, wird von Anwendern schnell ersetzt, wodurch innerhalb des Unternehmens eine Schatten-IT neben den „offiziellen“ Applikationen entsteht. Ein neben der Sicherheit auch auf intuitive Bedienung hin entwickeltes Programm wie z. B. Tresorit bietet Integrationsmöglichkeiten in gängige Anwendungen wie Microsoft Outlook und Teams. Das ermöglicht die nahtlose und sichere Zusammenarbeit über Standorte und Abteilungen hinweg. Durch weitere integrierte Funktionen wie digitale Signaturen werden viele Prozesse zusätzlich erleichtert. Das vereinfacht die digitale Zusammenarbeit und steigert die Produktivität im Unternehmen deutlich.
Datensicherheit von Anfang an mitdenken Gerade für Versicherungen, die mit besonders vertraulichen Daten arbeiten, stellt der vollumfängliche Schutz dieser Informationen eine zentrale Aufgabe dar. Um dabei keine Kompromisse einzugehen, sollten Unternehmen Plattformen für Zusammenarbeit nutzen, die keine Sicherheitslücken zulassen. Mit virtuellen Datenräumen kann genau dieser Sicherheitsstandard erreicht werden, denn ihre Maßnahmen wirken wie ein Sicherheitsnetz, das im Fall eines Cyberangriffs vor den schlimmsten Folgen schützt. Hohe Verschlüsselungs-
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BERUFSUNFÄHIGKEITSSCHUTZ
Beruhigend: BU-Schutz auch bei psychischen Vorerkrankungen!
Dank unserer neuen Psyche-Klausel in vielen Fällen möglich.
standards, granular einstellbare Zugriffsrechte und die Nutzung sicherer Server sorgt dafür, dass Datenlecks aktiv vorgebeugt werden und damit auch das Risiko eines Betriebsschaden minimiert wird.
Auch wenn virtuelle Datenräume wie die von Tresorit kein Allheilmittel für alle Sorgen rund um die IT-Sicherheit darstellen, so können sie doch eine große Hilfe dabei sein, vollumfänglichen Datenschutz zu gewährleisten. Schließlich lässt sich mit ihnen verhindern, dass sensible Versicherungsunterlagen in falsche Hände geraten. Das steigert außerdem zugleich das Vertrauen von Kunden und Stakeholdern und lässt sich für die Reputationssteigerung auf verschiedenen Ebenen nutzen. Schließlich sehen aktuelle wie auch zukünftige Kunden, dass die Sicherheit ihrer Daten mit dem nötigen Ernst behandelt wird.
Peter Stössel CRO Tresorit GmbH
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Aktuelle Trends
Die digitale Welt und ihre Technologien entwickeln sich ständig weiter und damit auch die daraus resultierenden Risiken. Die Bedrohungslage bleibt auch in diesem Jahr weiterhin angespannt und der Markt ist nach wie vor von einer hohen Dynamik geprägt. Zwar stiegen die Prämieneinnahmen in der Sparte Cyber im Vergleich zum Vorjahr um etwa ein Viertel auf 309 Mio. Euro, doch auch die Schäden entwickelten sich laut dem Gesamtverband der Versicherer auf einem hohen Niveau und zehren die Prämieneinnahmen beinahe auf.
Vor allem gut organisierte Wirtschaftskriminelle sowie politisch motivierte oder staatlich unterstützte Cyberangriffe und daraus resultierende Schäden nehmen weiter zu, so die BaFin in ihrer Ausgabe der Risiken im Fokus 2024. Der Cyberversicherungsmarkt verfolgt all jene Veränderungen genauestens. Anbieter nehmen ihre Erkenntnisse der letzten Jahre und aktuelle Entwicklungen zum Anlass, ihren Risikoappetit und ihre Produktkonzepte zu evaluieren.
Der Markt bleibt dynamisch
Auch in diesem Jahr bleibt der Markt in Bewegung. Versicherer lernen auch weiterhin aus ihren Schadenerfahrungen und lassen ihre Analysen und Erkenntnisse in ihren Risikoappetit sowie die Risikobewertung einfließen. Etwa 85 % der Anbieter haben allein in diesem Jahr auf dem CyberDirekt Marktvergleich ihre Produktkonzepte aktualisiert: Während sich einige Versicherer aus dem Markt verstärkt bis ganz zurückziehen oder eine strengere Zeichnungspolitik fahren, gibt es genauso sehr Akteure, die sich über günstigere Preise und teils durch neues Wording mit besseren Bedingungen am Markt positionieren. Darüber hinaus sind auch neue Versicherer, die mit ihren jungen Produktkonzepten ordentlich frischen Wind in den deutschen Markt bringen, zu beobachten. Die neuen Kapazitäten steigern den Wettbewerb und das breite Angebotsspektrum weicht den Markt weiterhin zugunsten von KMU auf.
Schwachstellenscans etablieren sich als neues Instrument der Risikoprüfung Schwachstellenscans nehmen immer mehr an Bedeutung zu und unterstützen Versicherer bei der Risikobeurteilung. Ein Nebeneffekt der Scans ist, dass Unternehmen weniger zusätzliche Risikofragen beantworten müssen. Einige Anbieter stellen die Ergebnisse der Scans auch zur Verfügung, was Unternehmen die Möglichkeit bietet, ihre Schwachstellen einzusehen und zu beheben. Vor allem neue Marktteilnehmer wie Baobab, Coalition, Corvus und Stoik nutzen Scan-Technologien vermehrt und tragen dazu bei, dass sich Scans, neben bereits bekannten Risikoaudits und Fragebögen, als weiteres optionales Instrument der Risikoprüfung etablieren.
Fokusgröße KMU und zunehmende Lieferkettenschäden
Während größere Unternehmen in ihre Cybersicherheit investieren, haben Kriminelle kleinere und mittlere Unternehmen ins Visier genommen. Ursachen hierfür sind laut dem Allianz Risk Barometer 2024 vor allem fehlendes internes Fachwissen und finanzielle Ressourcen sowie die zunehmende Auslagerung von IT-Dienstleistungen seitens KMU. Die Abhängigkeit durch die Integration von externen IT-Dienstleistern in die eigene digitale Lieferkette erhöht das bereits steigende Risiko für Lieferkettenschäden und folgend das Betriebsunterbrechungsrisiko, wie man erst am Crowdstrike Vorfall im Juli eindrucksvoll sehen konnte.
Künstliche Intelligenz – Fluch und Segen zugleich
Die Verbreitung generativer Künstlicher Intelligenz (KI) bringt viele neue Möglichkeiten mit sich. Aus der Perspektive der IT-Sicherheit verschärfen sich jedoch bereits bekannte Bedrohungslagen und Risiken: Manipulierte Videos, Bilder und Stimmen – sogenannte Deepfakes – sind durch die fortlaufende Qualitätssteigerung der KI immer authentischer und schwerer aufzudecken. Zu beobachten ist eine stetig detaillierter werdende Arbeitsteilung unter den Cy-
berkriminellen, welche Cybercrime-as-a-Service (CcaaS) als professionelle Dienstleistung vertreiben. Es ist zu erwarten, dass böswillige Akteure in Zukunft vermehrt KI nutzen werden, was noch robustere Sicherheitsmaßnahmen erfordern wird.
Ausblick
Es zeichnet sich ab, dass die diesjährigen Trends der Cyberversicherungsbranche weiterhin nicht kurzfristiger Natur sind und uns auch im kommenden Jahr intensiver beschäftigen werden. Der Cyberversicherungsmarkt wächst so wie die Bedrohungslage immer weiter. Obwohl sich immer mehr Unternehmen für einen Cyberversicherungsschutz entscheiden, gibt es immer noch einen erheblichen Anteil, der sich der Gefährdung nicht genau bewusst ist. An diesem Punkt sind die Akteure des Marktes gefragt, den Unternehmen das Produkt Cyberversicherung besser näher zu bringen und die Vorteile einer Absicherung herauszustellen. Darüber hinaus sollten mehr Anreize für Unternehmen geschaffen werden, in die Verbesserung ihrer IT-Sicherheit zu investieren. Besonders für KMU, die mangels Ressourcen oft keine hohe IT-Resilienz vorweisen, könnten Anbieter die Erfüllung von Anforderungen durch beispielsweise Prämien- oder Selbstbehaltsrabatten incentivieren. Eine weitere Entwicklung in diesem Sinne ist die Intensivierung der Kollaboration von Versicherern mit Technologieunternehmen, mit dem Ziel, das Produkt Cyberversicherung immer weiter mit Sicherheitslösungen zu verschmelzen. Eine gute Absicherung gegen Cyberrisiken ist auch weiterhin an präventive Maßnahmen und Investitionen in die IT-Sicherheit gebunden.
Zentrale Microsoft-Anwendungen fallen weltweit aus. Das ist keine Fiktion mehr. Denn jüngst legte eine Systemstörung Banken, Flughäfen und auch Kliniken lahm. Einzelhändler und Medienunternehmen schlossen ihre Pforten. Stundenlang stockten Versorgungs- und Wirtschaftszweige über Landesgrenzen hinweg. Wenn auch unbeabsichtigt ausgelöst, ging der Warnschuss voll in den Bug.
Ab jetzt ist der gefürchtete globale Systemausfall eine der Kernherausforderungen für Risikoexperten in Maklerbüros und bei deren Unternehmenskunden. Der passende Versicherungsschutz für strukturelle Cyber-Schäden wird hingegen rar. Versicherer meiden gravierende Infrastruktur- und Systemschäden möglichst. Ohne Bedingungsausschlüsse könnten solche Großereignisse in den Schadenbilanzen kumulieren und einige Versicherer unter Umständen existenziell bedrohen. Das hilft den Unternehmen in konkreter Gefährdungslage allerdings kaum weiter und erhöht den Druck auf die dortigen Risikomanager.
Mehr als ein Totalausfall
Die Überlebenszeit nach betrieblichen Totalausfällen ist kurz. Je nach Wirtschaftszweig können Unternehmen binnen Monaten, Wochen oder auch nur Tagen in eine Insolvenz rutschen. Tiefgehende IT-Ausfälle wirken ähnlich zerstörerisch wie Großbrände oder Überschwemmungen. Trends, wie beispielsweise die Anwendungsauslagerung via Web in die
Cloud oder eine digital gestützte Elektromobilität, sorgen für Fragilität im IT-Sicherheitsgerüst. Ein Updatefehler im Sicherheitstool brachte Microsoft-Anwender weltweit in die Bredouille und die Systeme zum Stoppen. Ohne wirksame Notfallpläne und geeignete Ausweichsysteme stehen die IT-Räder im Betrieb oder auf Reisen still. Rund zwei von drei Betriebssystemen arbeiten mit Windows von Microsoft. Weit dahinter rangieren Apple und Linux. Besonders in der Versicherungsbranche richten sich die meisten IT-Lösungen auf Microsoft-Anwendungen aus. Ein erneuter langfristiger Softwareausfall könnte sowohl Vermittler und Versicherer als auch die Unternehmenskundschaft in ein wirtschaftliches Abseits katapultieren.
Volldampf für Risikomanager
Die Sicherheit und Stabilität von Betriebssystemen und Cloudlösungen stehen unter kritischem Blick. Bereits im Herbst letzten Jahres zeigte sich das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, kurz BSI, um die Microsoftkundschaft besorgt. Sensible Cloudkundendaten könnten einen Weg von Servern in unbefugte Hände finden und Hacker überdies auf Master-Keys der Microsoft-Cloud zugreifen. Eine Beurteilung von Ermittlern in den USA fiel derart vernichtend aus, dass sich Microsoft im Fokus des BSI wiederfand. Trotz Anordnung blieb das BSI monatelang ohne aufklärende Antwort. Dann verzeichnete Microsoft unmittelbar nach dem updatebedingten, globalen Systemausfall einen DDoS-Angriff.
Die Gegenmaßnahmen zum Überlastungsangriff sorgten für stundenlange Störungen. Sofern es Nutzungsvereinbarungen zulassen, sind bei derartigen Ausfällen durchaus Regresse denkbar. Juristen zufolge sind solche Durchsetzungen jedoch langatmig und im Ausgang ungewiss. Zwischen Schaden und Verlustausgleich liegen oftmals Jahre, hohe Kosten und mehrere Gerichtsinstanzen. Das wird für kleine und mittelständische Unternehmen zum hoffnungslosen Unterfangen. Unternehmenslenker und Risikomanager müssen also in ihren Bedrohungsanalysen mit langfristigen Systemausfällen rechnen und dürfen nicht zwangsläufig auf einen vollumfänglichen Versicherer- oder Verursacherersatz zählen. Umso wichtiger sind wirksame Notfall- und Maßnahmenpläne sowie Versicherungsmakler, die umfassende Deckungskonzepte bei den Ausfall- und Cyber-Versicherern aufspüren.
Weitreichende Konsequenzen
Anlässlich der weltweiten Systemausfälle machte der GDV in puncto Absicherung wenig Hoffnung. Zumindest in den Musterbedingungen, welche der Gesamtverband der Versicherer veröffentlicht, besteht kein Versicherungsschutz für solche Ausfallschäden. So mancher Makler und Unternehmenskunde fühlt sich an Corona-Zeiten erinnert. Trotz eines Vertrags zur Betriebsschließungsversicherung versagte das Kleingedruckte den Ausfallschutz nach der behördlich angeordneten Betriebsschließung. Aufmerksame Makler warteten bei Gastrobetrieben und Veranstaltern mit besseren Bedingun-
gen auf und schafften ihre Kundschaft auf die sichere Ersatzseite. Andere mussten ihren Vermögensschadenversicherer über die drohenden Ersatzansprüche wegen Beratungsversäumnis informieren. Die Geschichte scheint sich zu wiederholen. Während sich Versicherer aus riskanteren Cyber-Geschäften zurückziehen, bieten etliche Cyber-Risikoträger zumindest partielle Absicherungen nach Cloud- und anderen externen Systemausfällen.
Mehr Schutz zur Sicherheit
Der globale Systemausfall war ein Weckruf. Jedes Unternehmen sollte das hauseigene Risikomanagement im Hinblick auf Rück- und Wechselwirkungen durch externe Systemausfälle prüfen. Von der Arztpraxis bis zum Zementproduzenten geht nichts mehr ohne IT & Co. Es fehlt nicht an gesetzlichen Vorgaben zur Dokumentation der Prozessgefahren und Verarbeitungsrisiken. Im Schadenfall bedrängen Datenschützer, Polizei, Staatsanwaltschaft sowie andere Ermittler mit Staatsauftrag die Unternehmensverantwortlichen zusätzlich mit Bußgeld- und Strafverfahren. Versicherungsmakler sind dabei entweder Teil des Risikoproblems, wenn eigentlich verfügbarer Versicherungsschutz nicht bereitsteht, oder eben ein fester Bestandteil der Risikomanagementlösungen. Unterm Strich sorgen die Cloudausfälle und Hackerangriffe für zunehmend schärfere Bedrohungslagen, aber ebenso für frischen Wind in der Versicherungsberatung im Neugeschäft und bei den Bestandskunden. (gg)
Kriege, Krisen und schwache Konjunktur: Obwohl das politische und wirtschaftliche Umfeld im Jahr 2024 bisher alles andere als rosig ist, bieten sich Versicherungs-Vermittlern vielversprechende Chancen für Neugeschäft und Anknüpfungspunkte für Kundengespräche. Schließlich suchen viele Menschen gerade in Zeiten zunehmender Unsicherheit verstärkt Beratung, vor allem bei der Altersvorsorge. Fondsgebundene Policen sind besonders gefragt. Auch Cyberversicherungen gewinnen durch die Digitalisierung und zunehmende Angriffe an Bedeutung. Selbst die Kfz-Versicherung wird wieder attraktiver, da Kunden angesichts steigender Prämien verstärkt auf Makler setzen. Wir hoffen, dass unser finanzwelt Special Versicherungen den Fokus auf die neuesten Entwicklungen in den Bereichen Kfz-, Cyberversicherungen und Altersvorsorge lenken, dass wir neue neue Tarife und Produkte vorstellen und die entsprechenden Potenziale für Makler aufzeigen konnten.
Wir danken an dieser Stelle unseren Partnern, die an der Entstehung dieses Heftes mitgewirkt haben:
CHEFREDAKTEUR
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