HanseMerkur-Vorstand Eric Bussert (re.) und Organisationsdirektor Paulo Patricio im Gespräch zur Geschäftsentwicklung und Vertriebsstrategie
R+V-GESUNDHEITSKONZEPT AGIL
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Liebe Leserinnen und Leser,
kalte Nächte, durchwachsene Tage – Mitte September zeigt sich, dass der Herbst zunehmend Einzug in den Alltag hält. Zwar dürfen wir sicherlich noch einige Sonnenstunden oder gar spätsommerliche Tage erwarten, doch ein Zurückdrehen des Kalenders ist nicht möglich. Kein Grund zu verzagen, denn für viele unter uns ist der Herbst schlichtweg die schönste Jahreszeit. Die Blätter fallen, die Natur bereitet sich auf die kälteren Monate vor. Was bewegt die Gemüter im Herbst 2024? Geht es Ihnen auch so, dass die meisten Meldungen in den Gazetten einen negativen Grundtenor haben? „Deutschland fliegt aus den Top 20 der reichsten Länder der Welt“, titelte das manager-magazin. Es ist richtig und wichtig, über die volkswirtschaftliche Lage unseres Landes zu sprechen. Klartext, ohne Umschweife. „Wir“ haben uns zu lange auf früheren Erfolgen ausgeruht, Vorsprünge verspielt und müssen nun das Feld von den hinteren Plätzen aus aufrollen. Durchaus machbar. Kreativität, spannende Neugründungen und der Glaube an sich selbst sind nicht gänzlich verflogen. Aber wir müssen uns alle auf die Hinterbeine stellen, um wieder im Konzert der Großen mitzuspielen.
Tschüss, Herbstblues! Eine willkommene Abwechslung zum bevorstehenden nasskalten Schmuddelwetter bieten wir Ihnen mit unserer druckfrischen neuen Ausgabe. Wie gewohnt liefert die Redaktion eine Vielzahl an interessanten Stories und Interviews mit erkennbarem Mehrwert für Sie und Ihre Kunden. Denn wir haben das Ohr am Markt. So ist die Zeit im 3. Quartal immer eine, in der viele neue Tarife der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Es lohnt sich ein Blick in die entsprechenden Beiträge. Auf zwei Interviews möchte ich Ihr besonderes Augenmerk lenken. „Die
PKV ist für mich ein Herzensthema“, sagt Stefan Huhn, Vorstand der R+V Krankenversicherung AG, im Gespräch. Die eigene Gesundheit ist das wertvollste Gut und daher macht es Sinn, sich gut und rechtzeitig abzusichern. Erfahren Sie die Gründe, weshalb immer mehr Menschen eine private Krankenversicherung in Betracht ziehen. Daneben verweise ich gerne auf eine neue Folge unserer „Homestory-Reihe“. Bei hochsommerlichen Temperaturen standen die Macher der ÖKOWORLD AG Rede und Antwort. Sie bekommen ein Gespür dafür, wie die Leistungsträger ticken und wie sie beispielsweise ihre Freizeit verbringen, um etwas abschalten zu können.
Auch das Megathema Künstliche Intelligenz (KI) wird in der vorliegenden Ausgabe aufgegriffen. KI war lange ein Nischen-Forschungsfach. Nun strömen Unmengen Geld in das Feld. Ist die Technologie bereits ausgereift? Gibt es Grenzen? Auf welche Szenarien sollten bzw. müssen wir uns einstellen? Eines ist klar: Auch wenn manche Lobeshymnen verfrüht sind und manche Skepsis gegenüber der Technologie wächst, so können wir diese Entwicklung nicht aufhalten. Statista geht in seinem Dossier „AI Trends & Predictions Roadmap to 2025“ davon aus, dass der KI-Markt von 244 Mrd. US-Dollar im Jahr 2025 auf 827 Mrd. US-Dollar im Jahr 2030 ansteigen wird. Exponentielle Wachstumsraten. Übrigens: Beim Wettlauf um die Entwicklung praktischer Anwendungen von KI hinken wir hierzulande den USA und China hinterher.
Das finanzwelt-Team wünscht Ihnen einen goldenen Herbst!
Alexander Heftrich
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Strategisches
Servicevereinbarungen - Wie Vermittler Kunden binden und Mehrwerte schaffen können
Stiftung als Steuergestaltungsmodell –Gutes tun – für sich und andere?
06 Bildung trifft Praxis – Das ZVB Marburg als Erlebniswelt für junge Finanzinteressierte
12 Strategisches Marketinginstrument – ServicevereinbarungenWie Vermittler Kunden binden und Mehrwerte schaffen können
16 Empfehlungsmarketing – Strategien für Finanzdienstleister zur Steigerung der Neukundengewinnung im Jahr 2024 und darüber hinaus
18 „Die Freiheit, sein Geschäft nach eigenen Vorstellungen zu gestalten“ – Interview mit Nicolas Ausing und Matthias Lang, Geschäftsführer der neo makler GmbH
20 Altersrente – „Inflation frisst Rente“ – Inflationsschübe schmälern die Altersvorsorge
22 Statistik – Sieben auf einen Streich: Zahlen, Daten, Fakten –und was sie für die Beraterbranche bedeuten
24 Stiftung als Steuergestaltungsmodell – Gutes tun – für sich und andere?
26 „Anteilsrücknahme – Risiken offener Immobilienfonds
BRANCHENNEWS
30 Personality & Events
TITELSTORY
38 „Der persönliche Kontakt mit unseren Vertriebspartnern ist am wichtigsten“ – Interview mit Eric Bussert, Vorstand Vertrieb und Marketing, und Paulo Patricio, verantwortlich für die Organisationen Makler und Mehrfachagenten sowie Leben bei der HanseMerkur
VERSICHERUNGEN
44 „Die PKV ist für mich ein Herzensthema“ – Interview mit Stefan Huhn, Vorstand der R+V Krankenversicherung AG
46 Gesetzliche Rentenversicherung – Mind the Gap!
50 Studie – Plattformen und KI als Gamechanger?
54 Ein Geschäftsmodell mit vielen Gewinnern – Interview mit Laura Wulff, Co-Geschäftsführerin und Chief Growth Officer beim InsurTech Dentolo Deutschland GmbH
SACHWERTE & IMMOBILIEN
56 Wohnimmobilien – Endlich Land in Sicht?
58 Bewegte Zeiten in der Baufinanzierung – Interview mit Thomas Hein, Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung bei der ING Bank
60 US-Immobilienmarkt – Daten & Fakten
62 ELTIF 2.0 – Auf ein Neues
64 Mit NEON EQUITY zur Verbesserung von Umwelt und Gesellschaft beitragen – Interview mit Ole Nixdorff, CEO der NEON EQUITY AG
66 Insolvenzen – Die Folgen der Signa-Pleite
68 ESG – Mit Impact Investments den Unterschied machen
70 Logistikimmobilien – Trotz Bremsspuren leichte Beschleunigung
72 Haltung und Rückgrat sind in der Geschäftswelt essenziell – Homestory: Zu Gast beim Hildener Nachhaltigkeitspionier ÖKOWORLD AG
78 Energiewende – Notwendige Herkulesaufgabe
80 „Es bedarf der Ethik in der Wirtschaft und des menschlichen Handelns“ – Interview mit Roman Limacher, CEO/Partner, Oliver Fischer, Präsident des Verwaltungsrats/Partner und Gunter Schäfer, Chief Sales/Communications Deutschland, bei Arete Ethik Invest AG
83 Ökosysteme – „Visa im Blut – Willkommen im Zeitalter des Mikroplastik!“
86 Kapitalerhalt – Konservativ zu mehr Vermögen
88 Sind die goldenen Tage nun gezählt? – Expertengespräch mit Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt, Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH, Matthias Mohr, Managing Director Financial Intermediaries Germany & Austria, Capital Group, und Dan Sauer, Zentraleuropa-Vertriebschef, Nordea Asset Management
91 Kommentar – Stay cool (for now)!
92 Scope-Analyse – Fondsbranche setzt auf KI – auch im Namen
94 „Massiv unterinvestiert“ – Interview mit Alexander Lippert, Portfolio Manager bei der GS&P Kapitalanlagegesellschaft S.A.
96 USA – Das Zugpferd der Weltwirtschaft
14 HR-Benefit Digital unterstützt Makler bei der bAV- und bKV-Akquise
48 R+V – Starker GesundheitsPartner für Kunden und Makler
RUBRIKEN
03 Editorial
28 Kolumne
98 Vorschau/Impressum
70 Logistikimmobilien – Trotz Bremsspuren leichte Beschleunigung
86 Kapitalerhalt – Konservativ zu mehr Vermögen
50 Studie – Plattformen und KI als Gamechanger? 96 USA – Das Zugpferd der Weltwirtschaft
Im Herzen von Mittelhessen liegt die landgräfliche Kreisstadt Marburg. Und am schönen Ufer der Lahn wurde 2011 das Zentrum für Vermögensberatung (ZVB) eröffnet, ein wichtiger Veranstaltungsort für Tagungen und Events und Treffpunkt für Vermögensberaterinnen und Vermögensberater. Ein weiteres Highlight: Das beliebte Kongresszentrum ist auch ein Ort der Information für Berufsinteressierte und Schüler. finanzwelt war bei einem der beliebten „Schülerfinanztage“ dabei.
Im November wird das Marburger Zentrum für Vermögensberatung 13 Jahre alt. Mit fast 750.000 Besuchern ist es eines der erfolgreichsten Kongresszentren für die Finanzbranche. Unter anderen mit dem Ziel, seine Heimatstadt zu stärken, wählte der 2014 verstorbene Gründer der Deutschen Vermögensberatung (DVAG), Prof. Dr. Reinfried Pohl, gemeinsam mit seinen Söhnen Andreas
und Reinfried Pohl jr. bewusst Marburg als Standort. Unter seiner Ägide wurden in die zweijährigen Bauarbeiten mehr als 50 Mio. Euro gesteckt. Ganz nach dem Motto „Wo andere nur reden, handeln wir“.
Der Startschuss für das ausschließlich durch die DVAG privat finanzierte Projekt erfolgte im Sommer 2009. Nach den Plänen des Marburger Architekten Dipl.-Ing. Gerd Kaut entstanden das mit einer Bruttogeschossfläche von 10.000 Quadratmetern große Holdinggebäude der DVAG sowie als architektonisches Juwel das Kongresszentrum. „Der entscheidende Punkt ist, dass wir in Marburg - mit dem Zentrum für Vermögensberatung, dem Hotel Rosenpark sowie der Kultur- und Eventscheune vor den Toren der Stadt, aber auch mit der Holding und mit der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) etwas geschaffen haben, mit dem vor allem junge Vermögensberaterinnen und
-berater das Unternehmen Deutsche Vermögensberatung sehen und erleben können“, so Dr. Helge Lach, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Vermögensberatung.
Ob bei Tagungen, Firmenevents oder dem „RTL-Spendenmarathon“: Das hochmoderne Kongresszentrum wird neben der DVAG auch regelmäßig von externen Veranstaltern genutzt. Neben Seminar- und Veranstaltungsräumen beherbergt das Gebäude im ersten Obergeschoss auch einen öffentlich zugänglichen Bereich für interessierte Gäste, die sich im Rahmen einer großen „Erlebniswelt Vermögensberatung“ mit dem Thema Vermögensplanung und Vermögensaufbau auseinandersetzen möchten.
Im Erdgeschoss geht es um das Unternehmen selbst. Der österreichische Kunsthistoriker Professor Dieter Bogner konnte seinerzeit für die Gestaltung eines Teils davon, des Museums mit der Geschichte des Unternehmens, gewonnen werden. Längst wurde dieses aber von der DVAG selbst weiterentwickelt, so dass heute in einer „Unternehmenswelt“ neben der Erfolgsgeschichte des Konzerns vor allem auch die besondere Unternehmenskultur und die beruflichen Perspektiven für Vermögensberater im Vordergrund stehen. In einem so genannten „Haus der Gründer“, dass der Firmengründer allein konzipiert und bestückt hat und das bis heute unverändert ist, geht es vor allem um sein Leben mit seiner Frau und seiner Familie als Fundament für den Aufbau der DVAG.
In der öffentlich zugänglichen „Erlebniswelt Vermögensberatung“ bietet das Unternehmen Schulklassen ein in dieser Form einmaliges Angebot, einen „Schülerfinanztag“. „Es ist unser wichtiges Anliegen, jungen Menschen finanzielles Grundwissen zu vermitteln“, sagt Dr. Helge Lach, der neben seiner Funktion als Vorstandsmitglied auch für das ZVB Marburg verantwortlich ist. „Wir bieten interessierten Schulklassen die Möglichkeit einer Exkursion in eine in Deutschland einmalige Erlebniswelt, die auf spielerische
Schülerfinanztag im Marburg: Katja Schmidt von der Empfangs- und Seminarbetreuung sowie Vermögensberaterin Hanna Freund begrüßten die Schüler der Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten aus Gießen
und dennoch sehr lehrreiche Art und Weise vielfältige Themen aus der Finanzwirtschaft vermittelt.“ Als Unternehmen der Finanzbranche sei der Deutschen Vermögensberatung die „finanzielle Allgemeinbildung“ sehr wichtig, sie gehöre zu den Grundlagen einer erfolgreichen Lebensführung. „Gerade junge Menschen am Ende der Schulzeit oder während der Berufsausbildung werden erstmals unmittelbar mit finanziellen Fragestellungen konfrontiert. Hierfür wollen wir mit der Exkursion in die Erlebniswelt entsprechende fachliche Voraussetzungen schaffen und so das Verständnis der Schülerinnen und Schüler für Finanzthemen grundlegend verbessern“, erklärt Dr. Lach dazu.
Klassen von Gymnasien, kaufmännischen Berufsschulen, Wirtschaftsgymnasien oder vergleichbaren Lehreinrichtungen nutzen gerne und häufig die Seminarangebote des Schülerfinanztags. Er richtet sich in erster Linie an junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren. In einer komprimierten und dennoch lockeren vierstündigen Exkursion gehen sie tief hinein in die Themen der Finanzwelt. Den Schülerinnen und Schülern wird vor allem die Verbindung zwischen der Lebenswirklichkeit von jungen Erwachsenen und den Anforderungen im Umgang mit Geld nahegebracht.
Zum Selbstverständnis der DVAG erklärt Dr. Helge Lach auf finanzwelt-Anfrage: „Wir haben keinerlei Interesse, junge Menschen in irgendeine Richtung zu lenken. Ganz im Gegenteil. Unser Anspruch ist, Schülern grundlegendes finanzielles Know-how beizubringen. Wenn die Teilnehmer nach einem Schülerfinanztag wissen, wie ein Bausparvertrag funktioniert oder was ein Sparplan ist, dann ist das aller Ehren wert. Die durchweg sehr guten Bewertungen durch die Schüler und die Lehrer zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
Beim finanzwelt-Besuch des Marburger Schülerfinanztags Ende Juni, stand genau diese praktische „Finanzausbildung“ im Mittelpunkt – eine pädagogische Disziplin, die quasi auf keinem Unterrichtsplan steht. Katja Schmidt von der Empfangs- und Seminarbetreuung begrüßte die rund 15 Schüler der Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten aus Gießen, indem sie zunächst kurz auf die Arbeit der DVAG und der Vermögensberaterinnen und Vermögensberater einging.
In medias res ging es dann mit Vermögensberaterin Hanna Freund in einem Seminar „Umgang mit Geld für junge Menschen“. Sehr professionell und auf Augenhöhe mit den Teilnehmern drehte sich alles um Tipps und Ratschläge für junge Menschen: Welche Versicherungen muss ich haben, was ist zu bedenken, wenn ich einen Job annehme, mir ein eigenes Auto kaufe oder von zuhause ausziehe? Was ist ein privater Wirtschaftsplan, wie rechne ich Einnahmen gegen Ausgaben, muss ich jede Versicherung abschließen, die mir angeboten wird? Die Gießener Schülergruppe stellte sich als durchaus aufgeschlossen und informiert dar – mit ein wenig Informationsluft nach oben.
Vertieft wurden die ersten Erkenntnisse ganz spielerisch in der Erlebniswelt, in der an verschiedenen interaktiven Stationen die Schüler aufgeteilt in Dreier-Gruppen Themen wie Sozialversicherung, Investmentsparen, Privatversicherung, Kreditwesen und Bausparen untersuchen konnten. Ihre gewonnenen Erkenntnisse dazu wurden in einer Abschlusspräsentation dem Plenum vorgestellt – und in der Tat lässt sich feststellen, dass durchaus anspruchsvolle Finanz- und Wirtschaftszusammenhänge ein wenig leichter erklärt werden konnten. Abgerundet wurde der Schülerfinanztag mit einer Rätselrallye in der Erlebniswelt inklusive Preisverleihung für die Gewinner. (sg)
Im Herzen der Universitätsstadt Marburg befindet sich das Schulungs- und Kongresszentrum der Deutschen Vermögensberatung. Mit der Erlebniswelt und dem Haus der Gründer vermittelt das Reinfried Pohl-Zentrum einen in dieser Form einmaligen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens. finanzwelt sprach mit DVAG-Vorstand Dr. Helge Lach, verantwortlich für die Bereiche Markt und Regulierung, Verbände sowie dem ZVB Marburg.
finanzwelt: Im November wird das Zentrum für Vermögensberatung 13 Jahre alt. Über 750.000 Besucher kamen bereits in das DVAG-Finanzzentrum. Was ist Ihr persönliches Fazit zu 13 Jahren ZVB?
Dr. Helge Lach» Der entscheidende Punkt ist, dass wir in Marburg insgesamt – unter anderem mit dem Zentrum für Vermögensberatung, dem Hotel Rosenpark, unserer Kultur- und Eventscheune vor den Toren der Stadt, aber auch mit der Fachhochschule der Wirtschaft und der Holding – etwas geschaffen haben, mit dem vor allem junge Vermögensberaterinnen und -berater das Unternehmen Deutsche Vermögensberatung erstmals „live“ sehen und erleben können. Diese neuen Kolleginnen und Kollegen haben sich ja deutschlandweit für eine Karriere mit der DVAG entschieden – und in vielen Fällen ist DVAG dann leider räumlich weit weg. Man kann sich zwar im Internet informieren, in Prospekten blättern oder Unternehmensberichte studieren, aber fühlen, sehen, erfahren ist dann doch etwas ganz anderes. Und deshalb laden wir sehr rasch unsere neuen Vermögensberaterinnen und Vermögensberater nach Marburg zu einem „Karriereseminar“ ein. Von den 60.000 Gästen, die wir pro Jahr begrüßen dürfen, stellt diese Gruppe den größten Anteil dar. Hier kommen pro Termin 100 bis 150 Berufseinsteiger zusammen: Berufsanfänger, die alle in der gleichen Situation sind, treffen auf erfahrene Vermögensberater, die mit Vorträgen und Veranstaltungen den Start in die Welt der DVAG ebnen. Mit praktischen Tipps und Best-Practice-Erfahrungen stehen sie bei allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Das ist unglaublich wichtig in dieser Phase des Berufseinstiegs, in der es darum geht, den Beruf, die Tätigkeit, die großen Chancen aber auch die Herausforderungen kennen zu lernen. Allein deshalb laden wir zu diesen Seminaren immer auch die Lebenspartner mit ein. Dies ist die große Chance der DVAG, unseren
Vermögensberatern sehr früh im Berufsweg die Gesellschaft und das Aufgabenprofil zu präsentieren. Am Ende ist uns auch sehr wichtig, dass der emotionale Funken überspringt. Wir sind durch und durch ein Familienunternehmen, das in Werten denkt und handelt, nicht in Zahlen. Und das sollen die Seminarteilnehmer spüren.
finanzwelt: Wie sind Sie selbst als DVAG-Vorstand zu dem Projekt Zentrum für Vermögensberatung gekommen?
Dr. Lach» Vor 14 Jahren hat Dr. Reinfried Pohl mit seiner Familie die Entscheidung für das ZVB getroffen. Diese beruhte primär auf dem Bekenntnis zur Wahlheimatstadt der Familie. Außerdem gab es seinerzeit bereits das Hotel Rosenpark, das bereits für Seminare genutzt wurde. Am Rande spielte eine Rolle, dass die Familie unglaublich viel Zeit damit verlor, im immer stärkeren Autoverkehr tagtäglich nach Frankfurt und zurückzufahren. Diese Zeit kann in Marburg viel besser genutzt werden. Schon bei Baubeginn des ZVB war geplant, in einem speziellen Bereich des Zentrums die Geschichte der DVAG zu vermitteln. So entstand zunächst eine Art Museum und zusätzlich das Haus der Gründer, in dem Dr. Pohl sein Leben mit seiner Frau und seiner Familie als Fundament für die Entstehung und den Erfolg der DVAG nach ganz eigenen Vorstellungen präsentiert. Bis heute ist es unverändert. Erst heute, nachdem der Firmengründer nicht mehr unter uns ist, wird deutlich, wie unglaublich wertvoll all dies ist, um wirklich verstehen zu können, was die DVAG in ihrem Innersten ausmacht. Der Bereich, in dem anfangs die Geschichte des Unternehmens präsentiert wurde, ist inzwischen eine Unternehmenswelt, in der es neben der Geschichte um unsere Werte, unsere Unternehmenskultur, um den Beruf und um die großen Chancen der Tätigkeit geht. Hier vermitteln wir vor allem angehenden Vermögensberatern sehr viel zu dem, was das Unternehmen ausmacht. Meine Zuständigkeit ergab sich aus einer ganz einfachen Tatsache: Die erste Ausstellungsversion zur Geschichte des Unternehmens sollte damals Professor Dieter Bogner aus Wien, eine Koryphäe im Bereich der Museumskonzeption, entwickeln. Und der benötigte natürlich einen Ansprechpartner im Unternehmen, der ihn dabei unterstützte, alle notwendigen Informationen und die Vielzahl der seinerzeit ausgestellten Exponate beizubringen. Ich war damals im Vorstand fürs Marketing zuständig. Und so erbte ich dann gleich die ganze Zuständigkeit fürs ZVB, was bis heute so ist.
finanzwelt: Das ZVB wurde von Dr. Reinfried Pohl auch mit dem Ziel gegründet, seine Heimatstadt und die lokale Wirtschaft zu stärken. Wie gut verläuft denn die Kooperation mit Stadt, Landkreis und Bundesland?
Dr. Lach» Die Familie Pohl hat immer schon darauf geachtet, dass die Stadt Marburg insgesamt stark vom Erfolg des Unternehmens profitiert. Abgesehen davon, dass wir durch das ZVB viele Arbeitsplätze schaffen, sind auch die Villa Vita Gruppe, der Rosenpark und viele gastronomische Einrichtungen, die dem Unternehmen oder der Familie gehören, für die Stadt ein Motor. Auch konnten wir beim Thema Stadtentwicklung wichtige
Akzente setzen: Das Bahnhofsviertel und ganz besonders das Lahn-Ufer haben im Vergleich von vor 15 Jahren eine erhebliche Aufwertung erlebt. Die DVAG ist zudem ein wichtiger Kooperationspartner der Fachhochschule der Wirtschaft (FHWD), mit der wir ein Kombistudium anbieten. Inzwischen kommen jedes Jahr rund 50 neue Studierende nach Marburg. Das bereichert die Universitätsstadt auch im Bereich der Bildung.
finanzwelt: Die finanzwelt-Redaktion hatte das große Vergnügen, an einem der regelmäßigen Schülerfinanztage dabei zu sein. Wie ist diese Idee entstanden und wie läuft die Kooperation mit den Schulen?
Dr. Lach» Die Grundidee war einfach: Als einer der größten Player der deutschen Finanzwirtschaft haben wir Verantwortung. Es ist bekannt, dass die finanzielle Allgemeinbildung in der Bevölkerung mäßig ist. Dies wollten wir miteinander verbinden. Deshalb haben wir die bereits bestehende Erlebniswelt mit hohem Mittelaufwand so umgestaltet, dass sie didaktisch und vollkommen werbefrei genutzt werden kann, um insbesondere jungen Menschen finanzielles Grundwissen zu vermitteln. Damit waren wir recht erfolgreich. Dann kam Corona. Aufgrund der damaligen Auflagen und Sicherheitsmaßnahmen muss man tatsächlich bekennen, dass eine gute Sache quasi nicht mehr stattfand. Unser Angebot an die Schulen konnte für rund zwei Jahre nicht mehr aufrechterhalten werden. Danach mussten wir bei null beginnen. Kurz war auch mal in der Diskussion, die Räumlichkeiten für Schulungszwecke umzubauen. Wir haben diesen Gedanken jedoch immer wieder verworfen: Die Idee eines Schülerfinanztages ist extrem werthaltig. Unser Anspruch ist es deshalb, noch mehr Schulklassen als bisher für die Idee zu begeistern. Das ist nicht immer einfach. Denn bei vielen Lehrern gibt es, obwohl wir größten Wert auf Neutralität legen, Vorbehalte.
finanzwelt: Bei dem Schülerfinanztag im Juli, an dem ich dabei sein durfte, ging es dank der Finanzberaterin Hanna Freund sehr freundlich-pädagogisch zu, auf Augenhöhe mit den alltäglichen Finanzbelangen der Jugendlichen. Für Belustigung sorgte das Zitat einer Schülerin, das dort projiziert wurde: „Ich weiß nicht, was ein Kredit ist, aber ich kann eine Gedichtsanalyse in vier Sprachen verfassen!“ Gemeint ist natürlich, dass das Finanzwissen völlig auf dem Lehrplan fehlt. Schließt hier die DVAG eine entscheidende Wissenslücke? Dr. Lach» Ja, ich glaube, das ist Teil unserer Verantwortung als großes Finanzunternehmen. Wenn man über diese Themen nachdenkt, sollte man sich auch die Frage stellen: Welchen Auftrag haben öffentliche Schulen? Meines Erachtens kann der Bereich Finanzausbildung nur begrenzt auf den Lehrplan gehören. Denn die Schulen sind so schon an ihren Grenzen, zumal die Lehrer selbst auf ein solches Fach vorbereitet werden müssten. So wie wir engagieren sich auch andere Finanzunternehmen in diesem Bereich. Aber alle haben mit dem gleichen Phänomen zu kämpfen: Man unterstellt der Branche, dass wir den jungen Menschen etwas verkaufen wollen. So kommen wir nicht weiter. (sg)
Wie Vermittler Kunden binden und Mehrwerte schaffen können
In der heutigen digitalen Welt stehen Vermittler vor der Herausforderung, ihre Dienstleistungen nicht nur effektiv zu verkaufen, sondern auch langfristig Kunden zu binden. Eine Möglichkeit, dies erfolgreich zu tun, sind Servicevereinbarungen. Diese bieten nicht nur eine faire Vergütung, sondern ermöglichen es Vermittlern, ihr Leistungsspektrum erheblich zu erweitern und sich gegenüber der Konkurrenz abzugrenzen.
Durch strategische Nutzung von Servicevereinbarungen wird der Vermittler zum zentralen Ansprechpartner für alle Belange des Kunden – eine „Wagenburg“, die Schutz und Vertrauen bietet. Im Folgenden geben wir einen umfassenden Überblick über die Vorteile von Servicevereinbarungen für Vermittler und liefern ein Plädoyer für deren flächendeckende Einführung.
Mehr als nur eine Einnahmequelle Servicevereinbarungen sollten nicht nur als reine Einnahmequelle betrachtet werden, sondern als umfassendes Marketinginstrument, das die Beziehung zum Kunden stärkt und die eigene Marktposition festigt. Durch die Einführung einer solchen Vereinbarung bieten Sie dem Kunden nicht nur Ihre
klassischen Vermittlungsleistungen, sondern auch eine Reihe von Zusatzservices, die seine Bedürfnisse ganzheitlich abdecken. Dies umfasst unter anderem Vorsorgevollmachten, Rahmenverträge, die Organisation einer Anwaltshotline oder auch Energieoptimierung. All diese Leistungen können Sie als Vermittler im Rahmen einer Servicevereinbarung bündeln und damit einen echten Mehrwert schaffen.
Die „Wagenburg“-Strategie: Schutz vor Konkurrenz und Online-Portalen
Im hart umkämpften Markt für Versicherungen und Finanzdienstleistungen ist es entscheidend, sich klar von der Konkurrenz abzugrenzen. Servicevereinbarungen bieten hierfür die ideale Grundlage. Indem Sie dem Kunden nicht nur die klassischen Vermittlungsleistungen anbieten, sondern eine umfassende Betreuung, sichern Sie sich seine Loyalität. Sie schaffen damit eine Art „Wagenburg“ um Ihren Kunden, die ihn vor den Verlockungen von Online-Portalen und anderen Marktteilnehmern schützt. Der Kunde wird Ihre umfassende Betreuung und die bequeme Bündelung verschiedener Leistungen schätzen – ein Komfort, den er anderswo nicht so leicht findet.
Nutzen Sie das „Abo-Zeitalter“
Wir leben im „Abo-Zeitalter“. Kunden haben sich daran gewöhnt, für Dienstleistungen monatliche Pauschalgebühren zu zahlen und im Gegenzug einfachen Zugang und schnelle Verfügbarkeit zu erhalten. Dies gilt nicht nur für Streamingdienste oder Fitnessstudios, sondern zunehmend auch für Versicherungs- und Finanzdienstleistungen. Die hohe Akzeptanz (80 %) solcher „Fullservice“-Modelle unter Kunden ist ein deutlicher Vorteil für Vermittler. Mit einer gut durchdachten Servicevereinbarung bieten Sie Ihren Kunden genau diesen Komfort: Eine monatliche Pauschale für einen umfassenden Service, der ihre Bedürfnisse rund um die Uhr abdeckt.
Breites Leistungsspektrum durch starke Partnerschaften
Das Beste an einer Servicevereinbarung ist, dass Sie als Vermittler nicht alle Leistungen selbst erbringen müssen. Stattdessen können Sie auf ein Netzwerk von Partnern zurückgreifen, die Sie in Ihre Vereinbarungen einbinden. Ob Rechtsberatung, Energieoptimierung, Zugang zu Rahmenverträgen oder spezielle, wegweisende Leistungsservices wie auf der DIPAY-Plattform – Sie organisieren diese Mehrwerte für Ihre Kunden, ohne selbst der Experte auf jedem Gebiet sein zu müssen. Dies ermöglicht es Ihnen, ein breites Leistungsspektrum anzubieten, das Ihre Kunden beeindruckt und Ihnen gleichzeitig eine hohe Flexibilität und Effizienz verschafft.
Beispiele für attraktive Serviceangebote
1. Proaktiver Kfz-Check
2. Proaktives Jahresgespräch
3. Schadenfallmanagement
4. Betreuung von Fremdverträgen
5. DIN-Analyse
Kundenbindung durch Mehrwerte
Die Einführung von Servicevereinbarungen hilft Ihnen nicht nur, zusätzliche Einnahmen zu generieren, sondern stärkt auch die Bindung zu Ihren Kunden. Wenn ein Kunde sieht, dass er über die Vereinbarung hinaus regelmäßig Mehrwerte erhält, ist er nicht nur zufriedener, sondern auch loyaler. Er hat weniger Gründe, sich nach Alternativen umzusehen, da
Weitere Informationen sowie die Möglichkeit einer Anmeldung zum Webinar „Innovative Vergütungskonzepte jenseits der Provision“ finde Sie hier:
er bereits umfassend betreut wird und sich in guten Händen fühlt. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit, dass zufriedene Kunden Ihre Dienstleistungen weiterempfehlen, was Ihnen neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet.
Erfolgsfaktoren und Herausforderungen
Die erfolgreiche Einführung von Servicevereinbarungen erfordert sorgfältige Planung und Umsetzung. Wichtige Erfolgsfaktoren sind:
• Transparente Kommunikation: Kunden müssen klar informiert werden, welche Leistungen sie erhalten und welche Kosten damit verbunden sind.
• Rechtliche Absicherung: Alle Vereinbarungen sollten rechtlich geprüft und schriftlich festgehalten werden, um Missverständnisse und rechtliche Probleme zu vermeiden.
• Anpassung an Kundenbedürfnisse: Die Servicepakete sollten flexibel und auf die spezifischen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sein.
Dirk Erfurth
Spezialist für alternative Vergütungskonzepte/Geschäftsführer DEGAV - Deutsche Gesellschaft für alternative Vergütungskonzepte mbH
Servicevereinbarungen sind ein leistungsfähiges Werkzeug, um als Vermittler in einem zunehmend digitalen und wettbewerbsintensiven Markt erfolgreich zu bestehen. Sie bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre Kundenbeziehungen zu vertiefen, sich von der Konkurrenz abzugrenzen und gleichzeitig zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen. Mit der richtigen Strategie und einem klaren Verständnis der Bedürfnisse Ihrer Kunden können Sie durch Servicevereinbarungen eine starke, langfristige Partnerschaft aufbauen, von der sowohl Sie als auch Ihre Kunden profitieren. Nutzen Sie diese Chance, um sich im „Abo-Zeitalter“ optimal zu positionieren und Ihren Erfolg nachhaltig zu sichern. Gleichzeitig ebnet eine Servicevereinbarung oft den Weg zu weiteren alternativen Vergütungen mit dem Kunden, wie z. B. Honorarvereinbarungen oder Vermittlungsvergütung bei Nettotarifen.
Mitarbeiter-Benefits wie digitale Essenszuschüsse, Jobtickets oder das Jobfahrrad werden von immer mehr Unternehmen in der Bruttolohnumwandlung eingesetzt. Um den Verwaltungsaufwand möglichst gering zu halten, hat die HR-Benefit Digital GmbH eine App entwickelt, über die alle Prozesse einfach und reibungslos abgewickelt werden können.
Im Vertrieb setzt die HR-Benefit Digital GmbH auch auf Versicherungsvermittler, die die Benefit-App ihren Firmenkunden anbieten und so einen klaren Mehrwert für die Unternehmen schaffen können. Durch die Bruttolohnumwandlung verliert der Mitarbeiter Rentenpunkte (Ansatz bAV) und das Unternehmen spart Sozialabgaben ein (Ansatz bKV). Beides kann über die Benefit-App gesteuert werden.
Mitarbeiter-Benefits auf dem Vormarsch Seit einigen Jahren erfreuen sich Zusatzleistungen, die über den regulären Arbeitslohn hinaus gehen, wachsender Beliebtheit bei Unternehmen jeder Größe. Für Arbeitgeber sind Mitarbeiter-Benefits wichtig, um sich als attraktives Unternehmen zu positionieren und die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu erhöhen. Gleichzeitig achten auch immer mehr Bewerber darauf, dass ihr künftiges Unternehmen diese Benefits bietet. Das Spektrum reicht von Gutscheinen oder Zuschüssen für das Fitnessstudio über Tickets für den öffentlichen Nahverkehr bis hin zur bAV. Ein großer Mehrwert dieser Benefits gegenüber einer Gehaltserhöhung liegt in steuerlichen Vorteilen für beide Seiten, so dass die Mitarbeiter mehr Netto vom Brutto haben und auch für die Arbeitgeber keine Steuern und Sozialabgaben anfallen.
HR-Benefit Digital macht die Anwendung und Verwaltung einfach
Allerdings sind die Mitarbeiter-Benefits mit einem hohen Verwaltungsaufwand verbunden. Alle Leistungen und Belege müssen genau erfasst, überprüft und dokumentiert werden. Abhilfe schaffen Dienstleister wie die HR-Benefit Digital GmbH, die den Prozess digitalisieren und die Verwaltung so einfach wie möglich machen. Die im Jahr 2020 gegründete Firma kooperiert heute bereits mit mehr als
Zentrale Apps von HR-Benefit Digital GmbH
BenniFood: Essen für die Hälfte
BenniFood ist ein steuerbegünstigtes monatliches Guthaben für Lebensmitteleinkäufe, das durch das Einreichen von Belegen genutzt wird und sich positiv auf das Nettoentgeld der Mitarbeitenden auswirkt. Berücksichtigt werden maximal 7,23 Euro pro Tag, bis maximal 108,45 Euro an 15 Tagen pro Monat.
BenniTicket: Günstig mobil sein
BenniTicket bietet einen steuerbegünstigten Mobilitätszuschuss, mit dem die Kosten des ÖPNV-Ticket des Nah- und Linienverkehrs sowie das Deutschlandticket (bis maximal 49 Euro). Es gilt auch für private Fahrten.
BenniCard: Steuerfreies extra Guthaben für Einkäufe BenniCard bietet ein steuerfreies, monatliches extra Guthaben, das Mitarbeitende bei allen MastercardAkzeptanzstellen in der Region verwenden können, zum Tanken, Shoppen, Essen, Einkaufen u.v.m. Möglich ist ein monatlicher Arbeitgeber-Zuschuss zur freien Verfügung bis zu 50 Euro. Die BenniCard basiert auf einer digitalen Kreditkarte (Debitkarte).
Hinweis: Für alle Apps ist eine Absprache mit dem Arbeitgeber und die Unterzeichnung der dazugehörigen Unterlagen erforderlich.
100 Unternehmen, darunter FraSec, Heidelberg IT oder die Welte Group. Die Benni-Produkte decken smarte Essens- und Mobilitätszuschüsse, monatliche Extra-Guthaben und Leasing-Produkten ab. Im Kern steht eine App, die als zentrale Schnittstelle für alle Beteiligten dient. Jeder Mitarbeitende kann diese auf dem Smartphone installieren, Belege einreichen, den aktuellen Stand seiner Benefits abrufen und am Ende des Monats von einem höheren Nettoverdienst profitieren.
bAV, bKV und Kooperation mit Maklern und Vermittlern Darüber hinaus kann die App für die bAV und bKV – die schließlich zu den zentralen Mitarbeiter Benefits zählt –eingesetzt werden und hier alle Prozesse vereinfachen. HR-Benefit Digital GmbH kooperiert bereits mit einigen Versicherern und hat diese über BiPRO-Schnittstellen angeschlossen, weitere sollen sukzessive folgen. Hier arbeitet HR-Benefit Digital GmbH auch mit Maklern und Versicherungsvermittlern zusammen, um die Benefit-App an ihre Firmenkunden zu vertreiben. Der Vorteil für die Berater liegt darin, ihren Firmenkunden eine IT-Lösung zu bieten, die alle Prozesse rund um die Benefits digitalisiert, vereinfacht und damit einen echten Mehrwert bietet. Gleichzeitig können Vermittler die Benefit-App auch als Türöffner bei der Akquise neuer Unternehmenskunden nutzen, um dann im zweiten Schritt die bAV und bKV ins Spiel zu bringen.
Wenn Versicherungsvermittler ihren Firmenkunden die Benefit-App von HR-Benefit Digital GmbH anbieten, birgt das mehrere Vorteile. Zum einen steigern sie die Kundenbindung durch den klaren Mehrwert für den Arbeitgeber, der mithilfe der Benefit-App die Mitarbeiter-Benefits höchst effizient abwickeln und den Verwaltungsaufwand minimieren kann. Zum anderen können Berater die Tools als Türöffner für Neukunden nutzen. Gleichzeitig sorgt die Transparenz der Benefit-App für eine gute Argumentationsgrundlage in Bezug auf die bAV und bKV. Der Mitarbeiter kann durch den Verlust von Rentenpunkten durch die Bruttolohnumwandlung das mehr an Netto in die bAV fließen lassen. Das Unternehmen kann durch die Einsparungen der Sozialabgaben für die Mitarbeiter die Einsparungen in die bKV fließen lassen.
Kontakt
HR-Benefit Digital GmbH Guido Faller Tel. 0160 – 326 4889 g.faller@hrbenefit-digital.de www.hr-benefit-digital.de
zur Steigerung der Neukundengewinnung im Jahr 2024 und darüber hinaus
Neukunden zu gewinnen, ist heutzutage keine leichte Aufgabe. Empfehlungen spielen dabei eine entscheidende Rolle – so auch im Neukundengeschäft von Finanzdienstleistern.
In einem Bereich, der stark auf Vertrauen und Beziehungen angewiesen ist, fungieren Empfehlungen als wertvolles Instrument zur Kundengewinnung. Dadurch können Neukunden leichter und kostengünstiger angeworben werden. Denn sie wirken nicht nur authentisch, sondern genießen im Gegensatz zu herkömmlichen Werbebotschaften auch einen Vertrauensvorschuss, weil Interessenten wesentlich aufgeschlossener darauf reagieren. So berichten viele Unternehmen, dass ein Großteil ihrer Neukunden noch heute über Empfehlungen kommt. Zudem bieten Empfehlungen den Vorteil, dass sie die Marketingkosten reduzieren, den Verkaufszyklus verkürzen und die Abschlussrate erhöhen. Darüber hinaus fördern sie die Kundenbindung, weil Kunden, die eine Empfehlung aussprechen, oft sehr loyal gegenüber dem Dienstleister sind. Dennoch gelingt es nur wenigen Finanzdienstleistern, systematisch und plan-
voll Empfehlungen zu generieren. Die traditionelle Methode, einfach nach Namen und Telefonnummer zu fragen, erscheint vielen Verbrauchern zunehmend unseriös – und ist daher weitgehend überholt. Was Finanzdienstleister stattdessen tun können, um ihre Empfehlungsrate zu steigern und neue Kunden zu gewinnen, verrät dieser Beitrag.
Wer von seinen Kunden weiterempfohlen werden möchte, muss einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Eine Grundvoraussetzung für Empfehlungen ist daher, dass die Kunden nicht nur mit dem Leistungsangebot des Finanzdienstleisters zufrieden, sondern regelrecht davon begeistert sind. Um dafür zu sorgen, reichen eine grundlegende Betreuung und eine bedarfsgerechte Beratung rund um Versicherungen, Finanzen und Immobilien nicht aus, da die meisten Kunden diese Aspekte mittlerweile ohnehin als Standard voraussetzen. Viel wichtiger sind persönliche Kundenbeziehungen und einzigartige
Alleinstellungsmerkmale, die den Dienstleister effektiv von der Konkurrenz abheben. Um das zu erreichen, sollten sich Berater im ersten Schritt darum bemühen, ihre Kundenbeziehungen zu intensivieren, bevor sie Empfehlungsmarketing erfolgreich nutzen können. Darüber hinaus sollten Finanzdienstleister ihre Kunden während des gesamten Empfehlungsprozesses möglichst engmaschig begleiten. Sogar eine gemeinsame Durchführung ist denkbar, um sicherzustellen, dass die Empfehlungen am Ende tatsächlich hilfreich sind. Es ist jedoch wichtig, dass dieser Prozess authentisch bleibt. Vorgefertigte Texte, die den Kunden vorgegeben werden, die sie kopieren und einfügen sollen, sind daher keine Option, denn sie würden die Glaubwürdigkeit der Empfehlung nur mindern.
Das Aussprechen von Empfehlungen ist für Kunden immer mit Aufwand verbunden – insbesondere in sensiblen Bereichen wie Versicherungen und Finanzen. Finanzdienstleister sollten es daher entsprechend anerkennen und wertschätzen, wenn ihre Bestandskunden sie bei der Neukundengewinnung unterstützen. Zudem können monetäre Anreize in Form von Rabatten, Prämien oder Gutschriften für abgegebene Bewertungen oder erfolgreiche Empfehlungen geschaffen werden. Wichtig ist, dass der Anreiz ausreichend attraktiv ist, um den Aufwand der Empfehlung auszugleichen. Auch personalisierte Geschenke oder spezielle Angebote können als motivierende Faktoren dienen – so zum Beispiel Gutscheine, exklusive Veranstaltungen oder Weiterbildungsangebote. Um den Empfehlungsprozess möglichst unkompliziert zu gestalten, gibt es verschiedene digitale Tools, die die Abläufe weitestgehend automatisieren. Hierzu gehören individuelle Empfehlungsstrategien, die einfach per E-Mail, in den sozialen Medien oder per SMS oder WhatsApp geteilt werden können. Das macht es besonders einfach für Kunden, eine Empfehlung auszusprechen und auch die richtigen Informationen zu übermitteln.
Potenzielle Kunden, denen ein Berater empfohlen wurde, prüfen in der Regel selbst, ob der positive Eindruck des Empfehlungsgebers angemessen ist. Dazu nutzen sie meist die Informa-
tionen, die online über den Finanzdienstleister zur Verfügung stehen. Für Berater bedeutet das, dass ihre Außendarstellung professionell und vertrauenswürdig sein muss. Sämtliche Inhalte sollten strukturiert und relevant sein, um das positive Bild zu unterstreichen. Das ist deshalb so wichtig, weil ein unprofessioneller Onlineauftritt potenzielle Kunden abschrecken kann. Eine überzeugende Online-Präsenz geht dabei weit über eine einfache Webseite hinaus. Es reicht nicht aus, durch ein ungewöhnliches Design mit auffälligem Farbschema aufzufallen. Vielmehr muss eine Webseite den Expertenstatus unterstreichen und zugleich Vertrauen aufbauen. Ein ansprechendes Design und klare Botschaften sind dabei unerlässlich.
Auch digitale Plattformen formen das Bild eines Finanzdienstleisters nach außen. Durch regelmäßige Interaktionen mit den Kunden auf Social Media können Dienstleister positive Kundenerlebnisse schaffen und potenzielle Interessenten erreichen. Zudem bieten diese Plattformen die Möglichkeit, den eigenen Expertenstatus weiter zu festigen und mögliche Bedenken bei potenziellen Kunden auszuräumen. Wichtig ist, dass die Informationen, die auf digitalen Plattformen zur Verfügung stehen, aktuell und korrekt sind, um sicherzustellen, dass Verbraucher keine falschen Eindrücke erhalten, die sie von einer Kontaktaufnahme abhalten könnten. Ein weiteres wichtiges Element sind Kundenbewertungen, die auf verschiedenen Plattformen eingebettet werden sollten. Authentische Rezensionen von zufriedenen Kunden können das Vertrauen neuer Kunden stärken – und sie so dazu ermutigen, den Finanzdienstleister persönlich anzusprechen.
Kevin Fiawoo Gründer und Geschäftsführer Vertranium GmbH
Empfehlungsmarketing ist für Finanzdienstleister ein leistungsstarkes Werkzeug zur Neukundengewinnung ist. In einem Bereich, in dem Vertrauen und Beziehungen entscheidend sind, können Empfehlungen als vertrauenswürdige Quelle dienen, die potenzielle Kunden überzeugender ansprechen als jede andere Werbemaßnahme. Die Vorteile liegen auf der Hand: Empfehlungen senken die Marketingkosten, verkürzen den Verkaufszyklus und fördern die Kundenbindung. Indem Dienstleister ihre Kundenbeziehungen vertiefen, ihre digitale Präsenz verbessern und attraktive Anreize bieten, können sie ihre Empfehlungsrate deutlich steigern oder sogar vollständig automatisieren. Eine intensive Betreuung und eine ansprechende Onlinepräsenz sind dabei essenziell. Zusätzlich motivieren durchdachte Anreize Bestandskunden dazu, Empfehlungen auszusprechen. Durch die Kombination dieser Strategien können Finanzdienstleister das Potenzial von Empfehlungen voll ausschöpfen und sich in einem wettbewerbsintensiven Markt behaupten.
„Die
Das Geschäft der Makler hat sich grundlegend verändert beziehungsweise befindet sich im Wandel. Die überalterte Branche soll insbesondere mit digitalen Veränderungen ein neues Image bekommen. Ziel ist auch, junge Talente zu motivieren, in die Branche zu kommen. Schließlich geht es um elementar wichtige Themen wie Absicherung von Risiken. Am Rande des diesjährigen BCA Presse-Dialogs sprach die Chefredaktion mit Nicolas Ausing und Matthias Lang, Geschäftsführer der neo makler GmbH. Beide blicken bereits auf eine langjährige Berufserfahrung bei größeren Strukturvertrieben zurück und haben nun den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt.
finanzwelt: Hallo Nicolas, hallo Matthias. Bitte stellt Euch mit wenigen Worten einmal vor.
Nicolas Ausing» Hallo Alexander, ich bin Nicolas Ausing, Geschäftsführer der neo makler GmbH und verantwortlich für die Bereiche Versicherung und Investment.
Matthias Lang» Hallo Alexander, ich bin Matthias Lang, ebenfalls Geschäftsführer der neo makler GmbH und betreue die Bereiche Immobilien und Versicherung.
finanzwelt: Bevor wir auf Eure Unternehmung zu sprechen kommen, zunächst der Blick zurück. Wo habt Ihr Euch die Sporen verdient?
Ausing» Ich hatte schon früh eine Affinität für die Kapitalmärkte. Deshalb entschied ich mich für ein Praktikum bei Swiss Life Select und kam erstmals mit der Versicherungsbranche in Berührung, der ich zunächst äußerst kritisch gegenüberstand. Dort erkannte ich allerdings den Nutzen und das Potenzial der Branche und habe damit meine berufliche Heimat gefunden. Nach einigen Jahren bei SLS erhielt ich bei Königswege tiefere Einblicke ins Maklerwesen, fühlte mich dort jedoch ebenfalls zu eingeschränkt. Man stößt immerwährend an die Grenzen eines Strukturvertriebes. Daher entschied ich mich schließlich für die freie Maklerschaft, sowie die Gründung meines eigenen Unternehmens.
Lang» Während meines Studiums wurde ich durch einen Freund zu einer Veranstaltung der Tecis AG eingeladen, wo ich erste Erfahrungen im Strukturvertrieb sammelte. Nachdem ich als Versicherungsfachmann erste Kunden beraten hatte, entschloss ich mich, als Makler bei Königswege zu arbeiten. Doch auch dort merkte ich schnell, dass meine
Freiheit begrenzt war. Der Groschen fiel für mich, als mir ein damaliger Standortleiter in meinem Urlaub nur eine Frage stellte: ‚Wie viel Umsatz machst Du, wenn Du zurückkommst?‘ Hier erkannte ich, dass ich als Mensch nicht wichtig bin, sondern lediglich der Umsatz, den ich mitbringe, weshalb ich mich zur Gründung meines eigenen Unternehmens entschloss.
finanzwelt: Mit welchen Gefühlen schaut Ihr auf die bisherigen Erfahrungen (bei Strukturvertrieben) zurück? Ausing» Der Strukturvertrieb hat mir wertvolle Lektionen vermittelt. Man kann viel aus der strukturierten Arbeitsweise und dem Austausch mit Kollegen lernen, doch letztlich
bietet die Freiheit als unabhängiger Makler deutlich mehr Vorteile.
Lang» Ich habe gemischte Gefühle. Die Ausbildung war sehr prägend, aber im Nachhinein hätte ich früher den Schritt in die Selbständigkeit wagen sollen.
finanzwelt: Welche Charaktereigenschaften muss man mitbringen, um in der Maklerbranche durchzustarten und erfolgreich zu sein?
Lang» Beharrlichkeit, Durchhaltevermögen und Gewissenhaftigkeit sind essenziell. Aber das Zwischenmenschliche darf nicht vernachlässigt werden – man sollte wirkliches Interesse an den Menschen haben und Freude daran, ihnen zu helfen. Resilienz gegenüber Rückschlägen und Offenheit für neue Herausforderungen sind ebenfalls entscheidend. Man darf sich nicht von den Vorurteilen gegenüber dem Finanzvertrieb entmutigen lassen.
finanzwelt: Anfang dieses Jahres habt Ihr die neo makler GmbH gegründet. Was ist das Ziel und welche Vorhaben treiben Euch derzeit um?
Ausing» Mit der neo makler GmbH möchten wir Strukturvertrieblern den Weg in die Unabhängigkeit erleichtern und gleichzeitig etablierten Maklern echte Mehrwerte bieten.
Wir kombinieren die Vorteile eines strukturierten Vertriebs mit der Freiheit eines unabhängigen Maklers. Neben höheren Courtagen und einem umfassenden Produktportfolio bieten wir maximale unternehmerische Freiheit – inklusive absoluten Bestandsschutz und Verzicht einer Ausschließlichkeit gegenüber neo. Besonders Vertriebe unterstützen wir mit einer White-Label-Lösung, die unter anderem individuelle Verträge und eine strukturierte Abrechnung beinhaltet. Effizienz und Digitalisierung sind zentrale Bestandteile unserer Philosophie, um den langfristigen Erfolg unserer Makler zu sichern. Darüber hinaus legen wir großen Wert auf den Austausch und die Zusammenarbeit in unserem starken Netzwerk.
finanzwelt: Der Schritt in die Selbstständigkeit ist Chance, mitunter auch Risiko zugleich. Was war der entscheidende Impuls, diesen Weg zu gehen? Lang» Die Selbstständigkeit gibt mir die Kontrolle über meinen eigenen Erfolg, was mir sehr wichtig ist. Die freie Zeiteinteilung, eine leistungsabhängige Vergütung und die Freiheit, Kunden und Geschäftspartner selbst zu wählen, sind für mich große Vorteile. Natürlich gibt es auch Herausforderungen, aber mein Wunsch nach Unabhängigkeit hat überwogen.
finanzwelt: Habt Ihr Tipps, die Ihr anderen Jungmaklern und Jungmaklerinnen mit auf den Weg geben möchtet?
Ausing» Jungmakler stehen heutzutage vor anderen Herausforderungen als frühere Generationen. Der Markt ist komplexer geworden und Spezialisierung ist unerlässlich, um den Kunden die bestmögliche Beratung zu bieten. Gleichzeitig ergeben sich durch engeren Austausch und Zusammenarbeit auch neue Chancen. Mein Rat: Spezialisierung ist der Schlüssel, um sich in diesem Markt abzuheben. neo unterstützt Jungmakler dabei intensiv.
finanzwelt: Wie würdet Ihr das Verhältnis zu Versicherungsgesellschaften und zum Maklerpool BCA AG beschreiben? Lang» Die Zusammenarbeit ist ausgesprochen positiv, deutlich besser als in meinen früheren Zeiten im Strukturvertrieb. Als freier Makler wird man ernst genommen und ist nicht mehr nur ein kleines Zahnrad im System, sondern ein wichtiger Teil des Erfolgs. Mit der BCA haben wir den idealen Partner, um unseren Maklern die entscheidenden Dienstleistungen und Tools für den Erfolg zu bieten.
finanzwelt: Zum Schluss – Eure Ziele für die Zukunft?
Ausing» Wir werden die neo makler GmbH als führende Plattform für Makler und Strukturvertriebler etablieren, unser Netzwerk weiter ausbauen und unseren Partnern die besten Produkte, digitale Werkzeuge und Lösungen bieten. Gleichzeitig legen wir großen Wert auf den Aufbau einer starken Gemeinschaft, die den Austausch und die Kooperation fördert. So geben wir jedem Makler und jedem Vertrieb die Freiheit, sein Geschäft nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. (ah)
„Inflation frisst Rente“ –Inflationsschübe schmälern die Altersvorsorge
Dauerhafte Kaufkraftlücke der gesetzlichen Rente trotz „Inflationsschutz“
Die gesetzliche Rente ist mit einem Rentensicherungsniveau von (mindestens) 48 % der Grundstock der Alterseinkünfte. Wegen der Kopplung der Renten an die Lohnerhöhungen bietet sie auch Inflationsschutz. Denn im Regelfall gleichen die von Tarifparteien ausgehandelten Lohnsteigerungen die Preissteigerungen aus. Über die Löhne passt sich also auch die Rente an steigende Preisniveaus (= Inflation) an.
Dieser Mechanismus funktioniert aber nur dann, wenn die Lohn- und damit die Rentensteigerungen mindestens der Inflationsrate entsprechen. Dies war im Zeitraum zwischen 2021 und 2024 nicht der Fall. Der starke Inflationsschub der Jahre 2021 bis 2023 wurde durch die durchaus beachtlichen Rentensteigerungen der Folgejahre 2022 bis 2024 nicht vollständig kompensiert. Die kumulierte Inflationsrate (Verbraucher-
preisindex Deutschland) für diesen Zeitraum lag bei 19,1 %, die den Lohnerhöhungen folgenden Rentenanpassungen aber lediglich bei 15,0 % (Renten West). Wird unterstellt, dass die Inflationsraten in den Folgejahren wieder konstant und dauerhaft auf Höhe des langfristigen EZB-Ziels von 2 % liegen und die Renten ebenfalls um 2 % steigen, bleibt diese Lücke bestehen und führt zu einem dauerhaften Absinken der Kaufkraft auf 96,6 %.
Aufgrund von Inflationsschüben müssen also nicht nur die aktuellen, sondern auch alle künftigen Rentnerhaushalte Einbußen ihrer Lebenshaltung hinnehmen. Diese Lücke fällt absolut umso größer aus, je höher das aktuelle Gehalt und also die zu erwartenden monatlichen Renten sind. Nach einer Modellrechnung des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) müssen heute 45-Jährige
über die Rentenbezugszeit hinweg mit einer aufsummierten Kaufkraftlücke zwischen 7.000 Euro und über 40.000 Euro rechnen. So gesamtwirtschaftlich willkommen dieser Effekt kurzfristig ist, weil er die private Nachfrage und damit auch den Preisanstieg dämpft, so problematisch ist er für den Einzelnen und die langfristige Absicherung seines gewohnten Lebensstandards im Alter. Eine zusätzliche private Absicherung im Alter ist auch zum Inflationsausgleich dringend geboten.
Bei der privaten Altersvorsorge gibt es keine mit der gesetzlichen Rente vergleichbaren Anpassungsmechanismen. Insbesondere bei Garantieprodukten, bei denen der Lebensversicherer den Großteil der angesparten Beiträge in „sichere“ Zinspapiere (vor allem Staats- und Unternehmensanleihen) und in Immobilien investiert bzw. investieren muss, führt Inflation zu ähnlichen Effekten wie in der gesetzlichen Rente. So hat der starke Inflationsschub der Jahre 2021 bis 2023 (kumuliert 16,7 %) bei einer korrespondierenden durchschnittlichen Überschussbeteiligung in Höhe von kumuliert 6,7 % zu einem Kaufkraftverlust in Höhe von 9,4 % geführt. Wird auch hier unterstellt, dass ab 2024 die Inflationsrate dauerhaft wieder auf 2 % absinkt, sind Garantieprodukte in der Lage, diesen Kaufkraftverlust sukzessive über viele Jahre wieder auszugleichen, da die durchschnittliche Überschussbeteiligung der deutschen Lebensversicherung im langfristigen Trend durchgängig über 2 % lag.
Anders sind die Mechanismen bei fondsgebundenen Renten, bei denen die Sparbeiträge der Ansparphase in Investmentfonds angelegt werden und aus dem so an-
gesparten Verrentungskapital eine lebenslange Rente gezahlt wird. Wird hierbei eine Investition in einen am MSCI World orientierten Fonds unterstellt, lag dessen (Euro-)Rendite in den Jahren 2021 bis 2023 bei kumuliert ca. 35 %. Trotz Inflationsschub entstand also kein Kaufkraftverlust, sondern es wurde im Gegenteil eine positive Realrendite erwirtschaftet. Wenn man im langfristigen Trend von realistischen 10 % jährlicher Durchschnittsrenditen ausgeht, sind solche fondsgebundenen Rentenversicherungen, was das Inflationsrisiko angeht, die am besten geeignete Form der Altersvorsorge. Ihr Risiko besteht in erster Linie darin, dass der Kurswert des Fonds ausgerechnet zum Beginn der Verrentungsphase sehr niedrig sein kann und dadurch deutliche Einbußen beim Verrentungskapital und damit bei der Höhe der Rente eintreten können. Es empfiehlt sich deshalb, bei solchen Verträgen frühzeitig, z. B. fünf Jahre vor Ablauf der Ansparphase, hohe Kurswerte für einen Wechsel in weniger risikoreiche Fondsarten zu nutzen.
Zudem ist eine gute Art und Weise, die eigene Altersvorsorge inflationsfest zu machen, deren regelmäßige Aufstockung. So können etwa freiwillige Sonderzahlungen in die gesetzliche Rente eingezahlt werden. Bei signifikanten Gehaltserhöhungen lassen sich zusätzliche private Altersrenten abschließen. Oder man vereinbart schon bei Abschluss eines privaten Rentenvertrags eine sogenannte dynamische Anpassung; der zu entrichtende Sparbeitrag wird damit jedes Jahr um einen bestimmten, frei wählbaren Prozentsatz erhöht (üblich sind hier 5 %), und in diesem Zuge steigen auch die späteren Rentenzahlungen. Damit können nicht nur langjährige moderate Inflationsraten kompensiert, sondern auch stärkere Inflationsschübe in Vergangenheit und Zukunft aufgefangen werden.
Die diesem Beitrag zugrunde liegende Studie kann von der DIVA-Webseite heruntergeladen werden: www.diva.de.
Prof. Dr. Michael Heuser Wissenschaftlicher Direktor Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA)
Dr. Helge Lach Vorsitzender Bundesverband Deutscher Vermögensberater (BDV)
Zahlen, Daten, Fakten – und was sie für die Beraterbranche bedeuten
In der neuen finanzwelt-Rubrik werfen wir einen Blick auf Studien und Statistiken, Quoten und Quersummen. Und da bekannterweise ein Bild mehr sagt als tausend Worte, erklären wir mit praktischen Graphiken den Zustand hinter den aktuellen, bemerkenswerten oder unglaublichen Zahlen – von A wie Anlageklasse bis Z wie Zinssenkung. (sg)
Der deutsche Bankenmarkt ist der größte in ganz Europa. Hier tummeln sich in etwa so viele Banken, wie in Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien zusammen. Doch die Branche befindet sich im Umbruch. Neue digitale Technologien und junge FinTech-Konkurrenten führen zu mehr Onlineangeboten – mit Auswirkungen auf die Zahl der Bankfilialen in Deutschland. Wie die Infografik von Statista zeigt, gab es im Jahr 2007 noch über 36.000 Filialen – 2023 waren es nur noch 19.501. Auch die Zahl der Kreditinstitute sinkt: Waren es 2013 Jahren noch rund 2.000 Banken, sind es 10 Jahre später nur noch etwas mehr als 1.400.
Die Steuererklärung für den Besteuerungszeitraum 2023 muss am 2. September 2024 beim Finanzamt sein. Die große Mehrheit der Steuerpflichtigen erhält nach erfolgter Bearbeitung vom Finanzamt eine Steuererstattung. Wie die Infografik von Statista auf Basis von Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigt, liegt diese Erstattung im Schnitt bei 1.063 Euro.
Der für Batterien wichtige Rohstoff Lithium soll künftig im sächsischen Freiberg abgebaut werden. Die Zinnwald Lithium GmbH bei Altenberg setzt damit eines der größten Abbau-Vorhaben Europas in die Tat um. Bis 2030 sollen pro Jahr 500.000 Tonnen Lithium abgebaut werden, die für etwa 600.000 Batterien für E-Autos benötigt werden.
Wer soll das noch bezahlen? Die Frage muss erlaubt sein, wenn man diese Meldung liest. In Hamburg ist die 14-EuroMarke beim Mietpreis überschritten worden. In keiner anderen Stadt im Norden sind die Angebotsmieten so hoch wie in der Hansestadt. Das hat das Immobilienportal „Immowelt“ ermittelt. Ein Anstieg gegenüber 2022 um mehr als 6 %.
Die Zahl der Autodiebstähle ist im vergangenen Jahr erneut deutlich gestiegen. Wie aus dem Kfz-Diebstahlreport des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht, haben Autodiebe 2023 unter anderem 14.585 kaskoversicherte Pkw gestohlen.
Der Europäische Gerichtshof hat zwei bedeutende Urteile gegen große Technologieunternehmen gefällt. Die Richter bestätigten eine Geldstrafe von 2,4 Mrd. Euro gegen Google und entschieden, dass Apple 13 Mrd. Euro an Steuern nachzahlen muss.
Autodiebstahl: Diese Marken wurde 2023 am häufigsten gestohlen (Je 10.000 kaskoversicherter PKW)
Erinnert sich noch jemand im Streaming-Zeitalter an diese lustigen silbernen Scheiben? Die Umsätze im DVD-Kaufmarkt in Deutschland lagen im Jahr 2023 bei rund 163 Mio. Euro. Damit sanken die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erneut und sind seit 2004 bis auf wenige Ausnahmen kontinuierlich gefallen. Die Anzahl der Käufe im Videomarkt sank von 19,3 Mio. im Jahr 2005 auf 7,3 Millionen Käufer 2022 –dies entspricht einem Rückgang um mehr als die Hälfte.
Mehr als 25.000 rechtskräftige Stiftungen gibt es in Deutschland. 90 % davon sind laut Datenbank des Bundesverbandes deutscher Stiftungen steuerbegünstigt und verfolgen gemeinnützige Zwecke. Beim Rest handelt es sich beispielsweise um Familienstiftungen, die laut dem Bundesverband in den vergangenen Jahren einen Anstieg verzeichnet haben. Kein Wunder: Sie gelten als modernes Mittel, um nicht nur mit Privatvermögen gesellschaftlichen Wandel zu bewirken, sondern auch überdurchschnittlich Steuern zu sparen.
Prinzipiell gibt es zwei Arten von Stiftungen – solche unter Lebenden und solche von Todes wegen (§ 83 BGB). Zudem lassen sie sich nach ihrem Zweck unterscheiden. Privatnützige Familienstiftungen sollen das Wohl einer Familie sichern und das Vermögen des Stifters in seiner Gesamtheit bewahren. Entsprechend eignet sich diese Form auch für Unternehmer, die innerhalb der Verwandtschaft keine geeigneten Nachfolger finden. Das ist sowohl zu Lebzeiten
als auch von Todes wegen möglich. Bei Letzterem verfügt der Stifter beispielsweise in einem Testament oder Erbvertrag, dass aus dem Nachlass eine Stiftung errichtet werden soll. Das Vermögen gehört hier der Stiftung und wird als „selbstständige Vermögensmasse“ definiert, die etwa aus dem Privat- oder dem Betriebsvermögen des Stifters entsteht. Neben Geldmitteln kann dieses sogenannte Ausstattungsvermögen auch Wertpapiere, Immobilien, Unternehmensbeteiligungen, Rechte oder sogar Kunstgegenstände enthalten. Dabei muss es so hoch sein, dass sich der Stiftungszweck erfüllen lässt. Entsprechend erkennen Behörden Stiftungen oft erst ab 50.000 oder 100.000 Euro Mindestkapital an. Außerdem unterliegen rechtsfähige Stiftungen der Kapitalerhaltungspflicht. Das bedeutet: Sie müssen ein Grundstockvermögen, bestehend aus Ausstattungsvermögen sowie eventuellen späteren Zuwendungen, erhalten – und das trotz laufender Verwaltungskosten und Abgaben an den Fiskus.
Privatnützige Familienstiftungen unterliegen grundsätzlich der Steuerpflicht, und das bereits bei der Übertragung des Vermögens an die Stiftung. Hier wird die Schenkung- oder Erbschaftsteuer fällig. Alle 30 Jahre muss zudem die Erbersatzsteuer an den Fiskus abgeführt werden. Es werden auch die Begünstigten besteuert. Erhalten sie Ausschüttungen, müssen sie Einkommensteuer (Kapitalertragsteuer) zahlen. Allerdings ist die laufende Besteuerung auf Stiftungsebene deutlich geringer als beim Privatvermögen der Familie. Anstatt des Einkommensteuertarifs greift die Körperschaftsteuer von pauschal 15 %, wobei ein Freibetrag von 5.000 Euro geltend gemacht werden kann. Außerdem ist die Familienstiftung nicht gewerbesteuerpflichtig und für Veräußerungsgewinne aus Kapitalgesellschaften entfällt nur eine Minimalsteuer von etwa 0,8 %. Diese Minimalbesteuerung gilt auch für Dividenden, wenn die Familienstiftung eine Mindestbeteiligung von 10 % an der ausschüttenden Kapitalgesellschaft hält. Daher kann die Familienstiftung insbesondere bei Thesaurierung als steuerschonendes Investitionsvehikel genutzt werden. In der Praxis haben umfassende Lösungen zur Steuerersparnis ganz unterschiedliche Formen. So ist Schritt eins etwa die Überführung der GmbH eines Unternehmerehepaares in eine Holdingstruktur. Erst dann folgt die Gründung der Familienstiftung, in die beispielsweise die Ehefrau ihre Immobilien einbringt. Zwar wird so Grunderwerbsteuer fällig, es ermöglicht aber einen sogenannten AfA-Step-up, so dass Mieteinnahmen, die nun der Stiftung gehören, nur mit 15 % Körperschaftsteuer belegt werden. Die Ehefrau erhält von der Familienstiftung Tilgungsleistungen und Zinsen, wodurch ihr finanzielles Einkommen nahezu gleich bleibt. Tilgungsleistungen haben dabei den Vorteil, dass sie steuerfrei bleiben.
Bei gemeinnützigen Stiftungen fließen die Einnahmen hingegen in die Förderung von Kunst, Kultur, Sport, Gesundheits- oder Bildungswesen sowie den Schutz von Natur und Umwelt. Dabei gibt der Gesetzgeber vor, wie die Verteilung der Erträge erfolgt. Mindestens zwei Drittel des Geldes müssen wohltätigen Zwecken zukommen. Den Rest darf die Stiftung thesaurieren. Welche Mittel im Detail wohin fließen, bestimmt der Stiftungsrat. Im Idealfall orientiert er sich dabei neben den klaren Richtlinien in der Stiftungsatzung, die den Willen der Stifter repräsentieren, auch an der eigenen Expertise im Bereich Vermögens- bzw. Unternehmensmanagement. Um ihren Zweck zu erfüllen, muss zudem mit der Gründung ein entsprechend großes Stiftungsvermögen zur Verfügung stehen. Ein Stiftungsvermögen ab 100.000 Euro hat sich hier als Maßstab etabliert, wobei die staatliche Aufsicht im Einzelfall prüft, ob diese Prämisse erfüllt wird.
Für Menschen, die Geld einem guten Zweck zukommen lassen möchten, ist die gemeinnützige Stiftung das optimale Vehikel – insbesondere da sie ganz nebenbei auch für Steuervorteile sorgt. Ein Beispiel? Ein erfolgreicher Unternehmer möchte in seiner Heimatstadt die Oper durch eine gemeinnützige Stiftung unterstützen. Ohne dass Schenkungsteuer anfällt, hat er als ledige Einzelperson nicht nur die Option, bis zu 1 Mio. Euro an die Stiftung zu übertragen, er kann dieses Geld auch steuermindernd als Sonderausgabe über die eigene Einkommensteuererklärung absetzen. Gemäß der vorher detailliert ausgearbeiteten Stiftungssatzung profitiert die Oper künftig auch dann, wenn der ursprünglich vorgesehene Betrag irgendwann aufgebraucht ist. Denn die Stiftung legt einen Teil des übertragenen Vermögens gewinnbringend an. Ist der Unternehmer zudem noch im Stiftungsvorstand, kann er selbst kontrollieren, ob Fördergelder beispielsweise talentierte Nachwuchskünstler unterstützen oder wie viel vom jährlichen Gewinn thesauriert werden soll.
Prof. Dr. Christoph Juhn
Professor für Steuerrecht, Steuerberater JUHN Partner GmbH
Infolge der Finanzkrise und dem Platzen der Immobilienblase im Jahr 2008 wurden Immobilien erheblich abgewertet, Anleger offener Immobilienfonds zogen hastig die Reißleine und verkauften ihre Anteile. Viele offene Immobilienfonds brachte dies in erhebliche Bedrängnis, da die auszuzahlenden Gelder wegen der in den Immobilien investierten Vermögenswerte nicht so schnell herausgelöst werden konnten. Einige Immobilienfonds mussten damals nach erheblichen Mittelabflüssen die Rücknahme ihrer Anteile aussetzen. Nach der Abwertung des Immobilienbestandes zogen Anleger Gelder aus den Fonds ab, was bei einer Vielzahl von Fonds schwere Liquiditätsprobleme verursachte. Einige Fonds mussten sogar abgewickelt werden. Anleger verbuchten teils hohe Verluste.
Der Gesetzgeber führte daher im Jahr 2013 mit dem Inkrafttreten des Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB) neue Regelungen für die Veräußerung offener Immobilienfonds ein. Seitdem gilt, dass Anleger die Anteile eines offenen Immobilienfonds, die nach dem 21. Juli 2013 erworben wurden, mindestens 24 Monate lang halten müssen, bevor sie diese wieder an die Fondsgesellschaft verkaufen können (Sperrfrist). Außerdem müssen Anleger den Verkauf mit einer Frist von zwölf Monaten vorab ankündigen (Kündigungsfrist). Dies mag zwar übereilten Anteilsverkäufen einen Riegel vorschieben, für Anleger entsteht hierdurch aber ein zusätzliches Risiko: Der tatsächlich erzielbare Verkaufspreis der Fondsanteile ergibt sich erst nach der offiziellen Fondsbewertung am Verkaufstag, also ein Jahr nach Kündigung. Werden offene Immobilienfonds heute gekündigt, ist nicht klar, welcher Wert den Anteilen bei Auszahlung noch beigemessen wird. Ein Verlust der Anleger ist daher möglich und eine Rückgabe über die Fondsgesellschaft muss genau überlegt werden.
Als Alternative besteht lediglich die Möglichkeit des Verkaufs von Anteilen über die Börse. Die seit 2013 bestehenden Einschränkungen des Verkaufs von Fondsanteilen sorgen seither für eine Verzögerung der Verkäufe, lösen aber letztendlich nicht die Liquiditätsprobleme der Fonds. Auch haben viele Preisfeststellungen von Fondsgesellschaften nach den aktuellen Abwertungen nicht mehr viel mit dem zu tun, was die Portfolios tatsächlich wert sind.
Aufgrund der Energiekrise, teils bedingt durch den Krieg in der Ukraine und den erhöhten Zinsen, hat sich die Krise am Immobilienmarkt deutlich verschärft. Jüngstes Beispiel der Probleme offener Immobilienfonds zeigt nun beispielhaft der über Jahre hinweg mit dem Risikoindikator „geringem Risiko“ und stattlicher Rendite beworbene offene Immobilienfonds UniImmo: Wohnen ZBI. Dieser musste im Rahmen einer außerplanmäßigen Sonderbewertung im Juni 2024 um insgesamt 16,71 % respektive um ca. 800 Mio. Euro abgewertet werden. Die Anleger des UniImmo: Wohnen ZBI sind vermutlich lediglich die ersten Opfer einer bevorstehenden Abwertung der übrigen offenen Immobilienfonds. Der Fonds selbst steht nur stellvertretend für die Probleme der offenen Immobilienfonds: In der Phase des Immobilienbooms wurden diese mit Anlegergeld überschwemmt, welches investiert werden musste. Dabei wurden zur Aufstockung des Portfolios durch die Fondsgesellschaften oft Immobilienpreise gezahlt, die heute bei einem Verkauf nicht mehr erzielbar sind. Hinzu kommt, dass die offenen Immobilienfonds ihre Kaufnebenkosten beim Kauf sofort zu entrichten haben, andererseits diese Kosten aber nicht unmittelbar, sondern über viele Jahre hinweg sukzessive abschreiben. Diese Abschreibungen belasten den Fonds fortlaufend zusätzlich, obwohl sie richtigerweise zum Teil vergangenen Immobilienerwerben und Perioden
zuzurechnen wären. Bereits mit der Corona-Pandemie, spätestens jedoch mit Beginn des Ukraine-Krieges, veränderten sich die Marktfaktoren auch für Wohnimmobilien drastisch. Diese führten zu einer sich stark verschlechternden Situation auf dem Immobilienmarkt.
Die wesentlichen Faktoren sind:
hohe Energiekosten rasanter Zinsanstieg stark gestiegene Baukosten im Zuge der hohen Inflation zunehmende regulatorische Vorschriften
Die Notenbanken reagierten auf die sprunghaft gestiegene Inflation mit dem größten Zinsanstieg seit fast 60 Jahren. Dies führte zu einem deutlichen Einbruch der Investorennachfrage nach Wohnimmobilien mit der Konsequenz, dass die Wohnimmobilienbewertungen im gesamten Markt sehr zügig unter Druck gerieten. Spätestens mit Beginn des Ukrainekrieges und dem unmittelbaren Anstieg der Energiepreise muss den Immobilienfonds unseres Erachtens jedoch der Ernst der Lage klar gewesen sein. Schon zu dieser Zeit hätte – aus unserer Sicht – daher zügig eine Neubewertung der Immobilien vorgenommen werden müssen, zumal eine Bewertung offener Immobilienfonds alle drei Monate zu erfolgen hat. Es stellt sich daher die Frage, weshalb Immobilienfonds nicht bereits im Laufe des Jahres 2022 entsprechend den Marktbedingungen abgewertet wurden. Offene Immobilienfonds werden nach wie vor des Öfteren mit der Risikoklasse „geringes Risiko“ und dem Risikoprofil „konservativ“ vermarktet. Dass dieses Bild spätestens seit der Ukrainekrise und den stark gestiegenen Zinsen erheblich ins Wanken geraten ist, zeigen die aktuell vorgenomme-
nen Abwertungen. Bezüglich des UniImmo: Wohnen ZBI Fonds wurde Mitte September 2024 bereits eine erste Klage gegen eine beratende Bank wegen möglicher Falschberatung über die Risiken des Fonds eingereicht.
Was ist zu tun?
Anleger offener Immobilienfonds sollten die aktuelle Lage im Auge behalten. Bei Käufen von Immobilienfonds nach Beginn des Ukrainekrieges lohnt sich eine Überprüfung der Fonds, ob infolge verspäteter Abwertungen gegebenenfalls Schadensersatzansprüche gegen die Fondsgesellschaft oder die beratenden Banken in Betracht kommen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass einige Fonds wegen einer veränderten Immobilienbewertungs- und Zinslage teils deutliche Abwertungen vornehmen müssen oder bereits zu einem früheren Zeitpunkt vornehmen mussten. Kunden mit größeren Anteilen an (offenen) Immobilienfonds sollten daher überprüfen, ob ihr Fonds von den aktuellen negativen Kursbewegungen betroffen ist. Durch spezialisierte Kanzleien kann ausgelotet werden, welche Möglichkeiten zur Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen bestehen. Zu prüfen sind insbesondere das „Basisinformationsblatt“ und die erstellte „Geeignetheitserklärung“ hinsichtlich der dortigen Angaben zum Anlageziel und zur Risikobereitschaft des jeweiligen Anlegers. Der BGH hatte zum Beispiel bereits im Jahr 2014 entschieden (Az. XI ZR 477/12), dass auch die den Fonds vermittelnden Banken ungefragt über das Schließungsrisiko offener Immobilienfonds aufklären müssen. Schon die Möglichkeit, die Anteilsrücknahme auszusetzen, stellt für Anleger ein stetiges Liquiditätsrisiko in der Investitionsphase dar, über das informiert werden muss. Die Möglichkeit einer Aussetzung der Anteilsrücknahme stellt ein die Anlage in offene Immobilienfonds prägendes Strukturprinzip und ein ihr grundsätzlich innewohnendes (Liquiditäts-)Risiko dar. Entsprechend können sich Banken schadensersatzpflichtig gemacht haben, wenn sie dieses Schließungsrisiko verschwiegen haben. Wurde in einen (offenen) Immobilienfonds angelegt, lohnt es, sich frühzeitig aufgrund der komplexen rechtlich-wirtschaftlichen Gemengelage um rechtlichen Beistand zu bemühen. Ohne die rechtliche Expertise im Zusammenspiel mit dem wesentlichen Blick auf die Wirtschaftlichkeit verschiedener Anlageklassen und dem Verständnis des Kapitalmarkts, kann für den geschädigten Anleger ein zufriedenstellendes Ergebnis nicht erreicht werden. Möglicherweise können Schadensersatzansprüche wegen fehlerhafter Bewertung auch kostengünstig im Rahmen eines Kapitalanlegermusterverfahrens gegen die Fondsgesellschaft geltend gemacht werden.
Marc Schiefer
Rechtsanwalt | Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht TILP Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
In der heutigen Ausgabe beleuchten wir das Thema „Wallets“ und wie Sie Ihre Digital Assets schützen können. Dies ist ein fundamentales Thema, denn die rapide Entwicklung der Finanzwelt und der dadurch verfügbaren Instrumente für Investoren birgt Umbrüche beispiellosen Ausmaßes. Während vor einigen Jahrzehnten noch das simple Sparbuch mit seinen sicheren Zinsen als das NonPlus-Ultra des kleinen Einmaleins des Investierens galt, so ist heutzutage die Welt der Finanzen doch um einiges komplexer. Ein Grund für diese Entwicklung sind Digital Assets. In der traditionellen Finanzwelt benötigt ein Anleger sowohl ein Bankkonto für den Zahlungsverkehr als auch ein Bankdepot für die Verwahrung von Wertpapieren. Auf der Blockchain hingegen werden sowohl der Zahlungsverkehr als auch die Verwahrung von Wertpapieren über ein Medium verwahrt und verwaltet, das sogenannte Wallet.
Brieftasche – but make it digital
Aber was genau ist denn nun ein Wallet? Ein Wallet ist, simplifiziert, nichts anderes als eine digitale Brieftasche, welche die kryptografisch generierten Schlüssel verwahrt, die wiederum Zugriff zu den auf der Blockchain liegenden Assets ermöglicht. Diese inkludieren die mittlerweile allseits bekannten Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum, aber auch Non-Fungible-Tokens (NFTs), sowie tokenisierte Assets. Mit einer Wallet werden zwei Arten von Schlüsseln assoziiert: der Private Key und der Public Key. Um deren Funktionalität auch ohne einen Hochschulabschluss in Kryptografie zu verstehen, kann man sich Folgendes merken: Der Private Key ermöglicht den Zugang zu Assets auf der Blockchain, wohingegen der Public Key eine verschlüsselte, abgeleitete Version des Private Keys ist und ähnlich wie eine IBAN funktioniert. Sollen Assets an jemanden verschickt werden,
so benötigt man dafür seinen eigenen Private Key zur Initiierung der Transaktion, sowie den Public Key des Empfängers als Zieladresse. Parallel zur steigenden Popularität von Digital Assets ist allerdings auch das Thema Sicherheit von Digital Assets in den Vordergrund gerückt. Der Grund dafür: Hält ein Investor nicht die Private Keys zu seiner eigenen Wallet, so ist er nicht der ultimative Verfüger über seine Assets. Ein prominentes Beispiel ist der FTX Skandal, bei dem Kunden ihre Anlagen verloren, weil FTX als Börse die alleinige Kontrolle über die Private Keys behielt.
Es ist also Fakt: Not your Keys, not your Coins!
Um die Sicherheitsaspekte einer Wallet besser zu verstehen, ist es essenziell, sich der verschiedenen Arten von Wallets bewusst zu sein. Diese unterscheiden sich in zwei Kategorien: Cold Wallets und Hot Wallets.
Hot Wallets, wie MetaMask, sind kontinuierlich online und bieten einen pflegeleichten Umgang mit Applikationen im Internet an. Jedoch bedeutet dies auch, dass die Private Keys einer solchen Wallet leicht in die Hände tückischer Betrüger fallen können, wie zum Beispiel durch Hacks oder Phishing-Attacken. Dadurch wäre der Besitzer der Digital Assets nicht mehr der alleinige Verfüger. Auf der anderen Seite gibt es Cold Wallets, die eine der sichersten Verwahrlösungen darstellen. Beispiele einer Cold Wallet sind Ledger oder Trezor, die in der Form eines USB-Hardwaregeräts existieren. Verbindet man die Cold Wallet mit einem kompatiblen, internetfähigen Gerät, kann auf die Assets zugegriffen werden. Wichtig zu beachten ist hierbei, dass während dieses Prozesses die Private Keys immerzu offline verweilen. Solange man sich also nicht versehentlich seiner Cold Wallet und den entsprechenden Recovery Phrases entledigt, sind die Assets darauf unanfechtbar.
Not your Keys, not your Coins – oder doch?
Vor einigen Jahren war dieses inflationär genutzte Sprichwort noch ein Absolut. Mittlerweile gibt es Ausnahmen, wie die regulierte Kryptoverwahrung, also die Verwahrung von kryptografischen Schlüsseln für Dritte. Nachdem die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht Anfang dieses Jahrzehnts die Kryptoverwahrlizenz etablierte, entstanden eine Handvoll regulierter Kryptoverwahrer, die dem altbekannten Sprichwort trotzen. Einer davon ist die in München ansässige Tangany GmbH, die bereits mehr als 70 B2B-Kunden bedient. Partner von Tangany nutzen die technische Verwahrinfrastruktur unter der regulatorischen Lizenz von Tangany. Verwahrer wie Tangany fordern das alte Sprichwort heraus, denn obwohl die Assets bei einem Verwahrer liegen, gehören sie doch rechtlich dem Endkunden. Darüber hinaus sind alle Assets durch modernste Technologie gesichert, welche keinen unautorisierten Zugriff auf die Assets erlaubt. Nachdem Tangany einer der ersten regulierten Verwahrer wurde, folgten viele dem Beispiel. Nicht nur junge Start-ups warben um die Lizenz, sondern auch traditionelle Finanzunternehmen wie die Commerzbank oder die Börse Stuttgart. Die Vorteile einer regulierten Verwahrung liegen auf der Hand. Finanzinstitute, welche entweder eine eigene Verwahrlizenz besitzen oder Dienstleister wie Tangany nutzen, können ihren Kunden ermöglichen, das Ökosystem rund um Digital Assets zu nutzen oder in Kryptowerte zu investieren. So wird dem Kunden die Verantwortung für die Einrichtung, die sichere Verwaltung und die Verwahrung der Schlüssel des eigenen Wallets abgenommen. Dank der strengen Auflagen der BaFin sind die verwahrten Assets mit der höchsten Sicherheit versehen und gehören weiterhin einzig und allein dem Endkunden.
Wie Kryptoverwahrer die Walletfrage verändern
Noch vor nicht allzu langer Zeit dominierten Debatten um Eigen- vs. Fremdverwahrung einen Großteil des Diskurses, und die Schlussfolgerung war meistens dieselbe: Möchte man seine Digital Assets schützen, so greift man zur Eigenverwahrung. Aufgrund der hohen Eigenverantwortung bringt dies jedoch für viele Anwender starke Einschränkungen mit sich. Möchte man gemütlich handeln und sich keine Gedanken über die eigene Wallet machen, so greift man zur Fremdverwahrung einer zentralen Börse, was allerdings erhebliche Risiken birgt (siehe FTX). Alternativ ist es nun auch möglich, auf regulierte Handelsplätze mit entsprechenden Kryptoverwahrern zurückzugreifen. Eben jene lizensierte Drittverwahrung kombiniert Sicherheit mit einfacher Handhabung. Dank der strikten Aufgabentrennung zwischen Handel und Verwahrung braucht der Endkunde sich nicht um die Sicherheit seiner auf Börsen drittverwahrten Assets zu sorgen, denn diese Verantwortung liegt nun bei den regulierten Verwahrern. Dies bedeutet nicht nur ein sichereres Umfeld, sondern senkt
auch die Eintrittsbarriere in die Kryptowelt. Risikoaverse Investoren müssen sich keine Sorgen mehr um ihre drittverwahrten Assets machen und sind somit nicht gezwungen, zur komplizierten Eigenverwahrung zu greifen. Eine eindeutige Win-Win-Situation.
Die Zukunft der Industrie und die Rolle der Kryptoverwahrer
Kryptowährungen wie Bitcoin sind die bekanntesten Anwendungen der Blockchain-Technologie. Sie bieten eine neue Form von digitalem Geld, das unabhängig von traditionellen Banken und Regierungen existiert. Das globale Zahlungssystem ist jedoch nur ein Bruchteil der Finanzwelt, welcher die Blockchain-Technologie momentan disruptiert. Die Technologie hat das Potenzial, viele Bereiche der Finanzwelt zu revolutionieren. Dank ihr können Vermögenswerte digital erfasst, gehandelt und verwaltet werden, wodurch Prozesse effizienter und kostengünstiger werden. Traditionelle Vermögenswerte wie Immobilien, Kunstwerke oder Unternehmensanteile können digital abgebildet und fraktionalisiert werden, was den Zugang zu Investitionen für eine breitere Bevölkerungsschicht öffnet. Ein weiterer spannender Bereich der Blockchain-Technologie sind digitale Identitäten. Traditionelle Identifikationssysteme basieren auf zentralisierten Datenbanken, die anfällig für Hacks und Datenlecks sind. Digitale Identitäten auf der Blockchain bieten eine sichere und dezentrale Alternative. Anwendungsmöglichkeiten reichen von vereinfachten KYC-Prozessen im Finanzsektor über sichere Online-Transaktionen bis hin zur Gewährleistung der Authentizität von Dokumenten und Zeugnissen.
Da Sie nun bereits ein grundlegendes Verständnis für die Verwahrung von Digital Assets besitzen, möchten wir Sie in der nächsten Kolumne in ein Themengebiet einführen, welches wir bereits in dieser Ausgabe erwähnt haben: die Tokenisierung. Was genau bedeutet das? Wieso versuchen sich immer mehr Unternehmen daran? Wie ist sie reguliert und was für Vorteile bieten tokenisierte Assets dem Endkunden? Das und einiges mehr erfahren Sie in der nächsten Ausgabe der finanzwelt.
Die Oberurseler BCA AG konnte bei der diesjährigen Maklerpool-Navigator-Umfrage von finanzwelt zum wiederholten Male punkten. In sechs von sieben Kategorien wurde die BCA erneut mit dem Prädikat „Herausragend“ gekürt. Anlässlich des BCA Presse-Dialogs am 05.09.2024 wurden Urkunde und Award an die beiden Vorstände Roman Schwarze und Dr. Frank Ulbricht von Chefredakteur Alexander Heftrich verliehen.
Award-Übergabe mit Roman Schwarze und Dr. Frank Ulbricht
Laut Medienberichten planen Banken- und Fondsverbände, das Verbot von Investitionen in nachhaltige Anlageprodukte, die in konventionelle Rüstungsgüter fließen, aufzuheben. Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) hat als Grund für diese Entscheidung „aktuelle politische Entwicklungen sowie neue regulatorische Vorgaben“ angeführt. Waffen, die völkerrechtlich geächtet sind, sollen weiterhin vollständig von Investitionen ausgeschlossen bleiben.
Im 1. Halbjahr 2024 konnte die DFV Deutsche Familienversicherung AG ihr Konzernergebnis vor Steuern lediglich um 0,1 % im Vergleich zum Vorjahresvergleichszeitraum auf 4,1 Mio. Euro verbessern. Der Versicherungsumsatz hat dagegen um 8 % zugelegt.
Mariana Ziemer kommt zur ING Deutschland
Die ING Deutschland macht Mariana Ziemer (40) zur neuen Head of Sectors Germany. Die erfahrene Bankerin kommt von der Commerzbank, wo sie aktuell als COO für das Mittelstandsgeschäft der Region Nord/West verantwortlich ist. Zum 01. November wird sie starten und an Eddy Henning, Mitglied des Vorstands der ING Deutschland und Head of Wholesale Banking, berichten.
Miriana Ziemer, Head of Sectors ING Deutschland
Zum 16. September 2024 übernimmt Andrea Achhammer die Fachbereichsleitung Personal und Partner beim Münchener Verein. Sie folgt auf René Neumann, der zum 01. Juli 2024 die Leitung des neu gegründeten Fachbereichs Immobilienmanagement übernommen hat. Die 43-jährige gebürtige Ingolstädterin kommt von der Allianz Suisse und war dort zuletzt als Head of HR tätig.
Andrea Achhammer, Fachbereichsleitung Personal und Partner beim Münchener Verein
HanseMerkur:
Pünktlich zum Welt-Sepsis-Tag 2024 ist die HanseMerkur als erste private Krankenversicherung in Deutschland eine strategische Partnerschaft mit der Noscendo GmbH eingegangen, dem Hersteller von DISQVER. Diese neue Technologie nutzt spezielle Algorithmen, um Infektionserreger im Blut präzise und schnell zu identifizieren – ein entscheidender Fortschritt, besonders bei der frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Sepsis, der dritthäufigsten Todesursache in Deutschland.
Kompass Group kauft weitere Bestände
Die Kompass Group hat vom im Großraum München tätigen Maklerunternehmen Sachexperte GmbH & Co. KG 300 Privatkunden übernommen. Der Schwerpunkt der erworbenen Bestände liegt auf Sachversicherungen. Weitere rund 200 Gewerbekunden verbleiben bei dem Maklerhaus. Durch die Transaktion werde sich Ludwig Meierin, Geschäftsführer der Sachexperte GmbH & Co. KG, künftig noch stärker bei der Kompass Group einbringen.
Besonders schnelle Leistung bei Krebserkrankung
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Die [pma:] Finanz- und Versicherungsmakler GmbH hat zum 01. September 2024 ihren Vorstand um den Mathematiker, Informatiker und Software-Experten Marc Engel erweitert. Er verantwortet ab sofort die IT-Strategie beim wachstumsstarken Münsteraner Unternehmen.
Marc Engel / Foto © [pma:]
Neu im Vorstand der ING
Die ING Deutschland bekommt einen neuen Vorstandsvorsitzenden: Lars Stoy (52), zuletzt verantwortlich für das Privatkundengeschäft der Deutschen Bank im Heimatmarkt, übernimmt den Posten bei der Bank mit dem Löwen im Logo zum Anfang des Jahres 2025. Er folgt auf den amtierenden Vorstandsvorsitzenden Nick Jue, der sich nach über sieben Jahren als CEO der Bank dazu entschieden hat, in seine Heimat, die Niederlande, zurückzukehren.
Lars Stoy / Foto © Deutsche Bank
Die Preise für Premium-Wohnimmobilien in Weltstädten zeigten sich in der ersten Hälfte des Jahres 2024 resilient und verzeichneten einen durchschnittlichen Preisanstieg von 0,8 % – ein Ergebnis, welches somit über dem für 2024 insgesamt prognostizierten Wachstum von 0,6 % liegt. Von 30 Städten, die im Savills Prime Residential World Cities Index analysiert wurden, verzeichneten 60 % ein positives Kapitalwachstum, was laut Studie das Vertrauen in die Anlageklasse widerspiegelt.
Im Sommer 2021 hat die Dr. Peters Group ihre erste Unternehmensanleihe aufgelegt. Angeboten wurde diese als Private Placement. Das Emissionsvolumen der Anleihe betrug 5 Mio. Euro und wurde damals in nur wenigen Wochen vollständig platziert. Die Laufzeit betrug drei Jahre – bei einem Zinskupon von jährlich 5,25 %. Ende August wurde diese erste Unternehmensanleihe von Dr. Peters plangemäß zurückgezahlt.
Commerzbank: Orlopp folgt auf Knof
Der Aufsichtsrat der Commerzbank AG hat die Verantwortlichkeiten an der Konzernspitze neu geregelt und Bettina Orlopp zur Vorstandsvorsitzenden und damit zur Nachfolgerin von Manfred Knof bestellt. Der Aufsichtsrat strebt einen zeitnahen Übergang an. Knof hatte dem Aufsichtsratsvorsitzenden Jens Weidmann Anfang September seine Entscheidung mitgeteilt, keine zweite Amtszeit als Vorstandvorsitzender anzustreben.
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Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Am 01. September 1984 begann Wiltrud Pekarek ihre Tätigkeit in der Mathematik-Abteilung der Hallesche Krankenversicherung. Dies war der Startpunkt ihrer Leidenschaft für die Private Krankenversicherung, die seit 40 Jahren anhält. Schnell stieg sie auf in Leitungspositionen und verantwortete ab 1988 den mathematischen Bereich und die Produktentwicklung. Seit 2004 ist sie Mitglied des Vorstands. Neben der Zuständigkeit für Produkte und Mathematik ist sie seitdem auch für das Vertrags- und Leistungsmanagement und damit für die gesamte Sparte Krankenversicherung in der ALH Gruppe verantwortlich.
Wiltrud Pekarek / Foto © ALH Gruppe
Candriam, der Multi-Asset-Manager mit Schwerpunkt auf nachhaltigen und verantwortungsbewussten Investitionen und einem verwalteten Vermögen von über 145 Mrd. Euro, gibt die Auflegung des Candriam Equities L ESG Market Neutral Fund bekannt. Diese innovative und aktiv verwaltete Strategie zielt darauf ab, robuste Finanzund ESG-Analysen innerhalb eines systematischen marktneutralen Rahmens zu kombinieren, um den Anlegern nachhaltig ausgerichtete, diversifizierte und unkorrelierte Erträge zu bieten.
VEMA-Maklerumfrage:
Die Favoriten bei der PKV
In ihrer jüngsten Qualitätsumfrage befragte VEMA ihre Partner und Genossen nach deren favorisierten Anbietern im Bereich der Privaten Krankenversicherung für Beihilfeberechtigte, Selbständige und Angestellte. Wo stimmen Qualität, Preis und die Leistungsbearbeitung? Wo wurden gute Erfahrungen gemacht?
Krausz steigt in die
WIFO GmbH hat seit dem 01. August 2024 Martin Krausz die Gesamtprokura verliehen. Der Ressortleiter für die Abteilungen Underwriting Leben, Underwriting Sach-Gewerbe, Antragsmanagement, Vertriebsinnendienst und Vertriebsaußendienst steigt damit in die Geschäftsleitung auf.
Antonio Skoro ist neuer Qualitypool
Qualitypool hat mit Antonio Skoro einen neuen Geschäftsführer ernannt. Ab sofort ist er für den Produktbereich Finanzierung des Lübecker Maklerpools zuständig und folgt damit auf Jörg Haffner, der die unternehmerische Verantwortung für das Hypoport-Teilsegment Ratenkredit übernimmt. Für den Versicherungsbereich Qualitypools ist weiterhin Andrea Föllmer als Geschäftsführerin verantwortlich.
LHI Gruppe erweitert Geschäftsführung
Zum 01. Oktober 2024 wird Alexander von Dobschütz zum weiteren Geschäftsführer der LHI Leasing GmbH bestellt. Er war zuvor langjähriger Leiter des Bereichs Structured Finance und Projektfinanzierung einer Landesbank. Zuletzt war er als Vorstand für eine führende Direktbank auf der Marktfolgeseite tätig.
Bundesverdienstkreuz für BVK-Präsident Heinz
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem Präsidenten des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), Michael H. Heinz, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Diese hohe Ehrung würdigt sein langjähriges Engagement für die deutsche Versicherungswirtschaft und seinen Einsatz für die Interessen der Versicherungskaufleute. Es wurde ihm am 26. August in seiner Heimatstadt Siegen durch den Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein, Andreas Müller, ausgehändigt.
Vom Jungmakler über den erfahrenen Berater bis zum Makler im angehenden Ruhestand, vom Mehrfachagenten über den Maklerprofi bis zum Finanzdienstleister: Alle relevanten Geschäftsmodelle unterstützen wir als Full-Service-Dienstleister.
Unsere Aufgabe ist, Ihnen mit unserem prozessoptimierenden Leistungsspektrum den Rücken für das Versicherungs- und Investmentgeschäft freizuhalten und Sie umfassend zu unterstützen. Dafür haben wir massiv in unsere technische Ausstattung investiert.
Das Wichtigste ist eine verlässliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe – eben ein faires, wertschätzendes Miteinander. Das BCA-Team lebt diese Einstellung! Sie ist unser Schlüssel zum Erfolg. Und das seit 1985!
Zentrales CRM
App-Präsenz beim Kunden
Kostenfrei für Partner der BCA-Gruppe
E-CommerceCenter für die Beratung
Ganzheitlich für Investment, Versicherungen und mehr
DKM 2024? Natürlich sind wir dabei!
Die DKM als Treffpunkt und Impulsgeber der Finanzund Versicherungswirtschaft findet vom 29. bis 30. Oktober 2024 in der Messe Dortmund statt. Auch in diesem Jahr sind die BCA AG und die BfV Bank für Vermögen AG wieder mit am Start.
Für unsere Standbesucher haben wir uns etwas besonders Leckeres einfallen lassen. Versprochen!
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Wie der demografische Wandel die Maklerbranche verändert und wie sich insbesondere junge Makler in der Branche bewegen, war das zentrale Thema des diesjährigen BCA PresseDialogs im The Squaire am Frankfurter Flughafen. Darüber diskutierten am 05. September die zahlreich erschienenen Medienvertreter gemeinsam mit drei Jungmaklern und dem Vorstand des Oberurseler Maklerpools BCA AG. Im Ergebnis wurde deutlich, dass junge Makler einen vielseitigen Beruf mit viel Leidenschaft und zudem höchst professionell als Unternehmer ausüben. Die Themen Digitalisierung, Spezialisierung und Unternehmertum sind die für sie prägenden Säulen.
Die Fondsfrauen kommen!
Zum sechsten Mal werden Frauen, Männer und Unternehmen ausgezeichnet, die sich besonders für Gender Diversity in der Fonds- und Finanzbranche einsetzen. Den „Company of the Year“ Award erhalten Firmen, die eine Vorreiterrolle in Sachen Diversität übernommen haben. Die Fondsfrauen Awards 2024 werden am 11. Oktober 2024 im Spark in Frankfurt am Main verliehen.
Liechtenstein im Fokus
Am 29. Oktober 2024 findet im Frankfurter Steigenberger Icon Frankfurter Hof die Präsentation des Fondsplatzes Liechtenstein statt. Die Veranstaltung richtet sich an Fachleute aus der Finanzbranche wie Vermögensverwalter, Fondsinitiatoren, Asset Manager, Family Offices, Rechtsanwälte, die im Finanzsektor tätig sind, Berater für Fondsgründungen und Steuerberater. Die Teilnahme ist kostenlos.
Am 06. und 07.11. lädt die Deutsche Versicherungsakademie (DVA) zum Branchentreff Marketing Versicherung nach Köln. Die Fachtagung für Marketing-Experten der Versicherungswirtschaft diskutiert aktuelle Themen und Trends der Branche, CRM Maklermanagements, generative künstliche Intelligenz im Marketing und Performance Marketing.
Das etablierte Symposium für Immobilienbewertung wird gemeinsam von Springer Professional und Professor Dirk Noosten, TH OWL, fortgeführt. In der Konferenz am 14.11. in Münster stellen renommierte Experten aus Praxis, Beratung und Wissenschaft ihre branchenübergreifenden Erkenntnisse und Strategien zur Immobilienbewertung vor.
Keynotes:
Dr. Rolf Schmachtenberg
Staatssekretär, Bundesministerium für Arbeit u. Soziales
Dr. Florian Toncar
Staatssekretär, Bundesministerium der Finanzen
Ihre Moderatoren:
Prof. Dr. Martin Werding
Lehrstuhl f. Sozialpolitik u. öffentliche Finanzen, Ruhr-Universität Bochum, Mgl. d. Sachverständigenrates d. Bundesregierung
Dr. Michael Karst
Managing Director, Leiter Legal, Tax, Accounting, Retirement, WTW
„Der persönliche Kontakt mit unseren Vertriebspartnern ist am wichtigsten“
Hanseatische Tradition trifft Innovation: Vor anderthalb Jahrhunderten wurde der Grundstein der HanseMerkur als Deutschlands zweitältester Krankenversicherer gelegt. Heute ist der Mittelständler als Vollsortimenter in allen gängigen Vertriebswegen erfolgreich. Neben der Kernsparte Krankenversicherung zählen die Hanseaten auch im Bereich Tierversicherungen zu den Spitzenreitern. Im Interview sprechen Eric Bussert, Vorstand Vertrieb und Marketing, und Paulo Patricio, verantwortlich für die Organisationen Makler und Mehrfachagenten sowie Leben bei der HanseMerkur, über die Geschäftsentwicklung, die Ausrichtung am magischen Dreieck sowie die Vertriebs-Unterstützung für Makler.
finanzwelt: Die HanseMerkur feiert nächstes Jahr ihr 150-jähriges Jubiläum. Was waren die zentralen Meilensteine Ihrer Unternehmensgeschichte? Wo stehen Sie heute? Und wo sehen Sie die HanseMerkur in den nächsten 150 Jahren?
Eric Bussert» Die Basis wurde schon ganz am Anfang gelegt: Wir sind Deutschlands zweitältester Krankenversicherer, schon immer unabhängig, am Standort Hamburg, in der Tradition der Hanse und immer in der Verpflichtung des Ehrbaren Kaufmanns. Das sagt tatsächlich auch heute viel über unser tägliches Selbstverständnis aus. In den vergangenen 20 Jahren haben wir sehr erfolgreich unsere Multikanal-Strategie verfolgt, was für einen Mittelständler wie uns schon außergewöhnlich ist. Wir sind Vollsortimenter und in allen gängigen Vertriebswegen aktiv. Kooperationen beispielsweise mit der DAK Gesundheit und Fielmann sowie unsere Sportsponsorings wie beim HSV tragen dazu bei, dass wir uns über sehr hohe Bekanntheitswerte freuen dürfen. Den Ansprüchen der verschiedenen Stakeholder werden wir mit einer konsequenten Ausrichtung am magischen Dreieck gerecht – Das macht uns aus.
finanzwelt: Das magische Dreieck – was soll das sein?
Paulo Patricio» Alle Maßnahmen und Entscheidungen, die unseren vertrieblichen Erfolg unterstützen, lassen sich in drei Bereiche einordnen: Produkt, Service und Betreuung. Unser Anspruch ist, die wichtigen Stellschrauben ständig so zu justieren, um in allen Bereichen das Optimale für Vermittler und Kunden rauszuholen. In den Maklerorganisationen heißt das, so nah wie möglich an unseren Vertriebspartnern zu sein, genau zu wissen, wo der Schuh drückt – und diesen Bedarf unternehmerisch sinnvoll zu bedienen. Bussert» Noch mal zurück zu Ihrer Frage: Wo stehen wir in 150 Jahren? Das ist vielleicht zu weit gegriffen, aber für die nächsten 15 Jahre kann ich das schon recht konkret sagen: Wir werden ein nie erlebtes Maß an Innovationen im Medizin- und Dienstleistungssektor erleben. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird beispielsweise die Diagnostik revolutionieren, da sind wir uns sicher. Davon profitieren unsere Kunden, da wir als privater Krankenversicherer unseren Versicherten grundsätzlich zugelassene gute und sinnvolle Medizinprodukte sowie Innovationen schneller zur Verfügung stellen können. Zudem wird KI auch bei uns im Haus zur Minimierung von Zeit- und Ressourcenfressern beitragen, Prozesse und Tätigkeiten werden sich signifikant verändern, im Innendienst wie im Vertrieb. Wir reden doch seit gefühlt mindestens einem Jahrzehnt davon, dass wir uns endlich auf unsere Kernaufgaben konzentrieren wollen, aber Administration in unserer Branche immer mehr Raum nimmt.
Der Einsatz von KI wird hier spürbare Freiräume schaffen, da bin ich mir sicher.
finanzwelt: Der Boom der Privaten Krankenversicherung hält unvermindert an. Nach Angaben des PKV-Verbandes wechselten im Jahr 2023 das sechste Jahr in Folge mehr Menschen aus der GKV in die PKV als umgekehrt. Was
sind die Gründe dafür? Was spricht für die PKV?
Bussert» Hier kann mal wieder eindrücklich das Phänomen ‚Totgesagte leben länger‘ beobachtet werden. Die PKV hat ihre Hausaufgaben gemacht und hat sich insbesondere für die Zielgruppe der freiwillig gesetzlich versicherten Angestellten in den letzten Jahren als eine attraktive Alternative erwiesen. Das liegt zum einen an der Entwicklung der Höchst- und Zusatzbeiträge in der GKV: Der deutliche Anstieg der Bemessungsgrenzen wird diesen Trend auch in den kommenden Monaten fortsetzen. Die PKV überzeugt mit ihren Leistungen, der Innovationskraft und der nachhaltigen Kalkulation bis ins Alter.
Patricio» Auch wenn Verbrauchermedien gern beide Systeme gegeneinander ausspielen wollen, zeigt unsere langjährige Kooperation mit der DAK Gesundheit, dass es doch gar kein Gegeneinander, sondern ein Miteinander sein kann. Der GKV-Markt ist derzeit besonders volatil, da macht es auch für den Makler Sinn, einen starken GKV-Partner wie die DAK Gesundheit im Portfolio zu haben. Und wenn wir noch mal auf die PKV schauen: Insbesondere mit unserem starken Konzept zur Beitragssicherung geben wir eine gute Antwort auf die Frage der Bezahlbarkeit der PKV-Beiträge im Alter.
finanzwelt: Wie entwickelt sich das Geschäft bei der HanseMerkur?
Bussert» In der PKV sind wir seit Jahren im Maklermarkt super positioniert und gehören zu den beliebtesten Anbietern. Allein in der Maklerorganisation haben wir im Jahr 2023 das beste Jahr in der Unternehmensgeschichte erreicht, das war schon ein herausragendes Ergebnis. In diesem Jahr liegen wir tatsächlich noch einmal deutlich darüber. Wir haben unser Zielgruppenangebot noch mal geschärft und mit dem Tarif KVP das Angebot für preissensible Angestellte komplettiert. Gemeinsam mit unserem Hochleistungstarif AZP, unserem beitragsstabilsten Tarif seit über 20 Jahren, können wir allen Angestellten ein optimales Angebot machen. Auch in der betrieblichen Krankenversicherung haben wir uns mit neuen Produkten und Technologien deutlich weiterentwickelt. Beides wird im Markt sehr positiv wahrgenommen. Der Bereich SHUK wird derzeit von unseren erfolgreichen Tier-Versicherungen dominiert, diesen Bereich werden wir in den kommenden Monaten auch weiter ausbauen. Das Geschäftsfeld Altersvorsorge ist sicherlich derzeit sehr anspruchsvoll, hier besetzen wir mit sehr kostengünstigen fondsgebundenen Angeboten ein besonders wichtiges Produkt im Maklermarkt. Zum Portfolio gehören aber auch Nischen wie das Einmalbeitragsgeschäft und steuerfinanzierte Angebote.
finanzwelt: Vor ungefähr einem Jahr gab es bei Ihnen einen umfassenden Relaunch des bKV-Geschäfts. Welche zentralen Neuerungen gab es? Wie wurden diese vom Markt angenommen?
Patricio» Die bKV ist ein spannender Markt, den wir in der letzten Dekade intensiv beobachtet haben. Im vergangenen Jahr haben wir zusätzlich zu den bestehenden Bausteinen
unsere neue Budgettarife eingeführt. Wenn wir aber noch mal zurück schauen auf das magische Dreieck, dann gehört in der bKV zu einem guten Produkt auch immer ein möglichst einfacher und digitaler Service-Prozess. Auch dieses Feld haben wir uns genau angeschaut und die Entscheidung getroffen, eine eigene Lösung zu entwickeln. Das ist ein gutes Beispiel für unser Vorgehen, was sich immer auch unternehmerisch hinterfragen muss. Wir hätten es uns auch einfach machen können und uns einer der etablierten Plattformen anschließen können, aber die ersten Feedbacks insbesondere von spezialisierten Maklern bestätigen, dass uns die Entwicklung eigener Service-Standards in Verbindung mit einem sehr guten Produkt positiv vom Wettbewerb abhebt.
finanzwelt: Wie ist Ihr Vertrieb organisiert und welche Rolle spielen die Makler? Bussert» Zentrale Vertriebsstrategie der HanseMerkur ist der Multikanalvertrieb, das heißt, wir agieren in allen gängigen Vertriebswegen und stellen die Kundenzentrierung in den Mittelpunkt. Der Kunde wählt anlassbezogen seinen Kanal, ob er nun eine Agentur aufsucht, online vergleicht, ins Reisebüro geht oder mit seinem Bankberater spricht. Der Vertriebsweg der ungebundenen Vermittler spielt bei der HanseMerkur eine große Rolle, insbesondere da im be-
ratungsintensiven PKV-Geschäft der stationäre Vertrieb seine Stärken richtig gut ausspielen kann. Rund 50 % des Umsatzes im Kerngeschäftsfeld Gesundheit kommen aus der Maklerorganisation.
Patricio» Zur Strategie gehört auch, dass unsere Maklerbetreuer selbstständige Unternehmer sind. Das motiviert natürlich beim ständigen Justieren des magischen Dreiecks, ermöglicht es doch jedem Einzelnen, direkt am Erfolg in seinem Gebiet zu partizipieren. Zudem sind unsere Maklerbetreuer auf ein Geschäftsfeld spezialisiert, entweder auf Gesundheit, auf Vorsorge oder auf SHUK. Diese Fokussierung erzeugt bei allen Beteiligten wichtige Mehrwerte, vom Know-how bis zur Prozessoptimierung.
finanzwelt: Welche besondere Vertriebs-Unterstützung bieten Sie den Maklern?
Patricio» Ich könnte Ihnen jetzt viel über tolle digitale Tools erzählen, die wir natürlich auch haben, aber mir ist der persönliche Kontakt mit unseren Vertriebspartner am wichtigsten. Im Gegensatz zu Tendenzen in der Branche setzen wir weiter auf unsere starke Betreuer-Struktur in der Region. Der Maklermarkt ist diversifiziert, die tägliche Nähe zu unseren Vertriebspartnern versetzt uns aber in die Lage, dass wir die unterschiedlichen Bedürfnisse verstehen und bedienen können.
Wenn des „Maklers Liebling“ in der Krankenvollversicherung das Geschäftsfeld der betrieblichen Krankenversicherung neu aufstellt, ist einiges zu erwarten. Die HanseMerkur punktet nun mit neuen Budgettarifen und einer eigenen digitalen Verwaltungsplattform.
Der Anspruch ist klar definiert: Wer gute Antworten im Geschäftsfeld der privaten Krankenversicherung gibt, sollte sich auch mit der betrieblichen Komponente beschäftigen. Was für die HanseMerkur gilt, ist gleichzeitig auch eine Chance für Vermittler. Das neue bKV-Angebot der HanseMerkur ergänzt entweder das Angebot bereits aktiver Vermittler –oder es bietet einen Anstoß, sich zukünftig mehr mit der betrieblichen Krankenversicherung im eigenen Bestand, aber auch zur Neukundenakquise zu beschäftigen.
Mit der Einführung der neuen Produktlinie „Company Fit“, die topkalkulierte Budget- und Bausteintarife kombiniert, startete die HanseMerkur ein neues Kapitel im bKV-Markt. In diesem Jahr wurde zudem die eigene digitale Verwaltungsplattform Groupie entwickelt, die die administrativen Aufwände für Kunden und Vermittler minimiert.
Die Highlights der Company Fit Budgettarife
• Gruppenvertrag bereits ab 5 Personen
• Ohne Gesundheitsprüfung
• Keine Wartezeiten
• Keine festen Budgethöhen
• Kombinierbar mit Bausteintarifen
Optional:
• Extra-Budget bei Leistungsfreiheit
• Beitragsfreistellung bei Unterbrechungen (wie z. B. Elternzeit oder längere Krankheit)
Groupie ist ein spezielles Angebots- und Antragssystem und ermöglicht eine effiziente Abwicklung von Versicherungsangeboten und -anträgen für Gruppen. Groupie kann:
• Belegschaften modellieren
• Zusagen erteilen
• Beiträge berechnen
• Anträge elektronisch erstellen
• Vertragsänderungen veranlassen
• Korrespondenz der Mitarbeiter mit dem Versicherungsunternehmen einsehen
• Abrechnungen einsehen
Sie wollen mehr wissen?
Kontaktieren Sie Ihren spezialisierten KV-Maklerbetreuer der HanseMerkur oder nutzen Sie die vielfältigen vertriebsunterstützenden Unterlagen zum Download.
Kontakt HanseMerkur Tel. 040 / 4119 40 24 vertriebsportal@hansemerkur.de www.hansemerkur-vertriebsportal.de
Paulo Patricio
finanzwelt: In der Sparte Tierversicherungen haben Sie vor zwei Jahren die Parole ausgegeben „Wir werden Deutschlands größter Tierversicherer!“. Wie weit sind Sie inzwischen gekommen?
Bussert» Genauer gesagt hieß die Headline: ‚Wir werden
DER Tierversicherer Deutschlands‘ – mit der Betonung auf ‚der‘. Wir waren in diesem Geschäftsfeld ja ein Rookie, aber wir haben es tatsächlich geschafft, in der Tier-OP- und der Tier-Krankenversicherung bereits mehrfach ‚Maklers Liebling‘ zu werden. Und das ist die beste Grundlage, irgendwann auch Deutschlands größter Tierversicherer zu werden.
finanzwelt: Sie werden in diesem Bereich auch immer wieder ausgezeichnet, unter anderem haben Sie dieses Jahr in der Ascore Analyse im Segment Tieroperation Hund & Katze die Höchstbewertung von 6 Kompassen erzielt. Was machen Sie besser als andere?
Patricio» Auch hier setzen wir die Maßstäbe des magischen Dreiecks an. Wir haben uns den Markt ganz genau angeschaut und uns unter anderem dazu entschlossen, ab dem vierten Versicherungsjahr auf jegliche Kündigungsmöglichkeiten zu verzichten. Das heißt, dass die Tiere ein Leben lang gut abgesichert sind bei uns, das ist ein ganz zentraler Unterschied zum Wettbewerb. Die Abschlussmöglichkeiten sind dem Produkt entsprechend einfach und komplett digital, damit der Aufwand minimiert wird.
finanzwelt: Pünktlich zur DKM haben Sie Ihre Tierhaftpflichtversicherung komplett überarbeitet. Was gibt es Neues?
Bussert» Wir haben unsere Haftpflicht für Hundehalter an die neusten Marktgegebenheiten angepasst. Und das offenbar mit Erfolg, denn wir wurden bereits kurz vor offizieller Markteinführung mit dem Financial Advisors Award 2024 für das ‚Beste Sachversicherungsprodukt‘ ausgezeichnet. Mit einem richtig guten Preis-Leistungsverhältnis setzten wir offensichtlich nun auch in der Hundehalterhaftpflicht eine neue Benchmark. Patricio» Das Gute ist doch, dass wir als HanseMerkur im Maklermarkt wirklich breit und gut aufgestellt sind. Unser Credo ist: ‚Was wir tun, tun wir richtig‘, in spannenden neuen Märkten, aber natürlich auch in unserer Kernsparte Krankenversicherung.
finanzwelt: Wie ist Ihr Ausblick bei der HanseMerkur für den weiteren Jahresverlauf 2024 bzw. für 2025?
Bussert» Wir sind mittendrin in einem spannenden Jahresendgeschäft in der PKV, wo wir besonders in der Zielgruppe der Angestellten Wechselbewegungen von der GKV zur PKV, aber auch innerhalb der PKV wahrnehmen. Im kommenden Jahr werden wir unsere Aktivitäten im Bereich der bKV erhöhen, da wir uns auch hier ambitionierte Ziele gesteckt haben. Wir feiern sicherlich auch unser 150-jähriges Jubiläum im Jahr 2025, aber wir arbeiten in jedem Geschäftsfeld weiter jeden Tag daran, dass wir im magischen Dreieck die Grundsteine für viele weitere, gute HanseMerkur-Jahre legen. (mho)
Fondsgebundene Rentenversicherung
Lange galten Sparbuch und Festgeld als die beliebteste Anlageform. Doch Investmentfonds und ETFs holen auf. Die fondsgebundene Rentenversicherung Vario Care Invest der HanseMerkur überzeugt mit einer klaren Fondsstrategie und einem kostengünstigen Versicherungsmantel.
Deutsche Anleger werden kapitalmarkttechnisch endlich mutiger: Laut der aktuellen Ausgabe des Finanzbarometers von J.P. Morgan hat sich der Anteil der Deutschen, die ihr Geld in kapitalmarktorientierte Investments anlegen, innerhalb von zwei Jahren um immerhin knapp zehn Prozentpunkte auf 32 % gesteigert. Ein Drittel der Anleger setzt also auf Investmentfonds oder ETFs. Makler können den Trend mit dem Angebot einer fondsgebundenen Rentenversicherung aufnehmen. Diese bieten auch dem renditeorientierten Kapitalanleger spannende Vorteile: Bei Shiften und Switchen der einzelnen Assets wird keine Abgeltungssteuer fällig, auf einen Ausgabeaufschlag wird grundsätzlich verzichtet.
Geringe Effektivkosten
Das gängige Vorurteil lautet, dass ein Versicherungsmantel zu viel Rendite kostet. Die Kunst ist es also, die Kosten so gering wie möglich zu halten, um damit eine höhere Nettorendite zu ermöglichen. Die fondsgebundene Rentenversicherung Vario Care Invest der HanseMerkur wirkt mit einer Effektivkostenquote von unter 1 % den KostenVorurteilen entgegen. In diesen Gesamtkosten sind Abschluss-, Verwaltungs- und Fondskosten inkludiert. Zudem ermöglicht Vario Care Invest eine breite Vielzahl von Anlagestrategien umzusetzen, je nach Präferenz von Makler und Kunden.
Zur Auswahl stehen:
• Ausgezeichnete Strategiefonds der eigenen Kapitalanlagetochter HM Trust, topgemanagt von der „Fondsmanagerin des Jahres“ Caroline Preuß
• Kostengünstige ETFs
• Spezialitäten mit einer Vertriebsstory von z. B. Flossbach von Storch, Pictet und Sauren
Das Konzept hinter Vario Care Invest setzt auf eine Vorauswahl vielfältiger und exzellenter Assets. Bleibt trotzdem ein besonderer Wunsch (erst mal) offen, besteht für Makler die Möglichkeit, den präferierten Fonds nach Absprache mit der HanseMerkur in das attraktive Portfolio zu integrieren. In Kombination mit der starken Expertise und der schlanken Kostenstruktur der HanseMerkur sind dies gute Gründe für die Beratung zur fondsgebundenen Rentenversicherung.
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Kontakt HanseMerkur Tel. 040 / 4119 40 24 vertriebsportal@hansemerkur.de www.hansemerkur-vertriebsportal.de
Seit einem Jahr ist Stefan Huhn Vorstand der R+V Krankenversicherung AG. Im Interview zieht er ein Resümee über seine ersten 365 Tage, spricht über neueste GesundheitsTrends und erklärt, warum er die R+V nicht nur als reinen Krankenversicherer sieht, sondern als GesundheitsPartner an der Seite der Kunden und Makler.
finanzwelt: Herr Huhn, welches Zwischenfazit ziehen Sie nach Ihrem ersten Jahr als Vorstand der R+V Krankenversicherung AG?
Stefan Huhn» Es war ein großartiges und rasantes Jahr, voller Eindrücke, Herausforderungen und vor allem wertvoller Begegnungen. Daher ein großes Dankeschön an meine Kollegen und vor allem auch an unsere Vertriebspartner und Makler, die einen Riesenjob machen. Die Krankenversicherung ist für mich ein Herzensthema. Wir stehen dafür, Versicherte auch in schwierigen Situationen aufzufangen. Dabei sind es nicht nur die harten Fakten, die zählen, sondern vor allem das menschliche Miteinander. Ohne Empathie, gegenseitiges Vertrauen und Begeisterung hätten wir nicht gemeinsam erreichen können, was wir heute sind.
finanzwelt: Welche aktuellen Trends kennzeichnen den Gesundheitsmarkt und welche Bedeutung hat das Thema in der Gesellschaft?
Huhn» Arthur Schopenhauer brachte es in folgendem Zitat gut auf den Punkt: ‚Die Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts‘. Nur wer gesund ist und sich gut abgesichert fühlt, kann sich voll auf seine Ziele und Wünsche konzentrieren. Immer mehr Menschen erkennen das und deswegen boomt der Gesundheitsmarkt bereits seit Jahren. Vielfältige Angebote unterstützen dabei, die eigene Gesundheit zu bewahren. Zudem werden Selbstoptimierung und ein gesunder Lebensstil für viele Menschen immer wichtiger. In den letzten zwölf Monaten haben über 100.000 neue Kunden ihr Vertrauen in die R+V Krankenversicherung gesetzt. Insgesamt unterstützen wir als genossenschaftlicher Versicherer bereits über 1,7 Millionen Menschen dabei, ihre Gesundheit zu bewahren, zu fördern oder wiederherzustellen.
finanzwelt: Welches Thema liegt Ihnen im Bereich Gesundheit am meisten am Herzen?
Huhn» Beim Thema Gesundheit geht es nicht nur um die Erstattung von Kosten, sondern darum, dass wir unsere Kunden ganzheitlich betrachten. Unser Ziel ist es, nicht bloß als Krankenversicherer wahrgenommen zu werden, sondern als stetiger GesundheitsPartner unserer Kunden. Wir möchten in allen Gesundheitsfragen – weit über den Krankheitsfall hinaus – als erster Ansprechpartner zur Seite stehen. Dafür bieten wir attraktive Services, solide Prozesse und überzeugende Tarife.
finanzwelt: Was verstehen Sie genau unter dem Begriff „GesundheitsPartner“?
Huhn» Wir bieten viele attraktive Zusatzservices, die die Absicherung ergänzen, und arbeiten somit an einem Rundumpaket für die Kunden. Beispielsweise mit wertvollen digitalen Services wie der Telemedizin. Hier berät ein Arzt unsere Kunden ausführlich per Videogespräch. Rezept und Krankschreibung werden nach ärztlichem Ermessen ausgestellt. Damit tragen wir zur Verbesserung des Zugangs zu Gesundheitsdienstleistungen bei, insbesondere auch in den ländlichen Regionen.
finanzwelt: Ende Juli haben Sie die neue App „R+V Gesundheit“ eingeführt. Welche Services bietet diese für die Kunden?
Huhn» Zusätzlich zu den bisherigen Funktionen soll die App auch zu einer zentralen Plattform für alle digitalen Gesundheitsservices der R+V werden. Dazu zählt zum Beispiel der R+V-FamilyCoach, der Paare von der Familienplanung über die Schwangerschaft bis in die ersten Jahre als Eltern begleitet. Beim R+V-BestSpecialist unterstützen die R+V-Servicepartner im Fall von schweren Erkrankungen oder Operationen bei der Suche nach einem passenden Spezialisten, einer Zweitmeinung oder einer geeigneten Klinik. Wir werden die App schrittweise für unsere Versicherten zu einer zentralen Plattform rund um das Thema Gesundheit ausbauen.
finanzwelt: Was ist darüber hinaus für PKV-Kunden noch besonders wichtig und wie werden Sie diesen Wünschen gerecht?
Huhn» Wir arbeiten kontinuierlich an der Weiterentwicklung unserer Produkte und stellen dabei die Kunden und deren Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Essenziell für die Kunden
» Arthur Schopenhauer brachte es in folgendem Zitat gut auf den Punkt: Die Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts. «
sind vor allem auch eine schnelle Erstattung sowie eine geringe Beschwerdequote. Darauf legen wir größten Wert. Bei der Beschwerdequote der BaFin liegen wir aktuell auf Platz 1 (Kategorie mit den wenigsten Beschwerden) und im Bereich Leistungserstattung sind wir insbesondere bei komplett digital verarbeiteten Rechnungen sehr schnell.
finanzwelt: Wieso entscheiden sich immer mehr Menschen für die private Krankenversicherung? Was sind häufige Vorurteile und wie lassen sich diese entkräften? Huhn» Mehr und mehr Menschen, insbesondere besserverdienende Angestellte und Selbstständige, wollen nicht länger in die gesetzliche Krankenversicherung einzahlen, wenn eine private Absicherung bessere Leistungen bietet und oftmals nicht teurer ist. Tatsache ist auch, dass unsere Leistungen vertraglich fest vereinbart sind und daher nicht
einfach gestrichen werden können. Dagegen sind Leistungskürzungen in der GKV durchaus möglich.
finanzwelt: Was spricht zusammenfassend aus Sicht der Kunden und Makler für die R+V Krankenversicherung? Huhn» Zusammenfassend schätzen Kunden und Makler die R+V Krankenversicherung für ihre Verlässlichkeit und Stärke als GesundheitsPartner, was sich nicht zuletzt in unseren positiven Unternehmenskennzahlen und hervorragenden Bewertungen in verschiedenen Ratings widerspiegelt. Unser R+V-GesundheitsKonzept AGIL als private Krankenvollversicherung bietet ein umfassendes Spektrum an Leistungen – von der Vorsorge über Services zum Erhalt und Förderung der Gesundheit bis hin zu Impfungen – Leistungen, die in der gesetzlichen Krankenversicherung häufig nicht im gleichen Umfang enthalten sind. (mho)
Die „Digitale Rentenübersicht“ steigert die Transparenz über die eigene Altersvorsorge. Bis zur Identifikation oder gar Schließung der Rentenlücke sind jedoch weitere Initiativen nötig!
Der ehemalige Bundesminister Norbert Blüm warb 1986 mit einer großangelegten Kampagne um Vertrauen für die Rentenversicherung. „Denn eins ist sicher: Die Rente“ Dieses Versprechen gilt als längst überholt, bzw. keineswegs der Höhe nach. Die gesetzliche Rente allein sichert den Lebensstandard nicht. Vielmehr müssen wir über mehrere Säulen Vorsorge treffen: über die gesetzliche Rentenversicherung (gRV), über Basis-, Riester- und Betriebsrenten sowie private Kapital- oder Rentenversicherungen. Um jeder und jedem Versicherten einen Überblick über sämtliche Altersvorsorgeansprüche zu geben, wurde die Deutsche Rentenversicherung Bund per
Gesetz zur „Digitalen Rentenübersicht“ beauftragt, ein Online-Portal zu eröffnen. Die Digitale Rentenübersicht (DRÜ) bündelt dort die Auskünfte. Doch ehe die Werte richtig interpretiert, eine mögliche Rentenlücke ausgewiesen und zur Schließung der Lücke beraten werden kann, sind weitere Initiativen, Tools und Player nötig.
Der Abruf der persönlichen Altersvorsorgeansprüche Es sind ausschließlich die Versicherten, die sich freiwillig auf dem Portal www.rentenuebersicht.de einloggen dürfen, um die persönliche Altersvorsorgebilanz einzusehen. Kein Vermittler oder Finanzinstitut ist hierzu ermächtigt. Die Voraussetzungen für den Login sind aufgrund der hohen Schutzwürdigkeit der Daten erheblich: Nötig sind ein Personalausweis mit aktivierter Onlinefunktion, der sogenannten eID, die sechsstellige Perso-Pin, zusätzlich die SteuerID, ein internet-
fähiges und NFC-fähiges (Near Field Communication) Smartphone oder Tablet mit der „AusweisApp2“. Alternativ zum Smartphone sind auch ein Computer und ein Kartenlesegerät für den elektronischen Personalausweis einsetzbar. Bereits vor geraumer Zeit hat das DRÜ-Portal alle staatlichen, öffentlichen und privaten Vorsorgeeinrichtungen dazu aufgefordert, sich über eine digitale Schnittstelle anzuschließen. Schon heute sind zahlreiche Anbieter auf der Plattform vertreten und ab Januar 2025 sind alle zur Anbindung verpflichtet, die mindestens einmal im Jahr Informationen (sog. „Standmitteilungen“) über die Höhe von Altersvorsorgeansprüchen verschicken. Eine freiwillige Anbindung weiterer Anbieter oder auch Arbeitgeber ist möglich.
Wichtig zu wissen: Das DRÜ-Portal handelt jeweils nur auf Anforderung der versicherten Person, erfragt mögliche Altersvorsorgeansprüche bei allen angebundenen Vorsorgeeinrichtungen auf elektronischem Wege und weist – sofern vorhanden – die Werte der Standmitteilungen aus, die jeweils zum Zeitpunkt des Abrufs aktuell sind. Die Daten der Altersvorsorge sind für die versicherte Person im DRÜ-Portal nach einer gewissen Zeit (die Beantwortung der Anfrage kann bis zu fünf Tagen dauern) online einsehbar. Sie können im Format einer excel-lesbaren CSV-Datei auf das Handy oder den PC heruntergeladen werden und liefern somit quasi „Rohdaten“ als Teil einer Vorsorgebilanz. Danach vergisst das Portal die Informationen wieder; eine Speicherung erfolgt nicht.
Welche Transparenz ermöglicht die DRÜ genau?
Die DRÜ bündelt erstmals Altersvorsorgeansprüche an einem Ort. Sie liefert u. a. Renten aus der gRV, der Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes, der betrieblichen Altersvorsorge (z. B. Direktversicherung, Pensionskassen), der geförderten privaten Altersvorsorge (Rürup-/Basis-Renten, Riester-Renten), der privaten Kapital- und Rentenversicherungen und Fondssparplänen jeweils mit Altersvorsorgecharakter (Auszahlungsbeginn ab vollendetem 60. Lebensjahr).
In der DRÜ werden u. a. folgende Werte ausgewiesen:
• Garantiert erreichbare Rente oder Einmalbetrag: Dieser Anspruch ist bereits heute erworben. Der Betrag kommt zum Renten- bzw. Auszahlungsbeginn gesichert zur Auszahlung. Hier ist unterstellt, dass keine weiteren Beiträge gezahlt werden und keine zukünftig möglichen Zinsen oder Renditen einfließen.
• Prognostiziert erreichte Rente oder Einmalbetrag: Dies ist der bisher garantiert erreichte Anspruch zzgl. zum Beispiel Zinsen, Renditen oder Rentenanpassungen in der gRV. Unterstellt ist, dass keine weiteren Beiträge gezahlt werden.
• Garantiert erreichbare Rente oder Einmalbetrag: Dieser Anspruch ist grundsätzlich garantiert erreichbar, sofern weiterhin Beiträge in bisheriger Höhe gezahlt werden. Er
steht dann ggf. inkl. und garantierter Zinsen und Erträge zum Renten- bzw. Auszahlungsbeginn zur Verfügung.
• Prognostiziert erreichbare Rente oder Einmalbetrag: In diesen Werten sind zukünftig gezahlte Beiträge sowie zum Beispiel Zinsen, Renditen oder Rentenanpassungen in der gRV prognostiziert. Diese Prognose ist mit Unsicherheiten verbunden, denn zukünftige Beiträge und zu erwartende Zinsen oder Renditen können sich anders entwickeln.
Für richtige Interpretation der DRÜ weitere Initiativen, Tools und Player nötig!
Ingesamt ist die DRÜ ein wichtiger Impuls für Bürgerinnen und Bürger, um einen Überblick über die persönliche Altersvorsorge zu erlangen. Allerdings wird – dies ist auch für Beraterinnen und Berater wichtig – nur ein Teil der persönlichen Vorsorge abgebildet. Zum Beispiel werden solche Produkte oder Objekte nicht dargestellt, die nicht der Altersvorsorge dienen. Dazu gehören u. a. Riester-Bausparverträge, klassische Banksparpläne, Aktien, Fonds, Beteiligungen, private Immobilien, Anteile an Unternehmen, Lebensversicherungen ohne rentennahe Auszahlung, reine Hinterbliebenen- oder Invaliditätsabsicherungen oder Sterbegeldversicherungen. Zudem ist die reine Bereitstellung der Information bei weitem nicht ausreichend. Ohne fachkundige Aufklärung sind Fehlinterpretationen sogar wahrscheinlich. So ist die Unterscheidung der vier Anwartschaften (siehe Online-Beitrag) nicht für jede Person verständlich. Irreführend ist es gar, wenn die gesetzliche Rente inkl. einer Dynamik dargestellt wird. Es ist zudem wichtig, einzukalkulieren, dass sich die Werte aufgrund steuerlicher und sozialversicherungsrechtlicher Abzüge noch reduzieren, und dass eine Inflation berücksichtigt werden muss. Eine möglicherweise drohende Rentenlücke lässt sich aus der DRÜ somit alleine nicht erkennen.
Den ausführlichen Beitrag finden Sie hier:
Dr. Jutta Krienke Geschäftsführerin teckpro Software Solutions GmbH
Immer mehr Menschen entscheiden sich für die private Krankenversicherung, um ein hohes Niveau an medizinischer Versorgung sicherzustellen. Das R+V-GesundheitsKonzept AGIL bietet nicht nur sämtliche Vorzüge einer privaten Krankenvollversicherung, sondern auch attraktive Zusatzservices. Auch für Makler ist die R+V ein verlässlicher Partner und unterstützt sie mit einem kompetenten Experten-Service.
Das R+V GesundheitsKonzept AGIL
Das GesundheitsKonzept AGIL der R+V Krankenversicherung bietet den Kunden mehr als einen hochwertigen und umfangreichen Versicherungsschutz. Das dreistufige Tarifwerk ist so ausgestaltet, dass Kunden das passende Leistungspaket für sich und ihre Bedürfnisse wählen können. AGIL hält für die Kunden drei Leistungspakete bereit: Von AGIL classic pro, der soliden Grundversorgung, über AGIL comfort für gehobene Ansprüche bis hin zu AGIL premium für die hochwertige TopAbsicherung. Ein zentraler und für die Kundenzufriedenheit entscheidender Faktor ist die schnelle und faire Leistungsabwicklung.
Mehr als ein umfangreicher Versicherungsschutz
Viele attraktive Highlights sorgen für eine hochwertige private Gesundheitsversorgung. Dazu zählen insbesondere die Förderung ambulanter Vorsorgeuntersuchungen inklusive
professioneller Zahnreinigung und Schutzimpfungen. Hinzu kommt ein hochwertiger Zahnersatz ohne Zahnstaffel, Summenbegrenzung oder einschränkende Preis-/Leistungsverzeichnisse. Die Kindernachversicherung ist ebenfalls attraktiv. Hier können Kinder unabhängig vom Versicherungsschutz der Eltern in einem Tarif mit höheren Leistungen und einem niedrigeren Selbstbehalt als die Eltern versichert werden. Für Flexibilität sorgen umfangreiche Wechseloptionen. Der gewählte Tarif kann ab einem Alter von 16 bis 50 Jahren flexibel an veränderte Bedürfnisse angepasst werden. So ist ein Wechsel in den nächsthöheren Tarif nach dem 5., 10. und 15. Versicherungsjahr möglich. Der Selbstbehalt kann nach jeweils fünf Jahren reduziert werden, eine Erhöhung ist jederzeit möglich. Außerdem ist bei einer beruflichen Entsendung ins Ausland ein Wechsel in AGIL premium mit gleichbleibendem Selbstbehalt möglich.
Attraktiver Mehrwert durch R+V Gesundheitsservices Neben den attraktiven Leistungen wirken im Beratungsgespräch die Gesundheitsservices besonders überzeugend. Hierzu nutzt die R+V das Angebot moderner Dienstleister und stellt dieses freiwillig und unverbindlich den Kunden zur kostenfreien Nutzung über Gutscheine zur Verfügung. Der R+V-BestSpecialist unterstützt die Kunden bei der Suche nach Spezialisten und Krankenhäusern oder einer Zweitmeinung für die bestmögliche Versorgung. Auf Kundenwunsch wird
Mit dem R+V-GesundheitsKonzept AGIL wählen Versicherte den für sie passenden Schutz mit umfangreichen Services und Leistungen, wie z. B.:
Vorsorge und Schutzimpfungen
Besondere Förderung ambulanter Vorsorgeuntersuchungen inklusive professioneller Zahnreinigung und Schutzimpfungen ohne Auswirkungen auf einen vereinbarten Selbstbehalt oder eine Beitragsrückerstattung.
Zahnersatz
Hochwertiger Zahnersatz ohne Zahnstaffel, ohne Summenbegrenzung und ohne ein Preis-/Leistungsverzeichnis.
Kindernachversicherung
Kinder können innerhalb des R+V-GesundheitsKonzeptes AGIL – unabhängig vom Versicherungsschutz der Eltern – in einem höherwertigen Tarif sowie mit einem geringen Selbstbehalt als die Eltern versichert werden.
Hilfsmittel
Ein offener Hilfsmittelkatalog deckt den medizinischen Fortschritt mit ab und bietet Anspruch auf neu entwickelte Hilfsmittel.
Digitaler Arztbesuch
Die digitale Plattform TeleClinic ist rund um die Uhr erreichbar. Dort erhält man medizinische Beratung von in Deutschland niedergelassenen Ärzten – schnell und unkompliziert.
R+V-Scan App
Jetzt neu: Moderner Look, vereinfachte Handhabung, optimierte Nutzerführung sowie stabilere und schnellere Performance. Mit der neuen App R+V Gesundheit wird das Einreichen von Rechnungen und Belegen einfach und übersichtlich.
der Kooperationspartner Medical Contact bereits nach einem Telefonat tätig. Bei Operationen, schweren und seltenen Erkrankungen sind die Kunden somit nicht allein und verfügen über einen wirkungsvollen Hebel. Darüber hinaus bietet der R+V-FamiliyCoach eine ganze Reihe an hilfreichen Services für angehende Familien, von der Familienplanung über die Schwangerschaft bis hin zur ersten Zeit als junge Familie. All diese Zusatzservices können über das umfassende Netzwerk versierter Kooperationspartner der R+V abgerufen werden.
Verlässlicher Partner für Makler Aufgrund langjähriger Erfahrung und Expertise in der Krankenvollversicherung ist die R+V ein verlässlicher GesundheitsPartner für Vermittler, der zahlreiche Vorteile bietet. An erster Stelle stehen eine hohe Kundenzufriedenheit und damit wenig Aufwand in der Nachbetreuung, die sich aus einer verlässlichen Kompetenz in Gesundheitsthemen ergibt. Für Sicherheit sorgt ein stabiles und stetiges Unternehmenswachstum. Ein weiterer Pluspunkt ist die umfangreiche Vertriebsunterstützung, die durch eine umfassende Betreuung durch KV-Spezialisten und Experten des Makler-Service-Centers der R+V sichergestellt wird. Außerdem bietet eine Zusammenarbeit mit der R+V für Vermittler gute Cross-Selling-Möglichkeiten.
Dass Makler und ihre Kunden auf die R+V vertrauen können, machen auch TopRatings aus der Branche deutlich. Dazu zählen un-
ter anderem die Auszeichnung von Focus Money als „Fairster Leistungsregulierer“, das Gesamtrating „Ausgezeichnet“ des Analysehauses Morgen & Morgen sowie das Ratingurteil „Exzellent“ für die Unternehmensqualität des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung.
Das R+V GesundheitsKonzept AGIL bietet sowohl Kunden als auch Versicherungsmaklern erhebliche Vorteile. Kunden profitieren von vielfältigen hochwertigen Gesundheitslösungen und zusätzlichen Services. Makler schätzen die hohe Kundenzufriedenheit, die partnerschaftliche Unterstützung und die ausgezeichneten Branchenbewertungen. Zudem profitieren Vermittler von der umfangreichen Vertriebsunterstützung. Die R+V erweist sich somit auch in der privaten Krankenversicherung als verlässlicher Partner, der innovative und bedarfsgerechte Lösungen bereitstellt.
Für weitere Informationen scannen Sie einfach den QR-Code. Oder sprechen Sie gern auch Ihre Maklerbetreuer direkt an.
Zwei technologische Entwicklungen könnten in der Finanz- und Versicherungswirtschaft die Basis eines neuen Denkens werden: Digitale Plattformen (DP) und Large Language Modelle (LLM) haben unseren Alltag in einem Ausmaß durchdrungen, dass sich die neue Sichtweise der Plattformökonomie entwickeln konnte. Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Marco Peisker (Standortleiter Leipzig, adesso SE) und Gabriel Janke (Werkstudent, adesso SE) exklusiv für finanzwelt.
Unter „Plattformökonomie“ wird die Gesamtheit des wirtschaftlichen Handelns verstanden, bei der sowohl das Angebot als auch die Nachfrage unterschiedlicher Akteure über DP zusammengebracht wird. DP fungieren dabei als „Intermediäre, stellen die erforderliche Infrastruktur bereit und ermöglichen unter vorgegebenen Regeln wertschaffende Interaktionen zwischen mindestens zwei Akteuren“ (Quelle: „Digitale Plattformen“, R. Obermaier, P. Morsch). Der Kern des Versicherungsgeschäfts, die Risikotransformation, wird bislang von plattformbasierten Angeboten nicht oder nur marginal tangiert. Die praktische Umsetzung eines bisher nur theoretisch entwickelten „Referenzmodells für ein plattformbasiertes Äquivalent zum traditionellen Prinzip der Versicherung“, um das es hier geht, könnte das Potenzial haben, „das Geschäftsmodell der Assekuranz grundlegend und nachhaltig zu verändern“ („Ein Referenzmodell für ein plattformbasiertes Äquivalent zum traditionellen Prinzip der Versicherung“, G. Koch, M. Leuker, M. Peisker). LLMs sind ein Teil von neuen KIbasierten Instrumenten. Viele Zeitgenossen betrachten diese Werkzeuge als Quantensprung im Hinblick auf eine neue Sicht auf unsere Welt, vergleichbar mit der Erfindung der Dampfmaschine, der Nutzung der Elektrizität oder des World Wide Web. KI hat das Zeug, sich in diese Basistechnologien einzureihen. Ein LLM ist die Grundlage für KI-getriebene Formen der Kommunikation. Im Unterschied zu regelbasierten Chatbots kann unter Einbezug der Ansätze generativer KI auf eine Vielzahl unterschiedlicher Benutzeranfragen flexibel reagiert werden. Eine Beschränkung auf vordefinierte Dialoge
entfällt gänzlich, so dass die Generierung kontextbezogener Antworten möglich ist. Durch die Erzeugung menschenähnlicher Antworten und die Verwendung einer natürlicheren und weniger vorhersehbare Sprache wird das Nutzererlebnis einer Mensch-Mensch-Interaktion simuliert. Durch kontinuierliches Lernen aus neuen Daten und Konversationen erfolgt eine stete Anpassung an sich wechselnde Benutzerbedürfnisse, was wiederum zu einer kontinuierlichen Optimierung der Antworten führt. Eine automatische Skalierung auf eine große Anzahl von Benutzern und Anfragen wird somit ohne direkte Eingriffe möglich. LLMs sind mehrsprachig, was eine Kommunikation auf supranationaler Ebene ermöglicht.
Welche neuen Optionen ergeben sich?
• Neue Blickrichtung der „Produktdefinition” statt Standardprodukte vom Versicherungsunternehmen (VU). Neu: Vom RG erstellte Risikodefinitionen
• Liberalisierung des Marktes statt Risikotransformation innerhalb von VU. Neu: Risikotransformation innerhalb eines liberalisierten Marktes
• Neue Denkweise statt von VU zum VN. Neu: Vom Risikogeber (RG) zum Risikonehmer (RN)
Ausgehend von dem individuellen, einzigartigen Risikoprofil einer natürlichen oder juristischen Person, unterstützt das LLM die widerspruchsfreie Formulierung subjektiver Bedürfnisse im Hinblick auf die Abgabe eines oder einem ganzen Bündel konkreter Risiken. Diese Risiken werden verzögerungsfrei über eine Plattform einem oder mehreren Risikonehmer (RN) angeboten. Das LLM moderiert anschließend den unter Umständen vielstufigen Kommunikationsprozess zwischen RG und RN mit dem Ziel eine eindeutige und widerspruchsfreie vertragliche Vereinbarung zur Übernahme des infrage stehenden Risikos zu finden. Die Übernahme eines Risikos ist nicht garantiert. Sie ist Ergebnis eines Verhandlungsprozesses.
Das LLM soll die Vollständigkeit aller Informationen, welche zur Risikobeschreibung, Risikobewertung sowie aller zur Beschreibung des Leistungsfalles notwendig sind, sicherstellen, um eine widerspruchsfreie Verhandlung und vertragliche Einigung zwischen RG und RN zu ermöglichen. LLMs sind nicht in der Lage, Schadeneintrittswahrscheinlichkeiten zu kalkulieren. Sie können jedoch auf umfangreiches Zahlenmaterial, wie z. B. Datenbanken von Drittanbie-
tern verweisen, um den Dialog zwischen RN und RG auf ein faktenbasiertes Niveau zu stellen.
Risikobeschreibungen sind frei formulierbar. Durch diese offene Form der Risikodefinition sowie durch die Möglichkeit, diese über private Vereinbarungen zu übernehmen, entsteht vermutlich eine Erweiterung des Marktes in einem Umfang, welcher sich heute nicht abschätzen lässt und wo die Grenzen derzeit in der Fantasie zu liegen scheinen. Die verwendeten Technologien unterstützen diese Vision, denn DP und LLM sind theoretisch beliebig skalierbar.
Die Vermutung liegt nahe, dass sich durch die individuelle Kommunikation zwischen RG und RN, in Zukunft völlig neue, sehr kreative Formen der Risikotransformation, entwickeln dürften; beispielsweise in einer von Handwerkern angebotenen Form des Naturalersatzes. Darüber hinaus gestattet die Plattform auch einen Vertrieb mit anderen Finanz- und Versicherungsprodukten wie z. B. die Vergabe von Krediten oder Kauf- und Verkauf von „gebrauchten“ Lebensversicherungen. Klassische Versicherer oder klassische Finanzdienstleister können sich am Plattformtransfer ebenso beteiligen wie andere juristische und natürliche Personen. VU können sich darüber hinaus auch als Betreiber von Plattformen etablieren. Ebenso können VU als Risikogeber auftreten, um so die Instrumente ihrer Risikopolitik zu erweitern.
Wie könnte ein neuartiges Prozessmodell aussehen?
Über die Plattform werden individuelle Risikobeschreibungen durch einen RG angeboten, potenziell interessierten RN sichtbar gemacht und die Übernahme der Risiken unter Verrechnung einer entsprechenden Gebühr (Prämie) ermöglicht. Sollte auf direktem Wege kein RN gefunden werden, kann das Risiko in einen auf der Plattform agierenden Risikopool transferiert werden. Der Risikopool macht dem RG ein Angebot oder tritt mit ihm in Kontakt, um die Bedingungen
Wertschöpfung
ePayment
eProducts & Services
eMarketing eCRM
Risikoschutz
Erste Ebene
FinTech
Analytics
SPV
Risikonehmer (Investor)
Zweite Ebene
Servicegesellschaft
Digitale Plattform
Nachfrager von Risikoschutz
einer Risikoübernahme zu verhandeln. Kommt keine Vereinbarung zustande, besteht keine Möglichkeit zur Abgabe dieses speziellen Risikos.
Im Risikopool werden Risiken verwaltet, welche nicht direkt zwischen einem RG und einem RN transferiert werden konnten. Im Pool muss das sogenannte Risk-Pooling, das Gesetz der großen Zahl, zum Tragen kommen können. Es braucht also eine ausreichende Zahl von heterogenen Risiken, welche sich im Kollektiv ausgleichen können. Am Anfang ist dies nicht der Fall. Eine Lösungsmöglichkeit hierfür böte eine Anbindung an einen konventionellen Versicherer oder vielleicht an einen Wettanbieter.
Im Risikopool ergibt sich das versicherungstechnische Risiko. Das versicherungstechnische Risiko beschreibt die beim Risikotransfer inhärente Schwankungsmöglichkeit, weil sich zwischen der im Voraus berechneten Risikogebühr und der im Nachhinein real ergebenden Erkenntnis eine Unsicherheit ergibt. Neben diesem Risiko sui generis tritt noch die Erfahrungstarifierung als systeminhärenter Faktor. Die zwischen Risikogeber und dem Risikopool als Risikonehmer vereinbarte Risikogebühr wird aufgrund der vergleichsweise inexakten Erfahrungstarifierung nicht dem theoretischen Erwartungsschaden entsprechen, sondern mit Schwankungen behaftet sein. Dies kann sowohl Gewinn- als auch Verlustpotenziale erzeugen.
Diese Schwankungen innerhalb des Risikopools können über Insurance Linked Securities (ILS) ausgeglichen werden. Im klassischen Versicherungsgeschäft haben sich ILS als Alternative zur Risikoteilung mit Rückversicherern bewährt. Beim hier angedachten Risikotransfer sollen Insurance Linked Securities Schwankungen im Pool glätten, indem Gewinne und Verluste an die Halter dieser Wertpapiere weitergegeben werden. Bei ILS handelt es sich um versicherungsspezifische Anleihen, welche
im für den Anleger positiven Fall verzinst werden und sich somit in ihrer Darlehenssumme erhöhen oder bei welchen im umgekehrten Fall vom Darlehensgeber ein negativer Zins zu zahlen ist, respektive sich die Darlehenssumme verringert. Insurance Linked Securities korrelieren, anders als die Vielzahl der Kapitalmarktinstrumente, nicht mit dem Konjunkturverlauf. Deswegen sind sie als ausgleichender Faktor in Depots willkommen.
Durch das neue Denken und das neue Handeln dürften sich erweiterte Marktchancen, sowohl für klassische Versicherer und herkömmliche Finanzdienstleister, als auch für neue Marktteilnehmer, ergeben. Vor diesem Hintergrund erfolgt eine Weiterentwicklung dieser Idee im Wesentlichen in zwei Richtungen. Zum einen werden regulatorische Fragen diskutiert. Aufsichtsrechtliche Aspekte werden vor einer möglichen realen Anwendung einen breiten Raum einnahmen. Zum anderen wird ein intelligenter Prototyp entwickelt. Anhand dieses Prototyps soll die Leistungsfähigkeit der einzelnen Komponenten geprüft werden. Insbesondere geht es dabei um die tatsächliche Kommunikationsfähigkeit der LLMs.
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In einer zunehmend digitalisierten Welt verändern sich die Erwartungen der Kunden an Dienstleistungen und Produkte rasant. Davon ist auch das Versicherungswesen betroffen. Ein Trend, der in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, ist das Konzept der Embedded Insurance. Bei dieser Form der Versicherung wird der Versicherungsschutz nahtlos in den Kaufprozess eines Produkts oder einer Dienstleistung integriert. Dies bedeutet, dass Verbraucher passende und ergänzende Versicherungspolicen direkt beim Kauf eines Produkts erwerben können, ohne eine separate Versicherung abschließen zu müssen. Laura Wulff, Co-Geschäftsführerin und Chief Growth Officer beim InsurTech Dentolo Deutschland GmbH mit den Versicherungsmarken Dentolo, Petolo und Vitolo, beleuchtet in diesem Interview, wie Embedded Insurance nicht nur den Komfort für den Kunden erhöht, sondern auch neue Geschäftsmodelle und Einnahmequellen für Unternehmen und Handel schafft.
finanzwelt: Was versteht man unter Embedded Insurance und welche Arten von Versicherungen werden häufig in dieses Konzept integriert?
Laura Wulff» Von Embedded Insurance spricht man, wenn Versicherungen durch den Händler direkt in den Verkaufsprozess eines Produktes oder einer Dienstleistung integriert werden. Zu den klassischen Beispielen gehören die Reiserücktrittsversicherung, die im Krankheitsfall einspringt und im Reisebüro gleich mit abgeschlossen wird oder eine Police, die beim Diebstahl oder der Beschädigung des Smartphones den Schaden reguliert und im Elektromarkt oder E-Commerce mit angeboten wird. Hinzugekommen sind über die letzten Jahre weitere Versicherungen wie etwa im Veranstaltungsbereich, bei der Nutzung von CoWorking-Büros oder beim Kauf von Elektrogeräten wie Fernsehern oder Notebooks. Vergleichsweise neu ist die Versicherung ‚on top‘ auch im Bereich der Tiergesundheit. Hier sind wir mit unserer Tierversicherung Petolo und der exklusiven Partnerschaft mit Fressnapf einer der Vorreiter.
finanzwelt: Was sind die Vorteile für die Beteiligten im Handel und für die Versicherung? Und wie profitiert der Kunde dabei?
Wulff» Für Versicherungen bedeutet Embedded Insurance eine signifikante Erweiterung ihrer Reichweite und die Erschließung neuer Zielgruppen. Durch Partnerschaften mit Händlern können sie Kunden erreichen, die sonst möglicherweise nicht auf ihre Produkte aufmerksam geworden wären. Dies ist besonders wertvoll in Märkten oder Kundensegmenten, die traditionell schwer zugänglich sind. Außerdem profitieren Versicherungen von Kosteneffizienz, da sie die bestehenden Verkaufsplattformen der Händler nutzen können. Ein Vorteil für Kunden ist vor allem der Convenience-Faktor und ein gewisser Vertrauensvorschuss: Da die passende Versicherung im Zusammenhang mit einem bekannten und vertrauenswürdigen Händler angeboten wird, fühlen sich die Kunden sicherer. Sie sind somit eher bereit, die Versicherung abzuschließen. Im Fall unserer Tierversicherung Petolo lässt sich dies sehr anschaulich darstellen: Momentan testen wir, Petolo direkt am Point-of-Sale in einigen Fressnapf-Märkten anzubieten. Kunden haben direkt vor Ort die Möglichkeit, in einem Tablet die Daten ihres Haustiers einzugeben, um sich ihren individuellen Versicherungsbeitrag berechnen zu lassen oder uns um einen Rückruf für ein Beratungsgespräch zu bitten.
finanzwelt: Auch wenn der Handel initial eine wichtige Rolle spielt, liegt das Onboarding und der gesamte Customer Lifecycle bei der Versicherung und läuft weitgehend automatisiert und digital ab. Warum eignen sich digitale Prozesse hier gut?
Wulff» In der Tat kümmern sich die Versicherer in der Regel um das komplette Handling – vom Onboarding über die Kundenkommunikation bis hin zur Schadensregulierung im Ernstfall. In unserem Fall erfolgt dies auf Basis effizienter digitaler Prozesse. Embedded-Insurance-Lösungen sind nämlich vor allem deshalb so attraktiv, weil die Versicherungen und Produkte sich sinnvoll ergänzen und die Versicherer für die Kunden dank schlanker Prozesse niedrige Beiträge mit hohen Erstattungssummen anbieten können. Und nicht nur viele jüngere Kunden wissen es zu schätzen, wenn sie einen Schaden online melden oder mit der Assekuranz über digitale Kanäle kommunizieren können. Sie sehen die papierlose, transparente Alternative zur klassischen Versicherung als Vorteil und erfahren im Schadensfall eine zügige und unkomplizierte Schadensbegleichung aufgrund der weitreichenden Dunkelverarbeitung und Automatisierung.
finanzwelt: Wie können Versicherer und Händler sicherstellen, dass ihre Embedded-Insurance-Angebote nahtlos in bestehende Verkaufsprozesse integriert werden? Wulff» Versicherer sollten hier mit einem hohen Grad an
technischer Integration arbeiten, also beispielsweise APISchnittstellen bieten, die der Handel leicht auf die eigenen Bedürfnisse anpassen und in die eigenen Systeme implementieren kann. Natürlich kommt es auch auf die Einfachheit in der Handhabung an, denn sowohl die Verkäufer als auch die zukünftigen Versicherten sollen möglichst verständlich zum Abschluss kommen, ohne dabei auf einen Showstopper zu treffen. Schulungen und Support für die Mitarbeiter der Händler sind ebenfalls wichtig, um sicherzustellen, dass sie die Versicherungsprodukte effektiv präsentieren und deren Vorteile klar vermitteln können. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Versicherer und dem
Von Embedded Insurance spricht man, wenn Versicherungen durch den Händler direkt in den Verkaufsprozess eines Produktes oder einer Dienstleistung integriert werden.
Point-of-Sale, also dem Ort, an dem das Produkt verkauft wird, kann aber vor allem auch dazu beitragen, dass eventuelle Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden und dass beide Seiten optimal von der Partnerschaft profitieren.
finanzwelt: Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Welche Trends und Entwicklungen sind im Bereich Embedded Insurance zu erwarten und wie sollte sich die Versicherungswirtschaft darauf vorbereiten?
Wulff» Der Bereich Embedded Insurance hat für alle Beteiligten in den letzten Jahren vieles verändert – und wird es weiter tun. Wir rechnen mit einer weiteren Effizienzsteigerung der digitalen Prozesse aufgrund verstärkter Nutzung von beispielsweise Künstlicher Intelligenz. Mit Hilfe datenbasierter Verfahren wird es in Zukunft immer besser möglich sein, personalisierte und prädiktive Versicherungsangebote zu erstellen, insbesondere wenn weitere Kundendatenbestände rund um die Customer Journey hinzukommen. Features wie Smart Contracts oder Chatbots können hier neue Impulse bringen. All das bietet einerseits Chancen für Versicherer, aber natürlich auch für die Beteiligten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Entscheidend dafür wird es sein, wie gut es den Akteuren gelingt, ihre technologischen Fähigkeiten ausbauen und ‚digital zu denken‘. (sg)
Die Immobilienbranche hat goldene Zeiten hinter sich. In der jüngeren Vergangenheit verhagelten Krieg, Zinserhöhung und andere Umstände die Bilanz. Pleiten bei Projektfinanzierern und gedämpfte Nachfrage seitens der Käufer waren die Folge. Doch nun scheint die Talsohle durchschritten zu sein.
Die Süddeutsche Zeitung schrieb am 22.03.2024: „Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im vergangenen Jahr wegen der schwachen Nachfrage als Folge hoher Bauzinsen in Rekordtempo gefallen. Sie gaben um durchschnittlich 8,4 % im Vergleich zu 2022 nach, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte.“ Ja, mit dem Blick in den Rückspiegel muss man festhalten, dass die Branche mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen hatte. Das haben Sie in Ihrem Berateralltag bestimmt auch öfters festgestellt. Betongold? Puh, der Selbstläufer zur eigenen Wohnimmobilie hat sich für viele Bundesbürger ausgeträumt. Oder es wurde zu einem Albtraum. Nun deutet sich eine Richtungsänderung an. Das lässt hoffen.
Thomas Hein Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung ING Deutschland
Jörg Utecht Vorstandsvorsitzender Interhyp AG
Sinkende Zinsen und knappes Angebot
Die Preise am deutschen Immobilienmarkt haben wieder angezogen. Die Wirtschaftsforscher des IfW sehen eine Trendwende nach einer rund zweijährigen Phase sinkender Immobilienpreise. In den Monaten April bis Juni seien die Immobilienpreise in Deutschland wieder gestiegen, so das IfW. Im Vergleich zum 1. Quartal des Jahres stiegen die Preise für Eigentumswohnungen im 2. Quartal um 2,4 %. Einfamilienhäuser kosten 2 % mehr. Preise für Mehrfamilienhäuser legten um 4,4 % zu. Im Vorquartal waren die Preise noch gefallen. Grundlage der Angaben ist der Immobilienpreisindex Greix, der Daten von 19 Städten enthält. „Die Trendwende auf dem Immobilienmarkt ist eingeläutet“, gab IfWForscher Jonas Zdrzalek in einem Interview als Begründung an. Die Unsicherheit bei den Interessenten nehme offensichtlich ab, zudem stabilisiere sich die Lage bei den Zinsen und das knappere Angebot sorge für Preisteuerungen. „Die Anzeichen für ein Aufhellen der Situation sind erkennbar. Die Stimmung am Markt hat sich Ende 2023 deutlich verbessert, und das ist bis heute deutlich spürbar, auch wenn
In Deutschland sind die Bau- und Immobilienpreise zwischen 2010 und 2022 stark gestiegen. Diese Preisentwicklung hängt von vielen demografischen und wirtschaftlichen Faktoren ab. Zum Beispiel führen eine wachsende Bevölkerung, ein knappes Angebot an Immobilien und niedrige Zinsen zu steigenden Preisen.
Der Baupreisindex für Wohngebäude weist die Entwicklung der Preise für individuell geplante Ein- und Mehrfamilienhäuser nach. Hierbei wird jedoch nur das Bauwerk einbezogen. Der Index zeigt, dass sich die Preise für Wohngebäude im Zeitraum 2010 bis 2022 um 64 % erhöht haben. Die Inflationsrate stieg im gleichen Zeitraum nur um 25 %.
Der Häuserpreisindex misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller typischen Markttransaktionen für Wohnimmobilien (Eigentumswohnungen sowie Ein-/Zweifamilienhäuser), die als „Gesamtpaket“ aus Grundstück und Gebäude verkauft werden. Dazu zählen sowohl neu erstellte als auch bestehende Wohnimmobilien. Bundesweit haben sich die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen zwischen 2010 und 2022 um rund 94 % verteuert.
Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Baupreise-Immobilienpreisindex/_inhalt.html
die teilweise vorhandene Euphorie von Ende 2023 bis jetzt etwas nachgelassen hat. Das trifft auf den B2B-Markt genauso zu wie auf den B2C-Bereich“, bemerkt Thomas Hein, Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung bei der ING. Das unterstreichen Aussagen anderer Marktteilnehmer. „Es fühlen sich wieder mehr Deutsche ermutigt, den Traum von der eigenen Immobilie angehen zu wollen“, sagt Interhyp-Chef Jörg Utecht in einem Interview mit der WirtschaftsWoche.
Preise klettern moderat nach oben
Diese Entwicklung lässt sich auch am Interhyp-Immobilienindex ablesen. In den größeren Städten ziehen die Immobilienpreise im Vergleich zum 1. Quartal 2024 durchweg an. Während die Preise in Hamburg (+0,3 %) oder Leipzig (+0,6 %) moderat stiegen, gab es in Berlin (+1,3 %), Stuttgart (+1,5 %), München (+1,9 %), Köln (+2,1 %) oder Frankfurt (+2,2 %) deutlichere Zuwächse. „Der Anstieg betrifft alle Segmente: So sind die Preise sowohl von Bestandsimmobilien, die vor 1990 gebaut wurden, als auch neueren Objekten (Baujahr nach 2010) im Vergleich zum Vorquartal um 1,2 % gestiegen. Bei Wohnungen fällt die Preissteigerung mit 1,6 % noch etwas deutlicher aus als bei Häusern (+1 %)“, so Utecht. Auch die Kieler Wirtschaftsforscher halten es für möglich, dass die Korrektur am Immobilienmarkt nach rund zwei Jahren endet. Der Preisindex GREIX verzeichnete in rund zwei Jahren einen Preisrückgang von circa 14 %, teilte das IfW mit.
Schwachstelle Neubau
Etwas Wasser in den Wein zu gießen sei aber auch an dieser Stelle erlaubt. Denn gerade bei gänzlich neuen Projektentwicklungen sieht es nach wie vor eher mau aus. Hier greift die Zinswende noch nicht. Und die Rohstoffe sind teurer geworden. „Aus meiner Sicht werden wir noch länger im Neubaugeschäft in der Talsohle, also auf einem niedrigen Niveau verbleiben. Es gibt zu viele Projektentwickler und Bauträger, die in den letzten zwei Jahren keine neuen Bauvorhaben begonnen haben und das aktuell aufgrund diverser Themen (fehlende Baukostensicherheit, Unsicherheit bezüglich gesetzlicher Anforderungen, Fachkräftemangel) auch nicht planen. Selbst wenn diese wieder in Fahrt kommen, dauert es einige Zeit, bis hier verwertbare Ergebnisse vorliegen und Einfluss auf den Gesamtmarkt sowie statistische Relevanz haben“, bemerkt ING-Experte Hein an dieser Stelle. Zu bedenken gilt auch das regionale Gefälle innerhalb Deutschlands. In den Zentren und Randlagen der Metropolen boomt das Business. Angelockt auch durch das Arbeitsangebot. In wirtschaftlich schwächeren Lagen, beispielsweise in Teilen Mittel- und Ostdeutschlands, darbt das Immobiliengeschäft weiterhin. Dennoch ist ein positives Momentum festzustellen. Nach viel Ebbe in den vergangenen Jahren ist nun wieder Land in Sicht. Immobilien jedweder Art haben ihren Reiz nicht (gänzlich) verloren. In der Assetallokation spielen diese zudem nach wie vor eine Rolle. (ah)
Vorquartal Vorjahresquartal
Eigentumswohnungen
Einfamilienhäuser
Mehrfamilienhäuser
Der Greix ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gutachterausschüsse, von ECONtribute und dem lfW KIel und umfasst die Preisentwicklung von zur Zeit 20 deutschen Städten und Regionen.
Flexibilität, Transparenz, Nachhaltigkeit – das Baufinanzierungsgeschäft scheint von stürmischer See zurück in den sicheren Hafen zu kommen. Wie ist die Stimmung am Immobilienmarkt im Herbst 2024? finanzwelt sprach mit Thomas Hein, Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung bei der ING Bank.
finanzwelt: Wir befinden uns im Jahre vier nach der Corona-Krise. Wie hat sich die Branche und der Markt der Baufinanzierung verändert?
Thomas Hein» Die Erhöhung der Zinsen unmittelbar nach Corona hat sich direkt auf die Stimmung am Immobilienmarkt niedergeschlagen. Die Nachfrage nach Immobilien ist eingebrochen, die Unsicherheit bei den Kundinnen und Kunden angestiegen. Die damals gestellten Fragen wirken bis heute nach: Wo entwickeln sich die Zinsen hin, wie steigen die Nebenkosten und wie geht es mit der Inflation weiter? Jetzt, wo die Zinsen wiederholt gesunken sind, sorgen anhaltende Zinssenkungsfantasien und natürlich die tatsächlichen Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank dafür, dass sich die Stimmung am Immobilienmarkt wieder aufhellt. Da aktuell vieles für weitere Zinssenkungen durch die EZB spricht, gehen wir davon aus, dass die Immobilienwünsche der Menschen wieder leichter finanzierbar werden und die Nachfrage weiter anzieht.
finanzwelt: Im August luden Sie im Rahmen Ihrer BusinessTour zu einer Talk-Runde an den Bodensee. Wie war denn dort die Stimmung zur Jahreshälfte 2024?
Hein» Unter den anwesenden Vermittlern war die Stimmung deutlich besser als im letzten Jahr. Auch wenn natürlich die Unsicherheit mit Blick auf die aktuelle Weltpolitik, aber auch auf die wirtschaftliche und politische Situation weiterhin für Zurückhaltung sorgt. Insgesamt rechnet man jedoch damit, dass die steigende Nachfrage anhält. Vor allem bei Modernisierungen und Sanierungen ist aktuell noch vieles in Bewegung – allein der Anstieg der Zahlen beim Kauf von Bestandsimmobilien zeigt, dass die Menschen wieder ein bisschen mutiger werden.
finanzwelt: Stichwort: EZB-Zinspolitik. Spüren Sie Hoffnung für das Finanzierungsgeschäft?
Hein» Sobald mit weiteren Zinssenkungen auch nur gerechnet wird, wirkt sich das schon positiv auf unser Geschäft aus.
Weil die Kundinnen und Kunden dann mehr über das Thema Immobilien nachdenken und sich konkreter damit beschäftigen. Das ist anders, wenn man – wie eben kurz nach der Corona-Phase – mit Kostensteigerungen zu kämpfen hat. Im August dieses Jahres haben wir gerade erlebt, dass die Inflation unter 2 % gesunken ist. Gleichzeitig haben wir im letzten Jahr einen Anstieg der Gehälter erlebt. In unserem Markt ist vieles auf Vertrauen aufgebaut. Wenn die Menschen spüren, dass sie wieder mehr Geld sicher haben, dann werden sie es auch investieren. Zum Beispiel in eine eigene Immobilie.
finanzwelt: Welche Wünsche haben Sie an die politischen Entscheider, gerade beim Thema Förderprogramme? Hein» Kalkulierbarkeit, Transparenz und frühzeitige Informationen. Bei diesen Punkten lässt sich noch einiges optimieren. Über allem aber sollte – in unsicheren Zeiten wie diesen – jedoch stehen: Weniger ist im Zweifelsfall mehr. Ich wünsche mir zum Beispiel weniger Förderprogramme, die jedoch mit ausreichend Geld ausgestattet sind, und die dort greifen, wo es notwendig ist. Vielleicht führt hier eher das Setzen eines steuerlichen Anreizes zum Ziel als direkte Verteilung des Geldes über Förderprogramme, was am Ende immer auch schnell einen negativen Einfluss auf die Kaufpreise und Baukosten haben kann.
finanzwelt: Energie, Nachhaltigkeit, Biodiversität – wie hat sich hier die ING positioniert?
Hein» Wir wollen uns zur führenden Transition Bank entwickeln: zu einer Bank, die dazu beiträgt, den Übergang in eine ökologisch und sozial nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft zu ermöglichen. Als Finanzierer können wir Finanzströme so steuern, dass sie die Erreichung der Pariser Klimaziele unterstützen. Wir streben an, mit unserem Geschäftsbetrieb und insbesondere unseren Produkten in den nächsten Jahren die Reduzierung unserer Emissionen voranzutreiben und unsere Kundinnen und Kunden bei der Senkung von Emissionen zu begleiten. Bei neuen Finanzierungen berücksichtigen wir, ob Unternehmen ökologische, soziale und ökonomische Geschäftsmodelle vorweisen können.
finanzwelt: Seit kurzem haben Sie auch ModernisierungsPartner in Ihrem Netzwerk. Können Sie uns über Ihre Erfahrungen berichten und über die Reaktionen Ihrer Kunden? Hein» Das ist einer von vielen Beiträgen, den wir mit Blick
auf die Erreichung der Klimaziele unserer Bank in der Baufinanzierung anbieten. Seit Anfang März erhalten unsere Kundinnen und Kunden auf Wunsch direkt im Beratungsgespräch den Kontakt zu ausgewählten Expertinnen und Experten für die Energie- und Fördermittelberatung sowie für die Installation von Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen. Die Erfahrungen aus diesem Service sind sehr positiv. Viele Kundinnen und Kunden sind überrascht, dass eine Bank bzw. auch dass eine Vermittlerin oder ein Vermittler mit so einem konkreten Kontakt weiterhelfen können. Und dass dieser Kontakt dann auch noch mit guten Servicelevels und attraktiven Konditionen begeistert. Unsere Vermittlerschaft geht ganz unterschiedlich mit dem Angebot um. Einige setzen es direkt ein, andere nehmen es als Ergänzung zu ihrem eigenen regionalen Handwerker-Netzwerk. So oder so gehen wir gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden für viele Modernisierungen und Sanierungen auch den passenden finalen Schritt.
finanzwelt: Digitalisierung, ChatGPT und Künstliche Intelligenz: Welche Rolle spielen diese neuen Technologien in der Abwicklung und Beratung?
Hein» Ob digitaler Upload, App oder Onlinebanking – als digitale Bank sind wir bei der Digitalisierung in vielen Frontund Back-Office-Prozessen sehr gut aufgestellt. Auch die Themen ChatGPT und Künstliche Intelligenz prüfen wir na-
türlich für uns und für unsere Vermittlerinnen und Vermittler. Dort, wo wir mit KI-Unterstützung effizienter werden können, schauen wir uns die Bereiche genauer an und integrieren sie in unsere Prozesse zum Beispiel beim Einstellen von Dokumenten in die Postbox oder beim Versand aktualisierter Partnerverträge. Viele Vermittlerinnen und Vermittler nutzen die Vorteile bereits für sich und schätzen den Support durch Künstliche Intelligenz zum Beispiel für die Lead-Qualifizierung.
finanzwelt: Welche Trends können Sie für das Baufinanzierungsgeschäft im 2. Halbjahr und im kommenden Jahr ausmachen?
Hein» Auf der Finanzierungsseite sehen wir ganz klar: Das Neubau-Segment stagniert noch, stattdessen nimmt der Kauf von Bestandsimmobilien zu – inklusive der Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen. Was wir auch feststellen: Die Objektgrößen werden kleiner und die Festschreibung der Zinsbindung wird kürzer. Insgesamt ist der Markt von viel Flexibilität gesteuert. So wie es aussieht, werden die Zinsen weiter leicht fallen, vielleicht nicht auf das Niveau, das wir hatten, aber genug, um die Kundinnen und Kunden wieder stärker zu einem Abschluss zu bewegen. Die Nachhaltigkeit in der Bezahlung auch in Verbindung mit gestiegenen Gehältern verspricht doch ein Stück Sicherheit, das in den aktuell eher unsicheren Zeiten gut ankommt. (sg)
Während in Deutschland weniger als die Hälfte der Bevölkerung ein Eigenheim besitzt, sind es in den USA fast 70 % (Stand 2023). Wer mit dem Gedanken spielt, ein Haus in den USA zu kaufen, um es selbst zu nutzen, dürfte von dieser Entscheidung (Zinssenkungen) profitieren. Eigenheime sind in den Vereinigten Staaten tendenziell zugänglicher, die Vorschriften sind lascher, Finanzierungen sind einfacher zu erhalten und die Steuern vielerorts tiefer. Geht es jedoch ums Mieten, ziehen die USA den Kürzeren. Das Mietrecht ist in den meisten amerikanischen Staaten nur schwach ausgebaut, was das Mieten in den USA um einiges weniger attraktiv macht als bei uns.
Quelle: https://www.planradar.com/de/immobilienmarkt-usa/, Abruf am 27.08.2024
• Im Jahr 2024 wird der Wert des Wohnimmobilien-Markts in den USA voraussichtlich rund 98,98 Bio. Euro betragen.
• Es wird erwartet, dass dieser Wert von 2024 bis 2029 eine jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 3,82 % aufweist.
• Dadurch wird das prognostizierte Marktvolumen im Jahr 2029 auf etwa 119,40 Bio. Euro steigen.
• Im globalen Vergleich wird der größte Teil des Immobilienwerts aus China erwartet, mit einem geschätzten Wert von 104,7 Bio. Euro im Jahr 2024.
• Die Nachfrage nach Wohnimmobilien in den USA ist derzeit stark, da immer mehr Menschen in städtische Gebiete ziehen und nach bezahlbarem Wohnraum suchen.
Quelle: https://de.statista.com/outlook/fmo/immobilien/wohnimmobilien/usa, Abruf am 27.08.2024
Die Leerstandsrate für Büroimmobilien ist in den USA auf aktuell 20,5 % angestiegen (siehe Abbildung 1) und liegt damit über dem bisherigen Höchststand aus dem Jahr 2011 (18,2 %). In Europa liegt die Leerstandsrate aktuell bei 7,8 % und damit deutlich unter dem Höchststand von 10,3 % aus dem Jahr 2011. Eine wichtige Ursache hierfür liegt in den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie: In den USA sind Büroangestellte in größerem Ausmaß als in Europa aus den Großstädten wie beispielsweise New York, Los Angeles, Chicago und San Francisco in ländlichere Regionen umgezogen, um die Möglichkeit des Remote Working zu nutzen, und folglich ist die Büroflächennachfrage stärker zurückgegangen. Weiterhin ist der Gebäudebestand in den USA älter und weniger energieeffizient als in Europa.
Für einen langfristigen und diversifizierten Vermögensaufbau stellt die Assetklasse Immobilien eine bedeutende Komponente dar. Dabei beschränken sich effektive Immobilieninvestitionen nicht nur auf Privatimmobilien wie Eigenheime oder Eigentumswohnungen. Für institutionelle Investoren wie Banken, Versicherungen und Pensionskassen bilden Immobilien seit vielen Jahren eine tragende Säule ihrer Anlagestrategien. Dies beruht auf der Erwartung, dass der Immobilienmarkt mittel- bis langfristig stabil bleibt und die Immobilienwerte tendenziell steigen.
Der US-Immobilienmarkt wird aufgrund seiner Größe und der Vielfalt an Investitionsmöglichkeiten sowohl von privaten als auch institutionellen ausländischen Investoren geschätzt. Aktuell repräsentiert der amerikanische Kontinent fast 44 % des global professionell verwalteten Immobilienvermögens. Im Vergleich dazu beträgt der Anteil Europas etwa 30 %. Diese Daten unterstreichen die führende Position des USMarktes im globalen Immobiliensegment.
Die USA haben im Jahr 2023 insgesamt 265 Mrd. US-Dollar in die Produktion und den Transport Erneuerbarer Energien, die Herstellung schadstoffarmer Fahrzeuge, Gebäudeelektrifizierung und CO2-Management-Technologien investiert. Dieser Trend setzte sich 2024 unvermindert fort: Bereits im 1. Quartal dieses Jahres flossen 71 Mrd. US-Dollar in diese Bereiche, wie der Clean Investment Monitor im Juni berichtete. Das bedeutet eine Steigerung von 39 % im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres – ein neuer Rekord für die USA. Der Clean Investment Monitor ist eine vierteljährlich aktualisierte Datenbank, die Investitionen in saubere Technologien in den USA erfasst. Dazu gehören der Bau und die Erweiterung von Fabriken für saubere Energie und Fahrzeuge, neue Anlagen zur CO2-Reduktion in der Industrie sowie der Kauf und die Installation von sauberer Energie- und Speichertechnologie durch Haushalte und Unternehmen. Seit 2018 dokumentiert die Datenbank Investitionen und bietet detaillierte Informationen zu rund 20.000 Anlagen, 4 Mio. emissionsfreien Fahrzeugen, 22 Mio. verkauften Wärmepumpen und 4,5 Mio. Installationen von Stromerzeugungs- oder Speichersystemen bis zum 1. Quartal 2024.
Treuhandgesellschaft für internationale Vermögensanlagen mbH
Der ELTIF sollte die Investitionen in Infrastrukturprojekte und Immobilien ankurbeln, war bislang aber noch nicht der große Wurf. Für Privatanleger gab es lange Zeit genau ein Produkt: Den „KlimaVest“ von CommerzReal, und der ist nicht in Deutschland, sondern in Luxemburg aufgelegt. Doch nach mäßigem Erfolg hat die Europäische Union die Verordnung umfassend überarbeitet. Das Update macht den Weg frei für neue Produkte als Publikumsfonds, und auch das KAGB ermöglicht innovative Anlagen.
Die Abkürzung ELTIF steht für European Long-Term Investment Funds und bezeichnet das 2015 eingeführte Fondskonstrukt, das Klein- und professionellen Anlegern gleichermaßen langfristige Investitionen in die Realwirtschaft der Europäischen Union ermöglichen soll. Die neuen Fonds bieten die Möglichkeit, sowohl in Immobilien zu investieren, aber auch in Private Equity, Private Debt und andere Fonds, in Infrastrukturprojekte und vergleichbare Sachwerte. Das Interessante dabei ist die Möglichkeit, verschiedene Anlagegegenstände miteinander zu kombinieren. „Vorstellbar sind zum Beispiel Themenfonds wie ‚Pflege und Gesundheit‘, die in Pflegeheime, Aktien von Medizintechnikunternehmen und Kindergartenbetreiber investieren“, sagt Rechtsanwalt Eric Romba von der Kanzlei Osborne Clarke. Ihm sind die neuen Möglichkeiten in der überarbeiteten ELTIF-Verordnung aufgefallen und er hat sie sich mit einer offiziellen Nachfrage bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin bestätigen lassen.
Neu ist unter anderem, dass es die ELTIF privaten Kapitalanlegern ermöglichen, in geschlossene Sondervermögen zu
investieren. „Die Ausgestaltung der Sondervermögen unterlag in Deutschland bislang Restriktionen. Nach Paragraf 139 KAGB war sie in der geschlossenen Variante nur für Spezial-AIF und damit semi- bzw. professionelle Anleger zulässig“, berichtet Romba, weshalb Sondervermögen im Publikumsbereich lediglich als offene Fonds konzipiert werden durften. „Offene Fonds eignen sich wegen der für Rückgaben vorzuhaltenden notwendigen Liquidität aber nicht optimal für illiquide Anlagegegenstände wie Immobilien, Infrastruktur oder Private Equity. Dadurch blieb Kleinanlegern die Möglichkeit der Investition in solche illiquiden Anlagegegenstände verwehrt“, so der Fachanwalt. Die in der EU überarbeitete ELTIF-Verordnung überlagert nun diese nationalen Restriktionen – Europa sticht Deutschland. Dadurch können ELTIF auch als geschlossenes Sondervermögen in Form eines PublikumsAIF für Privatanleger aufgelegt werden – Kleinanlegern werden so ganz neue Investitionsmärkte zugänglich gemacht.
Im Vergleich zu den bislang überwiegend als KG-Modell aufgelegten geschlossenen Fonds bieten die ELTIF einige Vorteile. Anteile an Sondervermögen können im Depot des Kunden bei der Bank verbucht werden. Nachdem sich die Banken und Sparkassen weitgehend aus dem Vertrieb geschlossener Publikumsfonds an Kleinanleger zurückgezogen haben, kann dies ein Weg sein, diese Vertriebsgruppe erneut zu gewinnen. „Außerdem genießt das Sondervermögen insolvenzrechtlich eine Abschirmungswirkung. Selbst wenn der Verwalter insolvent gehen sollte, sind die Anlagegegenstände davon nicht betroffen“, weiß Rechtsanwalt Romba. Noch dazu gilt für Sondervermögen die Abgeltungssteuer, die im Verhältnis zur persönlichen Besteuerung bei KG-Anteilen günstiger sein kann. Und schließlich bekommen ELTIF als Sondervermögen aufgrund ihrer europäischen Natur einen europäischen Pass, der große Vorteile für den grenzüberschreitenden Vertrieb hat. Deutsche Fonds mit Vertrieb an Kleinanleger können so einen großen neuen Markt erschließen, der ihnen aufgrund der deutschen Restriktionen für ausländische Investoren bisher eher verschlossen geblieben ist.
Kein Wunder, dass die Service-KVGs als Verwalterinnen der Fonds ebenfalls optimistisch sind, das Fondsgeschäft anzukurbeln. „Ich bin beim ELTIF 2.0 sehr bullish, da über diese Normen die Regeln der Fondsstrukturen im KAGB liberalisiert werden und Fonds als offene und geschlossene Strukturen ermöglichen. Wir legen gerade mehrere ELTIF in Deutschland und Luxemburg vornehmlich in den Klassen Private Equity, Erneuerbare Energien und Venture Capital auf“, berichtet Ludger Wibbeke, Geschäftsführer bei der Service KVG HANSAINVEST.
Auch im KAGB selbst wird durch das Fondsstandortgesetz die Emission von Publikums-AIF als inländische geschlossene Sondervermögen ermöglicht. Die Neufassung des § 139 KAGB hebt nun ebenfalls die explizite Beschränkung der Möglichkeit des geschlossenen Sondervermögens auf Spezial-AIF auf. Dadurch würden auch Rechtsunsicherheiten bezüglich der Umsetzung des ELTIF in Deutschland aus der Welt geschafft, so Romba.
Die geschlossenen Sondervermögen im ELTIF lösen ein drängendes Problem für private Kapitalanleger: Die lange Laufzeit. Grundsätzlich eignen sich geschlossene Fonds für Investments in Sachwerte mit langfristigem Anlagehorizont wie Immobilien, Infrastruktur-Projekte und Private Equity. Sie binden das Kapital der Investoren jedoch über viele Jahre, was dem Bedürfnis vieler Privatanleger nach einem liquiden Produkt widerspricht. Der neue ELTIF verbindet nun das Beste aus zwei Welten. Er vermeidet eine offene Struktur ohne konkrete Investitionsobjekte und oft geringeren Renditen, ermöglicht mit seinen „Liquidity Window Mechanismen“ jedoch die Möglichkeit zur vorzeitigen Rückgabe der Anteile. Die Kapitalverwaltungsgesellschaft stellt Anlegern eine Plattform zur Verfügung, die Rückgabe-Anträge von ausscheidenden Anlegern mit Investitions-Wünschen potenzieller neuer Investoren abgleicht. So erfolgt keine Rückgabe an die Kapitalverwaltungsgesellschaft, sondern die Anteile werden auf
dem Zweitmarkt verkauft. Altanleger kommen zügig an ihr Geld, neue Investoren beteiligen sich an Fonds mit nachgewiesener Performance, und die Asset-Manager ersparen sich den ungeplanten Verkauf der Fondsobjekte in eventuell schwachen Märkten.
An dieser Stelle könnte die Fondsbörse Deutschland ins Spiel kommen. Sie handelt seit mehr als 20 Jahren Anteile an geschlossenen Publikumsfonds für private Kapitalanleger und inzwischen auch an offenen und geschlossenen Spezialfonds für institutionelle Investoren. Derzeit prüft sie die Möglichkeiten, künftig auch Anteile an ELTIF zu handeln. Erfahrungen auf dem Erstmarkt sammelt das Team um Vorstand Alex Gadeberg schon seit geraumer Zeit: „Wir haben gemeinsam mit CommerzReal die Online-Vertriebsstrecke des KlimaVest konzipiert.“
Beim ELTIF 2.0 arbeitet die Fondsbörse intensiv mit dem Unternehmen Privatize zusammen. Es bietet Vermögensverwaltern, Banken, Family Offices und vermögenden Privatanlegern Zugang zu und Informationen über Private-MarketProdukte, zu denen auch die ELTIF zählen. Die Fondsbörse ist in dieser Kooperation für die Konzeption der Online-Vermittlungs-Strecke und die Abwicklung der Zeichnungen zuständig.
Gotzi Chefredakteur
Beim Impact Investing liegt der Fokus darauf, etwas aktiv zu tun. Wirkungsorientierte Investoren wollen mit ihrer Kapitalanlage gesellschaftlichen Wandel anstoßen und legen dabei ein Wirkungsziel fest. Die Frankfurter NEON EQUITY AG ist in diesem Segment beheimatet. Zur DNA, den Unternehmenskennziffern und Zukunftsplänen sprach finanzwelt mit dem CEO Ole Nixdorff.
finanzwelt: Herr Nixdorff, Sie sind seit kurzem CEO des Unternehmens. Für was steht NEON EQUITY AG?
Ole Nixdorff» NEON EQUITY ist ein börsennotierter deutscher Impact Investor mit Fokus auf Unternehmen, die in nachhaltigen Zukunftsbranchen wie Erneuerbare Energien, E-Mobilität oder HealthCare aktiv sind. Wir investieren ausschließlich in Unternehmen, deren Geschäftsmodelle positive Auswirkungen auf die Umwelt und Gesellschaft haben und die attraktive Renditen erzielen. Darüber hinaus begleiten wir Unternehmen mit Impact-Geschäftsmodell bei Kapitalmarkttransaktionen und können dabei auf unsere langjährige und erprobte Kapitalmarktexpertise zurückgreifen. In den vergangenen Jahren haben wir mehr als 25 Kapitalmarkttransaktionen erfolgreich abgeschlossen.
finanzwelt: Welche Zielgruppe(n) haben Sie zuvorderst im Blick?
Nixdorff» Wir sind in erster Linie nicht so sehr auf einzelne Branchen fokussiert. Wichtig ist uns vor allem, dass bei den Unternehmen ein klar erkennbarer und messbarer Impact-Fokus vorhanden sein muss. Zudem sollte das Beteiligungsunternehmen, in das wir investieren, entweder börsennotiert sein oder die Absicht haben, in absehbarer Zeit an den Kapitalmarkt zu gehen sowie Profitabilität als klare und zeitnah realisierbare Perspektive haben.
finanzwelt: Woher speist sich die Expertise bei NEON EQUITY?
Nixdorff» Wir verfügen über einen umfassenden und soliden Track Record mit mehr als 25 Kapitalmarkttransaktionen und über ein Netzwerk, das sowohl den Bereich Impact Investing als auch Beteiligungen und Unternehmensentwicklung abdeckt. Zu nennen ist natürlich auch unser Aufsichtsrat, der uns mit seiner Expertise in ESG-, Finanz- und
juristischen Fragstellungen zur Seite steht. Darüber hinaus verfügen wir seit Anfang 2024 über ein Impact Advisory Board. Hochkarätige Experten aus der Impact InvestingBranche sind hier als Sparringspartner und Ideengeber vertreten, wie z. B. Prof. Anabel Ternés. Mit dem Board stärken wir unser Know-how zu den neusten Impact-Themen und erhalten außerdem Zugang zu potenziellen Investments.
finanzwelt: Sie verstehen sich als Impact Investor und Wachstums-Enabler. Wie unterscheidet sich Ihr Unternehmen von anderen Impact-Investoren?
Nixdorff» Die Kombination, Impact Investments und Kapitalmarkt-Expertise aus einer Hand anzubieten, ist aus unserer Sicht einzigartig – zumindest am deutschsprachigen Markt. Viele Portfoliounternehmen, in die wir investieren, streben den Gang auf das Börsenparkett an. Wir können während des IPO-Prozesses mir unserem fundierten Wissen sowie unserem starken Netzwerk punkten. So sind wir bestens vernetzt mit den Juristen, Bankern, Wirtschaftsprüfern und IR-Verantwortlichen in diesem Bereich. Wir greifen insgesamt auf erprobte Prozesse zurück und können somit schneller als unsere Wettbewerber agieren.
finanzwelt: Können Sie uns einen Blick in ihre Portfoliobeteiligungen geben? Wie sieht der Prozess bei infrage kommenden Beteiligungen aus? Nixdorff» Wir sind beispielsweise am E-Mobilitätsunternehmen ELARIS beteiligt, das mit seinen bedarfsgerechten und bezahlbaren Elektroautos einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Reduktion leistet. Zudem halten wir u. a. auch eine Beteiligung am Health-Solutions-Unternehmen EasyMotion Tec, bei dem das körperliche und seelische Wohlbefinden von gesundheitsorientieren Menschen an erster Stelle steht. Bei diesen Geschäftsmodellen ist der direkte positive Einfluss auf die Umwelt und die Gesellschaft ersichtlich. Beim Investmentprozess prüfen wir erst einmal, ob das Geschäftsmodell als solches einen Impact-Fokus aufweist. Im zweiten Schritt schauen wir uns dann die messbaren Daten im Detail an. Aktuell begleiten wir ein Unternehmen, welches nachhaltiges, veganes Leder produziert und bei der Produktion nur 1 % so viel CO2 ausstößt wie
bei der Herstellung herkömmlicher Produkte dieser Art. Solche klar messbaren Effekte für die Umwelt sind wichtig für uns – sowohl in unserer Rolle als Investor als auch als Kapitalmarkt-Advisor.
finanzwelt: Im Sommer warteten Sie mit der Nachricht auf, dass Sie mit einem Kooperationspartner gemeinsame Green Deal-konforme Finanzprodukte auf Token-Basis entwickeln möchten. Wie kam es zu dieser Partner schaft?
Nixdorff» Die Zusammenarbeit mit Green Encoded schafft zahlreiche Synergien zum Vorteil von Umwelt und Gesell schaft. Green Encoded bringt seine Expertise im Bereich Tokenisierung von ESG-zertifizierten Produkten mit, wäh rend wir unser Know-how bei Kapitalmarkttransaktionen sowie unser starkes Investoren-Netzwerk einbringen. Auch von Seiten der Politik erhält die Zusammenarbeit breite Zustimmung. So unterstützt Dr. Othmar Karas, seinerzeit erster Vizepräsident des EU-Parlaments, die Zusammen arbeit und wir haben mit ihm darüber hinaus immer wieder Anknüpfungspunkte.
finanzwelt: Ein Blick auf Ihre Unternehmenszahlen – wie läuft das Business 2024?
Nixdorff» Das 1. Halbjahr 2024 verlief sehr erfreulich für uns. Wir konnten unser operatives Ergebnis, EBIT, deutlich um 112 % auf 3,6 Mio. Euro steigern. Auch der Jahresüberschuss hat sich auf 5,5 Mio. Euro zum Halbjahr 2024 erhöht. Wir haben unsere Positionierung als Pure Play Impact Investor in den ersten sechs Mona ten des Jahres weiter deutlich geschärft und uns von einer Immobilienbeteili gung getrennt – weitere werden fol gen. Gleichzeitig haben wir uns bei Impact-Unternehmen engagiert. Beispielsweise unterstützen wir beispielsweise den innovati ven ParkhaustechnologieAnbieter EcoMotion beim Börsengang. Jenseits der Zahlen und des operativen Geschäfts: Am 9. Oktober 2024 richten wir in Frankfurt das erste International Impact Forum, IIF, aus. Die Veranstaltung ist der Auftakt für weitere Impact-Events dieser Art.
finanzwelt: Und abschließend den Fokus nach vorne gerichtet – was haben Sie sich für die kom menden Monate vorgenommen?
Nixdorff» Wir planen eine noch stärkere Fokus sierung unseres Beteiligungsportfolios. Unsere Pipeline ist dabei gut gefüllt, so dass wir unser
Portfoliovolumen auf Sicht merklich ausbauen wollen. Für Newsflow ist gesorgt. Außerdem – das soll nicht pathetisch klingen – wollen wir immer mehr zur Verbesserung von Umwelt und Gesellschaft beitragen. Eine gute Rendite für NEON EQUITY und seine Anleger haben wir dabei im Blick, denn diese Kombination aus wirtschaftlichem Erfolg und positiven Effekten für Umwelt und Gesellschaft zeichnet Impact Investing als Anlagestil ja gerade aus. (ah)
Als die Signa Holding des österreichischen Immobilienunternehmers René Benko im April dieses Jahres beim Handelsgericht Wien den Konkurs beantragt hatte, wurde der Branche deutlich vorgeführt, wie durch hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen und hausgemachte Probleme ein einst mächtiger Handels- und Immobilienkonzern in die Knie gezwungen werden kann. Wie ist der Stand der Dinge im Herbst 2024?
Die Signa Holding, das Herzstück eines verschachtelten Immobilen- und Warenhauskonglomerats, besaß zwar selbst keine Immobilien, hielt jedoch Anteile an den Signa-Gesellschaften Prime und Development. Diese Firmen stecken nun selbst in Insolvenzverfahren; ihre Gläubiger hatten im März einen Sanierungsplan angenommen, wonach sie nach Abschluss des Verfahrens 30 % auf den dann festgestellten Anteil der von ihnen angemeldeten Forderung bekommen sollen. Signa-Hauptgesellschafter ist die Familie Benko über ihre Privatstiftung und die Supraholding GmbH. Anteile halten auch der Bauunternehmer und frühere Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner, Fressnapf-Gründer Torsten Toeller, der Schweizer Manager Ernst Tanner (Lindt & Sprüngli) sowie der Kaffeemaschinenunternehmer Arthur Eugster.
Der österreichische Unternehmer Benko war seit seinem Debüt 2019 und bis Dezember 2023 noch unter den Milliardären auf der prestigeträchtigen Forbes Billionaires List zu finden. Benko gründete die Signa Holding, die sich auf den Erwerb, die Entwicklung und das Management von Immobilien spezialisiert hat. Unter seiner Führung hatte sich Signa zu einem der größten Immobilienunternehmen in Österreich und Deutschland entwickelt. Die Signa-Gruppe war aber auch in anderen Bereichen aktiv, darunter Einzelhandel wie Sport- und Modeunternehmen, Büroimmobilien und
Hotelentwicklung. Besonders bekannt wurde Benko durch die Akquisition und Entwicklung von bedeutenden Immobilienprojekten, beispielsweise Karstadt in Deutschland, die Köln Arcaden oder der Elbtower im Hamburger Hafen.
Als die COVID-19-Pandemie die Immobilienmärkte weltweit erschütterte, wurde vor allem der Einzelhandelssektor schwer getroffen. Viele Einzelhändler mussten schließen oder ihre Geschäfte stark reduzieren, was zu einem Rückgang der Mieteinnahmen für Immobilienbesitzer führte. Dies stellte auch die Signa-Gruppe vor enorme finanzielle Schwierigkeiten. Im Jahr 2023 geriet die Signa-Gruppe dann in die Schlagzeilen, als Berichte über eine mögliche Pleite des Unternehmens aufkamen. Die finanziellen Probleme wurden durch eine Kombination aus hoher Verschuldung, sinkenden Einnahmen und einem schwierigen Marktumfeld verschärft. Viele Projekte, die zuvor als vielversprechend galten, konnten nicht wie geplant umgesetzt werden, was zu einem massiven Liquiditätsengpass führte. Zusätzlich zu den Auswirkungen der Pandemie hatte Signa mit einer hohen Verschuldung zu kämpfen.
Das Unternehmen hatte in den Jahren zuvor aggressive Expansionsstrategien verfolgt, die zwar kurzfristig vielversprechend schienen, aber langfristig zu einer Überlastung der finanziellen Ressourcen führten. Die Kombination aus sinkenden Einnahmen und hohen Schulden führte zu einem massiven Liquiditätsengpass, der schließlich nicht mehr zu bewältigen war. In Deutschland hat der österreichische Gläubigerschutz-Verband Creditreform 103 Insolvenzverfahren von deutschen Signa-Gesellschaften gezählt. In Österreich seien es 17, darunter die Konkursverfahren von Signa-Gründer René Benko als Unternehmer und der Stiftung der Familie Benko. In der Schweiz laufen derzeit acht Verfahren. (sg)
Deutsche Signa-Konzerngesellschaften, die sich derzeit in einem Insolvenz-, Sanierungs-, Gläubigerschutz- oder Konkursverfahren befinden (Angaben laut Bundesgeneralanzeiger, Firmenangaben, Meldungen der zuständigen Insolvenzverwalter, Medienberichte u. a. TextilWirtschaft, Statista).
Sport/Mode/Online
• Dress-for-less
• Publikat GmbH
• Sport Scheck GmbH
• Signa Sport Online GmbH
Handel/ Immobilien
Galeria Properties GmbH
Tochter Galeria Holding GmbH hält Anteile an der Galeria
Real Estate Holding GmbH und der Kaufhof Köln Hohe Straße GmbH, Köln
Hamburg, Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG
Entwicklung des Prestige-Baus Elbtower, auf dem seit November 2023 die Arbeiten ruhen
KaDeWe Group
Am 01. August wurde der operative Geschäftsbetrieb von Alsterhaus, KaDeWe und Oberpollinger auf die KaDeWe GmbH als künftige Betreiberin übertragen
München, Rotkreuzplatz Immobilien GmbH & Co. KG
Eigentümerin der Immobilien am Münchner Rotkreuzplatz (Galeria)
München, Schützenstraße Immobilien GmbH & Co. KG Entwicklung eines Gewerbe- und Bürohauses in Münchner Innenstadtlage
München, Bahnhofplatz Immobilien GmbH & Co. KG
Entwicklung eines Gewerbe- und Bürohauses in Münchner Innenstadtlage
Scax GmbH
Dienstleistungen in den Bereichen Conceptional Architecture, Technische Gebäudeausstattung (TGA) und Digital Experience
Signa Development Auswahl
Berlin, Schönhauser Allee 9 GmbH & Co KG , München Hamburg, Flüggerhöfe Immobilien GmbH & Co. KG, München Frankfurt, An der Hauptwache 1 Immobilien GmbH & Co. KG
Signa Finance 2019 GmbH & Co. KG
Erwerb und Verwaltung von Immobilien
Signa Financial Services GmbH
An- und Verkauf von Grundstücken und Immobilien, die Entwicklung und Umsetzung von Bauprojekten, die Vermietung
• Signa Sports United NV
• Signa Sports United GmbH
• Tennis-Point GmbH
• Sports Media Services GmbH (SMS)
und Verwaltung von Immobilien, die Erbringung von Dienstleistungen im Immobilienbereich
Signa Funds GmbH & Co. KG
Galeria Karstadt Kaufhof
Signa Prime Green Finance 2021 GmbH & Co. KG
Erwerb und die Verwaltung eigenen Vermögens, insbesondere Immobilien
Signa Prime Selection
KHM OP Neuhauser Straße 18 GmbH & Co. KG, München
Publity Theodor-Althoff-Straße 2 GmbH, München
Hamburg, Gänsemarkt-Passage Immobilien GmbH & Co. KG, München
Hamburg, Thaliahaus Immobilien GmbH & Co. KG, München
Düsseldorf, Kasernenstraße 6 Immobilien GmbH & Co. KG, München
Berlin, Nürnberger Straße 50-55 Immobilien GmbH Co. KG, München
Berlin, Passauer Straße 1-3 Immobilien GmbH & Co. KG, München
Wismar, Rudolph-Karstadt-Platz 1 Immobilien GmbH & Co. KG, München
Kaufhof Aachen GmbH, Köln
Kaufhof Aachen GmbH II, Köln
Kaufhof Heidelberg GmbH, Köln
Kaufhof Heilbronn GmbH, Köln
Kaufhof Mainz GmbH, Köln
Kaufhof Mainz Schusterstraße GmbH, Köln
Kaufhof Nürnberg GmbH, Köln
Alte Akademie Immobilien GmbH & Co KG, München
Signa Real Estate Management Germany GmbH
Zentrale Dienstleistungen für Immobilienentwicklung, AssetManagement, Vermietung und Research für die Signa-Immobiliengesellschaften in Deutschland
Signa RE Transactions GmbH & Co KG Zentrale Dienstleistungen für Transaktionsberatung der SignaImmobiliengesellschaften in Deutschland
Signa REM Germany Rent GmbH
Verwaltung, Nutzung, Entwicklung und Verwertung von Immobilien und Bauwerken
ESG-Investments sind am Finanzmarkt in aller Munde. Investoren wollen aber längst nicht mehr nicht nur in nachhaltige Ideen investieren, sondern auch messbare ökologische und soziale Erfolge mit ihren Investments erzielen. Genau an der Stelle kommt Impact Investing ins Spiel. Anleger investieren bei diesem Anlagestil in Unternehmen, die mit ihrer Geschäftstätigkeit einen direkten, quantifizierbaren positiven Einfluss auf Ökologie und die Gesellschaft haben. Doch wie unterscheidet sich das Impact Investing eigentlich von herkömmlichen ESGInvestments?
Eine trennscharfe Abgrenzung gibt es nicht, aber bei uns Impact Investoren stehen messbare soziale und ökologische Ziele sowie deren Wirkung auf die Gesellschaft und Umwelt eindeutig im Vordergrund. Wir wollen nicht nur Schäden an Umwelt und Gesellschaft minimieren, sondern positive Veränderungen anstoßen. Impact Investing geht vom Anspruch bei den Effekten auf Umwelt und Gesellschaft also noch über den klassischen ESG-Ansatz hinaus. Die aktive Gestaltung des gesellschaftlichen und ökologischen Wandels und positive finanzielle Renditen sind dabei jedoch keinesfalls ein Widerspruch. Unternehmen, die u. a. im Bereich Erneuerbare Energien, Green Mobility oder in der Healthcare-Branche aktiv und erfolgreich sind, tragen per se schon die „Impact-DNA“ in sich und kommen deshalb für NEON EQUITY bereits in die engere Auswahl für das Portfolio. Können die jeweiligen Unternehmen anhand von messbaren Zahlen auch nachweisen, dass sie durch ihre Geschäftstätigkeit Gutes für die Umwelt – oder die Gesellschaft –tun, entsprechen sie vollständig unseren Anforderungen an ein Impact Investment. Ein enger Partner von uns, die EcoMotion AG, sorgt mit seiner innovativen Parkhaus-Technologie z. B. dafür, dass sich der CO2-Fußabdruck im innerstädtischen Bereich deutlich verringert. Denn durch die
patentierte und effiziente Technologie wird eine Flächenproduktivität der Parkhausfläche um über 50 % gegenüber einem herkömmlichen Parkhaus erreicht. Es muss also weniger Fläche versiegelt werden. Gleichzeitig wird eine patentierte Technologie für das elektrische Laden eingesetzt, was zusätzlich CO2 im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor einspart. Der positive Impact für die Umwelt ist bei diesem Geschäftsmodell offenkundig und messbar.
Etwas Sinnvolles tun und dabei noch Geld zu verdienen –klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Kein Wunder also, dass das Impact Investing in der jüngeren Vergangenheit immer mehr an Popularität gewonnen hat. Aktuelle Studien untermauern ebenfalls die hohe Relevanz von Impact Investments: So schätzt das Global Impact Investing Network (GIIN) das weltweite Marktvolumen für Impact Investments im Jahr 2022 auf rund 1,2 Bio. US-Dollar ein, ein Megamarkt also. Wir von NEON EQUITY sind Teil dieses stark wachsenden Marktes und überzeugt davon, dass Impact Investments einen maßgeblichen Beitrag zum Umweltschutz leisten und für eine lebenswertere Gesellschaft sorgen.
Ole Nixdorff CEO Neon Equity AG
Der deutsche Markt für Logistikimmobilien kann sich der allgemeinen wirtschaftlichen Lage nicht entziehen. Nach einem sehr schwachen 1. Quartal lief das zweite besser. Neubauten dominieren in zentralen Lagen das Geschehen. Mit Blick nach vorne könnten die Logistiker wieder Boden gutmachen.
Im 1. Halbjahr 2024 erreichte der deutsche Industrie- und Logistikimmobilienmarkt ein Transaktionsvolumen von etwas mehr als 2,8 Mio. Quadratmetern. Damit wurde das Vorjahresresultat um fast 84 % übertroffen. Zwar liegt die aktuelle Halbjahresbilanz damit weiterhin unterhalb des langjährigen Durchschnittswertes, jedoch ist das Delta auf nur noch -16 % zusammengeschrumpft. Das ist eine der Kernaussagen von
Dr. Jan Linsin Head of Research CBRE Deutschland
BNP Paribas Real Estate zur Lage auf dem Immobilienmarkt im Sommer 2024. „Momentan wird die Nachfrage von der verhaltenen konjunkturellen Lage gebremst, aber es gibt erste positive Signale“, sagt Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland. Beispielsweise legte die Industrieproduktion (Produzierendes Gewerbe ohne Energie und Baugewerbe) im April 2024 gegenüber März 2024 saisonund kalenderbereinigt laut Destatis um 0,2 % zu.
Neubau bestimmt den Markt
Der Flächenumsatz in Neubauten stieg um 9,1 % und erreichte einen Anteil von 60 % des gesamten Flächenumsatzes – zehn Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Von
Bodo Hollung Gesellschafter und Geschäftsführer LIP Invest GmbH
den zehn größten Abschlüssen im 1. Quartal entfielen neun auf Neubauten. Zudem handelte es sich bei vier der Großdeals um Eigennutzungen. Insgesamt kamen Eigennutzer auf einen Marktanteil von 28 % – sechs Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahreszeitraum. Ausländische Investoren, insbesondere aus den USA, zeigen verstärktes Interesse am deutschen Markt. Die Top-Märkte hatten in der ersten Jahreshälfte einen vergleichsweise geringen Anteil am Investitionsgeschehen. Während sie üblicherweise mehr als ein Viertel des Volumens auf sich vereinen, sind es aktuell nur rund 19 % bzw. 528 Mio. Euro, so die Autoren aus dem Hause BNP Paribas Real Estate. Die Verteilung des Volumens nach Größenklassen spiegelt deutlich wider, dass der Logistik-Investmentmarkt aus dem Krisenmodus in die Erholungsphase übergegangen ist. Mit der zurückgekehrten Planungssicherheit bei den Finanzierungskosten sind auch Großtransaktionen wieder möglich, was der 50-%-Volumenanteil von Deals im Segment oberhalb der 100-Mio.-Euro-Marke eindrucksvoll beweist.
Ein Blick auf die Leerstandsrate verrät, dass diese bei BigBox-Immobilien innerhalb des 2. Quartals um 0,5 Prozentpunkte auf 3,2 % angestiegen sind. In Mitteldeutschland sowie im Berliner Marktgebiet beträgt der Big-Box-Leerstand durchschnittlich 4,2 %. In stärker nachgefragten westdeutschen Logistikmärkten, in denen es zugleich weniger Projektentwicklungen gibt, ist hingegen deutlich weniger Leerstand vorhanden. Leerstände gab es in der jüngeren Vergangenheit vor allem in Neubauten. Es werden bisher also seltener Bestandsflächen leer gezogen, vielmehr sind die Unternehmen bei der Expansion zurückhaltender geworden. Es gibt in einigen Bestandsobjekten sogenannte
Der Logistik-Investmentmarkt präsentiert sich deutlich resilienter als die anderen großen Assetklassen, bei denen sich die Abweichung zum Langzeitschnitt noch auf -26 % (Retail) bis -75 % (Büro) beläuft. Im Ranking der großen Nutzungsarten reiht sich das Investitionsvolumen der Logistiksparte aktuell auf dem zweiten Rang, hinter Retail (3,7 Mrd. Euro) und deutlich vor dem Bürosegment (2,2 Mrd. Euro) ein.
„verdeckte“ Leerstände, wenn die Logistikunternehmen für die Flächen keine Kunden beziehungsweise Aufträge haben. Dabei sind die durchschnittlichen Spitzenmieten für Logistikimmobilien im Verlauf des 2. Quartals 2024 auf 8,71 Euro pro Quadratmeter und Monat angestiegen. Im Vergleich zum Ende des 2. Quartals 2023 entspricht das einem Anstieg um 6,3 %.
„Die Abschlussbereitschaft dürfte im weiteren Jahresverlauf konjunkturbedingt verhalten bleiben. Bei besserer Konjunkturlage und mehr Marktdynamik durch steigende Verfügbarkeiten sollten die gut fünf Millionen Quadratmeter vom Vorjahr erreichbar sein“, so die Experten aus dem Hause CBRE. Bodo Hollung, Gesellschafter und Geschäftsführer von LIP Invest, betont im hauseigenen Marktreport die günstigen Marktbedingungen für Investoren, weist jedoch auf die Zurückhaltung aufgrund der erwarteten Zinssenkungen hin. „Der Flächenumsatz bleibt stabil, wobei ein Trend zur langfristigen Sicherung von Logistikimmobilien und Standorten zu beobachten ist“, so Hollung. (ah)
Einen Blick hinter die Fassade zu werfen, ist wichtig. Das ist eine der Triebfedern, die mich gelegentlich zu Interviews der „besonderen Art“ führen. Es geht nicht nur um den fachlichen Austausch. Vielmehr ist es Ziel, den Menschen hinter dem Funktionsträger vorzustellen und en passant zu erfahren, wie er zu dem geworden ist, was er heute verkörpert. In der Vergangenheit war es immer ein 1:1-Gespräch. Bei dem Hildener Nachhaltigkeitspionier ÖKOWORLD AG standen alle drei Vorstände, namentlich Katrin Hammerich, Andrea Machost und Torsten Müller, Rede und Antwort.
Hilden, 29.08.2024. Bereits vormittags klettern die Temperaturen in die Höhe. Zunächst treffe ich Torsten Müller. Er ist im Vorstand für die Bereiche Nachhaltigkeitsresearch, Banken- & Vermittlervertrieb, Marketing & Presse/-Öffentlichkeitsarbeit sowie IT zuständig.
finanzwelt: Herr Müller, Inflation, Geopolitik und weitere Faktoren haben das Thema Nachhaltigkeit in der jüngeren Vergangenheit in den Hintergrund gerückt. Spüren Sie nun wieder Rückenwind?
Torsten Müller» Nachhaltigkeit war eine Zeit lang ein großes Mainstream-Thema. Viele berichteten über die Veränderungen des Klimas, Strategien zur Reduktion von CO2-Emissionen und damit zusammenhängende Faktoren. Das ist etwas abgeebbt. Nachhaltige Fonds erlebten in den Jahren 2020 und 2021 einen regelrechten Boom. Auf diese Phase der Euphorie folgten zwei Jahre der Marktkonsolidierung. Das sind alles Wellenbewegungen, wie wir sie in der fast 50-jährigen Geschichte von ÖKOWORLD schon öfter beobachtet haben. Wir sind dennoch überzeugt, dass nachhaltiges Investieren keineswegs an Bedeutung im globalen Zusammenhang eingebüßt hat. Die Probleme sind nach wie vor akut und vor unserer Haustür. Die gesundheitlichen Auswirkungen des
Klimawandels sind nicht irgendwann und in weit entfernten Weltgegenden spürbar, sondern bereits hier und heute – auch in Europa und Deutschland. Es erscheint uns als ÖKOWORLD wichtig, gerade auch in diesen Phasen Haltung zu zeigen, unserer Philosophie treu zu bleiben und neue Impulse aufzunehmen. Wir wollen durch unsere Angebote überzeugen und weniger mit dem moralischen Zeigefinger.
finanzwelt: Das neue Vorstands-Trio lenkt jetzt seit etwas mehr als einem Jahr federführend die Geschicke des Unternehmens. Wo sehen Sie Kontinuität, was möchten Sie ändern/anpassen?
Müller» Die Vision der Gründungsväter, die Ökologisierung der Wirtschaft voranzutreiben, war und ist richtig. Insofern bleiben wir unseren Werten tief verbunden. Sonst wären wir für unsere Kunden auch nicht glaubwürdig. Mit dem vollzogenen Generationenwechsel in Vorstand und Aufsichtsrat gilt es nun, Tradition und Moderne zu verbinden. Sozusagen auf der Höhe der Zeit zu sein, ohne die eigenen Wurzeln zu verlieren. Erklärtes Ziel ist es beispielsweise, neue, insbesondere auch jüngere Zielgruppen zu erreichen. Das gelingt am besten über eine entsprechende Ansprache und neue Kanäle wie Social Media. Wir bauen unsere Präsenz bei Instagram und Facebook aus, außerdem planen wir eigene Podcasts. Wir möchten die Menschen dort abholen, wo sie sich bewegen.
finanzwelt: Im Zuge der Erneuerung haben Sie die ÖKOWORLD breiter aufgestellt, auch im Vertrieb. Müller» Exakt. Im Frühjahr haben wir eine neue regionale Vertriebsstruktur eingeführt und zugleich das Vertriebsteam deutlich erweitert. Ein wichtiger Schritt, denn somit schaffen wir mehr Transparenz nach innen und außen. Auch in anderen Bereichen wächst das Unternehmen, beispielsweise im Bereich Marketing und Kommunikation.
finanzwelt: Bevor wir zu einigen persönlichen Bemerkungen kommen, kurz nachgefasst: 2025 steht ein Jubiläum an, die ÖKOWORLD wird 50. Gibt es schon konkrete Pläne?
Müller» Auf jeden Fall werden wir das Jubiläum mit einem großen Fest begehen. Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Insofern gibt es mehr als einen Grund, um unser 50-jähriges Bestehen zu feiern. Wir blicken zurück, insbesondere auf die Lebensleistung der beiden Gründer Platow und Odenthal, schauen aber ebenso zentriert auf die nächste Etappe. Wie können wir die nächsten erfolgreichen Entwicklungsschritte gehen? Viele Fragen und Antworten, die wir beim Jubiläum Mitte September 2025 erörtern.
finanzwelt: Menschen machen Unternehmen erfolgreich. Insofern einige wenige Einblicke in Ihren Kosmos. Was hat Sie an der Aufgabe bei ÖKOWORLD besonders interessiert?
Müller» Entscheidend war sicherlich, dass ich von Anfang an das Gefühl hatte, dass konträre Meinungen durchaus erwünscht sind. Gegen den Strom zu schwimmen, wissend,
dass ich effektiv etwas bewirken kann und im Zweifel auch den internen Rückhalt spüre. Frei nach der Devise: „Ich sage, was ich denke und tue, was ich sage“.
finanzwelt: Anders gesagt, Sie haben Ecken und Kanten und verstecken das auch nicht. Rückgrat haben, Haltung zeigen, auch in schwierigen Situationen. Ist Ihnen das wichtig?
Müller» Absolut. Haltung und Rückgrat sind in der Geschäftswelt essenziell und eine gute Basis für nachhaltigen Erfolg. Insofern kommt ihnen eine wichtige Funktion zu. Denn nur wer Haltung zeigt und geradlinig in seiner Art ist, kann letztlich eine starke und glaubwürdige Reputation aufbauen.
finanzwelt: Jeder Akku muss aufgeladen werden. Wobei schalten Sie ab? Was gibt Ihnen Kraft?
Müller» Sport und meine Familie sind hier in erster Linie zu nennen. Das sind meine beiden Ruhepole. Nebenbei engagiere ich mich ehrenamtlich beim Mutwald-Projekt in Hilden. Das liegt mir sehr am Herzen. Kern ist, Lebensmut für lebensbedrohlich erkrankte Kinder in ihrer schweren Zeit zu schaffen und dadurch im besten Fall zu einer höheren Überlebenschance der Kinder beizutragen. Nach überstandener Krankheit tauschen sie sich in Gemeinschaft aus und haben ihren eigenen „Mutwald“. Ein Projekt, das mich Demut lehrt.
Mittlerweile ist es Mittag. Zeit für die nächste „Runde“. Beim Italiener bin ich verabredet mit Andrea Machost. Sie ist im Führungsgremium für den Privatkundenvertrieb, die Organisation, Finanzen und das Portfoliomanagement federführend zuständig. Ich weiß, dass sie insbesondere das Thema „Frauen und Finanzen“ umtreibt.
finanzwelt: Frau Machost, „Ach, du machst das schon“, habe ich neulich im Zusammenhang mit der privaten Altersvorsorge von Frauen gelesen. Finanzkompetenz wird immer noch öfters Männern zugetraut. Wie sehen Sie die Lage?
Andrea Machost» Sie ist zu komplex, um es kurz zu beantworten. Ich beschäftige mich seit Jahrzehnten mit diesem vielschichtigen Thema. Zwar gibt es Schritte in die richtige Richtung, d. h. Emanzipation in Sachen Geldanlage und Vorsorge, aber mitunter noch zu zaghaft. Früher erschienen Frauen meist als Begleitung zu entsprechenden Veranstaltungen und stellten auch so gut wie nie eine Frage. Das hat sich mittlerweile gewandelt. Frauen treten heute selbstbewusster und entschlossener auf. Aber an den Rahmenbedingungen zur ‚finanziellen Teilhabe‘ müssen wir gesamtgesellschaftlich weiter intensiv arbeiten. Oftmals verdienen Frauen weniger und können deshalb auch weniger für ihren eigenen Ruhestand sparen. Ein Teufelskreis.
finanzwelt: In der Tat. Stichwort: Altersarmut, niedrigere Gehälter, Teilzeitarbeit, traditionelle Rollenverteilung. Machost» Umso mehr sollte die finanzielle Unabhängigkeit das oberste Ziel sein, das man haben sollte. Früher an später
denken. Jeder möchte im Alter gerne reisen, sich Träume verwirklichen. Doch dazu bedarf es der Weitsicht. Schon heute reicht die gesetzliche Rente nicht mehr aus, auch für Vollzeitverdiener. Für Teilzeitarbeitende ist eine private Aufstockung daher umso wichtiger. Alles Argumente, die sich insbesondere Frauen immer wieder vor Augen führen müssen. Sich allein auf den Partner zu verlassen, ist mitunter ein großer Irrtum.
finanzwelt: Und Eigenvorsorge fängt ja schon mit kleinen Beträgen an…
Machost» Möglichkeiten mit geringerem Risiko und dennoch guter Rendite sind Fonds oder andere Vehikel. Mithilfe eines Sparplans lassen sich nach aktuellen Erfahrungswerten über Jahrzehnte durchschnittlich 7 % Rendite pro Jahr erzielen.
finanzwelt: Ist es auch ein Verständigungsproblem? Die Finanzmaterie ist bekanntlich dröge. Machost» Finanzprodukte sind oftmals komplex, und die Sprache der Finanzprofis verunsichert den Laien. Anlegerin
bei diesem Thema sogar sehr wichtig, sich alles bis in Detail erklären zu lassen. Damit wären wir wieder beim Eingangsstatement, dass Selbstbewusstsein vonnöten ist.
finanzwelt: Stichwort Finanzbildung – sollte es bundesweit ein entsprechendes Pflichtfach „Wirtschaft“ geben?
Machost» Die Idee, Wirtschaft und Finanzen als eigenes Schulfach zu unterrichten, ist richtig. Hier könnten nötige Grundkenntnisse über die soziale Marktwirtschaft und auf Themen wie sichere Anlagen, Sparen oder Altersvorsorge eingegangen werden. Ein solides Grundwissen in Sachen Wirtschaft ist letztlich der beste Konsumenten- und Anlegerschutz, aber auch die beste Vorbereitung für ein späteres Leben als selbstbestimmte mündige Person, die reflektierte Entscheidungen trifft.
finanzwelt: Wie sind Sie eigentlich zum Thema Nachhaltigkeit gekommen?
Machost» Ich bin geprägt vom Leitgedanken des ressourcenschonenden Umgangs mit endlichen Ressourcen, die die Grundlage für die Erhaltung unseres Lebensstils und Wohl
sourcen ist eines der zentralen Zukunftsthemen und eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Das beschäftigt mich seit langem und ist Triebfeder für mein tägliches Tun.
finanzwelt: Was kann der Einzelne tun?
Machost» Nachhaltigkeit fängt für mich im Kleinen an. Denken Sie beispielsweise an den Cleanup-Day. Eine weltweite Initiative, bei der Menschen zusammenkommen, um Umweltverschmutzung zu bekämpfen. Jeder kann mitmachen. Das sind Aktionen, an denen ich mich aktiv beteilige.
finanzwelt: Wie stehen Sie zu Themen wie Zivilcourage und Haltung zeigen?
Machost» Beides absolut wichtig. Zivilcourage erfordert Haltung, Werte, Verantwortungsbewusstsein und den Mut sich einzumischen. Man muss selbst aktiv werden, um Unrecht entgegenzutreten. Jeder kann hier seinen Beitrag leisten und Verantwortung übernehmen. Nur so haben wir eine intakte Gesellschaft.
finanzwelt: Abseits des Interesses für ESG/Nachhaltig
Machost» Ich lege gerne Hand an, wenn es beispielsweise um die Neugestaltung von Räumen geht. Ich gestalte gerne Räume farblich. Suche Möbel und Leuchten aus. Bringe Dekoration über Vorhänge und Accessoires an. Ich glaube, dass ich dafür ein gutes Gespür habe und zudem bereitet es viel Freude. Ein Ausgleich zum Daily Business.
Nach einem Espresso geht es zurück zur Unternehmenszentrale der ÖKOWORLD. Das letzte Interview findet mit Katrin Hammerich statt, die als Vorständin die Ressorts Recht & Compliance, Personal, Investor Relations und Risikomanagement bekleidet.
finanzwelt: ESG zeichnet sich mittlerweile durch ein komplexes Regelwerk aus. Mitunter hat der Laie den Eindruck, es wird permanent schwieriger. Ein Wust an Vorschriften. Dient das eigentlich noch der Sache?
Katrin Hammerich» Natürlich stellen Anzahl als auch Qualität der gesetzlichen Vorgaben zur Nachhaltigkeit von Geldanlagen für viele Anbieter von Fonds oder auch Berater immense Herausforderungen dar. Manchmal könnte man den Eindruck
dass wir auch die Aspekte Transparenz und Verständlichkeit im Blick haben. Beachten sollten wir auch, dass Nachhaltigkeit vor allem ein Prozess des stetigen, dynamischen Lernens ist. Stillstand können wir uns nicht leisten.
finanzwelt: Können Sie die Kritiken an dieser Stelle verstehen?
Hammerich» Absolut. Die kritischen Stimmen nehmen ja keinen Anstoß an der generellen Zielrichtung der regulatorischen Maßnahmen, sondern vielmehr der praktischen Art und Weise ihrer Umsetzung. Das finde ich schon legitim. Im Übrigen ist es immer sinnvoll und gängige Praxis, Regelungen nach einer gewissen Zeit auf ihre Praktikabilität und Effizienz zu überprüfen.
finanzwelt: In diesem Zusammenhang taucht immer wieder die Frage nach der Nutzung von ESG-Daten auf. Wie wichtig sind diese?
Hammerich» Gute Entscheidungen brauchen eine fundierte Informationsgrundlage. Dies trifft gerade auch auf ESG-Themen zu. Nur eine valide Datengrundlage ermöglicht es, das Handeln zukunftsfähig auszurichten, bis zur langfristigen strategischen Planung. Denn Unternehmen werden heute nicht
mehr nur nach der Anlagerendite beurteilt. Wir haben bereits in der Vergangenheit eine sehr gute Datenbank aufgebaut. Gleichwohl sind die Kollegen im Research dahingehend angehalten, auch zugekauftes Datenmaterial kritisch zu hinterfragen.
finanzwelt: Auch die Label Artikel 8 und 9 werden kritisch beäugt.
Hammerich» Grundsätzlich geht es darum, Transparenz zu schaffen in puncto Nachhaltigkeitswirkungen. Kritik wurde laut, dass die bestehenden Regeln nicht praktikabel sind, die Gefahr von Greenwashing hoch. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, hat die ESMA im Frühsommer ihre Leitlinien aktualisiert, die darauf abzielen, irreführende Angaben zur Nachhaltigkeit zu verringern. Fondsnamen müssen fair und klar sein.
finanzwelt: Im grünen Dickicht die Orientierung zu behalten, ist extrem wichtig. Resignation ist keine Option. Man muss aber eine optimistische Grundeinstellung mitbringen, oder?
Hammerich» Absolut. Regeln/Standards geben idealerweise Orientierung und erleichtern die Entscheidungsfindung. Wer
dann aus Pflichten Chancen macht, ist auf dem richtigen Weg. Beispielsweise durch die Integration von ESG-Daten in das Risikomanagement, um das Unternehmen verantwortungsvoll durch Krisen zu navigieren.
finanzwelt: Bleiben wir für einen Augenblick bei Ihrer Grundeinstellung. Was macht Sie als Person aus? Wie würde man Sie treffend beschreiben?
Hammerich» Nahestehende Menschen würden mich wahrscheinlich als sehr empathischen Menschen skizzieren. Die Fähigkeit, sich in andere Menschen einzufühlen, ist nach meiner Meinung auch mitentscheidend, um erfolgreiche Beziehungen zu Kollegen oder Kunden aufzubauen. Harmoniebedürftig trifft außerdem zu, wenn auch nicht um jeden Preis.
finanzwelt: Wie waren Ihre ersten Berührungspunkte zum Thema Nachhaltigkeit?
Hammerich» Ich bin ein sehr naturverbundener Mensch und verbringe gerne viel Zeit draußen. Mir war schon immer sehr wichtig, dass wir das, was zur Natur gehört, achten und erhalten. Mit meinem beruflichen Wechsel zum
ÖKOWORLD-Vorgänger Versiko habe ich mein Bewusstsein für Nachhaltigkeit weiter geschärft und die Vielfalt der Handlungsmöglichkeiten in diesem Bereich für mich entdeckt.
finanzwelt: Begriffe wie Empathie, Achtsamkeit und gegenseitige Wertschätzung klingen gut. Was bringt Sie als Menschen denn auf die „Palme“?
Hammerich» Gedankenlosigkeit ist sicherlich ein Punkt, der mich gelegentlich aufreibt und wütend machen kann. Menschen handeln und verhalten sich, ohne weitere Gedanken zu verschwenden und überschreiten dann gegebenenfalls Grenzen. Das muss nicht sein.
finanzwelt: Wo finden Sie Entspannung?
Hammerich» Kunst und Kultur ergänzen meinen beruflichen Alltag auf ideale Weise. Kulturelle Bildung eröffnet neue Welten, sie bietet mir die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit mir selbst und mit der Kunst. Kulturelle Bildung schafft individuelle Kreativität. Das ist mir wichtig, auch im Ehrenamt. Zudem habe ich vor einigen Jahren meine Leidenschaft für das Ballett wiederentdeckt. (ah)
Energiekrisen und der Wille, ökologisch zukunftsträchtig zu handeln, zeigen: Es wird höchste Zeit für einen nachhaltigen Umbau unseres Energiesystems. Ein komplexes Thema, denn es geht nicht nur um den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Vielmehr braucht es auch entsprechender Energiesysteme und Stromnetze für die eingeleitete Energiewende. Eine (globale) Mammutaufgabe.
„Es fehlen Netzte und Speicher“, lautete die Headline einer Meldung in der Sächsischen Zeitung. Sie steht sinnbildlich für die Herausforderungen, die es im Zuge der Transformation der Wirtschaft zu bewältigen gilt. Die amtierende Bundesregierung hat sich auf die Fahnen geschrieben, von fossilen Energien unabhängig zu werden. Sie beschleunigt den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Diese sollen bis 2030 mindestens 80 % unseres Stromverbrauchs decken. Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden. „Beim Stromverbrauch kletterte der Anteil der Erneuerbaren Energien bis Ende Juni 2024 auf 57 %. Das zeigt, dass der Ausbau von Wind-, vor allem von Solarenergie deutlich mehr Tempo aufnimmt“, teilte die Bundesregierung jüngst mit. Doch auch fernab der eigenen Landesgrenzen ist die Umgestaltung der Wirtschaft (Reduktion der CO2-Emissionen) ein global angelegtes, forciertes Projekt.
Heute an morgen denken – im Namen der künftigen Generationen und des fortschreitenden Wandels.
So spielt die fortschreitende Technologisierung in der Gesellschaft eine ganz entscheidende Rolle in diesem Zusammenhang. Auch die Künstliche Intelligenz ist eine
Leiter strategisches Asset Management
TBF Global Asset Management GmbH
der Technologien, die bei dieser Aufgabe entscheidend helfen kann, insbesondere um die Vorteile erneuerbarer Energien wie Wind und Sonne zu heben. Essentiell sind entsprechende intelligente Stromnetze, auch bekannt als „Smart Grids“. Diese sollen automatisch für die Netzstabilität sorgen. Insofern kommt ihnen für das Gelingen der Energiewende eine tragende Rolle zu. Die Größe des globalen Smart-Grid-Marktes wurde im Jahr 2020 auf 29,5 Mrd. US-Dollar geschätzt und soll auf mehr als 140 Mrd. US-Dollar im Jahr 2028 wachsen, so ein Bericht der Fortune Business Insights. Ein gigantisches Wachstum mit einer markanten jährlichen Wachstumsrate. Vorreiter sind, auch politisch intendiert, wieder einmal die Vereinigten Staaten.
Die Fondsindustrie hat sich dieses Themengebiets längst angenommen. Beispielsweise mit dem TBF SMART POWER. Der Fonds investiert in Unternehmen, die weltweit im Aufbau der intelligenten Stromnetzwerke sowie in den Bereichen „Power Management/LNG Infrastructure“ und „Energy Efficiency/Renewables“ tätig sind. „Ein globaler Aktienfonds, der die gesamte Wertschöpfungskette der Energieinfrastruktur abdeckt und zudem im Investmentprozess strenge ESG-Kriterien berücksichtigt“, sagt Patrick Vogel, Leiter strategisches Assetmanagement und Senior Portfoliomanager. Im 140 Mio. Euro schweren Portfolio, das allein in diesem Jahr rund 20 % (Stand: 19.09.) zugelegt hat, befinden sich im Schnitt 30 bis 50 Aktienwerte. Derzeit stammt die Hälfte der Titel aus den USA. (ah)
Wirtschaft braucht Ethik. Wer langfristig erfolgreich sein möchte, kommt an ökologisch, ethisch-sozialem Handeln nicht vorbei. Die unabhängige Schweizer Investmentboutique Arete Ethik Invest AG hat sich diesem Grundsatz seit Gründung Mitte der 90er Jahre verschrieben. Nun fasst das traditionsreiche Haus auch hierzulande Fuß. Chefredakteur Alexander Heftrich sprach in Zürich mit den Protagonisten Roman Limacher (CEO/Partner), Oliver Fischer (Präsident des Verwaltungsrats, Partner) und dem „Neuzugang“ Gunter Schäfer (Chief Sales/Communications Deutschland) über die Historie, das Ethik-Komitee, die Produktfamilie und die anstehenden Vertriebsaktivitäten.
finanzwelt: Meine Herren, eine große Freude, hier bei Ihnen in Zürich zu sein. Für unser Interview habe ich das Motto „Gestern, heute, morgen“ gewählt. Sozusagen von den Ursprüngen bis hin zum Blick in die Zukunft. Herr Limacher, Sie als „Urgestein“ der Arete Ethik Invest können uns etwas zur Evolution des Unternehmens sagen.
Roman Limacher» Gerne. Die heutige Arete Ethik Invest geht auf die Dr. Höller Vermögensverwaltung zurück, deren Grundstein die Firmengründerin Dr. Elisabeth Höller 1995 legte. Ihre wegweisende Idee war es, etwas Neues auf den Markt zu bringen. Mitte der 90er Jahre wurden zwar bereits im deutschsprachigen Raum Öko- oder Nachhaltigkeitsfonds angeboten. Es gab aber keine Fonds, die sowohl ökologische als auch sozial-humane Kriterien in entscheidendem Maße berücksichtigten und dem ethischen Wertekanon entsprachen. Das war die Grundsteinlegung der PRIME VALUES Ethik-Fonds. Auch aus heutiger Perspektive noch eine Pioniertat.
finanzwelt: Weitblick würde man heute sagen. Entstand damals auch die Idee des Ethik-Komitees?
Limacher» Exakt. Bereits Mitte der 90er Jahre war die Idee eines unabhängigen Ethik-Komitees geboren. Dies ist ein Gremium aus anerkannten Fachleuten, das einmal monatlich die Vorschläge unserer Analysten durcharbeitet und beurteilt. Interdisziplinär, unabhängig und bindend. Kein schmückendes Beiwerk, sondern bereits seit knapp drei Jahrzehnten operativ tätig.
finanzwelt: Um auf die Historie zurückzukommen –2009/2010 kaufte Hauck & Aufhäuser Privatbankiers das bestehende Unternehmen, forcierte in der Schweiz das nachhaltige Investmentkonzept in den PRIME VALUES Fonds und der hauseigenen Vermögensverwaltung für Aktien- und Mischmandate, bis dann 2021 ein MBO (Management Buy-out) stattfand. Nun waren Sie, neben weiteren langjährigen Mitarbeitern, sozusagen „Herr im eigenen Hause“.
Limacher» Uns bot sich die einmalige Gelegenheit, dass wir die Firma im Rahmen eines Management Buy-out herauskaufen. In diesem Zusammenhang war es für uns wichtig, dass wir die wesentlichen Leistungsträger mit an Bord nehmen konnten. Das Commitment aller Beteiligten lag vor; die Arete Ethik Invest AG war geboren.
finanzwelt: Bevor wir über Ihre Produktpalette reden, kurz nachgefragt: Arete Ethik Invest, sozusagen Ihr „Start-up“, wie kam es zur Namensnennung?
Limacher» Arete bedeutet übersetzt Tugend/Tugendhaftigkeit und hat ihre Ursprünge in der antiken Philosophie. Damals wie heute bedarf es der Ethik in der Wirtschaft und des menschlichen Handelns. Das sind zwei Seiten einer Medaille, untrennbar miteinander verwoben. Die Basis ist wiederum eine Wirtschaftsordnung, die auf moralischen und ethischen Prinzipien basiert. So schließt sich der Kreis zum Unternehmen.
finanzwelt: Abschließend nachgehakt – was macht den USP der Arete Ethik Invest aus? Limacher» Einerseits ist es sicherlich die Historie. Die Ursprünge reichen in die 90er Jahre zurück. Wir sind eben nicht erst in den vergangenen Jahren auf einen fahrenden Zug aufgesprungen. Seit Gründung steht das ökologisch, ethisch-soziale Investieren im Fokus unseres Tuns. Daneben betone ich den Stellenwert des erwähnten Ethik-Komitees. Ein Gremium mit renommierten, interdisziplinär tätigen Wissenschaftlern, das nicht nur berät, sondern entscheidet und Vorgaben gibt. Diese Entscheidungen sind transparent, für jeden nachzuvollziehen. Keine Blackbox.
finanzwelt: Herr Fischer, ich leite mal zu Ihnen über. Sie sind ebenfalls Partner, zudem Präsident des Verwaltungsrates und können fundierte Aussagen zum Produktportfolio machen. Starten wir mit einigen generellen Bemerkungen zu Mischfonds, die in der jüngeren Vergangenheit argen Gegenwind verspürten. Wie schätzen Sie das Umfeld für Multi Asset derzeit ein?
Oliver Fischer» Die Aussichten für das Managen von gemischten Portfolios sehe ich derzeit durchaus als positiv an. Flexibilität ist dabei das entscheidende Zauberwort, insbesondere mit Blick auf den von uns praktizierten vermögensverwaltenden Ansatz. Es ist eben nicht ausreichend, einfach nur verschiedene Bausteine zusammenzusetzen. Ausschlaggebend für den Erfolg ist, die Mischung und Struktur an die sich verändernden Bedingungen anzupassen. Grundsätzlich denke ich, dass wir künftig durchaus volatilere Marktphasen sehen werden, die eben genau diese Agilität und aktives Management benötigen.
finanzwelt: Mit dem PRIME VALUES Growth als auch PRIME VALUES Income haben Sie zwei Multi-Asset-Fonds in Ihrer Produktpalette. Wie ist hierzu die Geschichte? Fischer» Der PRIME VALUES Income ist unser Langläufer,
d. h. der Fonds ist bereits seit 1995 am Markt. Dabei handelt es sich um einen defensiven Mischfonds, der bis zu 30 % in Aktien investieren kann. Auf Grund des vermögensverwaltenden Ansatzes kann die Aktienquote in schwierigen Marktphasen aber auch deutlich gesenkt werden. Wir erkannten schnell, auch getrieben von der guten Performance an den Aktienmärkten, dass ein offensiverer Mischfonds durchaus den Nerv der Kunden treffen würde. So entstand der PRIME VALUES Growth, der bis zu 80 % in Aktien investieren kann.
Gunter Schäfer» Wenn ich an dieser Stelle auf einen ganz entscheidenden Punkt aufmerksam machen darf. Nach dem Hype der nachhaltig-fokussierten Fonds setzte 2022 eine heftige Konsolidierung ein. Entgegen dem Trend haben beide PRIME VALUES Fonds sich in ihrer Peergroup gut geschlagen. Viele Wettbewerber hatten einen stärkeren Drawdown im Ausnahmejahr 2022.
finanzwelt: Herr Fischer, neben den Mischfonds haben Sie mit dem PRIME VALUES Equity auch einen globalen Aktienfonds.
Fischer» Der Ende 2009 aufgelegte PRIME VALUES Equity Fonds investiert zu 100 % in Aktien, die unserem ethischen Auswahlprozess unterliegen. Wie bei allen unseren Vermögensstrategien haben wir den Fonds nach dem MBO optimiert und zudem eine externe Fondsberaterin hinzugezogen. Ihr Engagement und die Wertentwicklung in den
vergangenen 1,5 Jahren überzeugen und wir sind, auch mit Blick nach vorne, guter Dinge. Der Fonds ist sowohl regional als auch sektoral sehr diversifiziert aufgestellt. Strukturelle Trends, die im Einklang mit unserem ethischen Grundverständnis stehen, finden sich im Fonds wieder wie auch andere Werttreiber an den Märkten.
finanzwelt: Beinahe vergessen, Ihr Produktportfolio wird noch durch einen Rentenfonds komplettiert. Fischer» Absolut. Der PRIME VALUES Bond Opportunities ist unser Baby, der darauf abzielt, die Chancen in einem wieder attraktiven Umfeld für Anleihen zu nutzen. ‚Bonds are back‘ ist seit der Zinswende 2022 das Schlagwort. Auch am Anleihenmarkt lassen sich durchaus attraktive Renditen bei moderatem Risiko erzielen. Das machen wir uns mit diesem Fonds zunutze.
finanzwelt: Nun haben wir über die Entstehungsgeschichte der Arete Ethik gehört und die Produktpalette angeschaut. Doch unser Gespräch wäre unvollendet ohne einige generelle Bemerkungen zum Thema ökologischethischem Investierens in diesen Zeiten. Viel Gegenwind war/ist zu spüren. Dreht denn nun wieder der Wind?
Limacher» Das herausfordernde Umfeld gespeist aus Inflation, geopolitischen Krisen und Marktverwerfungen hat es
dem ESG-Segment in den vergangenen zwei Jahren nicht gerade einfach gemacht. Das ist richtig. Teilweise kamen hausgemachte Probleme hinzu. Vorwürfe des Greenwashings, Intransparenz, eine überbordende Regulatorik und eine Fülle an neuen Produkten. Dem Hype folgte eine Ernüchterung.
Schäfer» Doch gerade in diesen Phasen trennt sich bekanntlich die Spreu vom Weizen. Anleger und Berater tun gut daran zu ergründen, welche Anbieter es wirklich ernst mit dem ökologisch-ethisch Investieren meinen. Wir als Arete Ethik Invest müssen unser Licht nicht unter den Scheffel stellen. Die Tradition von nahezu drei Jahrzehnten gepaart mit einem Komitee, das Vorgaben gibt, sich aktiv einmischt und nicht nur beratend tätig ist, sprechen eindeutig für uns und unser Handeln. Insofern sind wir für die Zukunft optimistisch gestimmt. Die breite Öffentlichkeit und Investoren schauen jetzt eben genauer hin, was sich im Produkt verbirgt. Eine Aktie darf nicht der Spielball des Kapitalmarkts sein.
finanzwelt: Herr Schäfer, seit dem 01.05. sind Sie mit an Bord. Etwas mehr als 100 Tage im Amt – wie ist Arete in der Öffentlichkeit positioniert?
Schäfer» Im Heimatmarkt Schweiz ist die Arete Ethik Invest ein anerkannter, gesetzter Player. Mit meiner Ernennung gilt es nun, die Marke bei den deutschen Nachbarn bekannter zu machen, ihr sozusagen ein ‚Gesicht‘ zu geben. Natürlich ist das teilweise ein dickes Brett, das es angesichts der geschilderten äußeren Umstände derzeit zu bohren gilt. Doch die ersten Reaktionen stimmen durchaus positiv. Banken als auch Versicherungsgesellschaften interessieren sich für das Thema, finden den internen Prozess überzeugend und heben die Glaubwürdigkeit, Stichwort Ethik-Komitee, hervor. Bei einigen stehen unsere Fonds mittlerweile auf der Watchlist oder werden bereits angeboten. Produktseitig legen wir den Fokus zunächst auf die beiden Mischfonds.
finanzwelt: „Klappern gehört zum Handwerk“. Was ist in der Zukunft geplant?
Schäfer» Wir drehen im Team an vielen Stellschrauben, um die bisherige Unternehmensgeschichte weiterzuschreiben. So ist auch der Kontakt zu Presse und Medien wichtig, zudem die Präsenz und Teilhabe bei Veranstaltungen. Ich erwähne beispielhaft die kürzlich am 11. September stattgefundene Konferenz Nachhaltige Geldanlagen der Frankfurt School of Finance. Wir führen zahlreiche Webinare mit unseren Nachhaltigkeitsexperten durch, um die zentralen Botschaften klar zu vermitteln. Alles Puzzleteile, die sich ineinanderfügen und zur Bekanntmachung der Marke Arete zum Wiedererkennungswert beitragen werden.
finanzwelt: Danke für die spannenden Einblicke! (ah)
Wir nehmen Mikroplastik im Äquivalent einer Kreditkarte auf. Pro Woche! Das kann nicht gesund sein – nicht für uns Menschen, nicht für unsere Ökosysteme. Vielleicht einer der Gründe, bei Investments dem Geld eine bewusste Richtung zu geben.
Prolog, der nachdenklich macht … Ein Reporter fragte ein Ehepaar, wie sie es geschafft hatten, 65 Jahre lang verheiratet zu bleiben. Die Frau antwortete: „Wir wurden in einer Zeit geboren, in der wir Dinge, die kaputt gegangen waren, reparierten, anstatt sie wegzuwerfen.“ Der Siegeszug des Plastiks erscheint heute wie der Anfang vom Ende dieser Zeit. Die allgegenwärtige Plastikverschmutzung ist eine direkte Konsequenz linearer Produktions- und Konsummuster. Wir kaufen, um wegzuwerfen.
Geschichte eines Materials
Plastik – genauer gesagt eine Gruppe verschiedener Polymere auf Erdölbasis – hat Materialeigenschaften, die durchweg positiv sind. Es ist widerstandsfähig, unbegrenzt formbar, leicht und vor allem sehr, sehr billig! Seit Beginn der Massenproduktion von Kunststoffen hat die Menschheit insgesamt 8 Milliarden Tonnen Plastik produziert. Die globale Jahresproduktion stieg von rund 2 Millionen Tonnen im Jahr 1950 bis auf 400 Millionen Tonnen im Jahr 2015. Mehr als die Hälfte allen Plastiks weltweit ist erst in den letzten 20 Jahren entstanden. Damit hat das extreme Wachstum der Plastikproduktion in den letzten 65 Jahren nahezu jedes andere menschengemachte Material überflügelt. Ausnahmen sind nur Stahl und Zement.
Was ist das Problem?
Während Stahl und Zement meist verbaut werden und so oft Jahrzehnte in Gebrauch bleiben, sind Plastikprodukte extrem kurzlebig – auch weil ein Großteil davon für Verpackungen verwendet wird. Allein die Deutschen produzierten im Jahr 2019 etwa 39 Kilogramm Plastikabfall pro Kopf! Und dabei sind sie drittgrößter Plastikexporteur weltweit. Doch unser Müllproblem können wir nicht einfach exportieren und dann vergessen. Mikroplastik kann durch Winde bis zu 3.500 Kilometer weit verweht werden – das entspricht in etwa der Strecke von Mali nach Deutschland, oder von Deutschland nach Spitzbergen.
Zwei Drittel sind Müll
Zwei Drittel allen jemals hergestellten Plastiks gammeln heute als Müll auf Deponien oder verschmutzen Umwelt und
Meere. Der große pazifische Müllstrudel, in dem sich vor allem Plastikmüll sammelt, hat mittlerweile eine Fläche, die dem 4,5-fachen der Bundesrepublik entspricht. Wir leben in einem unkontrollierten Experiment globalen Maßstabs. Doch es sind nicht nur die Plastikcontainer, Tüten und Reifen, die man vielleicht irgendwie automatisiert aus dem Meer fischen könnte. Plastik wird nicht in der Umwelt abgebaut – es zerfällt in immer kleinere Teilchen. In Mikroplastik, also in Teilchen, die kleiner als 5 Millimeter sind, und schließlich in Nanoplastik. Diese Teilchen sind kleiner als 1 Mikrometer – zum Vergleich: ein durchschnittliches menschliches Kopfhaar ist 0,05 mm dick – also 50 Mikrometer!
Dr. Marlene Waske Ethik-Analystin Arete Ethik Invest AG
Lösungsvorschläge und wie man bei Arete Ethik Invest dieser Problematik begegnet, lesen Sie hier:
Konsequent nachhaltig
investieren ist:
*Dunkelgrün: ethisch-ökologische Geldanlagen. Die Bewertung der Geldanlagen erfolgt über unsere Nachhaltigkeits-Kriterien. Die Produkte und Dienstleistungen „unserer Unternehmen“ leisten ökologische und gesellschaftliche Beiträge zu einer zukunftsfähigen, menschenwürdigen Entwicklung.
Nachhaltig investieren.
Dank kompromissloser Nachhaltigkeitsbewertung werden Sie bei uns keine geschönten Unternehmen finden. Für unsere Anlegerinnen und Anleger bedeutet das klaren Durchblick mit dunkelgrünen Geldanlagen.
Anleger zahlen einen hohen Preis für Sicherheit. Entweder, sie verzichten auf Rendite, oder sie verzichten für eine bestimmte Zeit auf ihr Geld. Dabei ist doch jeder auf der Suche nach einem stabilen Kapitalzuwachs, ohne allzu große Risiken und langen Laufzeiten. Dank eines aktiven Risikomanagements, flexibel und ohne große Schwankungen lässt sich das Vermögen mehren.
Risikoaverse Anleger hatten es zuletzt nicht einfach, anständige Renditen zu verdienen. Immobilienfonds oder auch klassischem Festgeld fehlen die nötige Flexibilität und unlängst legten auch Aktien eine beachtliche Berg- und Talfahrt hin. Dieser eintägige, perfekte Sturm an den Aktienmärkten habe nicht nur vielen defensiven Anlegern, sondern auch passiven Anlegern vor Augen geführt, welche Risiken an den Kapitalmärkten lauern können. Wir sind davon überzeugt, dass sich gerade in solchen Situationen die Stärken eines flexiblen und aktiv gemanagten Portfolios zeigen.
Ich bin Head of Portfolio Management bei Ethenea Independent Investors und verfüge über 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten und habe einige der gravierendsten Verwerfungen an den Märkten live miterlebt. Diese Erlebnisse und die langjährige Investmenterfahrung haben mich geprägt. Für Anleger mit dem Fokus auf Kapitalerhalt und dem Wunsch nach einer sicheren, planbaren Anlageklasse habe ich einen wichtigen Tipp: „Sie sollten immer aufmerksam gegenüber aktiven Anleiheprodukten sein.“
Gerade bei der Zusammenstellung eines kapitalerhaltenden Portfolios ist die richtige Mischung wichtig. Doch zahlreiche, bei Anlegern beliebte Anlageklassen haben ihre Fallstricke. So setzen die höheren Zinsen derzeit viele offene Immobilienfonds unter Druck. Ende Juni musste ein bei den Deutschen beliebter Immobilienfonds den Wert seines Portfolios erheblich nach unten korrigieren. Dies erschütterte das Vertrauen vieler Anleger in diese Fondsgattung. Durch den zwar bereits beendeten Zinserhöhungszyklus der Zentralbanken wurden peu à peu die Risiken sichtbar. Ich zitiere an dieser Stelle Investmentlegende Warren Buffett: „Erst bei Ebbe sieht man, wer lange ohne Badehose geschwommen ist.“ Aber nicht nur Immobilienfonds halten unter Umständen Werte, die sich bei Bedarf nicht schnell liquidieren lassen. Gerade die häufig gewünschte schnelle Verfügbarkeit macht verschiedene Anlageklassen komplizierter. Man sollte also genau überlegen, wie viel Geld in die verschiedenen Anlageklassen investiert werden kann oder soll. Für viele sicherheitsorientierte Anleger stellt sich die Frage, wie sollte man sein Portfolio am besten strukturieren. Kurzfristige Bankeinlagen oder auch Festgeldkonten bieten zwar nach wie vor die gewünschte Stabilität, allerdings ist das angelegte Vermögen hier entweder nur bis zu einem Maximalbetrag teilbesichert oder durch feste Laufzeiten gebunden. Um es anders zu sagen: Es steht im Notfall nicht sofort zur Verfügung. Nicht zu unterschätzen ist auch der Effekt der rollierenden Wiederanlage dieser kurzfristigen Anlagen. Für diese besteht keine Planungssicherheit über die zukünftigen Zinsniveaus, da diese von den Zentralbanken gesteuert werden.
Wohin mit dem Vermögen und wie sich der EthnaDEFENSIV in diesem Kontext schlägt, lesen Sie hier:
Jörg Held Head of Portfolio Management & Portfolio Manager
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Dr. Johannes Mayr
Chefvolkswirt, Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH
Matthias Mohr
Managing Director Financial Intermediaries Germany & Austria, Capital Group
Dan Sauer
Zentraleuropa-Vertriebschef, Nordea Asset Management
Es ist Ende August und der Blick auf das Geschehen an den Aktienmärkten fällt positiv aus. Kurze Kursrücksetzer wurden wieder aufgeholt und viele Marktteilnehmer stellen sich die Frage, ob und wann die Rallye ihr Ende findet und es zu andauernden Kursabschlägen kommt. Zeitgleich ist die Inflation zwar im Rückwärtsgang, doch ob das Gespenst bereits vollends zurückgedrängt wurde, ist noch nicht ausgemacht. Hinzu kommen geopolitische Krisen und kriegerische Auseinandersetzungen rund um den Globus. Welche Regionen und Sektoren stehen in den kommenden Monaten im Fokus? Wie sollte man sich bei Korrekturen verhalten? Investoren sollten sich dabei vor Augen führen, dass Rücksetzer auch Chancen für Zukäufe bieten. Und generell sollten Sie als Berater sowieso den Langfristcharakter jedes Investments im Gespräch hervorheben. Die Chefredaktion ließ eine Expertenrunde bei (noch) hochsommerlichen Temperaturen zu Worte kommen.
finanzwelt: Meine Herren, draußen lacht die Sonne und der Hochsommer geht in eine (kurze) Verlängerung. Von einem drastischen Rückgang an den Aktienmärkten war bis dato noch nichts zu sehen. Welche Erwartungen hegen Sie für die Entwicklung der internationalen Börsen in den kommenden Monaten?
Dr. Johannes Mayr» Kurzfristig sind Rücksetzer jederzeit möglich, auch da einzelne Sektoren und Geschäftsmodelle ein sehr freundliches Umfeld einpreisen. Dagegen wird die Bedeutung der diskutierten politischen Risiken – der ‚known Unknowns‘ – auf die Finanzmärkte häufig über-
schätzt. Meist sind die relevanten Szenarien zumindest teilweise eingepreist. Und die Weltwirtschaft als Ganzes, wie die Geschäftsmodelle von nachhaltig erfolgreichen Unternehmen, ist resilient und anpassungsfähig gegenüber diesen Entwicklungen. Wichtiger sind die großen makroökonomischen Weichenstellungen und Wachstumstrends. Und da sieht es, vor allem mit Blick auf die USA, nicht so schlecht aus.
Matthias Mohr» Trotz des jüngsten Wiederanstiegs der Volatilität bei Risikoanlagen erwarten wir weiterhin einen positiven Trend an den Aktienmärkten. Eine Kombination aus technologischer Innovation, Produktivitätssteigerungen und positivem BIP-Wachstum sollte dies unterstützen.
finanzwelt: Lassen Sie uns einen Parforceritt der großen Regionen machen. Beginnend jenseits des Atlantiks. In den USA gilt die Zinssenkung im September als ausgemacht. Erwarten Sie mehrere Zinsschritte der Fed?
Dr. Mayr» Auch in unserem Szenario eines Soft Landings der US-Wirtschaft wird es die Fed nicht bei einem Zinsschritt in diesem Jahr belassen. Denn derzeit liegt der Leitzins doch deutlich über dem aus unserer Sicht mittelfristig vertretbaren Niveau von 3 bis 4 %. Eine starke Zinssenkungsbewegung in Richtung früherer Tiefs ist aber nur im Fall einer Rezession zu erwarten. Darauf sollte man nicht hoffen.
finanzwelt: Und der Riese im Osten? Gibt es Wachstumsimpulse aus China, Herr Dr. Mayr?
Dr. Mayr» Auch in China hat sich das Wachstumspotenzial verlangsamt. Es liegt derzeit noch bei 4 bis 5 %. Und die konjunkturelle Entwicklung wird nach wie vor durch die hohe Verschuldung und die Überkapazitäten im Immobiliensektor belastet. Die chinesische Regierung hat zwar die Mittel, um den Privatsektor zu stabilisieren, und wird diese auch einsetzen. Sie agiert bisher aber recht zögerlich und nimmt vor allem weniger Rücksicht auf die Entwicklung im Rest der Welt. Anders als nach der Finanzkrise wird China wohl auch perspektivisch nicht mehr der Stoßdämpfer für die Weltwirtschaft sein.
finanzwelt: Viele Investoren schauen natürlich auf die Lage hierzulande. Entgegen der Entwicklung in den USA gab es in der jüngeren Vergangenheit in Deutschland wenig Positives zu berichten. Die Konjunktur lahmt, Tristesse überall?
Dan Sauer» Wir hören schon Sorgen um den Standort Deutschland, wenn wir mit unseren Kunden sprechen. Wir als Asset Manager finden Lösungen, um global diversifiziert zu investieren und damit eben nicht mehr zu sehr vom Standort Deutschland abhängig zu sein. Die meisten deutschen Investoren haben noch immer nachgewiesenermaßen einen ‚Home Bias‘. Es gibt hierzulande eine Menge interessanter Gelegenheiten, aber Diversifikation ist Trumpf – egal, wie es dem Land gerade im Einzelnen geht.
Mohr» Wir sind der Meinung, dass manche Zahlen den tatsächlichen Zustand der deutschen Industrie etwas zu schwarzmalen. Das verarbeitende Gewerbe, weiterhin eine wichtige Stütze der deutschen Wirtschaft, musste weniger zurückstecken als andere Branchen wie zum Beispiel das Baugewerbe oder der Einzelhandel. Ein Risiko sehen wir in der Abhängigkeit Deutschlands vom Welthandel. Chinas schwache Konjunktur in Kombination mit den weiterhin hohen Zinsen ergibt ein kompliziertes Umfeld.
Dr. Mayr» Das deutsche Geschäftsmodell steht derzeit bekannterweise von mehreren Seiten unter Druck: die restriktive Geldpolitik und die zögerliche Fiskalpolitik, der lahmende sektorale Wandel, der Wegfall günstiger Energie und die zunehmende Konkurrenz auf ausländischen Wachstumsmärkten. Das größere Problem liegt jedoch im deutlich gesunkenen Wachstumspotenzial. Neben der demografischen Entwicklung spielt hier die Verlangsamung der Produktivität eine entscheidende Rolle. Grundlegende Reformen sind unabdingbar. Dazu gehört auch, dass die Vollkaskomentalität wieder zurückgedrängt werden muss.
finanzwelt: Kommen wir auf die Assetebene zu sprechen. In den vergangenen Jahren standen die großen Technologieunternehmen sehr im Rampenlicht. Keine Party ohne diese Player. Geht diese Ära zu Ende? Wie nachhaltig ist die Rotation zu Substanzaktien?
Mohr» Die ‚Magnificent Seven‘ haben weiterhin einen bedeutenden Einfluss auf die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) eines Index. Der Unterschied besteht heute darin, dass Technologiewerte nicht mehr die einzige Dominante sind. Die Oppor-
» Auch in unserem Szenario eines Soft Landings der US-Wirtschaft wird es die Fed nicht bei einem Zinsschritt in diesem Jahr belassen. «
tunitäten im Markt haben sich im vergangenen Jahr erweitert und umfassen nun auch Energie-, Gesundheits- und Industriewerte sowie traditionelle wertorientierte und dividendenstarke Aktien. Im Gegensatz zu den sechs Jahren davor, hat die Marktbreite seit Ende 2021 stark zugenommen. Es gibt viele starke, langfristige säkulare Themen in Sektoren jenseits der Technologie.
Sauer» Tech ist nicht per se gut oder schlecht. Die Frage ist doch: Wo bekomme ich gute Unternehmen zu einem vernünftigen Preis. Wir schauen traditionell eher, dass wir unseren Kunden Stabilität bei gleichzeitig vernünftigen Aufwärtschancen bieten. Wir bieten auch offensivere Anlagestile an, aber grundsätzlich gilt, dass wir nüchtern auf Bewertungen schauen. Der Preis muss stimmen. Und der stimmt eben nicht bei allen Tech-Titeln.
finanzwelt: Von den Aktien zu den Anleihen. Diese bieten durchaus wieder attraktive Renditen. Welche Segmente stechen hierbei als besonders chancenreich hervor?
Sauer» Am meisten unterschätzt und dabei zugleich mit am interessantesten sind Covered Bonds, also Pfandbriefe. Sie sind vermutlich die sichersten Wertpapiere der Welt, denn noch nie ist ein Pfandbrief ausgefallen. Zugleich gibt es beinahe aktienähnliche Renditen mit Pfandbrief-Strategien, wenn man es richtig anpackt.
finanzwelt: Wie sieht es in diesem Zusammenhang mit Hochzinsanleihen aus, Herr Mohr?
Mohr» Hochzinsanleihen bergen zwar ein gewisses Risiko, aber es besteht nicht wirklich die Sorge um die Fundamentaldaten, sondern eher die Sorge, dass die Bewertungen im Vergleich zu anderen Sektoren zu hoch geworden sind. Es stimmt, dass sich die Spreads verengt haben, aber sie bleiben in einem normalen Bereich für einen Zeitraum ohne Krise.
finanzwelt: Ganz generell, welche Produkte werden bei Ihnen verstärkt nachgefragt?
Mohr» Der Wunsch nach langfristigen Ergebnissen ist nach wie vor ein wichtiger Punkt für die Kunden. Die Kunden wollen Zugang zu bewährten globalen und flexiblen Instrumenten, die sich an ein schwieriges Marktumfeld anpassen können. Ich erwähne beispielhaft, im Kontext der Aktienmärkte, unsere bekannte globale Aktienstrategie New Perspective, die letztes Jahr 50 Jahre alt wurde und ihre Benchmark im Durchschnitt um über 3 % pro Jahr nach Gebühren übertrifft.
Sauer» Pfandbriefe spielen eine große Rolle. Hier bringen wir gerade eine Strategie an den Markt, die bislang nur Institutionellen vorbehalten war. Sie hat in der Vergangenheit oft zweistellige jährliche Renditen abgeworfen, und das bei der hohen Sicherheit, die es bei Pfandbriefen gibt. Auf der Aktienseite sind wir zum Beispiel mit dem Climate EngagementFonds sehr erfolgreich.
» Es gibt hierzulande eine Menge interessanter Gelegenheiten, aber Diversifikation ist Trumpf – egal, wie es dem Land gerade im Einzelnen geht. «
» Die ‚Magnificent Seven‘ haben weiterhin einen bedeutenden Einfluss auf die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) eines Index. «
finanzwelt: Bis dato sind die Aktienmärkte gut gelaufen. Doch nichts hält ewig. Wie lautet demzufolge Ihr Rat an Investoren, um das Portfolio gegen Verluste und eine nachhaltige Abwärtsbewegung abzusichern?
Dr. Mayr» Angesichts des wieder auskömmlichen realen Zinsniveaus bieten Anleihen bonitätsstarker Emittenten gerade in konjunkturellen Schwächephasen wieder eine gute Absicherung von Aktienrisiken. Darüber hinaus hilft ein längerer Anlagehorizont und die Fokussierung auf erfolgreiche Monopolisten und Herausforderer in starken Wachstumstrends, mögliche Bewertungs- und Kurskorrekturen gut zu überstehen. Eine ausreichende Cash-Reserve sorgt dafür, dass man dann zu wieder günstigeren Kursen das Engagement in diesen Bereichen erhöhen kann.
Sauer» Auf stabilitätsorientierte Strategien von Profis setzen, die in Abschwungphasen bewiesen haben, dass sie verlässlich liefern. Unser Multi-Asset-Team um Asbjörn Trolle Hansen steuert einen dreistelligen Milliardenbetrag mit dem Ziel, Risiken zu kontrollieren und dafür überdurchschnittliche Renditen einzufahren. Und das sehr erfolgreich. Mohr» Die Botschaft an unsere Kunden lautet, dass sie eine Umschichtung aus den Barmitteln in Betracht ziehen sollten. Dieses Umfeld bietet immer noch Chancen für langfristig orientierte Anleger, die sich auf die Fundamentaldaten konzentrieren. Zeit im Markt und nicht Timing des Marktes ist der Schlüssel. (ah)
In loser Abfolge präsentiert Ihnen die finanzwelt-Redaktion auf den Punkt gebracht die persönliche Sicht zu Ereignissen in der Finanzszene, die Berater und Kunden in der jüngeren Vergangenheit aufhorchen ließen. Den Auftakt macht ein spezielles Datum, der 05. August 2024.
Während viele Finanzmarktteilnehmer im wohlverdienten Urlaub weilten, kam es am Montag, 05. August 2024 zu einem Crash. OK, Mini-Crash, aus heutiger Sicht, denn teilweise haben sich die Kurse in rasanter Geschwindigkeit wieder erholt und der „Black Monday“ ist bereits in Vergessenheit geraten. Doch was war geschehen? An diesem Tag gingen die Leitindizes in die Knie. Ob Nikkei, Dow Jones oder DAX – satte Minuszeichen schürten Ängste bei Investoren, ob der immer wieder befürchtete und bis dahin nicht eingetretene Rücksetzer eingetreten sei. Panik machte sich breit. „Angst-Index fast auf Corona-Niveau“ bzw. „Welche Folgen hat der Börsen-Crash“ lauteten zwei beliebige Schlagzeilen an diesem Tag.
Die Ursachen für den markanten Abschwung Anfang August waren vielfältig: eine nicht mehr ganz auszuschließende Rezession in den USA, der immer weiter eskalierende Konflikt im Nahen Osten und die Angst vor dem Platzen einer Spekulationsblase bei Tech-Aktien. Doch ein entscheidender Faktor gesellte sich hinzu: Carry Trade. Ein Carry Trade ist eine Strategie, bei der Anleger Kapital in einer Währung mit niedrigem Zinssatz aufnehmen (beliebt ist der japanische Yen), um es in einer Währung mit höherem Zinssatz anzulegen (beispielsweise amerikanischer Dollar). Die Differenz zwischen den beiden Zinssätzen ist sozusagen die
Rendite für den Anleger. In der Vergangenheit machte das Sinn. Doch Ende Juli nahm die Bank of Japan (BoJ) eine Kehrtwende ihrer Geldpolitik vor. Die Entscheidung den Leitzins um 25 Basispunkte anzuheben, überraschte die Marktteilnehmer. Eine Kettenreaktion war die Folge, in der hektisch und (wahrscheinlich aus emotionalen) Gründen im großen Stil abverkauft wurde. Und die Moral von dieser Geschichte bzw. wahren Begebenheit?
Wie oftmals im realen Leben, sind Schnellschüsse zwar emotional verständlich, doch sie verbergen die neutrale Sicht auf die Dinge. Die Börse vergisst mitunter sehr schnell und der Markt hat sich zwischenzeitlich wieder beruhigt. OK, das war vielleicht so nicht abzusehen. Doch wie die Lemminge zu handeln und sich mitreißen zu lassen, sollte keine Devise in der Altersvorsorge sein. Denn diese ist langfristig angelegt und nicht auf den schnellen Gewinn fokussiert. „Stay cool“ kann auch im Sommer 2024 ein Zauberwort sein, um dem hektischen Treiben ein Schnippchen zu schlagen. Übrigens sind zurückgekommene Kurse oftmals ideale Einstiegspreise. Muss nicht immer, kann aber so sein. Dem „Manic Monday“ folgten Tage der Erholung.
Umso ratsamer ist es in diesen Zeiten, die reine Faktenlage im Blick zu haben. Was hat sich Dramatisches an der Großwetterlage, insbesondere bei den Fundamentaldaten der Unternehmen, geändert? Ist das Glas vielleicht doch noch halb voll? Sprechen Sie in diesen Situationen mit Ihren Kunden. Hier sind Sie als Sparringspartner gefragt. Panik ist immer ein schlechter Ratgeber; erst recht in volatilen Zeiten. (ah)
Immer mehr Fonds setzen auf Künstliche Intelligenz – entweder als Investmentschwerpunkt oder für ihre Anlageentscheidungen. Die Experten der Scope Fund Analysis haben beide Fondsarten untersucht. Fazit: In der Breite überzeugen können sie noch nicht.
Scope hat die Rolle der Künstlichen Intelligenz in der Fondsbranche näher untersucht. Dabei wurden sowohl Fonds betrachtet, die in Aktien von Unternehmen mit Bezug zur KI investieren, als auch solche, die KI zur Unterstützung ihrer Anlageentscheidungen nutzen. Um diese Produkte zu identifizieren, wurden insbesondere Fonds analysiert, die
den Begriff „Künstliche Intelligenz“ in ihrem Namen tragen – was auf eine besondere Relevanz des Themas hinweist.
In der relevantesten Peergroup „Aktien Technologie-Welt“ hat Scope 22 Fonds ermittelt, die sich auf Unternehmen mit KI-Bezug konzentrieren. Diese Fonds haben sich in den letzten zwölf Monaten etwas schlechter entwickelt als globale Technologie-Fonds ohne Bezug zur KI im Namen (29,0 % gegenüber 29,5 %). Über einen Zeitraum von drei Jahren erzielten sie jedoch mit 5,0 % p. a. eine höhere Rendite
als traditionelle TechnologieFonds (4,4 % p. a.). Auf Fünfjahressicht war der Wertzuwachs nahezu gleich.
Wenn man zwischen traditionellen Fonds und ETFs unterscheidet, dann zeigt sich laut Analysten, dass aktiv gemanagte Fonds mit KI im Namen in den letzten zwölf Monaten im Durchschnitt deutlich besser abschnitten als ETFs. Es ist möglich, dass aktive Fonds bei diesem dynamischen Thema das Momentum bestimmter Aktien schneller erkannt und entsprechend reagiert haben. Über drei und fünf Jahre schneiden jedoch die ETFs mit KI im Namen besser ab als die aktiven Fonds. Diese Zeiträume sind in Bezug auf das Thema KI jedoch weniger aussagekräftig, da sich die Strategien der Fonds in den letzten Jahren geändert haben könnten und KI möglicherweise nicht durchgängig im Fokus stand.
Bei den größten Positionen gibt es laut Scope nur geringe Unterschiede zwischen Fonds mit KI-Investmentfokus und solchen ohne. Die beliebtesten Top-10-Werte beider Gruppen überschneiden sich zu 90 %. So finden sich beispielsweise NVIDIA und Microsoft in beiden Gruppen häufig unter den zehn größten Positionen. Auch andere große Unternehmen wie Google, Amazon, Taiwan Semiconductor und Apple sind sowohl in Fonds mit KI im Namen als auch in anderen Fonds oft stark gewichtet.
Zusätzlich zu den 22 Fonds aus der Peergroup Aktien Technologie Welt, die in KI-Unternehmen investieren, hat Scope 37 Fonds identifiziert, die Künstliche Intelligenz umfassend in ihren Anlageprozess integriert haben. Davon stammen 28 aus Peergroups, die von Scope bewertet werden. Der Vergleich dieser 28 Fonds mit den Durchschnittswerten ihrer jeweiligen Peergroup zeigt, dass es den KI-Fonds in der Mehrheit nicht gelungen ist, ihre Peergroup zu übertreffen. Über einen Zeitraum von einem Jahr erzielten 48 % dieser Fonds eine höhere Rendite als ihre Vergleichsgruppe, über drei Jahre waren es 40 % und über fünf Jahre 30 %. Immerhin hatte jeder zweite KI-Fonds auf Dreijahressicht eine niedrigere Volatilität als der durchschnittliche Konkurrent.
Die Anwendung von Künstlicher Intelligenz in Portfolios führt daher nicht zwangsläufig zu Überrenditen, zumindest nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Zudem haben nur zehn KI-Fonds einen Track Record von fünf Jahren. Längere Zeiträume wären hilfreich, um das Potenzial der KI voll auszuschöpfen, da das System kontinuierlich trainiert wird und Vorschläge liefern sollte, die sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln. Vieles hängt auch von der Strategie ab, welche Daten der KI zur Verfügung gestellt werden und welche Wertpapiere das System auswählen soll. Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in Portfolios wird jedoch laut Scope voraussichtlich weiter an Bedeutung gewinnen. (sg)
Peergroup Aktien Technologie Welt - KI als Namensbestandteil
„Massiv unterinvestiert“
Seit geraumer Zeit entwickeln sich europäische Nebenwerte schlechter als Aktien großer Konzerne. Die Folge ist, dass sie deutlich unterbewertet sind. Sehen wir nun eine Trendwende? Ende August stellte sich Alexander Lippert, Portfolio Manager bei der GS&P Kapitalanlagegesellschaft S.A., den Fragen der Redaktion.
finanzwelt: Herr Lippert, die Börsianer schauen auf gute Zeiten zurück. Zumindest diejenigen, die auf Large Caps mit Tech-/KI-Schwerpunkt gesetzt haben. Nebenwerte schaffen bislang noch kein nachhaltiges Comeback. Warum eigentlich?
Alexander Lippert» In den letzten Jahren hat sich das Investitionsumfeld erheblich verändert. Megatrends und Mega Caps haben das Marktgeschehen dominiert. Allokatoren haben Kapital aus Nebenwerten abgezogen, um es ‚mit dem Trend‘ zu investieren. Die Kursperformance gab ihnen Recht. Gleichzeitig hat die geringere Liquidität bei Nebenwerten diesen Teufelskreis verstärkt. Zusammen mit dem stetig wachsenden Anteil passiver Investitionen führte dies zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Die Underperformance der mittelgroßen und kleineren Titel hat nun eklatante, in der letzten Dekade kaum gesehene Ausmaße angenommen – die Bewertung von Small Caps ist extrem niedrig, sowohl absolut als auch relativ zu Large Caps. Unseres Erachtens ergeben sich hieraus Chancen. Für ein nachhaltiges Comeback sind starke Signale erforderlich, die einen Umschwung in Richtung Nebenwerte auslösen könnten. Die historisch günstige Bewertung spricht für sie, reicht allein jedoch noch nicht aus. Viele Marktteilnehmer sind mittlerweile in Nebenwerten massiv unterinvestiert.
Anziehendes Wirtschaftswachstum und eine Entspannung am kurzen Ende der Zinskurve könnten somit zum Auslöser einer Aufholjagd der Small und Mid Caps werden.
Anziehendes Wirtschaftswachstum und eine Entspannung am kurzen Ende der Zinskurve könnten somit zum Auslöser einer Aufholjagd der Small und Mid Caps werden.
finanzwelt: Nebenwerte hatten nirgends einen guten Lauf, doch besonders schlecht lief es in Europa. Wie lautet Ihre Erklärung?
Lippert» Europa läuft Gefahr, im globalen Wettbewerb von den USA und China abgehängt zu werden. Das oft zitierte Bonmot ‚Die USA innoviert, China kopiert, Europa reguliert‘ trifft es leider auf den Punkt. Insgesamt war das Wirtschaftswachstum in Europa zuletzt geringer als in anderen Regionen der Welt. Der anhaltende Ukraine-Konflikt und die dadurch gestiegenen Energiepreise haben die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie beeinträchtigt, was das Interesse internationaler Investoren an Europa gedämpft hat. Trotzdem bieten die derzeit niedrigen Bewertungen in Europa implizit höhere zu erwartende zukünftige Renditen – insbesondere nach dem enormen Lauf und der Verteuerung anderer Segmente und Märkte.
finanzwelt: Nebenwerte sind eine heterogene Gruppe. Welche haben Aufholpotenzial und welche eher nicht? Lippert» In der Tat tun sich hier große Unterschiede auf. Wir sind vom Ansatz her Stockpicker, was quasi heißt, dass wir auch mal Äpfel mit Birnen vergleichen. Aktuell tun sich insbesondere konsumentennahe Geschäftsmodelle und viele vom allgemeinen Investitionszyklus abhängige Unternehmen schwer. Wir haben aufgrund der Hochzinsphase auch Titel mit viel Exposure zur Bauwirtschaft oder hohen Verschuldungen sowie Werte, die viele Umsätze in und mit China erzielen, gemieden. Wir mögen hingegen Unternehmen mit individuellen Ergebnistreibern, die sich auch in schwierigerem Fahrwasser überdurchschnittlich schlagen sollten. Grundsätzlich sehen mit unserem eigenständigen, aktiven und wertorientierten Investitionsansatz in Nebenwerten und Spezialitäten unverändert attraktive Renditechancen abseits des (passiven) Mainstreams.
finanzwelt: Viele Nebenwerte sind traditionsreiche, familiengeführte Unternehmen. Wie offen ist man hier grundsätzlich für Neues? Lippert» Familiengeführte Unternehmen denken oft in Generationen und setzen deshalb stärker auf langfristige Investitionen – sei es in Innovation, Kapazitäten oder in ihre Mitarbeiter. Die Herausforderung sehe ich eher in der Machtkonzentration und in Nachfolgekonflikten. Sofern gut geregelt, ermöglichen die unbürokratischen Entscheidungsprozesse dieser familiengeführten Unternehmen eine schnelle Reaktion auf neue Marktchancen. Gleichzeitig sorgt eine oft durch den Ankeraktionär vorgegebene
klare strategische Ausrichtung und stabile Führung für die notwendige Kontinuität. Das Ergebnis ist eine nachhaltige und widerstandsfähige Unternehmensführung, die langfris tigen Erfolg verspricht.
finanzwelt: Sie sind u. a. für den ‚GS&P Fonds - Family Business‘ verantwortlich. Wie gehen Sie bei der Aktien selektion vor?
Lippert» Unser definierender Anlagegedanke ist ‚Skin in the Game‘. Darum ist uns der direkte Dialog mit Unter nehmensentscheidern so wichtig: So lässt sich das Enga gement des Managements und dessen Einfluss auf den langfristigen Erfolg eines Unternehmens bewerten. Denn Eigentümer und Vorstände, die persönliche Risiken einge hen, tragen die unmittelbare Verantwortung für unterneh merischen Erfolg, was zu einer langfristigeren Ausrichtung und Solidität beitragen sollte. Der Fonds investiert in bör sennotierte, europäische Gesellschaften mit mindestens einem starken Ankerinvestor (Anteilsbesitz > 10 %) – pri mär Familienunternehmen. Neben quantitativer Auswahlund Bewertungskriterien erfolgt die Aktienselektion durch qualitatives Bottom-up-Stockpicking. Dabei achten wir auf zentrale Kriterien wie Wachstumschancen, Marktstellung, Preissetzungsmacht und Managementqualität.
finanzwelt: Nachhaltigkeit als Megatrend ist vor dem Hintergrund von Inflation und Geopolitik etwas in den Hintergrund gerückt. Welche Rolle spielt das Thema in Ihrem Anlageprozess?
Lippert» Nachhaltigkeit hat in unserem Anlageprozess nach wie vor eine große Bedeutung. Neben unseren eige nen Einschätzungen zu den Unternehmen nutzen wir hier zu die Datenbasis von ISS-ESG. Dabei geht es vor allem um das Rating der Unternehmen sowie um deren positi ven Beiträge zu den UN Sustainable Development Goals. Direkter Dialog mit Unternehmensentscheidern, gezieltes Engagement sowie eine aktive Stimmrechtsausübung ge hören für uns selbstverständlich ebenso zu einem ganzheit lichen Nachhaltigkeitsansatz.
finanzwelt: Zu Ihrer Person: Mitte 2023 sind Sie von ei ner großen Adresse zur GS&P Kapitalanlagegesellschaft (GS&P KAG) gewechselt. Welche Beweggründe waren für Sie entscheidend?
Lippert» Ich brenne seit meinem zwölften Lebensjahr für die Aktienmärkte und insbesondere für die Anlage in Nebenwerten. Der Wechsel zur GS&P KAG ermöglichte es mir, dieser Leidenschaft wieder mit großen Freiheiten nachzugehen. Hier kann ich wesentlich unternehmerischer arbeiten, die Gesellschaft aktiv mitgestalten und eigen ständige Entscheidungen treffen. Außerdem verwalte ich nun mit dem ‚GS&P Fonds - Family Business‘ zum ersten Mal als leitender Portfoliomanager eine spannende Fonds strategie, die ich zusammen mit dem engagierten Team weiterentwickeln möchte. (ah)
Die US-amerikanische Volkswirtschaft ist der Dreh- und Angelpunkt der Welt. Gerade in den zurückliegenden Zeiten der hohen Inflationsstände schauten Börsianer und Berater mit Argusaugen auf die Signale der US-Notenbank Fed. Mitte September stand die erste Zinssenkung an. Eine harte Rezession wird es aller Voraussicht nach nicht geben. Die jüngsten Kursanstiege waren tendenziell sektorübergreifend. Wird sich das mit der Wahl Anfang November ändern?
Steven
Bell Chefvolkswirt EMEA Columbia Threadneedle Investments
Robert
Greil Chefstratege Privatbank MERCK FINCK
Pascal Kielkopf Kapitalmarktanalyst HQ Trust GmbH
„It’s the economy, stupid“, sagte einst der damalige US-Präsident Bill Clinton Anfang der 90er Jahre. Und Recht hatte er. Was damals galt, ist auch heute noch richtig. Läuft die Wirtschaft in die richtige Richtung, sind Wähler als auch Investoren zufrieden. Ruckelt es oder gleitet die Ökonomie ins Negative ab, hat es der Amtsinhaber schwer. Es sind nur noch wenige Wochen, bis die entscheidende und mit Spannung erwartete US-Präsidentschaftswahl stattfindet. Beim Verfassen dieses Textes ist der Ausgang völlig unklar. Noch vor wenigen Wochen war es beinahe fix, dass der Herausforderer Donald Trump wieder Einzug ins Weiße Haus hält. Zu alt, zu hilfsbedürftig wirkte Amtsinhaber Joe Biden. Mit seinem Verzicht und der Ernennung von Kamala Harris zur Kandidatin der Demokraten hat sich der Wind gedreht. Trump steht in der Defensive, Harris wirkt frischer und könnte entscheidende Stimmen auf sich vereinen. Und die Wirtschaft? Da läuft es (noch), ohne dass eine harte Rezession in Sichtweite ist.
Jerome Powell, Vorsitzender des US-Zinsausschusses, sagte Ende August klar und deutlich: „Es ist an der Zeit, die Zinsen zu senken.“ Anleger erwarten bis zum Jahresende Zinssenkungen um 100 Basispunkte. Bei nur noch drei ausstehenden Sitzungen erfordert das eine Senkung um 50 Basispunkte bei einer der Sitzungen. Lag der Blick bis vor kurzem noch eindeutig auf der Entwicklung der Inflationsrate, so steht nun der US-Arbeitsmarkt im Fokus des Interesses. „Schwache Zahlen könnten die Federal Reserve (Fed) durchaus zu einer Senkung um 50 Basispunkte auf der Sitzung später im Monat bewegen – die letzten Beschäftigungsdaten Anfang des Monats signalisierten eine Rezession. Diese bleibt jedoch nach wie vor unwahrscheinlich, denn der Anstieg der Arbeitslosenquote war größtenteils auf temporäre Faktoren zurückzuführen und die Zahl der Arbeitslosen dürfte dementsprechend bald wieder zurückgehen“, sagt Steven Bell, Chefvolkswirt EMEA bei Columbia Threadneedle Investments. „Das Rezessionsrisiko für die US-Wirtschaft bleibt gering“, sagt Robert Greil, Chefstratege von MERCK FINCK mit Blick auf die kürzlich aufgekeimten Bedenken diesbezüglich. Greil: „Nach den jüngsten Äußerungen von Fed-Chef Powell gilt der Fokus vor allem dem Arbeitsmarktbericht – denn sollte er wirklich schwach ausfallen, würde eine Senkung der US-Leitzinsen um einen halben anstatt um nur einen viertel Prozentpunkt wahrscheinlicher werden.“ Und weiter: „Wir rechnen zwar mit einer weiteren – allerdings nur allmählichen
– Abschwächung des US-Arbeitsmarktes und prognostizieren daher für die Fed-Sitzung am 18. September nach wie vor die erste Leitzinssenkung um nur 25 Basispunkte.“ (Anm. d. Red.: Der Beitrag entstand Anfang September)
Die Verbraucherpreise sind zuletzt zum Vorjahr um 2,9 % gestiegen, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Damit ist die Rate so niedrig wie seit März 2021 nicht mehr. Am Markt war damit gerechnet worden, dass sie unverändert bei 3,0 % liegen würde. Zum Vormonat stiegen die Preise wie erwartet um 0,2 %. Das bedeutet für den Kapitalmarkt, dass die Phase der Zinsanstiege der Vergangenheit angehört. Doch daraus zu folgern, dass die Fed rasch und mehrfach den Hebel an Zinssenkungen ansetzt, um die Wirtschaft weiter anzukurbeln, bleibt erstmal nur ein Gedankenspiel. Was heißt das nun für die Investoren?
Zunehmende Marktbreite
Der US-Markt ist groß und auch 2024 (bis dato) gut gelaufen. Doch der Blick hinter die Kulissen ist wie immer ratsam. Und hier lassen sich Verschiebungen im Vergleich zu den Vorjahren ausmachen. Es sind eben nicht mehr nur die großen Tech-Unternehmen, die das Rennen machen. Nein, die anhaltende Rallye basiert auf einer größeren Marktbreite. Bedeutet, auch Sektoren jenseits von Technologie und KI haben von den Anstiegen profitiert. Generell stellt sich sowieso die Frage, inwie-
weit der US-Markt noch attraktiv bewertet ist. Sind US-Aktien gar zu teuer? Pascal Kielkopf, Kapitalmarktanalyst HQ Trust, kommt beispielsweise zu folgenden Ergebnissen:
Da die Schwergewichte derzeit relativ hoch bewertet sind, ziehen sie das Markt-KGV nach oben. Im Jahr 2022, als die großen Tech-Aktien unter die Räder kamen, sah das noch ganz anders aus.
Jenseits der Schwergewichte sind US-Aktien in der Breite gar nicht so teuer.
Einmal mehr zeigt sich, wie wichtig der Blick auf die Details ist.
Welche Konsequenzen sollten Sie hieraus ziehen? Der US-Aktienmarkt ist der größte weltweit und „The Place to be“. Daneben sind die USA derzeit das Zugpferd der Weltwirtschaft. Natürlich sind einzelne Titel bereits gut gelaufen und haben immer neue Höchststände erklommen. Diejenigen, deren Geschäftsmodell auf mehr als soliden Füßen beruht, werden auch künftig noch Kurspotenzial haben. Insofern ist der US-Markt immer einen Blick wert. Dabei macht es, historisch gesehen, kaum einen Unterschied, ob die Demokraten oder Republikaner den Präsidenten stellen. Entscheidend sind die Mehrheitsverhältnisse in Senat und Repräsentantenhaus. (ah)
In der nächsten Ausgabe erwarten Sie unter anderem diese Themen:
Die Welt ist zunehmend interdependent und globalisiert. Doch alle Regionen und Staaten über einen Kamm zu scheren, das wäre wahrlich unvernünftig. Vielmehr lohnt der Blick auf die Outperformer bzw. Underperformer, um daraus Rückschlüsse für die Zukunft zu ziehen. Werden die USA nach der Wahl im November weiterhin „The Place to be“ sein? Kann Deutschland im europäischen Konzert wieder aufschließen? Und was ist mit China? Wir liefern Portraits zu einzelnen Ländern und zeigen die globale Sicht der Dinge.
Nach ernüchternden Jahren steht die Immobilienbranche womöglich wieder an einem Wendepunkt. Zaghafte Signale der Besserung sind auszumachen. Doch der Teufel steckt oft im Detail. Kommen Büroimmobilien aus ihrer Talsohle heraus? Wie misst man Nachhaltigkeit bei Immobilien? Haben Segmente wie Logistik und Datencenter das Potenzial für außergewöhnliches Wachstum? Und wie grenzt sich der deutsche Immobilienmarkt von den europäischen Nachbarn ab? Viele Gesichtspunkte, die wir komprimiert behandeln werden.
Wenn es früher dunkel wird und die Straßen sowie die Gehwege glatt oder matschig sind, nimmt die Zahl der verunglückten Fußgänger zu. Für eine Absicherung bei schwerwiegenden Verletzungen soll eine private Unfallpolice sorgen. Sie springt dann ein, wenn der Unfall dauerhafte körperliche und/ oder geistige Beeinträchtigungen, also beispielsweise eine Invalidität, nach sich zieht. Doch auf was ist dabei zu achten? Welche Unterschiede gibt es bei den diversen Tarifen? Die Redaktion hört sich um und fasst das Wesentliche zusammen.
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