02/2015
Multi Asset Fonds – Fondspolicen
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EDITORIAL | MULTI ASSET FONDS – FONDSPOLICEN | finanzwelt Special | 3
Liebe Leserinnen, liebe Leser, wenig österlich war das Tief „Niklas“, das uns mit Rekordböen einen der stärksten Stürme der vergangenen Jahre bescherte. Der Orkan wirbelte durchs Land und hinterließ schwere Verwüstungen. Auch wenn sich die Wetterlage dann entspannte und die Frühlingsboten sicht- und spürbar sind, zeigt dieser abrupte Wetterwechsel wieder einmal die Kraft der Natur und die diesbezüglich festzustellende Ohnmacht der Menschheit. Den Naturgewalten sind wir relativ hilflos ausgeliefert. Auch an den Kapitalmärkten geht nicht alles rational zu, und manche Marktgesetze werden mitunter außer Kraft gesetzt. Schauen wir uns doch für einen Moment das Treiben am Frankfurter Parkett an. Analysten und Volkswirte sagten dem deutschen Leitindex noch kurz vor dem Jahreswechsel kaum Kursgewinne für 2015 zu. Die Konjunktur sei schleppend und könne damit das Barometer nicht weiter nach oben hieven. Zwar läuft es wirtschaftlich in der Eurozone nicht gerade wie geschmiert, dennoch hat der DAX in den ersten drei Monaten dieses Jahres atemberaubende 20 % zugelegt. Der Politik und Mario Draghi sei Dank. Schöne Performance, doch nur wenige können sich die Hände reiben und aktuell darauf anstoßen. Der Grund ist ganz einfach: Die Deutschen sind Aktienmuffel und die Enttäuschungen des rasanten Börsenabschwunges zu Beginn des Jahrtausends sitzen bei vielen noch tief in den Gliedern. Aber es hilft nichts, insbesondere die jüngere Generation muss sich im Rahmen der eigenen Alters-
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vorsorge mit den Kapitalmarktprodukten ausei nandersetzen, denn diese sind die Renditetreiber der Zukunft. Wer dabei nicht alles auf eine Karte setzen will, sollte sich gemischte Fondslösungen in allen Varianten zu Gemüte führen. Von klassischen Mischfonds bis hin zu Multi Asset-Income Fonds reicht das breite Spektrum der Fondslösungen, die über möglichst viele Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Währungen und anderen streuen und damit eine Risikoreduzierung im Portfolio erreichen möchten. Risiko ist der zentrale Terminus, auf den es letztlich in der Diversifikation ankommt. Natürlich sollen auch diese Fonds eine attraktive Rendite einbringen, doch entscheidend ist eine gewisse Absicherung, wenn es mal nach unten geht. Da nichts einer Einbahnstraße gleicht und es an den Kapitalmärkten ein „Auf“ und „Ab“ gibt, können gemischte Fondslösungen hier ihre diversen Vorteile ausspielen. „Aktien ja, aber bitte nur im Mischfonds“, lässt sich aus der aktuellen BVI-Absatzstatistik ableiten. Zwar sind diese gemischten Fonds auch nicht die eierlegende Wollmilchsau, aber ein guter und wichtiger Baustein für die eigene Altersvorsorge. Nicht grundlos spielt Multi Asset im Versicherungsmantel zunehmend eine größere Rolle. Stürmische Zeiten erfordern Einblick, Ausblick und Weitblick. Multi Asset Fonds lassen die Zukunft dabei planbarer erscheinen. Ihr Alexander Heftrich
4 | finanzwelt Special | MULTI ASSET FONDS – FONDSPOLICEN | INHALT
06 Anlagestrategien – (Nicht) Alle Eier in einen Korb
13 Fondsgebundene Rentenversicherung – Immer nur nach oben
26 Dividenden – Der neue Zins
Foto: © queen21 – Fotolia.com
22 Rohstoffinvestments – Der Glanz lässt nach
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30 Globale Anlagen – Die Welt ist im Wandel
34 Anleihen – Bergauf, bergab
36 Diversifikation – Hemmnisse abbauen durch Diversifikation
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Anlagestrategien – (Nicht) Alle Eier in einen Korb Schroders – Mehr Rendite für den Ruhestand Fondsgebundene Rentenversicherung – Immer nur nach oben Standard Life – Schottische Vorsorgeexpertise: Renditevorteile für Anleger Roundtable – Robuste Portfolien Rohstoffinvestments – Der Glanz lässt nach BlackRock – Multi Asset: Ein Konzept für alle Börsenphasen Dividenden – Der neue Zins „Risikomanagement ist das A und O“ – Interview mit Christian Machts, Managing Director, Head of Retail BlackRock Germany, Austria and Eastern Europe
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Globale Anlagen – Die Welt ist im Wandel BCA AG – Diversifizieren auch über Köpfe und Strategien Anleihen – Bergauf, bergab Diversifikation – Hemmnisse abbauen durch Diversifikation
RUBRIKEN 03 Editorial 09 Impressum 38 Schlusswort
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(Nicht) Alle Eier in einen Korb
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Mehr als 60 Jahre nach der ersten Veröffentlichung von Henry Markowitz „Portfolio-Selection“ sind „Streuung“ und „Diversifikation“ so selbstverständliche Schlagworte geworden, dass mittlerweile sogar die Finanzaufsicht BaFin davon gehört hat und bei der Zulassung von Fondsprodukten eine „ausreichende Streuung“ fordert. Multi Asset-Produkte mit Portfolios über alle gängigen Assetklassen scheinen sich dieser Vorstellung eines „richtig“ diversifizierten Produkts perfekt anzupassen – wenn es denn das „richtige“ Produkt für alle Lebenslagen gibt.
„Nicht alle Eier in einen Korb“ ist die einfachste Umschreibung für das Streuungsprinzip bei der Vermögensanlage. Gemeint ist: Ein Vermögen sollte nie in eine einzelne Anlageform gesteckt, sondern auf viele verschiedene verteilt werden, um das Gesamt risiko durch Streuung (Diversifikation) zu verkleinern. Hier steckt die Grundidee der Portfoliobildung: Keine Aktie, keine Anleihe, keine Immobilie oder irgendeine andere Anlage ist für sich genommen gut oder schlecht, sondern immer nur so gut, wie es zum Gesamtrisiko und Gesamt ertrag des Portfolios beiträgt. Der springende Punkt: Die (erwarteten) Erträge der verschiedenen Assets können einfach aufaddiert werden, die Risiken nicht. Beim Risiko hängt alles von der Korrelation ab: Je schwächer der Zusammenhang (die Korrelation) zwischen den Einzelrisiken ist, desto
mehr Risiko verschwindet beim Addieren der einzelnen Anlagen. Markowitz entwickelte von daher die Unterscheidung zwischen „systematischem“ und „unsystematischem“ Risiko. Das unsystematische Risiko verschwindet durch Mischung, das systematische Risiko ist der relevante Teil, der bestehen bleibt und daher zum Gesamtrisiko des Portfolios beiträgt. Aktien, Anleihen und Geldmarktanlagen, möglichst international gestreut über mehrere Währungen, dazu Immobilien und vielleicht auch ein paar Barren Edelmetall sind Standardanlagen, die jedem Anleger zur Verfügung stehen. Wenn man nun der BaFin-Forderung nach „Streuung “ in einem Produkt folgt und all das wieder in einem Fonds bündelt, läuft man im Kreis und landet bei einem paradoxen Ergebnis: ein einzelnes Produkt für das ganze Vermögen. „Ich halte das grundsätzlich nicht für vertretbar“, grenzt Schroders-Manager Charles Neus unmissverständlich ab. Kein noch so breit angelegter, alle Klassen berücksichtigender Multi Asset Fonds tauge dazu, das gesamte Vermögen aufzunehmen. Da könne es allenfalls pragmatische Ausnahmen geben, wenn die Anlagesumme zu klein ist, um sie auf mehrere Positionen zu verteilen.
Hinter der Diversifikation steckt mehr als nur „Mischen“. Warum mehrere Instrumente, wenn ihnen jeweils genau das gleiche Anlageuniversum zugrunde liegt, dessen Bestandteile nach den Regeln der Portfolioselektion kunstgerecht zusammen gemixt wurden? Offenbar steckt hinter der Diversifikation etwas mehr finanzwelt Special 02/2015
als nur „Mischen“. Da wäre die Frage, wer welche Rolle bei der Diversifikation übernimmt. Die Antwort aus Sicht der reinen Theorie ist seit über 50 Jahren bekannt: Die Risikominimierung durch Portfoliobildung ist Aufgabe des Anlegers, während die Anbieter von Investitionschancen (Anlageprodukte) ausschließlich Ertragsmaximierung betreiben sollen ohne Rücksicht auf das Risikoprofil. Allerdings beruht dieses Ergebnis auch auf sehr speziellen Annahmen der allgemeinen Theorie: Keine Kosten für den Handel und die nötigen Informationen, beliebig und nahezu unendlich teilbare Anlagegüter sind die wichtigsten. In der Praxis sieht es natürlich ganz anders aus, weil der Handel mit den Anlagen Kosten verursacht, vor allem wenn nur kleine Stückzahlen von Wertpapieren gehandelt werden, da Konten geführt und Transaktionen verbucht werden müssen.
Noch teurer sind die Informationsprobleme. Nach welcher Methode auch immer gefertigt: In jeder Aktienbewertung oder Bonitätseinschätzung für einen Anleiheemittenten steckt immer Arbeit, die bezahlt werden muss – unabhängig davon, ob 5.000 Euro oder 5 Millionen Euro auf dieser Grundlage angelegt werden. Das theoretisch erreichbare Optimum durch das „selbstgestrickte“ Portfolio kann also ziemlich schnell eine (zu) teure Angelegenheit werden. Allerdings zeigt ein Blick auf die Ergebnisstatistik auch, dass der Aufwand zur Information auch nicht automatisch bessere Ergebnisse bringt: Aktiv gemanagte Fonds haben im Durchschnitt eine schlechtere Performance als der jeweilige Markt. Hier kommt auch die
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persönliche Handschrift des jeweiligen Fondsmanagers zum Tragen, die dafür sorgt, dass die Fonds eben nicht glatt austauschbar sind. BfV Bank für Vermögen AG plant das sogar bewusst ein: „Wir suchen uns den für die jeweilige Strategie besten Fonds-Vermögensverwalter am Markt aus und überwachen dessen Leistungen. Sollten wir nach einer gewissen Zeit feststellen, dass die Leistungen durchschnittlich bis unterdurchschnittlich werden, kündigen wir dem Vermögensverwalter das Mandat und ersetzen ihn“, erläutert Oliver Lang, Vorstand der BfV.
Die individuelle Risikoneigung der Anleger. Die konventionelle Portofoliotechnik liefert nicht nur ein einzelnes Portfolio, sondern eine ganze Menge Alternativen, bei denen mit der Ertragschance auch das Risiko steigt. Zwischen diesen Optionen müsste der Anleger wählen – oder den Spieß umdrehen. Am Ende kann man jeden Fonds (jedes Portfolio) als Baustein in ein größeres Portfolio einbauen und so wieder individuell gewünschte Mischungen erreichen. Dabei könnte ein Multi Asset Fonds in jedem Falle eine Rolle als Kern(„Core“) Investment spielen, das „den“ Markt abbildet und ganz nach Bedarf und persönlichen Wünschen und Überzeugungen des Investors ergänzt wird.
Die als „core-satellite“ bekannte Strategie hat einen besonderen Charme. Die „core-satellite“ Strategie führt automatisch dazu, dass der Anleger mit vom Markt abweichenden Gewichtungen die Chance entwickelt, „den Markt“ zu schlagen, indem man gezielt auf bestimmte Länder oder Regionen setzt oder auch Entwicklungschancen bestimmter Branchen zu nutzen versucht. Unternehmensanleihen, Aktien global und Emerging oder Frontier Markets sind aus Sicht von Charles
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Oliver Lang Vorstand BCA AG und BfV Bank für Vermögen AG
Neus die am nächstliegenden Ergänzungen, die allerdings dann auch genauer verfolgt werden müssen: „Diese Aufteilung sollte natürlich regelmäßig überprüft werden“, so Neus. Dabei kann sich der Anleger ganz auf seine speziellen Interessen konzentrieren und sich dort in die Details der zugrundeliegenden Werte und Derivate vertiefen und den „Gesamtmarkt“ einem umfassenden Vehikel wie einem Multi Asset Fonds überlassen. „Hier kommt die Frage ins Spiel, wie viel Zeit und Engagement der einzelne Anleger seinem Depot widmen will. Es ist ein bisschen so wie die Frage, wie viel will ich selbst gärtnern und was überlasse ich anderen?“, umschreibt BlackRock-Manager Christian Machts die hier zu treffende Wahl.
Letztlich können Multi Asset Fonds in diesem Rahmen anstelle von Anleihen als „sichere“ Anteile in den Strategien angesehen werden. Hier kommt zum Tragen, dass der erweiterte Spielraum über mehrere Asset klassen hinweg es ermöglicht, vorab definierte Ziele wie „möglichst gleichmäßiger Einkommensstrom“ oder „Sicherheit“ besser zu erreichen sind als bei der Beschränkung auf nur eine Assetklasse. So können entsprechend ausgerichtete Multi Asset Fonds gerade im aktuellen Umfeld mit extrem niedrigen Zinsen und Anleiherenditen höhere laufende Einkommen bieten als die reinen Festzinsanlagen, ohne dabei größere Risiken einzuge-
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Charles Neus Direktor Leiter Versicherungen Schroder Investment Management GmbH
Christian Machts Managing Director Head of Retail BlackRock Germany, Austria and Eastern Europe
Dr. Claus Mischler Head of German Product Development Standard Life Deutschland
hen. Diese Eigenschaften schätzen auch Käufer von Fondspolicen: „Durch die breite Streuung können sie nicht nur von Renditechancen in unterschiedlichsten Assetklassen profitieren, sie sorgen auch für ein gewisses Maß an Risikoreduzierung. Schließlich sind die Kunden dadurch nicht von den Entwicklungen einer Assetklasse abhängig. Die Nachfrage nach solchen Fonds, die mit einem besonderen Fokus auf die Risikoreduzierung aufweisen und den Kunden Lösungen ohne eine kostspielige Garantie gegen die Kapitalmarktrisiken bieten, ist stark angestiegen“, beobachtet Dr. Claus Mischler, Head of German Product Development Standard Life Deutschland. „Risikomanagement ist für uns das A und O. Zu diesem Zweck haben wir eine ausgefeilte Infrastruktur aufgebaut, damit wir immer abschätzen können: Was passiert mit welchem Port-
folio in verschiedenen Umfeldern und Lagen?“, erklärt Christian Machts die Voraussetzungen.
Daytrader und ‚Maximalisten‘ auf ihrer Suche nach der maximalen Rendite, dem maximalen Kick, den maximal besten Konditionen ebenfalls ungeeignet“, stellt Oliver Lang abschließend klar.
Die „Income“ Variante Nicht zuletzt durch die Qualität sind die Multi Asset Fonds nicht nur für institutionelle Anleger mit laufenden Auszahlungsverpflichtungen interessant, sie bieten privaten Anlegern mit hohem Sicherheitsbedürfnis auch gute Möglichkeiten, etwa wenn Ruheständler aus dem angesparten Vermögen laufende Beiträge zum Lebensunterhalt benötigen. Diese Variante wird z. B. von BlackRock und Schroders als „Income“ Variante angeboten. Hierbei sollte die relative Sicherheit aber nicht dazu verführen, Multi Asset Fonds als Girokonto-, Festgeld- oder Sparbuchersatz zu missbrauchen. „Diese Produkte sind für kurzfristig orientierte Anleger, Zocker,
Unterm Strich bleibt somit: Multi Asset Fonds können vor allem als Core-Investment dienen und aufgrund ihrer breiten Basis Stabilität vermitteln. Daher sind sie immer in der engeren Wahl, wenn Sicherheit eine größere Rolle spielt, ob als Baustein einer größeren Strategie oder als Ziel. Diese Breite sollte aber nicht dazu verführen, ausgerechnet hier den Streuungsgrund satz zu vernachlässigen: Sofern es die Größenverhältnisse zulassen, sollte nie nur ein einzelner Fonds angeschafft werden, sondern auch hier auf mehrere verteilt werden. (mk)
Special MULTI ASSET FONDS / FONDSPOLICEN REDAKTION Alexander Heftrich (ah) heftrich@finanzwelt.de Martin Klingsporn (mk) klingsporn@finanzwelt.de Hans-Werner Thieltges (hwt) thieltges@finanzwelt.de Christian Michel KONZEPTION neusite GmbH ART DIRECTOR neusite GmbH Daniel Horbach d.horbach@neusite.de Aline Schleper a.schleper@neusite.de
VERLAGSLEITUNG / ANZEIGENLEITUNG Maria Roberto maria.roberto@finanzwelt.de LESERSERVICE Munja Beilmann beilmann@finanzwelt.de DRUCK Silber Druck oHG AmWaldstrauch 1 34266 Niestetal
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IMPRESSUM VERLAG FW-Verlag GmbH Söhnleinstraße 17 65201Wiesbaden Tel.: (06 11) 267 66 - 0 Fax: (06 11) 267 66 - 18 www.finanzwelt.de info@finanzwelt.de ISSN-Nr.: 0945-2028 GESCHÄFTSFÜHRUNG Dorothee J. Schöneich
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Schroders
Mehr Rendite für den Ruhestand Clever anlegen, ohne das Erreichte zu gefährden – das wünschen sich viele Anleger mit Blick auf ihre Rente. Schroders geht auf dieses Bedürfnis ein und präsentiert einen leistungsstarken Multi Asset Fonds, der sogar einen Kapitalschutz beinhaltet.
Viele Jahre des Fortschritts und des wirtschaftlichen Aufschwungs haben die Lebensqualität und den Wohlstand der Deutschen spürbar ansteigen lassen. Bei der Kapitalanlage stehen viele Anleger – speziell wenn es um die eigene Altersvorsorge geht – jedoch vor einem Dilemma. Einerseits sollen die einmal erwirtschafteten Rücklagen nicht durch das tägliche Auf und Ab der Finanzmärkte angegriffen werden. Andererseits wird angestrebt, mit dem angesparten Kapital einen Teil des Lebensunterhalts zu finanzieren, bis dann fünf, zehn oder fünfzehn Jahre später die traditionelle Alterssicherung greift. Mit absolut sicheren Anlagen ist hier jedoch kein Staat mehr zu machen. Preisbereinigt liegt die Rendite von Benchmarkanleihen mit akzeptablen Laufzeiten bereits seit geraumer Zeit unter der Nulllinie. Nach allgemeiner Einschätzung soll sich an dieser Situation auch in absehbarer Zeit wenig ändern.
Rezept gegen den Anlagenotstand Wohin also mit dem Geld? Schroders legt seine langjährige Kompetenz in Sachen Multi Asset-Management in die Waagschale, um gerade solchen Anlegern, die schon heute für morgen vorsorgen wollen, einen in Finanzangelegenheiten maßgeschneiderten Übergang in den späteren Lebensabschnitt zu bieten. Die traditionsreiche, britische Investmentgesellschaft verwaltet weltweit rund 386 Mrd. Euro Anlagekapital und beschäftigt über 100 Spezialisten, die sich ausschließlich mit Multi AssetStrategien befassen. Die Experten für gemischte Investment-Strategien haben den Anlegern, die auf regelmäßige Erträge bei der eigenen Altersvorsorge setzen, nun eine hinreichend sichere, liquide und sturmfeste Strategie sozusagen auf den Leib geschneidert. Die Manager sehen ihr oberstes Ziel darin, kontinuierlich ein möglichst schwan-
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kungsarmes Kapitalwachstum zu generieren und zwischenzeitliche Einbußen wirkungsvoll zu begrenzen. Kunden sollen darauf vertrauen dürfen, ihr Vermögen nach einigen Jahren wieder unversehrt in Empfang nehmen zu können.
Multi Asset Management 2.0 Umgesetzt wird das Konzept im „Schroder Special Situations Fund (SSF) Multi-Asset 80“. Fondsmanager Daniel Caderas und sein Team steuern das Portfolio nach einem vermögensverwaltenden Ansatz. Investiert wird in eine Vielzahl von Anlageklassen. Bereits auf dieser Ebene sollen sowohl aktienähnliche Renditen erzielt als auch anlagetypische Risiken mittels Diversifikation begrenzt werden. Der Schroders-Fonds will jedoch mehr bieten als die im Multi Asset-Management übliche Verteilung des zu investierenden Kapitals auf unter schiedliche Anlagesegmente und
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Kurzinterview 80-PROZENTIGER KAPITALSCHUTZ
Könnten Sie kurz und präzise beschreiben, welche Instrumente genau den 80-Prozent-Risikoschutz gewährleisten? Caderas » Wir sprechen von einer dynamischen Strategie, da während des Betrachtungszeitraums – je nach Erreichen gewisser Levels – das Portfolio umgeschichtet wird. Dabei hat das Fondsmanagement die Wahl zwischen Wachstumsanlagen und risikolosen Anlagen. Zugleich muss berücksichtigt werden, dass der Verlust auf 20 % in einem Monat begrenzt ist. Das entspricht einem Multiplikator von fünf. Als zusätzliche Sicherheit wird der Kapitalschutz von einer externen Gegenpartei überwacht und mittels Garantie besichert. Handelt es sich um einen Kapitalschutz oder um eine echte Garantie, wie wir sie etwa von deutschen Versicherern kennen? Caderas » Es handelt sich um eine Kapitalschutz-Garantie auf Monatsbasis. Diese unterliegt wie üblich dem Gegenparteien-Risiko. Die Garantie wird gestellt von der BNP-Paribas.
Foto: © zhu difeng – Fotolia.com
Daniel Caderas, Manager des „Schroder SSF Multi-Asset 80“
Schroders arbeitet mit aufwändigen Mechanismen zur Risikobegrenzung. Kostet dieser Schutz die Anleger nicht zu viel Rendite? Caderas » Aktive und dynamische Absicherungsstrategien sind schon immer ein wichtiger Bestandteil unserer Multi Asset-Portfolios. Um diese Absicherung möglichst effizient umzusetzen, sind für uns zwei Faktoren relevant. Erstens das Basis risiko. Das bedeutet, wir prüfen, ob der gewählte Absicherungsmechanismus auch das Ziel erreicht. Zweitens die Kosten. Diese müssen in einem adäquaten Verhältnis zur Absicherung stehen. Damit beide Faktoren erfüllt sind, vergleichen wir alle zur Verfügung stehenden Strategien und Instrumente, testen sie in verschiedenen Szenarien und werten ihre Charakteristika aus. Diesem Ansatz sind wir auch für den „Schroder SSF Multi-Asset 80“ gefolgt und er erwies sich als sehr geeignet, ohne dass für den Anleger Kosten anfallen oder sich daraus Renditenachteile ergeben. Zusammen mit der 80-Prozent-Garantie ist so ein sehr effizienter, kostengünstiger Mechanismus zur Risikobegrenzung ausgearbeitet und implementiert worden.
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Regionen. Vielmehr schließt sich an diesen ersten Schritt der Portfoliokonstruktion ein zweiter und auch noch ein dritter Schritt an. Dabei geht es jeweils darum, markttypische Risiken noch deutlich weiter zu reduzieren. Denn Marktschwankungen ausschließlich durch eine breite Streuung des Kapitals zu minimieren, stößt irgendwann an Grenzen. Erschüttern externe Schocks die Finanzmärkte, verlieren herkömmliche Methoden der Diversifikation an Wirkung. Die Korrelationen zwischen den einzelnen Anlagesegmenten nehmen in besonders volatilen Börsenphasen zu, der Stress für Anleger steigt. Hinzu kommt, dass Diversifikation nicht vor einer allgemeinen Überbewertung liquider Vermögenswerte schützt. Kommt es zu einer breit angelegten Korrektur, leiden häufig alle Anlageklassen. Die Schroders- Manager erfassen und bewerten daher auch die Korrelation der unterschiedlichen Risikoprämien. Diese Methode ermöglicht eine bessere Risikostreuung als die Betrachtung der Anlageklassen an sich.
Vola-Management plus Kapitalschutz Der „Schroder SSF Multi-Asset 80“ begegnet dem Diversifikations- Problem darüber hinaus mit einer präzisen Beobachtung der Volatilität. Die Schwankungsfreudigkeit des Portfolios beziehungsweise der einzelnen Anlagen wird kontinuierlich gemessen. Steigt die Volatilität über Gebühr an, greift das Fondsmanagement ein und begrenzt die eingegangenen Risiken. Der Erfolg des Volatilitätsmanagements wird permanent überwacht. Das Volatilitäts- Management ergänzt Schroders noch um einen weiteren Risikopuffer. Die Ziffer „80“ im Fondsnamen steht für einen 80-prozentigen Kapitalschutz. Innerhalb eines Monats zeitraums – so der dritte Schritt im Schutzmechanismus – darf das eingesetzte Kapital maximal um 20 % nachgeben. Diese Grenze wird Monat für Monat neu fixiert. Ein externer Garantiegeber mit A+-Rating steht dafür gerade, dass diese Hürde niemals gerissen wird. Tatsächlich dürfte das Portfolio aber noch deutlich weniger schwanken. Der
Fondsanbieter hat sich zum Ziel gesetzt, die über ein Jahr gemessenen Ausschläge auf 5 bis 7 % zu begrenzen. Bei sehr kurzfristigen Schwankungen, die auch einmal stärker ausfallen können, hat sich Schroders eine Volatilitäts-Obergrenze von 12 % gesetzt. Auch für die Performance nennt der britische Asset manager einen Zielwert. Über einen Marktzyklus hinweg, der in der Regel
einigen Monaten kann die Vermögensallokation allerdings schon wieder ganz anders aussehen. Schroders lässt dem Management vergleichsweise große Freiheiten, seine Markt- und Risikoeinschätzung an die jeweilige Lage anzupassen. So darf zum Beispiel die Aktienquote zwischen 0 und 50 % schwanken. Bei Staatanleihen beträgt die mögliche Bandbreite 0 bis 70 %.
Anlageklassen des Schroder SSF Multi-Asset 80
fünf bis sieben Jahre andauert, möchte Schroders einen Wertzuwachs von jährlich 4 % oberhalb des Geldmarktsatzes Euribor (drei Monate) erwirtschaften. Bisher ist der „Schroders SSF Multi-Asset 80“ diesem Anspruch gerecht geworden. Seit Auflage des Fonds am 28. Juni 2013 erzielten Anleger einen Wertzuwachs von 12,20 %, was einer jährlichen Rendite von 7,14 % entspricht (Stand: 28.02.2015, Anteilsklasse C, thes.).
Fazit Schroders füllt mit seinem risikooptimierten Multi Asset Fonds „Schroder SSF Multi-Asset 80“ eine wachstumsträchtige Marktlücke aus. Das Konzept lässt sich leicht vermitteln und passt zudem in die Zeit. Die britische Gesellschaft hat bereits die ersten Versicherungen und andere institutionelle Investoren von ihrem Ansatz überzeugen können.
Blick ins Portfolio Lässt man einmal das Gebot der Risiko minimierung außen vor, ge nießen die Fondsmanager große Freiheiten. An einer Benchmark müssen sie sich nicht orientieren. Zudem fällt das Anlagespektrum sehr breit aus. Berücksichtigt werden zum einen gängige Anlageklassen wie Aktien und Unternehmensanleihen. Neben traditionellen Assets können jedoch auch alternative Anlagen Einzug ins Depot halten. Zuletzt waren Dividendentitel und Staatsanleihen hoch gewichtet, während Rohstoffe und Immobilien kaum vertreten waren (s. Grafik). In finanzwelt Special 02/2015
Ihr Ansprechpartner: Charles Neus Direktor, Leiter Versicherungen Schroders
Kontakt Schroder Investment Management GmbH Taunustor 1 (TaunusTurm) 60310 Frankfurt am Main Tel. +49 (0) 69/97 57 17- 245 Fax +49 (0) 69/97 57 17-302 charles.neus@schroders.com www.schroders.de
Fondsgebundene Rentenversicherung | MULTI ASSET FONDS – FONDSPOLICEN | finanzwelt Special | 13
Immer nur nach oben Makler haben alle Hände voll damit zu tun, sich gegenüber enttäuschten Kunden für die sinkende Überschussbeteiligung in der Lebensversicherung zu rechtfertigen. Und potenzielle Kunden von der Sinnhaftigkeit klassischer Policen zu überzeugen. Besser wären vielleicht Gespräche über die phantastischen Chancen mit fondsgebundenen Rentenversicherungen. Garantien sorgen dabei auch in turbulenten Zeiten für guten Schlaf.
Die Menschen wollen an der Börsen-Euphorie teilhaben. Schon vor einem knappen Jahr hatte die Ratingagentur ASSEKURATA darauf hingewiesen, dass neben der „neuen klassischen“ Angebotswelt auch das fondsgebundene Produktspektrum eine Wiederbelebung erfahren werde. Auch auf Seiten der Vermittler beobachte man eine zunehmende Bereitschaft, den Kunden wieder stärker investment orientierte Produkte anzubieten, diese aber in der Regel ebenfalls mit mindestens einer Beitragserhaltungsgarantie zu versehen. Denn potenzielle Kunden müssten gemeinhin als risikoavers eingeschätzt werden. Dies äußere sich darin, dass der Großteil der Kunden selbst dann Wert auf Garantien lege, wenn diese nur teuer zu finanzieren seien oder eine empfindliche Einbuße bei der Erwartung auf Rendite mit sich brächten. Marcus Stephan, Leiter Versicherungen der BCA AG, ergänzt hierzu: „Man muss ja auch immer fragen: Was möchte der Kunde? Und das spiegelt sich meist in kalkulierbaren Renditen und Risiken wider. Deshalb können gerade für die 3. Schicht zum Beispiel vermögensverwaltende Konzepte innerhalb eines Versicherungstarifs – wie bei unserem ‚Private Investing‘ – sehr zielführend finanzwelt Special 02/2015
und empfehlenswert sein. Auch für die Bereiche Vererben und Schenken eignen sich solche Konzepte aufgrund ihrer Gestaltungsmöglichkeiten. Wir rechnen deshalb mit einer künftig immer stärkeren Nachfrage und somit guten Zukunftsaussichten.
Mittlerweile bietet der Markt eine ganze Reihe unterschiedlichster Garantiezusagen in fondsgebundenen Rentenversicherungen an. Von statischen Hybridmodellen über Zwei- und Drei-Topf-Hybride bis hin zu Variable Annuities und iCPPI-Modellen. Für die Kunden sind die teils feinen Differenzierungen kaum noch zu verstehen, entsprechend geschult müssen die Makler auftreten. Ohne eine umfassende Software, die zudem Chancen und Risiken gegeneinander abwägt, geht es kaum noch. Und auch nicht ohne Rating. Das Analysehaus MORGEN & MORGEN hat im vergangenen Herbst im „M&M Rating Fondsrente Bedingungen“ die Bedingungswerke fondsgebundener Rententarife genau unter die Lupe genommen. Das Ergebnis zeigt, dass Flexibilität und Kundenorientierung bei den meisten Tarifen großgeschrieben wird. „Viele Vermittler haben gera-
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Der Aktienmarkt spielt verrückt, die Kurse scheinen nur ein Ziel zu kennen: nach oben. Diskutierte man noch vor wenigen Monaten, ob der DAX die 10.000 Punkte schaffen könnte, so wurde erst kürzlich mit über 12.000 Punkten ein Allzeit-Rekord aufgestellt. Zur selben Zeit klagen die Verbraucher – und auch die Lebensversicherer – über die niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten und ihre katastrophalen Auswirkungen auf den Garantiezins sowie über die Überschussbeteiligung bei klassischen Lebens- und Rentenversicherungen. Im GDV erinnerte man zuletzt an die Stärke der deutschen Lebensversicherung allgemein. An ihre Kunden hätten die Unternehmen im vergangenen Jahr 85,4 Mrd. Euro ausgezahlt und damit 6,4 % mehr als im Jahr zuvor. Der Gesamtbestand der Verträge bei Lebensversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds habe zum Jahresende 2014 bei 92,5 Millionen Stück gelegen. „Das alles zeigt: Es gibt großes Vertrauen in die Lebens- und private Rentenversicherung“, sagt GDV-Präsident Dr. Alexander Erdland. Dabei kommen immer mehr der eingezahlten Beiträge und ein immer größerer Anteil an Neuverträgen aus dem fondsgebundenen Geschäft.
14 | finanzwelt Special | MULTI ASSET FONDS – FONDSPOLICEN | Fondsgebundene Rentenversicherung
Dr. Alexander Erdland Präsident Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV)
Joachim Geiberger Inhaber und Geschäftsführer MORGEN & MORGEN GmbH
Richard Stevenson CEO Standard Life Versicherung Zweigniederlassung Deutschland
de vor diesem Hintergrund den Wunsch an uns herangetragen, die Bedingungswerke von Fondsrenten in bekannter MORGEN & MORGEN Qualität zu bewerten und als weitere Orientierungshilfe ein Rating zur Verfügung zu stellen“, erklärt Joachim Geiberger, Inhaber und Geschäftsführer von MORGEN & MORGEN, die Motivation für das Rating. Es analysiert und bewertet in einem ersten Schritt die fondsgebundenen Rententarife der Schicht 3 mit Beitrags-
garantie und individueller Fondsauswahl. Weitere Tarife würden sukzessive folgen. „Das Ratingergebnis zeigt, dass die Versicherer die Kundenorientierung zunehmend ernster nehmen und sich hier bereits im Wettbewerb befinden“, so Geiberger. Das Gesamturteil falle ausgesprochen positiv aus: Gut 50 % der betrachteten Tarife konnten die Hürde zur Bestbewertung nehmen und böten unter anderem folgende Leistungen, die im Rating als Voraussetzung zur
Bestbewertung angesetzt wurden: •
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Ein aktives Ablaufmanagement kann angewählt werden Switchen und shiften ist gebührenfrei möglich Die Leistung kann sowohl aufgeschoben als auch vorzeitig abgerufen werden Der Rentenfaktor wird bereits bei Vertragsschluss zumindest auf einen Teil des Vertragsguthabens garantiert
Beiträge eingelöster Neuzugang 2013 Lebensversicherung i.e.S.* – Renten- und Kapitalversicherungen Lfd. Beitrag für ein Jahr (in Mio. Euro)
Veränderung ggü. Vorjahr
Einmalbeitrag (in Mio. Euro)
Veränderung ggü. Vorjahr
Kapitalversicherungen
554
-10,50%
1.208
0,60%
Fondsgebundene Kapitalversicherungen
209
-9,10%
110
-23,80%
Fondsgebundene Rentenversicherungen
1.003
-9,90%
1.669
21,90%
Renten- und Pensionsversicherungen
1.487
-19,70%
14.109
25,60%
Sonstige Einzelversicherungen1
132
-4,50%
3.852
12,60%
Kapitalversicherungen
93
-15,00%
395
-0,30%
Übrige Kollektivversicherungen2
838
-10,70%
3.124
-14,20%
4.316
-13,70%
24.467
14,30%
Einzelversicherungen
Insgesamt3
* Zahlen zur „Lebensversicherung i.e.S.“ umfassen reine Lebensversicherungen „im engeren Sinne“. 1 Lebensversicherungen ohne Überschussbeteiligung, Tontinenversicherungen und Kapitalisierungsgeschäfte u. a. 2 Risiko-, Berufsunfähigkeits-, Renten-, Pensions- und Pflegerentenversicherungen 3 Teilsumme des gesamten Neugeschäfts an Lebensversicherungen
Quelle: GDV finanzwelt Special 02/2015
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Verträge Neuzugang 2013 Lebensversicherung i.e.S.* – Renten- und Kapitalversicherungen
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Marcus Stephan Leiter Versicherungen BCA AG
Es gibt keine unüblichen Einschränkungen Eine befristete Beitragsfreistellung oder eine voraussetzungslose Wiedereinsetzung nach Beitragsfreistellung ist möglich Eine angemessene Zahl von Zuzahlungen kann pro Jahr geleistet werden.
Die Beurteilung von Altersvorsorgetarifen sollte nach Ansicht des Analysehauses immer eine mehrdimensionale Betrachtung beinhalten: Chance-Risiko- Neigung des Kunden, Beitrag, Rente, Renditeerwartungen, Bedingungen und Unternehmen. In der MORGEN & MORGEN Vergleichs- und Analysesoftware M&M Office® fänden Makler genau diese Informationen: Die individuelle Einstufung des Chance-Risiko-Typen und die Zuordnung zu den Chance- Risiko-Klassen nach Volatium® könnten sie bereits seit einem Jahr nutzen. Aus der Vergleichsberechnung können der individuell berechnete Beitrag oder die individuell berechnete Rente als Entscheidungsgrundlage herangezogen werden. Ein weiteres Entscheidungskriterium gerade bei fondsgebundenen Tarifen sei die Renditeerwartung, die mit Hilfe der Volatium-Rendite-Profile einschätzbar werde. Ganz neu ist die Bewertung der Bedingungswerke von Fondsrenten mit Garantien im Rahmen des „M&M Rating Fondsrente Bedingungen“.
Das Geschäft mit fondsgebundenen Renten versicherungen scheint sich jedenfalls für Versicherer zu lohnen, die sich auf diesen Markt spezialisiert haben. Das zeigt das Beispiel Standard Life. Die Deutschland-Niederlassung des bri tischen Anbieters vermeldete zu-
Anzahl der Versicherungen
Veränderung ggü. Vorjahr
Kapitalversicherungen
444.267
-15,60%
Fondsgebundene Kapitalversicherungen
82.072
-19,60%
Fondsgebundene Rentenversicherungen
679.128
-13,30%
1.089.969
-19,60%
Sonstige Einzelversicherungen1
348.371
18,50%
Kapitalversicherungen
148.659
-18,80%
übrige Kollektivversicherungen2
619.241
-16,90%
3.411.707
-14,50%
Einzelversicherungen
Renten- und Pensionsversicherungen
Neuzugang insgesamt3
* Zahlen zur „Lebensversicherung i.e.S.“ umfassen reine Lebensversicherungen „im engeren Sinne“. 1 Lebensversicherungen ohne Überschussbeteiligung, Tontinenversicherungen und Kapitalisierungsgeschäfte u. a. 2 Risiko-, Berufsunfähigkeits-, Renten-, Pensions- und Pflegerentenversicherungen 3 Teilsumme des gesamten Neugeschäfts an Lebensversicherungen
Quelle: GDV
letzt ein überaus erfolgreiches Jahr 2014. Sie konnte ein APE-Ergebnis von 74,2 Mio. Euro erzielen und damit den Vorjahreswert von 69,1 Mio. Euro um 7,4 % deutlich übertreffen. Wie viele Neuverträge, gemessen am Volumen, ein Versicherer erzielt, bemisst sich am Annual Premium Equivalent (APE). Hierfür wird die Summe aller Prämieneinnahmen aus Lebensversicherungen mit regelmäßigen Zahlungen und einem Zehntel aller Einnahmen aus Versicherungen mit Einmalbeträgen gebildet. In der betrieblichen Altersversorgung verbuchte Standard Life ein APE von 17,9 Mio. Euro und lag damit um 17 % über dem Vorjahreswert von 15,3 Mio. Euro. Als voller Erfolg erwies sich zudem das für die Auslagerung von Pensionszusagen entwickelte bAVProdukt „GARS PENSION". Hier konnten die Einmalfinanzwelt Special 02/2015
beiträge um 83,7 % auf 7,9 Mio. Euro gesteigert werden. „Wir blicken auf ein sehr gutes zweites Halbjahr zurück. Wir haben sicherlich davon profitiert, dass nach Verabschiedung des Lebensversicherungsreformgesetzes und der Ankündigung der Garantiezinssenkung noch stärker über die Zukunftsfähigkeit klassischer deutscher Versicherungsprodukte diskutiert wird“, sagt Richard Stevenson, Chief Executive Officer von Standard Life Deutschland. Kunden suchten mehr denn je nach Lösungen, mit denen sie auch im anhaltenden Niedrigzinsumfeld attraktive Renditen erwirtschaften könnten. Der Vertrieb sollte sich diese Worte gut merken. Wenn Arbeitgeber ihre Pensionszusagen zunehmend mit Fondslösungen unterlegen, zeigt dies ziemlich eindeutig, wohin die Reise geht. (hwt)
16 | finanzwelt Special | MULTI ASSET FONDS – FONDSPOLICEN | Portrait
Standard Life
Schottische Vorsorgeexpertise – Renditevorteile für Anleger Seit der Verabschiedung der Dritten EU-Versicherungsrichtlinie im Juli 1994 durfte jede Versicherungsgesellschaft eines Mitgliedsstaates in jedem anderen Land der Europäischen Union ihre Produkte anbieten. Seitdem sind eine Reihe ausländischer Unternehmen auf den deutschen Versicherungsmarkt gekommen. Gerade britische Versicherungsgesellschaften, die seit jeher zu den größten und finanzstärksten weltweit zählen, haben sich mit ihren innovativen Produkten als feste Größe auf dem deutschen Markt etabliert. Bestes Beispiel dafür ist der schottische Versicherer Standard Life.
Standard Life wurde bereits 1825 in Edinburgh gegründet und entwickelt seitdem erfolgreich Versicherungslösungen für die Kunden. Das Unternehmen zählt mit ungefähr 4,5 Millionen Kunden und mehr als 382 Milliarden Euro verwalteten Vermögenswerten zu den größten und traditionsreichsten Versicherern der Welt. Von namhaften Ratingagenturen wird der Versicherer seit Jahren als finanzstark und sicher eingestuft. Standard & Poor’s bewertet die finanzielle Stärke und Kreditwürdigkeit für die Standard Life Versicherung mit A+ (sehr gut). Moody’s bewertet die Sicherheit von Standard Life mit A1 (gute Qualität). Zum Standard LifeKonzern gehören neben der Versicherungssparte auch das eigene Investmenthaus Standard Life Investments. Mit Niederlassungen, Joint Ventures oder Tochtergesellschaften in Nordamerika, Irland, Deutschland, Österreich, Hongkong, Indien und China ist Standard Life weltweit präsent. Seit 1996 ist Standard Life auch mit einer deutschen Niederlassung in Frankfurt
vertreten. Inzwischen betreuen 380 Mitarbeiter mehr als 500.000 Kunden. Die laufenden Beiträge pro Jahr liegen bei ca. 1 Milliarde Euro (Stand: 31.12.2014).
Das Erfolgsrezept von Standard Life ist das attraktive, innovative Produktkonzept. Für eine erfolgreiche Altersvorsorge ist es notwendig, dass das Produkt eine ausreichend hohe Rendite erwirtschaftet. Denn nur so kann die Vorsorgelücke geschlossen werden. Die Briten legen daher das Geld der Kunden deutlich investmentorientierter an, als dies die deutschen Konkurrenten tun. Möglich wird dies unter anderem, weil die britischen Aufsichtsbehörden größere Freiheiten bei der Kapitalanlage und eine höhere Aktienquote erlauben, als das etwa deutschen Versicherern gestattet ist. Standard Life setzt bei allen Produkten auf eine breit gestreute Kapital anlage, um die Renditechancen aus unterschiedlichsten Anlageklassen
finanzwelt Special 02/2015
nutzen zu können und von den Vorteilen der Diversifikation profitieren zu können. Dass Standard Life über ein eigenes Investmenthaus verfügt, das über eine große Expertise in allen wichtigen Anlageklassen verfügt, ist sicherlich ein weiterer großer Vorteil gegenüber vielen anderen Versicherern.
Auf dem deutschen Markt hat sich Standard Life gerade im Bereich fondsgebundener Produkte einen Namen gemacht. Fondspolicen bieten gegenüber vielen anderen Vorsorgeprodukten deutlich bessere Investmentmöglichkeiten. Hier können Kunden von den Vorteilen moderner Anlagekonzepte profitieren. In den vergangenen Jahren sind besonders die Lösungen in den Vordergrund getreten, die das Geld der Kunden breit gestreut anlegen und dadurch eine stabile Performance erwirtschaften können. Vermögensverwaltende Konzepte, Multi Asset- und Absolute Return Fonds erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.
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Herausragende Multi Asset-Expertise Die Kombination aus einer breit gestreuten Kapitalanlage mit einem speziellen Fokus auf ein konsequentes Risikomanagement bietet Standard Life im Rahmen der Fondspolice „Maxxellence Invest“. Als ein Beispiel sei hier der Global Absolute Return Strategies (GARS) des konzerneigenen Investmenthauses Standard Life Investments genannt. Der Fonds verfolgt 25 bis 35 unterschiedliche, möglichst unkorrelierte Strategien aus verschiedenen Anlageklassen. Durch die Vielzahl der Strategien können die Risiken breit gestreut und die Volatilität innerhalb bestimmter Grenzen gehalten werden. Konkret verfolgt das Fondsmanagement das Ziel, über jeden beliebigen rollierenden Drei-Jahres-Zeitraum vor Kosten mindestens 5 % pro Jahr über dem Geldmarktindex (6-Monats-Euribor) zu liegen und sich dabei stets in einem Volatilitätskorridor von 4 bis 8 % zu bewegen. Dieses Ziel konnte GARS in den vergangenen Jahren kontinuierlich erreichen. Das Multi Strategie-Portfolio erzielte seit Auflage im Juni 2006 eine jährliche Bruttorendite von 8,1 % bei einer vergleichsweise niedrigen Volatilität von 5,4 % (31.01.2015).
Die herausragende Multi Asset-Expertise von Standard Life zeigt sich neben GARS auch in den gemanagten Portfolios, den MyFolio-Fonds. Der Kunde kann bei diesen Fonds je nach Risikoprofil zwischen den Varianten „Defensiv“, „Balance“ und „Chance“ wählen. Die angestrebte Volatilität ist für jeden Fonds eindeutig definiert: Sie liegt im Portfolio „Defensiv“ bei 3 bis maximal 5,5 %, bei „Balance“ bei 8,5 bis 12 % und bei „Chance“ bei 12 bis 15,5 %. Auf dieser Basis wird das Fondsportfolio zusammengestellt, das in bis zu 15 Einzel fonds aller Anlageklassen investiert. Die MyFolio-Fonds werden bei Standard Life Investments von demselben Multi Asset-Team gemanagt werden, das auch für GARS verantwortlich ist. Insgesamt besteht das Managementteam aus 53 Mitarbeitern mit mehr als 8 Jahren Erfahrung beim schottischen Assetmanager Standard Life Investment. In Bezug auf die Anzahl der Mitarbeiter und deren Erfahrung beim Management verschiedener Assetklassen unterscheidet sich das Haus damit deutlich von vielen anderen Gesellschaften.
Ein weiteres interessantes Konzept brachte Standard Life mit „SL Morningstar Absolute Return Portfolio“ im letzten Jahr auf den deutschen Markt.
mantel verantwortlich. In dem neuen Portfolio sind verschiedene Managementansätze und Expertisen des Absolute Return Bereichs vereint. Das „SL Morningstar Absolute Return Portfolio“ investiert breit diversifiziert in unterschiedliche Assetklassen, Assetmanager und Investmentstile. Es enthält zwischen sieben und 20 Zielfonds verschiedener Gesellschaften, darunter nicht nur bekannte Größen, sondern auch weitgehend unbekannte Fondsperlen. Standard Life legt einen besonderen Fokus auf investmentorientierte Vorsorgeprodukte, die breit gestreut investieren und gleichzeitig klare Risikovorgaben erfüllen. Moderne Anlagekonzepte ermöglichen es, dass das Risiko des Kunden in einem überschaubaren Rahmen gehalten wird und gleichzeitig eine ansprechende Rendite erwirtschaftet werden kann. Gerade vor dem Hintergrund dauerhaft niedriger Zinsen werden solche Lösungen auch weiterhin großes Wachstumspotenzial haben.
Kontakt Standard Life Versicherung Zweigniederlassung Deutschland der Standard Life Assurance Limited
Im „SL Morningstar Absolute Return Portfolio“ entscheidet Morningstar Investment Europe über die Zusammenstellung der Zielfonds in der Fondspolice, Standard Life ist für den Versicherungs-
Lyoner Straße 15 60528 Frankfurt am Main Tel.: 0800 / 221 4757 Fax: +49 (0)69 66572-210 info@standardlife.de www.standardlife.de
Foto: © tomopitman – Fotolia.com
Besonders erfolgreich sind die Produkte, die einen besonderen Fokus auf das Thema Risikoreduzierung legen oder aber den Kunden Lösungen bieten, mit denen sie sich gegen die Kapitalmarktrisiken absichern können.
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18 | finanzwelt Special | MULTI ASSET FONDS – FONDSPOLICEN | Roundtable
Robuste Portfolien Die Anlage in Fonds kann eher riskant, sicher oder mit einem vermeintlich gesunden und abschätzbaren Mittelmaß aus Risiko und Sicherheit verbunden sein. Abhängig ist das Anlagerisiko von der jeweiligen Strategie. Wer in der momentan schwer einschätzbaren Marktsituation solide und stabile Renditen erzielen möchte, hat es nicht einfach. Aktien gelten als sehr risikobehaftet, mit der Wahl in gemischte Fonds und gemanagten Portfolien scheint eine Allzweckwaffe gefunden worden zu sein. Multi Asset, in all seinen Ausprägungen, zählt zu den Absatzrennern und sollte weiterhin eine gute Anlageopportunität im aktuellen Umfeld darstellen.
finanzwelt befragte im Roundtablegespräch Marktkenner zu den Aussichten von Multi Asset-Strategien und der Zukunft des Anlageverhaltens: Oliver Lang, Vorstand BCA AG und BfV Bank für Vermögen AG Christian Michel, Direktor, Teamleiter Fonds FERI EuroRating Services AG Dr. Claus Mischler, Head of German Product Development, Standard Life Deutschland Charles Neus, Direktor, Leiter Versicherungen, Schroder Investment Management GmbH
Die Party am Frankfurter Parkett läuft noch. Zumindest, wenn man sich die Rallye des deutschen Aktienindex (DAX) anschaut. Mitunter waren Investoren und Berater auch zum Jahresbeginn größtenteils der Meinung, dass
jetzt eine Verschnaufpause gut wäre, um dann frisch gestärkt wieder Fahrt aufzunehmen und neue Höchststände anzupeilen. Doch irren ist bekanntlich menschlich, und so nahm der Index erst die 11.000, dann sogar kurzfristig
Oliver Lang
finanzwelt Special 02/2015
die 12.000 Punkte. Die Luft scheint noch nicht dünn zu werden, dafür sorgt EZB-Präsident Mario Draghi mit seinem Anleihenkaufprogramm. Doch welche Zielgruppen sind überhaupt an der Hausse beteiligt? Zumindest der Großteil der Privatinvestoren steht ungläubig an der Seitenauslinie. Investoren suchen dabei fast schon die „perfekte“ Investmentlösung – eine, die eine ansehnliche Rendite bei gleichzeitig verhältnismäßig geringer Volatilität verspricht. Mit Rentenpapieren dürfte dieser Wunsch auf absehbare Zeit allein unerfüllt bleiben. Aktienfonds auf der anderen Seite können attraktive Renditen erzielen, jedoch haben die Schwankungen im Markt zugenommen und die Unsicherheit angesichts des bereits erreichten Kursverlaufes ist angestiegen. Ein nicht ganz einfaches Marktumfeld, das Multi Asset-Lösungen in die Hände spielt. Die Nachfrage nach gemischten Fondsprodukten ist ungebremst. Laut Branchenverband BVI sammelte die deutsche Fonds branche im Januar netto 27,5 Mrd. Euro ein. Bei der aktuellen Absatzliste im Publikumsfondsbereich führten erneut Mischfonds mit Zuflüssen von 4,9 Mrd. Euro an. Damit zählt diese Assetklasse zu den Lieblingen der Fondsindustrie und Investoren. Auch für Maklerpools
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sind gemischte Fondslösungen 2015 das Maß aller Dinge. Das wahrscheinlich auch längerfristig. finanzwelt: Die Fondsbranche präsentiert sich in Rekordlaune. Ein Jahresauftakt nach Maß, zumindest was die reine Datenbasis betrifft. Teilen Sie diese positive und fast schon überschwängliche Stimmung? Lang » Das sollten wir doch sehr differenziert betrachten. Als Maklerpool stellen wir immer wieder fest, wie viele Makler unter der jedes Jahr zunehmenden Last der Regularien leiden. Die verfügbare Zeit für die eigentliche Beratungsleistung wird dadurch stark reduziert; besonders problematisch ist das im Fall der Anlageberatung, die zunehmend zurückgedrängt wird. Insofern ist das Bild der steigenden Nettomittelzuflüsse dahingehend etwas verzerrt, da über die Hälfte des Neugeschäfts auf Spezialfonds entfiel und eben nicht aus dem Publikumsfondsbereich generiert wurde. Kurzum: Das Diktat der Regulierung determiniert den Berateralltag. Allerdings nehmen auch wir die verstärkte Nachfrage nach Multi Asset-Lösungen wahr, die sich beispielsweise bei unserer Produktlinie „Private Investing“ niederschlägt. Dr. Mischler » Dem kann ich nur zustimmen. Ausgehend vom anhaltenden Niedrigzinsumfeld stehen diejenigen Lösungen im Fokus, die einen gelungenen Mix aus attraktiver Rendite und akzeptablem Verlustrisiko bieten – das bei möglichst geringer Volatilität. Risikogemanagte Multi Asset-Anlagen sind daher das Gebot der Stunde und treffen den Nerv der Zeit. finanzwelt: Dem Thema Investment messen Sie als Versicherer eine zentrale Rolle bei? Dr. Mischler » Absolut, Standard Life steht für investmentorientierte Altersvorsorge. Traditionelle Garantiemodelle sind teuer und nicht mehr zeitgemäß. Sie gehen zulasten der Rendite und sorgen dafür, dass die Kunden ihre Vorsorgelücke garantiert nicht schließen können. Die Argumente für stärker am Kapitalmarkt orientierte Vorsorgekonzepte überzeugen in der beschriebenen Niedrigzinsphase mehr
Charles Neus
denn je. Dies sollte auch das Geschäft mit Fondspolicen weiter beflügeln, mit denen wir am Markt gut aufgestellt sind. Mit einer Fondspolice können Kunden das Geld auf möglichst viele Anlageklassen streuen, um Chancen in den unterschiedlichsten Bereichen zu nutzen und nicht von der Entwicklung einer Anlageklasse abhängig zu sein. Das kommt sehr gut an. finanzwelt: Herr Michel, ist Multi Assetin all seinen Ausprägungen ein „must have“ in der Portfolioallokation? Immerhin beläuft sich das Vermögen der Mischfonds auf 185 Mrd. Euro und der Marktanteil beträgt 22 % des Publikumsfondsvermögens. Michel » Ja, gemischte Fonds gehören in ein breit diversifiziertes Portfolio. Möglichst wiederkehrende Erträge bei vergleichsweise geringen Kursschwankungen treffen den Wunsch vieler Anleger. Somit handelt es sich beim Thema Multi Asset nicht um einen kurzfristigen Trend. Durch die Möglichkeit, breit gestreut in Aktien, Renten, Rohstoffe etc. zu investieren, bieten sie die erforderliche flexible Struktur, finanzwelt Special 02/2015
um sich dauerhaft je nach Marktlage auszurichten. Mischfonds neuerer Prägung sind dabei nicht mehr starr, sondern können auch Trends spielen und einen Mehrertrag bringen. Gleichzeitig sind sie aber auch kein Allheilmittel für alle denkbaren Eventualitäten. Viele Fonds müssen ihren Lackmustest noch bestehen, zumal wir in den vergangenen Jahren ein gutes Kapitalmarktumfeld hatten. Für Privatanleger ist deshalb unter anderem die Qualitätselektion durch Experten wichtig. Neus » Ich gehe soweit zu sagen, dass Multi Asset nicht nur ein tragfähiges Kerninvestment, sondern ein Allheilmittel ist. Investoren zieht es nicht grundlos verstärkt in Strategien, bei denen der Kapitalerhalt im Vordergrund steht. Sie mögen den Gedanken, dass jemand am Steuer ihres Fonds sitzt, der die Möglichkeit hat, jederzeit das Risiko zu reduzieren, wenn er es für opportun erachtet. Und sie sind häufig auch bereit, auf größere Renditechancen zu verzichten, solange der Manager eben dadurch auch größere Verluste vermeiden kann.
20 | finanzwelt Special | MULTI ASSET FONDS – FONDSPOLICEN | Roundtable
finanzwelt: Mischfonds, Multi Asset, Absolute Return und vermögensverwaltende Fonds werden teilweise wahllos vermischt. Sollten Einfachheit und Klarheit nicht oberste Priorität haben? Neus » Die Trennlinie zwischen den einzelnen Konzepten zu ziehen, ist nicht ganz einfach und sorgt teilweise für Verwirrung bei Beratern und der Investorenschaft. Wir plädieren für klare und verständliche Konzepte und arbeiten nach klaren Kriterien, nach denen wir Multi Asset Fonds definieren. Eine Gleichsetzung verwirrt mehr als sie den Kunden und Beratern dient. Das Besondere bei unseren Multi Asset- Produkten ist, dass das Team auf mehr als zehn Anlageklassen zurückgreifen kann, um ein breit diversifiziertes Portfolio zu schaffen. Dazu gehören beispielsweise Aktien, Anleihen, Rohstoffe, alternative Anlagen oder auch Gold und Immobilien.
finanzwelt: Multi Asset-Strategien nehmen für sich in Anspruch, weniger zu schwanken und vor Verlusten zu schützen. Greift das Argument bei der Kundschaft oder muss noch verstärkt Aufklärungsarbeit geleistet werden? Lang » Generell muss man sagen, dass viele Fonds sich den Verwerfungen an den Kapitalmärkten nicht völlig entziehen konnten und Investoren enttäuscht am Wegrand zurückgelassen haben. Vor diesem Hintergrund stehen Berater in der Verantwortung, eine schlüssige Antwort auf den Wunsch nach tragfähigen und nachhaltigen Produkten zu geben und das Risikoprofil des Investors permanent abzugleichen. Der Beratungsbedarf ist immens. Wir bieten mit Private Investing eine einfache, kostengünstige Anlageform zwischen Private Banking und Investmentfonds und das eben auch schon für kleinere Anlagebeträge an. Die Strategie wird aktiv betreut, um Risiken zu vermeiden
Dr. Claus Mischler
finanzwelt Special 02/2015
und Chancen am Kapitalmarkt rechtzeitig zu antizipieren. Dr. Mischler » Die Krisen der Vergangenheit haben eine neue Zeitrechnung beginnen lassen, speziell was die Definition des Risikobegriffs betrifft. Die Menschen möchten, dass ihr Geld vorsichtig und der aktuellen Situation entsprechend verwaltet wird. Und das leisten eben Multi Asset-Lösungen, die flexibel in verschiedenen Anlageklassen wie Aktien, Renten oder Rohstoffe investieren können und damit eine stabile Performance bei einem überschaubaren Risiko erwirtschaften können. finanzwelt: Die Deutschen gelten als kapitalmarktscheu und wenig aktienaffin. Ist Multi Asset dahingehend ein „Türöffner“ für eine wünschenswerte Etablierung der Aktienkultur? Michel » Mit Multi Asset wird eine Tür zumindest aufgemacht und intendiert, die Investoren näher an die Kapitalmärkte zu bringen. Das geschieht parallel auch durch staatlich geförderte Vehikel. Zahlreiche Umfragen belegen, dass der weitaus größte Teil der deutschen Bevölkerung sein Geld trotz Niedrigzinsphase am liebsten auf dem klassischen Sparbuch, Tages- oder Festgeldkonto anlegt. Der Sicherheitsgedanke steuert das Anlageverhalten, und hier schaffen es Aktien und Fonds, trotz des Renditevorteils, bis dato nicht in die Gunst der deutschen Anleger. Laut DAI-Zahlen sind nur 8,4 Millionen Anleger am Aktienmarkt engagiert. Es ist Zeit, dass hier ein Umdenken einsetzt. Berater können dazu beitragen, indem sie ihren Kunden aufzeigen, dass sich die jeweilige eigene Risikoneigung gut auch mit Kapitalmarktanlagen verbinden lässt. Neus » Das Interesse der deutschen Sparer am Aktienmarkt bleibt leider unverändert verhalten. Gleichzeitig sind sichere Spareinlagen, aber mit negativer Realrendite wie Tagesgeldkonten weiter in der Beliebtheit gestiegen. Und das trotz noch niedrigerer Zinsen im Vergleich zu den Vorjahren. Wir müssen verdeutlichen, wie wichtig es für die finanzielle Vorsorge ist, die Chancen zu nutzen, die der Kapital-
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markt bietet. Aktiv gemanagte Multi Asset-Lösungen sind eine dieser Opportunitäten mit attraktivem Chancen- Risiko-Profil. finanzwelt: Timingqualitäten spielen bei flexibel gesteuerten Mischfonds eine zentrale Rolle. Marktentwicklungen zu antizipieren und Umschichtungen durchzuführen sind die Erfolgskriterien. Der erhoffte Mehrwert lässt sich aber nicht immer so einfach erzielen, oder? Michel » Flexible Mischfonds werden im Niedrigzinsumfeld besonders nachgefragt, weil sie attraktive Renditen durch hohe Freiheitsgrade des Managements versprechen. Das Fondsangebot ist mittlerweile entsprechend groß. Doch die Bilanz für flexible Multi Asset-Produkte fiel zumindest im vergangenen Jahr teilweise ernüchternd aus, denn es gelang bei weitem nicht allen Fondsmanagern, die hohen Erwartungen der Anleger letztlich zu erfüllen oder gar eine Outperformance gegenüber statischen Konzepten zu generieren. finanzwelt: Lassen Sie uns zum Ende nochmal auf einige Konzepte eingehen, die Sie anbieten und mit denen man die Multi Asset-Story gut spielen kann. Lang: Mit Private Investing haben wir vor 3,5 Jahren ein Konzept ins Leben gerufen, das Lösungen für heute und morgen bieten soll. Berater können hierbei ganz flexibel, je nach Risikoausprägung des Kunden, eines von fünf Strategieportfolios empfehlen. In diesen Strategieportfolios steht das gesamte in Deutschland zum Vertrieb zugelassene Fondsuniversum zur Verfügung. Der Anteil an Aktienfonds variiert dabei je nach der strategischen Ausrichtung. Mit Tools wie Verlustschwellenwarnungen wissen die Kunden jederzeit, wie sich das Portfolio entwickelt, und unangenehme Überraschungen bleiben erspart. Diese kontrolliert gemanagten Investments treffen den Nerv der Zeit, was sich auch bei den Zuflüssen zeigt. Dr. Mischler » Wir sehen große Zukunfts chancen im Markt für Fond s policen, auch wegen der besseren Renditeaussichten. Bei unserer Fondspolice
Christian Michel
„Maxxellence Invest“ setzen wir beispielsweise auf den hauseigenen Global Absolute Return Strategies (GARS). Das Ziel des Fonds besteht darin, unabhängig von den Marktbedingungen eine positive absolute Rendite zu erzielen. Diese Strategie ist rückblickend stets aufgegangen. Auch unsere „MyFolio- Fonds“, die es in drei Risiko-Varianten gibt, verbinden eine möglichst breite Diversifikation mit klarer Risikofokussierung. Interessanterweise wurde die defensive Variante zuletzt dabei am schwächsten nachgefragt. Gemeinsam mit Morningstar Investment Europe haben wir darüber hinaus ein spezielles Portfolio zusammengestellt, das verschiedene Managementansätze und Expertisen des Absolute Return-Bereichs vereint. Neus » Unser Haus ist traditionell sehr stark aufgestellt, was das Thema Multi Asset betrifft. Mit unseren Multi AssetIncome-Fonds gehen wir noch einen Schritt weiter. Sie begrenzen das Verlust risiko, steigern den Wert des finanzwelt Special 02/2015
Kapitals und liefern eine feste, wenn auch nicht garantierte Ausschüttung. Der „Schroder ISF Global Multi-Asset Income“ strebt eine feste, nachhaltige Ausschüttung von 5 % pro Jahr mit einem jährlichen Renditeziel von 7 % an. (ah)
Fazit Die Entwicklung und schrittweise Etablierung von Mischfonds und erweiterten Multi Asset-Strategien ermöglichen einen kostengünstigen und einfachen Zugang zu einem diversifizierten Fondsportfolio. Da Risikostreuung nicht innerhalb der Anlageklassen endet, sondern auch auf Produktebene für den langfristigen Anlageerfolg wichtig ist, sollte grundsätzlich nie nur auf einen Anbieter oder einen Fonds gesetzt werden. Auch bei vermeintlich einfachen Produkten wie Multi Asset-Fonds sollte eine kritische Prüfung auf Herz und Nieren regelmäßig stattfinden.
22 | finanzwelt Special | MULTI ASSET FONDS – FONDSPOLICEN | Rohstoffinvestments
Rohstoffinvestments liefern weder Zinsen noch Dividenden. Erträge gibt es nur durch steigende oder fallende Preise – vorausgesetzt, man steht auf der richtigen Seite, sonst setzt es Verluste. Und genau die hat die Käuferseite seit März 2012 eingefahren, seitdem geht es bei den beiden am stärksten beachteten Werten (Gold und Öl) nur noch bergab.
Gold bringt heute gerade noch zwei Drittel von dem, was vor drei Jahren bei der Anschaffung gezahlt werden musste, beim Öl ist es kaum noch die Hälfte 110 100 90 80 70 60
Rohöl (Brent) Gold (Bullion) (jeweils März 2012=100)
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2014
Source: Thomson Reuters Datastream
Für die Rohstoffe haben sich praktisch alle relevanten Faktoren in die falsche Richtung entwickelt. Die seinerzeit noch grassierende Inflationsfurcht hat sich verflüchtigt, die meisten Notenbanken sehen die Risiken eher an der Unterseite des Preisniveaus aus der Richtung Deflation kommen. Fallende Preise sind aber Gift für Rohstoffanlagen. Zudem lässt auch die globale Konjunktur zu wünschen übrig: In den USA steigt die Schlagzahl zwar, aber langsamer als erwartet: Mitte 2013 sprach der damalige Notenbankchef Ben Bernanke erstmals konkreter über Zinserhöhungen. Seine Nachfolgerin Janet Yellen redet in den jüngsten Stellungsnahmen immer noch von Geduld und deutet an, dass es Ende 2015 soweit sein könnte. Europa schrammt an der Grenze zur Stagnation entlang, und in Asien, dem wichtigsten Konjunkturmotor, fällt die Drehzahl wie auch in den meisten anderen Emerging Markets. Die chinesische Volkswirtschaft wird derzeit umgebaut. Bisher beruhte das Modell auf hohen Investitionen (bis 30 % vom BIP) als Initialzündung, denen ein stark wachsender Export folgte, der für eine Auslastung der ständig ausge-
bauten Kapazitäten sorgt. Das geht nur begrenzt, jetzt folgt die Umorientierung auf einen stärkeren Konsum und den Ausbau der materiellen aber auch sozialen Infrastruktur. Das bedeutet auch weniger Wachstum. Und weniger Wachstum heißt weniger Rohstoffnachfrage. Hinzu kommt die neuerliche Konjunkturschwäche in Japan, wo das Strohfeuer der kurzfristigen Stimulierung durch staatliche Ausgabenprogramme und Der Boom der Rohstoffe ist seit 2011 zu Ende, seitdem konnten die Anleger nur mit Aktien Geld verdienen. 600
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Der Glanz lässt nach Vor allem kurz nach Ausbruch der Finanzkrise 2008 wurden die Rohstoffe hoch gejubelt als Investmentklasse, die wichtige Beiträge zu den Portfolios liefern können, und eine regelrechte Schwemme an Zertifikaten und anderen Rohstoffinvestments wurde in den Markt gedrückt. Mittlerweile ist es ruhig geworden um diese Papiere. Mit ein wenig Abstand werden Gründe erkennbar.
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Kein Wunder also, dass die Rohstoffpreise auf breiter Front fallen. Dieser Abwärtstrend fiel besonders stark aus, weil die Preise im Vorfeld durch massive Käufe aus Investmentmotiven heraus aufgebläht waren. Die Investmentanlage hat hier wie ein Brandbeschleuniger auf die Rohstoffmärkte gewirkt: Ein leichter Aufwärtstrend wurde zur Spekulationsblase aufgeblasen, die dann ebenso heftig platzte, weil sich aus einer normalen Korrektur ein kaum aufzuhaltender Absturz entwickelte. Gerade bei den Metallen und Erzen hatten Investmentfonds nicht nur an der Terminbörse Verträge gekauft, sondern auch den Stoff selbst und entsprechend gelagert. Im Abwärtstrend wurde dieses Material auf den Markt geworfen, weil die Anleger ihr Geld abzogen. Der den gesamten Markt abbildende CRB-Index ist bereits seit Mitte 2011 auf dem Rückzug und hat mittlerweile rund 25 % eingebüßt, während die Anlageklasse Aktien in dieser Zeit einen mächtigen Boom erlebt hat, wie am globalen
MSCI-Index erkennbar. Natürlich haben viele Anleger in dieser Lage umgeschichtet – raus aus den Rohstoffen, rein in die Aktien. Im Hintergrund dieser Umschichtung steht noch ein zweiter Effekt, der aus der langfristigen Betrachtung deutlicher wird: Als wesentliches Plus der Rohstoffinvestments galt die geringe Korrelation zu den Aktienmärkten, aus der sich ein bedeutenAb Ende der 90er Jahre, seit Rohstoff investments populär wurden, wurde der Zusammenhang zwischen Aktien und Rohstoffen zunächst enger. 15/3/15
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der Diversifikationseffekt ergab, denn durch Rohstoffe im Portfolio ließ sich das Gesamtrisiko reduzieren. Man kann auch ohne statistische Maßzahlen ganz gut erkennen, dass der Zusammenhang (Gleichlauf) zwischen Aktien und Rohstoffen von den 70er Jahren bis in die späten 90er eher schwach war, aber gerade in der Krise nach 2008 sehr viel enger wurde. Damit erweist sich der schöne Risikoeffekt als selbstzerstörende Prophezeiung: Sobald man Rohstoffe überwiegend als Investmentobjekte nutzt, werden ihre Preise von den Kapitalmärkten her bestimmt, was einen engeren Gleichlauf bringt. Auch für die Rohstoffe gilt: Sobald der Herdentrieb einsetzt, wird es gefährlich. Sie sind aus Investmentsicht allenfalls als kleinere Beimischungen sinnvoll. (mk)
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7577798183858789919395979901030507091113 Source: Thomson Reuters Datastream
Foto: © stelado – Fotolia.com
eine ultra-expansive Geldpolitik verraucht ist.
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24 | finanzwelt Special | MULTI ASSET FONDS – FONDSPOLICEN | Portrait
BlackRock
Multi Asset – Ein Konzept für alle Börsenphasen Das aktuelle Marktumfeld stellt Anleger vor eine Reihe von Herausforderungen: Wie attraktiv sind Aktien angesichts des gedämpften globalen Wirtschaftswachstums? Welche Positionierung im Anleihenbereich ist im Falle einer Zinswende angebracht? Wie lassen sich trotz der niedrigen Zinsen auf Tagesgeldkonten attraktive regelmäßige Erträge erzielen? All dies sind Fragen, die dabei immer wieder auftauchen. Grundsätzlich hält der Kapitalmarkt zahlreiche Chancen bereit, um auch in der neuen Investmentwelt mit niedrigen Zinsen und erhöhten Kursschwankungen regelmäßige Einkünfte und langfristigen Wertzuwachs zu erzielen. Wann an der Börse der Zeitpunkt zum Einstieg beziehungsweise Verkauf gekommen ist, ist jedoch nicht immer leicht zu sagen. Zudem machen es die Finanzmärkte immer aufwändiger, diversifiziert zu investieren. Investitionen in bestimmte Marktsegmente und Strategien erfordern Ressourcen und Erfahrung, über die nicht alle Anleger verfügen. In Deutschland stellt sich für viele Anleger angesichts des derzeitigen Niedrigzinsumfelds die Frage, welche Alternativen die Kapitalmärkte zu traditionellen Spareinlagen bereithalten. Der deutsche Aktienindex DAX hat in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 50 % zugelegt. Und 35 % der Deutschen blicken optimistisch auf die weitere Entwicklung des heimischen Aktienmarktes.
„BlackRock Global Investor Pulse“ Der „BlackRock Global Investor Pulse“ – eine jährliche Umfrage, mit der wir
jedes Jahr mehr als 27.000 Anleger aus 20 Ländern zu ihren Anlagegewohnheiten befragen – ergibt ein ernüchterndes Bild. Unsere Umfrage hat ergeben, dass 19 % der Deutschen sich eigenen Angaben zufolge momentan weniger für Aktien interessieren als vor fünf Jahren. Gleichzeitig haben Barbestände, die verbreitet als sicherer Hafen gelten, weiter in der Gunst zugelegt: Im Schnitt halten die Deutschen 69 % ihres Vermögens in Cash – das sind sechs Prozentpunkte mehr als 2013. Insgesamt nutzen neun von zehn Befragten Sparbücher oder Tagesgeldkonten – drei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Die Deutschen waren beim Thema Geldanlage schon immer sehr vorsichtig. Aber dass Barbestände aktuell weiter an Zuspruch gewinnen, ist dennoch ungewöhnlich. Denn das geschieht in einer Zeit, in der die Zinsen in Europa auf historische Tiefstände gefallen sind. Angesichts dessen sorgen die deutschen Sparer sich darum, dass Banken in größerem Umfang negative Zinsen auf Sparguthaben einführen könnten. Sechs von zehn Befragten sagen, dass ein Cash-Polster ihnen das Gefühl gibt, ihre finanzielle Zukunft unter Kontrolle finanzwelt Special 02/2015
zu haben. Dabei handelt es sich nicht um ein rein deutsches Phänomen: Weltweit halten Anleger zu hohe Barbestände. Im Schnitt machen diese 60 % ihres Vermögens aus, während Aktien lediglich auf 15 % kommen. Warum? Als Hauptargumente fallen die Stichworte Flexibilität, Sicherheit und Vorsicht. Allerdings kann es auf lange Sicht deutlich unsicherer sein, zu stark auf Cash zu setzen. Denn auf diese Weise können Anleger nicht am Wachstum teilhaben und verlieren wegen der Inflation realen Vermögenswert. Die Anleger erkennen dies offenbar selbst. Denn sie geben an, dass ihre Barbestände idealerweise nur etwa halb so hoch sein sollten, wie sie es tatsächlich sind. Jedoch hindert mangelndes Wissen sie offenbar in vielen Fällen daran, breiter zu investieren.
Einen Ausweg aus dieser Situation bieten Multi Asset Fonds. Deren Manager investieren unabhängig von Börsenindizes. Sie kombinieren verschiedene Anlageklassen und Marktsegmente und optimieren dadurch das Rendite-Risiko-Profil des Portfolios. Das Konzept der Multi Asset Fonds ist nicht
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Hälfte des Portfolios aus, zuletzt waren es gut 20 %. Investmentgrade-Anleihen und Schwellenländer-Aktien waren damals nicht im Portfolio vertreten, heute machen sie 10 bzw. 3 % aus.
Aufgrund ihrer hohen Flexibilität passen Multi Asset-Konzepte sehr gut in die neue Investmentwelt.
Angesichts der niedrigen Zinsen suchen Anleger seit einiger Zeit nach speziellen Multi AssetKonzepten, die auf laufende Erträge ausgerichtet sind. Dazu gehört der „BGF Global MultiAsset Income Fund“. Dieser kombiniert dividendenstarke Aktien, vielfältige Chancen des Anleihenmarktes und Optionsstrategien so, dass er auch bei sinkenden Zinsen höhere Erträge ausschütten kann. Ein Blick auf die Portfoliozusammensetzung des Fonds im Verlauf der vergangenen Jahre zeigt beispielhaft, wie aktiv Multi Asset-Portfoliomanager ihre Flexibilität abhängig vom Marktumfeld nutzen können: Hochzinsanleihen machten Anfang 2012 gut die
Wer Multi Asset-Portfolios gewinnbringend verwalten will, muss über Erfahrung, Disziplin und ein exzellentes Risikomanagement verfügen. Fondsmanager, die Boom- und Krisenzeiten an den Kapitalmärkten aufgrund langjähriger Erfahrung einordnen können, besitzen einen entscheidenden Vorteil: Sie wissen, dass es sich bei bestimmten Entwicklungen um zyklische Phasen handelt und dass nach einem Abwärtstrend wieder ein Aufwärtstrend folgt. Dem weiter gefassten Multi AssetTeam von BlackRock gehören mehr als 180 Anlageexperten an, die ein Gesamtvermögen von mehr als 175 Mrd. Dollar verwalten. Von dieser Erfahrung profitieren Anleger auch dann, wenn es an den Börsen hektisch zugeht. Zur Disziplin gehört, dass das Portfoliomanager-Team langfristig zusammenarbeitet. Denn häufige Wechsel innerhalb des Teams können Strategien konterkarieren, welche langfristig ausgerichtet sind. Dennis Stattman, der das Konzept des „BGF Global Allocation Fund“ mit entwickelt hat, verantwortet das Portfolio bis heute. Das gleiche gilt für Michael Fredericks beim „BGF Global Multi-Asset Income Fund“. Dabei können die Portfolio manager auf die glofinanzwelt Special 02/2015
Christian Machts Leiter Privatkundengeschäft für Deutschland, Österreich und Osteuropa bei BlackRock
bale Expertise von 120 BlackRock-Anlageteams in 30 Ländern zurückgreifen, wenn es um die Vermögensaufteilung innerhalb der einzelnen Anlageklassen und Marktsegmente geht. Manager von Multi Asset Fonds, die nicht durch Vergleichsindizes beschränkt werden, brauchen andere Maßstäbe – zum Beispiel genau definierte Risikobudgets. An diesem Punkt kommt das Risikomanagement ins Spiel, welches angesichts der Herausforderungen am Finanzmarkt immer wichtiger wird. Bei BlackRock gewährleisten über 1.000 Spezialisten in diesem Bereich, dass die Portfoliomanager ihre Risikobudgets trotz der großen Anlagefreiheit einhalten. Dies schlägt sich auch in der langfristigen Wertentwicklung des „BGF Global Allocation Fund“ und des „BGF Global Multi-Asset Income Fund“ nieder. Christian Machts
Kontakt BlackRock Investment Management (UK) Limited German Branch Bockenheimer Landstraße 2-4 60306 Frankfurt am Main Tel. +49 69 50 500 3111 Fax +49 69 50 500 3112 germany@blackrock.com www.blackrockinvestments.de
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neu. BlackRock hat schon 1997 den „BGF Global Allocation Fund“ aufgelegt, der entsprechende US-Fonds ist seit 1989 auf dem Markt. Inzwischen verwaltet das US-Produkt mehr als 105 Mrd. Dollar, das europäische Pendant ist auf rund 23 Mrd. Dollar angewachsen. Die Strategie investiert weltweit flexibel in Aktien, Staats- und Unternehmensanleihen sowie Gold. Zwar ist die vergangene Wertentwicklung keine Garantie für zukünftige Erträge. Aber seit der Auflage des Fonds im Januar 1997 hat der „BGF Global Allocation Fund“ in 90 % der Kalenderjahre positive Renditen erwirtschaftet. Gleichzeitig lagen die Kursschwankungen um etwa ein Drittel niedriger als am globalen Aktienmarkt.
Kein Wunder also, dass entsprechende Konzepte sich hoher Beliebtheit erfreuen. Die Statistik des Fondsverbandes BVI für den deutschen Markt zeigt: Mischfonds, zu denen Multi Asset-Konzepte gehören, verbuchten im Jahr 2014 die höchsten Zuflüsse aller Fondskate gorien. Denn Anleger suchen vermehrt nach intelligenten Lösungen, um auch in der neuen Investmentwelt stabile Renditen und angemessene laufende Erträge zu erzielen.
26 | finanzwelt Special | MULTI ASSET FONDS – FONDSPOLICEN | Dividenden
Der neue Zins Der deutsche Leitindex klettert weiter von einem Hoch zum nächsten und begeistert die Aktionäre. Diese können echt happy sein, zumal die 30 DAXKonzerne in diesem Jahr zusammen 29,5 Mrd. Euro ausschütten. Ein Rekord – so viel wie noch nie zuvor. Dividenden liefern, wohl auch künftig, auskömmliche Einkommensströme und sind, in der Verpackung von Fonds, eine grundsolide Basis für das Portfolio. Das schafft Sicherheit.
Es geht immer auf zu neuen Höhen. Auch wenn das Rennen am Aktienmarkt schon einige Zeit andauert und manche Skeptiker einwenden, dass die Luft nach oben langsam dünn werden könnte, so lässt sich aktuell keine Trendumkehr erkennen. Die oftmals international aufgestellten Unternehmen erwirtschaften Rekordgewinne und lassen ihre Aktionäre mit der höchsten Dividenden-Auszahlung daran teilhaben. Dividenden ersetzen folglich die Zinsen, deren Renditen teilweise am Boden liegen.
Der wiederkehrende Ertrag ist neben dem ausgeprägten Sicherheitsgedanken ein wichtiges Kriterium bei einer Investition. Statt sich allein mit minimalen Zinszahlungen aus bonitätsstarken Anleihen oder Festgeldkonten zufriedenzugeben, müsste man sich verstärkt mit Dividendenpapieren auseinandersetzen. Achim Küssner, Geschäftsführer der deutschen Schroder Investment Management GmbH, bemerkt: „Das aktuelle und sicherlich auch noch länger anhaltende Niedrigzinsumfeld forciert die Nachfrage nach Dividenden und Dividendenfonds. Die Anleger bevorzugen regelmäßige Erträge, der finanzwelt Special 02/2015
27 nachhaltig Dividenden. So können Anleger zumindest einen Teilaspekt der Sicherheit erfüllt sehen, da diese Unternehmen in der Regel seit Jahrzehnten erfolgreich ihre Geschäfts modelle umsetzen und weiterentwickeln. Zudem spricht für eine europäische Dividendenstrategie, dass in jüngerer Vergangenheit viele Unternehmen ordentliche Cashflows generiert haben, die zur Schuldentilgung, für Aktienrückkaufprogramme, Dividenden ausschüttungen oder Akquisitionen verwendet werden. Hohe Dividenden können richtungsweisende Indikatoren über die finanzielle Stärke sowie über ihr Vertrauen in die künftige Geschäftsund Gewinnentwicklung sein. Nach durchaus wirtschaftlich anspruchsvollen Jahren sind viele Unternehmen heute besser und ertragsreicher aufgestellt, wodurch sie von einem wirtschaftlichen Aufschwung überdurchschnittlich profitieren dürften.
Die Qual der Wahl
Definitiv nein. „Letztendlich muss der Titel, wie jede Aktie, durch eine Analyse auf Herz und Nieren geprüft werden. Dazu zählen Faktoren wie die finanzielle Stabilität, Marktdurchdringung, Management, Preismacht, Positionierung oder Innovation. Diese und weitere Aspekte müssen auch bei Dividendentiteln genau geprüft werden“, ergänzt Küssner.
Laut Morningstar sind hierzulande mittlerweile über 70 Fonds mit Fokus auf Dividendenaktien im Vertrieb. Dabei hat man die Qual der Wahl dahingehend, ob man fokussiert auf deutsche, europäische oder sogar internationale Dividendenkönige setzt. Vieles spricht für einen europäischen Fokus. Die europäischen Aktienkurse spiegeln das Ankaufsprogramm der EZB noch nicht in vollem Umfang wider. Zudem dürften sich im Zuge der lebhafteren Wachstumsentwicklung weltweit die Gewinnspannen der Unternehmen verbessern. Die Aktiengewinne in Europa liegen immer noch um einiges unter ihrem Höchstwert von 2007, während die Gewinne auf US-Aktien ihre letzten Hochs mittlerweile deutlich überschritten haben. Diese Lücke wird sich allmählich schließen, sofern die EZB bei ihrer lockeren Geldpolitik bleibt. Zudem wird der fallende Euro die Exporte ankurbeln und zum Umsatzwachstum in Europa beitragen. Vor allem defensive Werte zahlen
Doch ist die Dividendenrendite der einzig entscheidende Parameter bei der Analyse der Attraktivität?
Berater, die ein Auge auf Dividendenstrategien geworfen haben, können die Trends sehr gut am Henderson Global Dividend Index (HGDI) ablesen. In den HGDI kann man nicht investieren wie in den DAX oder den Londoner FTSE Index. Vielmehr misst der HGDI die Fortschritte, die globale Unternehmen dabei machen, Anlegern einen laufenden Ertrag auf ihr investiertes Kapital zu zahlen. Der HGDI stieg im abgelaufenen 4. Quartal auf 159,9 Zähler. Das bedeutet, dass die Dividenden in den vergangenen 12 Monaten circa 60 % finanzwelt Special 02/2015
Achim Küssner Sprecher der Geschäftsführung Schroder Investment Management GmbH Deutschland
höher waren als im Basisjahr 2009. Der wirtschaftlich moderate Aufschwung in Kerneuropa lässt sich auch am HDGI Europe ablesen. Dieser klettert im Jahresverlauf 2014 auf einen Rekordstand von 123,4 Zählern. Unter den großen Ländern erzielten Spanien und die Schweiz die besten Ergebnisse. Deutschland und Frankreich rangieren im Mittelfeld. Den Stellenwert von Dividenden als „neue“ Zinsen illustriert auch ein anderer Vergleich. Während der deutsche Aktienindex seit der Jahrtausendwende um knapp 55 % bzw. 2,9 % pro Jahr zugelegt hat, kommt die um Dividendenzahlungen bereinigte Variante des Leitindex lediglich auf eine Rendite von 1,2 % oder 0,1 % p. a. Der Anteil der Dividendenrenditen am Gesamtertrag ist folglich immens, auch wenn sich das genannte Beispiel nicht auf alle Zeitreihen der Vergangenheit übertragen lässt. (ah)
Fazit Vor dem Hintergrund, dass auch 2015 mit festverzinslichen Staatspapieren bester Bonität so gut wie kaum noch wahrnehmbare Erträge erzielt werden können, rücken einkommensgenerierende Anlageklassen zunehmend in den Blickwinkel. Dazu gehören auch Dividendenpapiere. Die nun beginnende Ausschüttungssaison der großen Konzerne liefert hierfür den Beleg. Mag auch die Zeit üppiger Dividendenrenditen und stetigen Dividendenwachstums ihren Höhepunkt erreicht haben, so werfen ausgewählte Titel und spezialisierte Dividendenfonds immer noch respektable Erträge ab. Investoren lieben regelmäßige Ausschüttungen, denn Dividendenzahlungen bieten ein Sicherheitspolster in einem diversifizierten Portfolio.
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psychologische Aspekt der ‚Gutschrift‘, des ‚Verdienens‘, wirkt hier ganz stark. Daher wurden auch Fonds mit einer ausschüttenden Anteilsklasse in den letzten Jahren immer beliebter.“ Insgesamt zahlen 20 DAX-Konzerne ihren Aktionären in diesem Jahr mehr Dividende als 2014, nur zwei (Eon und Lufthansa) schütten weniger aus und die Zukunftsaussichten bleiben gut. Die Dividendenrendite in Deutschland (bei den DAX-Unternehmen durchschnittlich 2,8 %) liegt dabei zwar im oberen Mittelfeld, reicht aber nicht ganz an die Spitze heran. Betrachtet man die Ausschüttungsrendite, dann zeigt sich bei angelsächsischen Unternehmen eine Dividendenrendite von 3,0 % und in den USA von 3,2 %. Bei unseren Schweizer Nachbarn sind es vor allem Finanztitel, die eine attraktive Ausschüttungsrendite versprechen. So bietet die Zürich Versicherung aktuell eine Dividendenrendite von 5,3 % und beim Rückversicherer Swiss Re sind es 4,9 %. Größter Dividendenzahler hierzulande ist die Allianz, die ihren Aktionären 3,1 Mrd. Euro, 30 % mehr als im Vorjahr, auszahlt.
28 | finanzwelt Special | MULTI ASSET FONDS – FONDSPOLICEN | Interview
„Risikomanagement ist das A und O“ Die aktuelle Lage auf den Finanzmärkten ist alles andere als übersichtlich. Es ist für die Anleger nicht einfach, einen Weg zu finden zwischen den Mini-Renditen für Festverzinsliches und allenthalben auftauchenden, schwer überschaubaren Risiken. Wir sprachen mit Christian Machts, Managing Director, Head of Retail BlackRock Germany, Austria and Eastern Europe, darüber, was der Multi Asset-Ansatz in dieser Lage zu leisten vermag.
finanzwelt Special 02/2015
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finanzwelt: In der aktuellen Niedrigzinsphase sind die von den deutschen Anlegern bevorzugten Geldmarktanlagen und Festverzinslichen unattraktiv geworden. Können Sie Anzeichen für ein Umdenken bei den deutschen Anlegern erkennen? Machts » Wir können aus unseren regelmäßigen Umfragen nachvollziehen, dass die deutschen Anleger ganz klar erkennen, dass Cash und festverzinsliche Papiere keine brauchbare Lösung des Anlageproblems bieten können. Gleichzeitig sehen wir aber auch, dass daraus bisher kaum Konsequenzen gezogen werden. Die Anleger bleiben eher ihren gewohnten Anlagen treu, sind damit aber gleichzeitig ganz klar weniger zufrieden. finanzwelt: Wie sollten die Anleger aufgestellt sein? Machts » Man darf im aktuellen Umfeld keine Assetklasse auslassen. Ohne die Berücksichtigung von Aktien oder High Yield Anleihen lässt sich kein angemessener Ertrag erzielen. Bei den Aktien favorisieren unsere Analysten derzeit Europa und Japan, weil dort die Bewertungen noch vergleichsweise günstiger sind als in den USA und die expansive Geldpolitik für weiteren Schub an den Börsen sorgt. Bei den Festverzinslichen setzen wir vor allem auf High Yield Anleihen vom US-Markt und Hartwährungsanleihen der Schwellenländer. Weiter sollten Sachwerte eine Rolle spielen, soweit sie ein laufendes Einkommen generieren wie Immobilien und Infrastruktur-Investments. Wichtig ist allerdings, dass diese Sachwertinvestments eine Liquiditätsprämie bringen, die für die schwächere Liquidität im Vergleich zu Wertpapieren entschädigt. Neben den Problemen gegenläufiger Geldpolitik zwischen Europa (EZB lockert) und den USA (Fed strafft) haben unsere Analysten als spezielles Risiko ausgemacht, dass Aktien und Festverzinsliche derzeit in einen sehr engen Gleichlauf geraten könnten, der den Sicherheitseffekt von Anleihen stark einschränkt.
finanzwelt: Wie passt Ihr Angebot von Multi Asset-Strategien und darauf basierten Fonds in diese Konstellation? Machts » Wir halten Multi Asset-Strategien für eine sehr gute Antwort auf die aktuellen Probleme bei der Vermögensanlage. Multi Asset heißt ja, dass alle wesentlichen Assetklassen bei der Anlage berücksichtigt werden. Die breite Aufstellung ermöglicht Portfolios mit sehr günstigen Risikoprofilen, die dank eines ausgefeilten Risikomanagements auf einem Niveau liegen, das den Anlagen in Festgeldern und festverzinslichen Papieren schon sehr nahe kommt und sich im Grunde kaum mehr davon unterscheidet. Der Zuwachs an Sicherheit wird nicht durch den Verzicht auf die höher rentierenden Anlagen generiert, sondern durch die Optimierung der Mischung und Kombination von Anlagen. Auf diesem dann günstigen Risikoniveau sind aber dank der Berücksichtigung etwa von Aktien wesentlich bessere Ertragschancen möglich, die sich letztlich in höheren Renditen niederschlagen als durch reine Festzinsanlagen erzielbar wären.
Chancen zu verzichten. Denn darum geht es im Kern: Sicherheit durch die richtige Zusammenstellung zu erreichen, statt sich einfach nur auf sichere Anlagen (im Extremfall Sparbuch und Pfandbrief) zu beschränken. Und das ist auch keine Hexerei: Risiken lassen sich zum einen durch die Diversifikation (Mischung) begrenzen, weil die einzelnen Anlagen (namentlich Aktien) praktisch nie vollständig parallel laufen. Dazu kommen die Möglichkeiten, die Risiken mithilfe von Derivaten umzuverteilen, etwa indem man ein gegebenes Risiko durch Anschaffung von Optionen absichert, die genau dann ausgleichende Erträge liefern, wenn ein bestimmtes Risiko schlagend wird. Ganz ohne Risiko geht es natürlich nicht – übrigens auch nicht bei den Festverzinslichen, wenn man mehr als den Spareckzins verdienen will. Risikomanagement kann dann aber dafür sorgen, dass die Ertrags chancen einen fairen Ausgleich für die übernommenen Risiken bringen und in einem tragbaren Rahmen im Verhältnis zu den Zielen der Anleger bleiben.
finanzwelt: Der Begriff „Risikomanagement“ spielt für Ihr Haus eine wichtige Rolle. Was ist eigentlich darunter zu verstehen? Machts » Das Risikomanagement ist in der Tat aus unserer Sicht das A und O des Managements von Investmentfonds. Zunächst geht es darum, Risiken zu erkennen und richtig einzuordnen. Das heißt praktisch: Man muss wissen, wie sich ein bestimmtes Portfolio in welchem Umfeld und in welcher Lage verhält. Zu diesem Zweck haben wir eine spezielle, fortschrittliche Infrastruktur mit vielen spezialisierten Analysten bei BlackRock aufgebaut, die uns genau diese Daten und Einschätzungen liefern. Auf dieser Grundlage kann man dann Strategien und Anlagekonzepte entwickeln, mit denen Risiken begrenzt werden, ohne deshalb auf die risikoreicheren Anlageformen mit ihren speziellen
finanzwelt: Sie bieten Ihre Multi Asset- Strategie hierzulande Anlegern in zwei Varianten an, als „Multi Asset-Income Fund“ und als „Global Allocation Fund“. Stecken dahinter unterschiedliche Anlagekonzepte? Machts » Die beiden Fonds unterscheiden sich vor allem in der Aufbereitung des Ertrags, um die speziellen Möglichkeiten der Multi Asset-Strategie Kundengruppen mit unterschiedlichen Präferenzen und Bedürfnissen gleichermaßen zur Verfügung stellen zu können. Der Income Fund richtet sich an Anleger, die auf sichere laufende Erträge setzen, etwa im Ruhestand. Der Allocation Fund zielt eher auf den Vermögensaufbau und einen maximalen Gesamtertrag ab. Hier geben wir dem Anleger ein Instrument, mit dem der Ansparvorgang besser planbar wird und konkrete Ziele angesteuert werden können. (mk)
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30 | finanzwelt Special | MULTI ASSET FONDS – FONDSPOLICEN | Globale Anlagen
Die Welt ist im Wandel Ein Blick in die Glaskugel hilft wenig. Einzig der stetige Wandel ist vorprogrammiert, und veränderte Vorzeichen machen die Investitionsentscheidungen nicht einfacher. Europäische Aktien sollten in den kommenden Monaten US-Werte in der Performance ausstechen. Schwellenländer sind sehr selektiv zu berücksichtigen und in Japan droht mitunter der Rückfall in die Deflation. Die Gretchenfrage auch im Frühjahr 2015 lautet, wie man ein auf Wertentwicklung und zeitgleich moderatem Risiko diversifiziertes Portfolio zusammenstellt. Welche Regionen und/oder Staaten stehen weit oben auf der Einkaufsliste und von welchen sollten wir eher die Finger weglassen? Viele Fragen, die sich angesichts der globalisierten Welt nicht so einfach beantworten lassen. Zwar gilt der Primat der Wirtschaft, aber wie massiv sich geopolitische Spannungen (Stichwort Ukraine) auswirken können, sehen wir direkt und unmittelbar. Gleichwohl gilt, dass eine Analyse der drei Wirtschaftszentren dem Investor weiterhilft und sich daraus wesentliche Schlussfolgerungen für die Portfolioallokation ableiten lassen.
Wie steht es um die letzte verbliebene Weltmacht USA? Zuletzt fielen die Zahlen für das Wachstum in den USA schwächer aus als in den vorangegangenen Quartalen. Das Brutto inlandsprodukt (BIP) legte von Oktober bis Dezember mit einer auf
das Jahr hochgerechneten Rate von 2,2 % zu, im Sommer 2014 war das Wachstum noch bei 5 %. Im Gesamtjahr 2014 legte das BIP um 2,4 % zu. Wegen der tendenziell wieder rund gut laufenden Konjunktur erwägt die US-Notenbank eine baldige Abkehr von ihrer Niedrigzinspolitik und einen Zinsanstieg.
Geht die Party an der Wall Street weiter? Zum Jahresbeginn war man sich darin einig, dass, solange die Konjunktur in den USA lebt, der Ölpreis weiter schwächelt und der Dollar (noch) stärker wird, sich das positiv auf den US-Aktienmarkt auswirkt. Der US-Leitindex S&P 500 ist zwar seit Erreichen des Allzeithochs bei 2.096 Zählern leicht auf 2.060 gefallen, aber der Trend ist weiter intakt. Gleichzeitig sinkt die Zurückhaltung zur Schuldenaufnahme. Das Volumen der Bankkredite wächst mit einer annualisierten Rate von gegenwärtig 7 %. Auch das dürfte der US-Wirtschaft in diesem Jahr Rückenwind geben. Rücksetzer
sind möglich und wahrscheinlich, aber die wirtschaftlichen Indikatoren lassen derzeit keinen Absturz jenseits des Atlantiks befürchten. Stockpicking, die Auslese von bis dato unterbewerteten US-Titeln, sollte richtungsweisend sein. „In den vergangenen fünf Jahren haben die USA dominiert. Aktuell machen wir erste Anzeichen eines Wechsels dieser Vorherrschaft von US-Aktien fest“, so Alex Tedder, Head of Global Equities bei Schroders. Die Stärke des US-Dollars könnte möglicherweise eine weitere Hürde beim Aufstieg zu neuen Höchstständen sein. „Der US-Dollar wertete im Februar zum Euro weiter auf. Die ausgeprägte Zinsdifferenz zwischen dem Euroraum und den USA, die ihren Ursprung in den unterschiedlichen geldpolitischen Ausrichtungen und Wachstumserwartungen hat, signalisiert eine Fortsetzung der Dollaraufwertung“, so FERI-Experte Christian Michel.
Auch vom europäischen Kontinent lässt sich Gutes vermelden. „Europa in der Krise“ scheint passé, vielmehr schichten Investoren um und gehen verstärkt in europäische Aktien. Institutionelle geben hierbei die Vorreiterrolle. Die Wirtschaft im Euroraum wächst derzeit so stark wie seit fast vier Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft stieg in diesem Monat um 0,8 auf 54,1 Punkte und erreichte den höchsten Stand seit Mai 2011. Die europäischen Dienstleister und vor allem Industriebetriebe profitierten beim Exportgeschäft vom niedrigeren Euro-Kurs. Dieser verteuerte allerdings auch die Importe, so
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BIP-Wachstum J/J %
dass die Kosten der Unternehmen in der Euro-Zone erstmals seit Monaten wieder anzogen. Die extrem lockere Geldpolitik der EZB dürfte die Unternehmen ermutigen, weiter zu investieren und neues Personal einzustellen. „Europäische Aktien sollten auch in den nächsten Monaten vergleichsweise stärker als etwa US-Aktien zulegen. Die wirtschaftliche Dynamik nahm im 4. Quartal dank steigender Nettoexporte und Investitionen zu; der PMI blieb im Februar auf einem Niveau deutlicher über der Marke von 50 Punkten und lässt ein vorerst anhaltend solides Wirtschaftswachstum erwarten“, so Michel im aktuellen FERI-Marktkommentar. Die Mehrheit der Marktteilnehmer glaubt derzeit nicht daran, dass es in naher Zukunft in Europa massive Verwerfungen geben wird. Selbst wenn Griechenland seine Schulden nicht mehr zurückzahlen und aus dem Euro austreten würde, würde es keine signifikanten nachhaltigen Verwerfungen geben. Natürlich wird das kurzfristig Turbulenzen auf den Kapitalmärkten in Europa bedeuten, danach könnte der Euro allerdings stärker als jetzt sein.
„Abenomics“ galt als das Zauberwort für den möglichen Wiederaufstieg Japans. Viele Hoffnungen ruhen seit längerem auf Ministerpräsident Abe, damit das Kaiserreich (endlich) aus seiner Lethargie erwacht. Doch Fakt ist, dass die japanische Wirtschaft im Schlussquartal 2014 geringer gewachsen ist als gedacht. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt wuchs um eine hochgerechnete Jahresrate von 1,5 %. Zunächst hatten die amtlichen Statistiker ein Plus von 2,2 % berechnet. Wenigstens aber konnte Japan damit die Rezession hinter sich lassen. Zum Vorquartal wuchs
2015
2016
∆
Welt
2,9
3,0
Ú
Euroraum
1,5
1,6
Ú
Deutschland
1,8
1,7
Þ
Osteuropa
-0,4
1,5
Ú
Russland
-3,9
-0,6
Ú
Nordamerika
3,1
2,6
Ú
Lateinamerika
1,0
2,6
Ú
Brasilien
0,5
1,9
Ú
Asien/Pazifik
4,0
4,5
Ú
China
6,9
7,4
à
Japan
1,1
1,4
Ú
Indien
7,1
6,8
Ú
∆: Veränderung zu vorheriger Prognose Ü = deutliche Abnahme, à = moderate Abnahme, Ú = keine Veränderung Þ = moderate Zunahme, Û = deutliche Zunahme Quelle: FERI, Marktkommentar März 2015
die Wirtschaft um 0,4 statt um 0,6 %. Es war das erste Mal seit drei Quartalen, dass sie wieder zulegte. Haruhiko Kuroda, Präsident der japanischen Notenbank, interpretiert die Zahlen auf seine eigene Weise. Als positiv strich er auch die Arbeitsmarktentwicklung heraus, die Arbeitslosenquote liege bei 3,5 %, der Arbeitsmarkt sei also nahe der Vollbeschäftigung, wodurch es Druck auf Unternehmen gebe, höhere Löhne zu zahlen, so Kuroda. Das Einkommen der Arbeitnehmer hat seit der Amtsübernahme der Regierung von Shinzo Abe im Dezember 2012 abgenommen. Wenn die Einkommen aber nicht nachhaltig stiegen, würden die Nachfrage und der Konsum nicht steigen. Gemischt auch die Einschätzung der Experten, was das Potenzial des Kaiserreichs betrifft. „Einige Faktoren und Indikatoren dürften japanischen Aktien Rückenwind geben“, so Schroders-Experte Tedder. Der schwächere Yen und die niedrigeren Ölpreise könnten sich positiv auf die Unternehmensgewinne auswirken, meint er. Auch die veränderte Zielallokation des GPIF (Government Pension Investfinanzwelt Special 02/2015
ment Fund), des größten Pensionsfonds der Welt, spielt japanischen Aktien in die Hände. Die Anleihenquote des 1 Mrd. US-Dollar schweren Pensionsfonds wird drastisch reduziert. Die Aktienquote geht dafür deutlich nach oben. Sie verdoppelt sich. Bereits die frühere Zielallokation sah 1/4 Aktienanteil vor. Per Gesetz ist das jetzt erst festgelegt. Das Gesetz sieht eine Harmonisierung der Allokation aller Fonds vor. Bis Ende dieses Jahres muss die Zielallokation umgesetzt sein. (ah)
Fazit Globale Aktienfonds sollten integraler Bestandteil eines diversifizierten Portfolios sein. Damit bietet sich die Möglichkeit, die Weltkugel und deren Chancen weitgehend abzubilden. Etablierte Industrienationen und -regionen wie USA, Europa und Japan spielen auch im 21. Jahrhundert mit in der Champions League der favorisierten Anlagemärkte, wenngleich auch mit unterschiedlicher Gewichtung.
Foto: © Sergey Nivens – Fotolia.com
Alex Tedder Head of Global Equities Schroder Investment Management
Prognose
32 | finanzwelt Special | MULTI ASSET FONDS – FONDSPOLICEN | Portrait
BCA AG
Diversifizieren auch über Köpfe und Strategien Multi Asset Fonds sind für viele Anleger eine gute Lösung. Doch weil die wenigsten Produkte über alle unterschiedlichen Börsenzyklen hinweg erfolgreich sind, reicht ein Fonds nicht aus. Mit einem „Best of Multi Asset“ fahren Investoren langfristig besser. Die Nachfrage nach Multi Asset Fonds steigt und steigt. Gemischte Portfolios gehörten im Jahr 2014 in Deutschland und Europa zu der am stärksten nachgefragten Fondsgattung. Laut dem Deutschen Fondsverband BVI flossen im vergangenen Jahr allein in Deutschland rund 23 Mrd. Euro in Balanced- und Multi Asset Fonds. Für Europa weist der Europäische Fondsverband EFAMA etwa 186 Mrd. Euro an Nettozuflüssen aus. Die Zuflüsse sagen viel über das Bedürfnis der privaten Investoren aus: Sie wollen die Verantwortung für die Asset Allocation an einen Anlageprofi auslagern. Der Grund: Privatanleger haben spätestens in der Finanzkrise erkannt, dass die Auswahl der richtigen Anlageklassen, deren Gewichtung und kontinuierliche Überwachung für den langfristigen Erfolg entscheidend sind. Nach den häufig sehr negativen Erfahrungen der Privatanleger mit stark spezialisierten Fondskonzepten wollen sie dem Markt nicht mehr ausgeliefert sein.
Anleger wollen flexible Konzepte. Sie wünschen sich in immer stärkerem Maße eine Komplettlösung – wie sie Multi Asset Fonds bieten. Diese nehmen Beratern die Vermögensallo-
kation ab, streuen das eingesetzte Geld breit und werfen in der Regel eine Rendite ab, die deutlich über derjenigen von Geldmarkt-Produkten liegt. Neben vielen Erfolgsgeschichten gibt es aber auch immer wieder Beispiele für Fondsmanager, die den Erfolg nicht über einen längeren Zeitraum beziehungsweise in verschiedenen Börsenphasen aufrechterhalten können. Das Beispiel Gold zeigt eindrucksvoll, wie abhängig die Fondsmanager davon sind, dass ihre pointierten Anlageentscheidungen bzw. „Wetten“ aufgehen. So hatten einige Manager in den vergangenen Jahren das Edelmetall in ihren Portfolios deutlich übergewichtet. Wegen des massiven Preisrutsches bei Gold geriet dann das gesamte Portfolio kräftig unter Druck – zulasten der Anleger. Multi Asset Fonds sind zwar durchaus sinnvoll, aber sie bergen auch die große Gefahr, dass der Fondsmanager mit seiner Asset Allocation einmal deutlich danebenliegt. Eine aktive Strategie unter Einsatz gleich mehrerer Fonds reduziert dieses Risiko dagegen deutlich. Mit einem „Best of Multi Asset – einer Diversifikation der Diversifikation sozusagen – fahren Anleger besser. Ziel einer guten Diversifikation muss es nämlich sein, unterschiedliche Investment-Stile zu kombinieren, die ihre Outperformance zu unterschiedlifinanzwelt Special 02/2015
chen Zeitpunkten abrufen. Dann kann man bei einzelnen Produkten Phasen durchschnittlicher und eventuell sogar schwacher Performance locker verkraften. Denn auch der beste Vermögensverwalter wird irgendwann eine Schwächephase bekommen. Deshalb ist es ratsam, das Kapital über mehrere Köpfe und auch Investment-Stile zu streuen.
Private Investing Strategie „Best of Multi Asset“ – auch für kleinere und mittlere Anlagebeträge Die Private Investing Strategie „Best of Multi Asset“ist eine standardisierte fondsbasierte Vermögensverwaltung der BfV Bank für Vermögen AG in Zusammenarbeit mit dem Anlageberater VAM Value Asset Management aus dem Hause Fondsconsult. Das Angebot ist eine kostengünstige Anlageform zwischen Private Banking und Investmentfonds auch für kleinere und mittlere Anlagebeträge. Somit können auch private Anleger mit kleinerem Geldbeutel in den Genuss einer professionellen und breit gestreuten Vermögensverwaltung kommen. Die Anfang 2014 aufgelegte Strategie „Best of Multi Asset“ bietet Investoren ein aktiv gemanagtes Multi Asset Depot mit einer breit diversifizierten Ausrichtung,
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Oliver Lang, Vorstand BCA AG und BfV Bank für Vermögen AG Oliver Lang ist seit 2011 Vorstandsmitglied der BCA AG und BfV Bank für Vermögen AG. Die 1985 gegründete BCA ist nach eigenen Angaben einer der größten Maklerpools in Deutschland. Dem Maklerpool sind derzeit rund 10.000 unabhängige Finanzdienstleister angeschlossen. Lang gründete 1994 die FondsKapital AG und baute sie zu einer Vermögensverwaltungsgesellschaft auf. 2002 verkaufte er sein Unternehmen an die Banque de Luxembourg. Danach arbeitete er fünf Jahre maßgeblich am Aufbau der Abwicklungsplattform Moventum mit. 2008 wechselte er zu Allianz Global Investors und war hier mit seinem Team für das IFA-Geschäft verantwortlich, bevor er 2011 zur BCA AG wechselte.
Im ersten Jahr überzeugte das Portfolio durch sein gutes Risiko-Rendite-Profil. Es legte in 2014 um 8,5 % nach Kosten zu. Die erste Jahreshälfte, die durch geopolitische Krisen bei gleichzeitig niedriger Volatilität geprägt war, konnte die Strategie nutzen, um moderate Zuwächse zu erzielen. In der zweiten Jahreshälfte stieg die Volatilität an den Märkten spürbar an. Die Multi Asset Strategie konnte durch die breite Portfolioaufstellung diese Bewegungen gut abfedern und die Aufwärtsbewegungen für sich nutzen. Im September und De-
zember sprangen die Volatilitätsniveaus jeweils so stark an, dass im Portfolio die risikoreicheren Positionen temporär abgebaut wurden. Nach einer Beruhigung der Märkte wurde wieder in renditeträchtigere Titel allokiert. Und auch 2015 hat sich die Strategie schon bewährt, was die Wertentwicklung von fast 10 % in den ersten drei Monaten des Jahres beweist. In makroökonomischer Hinsicht erwarten wir für den weiteren Jahresverlauf vor allem anhaltende Unsicherheiten bezüglich der Entwicklung der geopolitischen Krisen und dem Thema Zins erhöhung durch die Notenbanken. Auch ein weiterer Rückgang der Renditen in Europa ist nicht auszuschließen. Genau durch diese Unsicherheiten scheint auch das Restjahr 2015 wieder ein Jahr für Multi Asset Strategien zu werden, um ein attraktives Risiko-Rendite-Profil zu erwirtschaften. Bereits ab 100 Euro monatlich sind Sparpläne möglich, bei Einmalanlagen beträgt die Mindesteinlage 5.000 Euro. Die BCA Bank AG überwacht konsequent die Anlagevorschläge innerhalb der Portfoliostrategie sowie die Arbeit des Assetmanagers. Der Kunde wird über die Entwicklung seiner Vermögensanlage stets aktuell informiert. Dazu erstellt die Bank für Vermögen AG regelmäßige, ausführliche Reportings. Und für den Berater bedeutet der deutlich geringere administrative Aufwand einen großen Vorteil. So muss er etwa finanzwelt Special 02/2015
im Gegensatz zum Fondsdepot nur einmal dokumentieren. Zudem übernimmt der Vermögensverwalter die Umschichtungen oder Verkäufe im Portfolio.
Ein Investmentdepot mit einem oder zwei Multi Asset Fonds ist gut – doch eine aktiv verwaltete Strategie mehrerer Mischportfolios ist noch besser. Ein Mix aus verschiedenen Multi Asset Fonds ist auch sinnvoll, weil die Produkte wenig miteinander korrelieren. Es macht also Sinn, auf unterschiedliche Märkte, Anlagestile und Manager zu setzen, um durch die Diversifikation über ein breites Spektrum von Anlageklassen langfristig stabile Erträge für den Vermögensaufbau zu erzielen. Eine aktive Multi Asset Strategie, wie es bei „Private Investing“ der Fall ist, sorgt für geringere Schwankungen und geringere Drawdowns. Und weniger Schwankung bedeutet entspannte Kunden. Oliver Lang
Kontakt BCA AG Hohemarkstraße 22 61440 Oberursel Tel. 06171/9150-100 Fax 06171/9150-101 eMail: info@bca.de Internet: www.bca.de
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um gerade in unsicheren Zeiten eine attraktive Rendite bei vertretbarem Risiko bieten zu können. Einmal im Jahr erfolgt ein Rebalancing, um die unterschiedlichen Wertentwicklungen der einzelnen Fonds wieder auszugleichen und somit Klumpenrisiken zu vermeiden. Der Anlageberater VAM wählt aus den Marktführern unter den Multi Asset Anbietern jeweils 10 % aus und kann zu 40 % weitere beimischen. Ziel ist die Minimierung des Risikos durch verschiedene Strategien mittels Streuung auf mehrere Fondsmanager. Geeignet ist das Konzept somit für Anleger, die ihr Kapital möglichst breit über alle Anlageklassen diversifizieren wollen. Eine Kapitalbindung von mindestens vier Jahren sollte eingeplant werden, da Volatilitätsschwankungen von bis zu 10 % p. a. möglich sind. Es wird eine Vorkostenrendite von plus 5 % pro Kalenderjahr angestrebt.
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Bergauf, bergab Wann geht es mit den Renditen für Staatsanleihen wieder bergauf? Das Umfeld lässt derzeit nicht erahnen, wann die Renditen ansteigen könnten. Die EZB hat mit dem Kauf von Staatsanleihen in einem breiten Umfang begonnen – in der Absicht, die europäische Wirtschaft flott zu machen. Der Ausgang dieses Experiments ist ungewiss. Für Anleihen-Investoren wahrlich alles andere als einfache Zeiten. Flexibles Handeln ist gefordert.
Die Wirtschaft in der Eurozone dümpelt vor sich hin. Auch hierzulande deuten wichtige Stimmungsindikatoren insgesamt höchstens auf ein moderates Jahr hin. Das findet seinen Niederschlag in der Geldpolitik. Die US-Notenbank will nicht mehr geduldig agieren, wie sie Mitte März verkündete. Durch den Abschied von dem Grundsatz gibt die Fed den Weg für eine baldige Leitzins erhöhung frei. Experten gehen davon aus, dass im Juni das historisch niedrige Zinsniveau angehoben wird und weitere Erhöhungen zeitnah folgen könnten. Fed-Präsidentin Janet Yellen will die Rückkehr zur Normalität aber von einer weiteren Erholung des Arbeitsmarkts abhängig machen. Ein anderes Bild ist in Europa auszumachen.
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Seit die EZB jüngst damit begonnen hat, Staatsanleihen zu kaufen, bewegt die Rentenmärkte ein zentrales Thema: Ist der Markt ausreichend liquide, dass die EZB ihre Bilanzsumme wie geplant um 60 Mrd. Euro pro Monat ausweiten kann? Und was passiert, wenn das Angebot austrocknet? Entscheidendes Kriterium dafür werden die Inflationsaussichten sein. Sollte die EZB zu dem Schluss kommen, dass die Inflation mittelfristig doch höher ist als bislang geschätzt, dann könnte sie das Anleihenkaufprogramm auch drosseln. Der schwache Euro ist ein Indiz dafür, dass die Inflationsprognosen im Juni angehoben werden.
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Auf der Suche nach interessanten Renditen am Anleihenmarkt müssen anderes Segmente verstärkt in den Fokus rücken, die eine entsprechende Risikobereitschaft verlangen. Die Herausforderungen werden demnach zunehmen. Zum einen gilt es, flexibel auf etwaige Zinsänderungen reagieren zu können. Zum anderen, weltweit die für das Portfolio passenden Investments zu finden. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen ist zuletzt auf 0,19 % gesunken. Der Bund-Future legte zu auf 158,44 %. Bei den US-Treasuries gleicher Laufzeit zeigte sich ein ähnliches Bild. Die Rendite bewegt sich um die 2 %. „Angesichts der Bonitätsveränderungen am Anleihenmarkt und dem Wunsch, Renditen am Anleihenmarkt zu erwirtschaften, kommt man an High Yield Anleihen nicht vorbei, die aufgrund ihres höheren Risikos bei einem Zahlungsausfall auch eine höhere Verzinsung aufweisen. Nichtsdestotrotz sollten Anleger sich nicht dazu verleiten lassen, aufgrund der Alternativlosigkeit ohne eingehende Prüfung Anleihen niedriger Bonität zu kaufen, da sich weiterhin Chancen am Anleihenmarkt bieten können, ohne an der Bonität Abstriche zu machen“, sagt Oliver Lang, Vorstand BCA AG und BfV Bank für Vermögen AG.
Tatsächlich investieren Anleger zunehmend in hochverzinsliche Wertpapiere (High Yield Anleihen). Vor allem die Nachfrage aus Europa und Asien nimmt aufgrund des Niedrigzinsumfelds in diesen Regionen stark zu. Insgesamt liegt das Marktvolumen von US-High Yields bei rund 1,7 Bil. Dollar. Mit einem Emissionsvolumen von 356 Mrd. US-Dollar ist 2014 das viertbeste Jahr aller Zeiten gewe-
sen. Die Renditeerwartungen liegen für US-High Yields mit kurzer Duration zwischen 3 bis 5 %, für US-Core High Yields zwischen 4 bis 6 %. Die Ausfallrate hochverzinslicher US-Anleihen lag 2014 bei moderaten 2 %. Für das laufende Jahr gehen Experten von einer leicht höheren Ausfallrate von bis zu 3 % aus. Viele Energieunternehmen leiden derzeit unter den niedrigen Ölpreisen und zählen mit einem Anteil von 13 % zu den größten Sektoren im US-High Yield Markt. „Investoren müssen sich bewusst sein, dass bei High Yield Anleihen in Extremphasen höhere Verluste möglich sind“, bemerkt Lang an dieser Stelle.
Für viele institutionelle Investoren sind auch Unternehmensanleihen aus den Emerging Markets inzwischen zu einem wichtigen Instrument der Portfoliodiversifikation geworden. Nach Experteneinschätzungen liegen die mittelfristigen Renditeerwartungen bei einem Portfolio, das zu 70 % aus Investment Grade Anleihen und zu 30 % aus High Yield Anleihen besteht, bei 5 %. Das ist mit Rentenpapieren aus den Industrienationen wohl kaum erreichbar. Und das Segment hat sich in der jüngeren Vergangenheit stark entwickelt. In 2015 soll die Marke von 2 Bil. US-Dollar im Hartwährungssegment geknackt werden. Ein Indiz, dass diese Anlageklasse längst aus den Kinderschuhen entwachsen ist. Immer mehr langfristig orientierte institutionelle Anleger wie Versicherer und Pensionskassen setzen Emerging Markets Unternehmensanleihen ein. Gründe hierfür sind zum einen der Mangel an Alternativen in den entwickelten Märkten mit Blick auf die Renditen im aktuellen Niedrigzinsumfeld, aber auch die relativ geringe Korrelation zu anderen Assetklassen. Investoren betrachten diese Anlageklasse mittlerweile durchaus differenziert. Diese Entwicklung
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sorgt für deutlich mehr Stabilität, verbessert die Liquidität und mindert die Schwankungen. Letztlich auch ein Beleg dafür, welche Bedeutung der Flexibilität und dem Durationsmanagement als den Haupttreibern für die Performance beigemessen wird. „In einer Welt mit niedrigen Zinsen ist die Flexibilität in Anleihenmärkten wichtiger denn je. Das aktive Durationsmanagement ermöglicht den Fondsmanagern, aus der Zinsentwicklung positive Erträge zu erzielen“, betont Lang. Daneben rückt auch das Thema Liquidität bei Unternehmensanleihen verstärkt in den Fokus. Die überwiegende Mehrheit der Investment Professionals bewertet derzeit die Liquiditätssituation an den Märkten für Unternehmensanleihen als problematisch oder sehr problematisch, wie eine Umfrage der DVFA e.V. (Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management) belegt. Ein knappes Drittel schätzt die Lage neutral ein, unproblematisch oder sehr unproble matisch ist die Situation laut 12,5 % der Befragten. Viel diskutiert wird momentan die Wirkung des EZB Ankaufprogramms. Einen negativen Effekt auf die Liquidität am Markt für Unternehmensanleihen befürchten 40,6 % der Investment Professionals. Etwa jeder Fünfte rechnet damit, dass das Programm die Liquidität verbessern kann. Kritiker wenden ein, dass insbesondere im Sekundärmarkt die Liquidität zuletzt stark zurückgegangen ist. (ah)
Fazit Trotz heftiger Schwankungen im vergangenen Jahr gibt es für Investoren an den globalen Anleihemärkten noch etwas zu holen. Insbesondere US-Hochzinsanleihen und Schwellen länderbonds bieten einträgliche Renditechancen. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, ist ein flexibler Invest ment-Ansatz notwendig. Das Thema Liquidität hat im Kontext des EZB-Ankaufprogramms stark an Bedeutung gewonnen.
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Insgesamt gilt, dass die Zinsen für Staatsanleihen guter Bonität im historischen Vergleich nach wie vor sehr niedrig bleiben werden.
36 | finanzwelt Special | MULTI ASSET FONDS – FONDSPOLICEN | Diversifikation
Hemmnisse abbauen durch Diversifikation Jüngst knackte der Deutsche Leitindex DAX die Marke von 12.000 Punkten. Doch weit gefehlt, wer meint, dass die steigenden Kurse an den deutschen Börsen Privatanleger zu mehr Aktieninvestments animieren würden.
Letztes Jahr trennten sich rund eine halbe Million Menschen von Aktien oder Anteilen an Aktienfonds, wie das Deutsche Aktieninstitut ermittelte. Damit engagieren sich nach rund 9,5 Millionen Investoren in 2012 und 8,9 Millionen in 2013 nunmehr nur noch 8,4 Millionen Anleger am Aktienmarkt. Das entspricht lediglich rund 13 % der Bevölkerung. Angesichts des anhaltend niedrigen Zinsniveaus und der vergleichsweise hohen vorhandenen Liquidität in den Haushalten verwundert dieser Rückgang. Dass deutsche Anleger mit Blick auf Wertpapiere trotz des Aufwärtstrends auf Abstand gehen, bestätigt aber einmal mehr die schwach ausgebildete Aktienkultur in Deutschland. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass immer mehr Investoren in Misch fonds oder Multi Asset Fonds eine Alternative ausmachen.
Verzicht auf Renditechancen Bargeld und Sichteinlagen gehören seit einigen Jahren zu den bevorzugten „Anlagen“ deutscher Privatinves toren. 2013 etwa flossen laut Deutscher Bundesbank über 100 Mrd. Euro von privaten Haushalten in liquide Bank einlagen einschließlich Bargeld. Ein Vermögensaufbau ist damit aber schon lange nicht mehr möglich – im Gegenfinanzwelt Special 02/2015
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Hohe Absatzerwartungen der Fondsgesellschaften Angesichts dieser Feststellung verwundert es zunächst, dass Fondsgesellschaften zuversichtlich auf das Jahr 2015 blicken. Der aktuellen Studie zu Trends in der Fondsbranche von FERI EuroRating Services zufolge schätzen rund 92 % aller befragten Fondsgesellschaften ihr Absatzpotenzial für Aktienfonds in diesem Jahr als „gut“ oder „sehr gut“ ein. Für gemischte Sondervermögen ist der Optimismus mit 94 % sogar noch größer. Diese Erwartung fußt nicht nur auf dem Umstand des anhaltenden Niedrigzinses, sondern auch auf der Tatsache, dass die Europäische Zentralbank den Euro auf einem niedrigen Niveau hält, insbesondere im Vergleich zum US-Dollar. Zudem verdeutlichen die aktuellen Zahlen des BVI
Bundesverband Investment und Asset Management e. V. den aktuellen Trend und die Aktivität der institutionellen Anleger. So sammelte die deutsche Fondsbranche im Januar netto 27,5 Mrd. Euro neue Mittel ein. Die Absatzliste führen dabei erneut Mischfonds mit Zuflüssen von 4,9 Mrd. Euro an. Dies übertrifft den bisherigen Rekordmonat Januar 2013 mit einem Zufluss von 3,8 Mrd. Euro. Das Vermögen der Mischfonds wuchs im Fünf-Jahres-Vergleich überproportional von 100 Mrd. Euro auf 185 Mrd. Euro. Ihr Marktanteil stieg von 15 auf 22 % des Publikumsfondsvermögens.
Gebot der Stunde: Diversifikation Wie beschrieben gehören deutsche Privat anleger jedoch nicht in erster Linie zu den Investoren, die diese Entwicklung fördern. Um die Hemmungen mit Blick auf Wertpapieranlagen abzubauen, bieten sich Multi Asset Strategien bzw. entsprechende Fonds und Mischfonds eher an als reine Aktienfonds. Beiden liegt das Prinzip der Diversifikation zugrunde, wobei klassische Mischfonds zumeist nur in Aktien und Renten investieren, während bei Multi Asset Fonds weitere Anlageklassen hinzukommen. Hierbei können mehrere Anlagesegmente mit unterschiedlichen Gewichtungen kombiniert werden, zum Beispiel Aktien, Staats- und Unternehmensanleihen, Devisen, Edelmetalle und Rohstoffe. Die Gewichtung folgt einer zuvor festgelegten Anlagestrategie. Durch die unterschiedlichen Anlagestrategien stehen dem Anleger auch verschiedene Risikoprofile zur Verfügung. So kann der Investor zwischen konservativen, flexiblen und dynamischen Fonds wählen. Flexible Mischfonds beispielsweise erfreuen sich im Niedrigzinsumfeld zunehmender Beliebtheit bei Investoren, weil sie attraktive Renditen durch hohe Freiheitsgrade des Managements versprechen. Das Angebot ist allerdings groß und wächst durch die steigende Nachfrage weiter. Dies macht die Auswahl für Anleger schwierig – nicht zuletzt, da es naturgemäß nicht allen Fondsmanagern gelingt, die finanzwelt Special 02/2015
hohen Erwartungen der Anleger zu erfüllen und bei der freien Auswahl zwischen Aktien, Renten und anderen Anlageklassen immer die richtige Balance zu treffen. Bei FERI im Speziellen wird mittels qualitativen und quantitativen Indikatoren zum einen erfasst, welches Potenzial für eine überdurchschnittliche Performance besteht. Zum anderen wird die Fähigkeit bemessen, Risiken zu kontrollieren und aktiv auf neue Risiken zu reagieren. Dadurch ermöglichen die Ratings eine in die Zukunft gerichtete Aussage über die Attraktivität des Fonds. Denn erfahrungsgemäß erlaubt eine alleinige Betrachtung der Performance in der Vergangenheit keinen Rückschluss auf künftige Entwicklungen. Ein entsprechendes Rating bietet also – neben der Tatsache der Risikodiversifizierung – Hilfestellung bei der Auswahl geeigneter Investments und damit zusätzliche Sicherheit. Auch bei alternativen Investmentfonds und gemischten Sondervermögen im Sinne einer Multi Asset Strategie wird das Absatzpotenzial als gut eingeschätzt. Sie sind schon seit einigen Monaten bei Anlegern und Anlageberatern sehr gefragt, da sie durch ihre unterschiedlichen Risikoprofile eine zunehmend attraktive Alternative zu reinen Rentenstrategien bilden. Schlussendlich gilt: Misch- beziehungsweise Multi Asset Fonds gewannen zuletzt an Attraktivität, da sie durch Diversifikation und aktive Steuerung der Anlagegewichtung ein auf den Anleger zugeschnittenes Rendite- RisikoProfil erlauben. Wie bei allen Anlage entscheidungen kommt es jedoch auch hier darauf an, sich eine fundierte Meinung zu bilden, die alle relevanten Faktoren berücksichtigt.
Christian Michel Direktor und Teamleiter Fonds FERI EuroRating Services AG
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teil: Durch das anhaltende Niedrigzinsumfeld wachsen die Vermögen auf diese Weise nicht mehr nennenswert an. Es besteht sogar die Gefahr, dass sie bei minimalen Zinsen durch die Inflation schrumpfen. Eine passende Antwort auf den Niedrigzins sind Aktien und Investmentfonds. Tatsächlich hat die Deutsche Bundesbank in ihren Berechnungen bis 2013 festgestellt, dass Anleger in den Jahren 2012 und 2013 teils erhebliche Bewertungsgewinne in diesen Anlagesegmenten verbuchen konnten, wodurch das Geldvermögen allein 2012 um etwa ein Drittel anstieg. Zwar war diese Entwicklung 2013 weniger stark ausgeprägt. Fakt ist aber, dass der Zuwachs des Geldvermögens primär auf Kursgewinne bei Aktien und Investmentzertifikaten, unter Letzteren insbesondere bei Aktienfonds und gemischten Wertpapierfonds, zurückzuführen war. Dass die Gewinne nicht mit einer größeren Attraktivität marktbasierter Anlageformen einhergingen, sondern Bankeinlagen trotz der damit verbundenen Gefahren für die Vermögensbildung die vorherrschende Anlageform bleiben, zeigt, dass deutsche Anleger tendenziell vor Wertpapierinvestments zurückschrecken und insbesondere dann skeptisch werden, wenn ein Aufwärtstrend bereits längere Zeit anhält.
38 | finanzwelt Special | MULTI ASSET FONDS – FONDSPOLICEN | Schlusswort
Multi Asset Fonds haben sich auch im vergangenen Jahr als attraktive wie auch weitgehend sichere Anlageklasse im Niedrigzinsumfeld etabliert. Die Mittelzuflüsse sprechen eine eindeutige Sprache, so dass letztlich kaum ein Zweifel besteht, dass gemischte Portfolien das Maß der Dinge sind und den Nerv der Zeit sowie der Investoren idealerweise treffen. Die Produktpipelines der Anbieter sind voll und belegen die beinahe „Alternativlosigkeit“ von Multi Asset. Das Streuen von Risiken suggeriert Sicherheit und spricht vor allem Festzinssparer an. Ein gesunder und rentabler Mix aus dividendenstarken Aktien, hoch verzinsten Unternehmensanleihen, Schwellenländeranleihen, Immobilien und Rohstoffe scheint genau die richtige Zutat für ein erfolgreiches Investieren in der Zukunft zu sein. In unseren Gesprächen um das finanzwelt Special „Multi Asset Fonds / Fondspolicen“ standen die sich ergebenden Herausforderungen der Niedrigzinsen, die besonders institutionelle Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen betreffen, und eines zunehmend volatileren und durch geopolitische Risiken geprägten Börsenumfeldes, im Fokus. Es wurde deutlich, dass Sie als Vermittler eine breite Produktpalette in diesem Themenumfeld vorfinden und gemischte Fondslösungen ein Basisinvestment beim Aufbau der Altersvorsorge sein können. Risikostreuung, attraktives Chance-Risiko-Verhältnis und geringere Schwankungen sind dabei die zentralen Argumente für vertrieblichen Erfolg. Für die Zukunft ist mit einem noch diversifizierteren Produktangebot zu rechnen. Um den Überblick zu behalten, lohnt dann ein Blick auf die Top-Performer über einen längeren Zeithorizont, die jeweilige Wertentwicklung und Anlagepolitik. Multi Asset Fonds und Fondspolicen der neueren Generation dürften vor diesem Hintergrund gutes Absatzpotenzial finden. Wir danken unseren Kooperationspartnern für die Mitarbeit und Unterstützung beim finanzwelt Special „Multi Asset Fonds / Fondspolicen“.
finanzwelt Special 02/2015
Nur für Vertriebspartner 1Bezieht sich auf Unternehmen aus dem Schiefer-Öl-Sektor, mit einem CCC-Rating.
Jan 14
AUFWIND FÜR DEN amerikanischen Schiefer-Öl-Markt Junge Unternehmen geben weiterhin niedrig bewertete Hochzinsanleihen1 aus Attraktive Renditen locken viele Investoren – und lassen sie das hohe Risiko vergessen
Das Team entscheidet, NICHT ZU INVESTIEREN BlackRock erkennt, dass die möglichen Gewinne das hohe Risiko nicht rechtfertigen und konzentriert sich auf andere Anlagen
Jan 15
Das Öl-Angebot wächst rasant2, die Verkaufspreise sinken deutlich, und die Anleihen verlieren mehr als 23%3. Auf unseren Fonds hat das kaum Auswirkungen, seine Wertentwicklung bleibt stabil4
Wir wissen wann
WIR INVESTIEREN MÜSSEN und wann nicht
BGF Global Multi-Asset Income Fund Seit Auflegung durchschnittlich 5,5% Ausschüttung pro Jahr5 Wir können nicht in die Zukunft sehen, aber ein paar Schritte voraus. Dank der globalen Expertise von BlackRock sowie unserem branchenführenden Risikomanagement-System können wir weitsichtig entscheiden und wissen, wann wir investieren müssen und vor allem, wann nicht. Für die Balance zwischen Erträgen und Risiko. Mehr Informationen finden Sie unter www.blackrockinvestments.de/GMAI
Die Fondsgesellschaft, der weltweit am meisten Geld anvertraut wird6 Diese Werbemitteilung wurde ausschließlich für Vertriebspartner erstellt und unterliegt nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Wertentwicklungen. Es kann keine Gewähr übernommen werden, dass Anlageziele erreicht oder Ertragserwartungen erfüllt werden. Dies ist keine Anlageberatung, der Wert einer Anlage kann steigen oder fallen. Anleger können ggf. nicht den investierten Betrag zurückerhalten. 2 Quelle: „Energy Information Administration“; Stand: 1. Quartal 2015. 3 Quelle: Barclays High Yield Oil Field Services Index USD. Wertentwicklung vom 01.01.2014 bis 31.01.2015. CCC Anleihen haben in diesem Zeitraum 23% an Wert verloren. 4 Quelle: BlackRock. Wertentwicklung der Anteilklasse A2 USD des BGF Global Multi-Asset Income Fund vom 01.01.2014 bis 31.01.2015. 5 Rendite des BGF Global Multi-Asset Income Fund auf Basis der monatlichen Ausschüttungsrendite der Anteilklasse A6 USD, seit Auflage am 28. Juni 2012. 6 Quelle: BlackRock; Stand: 31.12.2014. Basiert auf dem verwalteten Vermögen von 4,65 Billionen USD. Herausgegeben von BlackRock Investment Management (UK) Limited, eine Tochtergesellschaft von BlackRock, Inc., zugelassen und beaufsichtigt durch die Financial Conduct Authority. Eingetragener Geschäftssitz: 12 Throgmorton Avenue, London EC2N 2DL. Registernummer in England: 2020394. Tel.: +44 207 743 3000. Zu Ihrer Sicherheit können Telefongespräche aufgezeichnet werden. BlackRock ist ein Handelsname von BlackRock Investment Management (UK) Limited. BlackRock Inc. und ihre Tochtergesellschaften sind als BlackRock-Gruppe bekannt. © 2015 BlackRock, Inc. Sämtliche Rechte vorbehalten. BLACKROCK, iSHARES, BLACKROCK SOLUTIONS, BAUEN AUF BLACKROCK, WAS ALSO SOLL ICH MIT MEINEM GELD TUN und das stilisierte i Logo sind eingetragene und nicht eingetragene Handelsmarken von BlackRock, Inc. oder ihren Niederlassungen in den USA und anderen Ländern. Alle anderen Marken sind Eigentum der jeweiligen Rechteinhaber. Ref: RSM-0562
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