WWK
Lebensversicherung a. G. Mit deutlich ausgebautem und verbessertem Angebotsspektrum im Bereich der betrieblichen Altersversorgung (bAV)
Lebensversicherung a. G. Mit deutlich ausgebautem und verbessertem Angebotsspektrum im Bereich der betrieblichen Altersversorgung (bAV)
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makler.ruv.de/mehrwert
Freunde der finanzwelt,
der Januar ist ein anstrengender Monat. Nicht etwa wegen des Wetters und der Bedingungen auf den Straßen. Entschuldigung, liebe Kollegen der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten: Wintereinbruch im Januar? Seid Ihr schon so gebrainwashed vom ewigen Gerede über den Klimawandel, dass Ihr bei 20 cm Neuschnee in der immer noch gemäßigten Klimazone Deutschland (nein, es ist noch nicht die Sahelzone) von Wintereinbruch im Januar redet? Klimawandel wird in der Zukunft übrigens für unsere Klimazone auch öfters Klimaextreme bedeuten: Trockenheit, Sturm und Regen – und letzterer kann (oh Wunder) in ehemals kalten Monaten auch mal als Schnee, Hagel oder Eis auftreten. Aber Schneefall und Blitzeis im Januar sollten eigentlich weder überraschen noch überanstrengen. Schulfrei wegen zu viel Schnee hat es früher schon mal gegeben. Dass aber Menschen dies zum Anlass nehmen, lieber sicherheitshalber nicht zur Arbeit zu kommen, finde ich etwas übertrieben. Ich bin an diesem in Hessen legendären Donnerstag, den 18.01.2024 ungefähr 600 km nach Norddeutschland – und davon fast die Hälfte in Hessen – mit dem Auto unterwegs gewesen. Die A7 war dicht und die A5 ebenfalls und so hatte ich das Vergnügen, auf Bundestraßen durch lauschige Orte in Nord- und Mittelhessen, deren Namen ich vorher noch nie gehört hatte, unterwegs zu sein. Und ich kam an! Zwar erst nach 6,5 Stunden und nicht wie gedacht 5 Stunden. Aber so etwas wäre an einem Freitagnachmittag auch ohne zwei Autobahnsperrungen eine Spitzenzeit! Das einzig anstrengende dabei ist, dass die Leute innerhalb von zehn bis zwölf Monaten scheinbar immer wieder verlernen,
bei winterlichen Verhältnissen Auto zu fahren. Was übrigens im Vorfeld mit der Wahl der Reifen beginnt. Und hey, wenn ich lieber an den Reifen spare, was übrigens richtig dumm ist, dann fahre ich lieber ein kleineres Auto... Aber wenn ich schon glaube, die M+S Reifen tun es doch auch, dann sollte ich wirklich lieber mal an Tagen wie diesen auf mein Auto als Verkehrsmittel verzichten. Anstatt wie ein gemeingefährliches Geschoss durch die Straßen zu schlittern... Aber nochmal, das macht den Januar nicht anstrengend.
Und auch nicht selbstauferlegte Geißelungen wie gut gemeinte Neujahrsvorsätze: Mehr Sport! Oder kein Alkohol! Solche Themen gehören in das ganze Jahr und nicht in den Januar. Erst recht nicht in unserer Branche, und jetzt kommen wir zum eigentlichen Grund, wo der Januar so anstrengend ist, dass es gar keinen Sinn macht, diese Vorsätze zu haben. Denn im Januar sind einfach gefühlt 128 wichtige Veranstaltungen, wo man weder „mehr Sport“ noch „weniger Alkohol“ durchhalten kann. Was den Januar so anstrengend, aber gleichzeitig auch so liebevoll und erfolgreich macht, heißt: Apella, FONDS professionell, Königswege oder blau direkt und vor allem deren Veranstaltungen. Es sind zum Teil so vollgepackte Veranstaltungen mit Seminaren bis 22 Uhr, dass es danach zwangsläufig spät an der Bar wird. Ich will mich nicht beschweren, aber liebe Freunde der finanzwelt: Ihr geht in der Regel auch nicht zu Apella, blau direkt und Königswege gleichzeitig. Wisst Ihr aber, wer es tut? Eure Maklerbetreuer, die nicht nur das ganze Jahr einen tollen Job machen, sondern ganz besonders im Januar. Um Euch optimal ins neue Jahr starten zu lassen.
Und so möchte ich an dieser Stelle, stellvertretend für alle Makler, allen Maklerbetreuern danken für den Mörderjob, den sie machen. Stellvertretend für alle Eure Maklerbetreuer danke ich an dieser Stelle denjenigen, die ich schon seit Jahren kenne und überall treffe. Die mir als gefährlich Halbwissenden immer mit Rat und Tat zur Seite standen, obwohl ich kein Geschäft bei ihnen einreichen kann. Ich danke für Euch liebe Freunde der finanzwelt: Arne Martin, Dirk Burmeister, Stefan Schreiber, Andreas Eickenrodt, Dirk Thiel, den beiden DELA-Dirks, Jörg Illing, Mark Kieckbusch, Miriam Kordes (schön, dass Du wieder da bist) und Oliver Vaillant. Macht bitte weiter so. Und alle anderen, die ich hier nicht genannt habe. Ihr seid auch gemeint!!! Ihr macht alle einen super Job. Und ich weiß, wie hart der fu*** Januar sein kann!
In diesem Sinne,
Euer Lenard von Stockhausen
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kompostierbare Biofolie, die zu 100 % biologisch abbaubar ist.
08 Care-Arbeit – „Wir können ja nicht nicht fürsorgen“
48 Private Krankenversicherung – Erfolgsfaktoren der Sieger im IVFP-Rating 2023
14 Krypto-ETF – Die große Revolution?
52 FemSurance – Selbst ist die Frau in der Versicherungsbranche
40 „Trau Dich, wir helfen Dir, bAV lohnt sich!“ – Interview mit Thomas Heß, Marketingchef und Organisationsdirektor Partnervertrieb sowie Ruven Simon, Leiter bAV Vertrieb bei der WWK
44 „Was immer im Arbeitsleben passiert, wollen wir begleiten“ – Interview mit Georg Steinlein, Leiter bAV Betrieb der WWK Lebensversicherung a. G.
48 Private Krankenversicherung – Erfolgsfaktoren der Sieger im IVFP-Rating 2023
50 „Digitalisierung von Anfang an“ – Interview mit Lars Fuchs, Bereichsleiter Maklervertrieb bei rhion.digital
52 FemSurance – Selbst ist die Frau in der Versicherungsbranche
54 Schutz & Vorsorge – Wenn die Kinder flügge werden…
56 Privates Risikomanagement – Riskmanagement for Family and Friends
58 Alters- und Pflegeabsicherung – Alter schützt vor Torheit nicht und Jugend nicht vor Pflege
62 Betriebliche Altersvorsorge – Einer für alle und alle für einen
64 Betriebliche Absicherung – Firma dankt
62 Betriebliche Altersvorsorge –Einer für alle und alle für einen
82 Nebenwerte – Bühne frei für die Kleinen!
72 Branche im Umbruch – Wandel, Wandel ist die Kernbotschaft
92 Schweiz im Portfolio – Der Alpenstaat: beschaulich und traditionell
66 Chancen für Wachstum konsequent nutzen –Interview mit Daniel Milleg, neuer Chief Operating Officer, DEUTSCHE FINANCE GROUP
68 Life-Science – Der Fortschritt macht es möglich!
70 NFTs als Investment – Mehr Schrott als hot?
72 Branche im Umbruch – Wandel, Wandel ist die Kernbotschaft
76 Warum mit hausInvest? – Interview mit Mario Schüttauf, Head of Portfolio Management bei CommerzReal
78 Gesundheitsimmobilien – Der Sturz aus dem Olymp
80 Überblick 2024 – Was bleibt ist Zuversicht!
82 Nebenwerte – Bühne frei für die Kleinen!
84 „Skin in the game“ – Interview mit René Kerkhoff und Dr. Maximilian-Benedikt Köhn, Gründer von Köhn & Kerkhoff GmbH
86 Megatrends – Lawinen in Zeitlupe
88 Erfolgsgeschichte weiterschreiben! – Interview mit Katrin Hammerich, Andrea Machost und Torsten Müller, Vorstand der ÖKOWORLD AG
92 Schweiz im Portfolio – Der Alpenstaat: beschaulich und traditionell
94 Wenn Digital Assets zum Gamechanger werden – Interview mit Philip Filhol, Head of Projects und Products bei der Gubbi AG
97 Die Mischung macht es aus – Interview mit Patrick Vogel, Leiter Strategisches Asset Management bei TBF
98 Amazon und die Börsenentwicklung – 30 Jahre „A better Way to buy“
35 Immo-Pro-Invest GmbH – Bauen muss sich neu erfinden!
74 Carestone Group GmbH – „Tue Gutes und profitiere davon“ Direktinvestments in Pflegeimmobilien
03 Editorial
102 Vorschau/Impressum
Gedichte mithilfe von Stilmitteln analysieren und interpretieren, Ableitungen, Sinus und Cosinus oder der anonyme Tom, der sich auf dem Wochenmarkt Feinde macht, weil er 200 Wassermelonen kauft: In der Schule lernt man bekanntlich fürs Leben. Aber ist dem wirklich so? Denn etwas, das tatsächlich für das Leben wichtig ist, aber in der Schule deutlich zu kurz kommt, ist Finanzwissen. Zins
und Zinseszins, Inflation und Deflation oder der Hauskauf im Hinblick auf das notwendige Eigenkapital und anfallende Nebenkosten. Die sogenannten „Geldlehrer“ des gleichnamigen gemeinnützigen Vereins sorgen dafür, dass Schüler ab der 9. Klasse an die Finanzmathematik herangeführt werden und dem Thema in Zukunft selbstbewusst gegenüberstehen.
Im Zeitalter sozialer Medien und dem „kleinen Internet“ in Smartphone und Tablet haben Jugendliche unzählige Möglichkeiten, sich Wissen anzueignen. Es gibt sie, die „Finfluencer“, die FinTech-Start-ups, die zeigen, dass Finanzen nicht erst ein Thema für „später“ und ein notwendiges Tool sind. Die MasterCard-Studie zur Finanzbildung (Juni 2023) zeigt, dass 81 % der Eltern sich Inhalte zu Finanzen und Finanzplanung, Haushalten und Schulden auf dem Stundenplan wünschen. Gefolgt von 77 %, die berufs- und einkommensnahe Themen wie Ausbildungswege und Bewerbung begrüßen würden. Die Lücke, die fehlendes Finanzwissen lässt, ist nämlich nicht gerade klein. Die Allianz-Studie (Juli 2023) beziffert das dadurch entstehende „Lehrgeld“ auf 2.690 Euro pro Haushalt und Jahr. Es ist nachvollziehbar: Wer sein Finanzwissen nicht erweitert, gibt mehr Geld aus, als er es eigentlich muss. Millennials und Gen Z weisen laut der Studie ein geringeres Finanzwissen auf als die Generation der Babyboomer. Auf der Video-Plattform TikTok gibt es sogar den Hashtag #KlarnaSchulden. Dort vergleichen die Nutzer und Nutzerinnen ihre durch die Buy-now-paylater-Funktion („Jetzt kaufen, später bezahlen“) nach und nach angehäuften Schulden. Für fast 66 % der Gen Z sind Schulden akzeptiert und normal, zeigen Zahlen der Lowell Group vom Juli 2023. Das unterstreicht nur, wie wichtig es ist, das Thema Finanzbildung auch an Schulen anzubieten.
Auftritt: Geldlehrer e.V.
Heute wachsen junge Menschen in einer Welt auf, die sich rasant entwickelt. Mediale Berichterstattung hält Klimawandel, Politik und Wirtschaft auf dem Radar und zeigt, dass die (Vorsorge-)Situation der Großeltern nicht die gleiche sein wird wie die eigene. „Jungen Menschen ist ab ca. 14 Jahren bereits sehr bewusst, dass sie sich nicht erst im gesetzten Erwachsenenalter mit Finanzthemen beschäftigen sollten“, erklärt Anette Weiß, Vorstandsvorsitzende von Geldlehrer e.V. und Geschäftsführende Gesellschafterin der geld.wert finanzbildung GmbH. Ihre Lebenswirklichkeit habe sich in den letzten zehn Jahren stark verändert, und das Angebot der finanziellen Grundbildung würde von den Schülern nicht nur begrüßt, sondern sogar gefordert, so Weiß. Ziel sei es, an jeder allgemeinbildenden Schule einen Geldlehrer oder eine Geldlehrerin etabliert zu haben, „so dass jeder Jugendliche mit einer soliden finanziellen Grund-
Jörg Uhlenbrock Geschäftsführer Uhlenbrock GmbHbildung ins Erwachsenenleben starten kann“. Dabei unterrichten die Geldlehrer, die natürlich selbst Berater sind, nicht ihre eigenen „Kunden von morgen“. Kunden-Akquise steht nicht im Vordergrund. Die Berater profitieren durch die Geldlehrer-Ausbildung und den Umgang mit Schülern, dadurch erhöhe sich nicht nur die „Qualität und Didaktik der eigenen Beratungsleistung, auch das Mindset und die Arbeitsethik verbessern sich ständig“. Man würde automatisch zu einem besseren Finanzberater, beziehungsweise einer besseren Finanzberaterin. Jörg Uhlenbrock, unter anderem zertifizierter Fondsberater und Geschäftsführer der Uhlenbrock GmbH sowie aktiver Geldlehrer, kann das nur bestätigen. „Wir lernen durch die Fragen der Jugendlichen, komplexe Finanzthemen verständlicher mit vielen praktischen Beispielen, Stories und persönlichen Erfahrungen zu erklären.“ In den Beratungen mit Interessenten würde so „Fachchinesisch“ vermieden und Themen leichter verständlich gemacht. „Die Beratungen werden durch die Geschichten und persönlichen Erlebnisse lebendiger und interessanter.“
„Geldunterricht ist mein Lieblingsfach!“
So lautet die Rückmeldung eines Schülers der TheodorHeuss-Schule, die in der HNA (Kreis Kassel) zitiert wurde, denn die Schüler wurden für ihr Geldwissen sogar ausgezeichnet. Die Schulleitungen und Lehrer würden den Einsatz von Externen begrüßen, so Uhlenbrock. Sie sähen die praxisnahe Finanzbildung als Bereicherung und Ergänzung des Lehrplans. „Sie wünschen sich noch viel mehr Geldlehrer und deren Einsatz an Schulen.“ Inzwischen gibt es sogar mehr Anfragen von Schulen, als der gemeinnützige Verein an Geldlehrern bereitstellen kann. Das Angebot, die schuleigenen Lehrkräfte zu Geldlehrern ausbilden zu lassen, nimmt das in Angriff. Anette Weiß freut sich über die niedrige Fluktuation. Für viele Geldlehrer gehöre das Ehrenamt zu ihrem normalen Arbeitsalltag dazu. Die hohe Nachfrage und die positive Resonanz der Arbeit zeigt mehr als deutlich, dass das Schulsystem frischen Wind benötigt. Im Verein sind Geldlehrer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv. Mit jeder Unterrichtsstunde machen sie einen Schritt in die richtige Richtung und zeigen Schülern, dass der Weg in eine finanziell sichere Zukunft kein Umweg sein muss. (ml)
Gender-Pay-Gap, Gender-Pension-Gap, Gender-Care-Gap… Eine Frau zu sein, ist im 21. Jahrhundert immer noch eine Herausforderung. Es ist die Lücke, die zu schließen sich weigert und eher einem Tor gleicht, vor dem eine jede Frau sich wiederfindet, ohne es zu wollen. Ohne den nötigen Rückhalt kann sie dieses Tor nicht schließen. Was kann eine Frau da tun, um unter veralteten gesellschaftlichen Umständen bestmöglich für sich vorzusorgen?
Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) beschreibt Care-Arbeit oder Fürsorgearbeit als Tätigkeit wie Kinderbetreuung, familiäre Unterstützung, häusliche oder Altenpflege. All diese Aufgaben werden zum Großteil von Frauen unbezahlt verrichtet, aber als notwendig erachtet und als selbstverständlich angesehen. Die finanzielle Lücke, die Frauen im Laufe ihres Lebens dadurch entsteht, ist ein gesellschaftliches Problem. Hauptsächlich deswegen, weil diese Fürsorgearbeit nicht genauso messbar ist, wie Acht-Stunden-Arbeitstage in Fünf-Tage-Wochen. „Wir können Kinder nicht schneller oder ‚doller‘ erziehen“, erklärt Pädagogin und Autorin Susanne Mierau im rbb-kultur-Podcast „Die Alltagsfeministinnen“ (23. Juli 2023). „Das ist etwas, das nicht leistungsorientiert, profit-schwierig zu messen ist.“ Es sei dem Gefühlsbereich zugeordnet und –
ganz wichtig – funktioniere ja. „Wir können ja nicht nicht fürsorgen.“ Bei der Bezahlung von Care-Arbeit ginge es darum, einen Rahmen zu schaffen, damit diese Care-Arbeit geleistet werden könne.
Einen Rahmen schaffen – aber wie?
Wie Sie in unserer Ausgabe 06/2023 im Interview „Der Instrumentenkasten des Staates“ lesen konnten, muss die finanzielle Vorsorge der Frau auch vier Jahre länger reichen als bei Männern, da die Lebenserwartung höher ist. Für Berater und Bera-
Susanne Mierau Pädagogin und Autorinterinnen ist es also besonders wichtig, ihre Kunden für essenzielle Themen wie die Altersvorsorge frühzeitig zu sensibilisieren und einen Weitblick für die Ziele und Wünsche mitzubringen. Dazu rät Kirstin Gatlin, Versicherungskauffrau und selbstständige Vertriebspartnerin sowie Spezialistin für den Öffentlichen Dienst. Ebenso wichtig sei ein Dialog mit Partner oder Partnerin, dass frühzeitig abgeschlossene Verträge weiterhin aus dem gemeinschaftlichen Haushaltseinkommen bespart werden. Wenn es um das Zusammen- beziehungsweise Familienleben geht, kommt der Ehevertrag in den Sinn. Darin sind schließlich wichtige Parameter festgelegt und es ist ein rechtlich binden-
Kirstin Gatlin Kauffrau für Versicherungen und Finanzen Spezialistin Öffentlicher Dienstdes Dokument, richtig? Nicht ganz. „Ein Ehevertrag greift erst bei einer Scheidung und ein zivilrechtlicher Vertrag ist rechtlich bindend, muss allerdings im Fall der Fälle auch eingefordert werden“, so Gatlin. Das Drei-Konten-Prinzip sei ein guter Start, um der Lücke entgegenzuarbeiten. Alle Einkünfte fließen in ein gemeinsames Konto und jeder erhalte die Hälfte des restlichen Kapitals nach Abzug der Fixkosten für eigene Ausgaben. Hierdurch könne eine Frau frei entscheiden, wie sie das Geld für ihre Zukunft investiert. Damit durch Care-Arbeit kein Nachteil entsteht – auch Mierau betont im Podcast, dass es dabei nicht darum ginge, die Liebe für Angehörige und Familie in Geld aufzuwiegen – gibt es rentenrechtliche Ansprüche, die bei Kinderbetreuungszeiten und der Pflege von Angehörigen gelten. „Diese Zeiten müssen bei der Rentenversicherung beantragt werden“, erklärt Gatlin. Aus ihrer Beraterperspektive ist das individuelle Rentenziel der Kundin die Messlatte – unabhängig von Partner oder Partnerin. Von da ausgehend würde die voraussichtliche Rentenlücke errechnet und so früh wie möglich damit begonnen, diese zu schließen.
Care-Arbeit ist also unerschöpftes Potenzial, das Beträge in Milliardenhöhe unbeachtet lässt. Die Website Alltagsfeminismus® von Medizinanthropologin Johanna Fröhlich Zapata, die ebenfalls im rbb-kultur-Podcast zum Thema spricht, bietet einen Care-Rechner, der diesen Betrag beziffern kann. Diesem Rechner liegen Daten des DIW – Wochenberichts 10/2019 (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.) zugrunde. Er berechnet anhand des Stundenlohns vor der Elternzeit, der Dauer des Zusammenlebens in Partnerschaft sowie dem Alter und der Anzahl der Kinder einen Betrag und beziffert so den Wert der Care-Arbeit. Laut Statistischem Bundesamt hat eine Familie in Deutschland knapp zwei Kinder und eine Ehe hält durchschnittlich 15 Jahre. Das erste Kind ist bei der Geburt des Geschwisterchens um die drei Jahre alt. Fügt man diesen Zahlen mindestens den Mindestlohn von aktuell 12,41 Euro hinzu, ergibt sich eine Summe von 29.716,99 Euro. Der Vorteil eines solchen Rechners zeigt sich darin, dass von Care-Arbeit nicht mehr nur als eine Art formloses Konzept gesprochen werden kann, sondern fundierte Zahlen bietet und so einen Wert zeigen kann, den die Leistungsgesellschaft versteht. Die finanzielle Lücke muss also unbedingt so früh wie möglich angesprochen und angegangen werden, aber das Gute ist, dass Deutschland merkliche Fortschritte macht.
Der Gleichstellungsindex (Global Gender Gap Index 2023) bestätigt Deutschlands Aufstieg von Platz 10 im Jahr 2022 auf Platz 6 im Jahr 2023, allerdings im Bereich Politik (Abgeordnete im Bundestag), Bildung und Gesundheitswesen und nicht in der Wirtschaft. Auf Platz 1 steht nach wie vor Island, gefolgt von Norwegen, Finnland, Neuseeland und Schweden. Laut World Economic Forum sei Deutschland mit 29 % der Frauen in wirtschaftlichen Führungspositionen allerdings auf den Wert von 2018 zurückgefallen. Es gibt also größere und kleinere Erfolge, aber es gibt Bewegung und vor allem gibt es Zahlen. (ml)
Kaum eine Generation sorgt so sehr für Gesprächsstoff wie die Generation Z. Für die einen sind sie die Gesichter der verhassten Klimakleber-Bewegung, die anderen sehen in diesen jungen Menschen eine vielversprechende Zukunft mit einem unverzichtbaren Skill-Set. Es ist ein Generationenkonflikt, der seinesgleichen sucht: Es scheint kein Entweder/Oder zu geben, nur gespaltene Lager. Bedenkt man allerdings, dass die Generation der Babyboomer in den kommenden 15 Jahren in Rente gehen wird (DeStatis, September 2023), wird die Arbeitswelt sich mit Arbeitnehmern anfreunden müssen, die kein Blatt vor den Mund nehmen.
Die Generation Z scheut nicht davor zurück, für sich selbst und ihre Werte einzustehen. Sie ist vernetzter als vernetzt und das in einer Gesellschaft, deren Bundesnetzagentur im Januar 2023 noch einen neuen Fax-Dienstleister für die nächsten fünf Jahre gesucht hat. Arbeitgeber müssen also mehr auf das Silbertablett legen als nur den Obstkorb und das Job-Ticket. Eine Studie des Job-Portals Stepstone (September 2023)
zeigt, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich ihres Vorteils auf diesem sich wandelnden Arbeitsmarkt bewusst sind: 44 % der Befragten sehen für sich bessere Jobchancen, während 2020 gerade einmal 17 % dieser Ansicht waren. Der Arbeitnehmermarkt ist längst da und bedeutet auch im Fall von Gen Z, dass sie sich des Werts ihrer Arbeitskraft bewusst ist. Buchautor und Keynote Speaker Felix Behm hat sich auf diese Generation spezialisiert und weiß als ehemaliger Personaler in der Führungsebene auch, was ein Unternehmen ihr bieten können muss, um sie – sowie ihr Skill-Set – für sich zu gewinnen. In einem Vortrag mit dem Titel „Generation Z: Die Abrechnung! Oder doch Chance?“ thematisiert er die größten Ängste der Gen Z. Darunter Krieg und Terror, der Verlust eines Familienmitgliedes und unglücklich zu sein. Behm leitet daraus ab: „Glücklich zu sein, heißt auch Spaß zu haben. Spaß bei der Arbeit, beispielsweise.“ Die Arbeit müsse heutzutage Spaß machen, sonst wollen wir sie nicht ausüben. Im weiteren Verlauf des Vortrages heißt es, wer Leistung wolle, müsse Sinn bieten. Das ist ein ausschlaggebender Faktor in der Arbeit
mit einer Generation, die sich mit den neuesten technischen Standards und mithilfe der weitreichenden sozialen Medien schneller und einfacher sozial engagieren kann. Das international agierende Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte zeigt in seinem Gen Z and Millennial Survey 2023 unter anderem: 43 % der Gen Z in Deutschland hat sich innerhalb eines Monats häufiger um den Klimawandel Sorgen gemacht. Diese 43 % stehen im Vergleich zu den 60 % der Gen Z weltweit, die dieser Aussage zustimmen. Entsprechend sind 49 % in Deutschland, beziehungsweise 60 % weltweit dazu bereit, mehr Geld zu bezahlen, wenn das Produkt nachhaltig ist. Klischees, wie die Gen Z sei faul, verwöhnt und verweichlicht können da nur auf die Generation zurückzuführen sein, die nicht unter denselben Umständen aufwächst – oder aufgewachsen ist – wie sie es heute tun.
Felix Behm Gen Z-Experte Autor und Keynote Speaker» Marken, die klare gesellschaftliche und politische Standpunkte haben, sind bei Z-lern beliebter. «
Was ist so schlimm an dem Konzept der Work-Life-Balance? Anders formuliert: Warum ist die Gen Z gleich faul, nur weil sie anders arbeitet und mehr Zeit für die Familie und Freun- de haben will? Es ist nichts neues, dass die ältere Generation die jüngere aufgrund ihrer Ansichten antagonisiert. Es gehört zum Lauf der Dinge, so ist es nun einmal mit Veränderung. Sie ist gewöhnungsbedürftig, aber man gewöhnt sich eines Tages auch daran und dann ist sie wieder Routine. Um die Gen Z als Arbeitnehmer oder Kunde für das Unternehmen zu gewinnen, muss Raum für sie geschaffen werden. Sie müssen sich ernst- und vor allem wahrgenommen fühlen. Klare Kommunikationswege und Transparenz sowie die Einbindung in Entscheidungen sind hier das Mittel der Wahl. Es geht schließlich um sie und ihre Meinung, es wäre also nur klug, ihnen die entsprechenden Kanäle zu bieten. Instant Feedback und kurze Wartezeiten auf eben dieses wäre ein Beispiel für besagte Kanäle.
In seinem Buch Generation Z – Ganz anders als gedacht listet Felix Behm außerdem erfolgreiche Branding-Wege auf, die Gen Z ansprechen, denn sie mache inzwischen 30 % der Konsumenten aus und kaufe vorwiegend online ein. „Marken, die klare gesellschaftliche und politische Standpunkte haben, sind bei Z-lern beliebter.“ Darunter fallen auch Punkte wie Tier- oder Umweltschutz, obwohl der Kaufpreis letztendlich nicht ganz außer Acht gelassen werden kann. Außerdem kann man heutzutage alles googlen, bevor man eine fundierte Entscheidung trifft. Und wenn es jemanden gibt, der sich digital zurechtfinden kann, dann die Gen Z. Sie heißen nicht umsonst Digital Natives. Unternehmen sind dazu verpflichtet, mit der Zeit zu gehen, wenn sie bestehen bleiben wollen. Mehr denn je bedeutet das auch, sich die Frage zu stellen: Was kann ich meinen Arbeitnehmern bieten und wie kann ich dafür sorgen, dass sie sich in meinem Unternehmen wohlfühlen? Für diesen Perspektivenwechsel muss man allerdings auch dazu bereit sein, seinem jüngeren Gegenüber entgegenzukommen und vielleicht seine vertraute Komfortzone für einen kurzen Augenblick zu verlassen. Am Ende können beide Seiten nur profitieren: Die neue Generation vom Mentoring und die vorangegangene von frischem Wind. (ml)
Cyberangriffe stellen nicht nur Unternehmen, sondern auch Cyberversicherungen vor Herausforderungen.
Michael Horchler, Chief Security Officer bei Perseus Technologies GmbH, erläutert die gängigsten Angriffsmethoden und deren Risiken und zeigt auf, wie der Schutz optimiert wird.
finanzwelt: Welche konkreten Sicherheitsvorkehrungen müssen getroffen werden sollten, um Cyberangriffen zu begegnen?
Michael Horchler» Die fortschreitende Digitalisierung macht Wertschöpfungsketten komplexer. Wird ein Angriff auf ein Unternehmen verübt, mit dem das eigene Unternehmen in direkter oder indirekter Geschäftsbeziehung steht, besteht die Gefahr, auch betroffen zu sein. Nach Angaben des Verfassungsschutzes richten sich mittlerweile über 60 % der Angriffe gegen die Lieferkette. Diese Art von Angriffen ist für Cyberkriminelle besonders lukrativ. Sie greifen das schwächste Glied in einer Lieferkette an und können – ähnlich dem Schneeballprinzip – unzählige Unternehmen auf einmal treffen. Auch für Versicherungsunternehmen stellt diese Angriffsform angesichts möglicher Kumulschäden eine Bedrohung dar. Dieses Risiko wird durch die Etablierung und Implementierung von IT-Sicherheitsstandards minimiert. Unternehmen sollten nur mit Firmen Geschäftsbeziehungen eingehen oder Transaktionen durchführen, die einen Mindeststandard an IT-Sicherheit nachweisen können. Dazu ist es sinnvoll, mindestens ein einfaches Risikomanagement zu betreiben.
finanzwelt: Sie berichten über Sicherheitslücken in der Software: Wo liegen hier die besonderen Gefahren? Horchler» Im Berichtszeitraum 2022 registrierte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) durchschnittlich fast 70 neue Sicherheitslücken in Hard- und Software pro Tag. Rund 15 % der Sicherheitslücken waren kritisch. Kriminelle nutzen die Lücken, um in Systeme und Netzwerke einzudringen. Geschlossen werden die Schwachstellen durch Patches, die von den Herstellern zur Verfügung gestellt werden. Das Prekäre: Die Schwachstellen werden oft ausgenutzt, bevor der Hersteller einen Patch bereitstellen kann oder sogar bevor der Hersteller von der Sicherheitslücke Kenntnis erlangt. Kriminelle können so einfach in Netzwerke eindringen und sich ausbreiten. Doch selbst wenn ein Patch bereitgestellt wird, muss die Gefahr nicht gebannt sein. Es ist möglich, dass Angreifer bereits in das System eingedrungen sind, bevor die Patches aufgespielt wurden. Hier lassen viele Unternehmen leider oft gute Updatepläne vermissen. Für Versicherungsunternehmen stellen Schwachstellen in Software oder Hardware ein ähnliches Risiko dar wie Angriffe auf die Lieferkette. Viele Unternehmen können parallel einen Vorfall melden, da Angreifer in Kampagnen arbeiten, was zu hohen Verlusten führen kann. Um dieses Risiko zu minimieren, sollten Unternehmen klare Prozesse und Verantwortlichkeiten für das Patch-Management aufstellen und frühzeitig festlegen, wer Patches und Updates installiert, wann dies geschieht, welche Anwendungen zu be-
rücksichtigen und welche Programme und Prozesse vorrangig zu behandeln sind. Grundlage ist hier eine Übersicht aller Systeme und Applikationen. Auch Versicherungsunternehmen fordern ein zügiges Update-Management. Kommen Versicherungsnehmer diesem nicht nach, könnte dies eine Obliegenheitsverletzung darstellen.
finanzwelt: Eine weitere große Bedrohung stellt die sogenannte Ransomware dar.
Horchler» Häufig dringen Kriminelle über Phishing-Angriffe in die Systeme von Unternehmen ein, verbreiten sich oft im Verborgenen und versuchen, die vollständige Kontrolle zu übernehmen. Sobald dies geschehen ist, werden alle Daten verschlüsselt, mitunter gestohlen, und die Angreifer fordern Lösegeld. Nach einer Bitkom-Umfrage vom Oktober 2023 gibt rund die Hälfte aller Unternehmen in Deutschland an, innerhalb eines Jahres mit Ransomware angegriffen worden zu sein. Finanziell motiviert wollen Angreifer Unternehmen zur Zahlung des geforderten Lösegelds bewegen, indem sie die Daten verschlüsseln. Dabei setzen sie nicht mehr auf eine einmalige Erpressung, sondern verfolgen einen mehrstufigen Angriff. Zunächst werden die Unternehmen mit der Verschlüsselung von Firmendaten erpresst. Im zweiten Schritt wird damit gedroht, die zuvor exfiltrierten Daten zu veröffentlichen, oft mit der Drohung von Strafen auf Basis der DSGVO. Im dritten Schritt können die Angreifer sogar die Mitarbeitenden und Eigentümer ins Visier nehmen, indem sie sie direkt mit den erbeuteten
Daten erpressen. Eine häufige Folge eines Ransomware-Angriffs ist eine Betriebsunterbrechung. Diese kann Tage oder sogar Wochen dauern und massive Kosten verursachen. Ein Horrorszenario für Unternehmen und Cyberversicherungsanbieter gleichermaßen. Der beste Schutz vor Ransomware-Angriffen besteht aus vielen Aspekten, die alle ineinandergreifen. Dazu gehören vor allem sensibilisierte Mitarbeitende, die im Erkennen von Phishing-E-Mails geschult sind. Darüber hinaus sollte das Unternehmen ein striktes Passwort- und Berechtigungsmanagement einführen, Netzwerke segmentieren und den Zugang zu Anwendungen und Konten mit einer Multi-Faktor-Authentifizierung zusätzlich absichern.
finanzwelt: Wie gehen Kriminelle bei der Kompromittierung von E-MailKonten vor?
Horchler» Das Perseus Incident Response Team hat einen Anstieg der Zahl kompromittierter E-Mail-Konten und Office-365-Accounts festgestellt. Man spricht davon, wenn Angreifer den geschäftlichen E-Mail-Verkehr infiltrieren oder missbrauchen. Besonders tückisch ist es, wenn die Kriminellen tatsächlich Zugang zu real existierenden E-Mail- Konten haben. Sie sind dann z. B. in der Lage, im Namen des betroffenen Unternehmens E-Mails mit Schadsoftware oder Links zu manipulierten Websites zu versenden. Auch Anhänge wie Rechnungen können auf diese Weise manipuliert werden. Der Zugang gelingt den Angreifern auch hier häufig durch Phishing, bei dem Mitarbeitende ihre Zugangsdaten in Angreifersysteme eingeben.
finanzwelt: Wie begegnen Unternehmen diesen Gefahren? Stichwort: „Cyberversicherung“.
Horchler» Um diesen Bedrohungen begegnen zu können, müssen Unternehmen einen ganzheitlichen Schutz aufbieten. Dieser umfasst technische Schutzmaßnahmen wie Anti-Virus-Software oder eine aktuelle Firewall. Dazu kommt der Faktor Mensch: Mitarbeitende müssen für digitale Gefahren sensi-
bilisiert werden, damit sie Angriffsversuche erkennen und verhindern können. Die dritte Dimension ist das Notfallmanagement. Ein bestehender Notfallplan ist ebenso wichtig wie Ansprechpartner, die im Notfall kontaktiert werden und Hilfe leisten können. Zuletzt gehört der Abschluss einer Cyberversicherung zum Sicherheitskonzept. In den letzten zwei Jahren ist der Anteil der Unternehmen, die eine Cyberversicherung abgeschlossen haben, um 10 % gestiegen. Jedes dritte, nicht versicherte Unternehmen plant, in naher Zukunft eine solche Police abzuschließen. Dies ist eine positive Entwicklung. Eine Herausforderung für
Versicherungsunternehmen ist, die kombinierte Schaden-Kosten-Quote weiterhin positiv zu halten. Eine gezielte Risikobewertung der Unternehmen vor Vertragsabschluss und ein ausgewogenes Portfoliomanagement machen dies möglich. Zusätzlich sollten die Anbieter von Cyber-Policen ihre Produktpalette validieren und gegebenenfalls erweitern, um das Produkt an die aktuellen Bedürfnisse anzupassen und so einen umfassenderen Schutz für die Versicherungsnehmer zu gewährleisten. Mittelund langfristig können so Cyberrisiken reduziert und beherrschbar gemacht werden. (fw)
Vor nunmehr knapp zwei Wochen könnte Bitcoin eine neue Stufe als Investitionsobjekt erreicht haben – jedenfalls nach amerikanischem Recht. Gehört er bald zur etablierten Anlageklasse, auch für größere Akteure am „traditionellen“ Finanzmarkt und konservative Anleger?
Am 10. Januar 2024 wurde jedenfalls ein erster Schritt in diese Richtung unternommen. An diesem Tag genehmigte die US Securities and Exchange Commission (SEC) die von großen Finanzverwaltern eingereichten Anträge zum Handel eines sogenannten „Spot-ETF“. Hierdurch können Bitcoins für eine breitere Masse an Anlegern interessant werden, die auch aufgrund der technischen Gegebenheiten rund um Kryptowerte von einer Investition Abstand nahmen. Infolge der Zulassung der oben genannten ETFs wurde insgesamt eine positive Entwicklung für die Kurse des Bitcoins erwartet. Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat sich diese Erwartung noch nicht bewahrheitet. Im Gegenteil büßte der Bitcoin bisher erheblich an Wert ein. Es bleibt abzuwarten, ob bzw. wie lange diese Entwicklung anhält.
Dass diese Erwartung gerade in der Genehmigung der Anträge ihre Ursache hat, hängt u. a. auch mit den für ETFs zu erfüllenden Regularien ab, bzw. auch mit den an ETFs gestellten Erwartungen von Anlegern. Hier spielt vor allem eine Rolle, dass es sich bei den obigen genehmigten Anträgen um SpotETFs handelte. ETF (= Exchange Traded Fonds) sind eine Kategorie von Finanzinstrumenten innerhalb von ETPs (= Exchange Traded Products). ETFs sind gesetzlich nicht normiert. Soweit deutsches bzw. europäisches Recht Anwendung findet, handelt es sich hierbei um bestimmte Formen von Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapiere (OGAW), § 1 Abs. 2 Kapitalanlagengesetzbuch (KAGB). Für viele Anleger sind ETFs insbesondere deshalb interessant, weil ihre Verwaltung mit verhältnismäßig geringen Gebühren für sie einhergeht. Die Anlagestrategie der ETFs ist in den meisten Fällen darauf gerichtet, einen bestimmten Index nachzubilden. Neben der Handelbarkeit zu tagesaktuellen Kursen ist für viele Anleger auch dies ein entscheidendes Kriterium für eine Inves-
tition. Allgemein zeichnen sich ETFs durch eine hohe Diversifikation der enthaltenen Assets aus. Dies hat zur Folge, dass Kursschwankungen infolge des nachgebildeten Index eher moderat ausgebildet sind und es bezüglich des Gesamtrisikos bei der gesamten Wertentwicklung des nachgebildeten Index verbleibt. Durch diese Produkte dürfte das passive Investieren daher viele Anleger in den Markt gebracht haben, die eine gewisse Renditeerwartung haben und sich nicht selbst um den Kauf bestimmter Wertpapiere kümmern möchten.
Bei den oben genannten genehmigten ETFs handelt es sich um sogenannte „Spot-ETFs“, eine bestimmte Klasse von ETFs. Generell wird bei ETFs zwischen physisch replizierenden ETFs und synthetisch replizierenden ETFs unterschieden. Während physisch replizierende ETFs das von den Anlegern zur Verfügung gestellte Geld tatsächlich in die durch den ETF nachgebildeten Indizes der Gewichtung entsprechend investieren, erfolgt die Indexabbildung eines synthetisch replizierenden ETFs mittels eines Swap-Geschäfts. Die im Index enthaltenen Werte werden daher nicht „gehalten“. Während physisch replizierende ETFs entweder jedes Wertpapier tatsächlich halten (vollreplizierend) oder einen repräsentativen Anteil davon (teilreplizierend), besteht bei synthetisch replizierende ETFs das Portfolio aus Wertpapieren und Derivaten, die nicht Bestandteil des von ihnen nachgebildeten ETFs sind. Es handelt sich hierbei um strukturierte Wertpapiere. Das Fondsvermögen besteht hier aus Werten, die von einer Gegenpartei ausgesucht wurden und mit der der ETF einen Swap-Vertrag geschlossen hat. Der Finanzindex muss seinerseits richtlinienkonform sein. Der Spot-ETF ist in der Kategorie der physisch replizierenden ETFs zu verorten. Das bedeutet, dass das investierte Geld tatsächlich in Bitcoin investiert wird, nicht lediglich in dessen Kursverlauf. Da hiermit allgemein weitere Pflichten einhergehen können, etwa getrennter Vermögensmassen, Transparenzpflichten und Anlagegrenzen, ist mit der Genehmigung dieser ETFs die Hoffnung verbunden, dass größere „traditionelle“ Finanzakteure ihre Skepsis gegenüber Kryptowerten überwinden und Bitcoin bzw. Kryptowerte im Allgemeinen zukünftig einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden könnten. Zudem spielt eine Rolle, dass auch Spot-ETFs mit anderen Kryptowerten folgen könnten.
Der Bitcoin-ETF –so bahnbrechend wie erwartet?
Aus diesen Umständen dürfte die Zulassung dieser ETFs durchaus eine Art „Zeitenwende“ symbolisieren. Dennoch war es Anlegern auch bisher schon möglich, an traditionelleren Finanzmärkten strukturierte Produkte zu erwerben, die entweder die Kursentwicklung von Bitcoin oder anderen Kryptowerten nachbilden oder als Basiswert aufweisen. Aufgrund
der unterschiedlichen Ausgestaltung des amerikanischen Aufsichtsrecht und deutschem Aufsichtsrecht ist ein solcher Spot-ETF nach deutschem bzw. auch europäischem Recht (aktuell) noch nicht genehmigungsfähig, da er nur in einen einzigen Wert – Bitcoin – investiert und daher beispielsweise Aspekten der Diversifizierung und Risikostreuung nicht gerecht wird. Während eine Investition im Falle von speziellen alternativen Investmentfonds in Kryptowerte zulässig ist, § 284 Abs. 2 Nr. 2 lit.j. KAGB, gilt selbiges nicht für OGAWs, § 197 Abs. 1 KGAB bzw. Art. 50 Abs. 1 lit.g. OGAW-RL. Hiernach ist die Investition in Derivate nur bezogen auf Finanzindizes, Zinssätze, Wechselkurse und Währungen als Basiswert möglich. Infolge mangelnder staatlicher Anerkennung als Währung ist eine OGAW-konforme (aktuell) Investition in Bitcoin nicht möglich. Soweit Anleger auch an einem traditionellen Finanzplatz in Kryptowerte investieren wollen, bleibt unter anderem die Möglichkeit der Investition in einen ETN (= Exchange Traded Note). Ein ETN kann im Einzelnen sowohl an einen spezifischen einzelnen Kryptowert als Basiswert gekoppelt sein oder an Optionen bzw. Futures auf Kryptowerte. Möglich sind beispielsweise auch CFDs, mit denen spezifische Kursveränderungen erwartet werden. Mittels ETN wird daher in spezifische Basiswerte investiert, ohne diese Basiswerte zu halten. Der ausgestaltete Anlegerschutz ist daher nicht so stark ausgeprägt. Rechtlich handelt es sich hierbei um Inhaberschuldverschreibung nach den §§ 793 ff. BGB bzw. Schuldtiteln nach § 2 Abs.1 Nr. 3 WpHG gegenüber dem Emittenten. Grundsätzlich gelten ETNs auf Kryptowerte als bekannt und verzeichnen durchaus ein Handelsaufkommen.
Ob und inwieweit sich die bisherige Erwartung in Zukunft bewahrheiten wird, dass infolge des möglichen „Handels von Bitcoin“ an traditionellen Börsen Kryptowerte einer breiteren Akzeptanz zugeführt werden und ein entsprechender Liquiditätszuwachs zu verzeichnen ist, bleibt abzuwarten. Für einen Schritt in eben diese Richtung dürfte jedenfalls sprechen, dass die Anträge von großen und namhaften Finanzverwaltern eingereicht wurden.
Christoph Walker RechtsanwaltTILP Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
ESG-Research und ESG-Ratings wandeln qualitative und quantitative Nachhaltigkeitsinformationen in konkrete Messgrößen um, die es Investoren erlauben, ESG-Risiken und ESG-Performance bei Unternehmen zu quantifizieren und anhand eines objektiven Maßstabs zu vergleichen, um auf dieser Grundlage ihre Sustainable-Investment-Strategien und Ziele umzusetzen und zu erreichen.
Qualität, Aktualität und Glaubwürdigkeit sind dabei für institutionelle Investoren entscheidende Kriterien für den Nutzen und Mehrwert von ESG-Research und Daten. Ein entsprechendes unabhängiges und objektives Research hilft Investoren, berichtete Informationen einzuordnen und mögliches Greenwashing bei Unternehmen zu identifizieren, um ihrerseits ihre Investments auf ein robustes und nachvollziehbares Datenfundament zu stützen. ISS ESG definiert Qualität im ESG-Research entlang von fünf Leitprinzipien:
1. Unabhängigkeit
2. Vergleichbarkeit
3. Vollständigkeit
4. Aktualität
5. Transparenz
Unabhängigkeit
Die höchstmögliche Unabhängigkeit wird auf verschiedenen Ebenen gewährleistet:
• Unabhängigkeit von den bewerteten Emittenten: Investoren (und nicht etwa Emittenten selbst) beauftragen die Analyse.
• Unabhängigkeit der Bewertung: Die Bewertung erfolgt inhouse durch geschulte Analysten entlang klar vorgegebener objektiver Bewertungsmaßstäbe und -richtlinien, die auf global anerkannten Normen, Prinzipien und Zielsetzungen beruhen.
• Unabhängigkeit der Analysten: Analysten müssen etwaige Bezie-
hungen zu und Investments in bewertete Unternehmen offenlegen und dürfen keine Analysen von Unternehmen durchführen, wenn etwaige Interessenskonflikte vorliegen.
• Unabhängigkeit der Methodikentwicklung: Die Methodikentwicklung erfolgt durch ein spezialisiertes Methodikteam unter der Aufsicht eines Methodik-ReviewBoard, das unabhängig von kommerziellen Interessen/Einflussnahmen, etwa durch Vertriebsteams, arbeitet.
• Unabhängigkeit von potenziell möglichen Interessenskonflikten: Durch entsprechende Policies und Codes of Conduct bzgl. der Identifizierung, des Umgangs und der Offenlegung möglicher Interessenskonflikte sowie einer rechtlichen, organisatorischen und personellen Trennung von Geschäftsaktivitäten mit Unternehmenskunden.
Vergleichbarkeit
Investoren benötigen vergleichbare und nachvollziehbare, reproduzierbare Ergebnisse/ESG-Scores. Absolute und detailliert festgelegte Bewertungsmaßstäbe und Anforderungen sowie Qualitätssicherungsmaßnahmen (Vier-Augen-Prinzip) stellen vergleichbare und nachvollziehbare Ergebnisse – auf Emittenten-, Themen- und Indikatorebene über das gesamte Research-Universum sicher.
Vollständigkeit
Investoren benötigen vollständige Informationen zur Umsetzung ihrer Sustainable Investment Strategien und für Regulatory Compliance. Dazu gehören Risiken, Chancen (= Opportunities) und impactbezogene Analysen und Daten. ISS ESG verfolgt hier einen Double-Materiality-Ansatz, im Einklang mit der EU Regulatorik (‚create Impact‘ – ‚do no Harm‘ – ‚good Governance‘). Anders als bei sehr eng gefassten und kurzfristig orientierten Financial-Materiality-Ansätzen werden hier alle relevanten Risiken, Chancen und Impacts entlang der Wertschöpfungskette analysiert, gemessen und abgebildet. Für eine vollständige und ausgewogene Analyse werden zusätzlich zur Berichterstattung
durch die Unternehmen auch externe Quellen und Kontroversen berücksichtigt, und es findet ein Dialog mit den bewerteten Unternehmen statt, um Daten/Information zu validieren und vervollständigen.
ESG-Research und Daten müssen aktuell sein, um Investoren und ihre Sustainable-Investment-Strategien optimal zu unterstützen. Um Aktualität und damit Relevanz der Daten sicherzustellen, verfolgt ISS ESG einen gestaffelten Update-Prozess, bei dem jährliche Aktualisierungen durch Ad-hoc-Updates ergänzt werden, um unterjährige Veränderungen zeitnah abzubilden, wie sie unter anderem durch Kapitalmaßnahmen (Merger, Akquisitionen, Spin-Offs) oder neue/veränderte Kontroversen-Sachlagen gegeben sein können.
Transparenz
ISS ESG ist Investorenkunden gegenüber vollständig transparent, was die Methodik der ESG-Research-Solutions und die darunterliegenden Bewertungen und Daten betrifft. Kunden können darüber hinaus mit dem Researchteam in Kontakt treten, um Fragen zu einzelnen Bewertungen beantwortet und erklärt zu bekommen. Darüber hinaus erhalten bewertete Unternehmen kostenlosen Zugang zu ihren Ratings, inklusive aller Einzelbewertungen auf Indikatorenebene mit Note, Gewichtung und Texten, die die bewerteten Inhalte beschreiben. Sie können sich auch mit Fragen zu ihren Bewertungen jederzeit an das Team wenden. Daneben spielt Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit und interessierten Stakeholdern eine große Rolle und wird über mehrere Kanäle bewerkstelligt:
• Öffentliche Dokumente auf der ISS- und ISS-ESG-Website, wie der Code of Ethics, FAQ für Corporate Issuers, Non-public Information Framework, ISS-ESG-MethodikMicrosite.
• ISS-ESG-Gateway: Öffentliches Internetportal, auf dem aggregierte Ratingergebnisse veröffentlicht werden.
• ISS-ESG-Corporate-Rating-Survey: Öffentliche Stakeholderbefragung zu Ratingmethodik und -prozess.
Zusammenfassend und abschließend lässt sich sagen, dass sich der Qualitätsfokus von ISS ESG in vielerlei Hinsicht bewährt hat und auszahlt – neben einer entsprechenden positiven Resonanz im Markt, in dem Qualität mehr und mehr zum Entscheidungskriterium bei der Auswahl und Anwendung von ESG-Research und Daten geworden ist, sehen wir auch externe Relevanz und Anerkennung – etwa durch geplante oder bereits bestehende freiwillige und regulatorische Anforderungen an Qualität, Transparenz und Unabhängigkeit von ESG-Research und einen ersten Platz in Bezug auf ‚Quality‘ in der Rate the Raters Survey.
ISS ESG ist der Unternehmensbereich für nachhaltige Investments von ISS STOXX, der 2018 die 1993 gegründete ESG-Ratingagentur oekom research AG mit Sitz in München übernommen hat. Die ESG-Lösungen von ISS STOXX ermöglichen es Investoren, nachhaltige Anlagerichtlinien und -praktiken zu entwickeln und zu integrieren, ESG-Engagement durchzuführen, klimabezogene Risiken über alle Anlageklassen hinweg zu managen. Darüber hinaus umfassen die ESG-Lösungen ESGResearch und Ratings für Unternehmen und Länder, die es den Kunden ermöglichen, wesentliche soziale und ökologische Risiken und Chancen zu erkennen.
HeadAngesichts eines stark inflationären Umfelds und geopolitischen Krisen ist der Megatrend Nachhaltigkeit zunächst etwas in den Hintergrund geraten. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Wichtigkeit dieses Themas abgenommen hat. So war es der ProVita GmbH in Zusammenarbeit mit finanzwelt eine große Ehre, die Sustainable Performance Awards® 2023 am 01. Februar im Wiesbadener Kurhaus in zahlreichen Kategorien zu vergeben. Das machten ProVita-Geschäftsführer
Stefan Maiss und Lenard von Stockhausen, stellvertretend für die finanzwelt, in ihren Eröffnungsstatements eindrucksvoll deutlich. Gastredner Prof. Dr. Stefan Rahmstorf vom PotsdamInstitut für Klimafolgenforschung hob die Relevanz der Klima- und Nachhal-
tigkeitsdebatte hervor und ging auf die Dringlichkeit des Handelns ein. Ein rundum gelungener Gala-Abend in der hessischen Landeshauptstadt.
Megatrends überdauern den Zeitgeist. Seit einigen Jahren ist nachhaltiges Investieren zunehmend in den Köpfen der Fondsgesellschaften, Beraterschaft und Anleger verankert. Die Wichtigkeit des Handels wurde von allen Stakeholdern erkannt. Zwar ist die vielschichtige ESGThematik unter den veränderten Vorzeichen der vergangenen zwei Jahre etwas in den Hintergrund getreten, doch der Konsens über die Dringlichkeit des „richtigen Tuns“ blieb erhalten. Und das ist gut so. „Nachhaltige Geldanlagen sind weiterhin auf Wachstumskurs. Besonders im Bereich der Publikumsfonds verzeich-
net die Nachhaltigkeitsbranche weiterhin hohe Zuwächse. Das Volumen stieg um 29 % auf 317 Milliarden Euro, war dem FNG-Marktbericht 2023 zu entnehmen.
Die rasante Dynamik des Anstiegs der Vorjahre ist etwas gebremst worden, dennoch sind Interesse und Bereitschaft zu entsprechenden Investitionen vorhanden. An dieser Stelle darf aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass das Herabstufen von Artikel 9-Fonds, diverse Greenwashing-Vorwürfe und ein komplexes Regulationsdickicht wie Mehltau über der Branche liegen.
Mit der größten ESG-Fondsdatenbank in Deutschland hat die ProVita als Pionier und unabhängiger Finanzdienstleister im endlosen Fondsdschungel eine echte Entscheidungshilfe geschaffen. Eine Art Orientierungsgrundlage, um „nachhaltig“ investieren zu können. Mehr als 2.000 ESG-Fonds, die Umweltaspekte adressieren, wurden erfasst. Insgesamt haben 1.524 Fonds (Aktien-, Renten-, Misch-, ETF-, Geldmarkt- und Dachfonds), davon
1.308 nach Art. 8 und 216 nach Art. 9 der EU-Offenlegungsverordnung, die vorgegebenen Kriterien erfüllt und es in 81 Kategorien in die Veröffentlichung geschafft. Das Angebot ist vielfältiger geworden, gleichsam die Bedeutung der Transparenz und Visibilität. Das gilt umso mehr, als dass die Nachhaltigkeitsabfrage in Kundengesprächen seit dem Frühjahr 2023 auch für den 34f- Vertrieb verpflichtend ist. Mit Hilfe dieses umfassenden ESGFondsvergleichs ist es möglich, schnell und einfach nicht nur die Performance in Ein-, Drei- und Fünf-Jahreszeiträumen und unterschiedlichsten Kategorien zu erfassen, sondern auch die Ratingergebnisse und ebenso die Schwerpunkte des Fondsmanagements in Bezug auf die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen (SDGs) zu verifizieren.
Nachhaltigkeit ist untrennbar mit Investitionen in eine bessere Zukunft der gesamten Menschheit verbunden. Wir haben nur diesen einen Planeten und endliche Ressourcen. Es gilt, verantwortungsvoll damit umzugehen. Auch und speziell im Interesse künftiger Generationen. Insofern sind es Investments mit Sinn bzw. einem Mehrwert für alle. (ah)
Den
kompletten ESG-Fondsvergleich finden Sie hier:
Während anderswo die Narren die rheinischen Festsäle besetzen oder sich gegenseitig Orden wider den tierischen Ernst verleihen, wurde in der hessischen Landeshauptstadt der rote Teppich für die Finanzbranche ausgerollt. Zum dritten Mal luden die ProVita GmbH und finanzwelt zum festlichen Gala-Abend ins traditionsreiche Wiesbadener Kurhaus zur Verleihung der Sustainable Performance Awards.
Die auf umweltorientierte Finanzdienstleistungen spezialisierte ProVita GmbH aus Stuttgart hat 2021 die SPA-Initiative gegründet, um die besten ESG-Performer der Branche zu küren. Auf der Suche nach nachhaltigen Investmentfonds und ETFs geht es Initiator Stefan Maiss nach eigener Aussage um Transparenz und Übersicht, Erkennbarkeit von Greenwashing, Anreiz für Wettbewerb innerhalb der Anbieter, Hervorhebung der Lenkungswirkung von Kapital sowie um die Förderung nachhaltiger Investments.
Zwölf Unternehmen galt es, bei der Wiesbadener Gala zu küren. Wenngleich aufgrund einer massiven Grippewelle nicht alle Vertreter an dem Abend dabei sein konnten, so war die Freude über die nachhaltige Ehrung bei den Anwesenden groß. Allein die Frankfurter DEKA Investments war mit vier
Preisen der große Abräumer der Gala. Sympathisch und improvisationsfreudig agierten Stefan Maiss und INTELLIGENTINVESTORS-Chefredakteur Alexander Heftrich als Zeremonienmeister der Verleihung.
Nachdenkliche und aufrüttelnde Töne gab es zuvor vom Klimaforscher Prof. Dr. Stefan Rahmstorf, der mit zahlreichen Statistiken zu Erderwärmung, Eisschmelze, CO2-Emission, Umweltkatastrophen sowie deren sozialen und geopolitischen Auswirkungen aufwartete. Danach lag es an finanzweltChefredakteur Lenard von Stockhausen und seinen Podiumsteilnehmern Jochen Sautter (Blue Energy Group), Robert Hassler (ISS ESG) und Dr. Sebastian Grabmaier (Jung, DMS & Cie.) die Schnittstelle zwischen verantwortungsvollem Handeln und den Gegebenheiten des Finanz- und Fondsmarkts auszuloten. Jochen Sautter, gerade ausgezeichnet mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024, stellte schließlich in einer kurzen Präsentation integrierte, ESG-konforme Geschäftsmodelle im Allgemeinen und die Arbeit seiner Blue Energy Group im Speziellen vor.
Ein gelungener Abend zum Nachdenken und Networken, Feiern und Freuen. (sg)
Das schnelle Wachstum von Königswege
Wenn Stefan Gierschke ruft, dann kommen sie alle. Somit geht es auf dem ersten Königswege-Jahresauftakt ganz schön gedrängt zu. Kein Wunder: Sind doch immerhin über 700 der inzwischen knapp 1.100 Königswege-Vermittler ins Kongresszentrum Frankenthal gekommen. Über 40 Aussteller aus den Bereichen Versicherungen, Investment oder Immobilien sind mit Maklerbetreuern und Vertriebsdirektoren vor Ort, denn das noch sehr junge Unternehmen ist der am schnellsten wachsende Finanzdienstleister in Deutschland zurzeit. Warum? Königswege verbindet das Beste aus zwei Welten: Makler- und Strukturvertrieb.
Das schnelle Wachstum von Königswege und der Partnerunternehmen hat aber noch einen anderen Grund: Durch ein breites Spektrum an Software- und Vergleichslösungen bieten die Heidelberger ihren Vermittlern die innovativsten Werkzeuge am Markt für bestmögliche Beratung. Einfach gesagt: Vorsprung durch Technik! Und so wundert es kaum,
Strategische Kooperation zwischen VHV und OCC Assekuradeur
OCC Assekuradeur und die VHV Allgemeine Versicherung AG haben eine strategische Kooperation vereinbart. Die Partnerschaft zielt darauf ab, Vertriebspartnern der VHV Allgemeine exklusive Oldtimer-Versicherungen von OCC anzubieten.
HMW mit deutschem Fondspreis ausgezeichnet
HMW Kapitalanlagen konnte 2023 unter tatkräftiger Mithilfe ihrer Vertriebspartner rd. 45 Mio. Euro in den MIG Fonds 17 platzieren. Außerdem wurden sie am 24.01. mit dem Deutschen Fondspreis in der Kategorie „Service-Qualität der Sachwertinvestment-Anbieter“ ausgezeichnet.
finanzwelt-Chefredakteur Lenard von Stockhausen mit Stefan Gierschke, Geschäftsführender Gesellschafter der Königswege GmbH
dass unter den 40 Ausstellern viele Software- und Serviceunternehmen wie blau direkt, Xempus oder BU-Expertenservice sind. Wobei die Verbindung zu blau direkt eine besondere ist, denn nicht nur die Software der Lübecker wird genutzt, sondern es wird auch über blau direkt abgewickelt. „Nie 08/15“ ist ein Slogan von Königswege. Sie sind eben einfach anders. Das merkt man auf der Veranstaltung schon am Durchschnittsalter der Teilnehmer, das deutlich unter 30 Jahre lag. Weiter so, Jungs! (lvs)
–Immobilienkonzern ist Geschichte
Anfang Dezember hatte eine Richterin Evergrande noch Aufschub gewährt. Gläubiger klagten gegen den chinesischen Immobilienkonzern, da er ihnen Zahlungen schuldig blieb. Jetzt soll Evergrande abgewickelt werden. Die anhaltende Immobilienkrise in China ist damit allerdings nicht vorbei.
Deutscher Nachhaltigkeitspreis für die Blue Energy Group AG
Die Blue Energy Group wurde mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 (DNP) im Bereich Energieerzeugung ausgezeichnet und würdigt damit das Ziel von Blue Energy, innovativ die nachhaltige Transformation voranzutreiben.
BCA Service GmbH: Sebastian Müller neuer Geschäftsführer
Sebastian Müller ist wesentlicher Impuls- und Ideengeber für die im Sommer 2022 initiierte BCA Maklerrente. Der Leiter im Partner- und Vertragsmanagement und Prokurist hat planmäßig zum 01. Januar 2024 die Nachfolge von Rolf Schünemann als Geschäftsführer der BCA übernommen.
Sebastian Müller
auf Ralf Schünemann Foto: © bca
Nurten Erdogan begann ihre Karriere 1998 als Trainee bei der Deutschen Bank in Frankfurt. Zum 01. April 2024 verstärkt sie als CFO das Vorstandsteam der ING Deutschland. Sie übernimmt das Mandat vom Vorstandsvorsitzenden Nick Jue, der dieses Vorstandsmandat interimistisch seit September 2023 ausübte.
Nurten Erdogan, CFO bei der ING
Foto: © martinjoppen.de
Das aktuelle Assekurata-Unternehmensrating hat die Debeka mit „Exzellent“ (A++) ausgezeichnet. Außerdem erhielt die Barmenia für die eigene Nachhaltigkeit dieses Jahr ein AA+ (Sehr gut). Die Alte Leipziger Lebensversicherung und die Hallesche Krankenversicherung erhielten im diesjährigen Rating für die exzellente Sicherheitslage ein „Sehr gut“ (A+).
Marvin Pfanschilling ist seit dem 01. Januar neuer Leiter Vertrieb und Marketing bei der CHARTA. In seiner neuen Position soll der 31-Jährige den Ausbau der Vertriebsorganisation vorantreiben. Der studierte Betriebswirt und Wirtschaftspsychologe kommt von der Gothaer.
Für ihre Social-Media-Kampagne zur Privat-Haftpflichtversicherung wurde die Provinzial Versicherung mit dem German Design Award 2024 ausgezeichnet. Die Kampagne richtete sich an junge Menschen und wurde gemeinsam mit der Agentur Digitalscouting umgesetzt.
Der Spezialist für automatisiertes Marketing in der Finanz- und Versicherungsbranche zeichnete die Alte Leipziger, die Bayerische und die Hallesche für die Makler-Kampagnen des Jahres aus. Die Umfrage zur Kampagne des Jahres in der Kategorie Makler-Bewertung fand im Dezember 2023 statt.
Christine Kaaz wird zum 01. Juli als Sprecherin des Vorstands der Nürnberger Allgemeine die Geschäfte verantworten. Zum 01. Januar 2025 folgt Kaaz auch als Vorstandsmitglied der Nürnberger Beteiligungs AG auf Peter Meier, der zum Jahresende in den Ruhestand geht.
Die WWK ist im Bereich „Altersvorsorge“ von der softfair GmbH erneut mit der Bestnote „Hervorragend“ ausgezeichnet worden. Die höchste Auszeichnung wurde in diesem Segment lediglich an vier Marktteilnehmer vergeben.
CBS Werk Deißlingen-Lauffen
Wer rastet, der rostet. Klingt abgedroschen, beinhaltet aber in einer vernetzten Welt sehr viel Wahres. In vielen Branchen haben die Digitalisierung und Automatisierung in den vergangenen Jahren kräftig Einzug gehalten. Die menschliche Arbeitskraft wich der Technik. Dem Ziel des stetigen Produktivitätswachstums und der Ressourcenschonung ist man damit deutlich nähergekommen. Eine Mission, die auch die Baubranche umtreiben (müsste). Clevere Konzepte sind gefordert.
Die Baubranche steht unter Druck. Es ist aktuell kein einfaches Umfeld, denn Zinssteigerungen und Baukostenexplosion haben vor allem im Wohnungsbau zu einem Abwärtstrend geführt. Dennoch bleiben Kernaussagen davon unberührt: Die Nachfrage nach (bezahlbaren) Wohnungen und die Aufgaben bei der Umsetzung der Energie- und Klimawende bleiben mittel- und langfristig hoch. Eine Quadratur des Kreises? Nein, es bedarf eines Umdenkens in der Bauwirtschaft. Das Bauen der nächsten Jahre/Jahrzehnte muss sich neu erfinden. Aktuell verschlingt die moderne Bauwirtschaft noch zu viel wertvolle Rohstoffe. Nur ein Bruchteil wird nach der Nutzung recycelt. Gleichzeitig stößt der Bausektor besonders viele schädliche Klimagase aus. Fazit: Damit das Wohnen ressourcenschonender und nachhaltiger wird, müssen Gebäude anders geplant und gebaut werden.
„Die Produktivität auf dem Bau, die zentrale Größe, stagniert seit mehr als zwei Jahrzehnten. Da muss eine Lösung gefunden werden; das möchten wir mit unserem Konzept angehen und präsentieren eine ‚nachhaltige‘ Lösung“, sagt Benedikt Haibt, Geschäftsführer der IMMO-PRO-INVEST GmbH und Auditor der DGNB für nachhaltiges Bauen. Zusammen mit Sergej Seider, einem sehr erfahrenen Immobilienexperten, der sämtliche Auf- und Abwärtsphasen der Real Estate-Branche miterlebt hat, möchte das Start-up den Wohnungsbau revolutionieren. Ja, nicht an der einen oder anderen Stelle geringfügig etwas ändern, sondern den großen Wurf um-
setzen. Pure Theorie? Weit gefehlt, denn CBS Home ist die Lösung. Im Kern des „Bauens 2.0“ steht ein skalierbarer und serieller Produktionsprozess des Leichtbetonfertigteils mit integrierten Ausbaugewerken mit einer digitalisierten Fertigung. „Das ist unser Markenkern“, so Haibt und ergänzt, dass man mit dem CBS-Bausystem bereits heute das liefere, was der Markt benötigt und morgen der Standard sein sollte. Die Produktion von Fertigteilen geht dabei nicht zu Lasten des garantierten, hohen Qualitätsanspruchs, im Gegenteil. In der ersten Produktionsstätte lässt sich ein guter Eindruck davon bekommen, wie das Bauen der Zukunft aussehen kann, vielleicht sogar „muss“. Hochautomatisiert, sodann wenige Arbeitsschritte und ressourcenschonend. Nicht zu vergessen eine bedeutende CO2-Reduktion. In der Summe das wegweisende Konzept für die Real Estate-Branche.
Kennzeichen von CBS Home
Hohe Qualität kombiniert mit individuellem Touch Weniger Manpower
Schnelle Bauzeit und weniger Schnittstellen
Rückbaukonzept/recyclingfähig/Rücknahmekonzept als Beitrag zur Kreislaufwirtschaft
CO2-Ersparnis
Deutliche Senkung der Baukosten
CBS Home GmbH
Technologiesparte
Im Bettinger 17
78652 Deißlingen
Tel. 0742 / 069 29 – 50
info@cbs-home.com
www.cbs-home.com
Immo-Pro-Invest GmbH
Muttergesellschaft
Auf Stocken 4
78073 Bad Dürrheim
Tel. 07726 / 938 72 – 240
info@immo-pro-invest.com
www.immo-pro-invest.com
Insgesamt 163 Unternehmen hat das Top Employers Institute als Top Employer 2024 ausgezeichnet. Darunter u. a. die Ergo Group, Gothaer, Helvetia Versicherungen, Nürnberger Versicherung, R+V Allgemeine Versicherung AG, Swiss Life Deutschland, die VHV Gruppe und die W&W-Gruppe.
In Rottach-Egern am Tegernsee fand am 10./11. Januar der alljährliche Vertriebsgipfel statt. Gastgeber Friedrich A. Wanschka begrüßte Vorstände, Geschäftsführer, Vertriebs- und Marketingexperten sowie Verbands- und Medienvertreter. Die Teilnehmer sprachen über aktuelle Entwicklungen in der Finanzdienstleistungsbranche.
Beim Pflegegipfel in Berlin am 01. Februar forderten Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft mehr private und betriebliche Vorsorge für die Pflege. Kapitalgedeckte Zusatzversicherungen sollen als ergänzende Säule zur Gesetzlichen Pflegepflichtversicherung dienen. Die Soziale Pflegeversicherung (SPV) würde so finanziell entlastet und Kosten für Pflegebedürftige nachhaltig abgesichert werden.
Generali: Aktienrückkaufplan in Höhe von 500 Mio. Euro
Der Aktienrückkaufplan soll im April 2024 auf der Hauptversammlung vorgelegt werden. Zudem sieht der Versicherer ein starkes Wachstumspotenzial für das Risiko- und Gesundheits-Geschäft.
Laut MORGAN & MORGAN hat keine Versicherungsgesellschaft ihre Überschussbeteiligung zum Jahreswechsel gesenkt, 37 Versicherer haben sie angehoben – 17 mehr als im vergangenen Jahr. 13 Versicherer halten die Beteiligung an ihren Überschüssen konstant.
Susanne Bregy übernahm im Februar die Position der Geschäftsführerin der Bundesinitiative Impact Investing (BIII). Mit ihrer über 12-jährigen Erfahrung im internationalen Impact Investing und ihrem umfangreichen Netzwerk bringt sie die entscheidenden Qualitäten mit, um die BIII weiterzuentwickeln.
Susanne Bregy, Geschäftsführerin des BIIIFoto: © Susanne Bregy
Kirstin Zeidler leitet seit Februar die Unfallforschung der Versicherer. Sie folgt auf Siegfried Brockmann, der zeitgleich in den Ruhestand geht. Zeidler kommt aus den eigenen Reihen: Seit 2010 hatte sie beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) verschiedene Führungspositionen in der Abteilung Kommunikation inne.
Kirstin Ziedler, Leiterin Unfallforschung
Foto: © GDV
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Uli Hoeneß Wolfgang GruppDer PropTech-Gipfel „ROAD TO GREEN“ am 06. März in Köln thematisiert mit visionären Köpfen, Pionieren und Entscheidungsträgern aus Bau- und Immobiliensektor, Wissenschaft, Forschung, Tech sowie Institutionen und Verbänden im Hauptgebäude der Universität Köln nachhaltiges Bauen im Bestand.
„Wir sind Zeugen eines tiefgreifenden Wandels unserer Branche“
Eine aktuelle Umfrage von Armundi Asset Management ergab, dass 64 % der Privatanleger international entweder vollständig (25 %) oder über einen Online-/Offline-Ansatz (39 %) über digitale Plattformen investieren. Sind die Anleger wohlhabend, so ist auch das Selbstvertrauen bei Investitionen höher.
Die Vermittlerschaft wird immer älter
Das AfW-Vermittlerbarometer bestätigt, dass die Branche der Vermittler ein Nachwuchsproblem hat. Laut aktuellen Zahlen sind die Vermittler durchschnittlich 53,7 Jahre alt. Jeder dritte Vermittler plant, seine Tätigkeit innerhalb der nächsten 15 Jahre einzustellen.
Das namenhafte Forum für werthaltige Kapitalanlagen lädt die Experten der Branche am 20. Februar ins Veranstaltungszentrum Municon am Münchener Flughafen ein, um die aktuelle Lage der Branche zu erörtern.
ServiceValue: Note „Sehr gut“ für elf Lebensversicherer
ServiceValue und das Wirtschaftsmagazin EURO haben 34 Gesellschaften analysiert. 11 Versicherer erhielten die Bestnote „Sehr gut“, 9 wurden mit „Gut“ ausgezeichnet. Besonders gut schnitten HUK-Coburg und WWK ab.
TREUREAL trauert um Wolfgang Wingendorf
Der Gründungsgesellschafter von TREUREAL ist am 22. Januar im Alter von 71 Jahren unerwartet verstorben. Seine Expertise hat die Firmengruppe 20 Jahre lang entscheidend geprägt. Geschäftsführer Prof. Dr. Thomas Glatte spricht Wingendorfs Hinterbliebenen sein aufrichtiges Beileid aus.
14. Mai 2024, Kosmos Berlin
Seien Sie dabei, wenn sich am 14. Mai das Who is Who des digitalen Finanzökosystems in der Tech-Hauptstadt Berlin bei der Digital Finance Conference trifft und erleben Sie einen Tag mit geballter Expertise und Austausch auf höchstem Niveau.
Das wird die Digital Finance Conference 2024 www.finance-conference.berlin
500+
Teilnehmende
60+
Speakerinnen & Speaker
30+ Sessions
Das Umfeld für das bAV-Geschäft ist aktuell so gut wie nie. Trotzdem schrecken immer noch viele Berater wegen der hohen Komplexität davor zurück. Die WWK startet deshalb 2024 eine bAV-Offensive. Im Fokus steht dabei, die Wünsche der Vermittler und Kunden in den Mittelpunkt zu stellen und die Zusammenarbeit auf allen Ebenen so reibungslos und einfach wie möglich
zu gestalten. Im Interview sprechen
Thomas Heß, Marketingchef und Organisationsdirektor Partnervertrieb sowie Ruven Simon, Leiter bAV Vertrieb bei der WWK mit finanzweltRessortleiter Versicherungen Markus Hofelich über ihre bAV-Strategie. Sie erläutern, welche Chancen sich für Berater daraus ergeben und welche Verbesserungen bei Produkt, Prozess und Service entstehen.
finanzwelt: Herr Heß, welche Rolle spielt das bAV-Geschäft für die WWK und wie läuft der Vertrieb?
Thomas Heß» Für die WWK hat die bAV eine große Bedeutung und wir wollen weiterwachsen. Bereits heute machen wir ein gutes Drittel unseres LV-Umsatzes in der bAV und wollen künftig auf über 40 % kommen. Dabei setzen wir neben der eigenen Ausschließlichkeit sehr stark auf den mobilen, personen-
gestützten Vertrieb. Unser Haus generiert sein Geschäft im dominierenden Umfang – etwa rund Dreiviertel – von unabhängigen Finanzberatern. Dazu zählen Finanzberater, Maklerpools, die großen überregionalen Finanzvertriebe und unser eigenes Maklerpoolunternehmen, die 1:1 Assekuranzservice AG in Augsburg.
finanzwelt: Wie sehen Sie die aktuellen Rahmenbedingungen für die bAV? Heß» Die Rahmenbedingungen sind ausgezeichnet. Die Menschen wissen, dass sie mit der gesetzlichen Rente ihren Lebensstandard nicht halten können und dass der Aufbau einer privaten Altersvorsorge unerlässlich ist. Dabei ist unstrittig, dass die bAV die bestgeförderte Vorsorgeform und zudem die einzige Form ist, die fast von allen politischen Parteien Beifall erhält. Gleichzeitig gibt es eine steigende Nachfrage von Arbeitgeberseite. Die bAV-erfahrenen Berater spüren in diesem positiven Umfeld, dass die Arbeitgeber zunehmend gesprächsbereit sind und deshalb die Abschlusswahrscheinlichkeit steigt. Das heißt, alle Rahmenbedingungen müssten eigentlich für einen Selbstläufer-Effekt sprechen. Trotzdem ist es nicht so. Viele Berater trauen sich nicht richtig an das Thema ran.
finanzwelt: Woran liegt es, dass sich viele Berater nicht an das Thema bAV herantrauen?
Heß» Es liegt meines Erachtens daran, dass die bAV sowohl für den Berater als auch für den Arbeitgeber schlichtweg immer noch zu kompliziert ist. Die typischen Probleme ergeben sich aus
den unterschiedlichen Rechtsgebieten, die hier ineinandergreifen: vor allem Arbeits-, Steuer-, Sozialversicherungsund Versicherungsrecht.
finanzwelt: Was lässt sich dagegen tun?
Heß» Hier sind die Versicherer gefordert, den Vermittler bestmöglich in allen Bereichen zu unterstützen und vor allem die komplexen Prozesse zu vereinfachen und die Servicequalität auszubauen. So werden auch noch weniger erfahrene Berater in die Lage versetzt, die Kunden bedarfsgerecht zu beraten. Wer es schafft, diese notwendige Simplifizierung durchzuführen, der wird Abschlüsse bei Unternehmen erzielen. Wir wissen, was der Vermittler braucht und tun alles dafür, es ihm maximal einfach zu machen. Das ist der Schlüssel zum Erfolg.
finanzwelt: Welche besonderen Vorteile ergeben sich für Finanzberater aus dem bAV-Geschäft?
Heß» Es lohnt sich für Vermittler, sich trotz des höheren Aufwands in die bAV einzuarbeiten. Denn das Firmengeschäft mit Gruppenverträgen erweist sich als stabiler Produktionslieferant. Das heißt: Das Folgegeschäft, das automatisch mit den bAV-Abschlüssen einhergeht, ist ein Beschleunigungsgeschäft für den Finanzberater. Zudem ist die Konkurrenz des Beraters vor Ort im Bereich der bAV heute deutlich geringer als im breiten Geschäft, das von einer Vielzahl von Vermittlern bearbeitet wird. Schließlich braucht es hier sehr viel an Expertise, Seniorität und Glaubwürdigkeit, denn das erwarten die Un-
ternehmenschefs. Wer sich in diesem Geschäftsfeld etabliert, hat eine sehr exklusive Stellung, kombiniert mit dem Effekt, dass Gruppenverträge durch Personalwechsel ständig wachsen. Das ist ein Profit-Modell erster Güte. Eine klare Chance für Finanzberater, die sich hier einarbeiten und positionieren.
finanzwelt: Herr Simon, wie haben sich die bAV-Umsätze bei der WWK in den letzten Jahren entwickelt? Ruven Simon» 2021 hat die WWK das beste Jahr der Unternehmensgeschichte in der bAV eingefahren. Die Rechnungszinsabsenkung hatte dazu geführt, dass mit Beginn des Jahres 2022 eine vollständige Beitragsgarantie seitens der Versicherungswirtschaft nicht mehr angeboten werden konnte. Deswegen haben sich viele Kunden im Jahr 2021 nochmal mit vollständigen Garantien eingedeckt. Doch auch 2022 war für uns kein Katerjahr, sondern das zweitbeste bAV-Jahr in der Unternehmensgeschichte und 2023 wird wieder das zweitbeste Jahr. Auf diesem hohen Niveau wollen wir weiterwachsen und 2024 nochmal deutlich zweistellig zulegen.
finanzwelt: Wie reagieren Sie auf die veränderten Lebenswirklichkeiten in der Arbeitswelt, wie etwa Sabbaticals?
Simon» Das Arbeitsleben hat sich drastisch verändert. Den klassischen Fall, dass ein Mitarbeiter mit seiner Lehre in ein Unternehmen eintritt und 40 Jahre lang dort arbeitet, gibt es längst nicht mehr. Heute wechseln die Mitarbeiter häufiger den Arbeitgeber, nehmen
» Für die WWK hat die bAV eine große Bedeutung und wir wollen weiterwachsen. Bereits heute machen wir ein gutes Drittel unseres LV-Umsatzes in der bAV und wollen künftig auf über 40 % kommen. «
» Es lohnt sich für Vermittler, sich trotz des höheren Aufwands in die bAV einzuarbeiten. Denn das Firmengeschäft mit Gruppenverträgen erweist sich als stabiler Produktionslieferant. «
Sabbaticals, Elternzeiten oder arbeiten länger als vereinbart. Hinzu kommen Themen wie Kurzarbeit oder Erhöhungen der Entgeltumwandlung. All das stellte den Arbeitgeber bisher vor große Herausforderungen in der Verwaltung und Abwicklung der bAV. Denn sie ist immer an das Entgelt geknüpft und damit muss sich auch der Versicherungsvertrag entsprechend verändern können. So brauchte es bei Veränderungen bisher stets einen zweiten, dritten oder weiteren Vertrag. Seit Anfang 2024 ermöglichen wir es in unserer Police, alle Änderungen zu alten Rechnungsgrundlagen durchzuführen. Das bedeutet: Der Vertrag kann jederzeit erhöht, beitragsfrei gestellt, reaktiviert oder über die verlängerte Zeit hinaus weiter bespart werden. Dabei verzichten wir bei der vorübergehenden Beitragsfreistellung auch auf Storno-Gebühren und Provisionsrückzahlungen des Vermittlers. Das ist nicht nur für
den Mitarbeiter, sondern auch für den Arbeitgeber wichtig. Je weniger Verträge der Arbeitgeber pro Mitarbeiter zu verwalten hat, desto einfacher läuft’s.
finanzwelt: Welchen Lösungsansatz verfolgen Sie, um das bAV-Geschäft für den Finanzberater und Arbeitgeber möglichst gut zu vereinfachen? Simon» Wir betrachten die bAV im Licht der drei Erfolgsfaktoren Produkt, Prozess und Service. In allen drei Teilbereichen haben wir identifiziert, was zu tun ist, damit der Vermittler und der Arbeitgeber vor, während und nach dem Abschluss keine Kaufreue entwickelt und während des Prozesses eine möglichst gute Customer Journey hat. Diese Aufgaben haben wir in den letzten Jahren konsequent erledigt und sind ständig bemüht, den bAV-Prozess so einfach wie möglich zu machen und auf die Bedürfnisse des Vermittlers und des Arbeitgebers optimal einzugehen.
Ein wesentlicher Teil ist die Entbürokratisierung des gesamten Geschäftsanbahnungsprozesses. Die Beantragung einer Direktversicherung berührt verschiedene Rechtsgebiete – Versicherungs- und Arbeitsrecht –, die ein unterschiedliches Formular- und Unterschriftswesen erfordern. Wir verzichten mittlerweile auf die zahlreichen aufwändigen Formulare und versuchen, den Wunsch, die Willenserklärung des Arbeitgebers und des Vermittlers zu erkennen – egal wie und in welcher Form sie uns das mitteilen.
finanzwelt: Wie sieht es bei den IT-Lösungen aus?
Simon» Wir setzen auf vereinfachte ITLösungen für Beratung und Verwaltung über ein intelligentes Schnittstellenmanagement. Egal welche Technologieplattform Vermittler und Arbeitgeber für sich wählen, wir sind als Produktlieferant stets angedockt und können darüber nicht nur den Abschluss, sondern
auch die Verwaltung vollautomatisiert und digitalisiert abbilden. Somit bieten wir jedem Vermittler die Möglichkeit, die WWK als Produktlieferant einzusetzen, völlig unabhängig von seiner Technologie.
finanzwelt: Und beim Service?
Simon» Die WWK legt großen Wert auf Service. So sind wir einer der wenigen Anbieter, die jeden Tag von 8 bis 18 Uhr eine telefonische Erreichbarkeit gewährleisten. Wir schaffen es, 92 % aller Vorgänge fallabschließend im Telefonat zu bearbeiten. Die durchschnittliche Annahmezeit eines Gesprächs beträgt bei uns 13 Sekunden. Das ist absolut einzigartig. Zudem sitzen in unserer Vertriebsberatung in der Münchener Zentrale hochqualifizierte bAV-Spezialisten. Darüber hinaus bereiten unsere Mitarbeiter kostenlos detaillierte Angebote und Beratungsansätze für den Vermittler vor – maßgeschneidert, inklusive Detailberechnungen und Musterrechnungen für einzelne Mitarbeiter. Wenn gewünscht, übergeben wir diese auch als Datensatz in die Beratungstechnologie des Vermittlers. Hinzu kommt unser dezentraler Service. Neben unseren acht regionalen Vertriebsdirektionen haben wir elf bAV-Consultants im Einsatz, die Vermittler als hochqualifizierte Spezialisten bei Arbeitgebergesprächen kostenfrei begleiten. Damit haben wir ein Gesamtpaket, das einzigartig ist.
finanzwelt: Ein zentrales Produkt bei der WWK ist IntelliProtect® 2.0. Was zeichnet es aus?
Heß» Das seit 15 Jahren nachweislich performante Garantiekonzept WWK IntelliProtect® 2.0 bietet einen einzigartigen iCPPI-Algorithmus zur Herstellung einer renditeschonenden Beitragsgarantie. Diese Police setzen wir schon seit der Markteinführung in der bAV ein, und sie hat auch eine besondere Beliebtheit bei Riester gefunden. Das Garantiekonzept erfährt am Markt eine sehr starke Nachfrage, weil es in der Ansparphase hohe Renditechancen und in der Entsparphase mit das höchste Rentenversprechen im Markt pro 10.000 Euro Kapital bietet. Natürlich sind Garantien nicht umsonst zu be-
» Wir betrachten die bAV im Licht der drei Erfolgsfaktoren Produkt, Prozess und Service. «
kommen, aber unser Modell ist deutlich renditeschonender als die am Markt angebotenen 3-Topf-Hybrid-Garantiemodelle, die die meisten Anbieter nutzen. Unser iCPPI-Garantiemechanismus schützt das Vermögen zuverlässig, unabhängig von Börsenhochs, Kurseinbrüchen oder Niedrigzinsphasen. Es hat sich über viele Jahre, auch bei den starken Kurseinbrüchen zu Beginn der Corona-Pandemie bewährt.
finanzwelt: Warum ist es gerade in der bAV für Finanzberater so wichtig, auf einen finanzstarken Versicherungspartner zu setzen?
Heß» Das Thema Finanzkraft eines Versicherers ist gerade in der bAV ein zentraler Aspekt. Schließlich geht es bei der Altersvorsorge der Mitarbeiter um eine langfristige Zusammenarbeit – das heißt, wir sprechen von 30 bis 40 Jahren Ansparphase und noch einmal 20 bis 30 Jahren Entsparphase. In der Vergangenheit ist es bereits vorgekommen, dass sich bAV-Anbieter im Laufe der Zeit aus dem Neugeschäft zurückziehen. Dann muss ein anderer Versicherer mit an Bord geholt werden. Das bringt Unruhe und wirft kein gutes
Licht auf den Finanzberater. Die WWK dagegen ist seit vielen Jahren für ihre besonders hohe Finanzstärke im Markt bekannt, was immer wieder durch verschiedenste Ratings belegt wird.
finanzwelt: Mit welchen Marketingstrategien werden Sie Ihre bAV-Strategie 2024 begleiten?
Heß» Wir werden eine eigene Internetplattform zum Thema bAV für Finanzberater bereitstellen, auf der alle WWK-relevanten Aspekte zu diesem Thema gebündelt sind. Dort wird es auch mediale Komponenten zum Teilen in sozialen Medien geben. Ergänzt wird das Ganze mit erklärenden Videoclips auf YouTube und durch breite Pressearbeit. Eine zentrale Rolle spielen darüber hinaus auch unsere umfangreichen Schulungsmaßnahmen für Vermittler, sowohl in unserem Schulungszentrum als auch digital über unsere WWK Akademie online.
finanzwelt: Was ist abschließend Ihr wichtigster Rat an Berater in Bezug auf die bAV?
Simon» Trau Dich, wir helfen Dir, bAV lohnt sich! (mho)
„Was immer im Arbeitsleben passiert, wollen wir begleiten“
Im finanzwelt-Interview erklärt Georg Steinlein, Leiter bAV Betrieb der WWK Lebensversicherung a. G., wie gute bAV-Produkte strukturiert werden müssen und was den Erfolg einer guten bAV ausmacht.
finanzwelt: Herr Steinlein, der Erfolg von einer guten bAV steht und fällt mit drei Faktoren: Produkt, Prozesse und Service. Mit dem richtigen Produkt fängt alles an. Was sind denn die wichtigsten Punkte, die ein bAV-Produkt weit nach vorne bringen können?
Georg Steinlein» Die Flexibilität im Produkt ist eigentlich das wichtigste. Das Arbeitsleben läuft in der Regel nicht mehr so wie früher, mit einem mehr oder weniger festen Karriereplan, der dann 50 Jahre Bestand hat und man sich anschließend auf die Rente freut. Heute ist das Arbeitsleben deutlich volatiler, und so muss auch die betriebliche Altersversorgung bzw. die Direktversicherung, die der Kunde abgeschlossen hat, alle Änderungen mitmachen und begleiten können. Deswegen ist Flexibilität im Produkt der zentrale USP für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
finanzwelt: Kosten und Ablaufleistung sind in der Lebensversicherung immer wichtig. Aber es gibt ja auch wichtige bAV-spezifische Themen, wie Portierungen beim Eintritt in eine Firma oder den Austritt aus einer Firma. Wie entscheidend können diese in der Qualität eines Produktes werden?
Steinlein» Aus meiner Sicht sind das Hygienefaktoren, die ein gutes bAV-Produkt haben muss. Wenn Arbeitnehmer in eine Firma wechseln, dann macht es Sinn, dass sie ihr ge-
spartes Kapital dorthin einfach mitnehmen können, um nicht viele kleine Verträge zu haben, die alle Kosten verursachen. Und wenn Arbeitnehmer ausscheiden, muss das natürlich auch einfach ablaufen, wir machen das mittlerweile auf Zuruf.
finanzwelt: Wo liegen Ihrer Meinung nach Stolpersteine? Ich denke da vor allem daran, dass man ja auch eine Garantie abbilden will.
Steinlein» Eine Beitragsgarantie abzubilden ist unser Kerngeschäft. Das machen wir in unseren Tarifen seit vielen Jahren über einen effizienten und damit für den Kunden sehr renditechancenorientierten iCPPI-Mechanismus. Diesen Punkt will ich hier gar nicht weiter vertiefen. Aber ein zentraler Stolperstein kann sein, dass ein Versicherer sich auf sich selbst konzentriert und nur innerhalb seines Produktes denkt. Und genau von dieser Denke wollen wir wegkommen. Was immer im Arbeitsleben passiert, wollen wir begleiten. Ein Arbeitgeber muss uns nicht erklären, warum er jetzt was benötigt. Wenn sich Dinge im Arbeitsleben ändern, bilden wir das in den Verträgen ab. Anders ausgedrückt passen wir uns an die Welt des Arbeitgebers an und zwängen ihn nicht in ein enges Korsett. Und der größte Stolperstein ist, wenn man diesen gedanklichen Sprung nicht schafft.
finanzwelt: Alles aber auch eine Frage der Technik, oder? Also technische Schnittstellen und alles, was die Abwicklung umfasst?
Steinlein» Klassische Versicherungen waren vor 50 Jahren noch große Verwaltungsmaschinen, die hervorragende Pro-
zesse gebaut haben, um ihre eigenen Probleme im Sinne der Effizienz zu lösen. Das hat auch eine ganze Zeit und für viele Kunden sehr gut funktioniert. In der bAV haben wir allerdings mehr Akteure und komplexere Rechtsgebie te, in denen wir uns bewegen. Das bringt zusätzliche He rausforderungen mit sich. Im Kern wollen wir die bAV für den Arbeitgeber einfach gestalten. Dafür haben wir unsere Prozesse geöffnet, um möglichst vielen Anforderungen ge recht zu werden. So akzeptieren wir im Standardgeschäft beispielsweise die komplette Bandbreite an elektronischen Signaturen mit Handschwung. Und wenn unsere breit auf gestellten Standardprozesse nicht ausreichen, schließen wir einfach eine Einzelvereinbarung mit dem Arbeitgeber dar über, wie er seine Willenserklärungen abgeben will. Unser Ziel ist es, kompatibel zur Welt der Arbeitgeber zu sein, egal wie digital oder analog sie ist oder wie selbstgestrickt oder standardisiert seine Prozesse sind.
finanzwelt: Kommen wir zu den Prozessen. Möglichst schnell und schlank sollten sie sein. Wie schwierig ist das denn für das im LV-Bereich doch etwas komplexere Pro dukt der bAV?
Steinlein» Unsere Produkte und Prozesse sind modular aufgebaut. Selbstverständlich fließen an vielerlei Stellen Regelungen des Versicherungsaufsichtsgesetzes und des Versicherungsvertragsgesetzes ein. In der bAV spielen zu dem das Betriebsrentengesetz und alle möglichen anderen arbeitsrechtlichen Regelungen sowie auch Steuer- und Sozi alversicherungsthemen eine Rolle. Unsere bAV-Tarife bieten wir immer gleich zusammen mit arbeitsrechtlichen Unterla gen als Komplettpaket an, bei dem alles ineinandergreift. Trotzdem sind unsere Produkte und Prozesse so gestaltet, dass wir auch mit fremden Unterlagen arbeiten können. Also wenn zum Beispiel eine Versorgungsordnung oder eine Ent geltumwandlungsvereinbarung auch für mehrere Versiche rer gelten soll, dann lässt sich das auch mit unserem Produkt kombinieren. Komplexität wird also durch modulare Produk te und Prozesse reduziert. Das gilt auch für digitale Prozes se. Zugespitzt formuliert spielt es für uns bei der weiteren Verarbeitung keine Rolle, ob Formulare digital oder per Fax oder Post zu uns gelangen. Das macht es uns leicht, auch viele weitere digitalen Systeme, die in den nächsten Jahren kommen werden, bei uns anzubinden.
finanzwelt: Also ein Schnittstellenmanagement quasi? Steinlein» Ja, ein Brief oder Papierformular wird bei uns gescannt, eine E-Mail oder ein Fax digital archiviert, das ist dann im Endeffekt das gleiche. Lieber bekommen wir na türlich digitale Daten, die in der weiteren Bearbeitung di rekt verwendet werden können. Weil wir aber den Beantra gungsprozess vom Durchführungsprozess getrennt haben und für alles eine saubere Schnittstelle anbieten, können wir mit allem arbeiten. Die im Markt etablierten digitalen Branchenstandards haben wir umfassend umgesetzt. Das Anbinden von verschieden Verwaltungs-Softwarelösungen und neuen Plattform verläuft damit reibungslos.
finanzwelt: Sie arbeiten in der Umsetzung auch mit Dienstleistern oder Partnerunternehmen zusammen. Xempus oder Penseo zum Beispiel, um nur mal zwei zu nennen. Können Sie dazu noch kurz etwas sagen?
Steinlein» Wir verfolgen eine Diversifizierungsstrategie und wollen uns alle Wege offenhalten. So kann jeder Vermittler seine Lösung wählen und wir binden uns einfach mit unserer Schnittstelle an seine Software oder an seinen Dienstleister an. Es gibt ja auch Finanzberater, die von Haus aus mit zwei oder drei Plattformen arbeiten, je nachdem ob der Kunde ein Kleinbetrieb, Mittelbetrieb oder Großbetrieb ist. Und wenn er mit der WWK einen Partner hat, der alle Plattformen und alle Prozesse begleiten kann, dann ist das ein starkes Argument. So muss nicht jedes Mal ein anderer Versicherer gewählt werden, nur weil der Kunde, also der Arbeitgeber, eine andere Plattform benutzt. In unserem Kundenservice haben wir eine eigene Gruppe mit Mitarbeitern, die Vermittler bei diesen Fragen beraten, unterstützen
und begleiten. Wir bündeln dies unter dem Namen WWKKollektiv digital und helfen, die beste digitale Lösung zu finden.
finanzwelt: Dass durch schnelle Policierung Finanzberater und Versicherer Zeit und Geld sparen ist bekannt. Aber auch in der bAV? Wie digital ist das bAV-Geschäft denn wirklich schon?
Steinlein» Es gibt Vermittler, die sehr digital aufgestellt sind, die mit Selbstberatungsplattformen in größeren Unternehmensverbänden agieren und es gibt Vermittler, die mit Papier und Kugelschreiber arbeiten. Wir sind auf beide Arbeitsweisen und alle Zwischenwege eingestellt und wollen jedem Vermittler seinen individuellen Weg bei der bAVBeratung ermöglichen. Wir haben unsere Schnittstellen und Prozesse so gebaut, dass man jede Form der Anbindung umsetzten kann. Natürlich bekommen wir lieber Digitalanträge, dann sind wir in der Policierung auch tatsächlich
schneller. Aber wenn Anträge nicht digital kommen, ist es auch kein Problem. Im Endeffekt wollen wir keinem Vermittler einen Weg aufzwingen, er soll sich selbst den Weg aussuchen können, der zu ihm passt.
finanzwelt: Das ist ein guter Service. Und beim Service trennt sich die Spreu vom Weizen. Denn gerade Unternehmen mit guten Prozessen sparen oft am Service. Aber auch hier bietet die WWK viel, oder?
Steinlein» Wir unterstützen Finanzberater bei vielerlei Themen, bei der Verwendung von elektronischen Signaturen, bei der Verwendung von Beratungsplattformen oder bei der Verwendung von Verwaltungsplattformen für den Arbeitgeber. Der Service wird entweder über unser zentrales bAV-Kompetenz-Center und unsere Vertriebsberatung bAV hier in München erbracht oder aber auch dezentral über unsere bundesweit tätigen bAV-Consultants vor Ort. Von daher würde ich nicht sagen, dass sich gute Prozesse und guter Service ausschließen oder dass gute Prozesse dazu führen, dass man am Service spart. Ich glaube, bei uns ist eher das Gegenteil der Fall, gute Prozesse müssen auch verwendet werden und erklären sich nicht immer selbst. Prozesse und Service müssen Hand in Hand laufen!
finanzwelt: Warum braucht man zentrale und dezentrale bAV-Experten als Ansprechpartner gleichzeitig? Reicht nicht eins von beiden?
Steinlein» Sicher gehen einige Versicherer den Weg nur noch einen Weg der Unterstützung anzubieten, schon aus Kostengründen. Wir wollen dem Vermittler bestmöglich zur Seite stehen und setzten deshalb weiter auf zentrale und dezentrale bAV-Experten. Klar ist es so, dass es an der ein oder anderen Stelle auch Überschneidungen gibt. Aber es gibt eben Dinge, die besser vor Ort gemacht werden und es gibt Dinge, die besser in der Zentrale gemacht werden. Die Begleitung zu einer Arbeitgeberberatung in Hamburg ist schwer aus der Zentrale in München zu machen. Und die Sicherstellung der telefonischen Erreichbarkeit ist schwer über ein dezentrales Team zu machen, dazu braucht man ein spezialisiertes zentrales Team. Wichtig ist, dass sich die beiden Expertengruppen gut kennen, Hand in Hand arbeiten und sich regelmäßig austauschen. Dann wird optimaler Service möglich, genauso wie es sich der Finanzberater von seinem Versicherungsanbieter wünscht. (lvs)
Was machen die Top fünf PKV-Anbieter des IVFP-Rating 2023 besser als der Wettbewerb? Die Erfolgsfaktoren hat finanzwelt bei den Siegern nachgefragt. Im Unternehmensqualitäts-Rating hatte das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) die Privaten Krankenversicherungen auf den Prüfstand gestellt. Insgesamt 37 Anbie-
ter wurden in puncto Stabilität, Sicherheit, Ertragskraft und Markterfolg untersucht. Davon erzielten fünf Versicherer die Bestnote „Exzellent“: LVM Krankenversicherung, Provinzial Krankenversicherung Hannover, R+V Krankenversicherung, Signal Iduna Krankenversicherung sowie Universa Krankenversicherung.
Seit knapp zehn Jahren führt das das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) ein ganzheitliches und unabhängiges Rating zu den Unternehmenskennzahlen der privaten Krankenversicherer durch. „Dieser lange Betrachtungszeitraum ist insbesondere in der privaten Krankenversicherung interessant, gibt er doch Aufschluss über die Kontinuität der Unternehmenskennzahlen“, so IVFP-Geschäftsführer Prof. Michael Hauer. Schließlich ist der Abschluss einer privaten Krankenversicherung in der Regel bindend, von sehr langer Dauer und ein Wechsel in den meisten Fällen nicht möglich. Im Ratingverfahren vergibt IVFP insgesamt 210 Punkte
anhand von 23 Kriterien, aufgeteilt in die Qualitätsbereiche Stabilität, Sicherheit, Ertragskraft und Markterfolg. Dabei werden nur Werte untersucht, die sich aus den Zahlenwerken der PKV-Unternehmen aus öffentlich zugänglichen Quellen wie etwa Geschäftsberichten oder BaFin-Berichten herauslesen lassen. Die Ergebnisse werden mit den Auszeichnungen „Exzellent“ und „Sehr gut“ bewertet. Im aktuellen PKV-Rating hat IVFP insgesamt 37 Anbieter in Bezug auf Stabilität, Sicherheit, Ertragskraft und Markterfolg analysiert. Dabei erhielten fünf PKV-Versicherer die Bestnote „Exzellent“, 18 wurden mit „Sehr gut“ bewertet. (mho)
Dr. Rainer Wilmink, Vorstand, LVM:
Als Hauptgründe für unser gutes Abschneiden machen wir vorrangig drei unserer Stärken aus: Erstens unsere hohen Bedeckungsgrade, die Ausdruck einer sehr guten Sicherheitslage sind. Zweitens unsere überdurchschnittlich hohe Ausstattung mit RfB-Mitteln. Diese ermöglichen es uns insbesondere, aktuell und auch künftig Beitragserhöhungen wahlweise abzufedern oder ganz zu vermeiden. Und drittens unsere sehr niedrigen Beschwerdequoten. Die sind ein schönes Zeugnis für eine hohe Serviceorientierung an der Schnittstelle zu unseren Kunden – sowohl seitens des Innendienstes als auch unserer LVM-Vertrauensleute und ihrer Mitarbeitenden.
Manfred Schnieders, Vorstandsvorsitzender, Provinzial Krankenversicherung Hannover: Der Hauptgrund für die gute Bewertung sind die seit Jahren sehr guten Bilanzkennzahlen der Provinzial Krankenversicherung Hannover AG, einem Unternehmen der VGH Versicherungen. Dies wird auch in weiteren Ratings regelmäßig bestätigt. Beispielsweise bewertete auch Franke & Bornberg die Provinzial Krankenversicherung im November 2023 erneut mit einem „mmm“Ergebnis für sehr gute Leistungen. Zudem ist die Provinzial Krankenversicherung derzeit im Segment der Vollversicherung besonders erfolgreich. Der Bestand wächst seit Jahren entgegen dem Markttrend kontinuierlich an.
Stefan Huhn, Vorstand R+V Krankenversicherung AG:
Die wiederholt exzellente Auszeichnung verdanken wir in erster Linie unseren sehr guten Produkten und Services, mit denen wir kontinuierlich deutlich über dem Marktdurchschnitt liegen. Die Bedürfnisse unserer Kunden haben für uns höchste Priorität. Dies belegen auch unsere Kennzahlen, wie die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote oder die niedrige BaFin-Beschwerdequote, eindrucksvoll. Zusätzlich wird unsere Verlässlichkeit durch die Zugehörigkeit zur genossenschaftlichen Finanzgruppe Volksbanken und Raiffeisen unterstützt. Das gibt unserer Kundschaft Sicherheit, was besonders bei einer langfristigen Entscheidung für die richtige Krankenversicherung von großer Bedeutung ist.
Charlotte Bednarz, Chapter Lead, Signal Iduna Gruppe: Die Kunden haben mit der Signal Iduna Krankenversicherung a. G. einen kompetenten und stabilen Partner an ihrer Seite, der sie in den Bereichen Gesundheit und Vorsorge jederzeit bestmöglich absichert und auf den sie sich verlassen können. Vertrauen haben wir durch die bereits seit Jahren verlässliche Beitragsstabilität unserer Tarife erworben. So wurden unsere KV-Tarife in den letzten zehn Jahren durchschnittlich lediglich um 2,2 % angepasst – im Marktvergleich ein hervorragender Wert. Darüber hinaus sind folgende Meilensteine zu nennen: In der betrieblichen Krankenversicherung ein starkes Wachstum dank der neu eingeführten Produktlinie Plus sowie in der Krankenzusatzversicherung der Ausbau der Digitalisierung (etwa der digitale Versicherungsschein und neu eingeführte digitale Antragsstrecken) und der neue Höchstleistungstarif Zahn exklusiv (pur). Hinzu kommen bei den Krankenvollversicherungen ein Beitragswachstum durch Bestandsaktionen für KV-Vollversicherungskunden und ein Wachstum in der KV-Beihilfeversicherung, z. B. durch den im Jahr 2021 eingeführten Tarif Komfort-B+.
Für rhion.digital ist Digitalisierung kein Lippenbekenntnis, sondern seit der Gründung 2005 Teil der DNA. Das zeigt sich auch daran, dass der B2B-Versicherer BiPRO-Mitglied der ersten Stunde ist. Im Interview spricht Lars Fuchs, Bereichsleiter Maklervertrieb bei rhion.digital, über seine Vertriebsstrategie, die Trends der Versicherungsbranche und die Ziele für das Jahr 2024.
finanzwelt: Herr Fuchs, der Markenname „rhion.digital“ steht für Prozessorientierung und digitale Exzellenz. Was bedeutet das konkret und was haben Sie Ihren Wettbewerbern in dieser Hinsicht voraus?
Lars Fuchs» Lassen Sie mich betonen, dass die Digitalisierung bei uns keine Selbstspiegelung ist. Sie muss für unsere Vertriebspartner und Kunden einen Wert haben und in den Produkten, in den Prozessabläufen und bei Serviceleistungen erlebbar werden. Im besten Fall gelingt es uns also, durch Digitalisierung zu begeistern. Das zeigt sich auch daran, dass wir bei Makler-Umfragen, Award-Studien und Rankings immer wieder sehr gut abschneiden. Zudem sind wir bei BiPRO nicht nur Top-Anwender, sondern auch Mitglied der ersten Stunde. Wir haben uns von Anfang an der Digitalisierung verschrieben haben, nämlich bereits bei Gründung der Rhion Versicherung AG als eigenständi-
» Lassen Sie mich betonen, dass die Digitalisierung bei uns keine Selbstspiegelung ist. Sie muss für unsere Vertriebspartner und Kunden einen Wert haben und in den Produkten, in den Prozessabläufen und bei Serviceleistungen erlebbar werden. Im besten Fall gelingt es uns also, durch Digitalisierung zu begeistern. «
ger Maklerversicherer der RheinLand Versicherungsgruppe im Jahr 2005.
finanzwelt: Welche Produkte spielen für rhion.digital die größte Bedeutung und wie sind Sie am Markt positioniert?
Fuchs» Prozentual betrachtet besitzt für uns das Privatkundengeschäft die größte Bedeutung. Ich sage nur ‚SHUK‘. Mit Blick auf die Marktpositionierung spielen wir tatsächlich in der ersten Liga mit. Erst kürzlich wurde eine Aufstellung der wachstumsstärksten Haftpflichtversicherer veröffentlicht. Betrachtet wurde der Zeitraum 2021/2022. Demnach gehört rhion.digital zu jenen Anbietern, die das Haftpflichtgeschäft innerhalb eines Jahres am stärksten ausbauen konnten und deshalb in eine Liste der ‚Top 7‘ aufgenommen wurde. Ausgewertet wurden die Geschäftsberichte der 50 größten Anbieter in dieser Sparte. Kurzum: Wir sind sehr gut im Rennen!
finanzwelt: Wie wichtig ist der Maklervertrieb für Sie und was zeichnet Ihre Vertriebsunterstützung aus? Fuchs» rhion.digital richtet sich als B2B-Versicherer ausschließlich an die Zielgruppe Makler und Assekuradeure. Was die Vertriebsunterstützung betrifft, haben wir ja eingangs bereits die Digitalisierung angesprochen. Weil Digitalisierung per se aber kein rein technisches Thema ist – was oft übersehen wird – möchte ich hier betonen, dass die persönliche Betreuung bei uns unvermindert hohe Bedeutung besitzt. Ich verweise hier besonders gerne auf unsere regional agierenden Maklerbetreuer. Mit ihrem Know-how zu Produkten, Courtage und Marketing arbeiten sie in enger Abstimmung mit unserem Key Account Management zusammen, das in den Themenfeldern Projekte, Prozesse, Schnittstellen zuhause ist. Maklerbetreuung und Key Accounter verfügen über den direkten Draht in die Fachbereiche. Hinzu kommt unser breit aufgestellter Maklerservice im Backoffice. Wenn Sie sich dieses Gesamtpaket betrachten, würde ich sagen: Genau das macht den Unterschied aus!
finanzwelt: Die Versicherungsbranche und auch die Maklerpools sind aktuell von Konzentrationsprozessen geprägt. Wie sehen Sie sich in diesem Umfeld positioniert? Fuchs» Mit Blick auf unsere Vertriebsstrategie haben wir uns im zurückliegenden Jahr wieder stärker auf die noch
engere Betreuung und den Ausbau potenzialstarker Einzelmakler bzw. Maklerfirmen konzentriert, nachdem in den Vorjahren der Schwerpunkt mehr auf Pooler und Finanzvertriebe gelegt worden war. Die Direktanbindung hat für uns somit neue Aktualität gewonnen, um durch gezielte Steuerung und persönliche Ansprache den soliden Wachstumskurs von rhion.digital zu stützen.
finanzwelt: Welche Trends werden die Versicherungsbranche 2024 vor allem bestimmen?
Fuchs» Für Versicherungsmakler bieten Nachhaltigkeitsaspekte bei der Kundenansprache aus meiner Sicht viele neue Vertriebsansätze. Die allgemein stark gestiegene Sensibilität für Umwelt- und Klimaschutzthemen und die damit verbundenen Erwartungen geben Vermittlern viele gute Argumente an die Hand, gegenüber ihrer Kundschaft grün zu punkten. Um hier ein paar Beispiele aus unserer Gewerbeversicherung zu nennen: In unserer Betriebshaftpflicht-Versicherung sind Elektroladesäulen und Photovoltaik als Nebenrisiken mitversichert. In der Inhaltsversicherung wird bei der Ersatzbeschaffung energieeffizienterer Elektrogeräte ein Teil möglicher Mehrkosten übernommen. Darüber hinaus sind Geschäftsfahrräder inkl. Anhänger und Elektrofahrräder bis zu einer bestimmten Summe mitversichert. Das ‚grüne Plus‘ in der Gebäude-Versicherung sind unter anderem Solar- und Photovoltaikanlagen, Wiederherstellungskosten von Bepflanzungen und Grünanlagen und die Versicherung zum Neuwert, auch wenn die Kosten durch den Technologiefortschritt höher sind.
finanzwelt: Welche Ziele stehen bei Ihnen 2024 im Vordergrund?
Fuchs» Produktseitig bleiben wir mit dem 2023 gesetzten Leitthema Gewerbe präsent. Für die Absicherung von Firmen und Betrieben können wir aktuell eines der modernsten Portfolios vorhalten und als Qualitäts- und Serviceversicherer mit Individualität punkten. Darüber hinaus wollen wir mit der neuen Hausratversicherung im 3. Quartal Vertriebsanreize schaffen. Auch die Optimierung unserer Versicherungsangebote für Privathaftpflicht-Nebenrisiken schafft Möglichkeiten, Vertragsbestände auskömmlich weiterzuentwickeln. In der Kfz-Versicherung bleibt es unser Ziel, die Qualität des Geschäfts so zu steuern, dass wir trotz allgemein hohen Kostendrucks die Sparte im Maklervertrieb auf Kurs halten können. (mho)
Wie man es dreht und wendet – auch in der „modernen“ Gesellschaft haben es Frauen deutlich schwerer als Männer. Es gibt immer noch Männer-Berufe und Frauen-Berufe und die Überraschung – oder Freude! – ist immer noch groß, wenn Frauen sich in „typische“ Männerberufe wagen. Inzwischen beginnen sich genau deswegen die entstandenen Marktlücken langsam zu füllen.
Die Geschichte von Femance Finanzen beginnt im März 2018 als Blog von Expertin Hava Misimi. Ein Blog, der so informativ ist, dass er im November des Jahres darauf mit dem Finanzblog-Award ausgezeichnet wird. Die Beratung Femance gründet Misimi schließlich, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. „Vor allem die Nachfrage nach Vorsorge-Versicherungen steigt“, weiß sie aus Erfahrung. Bekanntermaßen ist
das Einkommen von Frauen geringer als das von Männern und folglich sind auch die Renten niedriger, beziehungsweise werden es sein, wenn nicht rechtzeitig vorgesorgt wird. Wie Sie auf Seite 8 dieser Ausgabe lesen können, ist Care-Arbeit einer der Gründe für Erwerbsunterbrechungen und die dadurch entstehenden finanziellen Lücken. Die Gründerin und Geschäftsführerin freut sich besonders über eine positive Entwicklung in dieser Hinsicht. Es passiere selten, dass Personen in Elternzeit ihre Beiträge reduzieren oder ihre Verträge auflösen. Im Gegenteil: Es sei besonders aufgefallen, dass Frauen, die Kinder planten oder schwanger wurden, eher ihre Beiträge aufstockten. „Wir beobachten auch, dass die Personen, die heute in unsere Beratung kommen, ein größeres Vorwissen haben als noch vor zwei Jahren“, so Misimi. Davon profitiere auch die Beratung, da man weniger erklärten müsse und schneller die richtigen
Produkte für Kundinnen und Kunden finde. „Deshalb ist auch das Thema Finanzbildung eine wichtige Säule von Femance –neben einer transparenten Beratung auf Augenhöhe.“ Zum Thema Finanzbildung können Sie übrigens auch auf Seite 6 noch mehr lesen.
Es könnte so einfach sein
Das Bild der Frau im finanziellen Nachteil hält sich hartnäckig. Laut des Gender Gap Report 2023 (World Economic Forum, WEF) würde es bei derzeitigem Tempo – seit dem 1. Report im Jahr 2006 hat sich die Lage insgesamt um lediglich 4,1 % verbessert – ganze 131 Jahre dauern, den Gender Gap zu schließen. Eine wirtschaftliche Gleichstellung würde in 169 Jahren erreicht werden und eine politische in 162 Jahren. Die skandi-
Hava Misimi Gründerin/Geschäftsführerin
Femance Finanzen GmbH
navischen Länder sind mit gutem Beispiel vorangegangen. Die Frage, warum Frauen in Deutschland dann immer noch durchschnittlich 4,46 Euro/Std. weniger Bruttogehalt als Männer (DeStatis, 18. Januar 2024) haben, bleibt. Um als Berater oder Beraterin das bestmögliche Angebot für die Eventualitäten des Lebens bieten zu können, sei ein vielfältiges Beratungsangebot wichtig, erklärt die Femance-Bloggerin. „Zentral ist auch, dass man sensibel auf die verschiedenen Lebenssituationen eingeht und zum Beispiel das Thema Elternzeit und Kinderwunsch immer mitdenkt.“ Jede Beratungssituation sei zwar individuell, aber es gäbe Themen, auf die man sich ganz allgemein vorbereiten könne. „Dementsprechend sollte auch das Produktangebot vielfältig sein und die Beraterinnen und Berater sollten ein breites Wissen haben, welche Produkte es auf dem Markt gibt.“ Im Femance-Team gibt es dementsprechend für jede relevante Kategorie eine verantwortliche Person. Die zuständige Kollegin, beispielsweise für die Altersvorsorge, hat dann den Markt im Blick und die Aufgabe, Neuerungen zu verfolgen und Updates an das gesamte Team weiterzugeben.
Die Finanz- und Versicherungsbranche gilt als Männerdomäne. Für mehr Diversität müsse sie unter anderem transparenter und digitaler werden, betont Hava Misimi. „Zum einen, weil es ein großes Nachwuchsproblem innerhalb der Branche gibt, zum anderen, weil sich die Anforderungen an Beratung verändert haben.“ Frauen seien in der Branche stark unterrepräsentiert und weibliche Vorbilder wären für eine Veränderung entscheidend. Auch die Arbeitsbedingungen müssten sich verändern, meint sie und spricht damit über die jüngere Generation, die in Zukunft ins Arbeitsleben eintreten wird – mehr dazu auf Seite 10 dieser Ausgabe. Um die Finanz- und Versicherungsbranche vor einem ereignislosen und stummen Austrocknen zu bewahren, muss etwas getan werden. „Wir müssen daran arbeiten, die Branche attraktiver zu machen“, so die Expertin. „Und dazu gehört neben den Arbeitsbedingungen auch das Image.“ Dabei ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass es bei Versicherungen nicht nur um das verkaufte Produkt und die Provision geht. Es geht um die Zusammenarbeit mit Menschen, die eigene Geschichten und verschiedene Motivationen haben, wenn sie sich für eine professionelle Beratung entscheiden. „Versicherungen sind nicht einfach nur ein Produkt“, sagt Hava Misimi abschließend. „Sie geben den Menschen Sicherheit und Sorgenfreiheit. Man kann in diesem Beruf wirklich etwas bewirken und für Menschen einen Unterschied machen – das sollten wir in den Vordergrund stellen. Denn viele junge Menschen suchen in ihrer Arbeit nach einem höheren Sinn.“ (ml)
Der Auszug aus dem Elternhaus ist für junge Menschen ein entscheidender Schritt in die Selbständigkeit, der meist mit dem Beginn einer Berufsausbildung oder eines Studiums verbunden ist. Doch was ändert sich beim Versicherungsschutz? Wo besteht noch eine Mitversicherung über die Eltern? Wo ist eine eigene Absicherung erforderlich? Ein exzellenter Anlass für Versicherungsmakler, einen Termin mit Eltern und Kind zu vereinbaren, um den Versicherungsschutz auf den Prüfstand zu stellen, Policen zu optimieren und Lücken gegebenenfalls zu schließen.
An erster Stelle steht dabei natürlich die Krankenversicherung als Pflichtversicherung. Für Kinder von Mitgliedern der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gilt: Bis zum Alter von 25 Jahren sind Schüler und Studierende grundsätzlich über eine GKV der Eltern beitragsfrei mitversichert. Das ist allerdings nur möglich, wenn sie noch kein eigenes Einkommen erzielen, dieses regelmäßig nicht höher als 485 Euro monatlich liegt oder sie als „Mini-Jobber“ arbeiten und dabei nicht mehr als 520 Euro im Monat verdienen.
Nach Vollendung des 25. Lebensjahrs sind die Studenten bis maximal zum 30. Lebensjahr in der GKV der Studenten (KVdS) pflichtversichert und zahlen einen günstigen Beitrag. Danach können sie sich freiwillig in der GKV weiterversichern.
Gleichermaßen wichtig ist die Privathaftpflichtversicherung. Schließlich ist, wer einem Dritten einen Schaden zufügt, in unbegrenzter Höhe schadenersatzpflichtig. Während der Schulzeit, in der ersten Ausbildung oder dem ersten Studium sind Kinder in der Regel in der priva-
ten Haftpflicht der Eltern mitversichert. Der Versicherungsschutz bleibt also bestehen, wenn sich der Nachwuchs direkt nach dem Schulabschluss in der ersten Berufsausbildung oder dem Erst-Studium befindet. Gleiches gilt auch, wenn das Kind unmittelbar an die Erstausbildung ein Studium anschließt oder es nach dem Bachelor-Studium nahtlos in den Master-Studiengang derselben Fachrichtung übergeht. Manche Versicherer schließen auch ein Freiwilliges Soziales oder Ökologisches Jahr in den Versicherungsschutz mit ein. Die Mitversicherung endet, wenn Studium oder Ausbildung abgeschlossen, unterbrochen oder abgebrochen werden. Das heißt, bei der Aufnahme eines weiteren Studiums in einer anderen Fachrichtung, mit Beginn der Berufstätigkeit oder auch bei Heirat oder eingetragener Lebenspartnerschaft muss sich der Nachwuchs selbst versichern. Wenn die Mitversicherung der Kinder endet, sollten auch die Eltern ihren Privathaftpflichtversicherungsschutz überprüfen. Statt des Familientarifs gibt es nun eventuell andere vorteilhafte Tarifoptionen.
Bei der Hausratversicherung kommt es darauf an, ob das Kind einen eigenen Hausstand gründet oder ob es in eine Studentenwohnung, in eine WG bzw. in ein Zimmer zur Untermiete zieht. Im letzteren Fall ist der Hausrat meist weiter über die Hausratversicherung der Eltern abgesichert. Schließlich sind im Rahmen der Außenversicherung Gegenstände, die sich vorübergehend außerhalb des Versicherungsortes befinden, mitversichert. Hier sind eine Meldung an den Versicherer und die Überprüfung der Versicherungssumme erforderlich. Wenn das Kind jedoch einen eigenen Hausstand gründet, wie es bei der Anmietung einer Wohnung der Fall ist, muss es eine eigene Hausratversicherung abschließen.
Auch wenn der Zeitpunkt auf den ersten Blick etwas früh erscheinen mag, sollte man die Themen Berufsunfähigkeit und
private Altersvorsorge auf jeden Fall auch bereits bei Auszubildenden und Studierenden ansprechen. Denn früher oder später wird sich der Nachwuchs mit diesen Themen auseinandersetzen müssen. Da die gesetzliche Erwerbsminderungsrente im Ernstfall nur einen geringen Ausgleich leistet, kann sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung lohnen. Zudem bietet ein frühzeitig abgeschlossener Vertrag zur Berufsunfähigkeitsversicherung günstige Beiträge. Mit der privaten Altersvorsorge kann nicht früh genug begonnen werden, auch wenn es sich zunächst nur um kleine Beträge handelt, die später aufgestockt werden können. Nichts ist so wertvoll für den Vermögensaufbau wie eine lange Ansparphase. Und Handlungsbedarf besteht ohnehin, da die gesetzliche Rentenversicherung keineswegs ausreicht, um den Lebensstandard im Alter zu sichern. (mho)
Wenn die Kinder flügge werden und das heimische Nest verlassen, begeben sie sich auf einen Weg zunehmender Eigenverantwortung, der auch mit dem Treffen eigener Entscheidungen verbunden ist. Beim Schritt in die Freiheit steht bei jungen Erwachsenen meist alles andere als das Thema Versicherungsschutz im Vordergrund. Dennoch spielt das Absichern von Risiken gerade beim Auszug aus dem Elternhaus eine wichtige Rolle. Deswegen sollten Versicherungsmakler die Chance ergreifen, das Gespräch mit Eltern und Nachwuchs zu suchen, um den Versicherungsschutz zu überprüfen und nachzubessern. Damit legt der Berater den Grundstein für ein verantwortungsvolles Handeln in der Zukunft. So kann der Vermittler nicht nur die Kundenbindung stärken, sondern vielleicht auch den Nachwuchs durch kompetente Beratung zum Neukunden machen.
Die Situation der Privathaushalte spitzt sich zu. Während Arbeitslose und andere Notbedürftige mitunter sanfter fallen, stehen Privathaushalte mit Normalverdienst oder gehobenem Einkommen vor stetig wachsenden Herausforderungen. So ufern beispielsweise die Kosten für Energie, Lebenshaltung und Wohnraum erheblich aus. Die Steuerschraube wird auf Sicht fester gedreht und die klammen Sozialversicherungskassen zeigen in Richtung Leistungseinschnitte.
Um bei einer langen Krankheit, Erwerbsunfähigkeit, Pflege oder auch im Alter nicht durch weitmaschige Sozialnetze zu fallen, bleibt nur die Eigenvorsorge. Ein tiefer Griff in die ohnehin belasteten privaten Haushaltsschatullen erscheint notwendig. Die knappen privaten Versicherungsbudgets erfordern Prioritäten in der Beratung. Apps, Portale und Co. stellen das dafür benötigte Risikomanagementwissen selten bereit.
Vom fehlenden Zahnersatz für Kinder bis zur mangelnden Finanzunterstützung in der häuslichen Pflege klaffen etliche tiefe Lücken in den gesetzlichen Absicherungen. Und das zum Teil mit äußerst nachhaltigen Folgen. Es beginnt für jeden Arbeitnehmer und Selbstständigen mit dem Einkommensausfall bei längerer Krankheit und endet bei schweren Fällen in der Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeit. Wer sich hier ausschließlich auf die Sozialversicherung verlässt, verliert bestenfalls seinen gewohnten Lebensstandard oder eventuell auch alles. Neben Krankentagegeld und dem verbreiteten Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeitsschutz etablieren sich weitere private Versicherungslösungen wie Absicherungen z. B. bei Verlust von Grundfähigkeiten, durch schwere Krankheiten oder nach Unfallinvalidität. Puristen in puncto Maklerhaftung sehen die Entwicklung kritisch und empfehlen vor Auswahl solcher alternativen Lösungen recht dezidierte Protokolle zu den dahingehenden Beratungen. Als enorm wichtig und vergleichsweise günstig gilt der private Schutz gegen Haftpflichtansprüche Dritter. Mittlerweile bieten viele Schadenversicherer zur Privaten Haftpflichtversicherung
einen breit gefassten Deckungsumfang bis hin zur Ausfalldeckung für Eigenschäden durch ungenügend abgesicherte Verursacher. Der Teufel liegt oft im Bedingungsdetail. Der erwähnte Ausfallschutz sollte beispielsweise sowohl private als auch berufliche und fahrzeugbezogene Haftpflichtfälle mit umfassen. Neben einem guten Überblick über vorhandene Haftpflichtrisiken aus Tierhaltung, Wassersport, Immobilien und weiteren Gefahrenquellen gehören u. a. die Deckungssummen und Klauseln regelmäßig genauer unter die Lupe genommen.
Geld allein macht nicht glücklich, hilft jedoch vielfach ungemein. Das planbare Einkommen in jeder Lebenssituation ist mit Leistungen der Sozialversicherer kaum möglich. Gerade Gut- bzw. Besserverdiener blicken bei Einkommensausfall, im Pensionsalter oder als Pflegefall auf relativ geringe Leistungen. Für den anhaltend gleichbleibenden Lebensstandard ist eine breitgefächerte Eigenvorsorge angesagt. Während im Alter alternativ zur Lebensversicherung noch Aktienfonds, Immobilieneigentum oder Sparverträge eine Rolle spielen, führen bei Pflegebedürftigkeit oder Berufsbzw. Erwerbsunfähigkeit die Wege kaum an den privaten Versicherungslösungen vorbei. In die Ermittlungen passender Versicherungssummen sollten u. a. Inflation, Sanierungen von Eigenimmobilien oder ein Mehraufwand für pflegende Angehörige bei häuslicher Pflege in die Bedarfsrechnungen einfließen. Etliche politische Entscheidungen und hohe Teuerungsraten lassen momentan private Versorgungen bereits kräftig dahinschmelzen. Zur Senkung der finanziellen Versorgungsbelastungen greifen Privathaushalte verstärkt auf die Altersversorgung und Krankenversicherung über den Arbeitgeber sowie auf Riester- und Rürup-Lösungen zurück. Die staatlichen Förderungen via Steuerermäßigung oder ggf. geringere Sozialversicherungsbeiträge finden erst während der Leistungsphase wieder zurück in die Sozialversicherer- und Staatskassen. Dabei zahlt es sich aus, möglichst frühzeitig in solche begünstigte Vorsorge einzusteigen, denn Erwerbsunfähigkeit und Pflegebedarf treffen zunehmend Jüngere und dieses oftmals vollkom-
men unvorbereitet. On top rückt dann eine ausreichende Altersversorgung in weite Ferne. An Bedeutung gewinnen Rechtsschutzversicherungen, denn der Weg durch die Instanzen zur Durchsetzung berechtigter Ansprüche, Abwehr behördlicher Eingriffe oder Verteidigung gegen Strafverfolgung wird immer komplexer und damit kostspieliger. So hinterlassen Prozesse mit hohen Streitsummen durch mehrere Instanzen durchaus tiefe Löcher in der Haushaltskasse, denn beim Vergleich oder Unterliegen stehen üppige Anwalts-, Gerichts und ggf. Gutachterkosten an.
Gravierend bleibt der Verlust des eigenen Heims. Neben der persönlichen emotionalen Belastung der Betroffenen nach dem Verlust bauen sich finanzielle Sorgen auf. Lassen sich etwa Einbrüche oder Überspannungen in manchem Fall noch finanziell verkraften, wirken große Schäden durch Feuer, Wasser oder Unwetter ohne passende Versicherung zuweilen lebensverändert. Die Neu- und Wiederbeschaffungen gehen in die Zigtausende. Für Gebäudeeigentümer kommt es oft noch dicker, wenn Wiederaufbaupflichten den Geschädigten ohne Absicherung nebst Familie von Haus und Hof treiben. Ohne genügende Rücklagen bleibt oftmals nur noch der Notverkauf des beschädigten Heims. Die ge-
samte Absicherung für das Alter und frühere Versorgungsfälle kommt ins Wanken, wenn sich die Finanzmittel z. B. nach einem Großbrand buchstäblich in Rauch auflösen oder nach Überschwemmungen mit untergehen. (gg)
Die private Absicherung mit passendem Versicherungsschutz gehört mit zu den bedeutenden Investitionen in die eigene Sicherheit. Die Versicherungsbeiträge für existenziellen Schutz bei Einkommensausfall, Haftungsansprüchen, Krankheit, Pensionierung oder Pflege gehen pro Haushalt jährlich in die Tausende Euro. Hinzu kommen spezielle Versicherungen z. B. für besondere Hobbys oder Fahrzeuge im Haushalt. Bei begrenzten Haushaltsbudgets sind in der Risikoabdeckung fast zwangsläufig Prioritäten notwendig. Die Risikoerfassung und -analyse samt gemeinsamer Abwägungen von Kunden und Makler stehen dem Risikomanagement im kleinen Betrieb kaum nach. Die ganz persönliche Versicherungsberatung für Privathaushalte bleibt also trotz unzähliger App-, Callcenter- und Internetangebote weiterhin gefragt.
Die jungen Generationen stehen in puncto Altersvorsorge und Pflege vor enormen Herausforderungen. Sie sollen die Beiträge zur gesetzlichen Renten- und Pflegeversicherung nebst passender Gesundheitsversorgung einer überalternden Gesellschaft stemmen. Gleichzeitig deuten die leeren Kassen der Sozialversicherungsträger in Richtung Eigenvorsorge, insbesondere für die Jüngeren. Die Älteren ruhen sich auf einem gefühlt erworbenen Bestandsschutz aus. Die Sicherheit trügt, denn Beitragsanpassungen sowie Einschränkungen in der gesetzlichen Alters-, Kranken- und Pflegeversicherung wirken nur scheinbar erst in ferner Zukunft. Jede Generation sollte also baldmöglichst umdenken.
Die vergangenen Rentenabsenkungen trafen bisher nicht Rentenempfänger oder baldige Neupensionäre, sondern eher Jüngere mit spätem Rentenbeginn. Dafür kürzten die Sozialversicherungsträger kommende Rentenanpassungen sowie den Hinterbliebenenschutz. Neue Mehrbeiträge und Leistungsgrenzen für gesetzliche Kranken- und Pflegesicherungen wirken sofort auf Versicherte samt Pensionäre. Noch unterschätzt wird die Stellschraube zur Besteuerung gesetzlicher und privater Renteneinkommen. Mit der rückwärtigen Besteuerung angesparter Renten- und Kapitalleistungen aus der betrieblichen Altersversorgung mit einer Direktversicherung entfiel eine bisherige Steuerfreiheit. Bestandsschutz war gestern. Es bleibt abzuwarten, ob die momentane Besteuerung der gut betuchten Rentner angesichts einer großen Zahl an
Neurentnern zusätzlichem Steuerbegehren weicht. Die aktuellen Finanzlöcher der gesetzlichen Krankenversicherung lassen wenig Gutes für die Sorgenkinder gesetzliche Alters- und Pflegeversicherungen vermuten. Die Lohnentwicklung der letzten Jahrzehnte nahe der Nulllinie sorgte für anhaltend geringe Beitragsaufkommen der gesetzlichen Versicherer. Die Leistungsseite wuchs hingegen kontinuierlich oder krisenbedingt mitunter sprunghaft weiter. Corona und Inflation rissen zuletzt tiefe Löcher in den sozialen Kassen.
Rein rechnerisch sind die gesetzlichen Sozialversicherungsträger bereits am Zahlungsende angelangt. Die Löcher in den Sozialversicherungskassen stopfen jedes Jahr erhebliche Zuschüsse aus Steuermitteln. In der Privatwirtschaft hieße dies Insolvenz. Die letzten Sparmaßnahmen der Ampel-Regierung deuten auf Grenzerreichung hin. Weniger Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherer sowie ein Stopp für höhere Bundeszuschüsse zur Rentenversicherung liegen auf dem Tablett. Die Politik lässt sich da ungerne in die Karten schauen, denn ein späterer Rentenbeginn sowie weitere Gesundheits- und Pflegereformen kosten wertvolle Wählerstimmen. Eine brisante Mixtur für alle Generationen. Passende Pflegeplätze sind bereits jetzt Mangelware mit dem deutlichen Trend in Richtung der Unterversorgung. Die Sozialpolitik setzt deshalb noch stärker auf häusliche Pflege, ohne allerdings die pflegenden Angehörigen angemessen über die Sozi-
alversicherungsträger zu entlohnen oder dort wenigstens gut abzusichern. Die häuslich Pflegenden geraten auf Sozialhilfeniveau, denn das neue Bürgergeld soll es zur Not richten. Zuvor sind die privaten Rücklagen entsprechend aufzubrauchen. Gepaart mit den demografisch erforderlichen Kürzungen der Altersrenten und Pflegeleistungen oder alternativ mit weiteren Steuererhöhungen wachsen Armutsrisiken, Pflegenotstand und Versorgungslücken beständig weiter. Viele Betroffene und deren Angehörige bleiben dabei irgendwann auf der sozialen Strecke.
Mit einem Einkommensausfall oder Pflegefall in der Familie heißt es frühzeitig: Lieb gewonnener Lebensstandard ade. Die Versorgungsfälle treffen jede Generation. Von Kindesbeinen an bis in das hohe Alter gehören der Einkommensersatz und mögliche Pflegekosten zu den lebensbegleitenden Themen. Geburtsschäden, das Ableben der Eltern, Krankheit bzw. Unfälle in jungen oder älteren Berufsjahren sowie das Rentenalter rufen unterschiedliche Versicherungslösungen auf den Plan, damit Betroffene nicht ins soziale Aus rutschen. Soziale Basisleistungen à la Bürgergeld oder Grundrente erscheinen noch annehmbar. Das Gleichgewicht zwischen Beitrags- bzw. Steuereinnahmen und Leistungserbringungen schwankt jedoch, da die schrumpfenden Geberzahlen mehr Leistungsempfänger tragen sollen. Privathaushalte und Unternehmen zahlen auf der Geberseite in die Sozial-, Steuer-
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und Versicherungskassen ein. Mit jeder Konjunkturdelle sinken diese Einnahmen bei steigender Ausgabentendenz.
Das Image der Versicherungsvermittlung verbessert sich voraussichtlich. Denn den Silberstreif am Horizont bringen die Lösungen privater Lebens-, Kranken- und Schadenversicherer. Für Arbeitnehmer und Unternehmer mit Vorsorgebedarf winken Steuervorteile für betriebliche Alters- und Krankenabsicherungen sowie für Riester- oder Rürup-Verträge. Mit dem besteuerten Rentenempfang wird der Rückfluss dieser Steuervorteile in die Zukunft verlagert. Für Privathaushalte und Unternehmer nimmt die Vorsorgeberatung wachsenden Stellenwert ein. Das Leben mit Geburt, Kindheit, Jugend, Ausbildung, Partnerschaften, Beruf, Familienangehörigen und Pensionierung bleibt risikoreich und dessen Absicherung komplex. Die Budgetgrenzen für private Absicherungen erfordern jeden möglichen Förderungs-Euro. Das sehen viele Unternehmen mittlerweile ähnlich und investieren in ihr Risikomanagement und in umsetzbare Absicherungen.
Wehe, wenn man auf das Ende sehe
Babyboomer und Genration X sprengen die Sozialversicherung. Seit Norbert Blüm in 1986 und später 1997 gesicherte Renten versprach, gab es etliche Kürzungen in der sozialen Absicherung, um dieses möglichst zu verhindern. Dennoch verlieren die sozialen Risikoträger mit Pensionierung der geburtenstärksten Jahrgänge erhebliches Beitragsvolumen und gelangen in eine umfangreiche Leistungsphase. Jeder, der eins und eins zu zwei addiert, wird die Eigenabsicherung bei Verlust von Arbeitskraft, Einkommen oder Familienversorgung nebst Pflegefall erwägen. Spätestens mit Corona gehört Pflegenotstand zum Basiswissen in der Gesellschaft. Versicherungsmakler, die Versichererlösungen in Spreu und Weizen trennen, verschaffen ein Happyend und es wird nicht so schlimm wie es aussehen mag. (gg)
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Den gesetzlichen Renten fehlt es an ausreichender Beitragsfinanzierung. Der Versorgungssinkflug für Pensionäre hält an, denn Löcher im Regierungshaushalt führen zu Bundeszuschusskürzungen in der gesetzlichen Rentenversicherung. Eine elementare Bedrohung für die Gesellschaft, denn Altersarmut ist Gift für den sozialen Zusammenhalt.
Brisanter wird es für die Betroffenen selbst, die durch zu niedrige Renten an den Gesellschaftsrand driften. Die selbstverantwortliche Eigenvorsorge für das Pensionsalter überfordert viele Privathaushalte finanziell. Schließlich stehen noch andere Risiken auf der Vorsorgeagenda. Eine Entlastung erhalten die Arbeitnehmer über speziell geförderte Durchführungswege zur betrieblichen Altersversorgung, kurz: bAV. Der Gesetzgeber weitet allerdings die Beratungsanforderungen stetig aus.
In den letzten 20 Jahren wuchsen die aktiven Anwartschaften in der bAV von 14 auf über 21 Millionen. Fast jeder zweite Erwerbstätige zählt auf Leistungen aus der bAV. In Expertenkreisen erscheint das als ungenügend. Mit wenigen hundert Beitrags-Euro im Jahr lassen sich die erheblichen Rentenlücken selten schließen. Damit Geringverdiener nicht in prekäre Altersarmut rutschen, etabliert die Politik Maßnahmen zur Grundabsicherung, die jedoch auf leere Rentenkassen und Bundeszuschusskürzungen treffen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Demografie dem gesetzlichen Rentensystem den Garaus macht. Alle Einnahmen umgehend wieder auszuschütten, kennt man sonst nur von Schneeballsystemen. Treffen sinkende Beitragseinnahmen in Deutschland auf die anstehenden Neurentnergenerationen, sprengen die notwendigen Bundeszuschüsse die kommenden Regierungshaushalte. Drastische Rentensenkungen wären eine zwangsläufig logische Folge. Deshalb mahnen einige Rentenexperten zur Ausschöpfung aller geförderten Eigenvorsorgen und zum Beschreiten möglichst vieler Durchführungswege in der bAV.
Gerade Arbeitnehmer sollten die sich bietenden Gelegenheiten nutzen. Mitunter geraten deren Versicherungsberater in Konkurrenzsituationen, denn die Arbeitgeberseite bietet oftmals die gesetzlich geforderten Lösungen zur bAV bereits an. Mit im Boot sind dann andere Versicherer und Vermittler, die in die Kundenverbindung zum Arbeitnehmer drängen. Diesem Wettbewerb sollte man sich stellen. Ohnehin informieren Arbeitgeber aus Eigeninteresse regelmäßig über die Möglichkeiten der unternehmenseigenen bAV. Lukrativere Offerten können die Arbeitgeber überzeugen, denen meist das wirtschaftliche Wohl der Arbeitnehmer am Herzen liegt. Ungenutzte Lösungen wie z. B. eine Direktversicherung bieten vorteilhafte Ergänzungen zur bAV-Versorgung mit flexibler Portabilität beim Jobwechsel. Hat der Wettbewerb die besseren Karten, verbleibt noch die Überarbeitung der eigenen Lösungen, um künftig besser abzuschneiden. Als Insidertipp gelten dabei die Nettotarife gegen Honorarver-
einbarung. Bei passender Ausgestaltung erfreuen sich die Arbeitnehmer an höheren Leistungen und die Arbeitgeber senken mit Honorarzahlungen ihre Steuerlasten. Traditionell sind viele Versorgungswerke mit Bruttotarifen ausgestaltet. Diese Tarife beinhalten Provisionen, die via hochverzinster Vorfinanzierungen wertvolle bAV-Beitragsteile in die Kostentöpfe der Personenversicherer umlenken. Eine Steilvorlage für Versicherungsmakler, um alternative bAV-Lösungen zu platzieren.
Sowohl die Arbeitgeber als auch die Arbeitnehmer haben die multiple Qual der Wahl. Mit einer reinen Leistungszusage des Arbeitgebers erhält der Arbeitnehmer eine bestimmte Altersrente, beispielsweise als festen Geldbetrag oder als Prozentsatz des letzten Gehalts. In der beitragsorientierten Leistungszusage verspricht der Arbeitgeber, bestimmte Beitragsgrößen in eine Anwartschaft auf Alters-, Invaliditätsoder Hinterbliebenenversorgung umzuwandeln. In der Beitragszusage mit Mindestleistungen zahlt der Arbeitgeber die Beiträge zur Finanzierung von bAV-Leistungen an einen Pensionsfonds, eine Pensionskasse oder in eine Direktversicherung. Zu Beginn der Altersrente müssen die gezahlten Beiträge zumindest zur Verfügung stehen, sofern diese nicht den biometrischen Risikoausgleich finanzierten. Mit der reinen Beitragszusage obliegen dem Arbeitgeber zwar Beitragszahlungspflichten, jedoch erhält der Arbeitnehmer keine Leistungsgarantien seitens Arbeitgeber oder durchführender bAV-Einrichtung. Seit 2018 sind reine Beitragszusagen möglich und bedingen Tarifverträge, welche die Tarifvertragsparteien ebenfalls zur Beteiligung an der Durchführung und Steuerung der reinen Beitragszusage anhalten. Das Dickicht an Möglichkeiten ist eine weitere Steilvorlage für Versicherungsmakler, um die Arbeitgeber in ihren Pflichten rund um die bAV zu unterstützen.
Die Rentenleistungen aus der bAV unterliegen grundsätzlich Sozialversicherungspflichten und der Einkommenssteuer. Dafür winken während der Beitragszahlung interessante Steuervorteile und geringere Beiträge an die Sozialversicherer. Für Privathaushalte mit Förderungswünschen bleiben sonst nur Riester- und Rürup-Rentenlösungen, welche beispielsweise ohne Arbeitgeberanteile zu finanzieren wären. Können die Maklerkunden einen oder mehrere Durchführungswege nutzen, ist das angesichts einer unbekannten Arbeitgeberseite mit Wettbewerberrisiken, aber ebenso mit Chancen verbunden. Eine Umgehung der bAV in der Versicherungsberatung, um eventuelle Konkurrenzsituationen zu vermeiden, wirkt nur kurzfristig. Arbeitgeber und Arbeitnehmer widmen sich dem Thema ohnehin irgendwann. Auf Dauer überwiegen die Chancen, aus der bAV-Beratung eines Arbeitnehmers viele Kollegen als Privatkunden sowie einen Unternehmenskunden zu gewinnen. (gg)
Der Fachkräftemangel greift zunehmend um sich. Die Unternehmen müssen deutlich tiefer in ihre Firmenkassen greifen, um passend qualifizierte Mitarbeiter für sich zu gewinnen und diese über lange Zeiträume im Betriebsgeschehen zu halten. Als wirksames Instrument gelten betriebliche Absicherungen für die Belegschaft, mit denen die Personalbereiche eine nachhaltige Mitarbeiteranbindung gestalten können. Deshalb gehört das Geschäft mit den Arbeitnehmern bei Maklern mit der Kernzielgruppe Unternehmenskunden oftmals schon zum Pflichtprogramm.
Die wachsenden Lücken in der gesetzlichen Krankenversicherung steigern fast automatisch das Interesse an der privaten Gesundheitsversorgung über den Arbeitgeber. Gemessen an der betrieblichen Altersversorgung, kurz bAV genannt, ist die betriebliche Krankenversicherung, oder auch kurz bKV, noch relativ jung. Während die Politik seit Jahrzehnten an der bAV herum reguliert, bleibt die bKV noch außerhalb des politischen Blickfeldes. Dementsprechend unkompliziert können die Unternehmenskunden mit Versicherungsmaklern und Versicherern vorteilhafte Gesundheitsversorgungen für die Belegschaft und deren Angehörige gestalten. Experten zufolge sollen bKV-Leistungen auf mittlere Sicht ebenso selbstverständlich zum Mitarbeitersalär zählen wie bAV, Weihnachtsgeld oder vermögenswirksame Leistungen. Viele Krankenversicherer bieten mittlerweile facettenreiche Wahloptionen an. Von Ergänzungen wie z. B. für Auslandsreisen, Brillenersatz
oder Zahnprophylaxe bis hin zu Kombinationen mit privatem Krankenvollschutz sorgen die Risikoträger für zunehmend flexible Tarifangebote. Damit die Lösungen bestens passen, erscheinen die Beratungen auf der Arbeitgebersowie auf der Arbeitnehmerseite als unumgänglich.
Freunde in der Not
Ein krankheits- oder unfallbedingter Arbeitskraftverlust eines Mitarbeiters trifft den Arbeitgeber gleich mehrfach. Die Sorge um den Kollegen und dessen Familie, der Fachkompetenzverlust sowie daraus folgende Betriebsveränderungen treffen aufeinander. Mit Assistance- und Versicherungslösungen via bAV und bKV schaffen Arbeitgeber partiell externe Abhilfe und können sich auf nötige Veränderungen konzentrieren. Die Versorgung bei Arbeits- und Erwerbsunfähigkeit sowie im Pflegefall inklusive Zukunftsberatung für Betroffene übernehmen bei entsprechender Deckung die Versicherer für die bAV oder bKV. Wenn dem in Not geratenen Kollegen derart weitergeholfen wird, wirkt das auf die Belegschaft häufig enorm positiv. Solche mit Augenmaß geschaffenen Lösungen sorgen für mehr Verbundenheit zum Unternehmen. Einige Mitarbeiter scheiden überdies aus, weil sie Familienangehörige nach Krankheit oder Unfall langfristig versorgen. Dieses wachsende Risiko des Fachkräfteverlustes wegen häuslicher Pflege genießt vielfach noch wenig Beachtung. Für die Politik erscheint die häusliche Pflege hingegen als eine tragende Säule zur Lösung kommender Pflegeaufgaben, was für Unternehmen voraussichtlich zusätzliche Herausforderungen in der Personalanbindung nach sich zieht.
Verdientermaßen
Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gehört die bAV neben monetären Leistungsvergütungen oder Mobilitätsangeboten wie beispielsweise Firmenwagen oder Fahrkarten-Abo zu den wichtigen Bindungsinstrumenten für Mitarbeiter. Politisch gewollt und gesetzlich verordnet füllt die bAV die Lücken der gesetzlichen Altersversorgung über geförderte Zuwendungen des Arbeitgebers oder Gehaltsumwandlungen auf. Die Lücken sind derart tief, dass möglichst viele Durchführungswege zur bAV seitens der Arbeitnehmer zu beschreiten sind. Die Krux der bAV: Überregulierung mit komplexer Steuerbetrachtung und politischen Restrisiken wie etwa überraschende rückwärtige Besteuerung bestehender Direktversicherungen oder neue Steuern auf Fondsvermögen. So etwas dämpft die betriebliche Vorsorgefreude. Alternatives Nichtstun hilft jedoch weder dem Unternehmen mit dessen Belegschaft noch dem Versicherungsmakler. Denn die bAV gehört ähnlich wie die bKV mittlerweile auf jede Versicherungsberatungsagenda für Unternehmen und Privathaushalte, um die gesetzlichen Versorgungslücken wirkungsvoll zu schließen.
Die Zielgruppentrennung in Privat- und Unternehmenskunden verschwimmt im Hinblick auf die betriebliche Vorsorge für das Alter, bei Pflege oder im Verdienstausfall. Quasi jeder Privathaushalt führt fast zwangsläufig entweder zu einem Arbeitgeber oder dem Haushalt angehörenden Unternehmer. So stehen Makler mit Unternehmenskundenfokus mit
der bAV oder bKV quasi mit beiden Beinen im Privatkundengeschäft und umgekehrt. Um diesen Fokus zu bewahren, könnte man entweder die Beratungsleistungen begrenzen oder sich allen Versicherungen der Belegschaft intensiver widmen. Das Belegschaftsgeschäft jenseits betrieblicher Versorgungslösungen bindet den Unternehmenskunden zuweilen noch enger an den Makler. Sind die privaten Arbeitnehmerhaushalte mit Fahrzeug, Haftpflicht, Haushalt und Co. abgesichert, kann dadurch, analog bAV und bKV, eine zusätzliche Bindungswirkung zwischen dem Unternehmenskunden und seinem Versicherungsmakler entstehen. Für das Maklerbüro weitet sich dieser Bestand kontinuierlich z. B. durch den Wechsel in der Belegschaft aus. Wettbewerber, die via betrieblicher Versorgungsalternativen an den Kundentisch wollen, bleiben zudem eher draußen.
Gewöhnlich gehören Versicherungsmakler mit gelebten bAV- oder bKV-Lösungen ebenfalls zum Kreis für Anfragen zu den weiteren Unternehmensabsicherungen gegen Betriebs-, Berufs- oder Organhaftungen, Cybergefahren, Fahrzeug- oder Inhaltsrisiken, Liquiditätsverluste sowie andere Unternehmensrisiken. Für kleinere und mittlere Maklerhäuser, die nicht für jede Sparte das Know-how vorhalten, bieten sich Beratungskooperationen wie mit Assekuradeuren, bAV- und bKV-Spezialisten, spezialisierten Pools oder Maklern mit passenden Schwerpunkten an. Ohne den gesamtheitlichen Beratungsansatz für Unternehmenskunden und deren Mitarbeitern bleibt das Wettbewerbertor auf Dauer zumindest einen Spalt offen. (gg)
Im exklusiven Interview mit finanzwelt spricht der neue Chief Operating Officer, Daniel Milleg, über seine Entscheidung, zur DEUTSCHE FINANCE GROUP zu wechseln und über die strukturelle Weiterentwicklung und Wachstumsstrategie des Unternehmens.
finanzwelt: Herr Milleg, es ist uns eine große Freude, Sie heute hier zu haben. Beginnen wir mit Ihrer Entscheidung, als Chief Operating Officer bei der DEUTSCHE FINANCE GROUP tätig zu werden. Was war ausschlaggebend für diesen Schritt in den Vorstand?
Daniel Milleg» Vielen Dank für die Einladung. Meine Entscheidung, dem Vorstand der DEUTSCHE FINANCE GROUP als Chief Operating Officer beizutreten, basierte auf der attraktiven Perspektive, Teil eines dynamischen Teams zu sein, das mit seiner innovativen Herangehensweise ein beeindruckendes Wachstum verzeichnet und die Zukunft der Branche aktiv gestaltet. Die Möglichkeit, die operativen Aspekte des Unternehmens führen sowie aktiv strategische Entscheidungen mitgestalten zu können, hat mich besonders gereizt. Die beiden Executive Partner, Thomas Oliver Müller und Dr. Sven Neubauer, haben mir in unseren Gesprächen von Beginn an das Gefühl gegeben, dass meine Erfahrungen und Kompetenzen hochgeschätzt und wesentlichen Beitrag zum weiteren Erfolg des Unternehmens leisten werden. Darauf freue ich mich!
finanzwelt: Die DEUTSCHE FINANCE GROUP hat in jüngster Zeit ein enormes Wachstum erfahren. Können
Sie uns einen Einblick in die verschiedenen Bereiche dieses Wachstums geben?
Milleg» Sehr gerne. Das Wachstum der DEUTSCHE FINANCE GROUP lässt sich in mehreren Schlüsselbereichen beobachten. Zum einen im Asset Management, wo wir ein deutliches Wachstum des verwalteten Vermögens auf über 12,3 Mrd. Euro verzeichnen konnten. Im Vertrieb haben wir unsere Aktivitäten sowohl im Privatkundengeschäft als auch bei professionellen und institutionellen Investoren erheblich erweitert. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die kontinuierliche Stärkung unserer internen Organisation, um unsere wachsenden Geschäftsaktivitäten effizient zu unterstützen. Unsere Expansion in ausländische Märkte durch die Etablierung unserer Auslandstöchter und unserer internationalen Investmentplattform hat unsere globale Präsenz und Reichweite weiter signifikant erhöht. Diese Initiativen sind Kernelemente unserer umfassenden Vision zur Erzielung nachhaltiger und langfristiger Wertschöpfung für unsere Kunden.
finanzwelt: Welche Herausforderungen sehen Sie in Bezug auf die strukturelle Weiterentwicklung des Konzerns für weiteres Wachstum und welche Strategien verfolgen Sie, um diese zu bewältigen?
Milleg» Die Strukturierung unseres Unternehmens für weiteres Wachstum bringt sicherlich eine Reihe von Herausforderungen mit sich. Eine zentrale Aufgabe besteht darin, sicherzustellen, den Konzern so zu organisieren, dass wir auf aktuelle Marktentwicklungen und Rahmenbedingun-
» Unsere Expansion in ausländische Märkte durch die Etablierung unserer Auslandstöchter und unserer internationalen Investmentplattform hat unsere globale Präsenz und Reichweite weiter signifikant erhöht. «
gen schnell reagieren und gleichzeitig in der Lage sind, sich bietende Chancen für Wachstum konsequent nutzen zu können. Flexibilität und Agilität in hoch performanten Strukturen und Abläufen sind hier ein Muss. Die Integration von fortschrittlichen Technologien in unserer Organisation ist dabei eine weitere Schlüsselrolle. Durch den Einsatz von Datenanalyse, Künstlicher Intelligenz und Automatisierung optimieren wir nicht nur unsere operativen Prozesse, sondern gewinnen auch wertvolle Einblicke für fundierte Entscheidungen. Klare und flexible Abläufe und die besten technischen Tools und Methoden sind jedoch nur die Hälfte wert, wenn Sie nicht durch ein schlagkräftiges Team mit einer starken, einheitlichen Unternehmenskultur gelebt und geprägt werden.
finanzwelt: Wie gehen Sie in diesem Zusammenhang das Thema Mitarbeiterentwicklung und Leadership innerhalb der DEUTSCHEN FINANCE GROUP an? Milleg» Mitarbeiterentwicklung und Leadership sind für uns von zentraler Bedeutung. Der Erfolg unseres Unternehmens wird maßgeblich von der Qualität und dem Engagement unserer Mitarbeiter bestimmt. Deshalb investieren wir im Jahr 2024 kontinuierlich in die Aus- und Weiterbildung unserer Teams. Unser Leadership-Programm zielt darauf ab, Führungskräfte zu entwickeln, die nicht nur in ihren Fachgebieten kompetent sind, sondern auch die Werte und Visionen unseres Unternehmens verkörpern. Bei unseren neuen Mitarbeiten setzen wir auf Talente, die unsere Unternehmenskultur bereichern und uns als Team stärker machen. Ab Tag eins schaffen wir für sie die Grundlage, eine starke persönlichen Entwicklung bei uns zu nehmen und individuelles Wachstum zu erleben.
finanzwelt: Zum Abschluss: Könnten Sie uns einen Ausblick auf die Entwicklung neuer Geschäftsbereiche bei der DEUTSCHEN FINANCE GROUP geben? Milleg» Selbstverständlich. Einer unserer Schwerpunkte liegt auf der Erweiterung unseres Vertriebs. Dabei konzentrieren wir uns auf innovative Ansätze wie den Vertrieb von Alternativen Investmentfonds (AIF) und den Ausbau unserer digitalen Vertriebskanäle im Privatkundengeschäft. Wir planen außerdem, neue Produkte im Bereich der Vermögensverwaltung einzuführen, um unseren Kunden ein noch breiteres Spektrum an Investmentlösungen anzubieten. Diese Initiativen sind Teil unserer umfassenden Strategie, um am Markt führend zu bleiben, indem wir kontinuierlich neue und innovative Investmentprodukte und -dienstleistungen entwickeln.
finanzwelt: Herr Milleg, vielen Dank für dieses aufschlussreiche und inspirierende Gespräch. (fw)
Daniel Milleg bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung in strategischer Beratung und Entwicklung von Unternehmen mit. Zuletzt war er als Senior Partner bei Korn Ferry für das Deutschlandgeschäft verantwortlich. Zu seinen früheren beruflichen Stationen in der Unternehmensberatung gehören unter anderem Oliver Wyman und Bain & Company.
macht es möglich!
Der Markt für Life-Science und TechImmobilien ist (noch) überschaubar, stößt aber auf breiteres Interesse von Investoren. Hier wächst eine neue Nische heran, die insbesondere in den USA und benachbarten europäischen Ländern bereits auf dem Vormarsch ist. Die Gründe liegen auch in den sogenannten strukturellen Trends, Digitalisierung und Demografie. In der allgemein eher verhaltenen Stimmung in der Immobilienbranche ein sehr attraktives Segment.
Die Immobilienwirtschaft hat zu kämpfen. Das hat 2023 gezeigt. Insbesondere bei Büroimmobilien, aber auch Wohnen und anderen Segmenten, hinterließ die abrupte, heftige Zinswende ihre Spuren. Anfang 2024 stellt sich die Frage, ob wir im Jahresverlauf, nach einer Bodenbildung, eine merkliche Trendwende sehen werden. Laut einer Umfrage von EY geht die Mehrheit davon aus, dass die Immobilienkrise im neuen Jahr andauert. Doch wie in allen Krisensituationen lohnt sich auch hier der fundierte Blick und die Prüfung en detail. Nicht alles ist „schwarz“ bzw. im Sinkflug begriffen. Mit dem aufkommenden
Andreas Trumpp Managing Director ColliersSchub bei Life-Science- und Technologie-Immobilien etabliert sich zusehends eine neue Assetkategorie, die mit stichhaltigen Argumenten punktet. Eine Bereicherung für die Kundenportfolios.
Gemäß einer Analyse von Colliers und European Science Park Group sind Life-Science- und Technologie-Immobilien in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen. Die Pandemie, demografischer Wandel und steigende Ausgaben in der medizinischen Versorgung hätten das positive Momentum in dieser Nische in den zurückliegenden Jahren beschleunigt. So seien beispielsweise Gesundheitstechnologien verstärkt in den Vordergrund getreten. Nach Angaben von Colliers haben im vergangenen Jahr 13 Transaktionen im Bereich Life-Science- & Tech-Immobilien stattgefunden. Insgesamt lag das Transaktionsvolumen bei 420 Mio. Euro – das entspricht einem Rückgang um 18 % im Vergleich zum Vorjahr. „Trotzdem performt der Life-Science- & Tech-Immobilienmarkt in seiner kleinen Nische damit besser als der Gesamtmarkt, wo das Transaktionsvolumen mit mehr als 50 % sehr viel deutlicher einbrach“,
Felix Gold Geschäftsführer DIEAG Investmentmanagement GmbHanalysiert Andreas Trumpp, Managing Director, Head of Market Intelligence & Foresight von Colliers. Die positive Sicht auf dieses Segment unterstreicht auch Symon H. Godl, Chief Investment Officer der DEUTSCHE FINANCE GROUP und verweist in diesem Kontext auf die Faktoren Robustheit, Krisenresilienz und zukunftsorientierte Immobilieninvestments. „Der Sektor entwickelt sich sowohl als Wissenschaftsfeld als auch als wirtschaftliche Größe seit mehr als einem Jahrzehnt mit einer enormen Dynamik. Die hohe Nachfrage nach Forschungs- und Entwicklungsflächen, Diagnosezentren und Gesundheitseinrichtungen steht im direkten Zusammenhang mit den Megatrends der Gesundheitsvorsorge und der Digitalisierung in der Medizin sowie der steigenden Nachfrage für Erzeugnisse der Pharmaindustrie“, so Godl.
Etabliert in den USA
Wie in vielen anderen Bereichen des Lebens und der gesellschaftlichen Entwicklung ist nicht Europa die Keimzelle für Neues, sondern die USA. Hier sitzen Think Tanks und Forschungs-
einrichtungen. Elite-Unis wie Harvard, Stanford, Yale und Princeton stehen stellvertretend für eine Vielzahl an F&ELaboren. Es sind die US-Konzerne, die im Wesentlichen für die medizinischen Durchbrüche verantwortlich sind. Auch der Blick auf die Patente zeigt, dass die Musik in den USA und China spielt. Gleichwohl gilt die deutsche Forschung im internationalen Vergleich als gut. Kaum überraschend sind Life-Scienceund Tech-Immobilien in den Vereinigten Staaten bereits ein etablierter Teilsektor des gewerblichen Immobilienmarkts. „Life Science Immobilien bzw. sogenannte Lab-Offices, ein Subsektor von Büroimmobilien sind in den USA beispielsweise seit langer Zeit etabliert und machen rund 4 % des Gesamtbestandes aller Büroflächen aus“, so CIO Godl. Doch Europa, beispielsweise die Niederlande, aber auch Deutschland, ziehen nach. Man erkennt die vielfältigen Nutzungschancen. Gleichwohl sind
die Anforderungen an entsprechende Flächen bzw. Quartiere hoch. „Unternehmen der Life-Science-Branche suchen die direkte Nähe zu Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Solche Standortgegebenheiten begünstigen die Bildung lokaler ‚Wissenscluster‘, der sich nicht nur befruchtend auf das Quartier, sondern auch positiv auf die gesamte Region auswirkt. In Berlin gibt es nur eine überschaubare Anzahl von Technologieparks, die neben der Nähe zu Wissenschaft und Forschung auch geeignete Flächen anbieten. Denn neben Anforderungen an das Quartier sind die Flächenanforderungen von Unternehmen der Life Science- und Light-Industrial-Produktionen so individuell wie speziell“, bemerkt Felix Gold, Geschäftsführer der DIEAG Investmentmanagement. Laut Colliers bilden sich klare Cluster in der Rhein-Main-Region, der Metropolregion München, im Ruhrgebiet, in Berlin sowie in Hamburg. Da-
rüber hinaus gebe es aber auch viele kleinere attraktive (Universitäts-)Standorte, die sich zum einen in der Nähe von weltweit führenden Forschungszentren und zum anderen in urbanen Gebieten befänden, wie Aachen, Potsdam und Jena. Symon H. Godl ergänzt, dass durch die Etablierung dieser Cluster auch ein attraktives Wohnumfeld für Fachkräfte entstehe, zumal sich ihnen vor Ort gleich mehrere Jobchancen bieten würden.
In der Summe gibt es einige stichhaltige Argumente, die ein Investment auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt als lohnenswert erscheinen lassen. Viele Megatrends, Stichwort demografischer Faktor, sorgen für anhaltend hohen Forschungsbedarf. Zu bedenken gilt, dass diese Nische auch fundiertes Knowhow bei der Entwicklung und Realisierung bedarf. Insofern also eher kein Selbstläufer. (ah)
Im sich dynamisch entwickelnden Markt der Kryptowährungen bildeten einige Jahre lang die Non-Fungible Tokens (NFTs) einen hochgehypten Spezialhandel. Millionen-Dollar-Deals für den Verkauf exklusiver NFT-Vermögenswerte erzeugten eine Art Goldgräberstimmung für digitale Assets. Doch was ist von diesem Rausch im Jahr 2024 noch übriggeblieben? Wie eine US-Studie zeigt: nicht sehr viel.
Der erste nennenswerte NFT-Verkauf fand 2017 statt, als die „CryptoPunks“ des Künstler-Duos Matt Hall und John Watkinson das Licht der Digitalwelt erblicken. Die Idee hinter den nicht austauschbaren Token ist eine Art „digitaler Pass“, mit dem die Authentizität von Vermögenswerten nachgewiesen wird. Digitale Grafiken, Videos, Musik, Spiele, Texte, Patente oder Verträge werden dabei mit einem Zertifikat ausgestattet, das per Blockchain-Technologie dezentral im Netz landet. NFTs sind also quasi ein Add-on für Kryptowährungen: Beide stellen Wertespeicher dar, doch während bei Bitcoin & Co. alle Einheiten standardisiert und untereinander austauschbar (fungible) sind, steht jedes NFT für ein Unikat, dessen Rechte einen einzigartigen und somit nicht beliebig austauschbaren (non fungible) Vermögenswert abbilden.
Der Markt reagierte zunächst mit extremer Skepsis auf die neue und eher jugendliche Form von Digitalkunst-Handel: Es erschien auf den ersten Blick seltsam, wieso man viel Geld für ein digitales Bild oder eine animierte Comicfigur ausgeben sollte, von denen sich einfach per Download identische Kopien anfertigen lassen. Tatsächlich ist ein NFT kein Originalwerk, sondern lediglich die Dokumentation des Besitzes bzw. der Rechte am Objekt – was für Sammler und Investoren entscheidend ist. Das Anlage-Modell NFT ist also die kühn weitergedachte Spekulation hinein in die Digitalwelt, dort wo physische Objekte keine Rolle spielen. Doch Hand aufs Herz: Wer in Gold investiert, muss auch nicht zwingend physisches Edelmetall kaufen. Er kann stattdessen Aktien besitzen oder in einen entsprechenden Aktienfonds investieren. Der Gold-Anleger kann also Geschäfte machen und Werte anhäufen, ohne jemals „sein“ Gold in den Händen zu halten.
Ich bin ein Star, kauft meine NFTs
Als im Jahr 2018 mit OpenSea der erste Marktplatz für NFTs an den Start ging, hatte das neue Asset den Mainstream erreicht. Jedermann war nun in der Lage, sein Geld gegen Kryptowährung einzutauschen und sich damit die Besitzrechte an Cryp-
tokitties, Doodles, Moonbirds, Bored Apes Yacht Club oder NBA Top Shots zu sichern. 2019 lag die Marktkapitalisierung aller NFTs bei rund 210 Mio. US-Dollar. 2021 versteigerte das Auktionshaus Christie’s das Werk „Everydays. The First 5000 Days“ des amerikanischen Digitalkünstlers Beeple für sagenhafte 42,3 Mio. Ethereum (umgerechnet 69,3 Mio. Dollar). Im gleichen Jahr verkaufte sich ein NFT des allerersten Tweets von Twittergründer Jack Dorsey für 2,9 Mio. Dollar. Zahlreiche Prominente entdeckten das Investitionspotenzial des neuartigen Marktes und ließen Millionen springen, um sich als Besitzer eines Pixel-Bildes zu positionieren: Paris Hilton, Elon Musk, Snoop Dogg, Justin Bieber oder Katy Perry propagierten lautstark den Reiz und die Erfolgsaussichten einer NFT-Sammlung. Der Hype um NFTs erreichte seinen Höhepunkt 2021/2022, als ein monatliches Handelsvolumen von fast 2,8 Mrd. US-Dollar erzielt wurde.
Doch auf den Höhenflug folgte jäh der Absturz. Spätestens als Donald Trump im Jahr 2022 eine „große politische Ankündigung“ machte, die sich dann als NFT-Kollektion mit ihm als Superheld, Cowboy, Wrestler oder Astronaut entpuppte, war für viele Beobachter klar: Der NFT-Markt, der eigentlich die digitale Kunst revolutionieren sollte, ist zum peinlichen Gimmick verkommen. Experten bezeichneten die nun völlig überzeichneten Millionen-Deals als Spekulationsblase und verglichen diese mit dem Dotcom-Crash.
Eine vielbeachte Studie des Kryptogaming-Anbieters dappGambl zum Ende des letzten Jahres hat den Beweis erbracht: 95 % aller im Handel befindlichen NFTs sind wertlos. Von den 73.000 NFT-Sammlungen, die in der Studie identifiziert wurden, haben atemberaubende 70.000 eine Marktkapitalisierung von 0 Etherum. Weniger als 1 % der Werke kommen auf einen Preis von mehr als 6.000 US-Dollar, was im brutalen Gegensatz zu den Millionentransaktionen von vor zwei Jahren steht. Justin Biebers „BoredApe“ beispielsweise, dessen Kurs 2022 auf 1,3 Mio. US-Dollar geschätzt wurde, ist mit 60.000 Dollar heute nur noch einen Bruchteil wert. „Ein Großteil des NFT-Marktes operiert auf Grundlage spekulativer Preisstrategien, weit entfernt von tatsächlichen Handelshistorien“, schreiben die Verfasser der Studie. „Viele Verkäufer hoffen auf einen weiteren Boom, der jedoch ausbleiben könnte.“ Dies unterstreiche das unglaublich hohe Risiko des NFT-Marktes und die Notwendigkeit einer sorgfältigen Due-Diligence-Prüfung vor potenziellen Käufen. Diese Situation zeige ein erhebliches Ungleichgewicht zwischen der Schaffung neuer NFTs und der tatsächlichen Nachfrage nach diesen digitalen Vermögenswerten in der aktuellen Marktlandschaft, so die Studie. Erschwerend kommen die Auswirkungen auf die Umwelt hinzu: Wie viele andere digitale Technologien verbraucht auch die Erstellung von NFTs jede Menge Energie. Ihre Zertifizierung als „einzigartiges“ digitales Gut erfordert eine Transaktion auf der Blockchain. Dieser Prozess bedingt eine beträchtliche Serverleistung. Besonders alarmierend sei die Tatsache, so die Studie, dass gera-
de unverkaufte NFTs eine nicht unerhebliche Menge an Strom verschwenden – ohne irgendeinen erkennbaren Mehrwert zu generieren, nicht einmal für ihre Schöpfer. Nach den Erkenntnissen von dappGambl tragen allein nicht genutzte NFTs zur Erzeugung von mehr als 16.000 Tonnen CO2-Emissionen bei. Dies entspreche in etwa dem jährlichen Ausstoß von mehr als 2.000 durchschnittlichen Haushalten in den USA.
NFTs sind, so die Forscher von dappGambl, ein hochspekulatives Geschäft mit dem Charme eines Schneeballsystems: Nur der Initiator oder Urheber kann unter Umständen etwas verdienen. Doch trotz aller Volatilität des NFT-Marktes sagt die Studie auch voraus, dass Non-fungible Token einen Platz in der Zukunft haben könnten: Um den Marktabschwung zu überstehen und einen bleibenden Wert zu halten, müssen NFTs entweder historisch relevant sein (wie z. B. digitale Pokémon-Karten), echte Kunst darstellen oder dem Käufer einen tatsächlichen, greifbaren Zusatznutzen bieten. (sg)
Die Immobilienwirtschaft hat zu kämpfen. Keine neue Erkenntnis. Gleichzeitig dreht sich die Welt weiter und weitere Herausforderungen kommen auf die Branche zu. Kosten steigen, Arbeitskräfte fehlen, digitalisierte Prozesse und dann auch noch die ESG-Integration. Wie so oft müssen Chancen erkannt, Tradiertes weggelassen und neue Wege, jedenfalls teilweise, beschritten werden. Ein Abriss.
„Der Rückgang der Baukonjunktur setzt sich weiter fort. […] Verantwortlich für das Minus bleibt der Wohnungsbau, der in diesem Jahr real um 11 % einbricht und 2024 mit -13 % seinen Sinkflug fortsetzt“, kommentierte Wolfgang Schubert-Raab, Präsident Zentralver-
band Deutsches Baugewerbe, die Konjunkturzahlen der Bauwirtschaft 2023/2024. Leider keine Einzelmeinung. Wegen der Krise im Wohnungsbau erwartet die deutsche Bauindustrie 2024 den ersten Beschäftigungsverlust in der Branche seit der Finanzkrise, so eine Schlagzeile vom Januar 2024. Auch Sergej Seider, Geschäftsführer IMMOPRO-INVEST GmbH, beschreibt das Problem der gestiegenen Baukosten. „Eine Malaise, denn die jetzige Regierung hat das Ziel im Koalitionsvertrag verankert, dass 400.000 Wohnungen pro Jahr neu gebaut werden sollen und dass man möglichst zu verträglichen Preisen Wohnungen mieten kann. Die Rohstoffe sind teurer geworden, zudem haben die ambitionierten, durch-
aus sinnigen Ziele im Bereich Nachhaltigkeit das Bauen nicht einfacher oder günstiger gemacht.“ Folglich herrscht in der Baubranche eine sehr zurückhaltende Stimmung, um es vorsichtig zu formulieren. Nun stellt sich bei dieser Bestandsaufnahme die Frage, ob es jenseits der Landesgrenze anders bzw. besser aussieht. Mit Blick auf unsere französischen Nachbarn stellt Dr. Robert Weinert, Partner bei Wüest Partner, fest, dass die Aussichten auf eine Wiederbelebung der Bautätigkeit vor allem in den Großstädten eher begrenzt sei. „Angesichts der Aussicht auf eine Netto-Null-Bodenbebauung im Jahr 2050 könnten die Bürgermeister bei der Erteilung von Baugenehmigungen zunehmend zurückhaltend sein.
Lösungen zu finden, die die Blockade durchbrechen, wird eine echte Herausforderung für die Großstädte sein“, so der Experte.
Handeln ist die zentrale Maxime
Nun könnte man sich ewig über die Missstände beklagen, das hilft aber wenig bei der Lösungsfindung und dem Blick nach vorne. Denn Wohnen ist ein hohes Gut. Jeder muss eine Bleibe finden können. Entsprechend sitzen alle Beteiligten, ob Entwickler, Investoren oder eben auch die Nutzer, im selben Boot. Stichwort digitale Prozesse. Analog zu anderen Branchen stellt sich die Frage, ob die Wohnungswirtschaft noch am Puls der Zeit ist. Wie stark hält die Digitalisierung bis dato Einzug in die Bauprozesse? PlanRadar, Spezialist für die digitale Dokumentation und Kommunikation bei Bau- und Immobilienprojekten, hat dazu die Investitionsbereitschaft in einer Umfrage unter 1.300 Branchenexperten in 15 Ländern weltweit analysiert. Ergebnis: Die Investitionsbereitschaft in digitale Lösungen international ist grundsätzlich hoch: 97 % der Befragten planen in den kommenden drei Jahren, ihre Investitionen zu erhöhen. Insofern ist die Erkenntnis vorhanden, dass sich etwas tun muss. Die Digitalisierung trage insgesamt zu einem optimierten Wohnen bei – von der Planungsphase über die Bauausführung bis hin zum täglichen Leben im Wohnraum, merkt Alexander Heinzmann, Geschäftsführer (Sprecher) BPD Deutschland, an dieser Stelle an. Mit Blick nach vorne und Bauen der Zukunft fasst Geschäftsführer Heinzmann zusammen: „Veränderte Konzepte wie serielles, modulares Bauen sind definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Sie ermöglichen eine schnellere Produktion und helfen, dem Fachkräftemangel zu begegnen, insbesondere wenn Typengenehmigungen vorliegen.“ Das ist sozusagen Wasser auf die Mühlen der Experten von IMMO-PRO-INVEST. Benedikt Haibt, weiterer Geschäftsführer des Unternehmens, sieht in den Produktivitätslücken am Bau eine der ganz großen Herausforderungen. „Die Produktivität auf
dem Bau, die zentrale Größe, stagniert seit mehr als zwei Jahrzehnten. Da muss eine Lösung gefunden werden“, so Haibt und ergänzt, dass man in der Baubranche eher noch am Anfang in der evolutionären Entwicklung stehe. „Es gibt verschiedene Stellschrauben, an denen wir drehen können und müssen. Produktivitätsfortschritt, Kostenreduktion, weniger Manpower einhergehend mit einem hohen Automatisierungsgrad“, so Haibt. In der Tat ist Wachstum allein nicht seligmachend. Nein, es geht darum, effizienter zu werden. Die daraus resultierende höhere Arbeitsproduktivität bedeutet, dass mit den gleichen Ressourcen letztlich mehr Wert geschaffen wird. Ganz gleich, ob es sich bei den eingesetzten Ressourcen um Rohstoffe oder Fachkräfte handelt. Hier steckt insbesondere die Baubranche im Vergleich zu anderen Branchen noch in den Kinderschuhen.
Mittlerweile ist klar, dass ESG zur Normalität geworden ist und nicht mehr verschwindet. Realität und Realismus ziehen ein. Nachhaltigkeitsaspekte bestimmen zunehmend unser Handeln. Die Immobilienbranche ist einer der wesentlichen Treibhausgas-Emittenten und einer der Hauptverursacher des Klimawandels. Entsprechende Anpassungen in den Geschäftsmodellen sind im Gange. „In Bezug auf Immobilien sind die ESG-Kriterien besonders bei Neubauten und Renovierungsmaßnahmen sowie beim Kauf von Objekten relevant. Mit unserer Denkweise und dem vorliegenden Konzept (ressourcenschonend, CO2-Reduktion, schnellere Bauzeiten, hohe Skalierbarkeit für breiten Impact und nicht zuletzt die hohe Recyclingfähigkeit) erfüllen wir die Standards in vielseitiger Hinsicht“, wirft Geschäftsführer Seider ein. ESG-konforme Produkte stehen auch für Alexander Heinzmann am Ende dieses Entwicklungspfads in der Immobilienwirtschaft. Zeitenwende ist ein oft benutztes Wort in diesen Zeiten – es trifft in vielerlei Hinsicht auch auf die Real Estate-Branche zu. Stillstand käme Rückschritt gleich. (ah)
Smartes Konzept zum Vermögensaufbau: Pflegeimmobilien können im Teileigentum erworben werden und sind damit eine gute Alternative zu indirekten Beteiligungen.
„Tue
Wertstabil und sinnstiftend: Dank einer demografiebedingt steigenden Nachfrage kreiert der Markt für Seniorenwohn- und Pflegeimmobilien auch in einem herausfordernden makroökonomischen Umfeld ein Wachstum. Investoren stehen vor der Frage, wie sie das Potenzial der Assetklasse optimal erschließen können.
Allein bis 2040 rechnen Experten bei PflegeimmobilienNeubauten und -revitalisierungen mit Investitionsbedarfen zwischen 80 und 125 Mrd. Euro. Dieser Wachstumsmarkt wird vom demografischen Wandel getrieben. Auch deshalb bescheinigen ihm Analysten eine entsprechende Krisenresistenz. Mittlerweile ist die Assetklasse, die einst nur institutionellen Investoren vorbehalten war, auch für private Anleger zugänglich. Carestone hat ihnen den Markt im Teileigentum erschlossen.
Realeigentum statt nur Beteiligung
Dass die deutsche Gesellschaft immer älter wird, ist längst kein Geheimnis mehr. Entsprechend rasant wächst nahezu in der gesamten Bundesrepublik die Nachfrage nach altersgerechtem Wohnraum und qualitativ hochwertigen Pflegeplätzen. Sie zu schaffen ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit, bietet aber auch enorme Chancen und Potenziale. Bei der Frage, wie sie an dem Zukunftsmarkt „Demografischer Wandel“ partizipieren können, denken viele Investoren oft an eine Fondsbeteiligung. Doch dazu gibt es eine smarte Alternative: den Erwerb einer Pflegeimmobilie im Teileigentum. Bei diesem Modell werden Senioreneinrichtungen in einzelne Apartments plus Gemeinschaftsflächen aufgeteilt. Das eröffnet privaten Investoren die Möglichkeit, ähnlich dem Kauf einer Wohnung in einem
Mehrfamilienhaus, eines der Apartments zu erwerben und damit gezielt für das Alter vorzusorgen. Die Kaufpreise für diese Apartments ähneln dabei denen von Eigentumswohnungen und liegen, je nach Art und Größe, etwa zwischen 150.000 und 300.000 Euro.
Das Beste aus zwei Welten
Die Vorzüge von Immobilien für die eigene Vermögensplanung sind allgemein bekannt. Insbesondere in Zeiten anhaltend hoher Inflation generieren sie wertstabile Renditechancen. Dennoch stehen Immobilienbesitzer in der Regel vor verschiedenen Herausforderungen, die noch bewältigt werden müssen, damit die Sachwertanlage zum berühmten „Betongold“ wird. Fragen zur Verwaltung des Objekts, zur Abrechnung von Heizkosten, der Überwachung von Sanierungen sowie Reparaturen stellen sich. Und eines treibt den Vermieter wohl ganz besonders um: Wie kann sichergestellt werden, dass die Wohnung nicht leer steht und die Mieteinnahmen zuverlässig auf dem Konto eingehen?
Genau an dieser Stelle setzt das Konzept von Pflegeimmobilien im Teileigentum an. Es vereint die Vorzüge von Direktinvestments mit dem aus Fonds bekannten professionellen Management: So landen regelmäßige Miet-Cashflows über viele Jahre direkt beim Investor und das ganz ohne Mieterkontakt und -suche. Werden die Immobilien zudem nachhaltig geplant und realisiert, kann der Investor on top attraktive Fördermittel der KfW in Anspruch nehmen. Derzeit besteht dabei die Möglichkeit, Förderdarlehen von unter 2 % Zins und Tilgungszuschüsse von bis zu 52.500 Euro zu erhalten.
Im Gegensatz zu Fonds, bei denen die Immobilien den Gesellschaften gehören, sind die Anleger bei einem Direktinvestment selbst im Grundbuch eingetragen. Die Vorzüge: Sie können die Immobilien jederzeit vererben, beleihen, verschenken oder verkaufen. Das Management der Immobilie übernehmen zum einen die Betreiber der Einrichtungen, die diese über 20 Jahre und länger pachten und sich um Belegung und Instandhaltung des Hauses kümmern; zum anderen verantwortet eine spezialisierte Verwaltung die regelmäßigen Mietausschüttungen und Abrechnungen.
Sinnstiftendes Investment –doppelte Altersvorsorge
Neben allen ökonomischen Argumenten und dem einfachen Handling bieten Pflegeimmobilen einen weiteren großen Mehrwert: Investoren legen ihr Geld damit überaus sinnstiftend an, schaffen dringend benötigte Pflegeplätze und damit nachhaltige Werte, die weit über die Immobilie selbst ausstrahlen. Das Invest spricht insbesondere jene an, die einen sinnvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten wollen. Außerdem gewinnt ein weiterer Aspekt zunehmend an Bedeutung. Das stetig knapper werdende An-
gebot an Pflegeplätzen lässt Investoren neben der finanziellen Altersvorsorge zunehmend auch die Eigennutzung oder die Nutzung durch Angehörige in den Blick nehmen. Auch diese Perspektive bedient die Pflegeimmobilie im Teileigentum bei professionellen Anbietern in aller Regel. Im Falle der Pflegebedürftigkeit des Investors oder eines nahen Verwandten, sichert ein mit dem Betreiber vereinbartes Vorbelegungsrecht das Überspringen von möglichen Wartelisten und erspart eine mühselige Suche.
Mehrwerte für Vermittler
Was die Kunden überzeugt, überzeugt auch den Vertrieb. Pflegeimmobilien sind demnach nicht nur für Anleger attraktiv, sondern auch bei Vertriebspartnern immer gefragter. Eine Zulassung nach §34c GewO etwa genügt, um diese wertstabilen Immobilien zu vermitteln. Dabei sorgen schnelle und zuverlässige Provisionszahlungen für Planungssicherheit, während transparente Verkaufsunterlagen und nachvollziehbare Immobilienkonzepte die Vermittlung erleichtern. „Zusätzlich bieten wir unseren Vertriebspartnern umfassenden Marketing-Support persönlich und durch smarte On- und Offline-Tools, inklusive ihres eigenen und individuellen Partner-Brandings“, sagt Sandro Pawils, Chief Sales Officer der Carestone Gruppe. Vertriebspartner erweitern so ihr Portfolio um ein intelligentes Konzept für Anlageimmobilien und erschließen sich Cross-Selling-Möglichkeiten zu anderen Produkten.
Sandro Pawils CSO der Carestone Gruppe
Das Konzept der Pflegeimmobilien im Teileigentum eröffnet also Perspektiven für Investoren und Berater gleichermaßen. Eine wertstabile und sinnstiftende Anlagemöglichkeit, die sowohl den Wünschen der Anleger als auch den Bedürfnissen eines bewegten Marktes gerecht wird.
In den vergangenen Jahren führte kaum ein Weg an der Anlageklasse Immobilien vorbei. Mit der Zinswende kam die Zeitenwende. Gilt das auch für Offene Immobilienfonds (OIF)? Mario Schüttauf, Head of Portfolio Management bei CommerzReal, sprach mit finanzwelt über den neuen Status quo der OIF.
finanzwelt: Herr Schüttauf, Sie managen den Fonds seit mehr als zwei Jahrzehnten. Mit Blick auf diese Erfahrung: In welcher Verfassung präsentiert sich der Immobilienmarkt Ihrer Ansicht nach aktuell?
Mario Schüttauf» Zwar kann man ohne Frage von einem herausfordernden Gesamtumfeld sprechen, aber im Vergleich zu früheren Krisen ist der Vermietungsmarkt erstaunlich robust. Wenngleich eine extrem starke Entzweiung der Mieten in Abhängigkeit von Lage und Qualität zu verzeichnen ist. Manch ein Projektentwickler mag die weiße Flagge gehisst haben und einige Immobilienportfolios müssen Wertberichtigungen vornehmen. Aber in den meisten Fällen handelt es sich dabei um notwendige Konsolidierungen. Jetzt zeigt sich, wer in den letzten Jahren seine Hausaufgaben gemacht und vorausschauend gewirtschaftet hat.
finanzwelt: In den letzten zwei Jahren haben auch die OIFs einige Stress-Situationen durchmachen müssen. Inwiefern sind Sie gestärkt aus eben diesen Krisen hervorgegangen?
Schüttauf» Während der Corona-Zeit und auch während der aktuellen Krise haben wir stets aktiv den Kontakt mit unseren Mietern gesucht. Das ist die Grundlage unserer hohen Vermietungsquote von 93,9 % und für das aktuell zu hebende Wertschöpfungspotenzial in den Mieten. Auch unser vorausschauendes Finanzierungsmanagement hat sich bewährt. Zuletzt hatte hausInvest eine Fremdkapitalquote von 16,1 % und eine Fondsliquidität von 2,1 Mrd. Euro. Dieses konservative Vorgehen hat entscheidend zur Stabilität des Fonds beigetragen.
finanzwelt: Können Sie die vorgebrachten Vorbehalte gegenüber OIFs, beziehungsweise Bedenken, nachvollziehen?
Schüttauf» In Teilen ja, wobei zu oft der Fehler gemacht wird, die verschiedenen Fonds in einen Topf zu werfen. Wenn Sie sich die Portfoliostruktur anschauen, die Immobilienqualität, den Fremdkapitalanteil, die Liquiditätsquoten, dann gibt es sehr große Unterschiede zwischen den Fonds. Während ein erster OIF zuletzt bereits größere Bewertungsabschläge verkünden musste, bin ich mir sicher, dass es bei unserem hausInvest keine signifikanten Abwertungen geben wird. Die Arbeit an der Immobilie und die Nähe zu unseren Mietern sind ein wesentlicher Grund dafür.
finanzwelt: Angesichts des derzeitigen Zinsumfeldes: Welchen Kriterien messen Sie bei der Auswahl neuer Objekte die höchste Bedeutung zu?
Schüttauf» Unsere Leitlinie bleibt nach wie vor: Entscheidend ist die Lage. Bei Investitionsentscheidungen ist zudem klar, dass es sich um einen Preis handeln muss, der auch im heutigen Marktumfeld interessant ist. Das sehen wir bei Objekten im Modernisierungsbedarf.
finanzwelt: „Heute investieren und das Morgen mitgestalten“ – warum mit hausInvest?
Schüttauf» Ganz einfach: Weil hausInvest stets bewiesen hat, dass er das Vertrauen der Anleger immer verdient hat. Zuletzt erzielte der Fonds zum 30. September 2023 eine jährliche Rendite von 2,5 % – und im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre waren es 2,3 %. Über zehn Jahre ist das weit mehr als bei Anlagen in Bundesanleihen oder globale und europäische Rentenfonds und Geldmarktfonds. Zugleich weist der hausInvest eine geringere Schwankungsbreite auf.
finanzwelt: Die letzten zwei Jahre waren von Krisen durchzogen. Welche Anpassungen haben Sie – in Bezug auf die Sub-Assetklassen – in Ihrem Portfolio vorgenommen?
Schüttauf» Der hausInvest ist mehr als 17 Mrd. Euro schwer. Bei einer solchen Größe muss eine Portfoliostrategie langfristig tragbar sein und darf nicht unter Zugzwang geraten, sich innerhalb weniger Jahre vollkommen repositionieren zu müssen. Aber natürlich nehmen auch wir Anpassungen vor. Beispielsweise setzen wir seit einigen Jahren verstärkt auf Wohnimmobilien, u. a. im Bereich des sozial geförderten Wohnbaus. Außerdem sind wir davon überzeugt, dass der demografische Wandel Chancen im Bereich Gesundheit bietet, weswegen wir einige bisherigen Einzelhandelsflächen entsprechend neu aufstellen.
finanzwelt: Welche Argumente sprechen Ihrer Meinung nach für die Assetklasse OIF?
Schüttauf» Immobilienfonds sind eine mittel- bis langfristige Beimischung zum Portfolio. Aktuell gilt: Die wirtschaftliche Gesamtlage ist von großer Unsicherheit geprägt. Gerade in einer solchen Zeit kann ein offener Immobilienfonds große Vorteile bieten. Denn er reduziert die Schwankungen eines Anlageportfolios, wie es kaum eine Anleihe schafft. Zugleich bieten Immobilien einen guten Inflationsschutz. Mehr als 90 % der gewerblichen Mietverträge von hausInvest sind wertgesichert, zum Beispiel über eine Inflationsindexierung. Offene Immobilienfonds bieten Anlegern zudem den Vorteil, dass 60 % ihrer Ausschüttungen steuerfrei sind.
finanzwelt: Wie sieht es bei hausInvest mit dem Faktor ESG aus? Achten Sie besonders darauf und zeichnen diesen beispielsweise bei Einstieg ins Portfolio aus?
Schüttauf» Ja, ESG spielt für uns eine große Rolle. Als einer der ersten Fonds erfüllt hausInvest bereits seit dem 10. März 2021 die Transparenzanforderungen an ein Finanzprodukt mit ökologischen und/oder sozialen Merkmalen gemäß Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung. Bei Neubauten ist es verhältnismäßig einfach, stets auf hohe ESG-Faktoren zu setzen. Bei Bestandsimmobilien ist die Herausforderung ungleich größer, aber dafür lassen sich hier auch die größten Potenziale heben – sowohl für die Umwelt als auch wirtschaftlich für die Anleger.
finanzwelt: Abschließend: Mit welchen Erwartungen gehen Sie ins 1. Halbjahr 2024?
Schüttauf» Wir sehen spannende Chancen bei Investitionen in Büroimmobilien, die sich zwar in guten Lagen befinden, die jedoch aufgrund mangelnder Modernisierungen nicht mehr vermietbar sind. Dort sind die Kaufpreise gering, was nach erfolgreicher Repositionierung hinsichtlich ESG-Kriterien und modernen Bürokonzepte deutliche Wertsteigerungspotenziale bietet. Auch Umnutzungen zu Wohnen sind interessant. Außerdem sehen wir große Chancen bei Investitionen in Erneuerbare Energien. Wir werden, sobald es der Gesetzgeber uns 2024 gestatten sollte, unsere Investments in Wind- und Solarparks deutlich ankurbeln. (ah/ml)
Berthold Becker
Managing Director
TSC Real Estate Germany GmbH
treiber der Immobilie nicht genug Fachkräfte einstellen kann – schlichtweg, weil es zu wenige gibt und noch weniger nachkommen – dann kann er die Immobilie auch nicht langfristig am Laufen halten. Andererseits liegt der Fokus bei Gesundheitsimmobilien größtenteils auf Pflegeheimen und Betreutem Wohnen. „Ja, wir haben einen riesigen Bedarf im Bereich der stationären Pflege“, ergänzt Berthold Becker, Managing Director von TSC Real Estate bei der CBRE-Pressekonferenz. „Aber ich glaube, da liegt auch das Potenzial.“ Wo Schatten sei, sei auch Licht, aber Potenzial läge in der Ausdifferenzierung von Betreibermodellen. Diese müssten nutzeradäquat, alters- und anforderungsgerechter gestaltet werden. Das ginge auch einher mit Vertragsstrukturen. Viel hängt da ebenfalls an der Politik, die im Immobiliensegment, besonders für Bestandsimmobilien, Hürden schafft, gegen die im bürokratischen Deutschland nur schwer und dann auch noch langsam anzugehen ist. „Wenn wir Betreiberkonzepte sagen, dürfen wir nicht nur Vertragsmodelle meinen“, führt Becker im Verlauf der Paneldiskussion weiter aus. Das Thema Managementvertrag sei tatsächlich ein Teil einer möglichen Lösung, aber nicht das Modell, das die Zukunft darstellen würde. „Es ist aber eine Richtung, in die man denken muss.“ Deutsche Investoren, so Becker, werden sich in Zukunft einem Paradigmenwechsel unterziehen müssen. „Stationäre Pflege ist sozusagen das Rundum-sorglos-Paket: Ich investiere und habe meinen Cashflow für die nächsten zehn Jahre und verkaufe das dann auch zum gleichen Faktor.“ Allerdings sei ein älterer Mensch nicht immer sofort pflegebedürftig im Sinne von vollstationär. Der Markt müsse sich öffnen, was die Angebotsstruktur anbetrifft.
Die Zukunft der Gesundheitsimmobilien ist aufgrund des demografischen Wandels keineswegs ungewiss, aber die Lieblinge der Investoren – Pflegeheime und Betreutes Wohnen – haben innerhalb des letzten Jahres ordentlich einstecken müssen und die finanzielle Gunst verloren. Für die Finanzbranche ist schließlich nichts schwerer zu verkraften als zögernde Investoren. Einen Lichtblick gibt es allerdings:
Die Regression zur Mitte, auch in der Statistik. Erzielbare Renditen von langfristigen Investitionen – langfristig im Sinne von mindestens zehn Jahren – nähern sich nach und nach dem Mittelwert an. Und da Geduld eine Tugend ist, muss diese sich aktuell auch bei Gesundheitsimmobilien von der besten Seite zeigen. (ml)
Mitte Januar zeichnet sich bereits ab, dass auch 2024 für Investoren und Berater einige Herausforderungen bereithält. Sicherheit wird neu definiert. Ob nun geopolitische Konflikte (China-Taiwan, Israel, Ukraine-Krieg), Lieferkettenprobleme, Knappheiten bei Gütern. Kurzum: Sie benötigen einen halbwegs sicheren Navigator. Wir blicken für Sie einmal um den Globus und betrachten Sektoren näher. Als Ideenstütze für den Alltag.
Mit Power und frischen Ideen das Jahr 2024 angehen? Ein guter Vorsatz. Und die Investmentbranche ist bekanntlich vielfältig und bietet Lösungen für jeden Geschmack bzw. jedes Portfolio. Fangen wir zunächst vor der unmittelbaren Haustür an. Wie krisenfest und chancenreich präsentieren sich deutsche Aktien? Blicken wir nur auf die wirtschaftlichen Entwicklungen hierzulande, so sieht es eher trüb aus. Deutschlands Wirtschaft ist im vergangenen Jahr um 0,1 % geschrumpft. Hauptbremser, laut einem DWS-Kommentar, war das produzierende Gewerbe, und hier insbesondere die Energieproduktion aufgrund des Abschaltens dreier Atomkraftwerke und der Drosselung der Kohlekraftwerke. Trost: Der Außenhandel hat positiv zum Wachstum beigetragen, aber nicht, weil etwa die Exporte wuchsen, sondern weil die Importe noch stärker zurückgingen. Glücklicherweise präsentiert sich der deutsche Arbeitsmarkt, analog dem US-amerikanischen, in erstaunlich guter Verfassung. Da an den Börsen die Zukunft gehandelt wird, bedeutet
dies, dass es Lichtblicke am Horizont gibt. Doch wo lassen sich diese ausmachen? Mitte Januar steht der DAX leicht im Minus, SDAX und MDAX haben seit Jahresbeginn mehr Federn lassen müssen. Das würde eine Fortsetzung von 2023 bedeuten. Dickschiffe geben die Pace vor. Doch nicht wenige Marktteilnehmer sehen 2024 ein Comeback der Small Caps!
Renaissance von Value?
Die Hoffnung auf weiter steigende Gewinne und eine glorreiche, ungetrübte Zukunft hat einige Wachstumsaktien in schwindelerregende Höhen katapultiert. Insbesondere das immer mehr an Fahrt aufnehmende KI-Geschäft könnte manchen Hype bei ausgewählten Growth-Titeln weiter befeuern. Bei den eher langweiligen Titeln, die wenig Wachstum erwarten lassen und die deshalb niedrig bewertet sind, kann es dagegen auch öfters zu positiven Überraschungen kommen. Gerade wenn sich das wirtschaftliche Bild zunehmend eintrübt. Mit Blick nach vorne und unter aktuellen Bewertungsaspekten ist Value grundsätzlich 2024 ein interessantes Thema. Aktien der Branchen Pharma, Finanzen, Energie oder selektiv Automobil könnten in diesem Zusammenhang ein Portfoliostabilisator und/oder Renditelieferant sein. Zumal einige Aktien deutlich unter ihren Höchstständen notieren. Vorausgesetzt, das jeweilige Geschäftsmodell ist intakt und zukunftstauglich.
In den vergangenen Jahren führte kein Weg an US-amerikanischen Aktien vorbei. Zumindest nicht an den großen Playern, die „glorreichen Sieben“ um Apple, Nvidia etc. Ihre Wertentwicklungen im vergangenen Jahr waren tendenziell überwältigend. Nun stellt sich die Frage, ob diese Rallye in die Verlängerung geht. Sollten Sie Ihren Kunden weiter diese Aktien ans Herz legen? Zuletzt ist die Senkung der Inflation etwas ins Stocken geraten. Aus dem Inflationsbericht für Dezember geht hervor, dass die Kerninflation im Monatsvergleich um 0,31 % gestiegen ist. Insbesondere die Inflation bei Dienstleistungen bleibt nach Brancheninsidern hartnäckig. Die USNotenbank könnte sich nun bestätigt sehen, die Zinsen vorerst (im 1. Halbjahr) auf dem aktuellen Niveau zu halten. Ab dem Sommer könnten dann Zinssenkungen eintreten. Auf Aktien gemünzt heißt das, die Profiteure struktureller Trends (beispielsweise KI) bleiben gefragt. Growth-Aktien sind selektiv weiter einen Blick wert. Aber auch in der Vergangenheit abgestrafte Titel könnten 2024 mehr Rückenwind erfahren und auf die Siegerspur wechseln.
Die große Supermacht im fernen Osten? Ja, China könnte 2024 positiv überraschen. Aber eine Rückkehr zu den Wachstumssprüngen der 2010er Jahre ist ausgeschlossen. Nach
wie vor erholt sich die chinesische Wirtschaft nur langsam. Die chinesische Staatsführung versucht, mit mehreren Maßnahmen wie zum Beispiel Kaufanreizen die schwächelnde Nachfrage im Inland wiederzubeleben. Neben der schwächelnden Nachfrage im Inland bleiben 2024 für die chinesische Staats- und Parteiführung weitere Herausforderungen. Jugendarbeitslosigkeit und die Krise der Immobilienbranche sind zu nennen. Natürlich ist das Land nach wie vor innovativ, z. B. E-Autos. Insofern könnte es zu einigen positiven Überraschungen kommen.
Was bedeutet dieser kurze Überblick für die Portfolios? 2024 ist ein Jahr, in dem es gilt, auf Sicht zu fahren. Nach einem doch sehr überzeugenden 2023, insbesondere dem Schlussquartal, ist viel Euphorie bereits eingepreist. Ein selektiver Ansatz bei Aktien sollte sich für Ihre Kunden in den kommenden Monaten bewähren. Risiko „ja“, aber dosiert. Welche Geschäftsmodelle funktionieren auch in schwächeren Marktphasen? Welche Sektoren sind überdurchschnittlich verkauft worden? Regional empfiehlt sich ein breiter Ansatz. Die USA sind aktuell gesetzt, aber auch Europa bietet viel Aufholpotenzial. Indien, Japan und China als globale Wirtschaftszentren sind ebenfalls nicht außen vor zu lassen. Doch vor zu viel Optimismus sollte man sich derzeit hüten – eher etwas Vorsicht an der Bahnsteigkante. Denken Sie ruhig daran, das Portfolio abzusichern oder vermehrt Anleihen als Sicherheitsoption einzubauen. (ah)
Haben Sie auch ein Herz für die „Kleinen“? Gemünzt auf den Kapitalmarkt haben Freunde der Small und Mid Caps in den vergangenen Jahren wenig zu lachen gehabt. Die große Sause gab es tendenziell eher bei den Large Caps, den großen Playern. Insbesondere die Tech-Giganten aus den USA räumten das Feld ab. Für die kommenden Monate könnten solide, gut aufgestellte Unternehmen aus der zweiten Reihe attraktiv sein. Legen Sie das Ihren Kunden ans Herz.
Ein Plus von 20 %! Das klingt doch gut. Ist es auch. Der DAX, Sammelbecken der 40 großen Unternehmen, hat das vergangene Jahr mit einem fulminanten Endspurt mit einer überzeugenden Performance beendet. Wiederum, nicht das erste Mal, hatten MDAX (ca. +4 %) und SADX (immerhin +17 %) das Nachsehen. Investmentfonds, die gezielt auf die Kleinen setzen, kämpften bereits in den vergangenen Jahren. Kriege, Unsicherheiten über die wirtschaftliche Entwicklung und die Euphorie im Tech-Segment ließen die Investorengelder
MDAX Hoch- und Tiefpunkte
in die Large Caps fließen. Ein schwerer Stand für diejenigen in der zweiten bzw. dritten Reihe. Und nun die Wende? Wird 2024 das Jahr von MDAX bzw. SDAX? Werden die „Verlierer“ von gestern zu Siegern von morgen?
MainFirst schreibt in einem aktuellen Marktkommentar: „Denn auch in Anbetracht verschiedener globaler Krisen konnten die europäischen Märkte von Anfang 2020 bis Ende 2023 ein beachtliches Wachstum von beinahe 30 % verzeichnen. Doch bei genauerer Betrachtung dieses Zeitraums fällt auf, dass Small- und Mid-Cap-Aktien den Blue Chips deutlich hinterherhinkten. […] In unsicheren Zeiten bieten Großunternehmen scheinbare Stabilität. Die logische Konsequenz daraus ist, dass viele Anleger einen beträchtlichen Teil ihres Portfolios in Large Caps halten. […] Wer jedoch nur in Blue Chips investiert, verpasst eine große Chance, denn historisch haben Small und Mid Caps die großen und etablierten Unternehmen langfristig immer outperformt. Wer vor 20 Jahren in europäische Small Caps investiert hat, kann sich über einen Total Return von 495 % freuen, gegenüber nur 226 % bei europäischen Large Caps.“
Viele (erfolgreiche) Small- und Mid-Cap-Unternehmen sind in der Vergangenheit über den Konjunkturzyklus hinweg viel stärker gewachsen als ihre größeren Konkurrenten, da sie in der Lage sind, sich anzupassen und von der zunehmenden Marktgröße zu profitieren. Blickt man auf die Werte, so fällt die unglaubliche Fülle an interessanten Unternehmen auf. Rund 90 % der Firmen zählen zu den Nebenwerten. Sie punkten damit, dass sie in Nischen unterwegs und/oder sogar Weltmarktführer in zukunftsträchtigen Industriezweigen sind. Bei einem Großteil dieser Unternehmen spielt die
SDAX Hoch- und Tiefpunkte
Gründerfamilie bis zum heutigen Tag eine mitentscheidende Rolle. Die Geschäftstätigkeit ist vergleichsweise längerfristig ausgelegt. Mehr als 1.500 „Hidden Champions“ soll es hierzulande geben, knapp die Hälfte aller Hidden Champions weltweit. Sie sind so etwas wie die Anker der deutschen Ökonomie. Sollte sich das wirtschaftliche Umfeld bald aufklaren, lohnt der gezielte Blick auf einige Perlen der zweiten und dritten Reihe.
Bei der Auswahl von kleineren Unternehmen ist naturgemäß mehr Know-how gefragt. Denn die kleineren Titel sind tendenziell eher spekulativer, bieten dafür aber höhere Ertragschancen. Und im Gegensatz zu multinationalen Konzernen sind weniger Nebenwerte-Unternehmen gezwungen, aufgrund finanzieller Altlasten aufgenommenes Fremdkapital abzubauen. Darüber hinaus bieten kleinere Werte gegenüber den großen DAX-notierten Firmen den Vorteil, dass sie tendenziell flexibler sind und sich schneller neuen Marktgegebenheiten anpassen können. Und noch ein Aspekt könnte 2024 die Wende bei den Nachzüglern bewirken. Die Phantasie auf Zinssenkungen im Jahresverlauf. (ah)
Blicken Sie und Ihre Kunden doch mal über den Tellerrand. Fakt ist, die großen Large Caps im Technologiesektor sind rückblickend schon sehr gut gelaufen. Diese Rallye kann, muss aber nicht unvermindert so weitergehen. Zur Anreicherung könnte es durchaus Sinn machen, spezielle Nebenwerte-Fonds ins Portfolio zu holen. Es gibt eine Reihe an Gründen, die dafür sprechen. Ein gutes Geschäftsmodell, solide Bilanzen und fundiertes Know-how sind dabei ausschlaggebend.
In der Investmentbranche dominieren die großen Häuser mit ihren Brands. Dennoch wagen immer mehr junge Talente den Schritt in die Selbstständigkeit. René Kerkhoff und Dr. Maximilian-Benedikt Köhn waren einige Jahre in verantwortungsvollen Positionen bei DJE Kapital. Nun haben sie etwas Eigenes aufgebaut. Zur Jahreswende sprach die finanzweltRedaktion mit den beiden Gründern in München zum Fondsstart und über die Investmentphilosophie.
finanzwelt: 2023 war wiederum ein ambitioniertes Jahr. Krisen, Inflationsbekämpfung und eine für viele Marktteilnehmer außergewöhnliche Rallye an den Börsen. Sie haben sich selbstständig gemacht. Sicher kein einfacher Schritt, oder?
René Kerkhoff» Vielleicht kein einfacher, aber wohlüberlegter Schritt. Mit unserer langjährigen Tätigkeit bei DJE Kapital hatten wir eine der besten Lehrschulen und sind auch bis zum heutigen Tag in gutem Kontakt und Austausch. Dennoch reifte mit den Jahren der Entschluss, etwas Eigenes zu machen. Wir haben zwischenzeitlich eine hohe Expertise und tiefes Verständnis in den Sektoren Healthcare & Technologie und glauben, in der gewählten Nische dauerhaft bestehen und erfolgreich sein zu können.
finanzwelt: Im Oktober gab es den Startschuss für den „K&K – Wachstum & Innovation“. Ein turbulentes Umfeld, gerade mit Blick auf die Geopolitik.
Dr. Maximilian-Benedikt Köhn» Absolut, zumindest zu Beginn. Im Oktober kam es an den Börsen zu einem vorübergehenden Rücksetzer, danach setzte die sogenannte ‚Jahresendrallye‘ ein, von der wir natürlich profitierten. Insofern unbeabsichtigt ein guter Zeitpunkt, um mit dem Fonds an den Markt zu gehen. Viele Werte der zweiten und dritten Reihe wurden rückblickend 2022/2023 abgestraft oder hinken der allgemeinen Entwicklung hinterher. Auch dieser Aspekt spielt uns sozusagen in die Karten.
finanzwelt: Kommen wir auf den Wesenskern Ihres Fonds zu sprechen. Kerkhoff» Gerne. Der K&K – Wachstum & Innovation legt seinen Schwerpunkt eindeutig auf Small/Mid-Caps in der SkanDACH-Region sowie im Technologie- und Healthcare-Sektor. Hier haben wir die beschriebene Expertise, fühlen uns wohl.
Dr. Köhn» Ein besonderes Augenmerk legen wir auf Skandinavien. Weshalb? Die skandinavischen Staaten gelten als robust. Zu den Erfolgsfaktoren zählen nicht zuletzt das hohe Pro-Kopf-Wirtschaftswachstum, die vergleichsweise
stabilen politischen Verhältnisse und die hohe Innovationskraft. Die Region steht ferner für Wohlstand und eine hohe Wettbewerbsfähigkeit. Und es finden sich viele nordische Small-Caps, die durch Gründergeist, Transparenz, technischem Know-how punkten und eindeutiges Potenzial aufweisen können.
finanzwelt: Wie hoch ist der Anteil skandinavischer Unternehmen?
Kerkhoff» Regional betrachtet kommt Skandinavien derzeit auf einen Anteil von 40 %, ebenso Deutschland. Die Schweiz liegt bei etwa 20 %. Wir haben aber keine starren Quoten, schauen vielmehr die Unternehmen detailliert an und treffen dann die Wahl. Erst kürzlich waren wir auf einer mehrtägigen Roadshow in den Nordics und haben uns mit Unternehmensvertretern getroffen und ausgetauscht. Diese Unternehmensnähe ist ein weiterer Baustein der K&K-DNA.
finanzwelt: Die DNA des Fonds ist ein gutes Stichwort – in der Vergangenheit waren Sie auf Technologie und Healthcare spezialisiert. Wie breit ist Ihr Fonds allokiert?
Dr. Köhn» Nach wie vor liegt der Fokus in diesen Sektoren. Diese beiden Sektoren machen zusammen etwa die Hälfte des Portfolios aus. Doch auch in anderen Branchen wie Erneuerbare Energien und Industrie können und
» Der K&K – Wachstum & Innovation legt seinen Schwerpunkt eindeutig auf Small/Mid-Caps in der SkanDACH-Region sowie im Technologie-und Healthcare-Sektor. «
werden wir nach eingehender Prüfung fündig. Es gibt überall Perlen im Smallund Mid-Cap-Bereich – diese gilt es letztlich herauszufiltern. In der Nische der zweiten und dritten Reihe finden sich ausgezeichnete Unternehmen, mitunter Weltmarktführer, deren Namen in der breiten Öffentlichkeit weniger bis gar nicht bekannt sind. Wichtig sind ein überzeugendes, stabiles und zukunftsweisendes Geschäftsmodell, gute Bilanzen und Entscheidungsträger, die rechtzeitig agieren, aber zugleich auch einen längeren Atem haben.
finanzwelt: In diesem Zusammenhang kommt der Aspekt der familiengeführten Unternehmen zum Tragen. Kerkhoff» Absolut. Eine große Zahl kleinerer Unternehmen befindet sich über Generationen in den Händen der Eigentümerfamilien. Bei der Finanzierung sind solche Firmen häufig sehr konservativ aufgestellt. Sie weisen hohe Eigenkapitalquoten auf. Das ermöglicht ihnen, auch gestärkt aus Krisen hervorzugehen, weil sie mehr in Innovationen und Verbesserungen investieren können. Und letztlich denken sie langfristig und nicht nur von Quartal zu Quartal.
finanzwelt: Herr Dr. Köhn, Sie sind der Healthcare-Experte. Wie ist es um die Branche als Ganzes bestellt? Dr. Köhn» Krankheiten gab und gibt es immer wieder. Sie verschwinden nicht einfach. Insofern werden notwendige Innovationen, wie beispielsweise im Bereich medizinischer Geräte, permanent gebraucht. Wir versuchen aber stets, auch Trends abzudecken, so fühlen wir uns besonders wohl in Krankheitsgebieten mit einer sehr geringen Penetration. Dort, wo es noch kaum Wettbewerb gibt und vielleicht gerade erst ein neues Medikament oder medizinisches Gerät zugelassen wurde. Aktien aus dem Gesundheitswesen, wie etwa Pharma, Biotech und Medizientechnik, bieten folglich eine breite Palette interessanter Investmentmöglichkeiten.
finanzwelt: Das gilt wohl auch für den Technologie-Sektor.
Kerkhoff» Richtig. Denken Sie beispielsweise nur an die Investitionsmöglichkeiten für Cloud- und Software-
Anbieter, die oft durch hohe Margen und wiederkehrende Umsätze gekennzeichnet sind. Oder das Thema Cybersecurity, das im Zuge der wachsenden Digitalisierung der Unternehmen zunehmend an Wichtigkeit gewonnen hat. Dabei geht es um nicht weniger als den Schutz des geistigen Eigentums. Wenn man zurückdenkt, welche bahnbrechenden, technologischen Entwicklungen allein in den vergangenen Jahren Einzug in den Unternehmensalltag gehalten haben, so ist der Blick nach vorne keinesfalls verzagt, sondern hoffnungsvoll. Strukturelle Trends überdauern viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.
finanzwelt: Den Investitionsschwerpunkt haben wir erwähnt; was kennzeichnet noch die DNA Ihres Fonds?
Dr. Köhn» Wichtig ist mitunter auch der Fakt, dass wir „skin in the game“ haben, also dass wir beide substanziell in unserem neuen Fonds investiert sind. Wir vertrauen auf die Ideen und unser Tun. Insofern ist dieser Schritt nur konsequent. Mit dem K&K – Wachstum & Innovation haben wir unseren ersten eigenen Fonds auf den Markt gebracht und sind für die Zukunft somit positiv gestimmt. Der Fonds ist breit gefächert, das Portfolio nicht zu konzentriert und vor allem mit Themen gespickt, die auch in der Zukunft sehr bedeutsam sind. In der Kombination mit dem regionalen Fokus auf die SkanDACH-Region und den aktuellen Bewertungen in der zweiten beziehungsweise dritten Reihe fühlen wir uns bestens positioniert. (ah)
Viele Trends kommen und gehen dann wieder. Wenig ist von Bestand. Doch es gibt sogenannte Megatrends, die überdauern und auf Jahre/Jahrzehnte ihre Bedeutung haben. Natürlich lässt sich in diese übergeordneten Themen auch investieren. Doch gibt es einen hervorstechenden Trend? Wohl kaum. Dennoch kann sich die Investition für Ihre Kunden lohnen, zumal die Faktenlage eindeutig ist.
Das Frankfurter Zukunftsinstitut ist eine Keimzelle für den Blick nach vorne. Was mag kommen und in welchem Ausmaß? Demografie, Digitalisierung etc. – alles Trends, die jeden jederzeit und überall beeinflussen. Das Zukunftsinstitut definiert: „Lawinen in Zeitlupe – dieses Bild beschreibt Megatrends ganz gut, denn Megatrends entwickeln sich zwar langsam, sind aber enorm mächtig. Sie wirken auf allen Ebenen der Gesellschaft und beeinflussen so Unternehmen, Institutionen und Individuen. Daher sind Megatrends nicht nur ein Kernelement der Forschung des Zukunftsinstituts, sondern auch Grundlage für Entscheidungen in Wirtschaft, Politik und auf persönlicher Ebene.“
In den vergangenen Jahren haben sich die drei „Ds“ – Deglobalisierung, Dekarbonisierung und Demografie – zu Megatrends entwickelt, die auch 2024 einen disruptiven Effekt auf die Aussichten haben werden. Insgesamt gestalten die drei „Ds“ die Investmentlandschaft neu. Das Verständnis der drei „Ds“ dürfte ein Schlüssel sein, um zu verstehen, was als Nächstes kommt und wo Chancen liegen. Für Jan Tachtler, Partner HQ Trust, ist klar, dass es sich um grundlegende und tiefgreifende Veränderungsprozesse handelt, die sowohl gesellschaftlicher als auch technologischer Natur sein können
Jan Tachtler Partner HQ Trust GmbHund sich über Perioden von mindestens 20 Jahren abspielen. „Das unterscheidet einen Megatrend fundamental von einem Hype. Insofern verfolgen wir damit auch einen langfristigen, weniger zyklischen Investmentansatz“, so der Experte. Nun stellt sich die Frage, ob man einen Megatrend herauspicken kann. Gibt es die „eierlegende Wollmilchsau“, die alle überzeugt und auf die sich zu setzen lohnt? Sind die Trends unabhängig voneinander oder bedingen sie sich gegenseitig? „Megatrends bedingen und verstärken sich gegenseitig. Eine exakte Abgrenzung einzelner Themenkomplexe ist nahezu unmöglich. Hinzu kommt, dass sich nicht voraussagen lässt, welcher Megatrend sich in den kommenden zwei bis drei Jahren am besten entwickelt“, wirft Tachtler ein. Und das ist ein interessanter Punkt. Die Welt ist im steten Wandel. Wenig ist wirklich von Bestand. Lässt sich heute mit Sicherheit vorhersagen, welche Trends auch über das langfristige Potenzial verfügen? Kann man beispielsweise die Nachfrage nach Cybersicherheit bereits heute wirklich als Megatrend bezeichnen? Hier zumindest ist die „Vergreisung“ der Gesellschaft nicht mehr zu leugnen. Ob in den Industrie- oder Schwellenländern, die Menschen werden älter.
Artificial Intelligence (AI) ist in der öffentlichen Diskussion sehr präsent und dominierend. Die potenziellen Anwendungen von künstlicher Intelligenz können Entscheidungsprozesse verbessern und vereinfachen. Die Geschwindigkeit, mit der dieses Thema Fahrt aufgenommen hat, ist atemberaubend. Kaum ein Berufsfeld kann sich der künstlichen Intelligenz noch entziehen. Denken Sie beispielsweise an ChatGPT und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Sicherlich kann man hier von einem Megatrend sprechen, der die Ge-
Christopher Gannatti Global Head of Research WisdomTreesellschaft in all ihren Facetten dauerhaft und nachhaltig beeinflussen wird. Gekommen, um zu bleiben. Insofern können Megatrends heutige Investitionen in das Morgen sein. Und die Anbieter springen auf den Zug auf. So hat beispielsweise WisdomTree einen neuen börsengehandelten Indexfonds (ETF) aufgelegt, der Anlegern ein diversifiziertes Engagement in 14 Themen bietet. Diese umfassen Megatrends in den Bereichen Technologie, Umwelt und gesellschaftliche Veränderungen. Er zielt darauf ab, die Kurs- und Renditeentwicklung (vor Gebühren und Aufwendungen) des WisdomTree Global Megatrends Equity Index abzubilden und wurde am 12. Dezember 2023 an der Londoner Börse gelistet. Christopher Gannatti, Global Head of Research bei WisdomTree, sagt: „Der Aufbau eines Mehrthemenportfolios kann Herausforderungen mit sich bringen – zahlreiche Fallstricke erzeugen Risiken für schlechte Ergeb-
Die Marktgröße im Künstliche-Intelligenz-Markt wird etwa 279,70 Mrd. Euro im Jahr 2024 betragen.
Es wird erwartet, dass die Marktgröße eine jährliche Wachstumsrate (CAGR 2024-2030) von 15,89 % aufweist, was zu einem prognostizierten Marktvolumen von 677,70 Mrd. Euro im Jahr 2030 führt.
Im globalen Vergleich wird der größte Teil der Marktgröße in den USA erwartet (97,36 Mrd. Euro im Jahr 2024).
Quelle: https://de.statista.com/outlook/tmo/kuenst liche-intelligenz/weltweit
nisse. Zu stark konzentrierte Portfolios, eine unzureichende Kontrolle über die Verteilung zwischen den einzelnen Themen, ein mangelnder Fokus auf kleinere Unternehmen mit großem Potenzial oder fehlende Disziplin und Themenexpertise bei der Aktienauswahl können die Wirkung thematischer Anlagen verkleinern oder sogar zunichtemachen. Unser Ansatz zum Aufbau dieser themenübergreifenden Strategie bietet Anlegern eine wertsteigernde Lösung.“ Megatrends können für Ihre Kunden eine Bereicherung in der Portfolioallokation sein. Allerdings braucht man auch hier einen längeren Atem. Schließlich entwickeln sie sich tendenziell eher langsam, dafür aber durchgreifend. (ah)
Die Bevölkerungsgruppe der älteren Menschen ab 65 Jahren
Die zunehmende Zahl älterer Menschen in Deutschland ist ein wichtiger Faktor im demografischen Wandel. Ergebnisse der Bevölkerungsfortschreibung zeigen, dass die Zahl der 65-Jährigen und Älteren seit 1991 von 12 Millionen auf 18,7 Millionen im Jahr 2022 deutlich gestiegen ist. Da jüngere Geburtsjahrgänge zugleich sinkende Personenzahlen aufweisen, stellen die ab 65-Jährigen im Zeitverlauf auch einen immer größeren Anteil an der Gesamtbevölkerung. Er stieg von 15 % im Jahr 1991 auf 22 % im Jahr 2022.
Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Demografischer-Wandel/_inhalt.html
Persönlichkeiten prägen und formen. Die ÖKOWORLD AG als Pionier der nachhaltigen Geldanlage war mehr als vier Jahrzehnte mit dem Namen Alfred Platow verbunden. Zeiten ändern sich und seit August des vergangenen Jahres zeichnen Katrin Hammerich, Andrea Machost und Torsten Müller verantwortlich für die Geschicke des Unternehmens. Im exklusiven finanzwelt-Interview sprachen wir in Hilden über die Ziele, das Produktportfolio und die vermehrten Aktivitäten auf den diversen Social-Media-Kanälen, um neue Anlegerinnen und Anleger zu begeistern.
finanzwelt: Der Blick auf die vergangenen Jahre an den Kapitalmärkten verdeutlicht, dass wir es durchaus mit einigen Herausforderungen zu tun hatten. Inflation und anhaltend kriegerische Auseinandersetzungen trüben den Blick. Auch für die ÖKOWORLD war das zurückliegende Jahr eine Zäsur. Sie als neues Vorstands-Trio lenken nun die Geschicke des Hauses. Wie schauen Sie auf die zurückliegenden Monate zurück?
Katrin Hammerich» Ambitioniert und mit vollem Elan. Eine Vorbereitung auf die neuen Aufgaben gab es im eigentlichen Sinne nicht. War aber auch nicht nötig. Wir sind ja nicht neu hier. Wir sind bereits seit einiger Zeit ein gut eingespieltes Team. Torsten Müller ist seit 2018 im Vorstand, Andrea Machost auch seit nunmehr zwei Jahren und auch ich bin insgesamt schon seit zwölf Jahren bei der ÖKOWORLD. Bereits vor dem Wechsel an der Unternehmensspitze haben wir drei sehr eng und sehr vertrauensvoll zusammengearbeitet. Das verbindet.
Andrea Machost» Wenn man eine Sprache spricht, sich über die Unternehmensziele, die geteilten Werte einig ist, erleichtert das einfach ungemein die Zusammenarbeit. Wir haben insgesamt einen sehr hohen Konsens, wie wir die ÖKOWORLD als Pionier der nachhaltigen Geldanlage gemeinsam
weiter erfolgreich nach vorne bringen wollen. Neben dieser Vision erleben wir einen solchen Tatendrang bei den Kolleginnen und Kollegen und eine Freude am gemeinsamen Tun, was zusammenschweißt. Das alles wird uns auch von außen zurückgespiegelt.
finanzwelt: Tatendrang, Frische und verstärkte offene Kommunikation. Teilen Sie diesen Eindruck Ihrer Kolleginnen, Herr Müller?
Torsten Müller» Absolut. Ich kann dem nur beipflichten. Wenn ein Firmenchef nach fast 50 Jahren an der Spitze des von ihm gegründeten Unternehmens dieses plötzlich verlässt, dann ist das eine gravierende Veränderung, die selbstverständlich zunächst zu Unsicherheit unter den Mitarbeitenden führt. Deshalb war es auch so wichtig, dass wir in den ersten Tagen und Wochen den intensiven Austausch mit allen gesucht haben – insbesondere mit den Mitarbeitenden. Wir haben deutlich gemacht, dass ÖKOWORLD auch nach dem Generationswechsel den eingeschlagenen Kurs beibehält. An den Werten und Zielen wird sich nichts ändern. Im Gegenteil. Wir wollen die Marke ÖKOWORLD weiter stärken. Inzwischen ist die Unsicherheit verflogen und wir schauen alle sehr optimistisch und mit dem bereits erwähnten Tatendrang in die Zukunft.
finanzwelt: ÖKOWORLD als Marke war in der Vergangenheit (und mehreren Jahrzehnten) sehr stark mit dem Unternehmensgründer Alfred Platow verbunden. An welchen Stellschrauben möchten Sie drehen, um diese Erfolgsgeschichte fortzuschreiben?
Machost» Zunächst möchte auch ich nochmal betonen, dass wir in der inhaltlichen Ausrichtung keinen ‚Cut‘ machen. Vielmehr setzen wir auf dem Erfolgsmodell der beiden Gründer Alfred Platow und Klaus Odenthal bewusst auf. Beide zusam-
men haben das Unternehmen groß und erfolgreich gemacht und den Grundstein dafür gelegt, dass nachhaltiges Investieren verstärkt in den Köpfen vieler Investoren verankert wurde. Nun ist es an uns, diese Story weiterzuschreiben. Aktuell ist beispielsweise das Thema Frauen und Finanzen eines, das uns sehr umtreibt. Darüber hinaus gibt es Überlegungen, die Produktpalette zu erweitern. Und schließlich wollen wir unsere personelle Aufstellung verbessern, ich denke im Besonderen an den Vertrieb. Hier wollen wir wachsen.
Müller» Stichwort Erschließung neuer Zielgruppen: Sich schnell ändernde Zeiten brauchen auch neue Formate. Das Ziel muss sein, das bestehende Publikum noch stärker zu binden und gleichzeitig bei neuen Zielgruppen Relevanz für die Nachhaltigkeitsthematik herzustellen. So bietet es sich beispielsweise an, auf unterschiedlichen Plattformen jene anzusprechen, die bislang keinen Zugang zu unserem Tun hatten. Die junge Generation denkt, handelt und informiert sich anders – hier möchten wir Lösungen bieten. Zudem wollen wir in der Öffentlichkeit mit unserem Know-how und unserer Expertise noch stärker punkten. Ich nenne beispielhaft die Präsenz bei den Sustainable Investor Summits. Hier sind wir gefragt, Input zu drängenden Themen der Zeit zu liefern und nicht nur über die hauseigenen Produkte zu reden. Das ist ein qualitativer Unterschied und stärkt unsere Glaubwürdigkeit.
finanzwelt: Sie hatten es bereits angerissen – das positive Feedback von außen. Können Sie das etwas darlegen? Müller» Gerne. Wir haben bei sämtlichen Meetings mit Kunden, Stammaktionären und Investorenkonferenzen den Eindruck gewonnen, dass alle Beteiligten an einem Strange ziehen, uns vollumfänglich unterstützen und somit den eingeschlagenen Kurs gemeinsam gehen möchten. Das bestärkt und ist Motor zugleich.
Hammerich» Auch die Art der Kommunikation, intern als auch extern, hat sich ein Stück weit geändert und angepasst. Etwas mehr Frische, ein neuer Anstrich sozusagen. Und wir möchten, wie beschrieben, neue Wege wagen. So werden wir in den Social-Media-Kanälen stärker präsent sein, um insbesondere die nachwachsende Generation besser zu erreichen.
finanzwelt: Ein gutes Stichwort. Ich nehme Sie beispielsweise jetzt verstärkt auf LinkedIn wahr.
Machost» Ja, auf diesen Zug sind wir in der Tat recht spät aufgesprungen. Uns ist klar, dass diese Präsenz heutzutage beinahe schon alternativlos ist. Ein Muss, um nicht den Anschluss zu verpassen. Die Generation Z tickt beispielhaft anders als diejenigen, die heute in den Unternehmen oftmals noch das Sagen haben. Die Nutzungshäufigkeit der sozialen Medien speziell in dieser Altersklasse ist enorm. Gleichzeitig bringen viele ein ausgeprägtes Verständnis für die Belange Umwelt, Soziales und Governance mit. Das gilt es, miteinander zu verbinden. Hier werden wir weiter Fahrt aufnehmen, um die Visibilität bei allen Anlegergruppen noch weiter zu verstärken.
finanzwelt: Frau Machost, Sie erwähnten bereits das Thema Frauen und Finanzen. Welche Gedanken treiben Sie da um?
Machost» Glücklicherweise hat sich hier in den vergangenen Jahren schon etwas bewegt. Es geht in die richtige Richtung. Dennoch ist es insgesamt ein hartes Brett, auch nach wie vor mit einigen Bedenken. ‚Geld anlegen – heißt das nicht, dass ich mich dann auch ständig darum kümmern muss? Und Zeit, mich in das Thema einzuarbeiten, habe ich eigentlich auch nicht.‘ Diesen Bedenken gilt es entgegenzuwirken, mit Vorurteilen aufzuräumen und auf die Frauen mit ihren Bedürfnissen, Stichwort Altersvorsorge, einzugehen. Bei der
Katrin Hammerich
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Wir sind bereits seit einiger Zeit ein gut eingespieltes Team «
ÖKOWORLD haben wir tolle Frauen, die sich schon jetzt sehr stark für das Thema Frauen und Finanzen engagieren –natürlich gemeinsam mit ihren männlichen Kollegen.
finanzwelt: ÖKOWORLD hat fünf Investmentfonds im Angebot, 2022 kam die Klimarente hinzu. Ist eine Produkterweiterung aktuell denkbar?
Müller» Ja, tatsächlich gibt es aktuell solche Überlegungen. In Zeiten des fehlenden Zinses waren Aktien fast schon alternativlos. Nun ist der Zins zurückgekehrt und die Anlegerinteressen ändern sich. Überlegungen hinsichtlich der Auflage eines defensiveren Produkts gibt es bereits seit längerem; letztlich muss es aber auch perfekt in puncto Nachhaltigkeit passen und Sinn ergeben. Apropos Klimarente – mit dem bisherigen Verlauf sind wir zufrieden, sehen jedoch gerade auch unter den veränderten Marktbedingungen noch großes Potenzial.
Machost» Die bestehende Produktpalette deckt bereits viele Bedürfnisse ab. Als Pionier der nachhaltigen Geldanlage haben wir frühzeitig Marktsegmente erschlossen und konnten mit Qualität überzeugen. Ich erwähne nur beispielhaft den GROWING MARKETS 2.0 – vor mehr als zehn Jahren aufgelegt, besitzt er noch heute ein Alleinstellungsmerkmal mit Blick auf den übrigen Wettbewerb.
finanzwelt: Ein Gespräch mit Ihnen impliziert, dass wir uns über Nachhaltigkeit im Allgemeinen austauschen. Die diversen Skandale um Greenwashing, Herabstufung der Fonds etc. – wie ist es um ESG aktuell bestellt?
Hammerich» In den vergangenen 1,5 Jahren sind Themen wie Inflation, der Zinsanstieg und die teilweise erhöhte Volatilität an den Märkten hinzugekommen. Dennoch besteht ein weiter wachsendes Interesse an Investitionen in eine nachhaltigere Zukunft. Nachhaltiges Investieren wird auch zunehmend von Regulierungsbehörden und politischen Entscheidungsträgern einer umfassenden Prüfung unterzogen. Die Debatte darüber, was nachhaltiges Investieren ist und besonders, was es nicht ist, wird anhalten. Es besteht aber kein Zweifel, dass nachhaltiges Anlegen weiterhin ein Trend bleibt. Zu ihrer Frage bezüglich Greenwashing lässt sich sagen, dass dieses Thema den Gesamtmarkt nach wie vor sehr stark beeinflusst und für Verunsicherung sorgt. Viele Fondsanbieter, die vormals ihre Produkte in Artikel 9 eingestuft hatten, mussten zurückrudern. Hinzu kommt der administrative Aufwand. In der Summe spielt diese Entwicklung, wenn Sie so wollen, uns gewissermaßen in die Hände. Unsere Fonds geben seit Jahren ihr Leistungsversprechen ab und unsere Anleger wissen, in was und wie sie investieren.
Müller» Dass in diesem riesigen Markt für nachhaltige Fonds am Ende nur sehr wenige wirklich nachhaltig sind, konnten Sie im Sommer 2023 bei Stiftung Warentest nachlesen. In der September-Ausgabe von Finanztest wurden rund 1.000 nachhaltige Fonds untersucht. Am Ende erhielten nur acht von 1.000 untersuchten Fonds die Bestnote
Torsten Müller» Authentisch, glaubwürdig, transparent, konsequent und mutig. Mit diesen Attributen würde ich den Kern der ÖKOWORLD zusammenfassen. «
von fünf Sternen im Bereich Nachhaltigkeit – zwei davon waren ÖKOWORLD Fonds.
finanzwelt: Ist das Schwert der Regulatorik mitunter zu scharf?
Hammerich» Natürlich stellen immer strengere gesetzliche Vorgaben zur Nachhaltigkeit von Geldanlagen viele Anbieter von Fonds oder fondsgebundenen Vermögensverwaltungen sowie freie Finanzvermittler vor große Herausforderungen. Es besteht ein großer Veränderungsdruck. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Ob das Rad der Regulatorik manchmal zu schnell bzw. zu heftig gedreht wer-
» Wer für ÖKOWORLD arbeitet, ist Überzeugungstäter und macht die Dinge aus Leidenschaft und steht vollumfänglich dahinter. «
den, das mag im Einzelfall vielleicht so sein. Dennoch: Es muss sich etwas tun. Die Zeit zu wirklichen Veränderungen drängt. Und Nachhaltigkeit ist schließlich auch eine Auseinandersetzung mit sich, den eigenen Werten und vor allem ein Prozess des stetigen, dynamischen Lernens. Wichtig erscheint, dass noch mehr Transparenz, Glaubwürdigkeit und konsequentes Handeln Einzug in die allgemeinen Diskussionen halten. Das ist, was der Markt gerade jetzt braucht. Daran mangelt es noch. Nachhaltigkeit, wie auch andere allgemeingültige Werte, müssen transparent gelebt werden. ÖKOWORLD verkörpert dieses Verständnis seit knapp fünf Jahrzehnten.
finanzwelt: Guter Punkt. Mittlerweile kann es sich kein Fondsanbieter mehr leisten, ESG auszusparen. Eine Flut an entsprechenden Produkten gibt es am Markt. Da muss man sich hervorheben. Für diejenigen, die Ihr Haus noch nicht kennen, wie würden Sie Ihren USP beschreiben?
Müller» Authentisch, glaubwürdig, transparent, konsequent und mutig. Mit diesen Attributen würde ich den Kern der ÖKOWORLD zusammenfassen. Wir sind ein Unternehmen, das seinen Ursprung in den Klima- und Umweltprotesten der 70er Jahre hat. Wir verkörpern und leben Nachhaltigkeit seit 1975. Natürlich hat sich die Welt draußen in dieser Zeit enorm gewandelt, aber unser Kernverständnis ist aktueller denn je. Wenn nachhaltig, dann auch zu 100 %. Dunkelgrün, wenn Sie so wollen. Wir haben ein exzellentes hausinternes Research und sind nicht auf externe Anbieter angewiesen. Jeder einzelne im Unternehmen lebt das, wofür wir als Gesamtheit stehen. Das wissen und schätzen unsere Kundinnen und Kunden und die breite Öffentlichkeit mehr denn je. Eine schöne Bestätigung von dritter Seite, die zusätzlich bestärkt.
Machost» Auch wenn der Wind mal dreht, sollte man sich treu bleiben. Ich spreche da gerne von der inneren Freiheit, die als Wert total wichtig ist. Letztlich sind wir alle drei aus Überzeugung hier im Unternehmen gelandet und haben uns bewusst für diesen Weg entschieden. Das gilt übrigens nicht nur für uns, sondern für alle Mitarbeitenden. Wer für ÖKOWORLD arbeitet, ist Überzeugungstäter und macht die Dinge aus Leidenschaft und steht vollumfänglich dahinter.
finanzwelt: Abschließend – mit welcher Erwartungshaltung starten Sie 2024?
Müller» Die Entwicklungen an den Kapitalmärkten haben im vergangenen Jahr den einen oder anderen Anleger überrascht. Vieles konzentrierte sich auf die teilweise sehr hochgejubelte Tech-Branche. Insofern könnten Small Caps 2024 durchaus positiv überraschen. Kontinuität und Wandel sind zwei Seiten einer Medaille, keine Widersprüche. Entsprechend gehen wir den eingeschlagenen Weg weiter. Die Glaubwürdigkeit wollen wir im Rahmen von Engagement und Impact Strategien noch mal deutlich stärker forcieren. Heißt, wir werden beispielsweise die Anzahl an Unternehmensbesuchen erhöhen. Unsere Portfoliomanager aber auch unser Nachhaltigkeitsresearch ist vor Ort präsent, überzeugt sich, dass den Worten entsprechende Taten folgen und stellt kritische Fragen. Eine Neuerung betrifft das Thema Proxy Voting. Hier möchten wir im Interesse unserer Investoren klarer Position auf den Hauptversammlungen beziehen. Wir sind zwar regional verwurzelt, aber auch hier gibt es weitere Anknüpfungspunkte für Aktionen, bei denen wir ÖKOWORLD als wertvolle, vertrauensvolle Marke vorstellen und gleichzeitig Gutes bewirken können. Und nicht zu vergessen setzen wir darauf, neben dem bisherigen Anlegerklientel neue Zielgruppen für unser Handeln zu begeistern, Stichwort: Social-Media-Präsenz. (ah)
Als Investmentstandort ist die Schweiz extrem stabil, sicher und innovativ. Denn hier funktioniert der Immobilienmarkt noch. Und auch Schweizer Unternehmen performen weltweit.
Banken, Uhren, Schokolade, Skiurlaub. Wer an die Schweiz und deren wirtschaftlichen Stärken denkt, kommt an diesen Klischees wohl kaum vorbei. Vielleicht denkt man noch an Appenzeller Käse oder die Pharmaindustrie. Der Experte für Waffentechnik hat vielleicht den Schweizer Erfolgsschlager, die Oerlikon 35-mm-Zwillingskanone, im Kopf. Denn diese Flugabwehrkanone wird immerhin von mehr als 30 Ländern benutzt. Der Nachfolger der 20-mm-Flak, welche während des Zweiten Weltkrieges auf englischen Zerstörern ebenso Anwendung fand wie auf deutschen U-Booten, wird von
Gegnern gefürchtet, wie von Freunden geschätzt. Nun gehört das ehemalige Schweizer Unternehmen Oerlikon-Bührle seit 2009 zu Rheinmetall, aber erstens können Schweizer scheinbar auch neben präzisen Uhren ebenso präzise Waffen bauen (siehe auch SIG Sauer). Und zweitens zeigt dieses kleine Beispiel den eigentlichen Wirtschaftsfaktor der Schweiz: Neutralität. Schweizer Unternehmen können an jeden liefern. Losgelöst von Wirtschaftskriegen oder militärischen Konflikten. Das wäre ungefähr so, als würde Deutschland den Leopard 2 an die Ukraine UND an Russland liefern. Da ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Und diese Neutralität betrifft nicht nur militärische Güter. Neutralität hat noch einen anderen Vorteile, nämlich Stabilität. In der Fiskal- und Zinspolitik, in der Wirtschaft, in der
Arbeit, in den Sozialleistungen und auch bei Immobilien. Nicht halb so viele Auflagen bezüglich Dämmung und Heizung, eine Absicherung der Bauprojekte durch eine Bauträgerausfallversicherung und Immobilien-Finanzierungen rund um 2 % machen den Markt für Immobilien ebenso stabil wie auch attraktiv. Gepaart mit einer starken Nachfrage und relativ hohen Miet- und Kaufpreisen machen Immobilien in der Schweiz zu einem sicheren Geschäft und nicht zu einem potenziell risikoreichem Vabanque-Spiel.
Woran denkt man noch, wenn man an die Schweiz denkt? Natürlich an Banken und an Gold. Die Goldreserven der Schweizerische Nationalbank liegen bei circa 1.040 Tonnen. So hat die Schweiz als wichtiges Finanzzentrum allein im 1. Quartal 2023 einen der höchsten ETF-Goldbestände (341 Tonnen) und auch den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch (5,58 Gramm) im Vergleich zu allen anderen Ländern, einschließlich den USA. Außerdem sind Anlagegold in Barren- und Münzform sowie staatlich geprägte Goldmünzen in der Schweiz mehrwertsteuerbefreit. Und wo liegt es sicherer als in den Tresoren der Schweizer Banken? Warum also nicht in Schweizer Gold investieren? Oder man investiert in Schweizer Gewerbeimmobilien. Denn in Wohnimmobilien zu investieren, ist für Nichtschweizer eher kompliziert. Das sogenannte Lex Koller verbietet es uns, in Schweizer Wohnimmobilien zu investieren. Das ist aber auch ein sehr stabilisierender Faktor. Preisexzesse (mit entsprechenden Abstürzen) wie zuletzt in London oder auch als deutsches Beispiel Frankfurt gibt es hierzulande nicht. Und die Schweizer Wirtschaft ist dienstleistungsorientiert, verfügt aber auch über einen starken, exportorientierten Industriesektor. Natürlich, das renommierte Produkt sind Schweizer Uhren. De facto sind aber die wichtigsten Exportgüter der Schweiz Produkte der chemischen und pharmazeutischen Industrie sowie Maschinen. Erst dann kommen Uhren und Präzisionsinstrumente. Käse scheint, obgleich sehr lecker und von bester Alpenmilch, nicht zu den großen Wirtschaftsfaktoren zu gehören. Warum also nicht in Schweizer Unternehmen investieren? Für die Experten der Berner Kantonalbank AG (BEKB), Stefan Fuhrer und Sven Hanselmann, sind Zurich Insurance, Swiss Life, SGS, Swisscom, Roche, Novartis und Nestlé klare Favoriten bei den Schweizer Dividendenaktien.
Die HanseMerkur Gruppe kombiniert mit dem „HMTS Schweiz Tresor Fonds“ und der „Swiss Fonds Police“ die Nutzung verschiedener Assetklassen mit strategischer Anlage, basierend auf einer diversifizierten Portfoliostruktur. Anleger haben damit die Möglichkeit, in den stabilen Schweizer Markt zu investieren und langfristige Kapitalgewinne zu erzielen. Der Vertrieb in Deutschland erfolgt in Form einer fondsgebundenen Lebensversicherung durch die Advigon
Versicherung AG. Dabei zeichnet sich der „HMTS Schweiz Tresor Fonds“ im Wesentlichen durch eine Anlagestrategie aus, deren Fokus auf hoher Sicherheit und einer klaren Diversifikation liegt. Der Fonds investiert zu je einem Drittel in: physisches Gold, Schweizer Aktien und Schweizer Gewerbeimmobilien. Gold hat sich historisch als sicherer Hafen erwiesen, der Schweizer Aktienmarkt ist für sein starkes wirtschaftliches Fundament bekannt. Schweizer Gewerbeimmobilien bieten eine regelmäßige Einnahmequelle und tragen zur Stabilität des Portfolios bei. Unter dem Namen „Swiss Fonds Police“ vertreibt die Advigon die Einmalanlage in Deutschland. Dieser Ansatz kombiniert Investitionen mit den Vorteilen einer klassischen Lebensversicherung. Paulo Patricio, Organisationsdirektor für Makler & Mehrfachagenten der Organisation Leben bei der HanseMerkur: „Das ist ein Produkt, was wir Kapitalanlegern anbieten, die für ihre Altersvorsorge sparen wollen in Form einer Einmalanlage in 15.000 Schweizer Franken.“ Sowohl die Advigon Versicherung AG als auch HanseMerkur Trust Swiss sind 100 %-ige Töchter der HanseMerkur Gruppe. „In Zeiten erhöhter politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten ist es sinnvoll, die Risiken der persönlichen Geldanlage breit zu streuen und sich nicht nur auf Investitionen aus dem Euroraum zu konzentrieren. Der ‚HMTS Schweiz Tresor Fonds‘ setzt dabei auf die klassische Drei-Speichen-Regel der Vermögensanlage: Ein Drittel in Immobilien, ein Drittel in Aktien und ein Drittel in Gold“, erläutert Dominik Nordmann, Geschäftsführer der HanseMerkur Trust Swiss AG. Ein ähnliches Produkt gibt es von der LV 1871 und auch Anleihen für Schweizer Immobilienprojekte gibt es auf dem deutschen Markt. Es lohnt sich, hier zu diversifizieren, zumal alle Produkte in Schweizer Franken notiert sind. „Wir wollten ein wenig Diversifikation zum Euro haben, so dass wir den Anlegern in Deutschland eine Möglichkeit eröffnen, in die Sicherheit der Schweiz und des Franken zu investieren“, erklärt Patricio.
Wir hatten in Deutschland im Jahr 2023 eine relativ hohe Inflation. Ausgelöst und getrieben durch Energie- und Spritpreise kratzte die Inflation in Deutschland an der Zehn-Prozent-Marke. Was bedeutet, in fünf Jahren ist das Geld, und damit auch die Altersvorsorge, nur noch die Hälfte wert. Selbst in guten Zeiten verliert der Euro zum Dollar 3 % jährlich. Der Schweizer Franken gewinnt dagegen in ungefähr der gleichen Höhe zum Dollar. Wechselkurs und Kaufkraft sind nicht immer identisch. Legt man den Big-Mac-Index zugrunde, hat der Euro bei einem Euro-Wechselkurs von 1 zu 1,10 zurzeit nur die Hälfte der Kaufkraft im Vergleich zum Franken. Für Deutsche im Skiurlaub ist es teuer, Schweizer im Deutschlandurlaub freut es. Und ebenso freut es die Anleger, deren Produkt in Franken notiert ist. Punkten sie doch schon alleine durch diesen Effekt mit bis zu 6 % Rendite zu Euro notierten Produkten. Insofern haben Schweizer Investments nicht nur als Diversifikationselement einen durchaus interessanten Stellenwert. (lvs)
Die Finanzwelt erlebt gegenwärtig einen signifikanten Wandel durch die rasante Entwicklung und Integration Digitaler Assets. Philip Filhol, Head of Projects und Products bei der Gubbi AG, gewährt Einblicke in entscheidende Faktoren. Diese werden maßgeblich im Jahr 2024 den Durchbruch von Digitalen Assets markieren. Der Finanz-, Blockchain- und Tokenisierungsexperte erläutert die Unterschiede zwischen Kryptowährungen und Digitalen Assets und beleuchtet auch die Auswirkungen aktueller regulatorischer Entwicklungen wie MiCA auf den Markt. In diesem Interview teilt Philip Filhol auch Einsichten zu Partnerschaften, wie der kürzlichen bekanntgegebenen Kooperation zwischen dem Sachwerthaus der BVT Unternehmensgruppe und dem FinTech Gubbi AG und beleuchtet, welche Vorteile sowohl Vermittler als auch Anleger aus der zunehmenden Digitalisierung im Finanzsektor ziehen können.
finanzwelt: Warum sehen Sie 2024 als das Jahr für Digital Assets an?
Philip Filhol» 2024 markiert einen entscheidenden Meilenstein für Digital Assets, da die Technologie und die regulatorischen Rahmenbedingungen nun ausgereift sind. Viele Finanzdienstleister haben in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, indem sie die technischen Voraussetzungen für Digital Assets geschaffen haben. Durch den Aufbau eigener Verwahrlösungen und die Integration von Blockchain-Technologien wurde die erste solide Infrastruktur geschaffen, die eine breitere Akzeptanz und Nutzung von Digital Assets ermöglicht. Dies, in Kombination mit einem reiferen regulatorischen Umfeld und einem wachsenden Interesse von Anlegern, legt nun den Grundstein für einen
bedeutenden Durchbruch im Bereich der digitalen Finanzinstrumente im Jahr 2024.
finanzwelt: Viele verwechseln Kryptowährung mit Digital Assets. Wo besteht genau der Unterschied?
Filhol» Krypto, wie beispielsweise Bitcoin, ist eine Form von Digital Assets, jedoch nicht alle Digital Assets sind Krypto. Digital Assets können verschiedene Formen annehmen, einschließlich tokenisierter Finanzinstrumente oder sogar tokenisierter physischer Vermögenswerte. Während Kryptowährungen eine spezifische Anwendung von Digital Assets sind, repräsentieren Digital Assets generell digitale Darstellungen von Vermögenswerten. Dabei sind Schwankungen und Spekulationen in den jeweiligen Ausprägungen der Digital Assets auch zu berücksichtigen.
finanzwelt: Was werden wir im Markt 2024 rund um Blockchain am deutschen Finanzmarkt erleben?
Filhol» 2024 wird die Blockchain-Technologie eine breitere Anwendung im deutschen Finanzmarkt finden. Wir werden nicht nur eine verstärkte Nutzung von Blockchain-Lösungen für Effizienzsteigerungen in Transaktionen und verbesserte Sicherheit sehen, sondern auch eine vermehrte Einführung von Anwendungen, bei denen echte Anleger, sowohl Retail als auch institutionell, aktiv teilnehmen. Diese breitere Akzeptanz wird dazu beitragen, dass Blockchain-Technologien nicht mehr nur für Testtransaktionen verwendet werden, sondern sich zu einer festen Säule im Finanzmarkt entwickeln. ‚Massenadoption‘ ist das das Zauberwort.
finanzwelt: Der Markt hat sich die letzten Jahre verändert, insbesondere im Anlagebereich der Sachwerte.
» 2024 markiert einen entscheidenden Meilenstein für Digital Assets, da die Technologie und die regulatorischen Rahmenbedingungen nun ausgereift sind. «
Viele Sachwerthäuser setzen auf das neue Finanzvehikel ELTIF statt AIF. Wie bewerten Sie das mit der Digitalisierungs-Brille?
Filhol» Die Einführung des European Long-Term Investment Fund (ELTIF) als neuer kollektiver Anlageansatz für langfristige Investitionen bietet Sachwerthäusern die Möglichkeit, ihren Vertrieb europaweit zu internationalisieren. Im Vergleich zum klassischen Alternative Investment Funds (AIF) ermöglicht der ELTIF eine breitere Ansprache von Kleinanlegern in der gesamten EU, während AIFs diese Möglichkeit nur in Deutschland bieten. Diese Entwicklung eröffnet zweifellos neue Horizonte, bringt jedoch auch eine gesteigerte Komplexität mit sich. Die Digitalisierung wird dabei zu einem entscheidenden Instrument, um die Herausforderungen dieser Komplexität zu bewältigen. Durch den gezielten Einsatz digitaler Plattformen und Technologien können Sachwerthäuser effizienter operieren, Prozesse optimieren und gleichzeitig die Anforderungen internationaler Regularien erfüllen. Somit ermöglicht die Digitalisierung nicht nur eine erfolgreiche Implementierung des ELTIF, sondern fungiert als Katalysator für die internationale Expansion von Sachwerthäusern im Anlagebereich der Sachwerte. Die Tokenisierung ist zweifellos integraler Bestandteil der voranschreitenden Digitalisierung. Seit dem Inkrafttreten der Verordnung über Kryptofondsanteile (KryptoFAV) am 18. Juni 2022 haben Investmentfonds nun die Möglichkeit, sogenannte Kryptofondsanteile ohne Zentralverwahrer zu emittieren. Insbesondere bei geschlossenen AIFs und ELTIFs entfaltet die Tokenisierung ihr Potenzial, indem sie eine gesteigerte Handelbarkeit ermöglicht.
finanzwelt: Hinsichtlich der Regulatorik folgt in 2024 nun die MiCA für die Kryptowerte. Gilt das auch für Digital Assets? Hier gibt es doch schon das Gesetz über elektronische Wertpapiere. Wie ist das zu bewerten und was bedeutet die MiCA auf den Punkt gebracht?
Filhol» Die ‚Markets in Crypto-Assets‘ (MiCA) erinnert stark an MiFID, ‚Markets in Financial Instruments‘, was die Regulierung traditioneller Anlageklassen wie Aktien und Anleihen betrifft. MiCA stellt im Grunde das analoge Gegenstück zu den digitalen Assets der Kryptowelt dar. Sie hat das Ziel, einheitliche Regelungen im Umgang mit Kryptowährungen wie Bitcoin, Utility Token, Asset-referenced Token und E-Money Token zu schaffen. Die MiCA schafft einen EU-weit harmonisierten Rechtsrahmen, der sowohl für Anleger als auch Dienstleister im Krypto-Bereich mehr Sicherheit bietet.
finanzwelt: Was bedeutet das konkret für Vermittler und Kunden?
Filhol» Tokenisierte Wertpapiere werden von der MiCA nicht reguliert. In Deutschland ist diese Art der Digitalen Assets weiterhin im Sinne der MiFID-Regulierung zu be-
» Die Einführung von Digital Assets fungiert als Gamechanger, indem sie für Emittenten, Kunden und Vermittler erhebliche Vorteile bietet. «
handeln. Flankierend dazu ermöglicht die Anwendung des deutschen Wertpapierrechts auf elektronische Wertpapiere, das heißt, auf Wertpapiere ohne physische Urkunde. Neben tokenisierten Inhaberschuldverschreibungen und Fondsanteilen ermöglicht das im Dezember des letzten Jahres verkündete Zukunftsfinanzierungsgesetz auch die Ausgabe tokenisierter Aktien.
finanzwelt: Durch die Sicherheit und Transparenz der Regulatorik, was ist der erste Schritt für Sachwerthäuser, in die Finanzwelt mit Digital Assets zu kommen?
Filhol» Für Sachwerthäuser eröffnen Digital Assets die Chance, eine neue Zielgruppe anzusprechen und gleichzeitig Kosteneinsparungen zu erzielen. Der erste Schritt besteht darin, die eigene Positionierung zu überdenken und die Möglichkeiten digitaler Assets zu evaluieren. Dies erfordert eine gründliche Analyse, ob das interne Know-how für die Entwicklung und Umsetzung einer Digital-Asset-Strategie vorhanden ist. Alternativ steht die Option offen, sich gezielt einen geeigneten Partner zu suchen, um die Vorteile digitaler Assets zu nutzen. Diese Partnerschaften können entscheidend sein, um das notwendige Fachwissen und die technologischen Ressourcen zu nutzen und die Transformationsreise in die digitale Finanzwelt erfolgreich zu gestalten. Konkret könnte dies bedeuten, den ersten Austausch mit Dienstleistern zu suchen, die bereits erfolgreich Projekte umgesetzt haben – wie beispielsweise die Gubbi AG.
finanzwelt: Ihr Haus hat jetzt jüngst noch Ende des Jahres eine Kooperation mit der BVT-Unternehmensgruppe bekannt gegeben. Was heißt das für Vermittler und deren Kunden aus Ihrer Sicht?
Filhol» Die Kooperation mit der BVT-Unternehmensgruppe eröffnet Vermittlern und deren Kunden neue Chancen im Bereich digitaler Assets. Durch die Kooperation sollen Vermittler auf eine erweiterte Palette digitaler Anlagemöglichkeiten also auf Digital Assets zugreifen, was die Diversifizierung ihrer Portfolios und die Erfüllung der spezifischen Anforderungen ihrer Kunden erleichtert. Derzeit zeichnet sich der Vertrieb von Anlageprodukten durch geringe Innovationskraft aus, ist wenig digitalisiert und erfüllt die Anforderungen sowie Erwartungen der kommenden Anlegergenerationen nur unzureichend. Mit der Implementierung einer Digital Asset-Strategie werden wir dieser Entwicklung entgegenwirken. Dadurch werden Vermittler künftig auch digitalkundigen Anlegern ansprechende Investmentmöglichkeiten anbieten können.
finanzwelt: Welche Vorteile hat der Vermittler und welche der Kunde im Erwerb des Digital Assets? Das Wort „Gamechanger“ wird in diesem Zusammenhang oft gebraucht – warum?
Filhol» Die Einführung von Digital Assets fungiert als Gamechanger, indem sie für Emittenten, Kunden und Vermittler erhebliche Vorteile bietet. Durch die Digitalisierung wird der Emissionsprozess effizienter gestaltet, was zu einer beschleunigten und transparenteren Kapitalbeschaffung führt. Zum Beispiel ermöglicht die Blockchain-Technologie dem Anleger, den aktuellen Platzierungsstand, die Anzahl der Anleger sowie die Verteilung der Gesamtinvestitionssumme einzusehen. Diese Transparenz stärkt das Vertrauen der Anleger. Dies ermöglicht nicht nur eine schnellere Umsetzung von Projekten, sondern reduziert auch die mit herkömmlichen Emissionsverfahren verbundenen Kosten. Die dadurch erzielten Kosteneinsparungen über den gesamten AssetLifecycle können direkt an die Anleger weitergegeben werden, was letztendlich zu einer höheren Rendite für die Investoren führt. Zudem eröffnen sich dank Digitaler Assets für zahlreiche Anleger erstmalig Investitionsmöglichkeiten in Vermögenswerte, die zuvor ausschließlich professionellen Anlegern vorbehalten waren, wie z. B. Infrastruktur, Kunst oder Private Equity. Gleichzeitig profitieren sie von Kosteneinsparungen, beispielsweise durch Abwicklungsthemen. Vermittler profitieren insbesondere durch die drastische Reduzierung von physischer Dokumentation und zeitaufwendigen manuellen Prozessen. Gleichzeitig profitieren sie von einem genaueren Einblick in das Anlegerverhalten und können ihre Dienstleistungen durch personalisierte Angebote optimieren. Insgesamt trägt die Digitalisierung dazu bei, dass Vermittler effizienter agieren, Ressourcen effektiver einsetzen und dadurch einen höheren Mehrwert, also mehr Zeit für ihre Kunden schaffen.
finanzwelt: Letzte Frage zum Markt generell: Wo sehen Sie die stärksten Investitionschancen und warum für Anleger?
Filhol» Die stärksten Investitionschancen könnten in Sektoren liegen, die von der fortschreitenden Digitalisierung und der Blockchain-Technologie profitieren, wie z. B. Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen, Logistik und Energie. Zusätzlich erwarten wir für 2024 eine Vielzahl von Investitionsmöglichkeiten in alternative Assets, wie beispielsweise Solaranlagen. Durch die fortschreitende Digitalisierung und Tokenisierung werden diese Chancen erstmals auch für Kleinanleger zugänglich. (fw)
Nach einer Dürrezeit sind gemischte Fondslösungen zuletzt wieder in den Fokus der Investoren gerückt. Was zeichnet einen guten Multi-AssetFonds aus? Wie wichtig sind Timing und die Nähe zum Markt und Unternehmensvertretern? Patrick Vogel, Leiter Strategisches Asset Management bei TBF, gibt Antworten und geht auf den Flaggschiff-Fonds näher ein.
finanzwelt: Das Universum an MultiAsset-Fonds ist riesig. Mitunter fällt die Auswahl schwer. Ihr Flaggschiff, der TBF SPECIAL INCOME, hat 2023 mit einer Performance von ca. 13 % abgeschlossen. Welche Charakteristika weist er auf?
Vogel» Im TBF SPECIAL INCOME bündeln wir die gesamte Expertise unserer Boutique. Das Alleinstellungsmerkmal
konnten. Welche Erfolgsfaktoren machen Sie dafür aus?
Vogel» Sicherlich spielen das Timing und die Nähe zum Markt in diesem Zusammenhang eine mitentscheidende Rolle. So haben wir zu Beginn des vergangenen Jahres die Allokation in Staatsanleihen erstklassiger Bonität erhöht, um die Stabilität des Fonds zu verbessern. Um das Risiko zu reduzieren, haben wir auch auf eine sehr kurze Duration geachtet. In der zweiten Hälfte des Jahres hat sich erneut die aktive Steuerung des Rentenbausteins bewährt.
finanzwelt: Die Aktienmärkte haben, zur Überraschung einiger, einen glänzenden Jahresabschluss gefeiert. Wo liegen im TBF SPECIAL INCOME die Schwerpunkte bei Aktien?
Vogel» Unsere Auswahl an Einzeltiteln im Best Ideas-Segment hat maßgeblich zur positiven Performance 2023 beigetragen. Wir konnten vom Hype um Künstliche Intelligenz bei Technologietiteln profitieren, da wir den Trend zu Mega-Cap-Technologietiteln frühzeitig erkannt und im Laufe des Jahres weitere Technologietitel gekauft haben. Auch unsere regionale Diversifikation, die sich durch Unternehmensbesuche und persönlichen Austausch vor Ort auszeichnet, hat zur Wertschöpfung bei-
finanzwelt: In der Vergangenheit hatten es gemischte Fondslösungen nicht immer leicht. Glauben Sie, dass die Anlageklasse 2024 verstärkt Rückenwind erfährt?
Patrick Vogel» Absolut, zumal auch die neuesten Absatzzahlen dies belegen. Wir haben den Zinsgipfel vermeintlich erreicht. Dies hat zur Folge, dass Anleger nun wieder vermehrt in riskantere Anlageklassen investieren wollen, nachdem sie sich vorübergehend defensiver positioniert hatten. Für viele sind Multi-Asset-Strategien der probate Weg. Insofern sind wir hoffnungsvoll für die kommenden Monate gestimmt.
ist die strategische Asset-Allokation. Kein starres, an Quoten orientiertes Konzept, sondern Flexibilität. So finden sich neben Staats- und Unternehmensanleihen auch konventionelle Aktieninvestments in Dividendentitel, unsere ‚TBF Best Ideas‘ sowie Spezialsituationen und der ‚Q-Faktor‘ Einzug in die Portfoliokonstruktion. 2023 hatten wir eine hohe Überzeugung und Gewichtung in unsere Einzeltitelselektion, den ‚TBF Best Ideas‘, die für über die Hälfte der Performance sorgten.
finanzwelt: Kurz zur Rendite: Knapp 13 % sind respektabel, zumal Sie damit einige Dickschiffe hinter sich lassen
getragen. In diesem Kontext möchte ich die Bedeutung des stringenten Risikomanagements hervorheben, das einer einseitigen Positionierung vorbeugt.
finanzwelt: Wie schauen Sie auf die kommenden Monate?
Vogel» Es ist der Blick in die Glaskugel. Die Welt ist im Krisenmodus. Das könnte bedeuten, dass wir beispielsweise ein volatiles Aktienjahr erleben. In diesen Phasen ist Qualität Trumpf. Insgesamt sind wir aktuell zu einer neutralen Positionierung im TBF SPECIAL INCOME übergegangen, wobei wir zunächst defensive Werte leicht übergewichten. (ah)
„A
„Ich habe in all meinen Jahren im Geschäft gelernt, dass es am gefährlichsten ist, sich nicht von den anderen zu unterscheiden. Wir wollen Sachen erfinden, die den Leuten anfangs ungewöhnlich vorkommen – aber einige Jahre später für alle normal sind.“ Als Jeff Bezos im Jahr 1994 Amazon.com, Inc. gründete, war sein Unternehmen zunächst als kleine Online-Buchhandlung konzipiert. Der Informatiker wollte zusammen mit dem Investor David E. Shaw in Bellevue, Washington, einen innovativen Shop aufbauen, der sich dann in kürzester Zeit zu einem der weltweit erfolgreichsten Medienunternehmen mit einem aktuellen Marktwert von 1,045 Bio. US-Dollar entwickelte.
Im Juli 1995 verkaufte Bezos auf seiner neuen Internetplattform das erste Buch: „Fluid Concepts and Creative Analogies: Computer Models of the Fundamental Mechanisms of Thought“. Laut Firmengeschichte wurden dazu 300 Freunde und Bekannte eingeladen, um den DigitalShop zu testen. In den ersten vier Wochen, quasi in der Beta-Phase, verschickte das Unternehmen Bücher an Kunden in alle 50 US-Bundesstaaten und in mehr als 45 weitere Länder, bereits im zweiten Monat lag der wöchentliche Umsatz bei 20.000 Dollar. Im Oktober 1995 öffnete sich dann die Plattform der breiten Öffentlichkeit. Wie viele andere Unternehmen in ihren ersten Geschäftsjahren verzeichnete auch Amazon Verluste. Eines der ersten An-
zeichen, dass der Online-Händler in Richtung Erfolg zusteuerte, wurde von Analysten im 4. Quartal 1996 registriert. Zu dieser Zeit stiegen die Umsätze von Amazon von 4,2 Mio. auf 8,5 Mio. US-Dollar, während sich der Verlust von jedem Quartal um 100.000 Dollar verringerte. Obwohl man immer noch einen Quartal-Verlust von 2,2 Mio. Dollar verzeichnete, wurde die Verdoppelung des Umsatzes als positives Signal gewertet.
Obwohl die Anfänge schwierig waren, zweifelte Bezos nie an seiner Überzeugung, dass der Online-Handel eine blühende Zukunft haben und den stationären Buchhandel zunehmend überflüssig machen würde. Er sollte Recht behalten: Als Amazon am 15. Mai 1997 an den Nasdaq ging, erzielte der Konzern einen jährlichen Umsatz von 150 Mio.
Dollar und zählte 1,5 Millionen Kunden. Die Marktkapitalisierung am ersten Handelstag betrug 560 Mio. Dollar. Er habe sich bewusst für Bücher entschieden, berichtete Bezos später in Interviews. Mit drei Millionen Buchtiteln gab es die mit Abstand meisten Artikel auf dem Markt. Musik sei mit 200.000 verfügbaren CDs das Nummer-ZweiSegment gewesen. So erlebte Amazon.com als „größter Buchladen der Welt“ im Jahr 1998 nicht nur seine Produkterweiterung über Bücher hinaus, sondern auch den Weg zum Erfolg. Bezos erklärte stets, dass Amazon nicht nur ein Online-Händler sei, sondern ein Technologieunternehmen, dessen Geschäft darin bestehe, digitale Transaktionen für Verbraucher zu vereinfachen. So expandierte das Unternehmen rasch auch in andere Marktbereiche. Das „Associates-Programm“, bei dem andere Websites Wa-
ren zum Verkauf anbieten konnten und Amazon.com die Bestellung, Belieferung und Bezahlung ausführte, wuchs von einer einzigen Website im Jahr 1996 auf über 350.000 im Jahr 1999. 1998 startete Amazon mit dem Musik- und Videoverkauf, außerdem begann das Unternehmen mit der Übernahme von Online-Buchhändlern im Vereinigten Königreich und in Deutschland seine internationale Geschäftstätigkeit. Seit 1999 verkaufte das Unternehmen auch Unterhaltungselektronik, Videospiele, Software, Heimwerkerartikel, Spielzeug, Bekleidung und vieles mehr.
Um sein Wachstum aufrechtzuerhalten, brauchte Amazon mehr als nur private Investoren. Zusätzlich zu den Barmitteln konnte das Unternehmen seine stark wachsenden Aktien zur Finanzierung der Akquisitionsstrategie nutzen. Die
Attraktivität und Rentabilität des Unternehmens lag vor allem in der ausgeklügelten Kundenbindung. Die innovativen Personalisierungstools empfehlen andere Produkte zum Kauf auf der Grundlage sowohl der Kaufhistorie eines Kunden als auch auf den Daten von Käufern der gleichen Artikel. Durch die Veröffentlichung von Kundenrezensionen zu Produkten entstand eine „Verbrauchergemeinschaft“, die sich scheinbar beim potenziellen Kauf unterstützt. Den ersten Gewinn erzielte Amazon nach eigenen Angaben im letzten Quartal des Jahres 2001 – nach einer geschäftigen Weihnachtseinkaufsaison. Danach wurde das Jahr 2003 das erste profitable Jahr für Amazon, da das Unternehmen den Nettogewinn von 3 Mio. US-Dollar im letzten Quartal 2002 auf 73 Mio. US-Dollar im letzten Quartal 2003 steigern konnte. Dies führte dazu, dass das Unternehmen im Jahr 2003 einen Gesamtgewinn von 35 Mio. US-Dollar einfuhr. Neben der Erweiterung ihrer Serviceleistungen und der Belieferungssysteme verfolgte Amazon auch stets Expansionsmöglichkeiten durch Partnerschaften und die Übernahme namhafter Unternehmen
wie Joyo, Kohl‘s, Audible, GoodReads und Best Buy. Für 8,5 Mrd. Dollar übernahm man das traditionsreiche Filmstudio MGM (Metro-Goldwyn-Mayer). Es sollte sich sehr bald zeigen, wofür diese Akquisition gut war.
Einer der bekanntesten und profitabelsten Dienste von Amazon wurde erstmals im Februar 2005 unter dem Namen „Amazon Prime“ eingeführt. Dieser Dienst startete in den USA als unbegrenztes Zwei-Tage-Lieferabonnement zum Preis von 79 Dollar pro Jahr und stieß anfangs auf nur geringes Interesse bei Verbrauchern. Nach einigen Jahren der Erweiterung dieses Service wie der Einführung des Prime-Video-Segments begann Amazon in den 2010er Jahren ein beträchtliches Wachstum seiner Abonnenten zu verzeichnen. Apropos Prime: Amazon Prime Video, der Video-on-Demand-Streaming- und Verleihdienst von Amazon, wurde 2006 als direkte Antwort auf die Netflix-
Erfolgsgeschichte eingeführt. Als Teil des Prime-Abos oder als eigenständiger Dienst vertreibt der Konzern in erster Linie Filme und Fernsehserien, die von den neuen „Amazon MGM Studios“ produziert oder an Amazon lizenziert wurden, aber auch Inhalte von anderen Anbietern sowie Live-Sportveranstaltungen. In Deutschland bündelte Amazon 2014 das Angebot Amazon Prime mit der 2006 von Amazon Deutschland gekauften Onlinevideothek Lovefilm unter dem Namen „Amazon Video“. Seit 2018 vermarktet Amazon all seine Video-Inhalte unter dem Namen „Prime Video“. Nicht nur die Abo-Verkäufe haben dazu beigetragen, die Gewinne von Amazon kontinuierlich zu steigern, sondern auch die Zahl der Einkäufe, die von den PrimeMitgliedern getätigt werden. Aufgrund des Tempos in der Logistik und der Bequemlichkeit der kostenlosen Lieferung konnte Amazon durch die Einkäufe der Prime-Mitglieder im Vergleich zu Nicht-Mitgliedern deutlich mehr Umsatz pro Jahr generieren. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2021 gibt ein Prime-Mitglied rund 1.400 Dollar pro Jahr bei Amazon aus, während Nicht-Mitglieder nur etwa 600 Dollar investieren.
In die Kritik geriet Amazon immer wieder durch die kreative Art der Steuervermeidung. In Deutschland umgeht man Ertragsteuern durch die Umleitung der Unternehmensgewinne gen Luxemburg. Ebenso kritisiert wird der Umgang mit den Mitarbeitern oder die laxe Beachtung des Datenschutzes. Amazon wird außerdem für das Sterben des Einzelhandels mitverantwortlich gemacht. Wie dem auch sei: Der Börsenwert des Marktführers im Online-Versandhandel stieg in den 20 Jahren seit Beginn der Börsennotierung exponentiell von 660 Mio. Dollar auf über 700 Mrd. Im Vergleich zum ersten Börsenkurs von 18 Dollar aus dem Jahr 1997 liegt der Wert heute bei rund 1.600 Dollar. Während der Finanzkrise blieb die Amazon-Aktie stabil und konnte laut Analysten, „ein durchgehend starkes Wachstum mit kurzzeitig kleinen Crashs“ aufweisen. Die Statistiker von Search Logistics errechneten von 2013 bis 2021 einen Anstieg von rund 29 Mrd. US-Dollar bei den Nettoumsätzen, 2021 wurden insgesamt 31,77 Mrd. Dollar an Nettoumsätzen bei Amazon Prime verzeichnet. Darüber hinaus habe sich der Wert der Amazon-Abonnements seit 2017 mehr als verdoppelt. Dies sei zum großen Teil auf einen Anstieg von etwa 28 Millionen Abonnenten zwischen 2019 und 2021 zurückzuführen, als die COVID-Epidemie ihren Höchststand erreichte. Basierend auf der aktuellen Entwicklung der Vorjahre prognostiziert Search Logistics auch, dass es bis zum Jahr 2025 insgesamt geschätzte 168,3 Millionen Abonnenten geben wird.
Laut Finanzexperten gab es für lange Zeit keine bessere Idee, als eine Amazon-Aktie fürs Portfolio zu kaufen. Das Wachstum des Unternehmens schien unaufhaltsam und der
Aktienkurs schoss nach oben. Glücklich sei, wer vor Jahren eingestiegen war und nicht verkauft habe. Es gibt, wenn es um E-Commerce und Cloud geht, kein anderes Unternehmen, das so erfolgreich wie Amazon agiere. Heute liegt der Wert des Unternehmens bei über 1 Bio.US Dollar. Somit ist der US-Konzern eines der Top Aktienunternehmen der Welt. Die Erstnotierung im Jahr 1997 ist der Kurs der Amazon-Aktie um 137.000 % gestiegen.
Amazon.com Inc. ist als börsennotiertes Unternehmen zu einem erheblichen Teil im Besitz seines Gründers Jeff Bezos – obwohl dieser am 5. Juli 2021 (dem Gründungstag des Unternehmens) sein Amt als Vorstandsvorsitzender an seinen Nachfolger Andy Jassy übergeben hat. Die größten Aktionäre von Amazon.com sind Bezos (10,9 %), Vanguard Group (6,3 %), BlackRock Inc. (5,3 %), Fidelity Investments (4,2 %), State Street Corporation (4,1 %), T. Rowe Price Associates, Inc. (3,2 %) sowie Berkshire Hathaway Inc. (2,1 %). Andere institutionelle und Einzelaktionäre besitzen kleinere Anteile an Amazon.com, Inc. Die öffentliche Eigentumsstruktur des Unternehmens ermöglicht eine weitreichende Anlage und den Handel mit Aktien, was es zu einer beliebten Beteiligung bei vielen Privatanlegern, Investmentfonds und ETFs gemacht hat. Bezos wird übrigens als geschäftsführender Vorsitzender des Verwaltungsrats bei Amazon aktiv bleiben. Im Januar 2022 gab Vorstandschef Andy Jassy die Streichung von über 18.000 Stellen bekannt. Es handelt sich dabei um den ersten größeren Personalabbau in der Geschichte des Konzerns. (sg)
In der nächsten Ausgabe erwarten Sie unter anderem diese Themen:
Technologie-Aktien wie Meta, Apple, Alphabet und andere Stars gelten als zukunftsträchtige Investments. Sie rockten sozusagen die Börse. Anlageberater, die die technologische Zukunft im Blick haben, kamen in der Vergangenheit nicht um entsprechende Fondslösungen oder Einzelinvestments herum. Wie schlagen sich die Outperformer 2024? Welche passiven und aktiv gemanagten Fonds hier die beste Wahl sind, dazu liefern wir Ihnen einen Überblick.
Wer im Alter pflegebedürftig wird, hat Anspruch auf Pflegegeld. Die gute Nachricht: Seit Anfang des Jahres erhalten Betroffene mehr Geld von der Pflegekasse. Dennoch ist die Pflege von Bedürftigen sehr strapaziös und nicht so einfach zu bewerkstelligen, wie manche denken. Was gilt es zu beachten beim Abschluss einer Pflegeversicherung? Welche Optionen und Tarife zeichnen sich in der Vielzahl an Angeboten aus? Die Redaktion gibt einen vertieften Überblick.
ELTIFs als neue Finanzvehikel der EU wecken Begehrlichkeiten. Mit den neuen Produkten soll privaten Investoren zunehmend eine Welt erschlossen werden, die ihnen vormals verschlossen war. Mit niedrigeren Einstiegshürden und einem Mehr an Flexibilität will das neue Fondskonstrukt punkten. Denn alternative Investments, wie beispielsweise Private Equity und Infrastruktur, waren zuvor den professionellen Anlegern vorbehalten. Wie sieht der Start des ELTIF 2.0 aus? Wo liegen die Herausforderungen, wo etwaige Risiken? Wir klären auf.
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REDAKTION
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GESCHÄFTSFÜHRUNG
Dorothee J. Schöneich
(V. i. S. d. P.)
Keynotes:
Hubertus Heil
Bundesminister, Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Dr. Florian Toncar
Staatssekretär, Bundesministerium der Finanzen
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