Gemeinsam in neue
WIR SEHEN IHREN ERFOLG UND HANDELN
Hoch konzentriert in Strategie und Umsetzung, stehen wir für Innovationsführerschaft und Zukunftssicherheit bei Fondsauflage und Fondsservice. Unsere Fokusthemen: Alternative Investments & Private-Label-Fonds. Ob in Deutschland, Luxemburg oder in der Schweiz –Sie finden einen Partner mit der Sicherheit und dem Service einer internationalen Bank, der DZ PRIVATBANK, und der unternehmerischen Power der DZ BANK Gruppe.
Wir beraten Sie gerne persönlich, sprechen Sie uns an. Telefon: +352 260248-1, fundsolutions@ipconcept.com, www.ipconcept.com
Infos zu ausgewählten Fonds und zum Fondsmanagement: www.fonds-im-fokus.com
Freunde der finanzwelt,
lese, höre oder schaue ich Nachrichten, denke ich immer an das Zitat von Max Liebermann: „Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.“ Und das heißt schon was bei mir. Unterstellen wir mal kurz Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Medien und den übrigen handelnden Personen keine böse Absicht. Dann gilt der Satz: Gut gewollt und gut gemacht sind zweierlei. Aber warum sind der menschlichen Klugheit so enge Grenzen gesetzt und der menschlichen Dummheit überhaupt keine? Das fragte sich einst Konrad Adenauer. Heute aktueller als jemals zuvor. Der Platz reicht hier nicht aus, um auch nur ansatzweise den Umfang und seine weittragenden Konsequenzen von simpler Dummheit, arroganter Ignoranz, undemokratischer Intoleranz, sektenartigem Dogmatismus, idiotischem Idealismus und falsch verstandener Solidarität der letzten Jahre zu umreißen. Als sei man der Protagonist einer total kranken Gameshow, wo es nur darum geht, immer absurdere Geschichten zu durchleben, bis man endlich dahinterkommt und es beendet, weil man sagt: „Okay, es reicht, das kann einfach nicht sein.“ Aber leider nein. Die absurde Realität ist kein Fehler in der Matrix. Und dann, wenn man eigentlich nicht mehr damit rechnet, passiert es: Einer unter 100 Journalisten plappert mal nicht immer gebetsmühlenartig irgendwelchen weichgespülten Pseudo-Common-Sense nach. Und fast ebenso überraschend, nur viel seltener: In eigentlich jeder demo-
kratisch gewählten Partei entdeckt man zumindest einen intelligenten oder zumindest in seiner Aussage kompetenten Menschen, der auch mal über den Tellerrand des Parteiprogramms schielen kann. Aber Kompetenz setzt sich in diesem Land weder politisch, gesellschaftlich noch verwaltungstechnisch durch. Was ist denn bloß aus dem Land geworden, das Kanzler wie Konrad Adenauer, Willy Brandt oder Helmut Schmidt hervorgebracht hat? Wo ist der Widerstand, der nicht politisch begründet war, sondern aus ethischer, moralischer oder einfach menschlicher Verpflichtung heraus entstand?
Eigentlich könnte uns das ja egal sein. Aber unsere nicht gelösten sozialen Probleme werden schnell die Brandbeschleuniger von Gewalt, Extremismus und Diktatur. Das soziale Gleichgewicht gerät ins Wanken, die soziale Marktwirtschaft wird ins Absurde verdreht. So wie der inoffizielle Wahlspruch von Berlin: Arm, aber sexy. Nur sorry, wir Deutschen sind nicht sexy. Was kommt nach der Kapitulation des überlasteten Sozialstaates? Bürgerkrieg oder alternativ von Turbokapitalisten aus China aufgekauft zu werden...? Beides ist definitiv nicht sexy. Und während die Reichen ihr Geld lieber im Ausland ausgeben und die Industrie den Standort Deutschland verlässt, müssen wir in ewiger Nibelungentreue Deutschland die Treue haltend das Rentenalter erhöhen, mehr Steuer zahlen und uns mit dem Gedanken von Umverteilung oder besser gesagt: Lastenausgleich anfreunden.
Was können wir tun? Zur Wahl gehen und unsere gewählten Abgeordnete in die Pflicht nehmen. Und im Kleinen? Unseren Kunden helfen, die Folgen von geringeren oder späteren Renten, sowie höheren Steuern oder gar Umverteilungen zu mildern. Sie finanziell stabil und sicher aufzustellen. Klingt einfach, aber in der Praxis ist das alles nicht so easy-peasy. Aber ich glaube an Sie und daran, dass Sie Ihre Kunden jetzt, wo es noch Zeit ist, auf schwierige Zeiten vorbereiten. Und wenn das jetzt pessimistisch war und doch alles gut ausgeht? Ja, dann werden sich Ihre Kunden sicherlich nicht beschweren. Geld ausgeben zu können, ist leichter als welches zu sparen. Oder wie mein Bruder zu sagen pflegt: Haben ist besser als brauchen.
In diesem Sinne,
Ihr Lenard von Stockhausen
Umweltfreundlich verpacken – wir verwenden zertifizierte kompostierbare Biofolie, die zu 100 % biologisch abbaubar ist.
BERATER
06 Der finanzwelt Vertriebsnavigator 2023 – Deutlich besser als der Ruf
22 Bist Du ein Finanzprofi? – Interview mit Dr. Patrick Afflerbach, Vorstand der finanzprofi AG
24 Private Altersvorsorge – Ein Ruck muss her
26 Klimawandel – Wie berate ich CO2-neutral?
30 Generation Z – Finanzen & Beratung: No Cap?
32 ChatGPT und KI – Ziemlich beste Freunde?
34 Firmenpleiten – Deutschland, deine Insolvenzen
36 Neues im Dieselverfahren – Fortgang einer juristischen Odyssee?
TITELSTORY blau direkt
16 Gemeinsam in neue Welten – Wie die Pool Alliance die Zukunft der Branche sichert
BRANCHENNEWS
38 Personality & Events
VERSICHERUNGEN
48 KMU – Sturmprognosen
50 Nur 48 Stunden – Interview mit Lars Fuchs, dem Leiter des Maklervertriebs bei rhion.digital
52 Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung –Managerrisiken ohne, mit und durch die D&O
54 Einfluss auf das Risikomanagement – Interview mit Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski
SACHWERTE & IMMOBILIEN
56 Baufinanzierung – Das Spiegelkabinett der Immobilienbranche
60 B-Standorte – Himmelsstürmer aus der zweiten Reihe?
62 Der Immobilienmarkt in neuer Balance – Interview mit Mirjam Mohr, Vorständin für das Privatkundengeschäft der Interhyp AG
66 Nachhaltigkeit – Impact-Investing mit Sachwerten – die (wirklich) nachhaltige Geldanlage
06 Der finanzwelt Vertriebsnavigator 2023 – Deutlich besser als der Ruf 32 ChatGPT und KI – Ziemlich beste Freunde? 26 Klimawandel – Wie berate ich CO2-neutral?82 Portfolioaufstellung –Kraftvoll – auf jeder Position
68 Mainz, wie es bauspart und berät – Interview mit Thorsten Söhner, Leiter Maklervertrieb, und Björn Licht, Vorstandsmitglied, Bausparkasse Mainz
70 Fonds & Co. – Wenn der Vertrieb ins Stocken gerät
72 Fonds-Check – Mitten in Europa aber nicht EU: Logistikhub in Großbritannien
74 US-Immobilien – No panic!
INVESTMENTFONDS
76 Multi-Asset – Einst Liebling, nun verschmäht?
78 Es braucht aktives Investieren – Interview mit Michaela Lamers, Head of Marketing & Communications, und Patrick Vogel, Leiter strategisches Asset Management, TBF Global Asset Management GmbH
82 Portfolioaufstellung – Kraftvoll – auf jeder Position
84 Visibilität im deutschen Markt weiter erhöhen –Interview mit Matthias Mohr, Managing Director Financial Intermediaries Germany & Austria,
86 Japan – Wachgeküsst?
88 China – Krise, Kollaps oder neue Normalität?
90 Disney und die Börsenentwicklung – Mäuse, Movies und Milliarden
ADVERTORIALS
43 Deutsche Vermögensberatung – Nichts von der Stange
64 Bausparkasse Mainz AG – Finanzieren auf Augenhöhe
RUBRIKEN
03 Editorial
94 Vorschau/Impressum
Capital Group 56 Baufinanzierung – Das Spiegelkabinett der Immobilienbranche 76 Multi-Asset – Einst Liebling, nun verschmäht?Gerade junge Menschen zieht es erst einmal zu Finanzvertrieben, ehe sie den Sprung ins kalte Wasser des Maklervertriebs wagen. Deswegen, in Anlehnung an unseren bekannten Maklerpoolnavigator, nun auch der finanzweltVertriebsnavigator.
Edler Sportwagen, teure Uhr und der schicke Maßanzug. Fertig ist das Recruiting-Outfit der Vertriebe, die um neue Mitarbeiter in ihrer Struktur buhlen. „Hey, willst du nicht auch mal richtig Geld verdienen?“ Diese Situation kennen sicher alle aus Erzählungen, Büchern oder Filmen. Einige haben sie wahrscheinlich auch selbst einmal erlebt. Recruiting findet auf offener Straße statt, beim Sport an der Bar. So wie bei mir oder einem mittlerweile recht bekannten Versicherungsvorstand vor fast 30 Jahren bei der Bundeswehr. Erinnerst Du Dich noch, Max?
Wenn wir an Vertriebe denken, haben sicher einige dieses Bild vor Augen. Aber erstens wären ohne das Recruiting von Vertrieben viele von uns gar nicht in die Branche gekommen. Ich kenne so viele Makler, Versicherungsmitarbeiter, Immobilienvertriebe oder auch Maklerbetreuer, die bei Vertrieben gelernt, angefangen und sich weiterentwickelt haben. Und da sind wir schon bei zweitens: Während die Makler noch über die Durchführung von IHK-Prüfungen und IDD-Weiterbildungspunkten diskutierten, hatten die meisten Vertriebe in Sachen Aus- und Weiterbildung bereits einen super Job gemacht! Bis hin zu einem Studium wird demjenigen, der will und kann, fast alles geboten. Und drittens habe ich schon vielen Beratungsgesprächen von Vertrieben beigewohnt. Und bei den allermeisten war absoluter Top-Standard in Sachen „allumfassende Beratung“. Das habe ich bei Maklern und Agenturvermittlern auch schon schlechter gesehen. Natürlich gab es (und ganz vereinzelt gibt es sie auch noch) die Drücker- und Umdeck-Mentalitäten. Aber das ist das Faszinierende an der Branche: Während die Maklerpools thematisch immer enger zusammenrücken und sich in Angebot, Produkten, Software und Vertriebsunterstützung immer ähnlicher werden, sind bei Vertrieben die Unterschiede noch riesig. Ja, es gibt sie noch, die „Strukkibuden“. Auch wenn es immer weniger werden und sie umsatztechnisch
auch nicht mehr weiter ins Gewicht fallen. Die Zeiten, wo eine MEG für den einen oder anderen KV-Versicherer fast schon systemrelevant war, sind endgültig vorbei. Stattdessen gibt immer mehr top ausgebildete, ausgestattete und gut positionierte Vertriebe, die ihre Kunden gut beraten und betreuen.
Wer bin ich und was biete ich an?
Apropos gute Positionierung: Hier können Makler noch was lernen. Denn eine gute Positionierung oder auch eine pfiffige Spezialisierung bringen genau die guten Kunden, die man haben will. Dabei spare ich effektiv, das weiß jeder aus Wladimir Simonovs Vorträgen, über die Hälfte meines Werbebudgets bei viel besseren Kontakten. „Kenne deine Zielgruppe und erreiche sie mit minimalem Aufwand“, statt: „Ich kann alles und berate jeden“ mit dem Gießkannenprinzip auf Social Media. Es gibt einige Vertriebe, die ich kennenlernen durfte, die zwar Teil einer Struktur sind, aber in Sachen Positionierung, Kreativität und Kundenansprache absolute „Narrenfreiheit“ haben. Und der Erfolg gibt ihnen Recht. Sie erschließen sich Zielgruppen, die so manch unabhängiger Makler auch gerne hätte und bieten diesen eine auf sie perfekt abgestimmte Ansprache und Beratung.
Schwarze Schafe gibt es immer seltener
Leider gibt es sie aber auch noch vereinzelt, die schweren Jungs, die den Ruf einer ganzen Branche mit in den Dreck ziehen. Ich kenne einen Fall, wo ein ehemaliger Vermittler (wegen Provisionsbetrug gekündigt und somit ohne jegliche Anbindung oder Zulassung) sich als Makler ausgab und ungedeckte Policen, Anlagebetrug und Falschberatung machte. Aktiendepots ohne §32 KWG, Fondspolicen ohne §34 d GewO und Fonds ohne §34f GewO, um nur einen Teil der Vergehen zu erwähnen. Weder Polizei noch Staatsanwaltschaft zeigten größeres Interesse, diesem Mann das Handwerk zu legen. Und auf der anderen Seite wird der Verbraucherschutz nicht müde, gegen Provisionsberatung zu wettern und weiterhin ihre 0815-Beratungsgespräche gegen Gebühr zu verkaufen. Was für eine Welt! Schlechte
Beratung fällt auf uns alle zurück, wir sitzen im selben Boot, denn weder Kunden noch B2C-Presse interessieren sich für Unterschiede bei den Zulassungen. Aber es gibt in den letzten Jahren deutlich sinkende Zahlen an den VersicherungsOmbudsmann. Das sind doch gute Nachrichten. Und auch gefühlt gibt es in der Finanz- und Versicherungsberatung ein viel größeres Qualitäts- und Transparenzlevel. Man merkt einfach, dass die Branche selbst ein hohes Interesse hat, einwandfrei zu beraten und das Beste für Kunden will. Wir haben es in unserer Hand, die Finanz- und Versicherungsberatung top werden zu lassen. Und die an unserer Erhebung teilgenommenen Vertriebe gehören zu den Guten. Und sie gehören nebenbei auch zu den Marktführern oder, falls noch nicht, legen sie ein erstaunliches Wachstum hin.
Navigiere mich zum passenden Vertrieb
In Anlehnung an unseren Maklerpoolnavigator haben wir bei den Vertrieben eine quantitative Umfrage gestartet und sie an uns alle bekannten Vertriebe geschickt. Leider haben nicht alle daran teilnehmen können, aber mit OVB, DVAG oder MLP haben wir die Vertriebe am Start, die in Sachen Umsatz ihres Gleichen suchen. Aber es geht nicht nur um Größe, sondern auch um den Ansatz, die Positionierung oder die Spezialisierung. Und dann ist Vertrieb auch nicht gleich Vertrieb. Wussten Sie, dass es Vertriebe gibt, bei denen der Kunde dem § 84 HGB-Vermittler und nicht der Vertriebsgesellschaft „gehört“. Ich kenne mehrere und Königswege sind einer davon. Also, Zeit seine Vorurteile über Bord zu werfen. Wie gesagt, die Unterschiede sind riesig und vielleicht eröffnen sich ja auch für Sie ganz neue Dimensionen? (lvs)
Allgemeines
Allgemeines klingt nach 0815 und langweilig. Von wegen. Spannend finde ich den Altersdurchschnitt bei OVB, OPTIMA oder Königswege. Das zeigt, dass wir uns um Nachwuchs in der Branche vielleicht doch nicht so viel Gedanken machen müssen? Was machen diese Gesellschaften richtig? Wie sieht deren Recruiting- oder Onboarding-Prozess aus? Fragen, die wir in Einzelinterviews in den nächsten finanzwelt-Ausgaben dringend klären müssen. Wer wissen will, wie persönlich-intensiv die Betreuung der Vermittler ist, schaut sich einfach mal Anzahl der Innendienstler an und setzt sie ins Verhältnis mit der Anzahl der Vertriebspartner. Für Freunde der Produktneutralität kann auch die Eigentümerstruktur aussagekräftig sein. Kann, muss aber nicht zwangsläufig. Denn für viele Produktgeber sind Vertriebe nicht mehr Werkzeug, um die eigenen Produkte zu positionieren, sondern Ventillösungen, damit sich die Vertriebe ganzheitlich und mit freier Produktwahl konkurrenzfähig dem Wettbewerb stellen können.
Allgemeines
Beratungsschwerpunkte
Hier kommen wir zu Positionierung des Vertriebs. Wer kann alles und macht alles? Wer sagt offen und ehrlich: Können wir schon, machen wir aber nicht schwerpunktmäßig. Unsere Stärken liegen eher bei dem und dem Geschäft. Und wie immer gilt
der Spruch: Schuster, bleib bei deinen Leisten.
Kosten
Kosten
Diese Frage erklärt sich von selbst. In der Regel sind Kosten vonnöten, um Leistungen auch qualitativ hochwertig bereitstellen zu können. Wer viel Umsatz macht, kann sie sich leisten. Meistens fallen diese dann sogar auch weg.
Online-Abschlüsse und Finanzanalyse
Hier gilt das Gleiche wie bei den Prozessen: Schneller und effizienter beraten hilft dabei, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Nämlich seinen Kunden.
& Finanzanalyse
Beraterportal und weitere Beratungsund Beantragungstools
Zukünftige Herausforderungen
Ja, eigene Finanzberatungs-/ Planungstools
Bestandsübertragungs-App und Weiterbildungsplattform
Zukünftige Herausforderungen
Apropos offen und ehrlich. Es gibt für jeden in der Branche Themen, denen er sich stellen muss. Es zeigt nicht die Schwächen, sondern die Schwerpunkte für die Zukunft. Und wie man sich mit damit auseinandersetzt. Aber ja, man kann vielleicht auch ein paar Stärken daraus ablesen. Und wie antworten die OVB auf unsere Frage so schön? „Fortlaufende Herausforderungen“ – ggf. divergierende Prioritäten aus Sicht von Backoffice und Vertrieb. Jedes Thema kann − für sich genommen – temporär eine Herausforderung sein. In einem sich konsolidierenden Markt werden Größe und Diversifikation immer wichtiger. Hier fühlen wir uns gut aufgestellt.“ Ich glaube, das teilen sie mit allen teilnehmenden Vertrieben.
Weiterbildungsangebote
Zertifizierte Ausbildung für Vertriebspartner
Bemerkungen
Ruhestandsplaner, Generationenberater
Fixum
Weiterbildungsangebote
Ich erwähnte es eingangs. Nicht nur im Recruiting, sondern auch in der Aus- und Weiterbildung waren viele Vertriebe der Konkurrenz von Ausschließlichkeit oder Maklervertrieb lange Zeit einen Schritt voraus. Aber inzwischen haben diese auch aufgeholt. Trotzdem noch ein wichtiger Punkt, gerade für Berufsanfänger oder Quereinsteiger.
Fixum ja/nein
Die Gretchenfrage aller Vertriebe. Man sagt ja: Wer an sich glaubt und verkaufen kann, braucht kein Fixum. Allerdings ist jeder Anfang schwer und die eigenen Fixkosten wie Miete, Strom und Essen geregelt zu wissen, macht den Anfang etwas leichter und nimmt Druck vom Kessel. Egal ob hinterher das Fixum verrechnet wird oder nicht.
Marketingunterstützung
Mein und Wladimir Simonovs Lieblingsthema. Hier bieten viele Vertriebe bereits vorgefertigte Kampagnen an. Kann Sinn machen, muss es aber nicht. Auch hier kenne ich etliche Beispiele, dass die Vertriebsorganisationen gute Ideen ihrer Vertriebspartner auch finanziell unterstützen. Nachfragen (und gut verhandeln) lohnt sich, weil gutes Marketing bei passender Positionierung ist immer für alle Seiten (Kunde, Partner, Vertrieb) eine Win-Win-Situation.
nur in Kombination mit externen Dienstleistern (going public)
Ruhestandsplaner, zertifizierter Finanzcoach, Nachfolgeplaner, lizenzierter Benefitberater, Honorarberater, Qualifizierung an der MLP Corporate University als Vorbereitung zur Zertifizierung als CERTIFIED FINANCIAL PLANNER (CFP) Experte Gewerbe
Im Rahmen des neuen Traineeprogramms sind künftige Berater:innen vier Monate bei der MLP Startup GmbH angestellt und werden an der akkreditierten MLP Corporate University ausgebildet. Während der Traineephase wird über ein Gehalt vergütet. Mit dem Einstieg bei der Finanzberatung gibt es eine einmalige Starterprämie.
Produkte & Services
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Denn wenn ich Immobilienvertrieb machen will, aber mir mein Vertrieb nichts anbietet, muss ich mich selbst darum kümmern. Das kostet Zeit und ist nicht so trivial. Vertriebe wie MLP und auch viele andere machen eine harte Due-Diligence-Prüfung der Produkte und Anbieter. Bis hin zur Pflicht von digitalen Antragsstrecken. Hier in das Produktlisting aufgenommen zu werden, ist nur Qualitätsanbietern vorbehalten. Die Zeiten von „sich mit Regalgeld einkaufen“ zu können, sind endgültig passé.
Bemerkungen
Deutsche Verrechnungsstelle: Factoring
Ruhestandsplanung und Rückabwicklung
Prozesse, Auswertungen und Services
Das Lieblingsthema der Nerds. Aber aus verschiedenen Gesichtspunkten wichtig. Erstens senkt digitale Abwicklung die Kostenquoten. Zweitens hat man als Vertrieb bei digitaler Unterstützung viele mehr Zeit für seine Kunden. Oder mehr Zeit für die eigene Familie, je nachdem.
Prozesse & Auswertungen & Service
z. B.
Der Vertriebler kann vollkommen freie Auswertungen für sich erstellen
Pool Alliance
Gemeinsam in neue Welten.
Wie die Pool Alliance die Zukunft der Branche sichert.
Die Versicherungs- und Finanzbranche ist von einer noch nie dagewesenen Veränderungsdynamik gezeichnet. Makler stehen vor der Herausforderung, kostenintensive Services abzubilden und enorme Investitionen zu tätigen, um mit dem Markttreiben mitzuhalten. Ulf Papke, Chief Digital Officer Sales bei blau direkt, ist sich sicher: Wenn Makler heute nicht handeln, dann können sie dem Marktdruck langfristig allein nicht standhalten. finanzwelt-Chefredakteur Lenard von Stockhausen spricht exklusiv mit Ulf Papke über die Veränderungen am Markt und wie sich Makler mit der Pool Alliance für die Zukunft sicher aufstellen können.
finanzwelt: Herr Papke, die Branche steht vor noch nie dagewesenen Problemen. Wie genau macht sich das bemerkbar? Welche Lösungen gibt es?
Papke: Die Branche ist in einer Veränderungsdynamik und mit Herausforderungen konfrontiert wie nie zuvor in den letzten 30 Jahren. Nachdem die Pools und Verbünde in den 90erJahren entstanden und groß geworden sind, war es lange Zeit so, dass jeder machen konnte, was er wollte. Solange man eine Gruppe Makler um sich scharen konnte, wurde diese Einkaufsgemeinschaft größer.
Heute sieht es anders aus. Als Maklerdienstleister muss ich heutzutage Services abbilden, die kostenintensiv sind. Die technische Abwicklung erfordert enorme Investitionen. Kleinere Marktteilnehmer können diese auf Dauer nicht mehr stellen oder gar zukunftsweisend weiterentwickeln. Genau hier setzt die Pool Alliance an.
finanzwelt: Was genau ist denn die Pool Alliance und wofür steht sie?
Papke: Um den heutigen Änderungen am Markt entgegenzuwirken und Maklern auch für die Zukunft Sicherheit zu geben, wurde die Pool Alliance - eine Pool-Gemeinschaft - gegründet. Mittlerweile gehören sieben Pools dieser Gemeinschaft an. Dies sind neben blau direkt, Arisecur, Finanz-Zirkel, Insuro, WIFO, sowie jetzt neu CHARTA.POOL und MAXPOOL. Damit sind wir die stärkste Gemeinschaft im unabhängigen Vermittlermarkt für mehr Vielfalt und sorgen mit gemeinsamer Stärke für die Zukunftsfähigkeit von freien Maklerbetrieben.
finanzwelt: Wie kann man sich das mit der Gemeinschaft genau vorstellen? Welche Funktionen haben die einzelnen Pools in der Alliance?
Papke: Nach dem Modell der Pool Alliance bleiben die angeschlossenen Pools komplett eigenständig. Im Gegensatz zu anderen Anbietern
Wir glauben an die Vielfalt im Maklermarkt und dies spiegelt sich auch in unseren Partnern der Pool Alliance wider.
versuchen wir, nicht alles zusammenzukaufen und gleichzuschalten. Wir glauben an die Vielfalt im Maklermarkt und dies spiegelt sich auch in unseren Partnern der Pool Alliance wider. Damit erhält der Makler mehr statt weniger Optionen. Bei den angeschlossenen Maklerpools gibt es verschiedene Herangehensweisen und Spezialisierungen. Je nach Ausrichtung kann sich der Makler den jeweils passenden Anbieter für seine Bedürfnisse heraussuchen, gleichzeitig kann er sich sicher sein, dass der Pool über die modernste Infrastruktur verfügt. Die Pool Alliance ist quasi die moderne Hanse.
Die Pool Alliance ist eine Gemeinschaft aus Pools, die ihre Stärken bündelt und auf diese Weise für die Zukunftssicherheit der Branche sorgt.
Sicherung der Zukunftsfähigkeit des unabhängigen Vermittlermarktes
Verteidigung der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Vergleichsportalen und InsurTechs
Verhandlung gemeinsamer Einkaufskonditionen
Fokussierung auf eine gemeinsam eingesetzte Technologie-Plattform
Bewahrung der Vielfalt angebotener Pool-Leistungen
Erhaltung der unternehmerischen Freiheit
finanzwelt: Verstehe. Durch die Eigenständigkeit der angeschlossenen Pools an die Alliance bleibt die Vielfalt und somit auch Individualität sowohl für die Partner der Pool Alliance als auch für den Maklermarkt bestehen. Können Sie den Vergleich mit der modernen Hanse noch einmal genauer erläutern?
Papke: Na klar. Die Hanse war ein Städtebund, hatte eine enorme Bedeutung und bestand über 300 Jahre. Dieser führte zu prosperierenden Städten der angeschlossenen Partner. Man einigte sich
auf gemeinsame Bestimmungen im Handel, wie zum Beispiel Zoll und Marktzugänge und sorgte gemeinsam für die Sicherung der Handelsrouten. Diese Städte verteidigten sich gegenseitig zum Schutz all ihrer Bürger. Gleichzeitig bleibt jede Stadt für sich eigenständig mit eigenen Regeln für ihre Bürger. Ein Erfolgsmodell. Jeder profitiert von diesen gemeinsamen Standards.
Ähnlich sieht dies bei unserer Pool Alliance aus. Wir einigten uns auf gemeinsame Vorteile, z. B. im Rahmen der Einkaufsgemeinschaft und bei
der Technologieplattform. Somit bündeln wir unsere Kräfte. Es ist logischerweise einfacher, mit einem Volumen von 200 Millionen Euro zu verhandeln als mit 15. Zudem kann ein Pool alleine nicht mehr die erforderlichen Investitionen für die IT-Infrastruktur stemmen.
Die Pool Alliance setzt auf Technologie.
finanzwelt: Durch das gemeinsame Handeln der Pool Alliance besteht also eine größere Einkaufsmacht, die wiederum hohe Investments in TechnologiePlattformen möglich macht. Trotz der Eigenständigkeit der angeschlossenen Pool-Partner und dem weiteren Fokussieren auf die jeweiligen Stärken wird die Vielfalt angebotener Leistungen und Services bewahrt und die Zukunftsfähigkeit von Maklern und Pools gesichert.
Papke: Ganz genau! Vor allem für den Makler bietet es Zukunftsfähigkeit, weil dieser von nun an die beste Technologie erhält und die Weiterentwicklung dieser gesichert ist. Die Plattform erhält weiteren Umsatz und kann so den Weg in die Zukunft gestalten. Die Gefahren lauern dort nämlich ganz woanders. Es sind die Big Player, die mit ihrer Technologie den freien Vermittler bedrohen.
finanzwelt: Inwiefern bedrohen die sogenannten Big Player mit ihrer Technologie die freien Vermittler? Wie kann man sich das vorstellen?
Papke: Am Ende wissen wir ja nicht, wer den Markt technologisch angreifen wird. Aber die großen Tech-Firmen haben eine ganz andere Herangehensweise und viele Möglichkeiten. Ob dies Amazon, PingAn oder ein anderer Player sein wird, wissen wir heute nicht. Je -
Lenard von Stockhausen und Ulf Papke im Gespräch.doch müssen sie gar nicht so weit in die Zukunft schauen. Bereits heute ist der Bestand von Maklern in Gefahr, wenn diese sich nicht umfassend technisch gut aufstellen. Viele sehen dies nur nicht, da der Bestandsabrieb schleichend passiert. Vergleichsportale und InsurTechs haben in den letzten Jahren dazugelernt. Sie sind heute nicht nur in der Lage, den Bestand besser zu managen, sondern auch ihre Kunden durch Berater online in Premium-Segmenten zu beraten. Beispielsweise hat ein führendes Vergleichsportal mit Abstand das größte Neugeschäftsvolumen 2022 der wichtigsten PKV Versicherer eingereicht, wie man in internen Kreisen berichtet.
Das tut dem Makler richtig weh, weil genau diese Umsätze dann fehlen. Hier haben es viele Vermittler versäumt, mit einem OnlineMVP und einer Kunden-App vorzusorgen, um sich gegen diese Player zu wappnen.
finanzwelt: Was empfehlen Sie Maklern – wie können diese ihre Bestände und Kunden für die Zukunft sichern?
Papke: Als Makler bei einem kleineren Pool, muss ich mir jetzt spätestens die Frage stellen, wie ich meine Bestände und meine Kunden sichere. Am Ende werde ich sonst mit untergehen. Insofern sollten Vermittler hier rechtzeitig handeln. Maklerpools, die sich nicht mit mindestens einem durchschnittlichen Marktwachstum von 10 % entwickeln und unter 100 Mio. Euro Jahresumsatz sind, werden keine
Kein klein- oder mittelständischer Makler kann seine IT selbst kostendeckend und sicher betreiben.
Pool Alliance
Zukunft haben. Dies kann ich jederzeit an den Jahresberichten ablesen. Ich muss nur die Augen aufmachen und nachrechnen.
finanzwelt: Ist dabei die Unabhängigkeit des Maklers nicht in Gefahr?
Papke: Das ist eines der Hauptargumente von meist älteren Maklern. Jüngere stellen diese Frage gar nicht. Sie sind mit digitalen Plattformen wie Google, Microsoft, Facebook & Co. groß geworden und wissen, dass es nicht
anders geht. Und wenn ihnen eine Plattform nicht mehr gefällt, dann gehen sie eben zur nächsten. Das ist heute kein Problem mehr. Wenn sie allerdings als Makler die digitale Entwicklung über 20 oder 30 Jahre mitgemacht haben, sind häufig viele Vermittler noch gedanklich in den Anfängen der Digitalisierung. Es bringt heute eben keine Sicherheit, einen eigenen Server zu betreiben mit einem aussterbenden Maklerverwaltungsprogramm.
Ganz im Gegenteil. So eine Maklerinfrastruktur ist hochgradig labil und unsicher. Kein klein- oder mittelständischer Makler kann seine IT selbst kostendeckend und sicher betreiben. Zudem verbaut man sich so viele Vorteile, die moderne Plattformen haben. Viele führen Rückzugsgefechte, die meist eher Glaubenskriegen ähneln als echten Lösungen. So macht es heutzutage einfach keinen Sinn mehr, 100 Direktvereinbarungen zu pflegen und selbst zu managen. Dafür gibt es Dienstleister, die das besser können – und vor allem günstiger.
finanzwelt: Begibt man sich als Makler dann nicht in eine Abhängigkeit?
Papke: [lacht] Ganz im Gegenteil. Sofern Sie morgens Milch in Ihren Kaffee haben wollen, kaufen Sie sich dafür eine Kuh, stellen diese in den Vorgarten, um sie jeden Morgen zu melken? Nein. Sie gehen wahrscheinlich wie jeder Mensch in den Supermarkt und kaufen einen Liter Milch. Warum sollte man alles selbst machen wollen? Als Makler sieht das ähnlich aus. Natürlich kann man alles selbst machen, aber dann ist man halt in der Steinzeit. Wenn ich meine Milch nicht bei dem einen Supermarkt bekomme, dann gehe ich zum nächsten. Dies ist für uns doch normal in einer modernen arbeitsteiligen Welt.
Makler, die die Zeichen der Zeit verstanden haben, nutzen selbstverständlich Plattformen wie blau direkt, um den Fokus wieder auf Kundenbetreuung
legen zu können. Man kann das auch an unseren Zahlen erkennen. Vermittler, die mit uns zusammenarbeiten, verdoppeln nachweislich ihren Umsatz in fünf Jahren. Der Bestand gehört selbstverständlich mir als Makler und ich kann diesen jederzeit auf eine andere Plattform transferieren. Dies regelt die klare Ausgestaltung der Verträge. Am Ende ist das Thema Direktvereinbarung vs. Pool immer ein Schein-Argument von alten Verbünden oder Versicherern, um die alte Welt zu sichern. Von diesen Rückzugsgefechten oder auch Glaubensfragen sollte sich der Makler verabschieden und rational sein Geschäft in der aktuellen Welt und vor allem für die Zukunft analysieren.
Die Situation ist also genau das Gegenteil: Nur wenn sich der unabhängige Vermittler einer großen Plattform bedient, kann er noch zukunftsfähig seinen Betrieb führen. Dies kann er zukünftig über einen der sieben Anbieter in der Pool Alliance.
Das Thema
Direktvereinbarung vs. Pool ist immer ein ScheinArgument von alten Verbünden oder Versicherern, um die alte Welt zu sichern.
Die Pool Alliance steht für Vielfalt.
Bislang sind es sieben Pools, die ihre unterschiedlichen Stärken in die Pool Alliance einbringen. Angeschlossene Makler profitieren sowohl von der Vielfalt der angebotenen Poolleistungen, als auch von den Synergieeffekten, die durch diese starke Gemeinschaft entstehen. Und wann kommst du in die Pool Alliance?
ARISECUR | POOL ALLIANCE
VERTRETER:IN ANDREAS BÜTTNER
VERTRETER:IN SEBASTIAN PLAZA
VERTRETER:IN SEBASTIAN KRÄMER
VERTRETER:IN UWE HOFFMANN
Foto:
VERTRETER:IN JAN DINNER
KONTAKT BUETTNER@ARISECUR.COM
+43 2243 2394013
BLAU DIREKT GMBH | POOL ALLIANCE
KONTAKT PLAZA@BLAUDIREKT.DE
+49 451 87201261
CHARTAPOOL | POOL ALLIANCE
KONTAKT INFO@CHARTAPOOL.DE
+49 211 8643960
FINANZZIRKEL | POOL ALLIANCE
KONTAKT UWE.HOFFMANN@FZ-D.DE
+49 5722 967656
INSURO | POOL ALLIANCE
WEB ARISECUR.COM
VERTRETER:IN KEVIN JÜRGENS
KONTAKT INFO@INSURO.DE
+49 221 43096605
MAXPOOL | POOL ALLIANCE
KONTAKT KEVIN.JUERGENS@MAXPOOL.DE
+49 40 299940410
WIFO | POOL ALLIANCE
VERTRETER:IN SVEN BURKART
KONTAKT S.BURKART@WIFO.COM
+49 7242 930220
WEB BLAUDIREKT.DE
WEB CHARTAPOOL.DE
WEB FINANZZIRKELPARTNER.DE
WEB INSURO.DE
WEB MAXPOOL.DE
WEB WIFO.COM
Bist Du ein Finanzprofi?
Im finanzwelt-Interview sprachen wir mit Dr. Patrick Afflerbach, Vorstand der finanzprofi AG, einem Finanzvertrieb auf Wachstumskurs, der auf mondernste Technik und persönliche Beratung setzt.
finanzwelt: Wenn Sie die finanzprofi AG und das Verhältnis zu Ihren Vermittlern mit drei Wörtern beschreiben müssten, welche wären das?
Dr. Patrick Afflerbach» Gemeinsam erfolgreich sein! Was die finanzprofi AG besonders macht, ist die langfristige Zusammenarbeit mit unseren Beratern. Über ein Drittel sind seit über zehn Jahren bei uns. Nachhaltige Partnerschaft mit unseren Beratern ist ein zentraler Unternehmenswert der finanzprofi AG. Diesen Unternehmenswert setzen wir um, indem wir die Ziele unserer Berater,
ansatz stellen wir sicher, dass wir jederzeit an den Bedürfnissen des Vertriebs orientiert sind, die die Erwartungserhaltung unserer Kunden kennen. Unsere Berater können sich auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich die Beratung und Betreuung ihrer Kunden. Diese Fokussierung ermöglicht unser hochmotiviertes Team im Backoffice. Unsere Mitarbeiter leben Service und sind zuverlässiger Partner bei allen verwaltungstechnischen Themen. Dazu kommt moderne Technik bei der Vermittlung und Betreuung von Produkten. Unsere Berater haben tatsächlich ‚mehr Zeit für Umsatz‘!
finanzwelt: Mehr Zeit zu haben ist immer gut. Ob als Freizeit oder für mehr Umsatz. Wie sieht es mit Unabhängigkeit und Produktvielfalt aus?
Fazit nach zwei Wochen: ‚Herr Afflerbach, ich habe mich nach einer Kundenberatung noch nie so gut gefühlt. Ich konnte meinem Kunden heute etwas Gutes tun, weil ich ihm anbieten konnte, was meiner Meinung und Expertise nach das Beste für ihn ist‘.
finanzwelt: Können Sie einem finanzprofi Erfolg garantieren?
Dr. Afflerbach» Ja, behaupte ich als Vorstand der finanzprofi AG. Wir garantieren Erfolg für jeden Berater, der unseren Beruf beherrscht, ihn mit Freude ausübt und unsere Philosophie, der ganzheitlichen Kundenberatung, lebt. Wir bei der finanzprofi AG sind überzeugt, dass Kunden die berechtigte Erwartung haben, von ihrem Berater komplex in allen Finanzdienstleistungsbereichen betreut und beraten zu wer-
» Was die finanzprofi AG besonders macht, ist die langfristige Zusammenarbeit mit unseren Beratern. Über ein Drittel sind seit über zehn Jahren bei uns. «
die Kundenbedürfnisse und die wirtschaftliche Entwicklung der finanzprofi AG verbinden. Wenn alle Parteien Ziele erreichen, entsteht langfristiger Erfolg.
finanzwelt: Wie unterstützen Sie Ihre Vertriebspartner konkret beim Aufbau ihrer Unternehmen?
Dr. Afflerbach» Ein erfolgreicher Unternehmenssaufbau in unserer Branche erfordert drei Erfolgsfaktoren: Flache Hierarchien, Fokussierung auf das Wesentliche und unternehmerische Freiheit. Wir leben eine moderne Führungskultur mit kurzen Entscheidungswegen. Die Einbindung des Vertriebs in strategische Entscheidungen und ein laufender persönlicher Kontakt, mit mir als Vorstand, ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Mit diesem Management-
Dr. Afflerbach» Unternehmerische Freiheit in der Produktwahl ist unser Erfolgsfaktor Nummer drei. Unsere Berater können auf das große Produktportfolio des Marktes zugreifen und moderne Vergleichsrechner garantieren einen schnellen Überblick. Zudem sind wir strategische Partnerschaften in den Bereichen Bausparen, Investment und Immobilen eingegangen und können in der gesamten Allfinanz gute Angebote machen. Diese Freiheit schafft ein höheres Umsatzpotenzial, denn jedem Kunden können Top-Produkte angeboten werden. Aber genauso wichtig ist, dass sie unseren Beratern eine sinnstiftende Tätigkeit ermöglicht. Ein Beispiel: Ein neuer Partner kam aus einem gebundenen Vertriebsweg zu uns und hatte nun erstmals Freiheit in der Beratung. Sein
den. Unser Konzept, der ganzheitlichen Kundenberatung, wird nur dann erfolgreich sein, wenn es die zwei wesentlichen Voraussetzungen zusammenführt, nämlich Top-Produkte und eine hervorragende Beratung. Zur Umsetzung dieses Konzeptes bieten wir unsere Analysesoftware an, die die wichtigen Themen, Existenzsicherung und Vermögensbildung, kundenorientiert abbildet. So wird der Berater aus Sicht des Kunden zum kompetenten Ansprechpartner der Allfinanz. Im Übrigen ist auch für unsere Berater eine intensive Kundenbindung der beste Schutz vor Konkurrenz und Storno.
finanzwelt: Wie sieht es denn konkret mit Tarifen und Produkten aus? Sind Sie da gut aufgestellt?
Dr. Afflerbach» Auf der Produktseite haben wir ein besonderes Highlight aus der Zusammenarbeit mit unserem Assekuradeur. Wir sind in der Lage, mehr als 90 % aller bestehenden Sachversicherungsverträge zu optimieren. Optimierung bedeutet für den Kunden, ein garantiert verbessertes Bedingungswerk bei günstigeren Prämien. Fotos von Policen und Beitragsrechnungen reichen aus und unser Backoffice übernimmt den Rest. Optimierung bedeutet für den Berater, er erhält eine Abschlussprovision und ab dem zweiten Vertragsjahr Folgeprovision. Alle Interessen von Kunde und Berater werden eindrucksvoll gewahrt. Mit diesem Sonderkonzept schaffen wir auch die Möglichkeit, bei einem Wechsel zur finanzprofi AG, gewachsene Kundenbeziehungen weiter zu pflegen. Persönliche Bindungen und tiefe Vertrauensverhältnisse bleiben bestehen, nur in einem besseren Setting.
nanzwelt: Wie sieht die weitere Entwicklung der finanzprofi AG aus?
Dr. Afflerbach» Für mich als Vorstand der finanzprofi AG bedingt eine erfolgreiche zukünftige Entwicklung die Verbindung von Digitalisierung und engem Kundenkontakt. Ich bin überzeugt, dass viele Kunden Themen wie Existenzsicherung oder auch Altersvorsorge mit ihrem Berater intensiv besprechen wollen. Andererseits dürfen unsere Berater erwarten, dass die Vermittlungs- und Vertragsbetreuung mit wenig Verwaltungsaufwand, also papierlos und digital, erfolgt. Letztlich zeigt mir die tägliche Arbeit, dass ein starkes Team ein wichtiges Erfolgskriterium bleiben wird. Die Zusammenarbeit mit motivierten Beratern, welche dieselben Ziele verfolgen, gibt viel Kraft und Freude, aber hilft auch mal über schwere Zeiten hin(lvs)
» Ein erfolgreicher Unternehmenssaufbau in unserer Branche erfordert drei Erfolgsfaktoren: Flache Hierarchien, Fokussierung auf das Wesentliche und unternehmerische Freiheit. «
Mitglieder der Fokusgruppe private Altersvorsorge
Ein Ruck muss her
Die Altersvorsorge ist ein beliebtes, komplexes und viel diskutiertes Thema. Es muss sich was tun. Zu viele Menschen werden in der Gesellschaft abgehängt, können wenig vorsorgen und lassen mitunter auch Förderungen liegen. Die Fokusgruppe Altersvorsorge, eingesetzt von der Regierung, hat im Sommer ihre Pläne für die Modernisierung vorgestellt. Eine Übersicht.
Jörg Asmussen Hauptgeschäftsführer Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.Das Demografieproblem ist nicht neu. Ganz im Gegenteil. Die Bevölkerung wird zunehmend älter. Das wirkt sich natürlich auf das Altersvorsorgesystem aus. Was tun? Komplizierte Produkte, versehen mit etwaigen Garantien, sind vor vielen Jahren das Nonplusultra gewesen. Die Betonung liegt auf „Vergangenheit“. Seit geraumer Zeit wird der Garantie-Faktor in Frage gestellt. Mehr kapitalmarktnahe Produktlösungen statt einer Riester-Rente, die oftmals mit hohen Kosten in Verbindung gebracht wird? Wie sieht eine moderne, private Altersvorsorge aus?
Reform, Reförmchen oder was?
„Wir empfehlen, die Private Altersvorsorge grundlegend zu reformieren“, sagte FDP-Politiker Florian Toncar, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, bei der Vorstellung der Ergebnisse einer Expertengruppe. Im Sommer hat die Fokusgruppe ihren Abschlussbericht präsentiert. Die Empfehlungen der Arbeitsgruppe sind nicht bindend. Aufgrund der unterschiedlichen Positionen
Wissenswertes
Gesetzliche Altersvorsorge
Monatliche Standardrente in alten Bundesländern: 1.621 Euro
Monatliche Standardrente in neuen Bundesländern:
1.598 Euro
Anzahl der Rentenversicherten in Deutschland: ca. 57 Millionen
Quelle: https://de.statista.com/themen/54/altersvorsorge/#dossier-chapter1
der Regierungspartner gibt es, innerhalb der Koalition noch einiges zu klären, bevor ein Gesetzesentwurf vorgelegt werden kann. Was ist von den Vorschlägen zu halten? Wie positionieren sich die Verbände?
Markant ist, dass auf Garantien und verpflichtende lebenslange Renten verzichtet werden soll. Eine Absage erteilt die Expertengruppe den Plänen zur Einführung eines Staatsfonds. In diesem Zusammenhang wurde in der Vergangenheit viel diskutiert – beispielsweise die Idee einer Deutschlandrente. Das soll also in der Schublade bleiben bzw. nicht weiter verfolgt werden. Der Deutsche Fondsverband BVI kommentiert die Beschlüsse in einem Positionspapier folgendermaßen: „Die Empfehlungen der Fokusgruppe bedeuten einen Paradigmenwechsel in der privaten Altersvorsorge, den wir ausdrücklich begrüßen. Ziel ist es, Produkte mit höheren Renditen als bei den bisherigen Riester-Verträgen zu ermöglichen. Darüber hinaus rät die Fokusgruppe, die Idee eines Staatsfonds in der privaten Altersvorsorge nicht weiter zu verfolgen. Die Abkehr der Fokusgruppe von dieser Idee ist ein wichtiges Signal. Denn ein Eingriff des Staates in den privaten Markt verhindert Produktvielfalt und fairen Wettbewerb.“ Der Bund der Versicherten e. V. BdV) sieht den Abschlussbericht etwas kritischer. Zwar seien darin durchaus gute Aspekte und Ansätze enthalten, aber der große Wurf fehle. „Die Fokusgruppe hat die Chance versäumt, die Weichen für ein staatlich organisiertes und verbindliches Standardprodukt zu stellen. Der große Wurf bleibt leider aus. Stattdessen müssen sich die Bürgerinnen
und Bürger weiterhin eigenständig informieren, wie sie an eine faire und einträgliche zusätzliche Altersvorsorge kommen. Das ist für viele keine einfache Aufgabe“, sagt Stephen Rehmke, Vorstandssprecher beim Bund der Versicherten e.V. (BdV). Licht und Schatten im vorliegenden Papier sieht auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV). Positiv wird die Absage eines Staatsfonds gewertet. Der mögliche Wegfall von Garantien sorgt hingegen für Unverständnis. „Die Fokusgruppe hat sich klar gegen einen Staatsfonds ausgesprochen. Das ist ein erfreuliches Votum für Vielfalt und Wettbewerb zum Vorteil der Verbraucherinnen und Verbraucher“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. Der Bericht verkenne jedoch, dass Alterssicherung viel mehr ist als nur Vermögensaufbau. „Die Bedeutung lebenslanger Renten und Mindestgarantien für die Menschen wird leider unterschätzt.“
Absage an zu viel Staat
Wie sieht eigentlich das Stimmungsbild in der Bevölkerung aus? Alles beim Alten belassen? Soll der Staat mehr regeln oder doch lieber den Marktkräften vertrauen? Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) hat in einer Erhebung herausgefunden, dass die Mehrheit eindeutig gegen einen staatlich verantworteten Fonds für die Altersvorsorge wäre. So sprechen die Ergebnisse eine eindeutige Sprache. Mehr als 60 % vertrauen privaten Angeboten mehr als staatlichen. Gut zwei Drittel der Befragten trauen dem Staat ein professionelles Fondsmanagement nicht zu. Und ca. 75 % hätten Sorge, dass die Politik Mittel für die Altersvorsorge zweckentfremde, so das DIVA. Reformbedarf bei Riester sehen mehr als 64 % der Befragten. Und knapp 74 % sind der Auffassung, dass der Staat auch das reine Aktiensparen fördern solle. (ah)
Fazit
Die private Altersvorsorge unterliegt einem Systemwandel. Langfristig ist es durchaus ertragreicher, Gelder in kapitalmarktnahe Produkte zu investieren. Natürlich ist das ein Investment über Jahre oder Jahrzehnte. Das müssen Sie Ihren Kunden stets vor Augen halten. Schnelle Gewinne sind auch am Börsenparkett eher Ausnahme statt Regel. Altersvorsorgeprodukte müssen generell einfacher und transparenter werden, Stichwort: Riester-Zulagenförderung. Ohne Verständnis gibt es auf beiden Seiten nur Verlierer. Positiv stimmt, dass die Fokusgruppe insgesamt wesentliche Aspekte aufgegriffen hat. Hoffentlich kommt im Gesetzesentwurf etwas Gutes bei raus. Schließlich betrifft das Thema alle – und zwar umfassend.
Wie berate ich CO2-neutral?
Weniger ist mehr – noch nie traf ein Sprichwort so sehr zu wie in Zeiten des Klimawandels. Im Jahr 2022 lag der CO2Ausstoß in Deutschland bei 675 Millionen Tonnen (Quelle: Statista) und Versicherungen bieten mittlerweile Policen an, die das Heim bei Naturereignissen zusätzlich absichern sollen. Bei solchen Gegebenheiten stellt sich nicht umsonst die Frage: Ist eine CO2-neutrale Beratung möglich?
Klimaneutral ist nicht gleich CO2-neutral
Beide Begriffe werden gerne synonym und mit Vorliebe in einem schwammigen Kontext verwendet, um das Gewissen zu beruhigen. Im Pariser Klimaabkommen ist festgelegt, dass die Mitgliedstaaten den Ausstoß an Treibhausgasen mindern wollen, um so menschengemachte Emissionen und das Aufnahmevermögen der Umwelt in ein Gleichgewicht zu bringen. Nicht von jetzt auf gleich, versteht sich. Eher in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts. Wie dieses Ziel aktiv umgesetzt werden soll, steht nicht im Abkommen. Diese sogenannte „Treibhausgas-Neutralität“, bzw. „Net-Zero-Emissions“ ist in der politischen Debatte auch nicht verbindlich definiert.
Der Begriff „Netto-Null-Emissionen“ dagegen bezieht sich auf die klimarelevanten Gase in der Atmosphäre und die Verhinderung ihres Anstiegs. Lachgas, Methan und Kohlendioxid sowie F-Gase also fluorierte Treibhausgase sind damit gemeint. Sie werden in CO2-Einheiten umgerechnet, weil sie sich unterschiedlich auf das Klima auswirken. Nicht ohne Grund wird in diesem Zusammenhang davon gesprochen, Moore zu erhalten oder die Rodung wertvoller Waldflächen zu verhindern. Am wichtigsten ist, dass keines der genannten Gase den Gehalt der Atmosphäre (in CO2-Einheiten um-
gerechnet) übersteigt. Das bedeutet noch lange nicht dasselbe wie CO2-neutral. Im Fall von CO2-neutral können die anderen Klimagase trotzdem steigen. Klimaneutral bezieht sich auf ein Gleichgewicht zwischen Treibhausgasen natürlicher und menschlicher Wirkung. Da ein großes Ungleichgewicht bereits vorherrscht, ist „klimaneutral“ eigentlich gar nicht mehr möglich. Klimaneutral bedeutet heutzutage, dass eine Ausgleichszahlung für die Emissionen geleistet wird. Agnes Sauter, Leiterin des Bereiches Ökologische Marktüberwachung bei der Deutschen Umwelthilfe meint deshalb in einem Online-Interview: „Letztendlich verursacht jedes Produkt, das verarbeitet wird, CO2-Emissionen. Es gibt kein klimaneutrales Produkt, das wird es auch nicht geben.”
Was bedeutet das jetzt für die Beratung?
Die Klimakrise macht auch vor der Finanzbranche nicht Halt. Was das genau bedeutet, beschreibt Prof. Dr. Oliver Schenker von der Wirtschaftsplattform „Sustainable Finance“ im Podcast „Future Economies“: „Grundsätzlich können
Oliver Schenker Climate Economist Frankfurt School of Finance & ManagementBesser. Clever. Nachhaltig: Die CleverInvest Green Basisrente.
Kompromisse? Fehlanzeige! Mit der CleverInvest Green Basisrente bieten wir eine starke Altersvorsorge, die gleichzeitig voll auf Nachhaltigkeit setzt. Und im Vertrieb krass unkompliziert ist. Geben Sie Selbständigen, Freiberuflern und Gutverdienern die Möglichkeit, die maximalen Steuervorteile der Basisrente optimal zu nutzen. Dank attraktivem Wachstum, überzeugender Sicherheit sowie herausragender Flexibilität sind Sie dem Wettbewerb drei Schritte voraus – und begeistern mit Nachhaltigkeit: von der Fondsauswahl bis zur Anlage im Sicherungsvermögen. So geht Vorsorge mit Weitblick!
Wir sind HDI.
Finanzmärkte gut mit Risiken umgehen – die Herausforderung ist nun die, dass der Klimawandel etwas ‚Neues‘ ist.” Er führt zum Vergleich das Beispiel eines Fahrradhändlers an, der von der Bank einen Kredit aufnimmt, um Fahrräder zu bestellen und diese im kommenden Sommer zu verkaufen.
Die Bank wisse, dass der langjährige Kunde diesen Kredit höchstwahrscheinlich zurückzahlen wird. Gegebenenfalls könne sie die Fahrräder als Sicherheit wieder verkaufen. Mit diesen Ausfallwahrscheinlichkeiten wisse die Bank umzugehen, so der Junior Professor am Economics Department der Frankfurt School of Finance & Management. „Mit dem Klimawandel ändert sich gerade vieles. Wir haben die sogenannten physischen Risiken, durch die sich die Natur und die Umwelt direkt ändern und Landwirte und andere Firmen den Risiken direkt ausgesetzt sind”, erklärt er. Um diese – inzwischen leider nicht mehr so ungewöhnlichen –Vorkommnisse wie Stürme oder Brände zu vermeiden, ändere sich gerade die Funktionsweise der Ökonomie und man komme in Neuland, wo man nicht genau wisse, welche Geschäftsmodelle jetzt funktionieren. „Mit diesen Risiken umzugehen, das muss der Finanzmarkt erst einmal lernen.”
Bei nachhaltigen Geldanlagen kommt trotzdem der Greenwashing-Vorwurf auf. Die Finanzbranche ist sich der fragwürdigen Thematik bewusst und laut des diesjährigen FNG-Marktberichtes der Ansicht, dass diese dem Dialog um nachhaltige Geldanlage-Möglichkeiten langfristig schaden könnte. Inzwischen ist klar, dass grüne Investitionen und Rendite einander nicht ausschließen – dennoch wünscht sich ein Großteil der Befragten, so der Marktbericht weiter, klare Definitionen und eine „Harmonisierung” der regulatorischen Vorgaben. Seit August 2022 gibt es die sogenannte Nachhaltigkeitspräferenzabfragepflicht. Berater müssen also die nachhaltigen Wünsche ihrer Kunden einbeziehen und nur Finanzinstrumente empfehlen, die diesen Wünschen entsprechen. Innerhalb eines Jahres sind auch Mindestanforderungen hinzugekommen, so dass die nicht geschützten Begriffe „nachhaltig, ökologisch, klimaneutral” nicht mehr vorgeschoben werden können. Wo Nachhaltigkeit steht, soll jetzt auch Nachhaltigkeit drin sein. Zu den Mindestanforderungen gehören etwa Gütesiegel für Portfolio-Titel, wie das FNG-Siegel. Unter anderem gilt der Uranbergbau (wie Kohleabbau) nun als Mindestausschlusskriterium.
Klar ist, dass die wenigsten wissen, wie mit der Klimakrise umzugehen ist. Langfristig planen, die Risiken abschätzen – das ist mit einer von Menschenhand geschaffenen Krise nicht gerade einfach. Auf der anderen Seite sitzen gerade in der Finanzbranche die Menschen, die mit ihren Mitteln aktiv etwas unternehmen können. Sie haben das Know-how und die Kontakte, Geld richtig einzusetzen. Für ihre Kunden bedeutet das: Mit ruhigem Gewissen einen Beitrag für eine grünere Zukunft leisten und dabei nicht auf Rendite verzichten. (ml)
Viel Leistung, stabile Beiträge – unsere KV
Nachhaltig kalkuliert
Die Private Krankenvollversicherung der HanseMerkur überzeugt durch innovative Produkte und verlässliche Konditionen. Eine ausgewogene Tarifberechnung ist das Fundament für moderne Produktgestaltung und langfristige Beitragsstabilität. Ein Mehrwert für Ihre Kunden und ein Push für Ihren Vertriebserfolg, denn Hand in Hand ist HanseMerkur.
Finanzen & Beratung: No Cap?
Mit der Generation Z – kurz Gen Z – wächst eine Generation heran, die am wenigsten vom Konzept Zukunftsplanung zu haben scheint: Die Pandemie hat in diesen jungen Leben die größten Lücken gerissen, Klima-Hilfeschreie und Aktivismus werden müde belächelt oder lassen die Digital Natives in einem schlechten Licht dastehen. Welche Ziele müssen da für eine erfolgreiche Beratung und Absicherung gesetzt werden?
Kompetenzillusion oder einfach nur schlechter Ruf?
„Wir haben es hier mit einer echten Kompetenzillusion zu tun“, beschreibt Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Oscar A. Stolper von der Universität Marburg die Diskrepanz zwischen FinanzWissen und Finanz-Verhalten der Gen Z in WELT-Online. Es sei eine „Get rich fast”-Mentalität erkennbar, so der Professor für Behavioral Finance. Laut einer Umfrage von Union Investment (2023) geben 47 % der 18- bis 24-Jährigen an, dass Menschen, die schnell reich geworden sind, zu ihren Vorbildern gehören. Soziale Medien, die in kurzen Clips und bearbeiteten Fotos einen luxuriösen Lifestyle zelebrieren, der durch schnelles Geld zustande gekommen sein soll, tragen ihren Teil dazu bei. Einerseits investiert die Gen Z bereits in Aktien und Fonds –60 % macht das sogar Spaß und sie zeigen offen Interesse am Thema Finanzen – andererseits würden 53 % auf Schwankungen mit Umschichten reagieren und 54 % glauben, den richtigen Moment zum Ein- oder Aussteigen erkennen zu können.
Matthias Scheffner Managing Director ODDO BHF Private Wealth ManagementFinanz-Selbstbewusstsein kollidiert laut der Umfrage nachweislich mit Finanz-Wissenslücken und das wiederum wäre ein gefährlicher Nährboden für Fehlinvestitionen. Konstante Reizüberflutung durch Content im Millisekunden-Takt ist ein weiterer Punkt: Wie soll man da einen gut gemeinten Rat von einem fundierten Ratschlag unterscheiden können? Inzwischen gibt es sogenannte Finfluencer – ein Neologismus aus „Finanzen” und „Influencer” – wie etwa „Madame Moneypenny”, die sich in ihrem Podcast auf Vermögensaufbau für Frauen spezialisiert. Die Welt der Finanzen ist dank des breitgefächerten Medienangebots inzwischen zugänglicher geworden, aber woher soll die Gen Z sich zu behaupten wissen, wenn sie aufgrund des Generationenunterschiedes kaum jemand ernst nehmen will? Kein Mensch wird mit einem fundierten Wissen über den Kapitalmarkt geboren.
„Studien zeigen, dass die finanzielle Bildung erst mit dem Alter anwächst”, so Matthias Scheffner, Leiter des Geschäfts mit Unternehmerfamilien in Nord- und Westdeutschland der deutsch-französischen Privatbank ODDO BHF im Gespräch mit Miriam Wohlfarth, Expertin für Digitalwirtschaft, für die „WirtschaftsWoche“. Schließlich treffe man mit zunehmendem Alter mehr finanzielle Entscheidungen. Der Klarna-Money-Management-Report (2022) zeigt das deutlich: Knapp 28 % der jungen Menschen in Deutschland investieren ihr Geld, aber ganze 92 % sparen es. Es kristallisiert sich heraus, wie das Elternhaus und vor allem die Schulen eine große Rolle dabei spielen, die jungen Erwachsenen für das Thema zu sensibilisieren.
Prof. Dr. Oscar A. Stolper Professor für Behavioral Finance Universität MarburgDie Galionsfigur des Chief Tomorrow Officer
Inzwischen sollte es auch im kleinsten Unternehmen angekommen sein, dass Gen Z die Zukunft der Arbeitswelt nachhaltig prägen wird. Um sich im „War for Digital Native Talents“ behaupten zu können, gibt es neuerdings das Berufsbild des Chief Tomorrow Officer – eine Art Generationenberater, der die Brücke zur kommenden Generation bauen und ihr in der Chefetage eine Stimme geben soll. Wieder andere Unternehmen haben die Marktlücke erkannt und ein Geschäftsmodell auf Gen-Z-Beratung aufgebaut. So in etwa die Schweizer Firma Zeam oder das Münchener Unternehmen xCogito. Beide bieten Konzepte an, die das Interesse der Gen Z als Arbeitnehmer bzw. Kunden wecken und halten sollen. Eine Studie des Sparkassen Hub (2022) mit Fokus auf Versicherungen ergibt, dass Gen Z digitale Kanäle nicht von vornherein als überzeugender empfindet, sondern diese schlichtweg voraussetzt. Nachvollziehbar also, dass bei der Kundengewinnung Schwierigkeiten auftreten, wenn man di-
gital nicht ausreichend aufgestellt ist. Es reicht dabei nicht, online einen Antrag stellen zu können und dann die Antwort darauf per Post zu erhalten. Zusätzlich muss die Beratung auf Augenhöhe stattfinden: In einer Bearing Point/YouGov-Umfrage (2020) gaben 41 % der 18- bis 20-jährigen Befragten an, kein Wissen über Versicherungsprodukte zu haben. Prägend seien hier etwa Medien oder die Skepsis der Eltern, die die Befragten übernehmen.
Um also ein Versicherungsprodukt erfolgreich an den Gen-ZKunden zu bringen, ist eine gute Beziehung zwischen Kunde und Vermittler mehr denn je von Bedeutung. Immerhin geht es dabei um das persönlichste Thema überhaupt: Vorsorge und Zukunftsplanung. Diese Generation weiß genau, was sie will, und setzt ihre Prioritäten auf Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit und das Klima. Sie hat klare Vorstellungen von der und Erwartungen an die Arbeitswelt. Sich auf eben diese vorzubereiten, ist maßgeblich für Firmen und Unternehmen gleichermaßen. Mit der Zeit gehen ist hier nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch eine Pflicht. (ml)
Ziemlich beste Freunde?
Ist ein Chatbot nun tatsächlich die Killer-Applikation, auf die alle gewartet haben? The Next Big Thing seit der allumfassenden Digitalisierung von Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur? Die Verwirklichung des ewigen Menschheitstraums von der gesteuerten künstlichen Intelligenz, die den Durchschnittsnutzer demokratisiert und das Unternehmen effizienter, kreativer und strategischer agieren lässt? Oder ist ChatGPT der Beginn eines trügerischen Informations-Automatismus?
Künstliche Intelligenz (KI), beziehungsweise Artificial Intelligence (AI), gilt offiziell als Begriff seit dem Jahr 1955. Zwar hat die Idee von menschenartigen Robotern oder intelligenten Maschinenwesen schon immer die Fantasie von Wissenschaftlern, Technikern und Kreativen beflügelt, doch ein bescheidenes Forschungsvorhaben am Carnegie Institute of Technology sollte den Startschuss der modernen KI-Technologie markieren. Rund 70 Jahre später wird die Leistungsfähigkeit der KI-Entwicklung vor allem durch Sprachmodelle definiert – und populär gemacht. OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, wurde 2015 gegründet, das erste Sprachmodell mit dem Namen GPT-1 stammt aus dem Jahr 2018. Die endgültige Version wurde im Juni 2020 freigegeben und war erstmals in der Lage, unterschiedliche Aufgaben zu erledigen: Verfassen von Texten und E-Mails, Übersetzungen, Erstellung von Programmiercodes sowie frei formulierte Fragen von Nutzern zu beantworten. Die Popularität von KI-Systemen wie ChatGPT, Jasper, Neuroflash & Co. wächst rasant. Schon seit geraumer Zeit befasst sich die Fachwelt intensiv mit den potenziellen Einsatzbereichen Künstlicher Intelligenz bzw. KI in Online-Marketing und E-Commerce. Längst hat die Technologie in diesen Bereichen Fuß gefasst – unter anderem
Bernhard Kuntz Geschäftsführer und Inhaber Die PRofilBerater GmbHin Form von Chat- und Voicebots, die den direkten, persönlichen Austausch zwischen Anbietern und Kunden in automatisierte Kommunikation überführen.
Eine Frage der Kommunikation
Laut der W3B-Studie von Fittkau & Maaß Consulting entstehen entscheidende Vorteile: Viele befragte Unternehmen versprechen sich langfristige Kosteneinsparungen, etwa durch den Wegfall von Personal im KundenserviceBereich. Aber auch Vorzüge auf Endverbraucher-Seite werden genannt, z. B. dass deren Anliegen schneller und gezielter beantwortet werden können. Dies soll die Qualität der Kundenkommunikation verbessern und daher auch den Interessen der Endverbraucher zugutekommen. Immer vorausgesetzt, die Technologie funktioniert und die KI hält, was sie verspricht: intelligentes, fortwährendes Lernen und Verbessern. Also alles im Lot auf dem Chatbot? Wohl kaum. Immer mehr Branchen-Stimmen warnen vor dem allzu unbekümmerten Umgang mit KI und ChatGPT. So erklärt Bildungs- und Beratungsexperte Bernhard Kuntz, Geschäftsführer und Inhaber von Die PRofilBerater GmbH, in einem Beitrag für finanzwelt, dass ChatGPT nicht „out of the Box“ denken kann. Die Beraterszene habe den Nutzen der Chat-Programme für sich erkannt – „zu Recht, denn mit ihnen lassen sich sehr schnell und einfach zumindest erste Entwürfe solcher Werbetexte wie Blogbeiträge, Werbeschreiben oder Posts für Social Media generieren, die man dann weiterbearbeiten kann“. Doch zuweilen treibe die ChatGPT-Nutzung seltsame Blüten, beispielsweise weil „Berater zu einem neuen Produkt Kernbotschaften und die inhaltliche Stoßrichtung formulieren sollen und dann Texte liefern, die erkennbar von ChatGPT erstellt wurden.“ Auch Peter Schreiber, Inhaber der B2B-Vertriebs- und Managementberatung Peter Schreiber & Partner, warnt, dass Chatprogramme (noch) nicht selbstständig und eigeninitiativ denken können. „Sie brauchen den von Menschen gegebenen Impuls bzw. Prompt genannten Auftrag ‚Suche nach…‘ und ‚Generiere daraus…‘. Und die Qualität der von ihnen gelieferten Ergebnisse (Texte, Bilder, Zeichnungen, Videos usw.) hängt weitgehend von der Qualität der Prompts ab – also von der Intelligenz und Kompetenz ihrer menschlichen User. „Doch selbst dann können die Programme letztlich nur die Inhalte verarbeiten und in mehr oder minder effektiver Form wiedergeben, die sich schon
im Netz befinden“, so Peter Schreiber weiter. „Herumspinnen und träumen, fantasieren und ganz neue Ideen sowie Lösungsansätze entwickeln, das können die rein logisch denkenden Programme (noch) nicht. Das ist noch ein Privileg von uns Menschen.“
Fragt man einmal ChatGPT selbst nach potenziellen Gefahren, so bekommt man sehr spannende Antworten:
Fehlinformationen: ChatGPT kann aufgrund der Art und Weise, wie es trainiert wurde, falsche oder irreführende Informationen liefern.
Voreingenommenheit: ChatGPT kann voreingenommene oder diskriminierende Antworten geben, da es auf den Daten basiert, mit denen es trainiert wurde.
Missbrauch: ChatGPT kann von Menschen missbraucht werden, um schädliche oder betrügerische Aktivitäten durchzuführen.
Manipulation: ChatGPT kann von Menschen manipuliert werden, um unerwünschte oder gefährliche Inhalte zu generieren.
Abhängigkeit: Es besteht die Gefahr, dass Menschen zu stark von ChatGPT abhängig werden und ihre Fähigkeit zur kritischen Denkweise oder zur eigenständigen Problemlösung verringern.
Berater sollten, so die Empfehlungen aus der Branche, ChatGPT für Analysen nutzen, für die Recherche von Markttrends, Erstellung von Geschäftsplänen und die Durchleuchtung der Wettbewerber. Es lassen sich SWOT-Analysen (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken) des eigenen Unternehmens oder eines Konkurrenten durchführen oder detailliertere Angaben zu einer bestimmten Schwachstelle. ChatGPT kann auch dazu verwendet werden, Personas zu erstellen und ein klares Verständnis darüber zu erlangen, wer die Zielgruppe ist. Nur eines sollte ein Berater nicht: unreflektiert Texte, Mails oder Social-Media-Posts erzeugen und diese dann als eigene Leistung verkaufen. (sg)
Deutschland, deine Insolvenzen
Über Deutschland kreist der Pleitegeier. Die wirtschaftliche Lage vieler Unternehmen sieht düster aus, die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im August 2023 um 13,8 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Ein Faktor, der dabei auch eine Rolle spielte: staatliche Corona-Hilfen.
Laut einer Mitteilung der Wiesbadener Statistiker vom 13. September haben im 1. Halbjahr 2023 die deutschen Amtsgerichte 8.571 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren erstaunliche 20,5 % mehr als im 1. Halbjahr 2022. Und die Forderungen der Gläubiger aus den im 1. Halbjahr registrierten Unternehmensinsolvenzen werden auf rund 13,9 Mrd. Euro beziffert. Im 1. Halbjahr 2022 hatten die Forderungen noch bei rund 8,2 Mrd. Euro gelegen. Bezogen auf 10.000 Unternehmen gab es im 1. Halbjahr 2023 insgesamt in Deutschland 25,3 Unternehmensinsolvenzen. Die meisten davon entfielen laut Statistik auf den Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei mit 54,1 Fällen. Dann folgten die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Zeitarbeitsfirmen) mit 41,3 Fällen. Die geringste Insolvenzhäufigkeit mit 2,4 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen gab es – wen wundert’s – in der Energieversorgung.
Der fatale Nachholeffekt
Bei den aktuellen Daten ist zu bedenken, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen immer noch unter den Werten aus dem Jahr 2016 liegt. Deshalb sprechen auch Markt-
beobachter von einer „gewissen Normalisierung der Insolvenzzahlen“. Die Gründe für den Anstieg der Unternehmensinsolvenzen seien komplex – und werden vom Statistischen Bundesamt nicht benannt. Analysten führen die Konsumzurückhaltung infolge hoher Inflation und steigender Zinsen, explodierende Kosten und die Verteuerung von Investitionen sowie den Fachkräftemangel als Gründe an. Darüber hinaus schmälerten hohe Energiepreise die Wettbewerbsfähigkeit von exportintensiven Unternehmen. Und schließlich sei eine „überbordende Bürokratie“ ein Punkt, weshalb viele Unternehmen mit zusätzlichen Kosten zu kämpfen hatten.
Finanzexperte Jonas Eckhardt, Partner bei der Beratungsgesellschaft Falkensteg Holding GmbH & Co. KG, erklärte in einem Interview mit dem ZDF: „Inflation, Kaufzurückhaltung, hohe Energiepreise und steigende Finanzierungskosten machen den Unternehmen zunehmend zu schaffen und lassen sich kaum noch kompensieren. Zudem gibt es noch einen Nachholeffekt aufgrund der umfangreichen staatlichen Hilfen in den vergangenen zwei Jahren, die inzwischen ausgelaufen sind und viele Unternehmen am Leben hielten.“ Also noch ein weiterer Faktor, der aus Pandoras Insolvenz-Box springt: Während der Corona-Pandemie und der Zeit der Inflations-Rekorde hatte die Bundesregierung mit Sonderregeln und Staatshilfen die Wirtschaft unterstützt. Viele Unternehmen hatten dies genutzt – und sind nun aufgrund der künstlichen Verzögerung mit einer finanziellen Schieflage aufgewacht. Die Corona-Hilfen bis
zum Jahr 2022 waren ursprünglich dafür gedacht, Pleitewellen zu verhindern. Konnten Unternehmen in dieser Zeit Einnahmen erzielen, wurden diese nachträglich mit den Fördergeldern verrechnet. In den zuständigen Wirtschaftsministerien der Länder lautete das Kleingedruckte zum Thema „Soforthilfeprogramm Corona“: „Die Soforthilfe muss grundsätzlich nicht zurückbezahlt werden, soweit die relevanten Angaben im Antrag richtig und vollständig waren und wahrheitsgemäß gemacht wurden. Sollte sich der beantragte erwartete Liquiditätsengpass rückwirkend als zu hoch erwiesen haben, ist der entstandene Überschuss zurückzuzahlen.“
Steffen Müller, Leiter der IWH-Insolvenzforschung am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, sagte dem MDR: „Die Insolvenzzahlen waren im Zuge der Corona-Krise deutlich gesunken. Das hatte viel mit staatlichen Unterstützungsmaßnahmen zu tun, wie etwa Kurzarbeitergeld oder kurzfristige Kreditlinien für die Unternehmen.“ Das Problem: Es seien auch viele schwache Unternehmen durch staatliche Hilfen am Leben erhalten worden. Und der derzeitige Anstieg der Insolvenzen habe damit zu tun, dass diese von einigen Unternehmen nun nachgeholt werden müssten. „Die Rückzahlungen der Hilfen und teils verschleppte Anpassungen des Geschäftsmodells führen bei dauerhaft steigenden Zinsen in die finanzielle und wirtschaftliche Sackgasse“, wird auch Patrik-Ludwig Hantzsch, Pressesprecher und Leiter Wirtschaftsforschung beim Verband der Vereine Creditreform e.V., zitiert.
Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Viele Ökonomen sehen die aktuelle Entwicklung mit Sorge. Denn die wirtschaftliche Lage bleibt schwierig: „Für den Fall, dass die Insolvenzfrühindikatoren im September abermals stark erhöht ausfallen, rechnen wir mit spürbar steigenden Insolvenzzahlen im 4. Quartal des Jahres“, warnt Steffen Müller. Der vom Leibniz-Institut veröffentlichte IWH-Insolvenztrend gilt als Indikator zum bundesweiten Insolvenzgeschehen für Personen- und Kapitalgesellschaften – er weist in der Regel nur geringfügige Abweichungen zu den amtlichen Zahlen auf. Und die Studie beschreibt eine weitere besorgniserregenden Entwicklung: Immer mehr große Unternehmen gehen pleite. Und dadurch steigt auch die Zahl der Kündigungen: Nach Schätzungen waren im 1. Halbjahr 2023 rund 125.000 Beschäftigte von Firmenpleiten betroffen, während es im Jahr zuvor „nur“ 68.000 gewesen sind.
Als eines der größten Sorgenkinder wird die Bau- und Immobilienbranche beschrieben: Immer mehr ImmobilienEntwickler geraten wegen hoher Zinsen, Material- und Baukosten in finanzielle Schieflage. Die Project Immobilien GmbH, Centrum, Development Partners, Euroboden, Revitalis, Quelle-Arial oder die Gerchgroup – alles namhafte Unternehmen, die in die Insolvenz gehen mussten. Experten prognostizieren inzwischen, dass über 30 % aller Projektentwickler von der Krise betroffen sein werden – mit allen fatalen Auswirkungen auf den Immobiliensektor, den Arbeitsmarkt und die deutsche Wirtschaft. (sg)
Fortgang einer juristischen Odyssee?
Im März dieses Jahres gewann die juristische Aufarbeitung des sogenannten Diesel-Skandals an neuer Dynamik: Am 21. März 2023 verkündete der EuGH ein Urteil (Az. C – 100/21), das bei vielen „Diesel-Kunden“ Grund zur Hoffnung auf einen Schadensersatzanspruch auslöste. Der EuGH stellte nach Vorlage durch das LG Ravensburg fest, dass die streitgegenständlichen Artikel in den Dieselverfahren (Art. 18 Abs.1, 26 Abs.1 und 46 der Richtlinie 2007/46/EG, Art. 5 Abs.2 der Verordnung (EG) Nr. 715/2007) neben allgemeinen Rechtsgütern auch die Einzelinteressen der Käufer schützen.
Pikant an dieser Stelle: Diese Frage hatte der BGH noch im Jahr 2021 (16.09.2021 – Az.: VII ZR 190/20) verneint und sah
auch keine Notwendigkeit – trotz des Umstandes, dass es sich um Normen des europäischen Rechts handelt – diese Frage dem EuGH vorzulegen. Die Rechtslage sei klar, so der BGH (sog. acte claire).
Die Einzelheiten
Entsprechend der bisherigen Rechtsprechung des BGH wurden die bisherigen Schadensersatzansprüche bezüglich aller Abschalteinrichtungen auf den § 826 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) gestützt: Dieser erfordert neben einer vorsätzlichen Schädigung auch eine sittenwidrige Begehungsweise. Bei juristischen Personen wird seitens der Rechtsprechung für eine Organhaftung nach § 31 BGB nur
auf die Vorstandsebene abgestellt. Eine Erweiterung – etwa auf leitende Ingenieure – wurde bislang verneint. In der Gesamtschau, mit der Schwierigkeit entsprechende Informationen vorzulegen, die einen Schluss auf Vorsatz rechtfertigen, stellen sich diese Voraussetzungen als recht hoch dar.
Bei dem Motor von Volkswagen (Motortypnummer: EA 189), bei dem die Abgasreinigung nur auf dem Prüfstand funktionierte, nicht aber im „Realbetrieb“ (sog. Umschaltlogik) wurde seitens der Rechtsprechung eine vorsätzliche sittenwidrige Schädigung bejaht. Bei Motoren, die mittels Thermofenster die Abgasreinigung kontrollierten, wie dies bei Mercedes-Benz der Fall war, gestaltet sich die Sachlage anders: Das Thermofenster beschreibt eine weitere Möglichkeit der Abgasnachbehandlung, wobei Abgase nochmals in die Brennkammern geleitet werden, um an einem weiteren Verbrennungsvorgang teilzuhaben. Das Verfahren ist technisch nur bei einer bestimmten Umgebungstemperatur umzusetzen, um die Effektivität der Verbrennung zu gewährleisten. Die Temperatur, bei der der Vorgang sinnvoll umgesetzt werden kann, wird als Intervall angegeben (Thermofenster). Über- oder unterschreitet die Außentemperatur den jeweiligen Höchst- bzw. Mindestwert des Intervalls, wird die Abgasnachbehandlung heruntergefahren. Im Grundsatz erfolgt hier die Abgasreinigung auf dem Prüfstand und im realen Betrieb in gleicher Weise.
Der BGH stellte in seinem Urteil vom 16.09.2021 (Az.: VII ZR 190/20) klar, dass den Hersteller im Hinblick auf eine unsichere Rechtslage allenfalls ein Fahrlässigkeitsvorwurf treffe. Ein möglicher deliktischer Schadensersatzanspruch gem. § 826 BGB wurde damit nicht zuerkannt. Ein Schadensersatzanspruch aus § 823 Abs.2 BGB in Verbindung mit einem Schutzgesetz (für den auch Fahrlässigkeit ausreicht) verneinte der BGH mit dem Argument, dass die streitgegenständlichen europäischen Verordnungen bzw. Richtlinien keinen Drittschutz vermitteln, die Käufer sich daher nicht auf diese Artikel berufen können. Vor diesem Hintergrund ist das obige Urteil des EuGH zu sehen, der aus den zitierten Artikeln auch einen Schutz der Fahrzeugkäufer herleitet. Dies ist insofern konsequent, als dass sich die Käufer mit der vom Hersteller ausgegebenen Übereinstimmungserklärung auf die Einhaltung der maßgeblichen Normen regelmäßig verlassen dürfen.
Praxishinweis
Können die Fahrzeughalter daher nun auf eine Kompensation hoffen? Klare Antwort: Es kommt darauf an. Die Vorgaben des EuGH übersetze der BGH in die hiesige Rechtstradition und billigt den Käufern einen Schadensersatzanspruch gegen den Hersteller in Höhe von 5 bis 15 % des Kaufpreises zu, wenn und sofern eine unzulässige Abschaltvorrichtung vorgelegen hat. Zusätzlich müsse auch geprüft werden, ob
nicht ein „unvermeidbarer Verbotsirrtum“ seitens der Hersteller vorliegen könnte. Dies zu beurteilen, sei Sache des jeweiligen Gerichts, das die die tatsächlichen Umstände zu würdigen habe. Hier bekamen die Kläger bereits ersten Gegenwind: Das OLG Stuttgart teilte in der mündlichen Verhandlung vom 27. Juli 2023 in einer vorläufigen Rechtseinschätzung mit, einen solchen Irrtum „generalisierend“ im Falle von Thermofenstern anzunehmen. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) habe diese Abschalteinrichtung schließlich unbeanstandet gelassen. Beachtlich insofern ist, dass dies auch für Fälle gelten sollte, in denen Hersteller für bestimmte Modelle gar keine Genehmigung eingeholt haben. Es sei, so das OLG Stuttgart, davon auszugehen, dass diese „hypothetisch“ genehmigt worden wären. Es geht aber auch anders: In einer – soweit ersichtlich – einzigartigen Entscheidung bejahte das OLG München am 07. August 2023 (Az.: 3 U 5954/20) eine Haftung des Herstellers nach § 826 BGB. Die streitgegenständliche Abschalteinrichtung, in Gestalt verschiedener Betriebsmodi des Fahrzeugs, spritzte jeweils unterschiedliche Mengen an AdBlue in die Brennräume.
Fazit
Wie die Umsetzung der geänderten Rechtsauffassung durch den BGH zeigt, ist die Position der schadensersatzbegehrenden Käufer eines vom Dieselabgasskandal betroffenen Fahrzeuges (nur) vordergründig gestärkt. Ob und inwiefern die Käufer erfolgreich auf eine Kompensation hoffen können, muss unter Einholung fachkundigen Rats im Wege einer umfassenden Einzelfallprüfung ermittelt werden. Ungeklärt ist beispielsweise auch, wie mit anderen Abschalteinrichtungen, wie der Kühlmittel-Solltemperatur-Regelung (KSR) oder dem SCR-Katalysator verfahren wird. Jedoch führt auch die Annahme der Unzulässigkeit dieser Vorrichtungen auch nicht „automatisch“ zu einem Schadensersatzanspruch. Denn wenn das Auto in der Zwischenzeit der acht Jahre – wie üblich – genutzt wurde, könnte die Nutzungsentschädigung für die gefahrenen Kilometer, den Schadensersatzanspruch bereits vollständig kompensiert haben.
Christoph Walker Rechtsanwalt TILP Rechtsanwaltsgesellschaft mbHPERSONALITY & EVENTS
Zum Ersten, zum Zweiten und zum….
Aller guten Dinge sind drei. Zum dritten Mal steht finanzwelt in den Startlöchern und veröffentlicht mit dem Sustainable Performance Award den größten ESG-Fonds-Vergleich Deutschlands. Die Auswertung bleibt spannend für Initiator ProVita und dem exklusiven Partner finanzwelt. Wie haben sich die Ratings und Performance Ergebnisse verändert?
Wer sind diesmal die besten der besten ESG-Performer in den jeweiligen Kategorien?
Anfang Dezember wissen wir mehr!
Wir freuen uns auf die neuen spannenden Aufgaben, die auf uns zukommen
Das 4er-Gespann Holger Iben (Itzehoer), Daniel Feddermann (NVVersicherungen), Thomas Vogel (AdmiralDirekt) und Henning Bernau (NV-Versicherungen) ergänzt künftig die Geschäftsführung von bessergrün. Geschäftsführer Frederik Waller verlässt altersbedingt das Unternehmen.
v.l.n.r. Thomas Vogel, Henning Bernau, Daniel Feddermann, Holger Iben Foto: © bessergrün
R+V baut Italien-Geschäft aus
Die italienische Tochter der R+V, Assimoco, hat eine exklusive Vertriebspartnerschaft mit der Bankgenossenschaft ICCREA geschlossen. Ab 2024 wird so Assimocos Position als genossenschaftlicher Versicherer zusätzlich gestärkt.
Der Banker vor Gericht
Am 18. September hat der Prozess gegen den Miteigentümer der Warburg Bank, Christian Olearius, begonnen. Im Zusammenhang mit dem CumEx-Skandal sieht ihn die Staatsanwaltschaft in der juristischen Verantwortung und ihm drohen wegen Steuerhinterziehung zehn Jahre Haft.
Hilfspaket für Baubranche
Hohen Zinsen und gestiegenen Baukosten soll mit einem Hilfspaket entgegengewirkt werden. So hat es die Bundesregierung noch vor dem Wohnungsbaugipfel am 25. September entschieden. Dafür könnten u. a. die – erst 2025 geplanten – Klimaschutzvorgaben zur stärkeren Dämmung neuer Häuser entscheidend sein.
Ein Update für Octi
Der Lübecker Infrastrukturdienstleister blau direkt erweitert BiPRO- und GDV-Service für Direktvereinbarung auf über 100 Versicherungsgesellschaften. Die hauseigene App Octi bekommt ein großes Update und Makler müssen sich nicht mehr zwischen einer Anbindung zu einem Maklerpool oder einer Gesellschaft entscheiden.
Immobilienmarkt hat weiter schwer
zu kämpfen
Laut Hamburger GEWOS-Institut und Handelsblatt kämpft der Immobilienmarkt weiter mit einem Viertel weniger Abschlüssen als noch 2022. Mit 591.800 Transaktionen von Immobilien ist es außerdem der geringste Wert seit Beginn der gesamtdeutschen Zeitreihe im Jahr 1995.
Spiel, Satz und Sieg für WWK
Die WWK Lebensversicherung a.G. überzeugt bei der aktuellen Bewertung des Magazins „€uro“ auf ganzer Linie: Das Unternehmen weise laut Untersuchung neben der höchsten Substanzkraftquote auch die mit Abstand günstigste Stille-Lasten-Quote aller untersuchten Lebensversicherer auf
BaFin: Wiens folgt auf Grund
Daniel Schulze Lammers tritt Nachfolge an
Daniel Schulze Lammers übernimmt zum 01. Januar 2024 die Position von Herbert Rogenhofer als Vorstand von HDI Deutschland sowie den Vorstandsvorsitz der Versicherung und die Leitung des Privatkundengeschäfts.
Daniel Schulze Lammers / Foto: © HDI Deutschland
Julia Wiens übernimmt zum 01. Januar 2024 die Leitung des Geschäftsbereichs Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht und folgt auf Dr. Frank Grund. Die studierte Mathematikerin und ausgebildete Aktuarin bringt 30 Jahre Erfahrung im Versicherungsbereich mit.
Julia Wiens / Foto: © Baloise
HAHN Report 2023/2024: Chancen & Risiken im Retail Real Estate Markt
Für Investoren zeigen sich im Bereich Retail Real Estate die Zinsentwicklung, die Inflationsrate und die generelle Eintrübung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als Herausforderung. Als zusätzliche Belastung nehmen die Experten die gesetzlich verschärften energetischen Anforderungen für Immobilien wahr sowie die mangelnde Objektverfügbarkeit.
Kaufpreise wieder auf dem Niveau von 2018
Laut eines aktuellen Reports von Colliers befinden sich die Kaufpreise für Häuser wieder auf dem gleichen Niveau wie zuvor 2018. Grund dafür sind u. a. der Leitzins der EZB und die gestiegenen Netto-Anfangsrenditen. Laut Colliers sind leichte Korrekturen möglich.
Neuer Senior Consultant im Vertriebsteam der Fonds Finanz
Matthias Thiele ist neuer Senior Consultant im Gesamtvertrieb der Fonds Finanz. Mit seiner langjährigen Branchenerfahrung wird er sich u. a. zu strategischen Überlegungen zur Vertriebsentwicklung einbringen.
Horrende Versicherungsschäden durch Unwetter Ende August
Die GDV zeigt eine beträchtliche Bilanz von Schäden durch Unwetter auf. Vor allem Unwetter mit Hagel in Süddeutschland sowie das Tief Dennis in Südbayern haben maßgeblich dazu beigetragen.
Alte Leipziger: Fitch erneuert Rating „A+“ mit stabilem Ausblick
Die unabhängige Ratingagentur Fitch hebt im aktuellen Rating das starke Asset-Liability-Management der Alte Leipziger hervor und erklärt die traditionell überdurchschnittliche Positionierung in den Bereichen Berufsunfähigkeitsversicherung und betriebliche Altersversorgung als maßgeblich.
Grundfähigkeiten 2023: Franke und Bornberg aktualisiert Rating
Das neue GF-Rating untersucht 107 Tarife mit 3.970 Produktkombinationen von 27 Gesellschaften. Bei drei Grundfähigkeiten wurde 2023 nachjustiert. So gibt es für „Sehen“ nur dann die höchste Punktzahl, wenn Bildschirmtätigkeit explizit versichert ist.
Führungswechsel bei Engel & Völkers
Einst stellvertretender Vorstandsvorsitzender bei Zurich, wird Jawed Barna zum 01. November neuer Group CEO von Engel & Völkers und tritt damit die Nachfolge von Sven Odia an.
Deutsche Familienversicherung startet Instant Payout über PayPal
Die Deutsche Familienversicherung zahlt seit dem 24. August Direkt-Auszahlungen an ihre Kunden mit PayPal. Das sogenannte Instant Payout spart Zeit und vereinfacht den Prozess. So kommt die DFV den Wünschen ihrer Kunden entgegen.
MetallRente-Studie zum BU-Risiko vorgestellt
Seit der Pandemie hat das Bewusstsein für den Bedarf der privaten Arbeitskraftabsicherung deutlich zugenommen. Das ergab die aktuelle Studie des Versorgungswerks MetallRente. Insgesamt 86 % der Bundesbürger ist klar, dass man sich im Fall der Fälle absichern muss. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 waren es 73 %.
Immer wissen, was in der Finanzwelt los ist Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
facebook.com/finanzwelt.de instagram.com/_finanzwelt_ twitter.com/finanzwelt_news
Javier González / Foto: © Evolv Asset Management AG
Javier González kommt zu Evolv Asset Management
Javier González ist Head of Financing bei der Evolv Asset Management AG. Er kommt von Engel & Völkers Capital und kümmert sich bei Evolv um sämtliche Finanzierungsaktivitäten.
Sebastian Weigelt steigt zum Leiter Intermediärvertrieb
auf
Mit Sebastian Weigelt begrüßt die Swiss Life AG zum 01. Oktober den neuen Leiter Intermediärvertrieb. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler arbeitet bereits seit 17 Jahren im Unternehmen und bildet in seiner neuen Position die Brücke zwischen Flächenmaklern, Pools, Finanzdienstleistenden, Großvertrieben, Banken, Digitalvertrieben und Insurtechs.
Sebastian Weigelt / Foto: © Swiss Life
Ein neuartiger Dialog mit Banken und Finanzierungspartnern
Bankprodukte mit dem Schwerpunkt Modernisierung können ab dem 01. Januar 2024 am „Vision Zuhause Award“ der Interhyp teilnehmen. Vorausgesetzt, die Produkte werden im 1. Halbjahr 2024 auf der Baufinanzierungsplattform HOME angeboten – so sollen Produktgeber zu mehr Produkten in der Baufinanzierung motiviert werden.
Barmenia und Gothaer wollen fusionieren
Einen Zusammenschluss auf Augenhöhe haben die Barmenia und die Gothaer Versicherungen im Visier. Nach intensiven Vorgesprächen und der Information der jeweiligen Mitgliedervertreterversammlungen der traditionsreichen Versicherungsvereine werden sie nun in die DueDiligence-Phase eintreten.
Ferienimmobilien-Umfrage: Nachholbedarf bei Absicherung gegen Risiken
Die Absicherung der Ferienimmobilien gegen Risiken kommt zu kurz. Nur jeder Zweite nutzt eine entsprechende Versicherung, knapp 16 % haben gar keine Police oder sind nicht sicher, ergab eine Hiscox-Umfrage.
58 % Einkäufe lieber online statt im Einzelhandel
Die aktuelle Klarna-Studie zeigt: 58 % würden ihre Einkäufe lieber ausschließlich online tätigen. Der Online-Einzelhandel erweist sich als eine bevorzugte und dauerhafte Art des Einkaufens für viele Verbraucher, aufgrund der Fortschritte u. a. im Technologiebereich.
Evergrande-Aktie bricht weiter ein
Die Aktie des chinesischen Immobilienkonzern Evergrande brach an einem Wochenende Mitte September um 25 % ein, nachdem der Generaldirektor der Vermögensverwaltung, Du Liang, gemeinsam mit anderen Unternehmern des Konzerns festgenommen wurde. Inzwischen soll sich die Aktie wieder stabilisiert haben.
Nichts von der Stange
Individualität ist Trumpf – in der Kundenberatung wie im eigenen Job
Sneaker mit dem eigenen Namen, eine Kette mit den Initialen der Liebsten oder die eigene Gute-Laune-Playlist: Personalisierungen sind in! Sie gelten in vielen Bereichen des Lebens als interessanter Hingucker, wenn es um die eigenen Finanzen geht, sind sie jedoch unverzichtbar. Dabei profitieren nicht nur die Kunden von maßgeschneiderten Vorsorge- und Absicherungslösungen. Zugleich bietet ein Beruf in der Finanzbranche spannende Karriereperspektiven mit Raum zur individuellen Selbstverwirklichung.
Im Alltag kann es vielen gar nicht bunt genug sein. Ob Kleidung, Wandfarbe oder Musikgeschmack – die Geschmäcker sind unterschiedlich! Das Leben wird durch diese Unterschiede häufig erst so richtig lebendig. Doch bei „ernsteren“ Themen, wie zum Beispiel den eigenen Finanzen, geht es dann doch oft eher „neutral“ zu – zumindest in der Vorstellung der Menschen. Da werden eher Papiere gewälzt und trockene Zahlen analysiert. Kein Wunder, dass die meisten das Thema am liebsten umgehen. Doch das muss nicht sein. Mit einem Experten, beispielsweise einer Vermögensberaterin oder einem Vermögensberater der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) an der Hand, sind die Berge von Papier nicht nur schnell geordnet. Er ist es auch, der seinen Kundinnen und Kunden helfen kann, einen Überblick zu erhalten und sich über die eigenen finanziellen Ziele und Wünsche erst so richtig bewusst zu werden. Und die sind sehr individuell: Von einer gesicherten Rente über eine sinnvolle Geldanlagestrategie bis hin zur soliden Finanzierung des Traumhauses für die kleine Familie ist alles dabei. Wieso sollten die Menschen hier also plötzlich auf Lösungen von der Stange zurückgreifen, wenn es deutlich klügere Alternativen gibt? Eine persönliche Finanzberatung schafft neue Möglichkeiten, und es ist die Aufgabe jedes Finanzcoaches, seinen Kundinnen und Kunden nach einer fundierten Analyse der Ist-Situation individuelle und passgenaue Lösungen, die wirklich zu den eigenen Bedürfnissen passen, zu empfehlen.
Individualität schafft Freiräume – besonders im Job Doch nicht nur eine gute Finanzberatung muss auf die persönlichen Ziele der Kundinnen und Kunden eingehen. Auch
der eigene Job sollte genau das bieten: Individualität. Die selbstständigen Vermögensberaterinnen und Vermögensberater können sich ihren Berufsalltag so gestalten, dass er zu ihrem Leben passt und nicht umgekehrt. Das schafft wertvolle Freiräume. Denn jedes Leben und jede Karriere ist individuell. Als Finanzexperte bei der Deutschen Vermögensberatung kann man Familie, Hobbys und die eigene Freizeit in Einklang mit dem Job bringen und so privat die Kraft sammeln, die man benötigt, um im Beruf erfolgreich zu sein. Für den einen ist die frühe Joggingrunde vor dem Arbeitsbeginn eine Wohltat, der andere macht lieber zeitig Feierabend, um Zeit mit seinen Kindern zu verbringen oder wieder jemand anderes hat Kundinnen und Kunden, die Beratungen am Wochenende bevorzugen. Dafür die eigene Karriere hintanstellen war gestern. Vielmehr kommt es auf die eigene Persönlichkeit, Fachwissen und insbesondere Motivation an. Und die entsteht von ganz allein, wenn man einen Beruf gefunden hat, der einem Spaß macht und die Möglichkeit bietet, sich persönlich weiterzuentwickeln und dabei trotzdem das eigene Berufsleben ohne strenge Hierarchien und Vorgaben selbst gestalten zu können.
Mehr Informationen zum Beruf unter: www.dvag-karriere.de Rund acht Millionen Kunden setzen bei den Themen Absicherung, Altersvorsorge und Vermögensaufbau auf die Kompetenz und Erfahrung der Vermögensberaterinnen und Vermögensberater der Deutschen Vermögensberatung Unternehmensgruppe. Als Finanzcoaches helfen diese ihren Kunden, das Beste aus ihren Finanzen zu machen. Getreu dem Leitsatz „Früher an Später denken“ bieten sie in mehr als 5.200 Direktionen und Geschäftsstellen seit über 47 Jahren eine branchenübergreifende Allfinanzberatung. Das Familienunternehmen ist Deutschlands größte eigenständige Allfinanzberatung.
Über die Deutsche Vermögensberatung Gruppe
DKM im Oktober 2023
Es ist wieder soweit: Die Messe der Messen, die DKM! Vom 24.10. bis 25.10. öffnet die Leitmesse ihre Pforten für die Branche. Alles für Updates, Weiterbildung und Networking.
get invested by blau direkt
Am 02. November veranstaltet blau direkt an der Kulturwerft Gollan in Lübeck mit „get invested” die Fachmesse für Finanzanlagenvermittler. Dabei ist ganz gleich, ob man bereits mit dem Infrastrukturdienstleister zusammenarbeitet oder nicht.
Nachhaltigkeit in Assekuranz und Finanzindustrie
Vom 15. bis zum 16. November 2023 beschäftigt sich die Branche intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit in Assekuranz und Finanzindustrie. Darunter ESG-Regulierung und Kapitalanlagen & Risikomanagement. Die Teilnahmegebühr für eine zweitägige Präsenzveranstaltung der MCC beträgt 1.995 Euro.
And the finanzwelt-Award goes to...!
In insgesamt sieben Kategorien konnte JDC in der diesjährigen Maklerpool-Umfrage der finanzwelt das Prädikat „Herausragend“ erreichen. CEO Dr. Sebastian Grabmaier bekam in der Redaktion den Award überreicht.
FFB Fondsgespräche live 2023
Die FFB Fondsgespräche sind kostenfrei und werden als Weiterbildung anerkannt. Das erste der insgesamt fünf Fondsgespräch findet am 07. November im Pentahotel in Leipzig, Großer Brockhaus 3 statt. Beginn ist um 9 Uhr und die Veranstaltung endet um 17 Uhr.
Eine schlecht organisierte oder zu spät begonnene Nachfolgeplanungn kann Ihren Firmenwert mehr als halbieren!
JETZT WERTANALYSE STARTEN!
HIER SCANNEN
Neue Nachhaltigkeitsbeauftragte für MAXPOOL
Stephanie Kühn ist die neue Nachhaltigkeitsbeauftragte bei PHÖNIX MAXPOOL. Sie ist seit 2012 beim Unternehmen gehört deutschlandweit zu den ersten zertifizierten Fachberatern für nachhaltiges Versicherungsmanagement
Stephanie Kühn / Foto: © PHÖNIX MAXPOOL
Morgen & Morgen: Neue Ratings für Private Krankenversicherer
Das aktuelle Morgen & Morgen Rating KV-Unternehmen betrachtet 13 Bilanzkennzahlen der Lebensversicherer über den vergangenen Fünfjahreszeitraum von 2018 bis 2022. Das erlaubt belastbare Aussagen über die Erfolgs-, Bestands- sowie über die Sicherheitsgrößen der Gesellschaften.
Hauptstadtmesse 2023
Mit über 100 Fachvorträgen, 130 Gesellschaften und 3.400 Besuchern war die Hauptstadtmesse der Fonds Finanz am 08. September 2023 erneut ein voller Erfolg. Auch die finanzwelt war selbstverständlich mit von der Partie und hat vor Ort nachhaltige Eindrücke gesammelt.
Kai Reeck verlässt Goldman Sachs Asset Management
Dr. Torsten von Bartenwerffer wird neuer CEO von Fisch Asset Management
Zum 01. November tritt Dr. Bartenwerffer die Nachfolge von Juerg Sturzenegger an und wird neuer CEO. Er ist bereits seit zwei Jahren Senior Portfolio Manager und Co-Head Multi Asset Solutions. Sturzenegger bleibt Verwaltungsrat im Unternehmen.
Kai Reeck verlässt nach 20 Jahren Goldman Sachs Asset Management. Im Laufe seiner Karriere leitete er die Bereiche Marketing und Wholesale. Als Marketing Consultant bleibt er dem Asset Management weiterhin verbunden.
Kai Reeck / Foto: © Goldman Sachs Asset Management
RENDITEKICK
Der Podcast von INTELLIGENT INVESTORS und finanzwelt
Am Puls der Zeit. Eine neue Folge unseres Podcasts „Renditekick“ ist im Kasten. Mit Mathias Pianowski, Head of Sustainability Research bei ÖKOWORLD, stand uns ein ausgewiesener Nachhaltigkeits-Experte zur Seite. Er gab fundierte Antworten zu Themen rund um die Öko- und Finanzwelt.
Einfach mal reinhören: intelligent-investors.de/podcast/
Nachhaltige Geldanlage als „bessere Wahl“
Regulierung
Greenwashing-Vorwürfe Persönliches Verständnis von Nachhaltigkeit
Alexander Heftrich Chefredakteur, INTELLIGENT INVESTORS Mathias Pianowski Head of Sustainability Research, ÖKOWORLD AGSTURMPROGNOSEN
Eine Pleitewelle baut sich vor den KMU auf. Konjunktur und Wirtschaft fehlen rosige Vorzeichen für die kommenden Jahre. Die Auftragsbücher im Handel und Handwerk sind nur mäßig gefüllt. Größere Unternehmen retten sich unter Insolvenzschirme und sorgen bei Dienstleistern und Lieferanten für unbezahlte Rechnungen. Mehrere Krisen in Folge ließen die Finanzreserven vieler KMU schmelzen. Schärfere Gesetze verpflichten die Unternehmensmanager gerade in solchen Zeiten ganz persönlich. Die unruhigen Zeiten bieten vielerlei Anlass für Versicherungsberatungen.
Die Europäische Kommission definiert Kleinstunternehmen sowie kleine und mittlere Unternehmen, kurz KMU, als Unternehmen mit einer Belegschaft unter 250 Beschäftigten und einem Jahresumsatz bis 50 Mio. Euro oder eine Bilanzsumme bis 43 Mio. Euro. Bei 49 Personen und bis 10 Mio. Euro Umsatz bzw. Bilanzsumme liegen die Grenzen für Kleinunternehmer. Kleinstunternehmen verfügen über weniger als zehn Mitarbeiter, setzen bis 2 Mio. Euro im Jahr um oder bilanzieren diesen Betrag. Europaweit umspannen SMEs, die Small and Medium Enterprises oder deutsch KMU, 99 % aller Unternehmen. In Deutschland liegt die rund 2,47 Millionen KMU mit 99,4 % Anteil ganz auf der Statistiklinie. Mit 0,6 % wirken Großunternehmen unterrepräsentiert. Allerdings beschäftigen die Big Player gut 45 % der hiesigen Mitarbeiter. Mittelständler können nach üblicher Sichtweise sowohl KMU als auch Großunternehmen sein. Von Eignern geführte Unternehmen im Privat- bzw. Familienbesitz verstehen sich als Mittelständler oder synonym beispielsweise als Eigentümer- und Familienunternehmen. Die überschneidenden Begriffe irritieren manchmal. Die KMU dominieren dabei die Handelsund Handwerksbetriebe, welche im Fokus vieler Versicherer stehen.
Während Personenversicherer betriebliche Versorgungseinrichtungen installieren und die Leben der Manager schützen, nehmen sich Schadenversicherer der Finanz-, Haftpflicht- und Sachrisiken an. Die Kundenzielgruppe KMU nebst
Mitarbeiter ist beliebt, soweit nicht Schäden zu befürchten sind. Ein weiteres Manko sind Deckungslücken in Zielgruppenkonzepten. Etliche Schutzerweiterungen fließen erst nach signifikanten Schäden in die Versicherungsdeckungen ein oder entfallen deswegen zügig. Ebenso sorgen Rechtsprechung und Regulatorik für neue Klauseln. Und die Teufel liegen im Detail. Während Corona bekamen deshalb viele Gerichte Deckungsprozesse mit Versicherern und Regresse gegen Vermittler wegen nicht versicherter Betriebsschließungen auf den Tisch. Die Kläger waren in aller Regel KMU und das Vertrauen in die Versicherungsbranche hat nachhaltig gelitten. Makler sind bei pauschalen Deckungskonzepten auf der Hut. Vom Allgefahrenschutz bis zum Produktebündel aus mehreren Sparten reichen die Konzepte der Schadenversicherer. Manch Angebot wiegt Kunden und Makler in trügerischer Sicherheit, denn besonders Großschäden offenbaren die Fallstricke.
Alles drin, drum und dran
Es liegt in der Natur der Sache, dass Versicherer wirtschaftliche Risiken meiden und aus Gründen der gesetzlich vorgeschriebenen Stabilität auch müssen. Hohe Deckungssummen zur Betriebshaftpflicht beispielsweise führen zu Herausforderungen in der Rückversicherung sowie in der Solvabilität. Angebote z. B. über 3 Mio. Euro pauschal für Personen- und Sachschäden für KMU sind risikopolitisch verständlich, dem Unternehmenskunden und seinem Makler aber seltener dienlich. Einzelpersonenschäden mit Pflege und Familienversorgung oder verschuldete Feuerschäden
Fazit
an größeren Gebäuden sprengen einen Schutz im einstelligen Millionen-EuroBereich mitunter locker. Der Kunde und unter Umständen sein Makler sind gefährdet. Besonders Dachdecker, Installationsbetriebe und Zimmereien, aber ebenfalls Drogerien und Apotheken sowie Betriebsstätten in hochpreisigen Fremdgebäuden benötigen über 10 Mio. Euro Deckung in dem Berufs- und Betriebshaftpflichtschutz samt bestmöglicher Bedingungen. Aufräumen, Preissteigerungen, Wiederherstellung sowie andere Kostenpositionen in der pauschalen Deklaration bedürfen oftmals einer Anpassung. Selbst bei ausreichender Absicherung für Gebäude, Einrichtung, Ware und Co. tragen diese Positionen bei komplexen Schäden zur Sorge bei. Bei Feuer und Naturereignissen geraten Fuhrparkbesitzer im Betriebsunterbrechungsschutz ins Hintertreffen, wenn der Ausfall nach Fahrzeugflottenuntergang ausgeschlossen ist. Unternehmen sind vielschichtig: An einigen Betriebsstätten finden sich noch alte Ölabscheider oder Dieseltanks. Andere Betriebe haben Kneipen, Reifenhändler oder Tankstellen als Nachbarn. Cyber-, IT- und Maschinenschutz wird um Vertrauensschäden bei digitalem Griff in die Firmenkasse ergänzt. Manager benötigen eine eigene D&O, wenn der D&O-Versicherer des Unternehmens regressiert. Für Beratungsleistungen und Gutachtertätigkeit ist Vermögensschadenschutz wichtig. Mit Bürgschaften für Verpflichtungen gegenüber Kunden und Behörden oder mit Warenkreditversicherungen bei Zahlungsausfällen zu Lieferungs- und Leistungsrechnungen sichern sich viele Unternehmen gerade in konjunkturell und wirtschaftlich schwierigeren Zeiten gerne ab. (gg)
Unternehmenskunden brauchen in schweren Zeiten gute Versicherungspartner. Für Makler bieten Konjunkturdellen auch Möglichkeiten zur Bestandsverdichtung und im Neugeschäft. Aufmerksamkeit benötigen Versicherungen mit Beitragserhebungen auf Umsatz- und Gehaltsbasis, wenn Konjunktur und Wirtschaft auf Talfahrt sind. Sinkende Courtagen sowie höhere Schadenquoten drohen, denn Schäden aus den rosigeren Zeiten könnten noch in die Bücher gelangen.
Nur 48 Stunden
» Wer mit rhion.digital zusammenarbeitet, erhält eine persönliche Betreuung, die ihren Namen verdient. «
Die Entwicklung digitaler Prozesse stand schon früh im Fokus des BiPRO-Top-Anwenders rhion.digital. Das Neusser Unternehmen machte von Beginn an deutlich, was die Marke im Kern ausmacht: Prozessorientierung und digitale Exzellenz. Der Name ist verbunden mit der Einladung an die Vertriebspartner, „gemeinsam in die digitale Zukunft zu gehen und an neuen und kreativen Lösungen mitzuwirken“. finanzwelt sprach mit Lars Fuchs, dem Leiter des Maklervertriebs.
finanzwelt: Herr Fuchs, rhion.digital ist ein echter Gewerbeprofi. Was sind die Kernkompetenzen im Gewerbebereich, derentwegen Makler nicht an Ihnen vorbeikommen?
Lars Fuchs» Die Frage beantworte ich sehr gerne – weil wir so einiges anzubieten haben. Zunächst einmal fachlich: Unsere Gewerbeprodukte spiegeln das handwerkliche Können unserer Produktspezialisten wider, die in enger Abstimmung mit den Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachbereichen die Produktlinie weiterentwickeln. Uns ist es darüber hinaus wichtig zu betonen, dass wir hochindividuelle Leistungspakete schnüren können, weil eben keine Firma wie die andere ist. Hinzu kommt, dass wir gerade bei der Gewerbeabsicherung niemanden im Regen stehen lassen: Wer mit rhion.digital zusammenarbeitet, erhält eine persönliche Betreuung, die ihren Namen verdient. Unsere Maklerbetreuer haben weitreichende Vollmachten bzw. Entscheidungsbefugnis. Last but not least steht rhion.digital für technische Exzellenz. Wir sind dadurch in der Lage, das Geschäft unserer Vertriebspartner aufwandsarm, schnell und professionell zu verarbeiten.
finanzwelt: Haben Sie ein Lieblingsgewerbeprodukt, und wenn ja: welches?
Fuchs» (lacht) Jetzt erwischen Sie mich aber … Ein Lieblingsgewerbeprodukt habe ich nicht. Und zwar deshalb, weil wir ein ganzheitliches Verständnis von „Gewerbe versichern“ pflegen. Einzelbetrachtungen sind daher nicht zielführend, weil wir den Anspruch haben, für die Versicherung aller Kernrisiken eines Unternehmens oder Betriebs das passende Angebot unterbreiten zu können.
finanzwelt: Bestimmt 50 % aller Gewerbepolicen sind nicht „von der Stange“, sondern beruhen auf Ausschreibung und individuellem Underwriting. Wie digital ist hier rhion.digital?
Fuchs» Ich sage nur: Thinksurance. Seit es diese Plattform gibt – damals noch unter einem anderen Namen – arbeiten wir mit ihr zusammen. Auf Thinksurance sind wir mit unseren aktuellen Tariflinien komplett vertreten, das heißt: um-
fassend technisch integriert. Das gilt sowohl fürs Standardgeschäft als auch für den Ausschreibungsprozess.
finanzwelt: Wie schnell policieren Sie?
Fuchs» Wenn Sie so wollen: von jetzt auf gleich. Das gilt fürs Standardgeschäft. Individuelles Underwriting ist binnen 48 Stunden möglich. Wir haben hohe Servicelevels, die wir tunlichst einhalten wollen.
finanzwelt: Gibt es etwas, was Sie nicht können oder nicht machen?
Fuchs» Wir sind auf die Versicherung von Kleingewerbe bis Mittelständler spezialisiert, die Richtgröße liegt bei einer Belegschaft von bis zu 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Und das mit gesundem Risikoappetit. Mit Einführung der aktuellen Tarifpalette im Juni 2023 haben wir deshalb die Zeichnungskapazitäten nochmals deutlich erhöht. Dabei legen wir unseren Schwerpunkt auf ‚Must-have-Policen‘: Haftpflicht, Inhalt, Ertragsausfall, Gebäude. Das bedeutet, dass wir nicht die gesamte Bandbreite anbieten – Stichwort: Vermögenshaftpflicht, Cyberangriff und derlei mehr, sondern uns auf das konzentrieren, was wir besonders gut können und wo wir unsere Stärken voll ausspielen.
finanzwelt: Nach dem Vertrieb ist vor dem Leistungsfall. Wie sind Sie hier aufgestellt, und wie sieht da die Kommunikation mit Kunde und Makler aus?
Fuchs» Im Leistungsfall wird die Qualität einer Versicherung auf die Probe gestellt. Da sage ich nichts Neues. Wir unterliegen hier – ich verweise da erneut auf unsere Servicelevels – einer hohen Selbstverpflichtung gegenüber unseren Vertriebspartnern und dem Endkunden. Unsere Schadenexperten arbeiten mit dem Team der Maklerbetreuer und unseren DBVs, den Gutachtern vor Ort, Hand in Hand. Das haben wir nicht zuletzt bei Kumulereignissen schon vielfach unter Beweis gestellt. Ich erinnere in diesem Zusammenhang nur an die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021.
finanzwelt: Kommen wir noch mal zum Vertrieb. Sie kooperieren mit der VEMA und Thinksurance, aber auch Einzelanbindungen sind möglich. Wie werde ich Gewerbemakler, und wie können Sie mich dabei unterstützen, wenn ich nicht bei der VEMA, blau direkt oder ähnlichen Spezialisten angebunden bin?
Fuchs» Ganz einfach: Indem wir ins Gespräch kommen und die Vorteile einer Zusammenarbeit ausloten! Dann steht einer Direktanbindung an unser Maklerportal nichts im Wege. Wir sind BiPRO-Partner der ersten Stunde, darauf ist Verlass. Das zahlt sich für unsere Makler in erheblicher Zeit- und Kostenersparnis aus. (lvs)
Managerrisiken ohne, mit und durch die D&O
Wer viel arbeitet, macht mal Fehler. Die Volksweisheit trifft für Manager in Unternehmen sowie für Entscheider in Kommunen, Städten oder Vereinen zu. Gesetzesfülle und Rechtsnormenflut fordern den Berufsstand.
Neue Gesetze, wie beispielsweise für Datenschutz, gegen Geldwäsche oder zur Abwehr von Insolvenzen zwingen quasi zur Selbstanzeige.
Auf Gesetzesverstöße reagieren die Versicherer jedoch mit Ausschlüssen. Etliche Normen schränken den Managementspielraum für wirtschaftliche Erfolge ein. Legen Aufsichtsgremien oder Eigentümer die Regeln anders aus, sind Konflikte vorprogrammiert. Im Versicherungsfall erhöhen weitergehende Regresse seitens der Geschädigten und Versicherer die Forderungen gegen schadenverursachende Manager.
Ein Bein im Strafverfahren
Mit einem D&O-Schutz sind Manager nicht auf der sicheren Seite. Über 50.000 Einzelnormen in rund 1.800 Gesetzen sowie etwa 2.800 weitere Rechtsverordnungen mit ca. 43.000 Einzelnormen allein aus Deutschland machen das Managerleben schwer. Manager müssen nicht selbst Gesetze verletzen. Die Verantwortung erstreckt sich ebenso auf Belegschaft, Dienstleister, Subunternehmer, Zulieferer und mitunter Kunden. Datenschutz-Grundverordnung und Lieferkettengesetz sprechen Bände. Bußgelder und Haftstrafen für schwere Fälle drohen. Dabei befinden sich Manager in permanenten Zwickmühlen. Entweder haften sie für Regelbrüche oder für das Organisationsversagen, um derartige Regelwidrigkeit zu verhindern. Sind Ermittlungsbehörden erfolgreich, erleichtert es den Geschädigten, ihre Ersatzforderungen durchzusetzen. Deshalb schließen D&O-Versicherungen solche Strafsachen oft ein. Einige Branchenexperten mahnen dennoch zur StrafRechtsschutzdeckung. D&O-Versicherer rechnen Schadenabwehrkosten auf die Deckungssumme an und ohne eine Schadenersatzforderung treten sie nur sehr ungern oder gar nicht in den Strafprozess ein. In solchen Fällen unterstützt eine separate Straf-Rechtschutzversicherung.
Partner und Gegner
Aufsichtsgremien sichern das Unternehmen gegen Fehlverhalten oder Unterlassen ihrer Entscheider ab. Die D&O erfasst die Versäumnisse durch die Geschäftsführer oder Vorstände. Experten raten bei Bedarf zur Schutzerweiterung auf Sicherheitsbeauftragte, Prokuristen und andere Manager. Die Krux: Eine Unternehmens-D&O bietet Managern lediglich bedingten Schutz. Manager sind das versicherte Risiko und nicht Versicherungsnehmer. Ein direkter Einfluss auf den Vertrag ist oftmals begrenzt. Die Deckungssummen- und Bedingungswahl obliegt den Unternehmenseignern bzw. aufsichtführenden Gremien. Beitragsrückstände und Insolvenzen können ohne Abwehrmöglichkeiten zum Schutzverlust führen. Alle Manager sind gewöhnlich über einen Vertrag versichert, so dass in komplexen Fällen die Deckungssummen zügig aufgebraucht sind. Im Versicherungsfall führen eine gesamtschuldnerische Managerverantwortung sowie unterschiedliche Interessen der Geschäftsleiter, Aufsichtsorgane und Unternehmenseigner zur Lagerbildung. Schadenverursachende Manager stehen so schnell allein da. Der D&O-Versicherer ist dem geschädigten Unternehmen als Versicherungsnehmer verpflichtet und befindet sich im Lager gegenüber. Die betroffenen Manager benötigen möglichst eigenen D&O- und Rechtsschutz. Etliche Vorstände versichern ohnehin ihren gesetzlichen Selbstbehalt
von mindestens 10 % des Versäumnisschadens bis zur Höhe der eineinhalbfachen festen Jahresvergütung. Manche wählen zur Sicherheit einen anderen Versicherer und erweitern den Selbstbehaltsschutz um weitere Ansprüche, sofern die Unternehmens-D&O ausfällt oder nicht ausreicht. Versicherungsmakler, die alle D&O-Verträge für den Unternehmenskunden, dessen Aufsichtsgremium und die Geschäftsleiter betreuen, müssen sich ggf. spätestens im Schadenfall für eine der Konfliktparteien entscheiden.
Versicherungsfälle auf Nummer sicher
Schadenfälle zur D&O gelten als heikel. Wird dem verursachenden Manager das Versäumnis bekannt, sollte er umgehend andere Geschäftsleiter und Aufsichtsorgane informieren und Gegenmaßnahmen ergreifen, um eine Schadenausweitung zu unterbinden. Sonst drohen Leistungskürzungen auf Seiten der Unternehmens-D&O und damit kapitalere Regressansprüche des Unternehmens nebst Eigner. Brisant: Manager haften unbegrenzt, also mit ihrem gesamten Vermögen. Im Schadenfall zur D&O ist das verursachende Management verpflichtet, alle Schadenumstände offen zu legen. Somit belasten sich Manager entweder selbst oder riskieren Regresse seitens Geschädigter oder ihrer Versicherer. Überdies ahndet der Gesetzesgeber eventuelle Vertuschungsversuche. Bewusste Verletzungen der Managerpflichten schließen D&O-Versicherer grundsätzlich aus. Dadurch kann die eigene D&O des schadenversuchenden Managers den Versicherungsschutz entziehen. In komplizierten Fällen finden sich oftmals mehrere Verursacher in der Geschäftsleitung sowie in den Aufsichtsgremien. Die interne Lagerbildung beginnt und jedes Lager versucht, bestmöglich sich einer Verantwortung und möglicher persönlicher Haftungen zu entziehen. Wie bei der Aufarbeitung des Dieselskandals können D&O-Fälle über Jahrzehnte reichen. Einbauentscheidungen zur fraglichen Manipulationssoftware sollen bis ins Jahr 2005 zurückgehen. Bis heute ist der komplexe Fall für Geschädigte noch nicht ganz zweifelsfrei aufgeklärt. Selbst leichtere Versäumnisse können MillionenEuro-Schäden nach sich ziehen, so dass die Deckungen für D&O und ergänzenden Schutz dementsprechend hoch ausfallen sollten. (gg)
Fazit
Die D&O gilt für viele in der Versicherungsbranche als Königsklasse. Der ursprünglich aus dem angloamerikanischen Rechtsraum stammende Versicherungsschutz gehört zur Pflicht in der Beratung von Unternehmen und Managern. Der Risikoträgerkreis ist überschaubar. Die Experten der spezialisierten Anbieter, zumeist Versicherer und Assekuradeure, sind auf die Unterstützung hilfesuchender Makler eingestellt. Kenner der komplexen Haftungsmaterie rund um die D&O sind für Bestandsverdichtung und Neugeschäft gut gerüstet.
Einfluss auf das Risikomanagement
Mitglieder der Geschäftsführung befinden sich in elementaren Haftungsfallen. Im finanzwelt-Interview, erklärt Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski, worum es dabei geht und wie Makler sich dadurch positionieren und neue Geschäftsfelder erschließen können.
finanzwelt: Was ist mit Frühwarnsystem gemeint?
Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski» Ein Frühwarnsystem sorgt dafür, dass die Mitglieder der Geschäftsleitung fortlaufend über Entwicklungen, die den Bestand des Unternehmens gefährden können, wachen. Erkennt die Geschäftsleitung gefährliche Entwicklungen, so ergreift sie geeignete Gegenmaßnahmen. Das ergibt sich seit dem 01. Januar 2021 aus § 1 des Stabilitäts- und Restrukturierungsgesetzes (StaRUG). Alle Unternehmen in Deutschland und Europa sind verpflichtet, ein solches Frühwarnsystem zu praktizieren. Auf diese Weise können die Geschäftsleitungen Umstände, die zu einer Insolvenz führen könnten, so früh erkennen, dass rechtzeitig gegengesteuert werden kann.
finanzwelt: Wer muss es haben und für wen ist es „nur“ sinnvoll?
Prof. Dr. Schwintowski» Das Frühwarnsystem muss von allen Unternehmen in Deutschland und Europa installiert und praktiziert werden. Das betrifft kleine, mittlere und große Unternehmen gleichermaßen. Auch der Kaufmannsbetrieb eines Maklers ist betroffen. Welches Frühwarnsystem für ein Unternehmen jeweils geeignet ist, muss das Unternehmen selbst be-
antworten. Der Gesetzgeber hat lediglich darauf hingewiesen, dass kleinere Unternehmen bei Einrichtung und Praktizierung des Frühwarnsystems nicht überfordert werden dürfen. Dies ändert aber nichts daran, dass auch die Geschäftsleiter kleiner Unternehmen gehalten sind, die Verhältnisse des Unternehmens fortlaufend daraufhin zu überwachen, ob der Fortbestand des Unternehmens gefährdet sein könnte.
finanzwelt: Wieso sollten sich Makler damit beschäftigen?
Prof. Dr. Schwintowski» Makler müssen sich mit der Pflicht, ein Frühwarnsystem in Unternehmen einzurichten, deshalb beschäftigen, weil sie als Sachwalter des Kunden diesen auf gesetzliche Veränderungen hinweisen müssen, die einen Einfluss auf das Risikomanagement im Unternehmen haben. Die Geschäftsleitung muss vom Makler nicht nur darauf hingewiesen werden, dass die Pflicht zur Einrichtung eines Frühwarnsystems besteht, sondern vor allem auch darauf, dass bestimmte Risiken existenzgefährdend sein können, mit der Folge, dass über eine Versicherungslösung zumindest nachgedacht werden muss, sofern und soweit es Deckungskonzepte am Markt gibt.
finanzwelt: Welche Risiken kann der Makler im Abschluss absichern?
Prof. Dr. Schwintowski» Wie bei den Banken handelt es sich auch bei Unternehmen jeder Art um operationelle Risiken, die man möglicherweise versicherungsförmig abdecken und absichern kann. Dazu zählt die altbekannte
Feuerversicherung genauso wie die Maschinen- und die Transportversicherung oder die Haftpflichtversicherung. Heute aber sind es vor allem digitale Risiken, die ein Unternehmen über längere Strecken vollständig lahmlegen können. Cyberattacken sind täglich in der Presse und jedem geläufig. Anders formuliert: Das Cyberrisiko ist für viele Unternehmen ein existenzielles Risiko. Das heißt, der Makler muss mit der Geschäftsleitung aus der Perspektive eines ordnungsgemäßen Frühwarnsystems darüber nachdenken, ob man die Cyberrisiken versicherungsförmig abbilden und absichern kann. Es geht also einerseits um die Prävention und andererseits um die Absicherung des Eigenschadenrisikos und die Absicherung von Fremdschäden, die durch Cyberattacken entstehen können. Es geht aber auch um Betriebsunterbrechungs- oder um Betriebsschließungsversicherungen, kurzum alle Risiken, die bei einem Unternehmen auftreten können und die man versicherungsförmig abdecken kann. Über diese Fragen muss der Makler mit der Geschäftsleitung, nach den Grundregeln des Frühwarnsystems, zumindest sprechen und nachdenken. Die Frage, was man tut, ob man etwas tut und warum man es möglicherweise auch nicht tut, würde dokumentiert werden, so dass der Makler auf der einen Seite zeigen kann, dass er seiner eigenen Sachwalterverpflichtung nachgekommen ist und auf der anderen Seite die Geschäftsleitung zeigen kann, dass sie ein sachangemessenes Risikoabsicherungskonzept für das Unternehmen mit allen Pros und Contras durchdacht hat.
finanzwelt: Muss er sich dazu zusätzlich qualifizieren und wenn ja wo und wie?
Prof. Dr. Schwintowski» Nein. Ein Makler muss sich nicht zusätzlich qualifizieren, denn er ist als Sachwalter für den Versicherungsbereich durch seine Zulassung bei der IHK hinreichend sachkundig und qualifiziert.
finanzwelt: Gibt es Stolpersteine oder Haftungen für den Makler?
Prof. Dr. Schwintowski» Es gibt nur einen einzigen Stolperstein, nämlich den, dass der Makler sich um § 1 StaRUG nicht kümmert und somit die von ihm betreuten Geschäftsleitungen auf die Notwendigkeit eines Frühwarnsystems nicht hinweist. Wenn der Makler dies tatsächlich unterlässt und die Geschäftsleitung eines Tages in die Insolvenz rutscht, so könnte der Insolvenzverwalter auf die Idee kommen, den Makler wegen unterlassener Information über die Notwendigkeit eines Frühwarnsystems auf Schadensersatz in Anspruch zu nehmen. Damit das nicht passiert, sollte der Makler den Kunden unbedingt sachgerecht informieren.
finanzwelt: Kann er diesbezüglich mit Steuerberatern kooperieren und wie?
Prof. Dr. Schwintowski» Eine direkte Kooperation zwischen einem Makler und einem Steuerberater liegt nicht gerade auf der Hand. Allerdings muss der Steuerberater im Rahmen der Jahresabschlussprüfung bestätigen, ob das Unternehmen ein funktionsfähiges Frühwarnsystem praktiziert. Der Steuerberater wird dem Makler aber kaum sagen können, wie das Frühwarnsystem für das jeweilige Unternehmen inhaltlich aussehen sollte. Sinnvoller wäre es, wenn der Makler sich zunächst einmal am Markt umschaut, wer eigentlich Frühwarnsysteme anbietet. Sehr viele Anbieter gibt es bisher nicht, aber es werden in Kürze sicherlich mehr werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es in Kürze auch digitale Systeme geben, die sehr einfach an die Datenschnittstellen der Unternehmen angeschlossen werden können. (lvs)
Das Spiegelkabinett der Immobilienbranche
Aktuell steht die Immobilienbranche ein wenig wackelig auf den Beinen. Insolvenz folgt auf Insolvenz, und Tag für Tag scheint ein neuer Dominostein zu fallen. Jetzt noch eine Immobilie kaufen? Die Antwort kommt in drei Worten daher: Jetzt oder nie!
Die Immobilienbranche mag gerade eine schwere Zeit durchmachen, und Bauträger-Unternehmen trifft es besonders hart, aber: Nichts ist mehr in Stein gemeißelt, nichts endgültig. Die Immobilienkrise erweist sich als Geduldsprobe, denn Aussitzen ist für Immobilienkäufer mehr denn je eine wichtige Tugend. Es gilt, sich nicht abschrecken zu lassen. Gerade jetzt bewegen sich die Kaufpreise nämlich im passenden Rahmen. Für Berater ist also der perfekte Zeitpunkt, einzuhaken und mit Kunden einen Hauskauf anzugehen.
Kein Eigenheim für Millennials und Gen Z?
„Kapitalanleger, die in Wohnimmobilien investieren möchten, dürfen mit der Entwicklung im 1. Halbjahr 2023 zufrieden sein“, meint Tomas Peeters, Vorstandsvorsitzender von Baufi24 und CEO der Bilthouse-Gruppe im hauseigenen Mietrendite-Atlas. Es ist München, wo die Mietrendite ernüchternd ausfällt, wobei die bayerische Hauptstadt immer noch eines der teuersten Pflaster bleibt. In den 30 größten Städten mögen sich die Mieten bis Juni 2023 um knapp 2 % erhöht haben, allerdings seien die Quadratmeterpreise im gleichen Zeitraum um 4 % gefallen, und im Vergleich zur selben Zeit im Vorjahr registrierte man sogar einen Preisrückgang von 8 %, so der Vorstands-
ERFOLGE ERLEBEN
Mit einem starken Partner.
Nach wie vor bieten Baufinanzierungen und Privatkredite überdurchschnittliche Umsatzmöglichkeiten. Besonders, wenn sie so ausgezeichnet sind wie die der DSL Bank. Und das ist nicht der einzige Grund, unser Partner zu werden. Ihre Vorteile:
Flexible und innovative Produkte
Attraktive Konditionen – z. B. bis 30 Jahre Sollzinsbindung
Individuelle Provisionsgestaltung
Online-Vertriebsplattform Starpool mit Angeboten der wichtigsten Produktgeber
Garantierter Kundenschutz/keine Cross-Selling-Verpflichtungen
Stornofreies Privatkreditgeschäft
Vielfältige Qualifizierungsangebote über die DSL Bank Akademie
Bundesweites Servicenetz mit persönlichen Ansprechpartnern
Werden Sie jetzt Partner der DSL Bank und nutzen Sie unsere Angebote für Ihren Erfolg!
Telefon: 0228 889-71100
• E-Mail: kontakt@dslbank.de www.dslbank.de/partner_werden
vorsitzende. Es gibt Immobilien immer noch nicht zum Schnäppchenpreis –glücklicherweise, denn das wäre schon eine Hyperinflation, aber etwas Luft zum Atmen ist da. Der demografische Wandel – sogenannte „Babyboomer“ treten in nächster Zukunft die Rente an und Millennials und Gen Z werden den Arbeitsmarkt verändern – sowie die unwägbare geopolitische Lage sind auch bei dem Thema Baufinanzierung zu bedenken. Wie Sie in unserem Interview mit Interhyp-Vorständin Mirjam Mohr auf Seite 62 lesen können, bestätigt sie den Traum vom Eigenheim auch als Lebensziel der jüngeren Generation und bezieht sich dabei auf die aktuelle Interhyp Wohntraum-Studie. „Der Zinsanstieg bedeutet für Immobilienkaufende monatliche Mehrkosten von meist mehreren hundert Euro“, erklärt sie in einem Beitrag der ING Im August 2022. Dass Millennials und Gen Z da nicht gerade zuversichtlich sind, was das Eigenheim in der Zukunft angeht, ist nichts Neues. Umso wichtiger ist es, sich so früh wie möglich über Eventualitäten sowie den Rahmen der eigenen Möglichkeiten zu informieren. Es gäbe keinen Grund, auf ein niedrigeres Zinsniveau zu warten, so die Vorständin. Die Zinsprognose würde sich auch 2024 zwischen 3,5 % und 4 % bewegen. Benjamin Papo, Chief Sales Officer der Bilthouse-Gruppe, unterstreicht in einem Interview mit finanzwelt (zu lesen auf www.finanzwelt.de), dass 60 % der bis 25-Jährigen ihre Wohngegebenheiten überdenken wollen. Kollege Oliver Kohnen, Head of Franchise von Baufi24, lenkt den Fokus auf das Paradox zwischen fehlender Bezahlbarkeit des Wohnens (40 % der Befragten in der TU-Studie zum Thema) und mehr Wohnraum, als für die derzeitigen Mieter und Mieterinnen der Wohnungen benötigt wird (37 %).
Hauseigentümer treffen auf Immobilienkäufer
Kai Warnecke, Jurist und Präsident von Haus & Grund Deutschland, bestätigt im Interview mit WirtschaftsWoche vom 29. August: „Die Wohnungen werden
kleiner, der Platz pro Person sinkt.“ Wo einmal ein Badezimmer mit Badewanne üblich war, gäbe es aufgrund der Sparmaßnahmen nun eher die Dusche, führt er als Beispiel an. Das Gebäudeenergiegesetz riefe eine kellertiefe Stimmung bei 80 % der Eigentümer und Eigentümerinnen im Verband hervor. Institutionelle Investoren zeichnen sich ebenfalls durch Bauzurückhaltung aus, so der Verbandspräsident. Auf der anderen Seite des Markts stehen die Immobilienkäufer, die von einem 13 %-igen Preisrückgang bei den Gestehungskosten profitieren. Die Kaufpreise selbstgenutzter Wohnimmobilien lagen im Vorjahr bei 570.000 Euro, im 2. Quartal 2023 sind es jetzt „nur“ noch durchschnittlich 496.000 Euro. Bei von Kapitalanlegern erworbenen Wohnimmobilien haben sich die Gestehungskosten um 10,6 % reduziert. In seiner Position als Vorstandsvorsitzender der Hüttig & Rompf AG betont Benjamin Papo: „Von ‚Immobilienpreisen im Sinkflug‘, wie es in einigen Medien jüngst zu lesen war, kann dennoch keine Rede sein. So hat sich die Dynamik der inzwischen seit fünf Quartalen anhaltenden Entwicklung zuletzt deutlich verringert. Der Boden könnte somit langsam erreicht sein.“ Strikte Vorgaben von Kreditinstituten und Versicherungen haben dafür gesorgt, dass die Eigenkapitalquote bei Eigennutzern zuerst um 6,4 % angestiegen ist. Also von 22,1 % im 1. Quartal 2022 auf 28,4 % im 1. Quartal 2023. Inzwischen (Stand: 2. Quartal 2023) liegt die Eigenkapitalquote bei 26,6 %. Diese ist in den zurückliegenden drei Monaten bei Kapitalanlegern von 28,4 % auf 27 % zurückgegangen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Wenn eine Tür sich schließt, öffnet sich eine andere. Die Veränderungen in der Immobilienbranche zeigen sich mit Höhen und Tiefen, die eine Geduldsprobe für Bauträger und Eigentümer darstellen. Wie so oft, kommt es am Ende allerdings darauf an, wen – und auf welcher Seite – man fragt. Es liegt nun am Berater, seinen Kunden den Weg aus diesem Spiegelkabinett zu zeigen. (ml)
Die Highlights der Bausparkasse Mainz
Das eigene Drehbuch für die finanzielle Zukunft schreiben
Mit unserem exklusiven „Immer gut bei Kasse“-Programm können
Sie Ihren Kunden dabei helfen ihre finanzielle Zukunft zu planen und gleichzeitig von großartigen Vorteilen zu profitieren:
Kleine monatliche Beiträge für den Aufbau eines Finanzierungspolsters
25 Jahre Zinssicherheit
Kapital für unterschiedliche Maßnahmen: von Hausrenovierungen bis zur Altersvorsorge
NEU: Das BKM-Energiespardarlehen
Mehr Informationen https://www.bkm.de/lp/makler
0,99
1,53
Seit kurzem bieten wir für energetische Maßnahmen ein Energiespardarlehen als Sofortdarlehen an und fördern dies durch Sonderkonditionen.
Blankodarlehen bis zu 50.000 Euro ohne Grundbucheintrag
Sonderkonditionen für energetische förderfähige Maßnahmen
Finanzierung von Solarthermie, Lüftungsanlagen, Photovoltaik, Heizungserneuerung und mehr
Gesamtlaufzeiten von bis zu 20 Jahren
Bieten
Himmelsstürmer aus der zweiten Reihe?
Einschnitte bringen Veränderungen mit sich. Insbesondere die Immobilienbranche hat im laufenden Jahr einiges zu verdauen. Und noch ist das Ende des Zinserhöhungszyklus nicht abzusehen. Den Blick dabei zu weiten und sich auf sogenannte B-Standorte einzulassen, kann nicht schaden. Insbesondere das Argument der steigenden Mieten erscheint überzeugend.
Die deutschen Hotspots, Metropolen in A-Lagen, waren lange Zeit fast schon unantastbar und alternativlos. Ob Hamburg, München oder Berlin. Die Nähe zur Arbeit, das urbane Leben mit seinen Vorzügen und nicht zuletzt die Niedrigzinsphase ließen die Großstädte erstrahlen und nicht wenige versuchten, sich im Speckgürtel der City niederzulassen. Der Sommer 2022 markierte eine Zäsur. Die EZB drehte zum ersten Mal an der Zinsschraube und noch scheint das
GELSENKIRCHEN
Plateau nicht ganz erreicht. Zinssenkungen in den nächsten Monaten dürften folglich eher ein Traum bleiben. Laut Engel&Völkers beträgt der durchschnittliche Kaufpreis für eine Wohnung in München satte 10.500 Euro/m². Die Klientel, die sich das leisten kann, ist überschaubar. Die bayerische Landeshauptstadt ist keine Ausnahme, auch andere Zentren sind für den Normalverdiener mittlerweile schon unerschwinglich geworden.
„Neue Stars“ am Immobilienhimmel
„B-Standorte und Metropolregionen sind die großen Gewinner der Abwanderung aus den Großstädten. Gewinnen aber auch an Zuwachs aus kleineren oder weniger gut angebundenen Orten der Bundesrepublik. B-Städte und sogenannte Speckgürtellagen sind die Gewinner am Immobilien-
265.000 Einwohner gehört zu den Städten mit einem überdurchschnittlichen Grünflächenanteil liegt in der Metropolregion Rhein-Ruhr Bruttomietrendite (2022): 5,10 %
BREMEN
markt. Hier finden sich bezahlbare Objekte, die eine breite Mieterschaft ansprechen. Damit ist die Nachvermietung gesichert und es gibt überhaupt ein Kaufangebot. Wir erwarten hier eine stärkere Entwicklung als in den Metropolen selbst“, sagt Daniel Preis, Co-CEO der Domicil Real Estate AG. Unterfüttert wird diese Aussage durch eine Analyse von Baufi24, wonach in B-Standorten oftmals stagnierende Kaufpreise auf konstant steigende Mieten treffen würden. Bruttomietrenditen von 4,0 % und mehr könnten an einigen Standorten erzielt werden. Insofern geraten Städte wie Leipzig, Bremen, Dortmund, Augsburg oder Nürnberg als vermeintliche Hidden Champions ins Visier der Investoren. Die Gründe liegen auf der Hand. Sie locken mit Wachstumsperspektiven, sind in unmittelbarer Nähe zu großen Industriestandorten und liegen verkehrsgünstig. Als Investitionsstandorte punkten B-Städte mit sinkenden oder nur leicht steigenden Kaufpreisen auf der einen und durchaus anziehenden Mieten auf der anderen Seite. Wie die Baufi24-Studie ausweist, belegte Duisburg am Ende 2022 mit +4,41 % den dritten Rang beim Anstieg der Bruttomietrendite unter den 50 größten deutschen Städten. Nur Saarbrücken (+4,76 %) und Gelsenkirchen (+4,86 %) wiesen einen höheren Wert aus. Auch die Ruhrmetropolen Essen und Dortmund konnten bei diesem Vergleich eindeutig punkten. Jörg Neuß, CEO der ACCENTRO Real Estate AG, lenkt in diesem Zusammenhang den Blick auf die bundesdeutsche Hauptstadt. „Berlin ist ein gutes Beispiel für die Dynamik zwischen Metropole und Umland. Der Wohnraummangel in der Hauptstadt ist stärker ausgeprägt als in jeder anderen deutschen Stadt. Die Preise sind trotz der Zinswende stabil geblieben und die Zukunftsaussichten für Anleger gut.
560.000 Einwohner gehört zur Metropolregion Nordwest Standort maritimer Wirtschaft und Logistik Bruttomietrendite (2022): 4,50 %
Gleichzeitig hat das Berliner Umland stark an Attraktivität gewonnen. Für Kapitalanleger besonders interessant – die Mieten ziehen an und die Mietrendite steigt.“ Dennoch gilt auch bei diesen B-Standorten, dass dem Ankauf des Bestands eine gründliche Analyse vorausgehen muss. Ein Wertsteigerungspotenzial ist schließlich nur dann gegeben, wenn der Standort in den kommenden Jahren an Nachfrage und Attraktivität gewinnen wird.
Immobilien als Langzeitinvestment
Im derzeitigen Marktumfeld sind Immobilien, ob nun in den Metropolen, Randlagen oder kleineren Städten keine Selbstläufer mehr. Die Zinslandschaft hat sich geändert und es ist nicht zu erwarten, dass die Zinsen noch einmal auf Null sinken. Insofern gilt es für Käufer bzw. Mieter, das Beste aus der Situation zu machen. „Man sollte Preise verhandeln – der derzeitige Markt ist ein Käufermarkt. Man sollte nach den günstigsten Vervielfältigern suchen, also nach dem besten Verhältnis von Kaufpreis zu Ist-Miete. Man sollte Sekundärdaten zu Rate ziehen, um zu beurteilen, ob sich die Mieten und die Immobilie in Zukunft positiv entwickeln können“, resümiert Experte Daniel Preis. Insbesondere auch die Infrastruktur rund um B-Lagen ist entscheidend. Industrie, Schulen, Krankenhäuser, um nur einige Stichpunkte zu erwähnen. Und bei allem gilt es, zu verinnerlichen, dass Immobilien eine langfristige Kapitalanlage sind. Sie sind das ideale Langzeitinvestment für die Altersvorsorge. Immobilien taugten nicht zum „Traden“, sie müssten auch verwaltet werden, und es sei nicht schlecht, dass dieser Trend erst mal wieder vorbei sei, fügt Co-CEO Preis in diesem Zusammenhang an. (ah)
Der Immobilienmarkt in neuer Balance
Der erhöhte Leitzins tut den Eigenheimträumen der Deutschen derzeit keinen Gefallen. Geopolitisch und ökonomisch ist der Weg dahin gerade mehr als holprig. Wer jetzt bereits um seine Pläne für eine ruhige, angenehme Rente in gewohntem Lebensstil fürchtet, braucht jedoch nicht zu verzweifeln: Mirjam Mohr, Vorständin für das Privatkundengeschäft der Interhyp AG spricht im Interview mit finanzwelt über das Thema Baufinanzierung, wie der Traum vom Eigenheim dennoch in Erfüllung gehen kann und warum gerade jüngere Generationen – Millennials und Gen Z – ihr festes Lebensziel, beziehungsweise ihre Sehnsucht nach den eigenen vier Wänden nicht aufgeben müssen.
finanzwelt: Frau Mohr, auch am Thema Baufinanzierung zieht die derzeitige geopolitische Lage nicht unbemerkt vorbei – wie kann es jetzt seine Stabilität beweisen? Mirjam Mohr» Wir sehen bereits, dass der Immobilienmarkt eine neue Balance findet. Sowohl die Immobilienpreise als auch die Zinsen haben sich in den vergangenen Monaten stabilisiert. Der Wunsch nach einem eigenen Zuhause ist ungebrochen groß, und entsprechend groß ist auch der Bedarf nach einer entsprechenden Finanzierung.
finanzwelt: Wie sähe eine solche Finanzierung aus? Mohr» Eine Finanzierung ist stets individuell. Besonders
» Wir sehen bereits, dass der Immobilienmarkt eine neue Balance findet. Sowohl die Immobilienpreise als auch die Zinsen haben sich in den vergangenen Monaten stabilisiert. «
wichtig ist dabei immer: Die Finanzierung muss zum Leben passen und nicht andersherum. Daher ist eine Beratung auch so wichtig, in der alle Optionen durchgespielt werden: Mit welcher monatlichen Rate fühlt man sich wohl? Welche Zinsbindung passt optimal? Welche Förderungen gibt es für mich? Kann man Kompromisse bei der Lage oder Größe des Objekts machen?
finanzwelt: Der Traum vom Eigenheim ist für viele Deutsche Motivation und Belohnung zugleich. Bleibt das Eigenheim weiter eine beliebte Form der Altersvorsorge? Mohr» Ob als Kapitalanlage oder zur Eigennutzung: Wer in eine Immobilie investiert, investiert in seine Altersvorsorge. Als Kapitalanleger profitiere ich von den Mieteinnahmen, als Eigennutzer lebe ich mietfrei. Eine Immobilie ist außerdem noch immer und gerade jetzt ein guter Inflationsschutz. Deshalb arbeiten wir unermüdlich dafür, dass sich möglichst viele Menschen den Traum vom Eigenheim erfüllen können.
finanzwelt: Die sogenannten Babyboomer verlassen nach und nach die Arbeitswelt – wie wirkt sich der demografische Wandel im Vergleich zwischen Jung und Alt aus? Ist Baufinanzierung für Millennials und Gen Z ein Thema? Mohr» Gerade der jüngeren Generation möchte ich zurufen: Befasst Euch mit dem Thema Finanzen im Allgemeinen und dem Thema Immobilien im Speziellen! Im Rahmen unserer Wohntraumstudie hatten wir herausgefunden, dass das Eigenheim auch bei der Gen Z zu den festen Lebenszielen gehört. Die Sehnsucht nach den eigenen vier Wänden ist also auch in der jüngeren Generation da.
finanzwelt: Bei Immobilieninteressenten ist die Stimmung aktuell ein wenig gedämpft – welchen Lichtblick gibt es da?
Mohr» Die aktuelle Situation auf dem Immobilienmarkt ist für viele Kundinnen und Kunden herausfordernd, keine Frage. Gleichzeitig stellen wir in den Beratungen immer wieder fest: Für die meisten Menschen ist mehr möglich, als sie anfangs noch denken. Das kann auch bedeuten, dass der Traum anders verwirklicht wird als zunächst angenommen: Kleineres Objekt, Stadtrand statt Stadt-
zentrum, vielleicht eine Kapitalanlage statt Eigennutzung – solche Fragen klären wir in der Beratung.
finanzwelt: Wie sehen Sie die Zinsprognose für das 2. Halbjahr 2023, bzw. das Jahr 2024?
Mohr» Nach den jüngsten Zinsschritten der Notenbanken scheint der Zinsgipfel in Sicht. In den kommenden Monaten müssen Immobilieninteressierte mit einem ähnlichen Zinsniveau rechnen wie aktuell – es gibt also keinen Grund zu warten. Wir rechnen damit, dass sich die Zinsen weiterhin in einem Korridor zwischen 3,5 % und 4 % bewegen.
finanzwelt: Die Veränderungen am Markt scheinen unausweichlich. Wie meistert Interhyp hohen Leitzins, Bauträger-Insolvenzen und verunsicherte Kunden?
Mohr» Der Markt hat sich stark verändert, was Käufer wie Verkäufer zunächst verunsichert hat – inzwischen finden beide Seiten aber immer häufiger zueinander. Gleichzeitig bietet dieser Markt neue Chancen: Es gibt ein größeres Angebot an Immobilien und Preise können wieder verhandelt werden – und diese Chancen zeigen wir unseren Kundinnen und Kunden auf.
finanzwelt: Welche Aufgabe haben Berater derzeit?
Mohr» Unsere Beraterinnen und Berater sind heute noch mehr in der Rolle des Navigators für unsere Kundinnen und Kunden gefragt. Gerade beim Thema energetische Sanierung stellen wir häufig eine Verunsicherung fest. Dazu hat auch die Hängepartie rund um das GEG beigetragen. Hier geben wir den Menschen Sicherheit, führen Sie durch den gesamten Prozess der Finanzierung und erklären ihnen im Detail, welche Optionen sie haben und was das konkret bedeuten würde.
finanzwelt: Abschließend: Was würden Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Mohr» Lassen Sie sich beraten! Unsere aktuelle Leistbarkeitsstudie hat ergeben, dass sich nur 37 % die Finanzierungskosten wirklich im Detail durchgerechnet haben. Der Rest verlässt sich auf das Bauchgefühl. Nur wer sich beraten lässt, kennt alle Optionen. Und häufig ist mehr möglich, als man zunächst denkt. (ml)
Finanzieren auf Augenhöhe
Es ist keine Neuigkeit: Die Preise und Zinsen steigen. Allein im Jahr 2022 haben sich die Bauzinsen verdreifacht. Ein Gegentrend ist nicht in Sicht. Jetzt ist es umso wichtiger, einen passenden Bauspar- und Finanzierungspartner an der Seite zu haben. Die Bausparkasse Mainz (BKM) ist mit ihren innovativen Produkten in der Lage, auf die veränderten Anforderungen des Markts zu reagieren.
In den zurückliegenden über 90 Jahren hat sich die BKM zum bundesweit tätigen Finanzdienstleister entwickelt. Neben dem zinssicheren Bausparen zählen dazu Komplettfinanzierungen, Instandhaltungsprogramme, Geldanlagen und sogar eine Immobilienvermittlung.
So einfach wie möglich. So individuell wie nötig. Die BKM legt großen Wert darauf, auf Augenhöhe mit den Finanzexperten und Finanzexpertinnen der Branche zu arbeiten und individuelle Lösungen anzubieten. Sie versteht, dass verschiedene Personengruppen unterschiedliche Bedürfnisse haben.
Personengruppen mit Besonderheiten: Wir unterstützen Kunden mit temporär schwächerer Bonitätshistorie, erledigten Schufa-Merkmalen und sogar kleinen offenen Salden. Jeder Fall wird individuell geprüft.
Selbstständige und Freiberufler: Auch Selbstständige mit nur zwei Jahren Berufserfahrung oder temporär schwächeren Jahresergebnissen finden bei uns Finanzierungsmöglichkeiten.
(Künftige) Rentner und Pensionäre: Wenn das Laufzeitende des Darlehens nach Rentenbeginn liegt oder die Rückführung innerhalb der statistischen Lebenserwartung nicht möglich ist, finden wir Lösungen.
Kapitalanleger: Natürlich finanzieren wir auch Kapitalanleger und dies bundesweit. Mieteinnahmen rechnen wir in der Haushaltsrechnung an. Unsere Beratung ist individuell, um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden.
Comeback des Bausparens: Sicherheit, Zinsabsicherung und Flexibilität
Der wohl entscheidende Faktor eines Bausparvertrags ist die Zinsabsicherung und die Zinsgarantie. Viele erleben, wie die finanzielle Belastung durch steigende Kosten und Bauzinsen stetig zunimmt. Der Wunsch nach Sicherheit in diesen unsicheren Zeiten ist groß, und ein Bausparvertrag steht für Stabilität und Planbarkeit. Für Kunden, die in der Zukunft eine Immobilie bauen, kaufen oder modernisieren möchten, bietet der Bausparvertrag eine einzigartige Gelegenheit, sich niedrige Zinsen zu sichern. Aber auch für diejenigen, die bereits laufende Immobilienkredite bedienen, ist Bausparen äußerst attraktiv. Wenn die Zinsbindung der Kunden ausläuft und man weiterhin von günstigen Konditionen profitieren möchte, sollte man sich frühzeitig mit Experten in Verbindung setzen und über die Möglichkeiten der Anschlussfinanzierung sprechen. Das Kompetenzteam der Bausparkasse Mainz steht jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Mit einem Bausparvertrag erhält man die Möglichkeit, ein Bauspardarlehen zu erhalten, das mit günstigen und garantierten Zinsen einhergeht. Sobald der Vertrag zuteilungsreif ist, kann das angesparte Guthaben genutzt und gleichzeitig das Darlehen beantragt werden. Diese Doppelnutzung des Bausparguthabens und des Bauspardarlehens ermöglicht es, die Restschuld effizient zu tilgen und die finanziellen Ziele der Kunden zu erreichen. Die Planbarkeit spielt hierbei eine große Rolle. Das Highlight der Wahlzuteilung ermöglicht u. a. Laufzeiten des Bauspardarlehens von aktuell bis zu 28 Jahren. Bei einer solchen Tilgungsdauer des Bauspardarlehens können sich Darlehensnehmer entspannt zurücklegen, und das unbegrenzte Sondertilgungsrecht bleibt weiterhin erhalten.
Highlight der BKM: Wahlzuteilung ab einem Darlehenszins von unter 1 % Um ein Bauspardarlehen in Anspruch nehmen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu zählen die Erreichung eines Mindestguthabens und einer Mindestbewertungszahl. Dies bildet die Grundlage für die sogenannte Regelzuteilung. So weit so gut. Die BKM geht aber einen großen Schritt auf ihre Kunden zu und bietet mit
der sogenannten Wahlzuteilung individuelle Lösungen an. Bausparende können jederzeit die Zuteilung selbst bestimmen. Schon nach 24 Monaten kann eine taggenaue Wahlzuteilung in Anspruch genommen werden – unabhängig von der Regelzuteilung.
Alternativ zur monatlichen Ansparung nutzen viele Kunden die Ansparung über Einmalbeiträge. Diese wirken sich unmittelbar auf die Berechnung und die Darlehensoption des Bauspardarlehens aus. Dank dieser flexiblen Gestaltung kann der Bausparvertrag mit Ablauf der Sollzinsbindung des Darlehens oder bei unerwarteten Reparaturen vielfältig verwendet werden. Auch die Höhe des Bauspardarlehens ist flexibel bestimmbar und ermöglicht den Anspruch auf einen unter Umständen höheren Finanzierungsbedarf –ganz unabhängig von der gewählten Bausparsumme. Eine Zinswahl gehört ebenso zur Wahlzuteilung. Mit der Wahlzuteilung erhalten Kunden ein zinsgünstiges Darlehen „just in time“: Die Inanspruchnahme eines Bauspardarlehens mit einem Darlehenszins von unter 1 % bieten aktuell nur noch sehr wenige Bausparkassen, die Bausparkasse Mainz gehört dazu.
Kundenzentrierte Flexibilität: Die Erfolgsformel der Bausparkasse Mainz Sicherheit, niedrige Zinsen und Flexibilität für die finanzielle Zukunft: Das sind die Wünsche der Kunden. Individuelle Prozesse sind auf beiden Seiten gefragt: Finanzierungsprofis müssen die verschiedensten Anforderungen ihrer Zielgruppen hinterfragen, um passende Lösungen zu finden. Gleichzeitig ist es für den Finanzierer wichtig, maßgeschneiderte Ergebnisse für verschiedene Kundengruppen anzubieten. Die Bausparkasse Mainz ist hier in ihrem Element: Die Flexibilität und die Fähigkeit, auf veränderte Bedingungen des Markts zu reagieren, basieren auf der Hingabe, die Bedürfnisse jedes einzelnen zu verstehen und zu erfüllen.
Bausparkasse Mainz AG
Kantstraße 1
55122 Mainz
Tel.
Impact-Investing mit Sachwerten –die (wirklich) nachhaltige Geldanlage
Die Nachfrage und das Bedürfnis von Anlegern nach Investments, die Umweltstandards und soziale Kriterien einhalten, wächst seit Jahren sehr stark, wie die Marktdaten des FNG und BVI eindeutig zeigen.
Für Anlageberater bedeutet Nachhaltigkeit allerdings viel mehr, als einem Trend zu folgen oder dem gesetzlich erforderlichen Erfassen der Nachhaltigkeitspräferenzen. Bei nachhaltigen Geldanlagen handelt es sich um Investitionen auf Basis sozialer, ökologischer und moralischer Grundsätze. Nachhaltigkeit heißt also für die Beratungspraxis, Anlagestrategien zu selektieren die Gewinne mit gutem Gewissen erwirtschaften. Dieser Fokus beim Investieren bietet sehr viele Anlagechancen, von denen Umwelt, Gesellschaft und Anleger profitieren können.
Historische Daten untermauern die These, dass die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit die Sharpe-Ratio des Portfolios verbessert. Eine Diversifikation des Portfolios mit „Sustainable Investments“ führt also zu einem besseren Risiko-/Renditeprofil. Ein rationaler Ansatz für konservative Anleger in Zeiten mittelfristig sehr hoher Unsicherheit.
Nachhaltige Finanzprodukte unterscheiden sich sehr in ihren Ansätzen und Wirkungskanälen
Neben Chancen existieren für den Anlegerschutz neue Risiken: Greenwashing und Greenwishing (Impactwashing). Insbesondere der Begriff Greenwashing ist mittlerweile sehr populär geworden und in vielen Facetten präsent auf Produkt- und Marketingebene. Als
eine Ursache für die berechtigten Vorwürfe gegenüber zahlreichen Finanzund Versicherungsprodukten ist hier eine fehlende eindeutige Zertifizierung der Anlagestrategie zu nennen. Den Ansprüchen und Ausschlusskriterien der Anleger steht eine Klassifizierung und Regulierung in der EU (SFDR, Taxonomie, MiFID II) gegenüber, die die Differenzierung von Anlagestrategien erleichtern soll. Berater wollen nachhaltige, solide Investments anbieten und können hier eindeutig am meisten helfen, die sehr hohen Informationsasymmetrien für Anleger zu reduzieren. Eine Vergleichbarkeit wie beim Einkauf von Bio-Lebensmitteln im Discounter muss hier das Ziel sein. Wir sind der Meinung, dieser Weg funktioniert auch bei Finanzanlagen, der Verbraucherschutz lässt sich effektiv erhöhen. Unabhängige Bewertungen und Zertifi-
Megatrend Nachhaltige Geldanlage
Nachhaltige Investmentfonds in Deutschland (in Milliarden Euro) Quelle:
zierungen von Kapitalanlagen erhöhen die Transparenz und Vergleichbarkeit im Markt, wovon Investoren, Intermediäre und authentische Asset Manager gleichermaßen profitieren. DEXTRO möchte hier mit verschiedenen Analyseformaten (Labels, ESG-Rating und SDG Impact-Mapping) einen Mehrwert für alle Marktteilnehmer kreieren. Für Anlageberater ist bei der Selektion eine zuverlässige externe Zertifizierung oft hilfreicher als die SFDR-Klassifikation des Produktes. Das Paradebeispiel für eine unabhängige Kontrollinstanz gegen Greenwashing ist das FNGSiegel.
Nachhaltige Geldanlage:
ESG- versus Impact-Investing
Impact-Investing (wirkungsorientiertes Investieren) als einen Investmentansatz verstehen, der über die reine Orientierung an Rendite und Risiko hinausgeht. Positive soziale und/oder ökologische Wirkungen sollen möglichst direkt, intendiert und nachweisbar sein. Es geht um eine messbare positive gesellschaftliche und/oder ökologische Wirkung. Wer als Anleger mit seinen Investments eine Wirkung (Impact) erzielen möchte, sollte allerdings sorgfältig prüfen, ob ein Investmentangebot auch tatsächlich Wirkung erzielt und nicht nur mit einem Impact-Label versehen ist. Impact-Investing findet vielmehr dort statt, wo mit additivem Kapital und einem konkret festgelegten transformativen Ziel eine Investition in ökologischer und/oder sozialer Hinsicht realisiert wird. Die größte Herausforderung bei der Analyse und Bewertung: Wirkungskanäle und Zielkonflikte berücksichtigen! Fraglich ist, wie z. B. eine Aktie oder ein Fonds, der liquide am Sekundärmarkt gehandelt wird, durch einen Anteilstausch eine positive Wirkung erzeugen kann. Das investierte Geld fließt hierbei nicht dem Unternehmen zu, sondern wechselt lediglich den Besitzer. Legt man das Verständnis von Impact-Investing zugrunde, eignen sich Alternative Investments (Real Assets/Private Markets) sehr gut für verantwortungsvolles Investieren. Es existiert kein Greenwashing-Risiko und die Wirkungskanäle sind „unschlagbar authentisch“.
ESG- vs. Impact Investing –Klassifikation der DEXTRO Group
Was den Investor zudem noch erfreuen dürfte: Auf eine marktübliche Rendite muss nicht verzichtet werden! Die Höhe der Rendite hängt dabei von der Assetklasse ab. Impact-Investments konnten in der Vergangenheit marktübliche Renditen erreichen. Wie finden also Berater die authentischen ImpactInvestmentangebote, um einem Anleger im Dschungel der Geldanlage zu helfen. Der Megatrend „Nachhaltigkeit von Finanzanlageprodukten“ kann durch eine eindeutige Einstufung von Anlagestrategien in Kategorien einfacher und rechtssicher in die Beratung bzw. Vermittlung integriert werden. Auf Basis einer wissenschaftlichen Methodik führt DEXTRO eine Differenzierung auf fünf Stufen ein, die höchste Ausprägung erhält die Kategorie „Im-
Fazit
pact Generating“. Der Bau einer Photovoltaik-Anlage oder die energetische Sanierung von Wohnimmobilien wird durch DEXTRO mit dem Label „Impact Generating“ klassifiziert, während hingegen die Investition in einen existierenden Windpark als „Impact Aligned“ bewertet wird.
Michael Bogosyan Geschäftsführer
DEXTRO Group Germany GmbH
• Dreieck der Geldanlage ist weiterhin die Basis – Ausschlusskriterien als spezielles Bedürfnis in die Selektion integrieren.
• Diversifikation des Portfolios mit „Impact-Investments“. Sachwerte sind hier eine geeignete Anlagestrategie, um die Nachhaltigkeitspräferenzen vieler Anleger („desire to make an impact“) zuverlässig zu erfüllen.
• Sensibilität für „GREENWASHING“ & „GREENWISHING“ (Impact und Wirkungskanäle) erhöhen!
• Unabhängige Bewertung von Kapitalanlagen erhöht die Transparenz und Vergleichbarkeit, wovon Investoren, Intermediäre und authentische Asset Manager gleichermaßen profitieren.
Mainz, wie es bauspart und berät
„Jeder soll sich den Traum vom Eigenheim verwirklichen können“ – lautete die Vision jener fünf Architekten, die 1930 die Bausparkasse Mainz gründeten. Was mit dem Bausparen begann, avancierte über 90 Jahre später zum Top-Angebot aus Komplettfinanzierungen, Instandhaltungsprogrammen, Geldanlagen, Immobilienvermittlung und vielem mehr. finanzwelt traf sich mit dem Leiter Maklervertrieb, Thorsten Söhner, und Björn Licht, Vorstandsmitglied, zum Gespräch.
finanzwelt: 400.000 neue Wohnungen sollen laut Bundesregierung entstehen. Ein Ziel, das weit verfehlt wird. Woran liegt es?
Thorsten Söhner» Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Rahmenbedingungen zu verbessern, die Kosten zu senken, die Finanzierung zu erleichtern und das Vertrauen der Bauunternehmen,
Käufer und Investoren in den Wohnungsmarkt zu stärken. Die Preise für Baumaterialien und Bauland sind in den
letzten Jahren stark gestiegen. Dies erhöht die Kosten für Wohnungsbauprojekte erheblich. Gleichzeitig können Lieferengpässe bei bestimmten Materialien und Fachkräftemangel den Bau verzögern und die Gesamtkosten in die Höhe treiben. Unsicherheiten auf dem Immobilienmarkt, wirtschaftliche Schwankungen und Änderungen in den gesetzlichen Rahmenbedingungen können potenzielle Wohnungskäufer und Kapitalanleger zögern lassen. Dies kann dazu führen, dass weniger Projekte finanziert werden und die Bauaktivität abnimmt.
finanzwelt: Ja, die aktuelle Zinsentwicklung lässt viele Träume vom Immobilieneigentümern, gerade beim Neubau, platzen. Dafür sinken aber vielerorts die Kaufpreise. Sind Bestandsimmobilien als Investment oder auch zur Eigennutzung doch wieder attraktiv dadurch und wohin geht die Entwicklung?
Björn Licht» Die zukünftige Entwicklung des Immobilienmarktes wird stark von verschiedenen Faktoren abhängen, einschließlich der Zinsentwicklung, politischer Maßnahmen und der allgemeinen wirtschaftlichen Lage. Es ist wichtig, dass die Regierung weiterhin Maßnahmen ergreift, um den Wohnungsbau zu fördern und den Zugang zu Immobilien zu erleichtern, da Wohnen ein Grundbedürfnis ist und Immobilien eine wichtige Rolle in der Altersvorsorge spielen. Daher ist es entscheidend, frühzeitig Eigenkapital anzusparen. Gezielte Sparpläne und die Bildung finanzieller Rücklagen in jungen Jahren sind daher von großer Bedeutung. Für potenzielle Käufer und Investoren bieten sich in sinkenden Märkten Chancen, die es zu nutzen gilt, insbesondere mit Blick auf langfristige Investitionen und Lebenspläne. Die Bereitstellung von KfW-Fördermitteln und eine einfache Beantragung können den Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten erleichtern und den Immobilienmarkt ankurbeln. In Märkten, in denen die Immobilienpreise sinken, haben Käufer oft mehr Verhandlungsspielraum. Dies kann dazu führen, dass Käufer attraktivere Kaufpreise aushandeln können, was den Kauf von Bestandsimmobilien interessanter macht.
finanzwelt: Bausparen war als langweilig gebrandmarkt. Jetzt wird es wieder extrem spannend. Wo sind die Vorteile für die Kunden?
Licht» Bausparen bietet Kunden Zinssicherheit und Planbarkeit, da die Konditionen von Anfang an festgelegt sind. Das ist besonders attraktiv in Zeiten von Zinsvolatilität. Staatliche Förderungen wie die Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmer-Sparzulage erhöhen die Rendite des Bausparens und machen es finanziell lukrativer. Außerdem bietet Bausparen die Option, sich das niedrige Zinsniveau zu sichern, selbst wenn sie den Kredit später benötigen. So profitieren Kunden von möglicherweise günstigen Bedingungen, da noch nicht alle Bausparkassen ihre Tarife angepasst haben. Das Bauspardarlehen bietet insbesondere für kleinere Kreditbeträge attraktive Zinssätze, was sie für Modernisierung und Umbau von Immobilien besonders interessant macht. Insgesamt bietet Bausparen also eine Vielzahl von Vorteilen, darunter finanzielle Sicherheit, staatliche Unterstützung und attraktive Kreditkonditionen, die es für Kunden wieder spannend machen.
finanzwelt: Wie kann der Makler die Kunden erreichen und überzeugen?
Söhner» Makler sollten sich die Zeit nehmen, die spezifischen Bedürfnisse und finanziellen Situationen ihrer Kunden zu verstehen. Dies ermöglicht es ihnen, maßgeschneiderte Lösungen anzubieten, die auf die individuellen Anforderungen zugeschnitten sind. Ein wesentlicher Punkt ist auch die Absicherung von Krediten: Dank eines Bausparvertrages können bestehende Immobilienkredite optimal abgesichert werden. Das kann besonders relevant sein, wenn Kredite auslaufen oder wenn niedrige Zinsen genutzt werden können. Die Debatten um das Heizungsgesetz und die steigende Nachfrage nach energetischen Modernisierungen bieten weitere Argumentationsräume. Makler können Kunden darüber aufklären, wie sie in energetisch geforderte Maßnahmen investieren können, um langfristig Energiekosten zu sparen und den Wert ihrer Immobilie zu steigern. Am Ende stehen aber individuelle Finanzierungskonzepte im Fokus. Statt Standardfinanzierungslösungen anzubieten, sollten Makler individuelle Finanzkonzepte entwickeln, die auf die Bedürfnisse und finanziellen Möglichkeiten ihrer Kunden zugeschnitten sind.
finanzwelt: Thema Nachhaltigkeit: Kann Bau nachhaltiger werden, wird das wieder incentiviert und worauf muss man achten?
Licht» Incentivierung und Förderung des nachhaltigen Bauens sind wichtige Schritte, um den Wandel hin zu umweltfreundlicheren Bauprojekten zu fördern. Durch die Integration nachhaltiger Praktiken und Technologien kann der Bau erheblich umweltfreundlicher gestaltet werden, was langfristig nicht nur der Umwelt, sondern auch den Eigentümern und Nutzern der Gebäude zugutekommt. Seit kurzem bieten wir auch für energetische Maßnahmen ein Energiespardarlehen als Sofortdarlehen an und fördern dies durch
Björn Licht
Sonderkonditionen. Energetische förderfähige Maßnahmen wie die Installation einer Solarthermie-, Lüftungs- oder Photovoltaikanlage oder auch die Erneuerung der Heizung, des Daches, Tausch der Fenster, Dämmung der Fassade/ Keller können mit Gesamtlaufzeiten von bis zu 20 Jahren finanziert werden.
finanzwelt: Warum sollten Makler mit der BKM zusammenarbeiten?
Söhner» Die BKM agiert als zuverlässiger Ansprechpartner, was das Vertrauen in die Zusammenarbeit stärkt und eine reibungslose Kommunikation ermöglicht. Makler können auf maßgeschneiderte Kreditlösungen zurückgreifen, die den individuellen Bedürfnissen ihrer Kunden entsprechen und somit individuelle Finanzierungsoptionen anbieten. Darüber hinaus stellt die BKM ein vertriebsfreundliches Bauspar-Rechentool zur Verfügung, das es Maklern erleichtert, die Vorteile des Bausparens verständlich und überzeugend zu präsentieren. Eine digitale Kundenakte erleichtert die effiziente Verwaltung aller relevanten Informationen und Dokumente, was Zeit spart und die Kundenbetreuung optimiert. Nicht zuletzt ist die schnelle Entscheidungsfindung der BKM ein deutlicher Wettbewerbsvorteil, da sie Maklern und Kunden ermöglicht, zeitnah auf Marktchancen zu reagieren. Insgesamt bietet die Zusammenarbeit mit der BKM Maklern die Möglichkeit, ihren Kunden eine umfassende und maßgeschneiderte Unterstützung bei der Finanzierung von Immobilien anzubieten. Das stärkt die Kundenbindung und verbessert die Erfolgsaussichten im Immobiliengeschäft erheblich. (lvs)
Wenn der Vertrieb ins Stocken gerät
Was tun, wenn der Kapitalzufluss versiegt? Ein persönlicher Erfahrungsbericht aus über 300 Markteinführungen in den vergangenen 25 Jahren.
Es ist zumeist ein Problem der „Kleineren“ und der „Unerfahrenen“. Die geplante Einwerbung von Eigenkapital durch eigenemittierte Fonds, Anleihen, Nachrangdarlehen oder Börsengänge stockt vor der Zielerreichung. In den allermeisten Fällen ist das Dilemma groß. Denn die Realisierung von Fonds, Anleihen und anderen Finanzvehikeln kosten im Vorfeld Zeit, Geld, Ressourcen und jede Menge Nerven. Umso bitterer, wenn es plötzlich nicht mehr weitergeht. Viele Alternativen bleiben nicht, denn mitten in der Vertriebsphase die Strategie zu verändern, wird häufig zum nicht funktionierenden Schnellschuss. Was soll man also tun? Aufgeben? Vorzeitig schließen, wenn möglich. Das ist sicherlich noch eine der besseren Alternativen.
Eine „gewisse“ Erfahrung vorhanden
Wir kennen diese Situation zu gut aus unseren über 300 Fondsvermarktungen im Bereich der AIternative Investment Funds – kurz AIF. Was kann man also tun? Generell hilft es natürlich, im Vorfeld eine gute Strategie zu entwickeln, die für Vertriebspartner schnelles Geschäft verspricht und für Investoren einen guten Deal. Aber darüber sprechen wir hier und heute nicht. Die Situation ist komplex, um das gleich einmal vorwegzusagen. Es gibt keine schmerzfreien Lösungen. Der Schmerz besteht zumeist aus Engagement, Budget und zusätzlichen Ressourcen. Dieses Szenario klingt anstrengend, sollte die Zielerreichung jedoch nicht verhindern. Betrachten wir es als Fundraising-Versuch 2.0.
Plaudern wir einmal aus dem Nähkästchen unserer Expertise: Der stockende Kapitalzufluss hat immer Gründe. Das kann ein nicht attraktives Produkt von Beginn an sein, das kann ein unterschätzter Vertriebsaufwand sein, das können veränderte Marktbedingungen wie Zinsschwankungen sein, das kann ein Krieg in der Ukraine und vieles mehr sein. Zu wissen, woran es liegt, dass der Finanzvertrieb stoppt, ist der Ausgangspunkt der „Heilung“ und damit eine der wichtigsten Analyseerkenntnisse im Vorfeld einer neuen Strategie.
Die „letzte Patrone“ – Aufgeben ist keine gute Option
Die Ernsthaftigkeit der Situation ist den Protagonisten klar. Zeitnot, Budgetnot und eine gewisse Panik vor dem Scheitern ist zu diesem Zeitpunkt beim Management des Emitten-
ten durchaus nicht unüblich. Hängt doch am Scheitern nicht allein das Renditeversprechen an Investoren, sondern auch das eigene berufliche Schicksal. Es heißt also, kühlen Kopf zu bewahren und alles auf die „letzte Patrone“ zu setzen, um die Kapitaleinwerbung wieder in Schwung zu bekommen.
Am Anfang der Entwicklung einer Strategie 2.0 sollte immer eine Frage stehen: Haben Sie alles aus Ihrem Asset und der Anlagestrategie herausgeholt? Also wirklich alles? Aus unserer Projektexpertise heraus können wir feststellen, dass häufig nicht gehobene Pfründe in den Finanzvehikeln schlummern. Das können Provisionsideen sein, Nachhaltigkeitsaspekte in der Anlagestrategie und den Assets oder Reputationen und Partnerschaften. Die Analyse wird zeigen, warum nichts geht, und wo eventuell die Potenziale für eine Wiederbelebungschance liegen. Wir sprachen bereits Engagement und Nerven an. Die Nerven liegen häufig blank, wenn es im Vertrieb stockt. Ratsam ist es, sich aus der „Verkrampfung“ zu lösen und ganz einfach Erfahrung und Lösungen einzukaufen.
Köpfe zusammenstecken – Lösungen nutzen
Es gibt keine Lösung von der Stange für die geschilderten Problemsituationen. Umso wichtiger ist es, die individuelle Lösung mit Experten anzugehen, die diese Situationen kennen und schon bewältigt haben. Das geschieht am besten nach einer intensiven Analysephase in einem Lösungsworkshop, zu dem Experten aus den Bereichen Marketing, Vertrieb, Fondsmanagement und Investorenumfeld eingeladen werden. Das Ergebnis dieser Arbeitsgruppe zeigt Lösungswege für die Strategie 2.0 schnell auf. Und damit hat die „letzte Patrone“ ihr Ziel gefunden.
Interessenten an einem Workshop sind herzlich einladen, Kontakt aufzunehmen.
Mitten in Europa aber nicht EU:
Logistikhub in Großbritannien
Auf manche Immobiliensegmente wirkte Corona wie ein Turbo. Zum Beispiel auf dem Markt für Logistikimmobilien. Sanken bei Büros und im Einzelhandel die Mieten und Preise, stieg die Nachfrage nach Lagerhallen sowohl bei Nutzern als auch bei Investoren. Deutsche Finance sieht besondere Chancen auf dem britischen Logistikmarkt und bietet privaten Kapitalanlegern mit dem „Investment Fund 23“ die Möglichkeit, ab einem Einsatz von 10.000 britischen Pfund von den Entwicklungen zu profitieren.
Konzept: Der Publikums-AIF investiert als Co-Investor in Logistikimmobilien auf dem Gebiet des Vereinigten Königreichs. Zum Zeitpunkt der Prospektaufstellung steht ein erstes Portfolio mit sechs Anlageobjekten bereits fest. Die Strategie sieht vor, die Mieten auf Marktniveau anzuheben. Zudem sollen Sanierungsarbeiten getätigt werden, um unter anderem die Energieeffizienz der Gebäude zu verbessern.
Besonderheiten: „Logistikimmobilien weisen eine überschaubare Komplexität auf“, schreibt Deutsche Finance in den Verkaufsunterlagen. Gemeint ist der im Vergleich zu Bürogebäuden und Wohnanlagen reduzierte Aufwand beim Bau und im Betrieb. Dennoch erwirtschaften sie stabile Cashflows. Aber auch hier gibt es gewaltige Unterschiede. Objekte aus der Vergangenheit genügen den aktuellen Anforderungen häufig längst nicht mehr. Innovative Lagerhallen bieten höhere Decken, liegen verkehrsgünstig und erfüllen teilweise sogar ESG-Anforderungen. So sind Immobilien State of the Art mit Solarpanels ausgestattet und mit Bewegungsmeldern, um den Energieverbrauch zu minimieren. Doch nicht jeder Nutzer frage solche Objekte nach, sagt Symon Hardy Godl, Group Asset Management Officer bei Deutsche Finance: „Entscheidend ist, dass die Mieterstruktur zu den Objekten passt. Wir vermieten zum Beispiel an die Royal Post und an ALDI, kleine und mittlere Unternehmen nutzen die Hallen als Lager.“
Markt in Großbritannien: Der britische Fracht- und Logistikmarkt wird nach Prognosen von Mordor Intelligence bis 2028 voraussichtlich eine moderate Wachstumsrate von 2,5 % verzeichnen. Laut Industry Reports führte der COVID-19-Lockdown zu einer raschen Ausweitung der Digitalisierung von Flottendiensten. Ein Großteil dieses Trends wurde durch die Umstellung auf Heimarbeit ausgelöst. Der Brexit hat zudem erhebliche Auswirkungen auf den internationalen Straßengüterverkehrsmarkt. Network Rail hat prognostiziert, dass
der Schienengüterverkehr bis 2035 um rund 30 % wachsen könnte, sollten ausreichende Kapazitäten zur Verfügung gestellt werden. Experten gehen davon aus, dass technische Entwicklungen, wirtschaftliche und ökologische Belastungen in den nächsten 30 Jahren Frachtunternehmen dazu ermutigen werden, innovative Wege zum Transport von Gütern durch Häfen zu erkunden.
Nach Angaben der British Ports Association würde dies zu einem Anstieg des Verkehrs durch fast alle Häfen in Großbritannien führen. Die Lieferkette muss auf den verschärften Wettbewerb der letzten Meile reagieren. Die Last-Mile-Logistik dürfte ein hart umkämpftes Umfeld sein, da Unternehmen die Anforderungen von Einzelhändlern berücksichtigen müssen, Hauslieferungssysteme schnell zu erweitern. Die Nachfrage der Verbraucher nach Lieferungen ist gestiegen, was den Handel und die Logistikbranche vor die Herausforderung stellt, das erforderliche Maß an Flexibilität zu erreichen. Mit einem Volumen von 12,3 Mrd. britischen Pfund ist der britische Logistik-Investmentmarkt der größte Europas. Wachstumstreiber ist der Online-Handel. Das Vereinigte Königreich hat den fortschrittlichsten E-Commerce-Markt in Europa, heißt es im Report von Mordor Intelligence. Die anhaltend führende Rolle Großbritanniens veranlasst die Logistik- und Transportbranche, ihre Modelle zu überdenken, um künftiges Wachstum sicherzustellen.
Objekte: Der Fonds hat sechs Objekte gekauft, weitere sollen folgen. Drei davon befinden sich im Großraum London, eines in Milton Keynes, zentral im Land gelegen, eines in Nottingham und eines in Manchester. Sie sind entweder an Einzelnutzer oder an einen Mietermix vergeben.
Kalkulation: Der Fonds kommt auf ein Eigenkapitalvolumen von 105 Mio. Pfund inklusive Agio. Die Aufnahme von Fremdkapital ist auf Ebene des AIF nicht vorgesehen. Läuft alles wie geplant, bekommen die Investoren bis zum Ende der Laufzeit im Dezember 2027 Rückflüsse von 145 %, nach Abzug des Einsatzes also ein Plus von 40 % vor Steuern in Deutschland. Das würde eine Rendite von 8,6 % bedeuten.
Kosten: Die Initialkosten summieren sich auf 17,2 % des Kommanditkapitals ohne Agio. Die ausgewiesene Gesamtkostenquote liegt bei bis zu 3,55 % p.a.
Anbieter: Deutsche Finance ist eines der umsatzstärksten Emissionshäuser für Sachwertebeteiligungen. Es bietet Produkte für institutionelle Investoren und für private Kapitalanleger an.
Steuern: Anleger erzielen Einkünfte aus Kapitalvermögen, die zu einem Satz von 25 % plus Soli und eventuell Kirchensteuer abgerechnet werden.
Meiner Meinung nach...
Publikums-AIF, mit dem private Kapitalanleger in Logistikimmobilien in Großbritannien investieren können. Der Fonds beteiligt sich als Co-Investor gemeinsam mit institutionellen Großanlegern. Solch ein Konzept ist typisch für Deutsche Finance. Der AIF startet als Semi-Blind-Pool, weitere Investitionen auf dem britischen Logistikmarkt sind geplant. Anleger verlassen sich darauf, dass der Anbieter eine geeignete Auswahl trifft und die Objekte weiterentwickelt wie geplant und somit im Wert steigern kann. Abgerechnet wird in britischen Pfund, was ein Währungsrisiko bedeutet. Geeignet für Anleger, die Immobiliensegmente, Standorte und Währungen diversifizieren wollen und die keinen Wert legen auf laufende Ausschüttungen, denn die sind in der Konzeption nicht vorgesehen.
Markus Gotzi Chefredakteur „Der Fondsbrief“No panic!
Auch der US-Immobilienmarkt ächzt unter der Zinswende. Die Hypothekenzinsen in den USA sind so hoch wie seit langem nicht mehr. Der Transaktionsmarkt ist nahezu zum Erliegen gekommen. Doch auch vor diesem Hintergrund tun sich Chancen auf. Stabile Fundamentaldaten sprechen für die USA als führende Volkswirtschaft.
Analysiert man die Entwicklungen an den Immobilienmärkten, dann lohnt
ein Blick auf die Volkswirtschaft. Geht es der Wirtschaft gut, dann florieren – vereinfacht gesagt – auch die einzelnen Marktsegmente. Wie schaut die Lage in den USA im Spätsommer/ Frühherbst 2023 aus? Die Inflation ist runtergekommen, die Anspannung am Arbeitsmarkt hat sich im August weiter verringert, gleichzeitig sind Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosenquote gestiegen. Der Eindruck entsteht, dass wir jenseits des Atlantiks auf einem
guten Weg zur „Normalität“, sind. Natürlich darf dabei nicht vergessen werden, dass der Zinserhöhungszyklus auch Bremsspuren auf dem US-Immobilienmarkt hinterlassen hat. Christian Kunz, Sales und Marketing Manager TSO, sagt zur aktuellen Lage: „Die USWirtschaft befindet sich in einer durchwachsenen Verfassung. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im 2. Quartal 2023 mit 2,4 % stärker als im Quartal davor. Dies lässt darauf hoffen, dass
sich die Erholung weiter und womöglich sogar dynamischer fortsetzen wird. Das Risiko einer Rezession scheint zu sinken, und sollte sie eintreten, dürfte sie nur von kurzer Dauer sein.“ Ins gleiche Horn stößt auch Martin Stoß, Geschäftsführer und Leiter des Geschäftsbereichs Immobilien USA, BVT Holding: „Da die Fed jedoch – wie auch ihr europäisches Pendant – eine Inflation von 2,0 % anpeilt, sind weitere Zinsschritte zwar nicht ausgeschlossen, doch die US-Geldpolitik ist wohl auf der Zielgeraden und eine Zinsatempause daher wahrscheinlich.“
Back for good?
Die Heftigkeit des Zinsanhebungszyklus hat dem US-Immobilienmarkt zweifellos zugesetzt. Die vergangenen Monate waren für den US-Immobilienmarkt nicht einfach. Im 1. Quartal 2023 traten die Sorgen um die Banken hinzu. In diesem Zusammenhang rückte auch die Assetklasse der Immobilien, im Besonderen des Gewerbesegments, wieder in den Fokus. Parallel dazu stiegen die Leerstandsquoten im Büromarkt immer höher. Doch die Zinswende machte auch vor den anderen Immobiliensegmenten nicht Halt. Folglich sind die Investmentvolumina in der 1. Jahreshälfte eingebrochen. Dies gelte bei Weitem nicht nur für das Bürosegment, sondern erstrecke sich über alle Segmente, so Analysten der Deka in ihrem jüngsten Marktbericht. Dr. Gisbert Beckers, Gründungspartner und geschäftsführender Gesellschafter, German American Realty, kommentiert die Lage mit Blick auf die gestiegenen Hypothekenzinssätze folgendermaßen: „Zuletzt ist der 30-jährige Hypothe-
Dr. Gisbert Beckers Geschäftsführender Gesellschafter German American Realty GmbH
kenzinssatz auf 7,5 % p.a. gestiegen, er liegt so hoch wie zuletzt vor etwa 20 Jahren. Die Auswirkungen sind vor allem auf dem gewerblichen Immobilienmarkt zu spüren, über eine sinkende Mietnachfrage und erhebliche Preisabschläge. Der Wohnungsmarkt weist weiterhin eine stabile Nachfrage und Mietpreisentwicklung auf und ist damit fundamental gesund. Direkt von den hohen Zinsen betroffen sind klassische Eigenheimkäufer.“ TSO-Experte Kunz fügt in diesem Kontext an, dass sein Haus sich die vorangegangene Niedrigzinsphase zunutze gemacht habe, um niedrige Zinsen festzuschreiben und Refinanzierungen vorzunehmen. Hinsichtlich der Investitionsvolumina im 1. Halbjahr 2023 kommen die DekaSpezialisten zur Aussage, dass Apartments trotz des spürbaren Rückgangs immer noch den größten Anteil an den Investitionen ausmachen, gefolgt von Logistik und Retail. Büros folgen bei den Gesamtinvestitionen auf dem vierten Rang, dahinter das Hotelsegment. Natürlich haben die restriktiveren Vorgaben Spuren im Investitionsgeschehen bzw. bei der Projektfinanzierung hinterlassen. USA-Kenner Stoß bemerkt: „Fremdkapitalquoten von 60 % sind nicht mehr möglich, wir sehen diese derzeit im Bereich von 50 bis 55 %. Hinzu kommt eine deutlich restriktivere Kreditvergabepraxis seitens der Banken.“
Lichtblicke aus fundamentaler Sicht
Positiv ins Feld lässt sich führen, dass der Hochpunkt des aktuellen Straffungszyklus erreicht sein dürfte. Eine vergleichbare Situation zur Finanzkrise
2008/09 und dem damaligen Platzen der Immobilienblase ist nicht gegeben. Hinzu kommt die demografische Entwicklung: der Bevölkerungsanstieg. Und damit einhergehend der Wunsch jedes Einzelnen, adäquat zu wohnen. Ein genauer Blick auf die einzelnen Teilmärkte bleibt jedoch unverzichtbar. Aufgrund stark gestiegener Preise für Einfamilienhäuser und Hypothekenzinsen bewertet CBRE die Nachfrage nach Mietwohnimmobilien in der näheren Zukunft besonders gut. Bei Büroimmobilien sehen die Analysten hingegen ein stark gespaltenes Bild und gehen davon aus, dass die Flächennachfrage bei Top-Immobilien an A-Standorten weiter anziehen wird.
In diesem Zusammenhang, auch im Kontrast zu Deutschland, sollte man sich vergewissern, wie heterogen und groß die Vereinigten Staaten sind. „Finde heraus, wohin die Leute gehen und sei vor ihnen dort“, sagt Christian Kunz, der insbesondere den Südosten für US-Gewerbeimmobilienmarkt für nach wie vor attraktiv hält. Den Fokus auf Neubau im Wohnsegment und sehr gut gelegenen Bestandsimmobilien, bevorzugt im „Sun Belt“, ist auch für die German American Realty entscheidende Maxime. Auch für die BVT sind und bleiben die US-Ostküste, vor allem die Großräume Boston, Washington, Atlanta und Orlando, sowie der Sun Belt, die bevorzugten Investitionsschwerpunkte. Spannend zu verfolgen dürfte es auch sein, wohin sich die USA in Sachen ESG und die Implementierung von Nachhaltigkeitskriterien bei Immobilien entwickeln. Hier scheint Europa einen Schritt voraus zu sein. (ah)
Einst Liebling, nun verschmäht?
Gemischte Fondslösungen waren über Jahre hinweg das Nonplusultra. Mindestens zwei Assetklassen (Aktien und Anleihen) in einem Produkt verpackt und eine gute Story. Doch die Zeiten haben sich geändert. Mischfonds/MultiAsset-Lösungen haben es schwerer. Das zeigen die Statistiken. Entscheidend scheint (für den Augenblick) zu sein, dass Fondsmanager ihrer Philosophie treu bleiben und das Produkt nicht permanent nach sich ändernder Wetterlage anpassen. Eine Bestandsaufnahme.
Gute Zeiten für die Fondsbranche. Der deutschen Fondsbranche flossen im 1. Halbjahr netto 38 Mrd. Euro zu, wie der deutsche Fondsverbandes BVI berichtet. Während der Absatz von offenen Publikumsfonds gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 8,3 auf 10,9 Mrd. Euro anstieg, hielten sich institutionelle Anleger mit Neuinvestments in offenen Spezialfonds signifikant zurück. Diesen Portfolios flossen in dem Zeitraum 18,5 Mrd. Euro zu. Deutlich weniger als im Vorjahreszeitraum. Schaut man auf die Fondskategorien, zeigt sich, dass Mischfonds ihren Status als Anlegerlieblinge eingebüßt haben. Investoren trennten sich erneut in erheblichem Umfang von ihren Anteilen in den Portfolios. In den Monaten Januar bis Juni belief sich der Rückgang auf 4,3 Mrd. Euro, im 2. Quartal auf 1,9 Mrd. Euro. Das zeigen die BVI-Zahlen. Auf der anderen Seite konnten sowohl Geldmarktfonds (+4,8 Mrd. Euro im 2. Quartal) als auch Aktienfonds (+2,5 Mrd. Euro im 2. Quartal) deutliche Nettomittelzuflüsse verbuchen.
Zeiten ändern sich
Die Welt, wie wir sie kennen, verändert sich fortlaufend: Digitalisierung, Dekarbonisierung, demografische Entwicklungen und auch eine Art der Deglobalisierung. In dieser dynamischen Welt geht es um das Wissen, Veränderungen nutzbar zu machen. An den Kapitalmärkten sind diese Eigenschaften wichtig. So war das vergangene Jahr ein sehr herausforderndes Jahr für Aktien und insbesondere Anleihen zugleich. Das weltweite Heißlaufen der Inflation beherrschte die Schlagzeilen und Märkte. Die in der Folge stark gestiegenen Zinsen führten am Anleihemarkt zu drastischen Verlusten. Insbesondere langlaufende Anleihen verloren deutlich an Wert. Klassische Methoden zur Vermögensaufteilung (beispielsweise: 60/40 Aktien/Anleiheportfolien) hatten es schwer, zumal sie weder eine Dekorrelation noch einen Risikoabbau ermöglichten. Eine „Zufluchtsmöglichkeit“ fehlte.
Konsistenz oder Taktik?
Auch 2023 hält Überraschungen für Anleger bereit. Wir sehen ein besseres Jahr für die Volkswirtschaften als viele erwartet hatten. Die Rallye, die wir seit Jahresbeginn bei Aktien beobachten konnten, freut Investoren, stellt sie jedoch auch vor Herausforderungen. Der Rest des Jahres könnte anfällig(er) für starke Schwankungen an den Kapitalmärkten werden. Bei vielen Schlüsselfaktoren wie Inflation, Geldpolitik und Konjunktur gibt es nach wie vor mehr Fragen als Antworten. Gewonnen haben 2023 vor allem viele Verlierer des Jahres 2022: Tech- und sonstige Growth-Aktien. Der MSCI World legte satt zu, andere Indizes ebenso. Wie performen Mischfonds vor diesem Hintergrund? Sind es die großen Namen, die das Rennen machen?
Die Frankfurter Envestor GmbH hat jüngst ihre Ergebnisse der Mischfondsbilanz vorgelegt. Mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf heben die Autoren hervor, dass die diesjährige „Erleichterungsrallye“ viele Investoren und auch Manager auf dem falschen Fuß erwischt hat. Das Frühjahr war im Verlauf doch eher verhalten, doch mit Beginn des Sommers zogen die Märkte deutlich an. Mitunter überraschend für die Experten. Laut Envestor hat der Acatis Value Event Fonds im bisherigen Jahresverlauf immens outperformt. Der bei Investoren beliebte Flossbach von Storch Multiple Opportunities hat hier das Nachsehen. Der Allianz Income and Growth und der eher defensive Nordea Stable Return reihen sich ein. Dagegen enttäuscht der Carmignac Patrimoine. Autor Ali Masarwah hebt hervor, dass es einigen Mischfonds nicht gelungen sei, ein stimmiges Bild in den schwierigen Marktphasen 2022 und 2023 zu liefern. Produkte renommierte Häuser wie BlackRock, Fidelity oder Union Investment werden aufgeführt. Langfristig sei die strategische Vermögenssteuerung wichtiger als die taktische Asset Allokation, so die Argumentation von Masarwah. Anders ausgedrückt: Investoren schielen zwar auf eine attraktive Performance, aber sie brauchen auch Berechenbarkeit. Stiltreue sei hier der entscheidende Begriff, unterstreichen die Envestor-Experten.
Hier kommen Sie, liebe Berater, ins Spiel. 2022 als auch das laufende Jahr sind herausfordernd und teilweise in ihrem Verlauf sehr überraschend. Vergleichen Sie die Wertentwicklung der Fonds unter Zugrundelegung der jeweiligen Fondsphilosophie. Kam eventuell zu viel Taktik ins Spiel oder blieben die Manager ihrer Linie treu? Spannende Ergebnisse, die sie geschickt in ihren Beratungsalltag einfließen lassen können. (ah)
Es braucht aktives Investieren
Mit dem „Think Tank Active Investing“ haben Donner & Reuschel sowie TBF ein neues Format ins Leben gerufen. finanzwelt war bei der Eröffnungsveranstaltung in Hamburg dabei und sprach mit Michaela Lamers, Head of Marketing & Communications zum Konzept und mit Patrick Vogel, Leiter strategisches Asset Management, über den Flaggschifffonds, den TBF SPECIAL INCOME.
finanzwelt: Frau Lamers, die Initiative „Think Tank Active Investing“ hört sich auf den ersten Blick wie ein erneuter Versuch an, dem aktiven Management Rückenwind im Kampf gegen den ewigen ETF-Boom zu verleihen. Täuscht der Eindruck?
Michaela Lamers» Das ist zu kurz gesprungen. Dieses neue Format, Ergebnis einer Kooperation von TBF und Donner & Reuschel, soll keine Neuauflage der klassischen Diskussion um den richtigen Investmentstil, aktiv und passiv, sein. Die Argumente dieses Glaubenskrieges wurden vielfach angeführt und liegen auf dem Tisch. Nein, unser Blick ist weiter und sozusagen über den Tellerrand hinaus. Wir möchten Denkanstöße für aktives Investieren geben. Die Welt ist im rasanten Wandel und wir leben in Zeiten tiefgreifender Veränderungen. Da gilt es, sich permanent vor Augen zu führen und zu erkennen, welche wesentliche Rolle aktives Investieren in diesem Umbruch hat.
finanzwelt: Es ehrt Sie, dass Sie Impulse geben möchten. Doch wo sind die Stimmen der anderen großen Häuser, die eine Lanze für aktives Investieren brechen?
Lamers» Ja, da haben Sie einen Punkt. Donner & Reuschel
Patrick Vogelsowie TBF sind beides mittelständische Unternehmen und können Ideen entsprechend agil umsetzen, ohne große Gremien und Hürden. Zudem haben die ‚Big Player‘ selbst aktive sowie passive Investmentvehikel. Dennoch entsteht der Eindruck (vor allem im Social Media Bereich, Stichwort: ‚Finfluencer‘), die aktiven Asset Manager würden das Terrain gänzlich ihren passiven Pendants überlassen. Hier gilt es, entgegenzuwirken, Akzente zu setzen und Wissen zu vermitteln.
finanzwelt: Kommen wir auf Ihre Denkfabrik zu sprechen. Wie sieht das konkret aus?
Lamers» Wir verstehen den ‚Think Tank Active Investing‘ als eine Art interdisziplinär zusammengesetzte Ideenagentur, die die Vielschichtigkeit des dynamischen Wandels im 21. Jahrhunderts beleuchtet und klarstellt, welche Bedeutung aktivem Investieren in diesem Umfeld zukommt. Die Wissensvermittlung steht im Zentrum, um sich Herausforderungen zu stellen und langfristig am Kapitalmarkt erfolgreich zu sein. Schon Aristoteles gab zu bedenken, dass wir ‚den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen können‘. Das schließt dann den Kreis zum aktiven Handeln statt dem steten Blick in den Rückspiegel.
finanzwelt: Den Blick in die Zukunft richten und sich dem permanenten Wandel zu stellen. Klingt gut. Wie setzen Sie das beispielsweise intern bei TBF um?
Lamers» Die Mischung macht’s. Auch personell. Impulse ergeben sich mit einem Mix aus erfahrenen und neuen Gesichtern. Es ist wichtig, frischen Wind reinzubringen, Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven zu analysieren und dabei
gleichzeitig von jahrzehntelangem Erfahrungsschatz zu profitieren. So haben wir das Team stetig erweitert und sind für die Herausforderungen der Zeit gut aufgestellt. Auch die Weiterentwicklung des hausinternen Risikomanagement-Systems und die Stärkung der ESG-Kompetenz zählen hierzu.
finanzwelt: Die erste Veranstaltung Ihrer Denkfabrik fand zum Thema Aktieninvestments statt.
Lamers» Die Runde der Experten lieferte Einblicke und Impulse, wie die Wirtschaft in wenigen Jahren aussehen kann, was dies für Unternehmen bedeutet und welchen Beitrag hier aktives Investieren leisten kann, Beispiel: disruptiver Wandel. Die digitale Transformation, die geopolitischen Einflüsse und Veränderungen im Kundenverhalten bringen völlig neue Geschäftsmodelle mit sich. Dabei ist es entscheidend, dass Unternehmen in ihrer Entwicklung von Geldgebern unterstützt werden wie aktiven Asset Managern, um weiterhin operativ stark zu bleiben. Der Anleger hat hier wiederum die Wahl, das Kapital gezielt dort wirken zu lassen, wo es der eigenen Überzeugung entspricht. Was bedeuten die veränderten Wertschöpfungsketten nun für die Aktienanalysen und inwiefern muss sich unsere Branche eventuell transformieren? Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion.
finanzwelt: TBF wurde im Jahr 2000 gegründet, ist inhabergeführt und steht für aktives Asset Management. Ihre Fondspalette deckt vieles ab. Ein zentraler Baustein ist der TBF SPECIAL INCOME. Können Sie uns das Produkt etwas näherbringen?
Patrick Vogel» Gerne. Der TBF SPECIAL INCOME ist ein diversifizierter, global breit gestreuter Multi-Asset-Fonds. Ziel ist, eine von der Entwicklung der Kapitalmärkte unabhängige Rendite bei gleichzeitig niedrigerem Risiko zu generieren. Hierfür kombiniert der Fonds verschiedene Anlageklassen. Auch hier schauen wir über den Tellerrand hinaus. So integrieren wir Spezialsituationen, also Aktien von Unternehmen, bei denen ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BuG) vorliegt bzw. ein Squeeze-Out (SO) erwartet wird. Damit aber nicht genug. Zur Diversifikation wählen wir
Geschäftsmodelle aus, die losgelöst von allgemeinen volkswirtschaftlichen Themen Mehrwert generieren sollen. Somit können wir langfristig von der Digitalisierung, aber auch von medizinischem Fortschritt, dem sich anpassenden Konsumentenverhalten oder der wirtschaftlichen Transformation profitieren. Wir versuchen, nicht in alten Denkmustern zu verharren, so dass wir kontinuierlich neue Informationen diskutieren und auswerten. Paradigmenwechseln, wie dem Zinsniveau, möchten wir dadurch gerecht werden. Hier erwähne ich exemplarisch Substanztitel mit niedriger Verschuldung.
finanzwelt: Daneben heben Sie die hauseigene Unternehmensdatenbank und das Risikomanagement hervor. Vogel» Absolut und das zu Recht. Seit Gründung wurde eine sich stetig erweiternde Datenbank für die fundierte Analyse der Unternehmen aufgebaut. Vorausgelagert ist eine entsprechende Fundamentalanalyse. So stellen wir sicher, dass der mögliche Titel unseren Erwartungen vollends entspricht. Auf der anderen Seite spielt die aktive Risikosteuerung (Q-Faktor) eine entscheidende Rolle, wenn es um die Steuerung des Marktrisikos geht.
finanzwelt: Welche Bedeutung messen Sie ESG-Kriterien bei? Und wie schlägt sich der Fonds im laufenden Jahr?
Vogel» Die Implementierung von ESG-Kriterien ist ein weiterer elementarer Baustein unseres Investmentprozesses. Ein laufendes Monitoring stellt hierbei sicher, dass wir bei etwaigen Veränderungen sofort handlungsfähig sind. Unser Flaggschifffonds, den es übrigens seit etwas mehr als zehn Jahren gibt, steht aktuell bei einem Plus von 7,5 % seit Jahresbeginn. (ah)
Mehr zur Denkfabrik, den damit verbundenen Hoffnungen und zur regionalen Fokussierung des TBF SPECIAL INCOME erfahren Sie hier:
DIE ÖKOWORLD SCHLIESST
ATOM- UND KOHLEKRAFT ZU 100%
AUS IHREN INVESTMENTS AUS!
Kraftvoll – auf jeder Position
Im Team erfolgreich zu sein, ist hohe Kunst. Was nutzen die besten Individualisten, wenn im Endeffekt der Mehrwert nur gering ausfällt? Die Analogie von Fußball und Geldanlage liegt auf der Hand. Jeder Player beziehungsweise Portfoliobaustein erfüllt seine Funktion. Das Motto lautet: Defensiv, neutral oder offensiv zu 100 %. Drehen Sie an den richtigen Stellschrauben, auch im Sinne Ihrer Kunden. Dann ist selbst ein Abschwung auszuhalten.
Torhüter ist mehr als der elfte Mann
Ein Torwart pariert die Torschüsse und hält im Idealfall das fast schon Unmögliche. Die großen Torhüter beweisen an jedem Spieltag, wie wichtig sie für das Team und den Erfolg sind. Denn ohne Torwart kann man nur verlieren. Patzen die Vorderleute, bügelt er diese Fehler aus. Anleiheinvestments sind Garanten der Sicherheit. Nach der Zinswende im Jahr 2022 sind Staatspapiere mit sehr gutem Rating oder auch bonitätsstarke Unternehmensanleihen Horte der Stabilität. Und sie bringen sogar noch Rendite. „Bonds are back.“ Übrigens werden unter dem Begriff
„Investment Grade“ jene Anleihen erfasst, die über ein gutes bis sehr gutes Rating verfügen. Insbesondere in wirtschaftlich schwächeren Zeiten ein Aspekt, den man nicht vernachlässigen sollte.
Eine starke Abwehr ist die Hälfte der Miete
Die Abwehrspieler sind der Rückhalt einer Mannschaft. Ihre Hauptaufgabe ist, den Torwart zu unterstützen und die gegnerische Mannschaft daran zu hindern, ein Tor zu erzielen. Sie sind für den Aufbau nach vorne zuständig. Gemünzt auf die Portfolioallokation heißt das, dass Aktien beigemischt werden können. Vielleicht nicht unbedingt die entferntesten Regionen mit geringer Marktkapitalisierung, aber werfen Sie einen Blick auf den DAX, den S&P oder Euro Stoxx 50. Der deutsche Aktienindex (DAX) wartet mit einer jährlichen Rendite von nahezu 8 % auf. Da der DAX zudem ein sogenannter Performance-Index ist, sind Dividendenausschüttungen
dabei bereits berücksichtigt. Die Palette entsprechender Investmentfonds ist riesig. Sie sind Basisinvestments, da die deutsche Wirtschaft wächst und die einheimischen Unternehmen ihre Gewinne steigern. Dividendenjäger passen gut ins Bild der Abwehr. Papiere solider Unternehmen, deren Aktien nur geringe Kursschwankungen verzeichnen. 2023 ist wieder ein guter Jahrgang für Dividendenaktien. Auch Income-Strategien zählen hierzu.
Das Mittelfeld mit Zug nach vorne
Ohne ein glänzend aufgestelltes Mittelfeld ist das Spiel nicht vorstellbar. Hier wird im Zweifelsfall der Rückzug eingeleitet; andererseits Angriffe vorbereitet. Mittelfeldspieler sind torgefährlich, weil die Weitschüsse aus dem Mittelfeld häufig auch zum Erfolg führen. Die auf diesen Positionen eingesetzten Spieler sind flexibel. Ein gutes Stichwort in der AssetmanagementIndustrie. Marktlagen ändern sich; da muss angepasst werden. Das kommt dem Wesen von Multi Asset-Fonds entgegen. Anleihen, Aktien oder die Bandbreite an alternativen Anlagen? Die Qual der Wahl zwischen einem Mehr an Ertrag und einer Extra-Portion Sicherheit. Mitunter eine Tür zum Aktienmarkt für jene, die investieren möchten, aber doch zeitgleich gewissermaßen auf Nummer sicher gehen möchten. Je höher der Aktienanteil, desto mehr Rendite lockt.
Die Offensive als „Vollstrecker“
Alles auf Angriff. Stürmer handeln robust und teilweise sehr durchsetzungsstark. Messi, Lewandowski, Haaland
– sie kennen die Player. Von null auf hundert in wenigen Sekunden, dazu wendig. Der Stürmer-Persönlichkeit entsprechen Strategien mit höheren Ertragschancen; das geht natürlich mit einem oftmals erhöhten Risiko einher. Wir landen wieder im Aktienfondsbereich. Alpha-Fonds passen zur Stürmer-Persönlichkeit. Das Alpha steht dabei für die Extrarendite, die ein Fonds gegenüber einem Vergleichsindex erzielt. Passive Indexfonds (ETFs) passen hier, zumindest in ihrer „reinen“ Form, nicht dazu. Zu denken ist hier insbesondere an Schwellenländer, die noch nicht so im Zentrum der Investoren standen. Asien wird derzeit (wieder) hochgelobt und gehört sicherlich in ein breit diversifiziertes Portfolio. Emerging-Markets-Anleihen sind beispielsweise zu nennen. Und Asien ist in diesem Kontext mehr als nur China, das aktuell schwächelt. Oder aber auch ein Blick auf die Welt der strukturierten Wertpapiere. Welche Lehren ziehen Sie nun daraus?
Sie müssen für Ihre Kunden ein individuell auf die Wünsche angepasstes Portfolio erstellen. Das geht, setzt allerdings voraus, dass Sie am Puls der Zeit sind, Märkte beobachten, analysieren und rechtzeitig auf den Kunden zugehen. Agieren statt reagieren. Ihre Kunst ist letztlich, aus den einzelnen Puzzleteilen das große Ganze zu formen. Ohne Aktien – in welcher Form auch immer – geht es langfristig nicht. Anleihen feiern 2022/23 wieder ein Comeback – auch hier ist die Palette an Produktlösungen endlos. Ein bunter Blumenstrauß. Kein Schwarz-Weiß. Und so müssen Sie für Ihre Kunden in Optionen denken. Dann funktioniert es idealerweise auch mit der Zusammenarbeit und der Rendite. (ah)
Visibilität im deutschen Markt weiter erhöhen
Die Inflation ist rückläufig, gleichwohl bleibt der weitere Verlauf des Kapitalmarktjahres 2023 herausfordernd. Die Capital Group ist eine weltweit tätige Investmentgesellschaft, die auch in Deutschland präsent ist. Matthias Mohr in seiner Funktion als Managing Director Financial Intermediaries Germany & Austria stand der finanzweltRedaktion Anfang September für ein ausführliches Gespräch zur Verfügung. Neben der aktuellen Marktlage sprachen wir über den USP der Capital Group und die Produktlösungen.
finanzwelt: Die gegenwärtige Lage an den Kapitalmärkten ist etwas undurchsichtig. Zumindest hierzulande stockt der Inflationsrückgang; der Job der EZB scheint noch nicht erledigt zu sein. Wie nehmen Sie die Lage wahr?
Matthias Mohr» Bei der Beantwortung müssen wir zwingend unterscheiden zwischen den volkswirtschaftlichen Entwicklungen beispielsweise in den USA und dem Zustand in Europa. In Europa, speziell auch hierzulande, liegen rezessive Tendenzen eindeutig vor. Die deutsche Wirtschaft steckt in einer Krise, die weiteren Aussichten sind gedämpft. Der Blick in den Rückspiegel verrät, dass wir dabei auf eine der am besten angekündigten Rezession aller Zeiten zusteuern; gleichwohl gehen wir derzeit von einem vergleichsweise milden Verlauf aus. Keine harte, tiefgreifende Rezession.
finanzwelt: Und in den Vereinigten Staaten?
Mohr» In den USA zeigt sich ein etwas anderes Bild. Die am meisten erwartete Rezession ist, wenn Sie so wollen, zu der am häufigsten verschobenen mutiert. Einige Teilbereiche und Sektoren befinden sich aus fundamentaler Sicht wieder in einer guten Verfassung, so dass wir in den USA insgesamt eher vom Szenario einer rollenden Rezession sprechen.
finanzwelt: Die erhöhte Inflationsrate treibt die Investoren weiter um. Auch wenn sich die Börsen (bis dato) gut entwickelten, so steigt mit Blick nach vorne die Nervosität. Die Frage der Portfolioallokation stellt sich fortwährend. Wie sehen Sie das?
Mohr» Das vergangene Jahr war sicherlich sehr herausfor-
dernd. Im Jahr 2022 fielen Aktien und Anleihen im Gleichschritt, was natürlich Fragen nach der Rolle dieser Vermögenswerte in Portfolios und ihrer Korrelation aufwarf. Auf der anderen Seite wurde die Cash-Quote oftmals (stark) erhöht. Doch Anleger sollten sich von den gestiegenen Zinsen nicht blenden lassen. Auch wenn die Renditen von Festgeld nach den Zinserhöhungen der EZB anziehen, bieten Zinsanlagen derzeit keinen kompletten Schutz vor einer Geldentwertung. Speziell die Aktienanlage bleibt für den Vermögensaufbau unerlässlich.
finanzwelt: Die Attraktivität von Bonds ist gegeben; die Korrelation funktioniert wieder. Bedeutet auch, dass sich Anleger vermehrt Gedanken über ihre strategische Allokation machen und nicht den Kopf in den Sand stecken sollten.
Mohr» Absolut. Die Vorteile der Diversifikation kommen wieder zum Tragen. Während die Flucht in Anleihen Anlegern vor einem Jahr kaum Sicherheit bot, hat sich das Blatt gewendet. Und die Aktienanlage, ob nun regional oder sektoral fokussiert, bietet zumindest für den mittel- bis langfristigen Investor weiterhin attraktive Chancen.
finanzwelt: Lassen Sie uns einige Worte zu Ihrem Haus, der Capital Group, verlieren. Wofür stehen Sie?
Mohr» Die Capital Group wurde 1931 in den USA gegründet und ist heute eine der weltweit größten, unabhängigen, aktiven Investmentgesellschaften. An allen bedeutenden internationalen Finanzplätzen sind wir mit eigenen Dependancen präsent; so auch in Deutschland seit 2015 sowohl mit einem Insti-Team als auch einem für den Retail-Markt. Ich selbst bin in meiner Funktion als Managing Director Financial Intermediaries Germany & Austria seit Ende 2018 an Bord. Unsere Expertise in allen Assetklassen reicht weit zurück. Wir sind beispielsweise mittlerweile seit 50 Jahren im Rentenbereich mit erprobten Lösungen im Markt unterwegs.
finanzwelt: Der deutsche Markt ist hart umkämpft, denn viele Anbieter buhlen um die Gunst der Anleger. Wie gehen Sie vor?
Mohr» Unser Ziel ist klar definiert: Wir wollen weiter wachsen und unsere Visibilität im deutschen Markt erhöhen. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit den vielfältigen Produktlösungen den Geschmack jeder Anlegerklientel treffen und nachhaltig überzeugen können. Immerhin konnten wir auch 2023 bereits Top-Ratings von Scope, Morningstar und eine Auszeichnung vom Wirtschaftsmagazin Capital für uns verbuchen. Zusätzlichen Rückenwind haben wir durch die sehr positive Resonanz auf unsere in Frankfurt und München durchgeführte Konferenz „Capital Ideas LIVE“ erhalten.
finanzwelt: Kommen wir kurz auf Ihre Produktpalette zu sprechen. Was läuft aktuell gut?
Mohr» Gegenwärtig sehen wir insbesondere auf der Rentenseite deutliche Nettomittelzuflüsse. Ich erwähne an dieser Stelle den Capital Group Global High Income Opportunities. Der Fonds strebt langfristig hohe Gesamterträge an, die zu einem Großteil aus laufenden Erträgen bestehen, indem er in erster Linie in Anleihen der Schwellenländer und hochverzinsliche, weltweite Unternehmensanleihen (High Yield) anlegt. Dieser Fonds, eingruppiert als Artikel 8, ist seit 1999 auf dem Markt und vereint AuM von ca. 1,4 Mrd. Euro. Daneben sehen wir auch Zuflüsse in unserem Multi-Asset-Produkt, dem Global Allocation Fund. Eine klassische 60/40-Fondslösung, die den langfristigen Wertzuwachs, Kapitalerhalt und laufende Erträge im Fokus hat.
finanzwelt: Interessant ist auch das Investmentkonzept Ihres New Perspective Fund. Bitte erläutern Sie kurz. Mohr» Der New Perspective wurde 1973 in den USA aufgelegt und ist eine der bekanntesten weltweit anlegenden Strategien der Capital Group. Im Zentrum steht das Herausarbeiten von qualitätsstarken Multinationals, d. h. wir investieren in jene Unternehmen, die die Sieger von Morgen sind und wegweisende Trends frühzeitig antizipieren.
finanzwelt: Apropos Investmentphilosophie – die Capital Group verfolgt einen Ansatz, der das Team im Fokus hat, nicht den Einzelfondsmanager.
Mohr» Absolut. Das gehört auch zentral zu unserer DNA. Wir verfolgen tatsächlich den Ansatz der Multi-Manager-Struktur. Mehrere Entscheidungsträger mit unterschiedlichen Erfahrungen steuern das Gesamtportfolio. Das mündet in einer Vielfalt von Investmentideen, nicht nur die Umsetzung der Einschätzung einer einzelnen Person. Wir sind vom Mehrwert dieser Philosophie überzeugt.
finanzwelt: Welchen Rat haben Sie für Berater und Anleger, falls es in den kommenden Monaten an den Kapitalmärkten zunehmend ungemütlicher wird?
Mohr» Am Ball bleiben und nicht verzagen! Es gibt für jedes Marktumfeld eine passende Lösung. Denken Sie generell immer langfristig, so dass unruhige Phasen auszuhalten sind. (ah)
Wachgeküsst?
Im Land der aufgehenden Sonne war über Jahre nichts beziehungsweise wenig zu holen. Die Deflation geriet zum Dauerthema; der Aktienmarkt fristete ein trauriges Dasein. Kaum positive Aspekte. Seit 2022 ist Japan vermehrt auf dem Schirm der Investoren. Rückenwind kommt von inflationären Tendenzen, der Notenbankpolitik und einer verbesserten Unternehmensführung.
Wir feiern ein Comeback. Japan ist auf dem Finanzradar zurück. Kaum zu glauben, aber wahr. Wenn erfahrene Investoren wie Warren Buffett wieder auf japanische Aktien setzen, dann hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Tatsächlich hat der MSCI Japan Index im bisherigen Jahresverlauf knapp 17 % zugelegt, und der Nikkei 225 befindet sich seit dem Frühsommer deutlich über der Marke von 30.000 Punkten. „Das vergangene Jahrzehnt hat eine neue Ära für japanische Aktien eingeläutet“, sagt Shuntaro Takeuchi, Portfoliomanager beim Asienexperten Matthews Asia. „Konstante Verbesserungen in der Unternehmensführung, wachsende Profitabilität und steigende Anlagepreise haben Japan zu einem langfristigen Wachstumsmarkt gemacht.“
Inflation is back – Geldpolitik bleibt (aber) locker
Erinnern wir uns: Japan hatte nahezu zwei Jahrzehnte lang unter Deflation gelitten. Die Menschen rechneten nicht mit Preiserhöhungen. In den vergangenen zehn Jahren gab es in Japans Wirtschaft wieder eine Inflation, allerdings sehr mild. Lohnsteigerungen gab es nahezu nicht. Seit kurzem steigen die Löhne wieder (deutlich) an. Ein Wandel bei den Unternehmensführungen hat stattgefunden. Dr. Christoph Siepmann, Senior Economist bei Generali Investments, sagte jüngst in einem Marktkommentar, dass befragte Unternehmen bei der Aufstellung längerfristiger Geschäftspläne nun davon ausgingen, dass die Löhne in Japan zum ersten Mal seit einer Generation steigen würden. Viele Manager akzeptierten den Lohnanstieg und fürchteten nicht, dass darunter ihre Wettbewerbsfähigkeit leide. Wirtschaftlich steht das Land auch 2023 vergleichsweise sehr gut da. Während Deutschland in einer (milden) Rezession steckt, ist Japans Wirtschaft auf Wachstumskurs. Die Wirtschaft ist im 2. Quartal deutlich gewachsen, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) kletterte zwischen April und Juni auf das Jahr hochge-
WISSENSWERTES
• Die Landschaft besteht zu 70 % aus Bergen.
• Japan wird 1.500-mal pro Jahr von Erdbeben erschüttert.
• Der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen verkehrt dermaßen pünktlich, dass seine jährliche Verspätung bei nur 36 Sekunden liegt.
• 50.000 Japaner sind älter als 100 Jahre.
Quelle: https://www.reisedepeschen.de/20-fakten-ueber-japan/
rechnet um 6,0 %. Davon können viele andere Industrienationen nur träumen. Auch die Aussichten bleiben positiv. „Dabei wirkt sich sicher aus, dass Japans Wirtschaft wegen der späten Öffnung nach der COVID-Zeit noch Nachholbedarf hat. Zudem ist die japanische Notenbank die einzige, die an Negativzinsen festhält, während andere Zentralbanken im Kampf gegen die Inflation die Zinsen massiv angehoben haben“, merkt Yuichi Murao, Chief Investment Officer, Active Japan Equity, bei Nomura Asset Management, an. Insbesondere die aufgeschobene geldpolitische Straffung der Bank of Japan als auch die Abwertung des Yen haben dem Land Flügel verliehen. Bereits seit geraumer Zeit hat die japanische Währung gegenüber dem US-Dollar deutlich an Wert verloren. Das wiederum macht Exporte auf dem Weltmarkt günstiger.
Bessere Unternehmensführung
Die Unternehmensführung (Corporate Governance) war jahrelang einer der Schwachpunkte, wenn es um die Beurteilung Japans ging. Diese verbessert sich (wenn auch von einem niedrigen Ausgangsniveau), und der Trend macht zunehmend einen strukturellen Eindruck. Japanische Unternehmen haben Fortschritte bei der Verbesserung der Unternehmensführung und der Aktionärsrenditen (von einem niedrigen Ausgangsniveau aus) gemacht und werden dafür vom Markt belohnt. J.P. Morgan Asset Management kommt in einer Studie zum Ergeb-
Nikkei 225 Performance
nis, dass zum Zeitpunkt, als viele Unternehmen zu Beginn der Pandemie weltweit ihre Dividenden kürzten oder aussetzten, japanische Unternehmen Bargeld an die Aktionäre zurückgaben. „Im Jahr 2014 hatten lediglich rund 1,3 % der Unternehmen im Tokioter ‚Prime‘-Segment mindestens ein Drittel unabhängige Mitglieder im Board of Directors. Inzwischen gilt dies für mehr als 92 % der Unternehmen“, ergänzt Nomura-Experte Murao an dieser Stelle.
Problem: alternde, schrumpfende Bevölkerung
Die japanische Bevölkerung schrumpft weiter. Und zwar rasant. Die Zahl der Japanerinnen und Japaner sank im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 800.000 auf nur noch 122,4 Millionen, wie das Innenministerium bekanntgab. Weniger Arbeitnehmer/Innen könnten im Umkehrschluss natürlich ein Anziehen der Preisspirale bewirken. Das wiederum könnte dann die Notenbank auf den Plan rufen. Aktuell ist die Inflation wieder leicht im Rückwärtsgang; insofern „grünes“ Licht für die lockere Geldpolitik der BoJ. Japans Sonne lacht wieder. Nach Jahren der Tristesse. Und die Zeichen sind weiter auf Wachstum ausgelegt. Speziell im internationalen Vergleich. Wenn Starinvestoren Warren Buffett das Kaiserreich auf dem Schirm hat, sollten Sie es Ihren Kunden auch ans Herz legen: als Beimischung. (ah)
Quelle: boerse.de, Abruf am 04.09.2023
Krise, Kollaps oder neue Normalität?
2023 ist anders. Wenn man so will, voller Überraschungen. Auf der einen Seite des Atlantiks ist das Szenario einer „Soft Landing“ in greifbare Nähe gerückt. In Europa und speziell hierzulande ist die Aussicht verhalten bis wolkenverhangen. Rückenwind aus Asien, der weltweit zu spüren wäre – Fehlanzeige. Die chinesische Wirtschaft schwächelt weiter; Negativmeldungen wie beispielsweise aus dem Immobiliensektor häufen sich. Natürlich sollten wir Peking nicht abschreiben. Doch es läuft nicht mehr wie geschmiert. Die chinesische Führung muss entschlossener handeln.
Die Blicke der Welt richten sich in diesen Tagen verstärkt auf das Reich der Mitte. Die Gründe liegen auf der Hand. China als globaler Wirtschaftsmotor lieferte über Jahre hinweg erstklassige (zweistellige) Wachstumszahlen. Eine Geschichte wie aus dem Bilderbuch. Mit der strikten Corona-Politik trat eine Zäsur ein. Nicht dass die Pandemie der Hauptgrund für die schwache Performance der chinesischen Wirtschaft wäre. Doch die Probleme nahmen zu und ließen sich eben nicht länger leugnen.
Auch 2023 Sand im Getriebe
So ist das Bruttoinlandsprodukt im 1. Halbjahr im Vorjahresvergleich um 6,3 % gestiegen. Die Prognose hatte bei 7,3 % gelegen. Im Vergleich zum 1. Quartal des laufenden Jahres legte das Wachstum lediglich um 0,8 % zu. 2022 war schwach; die chinesische Börse entwickelte sich im Vergleich zu anderen Leitbörsen unterdurchschnittlich. Die Hoffnung ruhte auf 2023 – dem Jahr des Hasen. Doch von einem erstaunlichen Comeback ist wenig zu spüren. „Und trotz der Verbesserung nach der Wiedereröffnung bleiben die chinesischen Verbraucher vorsichtig und wählerisch. Die Verkäufe von hochpreisigen Artikeln haben sich nicht wirklich belebt. Es gibt keine ‚Racheausgaben‘ und der diskretionäre Konsum hat sich langsamer entwickelt als erwartet“, sagt Haiyan Li-Labbé, die Co-Managerin des Carmignac Portfolio China New Economy und des Carmignac Portfolio Emergents. Auch Experten aus dem Hause DJE Kapital stimmen in diesen Tenor: „China kommt dagegen nicht in Gang und ist
derzeit eher ‚Wachstumsbremse‘ als ‚Wachstumslokomotive‘ der Weltwirtschaft. Es ist keine größere fiskalpolitische Stimulierung in Sicht.“
Es klemmt in der Immobilienbranche
Aktuell haben die Sorgen der Investoren insbesondere mit den Geschehnissen am chinesischen Immobilienmarkt etwas zu tun. Zwei Namen tauchen auf: Evergrande und Country Garden. Evergrande, Chinas zweitgrößter Immobilienkon-
zern, verhandelt bereits seit Monaten mit ausländischen Gläubigern über eine Restrukturierung seiner Schulden. Eine Einigung über den Plan für eine Umschuldung ist bis dato nicht erreicht. Inzwischen ist auch der Entwickler Country Garden in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Die Country Garden Holdings Aktie hat auf Jahressicht mehr als 60 % an Wert verloren und notiert aktuell bei 0,11 Euro. Nun wird die Aktie aus dem Hang Seng Index gestrichen. Einzelfälle? Wohl kaum. Die Immobilienbranche gilt als Pekings Achillesferse. Weitere Konzerne könnten folgen.
Yuan-Unterstützung
Peking ist sich der schwierigen Lage durchaus bewusst. Bereits zum zweiten Mal seit Juni hat die chinesische Noten-
bank den Zins gesenkt. Der Zins für Kredite mit einer einjährigen Laufzeit liegt nun bei 2,5 %. Weitere Konjunkturstimuli wurden im Juli angekündigt. Die schwierige Lage von Chinas Wirtschaft zieht weitere Kreise. Interventionen auf dem Devisenmarkt sind ein erneuter Schritt, um der Lage Herr zu werden. Der Yuan hat 2023 deutlich an Wert verloren. Chinas große staatliche Banken haben US-Dollar verkauft, um Yuan auf den Devisenmärkten im Land und im Ausland zu kaufen und so die Abwertung des Yuans entgegenzuwirken. Sozialer Sprengstoff könnte auch aus der Ecke der steigenden Jugendarbeitslosigkeit kommen. Björn Jesch, Global Chief Investment Officer, DWS, merkt in diesem Kontext an: „Dazu kommt die auch von ausländischen Beobachtern wahrgenommene Kommunikationsschwäche – man denke nur an das abrupte Einstellen der Datenreihe zur hohen Jugendarbeitslosigkeit. Eine Form kommunikativer Schwäche könnte man allerdings auch einigen westlichen Beobachtern vorwerfen, die sich derzeit einzig auf die negativen Aspekte zu konzentrieren scheinen. Die Stärke in einigen Zukunftsbranchen, die Größe des Binnenmarktes, die geringe Verschuldung privater Wohnungsbesitzer, Chinas geringe Auslandsverschuldung sowie der wachsende Dienstleistungssektor seien hier etwa genannt.“ Konzertierte Anstrengungen und schnelle Reaktionen sind zwingend erforderlich. Mit Blick nach vorne heißt das, dass die Regierung in Peking wohl alles daransetzen wird, das große Ziel des „Wohlstands für Alle“ nicht aus dem Auge zu verlieren. Die Probleme sind gravierend, doch nicht unlösbar. Weitere Zinssenkungen dürften den Markt (vorerst) beruhigen. Chinas langfristiges Potenzial bleibt riesig. Gerade auch in den säkularen Wachstumstrends; man denke etwa an die Plattform-Ökonomie oder die Rolle der chinesischen Elektrobauer im internationalen Konzert. Das wird tragen, öffnet Chancen über Jahrzehnte. „Chinas rasche Übernahme neuer Technologien hat zu einem ‚Leapfrogging‘-Effekt geführt und das Land zu einem der am weitesten entwickelten Länder im Bereich der Digitalisierung gemacht. China ist im Bereich der erneuerbaren Technologien weltweit führend“, führt Carmignac-Expertin Li-Labbé an.
Wenn China hüstelt, merken wir es in Europa/Deutschland sofort. Auch das gilt es andererseits zu bedenken. Viele DAXKonzerne machen satten Umsatz im Reich der Mitte. Insofern haben Anleger immer „einen Teil China“ mit im Depot. China könnte, wenn die Führung sämtliche Probleme nachhaltig in den Griff bekommt, auf dem Pfad eines gesünderen Wachstums sein. Die „neue Normalität“. (ah)
Mäuse, Movies und Milliarden
Ein Raunen ging durch die Reihen der Aktionäre und Analysten, als zum Stichtag 1. September 2023 die Aktie der Walt Disney Company auf einen Wert von 81,64 Dollar fiel. Disney gehört mit einem jährlichen Umsatz von rund 75 Mrd. Dollar und einem Gewinn von 10 Mrd. Dollar weltweit zu den fünf größten Medienunternehmen. Dass ausgerechnet zum gehypten 100-Jahre-Jubiläum das Unternehmen mit Streiks und Streamings, Parks und Politik, Kinozahlen und Kulturfragen zu kämpfen hat, trübt die Feierlaune.
Das Maus-Haus wurde 1923 von den Brüdern Walt und Roy Disney gegründet. Ursprünglich installiert als Produktionsstudio von kurzen Zeichentrickfilmen für Kinder, entstanden im Lauf der Jahre aufwändige, abendfüllende Animationsfilme. „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ aus dem Jahr 1937 avancierte in den Kinos zum ersten Millionenerfolg und ebnete den Weg des Unternehmens von der Privatgarage zum Mega-Filmstudio. Doch das Filmbusiness war Walt Disney nicht genug. Der ungekrönte König der
Oscars (22 Gewinne und vier Ehrenpreise) wollte schon früh einen Freizeitpark eröffnen, in dem Kinder und Eltern gemeinsam Spaß haben. Die Idee wurde schließlich in den 1950er Jahren umgesetzt: Mit Disneyland Anaheim eröffnete in Kalifornien der erste Disney-Park der Welt. Lange Zeit war er mit jährlich 18 Millionen verkauften Tickets der meistbesuchte Vergnügungspark der Welt. In der Folge entstanden unter Ägide der eigens gegründeten Abteilung Walt Disney Parks and Resorts bzw. Disney Parks, Experiences and Products das Walt Disney World Resort in Florida (1971). In Asien eröffnete das Tokyo Disney Resort (1983) und Shanghai Disney Resort (2016), in Europa wurde 1992 das Disneyland Paris stationiert.
Attraktives Gesamtpaket aus Film, Park und Merchandising
Die unter vermarktungstechnischen Gesichtspunkten perfekte Kombination aus der Produktion von familientauglichen Kino- und Fernsehfilmen und dem darauf aufbauenden Merchandising-Apparat machte aus Disney das erste globale Medienunternehmen. Der vertikal strukturierte Firmenaufbau stellte die überaus beliebten Disney-Figuren in den Mittelpunkt, woraus Comicstrips, Merchandise-Produkte, Soundtracks und Hörspiele, Parkattraktionen etc. entstanden. Das stets wachsende Filmarchiv stärkte wiederum die langfristige Fernsehvermarktung. Gleichzeitig erhöhte die breite Produktpalette die Attraktivität des Gesamtpakets und damit die Nachfrage nach den Filmen. Von „Cinderella“ bis „Peter Pan“, von „101 Dalmatiner“ bis zum „Dschungelbuch“ – ikonische Produkte einer gut geölten Geldmaschine.
Nach dem Tod von Gründer Walt Disney im Jahr 1967 erlebte das Maus-Haus einige kreative und finanzielle Krisen. Vor allem in den 80ern sorgten veritable Flops an der Kinokasse für drastisch sinkende Gewinne und Aktienkurse, was den damaligen CEO Michael Eisner veranlasste, kurzfristig die Animationsabteilung zu schließen. Erst mit dem Medium Videokassette konnte Disney neue Geschäftsbereiche
Bob Iger Chief Executive Officer The Walt Disney Companyaufbauen und die Umsatzzahlen wieder steigern. Neben der Produktion von eigenen Inhalten ging Disney ab den 90er Jahren dazu über, Kooperationen mit Medienunternehmen einzugehen oder diese komplett zu übernehmen. Zur „Disney-Renaissance“ mit modernen Klassikern wie „Arielle, die Meerjungfrau“, „Die Schöne und das Biest“, „Aladdin“, „Der König der Löwen“, „Pocahontas“, „Der Glöckner von Notre Dame“ oder „Tarzan“ arbeitete man beispielsweise lange mit dem erfolgreichen Animationsstudio Pixar („Toy Story“) zusammen, um es sich im Jahr 2006 im Rahmen eines Aktientauschs einzuverleiben. Bis 2019 folgten etablierte Unternehmen und spektakuläre Marken wie Miramax Films, Jim Hensons Muppets, Marvel, Lucasfilm und große Teile der 21st Century Fox.
Mit Disney+ den globalen Streaming-Markt aufgemischt
Heute ist The Walt Disney Company vor allem in zwei Segmenten tätig: Disney Media and Entertainment Distribution und Disney Parks, Experiences and Products. Das Unternehmen ist in der Produktion und dem Vertrieb von Filmen und TV-Inhalten tätig und betreibt TV-Sender wie ABC, Disney, ESPN, Freeform, FX, Fox, National Geographic und Star. Im November 2019 wurde der eigene Streamingdienst Disney+ in den USA gelauncht, der als direkte Konkurrenz zum bisherigen Klassenprimus Netflix gesehen wurde. Gerade durch sein umfangreiches Archiv aus eigenen Produktionen und etablierten Marken zählt der Dienst zu den größten und beliebtesten Streaming-Plattformen weltweit und hat über 100 Millionen Benutzer.
Die schönsten Geschichten seit 100 Jahren?
Das 100. Jubiläum des Mäusekonzerns hätte also ein durchaus rauschendes Fest werden können. Weltweite Ausstellungen, Shows, Live-Events, Park-Specials, Sonder-Kooperationen, Online-Angebote und vieles mehr standen und stehen unter dem Motto „100 Years of Wonder“. Offiziell liest sich das so: „Seit 100 Jahren ist unsere Leidenschaft Geschichten zu erzählen, von einer Generation zur nächsten. Die schönsten Geschichten bleiben für immer. Durch Euch wurde dieser Traum wahr.“
Trotz allem läuft es nicht ganz rund zum Mega-Micky-MausEvent. Das Jahr 2022 markierte für Disney mit einem Verlust von 44 Prozent das schlechteste Börsenjahr seit 1974. Die Disney-Aktie, gestartet mit einem Eröffnungskurs von 83,64 Dollar, kam zum 1. September nur noch auf 81,64 Dollar (75,30 Euro), Tendenz fallend. Von dem 197-Dollar-Hoch aus dem Frühjahr 2021 ist der Konzern also weit entfernt. Laut Börsendiensten hat Disney derzeit eine Marktkapitalisierung in Höhe von 161 Mio. Dollar. Dabei
liegt das 52-Wochen-Tief der Aktie bei 86,9 Dollar und das 52-Wochen-Hoch bei 127,53 Dollar. Aktuell liegt der Kurs also 56,95 % hinter dem 52-Wochen-Hoch. Disneys Performance innerhalb von sechs Monaten liegt bei -20,30 %, in den vergangenen zwölf Monaten bei -32,73 % und in den zurückliegenden drei Jahren bei -32,89 %. Die Gründe für diese eher ernüchternden Ergebnisse sind zum Teil hausgemacht: Disney steht vor einem riesigen Schuldenberg in Höhe von 103,3 Mrd. Dollar. Zwar setzte man im 2. Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 (Stichtag: 31. März) 45,3 Mrd. Dollar um – der Nettogewinn stieg laut Firmenangaben um 57 % auf 2,5 Mrd. Dollar – doch nach dem 1. Halbjahr musste der aktuelle CEO Bob Iger auf einer Analysten-Pressekonferenz einen Verlust von 460 Mio. Dollar bekanntgegeben.
Flops an der Kinokasse, Gegner in der Politik
Die Anzahl der Abonnenten bei Disney+ ist rückläufig, und aus Kostengründen wurden viele Formate aus dem Angebot entfernt. Die Sparte türmt inzwischen einen Verlust von rund 10 Mrd. Dollar auf. Von seinem Ziel, den Streamingdienst bis 2024 profitabel zu machen, ist Bob Iger weit entfernt. Im Kinogeschäft musste der Konzern herbe Verluste hinnehmen. Filme wie „Arielle, die Meerjungfrau“, „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“, „Elemental“ und zuletzt „Geistervilla“ erwiesen sich als finanzielle Flops. Lediglich der Marvel-Film „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ konnte Erfolge verbuchen. Disney hat – gewollt oder ungewollt – den Groll der Politik auf sich gezogen: Floridas republikanischer Gouverneur Ron DeSantis will Disney die Steuersonderrechte für seine Freizeitparks in Florida streichen. Grund dafür ist ein neues Gesetz, das Schulunterricht über Sexualität und Geschlechtsidentität einschränkt – was Disney öffentlich kritisiert. Der gesamte „Wokeness“Streit hat sich bei Disney intern zur Kulturfrage hochgejazzt. Setzt man – wie zuletzt bei den Kinofilmen – auch auf Charaktere, die beispielsweise schwul, schwarz sind oder eine Behinderung haben? Konservative Gruppen in den USA rasen vor Wut und kritisieren das sonst so traditionell und familienfreundlich ausgerichtete Unternehmen. Und schließlich sorgen die aktuellen Streiks der Schauspieler und Drehbuchautoren in Hollywood für massive kreative und finanzielle Probleme: Angekündigte Projekte können nicht realisiert werden, Serien und Kinofilme verteuern sich aufgrund der Gewerkschaftsforderungen. Vor diesen Hintergründen verwundert es kaum, dass Bob Iger auf der Analysten-Konferenz ankündigte, Disney neu aufzustellen zu wollen und aus diesem Grund rund 7.000 Arbeitsplätze zu streichen. „Es ist Zeit für eine weitere Transformation“, so der Disney-Chef, der die Zukunft des Imperiums im Zusammenspiel von Filmstudios, Themenparks und Streaming sieht. (sg)
FMM-FONDS: SUBSTANZ, UNABHÄNGIGKEIT, WACHSTUM
Kontinuität, Beständigkeit und ein langfristiger Anlagehorizont machen in der Vermögensanlage den Unterschied. DJE-Gründer Dr. Jens Ehrhardt managt den FMM-Fonds seit dessen Auflage vor über 35 Jahren, und von Anfang an konnte der Fonds überzeugen. Trotz verschiedener Krisen und Crashs, Katastrophen, Kriege und einer Pandemie.
Dies ist eine Marketing-Anzeige. Bitte lesen Sie den Verkaufsprospekt des betreffenden Fonds und das PRIIPs-KID, bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen. Darin sind auch die ausführlichen Informationen zu Chancen und Risiken enthalten. Diese Unterlagen können in deutscher Sprache kostenlos auf www.dje.de unter dem betreffenden Fonds abgerufen werden. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte kann in deutscher Sprache kostenlos in elektronischer Form auf der Webseite unter www.dje.de/zusammenfassung-der-anlegerrechte abgerufen werden. Alle hier veröffentlichten Angaben dienen ausschließlich Ihrer Information, können sich jederzeit ändern und stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar.
In der nächsten Ausgabe erwarten Sie unter anderem diese Themen:
Immobilientrends rund um den Globus
Die Immobilienbranche schaut auf ein herausforderndes Jahr zurück. Was wird die Zukunft bringen? Welche Segmente erscheinen mit Blick auf 2024 als aussichtsreich? In der kommenden Ausgabe liegt der Fokus auf regionalen und sektoralen Trends, die nachhaltig sein könnten. Wie entwickeln sich die einzelnen europäischen Teilmärkte, wie die USA? Ist die Baisse bei Gewerbeimmobilien von Dauer? Fragen, die wir Ihnen gerne beantworten.
Rürup-Rente
Die alternde Gesellschaft setzt unser Rentensystem zunehmend unter Druck. Bewährtes bzw. traditionell geförderte Anlageformen werden infrage gestellt. Garantien sind nicht mehr das Nonplusultra. Doch wie schauen die Perspektiven im Detail aus? Ist die Rürup-Rente ein Auslaufmodell? Was müsste bzw. sollte geändert werden, um die Attraktivität zu steigern? Ein Abriss über neuere Entwicklungen der staatlich geförderten Systeme.
Anleihen
Mit der Zeitenwende sind Anleihen sowohl als Renditelieferant als auch als Stabilisator im Portfolio im Kommen. Kaum zu glauben, welches Renditeniveau derzeit bei Kurz- als auch Langläufern erzielt werden kann. Alles vor dem Hintergrund eines noch intakten wirtschaftlichen Umfelds. Doch Ungemach könnte insbesondere den Hochzinsanleihen drohen, die in vergleichsweise kurzer Zeit fällig werden. Ein Überblick.
IMPRESSUM
CHEFREDAKTION
Lenard von Stockhausen (lvs) stockhausen@finanzwelt.de
ART DIRECTOR wirkungswerk GmbH & Co. KG kontakt@wirkungswerk.com
PROJEKTLEITUNG
LEKTORAT/LESERSERVICE
Angela Schnell schnell@finanzwelt.de
BILDREDAKTION
Sabrina Henkel s.henkel@finanzwelt.de
REDAKTION
Stefan Gehrke (sg) gehrke@finanzwelt.de Günter Giese (gg) giese@finanzwelt.de
Alexander Heftrich (ah) a.heftrich@finanzwelt.de
Maria Leladze (ml) leladze@finanzwelt.de
AUTOREN DIESER AUSGABE
Jürgen Arbter
Michael Bogosyan
Markus Gotzi
Christoph Walker
VERKAUFSPREIS
Einzelheft 4,50 Euro
Jahresabonnement: 25,– Euro inkl. Versandkosten, inkl. MwSt. (Inland). Die finanzwelt kann nur direkt beim Verlag abonniert werden und ist nicht im Handel erhältlich.
DRUCK
Silber Druck oHG
Otto-Hahn-Straße 25 34253 Lohfelden
EXPERTENBEIRAT
Peter Schneider
Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski
Matthias Wiegel
Prof. Dr. Hans-Wilhelm Zeidler (Vorsitzender)
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Magazins darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm, die Aufnahme in elektronische Datenbanken oder andere Verfahren – vervielfältigt oder verbreitet werden.
VERLAG
FW-Verlag GmbH
Söhnleinstraße 17
65201 Wiesbaden
Tel.: (06 11) 267 66 - 0
Fax: (06 11) 267 66 - 18
www.finanzwelt.de
info@finanzwelt.de
ISSN-Nr.: 0945-2028
GESCHÄFTSFÜHRUNG
Dorothee J. Schöneich (V. i. S. d. P.)
„Als Vermögensverwalter empfehlen wir Investments mit TSO aufgrund der zuverlässigen Wertschöpfung.“
Profitieren auch Sie von Immobilieninvestments im Südosten der USA.
TSO ist ein führender Full-Service-Anbieter von Investments in US-Gewerbeimmobilien. Über ausgewählte Objekte erschließt TSO das Potenzial einer Region mit enormer Wirtschaftskraft. Das Ergebnis bisher: über 100 Immobilientransaktionen im Wert von mehr als 7 Mrd. US-Dollar, 2 Mrd. US-Dollar Assets under Management und kontinuierliche Ausschüttungen seit 2006. Sprechen Sie mit uns!
www.tso-europe.de