finanzwelt Special PFLEGE / 2014

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2014

Special

PFLEGE Die Zeit l채uft In Kooperation mit DFV AG, Gothaer, SachwertPartner,WI-IMMOGroup,Wirtschaftshaus Gruppe, BVI 50Plus, Bundesverband demografischer Wandel, BU Expertenservice, BVK, Caritas


EINZIGARTIG

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EINFACH

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PREISWERT

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Gut, wenn man sich auf seine Familie verlassen kann … Die Konzeptberatung der DFV. Schlechte Zeiten für Versicherungsmakler: viele courtagestarke Sparten sind rückläufig und die niedrigen Zinsen eine zusätzliche Belastung im Vertrieb. Dabei lässt sich – mit einer ganzheitlichen, familienübergreifenden Konzeptberatung – der vertriebliche Erfolg ganz einfach zurückholen. Das größte Potenzial bietet dabei die Pflegevorsorge. Das Thema ist in den Köpfen angekommen und verlangt nach einer passenden Lösung für den gesamten

Familienverband. Mit der DFV-DeutschlandPflege können Sie für jede Generation innerhalb der Familie ein passendes Vorsorgeangebot unterbreiten. Und so gehören Ihre Kunden vielleicht auch bald zu einer anderen großen „Familie“, die einem immer zur Seite steht – der Deutschen Familienversicherung. Mehr Informationen zur ausgezeichneten DFV-DeutschlandPflege erhalten Sie von unserem Partnervertrieb unter 069 24794422.


EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser, den Blick stets stramm nur auf die jeweilige Legislaturperiode gerichtet, haben die Politiker aller Volksparteien – inklusive der nicht mehr in den Parlamenten vertretenen Freien Demokraten – die demografische Entwicklung verschlafen. Deutschland altert in einem derart rasanten Tempo, dass alle kurzfristig ergriffenen Maßnahmen mehr oder weniger ins Leere laufen. Das betrifft die Familienpolitik, das gesetzliche Rentensystem – und eben auch den Bereich Pflege. Mit Flickschusterei wird die Politik der tatsächlichen Probleme nicht Herr, das Gebot der Stunde lautet deshalb private Verantwortung. Wer sein eigenes Wohlergehen in die Obhut des Staates legt, wird irgendwann nur noch die Rücklichter des abgefahrenen Zuges sehen. Denn auch wenn die schwarz-rote Koalition zuletzt Bonbons in Gestalt der Rente mit 63 und der Mütterrente verteilt hat, so muss doch selbst dem Wohlgefälligsten klar sein: Die Kassen in Berlin und den Ländern sind leer, die Reserven weitgehend verfrühstückt. Wer daran zweifelt, sollte sich die Ausgabensperren in etlichen Bundesländern anschauen. Zwei Prämissen müssen jetzt im Vordergrund stehen. Erstens: Es muss endlich Schluss sein mit der fast zum Volkssport gewordenen Hetze gegen provisionsorientierte Vermittler. Menschen, die ohnehin schwer für das Thema Pflege erreichbar sind, werden sich ausgerechnet deswegen kaum

einen Honorarberater ins Haus holen. Es muss ein finanzieller Verkaufsanreiz gegeben sein. Denn auch Vermittler müssen ihre Brötchen beim Bäcker bezahlen. Und wer überschwänglich von provisionsfreien englischen Verhältnissen schwärmt, weiß nicht oder ignoriert ganz bewusst, dass der Vermittlungsmarkt auf der Insel schon immer gänzlich anders funktioniert hat als hierzulande. Zweitens: Deutschland benötigt dringender denn je eine Vorsorgekultur. Die Menschen müssen wissen, dass sie für sich selbst etwas tun und dafür notfalls auch Konsumverzicht üben müssen, um am Ende nicht mit leeren Taschen da zu stehen. Die Wirtschaft muss wissen, dass sie gegenüber den Beschäftigten in der sozialen Verantwortung steht. Die Vermittler müssen wissen, dass ihnen über den reinen Verkauf hinweg mehr denn je eine sozialpolitische Rolle zugewachsen ist. Und die Berufskritiker sollten wissen, dass verantwortungsloses Niederschreiben noch nie in der Geschichte Positives bewirkt hat. Wenn dann endlich auch noch den Politikern in Berlin die Einsicht dämmert, dass eine steuer- und sozialversicherungsrechtliche 44-Euro-Förderung von Pflege-Kollektivverträgen die beste aller Pflegereformen ist – dann kann es durchaus noch etwas werden mit der sozialen Sicherheit hierzulande.

Ihr Hans-Werner Thieltges

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I INHALT

06 Entwicklung der Pflegeversicherung – Das plötzliche Erwachen

26 Das Marktpotenzial der Pflegeimmobilien – Nische mit Demografiekick

10 Problemfall Vertrieb – Wo bleiben sie denn? 34 Altersgerechtes Wohnen – Der Staat hat den Trend verschlafen

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06

Entwicklung der Pflegeversicherung – Das plötzliche Erwachen

26

Das Marktpotenzial der Pflegeimmobilien – Nische mit Demografiekick

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GothaerVersicherung – Qualifizierte, neutrale Pflegeberatung mit neuem Beratungsleitfaden und Pflege-Vergleichsrechner

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WI-IMMOGroup – Renditestarke PREMIUM-Pflegeimmobilien

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Pflegeimmobilie – Direktinvestment oder Fondslösung

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WirtschaftsHaus Gruppe – Pflegeimmobilien als Kapitalanlage

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Problemfall Vertrieb – Wo bleiben sie denn?

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Pflegeunterhalt – Wer soll das bezahlen?

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DFV Deutsche Familienversicherung AG – „Konzeptberatung ist der Schlüssel für nachhaltigen Vertriebserfolg“

Altersgerechtes Wohnen – Der Staat hat den Trend verschlafen

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SachwertPartner – Das Experten-Netzwerk für die Immobilienberatung seit über 20 Jahren

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Pflegekombiprodukte – Steigende Beliebtheit

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Roundtable Pflegeimmobilien – Gepflegt vorsorgen

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Roundtable Pflegeversicherung – Wir brauchen dringend eine Vorsorgekultur

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Zum Schluss

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Die Alterung der Gesellschaft als Chance begreifen – Interview mit Frank Winkel, Geschäftsführer WI-IMMOGroup GmbH

RUBRIKEN 03 11

Editorial Impressum


MÜNC MÜ ÜNCHE NCHE HEN: N: 4,55 % REN ENDI D TE T

EMSL EM SL LAN ND: D: 5 % REN NDI DITE E

BAD OE BA OEYN YNHA YN HAUS HA AU US SE SEN: 5,0 0 % RE RE END NDIT NDIT ND TE

W LF WÜ FRA AT TH H: 5 % RE REND N IT TE

DÖRVER DÖRV DÖ RVER RV ERD DE EN: N: 5,7 ,7 % RENDI ENDI EN DIT TE E

KAPITALANLAGEIMMOBILIEN 4,5 - 6 % RENDITE MIND. 20 JAHRE MIETGARANTIE KEIN MIETERKONTAKT

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I Entwicklung der Pflegeversicherung

Das plötzliche Erwachen Erst nach langem Zögern konnte sich die Politik dazu durchringen, eine Pflichtversicherung für den Pflegefall einzuführen. Doch die demografische Entwicklung machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Richten soll es seit 2013 der Pflege-Bahr. Der aber stößt nicht bei allen Versicherern und Maklern auf unbedingte Akzeptanz.

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ür den Staat ist jeder neue Pflegebedürftige ein Problemfall mehr. Er kostet ihn in aller Regel Geld. Denn was die soziale Pflegeversicherung aufbringt und die Menschen zusätzlich auf der hohen Kante haben, reicht meist vorne und hinten nicht, um die tatsächlichen Kosten einer ambulanten Pflege durch Fachpersonal oder gar einen stationären Aufenthalt durchfinanzieren zu können.

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sollte nun von den Versicherten über ihre Beiträge getragen werden. Das System hatte jedoch von Anfang an einen üblen Denkfehler: In ihrem Eifer hatten die Politiker glatt übersehen, dass die erwerbstätigen Deutschen – und damit die Beitragszahler – angesichts der schon damals nicht zu leugnenden demografischen Entwicklung immer weniger wurden. Übrigens anders als die privaten Krankenversicherer. Schon 1984 ließen sie sich vom damaligen Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen Tarife zu privaten Pflegepolicen genehmigen.

Dabei hatte eigentlich alles anders werden sollen,als die christlich-liberale Koalition unter Kanzler Helmut Kohl ans Werk ging. Angesichts unaufhörlich steigender Lebenserwartung der Deutschen und zunehmender Belastung der Sozialkassen für immer mehr Pflegebedürftige hatten Bundestag und Bundesrat 1994 das Elfte Buch zum Sozialgesetzbuch (SGB XI) verabschiedet. Und so die Pflegepflichtversicherung ins Leben gerufen. Damit sollten die Sozialämter finanziell entlastet werden, die bis dahin den größten Batzen der Pflegekosten zu bewältigen hatten. Zumindest der überwiegende Teil dieser Aufwendungen

Aber so nahm das Verhängnis seinen Lauf – und nimmt ihn immer weiter. 2010 haben noch drei sozialversicherungspflichtige Beschäftigte mit ihren Beiträgen die Aufwendungen für einen Rentner finanziert. In 16 Jahren werden sich zwei Arbeitnehmer diese Aufgabe teilen müssen, und im Jahr 2050 müssen statistische eineinhalb Beschäftigte die Last schultern. Der Anteil der über 60-Jährigen liegt zurzeit bei rund 26 %, die 20- bis 60-Jährigen kommen auf rund 55 % und die unter 20-Jährigen auf

Uwe Laue

Philipp J. N.Vogel

Vorsitzender des Vorstandes PKV

Vorstand

Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.

DFV Deutsche Familienversicherung AG


Deshalb wollte Daniel Bahr als Gesundheitsminister der schwarz-gelben Koalition etwas Neues schaffen. Heraus kam zum 1.Januar 2013 der PflegeBahr, eine staatlich geförderte private Pflegezusatzversicherung. Und die hatte gleich zwei Probleme:Viele Krankenversicherer wollten davon nichts wissen, weil sie im Rahmen eines Kontrahierungszwanges Jedermann als Kunden akzeptieren mussten – egal ob jung oder alt, gesund oder krank. Und die Kunden wollten anfangs auch nicht so richtig. Lag dies an der sehr begrenzten Förderung von 50 Euro im Jahr, am zu Beginn nur schwachen Angebot oder einem wegen der Begrenzung der Abschlusskosten auf zwei Monatsbeiträge eher unwilligen Vertrieb? Oder vielleicht an den grundsätzlichen Berührungsängsten der Menschen mit diesem Thema? Statistisch verwertbare Antworten gibt´s darauf nicht. Dafür aber einen plötzlichen Boom, so Uwe Laue, Vorstandsvorsit-

Dr. Karsten Eichmann Vorsitzender des Vorstandes Gothaer-Konzern

zender des PKV-Verbandes: „Dieses neue Angebot hat in nur einem Jahr mehr Menschen zum Einstieg in ihre Pflegevorsorge bewegt als in den ersten zehn Jahren seit Bestehen der freiwilligen privaten Pflegeversicherung zusammen. Von 1984 bis 1994 kamen insgesamt weniger als 320.000 Verträge zustande, im ersten Jahr der Förder-Pflege wurden 2013 schon mehr als 350.000 Verträge abgeschlossen. Das zeigt, welche Dynamik das neue Förderangebot geschaffen hat.“ Bis zum heutigen Tag sprechen Experten von bereits rund 800.000 Policen à la Pflege-Bahr. Das ist eine geradezu sensationelle Entwicklung, beläuft sich die Gesamtzahl aller privat abgeschlossenen Verträge – inklusive des Fördermodells – doch auf gerade mal 2,7 Millionen. Dennoch mangelt es nach wie vor nicht an Kritikern. Zu ihnen gehört auch Dr.Karsten Eichmann, Vorstandsvorsitzender des Gothaer-Konzerns: „Es mangelt nach wie vor an ausreichendem Risikobewusstsein in der Bevölkerung. Aufklärungskampagnen seitens des Bundessozialministeriums könnten hier sicher eine Menge bewegen. Der Pflege-Bahr jedenfalls ist nicht die richtige Lösung. Die Kunden wiegt er in einer trügerischen Sicherheit, obwohl die Leistungen unzureichend sind. Und für die Versicherer stellt er unter Solvency II-Gesichtspunkten ein erhebliches Risiko dar, weil es einen Annahmezwang gibt.“ Ganz anders sieht das die Deutsche Familienversicherung DFV. Deren Vorstand Philipp J.N.Vogel kommentierte wenige Monate nach dem gesetzlichen Start des Pflege-Bahr: „Als Anreiz ist die staatliche Förderung ein Schritt in die richtige Richtung. Je früher mit der Vorsorge begonnen wird, umso attraktivere Tagegeldhöhen können mit nur 10 Euro abgesichert werden – ein besonderes PreisLeistungs-Verhältnis.“ (hwt)

Foto: © Tijana - Fotolia.com

etwa 18 %. In nicht mal vier Jahrzehnten wird der Anteil der Menschen in der mittleren Altersgruppe, die im Wesentlichen die Sozialversicherungsbeiträge zahlen, auf 45 % gesunken sein, die der unter 20-Jährigen auf 15 %. Die Senioren machen dann 39 % aus. Zudem wird der Anteil der über 80-Jährigen dramatisch wachsen. Zu diesen Ergebnissen ist die 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes gekommen. Im selben Maß explodiert die Zahl der Pflegebedürftigen. Nach Angaben des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen sind zudem mehr als 60 % derjenigen, die stationäre Pflegeleistungen beantragen, von Demenz oder vergleichbaren Erkrankungen betroffen. Und die Lage wird sich deutlich verschärfen. Laut Bundesgesundheitsministerium wird die Zahl der Demenzpatienten von heute 1,4 Millionen auf 2,2 Millionen im Jahr 2030 steigen. Das ist ein Sprung um mehr als 57 %. Insgesamt gibt es schon jetzt 2,5 Millionen Pflegebedürftige, nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes werden es im Jahr 2030 schon 3,4 Millionen sein – also rund 40 % mehr. Die Sozialkassen, die eigentlich durch die soziale Pflegeversicherung entlastet werden sollten, werden demnach einen immer höheren Kostenberg zu bewältigen haben.

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I Gothaer Versicherung

Qualifizierte, neutrale Pflegeberatung mit neuem Beratungsleitfaden und Pflege-Vergleichsrechner

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ls Gesundheitsdienstleister im Gothaer Konzern bietet die Gothaer Krankenversicherung AG ihren Kunden neben bedarfsgerechtem Versicherungsschutz und Erstattung von Kosten eine umfassende Unterstützung im Krankheitsfall. Neben dem klassischen Geschäft der

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Krankheitskostenvollversicherung ist die Gothaer auch im Bereich der Zusatzversicherung sehr gut aufgestellt. Besondere Aufmerksamkeit gilt hier der Pflegetagegeldversicherung. Die Pflege ist in der Politik auf der Tagesordnung, wieder einmal ist eine Reform der Pflegeversicherung geplant.

Durch den demografischen Wandel rückt das Pflegethema immer mehr in den Vordergrund – mehr ältere Leute bedeuten mehr Pflegefälle. Weder die Infrastruktur noch das zur Verfügung stehende Personal kommen mit dieser Entwicklung mit. Wer pflegebedürftig wird, ist auf sich selber angewiesen.

Foto: © Kaarsten - Fotolia.com

Der Gothaer Konzern gehört mit über 3,5 Millionen Mitgliedern und Beitragseinnahmen von mehr als 4 Milliarden Euro zu den großen deutschen Versicherungskonzernen und ist einer der größten Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit in Deutschland.


Trotz medialem Rückenwind ist das Thema bei den Verbrauchern noch nicht angekommen, der Abschluss einer privaten Pflegezusatzversicherung ist eher die Ausnahme. Umso größer ist der Aufklärungs- und Beratungsbedarf für die Branche. Vermittler fragen vermehrt Hilfestellungen nach, um das komplexe Pflegethema standardisiert und hochfrequentiert beim Endkunden platzieren zu können. Dieser Anforderung ist die Gothaer jetzt in kompakter und neutraler Form in einer Beratungsbroschüre nachgekommen. Ein neuer, einzigartiger Pflegebedarfs- und Produktrechner rundet das Angebot ab.

Unter dem Titel „Pflege braucht Vorsorge – Warum private Absicherung im Pflegefall unerlässlich ist“ hat die Gothaer auf 20 Seiten die zentralen Informationen zur Pflege zusammengefasst. Auf einen Produktbezug wurde bewusst verzichtet, weil die für das Beratungsgespräch wichtigsten Inhalte im Vordergrund stehen sollen. In der Inhaltsübersicht findet man die häufigsten Fragen, die von interessierten Kunden gestellt werden. Von der gesetzlichen Definition der Pflege über die gesetzlichen Leistungen bis hin zur Berechnung der individuellen Pflegelücke findet der Berater in kompakter Form die richtigen, kompetenten Antworten für das Gespräch mit dem Kunden. Eine neutrale Checkliste zur Pflege-

Produktauswahl kann vom Vermittler entnommen werden, während die Broschüre beim Endkunden verbleibt. Besteht ein detailliertes Anforderungsprofil für den Verbraucher, so wird nun gemeinsam mit dem Kunden das richtige Produkt ausgesucht.

In Kooperation mit dem Vergleichsrechnerspezialisten ObjectiveIT (KV-Vergleichssoftware „LevelNine“) wurde ein neuer, intuitiv zu bedienender Vergleichsrechner entwickelt, der alle am Markt gängigen Tarife nach den speziellen Wünschen des Kunden auswertet. Im Ergebnis kommt nicht unbedingt ein Produkt der Gothaer heraus. Auch hier wurde bewusst auf Neutralität und sachliche Information großen Wert gelegt. Oliver Fink, Geschäftsführer ObjectiveIT betont: „Unser Ziel bei der Entwicklung des Rechners war, dass neben anspruchsvollen Vermittlern auch Pflege-Neulinge sicher, effizient und bedarfsorientiert beraten können.“ Der Pflegetagegeldtarif der Gothaer Krankenversicherung „MediP“ ist bei aller Objektivität in jedem Fall eine gute Wahl. Unter der Überschrift „Finanzielle Sorgenfreiheit im Pflegefall: Gothaer MediP“ bietet die Gothaer ihren Kunden eine sehr flexible Pflegevorsorge, mit der man sich für jede Pflegestufe individuell absichern kann. Einzelne Pflegebausteine lassen sich ganz nach Bedarf zusammenstellen.

✓ Der Pflege-Vergleichsrechner kann unter http://gothaer.levelnine.biz/ getestet werden. ✓ Die Broschüre „Pflege braucht Vorsorge – Warum private Absicherung im Pflegefall unerlässlich ist“ kann ab sofort über die Maklerdirektionen der Gothaer bestellt werden.

Gothaer „MediP“ Die Highlights auf einen Blick ✓ Anschubfinanzierung (MediP EZ, Einmalzahlung) und z. B. Demenz (MediP 0) solo versicherbar ✓ Soforthilfe bei Unfall ✓ Zahlreiche passive und aktive Erhöhungsoptionen ✓ Einzigartige Nachversicherungsoptionen bislang unversicherter Pflegestufen ✓ Beitragsbefreiung ab Pflegestufe I ✓ Verbindliche beitragsfreie Dynamik im Leistungsfall ✓ Besonders umfangreicher Basisschutz ✓ Vollstationäre Kurzzeitpflege Marcel Boßhammer Leiter Verkaufsförderung Gesundheit (Maklervertrieb) Gothaer Krankenversicherung AG

➲ KONTAKT

Marcel Boßhammer Leiter Verkaufsförderung Gesundheit Gothaer Allee 1 50969 Köln Tel.: 0221/ 308-34257 marcel_bosshammer@gothaer.de www.makler.gothaer.de www.gothaer.de

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I Problemfall Vertrieb

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er Gesetzgeber hat mit den 5 Euro monatlicher Förderung zur Pflegeprämie ein Signal gesetzt. Allerdings ist dieser Anreiz vom Vertrieb als schwach eingestuft worden und einige Versicherer waren anfangs im Thema auch noch unsicher. Inzwischen fragen sich auch viele Verbraucher: Wo bleiben die Vermittler?

Pflege ist laut der aktuellen Studie „Die Ängste der Deutschen“ eine der größten Sorgen der Bürger. Unter allem, was die Menschen ängstigt, ist Pflege die Nummer drei – nach den ständig steigenden Lebenshaltungskosten und den Naturkatastrophen. In einer Zeit, in der die Geschäftsleitungen mittelständischer Unternehmen eher gelangweilt reagieren, wenn sie fortlaufend nur auf die betriebliche Altersvorsorge angesprochen werden, reagie-

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ren sie bei den Themen GesundheitsManagement und Demografie-Management mit großem Interesse. Hier gilt es für umtriebige Vermittler, durch die bereits geöffnetenTüren zu gehen. Gesundheit und die Absicherung des Lebensstandards mithilfe der Betriebe sind ein spannendes Gespräch immer wert. Die arbeitenden Menschen wissen, dass bereits heute ihre vier bis sechs Wochen Urlaub richtig Geld kosten. Wie wird das erst sein, wenn der 365-Tage-Urlaub ansteht, und dies jedes Jahr neu? Schon heute bieten Reiseveranstalter für Senioren – sehr teure – begleitete Reisen bis hin zur Kreuzfahrt auf Luxusschiffen mit Krankenschwestern und Ärzteteam an Bord. Neueste Angebote fördern global das Reisen mit professioneller Betreuung für Demenzkranke. Dies ist für die Betroffenen eine erhebliche Wohltat und eine willkommene Pause vom stetigen Herumirren auf den Gängen eines Altersheimes.

Wenn die Bürger Umfragen zu ihren Wünschen und Vorstellungen beantworten sollen, steht das Thema Gesundheit stets an erster Stelle. Auch der Urlaub und das Reisen sind sehr beliebte Fragen – nicht nur bei den älteren Deutschen. Doch die einzige, wichtige Frage ist: Reicht auch das Taschengeld? Jetzt werden aktive Vermittlungsunternehmer von den Menschen erwartet, die sie kundig machen, was geht und wie ihnen sogar der Arbeitgeber dabei helfen kann. Die Arbeitgeber wiederum freuen sich, für ihre Mitarbeiter im Handlungsfeld Gesundheit und 365Tage-Urlaub etwas beitragen zu können. Das hebt das Betriebsklima, stärkt die Motivation der Mitarbeiter und stabilisiert die Mitarbeiterbindung an das Unternehmen. Sogar mit dem Nachwuchs und den Fachkräften klappt es dann bestens, wer möchte nicht zukünftig in einem Betrieb arbeiten, in dem für die Gesundheit und die freie Zeit nach der Arbeit optimal gesorgt wird?

Foto: © kantver - Fotolia.com

Wo bleiben sie denn?


Die Deutschen interessieren sich für das Thema Pflege. Nur der Vertrieb schwächelt noch. Vielleicht ist es am einfachsten, die Menschen da abzuholen, wo sie arbeiten. In den Betrieben könnte über dieses Thema auch die Lebensversicherung wiederbelebt werden.

Mancher Vermittler reibt sich verwundert die Augen, wenn er erkennt, dass nur er den Schlüssel für mittelständische Unternehmen in der Hand hält, um neue soziale Leistungen rund um das Thema Gesundheit und aktive Zukunftsplanung (wie bei den Großkonzernen) zu bieten. Verwundert heißt es dann: So einfach geht das? Das Einfa-

che hat aber auch einen komplexen psychologischen Hintergrund. Die Menschen reden lieber über das, was sie sich wünschen, als über das, was sie sich nicht wünschen. Wer möchte schon über Tod, Krankheit und Erwerbsunfähigkeit reden? Da ist das Thema Gesundheit, Pflegesicherheit, betreutes globales Reisen und das Wohnen in den

eigenen vier Wänden beliebter. Wenn die Betriebe Gruppenrabatte ermöglichen und auch noch ein paar Euro staatlicher Zuschuss drin sind, da möchte jeder dabei sein. (db) Autor: Dietmar Braun, freier Fachjournalist und Hochschuldozent für Gesundheits- und DemografieManagement an der Hochschule Heilbronn und der Dualen Hochschule Stuttgart

Sonderheft Pflege REDAKTION Hans-Werner Thieltges ( v. i. S. d. P.) (hwt) thieltges@finanzwelt.de Alexander Heftrich (ah) heftrich@finanzwelt.de Martin Klingsporn (mk) redaktion@finanzwelt.de Dietmar Braun (db) redaktion@finanzwelt.de ART DIRECTOR Nadja Reutlinger reutlinger@finanzwelt.de VERLAGSLEITUNG / ANZEIGENLEITUNG Maria Roberto maria.roberto@finanzwelt.de

LESERSERVICE Munja Beilmann beilmann@finanzwelt.de DRUCK Silber Druck oHG Am Waldstrauch 1 34266 Niestetal VERKAUFSPREIS Einzelheft 4,50 Euro Jahresabonnement: 25,– Euro inkl.Versandkosten, inkl. MwSt. (Inland). Die finanzwelt kann nur direkt beimVerlag abonniert werden und ist nicht im Handel erhältlich.

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VERLAG FW-Verlag GmbH Söhnleinstraße 17 65201 Wiesbaden Tel.: (06 11) 267 66 - 0 Fax: (06 11) 267 66 - 18 www.finanzwelt.de info@finanzwelt.de ISSN-Nr.: 0945-2028 GESCHÄFTSFÜHRUNG Dorothee J. Schöneich

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I Pflegeunterhalt

Wer soll das bezahlen? Fotos älterer Menschen auf dem gepflegten Rasengrundstück kuscheliger Pflegeeinrichtungen vermitteln ein Zerrbild des tatsächlichen Problems. Die Realität ist einfach nur teuer. Die Haftung von Kindern für den Unterhalt pflegebedürftiger Eltern kann die finanzielle Existenz bedrohen. Eine Pflegeversicherung stellt deshalb zuvorderst Vermögensschutz dar – ein gutes Argument im Beratungsgespräch.

So viel zur Überlebens-Statistik. Hinzu kommt noch die Lebenswirklichkeit namens Kosten. Hierzu hat die Gothaer aktuell in ihrer Broschüre „PFLEGE BRAUCHT VORSORGE“ umfangreiches Zahlenmaterial bereitgestellt. Und dabei nicht nur die tatsächlichen monatlichen Pflegekosten, sondern zusätzlich auch Aufwendungen für Un terkunft, Verpflegung und Investitionskosten berücksichtigt. Insgesamt ergeben sich so bei stationärer Unterbringung in der Pflegestufe I monatlich 2.483 Euro, in der Pflegestufe II sind es 2.925 Euro und in der Pflegestufe III 3.392 Euro. Der Aufwand für die häusliche Pflege in der Pflegestufe III wurde mit mindestens 3.050 Euro taxiert. Gleichzeitig macht

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der Versicherer darauf aufmerksam, dass gerade zum Beginn einer Pflegebedürftigkeit Umbauten am eigenen Haus oder die Umrüstung eines Autos mit Einmalinvestitionen zwischen 5.000 und 15.000 Euro zu Buche schlagen können. Bleibt noch die Pflegestufe 0 – und hier die Demenzerkrankung. Die Kosten liegen häufig bei monatlich 2.000 Euro – vor allem wenn die Betroffenen so genannte Weglauftendenzen zeigen, zu gut Deutsch: ab und an mal von zu Hause ausbüxen. Von der gesetzlichen Pflegeversicherung sind Demente seit 2013 mit einer eigens eingeführten Pflegestufe 0 anerkannt. Doch dafür zahlt sie nur zwischen 120 Euro und 225 Euro im Monat, je nachdem, ob Angehörige oder Pflegekräfte im Wohnumfeld betreuen oder eine stationäre Aufnahme erforderlich ist. Auch die Leistungen in den Pflegestufen I bis III können die tatsächlichen Kosten bei Weitem nicht decken. Je nach Pflegestufe und Art der Pflege belaufen sich die monatlichen Leistungen der sozialen Pflegeversicherung auf Beträge zwischen 235 Euro und 1.550 Euro. In Härtefällen gibt es in der Pflegestufe III 1.918 Euro. Am Ende des Tages müssen in der Pflegestufe I bis zu 450 Euro, in der Stufe II bis zu 1.200 Euro und in der Stufe III bis zu 1.950 Euro aus eigenen Mitteln zugeschossen werden. Besonders teuer kann es bei dementen Menschen werden. Selbst bei einer Überlebensdauer von nur vier Jahren kommt ein Betrag von bis zu 90.000 Euro zusammen. Für diesen Betrag haften, wenn keine anderen Mittel zur Verfügung stehen, die Kinder oder Enkelkinder. Noch drastischer wird das Bild, wenn diese vier Jahre mit monatlich 1.800 Euro zu finanzieren sind. Im Rahmen ihrer finanziellen Kapazitäten sind

Foto: © bramgino - Fotolia.com

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er rasante Anstieg der Pflegebedürftigkeit ist ein Problem. Selten kommt dabei jedoch die Frage auf: Wie lange haben Betroffene eigentlich noch zu leben? Fachleute nennen dies sehr technokratisch die „fernere Lebenserwartung“. Dabei handelt es sich um eine Betrachtung, hinter der viel menschliches Elend steckt. Doch nicht nur das – sie berührt direkt auch die finanzielle Zukunft der nächsten Angehörigen, vor allem die der Kinder und Enkelkinder. Detaillierte Zahlen hat hierzu die BARMER GEK mit ihrem Pflegereport 2013 vorgelegt. Danach hatten 70-jährige Männer im Jahr 2011 ohne bestehende Pflegebedürftigkeit noch eine restliche Lebenserwartung von 13,81 Jahren. Wurden sie in diesem Alter jedoch zum Pflegefall, sank die Marge in der Pflegestufe I auf nur noch 0,78 Jahre. Bei Frauen, die normalerweise noch 16,58 Jahre zu leben gehabt hätten, sank der Wert auf 1,5 Jahre. In der Pflegestufe III hätte die restliche Lebenserwartung für Männer bei nur noch 0,15 Jahren und für Frauen bei 0,95 Jahren gelegen.


ebenso die selbstgenutzte Immobilie nicht. Und in angemessenem Umfang sind auch finanzielle Reserven für Reparaturen, Urlaub oder ein neues Auto sicher vor dem Behördenzugriff. Klar ist damit auf jeden Fall: Vor allem Einkommen über dem Durchschnitt und schon kleinere Vermögen sind extrem durch die Kinder-Eltern-Haftung bedroht. Eine Pflegeversicherung dient somit direkt dem Vermögensschutz. (hwt)

Quelle: Gothaer

Kinder nämlich per Gesetz verpflichtet, für den Unterhalt ihrer Eltern aufzukommen. Dies gilt auch dann, wenn die Familie intern völlig verkracht ist. Zuletzt hat dies noch einmal der Bundesgerichtshof klipp und klar entschieden (Urteil v. 12.02.2014, Az. XII ZB 607/12). Bremen hatte gegen einen Sohn auf Rückerstattung von rund 9.000 Euro geklagt, die das Sozialamt für den pflegebedürftigen Vater vorgestreckt hatte. Allerdings hängt die tatsächliche Unterhaltspflicht vom Einkommen und Vermögen der Kinder ab. Hier hat der Gesetzgeber aber Grenzen gezogen, buchstäblich alles Geld bis auf ein Existenzminimum muss laut § 1603 Abs. 1 BGB nicht abgegeben werden. Am Anfang steht die Ermittlung des persönlichen Nettoeinkommens im Schnitt der zurückliegenden zwölf Monate, bei Selbstständigen und Freiberuflern der zurückliegenden drei bis fünf Jahre. Davon kann

dann eine Menge abgezogen werden, beispielsweise berufsbedingte Fahrtkosten, krankheitsbedingte Kosten, eine private Altersvorsorge bis zu 5 % des Bruttoeinkommens oder Zinsen und Tilgungen für Darlehen ebenso wie Mietkosten oberhalb von 450 Euro. Bestehen noch Unterhaltsverpflichtungen gegenüber Kindern oder einem geschiedenen Ehepartner, gehen auch diese vor. Das um all diese Positionen bereinigte Nettoeinkommen verringert sich dann noch einmal um einen Selbstbehalt von knapp 2.900 Euro für ein Ehepaar, bei Singles sind es 1.600 Euro. Die Hälfte von dem, was im Anschluss an diese Berechnung noch übrig bleibt, steht pflegebedürftigen Eltern als Unterhalt zu und kann notfalls vom Sozialamt eingezogen werden. Allerdings ist auch vorhandenes Vermögen nicht geschützt. Die Freigrenzen sind hier ziemlich fließend. Die Altersvorsorge darf nicht angetastet werden,

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I DFV Deutsche Familienversicherung AG

„Konzeptberatung ist der Schlüssel für nachhaltigen Vertriebserfolg“ Ein Beitrag von Markus Hierl, Leiter Partnervertrieb der DFV Deutsche Familienversicherung AG, zu wichtigen Leistungsbausteinen für optimale Pflegevorsorge, praxisnahen Qualifizierungsangeboten und der Bedeutung kreativer Beratungskonzepte.

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s ist eine Binsenweisheit: Gerade Pflegeprodukte verkaufen sich noch immer nicht von selbst. Und das gilt trotz des inzwischen deutlich gestiegenen Bewusstseins in der Bevölkerung, für den Pflegefall selbst privat vorsorgen zu müssen. Wahr ist aber auch: Wer als Makler ein Top-Pflegeprodukt anbietet, das Thema Pflege versteht, es im Kundenkontakt aktiv einbringt und in die übergreifende Vorsorgeplanung integriert, dem bietet sich ein enormes Geschäftspotenzial und der feiert nicht nur im Pflegevertrieb große Erfolge. Vor diesem Hintergrund haben wir uns als Deutsche Familienversicherung zur Aufgabe gemacht, Kunden und Maklern nicht nur hervorragende Pflegeprodukte zur Verfügung zu stellen, sondern auch eine leistungsstarke, „aus der Praxis für die Praxis“ gewonnene Vertriebsunterstützung anzubieten.

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Analyseinstitute sowie Fach- und Publikumszeitschriften durchweg weit vorn liegen oder als Testsieger ausgezeichnet wurden. In den Bedingungsratings landen sie sogar fast immer auf dem ersten Platz. Schon früh haben wir damit Maßstäbe in der Branche gesetzt.

Markus Hierl Leiter Partnervertrieb DFV Deutsche Familienversicherung AG

Pflegetagegeldtarife der Deutschen Familienversicherung – Spitzenprodukte am Markt Mit den Tarifen rund um die DFVDeutschlandPflege bieten wir Pflegetagegeldprodukte an, die in den maßgeblichen Leistungsratings renommierter

DFV-DeutschlandPflege: Pflegetagegeld mit besonders umfassenden Leistungen Um Kundenbedürfnisse möglichst individuell abdecken zu können, zählen zu der Tarifwelt der DFV-DeutschlandPflege standardisierte, vor allem aber auch flexible Produktlinien. Besonderen Wert legen wir dabei auf die Absicherung der Pflegestufen 0 bis II, denn 88 Prozent der Pflegebedürftigen sind diesen Stufen mit der längsten durchschnittlichen Verweildauer zugeordnet. Außerdem garantieren


DFV-FörderPflege + DFV-DeutschlandPflege: die leistungsstarke Produktkombination Mit der ebenfalls ausgezeichneten DFV-FörderPflege bieten wir unseren Kunden darüber hinaus eine staatlich geförderte Basisabsicherung – mit weltweiter Geltung und dem Wegfall der vom Gesetzgeber vorgegebenen 5-jährigen Wartezeit bei unfallbedingter Pflege. Werden DFV-FörderPflege und DFV-DeutschlandPflege miteinander kombiniert, können unsere Kunden die strukturellen Nachteile des geförderten Pflege-Bahr-Tarifs ausgleichen und profitieren so von einer umfassenderen Absicherung in allen Pflegestufen. Das

gilt zum Beispiel für den Wegfall der Wartezeiten, die vollständige Beitragsbefreiung im Pflegefall, bei Arbeitslosigkeit und Arbeitsunfähigkeit sowie für die Vereinbarung einer Leistungsdynamik und eine Verdoppelung der Leistungen im Falle der Demenz.

Leistungsstarke Produkte sind das eine – kreative Beratungsansätze sorgen für nachhaltigen Erfolg Da wir bei vielen noch immer Berührungsängste und Wissensdefizite feststellen, wollen wir Makler systematisch an die Grundlagen der Pflegevorsorge bis hin zur erfolgreichen Vermittlung heranführen und bieten hierfür zum Beispiel fokussierte Beratungsunterlagen und thematisch gegliederte Webinare an. Unsere Partner profitieren hierdurch von erfolgreichen Vertriebskonzepten und kreativen Beratungsansätzen „aus der Praxis für die Praxis“. Außerdem werden Beratungskompetenz, fachliche Qualifikation und Sicherheit in der Beratung gestärkt. Diesen Qualifizierungsansatz haben wir inzwischen um die Initiative „Gut beraten“ der deutschen Versicherungswirtschaft ergänzt. Damit können die Teilnehmer unserer Webinare und Intensivworkshops besondere Weiterbildungspunkte erwerben, die zum Nachweis ihrer Kompetenz als Berater in Zukunft immer wichtiger werden.

Konzeptberatung als Schlüssel für nachhaltigen Vertriebserfolg Seit Mai dieses Jahres stellen wir unser FachwissenfürerfolgreichenPflegevertrieb im Rahmen unserer Partnerschaft mit der Deutschen Makler Akademie einem größeren Kreis zur Verfügung. Dabei geht es auch um die Vorstellung neuer, zukunftsweisender Vertriebskonzepte, die den Fokus stärker als bisher auf eine ganzheitliche, an den Lebensphasen der Kunden orientierten Beratung richten. Die Risikovorsorge für den Pflegefall ist dabei das Kernelement einer generationenübergreifenden Konzeptberatung, die der Schlüssel für erfolgreichen Pflege-

vertrieb ist. Denn Pflege hat für die Betroffenen eine Vielzahl von Dimensionen, die über den Wunsch nach Absicherung der finanziellen Lücke weit hinausgehen und mit dem Horrorszenario „Pflegestufe III im Heim“ nichts mehr zu tun haben. Es geht vielmehr um Fragen, wie würdevolles Altern und Pflege aus Sicht der Kunden und ihrer Familien aussehen soll und gestaltet werden kann. Und darum, welche Rolle und Verantwortung dabei die Angehörigen übernehmen können und was dies für sie und das familiäre Umfeld bedeutet. Außerdem um die Frage, welche Vorkehrungen getroffen werden können, dass Pflege als gemeinsam gestaltbare, den natürlichen Gang des Lebens begleitende Aufgabe erscheint. Unter dieser themen- und generationenübergreifenden Perspektive verliert Pflegeberatung für Makler und Kunden ihren Schrecken und gerät als positiv be setzte Gestaltungsaufgabe für die gesamte Familie in den Blick. Damit ist Pflegevorsorge nicht nur der Schutz vor zu hohen finanziellen Belastungen im Pflegefall, sondern auch die Chance auf die Sicherung des eigenen Vermögens sowie des Einkommens und Vermögens der zum Unterhalt verpflichteten Kinder und deren Partner. Pflege wird damit zum Grundbaustein jeder zukunftsgerechten Altersvorsorge. Auf Grundlage eines solchen übergreifenden, gestaltungsorientierten Konzeptberatungsansatzes eröffnen sich in der Beratung zwangsläufig auch Vertriebspotenziale weiterer Produktbereiche für erfolgreiches Cross-Selling.

Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann freuen wir uns auf ein persönliches Gespräch mit Ihnen oder gerne auch auf Ihre Anmeldung zu einem unserer Webinare unter https://dfv.webex.com.

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DFV Deutsche Familienversicherung AG Partnervertrieb Reuterweg 47 60323 Frankfurt am Main Tel.: 069 - 24 79 44 22 Fax: 069 - 24 79 44 00 partnervertrieb@dfv.ag www.dfv.ag

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wir bereits ab Pflegestufe 0 besondere Demenzleistungen, für deren Leistungsniveau Stiftung Warentest („Finanztest“ 5/2013) die DFV-DeutschlandPflege mit der Bestnote „Sehr gut“ (0,6) ausgezeichnet hat. Mit der darüber hinaus möglichen Leistungsverdoppelung im Demenzfall bietet der Tarif ein Absicherungspotenzial, mit dem wir am Markt führend sind. Um dem Wunsch der Menschen nach einer Pflege zu Hause – die heute für 70 Prozent aller Pflegebedürftigen gilt – gerecht zu werden, stellen wir ambulante und stationäre Pflege leistungsseitig vollständig gleich. Auf diese Weise können die überwiegend laienpflegenden Angehörigen finanziell deutlich entlastet werden. Ein Produktmerkmal, das für die gesamte Tarifwelt der Deutschen Familienversicherung selbstverständlich ist. Wie auch die weltweite Geltung, mit der wir der gestiegenen Mobilität der Menschen Rechnung tragen. Ist der Kunde pflegebedürftig, wird er bereits ab Pflegestufe 0 beitragsfrei gestellt. Als einziger Versicherer bieten wir dies auch bei Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit an. All dies steht den Kunden nach einfacher Gesundheitsprüfung und Vertragsannahme ohne jegliche Wartezeiten zur Verfügung – der Versicherungsschutz beginnt also sofort.

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I Pflegekombiprodukte

Steigende Beliebtheit Die Bundesbürger fürchten sich zwar vor Pflegebedürftigkeit – doch private Vorsorge dagegen treffen nur die wenigsten. Um ihnen das Thema dennoch näherzubringen, bieten mittlerweile viele Versicherer Pflegeoptionen zu Rente-, BU- oder Unfalltarifen an. Oder sie entwickeln Kombinationen aus Pflege-Bahr und ergänzender Pflegevorsorge.

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D

ie bislang eher magere Erfolgsbilanz im Vertrieb privater Pflegezusatzpolicen wollen immer mehr Versicherer mit Kombinationsprodukten aufpeppen. Das Schlagwort heißt Cross-Over – die Absicherung des Pflegerisikos steht nicht mehr im Mittelpunkt der Maklerberatung, sondern findet Einlass durch die Hintertür. Der Phantasie der Produktgestalter sind dabei kaum Grenzen gesetzt: So wird beispielsweise eine vollwertige Zusatzabsicherung in Kombination mit dem staatlich geförderten Pflege-Bahr angeboten. DieDeutscheFamilienversicherung(DFV) etwa kombiniert ihre „DFV-FörderPflege“ mit ihrer „DFV-DeutschlandPflege Ergänzungsdeckung“. Hieraus ergeben sich wichtige Leistungsvorteile: der Wegfall der fünfjährigen Wartezeit, die Beitragsbefreiung im Leistungsfall bereits ab


Kombiprodukte – ihre Vorteile und ihre Risiken. Pflegevorsorge wird als zusätzliche Option oder fester Vertragsbestandteil in private Rentenversicherungen der dritten Schicht, in Rürup- und Riester-Verträge, Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherungen eingebaut. Selbst in der betrieblichen Altersversorgung gibt es heute Tarife mit zusätzlicher Pflegeoption. bAV-Kombis bergen ein nicht unerhebliches Haftungsrisiko – und zwar für Arbeitgeber wie Vermittler gleichermaßen. Letztlich könnte es sich um tickende Zeitbomben handeln, die allen Beteiligten buchstäblich um die Ohren

Prof. Michael Hauer Geschäftsführer Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH

Markus Hierl Leiter Partnervertrieb DFV Deutsche Familienversicherung AG

fliegen, sobald eine Betriebsprüfung des Finanzamtes ins Haus kommt. Denn die derzeitige Rechtslage lässt keinen Zweifel zu. Zwar können hiernach biometrische Absicherungen in bAV-Verträge eingeschlossen werden. Um welche es sich dabei handelt, hat der Gesetzgeber allerdings klar und eindeutig formuliert: das Alter, der Tod und die Invalidität – nicht aber der Pflegefall. Damit steht die Steuerund Sozialabgabenbefreiung für den Beitragsteil zur Pflegevorsorge auf dem Spiel, die entsprechenden Beiträge müssen in diesem Fall nachentrichtet werden: der Arbeitgeberanteil für die gesamte Laufzeit dieses bAV-Vertrages und vom Arbeitnehmeranteil die Steuern und Sozialversicherungsbeiträge für die letzten drei Monate. Jeder betroffene Unternehmer wird dann natürlich hinterfragen, ob sein Makler ihn richtig beraten hat und möglicherweise Regressforderungen stellen. Ein Problem lauert auch in der Kombination aus Berufsunfähigkeitsversicherung und Pflegezusatz. Darauf hat zumindest der Bund der Versicherten aufmerksam gemacht. Im Fokus der Kritik stehen so genannte „verbundene“ Versicherungen, bei denen die beiden Vorsorgeziele in einer Police und mit einem gemeinsamen Bedingungswerk miteinander verknüpft werden. Im Gegensatz hierzu könnten „gebündelte“ Policen, ebenfalls über einen Antrag abgeschlossen, getrennt voneinander gekündigt oder weitergeführt werden. Ohnehin sollten Makler prüfen, ob im Ernstfall auch in der Pflegestufe I geleistet und ob nur eine Rente gezahlt werde, wenn ein Leistungsfall gleichzeitig wegen BU und Pflegebedürftigkeit eintrete. Die Gothaer versichert Pflegebedürftigkeit nicht nur in ihren noch relativ neuen Tarifen „MediP“. Sie bieten umfangreichen und vor allem kom-

binierbaren Schutz für alle Stufen der Pflege. Dieses Risiko kann aber auch über den neuen Unfalltarif „UnfallrentePlus“ abgedeckt werden. Bei diesem kompakten Paket sind unterschiedlichste Lebenssituationen kombiniert: beim Verlust von körperlichen Grundfähigkeiten wie beispielsweise Sehen, Hören, Gehen oder Sprechen eine Grundfähigkeitsrente; bei unumkehrbarer Schädigung von Organen etwa durch Herz-, Nierenoder Lungenerkrankungen eine Organrente; bei einer Krebserkrankung ab Stadium oder Grad 2 eine Krebsrente; ab einem Invaliditätsgrad von 50 % nach einem Unfall eine Unfallrente – und eben bei Pflegebedürftigkeit ab der Pflegestufe I eine Pflegerente. Und zwar gleichgültig, ob der Pflegebedürftigkeit ein Unfall oder eine Krankheit vorhergeht. Dass sich die Verknüpfung aus privater Rentenversicherung und Pflegezusatz in einer Kombipolice auch rein rechnerisch lohnen kann, hat erst vor wenigen Monaten das Institut fürVorsorge und Finanzplanung (IVFP) aufgezeigt. Es hatte ein solches Paket mit zwei getrennten Angeboten – jeweils eines Versicherers – miteinander verglichen. „Bei längeren Laufzeiten bis zum Pflegeeintritt fahren Versicherungsnehmer mit der (Kombination, d. Red.) in der Regel besser“, urteilte danach IVFPGeschäftsführer Prof. Michael Hauer. Das Institut hatte für die einzelnen Vergleiche verschiedene Berechnungsszenarien mit unterschiedlichen Eintrittsund Leistungszeitpunkten durchgeführt. Und es zeigte sich: Schließt der Versicherungsnehmer den Pflegeschutz gesondert ab, so verringert sich zwar sowohl die garantierte als auch die mögliche Rentenzahlung um etwa 15 % pro Monat im Vergleich zur bloßen Rentenversicherung. Tritt allerdings der Pflegefall ein, ist eine Verdoppelung der Monatsrente möglich. Hierzu Prof. Hauer: „Das Pflegekombiprodukt ist in den meisten Fällen besser als die Verbindung aus einzelnen Tarifen. Lediglich bei sehr kurzen Laufzeiten bis zum Zeitpunkt des Pflegefalleintritts ist nach unseren Berechnungen der Abschluss einer Verknüpfung aus Rentenversicherung und eigenständiger Pflegetagegeldversicherung besser.“ (hwt)

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Pflegestufe 0 sowie bei Arbeitslosigkeit und Arbeitsunfähigkeit. Die Ergänzungsdeckung beinhaltet die Möglichkeit der Leistungsdynamisierung und darüber hinaus auch besondere Demenzleistungen, wie zum Beispiel die Verdoppelung der Leistung bei Demenz in den Pflegestufen I – III. Markus Hierl, Leiter Partnervertrieb bei der DFV, berichtet von einer großen Akzeptanz der Kunden: „Unsere Erfahrung ist, dass 80 % derjenigen, die unseren PflegeBahr-Tarif abgeschlossen haben, sich auch für den darauf fein abgestimmten Ergänzungstarif entscheiden.“ Es ist ein in der Tat vielversprechender Verkaufsansatz, macht sich der Absatz des Anfang 2013 eingeführten Förderprodukts – trotz aller viel diskutierten Schwächen – mittlerweile auf den Weg Richtung eine Million Policen. Offenbar sind die Bundesbürger der Ansicht, dieses Angebot müsse unbedingt gut sein, weil ja der Staat es mit 5 Euro im Monat fördert. Solches Hoheitsbewusstsein mag durchaus den Vermittlern in die Karten spielen. Es geht aber auch noch anders.

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I Roundtable Pflegeversicherung

Wir brauchen dringend eine Vorsorgekultur Der Anteil pflegebedürftiger Menschen an der Gesamtbevölkerung wird in den kommenden Jahren dramatisch steigen. Die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung werden immer weniger reichen, um die immer höheren Kosten der Pflege auch nur halbwegs auszugleichen. Gleichzeitig lässt die private Vorsorge – trotz Pflege-Bahr – mehr als zu wünschen übrig. Was nun, Deutschland? finanzwelt suchte gemeinsam mit Experten nach Antworten. Und wurde fündig.

von li. nach re.: Bernhard Schindler, Dr. Stefan M. Knoll, Hans-Werner Thieltges, Michael H. Heinz

Unsere Gesprächspartner: Michael H. Heinz, Präsident Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) e.V. Dr. Stefan M. Knoll, Vorstand DFV Deutsche Familienversicherung AG Bernhard Schindler, Präsident Bundesverband demografischer Wandel / Unternehmerverband Deutschland e.V.

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finanzwelt: Meine Herren, verantwortlichen Politikern aller Volksparteien konnte die demografische Entwicklung schon Mitte des vergangenen Jahrhunderts nicht verborgen bleiben. Dennoch haben sie 1994 eine Pflegeversicherung nach dem Umlageverfahren ins Leben gerufen. Herr Schindler, Sie als Experte für Demografiefragen, wie erklären Sie sich das? Schindler ❭ Die demografische Entwicklung und ihre Auswirkungen auf die soziale Pflegeversicherung können in der Tat nicht bestritten werden. Seit dem vergangenen Jahr ist es wissenschaftlich belegt, dass sich die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2030 verdoppeln wird. Das ist ja nicht mehr so lange hin. Wir werden auch doppelt so viele 80-jährige Menschen in Deutschland haben. Die Versorgung dieser Personen ist eine der zentralen sozialpolitischen Herausforderungen. Das Thema hat aber nicht nur sozialpolitische, sondern auch wirtschaftspolitische Relevanz. Denn für die Versorgung der Pflegebedürftigen wird eine künftig sehr knappe Ressource dringend benötigt: Personal. Entsprechend wäre dann eigentlich ein Beitragssatz von 6,5 % für die Pflegeversicherung erforderlich, um die explodierenden Kosten in den Griff zu bekommen. Aber ganz konkret zu Ihrer Frage: Die Politiker haben die Entwicklung von Anfang an nicht verstanden. Hinzu kommt, dass sie nur von Legislaturperiode zu Legislaturperiode denken. Es wird eben abgearbeitet, was im Koalitionsvertrag steht. Ein über den Tellerrand blicken gibt es derzeit nicht. Dr. Knoll ❭ Man muss zwischen der Problematik des demografischen Wandels und den Motiven, die seinerzeit Kanzler Helmut Kohl und Sozialminister Norbert Blüm veranlasst haben, eine Pflegeversicherung einzuführen, unterscheiden. Es war nicht die Demo-

Dr. Stefan M. Knoll

grafie, sondern das zur Kenntnisnehmen der Politiker, dass wir Pflegefälle haben. Und dass diejenigen, die sich um die private Pflege kümmern, keinen finanziellen Ersatz bekommen, weil schlicht und einfach eine Säule der Absicherung gefehlt hat. Die Betroffenen sollten also zumindest einen Teilersatz erhalten. Demografie hat damals keine Rolle gespielt. Das Thema kommt erst heute auf und wird in erster Linie von der Wirtschaft reklamiert, weil die Unternehmen Arbeitsplätze nicht mehr besetzen können oder sie keine Lehrlinge mehr bekommen. finanzwelt: Aber es sollten ja auch die Sozialkassen entlastet werden. Dr. Knoll ❭ Nicht unbedingt. Das ist aber auch gar nicht das Problem. In 15 Jahren wird die besonders geburtenstarke Generation der heute 50-Jährigen in Rente gehen, und nach uns kommt als Beitragszahler eine nur halb so geburtenstarke Generation. Frau Nahles gibt aber jetzt das letzte Geld aus, das wir noch haben, obwohl wir

dieses Land wetterfest machen müssten. Deutschland hat den Zenit erreicht, wir steigen ab jetzt ab. Das muss die Bevölkerung endlich erkennen, und da können wir auch nicht immer auf die Politik warten. Wir betreiben Raubbau an unserer Zukunft, denn wir werden sie nicht finanzieren können. Schindler ❭ Es ist ja in diesem Zusammenhang auch ganz spannend, was wir als Unternehmerverband beobachten. Die Unternehmer suchen händeringend Konzepte, fragen die Berater nach Lösungen. Nur das Problem, das ich jetzt sehe, besteht darin, dass es an Verknüpfungen zu anderen Formen des Kollektivgeschäfts mangelt. Das Geld ist ja da, und die Unternehmen wollen auch dafür investieren. Das hat erst kürzlich eine von uns gestartete Umfrage bei 500 Firmen gezeigt. An der Verpackung liegt es. Es muss dazu dann bei den Beschäftigten auch das Bewusstsein für die Pflegeproblematik nicht nur vorhanden, sondern auch ersichtlich sein. Heinz ❭ Bewusstsein heißt doch aber auch, dass man der Bevölkerung reinen

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I Roundtable Pflegeversicherung

Wein einschenkt, dass sie für ihre Vorsorge auch Konsumverzicht ausüben muss. Das ist ja nicht anders als etwa bei der privaten Altersvorsorge oder dem Thema Berufsunfähigkeit. Sie können das Thema Pflege in den Vertrieb im wahrsten Sinne des Wortes „einpflegen“, aber wenn das Bewusstsein bei den Kunden fehlt, wird auch der Vertrieb damit nicht weit kommen. Es ist natürlich in der Bevölkerung ein heikler Gesprächsstoff. Wenn Sie einem 50jährigen Kunden damit kommen, wird er Sie erst mal angucken und fragen „Ja, wie alt sehe ich denn aus?“ Hinzu kommt, dass Frau Nahles dazu neigt, alles in die Obhut des Staates zu geben. In fünf Jahren sitzt sie wieder an der Mosel, und dann interessiert sie das alles nicht mehr. Vor diesem Hintergrund spielt natürlich die Unsicherheit eine Rolle: Soll das der Staat machen oder die private Hand? Und das betrifft die Versicherer genauso wie den Vertrieb. Sie

können nicht ein Produkt gut finden und es drei Jahre wie die Weltmeister vertreiben, und dann kommt der Staat und sagt, jetzt machen wir das doch alles anders. Dr.Knoll ❭ Ich möchte noch einen anderen Aspekt in die Diskussion einbringen. Der einzige finanzielle Steinbruch, den wir im Staatshaushalt noch haben, ist der Verteidigungsetat. Alles andere ist gesetzt, da haben wir gar keinen Spielraum mehr. Angesichts der gegenwärtigen welt- und geopolitischen Lage sehen wir, dass ein Mindestmaß an nationaler sicherheitspolitischer Vorsorge erforderlich ist. Angesichts der demografischen Entwicklung wird der finanzielle Druck noch viel schlimmer werden. Wenn wir also jetzt nicht für eine Vorsorgekultur sorgen, wird dieses Land absteigen. Deswegen wird es zum ersten Mal so sein, dass die Versicherungsvermittler politische Aufklärungsarbeit leisten müssen. Bis jetzt war das

Michael H. Heinz

Motiv, in erster Linie Geld zu verdienen. Aber jetzt wird mit der Aufklärung über eine Vorsorgekultur eine politische Aufgabe hinzukommen. Heinz ❭ Ich stimme Ihnen zu, aber dazu sind auch drei Dinge erforderlich. Erstens politische Verlässlichkeit, zweitens eine langfristige Ausrichtung und drittens eine mediale Begleitung, die nicht alles von vornherein kaputtredet. Das Gegenteil haben wir ja bei Riester erlebt – eine Abschlusszurückhaltung in der Bevölkerung aufgrund des medialen Dauerbeschusses und der dadurch geprägten öffentlichen Wahrnehmung. Dasselbe erleben wir erneut beim Pflege-Bahr. Dr. Knoll ❭ Mir geht es ja gar nicht um die Frage, ob der Pflege-Bahr für einen gesunden Menschen eine vernünftige Lösung ist oder ob er nicht besser gleich eine ergänzende Pflegevorsorge abschließen sollte. Aber wenn jeder in Deutschland die 10 Euro für den Pflege-Bahr ausgeben würde, dann wäre dieses Land im Hinblick auf die Pflege schon einen ganz großen Schritt weiter. Heinz ❭ Man kann natürlich den PflegeBahr wie jedes andere Produkt in seine Facetten zerlegen. Dann findet sich schon etwas, das man kritisieren kann. Das führt dann am Ende zu einer derartigen Kaufzurückhaltung und Vermeidungshaltung, dass die Politik schließlich sagt: Dann kann es das Produkt ja nicht sein, wenn die Vermittler es nicht verkauft bekommen. Schindler ❭ Diese Vermeidungshaltung der Bevölkerung wirkt sich bis in die Unternehmen hinein aus. Ich kenne durch meine Vorträge viele Unternehmer, die genau deshalb sagen, wir machen lieber überhaupt nichts mehr. Wir als Bundesverband demografischer Wandel entwickeln deshalb jetzt unsere eigenen Produkte. Zurzeit arbeiten wir mit dem ifa-Institut und Herrn Dr. Jochen Ruß an einem Produkt, mit dem wir an die Unternehmen herangehen werden. Ungefähr eine Kombination von betrieblicher Altersversorgung und Pflege. finanzwelt: Ein hoch spannender Ansatz. Aber noch mal zurück zur Politik. Es wird ständig kritisiert, dass es noch

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Bernhard Schindler

keine wirklich große Pflegereform gegeben hat. Wie müsste diese denn aussehen? Dr. Knoll ❭ Man müsste das Thema „44 Euro“ so regeln, dass dieser Steuerund Sozialabgabenvorteil eindeutig auch für den Bereich der Pflegeversicherung gilt. Wir würden einen Boom erleben, denn dann könnten die Vermittler nämlich mit einem Top-Argument auf die Kunden zugehen. Der Ausfall an Steuern und Sozialabgaben wäre lächerlich gegenüber dem, was wir damit auffangen könnten. Schindler ❭ Ich glaube, dafür bedarf es dann aber auch eines Miteinanders zwischen Versicherern, Vermittlern und Unternehmern. Es kann doch nicht sein, dass der Vermittler beziehungsweise Makler zu seinem Betreuer aus der Versicherungsgesellschaft sagt, er gehe morgen zu einem Unternehmen und werde zu einer derart geförderten Pflegeversicherung beraten, und der Betreuer antwortet, er solle doch besser dieses oder jenes Produkt verkaufen. finanzwelt: Womit der Ball bei Ihnen liegt, Herr Heinz. Laufen die Vermitt-

ler gleich los und verkaufen in Mengen 44-Euro-Policen, wenn es sie denn geben sollte? Heinz ❭ Wir hatten ja die Förderung in der betrieblichen Krankenversicherung, das ist ein oder zwei Jahre hervorragend gelaufen, und was passiert? Die Regelung wird wieder einkassiert. Die meisten Arbeitgeber würden da auch mitziehen, sagen aber, wenn das nicht gefördert wird und im selben Jahr 2 oder 3 Prozent Lohnerhöhung anstehen, dann sind wir dazu nicht bereit. Nochmal, die Vermittler sind sich mittlerweile ihrer sozialpolitischen Verantwortung bewusst. Viele von ihnen befinden sich allerdings in einer Exklusivbindung an einen Versicherer. Aber wenn die Förderung käme, wenn der Versicherer entsprechende Verkaufsanreize gäbe und wenn eine sensibilisierte öffentliche Meinung dieses positiv begleiten würde, bin ich der festen Überzeugung, dass sie dann tatsächlich losliefen. Aber Sie können nicht erwarten, wenn das Produkt Pflege dauernd verändert wird, wenn die Politik nicht mitspielt und auch die mediale Begleitung nicht stimmt, dass dann eine große

Verkaufsbereitschaft vorhanden ist. Ich halte es im Übrigen auch für unverantwortlich, wenn Versicherungsunternehmen den Pflege-Bahr negieren. Sie müssen wissen, ihr Wort hat in der Öffentlichkeit Gewicht. finanzwelt: Es gibt zu wenig geschulte Pflegekräfte in Deutschland. Und die demografische Entwicklung macht auch vor diesem Berufsstand nicht Halt. Was also tun? Schindler ❭ Für Einrichtungen ist es schon heute äußerst schwierig, Pflegepersonal zu bekommen. Deshalb geht es nicht ohne ausländische Kräfte. Aber nehmen wir einmal den gesamten kirchlichen Bereich. Dieser ziert sich, weil er das Aufbrechen selbst geschaffener Strukturen befürchtet. Das ist ein echtes Problem. Heinz ❭ Die Problematik entsteht aber auch daraus, dass der Beruf bei uns noch keine Akzeptanz und kein einheitliches Ausbildungswesen hat und zudem nicht attraktiv ist. Solange sich das nicht ändert, werden Sie den Bedarf an Pflegekräften nicht decken. Dr. Knoll ❭ Auf die osteuropäischen

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I Roundtable Pflegeversicherung

Pflegekräfte sollten wir nicht setzen, denn dort wird durch Pflegefälle der mit zehnjähriger Verzögerung einkehrenden demografischen Erschütterung derselbe Bedarf nach Pflegekräften herrschen wie bei uns. Wir haben in Deutschland mit der Abschaffung der Wehrpflicht und – damit verbunden – dem Wegfall des Zivildienstes das Problem in Kenntnis der demografischen Entwicklung und in Kenntnis der Pflegeproblematik selbst geschaffen. Das wird uns furchtbar auf die Füße fallen. Zumal es einen Unterschied zur Rente gibt. Fällt die geringer aus als gedacht, kann sich der einzelne Bürger verkleinern, im täglichen Leben einschränken. In der Pflegestufe 3 kann man sich nicht mehr anpassen. Denn dann müssen Sie dreimal am Tag gewaschen werden, Sie müssen gefüttert werden etc. Eine Wehrpflicht, und damit auch den Zivildienst, jetzt wieder einzuführen, ist politisch aber überhaupt nicht denkbar. Und für einen allgemeinen Pflichtdienst fehlt der politische Wille. Heinz ❭ Aber dann wissen Sie auch, warum das Thema von der Bundesregierung nicht angefasst wird. Weil der bekannte Satz gilt: Nach der Wahl ist vor der Wahl. Das wäre eine gigantische Aufgabe, an der sich jeder Politiker nur verheben würde. Es ist für jeden Politiker ohnehin ein Himmelfahrtskommando, an Themen wie Gesundheit, Pflege oder Krankenversicherung heranzugehen. Dr. Knoll ❭ Deshalb wäre eine konzertierte Aktion von Arbeitnehmern, Arbeitgebern, Versicherern und Vermittlern notwendig, die sagt: „Wir werden euch nur wählen, wenn ihr das Haus Deutschland wetterfest macht.“ Ich lese aber bislang kaum von Forderungen, was den Bereich Pflege betrifft. Heinz ❭ Aber ich kenne das doch, dann findet in Berlin sofort wieder die ideologische Auseinandersetzung statt nach dem Muster „Wie hätten Sie´s denn gerne?“ finanzwelt: Bitte noch einmal zurück zum Pflege-Bahr. Wir werden einen dramatischen Anstieg der Pflegefälle erleben, und die Zahl der Pflegeeinrichtungen wird damit nicht im ent-

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ferntesten Schritt halten können. Manche Beobachter sprechen schon jetzt davon, dass eine stationäre Pflege in 10 oder 15 Jahren nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage bis zu 10.000 Euro monatlich kosten wird. Wie viel Sinn macht da der Pflege-Bahr mit seinen 600 Euro Mindestleistung im Monat? Heinz ❭ Es geht hier wirklich um die entsprechende Vorsorgekultur. Diese in der Bevölkerung und in der Wirtschaft zu schaffen, ist eine Aufgabe für die Versicherungsgesellschaften als Produktgeber, für die Vermittler und ihre Verbände und für den Verband von Herrn Schindler. Dann ist alles andere eine Teildiskussion. Es ist für den Vermittler jedenfalls sehr schwer, draußen Pflege-Bahr-Policen zu verkaufen. Wenn man das aber verpacken könnte, etwa in Kollektivverträge mit den Unternehmen, sieht die Sache schon ganz anders aus. Dann wird das sehr attraktiv. Womit wir wieder bei den 44 Euro wären. Zurzeit sagt die Politik „Nein, das können Sie mit Tankgutscheinen machen, aber nicht mit der Pflegeversicherung.“ Das ist doch wirklich paradox. Schindler ❭ Ich habe durch die Erfahrung aus meinen vielen Gesprächen mit Unternehmen festgestellt, dass sie das Produkt aber auch anders verpacken müssen. Das ist auch das, was wir als Bundesverband demografischer Wandel machen. Wir haben vor eineinviertel Jahren gesagt, wir werden nun unter anderem eigene und auch andere Wege gehen. Zum Beispiel haben wir eine MasterCard, ähnlich einer Bankkarte, zur Entgeltumwandlung eingeführt. Wenn der Unternehmer eine solche Karte an seine Beschäftigten ausgeben könnte, auf der „Pflege-Karte“ steht, dann steigt nicht nur die Akzeptanz bei den Mitarbeitern. Dann kann sich vielmehr auch der Unternehmer als mitarbeiterorientiert und sozialpolitisch kompetent ausweisen. All das sind Themen, mit denen wir uns künftig im Verband beschäftigen werden. Heinz ❭ Es stellt sich dem Unternehmer aber nach wie vor die Frage nach der Finanzierbarkeit. Schindler ❭ Dies ginge über die besagten 44 Euro.

finanzwelt: Das führt uns zur abschließenden Frage. Es ist unerlässlich, gerade die jungen Menschen für die private Pflegevorsorge zu gewinnen. Die aber verweigern sich weitgehend. Mit welcher Ansprache kann man sie dennoch für dieses Thema gewinnen? Dr.Knoll ❭ Das ist ein altbekanntes Problem. Schon im Rahmen der vermögenswirksamen Leistungen haben wir junge Leute vor Jahrzehnten gefragt, ob sie nicht etwas aus der eigenen Tasche dazuzahlen wollen. Bei 18-Jährigen scheiterte das bereits wegen 5 DM. Heute geht es um 10 Euro Pflege-Bahr. Das muss ein Mitnahmeprodukt für den Versicherungsaußendienst werden. Heinz ❭ Als Versicherer können Sie auch nicht einfach dem Zeitgeist folgen und verrückte Marketingdinge anstellen. Altersbedingt besitzt bei jungen Menschen die mediale Welt, die Berufswahl oder die Partnerwahl eben einen höheren Stellenwert als die Vorsorge. Wichtig ist eher eine lebenslange Begleitung ganzer Familien seitens der Vermittlerschaft. Aber eine Patentlösung gibt es nicht. finanzwelt: Herr Schindler, Sie haben Ihre Karte genannt. Sie haben bestimmt auch für die Ansprache der jungen Zielgruppe eine gute Idee? Schindler ❭ Der Arbeitgeber muss begeistert sein, er muss es schön verpacken, das Bewusstsein bei den Beschäftigten schaffen und das Produkt in sein Lohnkonzept integrieren. Die Berater wiederum müssen enger mit den Unternehmern zusammenarbeiten. Als Unternehmerverband rüsten wir sie über unseren Deutschen Demografie Campus in einer Kurzausbildung mit allem dafür erforderlichen Werkzeug aus. Etwa zu den Fragen, welche Wünsche die Unternehmen haben und wie die Themen demografischer Wandel und damit auch der Bereich Pflege in Gesamtkonzepte einfließen können oder wie Berater den Zugang zu Unternehmen finden. Es geht eben nur Hand in Hand. finanzwelt: Ich danke Ihnen für diese sehr spannende Runde. (hwt)


Vortrag: F– "Schema P statt Schema eberatung." die professionelle Pfleg Besuchen Sie uns beim Pflegekongress der DKM.

Alle Sorgen los mit MediP: Die Pflegelösung für Ihre Kunden. Nachversicherungsoptionen ohne Gesundheitsprüfung und Wartezeiten Besonders umfangreicher Basisschutz (z. B. Demenzabsicherung auch solo versicherbar) Soforthilfe ohne Einstufung in eine Pflegestufe z.B. bei Unfall Vollstationäre Kurzzeitpflege (Entlastung für pflegende Angehörige) Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem Maklerbetreuer oder unter www.makler.gothaer.de


finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I Interview

finanzwelt: Der demografische Wandel ist nicht mehr zu leugnen und verändert unsere Gesellschaft spürbar. Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie daraus für den Markt für Pflegeimmobilien? Winkel ❭ Der Markt für Pflegeimmobilien wird in Zukunft von zwei wesentlichen Faktoren bestimmt: Die Lebenserwartung steigt aufgrund der guten medizinischen Versorgung, gleichzeitig ist die ambulante Pflege in den eigenen vier Wänden insbesondere dann nicht mehr möglich, wenn der Pflegebedürftige eine qualifizierte Versorgung „rund um die Uhr“ benötigt. Hinzu kommen Krankheitsbilder wie z. B. Demenz, die zwar die geistige, aber nicht die physische Beweglichkeit einschränken. Schon jetzt ist zu erwarten, dass die Demenz in der Pflegereform 2015 eine stärkere Rolle spielen wird. Darauf werden sich die Betreiber in Zukunft einstellen müssen. Ferner gewinnen natürlich Entlastungen durch die stärkere Förderung der Pflege zuhause, die finanzielle Unterstützung bis hin zur Kurzzeitpflege oder Lohnersatzleistungen für Angehörige, die zuhause die Pflege übernehmen, an Bedeutung. Diese Trends finden allerdings schon in seriösen Schätzungen über den künftigen Bedarf an Pflegeplätzen Berücksichtigung. Betrachten wir die Nachbarländer wie Frankreich und Großbritannien oder die Vereinigten Staaten, geht der Trend allerdings noch viel weiter: Börsennotierte Unternehmen, die in der Lage sind, durch ihre Größe und ihre Effizienz Pflegeleistungen zu bezahlbaren Preisen zu liefern, werden in den nächsten Jahren auch Deutschland erobern. Einige Fusionen im Pflegemarkt konnten wir bereits beobachten. finanzwelt: Über die Anziehungskraft von Immobilien in unsicheren Zeiten herrscht breiter Konsens. Was macht Pflegeimmobilien zu einem attraktiven Investment? Winkel ❭ Pflegeimmobilien bieten eine einzigartige Kombination aus hoher Mietsicherheit, stabilen, inflationsgesicherten Erträgen, monatlichen Liquiditätszuflüssen und geringem Eigenaufwand. Pflegeimmobilien sind damit für den Anleger im wahrsten Sinne des Wortes pflegeleicht.

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Die Alterung der Gesellschaft als Chance begreifen

Nach wie vor bietet der Markt für Pflegeimmobilien langfristige Wachstumschancen. Das Nischensegment setzt allerdings fundierte Branchenkenntnisse voraus. Im Gespräch mit finanzwelt zeigt WI-IMMOGroup Geschäftsführer Frank Winkel auf, worauf man bei einem Investment achten sollte, wovon letztlich der wirtschaftliche Erfolg abhängt und was die Wachstumsstrategie seines Unternehmens ausmacht.


tige Pflegeheime bieten Gesellschaftsräume, Küchen, modernes Mobiliar und natürlich behindertengerechte Waschund Wohnräume. In der Regel werden heute 1-Zimmer-Appartements bevorzugt, Doppelzimmer gibt es eher für Paare oder für die Kurzzeitpflege. finanzwelt: Was sind generell Stolpersteine bei Pflegeinvestments? Winkel ❭ Die Pflegeimmobilie ist eine Spezialimmobilie, das sollte bei der Beratung auch hervorgehoben werden. Sofern eine qualifizierte Standortanalyse und eine sorgfältige Auswahl des Betreibers erfolgt, ist der Weg zum erfolgreichen Investment nicht weit. Sollte der Kunde sich in der Zukunft für eine andere Anlage entscheiden, so ist dies bei einem Direktinvestment, wie wir es ausschließlich bieten, problemlos möglich. Wir registrieren zunehmend Anfragen von interessierten Anlegern, die sich für ein Appartement aus zweiter Hand interessieren.

finanzwelt: Immobilie ist nicht gleich Immobilie. Eine Sozial-/Pflegeimmobilie zeichnet sich durch andere Charakteristika aus. Worauf ist zu achten? Winkel ❭ In der Tat sind bei der Pflegeimmobilie einige Besonderheiten zu beachten: Wichtig ist eine sorgfältige Analyse des Standortes in Bezug auf den Bedarf an neuen und Ersatzpflegeplätzen. Doch auch das Angebot an Pflegepersonal und die Unterstützung durch die Kommunen und die Kostenträger sind von Bedeutung. Und wie bei jeder Immobilie ist auch hier die Lage nicht zu vernachlässigen, der Anspruch ist gestiegen. Pflegeheime müssen in eine gute Infrastruktur eingebunden sein – Busverbindungen, Apotheken, Supermärkte und Restaurants in unmittelbarer Nähe sind unverzichtbar. Heu-

finanzwelt: Sie sind permanent auf der Suche nach marktgängigen Objekten in der Größenordnung zwischen 5 und 25 Millionen Euro. Wie überprüfen Sie die optimale wirtschaftliche Größe der Anlage und welche Rolle kommt der Qualität der Betreiber zu? Winkel ❭ Einen ersten Hinweis liefert natürlich die bisherige wirtschaftliche Entwicklung des Pflegeheimes. Schon hier kann man erkennen, ob der bisherige Betreiber seine Erwartungen hinsichtlich Qualität und wirtschaftlichem Ergebnis erfüllt hat. Die hohe Kunst des Betreibers besteht darin, eine ausgewogene Mischung zwischen den Pflegestufen zu erreichen, damit Qualität und Ergebnis stimmen. Hinzu kommt die Kompetenz des Betreibers an sich. Wenn er sich bewährt hat, dann ist das ein guter Maßstab für die Qualität des Investments. finanzwelt:Investoren sollten beim Teileigentum/Direktinvestment auch mögliche Exit Optionen im Blick haben. Wie ist hierzu Ihre Einschätzung? Winkel ❭ Das Direktinvestment bietet, allein schon durch das Instrument der Eigentümerversammlung und seiner Organe, unmittelbare Möglichkeiten zur Einflussnahme auf das Investment.

Sollte das Investment nicht zufriedenstellend verlaufen, so kann hier die erste Korrektur erfolgen. Sofern man sich zum Exit entscheidet, dann ist der einfachste Weg der Verkauf der Immobilie. Dies kann auf Ebene des Einzelanlegers erfolgen oder über unsere unternehmenseigene Hausverwaltung auf Ebene der Eigentümergemeinschaft durch Anfragen bereits bestehender Immobilienbesitzer. finanzwelt: Als Initiator für Pflegeimmobilien erstreckt sich Ihr Tätigkeitsspektrum über die gesamte Wertschöpfungskette (Projektentwicklung, Bauträgerschaft, Vertriebssteuerung und Verwaltung). Liegt darin Ihr Erfolg begründet? Winkel ❭ In der Tat ist dies eines unserer Erfolgsrezepte. Auf dem Weg von der Planung bis zur Verwaltung können wir auf ein umfangreiches Netzwerk zurückgreifen, das uns immer wieder neue Erkenntnisse liefert. Inzwischen können wir auf jede Frage, die sich in der Wertschöpfungskette ergibt, kompetente Antwort liefern, nicht zuletzt auch aufgrund des Know-how der Mitarbeiter. Mit der Rolle des Verwalters machen wir überdies deutlich, dass wir den Kunden auch nach seiner Anlageentscheidung begleiten. Nur wenige Anbieter stellen sich so bewusst auf die Seite des Anlegers. finanzwelt: Auch in einer Nische wie dem Pflegeimmobilienmarkt sieht man sich Wettbewerbern konfrontiert. Wie lautet Ihre Wachstumsstrategie über das Jahr 2014 hinaus? Winkel ❭ Mit dem Thema Wettbewerber oder Marktteilnehmer sehen wir uns eher weniger konfrontiert. Wir konzentrieren uns vielmehr auf innovative, marktgerechte und zukunftsfähige Projekte bzw. Objekte und legen auch keine wilden und nur kurzfristig tragbaren Konzepte für den Vertrieb auf. In unserem Zugriff befinden sich aktuell Projekte bzw. Projektentwicklungen für rund 300 Millionen Euro im Vorlauf. Unser Schwerpunkt liegt darin, weiter qualitativ hochwertige Projektentwicklung zu betreiben, die vorhandenen Projekte konzentriert abzuarbeiten und in den Vertrieb zu bringen. (ah)

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I Das Marktpotenzial der Pflegeimmobilien

Die Lebenserwartung steigt an. Damit nimmt auch die Zahl der Personen zu, die auf fremde Hilfe angewiesen sind. Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland wird nach Schätzungen bis zum Jahre 2030 auf rund 3,2 Millionen steigen, sich bis zum Jahr 2050 sogar auf rund 4,7 Millionen verdoppeln. Ein sich rasant entwickelnder Markt. Das hat auch die Immobilienbranche erkannt.

Nische mit Demografiekick D er demografische Wandel ist eine der größten Herausforderungen. Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass bis 2030 mit einer Steigerung der über 60-Jährigen von 21 Millionen auf circa 29 Millionen Menschen gerechnet wird. Ein Anstieg um über 30 % innerhalb von nur einer Generation. Wer in dieser Altersklasse nicht zu Hause versorgt werden kann, wird oftmals in einem Pflegeheim betreut. „Auch leicht pflegebedürftige Menschen sind heute schon mangels alternativer Wohnfor-

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men gezwungen, ins Pflegeheim zu ziehen“, sagt Jochen Zeeh, Geschäftsführer der immoTISS care GmbH. 2012 waren 752.000 Menschen in einem Heim untergebracht. Die zugrundeliegende Pflegequote ist sehr stabil. Sie lag gemäß einer Ernst & Young Studie bei den 65-Jährigen um ca. 4,5 %, bei den 80-Jährigen um die 20 %. Experten sagen voraus, dass in den Jahren zwischen 2050 und 2060 die Nachfrage nach stationären Pflegeplätzen ihren Höhepunkt erreichen wird. Geschuldet ist dies der Alterung der gebur-

tenstarken60er-Jahrgänge(Baby-Boomer) und der mit einer zunehmenden Lebenserwartung wachsenden Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage,welches Potenzial der Markt für Pflegeimmobilien heute wie auch künftig bietet. Ohne Zweifel gehören Pflegeimmobilien hierzulande zu den Wachstumsmärkten, sind jedoch an spielentscheidende Faktoren geknüpft. Der Markt befindet sich in einer nachhaltigen Umbruchphase, die durch die


Faktoren des demografischen Wandels, den Kürzungen vonseiten der öffentlichen Hand und des Anlegerverhaltens gekennzeichnet ist. Im Gegensatz zu allen anderen Immobilienanlagen unterliegt der Pflegeimmobilienmarkt weniger konjunkturellen Schwankungen, sondern hängt stark von politischen Vorgaben sowie soziodemografischen Veränderungen ab. Das Nischensegment „Pflegeimmobilien“ hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Das liegt auch daran, dass die nicht vorhandene Korrelation zu anderen Assetklassen, wie z. B. Aktien und Anleihen, ein Argument für private und institutionelle Investoren ist, die Beimischung von Pflegeimmobilien zu berücksichtigen. Markus Bienentreu, Geschäftsführer der TERRANUS Real Estate GmbH, bringt es auf den Punkt: „Für Pflegeimmobilien sprechen die gute Brutto-Rendite und die verhältnismäßig geringe Volatilität. In diesen beiden Punkten schneiden Sozialimmobilien deutlich besser ab als andere Immobiliensegmente.“ So lag gemäß dem BVI/IPD Spezialfondsindex der Fünfjahres-IRR (interner Zinsfuß) der bewerteten Pflegeheimfonds bei 7,6 %. Die Volatilität war mit nur 1,2 % deutlich geringer als z. B. bei Büroimmobilien (1,9 %). Frank Winkel, Geschäftsführer der WI-IMMOGroup GmbH, unterstreicht die Aspekte der Renditestärke und Konjunkturunabhängigkeit

Der positiveTrend schlägt sich auch imTransaktionsvolumen nieder:Trotz der Finanzkrise sind internationale Investoren nach wie vor an deutschen Pflegeimmobilien interessiert.Daran wird auch die Pflegeversicherungsreform, mit der die Politik eine Trendwende (weg von der stationären, hin zur ambulanten Pflege) befürwortet, nichts ändern. Nachdem das gesamte Transaktionsvolumen im Pflegeimmobilienmarkt in den Jahren 2008 und 2009 auf rund 200 Mio. Euro zurückging, stieg es in den vergangenen Jahren wieder an. Nach 350 Mio. Euro im Jahre 2011 waren es 2012 schon über 400 Mio. Euro. Im vergangenen Jahr hielt der positive Trend an. Der Investmentmarkt für Pflegeimmobilien ist nach wie vor durch die Aktivitäten institutioneller Investoren geprägt. Aufgrund der langfristigen Bindung an eine Pflegeimmobilie müssen viele Faktoren detailliert geprüft werden. Entscheidend sind die Betreiberbonität, die Lage, die Bausubstanz, die Größe, die Qualität und die Ausstattung der einzelnen Zimmer. Bei der Lage ist es wichtig zu ermitteln, wie viel Bedarf an Pflegeplätzen an diesem Standort besteht und wie sich dieser zukünftig entwickelt. Die 1A-Lage für ein Pflegeheim bedingt in erster Linie gute Anbindungen an öffentliche Verkehrsmittel und Einkaufsmöglichkeiten des täglichen Bedarfs. Neben der Standortqualität kommt der Betreiberbonität eine zentrale Rolle für ein erfolgreiches Invest-

Frank Winkel

Edwin Thiemann

Geschäftsführer WI-IMMOGroup GmbH

Vorstandsvorsitzender WirtschaftsHaus AG

Jochen Zeeh Geschäftsführer immoTISS care GmbH

ment zu. Wer eine Pflegeimmobilie erwirbt, bekommt in der Regel eine Immobilie, bei der eine langjährige Vermietung und Instandhaltung schon geregelt sind. Durch die Zusammenarbeit mit renommierten Betreibern von Pflegeimmobilien wird somit eine zuverlässige Vermietung über einen längeren Zeitraum garantiert, und das ohne die Risiken, die bei der Vermietung einer üblichen Eigentumswohnung zum Teil auftreten können. Um die Mieterbetreuung, die Renovierung nach Auszug und die Neuvermietung kümmert sich der Betreiber. Edwin Thiemann, Vorstandschef der WirtschaftsHaus Gruppe, bemerkt: „Wir suchen die Betreiber der Heime aus, mit denen der Investor einen 20-Jahres-Vertrag abschließt. Das bedeutet: Der Betreiber garantiert dem Investor die Einnahmen – und wir garantieren, dass der Betreiber zu den Besten gehört. Und wenn der Betreiber einmal in eine finanzielle Schieflage geraten sollte, springen wir ein.“ Wer diese Voraussetzungen langfristig erfüllt, kann sich in der Nische wohlfühlen und trotzt dem allgemeinen Trend der Zurückhaltung bei langfristigen Beteiligungen. (ah)

Fazit Pflegeimmobilien gelten vor allem wegen ihres stabilen Cashflows als relativ sichere Anlageklasse. Die demografische Entwicklung ist das zentrale Argument für entsprechende Investments und dürfte auch künftig dafür sorgen, dass dieses Nischensegment attraktiv bleibt. Die Auslastungsquoten, die seit einigen Jahren leicht rückläufig waren, dürften deutlich anziehen. Für Pflegeinvestments gelten ganz spezifische Erfolgskriterien, die mitunter von denen für andere Immobilienanlagen abweichen. Eine Fokussierung auf 1A-Lagen reicht hier nicht aus.

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Markus Bienentreu Geschäftsführer TERRANUS Real Estate GmbH

und ergänzt: „Pflegeimmobilien sind für den Anleger im Bereich Teileigentum ein noch wenig bekanntes Investitionssegment. Für Pensionskassen, Fonds, Versicherungen etc. sind sie schon seit sehr vielen Jahren ein sehr beliebtes und konservatives Anlagesegment.“

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I WI-IMMOGroup

„PREMIUM“ Pflegeimmobilien www.wi-immogroup.de

Das Segment der Sozialimmobilien wie Senioren- und Pflegeheime lebt. Die WI-IMMOGroup hat sich als renommierter Anbieter etabliert und wächst. Eine ständig gefüllte Produktpipeline bedient den Markt. Das Gesamtkonzept überzeugt.

Renditestarke PREMIUM-Pflegeimmobilien

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ie in Hildesheim beheimatete WI-IMMOGroup ist im Markt für Pflegeimmobilien ein gesetzter Player. Das inhabergeführte Immobilienunternehmen weiß durch seine jahrelange Expertise, worauf es beim Erfolg am Markt ankommt. Dabei kommt der Mannschaft um Geschäftsführer Frank Winkel zu Gute, dass sie nicht eingleisig fährt, sondern an mehreren Stellen aktiv in den Prozess einwirken und an den richtigen Stellschrauben drehen kann. Im Kern geht es um die Realisierung und den Vertrieb von Senioren- und Pflegeimmobilien. Das Dienstleistungsspektrum der WI-IMMOGroup ist weit gestrickt und erstreckt sich vom bundesweit tätigen Projektentwickler, Co-Investor in Projektgesellschaften, Vertriebskoordinator bis hin zum Verwalter. „Durch unseren Erfahrungsschatz, unsere Kompetenz und der sehr soliden Kapitalstärke ist es uns möglich, in allen Phasen der Projektprozesse zu agieren“, sagt Frank Winkel.

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Eine stets gefüllte Produktpipeline mit PREMIUMPflegeimmobilien steht dem Vertrieb jederzeit zur Verfügung Als Initiator weiß die WI-IMMOGroup um die Besonderheiten bei der Auswahl einer Pflegeimmobilie, so dass nur PREMIUM-Pflegeimmobilien in die engere Auswahl kommen. Damit diese zu einem renditestarken Erfolgsmodell werden können, unterzieht der Initiator sie einem mehrstufigen Analyseprozess, denn nicht jedes Objekt und jeder Standort eignen sich hierfür. „Einen Objektmangel gibt es aber definitiv nicht“, fügt er an. Denn es ist gewährleistet, dass der Vertrieb jederzeit auf Produkte zurückgreifen kann. Der Track Rekord alleine seit 2012 von rd. 160 Mio. Euro initiierter Objekte und eine stets gefüllte Produktpipeline von momentan rd. 300 Mio. Euro sind überzeugende Beweise der richtigen und bewährten Unternehmensstrategie.

Full-Service-Dienstleister rund um Pflegeimmobilien Das Selbstverständnis als kompetenter Full-Service-Dienstleister rund um Pflegeimmobilien zeigt sich an verschiedenen Stellen und wird beim Thema Hausverwaltung eindrucksvoll sichtbar. Auch an diesem Punkt zeigt das Unternehmen Flagge und übernimmt mit der Tochtergesellschaft WI-Hausverwaltung GmbH in der Regel die Aufgabe der Verwaltung. „Unser Dienst-

Frank Winkel Geschäftsführer WI-IMMOGroup GmbH


Pflegeimmobilien von WI-IMMOGroup mit Mietrenditen von 5 % • Konjunkturunabhängige Kapitalanlage • Grundbuchrechtlich gesichertes Eigentum, das belastbar und verkaufbar ist • Langjährige Pachtverträge (20 Jahre) mit bonitätsstarken Betreibern

leistungsspektrum sieht vor, dass wir uns auch nach dem Verkauf der Pflegeappartements um die Objekte vollumfänglich kümmern, denn mit den Investoren soll eine nachhaltige und nutzbringende Zusammenarbeit gepflegt werden“, sagt Winkel an dieser Stelle, der als Initiator auch die Schnittstelle zwischen Betreiber und Eigentümer ist.

WI-IMMOGroup als Vertriebskoordinator Dem Vertrieb misst das Team um Frank Winkel eine entscheidende Bedeu-

tung zu. Die Vertriebe sind bei der Vermarktung nicht auf sich alleine gestellt. Die Hildesheimer garantieren eine maximale Vertriebspartnerunterstützung, stehen jederzeit bei Nachfragen zur Verfügung und sind idealer Sparringspartner in einem spannenden und attraktiven Marktumfeld. So sind Exposés und Vertriebsmaterialien ständig auf dem neuesten Stand und geben einen umfassenden Überblick über die einzelnen Objekte. Damit nicht genug. Ein speziell eingerichtetes Schulungsangebot vermittelt den Partnern das nötige Know-how und sichert den optimalen Wissensaustausch.

Die Kompetenzen der WI-IMMOGroup

Projektentwickler und Bauträger

Eigene Hausverwaltung

Mit einem Track Record von rd. 160 Mio. Euro allein seit 2012 und einer Produktpipeline von 300 Mio. Euro

Man arbeitet Hand in Hand und schafft somit eine solide Vertrauensbasis für eine langjährige Zusammenarbeit.

„Wir wollen weiter wachsen und suchen neue Vertriebspartner“ Aufgrund der Vermarktungserfolge und um den Herausforderungen des Marktes auch künftig kraftvoll entgegentreten zu können, will das Unternehmen seinen eingeschlagenen Wachstumskurs fortsetzen und sucht neue qualifizierte und engagierte Vertriebspartner. Pflegeimmobilien als Nischensegment sind sehr begehrt und neue Anbieter springen auf diesen Zug. Hier zahlen sich die langjährige Expertise und das Know-how der WI-IMMOGroup aus. Frank Winkel schaut optimistisch in die Zukunft und verweist auf die langfristigen Trends im Markt, die für den Erwerb von Pflege-Appartements sprechen. Auch vielfältige Konzepte in der ambulanten Betreuung können die vollstationäre Pflege keineswegs ersetzen.

Permanentes Produktportfolio

DER Initiator für Pflegeimmobilien

Vertriebskoordinator mit Full-Service

➲ KONTAKT

WI-IMMOGroup GmbH Hauptsitz: Weinberg 1 31134 Hildesheim Tel.: +49 (0)5121 - 99878-0 Niederlassung: Bernhard-Becker-Straße 2 54338 Schweich Tel.: +49 (0)6502 - 93095-0 info@wi-immogroup.de www.wi-immogroup.de

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I Pflegeimmobilie – Direktinvestment oder Fondslösung

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nvestments in Pflegeimmobilien werden gewöhnlich in zwei Formen angeboten: Direktinvestments in Eigentumswohnungen als Teil entsprechend konzipierter und bewirtschafteter Anlagen oder aber geschlossene KGFonds, bei dem die Anleger das Objekt als Ganzes gemeinsam erwerben. In beiden Fällen werden die Bewirtschaftung und weitere wichtige Punkte gemeinsam durch Eigentümer- respektive Gesellschafterversammlungen geregelt. Beim Fonds haben die Anleger keinen direkten Zugriff auf das Objekt, das Verfügungsrecht liegt allein beim Geschäftsführer. Eigene Nutzungsrechte der Anleger bestehen nur in Sonderfällen. Allerdings sind die weitreichenden Entscheidungsspielräume der Geschäftsführung der Fonds mittlerweile durch die Regulierungen stark begrenzt worden, wie

Markus Bienentreu, Geschäftsführer der TERRANUS Real Estate GmbH, festhält. Interessenkonflikte zwischen einem als Geschäftsführer des Fonds agierenden Betreiber und den Anlegern werden durch externe Kontrollen und die zwingende Beteiligung von Treuhändern und Verwahrstellen (Depotbanken) aufgefangen. Beim Direktinvestment kann die erworbene Wohnung natürlich selbst genutzt werden. Allerdings muss dazu beim Mietvertragsabschluss mit dem Betreiber gleich ein Vorbelegungsrecht gesichert werden. Dennoch sieht Achim Laucke, Vertriebsleiter bei Marktplatz Pflegeimmobilie, gerade hier einen Vorteil: „Der gravierende Unterschied vom Direktinvestment zum Fonds ist, dass der Eigentümer einer Pflegeimmobilie selbst im Grundbuch steht und somit

Die Qual der Wahl Vermögensaufbau und Vorsorge für das Alter: Mit Pflegeimmobilien lassen sich beide Ziele verbinden. Doch gerade in diesem Segment muss zwischen Teileigentum und Fondsbeteiligung abgewogen werden.

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jederzeit über sein Appartement verfügen kann.“ Dieses Verfügungsrecht der Anleger ist allerdings auch bei der Eigentumswohnung in aller Regel beschränkt. Da ist zunächst das Wohneigentumsgesetz (WEG) zu beachten, bei dem viele Entscheidungen von der Eigentümerversammlung getroffen werden müssen. Zudem ist es bei den Pflegeimmobilien kaum zu umgehen, dass der für die fachliche Betreuung zuständige Betreiber auch über die konkrete Nutzung der Wohnungen entscheidet. Er bekommt die Wohnungen per Miet- oder Managementvertrag in die Hand und ist für die Vergabe an die tatsächlichen Nutzer und die Betreuungsleistungen verantwortlich: „Einmal im Jahr findet eine Eigentümerversammlung statt. Der Anleger hat auch keinen Einfluss auf die Vermietung, abgesehen vom Vorbelegungs-


Marcus Mollik Geschäftsführer WH Care Holding Deutschland GmbH

Auch das Thema Exitstrategie ist in diesem Kontext durchaus von besonderem Interesse, denn mancher Investor möchte eine einmal erworbene Direktanlage irgendwann auch wieder abstoßen: „Als Verwalter der Objekte haben wir bereits einige unkomplizierte Veräußerungen der Appartements beobachtet. Dies ist im Prinzip gleichzusetzen mit dem Verkauf einer normalen Immobilie“, sagt Winkel.

Der Betreiber in der Schlüsselrolle Ob Fonds oder Direktinvestment: Das größte anzunehmende Risiko ist ein Ausfall des Betreibers. Bei renommierten und bundesweit agierenden Betreibern eher unwahrscheinlich. Die Kompetenz und im Ernstfall auch die Bonität des Betreibers spielen eine herausragende Rolle für den Erfolg jeder Senioren-Einrichtung. Darauf verweist auch Jochen Zeeh, Geschäftsführer care GmbH: „Die möglichen wirtschaftlichen Vorteile eines Direktinvestments aufgrund der günstigeren Kostenstruktur sind nur realisierbar, wenn entsprechendes Spezial-Know-how und Branchenwissen vorgehalten oder aber hinzugekauft werden. Demgegenüber bieten Beteiligungen an spezialisierten Branchenfonds die Möglichkeit, die jeweiligen objekt-, betreiber- und standortspezifischen Risiken zu streuen und damit abzufedern.“ Der Erfolg setzt hier in jedem Fall voraus, dass der Betreiber auskömmliche Erträge erzielt. Nur dann rechnet sich das Projekt langfristig auch für den Immobilieninvestor. Natürlich lässt sich auch über die Finanzierung etwas tun. Achim Laucke sieht hier einen spielentscheidenden Vorteil für das Direktinvestment: „Während Fondsanteile im Normalfall nicht finanziert werden, kann sich beim Einzelinvestment durch eine hohe Fremd-

kapitalquote die Eigenkapitalrendite extrem erhöhen. Somit sind Eigenkapitalrenditen von 15 bis 20 % nach Steuer und Kosten völlig normal.“ Genau genommen ist nur die Beleihung der Fondsanteile schwierig, bei ausreichender persönlicher Bonität können Anleger auch Fondsanteile genauso gut wie ein Direktinvestment per Kredit finanzieren. Die Kredithebel bringen freilich immer Risiken mit sich, wie Marcus Mollik, Geschäftsführer WH Care Holding Deutschland GmbH, betont, und weist auf die Gefahren der Fonds hin, wenn die Erträge nicht mehr zur Bedienung des Fremdkapitals ausreichen: „Sofern ein Fonds in die Knie geht, gibt es Nachschusspflichten und andere Nachteile für den Anleger wie Sicherheit usw. Weitere Risiken sehen wir beispielsweise im Auslaufen der Zinsbindungsfristen und der möglichen Nachfinanzierung, die unter Risikoaspekten weitaus schlechter ausfallen kann.“ Allerdings können auch Direktanlagen durch Mietausfälle in Probleme geraten. Und dann sind die Anleger eher noch stärker gefordert: Anders als Fondsanleger (Haftung auf den KGAnteil beschränkt) stehen sie in aller Regel mit dem gesamten Vermögen für ihren Kredit ein. Die Risiken der Kredithebel sind also in erster Linie von der Risikotragfähigkeit des jeweiligen Anlegers her einzuschätzen. Schon aufgrund der Größenordnungen (Direktanlagen sind erst ab sechsstelligen Summen darstellbar) passen die kleineren Stückelungen durch Beteiligungen besser in die Portfolios, zumal damit auch zusätzliche Streuung (mehrere Objekte in einem Fonds) erreicht werden. Aber auch hier gilt, dass Anleger die Leistungsbilanzen und Erfahrungen der Emittenten unter die Lupe nehmen sollten. (mk)

Fazit Investments in Pflegeimmobilien werden angesichts der demografischen Trends immer interessanter – sofern ein kompetenter Betreiber gefunden wird. Die Direktanlage verlangt höhere Investitionssummen und punktet insbesondere mit der Möglichkeit, selbst in ein Appartement einzuziehen. Fondsanteile sind dann eher für die Investoren geeignet, die sich ausschließlich unter Portfolioaspekten engagieren.

Foto: © kantver - Fotolia.com

recht, also dem Anspruch auf Nutzung eines Pflegeplatzes für sich selbst oder die nächsten Angehörigen“, bekräftigt Laucke. So sieht dies auch Frank Winkel, Geschäftsführer der auf Direktinvestments spezialisierten WI-IMMOGroup GmbH, denn auch neben Aspekten wie günstige Finanzierungen durch die KfW bei Neuobjekten oder fehlende Kosten für die KG gerade in der jederzeitigen Veräußerbarkeit der Immobilie im freien Markt einen zentralen Vorteil gegenüber der Fondsbeteiligung. Der Kostenapparat eines Fonds wird durch eine Geschäftsführung sowie die weiter beteiligten Treuhänder, Verwahrstellen und Prüfer belastet, die überwiegend den Kontrollen innerhalb des Fonds dienen und wenig zum operativen Ergebnis aus der Bewirtschaftung der Objekte beisteuern.

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I WirtschaftsHaus Gruppe

Pflegeimmobilien als Kapitalanlage Seit 2001 hat die WirtschaftsHaus Gruppe 5.400 Pflegeimmobilien im Wert von fast einer dreiviertel Milliarde Euro an etwa 4.000 Einzelinvestoren verkauft. Mit diesem Umsatzvolumen steht Edwin Thiemann zusammen mit seinen Partnern Sandro Pawils und Harald Senftleben an führender Stelle in Deutschland.

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ls das Unternehmen vor fast einem Vierteljahrhundert in der beschaulichen Kreisstadt Nienburg an der Weser im Norden von Hannover gegründet wurde, ahnte noch niemand, was einmal daraus werden würde. Aber die Idee von EdwinThiemann, der als Finanzdienstleister eine ganzheitliche Beratung für seine Kunden anbot, setzte sich schnell durch. Ihm ging es nicht nur um die optimale Kapitalanlage, sondern auch um die damit verbundenen Immobilien, Versicherungen und nicht zuletzt um die passende Finanzierung. So hat Thiemann 2001 als einer der ersten Anbieter Pflegeimmobilien als Kapitalanlage entwickelt und angeboten und

nutzt seitdem einen der letzten Wachstumsmärkte in einer hoch entwickelten Volkswirtschaft. Die Menschen in Deutschland werden immer älter. Im Durchschnitt wächst hier die Lebenserwartung jedes Jahr um mehrere Monate. Ganz automatisch steigt damit auch der Bedarf an stationären Pflegeplätzen, die Familien und ambulante Pflegedienste sind immer weniger in der Lage, Pflegebedürftige angemessen zu versorgen. Die angesehene Bertelsmann-Stiftung hat in einer aktuellen Studie festgestellt, dass sich bis 2030 der Bedarf an Pflegeplätze um 50 % erhöhen wird. Aufgrund dieser Entwicklung wird es unausweichlich werden, künftig

mehr Pflegeheime zu bauen. Genau hier setzt das Konzept des WirtschaftsHauses an.

Das Konzept des WirtschaftsHauses Es wird ein Pflegeheim gekauft und an einen Betreiber mit einerVertragslaufzeit von mindestens 20 Jahren vermietet. In den meisten Fällen gibt es anschließend eine oder zwei Verlängerungsoptionen. Dann wird das Pflegeheim in einzelne Pflege-Appartements aufgeteilt und an einzelne Investoren verkauft. Jede einzelne Pflegeimmobilie ist auf den Namen des Investors im Grundbuch eingetragen. Damit wird die hohe Sicherheit von Kapitalanlagen in Immobilienbesitz genutzt. Die Eigentümer haben so alle Rechte an dieser Wohnung, sie können sie vererben, verschenken, beleihen oder verkaufen. Der Eigentümer erhält eine Mietgarantie. Dass dieses ehrgeizige Sicherheitsversprechen auch eingehalten werden kann, beweist das WirtschaftsHaus seit 2001. In diesem Zeitraum ist noch keine einzige Miete ausgefallen. Damit das auch künftig so bleibt, hat das WirtschaftsHaus für seine Investoren eine umfassende Vorsorge getroffen. Sollte einmal – was noch nie geschehen ist – ein Betreiber in einem Pflegeheim ausfallen, ist das WirtschaftsHaus mit seiner WH Care Holding Deutschland GmbH in der Lage, das betreffende Pflegeheim selbst weiterzuführen, bis eine neue Betreibergesellschaft gefunden ist. Das WirtschaftsHaus arbeitet zu diesem Zweck mit den größten und angesehensten Betreibergesellschaften sowie kirchlichen Einrichtungen beispielsweise der Caritas oder dem Deutschen Roten Kreuz zusammen.

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Aufsichtsrat der WirtschaftsHaus AG

Bei derVerwaltung der Pflegeimmobilie bleiben die Eigentümer nicht sich selbstüberlassen.HiertrittdieWirtschaftsHaus-Verwaltungsgesellschaft in Aktion. Sie nimmt die Miete ein, berechnet die Betriebskosten und stellt die Wirtschaftspläne auf. Zurzeit werden jährlich ca. 32,4 Mio. Euro Miete an die Eigentümer gezahlt.

Fakten WirtschaftsHaus AG Sitz

31582 Nienburg Burgstraße 1 Geschäftsadresse Steinriede 14 30827 Garbsen Stammkapital 630.000 Euro 9 untergegliederte Gesellschaften Prof. Heinrich Bockholt (Vors.) Aufsichtsrat Dr. Norbert Dieterich Ini Haaks Vorstand Edwin Thiemann Harald Senftleben Sandro Pawils Verkaufte Pflegeimmobilien 5.400 Objektvolumen 638 Mio. Euro 32,4 Mio. Euro jährliche Mietzahlungen an Investoren 3.000 angeschlossene Makler

DieWH plan & projekt GmbH entwickelt und baut neben Ein- und Mehrfamilienhäusern stationäre Pflegeeinrichtungen. Der Architekt Torsten Radomi bringt 25 Jahre Erfahrung ins WirtschaftsHaus. Zum Aufgabengebiet der Gesellschaft zählt unter anderem die Überwachung von Gewährleistungsfristen bei Bestands- und Neubauimmobilien. Damit garantiert das WirtschaftsHaus seinen Investoren, dass die Betreiber regelmäßig, gemäß Mietvertrag, in die Instandhaltung ihrer Pflegeheime investieren und Bauträger ihrer Gewährleistungspflicht nachkommen. Auf diese Weise bewahren die hausinternen Architekten die Investoren davor, aufwändige Reparaturen von Dach und Fach zahlen zu müssen. Für alle sonstigen Renovierungsarbeiten in den Gebäuden sind die Betreiber selbst zuständig.

Pflegeimmobilien bieten steuerliche Vorteile und interessante Renditen Im Durchschnitt werden mit der Kapitalanlage „Pflegeimmobilie“ Mietrenditen zwischen 5 und 6 % erreicht. Hinzu kommen eventuelle Wertsteigerungen, besonders an einem so interessanten Standort wie München, sowie die steuerlichen Vorteile durch Abschreibungen. Die Eigentümer holen sich so einen Teil ihrer Einkommenssteuer vom Finanzamt zurück. Die Pflegeimmobilie des WirtschaftsHauses bietet eine konjunkturunabhängige und zugleich ungewöhnlich sichere Kapitalanlagemöglichkeit. Angesichts des derzeitigen historisch niedrigen Zinsniveaus ergibt sich eine wirtschaftlich interessante Gesamtrendite. Besonders ratsam ist die Anlagemöglichkeit „Pflegeimmobilie“ als Altersvorsorge für Berufstätige und Selbstständige im Alter bis Ende 30. Sie hätten dann mit ihren Eintritt in das Rentenalter die Pflegeimmobilie vollständig abbezahlt. Die weiter fließenden Mieteinnahmen müssen jetzt nicht mehr zum Abtrag der Pflegeimmobilie aufgewendet werden, sondern können zur Aufbesserung der Altersversorgung genutzt werden. Diese Argumentation überzeugt auch viele bereits bestehende Investoren, nicht umsonst kaufen sich nämlich diese Investoren eine zweite oder sogar dritte Pflegeimmobilie als Kapitalanlage oder Altersvorsorge dazu.

Auch bei Maklern erfreuen sich die Pflegeimmobilien der WirtschaftsHaus Gruppe immer größerer Beliebtheit. Bereits über 3.000 Immobilien- und Finanzmakler in ganz Deutschland kümmern sich um den Vertrieb der Sozialimmobilien. Dabei werden sie umfassend von der Vertriebs- und Marketingabteilung des WirtschaftsHauses unterstützt. Nicht zuletzt durch eine eigene Marketinggesellschaft, die speziell auf die Belange von Finanz- und Versicherungsmaklern ausgerichtet ist.

Prof. Heinrich Bockholt, seit 2007 Leiter Institut für Finanzwirtschaft • Vorsitzender des Bundesverbandes Finanz-Planer e.V. Oldenburg • Mitglied des prüfenden Fachgremiums bei der IHK Frankfurt für die Bestellung des öffentlich rechtlich bestellten und vereidigten Sachverständigen: Kapitalanlagen und private Finanzplanung • Mitglied der Prüfungsausschüsse der IHK Koblenz für Fachberater für Finanzdienstleistungen und Fachwirt für Finanzberatung • Gerichtsgutachten für Kapitalanlagen und private Finanzplanung • Mitinitiator des Studienganges Betriebswirt bAV an der FH Koblenz

Dr. Norbert Dieterich • Promovierter Agrarwissenschaftler • Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft der Deutschen Shell AG • Geschäftsführer der amerikanischen Cyanamid, die das Geschäft 1993 übernahm • 1996 General Manager und VP der amerikanischen Allied Signal mit der Verantwortung für das globale Spezialchemikaliengeschäftes • 2000 CEO der SF- Chem in der Schweiz • 2003 Leiter des globalen Pharma- und Feinchemikaliengeschäftes der Clariant AG in Frankfurt • 2008 bis 2012 Vorstand der Neschen AG in Bückeburg

➲ KONTAKT

WirtschaftsHaus Gruppe Steinriede 14 30827 Garbsen Tel.: +49(0) 5131 4611-0 Fax: +49(0) 5131 4611-100 www.wirtschaftshaus.de post@wirtschaftshaus.de

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I Altersgerechtes Wohnen

Der Staat hat den Trend verschlafen Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Die eigenen vier Wände sind mehr als eine Bleibe, sie sind das Zuhause für die Menschen. Ein Raum für gelebte Beziehungen mit Angehörigen und Freunden. Neue Regeln für barrierefreies Wohnen sollen ermöglichen, dass die ältere Generation in der vertrauten Wohnumgebung bleiben kann, auch wenn sie auf Hilfe und Pflege angewiesen ist. Auf der anderen Seite gibt es auch einen riesigen Bedarf an zusätzlichen Pflegeplätzen.

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elbstständiges und selbst bestimmtes Wohnen so lange wie möglich. Das ist der Wunsch von vielen. Die Mehrheit von knapp 70 % der Deutschen möchte laut einer Studie von TNS Infratest als Rentner in der eigenen Wohnung leben. Allerdings will sich jeder vierte Bürger damit erst auseinandersetzen, wenn er das Rentenalter erreicht hat. Lediglich 6 % der Befragten weiß derzeit konkret, wie er im Alter leben und wohnen will. Die finanziellen Mittel, um selbstständig in den eigenen vier Wänden bleiben zu können, reichen beim Großteil nicht aus. Dies wiegt umso schwerer, weil ältere Menschen ihrer Wohnung als dem zentralen Lebensort eine immer stärkere Bedeutung beimessen. Mehr als 50 % der Seniorinnen und Senioren halten sich mindestens 20 Stunden pro Tag dort auf. Dennoch sind bisher nur wenige Wohnungen barrierefrei gestaltet. Um in der vertrauten Umgebung bleiben zu können, müssen staatliche Unterstützungen fürAlltagshilfen und Pflegeleistungen in der eigenen Wohnung inAnspruch genommen werden. Laut TNS Infratest fordern fast 90 % vom Staat mehr Beihilfen für betreutes Wohnen oder Fördermittel beziehungsweise steuerliche Anreize für den Bau von Senioren-Wohngemeinschaften. Da der Bedarf an altersgerechten Wohnungen mit der steigenden Lebenserwartung

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kontinuierlich gewachsen ist, wurden in der Vergangenheit verschiedene Förderprogramme aufgelegt. Eines davon war das vomBundinitiierteProgramm„Altersgerecht umbauen“, in dessen Rahmen die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Darlehen in Höhe von bis zu 50.000 Euro vergab. Achim Laucke, Vertriebsleiter Marktplatz Pflegeimmobilie, sieht den Staat in der Verantwortung und bemerkt: „Die wichtigste Grundvoraussetzung für altersgerechtes Wohnen ist die Barrierefreiheit. Glaubt man den Erhebungen der Fachwelt, fehlen uns derzeit ungefähr 2,5 Millionen barrierefreie Wohnungen in Deutschland. Die Politik und die Bauwirtschaft haben hier einen klar zu erkennenden Trend verschlafen.“ Für Dr. Jan Linsin, Senior Director Head of Research Germany CBRE GmbH, hat die Vielzahl von experimentellen Ansätzen nicht dazu geführt, dass ein übergreifendes, integratives Konzept zum altersgerechten Wohnen auf dem Tisch liegt. Gefordert ist vielmehr eine engere Verzahnung wohnungs- und sozialwirtschaftlicher Aspekte. „Ziel ist hierbei die Integration von Wohnen und Leben, von Selbsthilfe, Nachbarschaftshilfe, Bürgerengagement oder auch Genossenschaftsmodellen sowie differenzierter professioneller Angebote, ergänzt um medizinische Versorgung, weitere Angebote (Einkaufsmöglichkeiten) und Kinderbetreuung“, so CBRE-Experte Dr. Linsin.

Die Nachfrage nach barrierefreiem Wohnraum wächst, doch der deutsche Wohnungsmarkt ist auf diese Situation nur unzureichend vorbereitet. Laut der Studie „Wohnen 65plus“ des Pestel-Instituts fehlen hierzulande 2,5 Millionen altersgerechte Wohnungen. Mittlerweile hat sich ein Bündnis von Bau-, Mieter-, Architekten- und Sozialverbänden formiert, das der Bundesregierung vorwirft, altersgerechtes Wohnen in den letzten Jahren massiv vernachlässigt zu haben. Sie treten für eine jährliche Förderung von 400 bis 500 Mio. Euro

Achim Laucke Vertriebsleiter Marktplatz Pflegeimmobilie


Dr. Oliver Ehrentraut Senior Projektleiter Arbeitsmarkt & Soziale Sicherungssysteme Prognos AG

50 Jahre sind und in denen noch 4-BettZimmer ohne eigene Nasszelle vorherrschen. Dies bedeutet, dass der Neubau von ca. 2.000 bis 3.000 Heimen zeitnah notwendig ist, um dem wachsenden Markt und den Pflegebedürftigen gerecht zu werden. Es wird in jedem Fall schwer sein, den derzeitigen und zukünftigen Fehlbestand aufzuholen, da viele ausländische Investoren die gesetzlichen Vorschriften und Auflagen in Deutschland scheuen.“

Dr. Jan Linsin Senior Director Head of Research Germany CBRE GmbH

sondern auch erhebliche Einsparpotenziale bietet. Der Wohnungsmarkt für Senioren kränkelt noch an einem weiteren Mangel.Ist die ambulanteVersorgung nicht mehr gewährleistet, muss eine stationäre Pflege in Erwägung gezogen werden. Bis zum Jahre 2030 kann von einer starken Zunahme der Nachfrage nach vollstationären Pflegeleistungen ausgegangen werden. Nach Berechnungen von CBRE werden ca. 380.000 zusätzliche Pflegeplätze auf den Markt kommen müssen, um den wachsenden Bedarf der Pflegebedürftigen befriedigen zu können. Das unterstreicht auch Vertriebsleiter Achim Laucke und präzisiert die Angebotsknappheit: „Neben dem Fehlen von Pflegeplätzen kommen noch ca. 100.000 bis 200.000 Plätze hinzu, die nicht mehr marktgerecht sind. Also Heime, die älter als 45 bis

Fazit Die Politik hat in derVergangenheit zu wenig getan,um altersgerechtesWohnen nach vorne zu bringen. Es mangelt an tragfähigen kohärenten Konzepten und an Förderungsgeldern. Im vollstationären Bereich sind viele Pflegeheime veraltet und entsprechen nicht mehr den Bedürfnissen der Heimbewohner. Neue Anreizstrukturen müssen geschaffen werden, um den Fehlbestand abzubauen, die Nachfrage zu befriedigen und den Pflegebedürftigen ein „Wohlfühlgefühl“ zu vermitteln.

Foto: © aletia2011 - Fotolia.com

ein, um entsprechenden Wohnraum zu schaffen. Dr.Oliver Ehrentraut, Senior Projektleiter Arbeitsmarkt & Soziale Sicherungssysteme bei der Prognos AG, fügt an: „Nach den Ergebnissen der vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) durchgeführten BMVBS-Studie „Wohnen im Alter“ aus dem Jahr 2011 leben lediglich 7,7 % der älteren Haushalte mit pflegebedürftigen Personen in entsprechend altersgerecht ausgestatteten Wohnungen. Es besteht somit durchaus Nachbesserungsbedarf, der allerdings nicht nur Geld kostet,

Die Hoffnung ruht nun wieder auf den staatlichen Schultern, da den Pflegekassen mit der verabschiedeten Reform der Pflegeversicherung mehr Geld zur Verfügung steht. Das soll dann den Pflegeunternehmen zugute kommen, einhergehend mit einer besseren Bezahlung des Pflegepersonals. Die demografischen Verläufe vollziehen sich natürlich nicht nach einem festgelegten Muster, sondern von Bundesland zu Bundesland verschieden mit entsprechenden Auswirkungen auf die Nachfrage nach vollstationären Pflegeeinrichtungen. „Den größten Zuwachs an vollstationären Pflegeeinrichtungen werden die Flächenstaaten und zugleich bevölkerungsreichsten Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen haben“, sagt Dr. Linsin. (ah)

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I SachwertPartner

Das Experten-Netzwerk für die Immobilienberatung seit über 20 Jahren Wer heute Kapital anlegen möchte, hat die Möglichkeit, aus verschiedenen Investitionsarten zu wählen. Die Angebote reichen von Lebensversicherungen über Vermögensanlagen wie Riester-Sparpläne bis hin zu Investmentfonds. Doch die Zinsentwicklung in den vergangenen Jahren hat bedingt durch die Finanzkrise dazu geführt, dass diese Anlagen weniger Gewinne eingebracht haben als die Investoren erzielen wollten. Im Vergleich dazu erlebt die Immobilie als Kapitalanlage einen Nachfrage-Boom.

Das SachwertPartner Erfolgskonzept

Werner Schilcher (li.), Björn Peickert (re.) Geschäftsführer SachwertPartner Immobilienvermittlungs GmbH

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Doch wie kommen Sie als Immobilienberater an Top-Immobilien aus ganz Deutschland für Ihre Kunden? Und wer unterstützt Sie bei der Beratung bzw. im erfolgreichen Verkaufsgespräch? Wie profitieren Sie als Neueinsteiger von Praxiserfahrung und wertvollen Tipps? Schon im Jahr 2008 haben Björn Peickert und Werner Schilcher diesen Markttrend frühzeitig erkannt. Die beiden Geschäftsführer verfügen jeweils über 20 Jahre Berufserfahrung aus der Finanz- und Immobilienbranche und haben den ersten unabhängigen Finanzpool ins Leben gerufen: die SachwertPartner Immobilienvermittlungs GmbH. Das SachwertPartner Erfolgskonzept hilft Finanz-, Versicherungs- und Immobilienmaklern, die vor allem nach einer standort- und bauträgerunabhängigen Angebotsvielfalt

suchen und mit einem Partner mit langjähriger Erfahrung aus dem Banken- und Immobilienwesen zusammenarbeiten möchten. Mit über 1.000 Top-Angeboten bietet SachwertPartner bundesweit die größte Auswahl aus den Bereichen Denkmalschutz, Rendite- und Businessimmobilien sowie dem Zukunftsmarkt Pflegeimmobilien. Bereits heute nutzen schon über 2.500 freie Finanzdienstleister diesen unabhängigen Immobilienpool für sich und ihre Kunden und schöpfen aus einer Vielzahl an Service-Dienstleistungen für ihre tägliche Beratertätigkeit.

Das SachwertPartner-CRM Das Herzstück von SachwertPartner ist eine eigens entwickelte SoftwareLösung, das SachwertPartner-CRM. Das SachwertPartner CRM wird regelmäßig weiterentwickelt und durch nützliche Funktionen ergänzt. Das Programm ist in dieser Form einzigartig auf dem Markt und speziell auf die Bedürfnisse der Immobilienvermittlung zugeschnitten. Es umfasst nicht nur einen umfangreichen Informationsbereich rund um alle Immobilien-Assetklassen (Denkmal, Rendite, Global, Pflege) und den aktuellsten News aus der Branche, sondern ist vor allem eine anwenderfreundliche Software zur Kundenverwaltung

Foto: © adam121 - Fotolia.com

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icht nur als eigenes Zuhause, sondern immer mehr auch als zusätzliche Altersvorsorge, sind Immobilien gefragt wie noch nie. Denn sie zählen zu den sichersten und auch zukunftsstärksten Investmentanlagen, oftmals mit enormem Wertsteigerungspotenzial und überdurchschnittlich hohen Renditen.


und Immobiliensuche und -berechnung. Sie dient ferner zur Übersicht von Terminen, Veranstaltungen und kostenlosen Fortbildungen.

Einfache und kostenlose Registrierung Dem Immobilienberater wird durch eine einfache und kostenlose Registrierung unter www.sachwertpartner.de die gesamte Bandbreite dieses Systems zur Verfügung gestellt. Unkompliziert und schnell können alle Kundendaten, die dem Berater über den einzelnen Kunden vorliegen, in eine übersichtliche Datenbank eingepflegt werden. Zu jedem Kundenkontakt werden dann noch beispielsweise die Kaufinteressen für bestimmte Immobilien, bereits getätigte Käufe oder persönliche Kundendaten hinzugefügt. Damit wird eine individuelle Beratung mit für den Kunden zugeschnittenen Angeboten vereinfacht. Das führt schlussendlich zu zufriedenen Kunden und erfolgreichen Immobilienverkäufen. Für Neueinsteiger in das Programm bietet SachwertPartner nach der kostenlosen Registrierung regelmäßig stattfindende Online-Schulungen zum Umgang mit dem CRM. Ausführlich werden darin alle Funktionen, Weiterentwicklungen und Nutzungsmöglichkeiten erklärt und auch Fragen persönlich beantwortet. Für Fortgeschrittene stehen weitere informative und kostenlose Veranstaltungstermine zur Verfügung, die auch im CRM gebucht werden können: Von Online-Seminaren über Objektworkshops bis hin zu vollständig organisierten Kundenveranstaltungen vor Ort: SachwertPartner bringt und hält so alle registrierten Partner immer auf den neuesten Stand und bietet objektbezogene Unterstützungen und Verkaufshilfen. Eine besondere Serviceleistung des SachwertPartner-CRM stellt z. B. die Option zum Bestellen von eigenen Websites dar. Registrierte Sachwert-

Partner, die keine eigene Website haben, können sich eine eigene Website aussuchen und diese bestellen. So gelangen auch IT-unsichere Partner zu einem professionellen Online-Auftritt. Auf dieser neuen Website können dann die Immobilien eingestellt werden, die der Berater seinen Kunden anbieten möchte. Aus dem gesamten bundesweiten Pool werden sie einfach aus dem CRM selektiert. Durch das so genannte Immobilienfenster wird dann diese Immobilienauswahl unkompliziert und automatisch mit der Such- und Berechnungsfunktion eingebunden. So können individuelle Kunden-Finanzierungspläne unter Eingabe der relevanten Parameter wie Nettoeinkommen, Steuersatz, Alter, Laufzeit, Zins, Tilgungsmodell, Kosten und Eigenkapital etc. erstellt und verschiedene Immobilienangebote miteinander verglichen werden. Registrierte SachwertPartner, die bereits eine eigene Website haben, können das Immobilienfenster direkt auf ihrer Internetseite einbinden.

Professionelle Unterstützung der Partner Die professionelle Unterstützung für die Immobilienberater erfolgt durch das SachwertPartner-Team, das an vier verschiedenen Standorten in Deutschland Niederlassungen hat: Berlin, Hannover (Nienburg), Köln und München. Es besteht aus langjährig erfahrenen Immobilienprofis und Finanzexperten und versteht sich als Service-Dienstleister für freie Finanzdienstleister. Die Unabhängigkeit von Standorten und Bauträgern bzw. Initiatoren ist ein Grund für den langjährigen Unternehmenserfolg der SachwertPartner Immobilienvermittlungs GmbH. Die Aus-, Fort- und Weiterbildung der angeschlossenen SachwertPartner steht dabei im Fokus des Konzepts. So steht dem Endkunden ein fachkundiger Berater zur Seite, der umfassend und genau zu den geplanten Kapitalanlagen beraten kann.

Im Sommer 2014 haben sich die beiden Unternehmen SachwertPartner Immobilienvermittlungs GmbH und Novario GmbH als Tochterfirmen der Sachwert Marktplatz AG zusammengeschlossen. Die Verbindung vereint die bedeutsamen Unternehmensbereiche für die Immobilienvermittlung: die professionelle Berater-Betreuung, das bundesweit größte Immobilienangebot und die diversen Internetportale für Immobilien als Kapitalanlagen wie z. B. den Marktplatz Pflegeimmobilie. So können Anfragen (Leads) über die Internetportale direkt an die Berater weitergeleitet werden. Fazit: Angeschlossene SachwertPartner profitieren nicht nur von einem bundesweiten Immobilienangebot zu verschiedenen Assetklassen, sondern erhalten auch kostenlos die Leads, die über die unternehmenseigenen Internetportale gewonnen werden. Ein doppelter Gewinn für alle Seiten!

➲ KONTAKT

SachwertPartner Immobilienvermittlungs GmbH Leinstrasse 36 31582 Nienburg Tel.: 05021- 92209-20 Fax: 0 5021-92209-22 nord@sachwertpartner.de www.sachwertpartner.de www.gothaer.de

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I Roundtable Pflegeimmobilien

Gepflegt vorsorgen Die niedrigen Zinsen sorgen seit einigen Jahren für einen Boom auf dem deutschen Immobilienmarkt. Knappes Angebot und steigende Nachfrage sorgen dafür, dass deutsche Wohnimmobilien immer teurer werden. Trends bestimmen den Markt, auch den für Pflegeimmobilien, der aufgrund des demografischen Wandels und der vielfältigen Auswirkungen auf die Altersstruktur zu den attraktivsten Wachstumsmärkten zählt.

D

er stationäre Pflegemarkt befindet sich im Wandel. Die Diskussion ist geprägt von Themen wie überalterter Immobilienbestand, steigende Kosten und ein deutlicher Anstieg der zukünftigen Zahl der Pflegebedürftigen. Politik und Wirtschaft müssen sich intensiv mit der sich verändernden Altersstruktur der Gesellschaft beschäftigen und nachhaltige Konzepte präsentieren, um die steigende Nachfrage nach Pflegeeinrichtungen zu sättigen. Laut Pflegestatistik des Statistischen Bundesamtes hat die Zahl der Pflegebedürftigen allein in der Dekade vom Jahr 1999 bis 2009 von 2,02 Millionen um 16 % auf 2,34 Millionen Menschen zugenommen. Davon war fast ein Drittel (31 %) vollstationär in Pflegeheimen gepflegt. Schätzungen gehen davon aus, dass die Zahl der Pflegebedürftigen hierzulande bis zum Jahre 2030 auf rund 3,2 Millionen weiter ansteigt. Auch die Anzahl der Pflegeheime sowie der darin zur Verfügung stehenden Plätze hat zugenommen, aber nicht in dem Maße, Edwin Thiemann

finanzwelt befragte Experten im Roundtablegespräch: Bernd Eder, Geschäftsführer ImmoVeritas GmbH Ralf Licht, Geschäftsführer CASA REHA Holding GmbH Edwin Thiemann, Vorstandsvorsitzender WirtschaftsHaus AG Frank Winkel, Geschäftsführer WI-IMMOGroup GmbH

wie es nötig wäre. Es gibt einen unübersehbaren Mangel an Pflegeheimen (Neubauten und Ersatzinvestitionen für veraltete Immobilien zusammengerechnet). Wie reagieren Betreiber auf den Wandel? Mit welchen Konzepten gehen Initiatoren und Betreiber in die nächsten Jahre?

finanzwelt: Die Faszination für das Betongold hat nicht nachgelassen. Ganz im Gegenteil. In unsicheren Kapitalmarktzeiten mit Börsenschwankungen und einem Zinsniveau nahe null sind Immobilien ein Hort der Sicherheit. Welche Stimmung machen Sie derzeit am Immobilienmarkt aus? Thiemann ❭ Vor dem Hintergrund des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes stecken mehr und mehr Menschen ihre Ersparnisse oder ein Teil ihres Vermögens vorsorglich in Betongeld. Das hat zur Folge, dass die Immobilienpreise teilweise schon sehr stark angezogen sind und es regionale Überhitzungserscheinungen gibt. Umso wichtiger erscheint es uns, preisbewusst zu bauen, indem man beispielsweise KfW-Projekte auf den Markt bringt. Eine der wichtigen Regeln in der Immobilienbranche ist die Lage des Objektes. Dies trifft auch im Pflegeimmobilienmarkt zu. Allerdings mit der Einschränkung, dass an diesem Standort auch ein tatsächliches Nachfragepotenzial nach stationären Pflegeplätzen bestehen muss. Jedes angekaufte Objekt wird letztlich einer intensiven und standardisierten Standortanalyse unterzogen und nur wenige bestehen den Test. finanzwelt: Der demografische Wandel ist nicht mehr zu übersehen. Die Deutschen werden immer älter. Was bedeutet das für den Markt für Pflegeimmobilien? Winkel ❭ Die spielentscheidenden Faktoren für den Betrieb von Pflegeimmobilien, vornehmlich soziodemografische und politische Veränderungen, entwickeln sich durchaus positiv. Der demografische Wandel führt zu einem immensen zusätzlichen Bedarf an Pflegeimmobilien. Dabei ist die quantitative Nachfra-

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ge nach zusätzlichen Pflegeheimen und vollstationären Pflegeplätzen zwingend an einen hohen Qualitätsanspruch auf Seiten der Initiatoren und Betreiber gebunden. Professionelle, wirtschaftlich gut aufgestellte Betreiber, die über ein Kostenstellenmanagement verfügen undsich bestens im Markt auskennen, sind hierbei eine notwendige Voraussetzung. Die zunehmende Anzahl an Anbietern, die sich unbedingtindiesenNischenmarkthineindrängen,, unterstreicht die Attraktivität des Pflegeimmobilienmarktes. Eder ❭ Die Bedeutung vollstationärer Pflegeeinrichtungen wird künftig zunehmen. Trotz des Wunsches nach einer Verpflegung in den eigenen vier Wänden werden vollstationäre Pflegeeinrichtungen bei Krankheitsbildern wie beispielsweise Demenz und schwerster Pflege unumgänglich sein. Vollstationäre Pflegeeinrichtungen sind ab einem gewissen Alter die gängige Wahl. finanzwelt: Was macht den Charme von Pflegeimmobilien aus? Winkel ❭ Viele Faktoren untermauern die Attraktivität einer Pflegeimmobilie. An erster Stelle steht ein grundbuchgesichertes Sachwertinvestment, das eine Rendite um die 5 % verspricht. Im derzeitigen Marktumfeld eine attraktive Größe. Darüber hinaus gibt es keine hohe Mieterfluktuation, wie wir das aus anderen Wohnimmobiliensegmenten kennen. Dieses Angebot trifft den Nerv der Zeit, da die Kunden in möglichst sichere Sachwerte investieren wollen, die mit wenigen Störfaktoren behaftet sind. Thiemann ❭ Die Attraktivität von Pflegeimmobilien fußt letztlich darauf, dass sie Eigenschaften verbindet, die eine perfekte Antwort auf vielfältige Kundenwünsche darstellen. Nur Sachwerte wie Grundstücke oder Immobilien sind inflationsgeschützt, bieten ein attraktives Chance-Risiko-Profil und sind daher für eine langfristige Investition geeignet. finanzwelt: Welche Rolle kommt der Qualität der Betreiber zu? Licht ❭ Dem Betreiber kommt in einem Spezialimmobilienkonzept eine zentrale Bedeutung zu. Natürlich sollte dieser über eine gute Bonität verfügen und langjährige Erfahrung im stationären Pflegesegment vorweisen können. In

Frank Winkel

einem Markt der Konsolidierung – momentan gibt es hierzulande ca. 4.500 private Betreiber – entscheidet das Gesamtpaket über den nachhaltigen Erfolg oder Misserfolg. Es kommt auf die Gesamtstruktur und die Professionalität eines Betreibers an. Es geht nicht nur um das Thema „Pflege“, sondern auch um wesentliche Aspekte wie Qualität, Recruiting und Bindung von guten Mitarbeitern sowie Finanzmarktkompatibilität. So garantieren wir fortwährend einen hohen Qualitätsstandard bei Immobilie und Pflege zu einem stabilen Preis, den wir an unsere Bewohner und Partner weitergeben. Die Pflegebedürftigen sollen sich wohlfühlen. Übrigens gilt das auch für die Mitarbeiter, auf die wir möglichst langfristig bauen wollen. Wir müssen tragfähige Lösungen präsentieren auf die Frage, wie man sich zukunftsfähig und attraktiv in diesem Markt aufstellt. Thiemann ❭ Vor diesem Hintergrund ist ein professioneller Betreiber entscheidend. Wir suchen die Heimbetreiber aus, mit denen der Investor einen bindenden und mindestens 20-Jahres-Vertrag abschließt. Dieser garantiert die Einnahmen und wir stellen sicher, dass der Investor einen Betreiber hat, der sich auch in der Vergangenheit ausgezeichnet hat. Unsere hausinterne Betreibergesellschaft übernimmt zum Investorenschutz zwei wesentliche Aufgaben. Zum einen werden Betreiber vor Ankauf auf Herz und Nieren geprüft. Zum anderen übernimmt sie das dauerhafte Controlling der Betreiber, erkennt somit frühzeitige

Schieflagen. Sollte dieser dann dennoch ausscheiden, haben wir entsprechend vorgesorgt und können die Einrichtung betreiben. finanzwelt: Hat die Politik die Brisanz des Pflegethemas auf dem Radar? Eder ❭ Der Bedarf an neuen Pflegeeinrichtungen ist vorhanden, aber das PreisLeistungs-Verhältnis muss stimmen. Und wenn dies nicht gewährleistet ist, benötigen wir staatliche Förderprogramme. Die ambulante Versorgung ist nur bis zu einem gewissen Punkt gesichert, danach spielt sich nämlich alles im vollstationären Bereich ab. Licht ❭ Das kann ich so nur unterstreichen. Das Durchschnittsalter unserer Heimbewohner beträgt 83 Jahre. Die Nachfolgegeneration ist zu diesem Zeitpunkt schon selbst in einem vorgerückten Alter, wo sie eine Rundumpflege und Betreuung der eigenen Eltern nicht mehr sicherstellen kann. Darüber hinaus gibt es noch einen weiteren Punkt. Die unterschiedlichen Landesgesetzgebungen bilden sowohl für Betreiber als auch für die Immobilieninvestoren oftmals eher ein Hemmnis als einen zusätzlichen Anreiz. Restriktive Regelungen hinsichtlich Einzelzimmern oder Gesamtzahl der Betten sind in einigen Bundesländern für Betreiber und Immobilieninvestoren immer schwieriger zu realisieren. Hintergrund sind die unter Inflationsniveau steigenden I-Kosten zur Refinanzierung der Mieten. Thiemann ❭ Die politischen Entscheidungsträger setzen sich zwar zu Recht für

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I Roundtable Pflegeimmobilien

den Ausbau der ambulanten Pflegedienstleistungen ein, sollten aber der immensen Bedeutung der vollstationären Pflege mehr Rechnung tragen. Der „Krisenfall“ Pflege, beispielsweise bei Dementenbetreuung, ist vielfach nur durch eine Aufgabe des bisherigen Wohnumfeldes lösbar. finanzwelt: Investoren sollten beim Teileigentum/Direktinvestment auch mögliche Exitstrategien im Blick haben. Welche Erfahrungen haben Sie hier gemacht? Winkel ❭ Wir können nur über gute Erfahrungen berichten. Als Verwalter einiger Objekte haben wir in der Vergangenheit bereits Veräußerungen der Appartements beobachtet. Dies unterscheidet sich im Prinzip nicht vom Verkauf einer anderen Immobilie. Sofern der Investor den Exit will, kann der Verkauf über einen vom Eigentümer beauftragten Immobilienmakler oder über unsere unternehmenseigene Hausverwaltung erfolgen. Bei Letzterer laufen permanent Anfragen auf, sei es aus der Eigentümergemeinschaft oder von neuen Interessenten der einzelnen Objekte. Thiemann ❭ Da der Eigentümer einer Pflegeimmobilie selbst im Grundbuch steht, kann er jederzeit über sein Appartement verfügen. Es ist per Wohnungseigentumsgesetz (WEG) als Teileigentum definiert und kann insofern genauso gehandhabtwerdenwieeineganz normale Wohnung.EinAnbieter,dermehrerehundert Einheiten im Jahr verkauft, verfügt für gewöhnlich auch über einen funktionierenden Zweitmarkt. Das heißt der Wiederverkauf gestaltet sich einfach über den ursprünglichen Anbieter. finanzwelt: Kritiker argumentieren, dass die Pflegebranche tendenziell sehr anfällig für Insolvenzen sei. Was entgegnen Sie dieser These? Winkel ❭ Da muss man gar nicht um den heißen Brei herumreden. In der Tat sind in der Vergangenheit etliche Marktteilnehmer in Schieflage geraten. Deswegen sollte man genau auswählen, mit wem und an welchen Standorten man investiert. Und auch, welche Erfahrung der Partner mitbringt. Und es kommt natürlich auf den Betreiber an. Würden Siedasmitjemandemzusammenmachen, der gerade erst frisch am Markt ist? Oder

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Bernd Eder

eher jemanden mit langjähriger Erfahrung bevorzugen, der gezeigt hat, dass er das kann? Oder würden Sie Otto Meier in Buxtehude wählen und denken, der betreibt schon seit 20 Jahren ein Haus mit 400 Betten, und darauf hoffen, dass er das schon richtig macht? finanzwelt: Aber auch der Otto Meier könnte ja mal eine tolle Idee haben. Also kann eine möglichst langjährige Tätigkeit doch auch nicht das entscheidende Kriterium sein. Also: Wie selektiert denn der Vertrieb? Winkel ❭ Wie schon gesagt: Ich wähle nur professionelle Partner aus, die über Jahre hinweg bewiesen haben, dass sie es können. Wenn besagter Herr Meier wirklich eine gute Idee zu haben glaubt, dann schaue ich mir das erst einmal ein paar Jahre an und danach können wir uns darüber unterhalten. Licht ❭ Ich will Ihnen einmal ein Beispiel geben: Herr Meier kauft seine Lebensmittel für die Pflegestätte bei Frau Schulze nebenan. Casa Reha ist deutschlandweit einer der größten privaten Kunden bei Edeka. Wir bereiten im Jahr 14,3 Millionen Mahlzeiten zu – alle frisch. Wir verarbeiten im Monat 281 Tonnen Lebensmittel, reinigen 3,1 Millionen Kilo Wäsche. Das heißt, dahinter steckt eine riesige Logistik. Wir betreiben aktuell 69 Häuser mit insgesamt 10.000 Betten. Wenn davon einmal ein Haus in Schieflage geraten sollte, ist das alles andere als schön, aber für uns als Kon-

zern nicht existenzgefährdend. Mit den betriebswirtschaftlichen Zahlen, die wir herausgeben, kann jeder Wirtschaftsprüfer etwas anfangen. Ich bin davon überzeugt, dass es am Ende auf die Transparenz eines Wirtschaftskonzerns ankommt. Unsere Bilanzen sind – möglicherweise anders als die von Otto Meier – transparent. Auch, weil hinter uns international erfolgreiche Unternehmen als Gesellschafter stehen, die selbstverständlich auch von uns eine transparente Bilanz verlangen. Als bundesweit agierendes Unternehmen sind wir natürlich weniger anfällig als ein lokaler Betreiber. Entscheidend für unseren Erfolg als Betreiber ist darüber hinaus, dass wir ganzheitlich wirklich sehr konsequent und konstant an den Themen arbeiten. Das betrifft nicht nur die Pflegequalität, sondern beispielsweise auch die Themen Mitarbeiter- oder Einkaufsqualität, also eine Verzahnung vieler unterschiedlicher Sparten. finanzwelt:Es wurde vorhin der Vertrieb über Banken angesprochen. Wie dürfen wir uns das vorstellen? Thiemann ❭ Angesichts der niedrigen Zinsen fehlt es Banken an guten Produktangeboten. Wir arbeiten hier unter anderem mit den Sparkassen zusammen. Diese übernehmen häufig die Finanzierung, und wenn unsere Angebote passen, bieten sie unsere Produkte sehr gerne an. Zwar verkaufen sie wegen ihrer Sta-


Ralf Licht

tuten nicht überregional, aber sie lassen sich im kleinen Rahmen in das Geschäft vor Ort einbinden. Unsere Hauptgeschäftspartner sind und bleiben Versicherungs- und Immobilienmakler, die weit über 80 Prozent des Umsatzes abdecken. finanzwelt: Im Vertrieb von Pflegeversicherungen tun sich Makler schwer, weil die Kunden häufig von der Thematik Pflegebedürftigkeit nichts hören wollen. Ist das im Vertrieb von Pflegeimmobilien anders, weil die Kunden ja sofort etwas Greifbares in die Hand bekommen, das sie sich auch vor Ort anschauen können? Thiemann ❭ In der Tat haben es Banken und Makler auf der Immobilienseite einfacher, zumal wir auch umfangreiche Verkaufsunterstützungen anbieten. Wir führen bundesweit Präsentationen und Veranstaltungen durch, zu denen unsere Vertriebspartner ihre Kunden einladen, damit diese auch direkt mit uns ins Gespräch kommen. Dabei wird ihnen nicht nur das Produkt, sondern auch der Markt erläutert. Zudem führen wir Beratungstage gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern durch Online-Präsentationen und Vorträge zum Thema Sachwerte. Wir lassen also Makler im Hinblick auf den Verkaufserfolg nicht alleine. Denn wir wissen am besten, worüber wir reden. Hinzu kommt natürlich auch, dass wir die komplette Produkthaftung übernehmen. Und wir wollen natürlich nicht für einen Partner haften, ohne zu wissen, wie der Vertrieb vor Ort läuft.

finanzwelt: Und der Niedrigzins ist ein hervorragendes Verkaufsargument. Thiemann ❭ Wenn die Menschen ihr Geld in Festverzinsliches stecken, können sie doch quasi zusehen, wie es Monat für Monat immer mehr an Wert verliert. Investieren sie hingegen in Beton und das über 20 Jahre, erhalten sie eine ansehnliche Rendite. Das alleine ist schon Anreiz genug, so etwas zu machen. Winkel ❭ Der Kundenkreis für eine Pflegeimmobilie ist zudem ein ganz anderer als der für eine Pflegeversicherung. Es ist die Zielgruppe 50+. Diese weiß häufig nicht, was sie mit ihrer Liquidität in einem instabilen Markt anfangen soll, weiß aber ganz genau, dass sie in einem konjunkturunabhängigen Markt besser aufgehoben ist. Licht ❭ Private Anleger investieren aktuell gerne in den Kleinwohnungsmarkt und speziell in das Segment Wohnungsteileigentum Pflegeimmobilie. Das ist mit einem überschaubaren EK-Anteil bezahlbar und aufgrund des langfristigen Mietvertrags leicht zu überschauen. Die Rendite beträgt ca. 4 bis 5 % mit einem im Übrigen frei handelbaren Sachwert „Immobilie“, der anerkanntermaßen seit Jahrhunderten ein sicheres Asset ist. Hinzu kommt bei einer Pflegeimmobilie im Gegensatz zur Studentenwohnung noch, dass ich mich 20 Jahre lang nicht darum kümmern muss. Und dann kommt die interessante Frage: Was passiert nach den 20 Jahren? Dann muss ich ja wieder in die Renovierung investieren.

Wie decken Sie das ab, Herr Thiemann? Thiemann ❭ Ein ganz wichtiger Punkt: Wir empfehlen die Immobilie über die Laufzeit des Pachtvertrages zu entschulden. Somit ist dieses Investment nach Auslauf des Pachtvertrages schuldenfrei. Der Kunde muss sich also zunächst einmal gar keine Sorgen machen, wie es weitergeht. Unsere Erfahrung ist da eigentlich ganz positiv. Die Betreiber, die über die Jahre hinweg immer wieder für die Instandhaltung gesorgt haben, wollen auch weiterhin betreiben. Dann muss eigentlich nur über die neue Pacht geredet werden. Selbst bei 75 Prozent der ursprünglichen Pacht ist das für unsere Anleger immer noch attraktiv. In den vergangenen Jahren sind wir bei sicherlich 20 Häusern in die Verhandlungen mit den Betreibern gegangen und lagen am Ende im Regelfall zwischen 80 und 120 Prozent der ursprünglichen Pacht. Die andere Option für den Betreiber wäre, das Objekt selbst zu erwerben, aber dann müssten alle Anleger zustimmen. Licht ❭ Wir achten bei neuen Projekten und Mietvertragsabschlüssen immer darauf, dass wir für beide Seiten, sowohl für uns als Betreiber als auch für den Investor, ausgewogene Verträge schließen und unter anderem keine Indexierungs- oder Instandhaltungsklauseln zulassen, bei denen uns nach zwei oder drei Anpassungen wegen fehlender Refinanzierungsmöglichkeiten über die Investitionskostensätze mit den Gemeinden und Sozialhilfeträgern die Puste ausgeht. Quersubventionieren über andere Erträge dürfen wir ohnehin nicht. Eine wichtige Komponente spielen bei Mietkalkulationen auch die örtlichen Gemeinden und deren Sozialämter. Wir haben bereits heute an dem einen oder anderen Standort in strukturschwachen Regionen bis zu 30 Prozent Sozialhilfeempfänger als Bewohner in unseren Häusern. Ersparnisse und Renten reichen in diesen Fällen nicht aus, um die Unterbringung und Pflege in einer stationären Pflegeeinrichtung zu bezahlen. Hier springen die Sozialämter ein. Wenn vom ersten Tag an ein vernünftiger Vertrag miteinander vereinbart wird, dann wird dieser auch über 20 Jahre hinweg funktionieren. (hwt), (ah)

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finanzwelt SONDERHEFT 2014 I PFLEGE I Zum Schluss

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chon im Jahr 2050 wird es seriösen Hochrechnungen zufolge über vier Millionen Pflegebedürftige geben. Angesichts einer Entwicklung mit einer schnell steigenden Anzahl von Ein-PersonenHaushalten wird es bei stationären Pflegeplätzen zu einer gefährlichen Verknappung kommen. Ein großer Teil der bestehenden Pflegeimmobilien ist zudem hoffnungslos veraltet, in vielen ländlichen Regionen gibt es sogar längst kein funktionierendes Angebot mehr. Der Neubau von Pflegestätten bietet privaten Investoren alle Beteiligungschancen. Auch und gerade weil es sich dabei derzeit noch um einen Nischenmarkt handelt. Trotz der Einführung des zulagengeförderten Pflege-Bahr liegt die Absicherung der Bundesbürger gegen das Risiko der Pflegebedürftigkeit am Boden. Nicht mal drei Millionen privater Policen sprechen eine mehr als deutliche Sprache. Stärker denn je gefragt sind deshalb die Versicherer, qualitativ hochwertige Produkte aufzulegen. Mehr denn je ist aber auch der Vertrieb in der – sozialpolitischen – Pflicht, offensiv auf die Verbraucher zuzugehen. Ohne den geschulten Blick auf die demografische Entwicklung Deutschlands sind sichere Schritte in die Zukunft nicht möglich. Auch diesem Blickwinkel müssen sich Produktanbieter und Vermittler stärker als bisher schon öffnen. Denn er zeigt nicht nur die Risiken auf, sondern auch die Chancen. Das sind auch die Gründe, warum wir zum ersten Mal mit der „finanzwelt Convention Pflege“ eine Maklerveranstaltung durchgeführt haben. Wir wollten uns bewusst von anderen Angeboten dieser Art abgrenzen und haben für unsere „Convention Pflege“ ein besonders breites Themenspektrum gewählt – von der privaten Pflegeversicherung über Pflegeimmobilien und die Zukunft der sozialen Pflegeversicherung bis hin zur geballten Expertise zum demografischen Wandel. Das vorliegende Sonderheft „Pflege“ ist eine die Veranstaltung ergänzende Verlagsleistung. Gleichwohl wäre es – wie auch die „Convention Pflege“ – nicht ohne die Unterstützung durch einzelne Anbieter aus den Bereichen Pflegeimmobilien und Pflegeversicherung möglich gewesen. Hierfür danken wir unseren Partnern:

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