BASSENGE auktion 114 GEMÄLDE ALTER UND NEUERER MEISTER
Donnerstag, 28. November 2019
Galerie Bassenge . Erdener Straße 5a . 14193 Berlin Telefon: 030-893 80 29-0 . E-Mail: art@bassenge.com . www.bassenge.com
I h re A nsp re ch partner f ü r diesen Katalo g / E x p erts fo r t h is catalo gue :
Abteilung Gemälde und Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts / Department of 16th – 19th Century Paintings and Drawings Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den gewünschten Losnummern zu erfragen, da Angaben zum Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog notiert sind. Dr. Ruth Baljöhr
+49 (0)30 - 893 80 29 22 r.baljoehr@bassenge.com
David Bassenge
+49 (0)30 - 893 80 29 17 david@bassenge.com
Lea Kellhuber
+49 (0)30 - 893 80 29 20 l.kellhuber@bassenge.com
Nadine Keul
+49 (0)30 - 893 80 29 21 n.keul@bassenge.com
Harald Weinhold
+49 (0)30 - 893 80 29 13 h.weinhold@bassenge.com
Die Galerie Bassenge ist Mitglied bei
Eindeutig identifizierbare Werke mit einem Schätzpreis von mindestens 2500 Euro werden vor der Auktion mit dem Art Loss Register abgeglichen.
T ermin ü bersich t
Auktion 114
MITTWOCH, 27. November 2019 Vormittag
10.00 Uhr
Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts
Nr.
5000-5220
12.00 Uhr A Passion for Prints - Eine Sammlung klassischer Druckgraphik Nr. 5300-5411 Nachmittag 15.00 Uhr Druckgraphik des 18. Jahrhunderts Nr. 5420-5536 Druckgraphik des 19. Jahrhunderts und des Fin de Siècle Nr. 5537-5629 Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik Nr. 5630-5865 des 15. bis 18. Jahrhunderts DONNERSTAG, 28. November 2019 Vormittag 11.00 Uhr
6000-6198 Gemälde Alter und Neuerer Meister Nr. Rahmen Nr. 6199-6221
Nachmittag
15.00 Uhr
Primavera - Aquarelle des Biedermeier von Franz Blaschek
16.30 Uhr Portraitminiaturen
Nr.
6250-6350
Nr. 6351-6480
FREITAG, 29. November 2019 Vormittag
6500-6796 11.00 Uhr Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts Nr. Discoveries (nur als Online-Katalog verfügbar) Nr. 6800-6837
Nachmittag
15.00 Uhr
Moderne Kunst Teil II
Nr.
7000-7523
Moderne Kunst Teil I
Nr.
8000-8338
SONNABEND, 30. November 2019 Nachmittag
14.00 Uhr
VORBESICHTIGUNGEN Druckgraphik, „A Passion for Prints“, Gemälde, Portraitminiaturen, Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts, „Primavera“, Discoveries: Erdener Straße 5A, 14193 Berlin Donnerstag, 21. November bis Montag, 25. November, 10.00–18.00 Uhr, Dienstag, 26. November, 10.00–17.00 Uhr (nur für auswärtige Besucher) Moderne Kunst Teil I und II: Rankestraße 24, 10789 Berlin Donnerstag, 21. bis Donnerstag, 28. November, 10.00–18.00 Uhr, Freitag, 29. November, 10.00—16.00 Uhr Schutzgebühr für die Kataloge Druckgraphik des 15. bis 19. Jahrhunderts A Passion for Prints - Eine Sammlung klassischer Druckgraphik Gemälde Alter und Neuerer Meister Primavera – Aquarelle von Franz Blaschek Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts Portraitminiaturen Moderne Kunst Teil I Moderne Kunst Teil II Umschlag außen: Los 6035, Johann Heinrich Schröder und Los 6031, Heinrich Friedrich Füger Umschlag innen: Los 6174, Karl Theodor Boehme und Los 6171, Eduard Niczky
€ 20,– € 15,– € 20,– € 15,– € 20,– € 15,– € 20,– € 15,–
GEM Ä L DE DE S 16. bis 18 . JA HR H UN DERT S
Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts___________________________________________________________________________________________________________________________________________________
6000
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_________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6001
Flämisch
Niederländisch
6000 um 1580. Die Anbetung der Hirten. Öl mit feiner Goldhöhung auf einer ovalen Kupferplatte. 16,4 x 12,4 cm.
6001 um 1510. Darbringung im Tempel. Öl auf Holz. 44,5 x 49 cm. Verso eine weitere frag mentierte Darstellung mit sitzenden Figuren in einem gefliesten Innenraum.
1.800 €
4.800 € Szene aus dem Lukasevangelium, nach der das neugeborene Christuskind am achten Tag nach seiner Geburt von seinen Eltern den Hohepriestern vorgeführt wurde, wobei Josef zwei Opfertauben – hier in einem Käfig an seiner Hand - darbringt. In der gedrängten, von kerzenhaltenden Begleitfiguren gefüllten Komposition, tritt Maria von links an den Tisch heran, auf dem das nackte Christuskind aufrecht steht und dem prächtig gekleideten Geistlichen entgegenblickt. Als Teil eines Retabelflügels gehörte die Tafel vielleicht zu einem Antwerpener Schnitz altar, wofür auch die bemalte Rückseite spricht. Wir danken Dr. Stephan Kemperdick, Berlin, für die wertvollen Hinweise.
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Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts___________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Johann Rottenhammer (1564 München – 1625 Augsburg)
6003 Perseus und Andromeda. Öl auf Holz. 40,5 x 29,3 cm. Unten rechts signiert und datiert „Io. Rottenham[...] / 1613“. 15.000 €
6002
Adrian van der Werff (1659 Kralinger-Ambacht b. Rotterdam – 1722 Rotterdam)
6002 nach. Die Verstoßung der Hagar. Öl auf Leinwand, auf Platte aufgezogen. 87,6 x 69,1 cm. 1.800 € Literatur: Vgl. Barbara Gaehtgens: Adriaen van der Werff, 1987, Kat. 46, S. 272-3. Qualitätvolle Wiederholung des um 1696/97 gemalten Originals. Dieses wurde 1742 von August III., Kurfürst von Sachsen und König von Polen in Paris aus der Sammlung des Louis d‘ Orléans erworben und befindet sich heute in der Gemäldegalerie Alte Meister Dresden (Gal.-Nr. 1823, 87,5 x 69,5 cm). Das Gemälde erfreute sich großer Popularität. Das RKD (Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis) zählt sieben verschiedene Kopien und eine Reproduktionsgraphik des Bildes auf (https://rkd. nl/explore/images/1466). Erschienen ist es auch auf Porzellan bei KPM, Berlin.
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In einem anmutigen Bogen schmiegt sich der sinnliche Körper Andromedas an den Felsen, die angeketteten Arme verrenkt und den Blick verzweifelt gen Himmel erhoben. Erst auf den zweiten Blick wird man des Seeungeheuers gewahr, das links aus dem aufgewühlten Gewässer emporsteigt und dessen feurige Augen bereits den herannahenden Retter in der Gestalt des Perseus erfasst haben. Das kleinformatige Kabinettbild stammt von der Hand Hans Rottenhammers und ist durch die eigenhändige Datierung (1613) in das Spätwerk des Künstlers einzuordnen. Entstanden ist es, nachdem der Künstler sich 1606 im Anschluss an einen fünfzehnjährigen Aufenthalt in Italien in Augsburg niedergelassen hatte. Rottenhammer war als 26-jähriger wie so viele Künstler seiner Generation Richtung Süden aufgebrochen, wo er sich mit Ausnahme eines kurzen Aufenthalts in Rom in den Jahren 1594/95, in Venedig niederließ. Zwischen 1591 und 1606 studierte er in der Lagunenstadt die Werke Tizians, Veroneses und Tintorettos und etablierte sich vor Ort mit einer florierenden Werkstatt, die erfolgreich den Markt für kleinformatige Kabinettbilder bediente, welche auf die Bewunderung von Malerkollegen und Kunstkennern stießen und von zahlkräftigen Kunden wie Kardinal Francesco Borromeo und Kaiser Rudolf II. begehrt waren. Der Einfluss der venezianischen Erfahrung ist in Rottenhammers Werk und besonders in seiner farbmäßig feinfühligen Figurenauffassung nicht zu übersehen, doch entwickelt sich sein Stil gerade nach der Rückkehr in den Norden zu einem Manierismus internationaler Prägung weiter. Die Gegenüberstellung unseres Gemäldes mit einer Zeichnung aus seiner Frühphase (Dessau, Anhaltinische Gemäldegalerie) illustriert dies besonders prägnant: Ist auf der Dessauer Zeichnung der Körper der Andromeda in heftiger Bewegung erstarrt, wird die Dramatik im späteren Gemälde zugunsten einer eleganten, die Körperschwingung akzentuierenden Kontrapoststellung aufgegeben, bei der die innere Erregtheit durch Details wie das zart gearbeitete Gesicht und die unnatürliche Verrenkung des rechten Armes vermittelt wird. Die sinnliche Pose der Gefangenen ist inspiriert von einer 1583 entstandenen druckgraphischen Vorlage aus der Werkstatt von Hendrick Goltzius (Hollstein, after Goltzius, 507), wobei Rottenhammer das Zitat mit feinmalerischer Zartheit und einer konzentrierten Komposition exquisit anzureichern weiß.
_________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6003
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Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts___________________________________________________________________________________________________________________________________________________
6007
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6006
Niederländisch 6005 17. Jh. Bildnis eines emporschauenden, bärtigen Mannes. Öl auf Leinwand, auf Holz aufgezogen. 46,6 x 33,8 cm. 2.400 € Provenienz: Erworben am 9. September 1964 im Kunsthaus Bodan, Konstanz. Seitdem in Privatbesitz, Rheinland.
Flämisch 6006 Mitte 17. Jh. Merkur und Argus. Öl auf Leinwand. 74,5 x 98 cm. 1.800 € Niederländisch 6007 2. Hälfte 17. Jh. Südliche Landschaft mit Wanderern und Fischern an einem Teich. Öl auf Leinwand, doubliert. 116 x 93 cm. Unten mittig mit Resten einer alten Signatur „M[...]“. 6.000 € Provenienz: Galerie Dr. Schäffer. Gemälde alter und neuer Meister. Berlin W 8. Behrenstr. 28. Sammlung Carl F. und Emma Müller, Berlin, erworben 19. Februar 1927. Seitdem in Familienbesitz, Privatsammlung, Berlin. 6005 11
Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts___________________________________________________________________________________________________________________________________________________
6008
Adriaen van Utrecht (1599 - 1652, Antwerpen )
6008 Umkreis. Girlande mit Trauben, Kirschen und Beerenobst. Öl auf Leinwand, doubliert. 81,7 x 123,5 cm. 12.000 € Literatur: Magdalena Krämer-Noble: Abraham Mignon 1640-1679, S. 34, Nr. B7. Provenienz: Auktion Roos, Amsterdam, 29. Oktober 1912, Los 103 (als Abraham Mignon). Auktion C. F. Roos & Co., Amsterdam, 18. November 1913, Los 70 (als Abraham Mignon). Auktion B.F.M Mensing, Amsterdam, 30. Mai - 1. Juni 1961, Los 119 (als Cornelis de Heem). Auktion Paul Brandt, Amsterdam, 9.-11. April 1963, Los 16 (als Cornelis de Heem). Auktion Mak, Dordrecht, 7. Juni 1966, Los 27 (als Cornelis de Heem). Auktion Vendu Notarishuis, Rotterdam, 17.-21. Februar 1972, Los 59 (als Cornelis de Heem). Auktion Christie, Manson & Woods, Laren, 17. Oktober 1977, Los 323 (als Cornelis de Heem). Auktion Vendu Notarishuis, Rotterdam, 14.-20. Juni 1979, Los 81 (zugeschrieben Cornelis de Heem). Auktion Lempertz, Köln, 16. Mai 1998, Los 1045 (nach Jan Pauwel Gillemans II.)
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Auktion Lempertz, Köln, 15. November 2003, Los 1161 (zugeschrieben Adriaen van Utrecht) Auktion Christie‘s, London, 8. Dezember 2006, Los 191 (Umkreis Adriaen van Utrecht). Seitdem Privatsammlung Rom. Bekannt aus der antiken Plastik und seit der Renaissance beliebtes Dekorationsmotiv, war das Feston auch in der niederländischen Stilllebenmalerei ein viel verwendetes Bildmotiv. Neben Malern wie Adriaen van Utrecht findet es sich beispielsweise auch in Gemälden der in Antwerpen tätigen Malern Jan Davidsz. de Heem (1606-1684) sowie bei dessen Sohn Cornelis (1631-1695). In einer präzisen, feinen Malerei und akzentuierender Lichtführung erzielt der Maler aus dem Umkreis van Utrechts hier eine faszinierende Plastizität. Die Früchte dieser Girlande wirken täuschend echt, sodass man förmlich nach ihnen greifen möchte. Vorliegendes Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD) verzeichnet (RDKimages Inv. Nr. 47058 ). Des Weiteren listet die Datenbank ein vergleichbares Gemälde von van Utrecht, welches ebenfalls ein üppiges Früchtebouquet zeigt, das charakteristisch an einem blauen Band vor einer dunklen Wand hängt (RDKimages Inv. Nr. 201282). Die jüngste Zuschreibung als Umkreis van Utrechts stammt von Fred G. Meijer. Wir danken Ellis Dullaart vom Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag für wertvolle Hinweise (Oktober 2019).
_________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
Deutsch 6009 um 1770. Bacchus. Öl auf Leinwand, alt doubliert. 59 x 45,5 cm. 1.500 €
6009
Niederländisch 6010 17. Jh. Maria Magdalena am Grab Christi. Öl auf Kupfer. 21,4 x 15,2 cm. 750 € 6010 13
Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts___________________________________________________________________________________________________________________________________________________
6011
6012
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_________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6013
Jan van Huchtenburgh
Georg Philipp Rugendas d. Ä.
(1647 Haarlem – 1733 Amsterdam)
(1666–1742, Augsburg)
6011 zugeschrieben. Die Schlacht bei Cassano im Jahr 1705. Öl auf Leinwand. 17,1 x 42,2 cm.
6013 zugeschrieben. Österreichische Panduren eilen zur Rettung eines Dorfes. Öl auf Leinwand, doubliert. 84,3 x 122 cm.
2.800 €
7.500 €
Im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges trafen am 15. August 1705 die Truppen Ludwigs XIV. unter der Führung von Marschall Vendôme vor dem oberitalienischen Cassano d‘Adda auf die numerisch unterlegene Armee des kaiserlichen Oberbefehlshabers Prinz Eugen von Savoyen. Nur diesem brillanten Strategen ist es zu verdanken, dass trotz des französischen Sieges, die Niederlage in keine militärische Katastrophe mündete. Rechts im Hintergrund ist der Muzza-Kanal sowie eine topographische Ansicht Cassanos zu erkennen, rechts mit dem Kastell.
Johann Elias Ridinger (1698 Ulm – 1767 Augsburg)
6012 Landschaft mit zwei Leoparden und einem Eisbär. Öl auf Leinwand, auf Platte kaschiert. 43 x 61 cm. 3.000 € 15
Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts___________________________________________________________________________________________________________________________________________________
6014
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_________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6015
Jacob Ferdinand Voet (1639 Antwerpen – 1689 Paris)
Italienisch
6014 zugeschrieben. Bildnis einer Edeldame als Flora. Öl auf Leinwand, doubliert. 100 x 72 cm.
6015 spätes 18. Jh. Früchtestillleben mit rotem Ara. Öl auf Leinwand. 38,3 x 58 cm. Verso mit einem Aufkleber „Gaetano Cusati“.
8.000 € In einer felsigen Landschaft mit Wasserfall steht eine Edeldame mit Perlschmuck, hochgesteckter Frisur und einem blauen, mit Spitze besetztem Kleid. Leicht nach links gewendet und mit einem bunten Blumen bouquet auf dem Arm blickt sie dem Betrachter mit festem Blick entgegen. Der Felsen als eine Art Paravent findet sich als Bildmotiv häufig in der flämischen Portraitmalerei des 17. Jahrhunderts, so auch bei Anthony van Dyck. Die Darstellung der Portraitierten als Flora mit dem Attribut der Blumen ist der venezianischen Malerei entlehnt – insbesondere Tizians Gemälde Flora (1515-20, Galleria degli Uffizi, Florenz). Die römi sche Göttin Flora symbolisiert Jugend und Fruchtbarkeit. Für wertvolle Hinweise zur Zuschreibung danken wir Dr. Roberto Contini, Berlin.
4.500 € Koloristisch reizvolle Arbeit, die auch durch die Originalität der Ikonographie besticht.
Provenienz: Privatsammlung Rom
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Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts___________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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_________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6018
Giovanni Gioseffo dal Sole
Francesco Fidanza
(1654–1719, Bologna)
(1749 Rom – 1819 Mailand)
6016 Rebekka und Eliezer am Brunnen. Grisaille über einer Textseite aus einem Buch, auf Leinwand kaschiert. 26,2 x 38,4 cm.
6017 zugeschrieben. Abenddämmerung an der italienischen Küste: Fischer beim Einholen ihrer Netze. Öl auf Leinwand, doubliert. 35,5 x 46 cm.
2.400 €
900 €
Der Bozzetto steht wahrscheinlich in Verbindung mit dem verschollenen Gemälde gleichen Themas im Palazzo Aldrovandi in Bologna (s. Christel Thiem: Giovanni Gioseffo Dal Sole, Bologna 1990, S. 131). Vergleichbare Ölstudien, die Mehrzahl davon ebenfalls auf gedruckten Textseiten ausgeführt, befinden sich u.a. in Berlin, Bologna, Stockholm und Windsor (C. Thiem, op. cit., Nrn. 1-24 mit Abb.).
Venezianisch 6018 18. Jh. Die Geburt Christi. Öl auf Leinwand, doubliert. 36 x 46,5 cm. 2.400 € 19
Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts___________________________________________________________________________________________________________________________________________________
aus 6019
aus 6019
Französisch 6019 18. Jh. Wolkenbilder. 8 Studien, je Öl auf Leinwand, auf festem Karton kaschiert. 26,6-38,5 x 29,5-50 cm. 2.800 € 20
_________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6020
Pieter Angellis (1685 Dünkirchen – 1734 Rennes)
6020 Aufbruch eines Edelmanns zu einer Mission. Öl auf Leinwand, doubliert. 50,3 x 57,8 cm. Links auf dem Sockel des Brunnens signiert und datiert „P. Angelles / 1719“. 12.000 € Mit seinen populären und meist fröhlichen Genredarstellungen, die typische flämische Charaktere besitzen, weckte Pieter Angellis bereits zu Lebzeiten das Interesse einer wohlhabenden Kundschaft und tritt gleichsam das Erbe seiner flämischen Malerkollegen des 17. Jahrhunderts an. Seine Gemälde, oft Konversationstücke, in die er mit Vorliebe ein Stillleben integrierte, zeichnen sich durch eine lebendiges, helles Kolo-
rit aus. Nachdem Angellis in der Lukasgilde in Antwerpen zum Meister aufstieg, ging er 1719 nach England, wo er mit seinen Bildern große Erfolge feierte. Dort lernt ihn auch der Schriftsteller Horace Walpole kennen und schreibt über Angellis Malstil, dass dieser eine Mischung aus dem Teniers d. Jüngeren und Watteaus sei, aber mit mehr Anmut als beim ersten und natürlicher als beim zweiten (Horace Walpole: „Peter Angellis“ in: The Works of Horatio Walpole, Earl of Orford, London 1798, S. 206). Vorliegendes Gemälde muss wohl noch kurz vor Angellis Abreise nach England oder im ersten Jahr seiner Ankunft auf der englischen Insel entstanden sein. Provenienz: Privatsammlung Rom
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Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts___________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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6022 22
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6023
Christian Georg Schütz
Christian Georg Schütz
(1718 Floersheim – 1791 Frankfurt a. M.)
(1718 Floersheim – 1791 Frankfurt a. M.)
6021 Umkreis. Ideale Rheinlandschaft mit alter Steinbrücke und Burgruine. Öl auf Leinwand. 46,5 x 63,5 cm. Unten links signiert „K Haek (?) pinx[...]“. Um 1780.
6023 Rheinlandschaft. Öl auf Leinwand. 71,4 x 121,8 cm.
1.800 €
Deutsch 6022 18. Jh. Ländliches Treiben in Landschaft mit römischer Ruine. Öl auf Holz. 44,5 x 55 cm. 2.500 €
7.500 € Christian Georg Schütz der Ältere erlernte 1731-35 die Dekorations malerei bei dem Freskanten Hugo Schlegel in Frankfurt. Auf der Wanderschaft bildete er sich in Saarbrücken unter dem späteren kurmainzischen Hofmaler und Freskenmaler Joseph Ignaz Appiani weiter. Spätestens 1743, als Appiani in Mainz die Jesuitenkirche auszumalen begann, siedelte Schütz nach Frankfurt über, wo er ein Jahr später eine große Werkstatt gründete. Eine Studienreise, die er entlang des Rheins 1751/52 nach Koblenz unternahm, inspirierte ihn zu einer atmosphärischen Landschaftsmalerei. Dabei widmete er sich besonders den Flusslandschaften des Rheins und des Mains. Seine Gemälde zeigen sich der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts verpflichtet, vor allem der Hermann Saft levens, Jan Griffiers oder Jacobus Storcks, die sich Rheinmotiven widmeten. Neben den charakteristischen kleinformatigen Kabinettstücken schuf Schütz zudem Gemälde größeren Formats für Raumausstattungen in Form von Supraporten, Kaminstücken oder Wandtapeten, die er häufig zyklisch anlegte. Unser Gemälde zeigt eine Ideallandschaft mit heimischen Motiven: Gleich einem Capriccio werden die Drususbrücke in Bingen an der Nahe-Rhein- Mündung, das Kloster Rupertsberg und eine weitere, bisher nicht identifizierte Burg in einer sehr gebirgig angelegten, atmosphärisch luftigen Landschaft kombiniert. Es feiert die Schönheit des Rheintals, das bis heute an seiner Einzigartigkeit als Naturraum nichts eingebüßt hat.
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Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts___________________________________________________________________________________________________________________________________________________
6024
Jacob Samuel Beck (1715–1778, Erfurt)
6024 Die Kartenspieler. Öl auf Leinwand. 43,7 x 57,8 cm. 8.000 € Literatur: Thomas von Taschitzki, Kai Uwe Schierz (Hrsg.): Jacob Samuel Beck (1715-1778). Zum 300. Geburtstag des Erfurter Malers, Ausst.Kat., Angermuseum Erfurt, Dresden 2016, S. 115f, Abb. 55. Provenienz: Aus deutschem Privatbesitz. Der Thüringer Jacob Samuel Beck war der bedeutendste Erfurter Maler seiner Zeit. Im erstaunlich vielseitigen Gesamtwerk dieses biographisch schwer fassbaren Künstlers finden sich alle Gattungen vertreten: Zu seinen herausragenden Darstellungen gehören zweifelsohne die Stillleben und Tierstücke, doch tat sich Beck auch als gefragter Portraitist, Histo rienmaler sowie als Landschafter hervor. Eine aufgrund ihrer Seltenheit besondere Randerscheinung in seinem Oeuvre bilden die Genregemälde. Lediglich zehn überlieferte Werke zählt die jüngste Forschung (vgl. Tschitzki, Schierz 2016, S. 114) - unser Gemälde stellt in diesem Zusammenhang ein wertvolles Beispiel für diese Facette seines Schaffens dar. Bei diesem von Dr. Wolfram Morath-Vogel identifizierten Stück handelt es sich um das Pendant zum kriegsbedingt verschollenen Gemälde Haus-
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musik aus dem Jahr 1769, welches ehemals das Magdeburger KaiserFriedrich-Museum aufbewahrte (für eine Abbildung vgl. op. cit., S. 17, Abb. 2). In diesen beiden Variationen häuslichen Vergnügens findet sich eine gesellige Runde um einen Tisch im Kerzenschein zusammen. Während im verlorengegangenen Pendant eine Familie begleitet von einer Fidel aus dem Liederbuch singt, findet sich hier die Gesellschaft zum gemeinsamen Kartenspiel ein. Mit der effektvollen Hell-Dunkel-Malerei bedient sich Beck an niederländischen Vorbildern des 17. Jahrhunderts, insbesondere an den Caravaggisten. Als Bravourstück darf hier die Wiedergabe des fein changierenden Stoffes des Damenkleides vorne links gelten, in der sich Becks Können bei der Wiedergabe der Wechselspiele zwischen Licht und Oberflächen zeigt.
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Deutsch 6025 spätes 18. Jh. Stillleben mit Musikinstrumenten, Notenblättern, Schlüssel, einer Uhr und Spielkarten. Gouache auf Velin, auf Malpappe aufgezogen. Ca. 24 x 18,5 cm. In einem Goldrahmen des frühen 19. Jh. 2.400 € 25
Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts___________________________________________________________________________________________________________________________________________________
6026
Johann Christian Brandt
Jean-Baptiste de Roy
(1722–1795, Wien)
(1759–1839, Brüssel)
6026 Südliche Flusslandschaft mit einer Stadt und Wanderern. Öl auf Karton, auf Untersatz montiert. 12 x 16,9 cm.
6027 Flachlandschaft am Binnenmeer mit Eselsreiter und einer Ziegenherde; Polderlandschaft mit Schafhirtin und ihrem Vieh. 2 Gemälde, je Öl auf Holz. Je 34 x 49,5 cm.
900 € Mit einer schriftlichen Expertise von Geheimrat Prof. Dr. H. Zimmermann (ehem. Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin), Tutzingen Februar 1962, in der er u.a. schreibt: „Brandt war zunächst Schüler seines Vaters Christian Hilfgott Brand, seit 1740 der Wiener Akademie, an der er 1769 Mitglied und Professor wurde. Brand ist ein wichtiges Übergangsglied von der holländisch gerichteten Landschaftsmalerei zu der selbständigen Wiener Schule.“
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3.500 €
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6027
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Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts___________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Angelika Kauffmann (1741 Chur – 1807 Rom)
6028 nach. Bildnis der Malerin Angelika Kauffmann mit Zeichenstift. Öl auf Leinwand. 60,8 x 50 cm. Spätes 18. Jh./ frühes 19. Jh. 3.800 € Nach Auskunft von Dr. Bettina Baumgärtel, Düsseldorf, geht das Gemälde auf ein Selbstbildnis Angelika Kauffmanns zurück. In der römischen Tradition des Portraits blickt Angelika Kauffmann dem Betrachter mit einem zarten, wohlwollenden Lächeln selbstbewusst entgegen. Der Zeichenstift in ihrer Rechten ist Attribut ihrer künstlerischen Berufung.
6028
Angelika Kauffmann 6029 Umkreis. Jüngling mit phrygischer Mütze. Öl auf Leinwand. 40 x 32 cm. Um 1790. 1.200 € 6029 28
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6030
Otto Christian Trolle (1736–1798, Kopenhagen)
6030 Stillleben mit Büchern. Öl auf Leinwand. 63 x 81 cm. Im mittleren, unteren Bildbereich im aufgeschlagenen Buch signiert „Christian Trolle“. 2.500 € Das Leben des dänischen Blumen- und Stilllebenmalers Otto Christian Trolle ist bisher kaum erforscht. Man geht von einer Ausbildung bei dem in Norwegen geborenen Bildnismalers Hans Arbien aus, ab 1760 wird er erstmals künstlerisch fassbar. Einige seiner illusionistischen Werke entstanden um 1780/1781 als Kabinettstücke im Auftrag des dänischen Königs Christian VII.
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Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts___________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Heinrich Friedrich Füger
Los 6400 aus der Auktion Portraitminiaturen
(1751 Heilbronn – 1818 Wien)
6031 Bildnis des Friedrich Karl Joseph Reichsfreiherrn von Erthal (1719-1802), Kurfürst und Erzbischof von Mainz, mit Pektoralkreuz und Brustkreuz des Deutschritterordens. Öl auf Leinwand. 61,3 x 51,4 cm. 8.000 € Literatur: Jean de Bourgoing: Miniaturen von Heinrich Friedrich Füger und anderen Meistern aus der Sammlung Bourgoing, Zürich/Leipzig/Wien 1925, S. 42 (“ein kleineres Ölporträt besitzt Baron Alfons Rothschild in Wien“). Sophie Lillie: Was einmal war: Handbuch der enteigneten Kunstsammlungen Wiens, Wien 2003, S. 1029 Nr. 769. Birgit Schwarz: Hitlers Museum. Die Fotoalben Gemäldegalerie Linz: Dokumente zum “Führermuseum”, Wien 2004, abgebildet S. 202 Nr. I/37. Felicitas Kunth: Die Rothschild’schen Gemäldesammlungen in Wien, Wien 2006, S. 270-271. Robert Keil: Heinrich Friedrich Füger 1751-1818, Wien 2009, S. 407 (in Abteilung „Verbleib unbekannt“, irrtümlich als „Kurfürst von Köln, Grossmeister des deutschen Ordens“). Ausstellung: Wien, Künstlerhaus, Heinrich Friedrich Füger, 2. Februar 28. Februar 1879, im Künstlerhaus „Einlaufbuch“ unter Nr. 264, Kat.-Nr. 158, als: “Füger Heinrich Friedrich (1751-1818): Ölgemälde. Kurfürst von Cöln [sic], Grossmeister des deutschen Ordens. Nachlass des Künstlers.” Provenienz: Nachlass des Künstlers. Versteigerung des Füger Nachlasses, Wawra, Wien, 3. März 1879, Los 44. Wien, Sammlung Freiherr Albert von Rothschild (1844-1911). Spätestens von 1925 bis 1938: Wien, Sammlung dessen zweiten Sohnes, Dr. Alphonse Freiherr von Rothschild (1878-1942) und dessen Gattin Clarice Adelaide von Rothschild geb. Sebag-Montefiore (1894-1967). 1938, nach dem „Anschluß“, bei Dr. Alphonse und Clarice von Rothschild in Wien konfisziert (als Nr. AR 769), zum Katalogisieren ins Wiener Kunsthistorische Museum gebracht und dann im Zentraldepot beschlagnahmter Kunstgegenstände, Neue Burg, Wien, gelagert.
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Laut Liste vom 20. Oktober 1939 von Hans Posse für die Österreichische Galerie Wien (Belvedere) vorgesehen. Laut Inventar vom 31. Juli 1940 von Adolf Hitler mittels seines „Führervorbehalts“ für sein „Führermuseum“ in Linz reserviert. 1941 in das Stift Kremsmünster und danach ins Salzbergwerk Altaussee (Steiermark) ausgelagert. 1945 von den Alliierten geborgen. München, Central Collecting Point Nr. lv 1163 (Kreidenummer auf Rückseite des Gemäldes noch sichtbar). Am 16. Oktober 1947 durch die Republik Österreich zurückgegeben an Clarice von Rothschild, New York. Besitz Bettina Looram de Rothschild (1924-2012), Tochter des Dr. Alphonse Freiherr von Rothschild und seiner Gattin Clarice. Versteigert in London, Christie’s, Auktion am 30. September 2014: “European Noble & Private Collections Including Fine Tapestries Part I”, Los 134 mit Abb. (ohne Angabe der Füger-Nachlaß Provenienz, als ‘school of’ Füger). London, Privatsammlung. Der Dargestellte, der von 1774 bis zu seinem Tode 1802 Kurfürst und Erzbischof von Mainz war, herrschte im Stil und mit Hofhaltung des Absolutismus. 1789 durfte Füger fünf Monate am kurfürstlichen Hof verbringen, wo er Kurfürst und Hofstaat sowohl in großformatigen Gemälden, als auch en miniature porträtierte. Fügers zugehörige Miniatur ist Los 6400 unserer Portraitminiaturenauktion vom 28. November 2019 (siehe Abbildung).
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Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts___________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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Deutsch 6032 um 1800. Wasserfälle bei Tivoli. Öl auf Leinwand. 46 x 55 cm. 2.400 € 32
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GEM Ä L DE DE S 19. JA HR H UN DERT S UN D N EU ER ER M EIST ER 33
Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister_______________________________________________________________________________________________________________________________
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Deutsch 6033 um 1830. Blick auf Lübeck bei Tagesanbruch. Öl auf Papier, auf Malkarton kaschiert. 17,5 x 24,2 cm. 2.400 € Das kleinformatige Gemälde setzt stilistisch die Neuerungen der Dresdener Landschaftsmalerei in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts voraus und zeigt eine stimmungsvolle Ansicht Lübecks, die verschwommene Silhouette der Stadt in das goldene Licht des sich anbahnenden Sonnenaufgangs getaucht. Es sind die besonderen Lichtverhältnisse, die zu bestimmten Stunden an der norddeutschen Küste herrschen, die hier zum eigentlichen Sujet werden. Den Reiz dieser intensiven Lichtsitua tionen führte Caspar David Friedrich in die Dresdener Malerei ein – in Kombination mit einem ähnlich markanten Stadtpanorama etwa bei seiner Ansicht des heimatlichen Greifwalds im Mondschein (Oslo, Nationalmuseum).
Jean-Laurent Mosnier (1743 Paris – 1808 St. Petersburg)
6034 Bildnis der Friederike Leisching im weißen Kleid mit blauem Tuch. Öl auf Leinwand, alt doubliert. 71,2 x 57,4 cm. 9.000 € Provenienz: Aus dem Besitz der Nachfahren der Familie Leisching. Hamburger Privatsammlung. Die Französische Revolution markierte für den Portraitmaler Jean-Laurent Mosnier, der seine Karriere als Miniaturist begonnen hatte und seit 1788 Mitglied der Académie Royale war, den Beginn eines lebenslangen Exils. Dieses führte ihn spätestens 1791 zunächst nach London, wo er seine Tätigkeit als gefragter Porträtist der adeligen und großbürgerlichen Ober-
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schicht erfolgreich wiederaufnehmen konnte. Seiner letzten Station in St. Petersburg als Bildnismaler am russischen Zarenhof Alexanders I. und Professor an der dortigen Akademie, ging 1797-1801 ein vierjähriger Aufenthalt in Hamburg voraus. Wie bereits in Paris und London fanden auch in der Hansestadt seine Bildnisse beim zahlkräftigen Publikum großen Anklang. Deren gestalterische Anziehungskraft resultierte aus der klaren Malweise, der virtuosen Wiedergabe von Stoffen sowie dem brillanten, in großflächigen Partien organisierten Kolorit. Diese malerischen Qualitäten prägen auch das Porträt der Friederike Leisching (Kunsthalle zu Kiel, Inv.nr. 605) aus dem Jahre 1799, das sicherlich zum Besten gehört, was Mosnier während seiner Hamburger Jahre schuf. Die Dargestellte wuchs als Tochter eines Staatsrates in dänischem Dienste in großbürgerlichen, aufgeklärten Kreisen auf und genoss als begabte Zeichnerin und Porträtistin künstlerischen Unterricht. Zwar war Friederike Leisching (1767-1846) nicht auf Erwerb angewiesen, doch die spärlich gesäten Lebensspuren zeigen, dass sie mit dem Verzicht auf eine eigene Familie den Lebensentwurf der meisten Berufskünstlerinnen ihrer Zeit teilte: Stets unvermählt verließ sie damit den für Frauen ihres Standes gesellschaftlich vorbestimmten Weg als Ehefrau, Mutter und hingebungsvolle Hüterin des Heims. Mosnier, der Ende der 1790er Jahre zu ihrem Lehrer wurde, hielt die junge Frau sitzend in Halbfigur im Chemisenkleid und mit modischer Kinnbinde nach dem Vorbild Luise von Preußens fest. Das Weiß des Kleides und der Binde bestimmt zusammen mit dem Blau der Stola und dem satten Rot des Vorhangs im Hintergrund das kühl-elegante Kolorit des Bildes; eine Eleganz, die auch von den ebenmäßigen Zügen und dem distanzierten Blick der Porträtierten vermittelt wird. Die Landschaft in der Fensteröffnung gibt als konventionaler Bestandteil dieser tradierten Kompositionsformel höchstwahrscheinlich keine reale Topographie wieder. Gerade bei Bildnissen sind Wiederholungen kein unübliches Phänomen, da die Werke oft als Gaben innerhalb des Familien- und Freundeskreises zirkulierten. Dr. Gerrit Walczak, Berlin, bestätigte nach Begutachtung des Originals, dass es sich bei dem Werk um eine eigenhändige Zweitfassung Mosniers handelt (mündlich am 9. September 2019).
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Johann Heinrich Schröder (1757–1812, Meiningen)
6035 Königin Luise von Preußen im blau-weißen Chemisenkleid mit weißem Turban. Pastell. 51,5 x 43 cm. Verso auf der Rückabdeckung ein altes Klebeeticket „827. Friederike v. Mecklbg. Strel. / Königin von Hannover“ sowie ein Inventaretikett der königlichen Sammlung im Schloss Marienburg bei Hannover. Um 1800. 24.000 € Literatur: Alexander Dorner: Hundert Jahre Kunst in Hannover, München 1932, S. 56, die Dargestellte dort fälschlicherweise als Luises Schwester Therese Fürstin von Thurn und Taxis bezeichnet. Marieluise Spangenberg: Der Meininger Porträtmaler Johann Heinrich Schröder: (1757 - 1812). Monographie und Werkverzeichnis, Meiningen 1995, Kat. 268. Neil Jeffares: Dictionary of pastellists before 1800. Online Edition (zuletzt aktualisiert am 26. August 2019), Kat. J.665.1558. Provenienz: Aus der Sammlung des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg, später königliches Haus Hannover, Schloss Marienburg, Zimmer 72, Inv.-Nr. 409 (vgl. Inventaretikett verso). Seitdem durch Erbübergang in Familienbesitz verblieben. Als die mecklenburgische Prinzessin Luise 1793 als Verlobte des preußischen Kronprinzen in Berlin ankam, war der Grundstein zu ihrer bis heute anhaltenden verklärten Popularität, ja kultischen Verehrung, gelegt. Allzu oft überstrahlt der Mythos jedoch die Wirklichkeit. Denn über ihren fesselnden Charme hinaus, zeichnete sich Luise ihrem zaudernden, uneinsichtigen Manne zum Trotz als bemühte, weitsichtige Politikerin aus. In den Jahren napoleonischer Expansion und preußischer Zögerlichkeit setzte sie sich entschieden für ein Bündnis mit Russland und Österreich ein, suchte und verhandelte mit Bundesgenossen und förderte besonders nach der schmachvollen Niederlage Preußens maßgeblich fortschrittliche Reformer. Aufgrund ihrer Schönheit, ihrem Liebreiz und tugendhaften Weiblichkeit entbrannte über alle Stände hinweg eine große Nachfrage nach Porträts. Am Hofe erkannte man, dass sich mittels einer gesteuerten Bildproduktion die Außenwirkung des preußischen Königshauses beeinflus-
sen ließe. Einfache, lebensnahe Inszenierungen und der Verzicht auf Herrschaftszeichen sollten das Bild einer bürgernahen, progressiven Monarchie zeichnen. Unzählige Künstler konkurrierten um Sitzungen bei der jungen Schönheit. Als besonders erfolgreich stach der Meininger Maler Johann Heinrich Schröder hervor, der Luise zwischen 1796 und 1806 mindestens fünfmal porträtierte und in der Folge diese Bildnisse mehrmals wiederholte (vgl. Spangenberg 1995, S. 56f, Kat. 251-268; Gerrit Walczak: „Luise von Preußen und ihre Porträtisten: Kunstmarkt, Hof und Publikum in Berlin um 1800“, in: Wallraf-Richartz-Jahrbuch, 65 (2004), S. 229). Ihren Höhepunkt erreichte Schröders Produktion in den Jahren 1799 und 1800. Von dem vorliegenden Werk sind insgesamt vier eigenhändige Fassungen überliefert: Neben unserem Pastell aus der Sammlung des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg, finden sich die weiteren in Berlin (Schloss Charlottenburg, SSGPS, GK I 41250, vgl. Spangenberg Kat. 265), Utrecht (Huis Doorn, HuD 74, vgl. Spangenberg Kat. 264) sowie ehem. im Weimarer Wittumspalais (vgl. Spangenberg Kat. 267). Die samtige Wirkung des Pastells nutzte der Porträtist, um die ebenmäßige Feinheit und Frische von Luises Antlitz wiederzugeben. Mit weichen Konturen, jedoch stets klar umrissen, hält er die Königin im Dreiviertelprofil im weißen Empirekleid mit blauem, goldbesticktem Mittelstreifen fest. Eine einprägsame Requisite stellt der weiße Turban mit herabfallenden, schalartigen Stoffbahnen dar, der bis auf wenige Stirnlocken ihr Haar bedeckt. Die Schals mit perlenbesetzten Fransen verlaufen in den anderen Fassungen parallel zum blauen Mittelstreifen des Kleides, nur in unserem Exemplar löst Schröder die streng-vertikale Komposition durch das geschickte Aufraffen der linken Bahn auf. Das lockere Ergreifen des feinen Stoffes mit der linken Hand verleiht Luises Pose eine gezierte Natürlichkeit, die jene der anderen Fassungen übertrifft.
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Domenico Quaglio
Georg Friedrich Adolph Schöner
(1786 München – 1837 Hohenschwangau)
(1774 Mannsbach bei Hersfeld – 1841 Bremen)
6036 Ansicht des Zisterzienserklosters Pforta bei Naumburg. Öl auf Leinwand, doubliert. 39,5 x 49,5 cm. Verso auf dem Keilrahmen mit einem alten Etikett mit den Lebensdaten des Künstlers.
6037 Bildnis einer briefschreibenden Dame. Öl auf Leinwand. 50 x 38,7 cm. Verso auf der Leinwand signiert und datiert „ G.A. Schoener p:/à Lausanne Ao 1809“.
6.000 € Der Architektur- und Theatermaler, Radierer und Lithograph Dome nico Quaglio war Sproß einer aus Oberitalien stammenden Künstler familie, die sich Ende des 18. Jahrhunderts in München niedergelassen hatte. Domenico war Schüler seines Vaters Giuseppe und wurde weiter von Carl Ernst Christoph Hess und Joseph Mettenleiter künstlerisch ausgebildet. Seit 1803/04 war er als Dekorationsmaler am Münchener Hoftheater tätig. Domenico Quaglio gilt als der Begründer der Mün chener Architekturmalerei und zählt zu den bedeutendsten Vedutenmalern der deutschen Romantik. In zahlreichen Zeichnungen und Gemälde hält Quaglio historische Bauwerke mit wissenschaftlicher Akribie fest. Viele seiner Arbeiten besitzen daher neben ihren künst lerischen Meriten auch einen beachtlichen architekturhistorischen Dokumentationswert.
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18.000 € In den Jahren 1795/96 erlernte Schöner bei Anton Graff die Porträt malerei und avancierte zu einem seiner besten Schüler. In den Jahren von 1800 bis 1802 konnte Schöner erste Erfolge in Berlin verbuchen; er porträtierte u.a. Henriette Herz und Daniel Chodowiecki. Ein kurzer Aufenthalt in Davids Atelier in Paris muss den Künstler maßgeblich beeindruckt haben. Anschließend war Schöner sieben Jahre in der Schweiz tätig. Dort knüpfte er enge Verbindungen zu Pestalozzi, dessen berühmtes Bildnis er anfertigte. Vorliegendes Gemälde entstand während seiner Schweizer Zeit und stellt eine junge Dame dar, die sicherlich aufgrund der modischen Kleidung und des vornehmen Interieurs zur gehobenen Gesellschaft Lausannes gehörte, vielleicht stammte sie aus dem Umkreis Pestalozzis. Schöner feiert in dem privaten Porträt der jungen Dame die weibliche Natürlichkeit: Sie trägt keinerlei Schmuck, einzelne Locken der antikisierenden Hochfrisur fallen ihr verspielt in die Stirn. Das
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schimmernde Himmelblau des Kleides mit hoher Taillenlinie „à la Grècque“ spiegelt sich in den klaren Augen der Trägerin wider. Das weiße kurzärmelige Hemd mit Puffärmeln und besonders der um Kopf und Oberkörper kunstvoll drapierte, halbseidene und transparente Schal mit Ornamenten der Weißstickerei bringen die frische und reine Schönheit der rosigen Wangen zur Geltung. Mit verträumtem, in die Ferne schweifendem Blick und zärtlichem Lächeln sitzt sie an einem
kleinen runden Tisch; sie hat den Kopf nachdenklich auf ihre Hand gestützt; links neben ihr liegt ein, vermutlich kurz zuvor geöffneter Brief, den sie in den nächsten Augenblicken beantworten wird. Zwar hat sie schon die Feder aufgesetzt, doch das Blatt Papier vor ihr ist noch leer. Das einfühlsame Bildnis bringt in dem Akt des Briefeschreibens sowie der melancholischen Nachdenklichkeit die Empfindsamkeit jener Epoche äußerst treffend zum Ausdruck.
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Christoffer Wilhelm Eckersberg (1783 Blåkrog – 1853 Kopenhagen)
6038 Porträt eines Römers. Öl auf Leinwand. 23,8 x 19,8 cm. Verso von fremder Hand bezeichnet und datiert „Malet 1815i /Roma af Eckersberg“. 12.000 € Literatur: Emil Hannover: Maleren C. W. Eckersberg, En Studie i dansk Kunsthistorie, Kopenhagen 1898, Nr. 176. Provenienz: Eckersbergs Nachlassauktion Kopenhagen 1854, Nr. 27. Kunsthallen Auktion, 1992, Los-Nr. 35, Kopenhagen. Privatbesitz Kopenhagen.
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Christoffer Wilhelm Eckersberg erhielt im Jahre 1810 die Goldmedaille der Kopenhagener Kunstakademie und mit ihr ein mehrjähriges Stipendium, das ihm einen Studienaufenthalt in Paris und in Rom ermöglichte. Im Juni 1813 brach Eckersberg von Paris, wo er drei Jahre verbracht hatte, nach Rom auf. Bereits am 3. Juli 1813 erreichte er die Ewige Stadt. Wie viele seiner Landsleute bezog er in der Casa Buti in der Via Sistina 48 ein Quartier. Er übernahm die Wohnung des französischen Malers Jean-Auguste-Dominique Ingres. In der Casa Buti wohnte seit 1804 auch der dänische Bildhauer Bertel Thorvaldsen, der Eckersberg in seiner künstlerischen Tätigkeit unterstützte und förderte. Die drei Jahre in Rom bedeuteten für Eckersberg künstlerisch eine höchst fruchtbare und prägende Phase. Auf seinen Streifzügen durch Rom, Tivoli
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und die Albaner Berge leisteten ihm oftmals der befreundete dänische Architekt Peder Malling oder Gustav Friedrich Hetsch aus Stuttgart Gesellschaft. Neben der Architektur und den Landschaften interessierte sich Eckersberg ebenso für das römische Stadtleben. Er besaß die seit 1809 erschienen Folgen des römischen Zeichners und Radierers Bartolomeo Pinelli, die ihm Anregungen zum römischen Volksleben lieferten. Während Eckersberg in Paris Situationen des täglichen Lebens zeichnerisch festhielt, faszinierte ihn in Rom besonders die Frömmigkeit der Italiener. Das Ölgemälde, das die Ansicht des Inneren des Kolosseums mit einer Prozession wiedergibt, ist in den römischen Jahren von 1813 bis 1816 entstanden und zählt zu seinen berühmtesten Werken (Öl auf Leinwand, 29,1 x 25,6 cm, Hirschsprungske Samling). Ein weiteres römisches Genremotiv zeigt das Ölgemälde mit Betenden an der Heiligen Pforte in der Peterskirche (Öl auf Leinwand, 31 x 27 cm, Nivaagaards Malerisamling). Es ist denkbar, dass unser kleines, attraktives Porträt eines Römers als Studie für eine geplante Genreszene geschaffen wurde. Seine einfache Kleidung, sein natürlich gewachsenes Haar und der Vollbart weisen ihn als einen ländlichen Mann aus. Sein nach rechts gewandter Blick mit weit geöffneten Augen scheint versunken, möglicherweise im Gebet. Interessanterweise zeichnet sich in der unteren Bildhälfte eine kleine Architekturzeichnung ab, die Eckersberg vorher unter der Ölfarbe angelegt hatte - vielleicht auf einer seiner gemeinsamen Ausflüge mit den Architekturfreunden. Laut einer mündlichen Aussage von Kaspar Monrad könnte es sich um den Grundriß der römischen Kirche Santa Maria degli Angeli handeln.
Dänisch 6039 um 1840. Morraspieler in einer römischen Osteria. Öl auf Leinwand, kaschiert auf Holz. 49,5 x 65,5 cm. 2.400 € Das Morra-Spiel, das besonders in mediterranen Ländern wie Italien verbreitet ist, wird traditionell mit den Händen gespielt. Die beiden Spieler stehen sich gegenüber und strecken die rechte Hand gleichzeitig nach vorne, dabei müssen sie eine Zahl zwischen 1 und 5 mit den Fingern anzeigen. Im selben Moment müssen sie jedoch die Zahl des Gegenübers erraten und laut aussprechen. Derjenige, der die Zahl korrekt errät, gewinnt einen Punkt. Errät keiner die Zahl wird kein Punkt vergeben. Uns erinnert das Spiel, das auch von vielen italienbegeisterten Malern wie Constantin Hansen oder Bartolomeo Pinelli festgehalten wurde, an das Kinderspiel Schere-Stein-Papier.
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Italienisch 6040 Mitte 19. Jh. Junge Frau in der Tracht von Albano Laziale mit ihrem Jungen. Öl auf Leinwand. 60 x 48 cm. 2.400 €
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Charles Ross (1816 Altekoppel in Ruhwinkel – 1856 München )
6041 Abendstimmung über einer griechischen Landschaft: Badende in einem Palmenhain. Öl auf Leinwand. 63,5 x 52 cm. Verso ein altes handschriftl. bez. Etikett „Karl Ross / geb. 1816, gest. 1857 in München / berühmter Maler von Landschaften / aus Griechenland“. 1.500 € Der aus Schleswig-Holstein stammende Charles Roß, mit bürgerlichem Namen eigentlich Karl Ross, ging 1832 nach Kopenhagen, um sich dort als Stubenmaler ausbilden zu lassen. Neben dieser Ausbildung besuchte er dort regelmäßig die Königlich Dänische Kunstakademie, wo er mit seinen Werken bald das Interesse von Ludwig Lund und Wilhelm Eckersberg auf sich zog. Zur dieser Zeit widmet er sich noch ganz der Tiermalerei, erst eine Reise nach Griechenland sensibilisierte ihn schließlich für die Landschaftsmalerei. Im Jahr 1837 folgte Ross seinem Bruder Ludwig nach Athen, dieser wurde ein Jahr zuvor für die Professur in Archäologie an die Ottonische Universität berufen. Während seiner Reisen durch das Land, die ihn unter anderem nach Marathon, Sparta, Smyrna, Ephesos und Magnesia führten, entdeckte Ross die Schönheit der griechischen Landschaft. 6041 42
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Deutsch 6042 um 1845. Ave Maria: Abendandacht vor einem Madonnenbild in der römischen Campagna. Öl auf Leinwand. 72 x 104 cm. 4.000 € Spätestens seit dem ikonischen Gemälde von Ludwig Richter mit der „Abendandacht in der Gegend vom Monte Serrone“ (Leipzig, Museum der Bildenden Künste) aus dem Jahr 1834 war das Thema in der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts etabliert. Künstler wie August Lucas, Johann Nepomuk Schödelberger oder Johann Erdmann Hummel widmeten sich dem reizvollen Sujet, das die Darstellung der ins warme Abendlicht getauchten südlichen Landschaft mit der in farbenfroher, traditioneller Tracht gekleideten Landbevölkerung verband.
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Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister_______________________________________________________________________________________________________________________________ Auf einer wunderbar detailliert gemalten Ansicht vom Atelier des Veit Hanns Schnorr von Carolsfeld aus dem Jahr 1832 ist zu erkennen, dass an der Wand gegenüber dem Arbeitstisch des Malers ein Selbstbildnis hing. Blickte Schnorr von Carolsfeld, an diesem Tisch sitzend, empor, so traf sein Blick unweigerlich auf das eigene Antlitz. Das Bild seines Schülers Carl Werner, das in unserer Auktion im Dezember 2017 versteigert wurde (Losnummer 6077, mit mehreren Abbildungen), bezeugt dieses tagtägliche Tête-à-Tête und gibt uns eine genaue Vorstellung von den Gegebenheiten und der Atmosphäre in den Räumen der Pleißenburg, die der Akademiedirektor für seine Arbeit bezogen hatte. Der betagte, gleichwohl unermüdlich arbeitende Künstler sitzt dort versunken über einer Zeichnung, in einen grünen Malermantel gehüllt – wohl eben dem Mantel, den er bereits zwölf Jahre früher in unserem Selbstbildnis trug, jenem Porträt, das in Werners kleinformatigem Gemälde an der genannten Stelle erscheint. Das einfache Kleidungsstück hat Symbolwert: Es steht für Schnorr von Carolsfelds bereits von Nagler unterstrichenen Bescheidenheit, die er auch in seiner gehobenen Stellung in der Akademiedirektion beibehielt. Der Verzicht auf „verkünstelte Bedürfnisse“ (Allgemeines Künstlerlexikon, S. 394) war charakteristisch für einen im Geiste des Biedermeier erzogenen Mann - eine Haltung, die auch in der ehrlichen Unaufgeregtheit zu spüren ist, mit der er sich 1820 vor schlichtem Hintergrund und ausschließlich mit seinen Berufswerkzeugen festhielt. Lediglich die Pelzverbrämung an Kragen und Ärmelsaum zeugen von einem durch beharrliche Arbeit erworbenen Wohlstand.
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Karl Gottlob Schönherr (1824 Lengefeld – 1906 Dresden)
6043 Zwei Mönche im Gespräch mit einem Hirten. Öl auf Holz. 61 x 49,5 cm. Rechts unten signiert und datiert „C. Schönherr. 1890“. 400 € Veit Hanns Schnorr von Carolsfeld (1764 Schneeberg –1841 Leipzig)
6044 Selbstbildnis im grünen Malermantel. Öl auf Leinwand. 82 x 65 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert „VHS / 1820“, verso auf dem Keilrahmen mit lädiertem Ausstellungsetikett, sowie Klebeetiketten mit Angaben zum Werk und Besitzern. 12.000 € Literatur: Katalog: Ausstellung deutscher Kunst aus der Zeit von 1775-1875 in der Königlichen Nationalgalerie Berlin. Hrsg. vom Vorstand der Deutschen Jahrhundertausstellung. München 1906 (2 Bände), Kat. Nr. 1579. Ausstellung: Berlin 1906: Ausstellung deutscher Kunst aus der Zeit von 1775-1875 in der Königlichen Nationalgalerie Berlin. Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers, an dessen Sohn Julius Schnorr von Carolsfeld (1794-1872). Seitdem durch Vererbung im Besitz der Familie.
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Für den 1764 in Schneeberg als achter Sohn eines Ratsherren geborenen Schnorr von Carolsfeld war das 1816 erlangte Direktorat der Leipziger Akademie der krönende, dauernde Sorglosigkeit verheißende Abschluss einer bewegten Künstlerkarriere. Nach einem vom Vater gewollten Jurastudium konnte er sich erst nach dessen Tod ganz der Kunst verschreiben. Seine ersten Schritte führten ihn ins preußische Königsberg, wo er näheren Umgang mit Theodor Gottlieb von Hippel und Immanuel Kant pflegte, den er 1789 in mehreren Zeichnungen portraitierte. Bereits 1790 fiel die Entscheidung, nach Leipzig zurückzukehren, um sich dort weiter in der Zeichenkunst ausbilden zu lassen. Er wurde Schüler von Adam Friedrich Oeser und übernahm Aufträge als Portraitist, Buchillustrator und Theatermaler. 1801 brach er mit Johann Gottfried Seume, zu dessen Freundeskreis er zählte, nach Syrakus auf, in Weimar machten die beiden Männer ihre Aufwartung den Berühmtheiten Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Johann Gottfried Herder und Karl August Böttiger, bevor sie über Prag nach Wien weiterzogen. Dort musste Schnorr von Carolsfeld seine Reise unterbrechen, aus Rücksicht auf seine Pflichten als Familienvater, denn die heute ungleich bekann teren Söhne Julius und Ludwig waren bereits geboren. Über mehrere Stationen führten ihn daraufhin seine „artistischen Wanderschaften“, wie er die folgende Studienreise bezeichnete, über Paris und Straßburg 1802 nach Leipzig zurück. Dort übernahm er wenige Monate später die Stelle eines Unterlehrers an der Akademie. 1816 schließlich wurde er Nachfolger Johann Friedrich August Tischbeins im Direktorenamt, das er bis zu seinem Tod 1841 bekleidete. Seine wahre Berufung fand er in der Lehrtätigkeit, eine Neigung, die sein Enkel auf das Talent für „einsichtsvolles, feinsinniges Kunsturtheil, Vielseitigkeit in Würdigung der Rechte künstlerischer Individualität und mannigfaltige Geschicklichkeit im Technischen der Kunst“ zurückführte (vgl. Franz Schnorr von Carolsfeld: „Schnorr von Carolsfeld, Veit“ in: Allgemeine Deutsche Biographie, 32 (1891), S. 192). Für die Bewunderung und Achtung, die ihm seine Schüler entgegenbrachten, spricht nicht zuletzt auch die Atelieransicht Werners und die Tatsache, dass Veit Hanns Schnorr von Carolsfeld durch die Präsentation unseres Selbstbildnisses auf der Jahrhundertausstellung 1875 in Berlin, mehr als drei Jahrzehnte nach seinem Tod, gewürdigt wurde.
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Deutsch 6045 um 1840. Abendstimmung an einem See. Öl auf Leinwand, doubliert. 30 x 37 cm. 900 € Mit den letzten Sonnenstrahlen der untergehenden Sonnen entwickelt sich am Himmel noch einmal ein prächtiges Farbenschauspiel. Während die Baumkronen und die ostwärts gewandten Seiten der Wolken bereits die Dunkelheit der Nacht einfangen, taucht das Licht die andere Seite der Wolken in ein zartes Rosa. Die zauberhafte Stimmung wird auch durch die heimkehrenden Landleute auf dem Fahrweg und den beiden auf dem Damm promenierenden Figuren unterstützt.
Deutsch 6046 um 1820/30. Die Madonna mit dem schlafenden Jesuskind und den zwei Johannesknaben. Öl auf Leinwand. 95,5 x 62 cm. Rechts auf dem Papierstreifen des Kindes bez. „Et nos debemus pro fratribus / animas ponere I. Joan. 23“. 12.000 € Provenienz: Erworben 1976 auf der Zweiten altbayerischen Antiquitätenwoche Landshut von der Galerie Westenrieder, München
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Die Kombination aus klar umreißender Zeichnung, harmonisch-ausgewogener Komposition sowie dem glatten Auftrag matt leuchtender Farben, ermöglichen es zusammen mit der sanftmütig-idealisierten Darstellungsweise der Figuren dieses Werk unschwer dem nazarenischen Umkreis zuzuordnen. Der in Wien gegründete Lukasbund um Friedrich Overbeck, Franz Pforr, Ludwig Vogel und Johann Konrad Hottinger übersiedelt 1810 nach Rom, zunächst in die Villa Malta, kurz darauf in das aufgelassene Kloster S. Isidoro. Schnell folgen ihnen zahlreiche weitere junge Maler aus Deutschland und Österreich und selbst nach der Auflösung der Gruppe 1820, wirkten die künstlerisch gesetzten Impulse Jahrzehnte nach. Ihr Dasein und ihre Arbeit stellten die Nazarener in den Dienst der christlichen Religion, was ebenso wie der aus der Kunst der frühen Neuzeit schöpfende Stil als Ausdruck ihrer ablehnenden Haltung gegenüber einer turbulenten Gegenwart verstanden werden kann. Bei ihrem Rückzug wandten sie sich der Vergangenheit zu und fanden Refugium in einer idealisierten Vorstellung vom Mittelalter als Epoche vorbildhafter Ordnung, Gemeinschaftlichkeit und von christlichen Prinzipien bestimmter Lebensführung. Das ikonographisch seltene Motiv der Madonna mit dem schlafenden Christuskind in Begleitung der beiden Johannesknaben, der Evangelist in eine Schriftrolle vertieft und der Täufer ohne die üblichen Attribute Fellgewand, Kreuzstab oder Lamm, zeigt vor allem in dem anrührenden Gesichtsausdruck des letzteren, dem zuweilen etwas idealisierten Hintergrund und dem naturtreuen Gesicht des schlafenden Kindes Merkmale wie sie sich in Werken der Düsseldorfer Schule um den Akademiedirektor Friedrich Wilhelm von Schadow finden.
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Johan Carl Neumann (1833–1891, Kopenhagen)
6047 Ansicht des rauchenden Vesuv am Golf von Neapel. Öl auf Leinwand. 21,5 x 63 cm. 3.500 € Das großzügige Panorama des neapolitanischen Golfes kann mit Neumanns künstlerisch fruchtbaren Aufenthalten in Italien in den frühen 1860er in Verbindung gebracht werden. Der als Marinemaler ausgebildete Däne wurde mit Bildern seiner Reisen durch Europa, besonders dem Mittelmeeraum, bereits zu Lebzeiten überaus erfolgreich.
Franz Ittenbach (1813 Königswinter – 1879 Düsseldorf)
6048 Junge Italienerin aus Albano. Öl auf Leinwand. 58 x 49,5 cm. Unten links signiert und bezeichnet „F. Ittenbach / Rom“. Um 1840. 30.000 € Provenienz: Rheinische Privatsammlung.
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Franz Ittenbach, seit 1837 Meisterschüler Wilhelm Schadows an der Kunstakademie Düsseldorf, reist von 1839 bis 1842 nach Italien. In Rom schließt er sich den Nazarenern um Friedrich Overbeck an und bleibt diesen auch nach seiner Rückkehr eng verbunden. Inspiriert von den Eindrücken der ewigen Stadt entstand dieses zeitlose Bildnis noch direkt während Ittenbachs Aufenthalt in Rom. Das Portrait einer jungen Frau mit dunklem Haar und ebenmäßigem Gesicht vor einer klassischen Landschaft entspricht ganz dem Ideal der Nazarener. Im Jahr 1820 hatte der Diplomat August Kestner Vittoria Caldoni, die dreizehnjährige Tochter eines armen Weinbauern in Albano entdeckt. „Ihr über alle Beschreibung schönes Gesicht von vollkommen antiker Bildung“ wurde im Kreise der nazarenischen Künstler zum Inbegriff der kindlich-keuschen Schönheit. Nicht weniger als 130 Bildnisse sind heute von Vittoria Caldoni bekannt, die als Modell fast kultische Verehrung erfuhr. Ittenbachs Bildnis der jungen Frau folgt in Typ und Haltung ganz den Darstellungen der Caldoni. Ihr relativ schlichtes Kleid sowie die Reduktion des Schmucks auf eine einfache silberne Haarnadel verraten ihre bescheidene Herkunft. Hinter ihr öffnet sich eine südliche Küstenlandschaft mit Zypressen und Pinien. Die Faszination dieses Gemäldes liegt in der äußerst subtilen und feinen Malweise Ittenbachs sowie der Schlichtheit der Porträtierten.
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Carl Robert Kummer
Carl Morgenstern
(1810–1889, Dresden)
(1811–1893, Frankfurt a. M.)
6049 Segelboote vor der italienischen Küste. Öl auf Papier, kaschiert auf Malkarton. 16 x 24,7 cm. Verso handschriftlich bezeichnet „Robert Kummer“.
6051 Blick auf den Comer See und Bellaggio. Öl auf Leinwand. 53 x 78 cm. Auf dem Keilrahmen verso schwer leserlich bez. „Bellaggio...Comer See...Vormittags“.
1.800 €
1.800 €
Wir danken Frau Dr. Elisabeth Nüdling, Fulda für die Bestätigung der Autorenschaft Carl Robert Kummers anhand einer digitalen Abbildung (September 2019).
Italienisch 6050 19. Jh. Morgenröte über dem Golf von Neapel. Öl auf Holz. 15,9 x 21,8 cm. Unten links unleserlich signiert. 750 € 51
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Friedrich Gauermann
Jakob Alt
(1807 Scheuchenstein (Miesenbach) – 1862 Wien)
(1789 Frankfurt am Main – 1872 Wien)
6052 Waldgrund mit bemoostem Baumstamm. Öl auf Papier. 10,7 x 13,9 cm.
6054 zugeschrieben. Morgenstimmung in einem Alpendorf mit Burgruine. Öl auf Leinwand. 31,7 x 39 cm.
1.200 € Beigegeben vier weitere Ölstudien Gauermanns mit Waldpartien und Pflanzen.
2.400 €
Friedrich Gauermann 6053 Stehende Kuh nach rechts. Öl auf Papier. 24,4 x 30,2 cm. 800 € Provenienz: Aus der Sammlung Fürst von Liechtenstein (Lugt 4398).
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August Friedrich Piepenhagen (1791 Soldin, Preussen – 1868 Prag) „Der dichtungsvollste Landschafter, den ich jetzt kenne“, so apostrophiert der Verfasser des „Nachsommer“ Adalbert Stifter den Landschaftsmaler August Friedrich Piepenhagen. Eine kleine Gruppe von Arbeiten dieses „dichtungsvollen“ Künstlers und seiner Tochter Charlotte Piepen hagen können wir nun in diesem Katalog anbieten (Lose 6055-6063 sowie die Lose 6693-6695 in unserem Zeichnungskatalog). Die Werke stammen direkt aus dem Nach lass von August Friedrich Piepenhagen. Sie gingen über seine Tochter Charlotte an den um 1900 in Berlin ansässigen Zweig der Familie, wo sie sich bis heute im Besitz der Nachfahren befanden. August Friedrich Piepenhagen gehörte zu den „merkwürdigsten Autodidakten der Malerwelt“ findet Rudolf Müller in der Allgemeinen Deutschen Biographie von 1888. Seit der Jugend an immer zur Malerei gedrängt, musste der aus bescheidenen Verhältnissen stammende Künstler zunächst eine Lehre zum Knopf- und Schnürmacher absolvieren. Die Gesellenwanderung führte ihn in die Schweiz, die ihm bereits durch Bilder und Beschreibungen vertraut schien. Dort, im Anblick der großartigen Natur, fertigte er die ersten autodidaktischen Malversuche, wobei ihn der Schweizer Maler Johann Heinrich Wuest wohl mit Rat zur Seite gestanden haben dürfte. 1811 ließ sich Piepenhagen in Prag nieder, übernahm 1815 die Knopfmacherwerkstatt seines Vorgängers und heiratete dessen Witwe. Zwischen 1816 und 1825 wurden ihm vier Töchter geboren, von denen er Charlotte und Louisa zu Malerinnen ausbildete. August Piepenhagen widmete sich ausschließlich der Landschaft und schuf seine Bilder immer nur neben seinem Brotberuf. Seine stimmungsvollen, romantischen Werke waren von den Kunstliebhabern sehr geschätzt. Seine große Populari tät, vor allem in den Zentren Prag, Wien, Linz, München und Berlin veranlassten ihn, Musterbücher mit Gemälden in Miniaturformat anzulegen, nach denen die Interessenten Werke nach ihrer Vorliebe bestellen konnten. 6055
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6055 Knorriger Baumstumpf. Öl auf Papier. 24,5 x 11,6 cm. Verso von fremder Hand in Bleistift bez. „Lotte (durchgestrichen, darüber:) A Piepenhagen Baum nach der Natur 1848“. 600 € Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers. Seitdem im Besitz der Familie.
6056 Der Watzmann. Öl auf Papier. 23 x 26,8 cm. Unten rechts in Bleistift bez. „A (Watzmann) / - Ramsau- „ 2.400 € Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers. Seitdem im Besitz der Familie. Virtuos entwickelt August Piepenhagen in fein abgestimmten Nuancen von Blau zu Violett das in zwei Spitzen auslaufende Massiv des Watzmanns. Der von Ramsau bei Berchtesgaden aufgenommene Blick zeigt die zentrale Partie des Gebirgsstocks bei strahlend blauem Himmel mit vereinzelten Schneefeldern. Piepenhagen hat die Studie ohne vorherige Skizzierung mit dem Bleistift ganz frei angelegt, allein mit dem Duktus des Pinsels gelingt es ihm die Struktur und den Verlauf des Gesteins anzudeuten.
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August Friedrich Piepenhagen ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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6057 Alpenlandschaft mit Gebirgssee. Öl auf Papier, auf Karton aufgezogen. 12,7 x 16 cm. 900 € Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers. Seitdem im Besitz der Familie.
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6058
6058 Waldinneres mit knorrigen Bäumen. Öl auf Papier, auf Karton aufgezogen. 13,7 x 18 cm. 900 € Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers. Seitdem im Besitz der Familie.
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6059
6059 Blick in ein Wäldchen. Öl auf Papier, über Spuren von Bleistift. 22 x 27,7 cm. Unten links in Bleistift monogrammiert „AP“. 800 € Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers. Seitdem im Besitz der Familie.
6060 Sommerliche Landschaft mit Holzsteg über einem Gewässer. Öl über Bleistift auf Papier. 24,6 x 33,4 cm. Unten links in Bleistift von fremder Hand monogrammiert „A“ (für August Piepenhagen). 1.200 € Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers. Seitdem im Besitz der Familie.
6061 Gebirgslandschaft mit schmalem Steig. Öl auf Papier, auf Karton aufgezogen. 11,6 x 17,1 cm. Unten links monogrammiert „AP“ (in die nasse Farbe geritzt). 1.200 € Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers. Seitdem im Besitz der Familie.
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6062 Gebirgslandschaft mit See und Wanderer. Öl auf Papier, auf Karton aufgezogen. 21,3 x 26,3 cm. Unten rechts monogrammiert „AP“ (in die nasse Farbe geritzt). 1.200 € Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers. Seitdem im Besitz der Familie.
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Charlotte Piepenhagen (1821–1902, Prag)
6063 Auenlandschaft nach dem Gewittersturm. Öl auf Papier. 19,4 x 29,1 cm. Unten links monogrammiert „CMP“. Um 1890. 1.200 € Provenienz: Aus dem Nachlass der Künstlerin. Seitdem im Besitz der Familie. Wohl Vorstudie zu dem etwas größeren Gemälde (34,5 x 47 cm), das sich 2009 bei der Galerie Kroupa befand (siehe Nadezda BlazíckováHorová: August Bedrick, Charlotta a Luisa Piepenhagenovi, Ausst. Kat. Narodni Galerie Prag, 2009-2010, S. 286 Nr. 402 mit Abb. sowie ganzseitige Abb. S. 174).
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Carl von Sales (1791 Koblenz – 1870 Fürstenfeld, Österreich)
6064 Umkreis. Bildnis einer jungen Frau mit weißem Hut mit Blumenschmuck. Öl auf Leinwand. 63 x 53 cm. Um 1825.
Deutsch 6065 um 1850. Aussichtsterrasse bei Locarno am Lago Maggiore. Öl auf Papier. 21,8 x 33 cm. 750 €
2.800 € Unser Bildnis einer Dame mit opulenter Kopfbedeckung stammt zweifellos von derselben Hand wie das Gemälde, das am 30. November 2000 im Dorotheum in Wien (Los 55) als ein Werk aus dem Umkreis des Portraitmalers Carl von Sales angeboten wurde. Die transparente Spitzenbluse über dem Kleid, wie auch der modische Schal mit ineinander überlaufenden Farbtönen, finden sich in beiden Werken und spiegeln die Mode des Wiener Biedermeiers im frühen 19. Jahrhundert wider.
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Carl Frederik Sørensen
Christian Frederik Emil Eckardt
(1818 Besser, Samsø – 1879 Kopenhagen)
(1832–1914, Kopenhagen)
6066 Fischerboote im tosenden Meer am Abend. Öl auf Leinwand. 37 x 53,5 cm. Unten rechts schwer leserlich signiert und datiert.
6068 Segelschiffe auf aufgewühlter See im Abendlicht. Öl auf Leinwand, doubliert. 90 x 154,5 cm. Unten links signiert „C. Eckardt 1880“.
2.200 €
2.500 €
Vilhelm Melbye (1824 Helsingør – 1882 Roskilde)
6067 Dreimaster auf hoher See bei Unwetter, Dampfschiff auf hoher See im Morgenrot. 2 Ölarbeiten auf Malpappe. Jeweils ca. 13,5 x 20 cm. Jeweils unten links signiert und datiert „Wilhelm M. (18)51“. 1.200 € 65
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Gustav Adolph Hennig (1797 Dresden – 1869 Leipzig)
6069 Die Kinder von Eduard von Nostiz und Jänckendorf. Öl auf Leinwand. 158 x 117 cm. Verso auf dem Keilrahmen ein Klebezettel mit Angaben zur Provenienz „Schloß Oppach / Krs. Löbau / Letzter Eigentümer / v. Nostitz u. Jänkendorf / Inv,-Nr. 7“ sowie ein Stempel der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit Inventar-Nr. der „Schlösserbergung“. Um 1830. 24.000 € Literatur: Horst Zimmermann, Helga Fuhrmann (Bearb.): Gemäldegalerie Dresden. Neue Meister 19. und 20. Jahrhundert. Bestandskatalog und Verzeichnis der beschlagnahmten, vernichteten und vermißten Gemälde, Dresden 1987, S. 320. Provenienz: Bis 1946 in Familienbesitz in der Sammlung Schloss Oppach (vgl. Klebezettel verso). 1946 Beschlagnahmung und Übergang an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (vgl. Stempel verso). Nach 1990 Restitution an die Nachkommen der Eigentümer. Leo Spik, Berlin, Auktion vom 25. März 1999, Los 141 (Zuschlag: 40.000 DM). Privatsammlung Norddeutschland. Um 1830 erteilte der sächsische Rittergutbesitzer, Jurist und Politiker Eduard Gottlob von Nostitz und Jänckendorf dem erfolgreichen Bildnismaler und späteren Leipziger Akademieprofessor Gustav Adolph Hennig den Auftrag, seine Kinder zu portraitieren. Vor der Gründung des Kaiserreichs wurde neben dem klassischen Familienportrait auch die repräsentative Darstellung von Kindern zu einem bevorzugten Mittel, um gesellschaftlichen Rang zu demonstrieren. Allein aufgrund des Formats darf dieser Anspruch auch bei vorliegendem Werk angenommen werden. Lebensgroß und in ganzer Figur sind die vier Kinder von Nostitz und Jänckendorf und seiner zweiten Frau Therese Freiherrin von Gutschmidt zu einem idyllischen Quartett gruppiert: Rechts die beiden Mädchen in hellen Kleidern aus feinem Musselin, Anna sitzend auf einer Gartenbank, hinter ihr stehenden ihre Schwester Helene Sophie Hen riette mit einem Körbchen voll von Johannisbeeren und Kirschen, links steht fahnenschwenkende der Bruder Gottwalt Arthur in einem Russenkittel und blickt zum älteren Fürchtegott Richard im schottischen Rock
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mit Degen auf. Liebevolle Gesten unterstreichen den Eindruck von tiefer Verbundenheit. Die weitläufige Landschaft im Hintergrund zeigt wahrscheinlich den Park des 1829 erworbenen Schlosses Oppach in der Lausitz bei Spremberg mit Blick nach Südwesten auf die unweit gelegene Hügelkette an der nordböhmischen Grenze. An dieser Darstellung lässt sich exemplarisch die ab der Aufklärung aufkommende und bis heute prägende Auffassung von Kindheit als eine Lebensphase der romantisierten Unschuld und unverdorbenen Reinheit nachvollziehen. Einen entscheidenden Einfluss auf diesen Paradigmenwechsel nahm im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert der Rückzug der Familien ins Private und die Besinnung auf die kleinste familiäre Einheit bestehend aus Eltern und ihren Sprösslingen. Wenn zuvor das Kind als ein noch unvollkommener, kleiner Erwachsener begriffen und demzufolge behandelt wurde, konnotierte man diese frühen Lebensjahre nun geradezu als Gegenentwurf zur verstandsorientierten Erwachsenenwelt. Dies spiegelt sich - wie etwa hier zu sehen ist - auch an der neuen Kleidung wider, die nicht mehr die Miniaturversion der Eltern war, sondern kindgerecht an die Bedürfnisse des Alters angepasst wurde. Hennig gelingt mit diesem Gruppenportrait das bemerkenswerte Kunststück dem repräsentativen Anspruch der Auftraggeber gerecht zu werden und zugleich das Unschuldige im lebensnahen Ausdruck der pausbäckigen Kinder zu vermitteln. Der Erfolg des heute zu Unrecht etwas in Vergessenheit geratenen Malers zeigt sich nicht zuletzt in der berühmten Ausstellung „Die Leipziger Bildnismalerei von 1700-1850“ von 1912, in der der Künstler mit nicht weniger als 107 Portraits, darunter 59 Kinderbildnissen vertreten war. Ein Gutachten von Prof. Dr. Helmut BörschSupan, Berlin, vom 24. Februar 2019 ist in Kopie vorhanden.
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Christian Grothe
Hermann Bennekenstein
(1803–1849, Berlin)
(1830–1890, Berlin)
6070 Junger Freier am Gartenzaun. Öl auf Leinwand, doubliert. 52 x 60,5 cm. Rechts auf dem Holzpfosten signiert und datiert „C Grothe [1]835“.
6072 Ansicht aus dem Kylltal in der Eifel. Öl auf Leinwand. 52,5 x 73,5 cm. Links unten in Rot sig niert und datiert „HBennekenstein (ligiert) (18)74“, auf dem Keilrahmen ein alter Klebezettel bezeichnet „aus dem Kyllthal in der Aifel“, sowie erneut von anderer Hand auf dem Keilrahmen bezeichnet.
2.400 € Abraham Solomon
1.200 €
(1823 London – 1862 Biarritz)
6071 Junge Französin aus Boulogne. Öl auf Malkarton. 30,5 x 25,3 cm. Unten rechts signiert, datiert „ASolomon 1854“ und in die Farbe geritzt bezeichnet „Boulogne 1854“, verso mit dem Etikett des Londoner Künstlerbedarfs „Charles Robert [...] 61, Long Acre, London“ sowie einem weiteren Etikett bezeichnet „A. Sterry / Dan-Y-Goed I“. 900 € 69
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6073
Deutsch
Deutsch
6073 19. Jh. Sommerliche Flusslandschaft mit zwei Wanderern. Öl auf Leinwand. 37,5 x 51,5 cm. Verso auf dem Keilrahmen von alter Hand bez. „Hr...Riecke“.
6074 um 1860. Waldlichtung mit Wasserträgerinnen an einer Quelle. Öl auf Leinwand, doubliert. 101 x 81 cm. Unten rechts monogrammiert „A.B.“.
600 €
4.500 € Literatur: Ausst. Kat. Kunstverein in Barmen: Sammlung F. von WolffEbenrod, 1929, S. 22, Nr. 94 (dort als Arnold Böcklin). Ausstellung: Kunstverein in Barmen: Sammlung F. von Wolff-Ebenrod, Ausstellung in der Städtischen Ruhmeshalle, Juni-Juli 1929 (dort als Arnold Böcklin). Provenienz: Sammlung Friedrich von Wolff-Ebenrod, Langenberg. Kunsthandel Düsseldorf. Mitteldeutsche, Privatsammlung. Durch das grüne Dickicht bahnt sich verheißungsvoll das Tageslicht seinen Weg auf eine moosbewachsene Waldlichtung, wo an einer Quelle vier junge Frauen in antikisierenden Gewändern rasten und Wasser schöpfen. Hell heben sich ihre Figuren von dem umgebenden Dunkel ab, ihre reduzierten Proportionen und die im Hochformat monumental aufragenden Bäume erzeugen eine intime Atmosphäre ungestörter Idylle.
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B. Beck (tätig 19. Jh. )
6075 Junge Griechin mit Laute. Öl auf Leinwand. 69 x 57 cm. Unten rechts undeutlich signiert „B. Beck“. Um 1860. 1.200 € 72
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Bernhardt Peters (1817–1866, Anklam)
6076 Ansicht von Schloss Neetzow in MecklenburgVorpommern. Öl auf Leinwand. 74 x 100,2 cm. Unten rechts signiert und datiert „B. Peters 1858“. 8.000 € Der aus dem mecklenburgischen Anklam stammende Bernhard Peters war Schüler an der Berliner Akademie unter Professor Otto Völckel. Peters widmete sich in seinen Bildern der mecklenburgisch-vorpommerschen Umgebung. In vorliegender spätromantischer Vedute zeigt Behrens die Gartenseite des Schlosses Neetzow von Süd-Westen aus. Mit gekonnter Lichtregie setzt er die aus gelben Klinkern gebaute neugotische Fassade subtil in Szene. Ursprünglich stand auf dem großen Gut, das seit 1803 im Besitz der Familie von Kruse war, ein bescheidendes Gutshaus mit Nebengebäuden. Jahrzehnte später wurde dem
„Rittmeister“ von Kruse und seiner Familie das Hauptgebäude zu klein und sie ließen den gesamten Komplex mit Garten im Stil englischer Landsitze umbauen. Zwischen 1848 und 1851 entstand schließlich das jetzige Schloss nach Entwürfen des bekannten Schinkel-Schülers Friedrich Hitzig. Den Landschaftspark mit seinen hügeligen Wegen, großen Baumbeständen und dem kleinen See gestaltete kein geringerer als Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné. Heute zählt das Schloss Neetzow zu den bedeutenden und schönsten Herrenhäusern des 19. Jahrhunderts in Vorpommern.
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Themistokles von Eckenbrecher
Klauda
(1842 Athen – 1919 Goslar)
(tätig 1. Hälfte 19. Jh.)
6077 Dreimaster und Ruderboote vor der norwegischen Küste. Öl auf Leinwand. 16 x 23,7 cm. Links unten signiert und datiert „T. v. Eckenbrecher (18)85“.
6078 Bildnis des Geigers und Komponisten Heinrich Wilhelm Ernst (1814-1865). Öl auf Leinwand, randdoubliert. 45,5 x 36,2 cm. Unten rechts in die nasse Farbe geritzt signiert „Klauda [1]846“.
750 €
1.500 €
Themistokles von Eckenbrecher wurde als Sohn eines reisebegeisterten preussischen Offiziers und einer italienischen Mutter auf einer der vielen Reisen der Familie in Athen geboren. Die Familie lebte viele Jahre im Orient, wo Eckenbrecher auch seine ersten Schritte als Zeichner unternahm. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er schließlich beim Potsdamer Hofmaler Carl Gustav Wegener. Schon kurz darauf nahm der junge Künstler erneut eine rege Reisetätigkeit auf. Neben Studienfahrten in den Orient und die deutschen Kolonialgebiete, reiste Eckenbrecher ab 1884 auch verschiedene Male nach Norwegen, bis nach Spitzbergen, ans Nordkap und zu den russischen Polargebieten. Hier folgte er der Tradition des Ausbilders seines Lehrers, Andreas Achenbach, der als einer der ersten Deutschen die nordische Landschaft zum Thema seiner Bilder gemacht hatte. Mit großer Begeisterung widmete sich Eckenbrecher der Darstellung von Segelschiffen und Küstenlandschaften, die bei den Zeitgenossen stets auch eines seiner beliebtesten Motive waren.
Bereits im jungen Alter von 9 Jahren hat Ernst seinen ersten GeigenAufritt und gilt von da an als Wunderkind. 1825 tritt Ernst in das Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde Wien ein und bleibt dort bis 1827 Schüler von Joseph Böhm. Auch als Komponist entwickelt Ernst einen eigenen, unverwechselbaren Stil im Geiste der Romantik. Sein großes Vorbild ist stets Nicolò Paganini, dem er ab 1828 immer wieder begegnet und dem er mit seinem Können zunehmend Konkurrenz bereitet. Abgesehen davon, dass Ernst einer der ausdrucksstärksten und technisch begabtesten Geiger des 19. Jahrhunderts ist, beeinflusst er auch sein musikalisches Umfeld positiv: beispielweise rät er Robert Schumann erfolgreich zum professionellen Einstieg in die Musik und rettet außerdem die Karriere des jungen Violinisten Joseph Joachim. Darüber hinaus entwickelt Ernst mehrere neue Violintechniken – ins besondere im Bereich des linken Pizzicato. Robert Schumann sagt, dass Ernst der einzige ist, „der alle Parteien für sich gewinnen konnte - wann immer er wollte“ und für Heinrich Heine ist er „vielleicht sogar der größte Komponist unserer Zeit“ (Mark Rowe: Heinrich Wilhelm Ernst: Virtuoso Violinist, New York 2008. S. 1).
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Charles François Eustache (1820 Paris – 1870 Cherbourg)
6080 Ägyptische Landschaft mit Personen auf einer Felsklippe im Sonnenuntergang. Öl auf Leinwand, doubliert. 18,3 x 26 cm. Verso mehrfach mit dem Nachlassstempel des Künstlers (Lugt 4495). 500 € Eustache studiert bei Prosper Marilhat, mit dem er in den Orient reist. 1842 und wohl auch 1847 verbringt er in Ägypten.
Johann Anton Castell (1810–1867, Dresden)
6081 Toulon: Sonnenuntergang über dem Fort de Balaguier im Hafen. Öl auf Papier, kaschiert auf Malkarton. 15,6 x 23,6 cm. Unten links signiert und datiert „ACastell 1850“ (Anfangsbuchstaben ligiert), verso handschrift. bez. „Hafen von Toulon by Sonnenuntergang“. 1.800 €
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Johann Anton Castell studierte 1827 in der Landschaftsklasse der Dresdener Akademie, die er aber aufgrund seines „unordentlichen Stundenbesuches“ bereits 1828 wieder verlassen musste. Ab 1829 bildete er sich als Schüler von Johann Christian Dahl weiter zum Landschaftsmaler aus. Zu seinen bevorzugten Motiven gehörten Dresden und die unmittelbare Umgebung, aber auch die Reisen des Künstlers in den Alpenraum hinterließen Reflexe in seinem Werk. Wenngleich in der Literatur keine Reise des Künstlers nach Italien oder Frankreich dokumentiert ist, so sprechen doch verschiedene Gemälde wie etwa die „Ansicht vom Lago di Como“ aus dem Jahr 1841 oder „Die Altstadt von Antibes und dem Fort Carré“ desselben Jahres für einen Aufenthalt südlich der Alpen. Die vorliegende Ansicht zeigt den Blick auf das Fort Balaguier von Toulon, das in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts angelegt wurde um neben dem Fort Tour Royale die Reede von Toulon im Angriffsfall bestmöglich verteidigen zu können.
Anselm Feuerbach
Karl Rohwedder-Runge
(1829 Speyer – 1880 Venedig)
(1865 – um 1940, Hamburg)
6079 Umkreis. Bildnis einer jungen Italienerin im Renaissancekleid, ein Buch haltend. Öl auf Leinwand, auf Hartfaserplatte aufgezogen und erneut mit Leinwand hinterlegt. 64,5 x 50 cm.
6082 „Abendstimmung“: Segelschiffe vor der Küste. Öl auf Holz. 24,5 x 60,8 cm. Unten links signiert „Rohwedder Runge“, verso ein altes Etikett bezeichnet „Abendstimmung / von Rohwedder-Runge“.
1.200 €
400 €
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6083
Hermann Krämer (1808–1866, Berlin)
6083 Waldpartie mit Gutshof bei Grödig im Salzburger Land. Öl auf Leinwand. 47,5 x 66 cm. Unten rechts signiert und datiert „H. Kraemer / 1870“, verso auf dem Keilrahmen bezeichnet „H. Kraemer / Waldpartie bei Grodick im Salzburgischen B[...]“. 900 €
Hermann Gehrich (tätig 1873–85 in Düsseldorf )
6084 Junge Frau am Fenster, einen Singvogel fütternd. Öl auf Leinwand. 59 x 47,2 cm. Unten rechts signiert „Hermann Gehrich / Düsseldorf 1872“. 600 € 6084 78
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Österreichisch 6085 1849. Mädchen mit ihrem Schoßhündchen. Öl auf Leinwand. 51,8 x 54,1 cm. Rechts monogrammiert und datiert „18AD49“. 2.400 € Das Mädchen, ganz in der Mode der Zeit mit Korkenzieherlocken und einem Kleid mit Schulterpuffen, sitzt mit ihrem Schoßhündchen auf einem mit rotem Samt bezogenem Kanapee. Das Hündchen ist ein Cavalier King Charles Spaniel. Diese Hunde gelten als besonders sanftmütig, gehorsam und verspielt und sind so ein idealer Begleiter für unsere kleine Unbekannte.
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Albert Hertel (1843–1912, Berlin)
6086 Blick auf den Gardasee bei Riva. Öl auf Leinwand, auf Malpappe aufgezogen. 39,5 x 52 cm. Rechts unten signiert, bezeichnet und datiert „Riva, S[e]pt[ember] [18]84 Alb. Hertel“, verso auf der Malpappe mit dem Nachlassstempel. 2.500 € Im Anschluss an sein Studium an der Berliner Kunstakademie unternahm Albert Hertel im Jahr 1863 eine Studienreise nach Rom, wo er für vier Jahre blieb. Während dieses Italienaufenthalts fertigte er zahlreiche Ölskizzen und Aquarelle vor der Natur an, die ihm als Motivfundus für später auszuführende Gemälde dienten.
Karl Eduard Biermann (1803–1892, Berlin)
6087 Kapelle in den Alpen mit Wallfahrern. Öl auf Leinwand. 50 x 60,8 cm. Signiert und datiert unten links „EBiermann / 1835“. 1.200 € 6087 80
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6088
Eduard Young (1823 Prag – 1888 München)
6088 „Mutterliebe“: Hirtenmädchen mit einem Lämmchen auf dem Arm auf einem schmalen Steig in den Alpen. Öl auf Leinwand. 90 x 60 cm. Unten rechts signiert „Eduard Young. München“, unten links datiert „1881“, verso nochmals signiert sowie eigenhändig in deutscher und englischer Sprache betitelt. 4.000 € 81
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Ferdinand Küss (1800 Wien – 1886 Pörtschach a. See)
6089 Studie zweier Rosenblüten. Öl auf Malkarton. 15,8 x 31,4 cm. Signiert mit Bleistift unten rechts „Küss“. 800 € Ferdinand Küss studiert an der Wiener Akademie in der Klasse des bekannten Blumenmalers Sebastian Wegmayr. Wie sein Lehrer spezialisiert er sich auf fein ausgeführte Blumen- und Früchtestillleben, die er regelmäßig auf den Ausstellungen im Wiener Künstlerhaus zeigt.
Jakob Schlesinger (1792 Worms – 1855 Berlin)
6090 Portrait der Catarina Elisabeth Braunwart. Öl auf Leinwand. 32,8 x 27,1 cm. Verso in braunem Pinsel betitelt, signiert und datiert „ Catarina Elisabeth / Braunwart / alt 18 Jahr / Joh: Schlesinger / Pinx: 1816“. 750 € Der Pfälzer Maler, Portraitist, Restaurator und Galeriedirektor Jakob (Johann Jakob) Schlesinger studiert 1813-16 an der Universität Heidelberg Ästhetik und Zeichenkunst. Bereits 1816 wird er von den Brüdern Boisserée beauftragt, deren in Heidelberg befindliche Sammlung zu restaurieren. 1824 wird er Leiter des Restaurierungsateliers in Berlin. In seiner eigenen Malerei spezialisiert er sich auf das Portrait. 6090 82
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6091
Otto Mengelberg (1818 Köln – 1890 Düsseldorf)
6091 Selbstportrait des Achtzehnjährigen. Öl auf Leinwand, doubliert. 46,5 x 39,5 cm. Signiert und datiert oben rechts „O. Mengelperg. 1836.“. 1.800 € Von 1834 bis 1842 studiert der Sohn des Portraitmalers Egidius Mengelberg an der Düsseldorfer Kunstakademie. Dort ist er zunächst Schüler von Karl Ferdinand Sohn, später Meisterschüler von Friedrich Wilhelm von Schadow. 1839 reist er zusammen mit Joseph Fay nach München, um sich mit der Freskomalerei zu beschäftigen. 1840 konvertiert Mengelberg zum Protestantismus und widmet sich vornehmlich biblischer Historienmalerei. 1843-1848 ist er als Portraitmaler in Köln tätig. Nagler
schreibt über seine Bildniskunst: „Die Seiden- und Samtstoffe malt nicht leicht jemand besser.“ Einen Vorgeschmack liefert der junge Mengelberg bereits in diesem sensiblen, mit dem Blick zurück über die Schulter ungewöhnlichem Selbstbildnis. In den Jahren 1859/60-1868 gehört Mengelberg dem Künstler-Verein Malkasten an. Als Privatlehrer unterrichtet er zahlreiche skandinavische Künstler wie P. N. Arbo, C. Brun, M. Dietrichson, A. Frosterus-Saltin und E. J. Löfgren.
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Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister_______________________________________________________________________________________________________________________________
6092
6093
Paul Weber (1823 Darmstadt – 1916 München)
Paul Weber
6092 Auenlandschaft. Öl auf Leinwand, auf festem Karton montiert. 11,9 x 18,2 cm. Unten rechts signiert „Paul Weber“, verso auf einem alten Klebeetikett bezeichnet „Waldflüsschen“ sowie mit dem Nachlassstempel „Paul Webers ausgewählter Nachlass München. Antonie Weber“.
6093 Waldsee bei Sonnenuntergang. Öl auf festem Malkarton. 10,1 x 16,3 cm. Unten rechts signiert „Paul Weber“, verso auf einem alten Klebeetikett bezeichnet „Überschwemmung / Kl. Skizze“ sowie mit dem Nachlassstempel „Paul Webers ausgewählter Nachlass München. Antonie Weber“.
600 €
600 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso mit dem Nachlassstempel).
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso mit dem Nachlassstempel).
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6094
Paul Weber 6094 Wildbach in den Catskill Mountains. Öl auf Papier, auf Karton aufgezogen. 28 x 37,9 cm. Unten links signiert „Paul Weber“. 3.500 € Nach Ausbildungen in Darmstadt, Frankfurt, München und Antwerpen wandert der Landschaftsmaler Paul Weber 1849 in die USA aus. 1854 zieht er von Cincinnati nach Philadelphia und unterrichtet dort an der Pennsylvania Academy of the Fine Arts. Zu seinen Schülern zählen einige Vertreter der Hudson River School, einer Gruppe amerikanischer Landschaftsmaler, die, von der Schule von Barbizon und der Düsseldorfer Malerschule beeinflusst, eine realistische Wiedergabe der Natur anstreben. Das kleine Format und die Spontaneität des Duktus lassen keinen Zweifel, dass unser Gemälde en plein air vor Ort entstanden ist. Die Catskill Mountains sind ein mittelgebirgischer Ausleger der Appalachen im USBundesstaat New York. Seinen Namen erhielt der Bergzug von der Siedlung Catskill, gelegen an der Mündung des gleichnamigen Baches in den
Hudson, die Berge entwässern vor allem aber in den Delaware River. Stauseen im heutigen Naturschutzgebiet stellen die Wasserversorgung der Stadt New York sicher und sind ein beliebtes Feriengebiet. Die frühmorgendliche Stimmung der gerade hinter der Bergkuppe aufgegangenen Sonne, die im dunklen Tal nur einen schmalen Streifen der Foliage und des Baches beleuchtet, ist äußerst subtil getroffen. Die auf solchen Studienreisen angefertigten Ölskizzen verwendet Weber häufig für später im Atelier entstehende großformatige Gemälde. Unsere Studie ist Grundlage für ein 1859 datiertes Gemälde (In the Catskills, Öl auf Leinwand, 136 x 177 cm, Christie‘s, New York, 25. Mai 2000, Los 45). Trotz großer Erfolge in den USA kehrt Paul Weber 1861 nach Deutschland zurück und arbeitet die letzten vier Jahrzehnte seines Lebens hochangesehen in München.
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Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister_______________________________________________________________________________________________________________________________
6095
Ludwig Hartmann (1835–1902, München)
6095 Rast vor der Überfahrt: Rauchender Knecht mit drei Pferden. Öl auf Holz, parkettiert. 33,8 x 64,3 cm. Unten mittig signiert und datiert „Ludwig Hartmann / 1874“. 1.200 € Bereits im Alter von 16 Jahren wurde Ludwig Hartmann in der Münchner Akademie in die Klasse des Historienmalers Joseph Schlotthauser aufgenommen. In seiner Malerei stark beeinflusst haben ihn das Studium der niederländischen Meister des 17. Jahrhunderts, aber auch die enge Freundschaft mit Eduard Schleich d. Ä und die Auseinandersetzung mit dessen Landschaftsauffassung. Wie Hartmann uns auch in diesem Gemälde beweist, liegt sein Fokus auf dem Arbeitspferd von Bauern, Schiffsziehern und Fuhrleuten aus dem bayrischen Voralpenland. Nicht umsonst nennt man ihn den Münchner Pferdemaler. 6097 86
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Deutsch 6096 Mitte 19. Jh. Fliegenfischer. Öl auf Holz. 24,9 x 37 cm. Unten rechts unleserlich signiert. 600 €
Willy Moralt (1884–1947, München)
6096
6097 Der Rosenfreund. Öl auf Papier, kaschiert auf Holz. 30 x 21,2 cm. Unten rechts signiert „Willy Moralt / Mchn. [München]“. 600 € Der Münchner Maler Willy Moralt, ein Großneffe Carl Spitzwegs, stammte aus einer alteingesessenen Musikerfamilie. Der Vater Paul Moralt, der selbst auch als Maler tätig war und bei Christian Morgenstern und Carl Spitzweg lernte, erkannte früh das Talent des Sohnes und schickte ihn an die Akademie der Bildenden Künste in München, wo er unter Karl Raupp lernte. Vor allem seine romantischen Landschaftsdarstellungen mit verliebten Paaren, Familien und Kindern, die Schmetterlinge fangen, sind sehr beliebt und erzählen in der oberbayrischen Landschaft vom Leben zwischen Stadt und Land. Ab 1907 tat sich Moralt dann auch vornehmlich als Illustrator von zahlreichen Karl May Reiseerzählungen hervor.
6098
Jacques Albert Sénave (1758 Loo – 1823 (oder 1829) Paris)
6098 Ein Paar Interieurs: Mutter, ihre Kinder umsorgend; Pfannkuchenbäckerin. 2 Gemälde, je Öl auf Holz. 8,8 x 10,2 cm; 9,2 x 10,2 cm. Jeweils unten links signiert „Senave“ bzw „...ave“. 1.200 € Provenienz: Sammlung J. David Gonzenbach (1738-1810), St. Gallen (Besitzetiketten verso, darauf handschriftl. u.a. die Datierung 1792). Über Jacques Albert Sénaves Ausbildung ist wenig bekannt. Mit 20 geht er nach Paris, wo er bis zum Ende seines Lebens wohnhaft bleibt. Ab 1791 nimmt er an den Ausstellungen des Salon teil. Sein Werk steht in der Tradition des sogenannten Goldenen Zeitalters, das sich Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts wieder großer Beliebtheit erfreut. Seine detailreich geschilderten Bauerninterieurs stehen in der Tradition von David Teniers und Adriaen van Ostade, wobei er seine Genrestücke häufig als Pendants anlegt. Mit dieser Hinwendung zur Darstellung des einfachen, bäuerlichen Lebens ist Sénave ein charakteristischer Vertreter der südniederländischen Frühromantik. 6098 87
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August Leopold Venus (1843 Dresden – 1886 Pirna)
6099 Blick über die weite böhmische Landschaft. Öl auf Leinwand. 26,7 x 45,3 cm. Verso auf dem Keilrahmen handschiftl. bezeichnet „Böhmischen Landschaft 1862“ sowie ein Klebeetikett bezeichnet „Böhmische Landschaft / gemalt von Albert Venus / geb. 1842 gest. 1872 Dresden“. 2.400 € Albert Venus, der ab 1856 die Dresdner Königliche Akademie der bildenden Künste besucht, unternimmt 1862 zusammen mit seinen Malerkollegen Viktor Paul Mohn, Carl Wilhelm Müller und Adolf Thomas eine Studienreise durch Nordböhmen. In den kommenden Jahren sollten weitere Reisen durch Böhmen folgen. Vorliegende Arbeit ist ein charakteristisches Werk des Richter-Schülers aus dieser Zeit, der hier in der Anlage einer breiten Landschaft und einer beinahe impressionistischen Malweise Anklänge eines beginnenden Realismus in der Malerei zeigt.
Deutsch 6100 19. Jh. Blick vom Weissen Hirsch auf Dresden im Sonnenuntergang. Öl auf Leinwand. 22,5 x 34,5 cm 750 €
Christian Friedrich Gille (1805 Ballenstedt – 1899 Wahnsdorf/Dresden)
6101 Landschaft bei Pillnitz. Öl auf Malkarton. 29,4 x 43,8 cm. Verso ein Klebeetikett bezeichnet „Christian Friedrich Gille / Landschaft bei Pillnitz / erworben bei Boerner Leipzig“. 3.500 € Provenienz: C.G. Boerner, Leipzig (verso Vermerk auf Klebeetikett). Charakteristische, im pastosen Duktus ausgeführte Landschaftsstudie Gilles, der die erdigen Partien des Weges und der Hügel durch helle Akzente und herbstliche Farbtöne im Blattwerk auflockert. Wir danken Dr. Gerd Spitzer für die Bestätigung der Autorenschaft anhand des Originals.
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Peter Christian Thamsen Skovgaard
Christian Frederik Emil Eckardt
(1817 Hammershus bei Ringsted, Seeland – 1875 Kopenhagen)
(1832–1914, Kopenhagen)
6102 Weite Fjordlandschaft mit Bauernhaus. Öl auf Leinwand. 36 x 57,5 cm. Unten rechts datiert und unleserlich monogrammiert „15. Mai 1839/[...]“.
6103 Ansicht einer stürmischen Küste vor Schottland. Öl auf Leinwand. 38,5 x 63,5 cm. Unten rechts signiert und datiert „Ch. Eckardt (18)81“ (in die feuchte Farbe geritzt), sowie links unten monogrammiert und erneut datiert „CE (18)81“.
1.800 €
1.800 €
Deutsch 6104 1882. Schlucht am Regenstein im Harz. Öl auf Papier, kaschiert auf Malkarton. 25 x 35 cm. Verso auf dem Malkarton unleserlich bezeichnet und datiert „Max [...] / Schlucht an den Pagenköpfen / am Regenstein im Harz / gemalt 1882“ sowie abweichend datiert „gemalt 1883“. 600 € 90
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6107
Paul Andorff
Andreas Achenbach
(1849 Weimar – 1920 Frankfurt/Main)
(1815 Kassel – 1910 Düsseldorf)
6105 Sommerliche Landschaft mit Gehöft an einem Fließ. Öl auf Holz. 18 x 25,5 cm. Unten links signiert „P. Andorff“.
6107 zugeschrieben. Lichter Waldhügel bei Trollhättan. Öl auf Leinwand, auf festem Karton aufgezogen. 35,7 x 42,5 cm. Unten rechts bezeichnet und datiert „Trollhättan (18)69“ (in die Farbe geritzt).
800 €
1.200 €
Valentin Ruths (1825–1905, Hamburg)
6106 Harzlandschaft: Felsplateau mit Heidekraut und Birken. Öl auf Malkarton, auf Holz kaschiert. 34,9 x 32,7 cm. Unten links monogrammiert „V. R“, verso mit Klebeetikett, dort handschriftl. bez. „Valentin Ruths Studie Nr. C 9 H BH 65002“.
Die unwegsamen Naturerscheinungen des Nordens studierte der „Malerfürst“ Andreas Achenbach während zweier Bereisungen Skandinaviens, die ihn 1835 und 1839 nach Dänemark, Schweden und Norwegen führten. Wie nachhaltig die gesammelten Eindrücke der rauen, ursprünglichen Landschaften auf ihn wirkten, zeigt diese über drei Jahrzehnte später entstandene Studie: Bäume mit kahlen Ästen auf einem lichten Waldhügel mit nackten Felsen, emporragenden Stümpfen und das Erdreich durchwühlende Wurzeln - die Suggestionskraft dieser Kargheit arbeitet Achenbach durch die ausgewogenen Komposition und den Kontrast zwischen strahlend blauem Himmel und fein abgestuften irdenen Farbtönen heraus.
900 € 93
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6108
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Christian Vigilius Blache
Julius Fiebiger
(1838 Århus – 1920 Kopenhagen)
(1813 Bautzen – 1883 Dresden)
6108 Segelschiffe im Hafen von Kopenhagen. Öl auf Leinwand. 43,2 x 51,2 cm. Unten rechts signiert und datiert (geritzt) „Chr Blache 187(?)5“ (die Signatur mit Pinsel nachgezogen). 1.200 €
6110 Die Küste bei Sassnitz auf Rügen. Öl auf Leinwand, auf Platte kaschiert. 65,5 x 85,5 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert „JF 1851“, verso auf dem Rahmen mit Klebeetikett mit handschriftl. Angaben zur Anschrift des Künstlers in Dresden sowie dem Titel „Gestade bei Sassnitz auf der Insel Rügen“.
Nicolaas Riegen (1827 – 1889, Amsterdam)
6109 Die Rückkehr der Fischerboote. Öl auf Leinwand, auf Holz kaschiert. 49 x 72 cm. Unten rechts signiert und datiert „N. Riegen 1873“. 1.200 €
7.500 € Provenienz: Galerie Commeter, Hamburg (mit Galerieetikett verso). Klewer-Antiquitäten, Berlin (Galerieetikett auf dem Keilrahmen). Das Gemälde entstand auf der Reise Julius Fiebigers nach Rügen im Jahr 1851. Ein Aquarell mit demselben Motiv ebenfalls aus dem Jahr 1851 wurde 2009 im Auktionshandel angeboten (Auktionshaus Günther, Dresden, am 7. Februar 2009, Los 318).
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Edouard de Vigne
Monogrammist LR
(1808 – 1866, Gent )
(tätig 19. Jh.)
6111 Apennin-Landschaft mit einer Steinbrücke über einem Fluss. Öl auf Holz. 60,5 x 85 cm. Unten rechts signiert „Ed De Vigne“.
6112 Zwei Mönche auf dem Weg zur Burgruine von Château des Baux in der Provence. Öl auf Leinwand. 64,7 x 92 cm. Unten links bezeichnet „Les Baux / Provence“ und rechts monogrammiert „LR (ligiert)“.
1.500 € Nach seiner Ausbildung an der Kunstakademie in Gent wurde Edouard de Vigne Schüler des Genter Landschaftsmalers Paul Joseph Guislain, Baron Surmont de Volsberge, dessen Landschaftsstil ihn stark beeinflusste. In Antwerpen erhält De Vigne 1834 den ersten Preis für Landschaftsmalerei, welcher ihm ein staatliches Stipendium brachte mit dem er nach Italien reisen konnte. In Italien war er weniger von den antiken Ruinen als vielmehr von der weiten, abwechslungsreichen Landschaft fasziniert. In seinen Gemälden entführt De Vigne den Betrachter in das Herz des Apennins in die Region zwischen Umbrien und den Abruzzen. Ein abgelegenes, einsames und wildes Gebiet mit hohen Berggipfeln.
1.500 € Das Felsendorf Les Baux-de-Provence darf sich zu Frankreichs schönsten Dörfern zählen. Es thront hoch oben auf der Gebirgskette der Les Alpilles im Vallée les-Baux. Im Nordosten der Hochebene liegt die mittelalterliche Festung Château des Baux, die dem Besucher ein einzigartiges, pittoreskes Panorama auf die Umgebung bietet.
Dominique Alphonse Negre (1810 – 1869)
6113 Südfranzösische Landschaft mit Spaziergängern an einem Bildstock. Öl auf Leinwand, auf Platte aufgezogen. 46 x 55 cm. Unten links signiert „Alphse Negre (18)62“ (vorletzte Ziffer undeutlich). 1.200 € 97
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6116
Robert Schultze
Christian Bernhard Severin Bertelsen
(1828 Magdeburg – 1910 München)
(1839 Føhr – 1909 Kopenhagen)
6114 Norwegische Fjordlandschaft. Öl auf Holz. 20,5 x 28,5 cm. Unten rechts signiert und datiert „R. Schultze / [18]76“.
6115 Küstenlandschaft mit Segelboot vor Svendborg. Öl auf Leinwand. 37 x 54,5 cm. Unten rechts monogrammiert „C.B.“.
750 €
750 €
Der in Magdeburg geborene Robert Schultze besuchte ab 1845 zunächst die Dresdener Kunstakademie, bis er 1847 an die Düsseldorfer Malerschule wechselt und dort Schüler des Landschaftsmalers Johann Schirmer wird. Er spezialisiert sich auf Gebirgslandschaften. Seine Studienreisen führen ihn ab 1852 zunächst in den Süden, um die Alpen und deren Umgebung zu studieren. Schließlich zieht es ihn hoch in den Norden. Die norwegische Berglandschaft mit steilabfallenden Hängen und den engen Schluchten der Fjorde liefern ihm neue Landschaftseindrücke für seine Werke.
Christian Frederik Emil Eckardt (1832–1914, Kopenhagen)
6116 Segelschiffe vor der schwedischen Küste, im Hintergrund ein Dampfschiff. Öl auf Leinwand. 37 x 58,5 cm. 1.800 € 99
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Adolf Theodor Franck (1841–1929, Hamburg)
6117 Römischer Ziehbrunnen zwischen Feigenbäumen und blühendem Oleander. Öl auf Malkarton. 34,5 x 48 cm. Unten rechts in die nasse Farbe geritzt signiert, bezeichnet und datiert „AFranck (ligiert) / Roma 1865“.
Eine wunderbar ausgewogene Komposition mit subtiler Lichtführung und in lockerer Pinselführung. Eduard Pape studierte von 1839 bis 1843 an der Berliner Akademie Landschaftsmalerei bei Carl Blechen und Wilhelm Schirmer. In den Jahren 1845 und 1846 hielt er sich zu Studienzwecken in Italien auf und besuchte dabei auch Sizilien. Insbesondere der Einfluss Blechens ist in diesem Gemälde unverkennbar.
1.200 € Joseph Theodor Hansen Eduard Friedrich Pape (1817–1905, Berlin)
(1848 Tebbestrup (Randers) – 1912 Randers)
6118 Palmengarten auf Sizilien. Öl auf Malkarton. 27,2 x 21,5 cm. Oben links signiert „E. Pape“.
6119 Tempio di Bacco. Öl auf Leinwand. 23 x 20 cm. Unten rechts bezeichnet, monogrammiert und datiert „Tempio di Bacco. ITH/ Roma (19)07“.
1.800 €
2.400 € 101
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6120
Robert Alott
Louis Neubert
(1850 Graz – 1910 Wien)
(1842 Leipzig – 1892 Pirna)
6120 Blick über den Golf von Neapel auf Castell dell‘Ovo. Öl auf Leinwand. 45,5 x 73 cm. Unten links signiert und datiert „Robert Alott 1894“.
6122 Die Grotten des Catull in Sirmione am Gardasee. Öl auf Papier, auf starker Pappe aufgezogen. 30,7 x 48 cm. Unten rechts monogrammiert „L N“ sowie in die Malschicht gekratzt „Sermione 1/5 75“.
1.500 €
1.500 €
Carl von Blaas (1815 Nauders in Tirol – 1894 Wien)
6121 Süditalienische Landschaft mit verwittertem Olivenbaum und Palmen. Öl auf Leinwand, doubliert. 33 x 45 cm. Verso auf der Leinwand mit dem Nachlassstempel „Carl von Blaas“. 1.200 € Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso Nachlassstempel).
102
Der Landschaftsmaler Louis Neubert studierte an der Akademie in Weimar. Er war Schüler von Friedrich Preller d.Ä. und Stanislaus von Kalckreuth. Seit 1872 ist er in München ansässig und wird hier, wie in vorliegender Arbeit schön dokumentiert, von der Kunst Böcklins beeinflusst. Wie unser Gemälde naheliegt bereist er 1875 Italien und macht Station am Gardasee. Im Süden liegen an der äußersten Landspitze der Halb insel Sirmione auf einem Felsen die sogenannten „Grotten des Catull“ weitläufige Ruinen aus der römischen Kaiserzeit, deren Name allerdings irreführend ist, da es sich weder um Grotten noch um einen Ort handelt, an dem Catull wohnte. Dennoch gehören sie zu den bedeutendsten archäologischen Funden in Oberitalien.
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Christian Vigilius Blache
Hans von Bartels
(1838 Århus – 1920 Kopenhagen)
(1856 Hamburg – 1913 München)
6123 Segelschiffe bei Raa in Helsingborg. Öl auf Leinwand. 38 x 39 cm. Unten links signiert, datiert und bezeichnet „Chr. Blache (18)85. Rå.“
6125 Sommerliche Landschaft bei Nausseden in Ostpreussen. Öl auf Papier, auf Malkarton aufgezogen. 40 x 50 cm. Unten links signiert „Hans Bartels“, unten rechts betitelt und undeutlich datiert „Nausseden Juni 7 (?)“.
1.200 €
1.200 € Carl Frederik Emanuel Larsen (1823–1859, Kopenhagen)
6124 Segelboot am Strand. Öl auf Papier, auf Malpappe kaschiert. 17,3 x 29,4 cm. Unten rechts signiert, bezeichnet und datiert „Emmanuel Larsen/Feyel 2. Juli 1852“. 900 €
Der Aquarellist und Maler Hans von Bartels lernte die Landschaften Ostpreussens durch seine Ehefrau, die Dichterin und Schriftstellerin Wanda von Bartels, kennen, die als Tochter eines Rittergutbesitzers in Düsterwalde (später Wesselshöfen, heute Puschkino) aufwuchs. Der reisefreudige Bartels, der bereits seit seiner frühesten Jugend Italien, die Schweiz sowie die norddeutschen Küstengebiete bereiste, erschloss sich die rural geprägten Landstriche Ostpreussens durch stimmungsvolle Pleinairstudien im Zuge von Sommeraufenthalten 1892 und 1895. Zu dieser Zeit residierte der gebürtige Hamburger - ebenda bei Rudolf Hardorff und in Düsseldorf bei Adolf Gustav Schweitzer ausgebildet – bereits in München, wo er 1891 eine Professur an der Akademie erhalten hatte. Seine erfolgreiche Karriere krönten zahlreiche Ehrenmitgliedschaften und Auszeichnungen auf internationalen Ausstellungen.
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Harald Frederik Foss
Oscar Kleineh
(1843 Frederecia (?) – 1922 Frederiksberg)
(1846 – 1919, Helsinki)
6126 Ruderboot am Strandufer. Öl auf Leinwand. 37 x 59 cm. Unten links signiert und datiert „H. Foss 1882“.
6127 Segelschiff auf Reede vor der finnischen Küste. Öl auf Leinwand. 27,5 x 46,5 cm. Unten rechts signiert „O. Kleineh“.
750 €
3.500 € Das Werk des in Helsinki geborenen Oscar Kleineh ist von der spätromantischen Landschaftsmalerei der Düsseldorfer Schule sowie von der Marinemalerei Alexej Bogoljubows geprägt. Bei letzterem studierte Kleineh von 1870 bis 1874 an der Petersburger Kunstakademie. Neben seinen detaillierten, realistischen Stadtansichten erlangten insbesondere seine fein ausgeführten Seestücke und Küstenlandschaften Bekanntheit. Der Künstler bereitete seine Kompositionen mittels Aquarellen und Fotografien vor Ort vor und setzte sie dann in seinem Atelier malerisch um.
Janus La Cour (1837 Ringkoebing – 1909 Kopenhagen)
6128 Partie eines Hügels mit Gräsern und Heide. Öl auf Holz. 22 x 38 cm. Unten links monogrammiert „JlC“. 800 € 106
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Ernst Carl Eugen Koerner (1846 Stibbe/ Westpreußen – 1927 Berlin)
6129 Sonnenuntergang über den drei Zinnen, vom Misurina-See aus gesehen. Öl auf Leinwand. 34 x 51 cm. Links unten signiert und datiert „Ernst Koerner 1921“. 750 € Provenienz: Seit den späten 1920er Jahren Sammlung Dr. Gustav Struth, Rügen. Seitdem in Familienbesitz.
Wilhelm Gentz (1822 Neuruppin – 1890 Berlin)
6130 Landschaft bei Theben im Sonnenuntergang. Öl auf Holz. 15,6 x 24,7 cm. Unten rechts signiert „W. Gentz“, verso ein Klebeetikett handschrift. alt bez. „110. W. Gentz / Best. Famile Gentz / Landschaftsskizze / bei Theben / Son[n]enuntergang / in der Oase [...]“.
Provenienz: Seit den späten 1920er Jahren Sammlung Dr. Gustav Struth, Rügen. Seitdem in Familienbesitz. In den Jahren 1873 unternahm Koerner seine erste ausgedehnte Reise nach Ägypten und durch den Orient. Dessen Farben- und Lichtfülle beeindruckte ihn so nachhaltig, dass er die dort gesammelten Impressionen zum Schwerpunkt seines Schaffens machte und als Orientmaler höchste internationale Anerkennung fand. Neben historischen Monumenten widmete er sich mit besonderem Interesse auch koloristisch interessanten Motiven, wie den sich ändernden Lichtstimmungen der orientalischen Landschaft. Das Motiv des ins Abendlicht getauchten Niltals bei den Tempelgrotten von Beni-Hassan beeindruckte Koerner besonders und er kehrte in seinem Werk verschiedene Male dazu zurück. In eindrucksvoller Weise vereint es die naturalistische Faszination für das vielfältige, dramatische Lichtspiel des abendlichen Niltals mit der tiefergehenden Bedeutung des Tempelgrabes als Tor zum Jenseits und erweiterte die Landschaft dadurch um ein mystisches Element. Verso auf dem Keilrahmen mit dem Stempel des Künstlerbedarfs „Leopold Hess, Künstlermaterialien, Berlin W., Genthiner Strasse 29“.
1.200 € Ernst Carl Eugen Koerner
Francisco Coculilo
(1846 Stibbe/ Westpreußen – 1927 Berlin)
(1895–1978, Rio de Janeiro)
6131 „Die Grotten von Beni Hassan in Ober-Aegypten“. Öl auf Leinwand. 50 x 75,5 cm. Unten links signiert und datiert „Ernst Koerner 1922“, sowie verso auf einem Klebe etikett (wohl) eigenhändig betitelt und signiert „Prof. Ernst Koerner, Berlin N.W. 23, Klopstockstr. 55“.
6132 Brasilien: Abenddämmerung über der Bucht von Rio de Janeiro. Öl auf Leinwand, auf fester Platte kaschiert. 38 x 57,8 cm. Unten rechts signiert und bezeichnet „F. Coculilo Rio“.
1.800 €
1.800 € 109
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6134
Karl Lorenz Rettich (1841 Rosenhagen (Dassow) – 1904 Lübeck)
6133 Abend an der norwegischen Küste. Öl auf Leinwand. 41 x 60,8 cm. Unten links signiert, bezeichnet und datiert „K. Rettich. Mchn.1892“, verso auf dem Keilrahmen betitelt „Abend a.d. Norweg. Küste“ sowie mit div. Nummerierungen, rückseitig auf der Leinwand Firmenstempel des Farben- und Malerleinwand fabrikanten Richard Wurm, München. 900 € Literatur: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des Neunzehnten Jahrhunderts, Bd. 2, Dresden 1898, S. 395, Nr. 85.
110
Der Landschaftsmaler und Radierer Karl Lorenz Rettich lernte zunächst in München und ab 1867 in Düsseldorf bei Albert Flamm und Theodor Hagen. Im Zuge von Reisen nach Italien und Skandinavien studierte er die nördlichen und südlichen Küstenlandschaften. Die Jahre 1886-1896 verbrachte er in München. Hier entstand unter den Eindrücken seiner Studienreise nach Norwegen das vorliegende Gemälde. 1896 erfolgte die Übersiedlung in den Norden, wo er sein restliches Leben zwischen Lübeck und Graal an der mecklenburgischen Küste verbrachte. Rettichs Vorliebe galt besonders der Ostsee und ihren einsamen Landstrichen. Bereits vor seinem Umzug hatte er sich häufig dort aufgehalten und etwa mit Carl Malchin noch vor der Gründung der Künstlerkolonie in Ahrenshoop gearbeitet. Rettich stellte regelmäßig in der Berliner Akademie und dem Münchner Glaspalast aus, Arbeiten befinden sich heute in zahl reichen Museen, so Danzig, Lübeck, Prag, Rostock und Schwerin.
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6135
Karl Lorenz Rettich
Deutsch
6134 Felsige Küstenpartie vor Capri. Öl auf festem Papier, auf Malkarton kaschiert. 37,6 x 52,1 cm. Unten mittig signiert und datiert „K. Rettich. Capri. 1885.“ sowie verso von fremder Hand bezeichnet „[...] Capri: Faraglioni“.
6135 um 1850. Kormorane an felsiger Meeresküste. Öl auf Papier, auf Leinwand aufgezogen. 29,2 x 26,4 cm. 3.000 €
1.200 € 111
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6136
Eugène Deshayes
Pieter Gerardus Sjamaar
(1828–1890, Paris)
(1818 Amsterdam – 1876 Den Haag)
6136 Heimgekehrte Fischerboote an felsiger Küste. Öl auf Holz. 24,2 x 31,7 cm. Signiert unten rechts „Eug. Deshayes“.
6137 Nächtliches Markttreiben mit Glückspiel. Öl auf Holz. 23,7 x 30 cm. Unten rechts signiert „P. G. Sjamaar“.
600 €
800 €
Deshayes war spezialisiert auf Marinen und Landschaften in impressionistischer Manier. Seine sensiblen Stimmungsbilder erinnern bisweilen an Camille Corot, Eugène Boudin und Charles-François Daubigny.
Anton Daniel Melbye (1818 Kopenhagen – 1875 Paris)
6138 Zweimaster auf hoher See bei Nacht. Öl auf Leinwand. 42 x 58 cm. Unten rechts signiert „Anton Melbye Paris“. 1.200 € 112
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6137
6138 113
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6139
6140
114
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6141
Joseph Wopfner (1843 Schwaz in Tirol – 1927 München)
6139 Kahn mit Netzflicker. Öl auf Papier, kaschiert auf Malkarton. 33,5 x 44 cm. Unten rechts undeutlich monogrammiert „J. Wp.“, verso mit einem handschriftl. bezeichneten Klebeetikett „Jos. Wopfner / Kahn m. Netzflicker“ sowie einer Inventarnummer (?) „Nr. 67 / 250“. 1.200 €
Der gebürtige Münchner Josef Wenglein, neben Lier und Schleich der wichtigste Maler der oberbayerischen Landschaft, schöpfte seine Motive aus dem heimatlichen Umland, das er, wie die vorliegende Arbeit beispielhaft illustriert, künstlerisch in Studien vor Ort erkundete. Mit der Praxis der skizzenhaften Pleinairmalerei war er in Frankreich durch seine Kontakte zur Schule von Barbizon in Berührung gekommen. Die satte Vegetation des Moors gibt Wenglein mit pastosem und breitem Pinselstrich weniger in ihren Formen als vielmehr in ihren Tonwerten wieder. So lässt sich etwa die Besenheide als verschwommene blass-purpurne Flecken mehr erahnen denn erkennen. Die Stimmung der Ansicht wird maßgeblich vom eingefangenen Wetter bestimmt, von dem graubehangenen Himmel mit durchbrechendem Licht, das von einem abziehenden Regenschauer kündet.
Josef Wenglein
Otto Gebler
(1845 München – 1919 Bad Tölz)
(1838 Dresden – 1917 München)
6140 Moorlandschaft im Dachauer Moos. Öl auf Papier, auf Leinwand kaschiert. 27,4 x 42,7 cm. Unten links signiert und bezeichnet „J. Wenglein / Studie“.
6141 Wiesenstück mit Sauerampfer an einem Waldbach. Öl auf Leinwand, kaschiert auf Malkarton. 23,1 x 33 cm. Unten links signiert und datiert „O. Gebler / [18]65“.
1.200 €
1.200 € 115
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Charles van den Eycken (1859 Antwerpen – 1923 Brüssel)
6142 Auf der Lauer: Katze eine Fliege fixierend. Öl auf Holz. 14,8 x 20,6 cm. Oben links signiert „Ch. Van den Eycken“. 900 €
Carl Seiler (1846 Wiesbaden – 1921 München)
6143 Buschwindröschen (Anemone nemorosa). Öl auf Leinwand, auf Holz aufgezogen. 17,6 x 52,7 cm. Verso mit dem Nachlassstempel „C. Seiler“. 600 € Carl Seiler studierte Malerei in Berlin an der Königlich Preußischen Akademie der Künste, danach an der Akademie der Bildenden Künste München bei Karl Raupp. 1895 wurde er zum Mitglied der Berliner Akademie gewählt. - Seltene Naturstudie im Werk des vor allem für seine im Stile der Niederländer des 17. Jahrhunderts berühmt gewordenen Genremalers.
6143 116
6142
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6144
Jaroslav Špillar (1869 Pilsen – 1917 Dobřany)
6144 Die kleine Uhrmacherin. Öl auf Leinwand. 52,3 x 38,3 cm. Unten links signiert und datiert „SPILLAR 1891“. 3.800 € Der aus Böhmen stammende und in Prag ausgebildete Genremaler Jaroslav Špillar ließ sich 1891 im westböhmischen Pec pod Èerchovem (Hochofen) nieder, wo er sein bevorzugtes Motiv im Alltagsleben und der reichhaltigen Kultur der lokalen Volksgruppe der Choden fand. Deren Trachten gab er mit derselben Aufmerksamkeit wieder, die er auch den Textilien im vorliegenden Werk widmete. Die Qualität und Beschaffenheit des großzügig ausgebreiteten Tuches auf dem Tisch schildert Špillar treffsicher durch das punktuelle Hervorheben bestim mender Muster und Geometrien mit breiten, sichtbaren Pinselstrichen.
Gleich verfährt er beim Gewand des jungen Mädchens. Mit Ausnahme der Farben dieser Stoffe herrschen im Bild warme Erdtöne, die die gedämpfte, unregsame, ja beinahe stilllebenhafte Atmosphäre dieses Inte rieurs unterstreichen. Mit einer Hand klammert sich das Mädchen an die Säulchen des repräsentativen Tischornats. Das Glas ist aufgeklappt, den Kopf neigt sie an das Ziffernblatt und aufmerksam lauscht sie dem tickenden Uhrwerk - oder war es vielleicht gerade das Stehenbleiben der Zeiger, das Ausbleiben eines Geräusches, das ihre Aufmerksamkeit erregte?
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6145
Jules Frédéric Bellavoine (französischer Künstler, um 1855–1901)
6145 Junge, elegante Dame bei der Rast auf einem Spaziergang. Öl auf Leinwand. 35,5 x 27,5 cm. Rechts unten signiert „J. Bellavoine“. Um 1890. 4.500 € Bellavoine war ein Schüler des Malers Isidor Pils in Paris und stellte auf den Salons seit 1886 überwiegend Portraits, Historien und Genre szenen aus.
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6146
6147
Niederländisch 6146 19. Jh. Blick über eine Düne auf eine holländische Polderlandschaft. Öl auf Holz. 18,8 x 25 cm. 450 €
Johann Wilhelm Zillen (1824 Schleswig – 1870 Kopenhagen)
6147 Weite hügelige Landschaft. Öl auf Malpappe. 28,5 x 40 cm. Unten rechts monogrammiert „ZW“, links datiert „d. 28. Aug (18)55“ (in die feuchte Farbe geritzt). 900 € In den Jahren 1854 bis 56 studierte Zillen an der Düsseldorfer Kunstakademie. Vorliegende Komposition zeigt sich deutlich beeinflusst von der Landschaftsmalerei Johann Wilhelm Schirmers.
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6148
Hans Busse
Andreas Christian Riis Carstensen
(1876 Berlin –1914 Taormina)
(1844 Sennels bei Thisted – 1906 Helsingør)
6148 „Friesenhaus“ auf Sylt. Öl auf Holz. 60,5 x 80,5 cm. Um 1910.
6149 Idyllische Heidelandschaft an einem Sommertag in Dänemark. Öl auf Holz. 31,5 x 46,5 cm. Unten rechts signiert „A. Riis Carstensen“.
1.200 € Nur wenige Monate nachdem im Jahr 1892 in Eduard Schultes Kunstsalon – eine der ersten Berliner Kunsthandlungen, die die moderne Kunst unterstützten - die „Vereinigung der XI“ ausgestellt hatte, eröffnete in den vornehmen Räumlichkeiten eine kleine Schau mit den ersten Werken des 25-jährigen Autodidakten Hans Busse. Zum Repertoire des „impressionistisch gestimmten Naturschwärmers“ (Adolf Rosenberg: „In Schulte‘s Kunstausstellung in Berlin“, Kunstchronik, Bd. 4, Heft 3 vom 27. Oktober 1892, S. 44) gehörten Landschaften aus Deutschland und Italien, wo Busse mehrere Jahre in Sizilien, Kalabrien und Florenz verbracht hatte. Nachdem er einige Jahre in München lebte, dort Mitglied der Münchner Sezession und der Luitpold-Gruppe wurde und ab 1899 mehrmals im Glaspalast ausstellte, ließ er sich endgültig im heimatlichen Berlin nieder. Ein vergleichbares Gemälde mit dem sommerlichen Motiv eines Sylter Friesenhauses, bei dem die weiß getünchte Fassade mit den leuchtenden Sonnensprenkeln und den blauen Schatten fast den gesamten Bildraum einnimmt, wurde bei Bassenge auf der letzten Auktion 113 (30. Mai 2019, Los 6151) angeboten.
120
750 €
Polycarpus Godfred Benjamin Christensen (1845–1928, Kopenhagen)
6150 Sommerlandschaft mit erntendem Paar bei Sandagerhus in Hornbæk. Öl auf Leinwand, auf Holzplatte kaschiert. 18 x 24 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert „G. C. (19)17“, verso bezeichnet, gewidmet und erneut signiert sowie datiert. 450 €
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6150
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6151
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Oscar Begas (1828–1883, Berlin)
6151 Bildnis des Kanzleirates Georg Wilhelm Emanuel von Bergen zu Prenzlau (1804-1876). Öl auf Leinwand. 76 x 60,5 cm. Rechts signiert und datiert „Oscar Begas . f. / 1870“, verso auf der Leinwand bezeichnet „Georg Wilhelm Emanuel von Bergen zu Prenzlau / geb. zu Templin am 2ten Dcbr. 1803. / gemalt von Prf. Oscar Begas zu Berlin / im Jahre 1870“ sowie unten mit der Widmung „Geburtstags-Geschenk für meine liebe Frau Emma geb. Mudrack“. 2.400 € Oscar Begas, einer Berliner Künstlerdynastie entsprungen und schon in jungen Jahren Schüler seines Vaters Carl Joseph, dem königlich-preußischen Hofmaler, wird 1845 Student der Akademie der Künste in Berlin. Zunächst konzentrierte sich Begas auf die Historienmalerei bis er schließlich zum gefragtesten Berliner Porträtisten avanciert. In der Großstadt begegnet er fast allen Größen der Berliner Kunstwelt des Vormärz, auch Literaten und anderen Prominenten. Er porträtiert die Finanzelite und ist mehrfach auch für die Hohenzollern tätig.
6152
Karl Gussow (1843 Havelberg – 1907 München)
6152 Zwei Ölskizzen: Zwei kleine Mädchen mit Ball und Puppe und einem lesenden Jungen; Drei ballspielende Kinder. 2 Gemälde, je Öl auf Holz. 18,4 x 21,1 cm; 27, 7 x 20,7 cm. Beide verso mit schwarzer Feder alt bezeichnet „Skizze von C. Gussow / 1874 od. 75“. 750 € Gussow studierte an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar. In den 1870er Jahren folgte er dem Ruf an die Kunstschule in Karlsruhe. Ab 1876 bis etwa 1880/81 war er als Professor an der Akademie der Künste in Berlin tätig. Ab 1883 lehrte er dann in München. Karl Gussow ließ besonders kurz gearbeitete Pinsel binden. Damit konnte er sehr spezielle Lasuren erzielen . Nach ihm ist der Gussowpinsel benannt. 6152 123
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6153
Paul Wilhelm Tübbecke
Eduard Daege
(1848 Berlin – 1924 Weimar)
(1805–1883, Berlin)
6153 Weimar: Eisvergnügen im Stadtpark an der Ilm. Öl auf Malpappe, auf Karton montiert. 14,6 x 23,2 cm. Unten rechts signiert „P. Tübbecke“.
6154 Draperiestudie. Öl auf Leinwand, auf Malkarton kaschiert. 32,6 x 20 cm. Unten rechts signiert „Daege“, verso auf dem Malkarton wohl ein Ausstellungsetikett mit typogr. Bezeichnungen.
2.000 € Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers. Sammlung Dr. Eva Fröbel, Weimar (Patenkind der Tochter des Künstlers Liselotte Tübbecke).
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800 €
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6154
125
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Axel Henry Helge Helme
Henri Fantin-Latour
(1894–1987, Roskilde)
(1836 Grenoble – 1904 Buré)
6155 Junges Mädchen auf einem Stuhl sitzend. Öl auf Leinwand. 31,5 x 27,5 cm. Unten rechts signiert „H. Helme“.
6156 Umkreis. Stillleben mit Veilchen und Zitronen. Öl auf Holz. 23,5 x 32 cm.
450 €
3.500 €
Deutsch 6157 um 1910. Stillleben mit Weidenkorb, Weintrauben und Birnen. Öl auf Leinwand. 44,2 x 54,2 cm. Unten links monogrammiert „O.S.“. 3.000 € 126
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6156
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6158
Deutsch 6158 19. Jh. Interieur mit lesendem Herrn am Tisch. Öl auf Leinwand. 44,5 x 53 cm. Verso auf dem Keilrahmen bez. „Alfred Seekstein / München“ sowie von fremder Hand bez. „Kandindsky lesend“. 1.200 €
Paul Mishel (1862 Danzig – 1929 Fangschleuse bei Berlin)
6159 Landschaft bei Gdingen (Gdynia) in Ostpreussen. Öl auf Malkarton. 22,6 x 32,7 cm. Unten links signiert und datiert „Gdingen Aug 85 P Mishel“. 1.500 € Paul Mishel war ein Meisterschüler des Landschaftsmalers Eugen Bracht. Motive für seine stimmungsvolle Malerei fand der Künstler auf seinen Reisen durch Deutschland, Großbritannien, Schweden und Norwegen. Ab etwa 1890 lebte er in Friedrichshagen bei Berlin. Zu seinen Freunden zählten unter anderem die Mitglieder des Friedrichshagener Dichterkreises um Wilhelm Bölsche und Bruno Wille.
Frederik Winther (1853 Frederiksberg – 1916 Kopenhagen)
6160 Stürmische See mit Segelschiff. Öl auf Leinwand. 26 x 36 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert „FW. [18]90“. 600 € 128
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Deutsch 6161 um 1860. Studie einer schlafenden Frau. Öl über Bleistift auf Leinwand. 47,5 x 38 cm. 2.400 €
6161
Albert Conrad (auch Albrecht Conrad, tätig um 1925)
6162 Portrait des Arztes Ernst Ferdinand Sauerbruch. Öl auf Holz. 50,5 x 38,3 cm. Unten rechts signiert und datiert „Alb. Conrad 1925“. 1.800 €
Peter Götz Pallmann (1908–1966, Berlin)
6163 Ansicht der Berliner Kurfürstenbrücke mit Neuem Marstall, Schloss und Dom. Öl auf Hartfaserplatte. 45 x 70 cm. Signiert unten rechts „P.G. Pallmann“. 1.800 € 6162 130
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Franz Xaver Simm (1853 Wien – 1918 München)
6164 Kaiser Wilhelm I. auf dem Totenbett. Öl auf Leinwand, auf festem Karton aufgezogen. 21 x 25,5 cm. Signiert unten rechts „F. Simm“. Verso mit dem Nachlassstempel mit der handschriftlichen Inv. No. V. 117 sowie einer Bestätigung von Elsa Simm und in brauner Feder bezeichnet „Kaiser Wilhelm auf dem Totenbett / aus dem Diorama / „Kaiser Wilhelms Tod“.“ 900 € Provenienz: Auktion Rudolf Bangel, Frankfurt am Main 16.-20. Mai 1922 , Nachlass Professor Franz Simm: 1853-1918, Los Nr. 173. Simm ist Schüler an der Wiener Akademie, u.a. bei Anselm Feuerbach. Nach Gewinn des Rompreises 1876 geht er für fünf Jahre in die Ewige Stadt. Nach seiner Rückkehr lässt er sich dauerhaft in München nieder. Größere Aufträge für Dioramengemälde erhält er aus Leipzig: „Das Innere eines Harems“, sowie 1888 „Der Tod Kaiser Wilhelms I.“. Das 23 Figuren umfassende Diorama wird nach seiner Fertigstellung 1891 in München ausgestellt. In der Nachlassauktion Franz Simms werden neben einer 2,45 x 3,40 m großen Leinwandversion weitere 13 kleinformatige Vorstudien zu Einzelfiguren angeboten, darunter das vorliegende Gemälde 6164 131
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6165
Robert Andrew Eichelberger (1861 Fletcher, Ohio – 1890 East Hampton, New York)
6165 Nebliger Wintermorgen an der Isar. Öl auf Leinwand. 33,4 x 66 cm. Unten links signiert „R. A. Eichelberger“ sowie bezeichnet und datiert „ISAR München 18(84)“ (in die Farbe geritzt), verso auf der Leinwand ein altes Klebeetikett mit Angaben zum Künstler. 600 € Das künstlerische Schaffen des bereits 29-jährig verstorbenen Ameri kaners prägte der fünfjährige Aufenthalt in Europa. Neben einer kurzen Reise nach Paris, studierte und arbeitete er ab 1880 überwiegend in München, wo er unter anderem die Antikenklasse an der Akademie besuchte. Nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten (spätestens 1886) ließ er sich in New York nieder und wirkte bis zu seinem Ableben als erfolgreicher Landschaftsmaler und Radierer. Seine Arbeiten waren auf internationalen Schauen vertreten, so etwa posthum 1900 auf der Pariser Weltausstellung. 6166 132
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Niederländisch
Dänisch
6166 19. Jh. Der Antiquar auf einem holländischen Markt Öl auf Leinwand. 48,2 x 39,6 cm. Verso auf dem Keilrahmen eine Zuschreibung an Theodorus Ludovicus Mesker.
6167 1880. Löwe aus der Menagerie. Öl auf Leinwand. 65 x 44 cm. Unten rechts schwer leserlich signiert und datiert „Vilhelm? [...]/1880“. 1.800 €
2.500 € Die charmante Szene in der Art von Theodorus Ludovicus Mesker zeigt einen belebten Markt in einer niederländischen Stadt. Ein Antiquar bietet mit einladenden Gesten seine Bücher und Graphiken feil und erregt die Aufmerksamkeit von Mitgliedern der feinen Gesellschaft wie der von Dienstboten gleichermaßen.
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6168
Wilhelm Kuhnert
Konstantin Jegorowitsch Makowski
(1865 Oppeln – 1926 Flims, Graubünden)
(1839 Moskau – 1915 Sankt Petersburg)
6168 In der Menagerie (Ruhendes Zirkuslöwenpaar). Öl auf Leinwand. 50 x 81 cm. Unten rechts signiert „Wilh. Kuhnert“. Um 1910.
6169 zugeschrieben. „La Belle Otero“: Augustina Carolina Otero Iglesias (1868-1965) als byzantinische Kaiserin. Öl auf Leinwand, kaschiert auf Malkarton, achteckig. 53 x 46,7 cm. Um 1901.
4.500 € Provenienz: Privatbesitz, Süddeutschland. Die Darstellung eines in der Sommerhitze in seinem Gehege ruhenden Löwenpaars nimmt in Kuhnerts Œuvre eine Sonderstellung ein. Obwohl der Künstler in seinen Gemälden häufig Tiere in den für sie spezifischen Lebensräumen darstellte, widmete er sich nur äußerst selten der Thematik des Tiers im Zoo oder Zirkus. Die wenigen bekannten Beispiele stammen aus den Jahren 1902 bis 1912. Dabei handelte es sich zumeist um Gemälde, die im Zusammenhang mit Auftragsarbeiten z.B. für die Stollwerck Schokoladen-Fabriken und die Leipziger Illustrierte Zeitung entstanden, so zum Beispiel die Darstellung eines Löwendompteurs (WV Nr. 5792), das 1910 prominent im Stollwerck-Album Nr. 11 publiziert wurde. Das hier vorliegende Gemälde verzichtet jedoch ganz auf jede dramatische Inszenierung der Tiere und präsentiert einen natürlichen und einfühlsamen Blick auf das friedlich lagernde Löwenpaar. Die Autorschaft Kuhnerts wurde von Dr. Angelika Grettmann-Werner in einer schriftlichen Expertise vom 26. Oktober 2012 bestätigt (im Original vorhanden). Das Werk ist im Werkverzeichnis Wilhelm Kuhnerts unter der Nr. 6460 eingetragen.
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9.000 € Die Spanierin Augustina Carolina Otero Iglesias, genannt La Belle Otero, gilt als eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Belle Époque. Begonnen hat sie ihre Karriere auf den Ramblas in Barcelona, später geht sie nach Frankreich und gibt 1894 ihr Debüt in den berühmten Folies Bergère in Paris. Als angesehene Sängerin und Tänzerin verkehrte sie in den höchsten Kreisen der Gesellschaft, zu ihren Bekanntschaften zählen Mitglieder des Hochadels sowie Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft. Viele reiche und prominente Männer verehrten die schöne Otero und beschenkten sie mit zahlreichen Kostbarkeiten, darunter Wohnungen und vor allem Juwelen. Das vorliegende Gemälde zeigt La Belle Otero in ihrem Kostüm als byzantinische Kaiserin, das sie in dem Ballett „L‘Impératrice“ trägt. Das Ballett, geschrieben von Jean Richepin, wurde 1901 im Theater „Olympia“ in Paris uraufgeführt.
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Cornelia Paczka-Wagner
Eduard Niczky
(1864 Göttingen – nach 1930)
(1850 Kassel – 1919 München)
6170 Junge Frau am Meer. Öl auf Holz. 13,5 x 18 cm. Unten links signiert „Cornelia Paczka-Wagner“. Um 1900.
6171 Zypressen im Park der Villa d‘Este. Öl auf Leinwand, auf fester Pappe aufgezogen. 49,2 x 41,5 cm. Rechts unten mit Stempelsignatur, verso wiederholt. Dort auch handschriftlich mit Bleistift betitelt.
1.200 € Versonnen blickt die junge Frau auf das Meer. Eine Strähne hat sich im Wind aus ihrem mit einem Band zusammengehaltenen Haar gelöst. Es ist ein Sommertag, wie man ihn sich nur wünschen kann. Cornelia Paczka-Wagner, Vertraute von Max Klinger und auch Modell für einige seiner Werke, war selbst eine feinsinnige Beobachterin und Bildnismalerin, wie ihr eindrückliches Selbstbildnis aus dem Jahr 1898 (Algraphie) belegt. Dieses locker skizzierte Bildnis der jungen Frau in der Sommerfrische ist ein weiteres Beispiel für die hervorragende Portraitkunst von Cornelia Paczka-Wagner.
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2.400 € Eduard Niczky studiert zunächst an der Kasseler Kunstakademie, geht Ende 1871 an die Münchner Akademie der Bildenden Künste in die Klasse von Arthur von Ramberg. Bekannt wird er durch seine zahlreichen Genrebilder und Porträts. Niczky war Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft.
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Karl Theodor Boehme (1866 Hamburg – 1939 München)
6172 Felsenküste auf Capri, im Hintergrund die Faraglioni. Öl auf Malkarton. 65 x 48,7 cm. Unten rechts signiert „Karl Böhme“. 2.800 € 138
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Narcisse Diaz de la Peña (1807 Bordeaux – 1876 Menton)
6173 Badende Nymphen an einem Waldsee. Öl auf Holz. 18 x 31,4 cm. Links unten in Rot signiert „N. Diaz“. 6.000 € Geboren als Sohn spanischer Einwanderer in Bordeaux, wurde de la Peña schon im Alter von nur 10 Jahren nach dem Tod seiner Eltern zum Vollwaisen. Er wuchs in der Folge im Haushalt eines wohlmeinenden pro testantischen Pfarrers auf. Nachdem er durch einen Schlangenbiss ein Bein verlor, entschloss er sich, sich aus eigener Kraft zum Maler auszubilden und arbeitete einige Jahre als Porzellanmaler. Neben Antonio da Correggio hatte Eugène Delacroix besonderen Einfluss auf sein künst lerisches Schaffen. Durch diesen wurde er auch motiviert, sich der
romantischen Bewegung anzuschließen. Schon seine erste Ausstellung auf dem Pariser Salon von 1831 war von großem Erfolg gekrönt. Später fühlte er sich mehr und mehr der Landschaftsmalerei verbunden und gesellte sich zu seinen Freunden Jules Dupré und Théodore Rousseau nach Barbizon. Seine Landschaften, die meist nach Motiven aus der Umgebung von Fontainebleau entstanden, bereicherte er dabei gerne mit Nymphen, Amoretten oder fahrendem Volk.
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Karl Theodor Boehme (1866 Hamburg – 1939 München)
6174 Abenddämmerung an der Küste von Capri. Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert. 66 x 46,5 cm. Unten links signiert „Karl Böhme“, verso in Bleistift von fremder Hand bez. „Karl Theodor Böhme / Sonenuntergang auf C[...]pri“. 2.400 € 140
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Erich Kips (1869–1945, Berlin)
6175 See im Grunewald mit Seerosen. Öl auf Malkarton. 23,5 x 33,4 cm. Verso mit dem Nachlassstempel „Erich Kips“. 400 € Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso Nachlassstempel).
Luitpold Faustner (1845–1925, München)
6176 Waldlichtung mit Bächlein. Öl auf Papier, kaschiert auf Malkarton. 31 x 24 cm. Unten links signiert „Luitp. Faustner“. 400 € Luitpold Faustner studierte ab 1862 an der Königlichen Akademie der Künste München. In seinen Bildern widmete er sich thematisch insbesondere der Münchener Umgebung und der Alpenregion. Mit seinem späteren Lehrer Karl Theodor von Piloty und seinen Studienkollegen Franz Defregger und Hermann Kaulbach unternahm er Studienreisen nach Venedig und Norditalien. 6176 141
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Max Roeder (1866 Mönchengladbach – 1947 Rom)
6177 Arco Naturale bei Capri. Öl auf Malkarton. 25,2 x 30,8 cm. Unten rechts signiert „Max Roeder“. 600 € Max Röder, Privatschüler des Malers Paul Nauen in Düsseldorf, reist 1886 nach Italien und beschließt zwei Jahre später seinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt dauerhaft nach Rom zu verlegen. Seine stimmungsvollen Landschaftsbilder im Geiste des Symbolismus brachten Röder des Öfteren den Vergleich mit Arnold Böcklin ein. In vorliegenden drei Arbeiten (siehe auch die folgenden beiden Losnummern) zeigt Röder insbesondere seine koloristisch, impressionistische Sichtweise. Mit gekonnt gesetzten Lichtreflexen, in pastoser Manier gibt er eindrucksvoll die Küste Italiens wieder.
6178 Blick auf die Insel Santo Stefano im Tyrrhenischen Meer. Öl auf Malkarton. 21,7 x 39,8 cm. Verso handschrift. datiert (?) und bezeichnet „1892 Sto. [Santo] Stefano“ sowie in der rechten oberen Ecke „Roeder“. 600 €
6179 Küstenansicht von Sorrent. Öl auf Papier, kaschiert auf Malkarton. 30,2 x 21,3 cm. Unten rechts signiert und datiert „Max Roeder / Rom [190?]4“, verso handschriftlich bezeichnet „Sorrent“ sowie ein Etikett des römischen Künstlerbedarfs „Giosi“. 600 € 143
Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister_______________________________________________________________________________________________________________________________
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Herbert Kuron (1881 Breslau – 1951 Berlin)
6180* Abenddämmerung über dem verschneiten Riesengebirge. Öl auf Hartfaserplatte. 42,4 x 44,8 cm. Unten rechts signiert „H. KURON“. 750 € Herbert Kuron studierte bei Carl Ernst Morgenstern in Breslau, bei Friedrich Kallmorgen in Berlin und bei Georg Müller-Breslau in Dresden, er lebte und arbeitete in Berlin.
Hugo Henneberg (1863–1918, Wien)
6181 Blick auf die Burgruine Aggstein in der Wachau. Gouache über schwarzer Kreide auf strukturiertem Malkarton. 44,6 x 56,7 cm. Um 1905. 4.500 € Literatur: Christian Philipsen, Thomas Bauer-Friedrich und Wolfgang Büche (Hrsg.): Gustav Klimt & Hugo Henneberg. Zwei Künstler der Wiener Secession, Band 18 der Schriften für das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Köln 2018, S. 211ff. Ausstellung: Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale): Gustav Klimt & Hugo Henneberg. Zwei Künstler der Wiener Secession,14. Oktober 2018 6. Januar 2019. Provenienz: Österreichische Privatsammlung. Heute ist Hugo Henneberg vielen vor allem als bedeutender österreichischer Fotograf der Jahrhundertwende und Mitglied der Künstlergruppe Trifolium bekannt. Nach einem Studium der Physik, Chemie, Astronomie und Mathematik in Jena reiste er für einige Zeit zunächst durch die
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USA, wo er Freundschaft mit dem New Yorker Fotografen und Mäzen Alfred Stieglitz schloss. Nach seiner Rückkehr beschäftigte sich Henneberg intensiv mit der zeitgenössischen Kunsttheorie und knüpfte enge Beziehungen zu den Künstlern der Münchner und Wiener Sezession. Eine besonders innige Freundschaft verband ihn zudem mit Gustav Klimt, der 1901/02 auch das bedeutende Gemälde mit dem Porträt der Marie Henneberg schuf, welches zusammen mit Arbeiten Hugo Hennebergs im Jahre 1902 auf der Ausstellung der Wiener Sezession erstmals ausgestellt wurde. Das Museum Moritzburg widmete der Künstlerfreundschaft im Jahre 2018/2019 eine eigene Ausstellung, in der auch die vorliegende Arbeit ausgestellt war. Im Jahre 1904 löste sich die Künstlergruppe Trifolium auf und Henneberg wendete sich von der Fotografie ab und ganz der Malerei und Druckgraphik zu. Vorliegendes Gemälde zeigt die imposant über der Donau thronenden Höhenburg Aggstein, welche einst der Familiensitz des mächtigen Ministerialgeschlechts der Kuenringer war und als eines der bedeutendsten historischen Wahrzeichen der Wachau gilt. Henneberg wählte die malerische Burgruine als prägnantes Sinnbild für die Region, und stellt diese aus einer dramatisch inszenierten Vogelperspektive dar. Farblich kontrastiert er das schroffe Felsgestein von Berg und Burg gekonnt mit dem warmen Braun und den Orangetönen des Frühherbstes und läßt in der Ferne durch die gedeckten Grüntöne der Wiesen und Felder im Donautal eine Art Luftperspektive entstehen, die das Hauptmotiv zusätzlich hervorhebt. Auch wenn die Darstellung vollgültig erscheint, ist es doch in Teilen unvollendet geblieben. Wolfgang Büche bemerkt in seinem Katalogtext zu dem Gemälde, dass die Landschaft zur Linken der detailliert ausgeführten Burgruine nur in einer ersten Anlage angedeutet ist (S. 212). Allerdings hebt eben diese unterschiedliche Bearbeitung auch das Hauptmotiv in seiner exponierten Präsenz besonders hervor. Interessant ist zudem, dass Henneberg das Motiv im Jahre 1910, bis auf das Format, fast unverändert als Vorlage für einen Linolschnitt nutzte, der zusammen mit anderen Darstellungen von prägnanten Ansichten aus der Wachau erst im Jahre 1921 posthum erschien (vgl. Abb. ebd. S. 211). Arbeiten Hennebergs sind von großer Seltenheit.
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Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister_______________________________________________________________________________________________________________________________
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Theodoro Wolf Ferrari Deutsch
(1878 Venedig – 1945 Treviso)
6182 um 1890. Meeresbrandung vor der Küste. Öl auf Malkarton. 36 x 99,5 cm.
6183 Irrlicht am Fuße des Monte Civetta in den Dolomiten. Öl auf Leinwand. 95,4 x 65 cm. Unten rechts signiert und datiert „T. Wolf Ferrari 1897“.
1.200 € Hinter den Felsen am Horizont verleihen die letzten Sonnenstrahlen dem Gewitter eine mystische Aura. Die peitschenden Wellen mit ihrer aufwallenden Gischt haben etwas Kontemplatives und evozieren zugleich eine unheimliche Stimmung.
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18.000 € Die Nacht kündigt sich in den letzten Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne an, die hoch oben die Felsen des Monte Civetta rot-orange beleuchten. Das Tal liegt bereits im Dunkeln und so bahnt sich das Irrlicht in der Dunkelheit seinen Weg. In Persona einer jungen Frau entschwebt es gespenstisch dem schwarzen Wasser des nächtlichen Sees. Seit jeher haben Irrlichter im Volksglauben eine unglückshafte Bedeutung, bei Nacht bringen sie den Wanderer vom rechten Weg ab und führen ihn in die Irre. In einigen Legenden heißt es gar, sie seien die Seelen der Toten, die nachts wiederkehren. Wir als Betrachter nehmen hier gleichwohl die Position des Wanderers ein. Am Seeufer stehend, die schützende Hütte in der Ferne fest im Blick, deren Licht Wärme und Geborgenheit verspricht, taucht urplötzlich diese helle Gestalt auf. Sie mystifiziert in ihrer Erscheinung und nimmt uns mit in eine verborgene Traumwelt aus Sagen und Legenden. Diese unwegsame Gebirgsland schaft ist Symbol für die Einsamkeit des Menschen, für seine Unterlegenheit gegenüber den metaphysischen Kräften Natur. Mit diesem Gemälde, in der Tradition Arnold Böcklins, statuiert der Landschaftsmaler Theodoro Wolf Ferrari, dessen Werk nach seinem Tod lange in Vergessenheit geriet, ein Exemplum der symbolistischen Malerei.
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Deutsch
Deutsch
6184 um 1900. Waldnymphen in einem nächtlichen Hain. Öl auf Leinwand, auf Holz kaschiert. 36 x 59,5 cm.
6185 um 1900. Die Vertreibung aus dem Paradies. Öl auf Leinwand. 68,3 x 48,4 cm. Rechts unten undeutlich monogrammiert „K. f. (?)“.
1.200 €
1.200 €
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Erwin Stolz
Hermann Wöhler
(1896 Gießhübel – 1987 Wien)
(1897–1961, Hannover)
6186 Mystischer Berg. Öl auf Karton. 49,5 x 32 cm.
6187 „Wem Zeit ist wie Ewigkeit...“: Flammender Sternenhimmel über Weltlandschaft. Aquarell mit Gold- und Silberhöhungen auf Papier, auf Karton aufgezogen. 104,5 x 91 cm. Unten rechts monogrammiert „HW [ligiert]“. Unten rechts monogrammiert und datiert „HW 1926“.
750 € Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (auf dem Rahmenrückdeckel mit typogr. Klebeetikett mit handschriftlichen Annotationen). Im Werk des Künstlers und Hagenbundmitgliedes Erwin Stolz zeigt sich deutlich der Hang zu symbolistischen Bildkonzepten mit mystisch-visionärem Gehalt. Die in kräftigen Farben entwickelten Werke zeigen in der Regel außergewöhnliche Bildmotive, die sich oft einer Deutung entziehen. Das Hauptwerk des Künstlers, der sich erst nach einer Ausbildung zum Agraringenieur ausschließlich der Kunst zuwandte, entstand zwischen 1920 und 1940.
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3.500 € Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers. Das Banner im Sternenhimmel enthält ein Zitat des deutschen Philosophen Jakob Böhme (1575-1624): „Wem Zeit ist wie Ewigkeit, und Ewigkeit wie Zeit, der ist befreit von allem Streit“. Das Werk zeigt das nächtliche Firmament über einer winterlichen, menschenleeren Landschaft. Diese Kargheit steht in Wöhlers Werk vor allem für eine in sich gekehrte Ruhe, in der sich das Denken und die Konzentration auf das Wesentliche entfalten kann.
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Deutsch 6187a um 1910. Walpurgisnacht. Öl auf Leinwand, doubliert. 46 x 38 cm. 1.200 € In einer unwirtlichen kargen Landschaft haben sich Wesen an einem Feuer versammelt, um das sie wild herumspringen und tanzen. Aus dem Hintergrund taucht auf einem Fels ein riesenhaftes Mammut mit langen gebogenen Stoßzähnen wie ein mythisches Urzeitwesen auf. Möglicherweise zeigt das Gemälde das gottlose Treiben zur Walpurgisnacht, wo das Mammut stellvertretend für das teuflische Prinzip steht.
Adolf Frey-Moock ( 1881 Jona, St. Gallen – 1954 Egnach)
6188 „Seelen aus dem Lethestrom Vergessenheit trinkend“: Hermes als Seelenführer. Öl auf Leinwand. 84,5 x 91,5 cm. Unten rechts signiert „A. Frey-Moock“, verso auf dem Keilrahmen eigenhändig bezeichnet „A. Frey-Moock München“ sowie auf die Leinwand geschrieben „Seelen aus dem Lethestrom / Vergessenheit trinkend / Hermes in Rot als Seelenführer. 3.000 € 152
Literatur: Ausst. Kat. Adolf Frey-Moock, Galerie del Vecchio, Leipzig 1924, Nr. 23. Ausstellung: Galerie del Vecchio, Leipzig 1924: Adolf Frey-Moock, Nr. 23. Der aus der Schweiz stammende Frey-Moock geht nach einer Dekorationsund Kirchenmalerlehre als Geselle auf Wanderschaft, bis er 1902 an der Akademie der Bildenden Künste in München zu studieren beginnt. Auf seinen Studienreisen, die ihn in den Jahren 1906 bis 1908 nach Florenz und Rom führen, befasst er sich intensiv mit der Kunst der Antike und griechisch-römischer Mythologie. Zurück in München arbeitet FreyMoock 1909 im Atelier von Franz von Stuck, dessen Kunst ihn nach haltig beeinflusst. In seinen Arbeiten befasst sich Frey-Moock mit mytho logischen, religiösen und symbolistischen Motive des Jugendstils. In vorliegendem Gemälde wählt er ein Thema aus der griechischen Mythologie: Beim Eintritt in das Totenreich sollte man vom Wasser des Lethe Flusses trinken, um die Erinnerungen an das irdische Leben zu vergessen. In Vergils Aeneis erklärt Anchises seinem Sohn Aeneas: „Die Seelen, für welche das Schicksal andere Leiber ersehn, sie wollen aus Lethes Gewässern, sorgenvertreibenden Trank und lange Vergessenheit schlürfen“ (Liber VI, Vers 715-720). In ein rotes Gewand gekleidet steht Hermes am Flussufer der Lethe und geleitet die Sterblichen hinüber ins Reich der Toten. Eine ganze Schar an Menschen warten auf den Trank der Vergessenheit. Zärtlich hält sich ein Paar in den Armen in dem Wissen, dass sie einander bald vergessen haben werden, um ein jenseitiges Leben zu führen und ihre Seelen frei zu geben. Im Vordergrund links neben dem Trinkenden, gehüllt in ein blaues Gewand, kniet eine weitere Person. Ihr Gesicht bleibt uns verborgen und wir können nur mutmaßen, wer sie ist. Ist es Charon, der Fährmann, der darauf wartet, die Toten auf ihrer Weiterreise über den Fluss zu begleiten?
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Rudolf Riemerschmid (1873–1953, München)
6189 Der Kräutersammler. Öl auf Leinwand. 93 x 115 cm. Unten links monogrammiert „RR (ligiert)“, verso auf dem Keilrahmen das Ausstellungsetikett „Sezession / Nürnberg 1906“ des Jubiläums der Bayerischen Landes-, Gewerbe-, Industrie- und Kunstausstellung sowie ein weiteres Klebeetikett „Hermes / N°1118 / Frankfurt a. Main“. 18.000 € Literatur: Jubiläumsausstellung: Bayerische Landes-, Gewerbe-, Industrieund Kunstausstellung, Katalog zur Ausstellung, Nürnberg 1906, S. 28, Kat. Nr. 353. Ausstellung: Jubiläumsausstellung: Bayerische Landes-, Gewerbe-, Industrie- und Kunstausstellung, Katalog zur Ausstellung, Nürnberg 1906. Provenienz: Aus altem süddeutschen Adelsbesitz. Die Hintergrundszenerie hat eine statuarische Ruhe: der See hat keinen Wellengang, der Himmel keine Vögel, die Landschaft keine Zivilisation, nichts soll von dem bärtigen Mann im Vordergrund ablenken, der auf Knien den Waldboden nach Kräutern absucht. In einem von Gräsern, Sträuchern und Bäumen bewachsenem Waldstück, zupft er mit bloßer Hand die kleinen Zweige aus der Erde. Die Malweise des Vordergrunds
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steht der des Hintergrunds diametral gegenüber, führt Riemerschmid hier die zarten Gräser des Waldbodens, die Struktur der Baumrinde, das Blattwerk oder den Faltenwurf des Mantels mit sorgfältigster Akribie aus und belebt dadurch die Szenerie. Diese formalen Gegensätze erzeugen eine faszinierende Spannung ohne große Aktion des Geschehens und verleihen dem Gemälde eine nahezu graphische Aura, die Riemerschmid dem Design der englischen Arts-and-Crafts Bewegung entlehnt. Riemerschmid studiert ab 1888 an der Münchner Akademie der Bildenden Künste Malerei. Ab 1890 ist er als freier Kunstmaler in München tätig und gestaltet eine Vielzahl von Plakaten und anderen gebrauchsgraphischen Arbeiten. 1898 schließt er sich mit einer Gruppe junger Künstler zu einem in Deutschland neuartigen Werkstatt- und Betriebssystem, den „Vereinigte Werkstätten für Kunst und Handwerk“, zusammen. Angelehnt an die Arts and Crafts-Bewegung etabliert sich der Werkbund bald zu einem führenden Unternehmen für Möbel und Raumausstattung. Nach 1900 arbeitet Riemerschmid intensiv mit seinem späteren Schwager Karl Schmidt, dem Leiter der Dresdener, seit 1912 „Deutschen Werkstätten“ zusammen. Hier avancierte er bald zum führenden Entwerfer. 1907 gehört Riemerschmid zu den Mitbegründern des Deutschen Werkbunds in München. 1926 wurde er schließlich als Nach folger Martin Elsaessers zum Leiter der Kölner Werkschulen berufen (siehe Gruhn-Zimmermann, Antonia: „Riemerschmid, Richard“ in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 598-599 [Online-Version]).
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Thomas Richard von Dreger (auch Tom von Dreger, 1868 Brünn – 1948 Wien)
6190 Knabe auf einer Blumenwiese mit zwei Kohlweißlingen. Öl auf Holz. 66 x 53 cm. Unten links signiert, datiert und monogrammiert „T. Dreger 1919 / THD (ligiert)“, verso ein altes Klebeetikett handschriftl. bezeichnet „Tom Dreger / Wien XVIII. Colloredog. [...] / Maria Dörner / Versicherungssum[m]e 50 [...]“ sowie ein Klebeetikett „Kunstmaterialien Wiener Malkasten“. 4.000 € Voller Unschuld blickt uns der kleine Knabe auf der Rasenbank entgegen. Die über ihm flatternden Kohlweißlinge sind Sinnbild für die Reinheit der kindlichen Seele und die Blumenwiese ist gleichsam als ein hortus conclusus zu verstehen, ein Paradies aus dem der Knabe rein und unvoreingenommen in die Welt blickt.
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Martin Wiegand (1867 Ilmenau – 1961 München)
6191 Adam und Eva am Baum der Erkenntnis. Öl auf Leinwand. 60 x 128 cm. Unten rechts signiert „MWiegand“ (die Anfangsbuchstaben ligiert), verso auf dem Keilrahmen mit Galerieaufklebern mit Nummern. Um 1900-1905. 12.000 € Den aus Ilmenau in Thüringen geborenen Martin Wiegand zog es zum Studium an die Dresdener Kunstakademie, die er bis 1888 besuchte, bevor er sich als freischaffender Künstler in Dresden niederließ. Die monumentale, in einem gestreckten Querformat entwickelte Darstellung mit Adam und Eva bewegt sich stilistisch zwischen Jugendstil und Symbolismus. Die gesamte Szene präsentiert sich wie ein Blick durch ein Fenster in eine traumhafte Welt: Eva mit fließenden roten Haaren schmiegt sich an den Baum, die verbotene Frucht in der Hand, hinter ihrem Haupt der Kopf der Schlange. Ihr gegenüber steht Adam, der die angebotene
Frucht noch abzulehnen sucht. Die in ein rosafarbenes Abendlicht getauchte Auenlandschaft strotzt vor fast beängstigender Fruchtbarkeit. Die prallen Rhododendronblüten im Vordergrund schaffen eine kleine Distanz zu den nackten Körpern, im Hintergrund blühen die durch ihren Duft betörenden Engelstrompeten, rosa Flamingos stolzieren am Flussufer. Dieses Werk ist nicht zu denken ohne den Einfluss des sechs Jahre älteren Ludwig von Hofmann, der zeitgleich mit Wiegand an der Dresdener Akademie studierte (1883-1889).
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Franz Skarbina
Siegfried Mackowsky
(1849–1910, Berlin)
(1878–1941, Dresden)
6192 Nächtlicher Winterspaziergang vor der Neuen Wache in Berlin. Öl auf Malkarton. 29,5 x 31,7 cm. Verso ein Klebeetikett bezeichnet „Franz Skarbina (Nachlass) / „Neue Wache“ Unter den Linden / Berlin, wohl 19. Jh.“
6193 Blaue Nacht über Dresden: Blick auf die Hofkirche und das alte Italienische Dörfchen. Öl auf Leinwand. 76,5 x 76 cm. Unten links signiert und datiert „S. MACKOWSKY. (19)09“, verso auf dem Keilrahmen bezeichnet „DRESDEN / Blick auf Hofkirche / u. Heiligs“.
1.500 € Provenienz: Aus dem Nachlass Franz Skarbinas (verso Vermerk auf dem Klebeetikett).
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2.800 € In dem besonders für die Jahrhundertwende typischen quadratischen Format verarbeitet Siegfried Mackowsky einen träumerischen Ausblick auf seine Heimatstadt Dresden, versunken im blauen Licht einer Sommernacht. Das Stimmungsvolle der koloristisch feinsinnigen Stadtimpression verbindet sich hier mit einem bauhistorisch hochinteressanten Moment: Überragt von den markanten Silhouetten der Hofkirche und des Hausmannturms, zeigt das Prospekt den Elbuferabschnitt vor dem Theaterplatz zum unmittelbaren Zeitpunkt vor den umfangreichen Bau arbeiten, in deren Folge das westliche Terrassenufer entstehen sollte. Nur ein Jahr nach Vollendung des Gemäldes wurde das langgestreckte Gebäude des Italienischen Dörfchens abgerissen und 1911/13 durch den neoklassizistischen Neubau von Hans Erlwein ersetzt. Die beliebten Bierzelte des dort angesiedelten Restaurants Helbig sind hier bereits abgetragen. Rechts des Dörfchens steht das heute verlorene Hotel Bellevue, auch dieses kurz vor den Erweiterungsarbeiten im Folgejahr festgehalten. Lediglich hier erlaubt sich Mackowsky eine kleine Freiheit, indem er die Dachgaube um eine Fensterachse nach links in den Bildabschnitt hinein verschiebt. Am linken Rand ist vor der Fassade des Stallhofs der Südab schluss der Stahlkonstruktion der Interimsbrücke zu erkennen, die als Übergangslösung für die 1910 fertiggestellte neue Augustusbrücke diente.
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Monogrammist R (tätig Anfang des 20. Jh.)
6194 Stillleben mit Zinnien, Mohn- und Glockenblumen. Öl auf Leinwand. 60 x 40 cm. Unten links monogrammiert und datiert „R 10“, verso auf dem Keilrahmen in Bleistift von alter Hand bez. „Röhricht“. 900 € Die rückseitige Beschriftung auf dem Keilrahmen könnte auf den in Liegnitz geborenen Künstler Wolf Röhricht (1886 Liegnitz -1953 München) hindeuten.
Inge Dinand (1907 Darmstadt – 2003 Frankfurt/Main)
6195 Portrait eines Mädchens mit Zöpfen und zwei Jungen. Öl auf Leinwand. 60,4 x 35,3 cm. Signiert und datiert unten links „Dinand 29“. 4.500 € Literatur: Vgl. Claus Netuschil (Hrsg.): Der weibliche Blick. Vergessene und verschollene Künstlerinnen in Darmstadt 1880-1950, Kat. Ausst. Darmstadt 2013, S. 118-121.
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Vgl. Susanne Wartenberg: „Max Beckmann in Frankfurt 1915 bis 1933“, S.189 ff., Kat.Nr.113, in: Kommen und Gehen. Von Courbet bis Kirkeby, Ausst.Kat. Frankfurt a.M., Museum Giersch der Goethe-Universität, 2016. Die Malerin und Graphikerin Inge Dinand studiert ab 1925 an der Städelschule in Frankfurt am Main, 1927-29 in der Klasse von Peter Rasmussen. 1929-32 ist sie Meisterschülerin bei Max Beckmann. 1928 hat sie ihre erste Ausstellung bei dem Buchhändler Alfred Bodenheimer, dessen „Darmstädter Bücherstube“ in diesen Jahren ein wichtiger kultureller Treffpunkt der Stadt ist. Im gleichen Jahr zeigt sie in einer weiteren Einzelausstellung ihre Arbeiten in der Galerie Westheim in Berlin. Nach 1933 werden ihr und den anderen Beckmannschülern in Frankfurt Schwierigkeiten bereitet und sie sucht mit ihrem Mann Walter Hergenhahn zeitweise Zuflucht auf der Insel Sylt. Ab 1942 lebt Inge Dinand in Groß Luttom, Kreis Birnbaum (heute das polnische Lutom). Nach Evakuierung, Ausbombung, und dem Verlust aller ihrer Arbeiten flieht sie zunächst nach Hamburg, 1946 zieht sie nach Nierstein am Rhein, 1956 kehrt sie nach Frankfurt am Main zurück und wird Mitglied der „Neuen Gruppe Rheinland-Pfalz“. Ferner beteiligt sie sich an den Mappen „Farbige Graphik“ der Kestner-Gesellschaft, Hannover. Das im ersten Jahr ihres Studiums bei Beckmann entstandene Gemälde besticht durch die Zartheit und in sich Gekehrtheit des Mädchens sowie den sehnsuchtsvollen Blick des Jungen mit dem auf die Hand gestützten Kopf. Zusammen mit dem Kinderbildnis von 1932/33 (Öl auf Leinwand, 50,5 x 31,2 cm), das sich heute im Städel Museum in Frankfurt am Main befindet, handelt es sich um eines der ganz seltenen Zeugnisse der Kunst Inge Dinands aus den Vorkriegsjahren.
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Walther Gasch
Paul Lothar Müller
(1886 Leipzig – 1962 Nentershausen-Dens bei Bebra)
(1869 Berlin – 1956 Wien)
6196 Weiblicher Akt auf einer Waldlichtung. Öl auf Papier. 35,9 x 44,5 cm. Oben rechts signiert und datiert „W. Gasch 1920“, sowie verso nochmals in rotem Stift signiert, datiert und mit dem Künstlersignet versehen.
6197 Reisigsammlerinnen im Wiener Wald. Öl auf Leinwand. 76,5 x 103 cm. Unten links signiert „Paul Lothar Müller“.
600 € 162
750 €
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6198
Georg Lührig (1868 Göttingen – 1957 Lichtenstein)
6198 Stillleben mit Maiskolben. Öl auf Leinwand. 56,7 x 57 cm. Oben rechts monogrammiert „GL [19]22“, verso auf dem Keilrahmen ein altes Klebeetikett handschrift. bezeichnet „Georg Lührig / Dresden / Stillleben mit Maiskolben“ sowie der Nachlass stempel des Künstlers. 1.200 € Provenienz: Aus dem Nachlass Georg Lührigs (mit dessen Nachlassstempel). Georg Lührig zählt neben Dresdener Malern wie Oskar Zwintscher, Sascha Schneider, Hans Unger oder auch Richard Müller zu jener „verschollenen Generation von Künstlern um 1900“, die maßgeblichen Einfluss auf die Kunstszene Dresdens hatte, jedoch aufgrund der rapiden
Stilveränderungen und dem Aufkommen des Nationalsozialismus und den damit verbundenen erschwerten künstlerischen Bedingungen in Vergessenheit gerieten. Lührig absolvierte eine Lithographenlehre und studierte anschließend von 1885 bis 1890 an der Akademie der Bildenden Künste in München, bis er 1894 nach Dresden ging und sich der Sezession anschloss. In Dresden intensivierte er auch seine Arbeit als Lithograph und gilt seitdem als Erneurer dieser Technik in Deutschland (Rolf Günther, Ilka Melzer: „Georg Lührig“, In: Goppeln als Malerdorf. Städtische Sammlungen Freital, 2009, S. 46). Ab 1900, nach Reisen durch Rumänien und Ägypten sowie geknüpften Verbindungen in den Adelskreis, widmete sich Lührig zunehmend auch der Malerei. Mit den Gemälden „Pelikan“ und „Alter und Jugend“ begründet Lührig seinen Ruf als Maler des Symbolismus und des Jugendstils. In vorliegendem Gemälde ist seine Palette farbenfroher, die Formen offener, der Duktus leichter, Lührig folgt hier einer expressionistischen Formgebung.
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Rahmen 6199 Profilrahmen, Italien, 17./18. Jh., geschnitzt und vergoldet, gekehlte Sichtleiste, ansteigende Kehle, Astragal, glatte ansteigende Kehle, stilisierter Blattstab, abgetreppter Abschluss. Lichtes Maß: 41,9 x 28 cm Profilbreite: 6,7 cm 400 €
6199
6200 Italienischer Barockrahmen, 17. Jh. (?), ebonisiert und vergoldet, gekehlte Sichtleise, Blattwerk, glatte Kehle, abfallende Kehle mit Taustab als Abschluss, gekehlter Rücken. Lichtes Maß: 24,3 x 20,5 cm Profilbreite: 7,8 cm 450 €
6200 164
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________Rahmen
6201 Italienischer Rahmen, 2. Hälfte 17. Jh., geschnitzt und vergoldet, mit opulenter Fruchtgirlande aus Granatäpfeln, Eicheln und anderen Früchten, seitlich mit Akantusfries. Lichtes Maß: 38 x 22,5 cm Profilbreite: 6 cm Tiefe: 9 cm 600 €
6201
6202 Wellenleistenrahmen, Niederlande, 17. Jh. (?), geschnitzt, Taustab als Sichtleiste, Wulstprofil mit floralen und wellenförmigen Schnitzereien, verkröpfte Ecken, geripptes Profil als Abschluss. Lichtes Maß: 24,9 x 17,8 cm Profilbreite: 11,7 cm 450 €
6202 165
Rahmen_________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
6204
6203 Wellenleistenrahmen, Niederlande, 18. Jh., geschnitzt, ebonisiert und vergoldet, wellenverzierte Sichtleiste, abfallender glatter Karnies, Wellenleisten als Abschluss. Lichtes Maß: 24,5 x 18,6 cm Profilbreite: 7,9 cm 400 €
6204 Salvator Rosa Rahmen, Italien, 18. Jh., vergoldet, profilierte Sichtleiste, Halbrundstab, ansteigende Kehle, hinterkehltes Wulstprofil, abfallende Kehle als Abschluss. Lichtes Maß: 61,2 x 47 cm Profilbreite: 10 cm 300 € 6203 166
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6206
6205 Südfranzösischer Rahmen, 18. Jh., geschnitzt und vergoldet, ansteigender Karnies mit geschnitzten Voluten und stilisierten Lilien auf kreuzschraffiertem Grund, in den Ecken Akanthusblätter. Lichtes Maß: 33 x 28,5 cm Profilbreite: 6 cm 400 €
6206 Louis XVI. Rahmen, Frankreich, um 1780, geschnitzt und vergoldet, Blattspitzen als Sichtleiste, schmaler Vierkant, ansteigende Kehle, Perlstab, Eierstab, Vierkant, Eckquader mit Rosetten, Verbindung verblattet. Lichtes Maß: 44 x 70,3 cm Profilbreite: 7,5 cm 800 € 6205 167
Rahmen_________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
6207
6208
6207 Empire-Rahmen, Frankreich, um 1800, vergoldet, ansteigende Kehle als Sichtleiste, glatte Leiste mit floralem Dekor, breite ansteigende Kehle, Vierkant als Abschluss. Lichtes Maß: 54,2 x 45,8 cm Profilbreite: 7,6 cm
6208 Empire-Rahmen, Frankreich, um 1800, vergoldet, ansteigende Kehle als Sichtleiste, glatte Leiste mit floralem Dekor, breite ansteigende Kehle, Vierkant als Abschluss. Lichtes Maß: 54,1 x 46 cm Profilbreite; 7,2 cm
180 €
180 €
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6209
6209 Wellenleistenrahmen, Frankreich, 19. Jh., versilbert, wellenverzierte Sichtleiste, ansteigende Kehle, abschließende Wellenleiste, Rücken ocker gefasst. Lichtes Maß: 54 x 37 cm Profilbreite: 3,5 cm 350 €
6210 Zwei Rahmen, Frankreich, 19. Jh., vergoldet, Astragal als Sichtleiste, glattes Profil, Lotusblattfries, Vierkant, abfallende Kehle als Abschluss, Blattwerk mit zentralem stilisiertem Akanthusblatt als Aufsatz. Lichtes Maß: je 65 x 51 cm Profilbreite: je 8,5 cm 300 € 6210 169
Rahmen_________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
6211 Klassizistischer Rahmen, Deutschland, um 1820/30, geschnitzt und vergoldet, Lotusblattfries als Sichtleiste, ansteigende Kehle, Vierkant, ansteigende Kehle mit Palmettenfries, Vierkant als Abschluss. Lichtes Maß: 26,5 x 19,6 cm Profilbreite: 5,5 cm 150 €
6211
6212 Berliner Leiste, 19. Jh., vergoldet, glatte Kehle als Sichtleiste, schmale Kehle, abschließend Viertelstab. Lichtes Maß: 48,7 x 36,1 cm Profilbreite: 3,8 cm 150 € 6212 170
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________Rahmen
6213 Berliner Leiste, 19. Jh., vergoldet, glatte, Kehle als Sichtleiste, breite Kehle, abschließend Viertelstab. Lichtes Maß: 28,2 x 38,2 cm Profilbreite: 3,9 cm 150 €
6213
6214 Pfeiffenrahmen, 19. oder 20. Jh., vergoldet, Lotusblattfries als Sichtleiste, vergoldet, Akanthusblätter in den Ecken. Lichtes Maß: 24,3 x 18 cm Profilbreite: 6 cm 120 € 6214 171
Rahmen_________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
6215
6216
6215 Ovaler Messingrahmen, 19. Jh., geritzter Stab, ansteigende Kehle, absteigende Kehle, abgerundeter Abschluss. Lichtes Maß: 34,1 x 28,8 cm Profilbreite: 4,8 cm
6216 Ovaler Messingrahmen, 19. Jh., geritzter Stab, ansteigende Kehle, absteigende Kehle, abgerundeter Abschluss. Lichtes Maß: 31,2 x 25,8 cm Profilbreite: 4,2 cm
180 €
180 €
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6217 Profilrahmen, 19./20. Jh., vergoldet, gekehlte Sichtleiste, Wulstprofil mit stilisiertem Akanthus in den Ecken als Abschluss. Lichtes Maß: 57,1 x 49,6 cm Profilbreite: 2,2 cm 150 €
6217
6218 Rahmen im Stil Louis XIV., Frankreich, 19./20. Jh. geschnitzt und vergoldet, schmale gekehlte Sichtleiste, glatte Platte, schmale glatte Platte, Fries mit stilistiertem Blattwerk, ansteigender Karnies mit Blattranken und Voluten, abfallende Kehle als Abschluss. Lichtes Maß: 17,7 x 13,4 cm Profilbreite: 5,8 cm 120 € 6218 173
Rahmen_________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
6219 Profilrahmen, 20. Jh., Lichtes Maß: 44,2 x 36 cm Profilbreite: 7 cm 80 €
6219
6220 Profilrahmen, 20. Jh., Lichtes Maß: 34 x 22,5 cm Profilbreite: 5,5 cm 80 € 6220 174
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6221
6221 Rahmen im Biedermeierstil, 20. Jh., glattes Profil. Lichtes Maß: 65,5 x 50,7 cm Profilbreite: 4 cm 120 € Beigegeben ein weiterer Rahmen im Biedermeierstil, 20. Jh.: schwach gekehlte Sichtleiste, glattes Profil mit Fadeneinlagen, Lichtes Maß: 53,5 x 39,5 cm, Profilbreite: 6,5 cm. 6221 175
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Register A Achenbach, Andreas 6107 Alott, Robert 6120 Alt, Jakob 6054 Andorff, Paul 6105 Angellis, Pieter 6020 B Bartels, Hans von 6125 Beck, B. 6075 Beck, Jacob Samuel 6024 Begas, Oscar 6151 Bellavoine, Jules Frédéric 6145 Bennekenstein, Hermann 6072 Bertelsen, Chr. B. S. 6115 Biermann, Karl Eduard 6087 Blaas, Carl von 6121 Blache, Chr. V. 6108, 6123 Boehme, K. Th. 6172, 6174 Brandt, Johann Christian 6026 Busse, Hans 6148 C Castell, Johann Anton 6081 Christensen, P. G. B. 6150 Coculilo, Francisco 6132 Conrad, Albert (o. Albrecht) 6162 D Daege, Eduard 6154 Deshayes, Eugène 6136 Diaz de la Peña, Narcisse 6173 Dinand, Inge 6195 Dreger, Th. R. (Tom) von 6190 Eckardt, Ch. F. E. 6068, 6103, 6116 Eckenbrecher, Th. von 6077 Eckersberg, Chr.r W. 6038 Eichelberger, R. A. 6165 Eustache, Charles François 6080 Eycken, Charles van den 6142 F Fantin-Latour, Henri 6156 Faustner, Luitpold 6176 Feuerbach, Anselm 6079 Fidanza, Francesco 6017 Fiebiger, Julius 6110
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Foss, Harald Frederik 6126 Franck, Adolf Theodor 6117 Frey-Moock, Adolf 6188 Füger, Heinrich Friedrich 6031 G Gasch, Walther 6196 Gauermann, Friedrich 6052-6053 Gebler, Otto 6141 Gehrich, Hermann 6084 Gentz, Wilhelm 6130 Gille, Christian Friedrich 6101 Grothe, Christian 6070 Gussow, Karl 6152 H Hansen, Joseph Theodor 6119 Hartmann, Ludwig 6095 Helme, Axel Henry Helge 6155 Henneberg, Hugo 6181 Hennig, Gustav Adolph 6069 Hertel, Albert 6086 Huchtenburgh, Jan van 6011 IJK Ittenbach, Franz 6048 Kauffmann, Angelika 6028-6029 Kips, Erich 6175 Klauda 6078 Kleineh, Oscar 6127 Koerner, E. C. E. 6129, 6131 Krämer, Hermann 6083 Kuhnert, Wilhelm 6168 Kummer, Carl Robert 6049 Kuron, Herbert 6180 Küss, Ferdinand 6089 L La Cour, Janus 6128 Larsen, C. Fr. E. 6124 Lührig, Georg 6198 M Mackowsky, Siegfried 6193 Makowski, K. J. 6169 Melbye, Anton Daniel 6138
Melbye, Vilhelm 6067 Mengelberg, Otto 6091 Mishel, Paul 6159 Monogrammist LR 6112 Monogrammist R 6194 Moralt, Willy 6097 Morgenstern, Carl 6051 Mosnier, Jean-Laurent 6034 Müller, Paul Lothar 6197 N Negre, D. A. 6113 Neubert, Louis 6122 Neumann, Johan Carl 6047 Niczky, Eduard 6171 P Paczka-Wagner, Cornelia 6170 Pallmann, Peter Götz 6163 Pape, Eduard Friedrich 6118 Peters, Bernhardt 6076 Piepenhagen, A. Fr. 6055-6062 Piepenhagen, Charlotte 6063 QR Quaglio, Domenico 6036 Rahmen 6199-6221 Rettich, Karl Lorenz 6133-6134 Ridinger, Johann Elias 6012 Riegen, Nicolaas 6109 Riemerschmid, Rudolf 6189 Riis Carstensen, A. Chr. 6149 Roeder, Max 6177-6179 Rohwedder-Runge, Karl 6082 Ross, Charles 6041 Rottenhammer, Johann 6003 Roy, Jean-Baptiste de 6027 Rugendas d. Ä., G. Ph. 6013 Ruths, Valentin 6106 S Sales, Carl von 6064 Schlesinger, Jakob 6090 Schnorr v. Carolsfeld, Veit H. 6044 Schöner, G. Fr. A. 6037 Schönherr, Karl Gottlob 6043
Schröder, Johann Heinrich 6035 Schultze, Robert 6114 Schütz, Chr. G. 6021, 6023 Seiler, Carl 6143 Sénave, Jacques Albert 6098 Simm, Franz Xaver 6164 Sjamaar, Pieter Gerardus 6137 Skarbina, Franz 6192 Skovgaard, P. Chr. Th. 6102 Sole, Giovanni Gioseffo dal 6016 Solomon, Abraham 6071 Sørensen, Carl Frederik 6066 Špillar, Jaroslav 6144 Stolz, Erwin 6186 T Trolle, Otto Christian 6030 Tübbecke, Paul Wilhelm 6153 UV Utrecht, Adriaen van 6008 Venus, August Leopold 6099 Vigne, Edouard de 6111 Voet, Jacob Ferdinand 6014 W Weber, Paul 6092-6094 Wenglein, Josef 6140 Werff, Adrian van der 6002 Wiegand, Martin 6191 Winther, Frederik 6160 Wöhler, Hermann 6187 Wolf Ferrari, Theodoro 6183 Wopfner, Joseph 6139
YZ Young, Eduard 6088 Zillen, Johann Wilhelm 6147
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Besitzer 1: 6039, 6041, 6081, 6095, 6110, 6127, 6169, 6200, 6202. 2: 6196. 3: 6035, 6064, 6186. 4: 6001, 6009, 6011, 6021, 6027, 6042, 6050, 6105, 6113, 6125, 6148, 6166. 5: 6036, 6076, 6130. 6: 6089, 6143, 6171, 6201. 7: 6029, 6032, 6071, 6118, 6119. 8: 6153. 9: 6018, 6085. 10: 6012, 6187. 11: 6185. 12: 6073. 13: 6006, 6043. 14: 6090. 15: 6108. 16: 6077. 17: 6162, 6183, 6189, 6190. 18: 6046. 19: 6133. 20: 6015, 6025, 6065. 21: 6094. 22: 6013. 23: 6180. 24: 6079. 25: 6199, 6203, 6204, 6205, 6210, 6211, 6214, 6217, 6218, 6219, 6220, 6221. 26: 6028, 6069, 6161. 27: 6115, 6155. 28: 6038, 6047, 6067, 6128, 6150, 6167. 29: 6049, 6099, 6101, 6117, 6157, 6182, 6192. 30: 6102, 6123. 31: 6124, 6138. 32: 6030, 6066, 6103, 6116, 6126, 6149. 33: 6132. 34: 6078, 6092, 6093, 6104, 6107, 6114, 6121, 6134, 6139, 6140, 6141, 6144, 6165, 6175, 6176, 6177, 6178, 6179, 6198. 35: 6181. 36: 6146. 37: 6147. 38: 6158. 39: 6160. 40: 6033, 6034. 41: 6017, 6111, 6112, 6120. 42: 6100. 43: 6037, 6048. 44: 6142. 45: 6080. 46: 6044. 47: 6054, 6091, 6096, 6098, 6122, 6136, 6152. 48: 6040, 6195. 49: 6002, 6075. 50: 6193. 51: 6045, 6106, 6109, 6174, 6184, 6187a. 52: 6052, 6053. 53: 6003, 6070, 6088, 6197. 54: 6129, 6131. 55: 6168. 56: 6007. 57: 6072. 58: 6019. 59: 6000. 60: 6010, 6082, 6083. 61: 6074. 62: 6156, 6159, 6172, 6191. 63: 6250, 6251, 6252, 6253, 6254, 6255, 6256, 6257, 6258, 6259, 6260, 6261, 6262, 6263, 6264, 6265, 6266, 6267, 6268, 6269, 6270, 6271, 6272, 6273, 6274, 6275, 6276, 6277, 6278, 6279, 6280, 6281, 6282, 6283, 6284, 6285, 6286, 6287, 6288, 6289, 6290, 6291, 6292, 6293, 6294, 6295, 6296, 6297, 6298, 6299. 64: 6151. 65: 6087, 6164. 66: 6086. 67: 6163. 68: 6005, 6026. 69: 6137. 70: 6194. 71: 6206, 6207, 6208, 6209, 6212, 6213, 6215, 6216. 72: 6055, 6056, 6057, 6058, 6059, 6060, 6061, 6062, 6063. 73: 6084, 6097. 74: 6068. 75: 6170. 76: 6154. 77: 6051. 78: 6024. 79: 6145, 6173. 80: 6031. 81: 6016. 82: 6008, 6014, 6020. 83: 6188. 84: 6135. 85: 6022, 6023.
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V ersteigerungs - Bedingungen 1. Die Galerie Gerda Bassenge KG, nachfolgend Versteigerer genannt, versteigert als Kommissionärin im eigenen Namen und für Rechnung ihrer Auftraggeber (Kommittenten), die unbenannt bleiben. Die Versteigerung ist freiwillig und öffentlich im Sinne des § 383 III BGB. 2. Der Versteigerer behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen. 3. Sämtliche zur Versteigerung kommenden Gegenstände können vor der Versteigerung besichtigt und geprüft werden. Die Sachen sind gebraucht. Erhaltungszustände der einzelnen angebotenen Arbeiten bleiben im Katalog in der Regel unerwähnt. Die Katalogbeschreibungen sind keine Garantien im Rechtssinne und keine vertraglich vereinbarten Beschaffenheitsangaben. Gleiches gilt für individuell angeforderte Zustandsberichte. Sie bringen nur die subjektive Einschätzung des Versteigerers zum Ausdruck und dienen lediglich der unverbindlichen Orientierung. Alle Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden. Soweit nicht in der Katalogbeschreibung explizit erwähnt, sind Rahmungen nicht bindender Bestandteil des Angebots. Der Käufer kann den Versteigerer nicht wegen Sachmängeln in Anspruch nehmen, wenn dieser seine Sorgfaltspflichten erfüllt hat. Der Versteigerer verpflichtet sich jedoch, wegen rechtzeitig vorgetragener, begründeter Mängelrügen innerhalb der Verjährungsfrist von 12 Monaten ab dem Zeitpunkt des Zuschlags seine Ansprüche gegenüber dem Einlieferer (Auftraggeber) geltend zu machen. Im Falle erfolgreicher Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet der Versteigerer dem Erwerber den Kaufpreis samt Aufgeld. Die Haftung des Versteigerers auf Schadensersatz für Vermögensschäden – gleich aus welchem Grund – ist ausgeschlossen, es sei denn, dem Versteigerer fiele Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last. Die Haftung bei Verletzung von Leben, Körper und Gesundheit bleibt unberührt. 4. Der Zuschlag erfolgt nach dreimaligem Aufruf an den Höchst bietenden. Der Versteigerer kann den Zuschlag verweigern oder unter Vorbehalt erteilen. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den Zuschlag zurücknehmen und die Sachen erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen worden ist oder wenn der Höchstbietende sein Gebot nicht gelten lassen will oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. 5. Im Falle eines schriftlichen Gebotes beauftragt der Interessent den Versteigerer für ihn während der Versteigerung Gebote abzugeben. In schriftlichen Aufträgen ist bei Differenzen zwischen Nummer und Kennwort das Kennwort maßgebend. 6. Telefonische Gebote und Online-Direkt-Gebote über das Internet bedürfen der vorherigen Anmeldung beim Versteigerer und dessen Zustimmung. Für die Bearbeitung übernimmt der
Versteigerer jedoch keine Gewähr. Telefonische und OnlineGebote werden nur akzeptiert, wenn der Bieter bereit ist, den ihm zuvor mitgeteilten Mindestpreis des jeweiligen Loses zu bieten. Auch bei Nichtzustandekommen einer Verbindung gilt, dass für den Auktionator dieses Gebot in Höhe des Mindestpreises verbindlich ist. Für das Zustandekommen einer entsprechenden Telefon- oder Onlineverbindung übernimmt der Versteigerer keine Gewähr. Das Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen findet auf solche Gebote keine Anwendung (§ 312d Abs. 4 Nr. 5 BGB). 7. Mit der Erteilung des Zuschlages geht die Gefahr für nicht zu vertretende Verluste und Beschädigung auf den Ersteigerer über. Das Eigentum an den ersteigerten Sachen geht erst mit vollstän digem Zahlungseingang an den Erwerber über. 8. Auf den Zuschlagspreis ist ein Aufgeld von 28% zu entrichten, in dem die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist (Differenzbesteuerung) oder ein Aufgeld von 23% auf den Zuschlag zzgl. der USt von z.Zt. 19% (Regelbesteuerung), bei Büchern beträgt die Umsatzsteuer 7% (Regelbesteuerung).Die im Katalog mit einem * gekennzeichneten Objekte unterliegen in jedem Fall der Regelbesteuerung (Aufgeld von 23% auf den Zuschlag zzgl. der USt von z.Zt. 19%). Bei den im Katalog mit einem ^ gekennzeichneten Objekten ist Einfuhrumsatzsteuer angefallen. In diesen Fällen wird zusätzlich zu einem Aufgeld von 25% (Differenzbesteuerung) die verauslagte Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von z.Zt. 7% auf den Zuschlag erhoben. Für bundesdeutsche Kunsthändler und Antiquare, die zum Vors teuerabzug berechtigt sind, kann die Gesamtrechnung auf Wunsch, wie bisher nach der Regelbesteuerung ausgestellt werden. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Dritt länder (außerhalb der EU) und – bei Angabe ihrer USt.-Identi fikations-Nr. bei Auftragserteilung als Nachweis der Berechtigung zum Bezug steuerfreier innergemeinschaftlicher Lieferungen – auch an Unternehmen in anderen EU-Mitgliedsstaaten, unter der Voraussetzung, dass sie für gewerblichen Gebrauch einkaufen. Eine Korrektur nach Rechnungsstellung ist nicht möglich. Alle anderen Käufe aus EU-Ländern unterliegen der Umsatzsteuer. Ausländischen Käufern außerhalb der Europäischen Union wird die Umsatzsteuer erstattet, wenn binnen 4 Wochen nach der Auktion der deutsche zollamtliche Ausfuhrnachweis und der zollamt liche Einfuhrnachweis des entsprechenden Importlandes erbracht werden. Bei Versand durch uns gilt der Ausfuhrnachweis als gegeben. Bei Online-Live-Geboten über externe Internetplattformen erhöht sich das Aufgeld um die dort anfallende Transaktionsgebühr. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rech nungen bedürfen einer besonderen Nachprüfung und eventueller Berichtigung; Irrtum vorbehalten. 9. Die Auslieferung der ersteigerten Stücke erfolgt in unseren Ge schäftsräumen gegen Bezahlung. Kreditkarten (Mastercard, VISA, American Express), Schecks sowie andere unbare Zahlungen werden nur erfüllungshalber angenommen. Bankspesen/
Transaktionsgebühren bzw. Kursverluste können zu Lasten des Käufers gehen. Die Auf bewahrung erfolgt auf Rechnung und Gefahr des Käufers. Der Versand wird gegen Vorabrechnung des Rechnungsbetrages ausgeführt. Die Versandspesen sowie die Kosten für Versicherung gegen Verlust und Beschädigung gehen zu Lasten des Käufers. Übersteigen die tatsächlichen Versandkosten die vorab berechnete Pauschale, so wird die Differenz dem Käufer nachträglich in Rechnung gestellt. 10. Bei der Ausfuhr von Kulturgütern aus dem Gemeinschaftsgebiet der EG ist gem. der EG-Verordnung Nr. 116/2009 abhängig von Kategorie und Wert des Objekts ggf. eine Ausfuhrgenehmigung erforderlich. Aus Gründen des Artenschutzes können Objekte aus bestimmten, geschützten Materialien (u.a. Elfenbein, Schildpatt, Perlmutt und einige Korallenarten) besonderen Im- und Exportbeschränkungen unterliegen. Zum Zwecke des Exports (insbesondere außerhalb der Europäischen Union) kann hierfür eine spezielle Ausfuhrgenehmigung gemäß der Verordnung (EG) Nr. 338/97 erforderlich sein. Entsprechende Ausfuhrgenehmigungen können nur unter strengen Bedingungen erteilt und ggf. auch gar nicht erlangt werden, auch kann der Import dieser Gegenstände in manche Staaten eingeschränkt oder untersagt sein. Der Käufer ist selbst dafür verantwortlich, sich über etwaige Im- und Exportbeschränkungen zu informieren. Export und Import entsprechender Objekte erfolgen allein auf Rechnung und Gefahr des Käufers. 11. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Der Versteigerer ist berechtigt, falls nicht innerhalb von zwei Wochen nach der Versteigerung Zahlung geleistet ist, den durch den Zuschlag zustande gekommenen Kaufvertrag ohne weitere Fristsetzung zu annullieren, Verzugszinsen in banküblicher Höhe – mindestens jedoch 1 % auf den Bruttopreis je angebrochenen Monat – zu berechnen und von dem Ersteigerer
wegen Nichterfüllung Schadenersatz zu verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache in einer neuen Auktion nochmals versteigert wird und der säumige Käufer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung einschließlich der Gebühren des Auktionshauses aufzukommen hat. Zu einem Gebot wird er nicht zugelassen, auf einen etwaigen Mehrerlös hat er keinen Anspruch. 12. Erfüllungsort und Gerichtsstand im vollkaufmännischen Verkehr ist Berlin. Es gilt ausschließlich deutsches Recht. Das UNAbkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. 13. Die im Katalog aufgeführten Preise sind Schätzpreise, keine Limite. 14. Der Nachverkauf ist Teil der Versteigerung, bei der der Interessent entweder telefonisch oder schriftlich (im Sinne der Ziffern 5 und 6) den Auftrag zur Gebotsabgabe mit einem bestimmten Betrag erteilt. 15. Die Abgabe eines Gebotes in jeglicher Form bedeutet die Anerkennung dieser Versteigerungsbedingungen. Der Versteigerer nimmt Gebote nur aufgrund der vorstehenden Versteigerungs bedingungen entgegen und erteilt dementsprechend Zuschläge. Kommissionäre haften für die Käufe ihrer Auftraggeber. 16. Sollte eine der vorstehenden Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. David Bassenge Geschäftsführer Stand: November 2019
Conditions of Sale 1. The Galerie Gerda Bassenge KG, subsequently called “the auctioneer” carries on business as commission-agent in its own name on behalf of its voluntary consignors. This auction sale is a public one in the sense of § 383 III BGB. 2. The auctioneer reserves the right to combine, to split, to change or to withdraw lots before the actual final sale. 3. All objects put up for auction can be viewed and examined prior to the sale at the times made known in the catalogue. The items are used and sold as is. As long as not explicitly mentioned in the catalogue description, framing is not an inherent part of the offer. As a rule, the condition of the individual work is not given in the catalogue. Catalogue descriptions are made with as much care as possible, but the descriptions do not fall under the statutory paragraph for guaranteed legal characteristics. The same applies for individually requested condition reports. These also offer no legal guarantee and only represent the subjective assessment of the auctioneer while serving as a non-binding orientation. The liability for damage to life, body or health shall remain unaffected. In case of a justified claim, however, he will accept the responsibility to make a claim for restitution on behalf of the buyer against the consignor within a period of 12 months, running from the fall of the hammer. In the event of a successful claim the auctioneer will refund the hammerprice plus premium. 4. The highest bidder acknowledged by the auctioneer shall be deemed the buyer. In case of identical bids the buyer will be deter mined by drawing lots. In the event of a dispute the auctioneer has the absolute discretion to reoffer and resell the lot in dispute. He may also knock down lots conditionally. 5. In the case of a written bid the bidder commissions the auctioneer to place bids on his behalf during the auction. In cases where there is a discrepancy between number and title in a written bid the title shall prevail. 6. Telephone and direct online bidding via the internet must be approved in advance by the auctioneer. The auctioneer cannot be held liable for faulty connections or transmission failure. In such a case the bidder agrees to bid the reserve price of the corresponding lot. For such bidding the regulations of long distance contracts do not apply (Fernabsatzverträge) [cf § 312d IV,5 BGB]. 7. On the fall of the auctioneer’s hammer title to the offered lot will pass to the acknowledged bidder. The successful buyer is obliged to accept and pay for the lot. Ownership only passes to the buyer when full payment has been received. The buyer, however, immediately assumes all risks when the goods are knocked down to him.
8. A premium of 28% of the hammer price will be levied in which the VAT is included (marginal tax scheme) or a premium of 23% of the hammer price plus the VAT of 19% of the invoice sum will be levied [books: 7%] (regular tax scheme). Buyers from countries of the European Union are subject to German VAT. Items marked with an * are subject to the regular tax scheme (premium of 23% of the hammer price plus the current VAT of 19%). Items marked with an ^ are subject to import duty. In these cases in addition to a premium of 25% (marginal tax scheme), the charged import tax of currently 7% will be added to the hammer price. Exempted from these rules are only dealers from EU-countries, who are entitled, under their notification of their VAT ID-Number, to buy on the basis of VAT-free delivery within the European Union. Notification of VAT ID-Numbers must be given to the auctioneer before the sale. For buyers from non EU-countries a premium of 23% will be levied. VAT will be exempted or refunded on production of evidence of exportation within 4 weeks of the auction, or, if appropriate, importation to another country. This is taken as given when the dispatch is effected by us. Live bidding through external online platforms entails a transaction fee stipulated by the platform and will be added to the premium. Due to the work overload of the accounting department during auctions, invoices generated during or directly after an auction require careful revision and possible correction; errors excepted. 9. Auction lots will, without exception, only be handed over after payment has been made. Credit cards (VISA, Mastercard, American Express), checks and any other form of non-cash payment are accepted only on account of performance. Exchange rate risk and bank charges may be applicable. Storage and dispatch are at the expense and risk of the buyer. If the shipping costs exceed the lump sum on the invoice the outstanding amount will be billed separately. 10. According to regulation (EC) No. 116/2009, an export license is necessary when exporting cultural goods out of European Community territory, depending on the type or value of the object in question. For the purposes of wildlife conservation, it is necessary to obtain an export license according to regulation (EC) No. 338/97 when exporting objects made from certain protected materials (incl. ivory, tortoiseshell, mother-of-pearl and certain corals) out of the territory of the European Community. Export licenses for objects made of protected materials are only granted under strict conditions or may not be granted at all. The import of such objects may be restricted or prohibited by certain countries. It is the buyer’s responsibility to inform himself, whether an object is subject to such restrictions. Export and import of such objects are at the expense and risk of the buyer.
11. The buyer is liable for acceptance of the goods and for payment. The purchase price shall be due for payment upon the lot being knocked down to the buyer. In case of a delayed payment (two weeks after the sale) the purchaser will be held responsible for all resultant damages, in particular interest and exchange losses. In case of payment default the auctioneer will charge interest on the outstanding amount at a rate of 1% to the gross price per month or part of month. In such an event the auctioneer reserves the right to annul the purchase contract without further notice, and to claim damages from the buyer for non-fulfilment, accordingly he can reauction the goods at the buyer’s expense. In this case the buyer is liable for any loss incurred, the buyer shall have no claim if a higher price has been achieved. He will not be permitted to bid. 12. The place of fulfillment and jurisdiction is Berlin. German law applies exclusively; the UN-Treaty (CISG) is explicitly excluded. 13. The prices quoted after each lot are estimates, not reserves.
14. The after-sales is part of the auction in which the bidder places either by teleÂphone or in written form (as stated in number 5 and 6) the order to bid a set amount. 15. By making a bid, either verbally in the auction, by telephone, written by letter, by fax, or through the internet the bidder confirms that he has taken notice of these terms of sale by auction and accepts them. Agents who act on behalf of a third party are jointly and separately liable for the fulfillment of contract on behalf of their principals. 16. Should one or the other of the above terms of sale become wholly or partly ineffective, the validity of the remainder is not affected. In the event of a dispute the German version of the above conditions of sale is valid. David Bassenge As of November 2019
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Franz Blaschek. Ein Zweig mit weißen Johannisbeeren. Aquarell über Bleistift auf Bütten. 25,5 x 36,1 cm. Signiert „F. Blascheck“.
Primavera: Blumen und Früchte aus dem Garten von Franz Blaschek – Aquarelle des Wiener Biedermeier 28. November 2019 GA L E R I E BA S S E N G E · E R DE N E R S T R A S S E 5A · 14193 BE R L I N Telefon: (030) 893 80 29-0 · Fax: (030) 891 80 25 · E-Mail: art@bassenge.com · Kataloge online: www.bassenge.com
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Albrecht Dürer. Melancolia (Melencolia I). Kupferstich. 24,2 x 18,7 cm. 1514.
Druckgraphik des 15. – 19. Jahrhunderts 27. November 2019 GA L E R I E BA S S E N G E · E R DE N E R S T R A S S E 5A · 14193 BE R L I N Telefon: (030) 893 80 29-0 · Fax: (030) 891 80 25 · E-Mail: art@bassenge.com · Kataloge online: www.bassenge.com
Katalogbearbeitung Dr. Ruth Baljรถhr David Bassenge Lea Kellhuber Nadine Keul Harald Weinhold Eva Dalvai
Gestaltung & Satz Stefanie Lรถhr Fotografie / Reproduktionen Christoph Anzeneder Maria Benkendorf Jochen Flad Tony Haupt