Bassenge Buchauktion 121: Asiatica – Bilder vergangener Welten

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BASSENGE Asiatica Bilder vergangener Welten Auktion 121 | 18. April 2023 Bassenge Buchauktionen GbR Erdener Straße 5a 14193 Berlin-Grunewald Telefon +49 30 893 80 29-0 Fax +49 30 891 80 25 E-mail: books@bassenge.com . www.bassenge.com

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TERMINÜBERSICHT AUKTION 121

DIENSTAG, 18. APRIL 2023 WERTVOLLE BÜCHER

MITTWOCH, 19. APRIL 2023 LITERATUR UND AUTOGRAPHEN

DONNERSTAG, 20. APRIL 2023

VORBESICHTIGUNG Dienstag, 11., bis Freitag, 14. April 2023, jeweils 10.00-18.00 Uhr, Samstag, 15. April, 10.00-14.00 Uhr, Montag, 17. April, 10.00-16.00 Uhr, Sonntag geschlossen. Wir bitten um telefonische Anmeldung.

Vormittag 10.00 Uhr Geschichte, Geographie und Reisen Nr. 1-181 13.00 Uhr Varia Medizin Nr. 201-232 Naturwissenschaften Nr. 233-253 Pflanzen- und Tierbücher .................................................................................. Nr. 254-273 Haus- und Landwirtschaft Nr. 274-286 Technik und Verkehr Nr. 287-306 Genealogie, Heraldik, Numismatik, Sphragistik Nr. 307-311 Judaica Nr. 312-322 Kultur und Sitten, Gastrosophie, Studentica Nr. 323-334 Moden und Kostüme Nr. 335-358 Militaria Nr. 359-372 Musik und Theater Nr. 373-421 Okkulta Nr. 422-430 Politik 20. Jahrhundert Nr. 431-452 Recht, Staat und Wirtschaft Nr. 453-497 Sport und Spiel Nr. 498-503 Buchwesen Nr. 504-524 Kunstliteratur und Kunstgewerbe .................................................................... Nr. 525-535 ASIATICA Nachmittag 15.30 Uhr Bilder vergangener Welten Nr. 601-762 17.00 Uhr Handschriften, Alte Drucke, Theologie Handschriften, Einzelblätter und Orientalia Nr. 1001-1016 Alte Drucke vor 1600 Nr. 1017-1070 Bibeln Nr. 1071-1078 Theologie; Gebet- und Gesangbücher Nr. 1079-1108 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie Nr. 1109-1180 Faksimiles Nr. 1181-1256
Vormittag 10.00 Uhr Literatur und Buchillustration 17.–19. Jh Literatur und Buchillustration .......................................................................... Nr. 2001-2181 Philosophie Nr. 2182-2196 Pädagogik Nr. 2197-2199 Kinder- und Jugendbücher ................................................................................ Nr. 2200-2242 Papierantiquitäten Nr. 2243-2305 13.00 Uhr Autographen Nr. 2351-2590 Nachmittag 16.00 Uhr EXPLORATIONES Maritime Entdeckungsreisen Nr. 2601-2875
MODERNE LITERATUR Vormittag 10.00 Uhr Moderne Literatur A–K Nr. 3001-3364 Nachmittag 14.00 Uhr Moderne Literatur L–Z Nr. 3365-3528 Exlibris ................................................................................................................. Nr. 3529-3548 Architektur, Design, Plakate Nr. 3549-3573 Sammlung Taut Nr. 3574-3610 Russische Avantgarde.......................................................................................... Nr. 3611-3656 Foto, Film Nr. 3657-3690
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Altes China – Das Kaiserreich vor 1912

601 Antic-Ham. Flowers. 14 Bl. Mit 12 Original-Siebdrucken. 24 x 17,5 cm. Original-Broschur mit chinesischem Schriftzeichen und Titel in Siebdruck auf dem Vorderumschlag. Dugort/Achill Island, Redfoxpress, 2009.

120 €

Eines von 69 nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage). Druckvermerk on der Künstlerin signiert. Druck auf Transparentpapier. – Tadellos.

602 Cayunyan-Pavillon im Nebelgebirge. Chinesische Seidenmalerei. Wasserfarben und Gouache auf Seide. Mit Titelbeischrift und rotem Künstlersiegel. 30 x 36 cm. Mit Seidenbrokatrahmen. 40 x 45 cm. Unter schweres Passepartout montiert. 50 x 55 cm. China 19. Jahrhundert.

260 €

Grandiose Berglandschaft mit einem Pavillon auf Stelzen im Wasser. – Bildträger leicht gebräunt, winziges Löchlein, minimal angestaubt, sonst sehr dekorativ. – Beiliegt eine weitere chinesische Seidenmalerei mit Fluss und Häusern in einer Berglandschaft. Durchmesser 22,6 cm. Montiert auf Karton mit Seidenbrokatrahmen 28,5 x 28,5 cm. - Kaum fleckig.

Abbildung

603 Chinesische Kriegerin auf rotem Pferde. Kolorierte Pinselzeichnung auf Papierrolle mit kalligraphischem Text und 2 roten Stempeln. 82 x 30,5 cm (Bildgröße). 140 x 39 cm (Rollengröße). Mit Papierrahmen auf Holzrolle und oben mit Aufhänger am Holzstab. China 20. Jhdt. 220 €

Feurig reitet die hübsche Kriegerin dem Betrachter auf ihrem kraftvollen roten Pferd entgegen. – Zahlreiche Rollspuren und horizontale Knicke, Gebrauchsspuren, Flecke, Wasserränder, Bereibungen, aber kaum Fehlstellen, vor allem für die Fantasy-Welt inspirierendes Blatt.

604 Chinesisches Kaiserpaar der Qing-Dynastie.

Gouachemalerei auf Seide mit Goldhöhung, kalligraphischer Bezeichnung und rotem Siegelstempel. Ca. 22,6 x 17,5 cm. Unter Glas gerahmt. China um 1890.

320 €

Kaiser Guângxù (1871-1908) mit seiner Frau oder ein anderer historischer Kaiser der langen Qing-Dynastie, die in traditioneller stereotypischer Darstellung auf mit Papier unterlegter Seide gemalt wurden. Hier handelt es sich um eine besonders feine Malerei, die den Insignien der Herrscher des Reichs der Mitte Rechnung trägt - wie der Fenghuang au f der Brust des Kaisers. – Teils etwas gebräunt und leicht braunfleckig, montiert in schmalen Brokatrahmen, sehr hübsch.

Abbildungen Seite 6

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605 Konfuzianische Philosophen. 3 originale Gouachen auf Seide. Mit Pinyin-Texten und jeweils 1-2 Hankos des Künstlers. Ca. 26,5 x 20 cm. Auf Papier bzw. Pappe montiert. Format 33,5 x 26 cm. China Ende des 18. - Anfang des 19. Jahrhunderts.

800 €

In der Tradition der chinesischen Gelehrtendarstellungen gehaltene Darstellung dreier Philosophen des Konfuzianismus und des Taoismus, hier in überaus feiner Deckfarbenmalerei auf Seide. Ein Gelehrter ist hinter einer Bank gelagert, auf der er sich mit gekreuzten Armen abstützt, ein weiterer hockt auf dem Boden, seine beiden Hände auf seinem Knie, den Blick bedeutsam in die Ferne gerichtet. Das dritte Bild zeigt einen Philosophen auf einem weichen, reich bestickten Kissenbett, seine roten Schuhe stehen davor, während ihm sein Adlatus eine Schrif ttafel reicht. – Teils etwas angestaubt, mit kleinen Knickrillen und vereinzelten leichten Fleckchen. Gebräunt und mit wenigen Oberflächenbereibungen (bei dritten Bild mit wenigen Abplatzungen der Farbe im Mantel des Dargestellten). Überaus dekorativ. Abbildung

606 Rohseiden-Malerei. Aufbruch zur Pilgerreise. Chinesische Malerei in Gouache und Aquarell auf zartem Rohseidengeflecht. 36 x 25 cm. In weißem anmontierten Zierrahmen 40,5 x 30 cm. China 20. Jahrhundert.

150 €

Verabschiedung eines Pilgers mit langem grünen Bambusstab und großem Pilgerhut vor einem chinesischen Haus, wo Großvater, Ehefrau und Kind dem Hausvorstand Lebewohl wünschen. Feinste Malerei in prachtvoller Farbigkeit. – Sehr gut erhalten. Abbildung

607 Qi Baishi. - Bambus mit Blättern. Pinselmalerei in Grau und Schwarz auf Papier, mit Bezeichnung in Pinyin und zwei roten Stempeln. 33,5 x 44 cm. Montiert in weißen Seidenbrokatrahmen 42,5 x 61 cm. China um 1961.

120 €

Der Titel liest sich wohl „Yuán liujiu nián quán jizu lizi“ (Neunundsechzig Jahre Quanjiulizi o.ä.), es handelt sich wohl um ein Ephemerum zu einem Jubiläumsanlass. Duftige, sehr gekonnte und sehr dekorative Malerei im Stil des großen Qi Baishi. – Kaum fleckig, unwesentliche Randläsuren, schönes Blatt.

608 Sangu Maozuo (Drei Besuche). Chinesische Landschaftsmalerei mit Reiterszene. Rollbild in Wasserund Deckfarben auf Papier. Mit dunkelblauem GewebeSchmuckrahmen. 115 x 57 cm (Bildgröße). 170 x 64 cm (Rolle). Auf schwarzlackierter gedrechselter Holzspindel mit Stab und Aufhängung oben. China 20. Jahrhundert.

500 €

6 Altes China – Das Kaiserreich vor 1912
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Traditionelle Malerei im Stil der großen chinesischen Meister mit der Darstellung einer Relais-Station im Gebirge, an der drei adelige Würdenträger absteigen. Die Hütte wird von einer knorrigen Kiefer überfangen, hinter der sich eine bizarre Felslandschaft mit Wasserfall und einer Holzbrücke auftürmt. Mit kalligraphischem Titel und vier roten chinesischen Stempelmarken. – Einige horizontale Knicke und Rollspuren, kaum Oberflächenberieb, sehr dekorativ.

Abbildung Seite 8

609 Wang Xizhi. Chinesische Federzeichenkunst - die Kunst der Kalligraphie. Album mit 279 kalligraphischen Musterbuchstaben in Steinabrieb auf 16 S. Leporello mit 16 Bl. Mit 2 Weichholzdeckeln (nur leicht berieben und abgegriffen bzw. angestaubt) und montiertem Titelschild. China um 1880.

400 €

Kalligraphie-Musterbuch nach dem bedeutendsten chinesischen Kalligraphen Wang Xizhi (307-365), der am Ende der Jin-Dynastie lebte. Seine überaus feinen Zeichnungen von Schriftzeichen, den chinesischen Pinyin, sind bis heute maßgeblich für die gesamte Schriftkultur sowohl Chinas, als auch für die anderen, auf den chinesischen Zeichen basierenden Schriftsprachen wie das Koreanische (Hanja) oder das Japanische (Kanji). Schon im 4. nachchristlichen Jahrhundert hatte Wang Xizhi zusammen mit seinem Sohn Wang Xianzhi (344-386)

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somit das schrifttheoretische Fundament der chinesischen Sprache gelegt. Von den nachweislich Tausenden von Musterkalligraphien hat sich jedoch kein Original erhalten.

Dafür wurde jedoch schon früh die Reproduktionskunst perfektioniert, etwa bei der hier vorhandenen Technik des Steinabriebs, der Frottage. So erscheinen die Pinyin hier in bemerkenswert exakter Zeichnung in Papierweiß auf Schwarzgrund, jeweils in einer 3x6-Schrifttafel mit quadratischen Feldern. Das Leporello erlaubt es, durch Ausfalten des Buchs alle Tafeln synoptisch zu betrachten und die bestechende Schönheit der Kalligraphie zu studieren.

Offensichtlich wurde das Buch zu Lernzwecken 1935 nach Frankreich verbracht, auf dem Vorderdeckel findet sich ein montiertes hs. Schild „Canton Tung-shang. 1935. Mauricette Hallet. Domaine de la Billardière à Vicq. s/. Nahon. Indre“. – Oben ein Bleistiftspruch „Méprisez le mépris et surmontez la haine!!“, an den Rändern der ersten Tafel wenige saubere hs. Übersetzungsversuche in Blei oder Tinte, kleine Eckbestoßung. Sonst kaum Gebrauchsspuren, sehr schönes Exemplar dieses seltenen Kalligraphie-Musterbuchs.

Abbildung Seite 8

610 Xiu – Seidenstickerei. Chinesische Seidenstickerei mit Figuren, Pavillon und Bäumen auf chamoisfarbenem Feinseidendrapeau in den Faben Weiß, Rosé, Dunkelund Hellblau sowie Lindgrün. 51 x 10,5 cm. Eingefasst

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mit goldener Seidenpaspel in jagdgrünem Samtrahmen und unter Glas in einen Tablettrahmen mit abgeschrägten Ecken und mit ca. 1 cm vorkragendem Grat gerahmt, der mit braunem Brokat bekleidet ist (Rahmen später). China wohl späte Qing-Dynastie (um 1780?).

400 €

Sehr feine chinesische Seidenstickerei als vertikales, schmales Banner, das wohl Ende des 19. Jahrhunderts als Schauboden unter Glas in einen Tablettrahmen eingelassen wurde und dem Servieren von chineischen Teeservices in vornehmen Häusern diente. Auf feinem, kräftigen Drapeau aus warmweißer Seide im Chamois-Ton sind in mehreren vertikalen Registern, unten und oben gerahmt von Pflanzen bzw. Bäumen mit phantasievoll verschlungenem Astwerk und großen Blüten, zunächst ein graziler Pavillon mit zweifach gestuftem Dach dargestellt. Ein Zaunstück leitet zur mittleren Szene über, in der eine Dame an einem Tischchen steht. Darunter sieht man eine weitere Figur in prachtvollem Gewand mit in einen dicken Seidenmuff vergrabenen Händen, die vor dem abschließenden Zaun einer üppige Blume im Garten zu kontemplieren scheint. – Kaum Flecken oder Gebrauchsspuren, das Tablett unten mit roséfarbenem Seidenbezug, nur dieser etwas stärker teefleckig, die Brokatbordüre teils etwas abgegriffen und mit leinen Läsuren, das Drapeau sonst ausgezeichnet gut erhalten.

Abbildung

611 Xìngfú de shuishàng shenghuó. Das glückliche Leben am Wasser Leporello mit 10 doppelblattgroßen chinesischen Malereien in farbiger Pinseltechnik auf Papier. 24,5 x 55,5 cm. Montiert in Brokatseidenspiegel auf die Albumblätter des Leporellos. 29,5 x 30 cm. Holzdeckel mit versehrtem Titelschild. China um 1820.

1.600 €

Bemerkenswert schönes Album eines chinesischen Künstlers der Qing-Dynastie (auch Mandschu-Dynastie). Dargestellt sind ländliche Szenen mit der Arbeit der Fischer in den Seen, Flüssen und im Meer, so lässt sich der Titel „Xìngfú de shuishàng shenghuó“ vielleicht übersetzen, der allerdings rekonstruiert wurde, da das Titelschild teils abgerissen und nur fragmentarisch lesbar ist.

In überwältigender Berg- und Seenlandschaft bemühen sich Fischer mit zahlreichen verschiedenen Methoden um den Fang der Fische, sie angeln mit Netzen, Reusen, Siebkörben, Bambusangeln, aber auch mit

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langen Speeren an noch längeren Seilen. Auf den Schilfbooten werden große Ballonnetze gespannt und ins Wasser gelassen, um dann den schweren Fang teils mit zwei Booten zu bergen. Interessant ist dabei beispielsweise ein im Hintergrund auf der vorletzten Tafel gezeigtes Schaufelwehr, das unter einem Wasserfall an der Flussmündung installiert wurde, um die Strömung zu lenken und das Fischen im seichten Wasser mit Handnetzen möglich zu machen. – Vereinzelte kleine Wurmgänge (vor der Montage), eine Tafel mit einer größeren Fehlstelle, sonst nur kleinere Ausbrüche, wenige, unwesentliche Fleckchen, meist sehr schön.

Abbildung

612 Zhao Yong. Barbar entführt Edeldame in Berglandschaft. Chinesische Deckfarbenmalerei, Rollbild auf Seide. In braunem Seidenbahnen-Rahmen. Darstellung 180 x 40 cm. Unter Glas in vergoldeter Holzprofilleiste gerahmt 142 x 57 cm. China 19. Jahrhundert.

1.500 €

Szene mit dem Raub einer Edeldame durch einen Barbarenkämpfer: Ein schwarzes, ein weißes Pferd in bizarrer Berglandschaft, die sich bis zum verblauenden Wolkenpass - dem extremen Hochformat entsprechend - nach oben staffeln. Zugeschrieben werden kann das Motiv an den chinesischen Maler Zhao Yong (1289-1363), von dem es ein Künstler wohl des 19. Jahrhunderts auf Seide kopierte. – Vollständig aufgezogen, altersbedingt teils stärker gebräunt, nur vereinzelt leicht feuchtrandig (vornehmlich unten im Rahmen), kaum fleckig, nur unwesentlicher Berieb, Gebrauchsspuren, aber sehr dekorativ. Versand nur ohne den Glasrahmen.

Abbildung Seite 9

Frühes Faksimile der Quinming auf Seide

613 Zhang Zeduan. Qingmíng Shànghé Tú (sinice: Die Qingming-Rolle). Druck auf braunem Seidenleinen. Ca. 28 x 420 cm. Montiert auf Papier mit brauner Brokatseidenbordüre. Gerollt auf Kartonspindel mit (erneuertem Seidenband) und Holzstab sowie mont. Titelschildchen. China 19. Jahrhundert (nach einer Kopie des 18. Jhdts.). 300 €

Frühe Faksimile-Reproduktion der berühmten Quingming-Rolle des Malers Zhang Zeduan (1085-1145), die zur Zeit der Song-Dynastie entstand und die zahlreichen verschiedenen Festivitäten des Qingming Festivals, des chinesischen Totengedenkfests im April (der 106. Tag des Sonnenkalenders), entlang des Flusses der Stadt Kaifeng zeigt. Während an den Rändern das bäuerische Leben dargestellt ist, werden die Straßen von Stadtszenen belebt, entlang den prächtigen Gebäuden des Flusses der einstigen Hauptstadt. Man zählt fast 1000 Menschen, von Land- und Feldarbeitern, Viehhirten, Fuhrleuten, Handwerkern bis hin zu Feinmechanikern, Goldschmieden, Händlern und auch Flaneuren, die die zahlreichen dargestellten Gasthäuser besuchen. Besonders eindrucksvoll ist die große Brücke in der Mitte der Rolle, auf die alle Szenen zuzulaufen scheinen - und gerade ein Schiff unterqueren möchte, dessen Seemänner es wohl kaum mehr schaffen werden, den gewaltigen Hauptmast rechtzeitig einzuholen. Gerade dieser dramatischen Spannung verdankt das Rollengemälde seine große Popularität und Beliebtheit, so dass es immer wieder kopiert und abgemalt wurde.

Die Rolle beginnt rechts mit dem großen Titel in Siegelschrift, dann folgen von rechts nach links - dem Original getreu - die Szenen, hier besonders schön in feinstem Liniendruck wohl von Holzplatten auf Seidenleinen abgezogen. – Mit zahlreichen, aber meist nur kleinen Rollspuren, Trägerpapiere stark gebräunt und mit Feuchtspuren, sonst ordentlich und konstrastreich im Druck, insgesamt wohlerhalten.

Abbildung

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614 Peking. - Wu-tschin. Passierschein zur Verbotenen Stadt. Schwarzdruck mit Pinyin-Schriftzeichen und Rahmenbordüre sowie kleinen Vignetten und 3 rote Stempelabdrucken auf Chinapapier. Ca. 57 x 44 cm. China, Peking um 1840.

500 €

Wu-tschin, wörtlich die „Beantwortung einer Passangelegenheit“ ist in zwei großen Pinyin-Buchstaben aus dem klassischen chinesischen Alphabet über die temporäre Genehmigung, die Purpurne Verbotene Stadt und alten Palast Gùgông im Zentrum von Peking zu betreten, gesetzt: „Die ersuchte Genehmigung erstreckt sich auf den Zeitraum vom ersten Tage des neunten Monats innerhalb des Neunten Jahres der Regierung des Kaisers Kwong sû, also für acht Tage. Diese Zustellung des Passes/Passierscheins ergeht durch den Konsul des Deutschen Reiches an seine Exzellenz Mang Zoh-jin, Kommandeur der deutschen Marine. Es wird höflichst ersucht um bereitwilliges Wohlverhalten der Soldaten, sowohl beim Passieren der Stadttore, wie auch bei längerem Verweilen im Bezirk des kaiserlichen Palastes (...). Die Zuleitung des Passes erfolgt auf schnellstem Wege durch den Konsul. Wohlergehen und Friede“, dann folgt die Unterschrift des Staatssekretärs der chinesischen kaiserlichen Marine und dessen große Unterschrift in roter Tusche über dem Amtsstempel.

Es handelt sich also um einen Passierschein, der unter dem Kaiser Wenzong (1831-1861) erlassen wurde. Dieser regierte als viertletzter Kaiser der Qing-Dynastie das Reich der Mitte von 1850-1861 und zeichnete die Schriftdokumente mit seinem Tempelnamen „Yizhu“ bzw. seiner Regierungsdevise Xiánfeng, die im Mandschu-Chinesisch dann mit „Allgemeines Wohlergehen“ übersetzt werden kann. Hintergrund ist wohl der erste Opiumkrieg (vom 4. September 1839 bis zum 29. August 1842), zu dem auch Deutschland Vermittler nach China geschickt hatte.

Um die Urkunde zu schützen und unverwechselbar als Dokument zu machen, sind oben zwei Drachenhunde dargestellt, und den Rahmen zieren geweihähnliche Ornamente. – Stärker fleckig, mit Knick- und Knitterspuren, kleinen Löchlein und geringen Randläsuren, insgesamt aber noch in bemerkenswertem Zustand, kann man doch davon ausgehen, dass solche Ephemera bzw. Akzidenzdrucke ja nur einem tempo -

rären Zweck dienten, während dieser Zeit aber stets bei sich getragen wurden und dementsprechend oft erheblich Gebrauchsspuren mitbekamen. Deutlich kann man die mehrfache Faltung erkennen, die es erlaubte, den großen Schein in eine am Körper befindliche Tasche zu stecken. - Ein Blatt mit der Transkription beiliegend. Abbildung

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615 Tianjin. Die Garnisonsstadt mit ihren Funktionären der chinesischen Armee, ihre Uniformen und Waffen sowie die Fahnen des Militärs. Leporello mit 20 Tafeln (teils als Doppelbilder) mit 4 S. kalligraphischem PinyinText und zahlr. farbig aquarellierten bzw. gouachierten Kostümdarstellungen etc. 24,5 x 32 cm. Pappdeckel mit gewebtem farbigen Blumen- und Vogelmotiv (leicht beschabt) und rotem aufmontierten Titelschild. China um 1880. 700 €

Das Feldlager der Garnisonsstadt Tianjin im 19. Jahrhundert mit der Darstellung der Soldaten der alten chinesischen Armee. Die heute über zwölf Millionen Einwohner behausende Stadt fing bescheiden als Fischerdorf an, wurde dann zur Garnisonsstadt und zum bedeutenden Hafen für die Metropole Peking (Beijing). Der Name Tianjin rührt von Kaiser Zhudi aus der frühen Ming-Dynastie (1368-1644), als sie als befestigte Garnisonsstadt ausgebaut wurde. Die erste Doppeltafel zeigt das „Große Feldlager“ der chinesischen Armee innerhalb der Umfriedung einer festen Zinnenmauer mit den ausgesonderten Trainingslagern, am Schluss wird das Zeltlager in Schrägansicht und Vogelperspektive dargestellt. Die Doppeltafeln mit den Figuren zeigen chinesische Kämpfer zu Pferd, mit Fahnen, in Waffen und vieles mehr, darunter die Generäle, die Offiziere, die Stabschefs und Feldmarschälle. Ausführlich werden die Fahnen beschrieben und die Bedeutung der Farbe Rot für die chinesische Nation. – Kaum Gebrauchsspuren, kaum fleckig, einige Bleistift-Vorzeichnungen noch sichtbar, sehr dekorativ. Abbildung

616 Tonkin-Kampagne. Chinesische Schlachtendarstellung des Krieges der Schwarzflaggen gegen die Franzosen. Zweiteiliger Holzschnitt auf Faserpapier. Format ca. 26 x 58 cm. Unter Glas in lackierter brauner Holzleiste gerahmt. China um 1886.

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280 € 616 617

Panoramadarstellung der Tonkin-Kampagne aus chinesischer Sicht. Der Kampf um die Bucht von Tonkin, die heute den nördlichen Teil Vietnams ausmacht und damals als Protektorat zum chinesischen Kaiserreich gehörte, wird hier in mehreren Scharmützeln, Kämpfen und Schlachten synoptisch dargestellt. In der Bucht landen die französischen Kriegsschiffe an, aus denen die Truppen der mit Gewehren, Speeren und Kanonen bewaffneten Feinde zu Fuß oder zu Pferd das Land erstürmen.

Ihnen entgegen stellen sich die sogenannten Schwarzflaggen, die „Pavillons noirs“, chinesische Guerillas, die sich seit 1865 in Vietam die Verteidigung des Landes gegen die Europäer und für die Chinesen verschrieben hatten.

Die Truppen der französischen „Expeditionskorps Tonkin“ sind an den rechteckigen weißen Flaggen erkennbar, während die chinesischen Kämpfer überall ihre spitz zulaufenden schwarzen Flaggen tragen. Mehrere chinesische Forts mit Zinnenmauern sind auf den Bergen sichtbar, und auch die Taktik der Kämpfe aus dem Hinterhalt der bizarren Bergwelt sind eindrücklich dargestellt. Hintergrund war der ChinesischFranzösische Krieg, der vom Juni 1883 bis zum April 1886 stattfand und schließlich mit der französischen Besetzung dieses Teiles des kolonialen Indochinas endete, auch wenn die Kämpfe noch bis 1896 weitergingen. – Vereinzelte Knick- und Knitterspuren, der Bildträger teils etwas stärker gebräunt, hin und wieder etwas flauer im Druck, meist jedoch kontrastreich und insgesamt gut erhalten. Selten. Abbildung

617 Pao-Se (Tung-chou-lieh-kuo-chih). La merveilleuse histoire de Pao-Se. (Übersetzt von J. B. Lin und F. Borrey). 8 Bl., 58 S., 3 Bl. Mit 6 mont. farb. Tafeln, teils mit Goldhöhungen. 33 x 25 cm. Lose Lagen in OBroschur und OLeinen-Mappe (leicht angestaubt, gering fleckig, Papierklappen teils gerissen, Nummer mit Buntstift auf Rücken) mit VDeckeltitel in Pinyin. Paris, Frazier-Soye für Georges Servant, (1925).

500 €

Eines von 225 Exemplaren auf unbeschnittenem Japanbütten (Gesamtauflage: 250). Die reich illustrierte chinesische Kaisergeschichte um die legendäre Pao-Se, die unter dem Titel Tung-chou-lieh-kuo-chih bekannt wurde. Jahrhundertelang regierten die Könige von Chou China, als König Yu-wang (reg. 781-771 v. Chr.) eine wunderschöne Konkubine in seinen Dienst holte, in die er sich verliebte. Pao-Se war jedoch chronisch deprimiert, und so unternahm der König alles um jeden Preis, um sie zum Lächeln zu bringen ... – Sehr sauber und wohlerhaltenes, schönes Exemplar, die Tafeln in exzellentem Druck. Sehr selten, beispielsweise in der Berliner Staatsbibliothek als „Kriegsverslust“ gekennzeichnetund nur in wenigen öffentlichen Bibliotheken Deutschlands vorhanden.

Abbildung

618 (Allom, Thomas). China historisch, romantisch, malerisch. XLVIII, 351 S. Mit 34 Tafeln in Stahlstichen. 26,5 x 20 cm. Halbleder (beschabt und bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel. Carlsruhe, Kunst-Verlag, o. J. (1843).

300 €

Ausführlicher Bericht über China, seine Historie, Kultur und über seine wichtigsten Bauten. Mit zahlreichen Darstellungen von der Chinesischen Mauer, dem Alltag der Bevölkerung, dem Tempel Macao, einer

traditionellen Teezubereitung, dem Hafen von Hong Kong, dem Confucius-Tempel in Schang-Hai etc. – Vorderes Innengelenk aufgeplatzt, stockfleckig und teils etwas gebräunt.

618a Fuhrmann, Ernst. - Melchers, Bernd. China. 2 Bände. 147 S.; 74 S., 45 S., 18 Bl. Mit zahlreichen ganzseitigen Abbildungen und 18 Plänen auf Tafeln. 28,5 x 22 cm. Illustrierter OPappband (etwas bestoßen, berieben und lichtrandig) mit RTitel. Hagen, Folkwang, 1921. 60 €

Schriften Serie. Geist Kunst und Leben Asiens. Band IV und V China. Erste Ausgabe. I. Das Land der Mitte. - II. Der Tempelbau. - Historischer und wissenschaftlicher Bericht über das Land China und über dessen Entstehung, Kultur und Brauchtum. Die fotografischen Abbildungen zeigen die Architektur, Skulpturen, Malereien, Gärten und die Bevölkerung in traditioneller Kleidung. – Band I etwas stockfleckig, eine Tafel mit kleiner Fehlstelle (minimaler Darstellungsverlust) sonst gute Exemplare. Mit Besitzvermerk auf Vorsatz. – Dabei: Derselbe. China. Erster Teil: Das Land der Mitte. 147 S. Mit zahlreichen ganzseitigen Abbildungen. 28,5 x 22 cm. Illustrierter OPappband (etwas bestoßen, beschabt, leicht fleckig und lichtrandig) mit RTitel. Hagen, Folkwang, 1921. - Titel und Nachsatz etwas stockfleckig.

619 Richthofen, Ferdinand von. Tagebücher aus China. Ausgewählt und herausgegeben von E. Tiessen. 2 Bde. XII S., 2 Bl., 588 S.; 375 S. Mit chromolithograph. Faltkarte und 21 Lichtdrucktafeln, davon 19 nach Zeichnungen des Verfassers. 23 x 16 cm. OLeinen (etwas fleckig und berieben, 1 vorderes Gelenk mit kleiner Druckspur) mit goldgepr. Rükken- und Deckeltitel. Berlin, Dietrich Reimer, 1907. 150 €

Erste Ausgabe der Tagebücher des bedeutenden Chinaforschers Ferdinand von Richthofen (1833-1905). Richthofen gilt als Begründer der modernen Geomorphologie, auf seine Forschungen geht der Begriff „Seidenstraße“ zurück. – Wohlerhalten.

13 Altes China – Das Kaiserreich vor 1912
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Altes China – Das Kaiserreich vor 1912

620 Guignes, (Chrétien Louis Joseph de). Dictionnaire chinois, français et latin, publié d’après l’ordre de sa majesté l’empereur et roi Napoléon le Grand. 3 Bl., LVI, 1112 S., 1 Bl. (Errata). 45 x 29 cm. Leder d. Z. (mit stärkeren Gebrauchsspuren, Rücken restauriert) mit goldgepr. RSchild, RVergoldung und goldgeprägter floraler Bordüre auf den Deckeln. Paris, Imprimerie Impériale, 1813.

1.800 €

Brunet II, 568. Cordier BS 1589. Ebert 9100. Graesse III, 180. Zaunmüller 42. – Erste Ausgabe. Es handelt sich dabei eigentlich um „die Arbeit des Missionars Basile de Glemona, welche Guignes auf Befehl ungeändert herausgegeben und aus der alphabetischen Ordnung in eine Ordnung nach den Zeichen bringen musste. Er durfte bloß einige Zusätze beifügen“ (Ebert). Der Franziskaner Basile de Gemona (16481704) verfasste in den Jahren 1694 und 1699 seine mehr als tausend Seiten umfassende Ausgabe, in der er zwischen 7000 und 9000 Ideogramme beschreibt und übersetzt. Er schuf damit das grundlegende Werk überhaupt. Mehrere Versuche einer Veröffentlichung scheiterten auf Grund der hohen Herstellungskosten. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts vergab die französische Regierung an den im chinesischen Canton stationierten französischen Gesandten Chrétien Louis Joseph de Guignes (1759-1845) den Auftrag. Dieser wurde auf Grund einer in der Vatikanischen Bibliothek aufbewahrten Handschrift ausgeführt (vgl. G. Bertuccioli, Sinology in Italy 1600-1950; in: Europe Studies China, Ldn. 1995, 69f.). – Durchgehend mit hs. Anmerkungen in Tinte und Bleistift, etwas fingerfleckig, mal mehr, mal weniger braun- und stockfleckig, im Rand oftmals hinterlegt (selten mit Textverlust). Das pergamentene Griffregister gewellt und angestaubt. – Dabei: Drei asiatische Tafeln zum Lehrgebrauch. - Mit stärkeren Gebrauchsspuren. Abbildung

620a Chinese Bronzes. - Chinese Government. Illustrated Catalogue of exhibits for the International Exhibition of Chinese Art in London. Volume I. Bronze. Band I (von 4). VI, 101 S., 1 Bl. Mit zahlr. Abb. 26,5 x 19 cm. Blaues OSeidenleinen (Kapitale leicht bestoßen) mit goldgepr. Titel und reicher VDeckelvergoldung. (Schanghai 1936).

250 €

Seltene erste Ausgabe des ersten Teils der ersten großen Ausstellung chinesischer Bronzearbeiten in London - ein Standardwerk zur Bronzekunst. Texte in Chinesisch und Englisch. – Sehr sauber.

621 Bibliotheca sinologica - China-Bibliothek. Handbibliothek eines Sammlers von asiatischer Keramik und chinesischem Glas. Ca. 180 teils mehrbändige Einzeltitel und ca. 65 einschlägige Auktionskataloge verschiedener Häuser. Originaleinbände, teils im Schuber. 1910-2021.

2.800 €

Referenzbibliothek zu asiatischem Kunsthandwerk, vornehmlich über die Gebiete: chinesisches Glas, Keramik, Porzellan aller Epochen,

Monographien, Ausstellungskataloge (sowohl deutscher, als auch ausländischer Museen und Institutionen), Nachschlagewerke, Ephemera (wie Ausstellungs- und Museumführer) sowie einige historiographische Bände, literarische Werke u.ä. Außerdem Auktions- und Galeriekataloge zu asiatischer Kunst, Keramik, Glas und Verwandtem. - Enthalten sind beispielhaft: G. Davison. Marks on Chinese Ceramics. Castle Cary 2021. - R. D. Jacobsen. Imperial Silks. Ch’ing Dynasty Textiles. 2 Bde. Minneapolis 2000. - M. Medley. The Chinese Potter. New York 2006. - St. Pierson (Hrsg.). Qingbai ware - Chinese porcelain of the Song and Yuan dynasties. (London) 2002. - M. Wilson. Rare Marks on Chinese Ceramics. (London) 1999. - C. und M. Beurdeley. Chinesische Keramik. Ein Handbuch. München 1974. - Königstraum und Massenware. 300 Jahre europäisches Porzellan. Hrsg.: W. Siemen. 4 Bde. Selb 2010 - R. Schmidt. Chinesische Keramik von der Han-Zeit bis zum XIX. Jahrhundert. Frankfurt/Main 1924. - E. Zimmermann. Chinesisches Porzellan und die übrigen keramischen Erzeugnisse Chinas. 2. Aufl. 2 Bde (Text- und Tafelband). Leipzig 1923. - R. Krahl. Yuegutang. Eine Berliner Sammlung chinesischer Keramik. Berlin 2000. - W. Shixiang, W. Connoisseurship of Chinese Furniture. 2 Bde (Text und Tafeln). Hong Kong 1990. - Benezit Dictionary of Asian Artists. 2 Bde. Oxford 2012. - X. Yang. Chinese Archaelogy. New Perspectives on China’s Past in the 20th Century. 2 Bde. New Haven, Yale 2004. - A Journey into China’s Antiquity. National Museum of Chinese History. 4 Bde. Beijing 1997. Von folgenden Auktionshäusern sind teils größere Reihen von Auktionskatalogen vorhanden: Lempertz, Köln. - Freudenberg, Basel. - Koller, Zürich. - Bukowski, Stockholm. - Nagel, Stuttgart. - Van Ham, Köln. - Hösten, Stockholm.Christie‘s, New York. - Stahl, Hamburg. - Dorotheum, Wien. - Zacke, Wien. - Sotheby‘s, London. – Nahezu alle Bände verlagsfrisch, ganz vereinzelt mit geringen Gebrauchsspuren. - Kurztitel-Liste auf Anfrage.

622 Asien. 12 Werke mit Literatur und Kunst aus und über Asien, vornehmlich Japan und China. Reich illustrierte. 8°-4°. Meist OEinbände, teils in Blockbindung. 1911-1984.

200 €

Buddha. Ausgewählt aus dem Palikanon. Berlin 1921. Lafcadio Hearn. Das Japanbuch. Eine Auswahl aus den Werken. Frankfurt 1911. - Derselbe. Phantasien [und] Legenden. 2 Bände. Gyldendal 1921. - Hiroshige. Un banc de poissons. New York 1980. Leporello mit Leinendeckeln. - Kamigata Hirosada. Holzschnitte. Text Lubor Hájek. Prag 1959. Blockbuchbindung mit illustrierter Broschur in schwarzer OLeinendecke mit Holzknopf-Kordelschließe. - Klabund. Der Kreidekreis. Spiel in 5 Akten nach dem Chinesischen. Wien 1929 (Blockbuch mit Bastbindung in schwarzem Seidenleinen und Schuber). - Richard Lane. Ukiyo-e Holzschnitte. Künstler und Werke. Zürich 1987. - OLeinen mit OUmschlag.Gerhard Pommeranz-Liedke. Die Weisheit der Kunst. Chinesische Steinabreibungen. Leipzig, Insel-Verlag, 1963. - Hermione von Preuschen. Yoshiwara. Vom Freudenhaus des Lebens. Berlin 1920. - Utamaro. Le livre des insects. New York 1984. Leporello mit Leinendeckeln. – Kaum Gebrauchsspuren, meist wohlerhalten.

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15 Altes China – Das Kaiserreich vor 1912 620

623 Bairei, Kôno. - Mandarinenten. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format kakuban (23,6 x 17 cm). Edo (Tokio) um 1860.

120 €

Ein Mandarinentenpärchen unter einem Schilfgraszweig nach dem Werk des berühmtesten Vogelmalers Kôno Bairei (1844-1895) „Kacho gafu“, dem Album von Vögeln und Blumen. – Nur an einer Stelle minimaler Berieb, sehr schönes Blatt. Abbildung

624 Bairei, Kôno. Diptychon mit zwei Kranichpärchen. 2 Ukiyo-e Holzschnitte in Zweifarbdruck aus den Hyakkacho gafu. Format dai-ôban tate-e (ca. 35,5 x 22,5 cm). Unter Passepartout. Edo (Tokio) um 1870.

260 €

Die eleganten, langhalsigen Vögel stehen auf ihren dünnen Beinen in verschiedenen Posen im Wakamatsu-Bambus am See. Nach Vorwür -

fen des Vogelmalers Kôno Bairei (1844-1895) aus dem „Kacho gafu“, dem Album von Vögeln und Blumen. Lediglich die Beine, Schnäbel und Augen sind mit einer zweiten Holzdruckplatte zart rosé-gelb gedruckt. – Nur minimal gebräunt, kaum fleckig. Abbildung

625 Bairei, Kôno. Vogeldarstellungen aus den Hyakkacho gafu. 3 Ukiyo-e Farbholzschnitte. Format kakuban (ca. 22 x 16 cm). Unter Passepartouts montiert. Edo (Tokio) vor 1881.

120 €

Drei hübsche Vogeldarstellungen in der Natur von dem Vogelmaler Kôno Bairei (1844-1895) aus dem „Kacho gafu“, dem Album von Vögeln und Blumen. – Kaum Gebrauchsspuren, wohlerhalten.

626 Bambusfächer. Japanisches Sensu-Fächerblatt mit der Darstellung von Bambusblättern. Schwarze Tinte mit Pinsel auf gesprenkeltem Goldgrund. Mit kalligraphischem Kanji-Text und rotem Hanko. Breite ca. 49,5 cm, Höhe ca. 18 cm. Alt aufgezogen und auf einer mit weißer Brokatseide berlegten Trägerpappe montiert. Edo (Tokio) um 1780.

320 €

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624 623 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868

Fächer, die in der Edo-Periode mit prachtvollen Holzschnitten der Ukiyo-e Künstler geschmückt wurden, erfreuten sich im 18. und 19. Jahrhundert in Japan großer Beliebtheit, waren sie doch auch ein modisches Accessoire, das zum traditionellen Kimono passte. Unterschieden werden dabei „ôgi“, „suehiro“ und „sensu“, je nach Faltung, und der ei-förmige Fächer, der das Uchiwa-e Genre begründete. Hier finden wir einen in traditioneller Weise bemalten Sensu-Fächer, der reizvolle Bambusblätter auf einem flächigen Sprenkelgoldgrund zeigt - alles wirkt so leicht, so unwillkürlich und schwebend, wie es die Bilder der „Fließenden Welt“ uns vermitteln - und ist doch höchster künstlerischer Ausdruck. – Mit einigen kleinen Löchlein und Fehlstellen an Falzen des Fächers aus 29-Kompartimenten, bzw. geringen Gebrauchsspuren sowie kleinem Oberflächenberieb (alt restauriert und neuerlich aufgezogen).

Abbildung

627 Bestrafung des Samurai. Zweiteiliger Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format zwei Blätter kakuban tate-e (20 x 13 cm). Unter Passepartout. Edo (Tokio) um 1850.

120 €

Ein wütender Bärtiger mit wildem Haar schlägt auf einen Samuraikrieger mit einer großen Grabplatte ein. Der Samura ging zu Boden und zerbricht völlig zu Füßen seines Feindes. Höchst bewegungsvolle Szene aus einem Blockbuch-Album. – Mit Randläsuren und einem kleinen Ausriss (geringer Verlust des hellblauen Bildgrundes von rechts).

628 Bijin-ga. Darstellung eines japanischen Mädchens in kostbarem Kimono. Große Seidenmalerei in Gouache und Aquarell, teils mit Goldhöhung. Darstellungsgrößen 53 x 21 cm. Montiert auf chamoisfarbenen Seidengrund (wohl etwas später). Unter Glas in vergoldeter Profilleiste gerahmt. 82 x 36 cm. Japan 19. Jahrhundert.

400 €

Prachtvolle Darstellung einer japanischen Schönheit in Festkimono mit Ornamenten, Blüten und Goldpunkten - von künstlerisch höchst beachtlicher Qualität. – Konturbeschnitten, mit einigen Fehlstellen und Retuschen bzw. Ergänzungen, kaum fleckig. Sauber auf Seidengrund aufmontiert. Bemerkenswert schön und höchst dekorativ. Abbildung Seite 18

629 Bijin-ga. - Ima hyô no makoto. Bilder schöner Frauen. Leporello mit 30 teils silbergehöhten Ukiyo-e Holzschnitten (davon mindestens 8 als Diptychon), teils mit Relief prägung. Format aiban (35,5 x 23,5 cm) 1 (von 2) Einbanddekkeln mit Seegrasbezug (ausgefasert, an Rändern abgerieben, teils offen, fleckig). Tokio, Yoshikatsu Katsuki, um 1880.

1.200 €

Album von 30 im Verlag des Yoshikatsu Katsuki in Tokio herausgegebene große Darstellungen von Damen der japanischen Gesellschaft in der Tradition der Edo-Zeit, hier wie üblich in einer Auswahl als Leporello zusammengebunden. Bijin-ga, die Darstellung hübscher Frauen in prachtvollen Gewändern und kostbar ausgestatteten Interieurs, bei der Teezeremonie, bei einer Landpartie, beim Spaziergang unter den Kirschblüten, im Regen unter Papierschirmen und vieles mehr. Besonders hübsch ist das Diptychon „Heiliger Garten“ mit zwei Damen in kostbaren Kimonos in ihrem Bonsai-Garten mit dem Ausblick auf den schneebedeckten Fuji. Die Glückskatze Koneko no Fuku fehlt auch nicht. Ein weiteres Diptychon mit einer formellen Teezeremonie, zwei Damen vor ihrem Toilettentischchen, eine Damenrunde mit sechs Schönheiten, Frauen beim Betrachten von Kunstdrucken, Geishas beim Musizieren und vieles mehr. Reizend ist die Darstellung einer jungen Mutter mit ihrem Zappelkind, dem eine Freundin mit einer Handpuppe und weiterem Spielzeug Spaß bereitet. – Da die Drucke, auch Teile von Dip- und Triptychen oft einzeln verkauft wurden, setzten sich hier nur wenige zu Paaren zusammen, jedes Blatt hat aber seinen eigenen ästhetischen Wert. Kaum gebräunt oder flekkig, ohne große Gebrauchsspuren, der eine Einbanddeckel fehlt. In grandioser, leuchtender Farbigkeit der Meiji-Ära.

Abbildung Seite 19

17 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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630 Bonsai. 4 Farbholzschnitte mit Darstellungen von Bonsai-Bäumchen, davon 2 als (verschiedene) Teile eines Diptychons. Format ôban tate-e (33 x 22 cm). Um 1890.

80 €

Die japanische Kunst der Miniaturisierung von Bäumen gehört zu den Meisterleistungen der Gartenkunst, die von China inspiriert wurde, aber auch in Vietnam als Hòn Non Bô gepflegt wurde. – Mit Fleckchen, Randläsuren, kleinen Bindelöchlein, Knicken.

630a Buncho, Ippitsusai. Schauspielerportrait mit Schirm. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format chûban (ca. 25 x 15,5 cm). Unter Passepartout montiert. Edo (Tokio) um 1790.

300 €

Besonders hübscher Uchiwa-e Druck des bedeutenden japanischen Farbholzschnittmeisters Ippitsusai Buncho, der auch unter den Namen Ippitsusai Seishi, Kishi Uemon bzw. unter seinen Künstlernamen Jajintei und Soyoan zwischen 1765 und 1792, also in der mittleren EdoPeriode nachweisbar ist. Als Lebensdaten nimmt man 1723-1792 an. Uchiwa-e Drucke haben die typische Rundbogen- bzw. Fächerform, wurden zumeist auf einen festen Karton montiert und im Zickzack gefaltet sowie an kleinen Bambusstegen zu einem Fächer gemacht, der in der schwülwarmen Luft Japans sowohl Frauen wie Männern Linderung brachte.

Mit rotem Hanko wohl von Buncho, ggf. stammt das Blatt auch von Shunsho. – Kaum Gebrauchsspuren, sehr schönes Blatt, die Kanji der Signatur verblasst, sonst in sanfter Farbigkeit auf zartem Büttenpapier. Abbildung

631 Byoga ato. - Zeichenkunst. 2 kleine Musterbücher mit jeweils 18 Bl. und zus. 72 Holzschnitten mit Text. Format: yatsugiri-ban (ca. 12 x 8,5 cm). Farbig illustrierte Holzschnitt-Broschuren mit Seidenfadenheftung. Japan um 1900.

120 €

Sehr hübsche Musterbücher mit Motiven für Zeichenschüler und Künstler im kleinen Taschenformat. Dargestellt und beschrieben sind zahlreiche verschiedene Themen von Naturdarstellungen, Pflanzen zu Tieren über Szenen des traditionellen japanischen Lebens der Edozeit. – Kaum Gebrauchsspuren, sehr schön erhalten.

632 Capelari, Friedrich. Die Frau mit dem Pekinesen. Nishiki-e Farbholzschnitt eines Shin-hanga. Monogrammiert vom Künstler „FC“. Format naga-ban (ca. 39 x 17,8 cm). Unter Passepartout. Tokio, Watanabe Shozaburo, 1915.

2.500 €

Emblematisches, wiewohl recht seltenes Meisterwerk des österreichischen Malers und Holzschnittkünstlers Friedrich Capelari (auch Fritz Capelari; 1884-1950), der mit seinem Œuvre zu den bedeutendsten europäischen Adepten der hohen Kunst des Ukiyo-e gehört. Jahrelang hatte Capelari Ostasien bereist und sich in Java, China und vor allem in Japan aufgehalten, wo er den Stil der dortigen Künstler studiert, im itierte und seine eigenen Kreationen daraus formierte. In Japan konnte er auch den Wirren des Ersten Weltkrieges entgehen. In Tokio machte er die Bekanntschaft mit dem bedeutenden Verleger Watanabe Shôzaburô (1885-1962), der ihn anregte, den Farbholzschnitt mit neuen Motiven, aber in traditioneller Technik in die Moderne zu führen. Daraus entstanden die sogenannten „Neuen Holzschnitte“ (Shinhanga), mit denen die Kunst direkt an den klassischen Ukiyo-e anknüpfte. Hatten die japanischen Farbholzschnitte die großen europäischen Künstler wie Klimt oder Van Gogh wesentlich beeinflusst, so findet sich hier eine andere Variante des Austauschs zwischen Europa und Fernost: Künstler wie Fritz Capelari oder auch Karl Walser besuchten das Land der aufgehenden Sonne und hinterließen auch dort ihre

18 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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Spuren. – Mit dem roten Sammlerstempel der Maxwell Collection, California (als Hanko), unwesentlich angestaubt, kaum Gebrauchsspuren, bemerkenswert schönes Exemplar dieses seltenen Drucks. Abbildung Seite 21

633 Chrysanthemenmädchen. Ukiyo-e Farbholzschnitt auf feinem Japanbütten. Dame mit reichem Kopfschmuck und Kimono. Format ôban tate-e (36 x 23,5 cm). Japan um 1850.

160 €

Schöne Japanerin in einem edlen roten Kimono in Halbfigur vor blauem Grund. Eine angeschnittene zweite Person greift ihr ans Haar. Mit ihrer Linken und Rechten hält sie ihren Kimono. Sie blickt mit einem beinahe ängstlichen Blick zu der nicht erkennbaren Person. Mit mehreren Kartuschen, in der oberen steht das Zeichen für Chrysantheme. Chrysanthemen - in Japan Nationalblumen und kaiserliches Symbolfinden sich auch in dem prachtvollen Muster des Kimonos der jungen Frau wieder. Man glaubt in der japanischen Herkunft, dass ein Blütenblatt der Chrysantheme, unten in einem Weinglas, ein gesundes und

glückliches Leben schenkt. Zudem gilt sie als ein Sinnbild für Wohlstand und aufgrund ihrer sehr langen Blütezeit auch für Unsterblichkeit und Vollkommenheit. – Am Rand minimal gebräunt, mit ganz leichten Randläsuren. Satte und leuchtende Farben.

634 Den’en fûkei. Der Landschaftsblick der Kurtisane. Japanischer Ukiyo-e Farbholzschnitt. Unten rechts mit Hanko in Rot und Signatur „Misokoji hitsu“ (?). Format aiban yoko-e (ca. 24 x 38 cm). Edo (Tokio) um 1860.

Sehr suggestives, meisterhaftes Bild mit der Darstellung einer reichen Kurtisane auf ihrer Terrasse in ihrem Haus, das über einem Felsvorsprung einen Blick in die weite Landschaft freigibt. Hier verbindet sich das Genre der Interieurszene (uchinonaka) mit dem der Landschaftsdarstellung (fûkei): Der Mond scheint über die verblassende Berglandschaft, davor ein wilder Fluss mit Brücke und einer kleinen Siedlung. Die Kurtisane selbst ist in kostbarste bequeme Kleider gewandet, von unten rechts wächst eine knorrige Zwergkiefer den Felsen hinan. Abbildung Seite 20

19 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
300

635 Eishi, Hosoda. Genji und der junge Damsels. Ukiyo-e Triptychon. Format drei ôban tata-e. Zus. 36 x 72 cm. Edo (Tokio) um 1800.

300 €

Illustration zum Kapitel 34 aus den „Berühmten Szenen aus dem Leben des Prinzen Genji“ von dem Hatamoto Hosoda Eishi (1756-1829). Er gehörte den Hatamoto dem Stamm der höheren Adeligen von Edo, der Samurai an und konnte unter Kano Eisen in Michinobu studieren. Seine Kunst ist durch die ebenso zarte wie präzise Linienführung und die sparsame Farbigkeit gekennzeichnet. – Mehrfacher Oberflächenberieb, Bildträger gebräunt, fleckig und mtit Fehlstellen, vollständig aufgezogen bzw. hinterlegt. Sehr seltenes Blatt. Abbildung

636 Eizan, Kikukawa. Nanakomachi. Zwei junge Frauen beim Einhüllen einer Langhalslaute. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ôban (ca. 37 x 24 cm). Mit Passepartout unter Glas in teilversilberter wie vergoldeter Holzleiste gerahmt. 56,5 x 42,5 cm. Edo (Tokio) um 1840. 220 €

Die Shamisen, die japanische Langhalslaute, ein dreisaitiges Zupfinstrument mit einem quadratischen Klangkorpus gehört zu den traditionellen Musikinstrumenten Japans, die meist von Damen aus vornehmen Hause,

Kurtisanen oder Geishas gespielt wurden. Hier zeigt der Ukiyo -e Künstler Kikukawa Eizan (1787-1867), wie eine junge Frau ihr Instrument sorgsam in einen Tuchsack wickelt, um es dann in den schwarzen Kasten zu verstauen. Mit seinem Holzschnitt reflektiert Eizan die „Nanakomachi“, die sieben Yokyoku-Lieder des Noh-Theaters. – Wenige Stauchspuren oder Knicke, minimal fleckig, möglicher vom Passepartout überdeckte Randläsuren, nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen. - Eizans Holzschnitte sind recht selten, da nur in kleineren Auflagen gedruckt. Abbildung Seite 22

637 Eizan, Kikukawa. Kurtisane mit Schirm. Ukiyoe Farbholzschnitt. Bezeichnet und signiert „Kikukawa Eizan ga“ sowie mit Zensurstempeln und Hanko. Format ôban tate-e (36 x 23,5 cm). Mit Passepartout unter Glas in vergoldeter Holzleiste gerahmt. Edo (Tokio) um 1860. 300 €

Aus den „Ansichten von Tokio“ des Kikukawa Eizan (1787-1867), eines der elegantesten Künstler der Edo-Periode. Hier wird eine prachtvoll gewandte Geisha auf ihren Getas, den hohen Holzstelzensandalen, gezeigt mit einem geschlossenen Reispapier-Schirm, im Hintergrund eine Flusslandschaft. – Leicht angstaubt, minimal fleckigt, wenige Randläsuren, allerdings nicht ausgerahmt (möglicherweise knapp beschnitten). Versand nur ohne Rahmen.

20 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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21 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868 632

638 Fuji no Fujikawa. Berg Fuji hinter dem FujiFluss. Aquarell auf Japanpapier. Ca. 37 x 25,5 cm. Mit Passepartout unter Glas in teilvergoldeter Holzprofilleiste gerahmt. Oben rechts betitelt, signiert und mit 2 roten Zensurstempeln. 53 x 41 cm. Japan um 1860.

500 €

Der heilige Berg Japans, der Fuji, gemalt von den Ufern des „Fujikawa“, des Fuji-Flusses, der das gewaltige Massiv des Vulkans westlich begrenzt. Der etwa 128 km lange Fluss ergießt sich von der Präfektur Yamanashi in die Präfektur Shizuoka und wird durch seinen mäandernden Lauf, seine zahlreichen Seitenarme mit Sandbänken und Untiefen charakterisiert. Die hier gewählte Ansicht zeigt eine traditionelle Holzbrücke, die auf ein Hüttendorf zugehend die Flussufer über eine Sandbank in der Mitte verbindet. Herbstlaub und von den Tälern aufsteigende Nebel geben den stolz aufragenden Vulkankegel frei. – Vereinzelte braune Sprenkelfleckchen, minimal gebräunt, insgesamt gut erhalten und von höchster künstlerischer Qualität - eine meisterhafte Arbeit eines Künstlers aus der Hochzeit des Ukiyo-e, den „Bildern der Fließenden Welt“.

Abbildung

639 Furui shodô-ka. Der alte Kalligraph. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ogata-chuban tate-e (ca. 29 x 20 cm). Edo (Tokio) um 1880.

140 €

Recht später Ukiyo-e Farbholzschnitt, der einen knienden älteren Mann zeigt, sicher einen Kalligraphen, der seine Künste anbietet, indem er eine Schriftrolle mit einigen Kanji-Zeiten vorweist. – Kaum Gebrauchsspuren, wohlerhalten.

Abbildung

Zwischen Edo- und Meiji-Periode – die Erneuerung des Landes der aufgehenden Sonne

640 Fuyu to haru no tatakai. Der Kampf des Frühlings gegen den Winter. Ukyio-e Farbholzschnitt-Diptichon, Shuntai-e. Format ôban tate-e (ca. 36,5 x 25 cm) Zusammenmontiert und verso angerändert (36,5 x 50 cm). Edo (Tokio) um 1840.

500 €

Prachtvolles Blatt, das die Erscheinung des Frühlings (Haru) als hübsche junge Frau in prachtvollem Gewand und in einer mächtigen Strahlen-Aureole auf einem schon langsam grünenden Bergstück zeigt, die sich in ihrer Anmut und Schönheit dem Winter (Fuyu), einem

22 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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alten Samurai-Kämpfer entgegenstellt. Dieser trägt ein mächtiges Reisigbündel auf dem Rücken, eine brennenden Fackel in der Rechten, in voller Samurai-Rüstung und mit grimmigem Gesicht: ihm bleibt nur der Rückzug über den mäandernden Flusslauf. Auf einer noch höheren Ebene kann das Blatt auch symbolisch für den Machtverlust der alten Kaste der Samurai gelesen werden, deren Macht in der späten Edo-Zeit verblasst, während eine neue Zeit anbricht - in Form der Meiji-Restauration, die sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert Bahn brechen wird. – Unbedeutende Randläsuren, Ränder teils mit winzigen Stegen verso verstärkt, teils leicht knapp beschnitten, kaum berieben, sehr schönes Blatt in großartigem Farbdruck.

Abbildung

641 Gekko, Ogata. Zwei Frauen in prächtigen Kimonos vor einer Gebirgslandschaft. Ukiyo-e Farbholzschnitt Format ôban tate-e (35 x 23,5 cm). Tokio um 1900.

150 €

Hervorragender Druck in grandioser Farbigkeit dieses Farbholzschnittes im Stil des Ukiyo-e der Edo-Zeit, der allerdings schon in der MeijiPeriode enstand. Künstler ist wohl Ogata Gekko (1859-1920). – In guter Erhaltung, verso mit älteren Montierungsresten. Abbildung Seite 24

642 Gentai, Watanabe. Der Philosoph des Ostens. Aus dem „Nabe Gentai Gafu“, dem Bilderbuch des Gentai. Nishiki-e Holzschnitt. Format kôban (ca. 20 x 14 cm). Unter Passepartout montiert. Edo (Tokio, Rinrokuzo han), um 1800.

120 € 638

23 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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Der Philosoph tritt auf seine Terrasse und fächert sich Luft zu, im Hintergrund nur durch einfache Linien angedeutete Berge. Aus dem „Bilderbuch des Gentai“, einem Ukyio-e Holzschnittbuch des Watanabe Gentai (1749-1822), der als Uchida Ei in Edo geboren wurden und auch unter seinen Künstlernamen wie Shôdai, Rinroku Sôdô oder Suigu die Malerei der späten Edo-Periode prägte. – Sehr sauber und frisch, kaum Gebrauchsspuren.

Abbildung

Das berühmteste Blatt der Serie: Saitô Fuku!

643 Ginko, Adachi. Kasuga-no-Tsubone - Honchô Meifu Kagami (Spiegel der berühmten Frauen in der Vergangenheit und im Jetzt). Ukiyo-e Farbholzschnitt. Unten links signiert „Shôsai Ginkô“ mit rotem Hanko. Format ôban tate-e (36 x 24 cm). Edo (Tokio) um 1880.

400 €

Die Adelige Saitô Fuku erwehrt sich der Einbrecher. Die auch unter dem Namen der „Lady Kasuga“ bekannte Saitô Fuku (1579-1643) stammte aus einer noblen japanischen Samurai-Familie und stieg auf zu einer der erfolgreichsten Politikerinnen der Edo-Zeit. Als solche galt sie als erfolgreiche Vermittlerin zwischen dem kaiserlichen Hofe des Tenno und den faktischen Machthabern des Tokugawa Shogunats.

Zahlreiche Legenden ranken sich um die ebenso hübsche wie starke Saitô. Die vorliegende Darstellung gehört zu den besten Bildern der Serie der „Spiegel berühmter Frauen“ des zwischen 1874 und 1897 tätigen Adachi Ginko (vgl. etwa die englische Seite der Wikipedia über den Künstler und die Serie). – Minimal knittrig und minimaler Berieb, sonst wohlerhaltenes, sehr kraftvoll gedrucktes Blatt, teils erfolgte der Druck auch mit deckenden Eiweißfarben und Strukturprägung. So ist etwa der schwarze Kimono der Saitô in feinstem Musterdruck wiedergegeben, was aber nur aus der schillernden Schrägsicht des Blattes sichtbar wird. Abbildung

644 Harunobu, Suzuki. Yuki no naka no shôjo (Das Mädchen im Schnee). Ukiyo-e Farbholzschnitt. Mit Signatur „Harunobu Suzuki ga“. Format ôban (38,3 x 25,5 cm). Edo (Tokio) um 1750 (Nachdruck um 1980).

80 €

In vollständig linearem Stil gehaltenes, virtuoses Blatt des großen Suzuki Haronobu (1725-1770), hier in einem hervorragenden Nachdruck in prachtvollen, nuancierten Farben auf Büttenpapier sowie mit feinster Strukturprägung (z. B. im weißen Mantel oder in den sanften Hügeln des Schnees). – Kaum Gebrauchsspuren, schönes Blatt.

Abbildung

24 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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645 Hasegawa. Japanese Fairy Tale Series. No. 2-21. 20 Bände. Mit zahlreichen farbigen Holzschnitten auf Schirimen-e Papier. 15 x 10 cm. In Blockbuchbindung (minimal gebräunt) mit zwei Kreuzstichen. Tokyo, Hasegawa Familie, o. J. (1886-1892).

2.200 €

Zauberhaft in japanischen Holzschnitten illustrierte Volksmärchen aus Japan in englischer Sprache. Die Geschichten erzählen von personifizierten Tieren, Fabelwesen und Menschen, die magische Abenteuer und herausfordernde Ereignisse erleben. Vorhanden sind: I. Momotaro, or Little Peachling (Meiji 19). - II. The Tongue Cut Sparrow (Meiji 19). - III. The Battle of the Monkey and the Crab (Meiji 19). - IV. The Old Man who made the Dead Trees Blossom (Meiji 21). - V. Kachi-Kachi Mountain (Meiji 21). - VI. The Mouses’ Wedding (Meiji 21). - VII. The Old Man and the Devils (Meiji 20). - VIII. Urashima, the Fisher-boy (Meiji 19). - IX. The Eight-Headed Serpent (Meiji 19). - X. The Matsuyama Mirror. (Meiji 19). - XI. The Hair of Inaba (Meiji 19). - XII. The Cub’s Triumph (Meiji 20). - XIII. The Silly Jelly-Fish, translated by B. H. Chamberlain (Meiji 20). - XIV. The Princes Fire-Flash and FireFade (Meiji 20), translated by B. H. Chamberlain. - XV. My Lord Rag-o’Rice (Meiji 20), translated by B. H. Chamberlain. - XVI. The Wonderful Tea-Kettle, (Meiji 20) translated by Mrs. T. H. James. - XVII. Schip -

peitaro, Mrs. T. H. James (Meiji 21), translated by Mrs. T. H. James. - XVIII. The Ogre’s Arm, (Meiji 22), translated by Mrs. T. H. James, artist Kobayashi Eitaku. - XIX. The Ogres of Oyeyama (Meiji 24). - XX. The Enchanted Waterfall (Meiji 25), translated by Mrs. T. H. James. – No. 15 mit Feuchtrand, sonst kaum Gebrauchspuren, wohlerhaltene Exemplare.

Abbildungen Seite 26 und 27

645a Hideyoshi, Toyotomi. - Belagerung und Einnahme der Burg von Tokugawa Ieyasu nach der Schlacht von Sekigahara. Buch der Chroniken, Teil 8, Band 94. Musha-e Blockbuch. 32 Doppelbl. Mit Titelbordüre und 7 doppelblattgroßen Textholzschnitten. 22,6 x 15,6 cm. Blockbuchbindung mit ornamental geprägten Deckeln (stärker angestaubt, fleckig), blauem Bindefaden und lädiertem Titelschild. Tokio (Edo) um 1860.

Aus einem umfangreichen Werk zur japanischen Geschichte. Hier wird in der Edoperiode von dem berühmten Feldherren Toyotomi Hideyoshi (1537-1598) erzählt, der auf der Burg Fushimi (im heutigen

25 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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Kyoto) residiert und das japanische Reich vereinigte. Auf ihn folgte Tokugawa Ieyasu, der die Tokugawa-Dynastie der Shogune begründete, die Jahrhunderte über Japan herrschen sollten. – Mit teils etwas stärkeren Fingerflecken, gelegentlich etwas angestaubt, sonst ordentlich. Abbildungen

646 Hiroshige, Utagawa. Pique-Nique im Vorfrühling auf einer Terrasse. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ôban yoko-e (21,5 x 35 cm). Blattgröße 25 x 36,5 cm. Unter Passepartout montiert. Edo (Tokio) um 1840.

200 €

Aus einer der Landschaftsserien des Ando Ichiryusai Hiroshige (17971858). Dargestellt ist ein Terrassenrestaurant am See, aus dem die knorrigen Bäume herausragen, die jedoch schon ganz zarte weiße Blüten zeigen. – Leicht angestaubt, Ränder gering brüchig, kaum berieben. Abbildung Seite 28

647 Hiroshige, Utagawa. Kameido Umeyashiki (Der Pflaumengarten in Kameido). Blatt aus der Serien der „Berühmen Ansichten der östlichen Hauptstadt“. Ukiyoe Farbholzschnitt auf Papier. Signiert „Hiroshige ga“. Format ôban yoko-e (ca. 21 x 33,5 cm). Edo (Tokio), Tsutaya Kichizo, um 1833.

220 €

Die Serie der „Berühmen Ansichten der östlichen Hauptstadt“ des Utagawa Hiroshige (1797-1858) entstand in den Jahre 1832-1838. Der „Pflaumengarten von Kameido“ gehört zu den selteneren Blättern der yoko-e Serie, der querformatigen ôbans. 1857 sollte der Künstler das Thema für seine tate-e Serie wieder aufnehmen. Dort fand es dann als Nummer 13 Aufnahme in die Serie der „Hundert Ansichten von Edo“. Dieses Bild nahm Vincent van Gogh in seinem 1887 entstandenen Gemälde des „Blühenden Pflaumenbaums“ auf. – Wenige winzige Wurmlöchlein, Papier gebräunt und teils etwas rissig im oberen Rand, dort auch etwas fleckig. Sehr knapp über den Rand hinaus beschnitten (Rahmen- und geringer Bildverlust). Verso Montagereste. Abbildung Seite 28

648 Hiroshige, Utagawa. „Go-yu“ aus den „53 Stationen des Tokaido“. Ukiyo-e Farbholzschnitt auf Papier. Format ôban tate-e (ca. 36 x 24 cm). Edo (Tokio), Tsutaya Kichizo, um 1855.

360 €

Das Bild der 35. Station „Go-yu“ mit dem Blick über den Motosaka Pass auf den schneebedeckten Krater des Fuji-Berges. Aus der Serie der vertikalen Tokaido-Stationen (Tokaido tate-e). – Leicht gebräuntes Exemplar auf Büttenpapier, kaum fleckig, links mit kleinem Falzrand, schönes Exemplar in guter Farbigkeit.

Abbildung

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649 Hiroshige, Utagawa. Tokaido gojo santsugi. Warentransport am Fluss, aus der Serie Stationen des Tokaido. Japanischer Ukiyo-e Farbholzschnitt, 1 Bl. Format kakuban (16,5 x 21,7 cm). Edo (Tokio) um 1850.

120 €

Sehr seltenes Blatt einer kleinformatigen Serie, wohl aus einer zusätzlichen Folge mit Ansichten des Tokaido, hier mit der Szene der Lastenträger, die ihre Ware über den Fluss transportieren wollen (vgl. hier das Blatt der Station 19 mit der Poststation „Fuchu-shuku“). – Mit vertikalem Knick, nur gering fleckig, etwas knapp beschnitten, sonst sehr schönes Exemplar auf Schöpfpapier.

Abbildung

650 Hiroshige, Utagawa. Nachtschnee. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Signiert „Hiroshige ga“ mit rotem HankoStempel. Format wohl yatsugiri-ban yoko-e (11,5 x 7,5 cm). Auf Karton montiert. Edo (Tokio) um 1830.

400 €

Seltenes Schneebild des Utagawa Hiroshige mit dessen Signatur „Hiroshige ga“ und einem roten Hanko, das wohl auch im Zusammenhang mit der berühmten Serie der „53 Stationen des Tokaido“ entstand, jedoch nicht integraler Teil der Serie ist. Von dieser ist immer nur der „Nachtschnee in Kambara“ bekannt (in der Hoeido edition), das vorliegende Bild ist ähnlich schön, doch für uns nicht nachweisbar. – Wohlerhalten. Abbildung

651 Hiroshige, Utagawa. Tokaido gojo santsugi

Meisho Zue (japonice: 53 Stationen des Tokaido), Blatt 14 „Hara-juku - Reisende queren das Gebiet vor dem Fuji“. Japanischer Ukiyo-e Farbholzschnitt, 1 Bl. Format ôban tate-e (36 x 24 cm). Mit Seidenleinenpassepartout unter Glas in teilvergoldeter Holzprofilleiste gerahmt. Edo (Tokio) 1855.

400 €

Eines der begehrtesten Blätter der großartigen Serie der „53 Stationen des Tokaido“, hier in der tate-e, der sog. „Upright Serie“, da hier der gewa ltige Berg Fuji die ganze Szenerie beherrscht. Sein Krater ragt sogar über den Bildrand hinaus. Hara-juku war eine kleinere Poststadt an der Küste der Suruga-Bucht zwischen Numazu-juku und Yoshiwara-juku in der Provinz Suruga. Sie gehört wegen des Berges Fuji im Hintergrund zu einem der beliebtesten Bildmotive der japanischen Malerei. Bezeichnet „Hirosthige hitsu“ mit der Verlegermarke „Tsataya Kichizo“ und dem Zensurstempel „Aratame“ sowie dem Datumsstempel: „Im Jahr des Hasen, im 7. Monat“, was 1855 entspricht. – Vereinzelte winzige Wurmgänge, kleine Randausbrüche, hinterlegt bzw. aufgezogen, wenige leichte Retuschen, dominante kraftvolle Blaufarbigkeit und starkes Rot. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen. Abbildung Seite 30

652 Hiroshige, Utagawa. Meisho Edo Hyakkei (Berühmte Orte in der östlichen Hauptstadt), daraus das Blatt „Suruga-cho no Zu“. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Signiert „Hiroshige ga“ in rotem Kasten. Format ôban yoko-e (25,2 x 27 cm). Edo (Tokio) nach 1858. 400 €

Die querformatige Ansicht des Suruga-chô (Suruga-chô no zu) aus der Serie der Edo-Blätter (Tôto meisho) des Utagawa Ando Hiroshige (17971858) mit der Darstellung des bedeutenden Kaufhauses von Edo, dem heutigen Tokio. Das Echigoya (heute Mitsukoshi Department Store) ist das ehrwürdigste und modernste aller großen Kaufhäuser der Stadt). Der Name „Suruga-cho“ wurde von der Aussicht selbst übernommen, nach der Provinz (heute Präfektur Shizuoka), in deren Gebiet der Gipfel des Berges Fuji lag. Das Kreismuster, das sich entlang des Ladens wiederholt, ist das Markenzeichen der Familie Mitsui. Es befand sich an beiden Ecken des Suruga-cho, wie hier von der Hauptverkehrsstraße Nihonbashi aus gesehen. Das Geschäft handelte mit Seidenstoffen, während das Geschäft auf der rechten Seite mit allen Waren ohne Seide handelte. Im Hintergrund erscheint der Gipfel des Fuji hinter einem blühenden Kirschbaum. – Rechte untere Ecke angesetzt (ohne Bildverlust), die Ränder etwas knittrig und fleckig, kaum Einrisse, vertikaler Mittelknick, in besonders schöner, kraftvoller Farbigkeit kontrastreich gedruckt. Abbildung Seite 31

29 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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653 Hiroshige, Utagawa. Ehon Edo Miyage, Band IV. Blockbuch mit 25 doppelseitigen japanischen Farbholzschnitten. Format 18 x 12 cm. Edo um 1867.

300 €

Vierter Band aus Hiroshiges „Ehon Edo Miyage“. Die französische Fachhandlung für asiatische Tees und Chinoiserien ‚L‘Empire Chinoise, 58, Rue Vivienne‘ bot diese Holzschnittbücher an. Der niederländische Kunsthistoriker Louis von Telbough stellt die These auf, dass auch Vincent van Gogh hier mit Hiroshiges Holzschnitten in Berührung kam (Tilborgh, 2017/18, S. 15). Blockbuchbindung mit brauner OBroschur (stärker abgegriffen) und Titelschild. Edo (Tokio) um 1867. – Mit kleinem Händlerschildchen der „A l‘Empire Chinoise“. Teils mit stärkeren Gebrauchspuren, Fingerfleckchen und so weiter.

654 Hiroshige, Utagawa. Yoru no yuki (japonice:) Nachtschnee. 15. Station Kanbara. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Signiert „Hiroshige ga“ mit dem Verlegersiegel „Takeuchi“ und dem Stempel „Hoeidô“. Format ôban yoko-e (26,5 x 36 cm). Edo (Tokio) um 1830 (Druck wohl um 1900).

Das Örtchen Kanbara auf den „53 Stationen des Tôkaidô“ in der Hoeidô-Ausgabe. Die Drucke sind im horizontalen (yoko-e) Oban-

Format gehalten, so dass die Darstellung mit einer schwarzen Linie und nach innen abgerundeten Ecken von der unbedruckten Papierfläche abgegrenzt wurde. – Minimaler Oberflächenberieb, kaum knit trig, wenige Ansetzungen bzw. Restaurationen in den Ecken, verso stellenweise minimal gedünnt, sehr schönes, außergewöhnlich gut, wohl um 1900 gedrucktes Exemplar des berühmten Blattes von Japans bedeutendsten Ukiyo-e Landschaftsmaler der Edo-Periode. Abbildung

655 Hiroshige, Utagawa. Meisho Edo Hyakkei (japonice:) Hundert berühmte Ansichten von Edo. Signiert „Hiroshige-ga“ mit der Verlagsmarke „Shitaya Uoei“ und dem Zensurstempel „Aratame“. Daraus 4 Blätter auf Shirimen-e Papier. Format chûban tate-e (ca. 21,5 x 15,5 cm). Unter Passepartouts montiert. Edo (Tokio) um 1850.

800 €

Die besonders seltene Shirimen-e Ausgabe der Folge der „Hundert berühmten Ansichten von Edo“, dem heutigen Tokio, die Ando Hiroshige (1797-1858) als eines seiner populärsten Werke schuf. Gedruckt auf kreppartigem Papier, dem Shirimen-e (Chirimen- oder Shirimen-

30 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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Bilder, Seidengewebe-Bilder, „künstlich gealterte Papierbilder“), einer Technik des Papierschrumpfens, das die aufgedruckten Farben ganz besonders leuchtend und strahlend erscheinen ließ. Diese Technik wurde später auf die Krepppapieralben übertragen - wie hier freilich schon in maschineller Herstellung. Der Effekt bleibt jedoch derselbe und ist ebenso verblüffend wie überzeugend: So entwickeln die Farben in der Reliefwirkung eine Intensität, die ihresgleichen sucht. Vorhanden sind hier einige der schönsten Motive: Blatt 2. Horie und Nekozane (mit der berühmten Ansicht des Fujiyama im Hintergrund), Blatt 56. Takada-no-baba, Blatt 60. Ziegel-Brennöfen bei der HashibaFähre über den Sumida; Blatt 62. Bashôs Klause auf dem Tsubakiyama am Sekiguchi-Kanal. – Kaum Gebrauchsspuren, sehr schöne Blätter, wohlerhalten und besonders farbintensiv. – Beiliegt ein weiteres Blatt aus einer ähnlichen Serie eines anderen Künstlers im Stil von Hiroshige.

Abbildung

656 Hiroshige, Ando Ichiryusai. Tokaido gojo santsugi. 3 Blätter aus der Serie der „Stationen des Tokaido“. Ukiyo-e Farbholzschnitte. Oben rechts signiert und mit Nummer Format chûban yoko-e (ca. 17 x 22,5 cm). Edo (Tokio), Tsutaya Kichizô (Kôeidô), um 1850. 500

Vorhanden sind: Blatt 25 Nissaka. Der Berg Mugen, der schreiende Nachtstein und der Sayo Bergpass. - Blatt 30 Maisaka in der Imagiri in Tôtômi Provinz. - Blatt 34 Yoshida. Die Brücke über den Tokio-Fluss (Toyokawa). – Die ersten beiden Blätter mit Löchern, Restaurierungen und sauberen Retuschen, teils etwas angestaubt und mit Gebrauchsspuren, geglättet. – Beiliegt: Derselbe. Ishibe. Interieurszene aus derselben Serie. Format chuban (15,5 x 21 cm). Ebenda um 1850. - Verso Montagespuren, etwas gebräunt, beschnitten mit Randverlust. Abbildung Seite 32

31 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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657 Hokusai, Katsushika. Der Ort an der Kirschbaumallee. Doppelblatt aus dem „Ehon Azuma Asobi“, dem „Buch der Spaziergänge in Edo“. Ukiyo-e Farbholzschnitt aus einem Blockbuch. Format zus. ôban yoko-e (20 x 30,5 cm). Unter Passepartout montiert. Edo (Tokio)

1802.

140 €

Auch hier lassen die Nebelschwaden, die das Bild überziehen, immer wieder Blicke frei: auf ein Dorf mit einer geschäftigen Kirschbaumallee im Frühling, im Hintergrund auf weite Felder. – Ränder des Blattes teils mit Säurespuren, in der Darstellung sauber. Aus der Sammlung des Pfarrers, Privatgelehrten und Autors Julius Kurth (1870-1949). Abbildung

658 Hiroshige, Utagawa, und Utagawa Kunisada. Kannon reigen ki (Aufzeichnung der Manifestationen der göttlichen Kraft von Kannon). 2 Blätter der Serie. Ukiyo-e Farbholzschnitte. Format Oban (36,5 x 24,5 cm). Edo (Tokio) um 1859.

300 €

Zwei grandiose Blätter aus der überaus seltenen, märchenhaften Serie des „Kannon Reigen ki Saigoku Junrei“, der spirituellen Chroniken des Saigoku junrei, die innerhalb der „Hyakuban Mokuroku“ (der Hundert Pilgerstationen) erschienen waren. Insgesamt waren 35 verschiedene Farbholzschnitte erschienen, die stets oben in einem mit schwarzen Balken eingefassten Vedute eines Dorfes oder einer Stadt entlang der Pilgerroute zeigen, darunter eine mit viel Text beschriebene Szene, hier eine Lehrer-Schüler-Szene, auf dem anderen Blatt Kinderspiele mit der Darstellung eines Schmetterlingfängers und einem Jungen, der dem Kalligraphen Tintenklumpen überreicht. – Mittelknick mit kleinen Einrissen, teils etwas knapp beschnitten, gebräunt, kaum fleckig. Selten.

Abbildung

659 Hiroshige II., Utagawa. Shodo no kodomo-tachi (japonice: Kalligraphie der Kinder). Uchiwa-e (Handfächerblatt). Japanischer Farbholzschnitt auf Transparentpapier. Mit Ca. 22 x 27 cm. Signatur „Hiroshige ga“ und DiamandSiegel. Mit Passepartout unter Glas in rot-goldener Profilleiste gerahmt. Edo (Tokio) Iseya Soemon, um 1865.

400 €

Kinder beim Erlernen der Kanji-Kalligraphie - eine entzückende Szene, bei der sich mehrere Kinder unterschiedlicher Altersklassen auf einer großen roten Tatami um die Kalligraphie der Kanji-Zeichen bemühen. Ein Kasten mit Tinte, Pinseln und mehrere gerollte Papierbahnen liegen bereit, hinten ein Shinto-Schrein.

32 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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Uchiwas sind Drucke auf besonders hochgeleimten, meist leicht transparentem Washi-Reispapier, die, verso mit Bambusrippchen verstärkt, zu starren paddelförmigen Handfächern wurden. – Nur vereinzelt flauer im Druck, minimal fleckig, kaum Gebrauchsspuren. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen. Abbildung

660 Hiroshige II., Utagawa. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Signiert „Hiroshige ga“. Format ôban yoko-e (23 x 36 cm). Unter Passepartout. Edo (Tokio) um 1860.

300 €

Selteneres Blatt aus einer der großen Serien der der Ansichten des Berges Fuji bzw. der Ansichten der Stadt Edo. Hier eine Vedute einer Stadt mit dem weißen Fujiyama im Hintergrund. – Mit Randläsuren (kleinen Randausbrüchen, Ränder teils hinterlegt bzw. angesetzt, Darstellung nur selten mit Löchlein, aber stärker gedunkelt, gebräunt und fleckig, mit Läsuren und Gebrauchsspuren, unfrisch, aufgezogen.

Abbildung Seite 34

661 Hokusai, Katsushika. 2 Blätter aus der kleinen Tokaido-Serie. Je Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format wohl yatsugiri-ban (ca. 11,5 x 16,5 cm). Unter Passepartout. Edo (Tokio) um 1805.

80 €

Zwei Blätter aus den 53 Stationen des Tokaido von Katsushika Hokusai (1760-1849). Eine Interieurszene mit zwei Frauen bei der Handarbeit mit Stoffen. Das andere Blatt zeigt ein Lager unter mächtigen Kiefern am Meer. – Fleckig, teils etwas stärker angestaubt, mit Gebrauchsspuren.

Abbildung Seite 34

33 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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662 Hokusai, Katsushika. Ehon Suikoden - Bilder aus dem Suikoden, aus den chinesischen Räuber- und Heldengeschichten. Nishiki-e Holzschnitt. Format kôban yoko-e (20 x 26 cm). Unter Passepartout. Edo (Tokio) 1829.

180 €

Das „Ehon Suikoden“ des Katsushika Hokusai (1760-1849) ist eine Serie von Buchillustrationen, die im Jahre 1827 entsanden und in dem der Künstler den chinesischen Roman „Die Geschichte der Wassermaiden“ (Shuihu Zhuan) und die Abenteuer der 108 Räuber-Helden illustriert. Das vorliegende Blatt zeigt zwei der Räuber, die aus dem Schilf in See stechen.

Hokusais „Ehon Suikoden“ besteht aus drei Bänden mit insgesamt 66 Illustrationen. Jede Illustration zeigt eine oder mehrere Figuren aus dem Roman in lebhaften und dynamischen Szenen, die oft von Naturmotiven und dramatischen Landschaften umgeben sind. Die Bilder sind meisterhaft in Hokusais typischem Stil ausgeführt, der für seine Klarheit und seine Liebe zum Detail bekannt ist. So gilt das „Ehon Suikoden“ als eines der wichtigsten Werke von Hokusai und als ein Meisterwerk der japanischen Buchillustration - und ist gleichzeitig

auch ein wichtiger Beitrag zur japanischen Kunstgeschichte und zur kulturellen Verbindung zwischen China und Japan. – Sauber mittig zusammenmontiert (wie üblich mit kleinen Verschiebungen), sehr sauber und frisch. Abbildung

663 Hokusai, Katsushika. Fuji-Yama. Der Berg Fuji vom Strand aus gesehen. Ukiyo-e Holzschnitt 1835. Format wohl kôban (18,5 x 13 cm). Edo (Tokio) 1835.

200 €

Die Ansicht des heiligen Berges Fuji, gesehen durch einen bogenfärmigen Kalkfelsen am Strand aus der 1835 publizierten Edition der „100 Ansichten des Berges Fuji“ von dem Farbholzschnittmeister Katsushika Hokusai (1760-1849). Wie in zahlreichen anderen Ansichten erscheint auch hier der charakteristische Berg unaufdringlich im Hintergrund, und symbolisiert aber gleichzeitig die Omnipräsenz des weißen Riesen - vergleichbar mit der berühmten „Welle vor Kanagawa“ aus derselben Serie, in der der Fuji bildkompositorisch nur eine Nebenrolle spielt. – Bemerkenswert feiner, schöner Druck, das Blatt konturbeschnitten und auf ein festes Mica-Kartonpapierstück. Tadellos sauber und frisch.

Abbildung

664 Hokusai, Katsushika. Samuraikampf vor dem Kaiserpalast. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ôban yokoe (24 x 35 cm.). Edo (Tokio) um 1840 (späterer Druck um 1879).

200 €

Bewegter Kampf um den Kaiserpalast von Edo von dem Ukiyo-e Meister Katsushika Hokusai (1760-1849), mit interessanter Darstellung einer in einen eleganten Kimono gekleideten Frau, die einen der Krieger mit einem langen roten Schal erledigt. – Sehr exakter Druck in überzeugender Farbigkeit, wohl erst vom Ende des 19. Jahrhunderts, minimal gebräunt.

Abbildung Seite 36

34 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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665 Hokusai, Katsushika. - Tôkaidô Gojûsan-tsugi (Serie der 53 Stationen des Tokaido). Leporello mit 54 montierten Ukiyo-e Farbholzschnitten nach Hokusai. Format 12,2 x 17 cm. Block 14,5 x 24 cm. Pappdeckel mit Brokatstoffbezug. Japan um 1890.

600 €

Inspiriert an Katsushika Hokusais „Tôkaidô“-Serie zeigt das Leporello in 53 Bildern und 1 Titelblatt das japanische Leben der späten EdoEpoche in hübschen Farbholzschnitten. – Teils mit Randläsuren, teils Ausbrüchen, Löchlein und Randabriss (mit etwas Darstellungsverlust), Papier teils stärker gebräunt, etwas fleckig und unfrisch.

Abbildung Seite 36

666 Ikkosai, Yoshimori. Uriuno no Okamotoya. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ôban tate-e (34 x 23 cm). Edo (Tokio) um 1860.

180 €

Die Kurtisane Uriuno von Okamotoya in ihrem kostbaren Kimono mit Wellen und Drachen. Yoshimori Ikkosai (1830-1884) gehört zu den unbekannteren Künstlern der „Bilder der fließenden Welt“, nur wenige Ukiyo-e Holzschnitte sind von ihm bekannt. – Stärker knittrig und knickspurig mit kleinen Fleckchen, wenigen Löchlein. Auf der Passe -

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partoutpappe ein Hinweis „Geschenk des deutschen Botschafters Dr. Herbert Dittmann in Tokyo ... 1962“ mit Visitenkarte von „Dr. Herbert Dittmann. Botschafter der Bundesrepublik Deutschland“. Abbildung

35 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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667 Jakuchô, Itô. Der Raubvogel und das Perlhuhn im Frühling. Format aiban tate-e (ca. 34 x 15 cm). Mit Passepartout unter Glas in teilvergoldeter Holzprofilleiste gerahmt. Edo (Tokio) um 1760 (Druck 19. Jahrhundert).

260 €

Während der große Raubvogel sich seiner Kraft und Stärke bewusst auf einem knorrigen Baum niedergelassen hat, steht unten ein verschüchtertes Perlhuhn im bunten Blumenflor. Das Bild ist wohl Itô Jakuchô zuzuschreiben, einem der japanischen begabtesten Maler der Edo-Periode, dessen Werke Verbreitung durch den Holzschnitt fanden. – Schönes, wohlerhaltenes Blatt in prachtvoller Farbigkeit und feinstem Druck. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.

Abbildung

668 Jakuchô, Itô. Der Weidenbaum mit den Mandarinenten im Schnee. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format aiban tate-e (ca. 35 x 20 cm). Mit Passepartout unter Glas in teilvergoldeter Holzprofilleiste gerahmt. Edo (Tokio) um 1760 (Druck 19. Jahrhundert).

280 €

Mandarinenten im Schnee, das Weibchen tauchend, das hübsche Männchen auf einem Vorsprung unter eine Weide stehend, während auf den dicht beschneiten Zweigen weitere Vögelchen Platz genommen haben ist eines der schönsten Bildvorwürfe des japanischer Ukiyo-e Malers der mittleren Edo-Zeit. Itô Jakuchô gehört zu den begabtesten Malern, dessen Werke Verbreitung durch den Holzschnitt fanden. „Erst jüngste Untersuchungen offenbaren die erstaunliche handwerkliche Leistung, die sich hinter Jakuchôs Bildern verbirgt. Er war in der Lage, ohne Vor- oder Umrisszeichnungen bzw. nachträgliche Korrekturen zu arbeiten und Details in einem Abstand von weniger als 0,1 mm zu zeichnen. Er bemalte die Leinwand teilweise auch von der Rückseite, um besondere Effekte zu erzielen. Mit wenigen Grundfarben konnte er eine enorme Farbvielfalt erzeugen, indem er kleinste Farbpunkte nebeneinandersetzte; die Farben entstehen also erst im Auge des Betrac hters“ (Marie Yanaka: Reality or Imagination? In: NHK World. 27. April 2016). – Schönes, wohlerhaltenes Blatt in prachtvoller Farbigkeit und feinstem Druck. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen. Abbildung

669 Japanisch-Chinesischer Krieg. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format Oban (ca. 37 x 22,5 cm). Tokio um 1895.

180 €

Überaus dramatische Schilderung der Einnahme eines Bergforts, wohl im Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg. Unten links signiert und mit rotem Hanko. Ein eindrucksvolles Beispiel für die Entwicklung des Ukiyo-e nach der Edo-Periode. – Teils etwas fleckig, geringe Oberflächenläsuren, sonst nur minimale Gebrauchsspuren. –

Abbildung Seite 38

Meisterwerk des japanischen Stilmittels der Ausschnitthaftigkeit

670 Japanische Terrasse. „Shoga-hatsu tsuchita“. Surimono mit Titel und rotem Hanko. Gouachemalerei in Grün, Braun, Gelb und Rot auf Seidengaze. Format kaku-surimono (14,8 x 17,4 cm). Japan um 1880.

400 €

36 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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Sehr feine japanische Gouache auf Seidenleinen mit der Darstellung eines japanischen Hauses mit hellgrünen Shojis, den traditionellen Fensterbedeckungen, und einer Holzterrasse mit Geländer und einem Pfeiler, der oben mit einem Blätterdach bekrönt wird. Typisch ist dabei die Ausschnitthaftigkeit der Darstellung, die hier besonders prägnant ins Auge fällt. Tatsächlich ist nur ein kleiner mittlerer Teil der Häuserwand mit dem entsprechenden Terrassenstück zu sehen. Diese Art der Malerei war Ende des 19. Jahrhunderts, nachdem sich Japan geöffnet hatte, in Europa noch vollkommen unbekannt und führte regelrecht zu einer Sensation unter den Künstlern des Impressionismus und Jugendstils. Das vorliegende Blatt, wohl ein Surimono, also ein Ephemerum, das zu einem besonderen Anlass entstand, ist dafür ein besonders eindrucksvolles Beispiel. – Auf nur unwesentlich gebräuntem Papiergrund aufgezogen, kaum angestaubt oder fleckig, sehr schönes Blatt, eine überaus reife künstlerische Arbeit.

Abbildung Seite 38

Auf künstlich geschrumpftem Shirimen-e Papier (Chirimen- oder Shirimen-Bilder, Seidengewebe-Bilder, „künstlich gealterte Papierbilder“) gedruckte Darstellung von zwei schwarzen

37 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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260 €
671 Kacho gafu. Schwarze Rotkopf-Kraniche unter Rotkirsche. Shirimen-e Farbholzschnitt. Format chôban tate-e (24 x 18 cm). Edo (Tokio) um 1840. Rotkopf-Kranichen

unter einem rotblühenden Kirschbaum im Teich vor einer Berglandschaft. Beim Shirimen-e handelt es sich um eine Technik des Papierschrumpfens, das die aufgedruckten Farben ganz besonders leuchtend und strahlend erscheinen lässt. – Vereinzelt etwas fleckig, mit Randläsuren und teils etwas verzogen, in der Farbwirkung jedoch ein wunderschönes, überzeugendes Blatt.

Abbildung

672 Kawase, Hasui. Der Meguro Fudo-Tempel. Nishiki-e Farbholzschnitt. Signiert „Hasui“ mit dem Siegelstempel „Hankenshoyu Watanabe Shozaburo“. Format dai- ôban (39 x 26 cm). Edo (Tokio), Watanabe Shozaburo, 1931. 800 €

Berühmtes Motiv des japanischen Holzschnitt-Meisters Hasui Kawase (1883-1957), der der Shin-Hanga Gruppe zuzuordnen ist. Dargestellt is t der Ryusenji, ein Buddhistischer Tempel in Tokio, der die Hibutsu-Statue des Fudo-myoo enthält und daher auch als Meguro Fudo-Tempel bekannt ist.

38 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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Hasui Kawase gilt als einer der bedeutendsten japanischen Landschaft smaler des 20. Jahrhunderts und seine Grafiken zeichnen sich durch ihre atmosphärische Stimmung und makellose Komposition sowie die vielfachen Lichtspiele aus, die den Holzschnitten einen besondere Plastizität verleihen. Kawase nahm in seiner Kunst auch westliche Einflüsse auf und wurde zu einem der führenden Meister, die den japanischen Ukiyo-e wiederbelebte und in die Moderne führte. Allerdings verlor er bei dem großen Erdbeben von 1923 nahezu alle seine Holzschnitte und über 200 Skizzen, so dass die wenigen, die sich bis heute erhalten haben, bemerkenwert selten zu finden sind. – Ecken mit Montagelöchlein und minimalen Säurespuren von einstiger Passepartout-Montage, das feste Büttenpapier leicht gebräunt, insgesamt aber in sehr gutem Zustand, kaum Kratzer, in kraftvollem Druck und besonders überzeugender Farbigkeit.

Abbildung

673 Kotozuka, Eiichi. Straßenszene in Kyoto am Neujahrstag. Ukiyo-e Farbholzschnitt als Nachdruck vom Uchida Art Center. Format dai-ôban tate-e (45 x 29,5 cm). Unter Passepartout. Tokio um 1960.

220 €

Farbenprächtiger, technisch gutgemachter Nachdruck nach der berühmten Kyoto-Straßenansicht. – Winzige Läsur und kleiner Eckausschnit im breiten Rand (ohne Darstellungsverlust).

Abbildung

674 Kunichika, Toyohara. Drei Schauspieler bei einer Nachtszene vor einer Landschaft mit Zaun. Triptychon aus 3 Ukiyo-Farbholzschnitten. Signiert: „Toyohara Kunichika hitsu“ im weißen Feld mit rotem Toshidama Ringsiegel. Format ôban tate-e (je ca. 36 x 24,5 cm). Edo um 1878.

400 €

Ausdrucksstarkes Triptychon mit der Darstellung dreier Schauspieler vor dunklem Nachthimmel: Im Hintergrund ein Zaun und Silhouetten von Kiefern. Von rechts eilt eine hübsche Frau mit Kopfputz und einer Papierlaterne herbei, während von links zwei grimmige Ronin mit Händen an ihren Schwertern herbeistürmen. – Knick- und leichte Knitterspuren, geringer Oberflächenberieb, Ränder etwas ausgefranst und teils brüchig, sonst in hervorragendem, kontrastreichem Druck in überzeugender Farbigkeit.

Abbildung Seite 40

675 Kunichika, Toyohara. Geisha mit Shamisen. Signiert „Toyohara Kunichika hitsu“ mit dem ToshidamaSiegel (Roter Ring). Format ôban (37 x 25 cm). Unter Glas in vergoldeter Holzprofilleiste gerahmt. 52 x 39 cm. Tokio um 1878.

120 €

39 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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Kontemplatives Bild einer Geisha, die in ihr Spiel auf der Shamisen, der Drei-Saiten-Laute, versunken ist. – Mit einigen kleinen Löchlein und Randausrissen, teils etwas stärker fleckig, mit Feuchträndern und Gebrauchsspuren.

Abbildung

676 Kunichika, Toyohara. Kabuki-Szene. Ukiyo-e Farbholzschnitt-Triptychon. Drei aneinander montierte Blätter Format ôban tata-e. Zus. ca. 36 x 73 cm. Edo (Tokio) um 1880.

400 €

Farbenfrohe Szene, die wohl einen theatralischen Mord darstellt: vier prachtvoll gewandete Samuraikämpfer mit Krummschwertern bzw. einer mit einem großen Messer, der auf sich auf eine Geisha zuzustechen anschickt. Möglicherweise von Toyohara Kunichika (1835-1900). Die Signatur ist nicht zuzuordnen. – Mit kleinen Randläsuren, etwas knittrig, in sehr schönem, leuchtendem Farbdruck. Abbildung

677 Kunikazu, Isshûsai Utagawa. Dai Nippon rokujû yo shû (Die sechzig alten Provinzen Großjapans). Zweiteiliges Blatt der Serie. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format 2 kôban (zus. ca. 25 x 36 cm). Edo (Tokio) um 1862.

200 €

Die Abbitte der Geisha vor ihrem Herren. Sie kniet im prächtigen Kimono und bringt ihm zur Versöhnung eine Tasse Tee dar. Er hält das zweite Langschwert an einer langen grünen Schnur. Im Hintergrund der Garten eines typischen japanischen Hauses mit kleinem Teich und künstlichen Felsen. – Sauber montiert, wenn auch wie üblich etwas verschoben, 2 winzige Wurmlöchlein, sonst kaum Gebrauchsspuren. Abbildung Seite 43

678 Kunisada, Utagawa. Bijin-ga. Diptychon mit 2 kleinformatigeren Ukiyo-e Farbholzschnitten. Format kôban (je ca. 22 x 16 cm). Unter Glas mit Passepartout in Holzprofilleiste gerahmt. Edo (Tokio) um 1840.

80 €

Zwei prachtvoll gewandete Damen auf ihren hohen Geta-Holzschuhen vor weiter Landschaft mit Blick auf das Meer. – Teils stärkere Wurmgänge in der Darstellung, fleckig, teils mit Löchern und Gebrauchsspuren, unfrisch.

679 Kunisada, Utagawa. Hyakunin isshu no uchi. Die Gedichte der hundert berühmten Dichter. Daraus das Blatt „Dôin-hôshi“. Signiert „Toyokuni ga“. Zensurstempel „Tanaka“. Format kôban (18,2 x 11,8 cm). Edo (Tokio) Fujiokaya Keijiro, um 1845.

100 €

Das Blatt „Dôin-hôshi“ zeigt den Priester und der Dichter aus der Fujiwara-Familie, Fujiwara no Atsuyori, mit dem Glücksgott Hotei, der auf zwei Stäbe gestützt an einem Hibachi (einem Holzkohleofen) sitzt und sich wärmt. Darüber sein Gedicht. Er soll noch im Alter von 84 Jahren die Götter um dichterische Begabung gebeten haben. – Linke untere Ecke leicht angeschmutzt, zwei dünne Klebestreifen am oberen Außenrand, sonst sehr schön.

Abbildung Seite 42

680 Kunisada, Utagawa. Nigatsu - Jûnika tsuki no uchi (japonice: Frühlingsmond. Die 12-Monats-Bilder), daraus ein Triptychon mit einer Nachtszene: sehr vornehme Japaner und Japanerinnen auf einer Terrasse im Frühling bei Mondlicht. Ukiyo-e Farbholzschnitt-Triptychon.

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Format ôban (je ca. 34,5 x 25 cm). Montiert auf Karton in teilvergoldeter Holzrahmenleiste. 46,7 x 91,2 cm. Edo (Tokio) 1847-1852.

500 €

Der bedeutende Farbholzschnitt-Meister Utagawa Kunisada (1786-1865) brachte im Laufe seines künstlerischen Schaffens Hunderte von Ukiyoe Holzschnitte hervor, darunter auch zahlreiche Serien, wie hier eine 36 Blätter umfassende Reihe von zwölf Triptychen, in denen er sich mit den Monaten und dem Laufe der Jahreszeiten auseinander setzte. In einer prächtigen Villa, sind sechs vornehme Japaner auf ihrer mit mehreren großen Kerzenlampen beleuchteten Terrasse am See dargestellt, sie geben sich gepflegter Konversation bzw. den Klängen einer in einen roten Kinomo gewandeten Geisha hin, die auf einer Koto, der dreizehnsaitigen Wölbbrettzither spielt. Die Serie, von der hier wohl das Blatt des Monats „Nigatsu“ (das Frühlingserwachen im zweiten Monat mit der „Verdichtung des Grüns“) vorliegt, entstand in den Jahren 1847 bis 1852 – Ränder der Blätter teils mit leichten Montagestreifen oder -spuren, kaum fleckig oder Oberflächenberieb, in überzeugender, reich nuancierter Farbigkeit.

Abbildung Seite 42

681 Kunisada, Utagawa. Ryo shinogawara. Unterhaltungen in der Abendkühle. Triptychon aus 3 Ukiyo-e Farbholzschnitten. Format ôban (ca. 35,8 x 25 cm), zusammen ca. 35,8 x 75,5 cm. Unter Passepartout. Tokio um 1857. 800 €

Triptychon aus der Reihe der Bijin-ga, der Darstellung schöner Frauen des alten Japan von dem Ukiyo-e Holzschnittmeister Utagawa Kunisada I (1786-1865), der um das Jahr 1857 in der charakteristischen Weise mit „Toyokuni ga“ in der Toshidama-Kartusche signierte. Vor einem Nachtmarkt auf einer Flussinsel ist eine besonders reizvolle Szene mit einem Hausherren dargestellt, der von sieben jungen Geishas umgeben ist, 675

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die ihm die Abendstunde mit außergewöhnlichen Speisen, Musik und Tanz versüßen. – Nur schwache Fleckchen oder Bräunungen, kaum Oberflächenläsuren, zusammenmontiert mit üblichen kleinen Stoßabweichungen, sehr dekorativ. Abbildung

682 Kunisada II., Utagawa. Genji monogatari (Die Geschichte vom Prinzen Genji). Daraus 4 Blätter. Ukiyo-e Farbholzschnitte. Signiert „Baichôrô Kunisada ga“ in 2 Toshidama-Kartuschen. Format ôban tate-e (ca. 35 x 25 cm). Edo (Tokio) Tsutaya Kishizo, 1857.

320 €

Vier prächtige Blätter mit Illustrationen aus dem berühmtesten japanischem Epos, dem Genji Monogatari. „Die Geschichte vom Prinzen Genji“ gilt als der erste Roman der japanischen Literaturgeschichte, der mit ausgefeilten Charakterisierungen der Protagonisten aufwartet. Autorin ist wohl die Hofdame Murasaki Shikibu (ca. 978-1014). Die zahlreichen einnehmenden Motive boten unendlichen Stoff für die Illustrationen, vor allem zur Edo-Zeit. Künstler der vier Blätter ist der in Edo tätige Farbholzschnitt-Meister Kunisada II. (1823-1880), der hier in zwei Toshidama-Kartuschen signiert. Er war später auch bekannt unter dem Namen Utagawa Toyokuni IV. – Teils mit vereinzelten Wurmgängen (gelegentlicher kleiner Bildverlust), etwas gebräunt, kaum fleckig, jedoch in und wieder mit kleinen Randläsuren. Abbildung Seite 45

683 Kunisada II., Utagawa. Edomachi Kurtisane auf Plateau-Getas unter einem Kirschbaum. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ôban tate-e (ca. 36 x 24,5 cm). Unter Passepartout. Edo (Tokio) um 1840.

220 €

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Besonders hübsches Bild aus dem Genre der Bijin-ga, der Darstellungen hübscher Frauen der Edo-Zeit, wohl von dem bedeutenden Ukiyo-e Künstler Utagawa Kunisada II (1823-1880). – Leicht knittrig, ein Braunfleck, leichter Oberflächenberieb, sonst in prachvoller Farbigkeit, selten.

Abbildung Seite 45

683a Kunisada II., Utagawa. Genji-e. Geschichten des Prinzen Genji. Ukiyo-e Farbholzschnitt-Triptychon.

Format 3 ôban zusammenmontiert (ca. 35,6 x 72 cm).

Signiert (dreifach, auf jedem Blatt): „Baichôrô Kunisada hitsu“ mit dem roten Toshidama-Ringsiegel. Edo (Tokio) um 1865.

250 €

Prinz Genji sitzt in seiner Frühlingsresidenz, wo er von fünf hübschen jungen Damen, Geishas und Kammerjungfern bedient wird. Die Shojis sind geöffnet, so dass der Betrachter auf einen wundervollen Gartenpavillon unter blühenden Kirschbäumen blicken kann. Besonders hübsch sind auch reizenden Fächer des Prinzen und seiner Lieblingsgespielin, auf denen kleine Frühlingsschwalben abgebildet sind. – Zwei kaum sichtbare Wurmlöchlein, senige Montagespuren oder Knicke, insgesamt gut erhalten und in prachtvoller, überzeugender Farbigkeit. Abbildung Seite 45

„Werden die Fischerboote / Meine Reise in die Welt verkünden?“

684 Kuniyoshi, Utagawa. Ogura Hyakunin Isshu (Sammlung von 100 Gedichten), 2 Blätter der Serie. Ukiyoe Farbholzschnitte. Format ôban (35 x 22,5 cm). Signiert „Ichiyusai Kunyoshi ga“ mit dem Kiri-Siegel (Muramatsu). Edo (Tokio), Yokogawa Takejiro für Ibaya Sensaburo. 1847. 340 €

Illustrationen zu der Anthologien der „Ogura Hyakunin Isshu“ (Sammlung der 100 Waka-Gedichte), die im Jahr 1235 von Fujiwara no Teika (Fujiwara no Sadaie) zusammengestellt wurde, als er im Stadtteil Ogura im Raum Kyoto wohnte. Die Ukiyo-e Serie wurde von den Künstlern Utagawa Hiroshige (1797-1858) und Utagawa Kuniyoshi (1798-1861) gestaltet. Vorhanden sind hier zwei Kuniyoshi-Bilder:

1) Yamabe no Akahito. Blatt Nummer 4 der Serie. Mit dem Gedicht des Yamabe (gest. ca. 736). Auf dem Gelände des Yushima-Schreins hält ein junges Mädchen einen Neujahrs-Schmuck über einer verheirateten Frau, die Festtagsgerichte zubereitet.

2) Sangi Takamaru. Ono no Takamura. Blatt Nummer 11 der Serie. Das Gedicht des Poeten Sangi (802-853): „Über das weite Meer / Zu seinen vielen fernen Inseln sticht mein Schiff in See / Werden die Fischerboote, die sich hier drängen / Meine Reise in die Welt verkünden?“ – Leicht gebräunt, kaum fleckig, kaum Läsuren, verso mit Montagespuren. Prachvolle Farbigkeit.

Abbildung Seite 44

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685 Kuniyoshi, Utagawa. Genji kumo ukiyo-e awase (die Genji-Darstellungen im Ukiy-e). Daraus 3 Ukiyo-e Farbholzschnitte. Format ôban tata-e (34,4 x 23,5 cm). Signiert „Ichiyûsai Kuniyoshi ga“ mit dem roten Kiri-Siegel. Edo (Tokio), Iseya Ichibê, 1842-1845.

500 €

Reizvolle Blätter aus der umfangreichen Serie der „Genji kumo ukiyo-e awase“, der Bilder der fließenden Welt in Hinsicht auf die Kapitel des Genji-Romans (Genji monogatari). Im oberen Viertel ist jeweils eine Schriftrolle dargestellt, die ein Gedicht zum Thema der Szene und stilisierte Kapitel- Schriftzeichen in Referenz auf das Genji monogatori enthält. Vorhanden ist das Bild zum 4. Kapitel des ersten Teils: Yûgao (Abendgesichter) mit der hübschen O-Rie, Frau des Yazuma, die in schwarzem Winterkimono auf ihren hohen Getas im Schnee steht, in der Hand hält sie ihre Tatami-Matte, begleitet wird sie von ihrem großen Hund, in den Himmel erheben sich drei Spatzenpaare. Es handelt sich um eines der schönsten, gesuchtesten Blätter der Serie (Robinson: S45.4). Weiterhin enthalten ist das seltene Bild zum Kapitel 36 des ersten Teils: Kashiwagi. Sankatsu beobachtet, mit Besen und Staubtuch hantiernd, den noch sehr jungen O-Tsû, der auf einem Samisen, dem traditionellen Zupfinstrument, spielt.

(Robinson S45/36). Das dritte Bild zeigt die Illustration zu Kapitel 33 des zweiten Teils: Fuji no uraba (Glyzinienblätter). Der Krieger Izutsuya Dembei steht nachts von dem Yoshiwara-Bordell, in dem man die

Silhouette einer Geisha sieht und vor dem mehrere Personen als graue Schatten spazierengehen (u. a. ist auch ein Hund dargestellt, zu dem sich eine Person beugt). Es handelt sich um eine Szene des KabukiTheaterstücks Hanakawado mit dem Schauspieler Onoe Kikugorô III als Dembei (Robinson S45.33).

Abbildung

686 Kuniyoshi, Utagawa. Bijin-ga. Darstellung einer Geisha in ihrem Schlafgemach. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Signiert „Ichiyûsai Kuniyoshi ga“ mit dem roten Kiri-Siegel. Format ôban tate-e (37 x 25 cm). Edo (Tokio) um 1845.

Meisterwerk des stilbildenden Ukiyo-e Künstlers Utagawa Kuniyoshi (1798-1861), der die Kunst der Bijin-ga, der Darstellung junger Frauen in traditioneller Gewandung und idealtypischer Schönheit zur Perfektion brachte. Auch farblich ist das Blatt genial abgestimmt zwischen warmen Rot- und kühleren Blautönen. – Wenige kleine Löchlein (nur eines in der Darstellung im Wasser oben), geringe Läsuren, aber kaum Abrieb. Im Druck besonders schön und überzeugend kraftvoll. Abbildung Seite 46

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200 €
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687 Kuniyoshi, Utagawa. Sekiya, Blatt 16 „Shirai Gonpachi „ aus der Serie „Genji kumo ukiyoe awase“. Ukiyoe Farbholzschnitt. Format ôban tate-e (36 x 24 cm). Unter Passepartout. Edo (Tokio) zwischen 1846 und 1857.

250 €

Zu den einfallsreichsten Ukiyo-e Künstlern gehört zweifelsohne Utagawa Kuniyoshi (1798-1861), der zahlreiche Serien herausbrachte. Hier zeigt er einen Schauspieler des Kabuki-Theaters, ein Blatt seiner Serie „Genji kumo ukiyoe awase“ (Darstellungen aus den dunklen Kapiteln der Erzählungen um den Prinzen Genji). Der Held Shirai Gonpachi bindet seinen Gürtel an einer mit Netzen versehenen Sänfte mit seinem Fuß auf dem Hals eines niedergestreckten Trägers. In der oben dargestellten Schriftrolle ist ein Hanko-Poem wiedergegeben. – Unterer Rand mit kleinen Läsuren und winzigen Ausbrüchen, wenige Knickspuren, sehr schönes Blatt in grandioser Farbigkeit und überaus exaktem Druck. Abbildung

688 Kuniyoshi, Utagawa. Ein Blatt aus der Serie „Genji kumo ukiyoe awase“. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ôban tate-e (36 x 24 cm). Edo (Tokio) zwischen 1846 und 1857.

150 €

Einer der einfallsreichsten Ukiyo-e Künstlern ist Utagawa Kuniyoshi (1798–1861), der zalreichen Serien herausbrachte. Hier zeigt er einen Schauspieler des Kabuki-Theaters, ein Blatt seiner Serie „Genji kumo ukiyoe awase“ (Darstellungen aus den dunklen Kapiteln der Erzählungen um den Prinzen Genji). In der oben dargestellten Schriftrolle ist ein Hanko-Poem wiedergegeben. – Vier Ecken mit leichten Montagelöchlein, wenige Wurmspuren und -löcher, etwas angestaubt, leicht fleckig, gefaltet (Falz brüchig und hinterlegt), kraftvoller Druck. Abbildung

689 Kuniyoshi, Utagawa. Seichû gishi den (Geschichten über die wahre Loyalität der treuen Samurai). Ukiyo-e Farbholzschnitte. 3 Blätter der Serie. Format ôban (ca. 36,5 x 24,5 cm). Edo (Tokio), Ebi-ya Rinnosuke, 1847-1848. 250 € Schauspielerdarstellungen des Utagawa Kuniyoshi (1798-1861) aus dem Stück „Kanadehon Chûshingura“, das von der Geschichten um die Rônin, die Samurai ohne Meistertitel, handelt, die 1702 am Hofe des Fürsten Asano von Akô ehrenvolle das Seppuku bzw. Harakiri verübten. Vorhanden sind: 1) Ôboshi Yuranosuke Yoshio - der Samurai auf einem Lagerschemel sitzend, eine Trommel und einen Stock haltend, einen Speer über der Schulter. Erstes Blatt der ersten Serie. Signiert „Ichiyûsai Kuniyoshi ga“ mit dem roten Kiri-Siegel (Robinson S54.1;

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690 Kuroji shodo. Japanische Schwarzgrund-Kalli-

Leporello mit 58 Seiten (bzw. 29 Doppelseiten). 29,8 x 17,6 cm. OLeinendeckel mit ornmamentalem Bezug in Blau und Grün sowie montiertem Titelschild (Ji-nen ya Saso?). Japan um 1920.

180 €

Eindrucksvolles, in Schablonentechnik gedrucktes Schwarzgrund-Leporello mit japanischen Schriftzeichen, die sich - ebenfalls wie die koreanischen - aus den altchinesischen Pinyin-Ideogrammen entwickelt hat.

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Weinberg I.1). - 2) Hayami Sôzaemon Mitsutaka, der Samura Hayami Tozaemon Mitsutaka trinkt aus einem blauen, mit Blumen dekorierten Kesselgefäß, aus der zweiten Serie. Signiert „Ichiyûsai Kuniyoshi ga“ mit dem roten Kiri-Siegel (Robinson: S54.29. Weinberg I.29) sowie 3) ein weiterer Kämpfer aus einer anderen Serie. – Blätter gebräunt, mit älter hinterlegten Wurmgängen und Randausrissen, teils etwas angestaubt und unfrisch, mit Berieb und Gebrauchsspuren. In schöner Farbigkeit. Abbildung graphie.
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Inhalt ist wohl ein Ritterroman, eine Erzählung aus dem Mittelalter, die hier höchst künstlerisch umgesetzt wurde. So erscheinen die großen weißen Schriftzeichen, aber auch kleinere Stempel etc. als Aussparung im schwarzen Flächendruck gewissermaßen „negativ“, wobei die ersten vier Seiten jeweils ein einziges Schriftzeichen zeigen, danach wird die Schriftgröße immer kleiner. Viele der Kanji sind auch stark künstlerisch idealisiert und in virtuoser Kalligraphie interpretiert. – Kaum Gebrauchsspuren, sehr gut erhalten.

Abbildung Seite 47

691 Kyuden no shugeki. Die Erstürmung eines Palastes. Tuschezeichnung mit Deckfarbenmalerei auf gestärktem Papier. Format ôban yoko-e (ca. 24 x 31 cm). Mit Klebestreifen (unfachgemäß) montiert unter modernes Passepartout. Japan Mitte des 19. Jahrhunderts.

400 €

Während der Hausherr, ein Adeliger mit seiner Frau und seiner Dienerin sich in Trauer von ihrem Leben im Wohlstand verabschieden, dringen schon die Samurai mit Fackeln und in voller Rüstung durch das Portal des mit Mauer und Zaun umfriedeten Grundstücks ein. Oben und unten sowie in mehreren Blasen im Bild mit blassblauen Streifen, die mit Blattgold gesprenkelt sind. – Kaum Farbabrieb. Sehr feine Zeichnung in überzeugender, minutiöser Farbigkeit. Abbildung

692 Makura-e. Japanisches Kopfkissenbuch mit erotischen Farbholzschnitt-Miniaturen. Leporello mit 12 doppelblattgroßen Farbholzschnitten, teils mit Silberdruck gehöht. Format wohl kaku-surimono (ca. 12,5 x 18 cm). Blockgröße 12,5 x 9 cm. Mit 2 Brokatdeckeln und montiertem Schild. Japan um 1900.

800 €

Hübsche Shunga-Darstellungen mit Liebesakten in allen möglichen Positionen. Die in der Edo-Epoche unter dem Begriff der Kopfkissenbilder bzw. der Kopfkissenbücher (Makura-e) bekannten hocherotischen Farbholzschnitte, die eindeutige Szenen des Geschlechtsakts zeigen, wurden auch oftmals als Geheimbilder (Higa) oder als Gefühlsdrucke (Wa-jirushi) gehandelt. Erst später hat sich der Begriff des Frühlings (Shunga) eingebürgert, stand die Jahreszeit doch für das Erwachen der Triebe, auch der sexuellen, und so erfuhr das Genre der Frühlingsbilder in der Meji-Zeit (1868-1912) eine besonders fruchtbare Blütezeit. Zum Ausgang der Meji-Zeit wurden die Shunga und Makura-e mit immer mehr Restriktionen und Verboten belegt, der Druck und Vertrieb von Erotika unter harte Strafen gestellt, woraufhin die Drucker, Händler und Sammler einen Großteil der Farbholzschnitte vernichtete, so dass Bilder dieses Genres nunmehr zu den seltensten japanischen Druckerzeugnissen der Ukiyo-e-Epoche gehörten. – Die Silbersprenkelung der Blätter ist meist oxidiert, Knickspuren, Knicke, kleine Fleckchen, meist aber gut erhalten und in kraftvoller Farbigkeit. Abbildung

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693 Masanobu, Okumura. Bijin-ga. Badeszene mit einem Hühnerpärchen. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Signiert: „Hôgetsudô shômei Okumura Bunkaku Masanobu shôhitsu“ mit der Siegelmarke „Tanchôsai“. Format ôban tate-e 27,5 x 21 cm. Edo (Tokio) um 1740.

300 €

Bijin-ga - die „Bilder von schönen Frauen“ waren das vielleicht populärste Genre der Ukiyo-e Künstler, die meist junge Frauen in verschiedenen Tätigkeiten darstellten: Hier entstieg ein Mädchen gerade ihrem Bade, das sie in einem großen Holzbottich absolviert hat. Sie tritt nur mit einem Manteltuch übergeworfen auf die Terrasse ins Freie, wo ein Hühner pärchen neugierig auf sie zukommt. Die sexuelle Konnotation liegt auf der Hand und ist charakteristisch für das Werk des Okumura Masanobu (1686-1764), der auch für seine „Frühlingsbilder“, die Shungas bekannt ist. – Winziger Eckausriss oben rechts, minimales Löchleich, sonst bemerkenswert wohlerhalten und in prachtvollem Farbdruck. Abbildung

694 Morikuni, Tachibana. Der Wasserbüffel. Zweiteiliger Ukiyo-e Holzschnitt. Format chûban (21 x 30 cm). Unter Passepartout montiert. Edo (Tokio) um 1740.

160 €

Es handelt sich hier wohl um eine Holzschnittreproduktion der Tuschmalerei aus dem Buch, das unter dem Namen „Umpitsu sôga“ bekannt wurde, des „Albums der schnell hingeworfenen Tuschzeichnungen“.

– Etwas braunfleckig, Randläsuren (außerhalb der Darstellung), winzige Löchlein, etwas unfrisch.

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695 Moue no shôgun. Auszug des Shogun zu Pferde. Japanische Seidenmalerei. Deckfarben und Wasserfarben auf Seide. Format kôban yoko-e (20,5 x 28 cm). Aufgezogen auf modernen Trägerkarton. Japan um 1850.

200 €

Am Meeresstrand zieht der kleine Tross mit dem Shogun zu Pferde, begleitet von zwei Kriegern und dem Schwertträger, links gesäumt von einer Kiefer. Feine Seidenmalerei. – Mit mehreren kleine Fehlstellen, Randausbrüchen und Retuschen, die Darstellung aber weitestgehend unberührt. Bemerkenswert schönes Motiv. Etwas fleckig und gebräunt. Abbildung Seite 48

696 Murata Shôgun. Der Shogun Murata als Bogenschütze. Großformatiger Farbholzschnitt Nishiki-e. Mit Titel und rotem Hanko-Stempel. Format 80 x 45 cm. Kyoto, Denshin, um 1900.

300 €

Auf bestem japanischen Büttenpapier mit überaus feiner Siebstruktur in einer cremig-chamoisfarbenen Textur gedrucktes großes Nishiki-e, ein Farbholzschnitt-Plakat, das den Shogun Murata als Bogenschützen in prächtiger Rüstung zeigt. Unten mit Verlagsangaben. – Mehrfach geknickt, kleine Montagelöchlein mit Ausbrüchen an den Ecken, sonst nur gelegentliche Einrisse, Ränder etwas knittrig, nur unwesentliche Fleckchen, ingesamt erstaunlich wohlerhaltenes, prachtvoll gedrucktes Blatt in lebendiger Farbigkeit. Sehr selten. Abbildung

696a Nakago yo. Die Bestrafung. 2 Ukiyo-e Farbholzschnitte. Format chuban (ca. 23 x 15 cm; Bildgröße je 18 x 12,5 cm). Unter grünem Passepartout (dieses mit leicht geknickter Ecke). Tokio (Edo) um 1850.

160 €

Szene in einer Bestrafung. Dargestellt sind zwei in prachtvollen Kimono gewandete Geishas in weiter Berglandschaft mit Ausblick auf eine stille Bucht. Ihren Auftrag, das vor ihr liegende Bündel mit Papieren zu überbringen, hat die Geisha nicht erfüllt, worauf sich ihre Freundin erhebt und sich anschickt, mit ihrem Geta-Sandalenschuh auf sie einzuschlagen. Auf dem Sockel kann man wohl die Kanji für „Nakago yo“ erkennen, „Mittelalter“, vielleicht hier in dem Sinne „vergangene Sitten“. Verso Holzschnitt-Text. – Geringe Gebrauchsspuren, guter Druck. Abbildung

Drei Meisterwerke der Netsuke-Kunst

697 Netsuke. - 3 japanische Schnitzkunst-Figürchen. Aus geglättetem, poliertem Kirschholz, jeweils ca. 3 x 1,6 x 1,8 cm. Japan um 1870. 800

Drei entzückend feine Arbeiten der meisterhaften japanischen Miniaturschnitzkunst Netsuke. Ursprünglich bezeichnete der Begriff die Wurzelholzschnitzerei, bzw. ein geschnitztes Objekt in Form einer Plakette, einer kleinen Figur oder ähnlichem, die als Halteklammer für den Kimono diente oder als Gegengewicht der kleinen, am Kimonogürtel, hängenden kleinen Lackholzdose angebracht wurde. An dem „Obi“ genannten Gürtel hing der „Inrô“, eine Dose, die Utensilien wie Siegel oder auch medizinische Kräuter, Münzen und ähnliches enthielt.

50 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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Die Netsuke wurden aus verschiedenen Holzarten, aus Wurzelholz, Bambus, Buchsbaum und anderem, sowie aus Elfenbein, Walrosszähnen, Hirschhorn, aber auch aus Keramik, Porzellan, Steingut oder seltenen Steinen, wie etwa Onyx hergestellt. Auch Korallen, Bernstein und Halbedelsteine wurden in Handarbeit geschnitzt und meist prachtvoll mit Darstellungen aus der Mythologie, aus der Tier- und Pflanzenwelt sowie mit Alltagsszenen geschmückt. Hier haben wir drei exquisite Beispiele des „klassischen“ Netsuke, geschnitzt aus Hartholz, wohl vom Kirschbaum:

1) Schildkröte. Mit Ober- und Unterpanzer, vier herausragenden Füßchen, neugierigem Köpfchen und Fadenloch unter dem Schwänzchen. Auf dem Rücken der Schildkröte hat ein kleiner Laubfrosch Platz genommen.

2) Meeresschnecke vom Typus Columbella rustica, auf der Rückseite mit zwei tanzenden Figuren wohl aus dem No-Theater, in überaus detaillierter Miniaturschnitzung. Der Faden konnte durch den Hohlraum zur Muschelspitze eingezogen werden.

3) Mandorla-Netsuke. Knopf in Mandelform mit kleinem Steg, in dem das Loch für den Faden eingebohrt wurde. Auf der konvexen Mandelob erfläche sieht man einen von zwei Reitern gezogenen Wagen mit einem alten Mann im sänftenartigen Korb als Passagier. Die beiden Führer hoch zu Ross halten die Zügel in den Händen, während der Wagen über holprigen Grund fährt, auf dem vier kleine Tiere herumwuseln, wohl Katzen oder Hunde. Über der Szenerie schnäbeln zwei Vögel (minimale Bruc hrille). – Außergwöhnlich feine Miniaturarbeit mit nur ganz wenigen Bereibungen, wohl auch kaum Abbruch, da das Holz extrem stark und fest ist.

Abbildung

698 Netsuke. - Hasunohana no netsuke. Japanisches Schnitzkunst-Skulptur in Form einer Lotusblüte mit Stengelschlinge, auf der ein Frosch kraucht, der nach einer Spinne lechzt. Aus dunkelbraunem Zedern- oder Kirschbaumholz. Ca. 3,5 x 4 x 4,2 cm. Japan um 1890. 650

51 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
€ 697 698

Zu den berühmten, häufig ausgeführten Themen der japanischen Netsuke-Schnitzkunst gehört auch die Darstellung eines Frosches auf einer Lotusblüte. Der sich konisch nach unten verjüngende Blütenkelch zeigt zwei Bohrlöcher für die Seidenkordel, mit dem das Netsuke am obi, dem Kimonogürtel angehängt werden konnte.

Die Blüte sitzt auf einem Stengel, der sich wieder an den Kelchrand drängt und somit eine Schlaufe bildet, auf der ein Frosch seinen linken Fuß gesetzt hat, um auf die flache Oberseite der Lotusfrucht zu kriechen, in der man 18 Samenkapseln sehen kann. 5 der Samen fehlen, ganz am anderen Ende sitzt aber eine Spinne, auf deren Verspeisung der Frosch genüsslich spekuliert.

Diese sogenannten „erzählenden Netsukes“ gehören zu den begehrten Sammlerstücken, sie erzählen eine kleine Geschichte, implizieren eine Handlung, die sich anbahnt und nächstens geschehen wird. – Hübsches, detailreich geschnitztes Netsuke von bemerkenswert guter Erhaltung. Abbildungen Seite 51

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Frühlingsgruß zu Setsubun: „Oniwa soto Fukuwa uchi“

699 Oni-Maske. Setsubun-Gruß. Kalligraphischer Text in japanischer Handschrift und originale Pinselzeichnung in Schwarz, Grau und Rot. Mit rotem Hanko- Siegel. 27 x 23 cm. Unter Glas in schlichter Rahmenleiste. Japan um 1920.

180 €

Mit dem Spruch „Oniwa soto Fukuwa uchi“ werfen noch heute Japaner Sojabohnen zur Abwehr der bösen Geister (Oni) des Winters zu Anfang Februar (meist am 3. des Monats) und begrüßen das Glück (Fuku) für den Frühling. Die Maske mit dem Oni, einem Yokai der japanischen Mythologie ist in wenigen gekonnten Pinselstrichen und in duftiger Farbigkeit skizziert. – Blatt kaum gebräunt, wohlerhalten. Versand nur ohne Rahmen.

700 Oshidori to Ierohanma. Pärchen Mandarinenten und Goldzeisig zur Kirschblüte am Fluss. Japanisches Rollbild. Deckfarbenmalerei auf Büttenpapier, gerahmt in Brokatseidenstücken. Signiert und mit Hanko-Stempel. 88 x 42 cm (Darstellung) 51 x 160 cm (Rollengröße). Auf hölzerner Rolle mit zwei blau-ornamentierten Porzellanknäufen, oben mit Querblock und Aufhänger. Japan 20. Jahrhundert.

300 €

Hübsche farbige Pinselzeichnung einer Frühlingsszene mit einem knorrigen Kirschbaum über einem Fluss, an dem sich ein Entenpärchen tummelt. Unten blühen Pflanzen und der Baum treibt erste weiße Kirschblüten - Symbol für das Wiedererwachen der Natur. –Kaum Rollspuren, unwesentliche Fleckchen, sehr dekorativ. Abbildung

701 Regenszene. Darstellung einer Brücke im Regen mit Figuren, die Laternen und große Regenschirme tragen Im Hintergrund ein Boot und am Horizont eine weitere Brücke, die zwei Landzungen verbindet. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ôban tate-e (36,5 x 13,5 cm). Japan um 1900.

180 €

Das schon in der späteren Meiji-Epoche entstandene Bild rekurriert auf einen der bedeutensten Ukiyo-e Holzschnitte überhaupt, auf Utagawa Hiroshiges Ohashi-Große Brücke im Regen. Hier ein Nachtbild in eindrucksvoller Bay-Landschaft, in der die Häuser an den Küsten schon von elektrischem Licht erleuchtet werden. – Sehr brüchiges Papier, oben mit kleinem Einriss, minimal gebräunt, schöne Darstellung. Abbildung

702 Sashu. Uchiwa-e (Handfächerblatt). Japanischer Farbholzschnitt auf Transparentpapier. Ca. 21 x 27 cm. Rechts bezeichnet und mit Signatur. Mit Passepartout unter Glas in rot-goldener Profilleiste gerahmt. Edo (Tokio) Iseya Soemon, um 1860.

300 €

Hübscher japanischer Ukiyo-e Holzschnitt als Fächer mit einem Blütenzweig, auf dem ein Vogel sitzt. Uchiwas sind Drucke auf besonders hochgeleimten, meist leicht transparentem Washi-Reispapier, die mit verso mit Bambusrippchen verstärkt zu starren, paddelförmigen Handfächern wurden. – Nur minimal fleckig, winzige Gebrauchsspuren. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen. Abbildung

53 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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703 Senchô. Teestunde im Garten. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ôban tate-e (36,5 x 25,5 cm). Edo (Tokio) um 1840.

250 €

Womöglich dem japanischen Farbholzschnitt-Künstler Utagawa Senchô, der zwischen 1830 und 1850 nachzuweisen ist, zuzuschreibendes Blatt (signiert: „Senchô ga“?), das eine junge Frau in einem herrlichen Frühlingsgarten mit vielen bunten Blumen, Farnen, einem schattenbringenden Baum und einem See zeigt, die auf einer grünen Bambusbank sitzt und mit Hilfe ihres Fächers eine Tasse Tee reicht, nachdem sie das Wasser aus einer Feldflasche eingegossen hat. Nebern ihr das Prozellan-Service in einer hölzernen Tragerkiste, eine weitere Tasse steht

auf der Bank für sie bereit, ungezwungen sitzt sie, die eine Sandale ausgezogen, den Fuß in der lauen Frühlingsluft kühlend. Es sind diese Bilder, die in ihren linearen Formen den europäischen Jugendstil maßgeblich geprägt haben, wie eindrucksvoll an den Wellen, den Uferpflanzen, aber auch den ornamentalen Zaun sichtbar wird. Möglicherweise handelt es sich hier um ein Blatt aus einem Dip- oder Triptychon – Nur weniger Berieb an Oberfläche zu den Rändern hin, gering fleckig, sonst guter Druck, wunderschönes Bild.

Abbildung

704 Shigenobu. - Yuki no naka iwa no fûkei. Felsdurchbruch mit zwei Booten bei Schneefall. Mit Kalligraphie-Signatur und 2 roten Hankos sowie Verlegerstempeln (Leaf-Seal). Format shô-tanzaku tate-e (21 x 10 cm). Edo (Tokio) um 1820.

160 €

Reizvolle, großartige Schnee-Szenerie einer winterlichen Klippenlandschaft im Japanischen Meer, auf dem zwei Zweimannboote zum Fischfang ausgelaufen sind. Die Felsen ragen mit Vorsprüngen steil auf, spärlicher Bewuchs und ein paar schüttere Bäume ragen aus dem Schnee, der in sanften Flocken fällt. Das Blatt könnte von dem Meister Sigenobu (1787-1832) stammen, die Signatur wäre dann lesbar mit „Ichiryûsai (?) Shigenobu ga“. – Minimal fleckig, leicht gedunkelt, kaum berieben. Seltenes, für uns nicht nachweisbares Blatt. Abbildung

705 Shigenobu, Ynagawa. Die Weberin. SurimonoFarbholzschnitt. Signiert „Tôto Yanagawa Shigenobu“. Format chûban (20 x 18,5 cm). Unter Passepartout. Edo (Tokio) um 1830.

240 €

Yanagawa Shigenobu war ab der Bunka-Periode in Edo tätig und schuf ein sehr variationsreiches Werk. Nach Aufenthalten in Osaka wohnte er in Edo, im heutigen Tokio im Bezirk Honjo Yanagawa-cho, wo er als Schüler des Ukiyo-e-Meistes Katsushika Hokusai zu Ansehen kam. Neben der Illustration von Blockbüchern und freien Arbeiten wie Shunga etc. entwarf er auch zahlreiche Surimono, Gelegenheitsdrucke meist

54 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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in kleinerem Format als das typische Oban. Hier handelt es sich wohl um einen Surimono-Druck, der eine Weberin an einem großen Webstuhl zeigt, die an einem prächtigen Kimonostoff arbeitet. – Gering gebräunt, leicht angestaubt, sehr schönes und überaus seltenes Blatt. Abbildung

706 Shirimen-e. 12 japanische Farbholzschnitte in den Farben Rot, Grün, Hellblau und Violett auf Shirimene Papier. Format chûban tate-e (ca. 27 x 20 cm). Montiert auf Karton. Edo (Tokio) um 1860.

300 €

Zwölf dekorative Bilder der „Fließenden Welt“ Japans aus der Edo-Zeit vor der Meiji-Epoche mit traditionellen Darstellungen, u. a. auch einer Szene mit dem heiligen Berg Fuji. Gedruckt auf das raffiniert hergestellte Schrumpfpapier (Shirimen-e). – Leicht angestaubt, nur wenige Läsuren wie Knicke, Fehlstellen oder Fleckchen. Abbildung

707 Shumman, Kubo. Bijin-ga. Gruppe mit drei Frauen in weiter Landschaft. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Signiert im Stock mit rotem Rundsiegel. Format ôban tate-e (38,5 x 25,8 cm). Unter Passepartout. Edo (Tokio) um 1800.

300 €

Wiedergabe von eleganten weiblichen Schönheiten in weiten Landschaften, in Interieurs oder am Flussufer stehen auch für Kubo Schumman (1757-1820) im Zentrum seines Schaffens. Er gehört zu den selteneren Ukiyo-e-Meistern der späten Edo-Periode, die jedoch mit höchster Sorgfalt und filigraner Linearität das Bild des traditionellen Japans vor der Meiji-Ära prägte. Charakteristikum für seinen Stil ist auch der zurückhaltenden Gebrauch von Farbe in seinen Werken. – Sehr schönes Blatt in nahezu perfekter Erhaltung, von fünf Blöcken schon auf Büttenpapier gedruckt.

Abbildung Seite 56

708 Shungiosai, Hayami (Riukoku). Zwei Geishas im Interieur bei der Lektüre aus einer Schriftrolle. Ukiyo-e Farbholzschnitt, signiert „Ryukoku hitsu“, Zensurstempel „Kiwame“, Verleger Ue Yo (Gwa). Format ôban (38 x 25,5 cm). Edo (Tokio) um 1830.

160 €

Vor einem Wandschirm mit japanischen Kiefern und mit Ausblick auf eine Terasse sind zwei Bijin-ga, zwei junge Frauen dargestellt, vertieft in die Lektüre einer Schriftrolle in reich verzierten Kimonos. – Ränder alt hinterlegt (mit schmalen Säurespuren), etwas fleckig, abgegriffen, mit kleinen Randläsuren und Oberflächenberieb, leicht unfrisch und in den Farben etwas stärker verblasst.

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709 Shunshô, Katsukawa. Der Besuch. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format kôban (21,5 x 15,5 cm). Edo (Tokio) um 1780.

nachweisbares Werk des Katsukawa Shunshô (1726-1793), Begründers der Katsukawa-Schule. – Mittelknick, möglicherweise Randläsuren, wohl hinterlegt. Nicht ausgerahmt, Versand jedoch nur ohne den Glasrahmen.

Abbildung

711 Sûkoku, Kô. Maijima (japanische Schwarzkiefer). Fächerbild. Deck- und Aquarellfarben sowie Tinte mit Pinsel auf Papier, mit Gold gehöht. Signiert: „Sûkoku ga“ mit dem Hanko-Siegel „Sûkoku“. Breite ca. 46 cm, Höhe ca. 14,5 cm. Alt aufgezogen und auf Pappe montiert. Edo (Tokio) um 1802.

320 €

Reizvolles Sensu-Fächerblatt für einen meist aus leichten Bambusholzrippen konstruierten Fächer. Das aus 26 Kompartimenten gefaltete Fächerblatt wurde an die Rippen montiert. Dargestellt ist hier eine knorrige japanische Schwarzkiefer vor goldenen Wolkenbändern.

Kô Sûkoku stammte aus Edo, dem heutigen Tokio, lernte die Malerei bei Sawaki Sûshi (1707-1772), der ein Schüler des Hanabusa Itchô (16521724) war. Es ist jedoch Sûkoku, der als wahrer Nachfolger Itchôs gilt und zur großen Popularität von dessen Kunst beitrug (vgl. Araki S. 44). – Mit den üblichen Fächerfalzen, aber nur wenigen winzigen Eckverlusten oben, in herrlicher Farbigkeit und leuchtendem Sprenkelgold. Abbildung

140 €

An der Gartenpforte bitte der Besucher mit seinem Sohn um Einlass, die Hausherren wartet an der Tür - eine typische Szene des japanischen Holzschnittkünstlers und Malers im Stil des Ukiyo-e, der der Begründer der Katsukawa-Schule war: Katsukawa Shunshô (1726-1793). – Minimal knittrig, leichter Oberflächenberieb, winzige Gebrauchsspuren, kaum fleckig.

Abbildung

710 Shunsho, Katsukawa. Ocha-Teepause im Bergarten mit drei Geishas. Ukiyo-e Farbholzschnitt, teile mit Reliefprägung. Signiert „Shuncho ga“. Format ôban tate-e (ca. 38 x 25 cm). Mit chamoisfarbenem Seidenpassepartout in vergoldeter Holzprofilleiste unter Glas gerahmt. Edo (Tokio) um 1786.

250 €

In sommerlicher Berglandschaft mit Kiefernbewuchs haben drei Geishas sich zum Teetrinken verabredet. Möglicherweise Teil eines Triptychons. Im Vordergrund rechts blüht ein Hagistrauch. Seltenes, für uns nicht

56 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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Eisenbahnen und Straßen im Japan der Meiji-Ära

712 Tokio-Karte. „Neue verbesserte Reiserouten“. Streckenkarte der Metropolitan-Region um Tokio und Yokohama auf Honshu. 3-Farbholzschnitt. Ca. 74 x 101 cm. Gefaltet zu 18,5 x 10,5 cm mit 2 Deckeln aus Strukturkarton und rotem Deckelschild (minimal angestaubt). Tokio um 1900.

300 €

Große, dekorative und noch im traditioniellen Holzschnitt-Verfahren von drei Stöcken gedruckte Übersichtskarte über die Reiserouten durch die japanische Hauptinsel Honshu mit der schon damals immens großen Metropolitan-Region um Tokio. Eingezeichnet sind die großen Städte, Orte und Siedlungen, die Seen und Küstenlinien sowie die Verkehrsknotenpunkte, die rot markiert sind. Die Straßen bzw. das Eisenbahn-Streckennetz, das mit der ersten Verbindung zwischen Tokio und Yokohama schon am 12. Juni 1872 in Betrieb gegangen war, ist mit Hilfe von roten Linien eingezeichnet. – In bemerkenswert guter Erhaltung und in sehr frischer Farbigkeit. Die hübsche Karte ist sehr selten, uns gelang es nicht, sie bibliographisch nachzuweisen.

Abbildung Seite 58

713 Tomonobu, Kano. Der Shogun zu Pferde. Deckfarbenmalerei auf Seide über Pinselzeichnung mit Goldhöhung. Signiert vom Künstler mit dessen Namen „Shunsen Isseisai“ und rotem Hanko-Siegelstempel. 34,8 x 66 cm. In breitem Seidenbrokatrahmen (dieser teils mit kleinen Ausfransungen an den Rändern und Bereibungen, minimalen Fehlstellen) auf Papier und neuer auf feste Pappe montiert 50 x 78 cm. Edo (Tokio) um 1870.

1.200 €

Hervorragende Arbeit des bekannten japanischen Malers Kano Tomonobu (1843-1912), der in der Schlussphase der Edo-Periode geboren wurde, aber dann vor allem in der Meiji-Zeit als Historienmaler tätig

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war. So zeigt sein Seidengemälde hier einen prächtig gewandeten Shogun, den Anführer der Samurai, hoch auf seinem schwarzen Hengst in prachtvollem Ornat und in Waffen: dem Krummschwert, aber auch mit Bogen und Köcher mit zahlreichen Pfeilen auf dem Rücken. Er reitet aus dem durch nur wenige Bäume angedeuteten Wald zum Ufer, an dem sich die Gischt der Brandung in Wellenzungen kräuselt. Tomonobu war 1859 im Alter von 16 Jahren beim offiziellen Maler (dem „oku-eshi“) des japanischen Shogun Kujo Hisatada (1798-1871) in die Lehre gegangen, von wo ihm sein Schwager Kawada Hiromu, der Gouverneur der Provinz Sagami war, zusammen mit einer shogunalen Delegation nach Frankreich schickte. Dort studierte Tomonobu ab 1863 zwei Jahre lang westliche Malerei am Zentrum für Auslandsstudien in Paris. 1965 zurückgekehrt nach Japan verbrachte Tomonobu drei Jahre an der Schule von Kawakami Togai und studierte dort zwei Jahre bei dem englischen Künstler Charles Wirgman. Er half dem amerikanischen Kuns thistoriker Ernest Fenollosa bei seinen Studien der japanischen Kunst und machte Fenollosa mit dem Maler Kano Hogai bekannt. Im Jahr 1870 arbeitete Tomonobu im Ministerium für Volksangelegenheiten. Er unterrichtete 1877 an der Universität Tokio, 1880 an der Tokyo University Preparatory School und 1889 an der Tokyo School of Fine Arts. Die meisterhafte Darstellung des Shogun auf diesem Bild entspricht ganz der japanischen Tradition der Edo-Zeit, der Zeit des Shogunats vor der Wiederinthronisierung des Tenno auf dem Chrysanthementhron. Dennoch gibt es ein Zeichen der Meiji-Zeit auf dem Bild: So erscheint auf dem großen Fächer, den der Shogun hält, die Flagge des japanischen Nationalstaates, die Sonnenwappenflagge (Hi no Maru) mit dem zinnoberroten Kreis als Sonnensymbol auf weißem Grund. Die Flagge wurde zwischen 1868 und 1870 eingeführt, womit sich das Gemälde ziemlich genau datieren lässt: Der Shogun als Vertreter der alten Ordnung reitet der Dämmerung entgegen, während sich die Sonne des neuen Kaiserreiches Japan machtvoll im Osten erhebt. – Mehrere vertikale Knick- bzw. Rollspuren mit kleinen Ausbrüchen im Seidengrund, jedoch nur vereinzelter Bildverlust (in den Bäumen, wenig im Gesicht des Shogun, nur vereinzelte, meist geschickte Retuschen), sehr dekorativ. Abbildung

58 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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714 Torii, Kiyomine. Der Samuraikämpfer zu Pferd wirft drei Feinde nieder. Signiert links „Kiyomine ga“. Mit Hanko und Verlegermarke rechts am Rand. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ôban tate-e (36,5 x 24,5 cm). Edo (Tokio) um 1840.

200 €

Der Ukiyo-e Künstler Kiyomine Torii wurde 1787 in Edo geboren als Enkel von Kiyomitsu Torii I (1735-1785) und lernte ab 1795 als Schüler von Kiyonaga Torii (1752-1815). In seinen jungen Jahren benutzte er die Signatur „Kiyomine ga“. Die Ukiyo-e, die er in diesen Jahren herstellte, sind hauptsächlich Bijin-ga (Bilder von Kurtisanen), Schlachtenszenen, wie die vorliegende, sind eher selten. – Wenige Gebrauchsspuren, minimal berieben, sehr farbkräftiger Druck.

Abbildung

715 Toyoharu, Utagawa Interieur mit drei musizierenden Geishas. Ukiyo-e Farbholzschnitt, teils mit Reliefprägung. Signiert „Utagawa Toyoharu ga“. Format dai-ôban tate-e (49,5 x 35 cm). Edo (Tokio) um 1860.

250 €

Intime Musikszene dreier Geishas, von denen zwei die Shamisen, die japanische Langhalslaute spielen. Sie hat einen quadratischen Klangkorpus und gehört zu den traditionellen Musikinstrumenten Japans,

die meist von Damen aus vornehmen Hause, Kurtisanen oder Geishas gespielt wurden. Begleitet werden die beiden von einer Zither, der Koto. Im Hintergrund ein Schrein mit drei Blockbüchern, vorne ein weiterer mit Erfrischungen. – Besonders schönes, großes Blatt, kaum Gebrauchsspuren.

Abbildung Seite 61

716 Utagawa Toyohiro. „Das Mädchen Komurasaki aus dem Tamara-Haus“. Pillar Print. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format hahira-e (ca. 66 x 11,5 cm), mit 2 BrokatStücken montiert auf farbig gedruckte Langrolle 128 x 17,5 cm. Oben auf Halbrundholzstück mit Hängekordel und unten auf (moderne) braun lackierte Hartholzspinel montiert. Edo (Tokio) um 1815. 300

Die hübsche Komurasaki aus dem Tamara-Haus wurde vielfach von den Künstlern der Edo-Periode, besonders in der Kunst des Ukiyo-e dargestellt, u. a. figuriert sich im Keisei ehon, dem „Bilderbuch der Kurtisanen“. Hier ist sie dargestellt vor einer großen Teekanne auf einem Stövchen wohl mit einem Imbiss, aus der Schüssel ragen zwei Hashi-Essstäbchen. In der Hand hält sie Blätter zum Aufsetzen eines Briefes. Das Format ist bemerkenswert: Ukiyo-e Holzschnitte dieser Art in extremer Länge bei kleiner Breite wurden - wie hier - auf eine Rolle aufgezogen und konnten als „Pillar Print“ vor Stützpfeiler und Säulen zwischen

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den Shojis ein Interieur schmücken. „The second half of the 18th century was the golden age of innovation in ukiyo-e. During this period, woodblock print artists experimented with a variety new techniques and sizes. The most unique of these formats was the long, narrow hashira-e, or the pillar print. This new size allowed for compositions that brimmed with grace and emotion, employ ing negative space and vertical dynamism to great effect. And while these more unusual sizes presented their own challenges to the printing process, they also allowed the artist to be experimental, imaginative and innovative with the design‘s compositional space. Hashira-e were often pasted to the pillars in traditional Japanese homes, and as such, they were exposed to smoke and dust, making those that have survived exceedingly precious works of art“ (zit. Ronin Gallery 01032023). – Wie üblich etwas stärker gebräunt, fleckig, geschlossenen Rissen und mit Rollspuren, leichtem Oberflächenberieb, insgesamt sehr dekorativ. Hashira-e Drucke sind bemerkenswert selten auf uns gekommen.

Abbildung

717 Toyokuni I., Utagawa. Drei Schauspieler neben drei Papierlaternen. Signiert „Toyokuni ga“ und mit Zensurstempel „kiwame“. Format ôban tata-e (38 x 25,5 cm). Edo (Tokio), Nishimura-y Yohachi, Eijudô, 1806.

60 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
280 € 716 718

Drei Kabuki-Schauspieler in prachtvollen, fülligen Gewändern in einem Interieur mit drei großen runden Papierlampen unter einer aus einem Bastkorb herauswachsenden Zwergkiefer. – Rechter Teil eines Triptychons, Ecken ergänzt, einiger Farbabrieb, Oberflächenläsuren, wenige Retuschen, jedoch einige hinterlegte Löcher und Läsuren, dennoch ein sehr schön gedrucktes, farbig überzeugendes Blatt.

Abbildung

718 Toyokuni I., Utagawa. Samurai-Schauspieler. Ukiyo-e Holzschnitt in Schwarz auf Japanpapier. Oben rechts bezeichnet und unten rechts signiert. Format ôban tate-e (36 x 23,5 cm). Edo (Tokio um 1810).

400 €

Berühmte Darstellung eines Schauspielers des japanischen No-Theaters: der Samurai zieht sein Krummschwert aus der Scheide. – Teils mit etwas Oberflächenberieb, oben kleinere Löchlein, wenige Knickspuren, nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.

Abbildung

718a Toyokuni I, Utagawa. Chûshingura. KabukiTheaterszenen. 3 Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ôban yoko-e (je ca. 25 x 37 cm). Unter Passepartouts. Edo, (Tokio), Izumiya Ichibei, um 1790.

400 €

Drei Holzschnitte mit ereignisreichen Szenen des japanischen KabukiTheaters, der Chûshingura. Das „Kanadehon chûshingura“ (das Schatzhaus loyaler Vasallen) ist eines der besonders häufig gepielten Stücke in Japan. Vorlage war das historisches Geschehen vom Jahre 1701, der „Rache der 47 Samurai“, deren Anführer Asano Naganori erschlagen und von seinen Vasallen blutig gerecht wurde, damit dieser im Jenseits nicht nur seine Ruhe, sondern auch seine Ehre wiederfinden sollte. Elf Akte umfasst das lange Stück, das immer wieder von Künstlern der Tokugawa-Zeit im Ukiyo-e Holzschnitt dargestellt wurde. Nicht zuletzt ließ sich wohl auch Quentin Tarantino für seine Kill Bill-Folge von der Chûshingura inspirieren, wie es an dem Bild der MoronaosVilla sinnfällig wird.

Die Moronaos-Villa (mit starken Randläsuren und Ausbrüchen, Wurmgängen und Anränderungen, noch ordentlich). - Die Samurai im Tempelbezirk (leicht berieben, auf die Umfassungslinie beschnitten, unwesentliche Löchlein, kaum fleckig). - Das Schwimmende Haus (mehrere teils hinterlegte Wurmgänge, Löchlein, Ein- und Ausrisse, angestaubt und etwas stärker berieben, unfrisch). – Gebrauchsspuren. Abbildungen Seite 62

719 Toyokuni I., Utagawa. Bijin-ga aus der Serie der Bühnenkünstlerinnen. Ukiyo-e Farbholzschnitt von mehreren Blöcken auf grauem Tongrund. Format dai-ôban tate-e (39 x 26 cm). Edo (Tokio) um 1810.

61 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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240 €

Besonders hübsche, elegante Geisha, hier als Schauspielerin (Kyosanjo Geisha) des japanischen Kabuki-Theaters, wohl von dem Ukiyo-e Meister Utagawa Toyokuni I. (1769-1825), dessen Stil die Kunst der Bilder der fließenden Welt zu höchster Blüte brachte, was hier gut sichtbar wird. – Nahezu tadelloses Blatt, womöglich späterer Druck. Abbildung

720 Toyokuni I., Utagawa. Takenojo Ichimura im Tempel. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ôban tate-e (36 x 24,5 cm). Mit Passepartout. Edo (Tokio) um 1820. 120 €

Ein Samurai in hellblauem Festkimono sitzt vor einem Dreifuß im Tempel, auf dem Gewürz verbrannt wird, während er Shinto huldigt. – Verso mit zahlreichen kalligraphischen Kanji-Zeichen in Pinseltinte. Mit kleinen Fehlstellen, hinterlegte Rissen, teils etwas knittrig und hier und da etwas stärker fleckig und berieben, sonst ordentlich. Selten. Abbildung

721 Toyokuni I., Utagawa. Porträt eines Schauspielers mit Fächer. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format kakuban tate-e (23,6 x 16 cm). Unter Passepartout. Edo (Tokio) um 1820.

140 €

Typisches Schauspielerporträt des Kabuki-Theaters. – Gering fleckig, wenige Randläsuren, kleines Randlöchlein. Abbildung

722 Toyokuni I, Utagawa. Bijin-ga. Geisha auf Frühlingswiese mit großem Blütenkopfputz. Ukiyo-e Farbholzschnitt, signiert „Toyokuni ga“, Zensurstempel kiwame, Verleger: Yekyudo. Format ôban tate-e (36 x 25 cm). Unter Glas in mächtigem Holzrahmen mit Seidenleinenbezug (winziger Glasriss). Edo (Tokio) um 1800.

300 €

Hübsche junge Geisha auf ihren Geta-Hochsandalen auf einer grünen Frühlingswiese, überfangen von einem Strauch, der schon zarte Blüten austreibt. Sie trägt einen auffälligen, ebenfalls mit Frühlingsblüten geschmückten Kopfputz. – Kleiner Wurmgang im Rand, winzige Löc hlein, minimal berieben, oben leicht knapp beschnitten, sehr schönes, seltenes Blatt.

Abbildung

Intime Malerszene unter Kirschblüten

723 Toyokuni I., Utagawa. Bijin-ga. Das Porträt der Hausherren. Triptychon. 3 Blatt Ukiyo-Farbholzschnitte. Signiert „Toyokuni ga“ in der Roten Toshidama-Kartusche mit weißem Rahmen. Format ôban tate-e (ca. 34,5 x 25 cm) Edo (Tokio) um 1857.

400 €

Berühmtes Triptychon, dass sich nur in wenigen Exemplaren erhalten hat: In einer prachtvollen Villa am Gestade eines Flusses findet Hanami-

62 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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Zeit, der Kirschblüte, eine Porträtstunde statt, bei der zwei junge Malerinnen den Hausherren und seine Gemahlin auf eine Blau hinterfangene Leinwand malt, die auf einer hübschen Kippstaffelei in kostbarer Lackarbeit ruht. Dabei stellen die Dargestellten ihre Position im Gemälde spiegelbildlich dar. Rechts unten sechs Pinsel mit drei Farbtöpfen, während sich links die Künstlerin die Hände mit weißen Tüchern reinigt, bringt ihre Gehilfin frische blaue, mit Indigo angerührte Farbe in einem Tigel herbei. – Jeweils mit vertikalem Knick (dort leicht brüchig), sonst nur vereinzelt etwas fleckig, unwesentliche Wurmlöchlein, sehr dekorativ.

Abbildung Seite 64

724 Toyokuni II., Utagawa. Yuki Segawa. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Rechts signiert: „Toyokuni ga“ mit Verlegerstempel und Siegel. Format ôban tate-e (39 x 26,5 cm). Edo (Tokio) um 1830.

100 €

Die Kurtisane Yuki Segawa unter einer Weide am Brunnen, eine Teetasse in der Rechten, aus der bizarrer Dampf aufsteigt. Bemerkenswert seltenes Motiv. – Mehrere kleine Löchlein, Rand oben rechts abgeschürf t, jedoch meist ohne großen Bildverlust, stärker fleckig, Gebrauchsspuren, dennoch ein interessantes Blatt.

725 Toyokuni III, Utagawa (d. i. Kunisada I). Bootsfahrt mit Oni. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Signiert „Toyokuni ga“ in der Toshidama-Kartusche. Format ôban tate-e (ca. 35 x 21 cm). Edo (Tokio) um 1840.

220 €

63 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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Ein Aka-Oni, ein Monster mit großer roter Gesichtsmaske, ist das Symbol zur Austreibung des Winters in Japan. So kündigt sich auch schon der Frühling an den weißen Kirschblütenbäumen am Ufer an, während sich das Oni auf einem Boot mit dem Ruderer gemeinsam eine Langstilpfeife anzündet. Eine Frau fischt mit einem Netz, während eine andere ein Saiteninstrument spielt. Möglicherweise Teil eines Triptychons. – Gering fleckig, leichte Gebräuchsspuren, kaum sichtbares Löchlein. Guter Druck. Abbildung

726 Toyokuni III., Utagawa. Samuraikämpfer mit erhobenem Schwert. Ukiyo-e Farbholzschnitt, signiert „Toyokuni ga“ in der Toshidama-Kartusche, mit Zensurstempeln etc. Format ôban (ca. 35,5 x 20 cm). Unter Passepartout montiert. Edo (Tokio) um 1857. 120 €

Von dem berühmten Meister Kunisada der Utagawa-Schule in Edo entworfene Darstellung eines Samuraikämpfers mit zum Schlag über dem Kopf erhobenen Langschwert, möglicherweise handelt es sich um die rechte Tafel eines Dip- oder Triptychons. Signiert in der ToshidamaKartusche mit „Toyokuni III.“, wie Kunisada es um 1857 tat. – Einige kleine Wurmlöchlein, stärker knittrig, hier und da kleiner Oberflächenabrieb, etwas fleckig und mit Gebrauchsspuren, jedoch in hübscher Farbigkeit. – Beiliegt: Derselbe. Geisha auf Hochschuhen, den Getas, im Schnee mit rot-weißem Schirm. Ukiyo-e Farbholzschnitt, signiert „Kunisada ga“, mit Zensurstempeln etc. Format Oban (ca. 34,5 x 24 cm). Unter Passepartout montiert. Edo (Tokio) um 1810. - Teils stärker fleckig , mit kleinen Läsuren, Oberflächenberieb und Braunflecken sowie Braunrändern an den Flanken, Knick- und Knitterspuren, sehr schönes Motiv. Abbildung

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65 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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727 Toyokuni III., Utagawa. Prinz Genji bei einer Musikdarbietung. Ukiyo-e Triptychon. Format drei ôban tata-e. Signiert im Block Kôchôrô Toyokuni ga“ mit dem roten Toshidama-Siegel. Zus. 36,4 x 76,4 cm. Edo (Tokio) um 1840.

350 €

Meisterwerk des Utagawa Toyokuni III. (1786-1864). Dargestellt ist eine höfische Szene mit einer Musikarbietung vor Prinz Genji aus den „Berühmten Szenen aus dem Leben des Prinzen Genji“, bei dem zwei musizierende Geishas zwei Tänzerinnen begleiten. Im Hintergrund Zuschauer und ein Mädchen, dass Erfrischungen herbeibringt. – Zusammenmontiert und hinterlegt, Mit kleinen Randläsuren (Ränder gering knittrig, brüchig), Knickspuren, leichtem Oberflächenberieb und Fleckchen, insgesamt aber hübsch und dekorativ und in überzeugender Farbigkeit.

Abbildung Seite 65

728 Toyokuni III., Utagawa. Kabuki-Szene „Miyamoto Kama Sanshi“. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Signiert „Kôchôrô Toyokuni ga“ mit dem roten Toshidama-Siegel in Rot. Format ôban yoko-e (24 x 36 cm). Edo (Tokio) um 1840.

300 €

Besonders ausdrucksstarkes Blatt, das zwei Schauspieler und eine Schauspielerin in einem Interieur zeigt, rechts über Stufen ist ein Onsen, eine gefasste heiße Quelle zu sehen. – Minimal fleckig, Ränder außerhalb der Darstellung leicht abgeschürt und mit kleinen Läsuren, kaum Oberflächenberieb. Sehr farbenfrohes, seltenes und für uns nicht nachweisbares Blatt.

Abbildung

66 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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729 Toyokuni III., Utagawa. Wärmendes Winterfeuer in der Hütte am See. Ukiyo-e Farbholzschnitt, signiert: „Toyokuni ga“ in der Toshidama-Kartusche. Format ôban tate-e (36,5 x 25 cm). Unter Passepartout. Edo (Tokio) um 1850.

200 €

Einsam sitzt der ältere Fischer in seiner Bastmattenhütte am Ufer des Sees, an dessen Ufer sein Boot an einem Pflock angebunden ist. Schnee fällt auf die Erde und hat sich auf die Holz- und Bambusbalken der Hütte niedergelegt. Sie ist auch farblich ein Hort des Friedens und der Wärme, in der der Fischer sein Feuer in einem blauen Kessel schürt. –Unten kleine Randergänzungen, sonst aber kaum Gebrauchsspuren, in leuchtender Farbigkeit - ein wunderbar kontemplatives Blatt. Abbildung

730 Ukiyo-e. Japanische Farbholzschnitte verschiedener Formate, von verschiedenen Künstlers der „Fließenden Welt“, dabei auch einige kleinere, nichtfarbige Drucke. 8 Blätter. Teils unter Passepartouts montiert. Japan 18201920.

400 €

Kunisada I. (1786-1864). Die Gastgeberin. Mit Titel und ToshidamaKartusche signiert „Toyokuni ga“ für Toyokuni III. Format aiban (ca. 35 x 25 cm). - Papier gebräunt, mit Knick- und Knitterspuren, Ausbruch hinterlegt, Randläsuren, Gebrauchsspuren.

Hôsai (1848-1920). Schauspielerin. Firmiert als „Kunisada III“, signiert „Hôsai Baidô hitsu“ mit dem Toshidama-Siegel. Format aiban (ca. 35 x 22 cm).

Harunobu (1725-1770). Die Kirschblütenbrecherinnen. Format kakuban (ca. 23 x 18 cm). Nachdruck des 20. Jahrhunderts nach Suzuki Harunobu.

67 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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Unter den kleineren Formaten (Yatsugiri-ban bis Kakuban) ein Hokusai (wohl aus Manga), zwei Kunisada, eine entzückende Darstellung mit einem Mann, der im Gebüsch eine Schlange entdeckt von Kono Bairei etc. – Teils geringe Gebrauchsspuren, meist aber sehr gut erhalten. – Beiliegen weitere asiatische Drucke, teils auch Reproduktionen, darunter 6 auf dünnem Japanpapier gedruckte Papierfahnen aus dem indo-persisch-asiatischen Raum.

Abbildung Seite 67

731 Ukiyo-e. Konvolut von 7 japanischen Farbholzschnitten unterschiedlichen Formats zwischen ôban yoko-e und aiban etc. Teils unter Passepartouts. Japan 19.-20. Jahrhundert.

180 €

Vorhanden ist ein Blatt mit einer Geisha in Schwarz- und Graudruck, ein Blatt mit der Darstellung von Hunden in Blau und Grau gedruckt, ferner 2 spätere Drucke bzw. Faksimiles von bedeutenden Blättern wie Hiroshiges Ansicht des Fuji („Der rote Fuji“ aus den „36 Ansichten des Berges Fuji“. hervorragende Reproduktion des 20. Jahrhunderts), ferner ein Blatt aus den „Stationen des Tokaido“ in einem späteren Druck auf Bütten, eine Straßenszene aus einem Blockbuch und eine rote BuddhaDarstellung. – Vereinzelte, Gebrauchsspuren, meist ordentlich. Abbildung Seite 67

732 Ukiyo-e. 2 Farbholzschnitte aus der Sammlung Winzinger, mit dem kleinen roten Sammlerstempel „W“. Formate ôban (ca. 36 x 24 cm). Mit Passepartouts unter Glas in teilvergoldeter Holzprofilleiste gerahmt. 51 x 38 cm. Edo (Tokio) um 1800.

360 €

Die bedeutende Sammlung „Graphik der Dürerzeit“ des Malers, Kunsthistorikers und Sammlers Franz Winzinger (1910-1983) machte weltweit Furore, nicht zuletzt da sie 1984 im Riccar Art Museum in Tokio ausgestellt wurde. Sie enthielt auch mehrere Ukiyo-e Blätter, die im Ausstellungskatalog von Achim Hubel beschrieben wurden. Aus dieser Sammlung liegen hier zwei Blätter vor:

1) Kikukawa Eizan (1787-1867). Kurtisane beim Lesen eines Briefes. Ukiyo-e Farbholzschnitt, teils mit Reliefprägung. Mit Signatur „Kikugawa Eizan hitsu“ und kleinem roten Stempel „W“ der Sammlung Winzinger. Format ôban tate-e (36 x 24 cm).

2) Utagawa Toyokuni I (1769-1825). Kabuki-Schauspieler in Frauenrolle. Ukiyo-e Farbholzschnitt, teils mit Reliefprägung. Mit Signatur „Toyokuni ga“ und kleinem roten Stempel „W“ der Sammlung Winzinger. Format ôban tate-e (38 x 25 cm). – Beide Blätter mit teils stärkeren Gebrauchsspuren, Randläsuren, Ausbrüchen, Löchlein, teils hinterlegt, stärkere Roll-, Knick- und Knitterspuren. Verso auf dem Rahmen mit kopierten Dokumenten zu einer Ausstellung der Sammlung Winzinger (gez. Roland Graf von Faber-Castell, 1972). Abbildung

68 Japan – Die Zeit der Shogune vor 1868
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733 Ukiyo-e hanga no shitagaki. 10 originale Entwürfe zu japanischen Ukiyo-e Holzschnitten aus der Sammlung von Julius Kurth. Schwarze Tusche auf Japanpapier. Zwischen 34 x 50 bis zu 85 x 60 cm. Tokio 19. Jahrhundert.

1.800 €

Originale Entwürfe japanische Ukiyo-e Meister für Holzschnitte aus der Sammlung des Berliner Pfarrers, Gelehrten und bedeutenden Japansammlers Julius Kurth (1870-1949). Kurth hatte das 1922 bei C. F. Schulz in Plauen ein heute noch gesuchtes Referenzwerk unter dem Titel „Ostasiatische Graphik“ herausgegeben, dessen zweiter Band von Fritz E. Loewenstein sich mit den „Handzeichnungen der japanischen Holzschnittmeister“ befasst. Originale Skizzen oder Entwürfe aus der Edo-Periode von Ukiyo-e Meistern sind bemerkenswert selten, da sie meist nach Vollendung der fertigen Bildvorlagen bzw. der Druckstöcke entsorgt und nicht archiviert wurden. Die vorliegenden Skizzen wurden allesamt mit flüchtigen Pinselstrichen auf transparentem Papier geworfen, oftmals noch versehen mit zahlreichen Kanji-Texten. Interessant ist dabei nicht nur das Format, das meist doppelt so groß ist, wie der dann gedruckte Holzschnitt. Das häufigste Format ist dort das ôban tate-e bzw. ôban yoko-e, also hochbzw. querformatig (ca. 36 x 25 bzw. 25 x 36 cm). Die Skizzen sind dann mindestens im dai-ôban Format (zwischen 45 x 28 und 40 x 55 cm), oft wurden dabei auch zwei Papiere aneinandermontiert. Einige Blätter enthalten auch sowohl eine Skizze recto wie auch eine weitere verso Dargestellt sind wilde, bewegte Kampfszenen, private und höfische

Zusammenkünfte in Interieurs, Bijin-ga, also Darstellungen junger schöner Frauen. Ein besonders großes Blatt zeigt die Adoration der Statue eines liegenden Buddhas durch zehn Greise (85 x 60 cm). – Mit einigen Gebrauchsspuren, Löchlein und Rissen, hin und wieder alt hinterlegt, virtuosen Auslöschungen oder Übermalungen der schwarzen Pinseltinte, insgesamt aber sehr schön und höchst eindrucksvoll, geben doch alle Blätter tiefe Einblicke in die Arbeitsweise der großen, hier meistens nicht namentlich genannten Künstlers. – Beiliegt: Fritz E. Lowenstein. Die Handzeichnungen der japanischen Holzschnittmeister 2 Bl., 71 S. Mit 32 (2 farbigen) Tafeln. 28,5 x 22,5 cm. OHalbleinen mit Goldprägung. Plauen, Schulz, 1922. - Ostasiatische Graphik, hrsg. von Julius Kurth, Band II. - Einband und Block etwas fleckig, sonst gut erhalten.

Abbildungen, auch Seite 4

734 Usagi no inro. 2-teiliges japanisches Siegelbehältnis „Inrô“ der Meiji-Zeit. Beinernes Gefäß (wohl aus Hirschhorn) mit Boden und abnehmbarem Deckel an Zwirnkordel mit 2 orangeroten Glasperlen und 2 erhaben gearbeiteten Reliefs sowie geschwärzter Ritzgravur. Ca. 5,8 x 3,9 x 2,6 cm. Japan um 1880.

Inrô mit einer schmalen, ovalen Gefäßkammer und an durch zwei Löcher (himotoshi) geführter brauner Kordel aufgehängtem Flachde k-

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400 €
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kel (ten). Die Kordel diente zur Befestigung des Inrô am Kimono-Gürtel (obi). Unten links auf der Vorderseite findet sich eine kleine eingeritzte Signatur mit zwei Kanji: tama-ishi, was soviel wie „edler Stein“, „Schmuck-Stein“ etc. heißt, hier aber ggf. den Schnitzmeister bezeichnet. Dargestellt ist ein im Profil dargestellter Hase, der über seine Schulter zurückblickt und eine Libelle entdeckt, die über dem Schilfgras, das der Künstler mittels schwarz eingelassenen Ritzlinien aufgebracht hat, heranfliegt. Auf der Rückseite ist derselbe Hase dargestellt, der im Sprung dem Betrachter vor demselben Schilfgras von einer Anhöhe entgegenhüpft, um die unten links geflüchtete Libelle zu erhaschen. –Das Inrô ist aus recht festem, gelblich-weißen, cremefarbenem Knochen gefertigt. Nur gering abgegriffen, sehr schön und wohlerhalten. Abbildung

Mit der charakteristische Ansicht des Fuji

735 Toyokuni I., Utagawa. Soga kyodai no adauchi. Der Kampf im Feldlager am Fuji. Shinhan-Ukiyo-e im Format ôban yoko-e (24,5 x 36,8 cm). Edo (Tokio), Sanoy Kiemon und Shiba Shimmei, (um 1820).

180 €

Aus der Serie der Shinhan-Ukiyo-e, der Perspektivbilder der Bilder der fließenden oder vergänglichen Welt. Dargestellt ist der 10. Akt des Dramas der Rache der Soga-Brüder mit dem Kampf im Feldlager am Fuji. Die aufgeregte Szene des Kampfes wird vom Wind und dem peitschenden Regen weiter dramatisiert, im Hintergrund der majestätische Fuji mit weißer Kraterkante.

Die Rache der Soga-Brüder war ein legendärer Racheakt, der sich am 28. Juni 1193 während der Jagd am Fuji no Makigari ereignete, zu der der Shogun Minamoto no Yoritomo aufgerufen hatte. Die Soga-Brüder, Soga Sukenari und Tokimune, ermordeten dabei Kudo Suketsune, den Mörder ihres leiblichen Vaters. Währenddessen fand ein allerdings fehlgeschlagenes Attentat auf den Shogun statt, was zu vielen Toten und Verletzten in immer wieder neuen Adauchi-Rachefeldzügen fürte, die schon früh als „Soga Monogatari“ literarisch verwertet wurden. –Vollständig hinterlegt, mit einigen Oberflächenläsuren, aber nur kleinen Fehlstellen, teils etwas fleckig und berieben. Abbildung

736 Yoshitora, Utagawa. Shokoku adauchi (Rache in verschiedenen Provinzen Japans), daraus das Blatt „Gappô ga tsuji go (Die fünfte Kampfszene bei der Kreuzung von Gappô). Format ôban yoko-e (ca. 24,6 x 36 cm). Edo (Tokio), Izumiya Ichibei, um 1852.

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200 €

Die fünfte Kampfszene bei der Kreuzung von Gappô zeigt eine monumentale Buddhastatue unter Kiefern, auf der ein Krieger steht und sich mit gezücktem Schwert allein gegen zehn Gegner mit Langschwertern verteidigt, im Hintergrund hinter Feldern eine Bergkette. – Farben wie üblich leicht verblasst, kleiner Fleck in der rechten oberen Ecke, dort etwas berieben, sonst sehr schöner Druck, seltenes Blatt.

Inspiration für den französischen Jugendstil

737 Utamaro, Kitagawa. Bijin-ga. Zwei japanische Schönheiten mit einem kleinen Kinde im Lilienfeld. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ôban (ca. 35 x 23,5 cm). Mit Seidenpassepartout unter Glas in einfacher Silberleiste gerahmt. 54,5 x 42 cm. Edo (Tokio) um 1780.

320 €

Hübsche Szene mit einer in einen besonders aufwendigen Kimono kostbar geleideten und sorgfältig frisierten Dame aus feinem Hause, die mit ihrem Dienstmädchen und ihrem Sohn durch ein hohes Lilienfeld spaziert. Das Mädchen hält einen großen blauen Sonnenschirm, damit sich die Bijin nicht in der Sonne bräunt. Der vorliegende Holzschnitt gehört zu den großen Werken des Ukiyoe der Edo-Periode, die Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts vielfach gehandelt wurden und auch ihren Weg in den europäischen Westen fanden, wo sie als völlig neue Bilderwelten bei den Künstlern für Furore sorgten. Besonders die stilisierte Darstellung der Lilienblüten wird man in Hunderten von Interpretationen etwa im Pariser Jugendstil wiederfinden. – Einige Rollspuren und kleinen Oberflächenläsuren, Bildträger leicht gebräunt, Druck in leuchtenden Farben.

738 Utamaro, Kitagawa. Momo chidori kyôka-awase (Buch der Myriad Vögel), daraus 1 Blatt: Enten und Eisvogel. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ôban yoko-e (ca. 23,8 x 36,8 cm). Späterer Druck nach Edo (Tokio) um 1790.

300 €

Der wohl schönste Blatt aus den Myriaden-Vögeln des Kitagawa Utamaro (1753-1806). Jede der doppelseitigen Illustrationen dieses Buches

zeigt zwei Vogelarten, begleitet von zwei verspielten Liebesgedichten, die in der „Stimme“ des jeweiligen Vogels geschrieben sind. Die Gedichte sind Kyôka (wörtlich „verrückter Vers“) oder verspielte leichte Verse, die in fünf Zeilen mit jeweils 5-7-5-7-7 Silben geschrieben sind. Hier singt der Eisvogel dem Entenpärchen sein Liebesgedicht vor. – Leicht gebräunt, geringe Oberflächenbereibung, winzige Fehlstelle, sehr schöner Druck in prachtvoller Farbigkeit.

Abbildung

739 Utamaro, Kitagawa. - Outamaro. (6 Ukiyo-e Farbholzschnitte als Nachdrucke in einer Edition). 4 Bl. Text und 6 farbige Tafeln, montiert in 6 Umschlagkartons mit Text. 38 x 25,5 cm (Tafeln). 47 x 33,5 cm (Block). Lose Lagen (ohne Leinenkassette). Paris, Gérard le Prat, 1955. 120 €

Eines von 200 nummerierten Exemplaren. „Les six reproductions de ce recueil ont été exécutées par les oins de Mourlot Frères. Elles ont fait l‘objet d’un tirage spécial, sur papier Japon Impérial, à deux cents exemplaires numérotés“. – Guter Zustand.

Abbildung

71 Altes China – Das Kaiserreich vor 1912
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740 Yanagi Zanaka. Japanische Seidenmalerei mit der Darstellung einer Bijin mit Fächer auf einem Felsensitz unter einer Weide. Gouache auf Seide. Format ogatachûban (ca. 21,4 x 31,2 cm) in weißem Brokatseidenrahmen montiert 30 x 39,5 cm. Japan Anfang 20. Jahrhundert. 180 €

Darstellung einer hübschen jungen Dame (Bijin), die in der Natur, am Ufer eines mit Seerosenblättern bestandenen Flusses auf einem Felsstück unter einer Weide sitzt und sich mit einem ovalen Papierfächer Luft zufächelt. Gekleidet in moderne fließende Gewänder ist sie schon Repräsentantin der Nach-Meiji-Zeit, wofür auch ihre Physiognomie, die Körperhaltung und der lange gelbe Schal sowie ihr mit stilisierten weißen Blüten geschmückter Rock spricht. Dieses moderne Frau trägt keinen Kimono mehr, das Gesicht ist nicht mehr vornehm blass, aus der prächtigen Frisur bilden ein paar Haare ein Pony: selbstbewusst betrachtet die Schönheit die Natur. – Zwei winzige Fleckchen, sehr schön und in feiner, überzeugender Linearität und Farbigkeit. Abbildung Seite 71

741 Take to sakura. Schilfgras und Kirschblüte. Japanisches Rollbild. Gouachefarben in Grautönen und Schwarz mit Pinsel auf Seidenbahnen, Kalligraphie und jeweils 2 rote Hanko-Signaturstempel. Jeweils 15,5 x 108 cm. Zusammen montiert auf Papierrolle in helltürkisfarbenem Rohseidenrahmen 166 x 44 cm. Auf Holzspindel mit Aufhängestück montiert. Japan um 1880.

Hübsches Rollbild mit der Darstellung dreier Bambussprösslinge mit schwarzen und grauen Trieben sowie ein Kirschzweig, der schon einige wenige Frühjahrsblüten austreibt. Nach der typischen japanischen Ästhetik sind die Pflanzendarstellungen vom Bildrand überschnitten, was den Charakter des Zufälligen, Unmittelbaren unterstreicht. –Ränder des Trägerpapiers teils mit Fraßspuren und Ausfransungen, nur oben auch die Rahmenstreifen betreffend, gering gebräunt, minimal fleckig, höchst dekorativ und in meisterhafter Pinselführung. Abbildung

742 Yoshiiku, Utagawa. Taiheiki Eiyuden (Die Heldenbiographien des Taiheiki Eiyuden). 3 Blätter der Serie. Ukiyo-e Farbholzschnitte. Signiert „Ikkeisai Yoshiiku hitsu“. Format kôban (24,5 x 18 cm). Edo (Tokio, Hiroko) um 1867.

250 €

Utagawa Yoshiiku (1833-1904) war ein Schüler des großen Kuniyoshi und lebenslanger Rivale von Yoshitoshi, einem seiner Kommilitonen. Nach dem Tod von Kuniyoshi war Yoshiiku mindestens ein Jahrzehnt lang der bedeutendste seiner Schüler, bis andere, insbesondere Yoshitoshi, ihn überstrahlten. Wie so oft neigten die Schüler großer Künstler zur Nachahmung, und Yoshiiku bildet da keine Ausnahme. In seiner Serie der „Heldenbiographien des Taiheiki Eiyuden“ von fünfzig Drucken ist der Stil von Kuniyoshi am deutlichsten, nicht nur in der Zeichnung und den Gesten der einzelnen Krieger, sondern auch in den spezifischen Details von Charakter und Ereignis. Kuniyoshi hatte 1849 eine nahezu identische Serie zu diesem Thema produziert. Die Serie ist fast die letzte, die im unverwechselbaren Musha-e Stil der Utagawa-Schule produziert wurde. Mit Musha-e werden die Kriegsbil-

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280 €
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der, Kampfbilder und Kämpferbilder bezeichnet, oftmals martialische Szenen mit gruseligen Details, wie hier z. B. der mit Totenschädeln gezierte Stab des Samurai-Kriegers. – Wie üblich etwas ungenauer, wenig kraftvoller Druck der schwarzen Konturplatte, sonst aber in leichtenden Farben. Hin und wieder nur leichte Gebrauchsspuren. Abbildung

742a Yoshiiku, Utagawa. Taiheiki eiyuden (japonice: Die Heldenleben der Taiheiki). Musha-e Holzschnitte. 11 Doppelblätter mit 22 Darstellungen. 25,5 x 19 cm. Als Blockbuch gebunden mit Leinendeckeln d. Z. und Kordelbindung sowie hs. Titelschild. Tokio um 1904. 140 €

Bilder aus dem Heldenepos „Taiheiki“, der Geschichte der großen Kriege. Es entstand im späten vierzehnten Jahrhundert und berichtet von einer Reihe von Kriegen zwischen dem nördlichen Hofe von Ashikaga Takauji in Kyoto und dem südlichen Hof von Kaiser Go-Daigo in Yoshino. Mehrere japanische Künstler haben sich dieses Themas angenommen, u. a. Utagawa Kuniyoshi, der die wohl wichtigste Folge von Ukiyo-e Holzschnitten um 1848-1849 von Yamamotoya Heikichi verlegen ließ. Aber auch Utagawa Yoshiiku nahm sich dem Epos an und schuf unvergleichliche Werke (1833-1904), die hier in einer Ausgabe von 22 Bildern auf semintransparentem Japanpapier vorliegen.

Sie zeigen neben Kampfbilder und Samurais auch friedlicher Szenen wie das Kopieren des Epos’ von einer jungen Japanerin, der ihr Sohn aushilft. – Wohlerhalten, frisch.

743 Yoshikazu, Ichijusai. Der Besuch im Tempel. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ôban (ca. 35,5 x 24 cm). Edo (Tokio) um 1860.

120 €

Mit Büchern und Gebetskränzen besucht ein Paar einen Tempel in Kyoto. Darstellung im traditionellen Stil der Edo-Zeit, die sich wenige Jahre später mit Anbruch der Meiji-Periode komplett wandeln sollte. Genau an dieser Stelle steht der zwischen 1850 und 1870 nachweisbare Ukiyo-e Meister Utagawa Yoshikazu. – Randläsuren, ein größerer Ausriss von links (Bildverlust), Knickspuren, Gebrauchsspuren.

Emblematische Darstellung der Öffnung Japans

744 Yoshitora. Gaikokujin wa ran o kau. Der fremde Mann kauft zwei Orchideen. Mit Titelkartusche und Signatur „Yoshitora ga). Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ôban tate-e (37,5 x 25 cm). Edo (Tokio) um 1880.

360 €

Das Werk des nicht weiter fassbaren Ukiyo-e Farbholzschnittkünstlers Yoshitora ist zwischen 1850 und 1880 nachweisbar, also vor allem schon in der Meiji-Ära. So zeigt sein Werk auch zahlreiche Darstellungen des

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Gaikokujin, wörtlich des „Fremd-Land-Menschen“, also des Ausländers, der nach der Öffnung Japans ab 1853 vor allem aus England nach Japan strömte. Der Kontrast zwischen der traditionell gewandeten Geisha und dem in einem schlichten Stuhl sitzenden Engländer mit blauem Hut, Bart und Zigarre könnte größer kaum sein - ein emblematisches Bild für den alles verändernden Umschwung im Reich der aufgehenden Sonne. – Minimale Knitterspuren, kaum unfrisch, sehr schönes, farblich überzeugendes Exemplar dieses seltenen Drucks.

Abbildung

745 Yoshitoshi, Tsukioka. Kinsei kyôgiden (Heldenbiographien der Neuzeut), daraus 1 Blatt: Kasagawa Higezo. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Signiert „Kaisai Yoshitoshi hitsu“ und mit rotem Kiri-Siegel. Format ôban (36 x 24 cm). Edo (Tokio), Hori Ôta Tashichi für Iseki (Manyôdô), um 1865.

240 €

Die Serie der 36 bedeutenden Helden der Neuzeit gehört zu den phantasievollsten Werken des japanischen Holzschnitt-Meisters Tsukioka Yoshitoshi (1839-1892), eines der letzten Künstler in diesem Genre, der noch weit in die Meiji-Zeit hinein kreativ arbeitete. Hier zeigt er den muskelbepackten berühmten Stierkämpfer Kasasgawa Higezo, der das wilde pelzige Tier an den Hörner packt und mit seiner großen Kraf t niederringt. – Minimale kleine Ausrisstelle im oberen Rand, kaum sichtbar, verso wenige Montagespuren, bemerkenswert schönes Blatt. Abbildung

Der Kampf mit den Tengu-Monstern in den Kiso-Bergen

746 Yoshitoshi, Tsukioka. Biyu Suikoden (Die 50 edlen und tapferen Helden der Suikoden), daraus 1 Blatt Kiso Komowakamaru Yoshinaka bezwingt den Tengu der Kiso Berge. Signiert „Ikkai Yoshitoshi hitsu“. Format chûban tate-e (23,5 x 17,5 cm). Edo (Tokio), Omiya Kyujiro, 1866. 260 €

Die Geschichte der 108 Helden des Suikoden (Shuihu Zhuan) ist chinesischen Ursprungs und war im 14. Jahrhundert entstanden und wurde dann vor allem im frühen 19. Jahrhundert in Japan sehr populär. Die Geschichten erzählen von den Heldentaten einer Gruppe von Geächteten, die am Rande der Gesellschaft lebten und im Namen der Gerechtigkeit kämpften. U. a. illustrierten Hokusai und Kuniyoshi die Erzählungen. Tsukioka (auch Taiso)Yoshitoshi veröffentlichte 1866 seine eigene Serie, die aus 50 Chuban-Grafiken bestand, von denen hier Blatt 12 vorhanden ist, das die großartige Szene des jungen Kiso Yoshinaka im Kampf mit dem Tengu in den Kiso-Bergen zeigt. Tengu sind geflügelte Dämonen oder Geister, die für ihre Fechtkünste bekannt sind und manchmal mit menschlichen Zügen und sehr langen Nasen oder mit vogelähnlichen Schnäbeln dargestellt werden. Unser Held packt den einen Tengu an der langen Nase und hält ihn fest, während er den anderen an der Kehle zu Boden drückt, während er sich mit weit aufgerissenem Mund an seinen Arm klammert. Dabei ist Yoshinaka für die Jagd gekleidet, er trägt einen Schulterschutz und eine Pelzhose, auf dem Rücken hat er einen Köcher mit Pfeilen. – Zwei minimale Bindungslöchlein links, etwas beschnitten, leichte Gebrauchsspuren, insgesamt aber sehr gut erhalten und in überzeugender Farbigkeit.

Abbildung

74 Altes China – Das
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Kaiserreich
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747 Yoshitoshi, Tsukioka. Kintarô o rigyo o toru (Der Junge Kintaro fängt einen großen Karpfen). Ukyioe Farbholzschnitt als Vertikal-Diptychon. Signiert „Ôju Yoshitoshi ga“ mit dem roten Yoshitoshi Hanko-Siegel. Format zwei ôban tate-e (zus. 72 x 24,5 cm, Blattgröße 74 x 25,6 cm). Unter Passepartout. Tokio, Matsui Eikichi, 1885.

1.800 €

Im 18. Jahr der Meiji-Periode entstandenes großformatiges Meisterwerk der japanischen Ukiyo-e Holzschnittkunst, die mit Künstlern wie Tsukioka Yoshitoshi (1839-1892) zu einem absoluten Höhepunkt gelangen, wobei auch hier schon leicht manieristische Züge enthalten sind. So mutet der füllige Knabe schon fast barock an, die Inspiration der europäischen Kunst auf die japanische nach der Öffnung am Ende der Edo-Periode und am Anfang der Meiji-Restauration ist unübersehbar (denken wir etwa an Rubens).

Tsukioka Yoshitoshi (1839-1892)wurde in Edo geboren, das ab 1868 in Tokio umbenannt wurde. So gilt er als Repräsentant des Überganges, als einer der letzten großen Genies des klassischen japanischen Farbholzschnitts, der Bilder aus der Fließenden Welt, Ukiyo-e. Auch wenn er den Traditionsverlust beklagte, öffnete er sich doch auch den neuen, aus Europa kommenden Techniken und Strömungen, der Lithographie, der Fotografie und auch der westlichen Kunst im allgemeinen. – Leichte Stoßverschiebung (wie immer), linker und und unterer Rand abgeschnitten (fast ohne Darstellungsverlust im Block), kaum gebräunt, unwesentliche Gebrauchsspuren, sehr schönes Exemplar, der Karpfen mit leichter Goldstaubberieselung. Abbildung

75 Altes China – Das Kaiserreich vor 1912
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Die Weltreiche Indiens und Persiens

748 Akasha-Chronik. Umfangreiches SanskritManuskript mit Miniaturen. Handschrift in schwarzer und roter Tinte bzw. Tusche auf leicht gelatiniertem Büttenpapier. Ca. 1000 nn. Bl. Mit 6 ganzseitigen Miniaturen in Gold und Farben. Indien Anfang des 19. Jahrhunderts.

800 €

Die Akasha-Chronik ist eine Art „Buch des Lebens“, die Erzählung der Weltgeschichte, angefangen von der Schöpfung der Sonne, Mond und Planeten, Elemente, des Menschen und seiner historischen Verwerfungen in vedischer Sprache. Benutzt wurde es vor allem für esoterische Weissagungen innerhalb der hinduistischen Heilstheologie und deterministischen Philosophie. Die Miniaturen zeigen in hübschen goldhinterlegten und mit Blumen geschmückten Rahmen ayurvedische Götterdarstellungen wie etwa Brahma, Vishnu, Shiwa oder Ganesha, den Elefantengott. – Teils mit stärkeren Gebrauchspuren, Flecken, Knickspuren, teils etwas ausgebunden, teils stärker angstaubt, einige Blätter und Lagen lose, gegen Anfang und Ende teils mit kleinen Löchern und Fehlstellen, allem Anscheine nach aber weitgehend komplette, bemerkenswert umfangreiche Handschrift, die ihrer wissenschaftlichen Bearbeitung und Zuordnung harrt. Zwei der Miniaturen sind wohl später eingebunden, sie sind primitiver als die hochqualitativen goldgehöhten Illustrationen. Abbildung

Kaleidoskop des traditionellen Lebens auf Bali

749 Balinesische Miniaturen. Ca. 250 Aquarelle und Gouachen über Federzeichnung auf Papier. Je ca. 14 x 9,5 cm. In moderner Pappschachtel. Bali spätes 19. bzw. Mitte 20. Jahrhundert.

400 €

Von mehreren verschiedenen Malern in feinster Federzeichnung über Bleistift ausgeführte und in leuchtenden Farben überaus präzise und minutiös kolorierte, etwa postkartengroße Originale, die ein immens vielfältiges Kaleidoskop der Sitten und Gebräuche der Bewohner Balis geben. Dargestellt sind in traditionellen Kostümen Hunderte von Figuren, Männer, Frauen und Kinder bei ihren täglichen Verrichtungen, Einkaufen auf dem Markt, Heimholen der Früchte in einem Korb auf dem Kopf, Arbeit am Spinnrad und Webstuhl etc.

Zahlreiche Bilder zeigen auch typische Berufe wie Wasserträger, Marktfrau, Transporteur, Fischer mit Netz oder Angel, Bauer mit Feldbestellung durch Ochsen, Zahnarzt und vieles, vieles mehr, aber auch Freizeit-Beschäftigungen wie Hahnenkämpfe, Kostümfeste, balinesisches Schattenspiel sind dargestellt.

Viele Blätter beschäftigen sich mit der Darstellung von Göttern, religiösen Wesen sowie Monstern, deren Vertreibung und Anbetung sowie zahlreiche weitere kultische Szenen, Brandopfer, Tieropfer, Rauchopfer an Opferstöcken und Altären, darunter eine Totem-Szene, eine Exhumierung eines Schädels und weiteres, darunter auch zahlreiche Darstellungen von Apsaras und Tempeltänzern, Opferdiener, Priestern und anderes. Einige Blätter mit Tieren wie Hühner, Hunde und Fische im Wasser, Landschaften und Tempelanlagen. – Meist in bestem Erhaltungszustand, kaum Randläsuren, in grandioser Farbigkeit und nicht selten auch recht künstlerischem Anspruch.

Abbildung

750 Buddha als Herrscher über die Natur. Künstlerischer Druck in schwarzer Farbe auf feinem, halbtransparenten Faserpapier. Größe ca. 60 x 40 cm. Laos oder Kambodscha Anfang 20. Jahrhundert.

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Der sogenannte „Garten-Buddha“ (Bezeichnung unten rechts), Herrscher über die Natur, über alles, das wächst und gedeiht. Er sitzt auf einem bewachsenen Felsen, unter ihm ein Bach, rechts schießt eine Blüte hoch, hinter seinem Kopf der große Kreisnimbus. Links wohl eine Künstlersignatur. – Ränder stärker knickspurig, sonst kaum fleckig, erhabener Anblick.

751 Eroberung der Königsstadt neben dem Heiligen Berg. Fragment einer indopersischen Miniatur-Handschrift im Devanagari-Duktus auf Büttenpapier (mit ovalem Wasserzeichen). Mit großen, vom Text umflossener Miniatur in Gold und Farben. Ca. 19 x 29,5 cm. Indien Ende 18., Anfang 19. Jahrhundert.

400 €

Besonders feine Miniatur in reichem, schimmernden Pinselgold und abwechslungsreichen, kraftvollen Farben, die wohl eine Szene aus einem der bedeutenden indischen Nationalepen, dem Ramayana oder dem Mahabharata darstellt. Der Devanagari-Text in Hindi beschreibt die Einnahme einer Stadt bei einem heiligen Berg, auf dem ein Feuer brennt.

„Die Devanagari oder Schrift der Götterstadt (Benares oder Varanasi) ist die Schrift der heiligen Bücher der Brahmanen, somit die Schrift der Religions- und Rechtssprache, auf welche in lautlicher wie auch in schönheitlicher Beziehung die genaueste Sorgfalt verwendet wurde. In ihr ist das Prinzip der indischen Vokalbezeichnung und der Konsonantenverbindung allein zur höchsten Vollkommenheit gelangt. Die Entstehung der Devanagarischrift lässt sich an den vorangehenden Alphabeten ganz genau verfolgen. Als die vollkommenste Schrift Indiens hat sie später auf andere Schriften als Muster eingewirkt und ist Ursache

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751

zur Vermehrung der Zeichen dieser Schriften geworden“ (Faulmann, Schriftzeichen, 1995, S. 132). – Ränder teils leicht brüchig mit vereinzelten Einrissen, stellenweise die Darstellung unwesentlich überschn itten (rechts), oben Bindefalz, etwas angestaubt und leicht fleckig. Es handelt sich wohl um ein Makulaturfragment, das in einem Buch in dieser erstaunlich guten Qualität überdauert hat. Die Malereien mit nur ganz seltenen, vereinzelten Abplatzungen, meist von sehr guter Erhaltung. Verso weiterer Text. Devanagari-Handschriften mit Miniaturen dieser hervorragenden Qualität sind selten.

Abbildung Seite 77

752 Firdousi, Abu l-Qasim. Schah-Name. 3 indopersische Miniaturen. Blattgröße 13,5 x 2 cm; 21 x 22,5 cm und 24 x 17,5 cm. Indopersischer Raum ca. 1880-1940. 240 €

Hübsche Szenen wohl aus dem Firdousi oder anderen indo-persischen Erzählungen in ganz besonders feiner indo-persischer Gouachmalerei. Dargestellt ist der 1. Austrieb einer Rinderherde mit Darstellung eines Hauses mit Stall, Rinderhirten und Kühen in verschiedenen Farben (Querformat: 13,5 x 2 cm), der 2. Tigerritt in der Wüste, eine besonders feine Malerei, die eine von Bergen gesäumte Wüste zeigt, in der ein Einsiedler-Philosoph auf einer Mauer vor seiner Hütte sitzt, während ein Wüstennomade auf einem Tiger herbeigeritten kommt (21 x 22,5 cm).

3. Die lauschende Antilope. Berühmter Topos mit einer hübschen jungen Hindu-Frau, die auf einer Sitar spielt, während eine schwarzgraue Antilope ihre andächtig zuhört. Besonders hübsche Malerei. –Alle drei Tafeln hinterlegt, die Tigertafel mit etwas stärkeren Randeinrissen von oben, Bildträger teils leicht gebräunt, sonst sehr sauber, kaum Gebrauchsspuren und überaus dekorative Malerei.

Abbildung

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753 Höfische weibliche Lustbarkeiten. Indopersische Miniatur. Deckfarbenmalerei auf Strukturkarton. Größe ca. 30 x 37,5 cm, Kartongröße 32 x 40 cm. Indien oder Pakistan 19. Jahrhundert.

240 €

Vielfigurige Szenen mit der Darstellung einer rein weiblichen Lustbarkeit, einem Fest am Hofe eines Paschas unter den Damen des Palastes. Hinter einer hohen grauen Mauer erscheint eine große grüne Terrasse, links und rechts ragen Palastbauten ins Bild hinein. Die Terrasse ist gesäumt mit exotischen Grünpflanzen, Bäumen und Büschen, auf denen zwei Pfauen sitzen, und auf der Terrasse sieht man 25 Frauen bei ausgelassenen Spielen, bei Tänzen, beim Musizieren mit verschiedenen Zupfund Blasinstrumenten. Eine Frau spritzt einen roten Saft aus einer langen Spritzpistole in die Menge. Überall stehen große Kübel mit gegorenen Getränken. – Mit mehreren Knickspuren und teils etwas Farbabrieb und vereinzelten kleine Abplatzungen, meist aber in guter Erhaltung, mit wenigem Oberflächenberieb. Sehr schönes Blatt mit einer selten dargestellten Szene. Abbildung

754 Indopersische Eros-Miniaturen. 4 Einzelblätter aus 2 verschiedenen Handschriften. Farsi auf Papier, teils mit Goldpunkten und roter Vokalisierung. Mit je 1 großen Miniatur in Deckfarben. Jeweils ca. 17,5 x 9 cm (3) und 19 x 10,5 cm. Mit braunem Leinenpassepartout unter Glas in vergoldeter Holzprofilleiste gerahmt 29 x 19 cm. Indopersischer Raum 19. Jahrhundert.

360 €

Der persische Dichter Abu l-Qasim Firdausi (940-1020) schuf mit seinem monumentalen, etwa 60.000 Verse umfassenden Epos Schahname, dem Buch der Könige, des Nationalepos‘ der persischsprachigen Welt und damit das weltgrößte Epos eines Einzeldichters überhaupt. Es wurde - und wird - in zahlreichen Handschriften und Drucken überliefert. Die einzelnen Szenen boten eine unendliche Möglichkeit zur Illustration, auch immer wieder zu erotischer. Die verschiedenen Szenen Zusammenkünfte hübscher junger Höflinge mit ihren Lieblingsfrauen in expliziter Weise. – Papier teils gebräunt und mit Braunflecken, gelegentliche Randschäden, Wasserrändern und Läsuren, kaum Oberflächenbereibungen. Die Miniaturen in schönstem, frischem und leuchtendem Kolorit, die alten Texte teils auch übermalt. Höchst feine Malereien, äußerst dekorativ.

Abbildung

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755 Indopersische Miniaturen. 2 Blätter Miniaturen in Gold und Farben, gemalt auf alten Handschriftenkartons. Blattgröße ca. 29,5 x 21,5 cm. Jeweils mit Passepartouts montiert. Siamesischer Raum ca. 1930.

150 €

Sehr hübsche, dekorative Minaturen, wohl aus Siam, dem heutigen Thailand, sorgfältig mit Deckfarben Karton gemalt, bei dem es sich um Ausschnitte aus siamesischen Handschriften wohl des 19. Jahrhunderts handelt (verso teils etwas fleckig). Dargestellt sind Tempelszenen möglicherweise aus dem Leben Buddhas oder anderer, vor allem weiblicher Heiliger mit der typischen Ikonographie der - hier in Pinselgold ausgeführten - Schmuckgehänge, Haarknoten und den spitzen Kopfbedeckungen. Links und rechts sind beide Blätter von floralen Bordüren eingefasst. Möglicherweise dienten sie als Wandschmuck (Pilasterschmuck) in einem privaten Schreib- oder Zeichenkabinett. – Wenige Gebrauchsspuren, Mittelknicke, winziges Löchlein, sehr dekorativ. Abbildung Seite 79

756 Kadscharen-Schönheit. Miniaturmalerei auf gelatiniertem Büttenpapier einer persischen Farsi-Handschrift. 18 x 13 cm. Deckfarben, Weißhöhungen, teils gewachst. Montiert unter einen Passepartoutrahmen mit Goldornamenten auf violettem Grund und im größeren rotgestrichenen Schmuckrahmen auf graue Pappe mit Goldstreifen 45 x 32 cm. Persien 19. Jahrhundert.

220 €

Darstellung einer hübschen jungen Perserin mit typischem Federkopfputz, kostbarem bestickten und mit Brokat ausgestattetem Oberteil und weitem blauen Rock. Das Blatt stammt aus einer Handschrift, beim Durchleuchten erscheinen Farsi-Schriftzeichen. Unten rechts ein alter Zensurstempel. – Nur minimale Fleckchen auf der Oberfläche, verso mit Trägerkarton verklebt. Höchst dekoratives Blatt. Abbildung

757 Mogul. Indischer Würdenträger. Deckfarbenmalerei auf Leinen mit Goldhöhungen und doppeltem gemalten Rahmen. Darstellungsgröße 100 x 50 cm (Bild) 142 x 87 cm (mit Rahmen). An Rändern umgeschlagen und gesäumt. Indien wohl 18. Jahrhundert.

800 € Großformatige, bemerkenswert dekorative Malerei auf Feinleinen, ausgeführt in feinster Gouache-Technik. Dargestellt ist ein Adeliger Deccan, ein islamischer Würdenträger Zentralindiens, der hier in der traditionellen Mogultracht dargestellt wurde - in langem orangefarbe -

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nen Kaftan (Dhoti) und mit geschlungenen Turban. Versonnen blickt er, gestützt auf seinen Langstock, im Vollprofil nach links in die grüne Graslandschaft, zu seinen Füßen sind mehrere hübsche Blumen mit prachtvollen Blüten dargestellt. Der innere blaue Rahmen mit goldenen Pflanzenornamenten, der rotbraun-grundige äußere mit Vögeln zwischen Ähren, ebenfalls in Pinselgold. – Zwei kaum sichtbare matte Feuchfleckchen im Hintergrund der Darstellung, die Vergoldung allenthalben etwas blass und teils abgerieben, sonst nur wenig Farbabrieb (Blumen unten), kaum Rollspuren, nur unwesentliche Fleckchen und Knickspuren, insgesamt sehr schön erhalten und äußert farbenprächtig. Vgl. ein ähnliches Bild aus der Sammlung Françoise und Claude Bourrelier (Artcurial 2014/204).

Abbildung

758 Mughal-Manuskript mit farbigen Miniaturen. Sammelhandschrift in Devanagari-Duktus in verschiedenen Größen und von verschiedenen Händen. Schwarze und rote Tinte mit Pinsel auf Papier, alle Texte in gelbem Zierrahmen. 250 Bl. Mit 19 farbigen Miniaturen auf orangefarbigem bzw. gelbem bzw. roséfarbenem bzw. blauem Grund mit blau-weißen Zierrahmen. 14,5 x 22 cm. Fester Pappband d. Z. mit buntem Kattunstoffbezug (mit Löchlein, Fehlstellen, Rücken älter ergänzt, Gebrauchsspuren) Indien um 1780.

3.000 €

Bemerkenswert umfangreiches Mughal-Manuskript im typischen Querformat mit verschiedenen Texten zur Götterwelt, den Gebräuchen, Opfern, Riten und dem Kult des Hinduismus. Überaus reich illustriert mit 19 großformatigen, ganzseitigen (weit über den Textspiegel hinausgehenden) Miniaturen, die jeweils auf gestrichenem

orange-, gelb-, roséfarbenem oder auch blauem Grund gemalt wurden, in weißen Linienrahmen und jeweils einer breiten Rahmenbordüre als weißen Binnenornamenten auf blauem Grund, aber auch als Blumenfries auf hellgelbem Grund etc.

Dargestellt sind die verschiedenen hinduistischen Götter wie der Schöpfergott Brahma; Vishnu, der Bewahrer; Rama als Avatar Vishnus; Krishna; ferner der Zerstörer Shiva, aber auch der Elefanten- und Affengott, aber auch andere Kultszenen und Ereignisse. Es handelt sich wohl auch um Teile des Padshahnama (der Chronik des Königs der Welt) ist die offizielle Beschreibung der Ereignisse während der Herrschaft des Mogulkaisers Schah-Jahan (1628-1658). – Wenige Farbwischer in den Miniaturen, auch kaum Abplatzungen der Farbe oder des Goldes oder Silbers, 1 Blatt mit größerer Hinterlegung (ohne Textverlust), wenige Blätter mit minimalen Wurmspuren oder etwas kleiner, insgesamt kaum Gebrauchsspuren, kaum fleckig, kaum benutzt. Abbildungen Seite 82

758a Kunst der Moghul-Zeit. Indische Miniaturen des 16. bis 18. Jahrhunderts aus dem Islamischen Museum der Staatlichen Museen zu Berlin. 24 S. Text und 10 farbige Miniaturen, separat montiert in Pp-Mappen in farbig illustrierter Schmuck-Kassette (diese etwas berieben). 42,5 x 31,5 cm. Lachen am Zürichsee, Coron Verlag, 1991.

In kleiner nummerierter Auflage erschienen. Die Faksimileblätter sind handvergoldet mit 23,5 Karat Echtgold. Mit einer Einführung und Bilderläuterungen von Regina Hickmann und einem Beitrag zur Geschichte der Sammlung von Volkmar Enderlein. – Druckvermerk mit geringf. Abriebstelle, sonst nahezu verlagsfrisch.

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220 €
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759 Reiterarmee des Paschas. Farsi-Hanschrift in schwarzer und roter Tinte auf gelatiniertem Papier. 4 Blätter mit zus. 15 Darstellungen von Menschen und Pferden in Gold und Farben. Je ca. 24 x 16 cm. Unter Passepartouts. Persien Anfang 19. Jahrhundert. 400 €

Blätter aus einer persischen Miniaturhandschrift mit Text in Farsi und teils roten Beischriften bzw. Vokalisierungsstrichen. Besonders hübsch sind die Darstellungen von Reitern, Kriegern, Kämpfern zu Pferde, aber auch zur Dressur der edlen Heißblüter. – Teils mit Randläsuren, gering gebräunt oder vereinzelt minimal fleckig, die Darstellungen meist sehr frisch und in überzeugender Farbigkeit und höchstem Detailreichtum, teils mit Gold gehöht. – Beiliegt eine Indopersische Miniatur mit 6 Szenen der Verehrung eines Buddhas. Malerei in Gold und Farben. Ca. 18,5 x 13,5 cm. Wohl Pakistan um 1880. Abbildung

760 Das Palastleben. Konvolut von 12 indopersischen Miniaturen auf älterem Handschriftenblatt. Schrift in Rot und Schwarz. Original-Zeichnungen mit Goldhöhung.

Format: von 21,5 x 15 bis 30 x 18,5 cm (Darstellung). Indopersischer Raum ca. Indopersischer Raum ca. 1860-1940. 450 €

Bemerkenswert hübsche und in kräftigen Farben strahlende Miniaturen aus dem indopersischen Bereich. Dargestellt sind prunkvolle Palastszenen, Jagd- und Kampfszenen, Gelage, Paradedarstellungen und eine Ackerbauszene. Sie zeigen das traditionelle Palastleben ihrer Zeit innerhalb des Indopersichen Raumes. Verso mit älterer Handschrift in NaschiSchrift und in Nastaʿlîq und teils mit Handschriften am Darstellungsrand. – Papierbedingt gebräunt, teils mit hinterlegten Fehlstellen (Darstellungen nicht betroffen). Schöne, wohlerhaltene Exemplare. Abbildung

Thailändisches Khmer-Horoskop mit Tierkreiszeichen-Prophezeiung

761 Phrommachat. Thailändisches Manuskript

Samut Khòi mit Texten über Horoskop-Prophezeihungen Leporello auf festem, gelatinierten Khòi-Papier. 96 Faltseiten. Mit 90 (42 ganzseitigen) farbigen Miniaturen. 12,4 x 36 cm. Mit 2 schwarzen Lackpapierdeckeln mit mehrstufiger Randbordüre (wellig, mit kleinen Knautsch- und Fehlstellen, Kanten und Ecken bestoßen und beschabt), Schnitt geschwärzt. Thailand-Kambodscha um 1900. 1.200 €

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Möglicherweise aus der nordthailändischen Provinz Lamphun stammendes Leporello-Manuskript mit Texten in siamesischer und KhmerSchrift (Thai, Pali, Mul) sowie mit zahlreichen bunt kolorierten Rohrfederillustrationen. Während für die religiösen buddhistische Texte vor allem Palmblätter verwendet wurden, die vornehmlich in Pali, der Sakralsprache des Theravada-Buddhismus, verfasst waren, wurden säkulare Texte vor allem auf Maulbeerpapier, sogenanntem Khòi-Papier geschrieben. Es stammt aus der Rinde des Khòi-Baumes (Streblus asper), eines Maulbeergewächses. Bei dem aufwendigen Herstellungsprozess wird der Papierbrei vor der Pressung mit einem pflanzlichen Gummi (Feroniagummi, Feronia elephantum) versetzt, was ein bemerkenswert festes, kartonartiges, dennoch sehr biegsames Schreibmaterial ergibt mit oft etwas schimmernder, gelatinierter Oberfläche, auf der sich Tinte und Farben leicht und dauerhaft aufbringen lassen.

Die Texte in dem vorliegenden Manusrikpt stammen von mindestens drei verschiedenen Händen, am Anfang in schwarzer (Pali), dann kursiver blauer Tinte (Mul). Die Bildbeischriften sind in Thai abgefasst. Es handelt sich hier um ein Phrommachat, eine thailändische HoroskopProphezeiung. Im hinduistisch-buddhistisch geprägten Indochina wurden Horoskope oft in Manuskripten, sog. Prophezeiungs-Büchern festgehalten. Sie sind in Thailand als „Phrommachat“ bekannt, von „phromma“ Brahma, den Schöpfergott im Hinduismus. Dabei wurden auch vorbuddhistischen Traditionen Thailands von den Nachbarländern, insbesondere dem Khmer-Reich, übernommen.

Ein solches Horoskop-Handbuch enthält Abbildungen der zwölf Tiere des thailändischen Tierkreises. Jedes Tier wird von einem weiblichen oder männlichen „Avatar“ (der für Yin und Yang steht) und meist auch einer einer Pflanze begleitet, die den Schutzgeist jener Seele beherbergt, die im Jahr des entsprechenden Tieres geboren wurde.

Nach Darstellungen von 18 anmutigen Apsaras, den Tempeltänzerinnen der hinduistisch-buddhistischen Mythologie mit prächtigen Chadas, dem typischen Kopfputz, sind ebenfalls ganzseitig zwölf große Tiere in kolorierten Federzeichnungen dargestellt: Schwein, Hund, Hahn, Affe, Büffel, Pferd, Schlange, Drache, Hase, Tiger, Ziege, Ratte. Es folgen wiederum zwölf Doppelseiten mit hochrechteckige Darstellungen, jeweils rechts einer Figur und links dem zugeordneten Sternzeichen-Tier in vier verschiedenen Posen und Stellungen und mit der Beschreibung einzelner Eigenschaften wohl zu unterschiedlichen Dekaden etc. –Vereinzelt leichte Gebrauchsspuren wie kleine Fleckchen, wenige Feuchtspuren, papierbedeingt etwas gebräunt, mit seltenen Wurmgängen (außerhalb der Darstellungen), sehr hübsch illustriert und in nuancierter Farbigkeit koloriert.

Abbildung

762 Lotter, Gustav Conrad. Asia. Teilkolorierte Kupferstichkarte nach Tobias Conrad Lotter bzw. nach Guillaume de l‘Isle. 49,5 x 58,5 cm (Plattenrand). Unter Glas in Holzleiste gerahmt. 54 x 63 cm. Augsburg um 1760.

Ritter, Die Welt aus Augsburg, Nr. 9. – Die Karte zeigt den gesamten asiatischen Kontinent, einschließlich Ostindien sowie einen Teil von Neuguinea. Japan ist mit dem Festland durch ein Land verbunden, das als Terra Yeco bezeichnet wird. – Mehrfach gefaltet. Im oberen Rand leicht knitterfaltig. Die Kolorierung sowohl mit Wasserfarben als auch mit Wachsmalkreide. Nicht ausgerahmt, daher mit möglichen Randläsuren. Versand nur ohne Rahmen.

Abbildung

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300 €
85 Die Weltreiche Indiens und Persiens 761

A

Akasha-Chronik 748

Allom, Thomas 618

Antic-Ham 601

Asien 622

B

Bairei, Kôno 623-625

Balinesische Miniaturen 749

Bambusfächer 626

Bestrafung des Samurai 627

Bibliotheca sinologica 621

Bijin-ga 628-629

Bonsai 630

Buddha 750

Buncho, Ippitsusai 630a

Byoga ato 631

C

I

G Gekko, Ogata 641

Gentai, Watanabe 642

Ginko, Adachi 643

Guignes, Chrétien L. J. de 620

H

Harunobu, Suzuki 644

Hasegawa 645

Hasunohana no netsuke 698

Hideyoshi, Toyotomi 645a

Hiroshige, Ando Ichiryusai 656

Hiroshige, Utagawa 646-655, 658

Hiroshige II., Utagawa 659-660

Höfische Lustbarkeiten 753

Hokusai, Katsushika 657, 661665

M

Makura-e 692

Masanobu, Okumura 693

Melchers, Bernd 618a

Mogul 757

Morikuni, Tachibana 694

Moue no shôgun 695

Mughal-Manuskript 758

Murata Shôgun 696

N

T Tianjin 615

Tokio-Karte 712

Tomonobu, Kano 713

Tonkin-Kampagne 616

Torii, Kiyomine 714

Toyoharu, Utagawa 715

Toyohiro, Utagawa 716

Toyokuni I, Utagawa 718a, 722

Toyokuni I., Utagawa 717-721, 723, 735

Capelari, Friedrich 632

Cayunyan-Pavillon 602

Chinese Bronzes 620a

Chinesische Kriegerin 603

Chinesisches Kaiserpaar 604

Chrysanthemenmädchen 633

D

De l‘Isle, Guillaume 762

Den‘en f kei 634

E

Eishi, Hosoda 635

Eizan, Kikukawa 636-637, 732

Eroberung der Königsstadt 751

F

Firdousi, Abu l-Qasim 752

Fuhrmann, Ernst 618a

Fuji no Fujiyama 638

Furui shodô-ka 639

Fuyu to haru no tatakai 640

Ikkosai, Yoshimori 666

Indopersische Eros-Miniaturen 754

Indopersische Miniaturen 755

J Jakuchô, Itô 667-668

Japanisch-chinesischer Krieg 669

Japanische Terrasse 670

K L

Kacho gafu 671

Kadscharen-Schönheit 756

Kawase, Hasui 672

Konfuzianische Philosophen 605

Kotozuka, Eiichi 673

Kunichika, Toyohara 674-676

Kunikazu, Isshûsai Utagawa 677

Kunisada, Utagawa 658, 678-681

Kunisada II., Utagawa 682-683a

Kuniyoshi, Utagawa 684-689

Kunst der Moghul-Zeit 758a

Kuroji shodo 690

Kurth, Julius 733

Kyuden no shugeki 691

Lotter, Gustav Conrad 762

Nakago yo 696a

Netsuke 697

Oni-Maske 699

Oshidori to Ierohanma 700

P Q

Palastleben 760

Pao-Se 617

Phrommachat 761

Qi Baishi 607

R

Regenszene 701

Reiterarmee des Paschas 759

Richthofen, Ferdinand von 619

S Sangu Maozuo 608

Sashu 702

Seegras-Malerei 606

Senchô 703

Shigenobu 704

Shigenobu, Ynagawa 705

Shirimen-e 706

Shumman, Kubo 707

Shungiosai, Hayami 708

Shunshô, Katsukawa 709-710

Sûkoku, Kô 711

Toyokuni II., Utagawa 724

Toyokuni III, Utagawa 725

Toyokuni III., Utagawa 726-729

U

Ukiyo-e 730-732

Ukiyo-e hanga no shitagaki 733

Usagi no inro 734

Utamaro, Kitagawa 737-739

W

Wang Xizhi 609

Wu-tschin 614

X

Xìngfú de shuishàng shenghuó 611

Xiu 610

Y

Yanagi Zanaka 740

Yoshi to sakura 741

Yoshiiku, Utagawa 742-742a

Yoshikazu, Ichijusai 743

Yoshitora 744

Yoshitora, Utagawa 736

Yoshitoshi, Tsukioka 745-747

Z

Zhang Zeduan 613

Zhao Yong 612

Register
O

BASSENGE

Explorationes Maritime Entdeckungsreisen Auktion 19. April 2023

VERSTEIGERUNGS-BEDINGUNGEN

1. Die Bassenge Buchauktionen GbR, nachfolgend Versteigerer genannt, versteigert als Kommissionärin im eigenen Namen und für Rechnung ihrer Auftraggeber (Kommittenten), die unbenannt bleiben. Die Versteigerung ist freiwillig und öffentlich im Sinne des § 383 III BGB.

2. Der Versteigerer behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung kommenden Gegenstände können vor der Ver steigerung besichtigt und geprüft werden. Die Sachen sind gebraucht. Erhaltungszustände der einzelnen angebotenen Arbeiten bleiben im Katalog in der Regel unerwähnt. Die Katalogbeschreibungen sind keine Garantien im Rechtssinne und keine vertraglich vereinbarten Beschaffenheitsangaben. Gleiches gilt für individuell angeforderte Zustandsberichte. Sie bringen nur die subjektive Einschätzung des Versteigerers zum Ausdruck und dienen lediglich der unverbindlichen Orientierung. Alle Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden. Soweit nicht in der Katalogbeschreibung explizit erwähnt, sind Rahmungen nicht bindender Bestandteil des Angebots. Der Käufer kann den Versteigerer nicht wegen Sachmängeln in Anspruch nehmen, wenn dieser seine Sorgfaltspflichten erfüllt hat. Der Versteigerer verpflichtet sich jedoch, wegen rechtzeitig vorgetragener, begründeter Mängelrügen innerhalb der Verjährungsfrist von 12 Monaten ab dem Zeitpunkt des Zuschlags seine Ansprüche gegenüber dem Einlieferer (Auftraggeber) geltend zu machen. Im Falle erfolgreicher Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet der Versteigerer dem Erwerber den Kaufpreis samt Aufgeld. Die Haftung des Versteigerers auf Schadensersatz für Vermögensschäden – gleich aus welchem Grund – ist ausgeschlossen, es sei denn, dem Versteigerer fiele Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last. Die Haftung bei Verletzung von Leben, Körper und Gesundheit bleibt unberührt.

4. Der Zuschlag erfolgt nach dreimaligem Aufruf an den Höchstbietenden. Der Versteigerer kann den Zuschlag verweigern oder unter Vorbehalt erteilen. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den Zuschlag zurücknehmen und die Sachen erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen worden ist oder wenn der Höchstbietende sein Gebot nicht gelten lassen will oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen.

5. Im Falle eines schriftlichen Gebotes beauftragt der Interessent den Versteigerer für ihn während der Versteigerung Gebote abzugeben. In schriftlichen Aufträgen ist bei Differenzen zwischen Nummer und Kennwort das Kennwort maßgebend.

6. Telefonische Gebote und Online-Direkt-Gebote über das Internet bedürfen der vorherigen Anmeldung beim Versteigerer und dessen Zustimmung. Für die Bearbeitung übernimmt der

Versteigerer jedoch keine Gewähr. Telefonische und OnlineGebote werden nur akzeptiert, wenn der Bieter bereit ist, den ihm zuvor mitgeteilten Mindestpreis des jeweiligen Loses zu bieten. Auch bei Nichtzustandekommen einer Verbindung gilt, dass für den Auktionator dieses Gebot in Höhe des Mindestpreises verbindlich ist. Für das Zustandekommen einer entsprechenden Telefon- oder Onlineverbindung übernimmt der Versteigerer keine Gewähr. Das Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen findet auf solche Gebote keine Anwendung (§ 312g Abs. 2 Nr. 10 BGB).

7. Mit der Erteilung des Zuschlages geht die Gefahr für nicht zu vertretende Verluste und Beschädigung auf den Ersteigerer über. Das Eigentum an den ersteigerten Sachen geht erst mit vollständigem Zahlungseingang an den Erwerber über.

8. Auf den Zuschlagspreis ist ein Aufgeld von 29% zu entrichten, in dem die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist (Differenzbesteuerung) oder ein Aufgeld von 24% auf den Zuschlag zzgl. der USt von z.Zt. 19% (Regelbesteuerung), bei Büchern beträgt die Umsatzsteuer 7% (Regelbesteuerung). Die im Katalog mit einem * gekennzeichneten Objekte unterliegen in jedem Fall der Regelbesteuerung (Aufgeld von 24% auf den Zuschlag zzgl. der USt von z.Zt. 19%). Bei den im Katalog mit einem ^ gekennzeichneten Objekten ist Einfuhrumsatz steuer angefallen. In diesen Fällen wird zusätzlich zu einem Aufgeld von 26% (Differenzbesteuerung) die verauslagte Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von z.Zt. 7% auf den Zuschlag erhoben.

Für bundesdeutsche Kunsthändler und Antiquare, die zum Vor steuer abzug berechtigt sind, kann die Gesamt rech nung auf Wunsch, wie bisher nach der Regelbesteuerung ausgestellt werden. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (außerhalb der EU) und – bei Angabe ihrer USt.-Identifikations-Nr. bei Auftragserteilung als Nachweis der Berechtigung zum Bezug steuerfreier innergemeinschaftlicher Lieferungen –auch an Unternehmen in anderen EU-Mitgliedsstaaten, unter der Voraussetzung, dass sie für gewerblichen Gebrauch einkaufen. Eine Korrektur nach Rechnungsstellung ist nicht möglich.

Alle anderen Käufe aus EU-Ländern unterliegen der Umsatzsteuer. Ausländischen Käufern außerhalb der Europäischen Union wird die Umsatzsteuer erstattet, wenn binnen 4 Wochen nach der Auktion der deutsche zollamtliche Ausfuhrnachweis und der zollamtliche Einfuhrnachweis des entsprechenden Importlandes erbracht werden. Bei Versand durch uns gilt der Ausfuhrnachweis als gegeben. Bei Online-Live-Geboten über externe Internetplatt formen erhöht sich das Aufgeld um die dort anfallende Transaktionsgebühr. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedür fen einer besonderen Nachprüfung und eventueller Berichtigung; Irrtum vorbehalten. Katalog- und Zusatzabbildungen dürfen nicht ohne Genehmigung verwendet werden. Reproduktionsrechte und digitale Dateien der Abbildungen können gegen Gebühr erworben werden.Gegebenenfalls noch bestehende Urheberrechte Dritter bleiben davon unberührt und müssen u.U. gesondert eingeholt werden.

9. Die Auslieferung der ersteigerten Stücke erfolgt in unseren Geschäftsräumen gegen Bezahlung. Kreditkarten (Mastercard, VISA, American Express), Schecks sowie andere unbare Zahlungen werden nur erfüllungshalber angenommen. Bankspesen/ Transaktionsgebühren bzw. Kursverluste können zu Lasten des Käufers gehen. Die Auf bewahrung erfolgt auf Rechnung und Gefahr des Käufers. Der Versand wird gegen Vorabrechnung des Rechnungsbetrages ausgeführt. Die Versandspesen sowie die Kosten für Versicherung gegen Verlust und Beschädigung gehen zu Lasten des Käufers. Übersteigen die tatsäch lichen Versandkosten die vorab berechnete Pauschale, so wird die Differenz dem Käufer nachträglich in Rechnung gestellt.

10. Bei der Ausfuhr von Kulturgütern aus dem Gemeinschaftsgebiet der EG ist gem. der EG-Verordnung Nr. 116/2009 abhängig von Kategorie und Wert des Objekts ggf. eine Ausfuhrgenehmigung erforderlich. Aus Gründen des Artenschutzes können Objekte aus bestimmten, geschützten Materialien (u.a. Elfenbein, Schildpatt, Perlmutt und einige Korallenarten) besonderen Im- und Exportbeschränkungen unterliegen. Zum Zwecke des Exports (insbesondere außerhalb der Europäischen Union) kann hierfür eine spezielle Ausfuhrgenehmigung gemäß der Verordnung (EG) Nr. 338/97 erforderlich sein. Entsprechende Ausfuhrgenehmigungen können nur unter strengen Bedingungen erteilt und ggf. auch gar nicht erlangt werden, auch kann der Import dieser Gegenstände in manche Staaten eingeschränkt oder untersagt sein. Der Käufer ist selbst dafür verantwortlich, sich über etwaige Im- und Exportbeschränkungen zu informieren. Export und Import entsprechender Objekte erfolgen allein auf Rechnung und Gefahr des Käufers.

11. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Der Versteigerer ist berechtigt, falls nicht innerhalb von zwei Wochen nach der Versteigerung Zahlung geleistet ist, den durch den Zuschlag zustande gekommenen Kaufvertrag ohne weitere Fristsetzung zu annullieren, Verzugszinsen in

banküblicher Höhe – mindestens jedoch 1 % auf den Bruttopreis je angebrochenen Monat – zu berechnen und von dem Ersteigerer wegen Nichterfüllung Schadenersatz zu verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache in einer neuen Auktion nochmals versteigert wird und der säumige Käufer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung einschließlich der Gebühren des Auktionshauses aufzukommen hat. Zu einem Gebot wird er nicht zugelassen, auf einen etwaigen Mehrerlös hat er keinen Anspruch.

12. Erfüllungsort und Gerichtsstand im vollkaufmännischen Verkehr ist Berlin. Es gilt ausschließlich deutsches Recht. Das UNAbkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung.

13. Die im Katalog aufgeführten Preise sind Schätzpreise, keine Limite.

14. Der Nachverkauf ist Teil der Versteigerung, bei der der Interessent entweder telefonisch oder schriftlich (im Sinne der Ziffern 5 und 6) den Auftrag zur Gebotsabgabe mit einem bestimmten Betrag erteilt.

15. Die Abgabe eines Gebotes in jeglicher Form bedeutet die Anerkennung dieser Versteigerungsbedingungen. Der Versteigerer nimmt Gebote nur aufgrund der vorstehenden Versteigerungsbedingungen entgegen und erteilt dementsprechend Zuschläge. Kommissionäre haften für die Käufe ihrer Auftraggeber.

16. Sollte eine der vorstehenden Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt.

Dr. Markus Brandis, öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator

Alle in diesem Katalog angebotenen Objekte aus den unter Artenschutz gestellten oder diese enthaltenden Materialien wie u. a. Elfenbein, Nashorn oder Schildpatt sind ausnahmslos vor dem 01.06.1947 entstanden und verarbeitet worden. Ein Versand in Drittländer ist in der Regel nicht möglich. Für alle angebotenen Objekte aus oder mit Elfenbein, die wir verkaufen, liegt eine Vermarktungsgenehmigung vor, eine Ausfuhr in den EU-Binnenmarkt ist jederzeit möglich, allerdings weisen wir darauf hin, dass eine Ausfuhr in Länder außerhalb der EU nur in Ausnahmefällen möglich ist. Das Beschaffen einer entsprechenden Genehmigung obliegt dem Käufer.

Eindeutig identifizierbare Werke mit einem Schätzpreis von mind. 2500 Euro werden vor der Auktion mit dem Art Loss Register abgeglichen.

Stand: März 2023

CONDITIONS OF SALE

1. The Bassenge Buchauktionen GbR, subsequently called “the auctioneer” carries on business as commission-agent in its own name on behalf of its voluntary consignors. This auction sale is a public one in the sense of § 383 III BGB.

2. The auctioneer reserves the right to combine, to split, to change or to withdraw lots before the actual final sale.

3. All objects put up for auction can be viewed and examined prior to the sale at the times made known in the catalogue. The items are used and sold as is. As long as not explicitly mentioned in the catalogue description, framing is not an inherent part of the offer. As a rule, the condition of the individual work is not given in the catalogue. Catalogue descriptions are made with as much care as possible, but the descriptions do not fall under the statutory paragraph for guaranteed legal characteristics. The same applies for individually requested condition reports. These also offer no legal guarantee and only represent the subjective assessment of the auctioneer while serv ing as a non-binding orientation. The liability for damage to life, body or health shall remain unaffected. In case of a justified claim, however, he will accept the responsibility to make a claim for restitution on behalf of the buyer against the consignor within a period of 12 months, running from the fall of the hammer. In the event of a successful claim the auctioneer will refund the hammerprice plus premium.

4. The highest bidder acknowledged by the auctioneer shall be deemed the buyer. In case of identical bids the buyer will be determined by drawing lots. In the event of a dispute the auctioneer has the absolute discretion to reoffer and resell the lot in dispute. He may also knock down lots conditionally.

5. In the case of a written bid the bidder commissions the auctioneer to place bids on his behalf during the auction. In cases where there is a discrepancy between number and title in a written bid the title shall prevail.

6. Telephone and direct online bidding via the internet must be approved in advance by the auctioneer. The auctioneer cannot be held liable for faulty connections or transmission failure. In such a case the bidder agrees to bid the reserve price of the corresponding lot. For such bidding the regulations of long distance contracts do not apply (Fernabsatzverträge) [cf § 312g II, 10 BGB].

7. On the fall of the auctioneer’s hammer title to the offered lot will pass to the acknowledged bidder. The successful buyer is obliged to accept and pay for the lot. Ownership only passes to the buyer when full payment has been received. The buyer, however, immediately assumes all risks when the goods are knocked down to him.

8. A premium of 29% of the hammer price will be levied in which the VAT is included (marginal tax scheme) or a premium of 24% of the hammer price plus the VAT of 19% of the invoice sum will be levied [books: 7%] (regular tax scheme). Buyers from countries of the European Union are subject to German VAT.

Items marked with an * are subject to the regular tax scheme (premium of 24% of the hammer price plus the current VAT of 19%). Items marked with an ^ are subject to import duty. In these cases in addition to a premium of 26% (marginal tax scheme), the charged import tax of currently 7% will be added to the hammer price. Exempted from these rules are only dealers from EU-countries, who are entitled, under their notification of their VAT ID-Number, to buy on the basis of VAT-free delivery within the European Union. Notification of VAT ID-Numbers must be given to the auctioneer before the sale.

For buyers from non EU-countries a premium of 24% will be levied. VAT will be exempted or refunded on production of evidence of exportation within 4 weeks of the auction, or, if appropriate, importation to another country. This is taken as given when the dispatch is effected by us.

Live bidding through external online platforms entails a transaction fee stipulated by the platform and will be added to the premium. Due to the work overload of the accounting department during auctions, invoices generated during or directly after an auction require careful revision and possible correction; errors excepted.

Catalogue images may not be used without permission. Reproduction rights and digital files can be acquired for a fee. Any copyrights of third parties that may still exist remain unaffected by this and may have to be obtained separately.

9. Auction lots will, without exception, only be handed over after pay ment has been made. Credit cards (VISA, Mastercard, American Express), checks and any other form of non-cash payment are accepted only on account of performance. Exchange rate risk and bank charges may be applicable. Storage and dispatch are at the expense and risk of the buyer. If the shipping costs exceed the lump sum on the invoice the outstanding amount will be billed separately.

10. According to regulation (EC) No. 116/2009, an export license is necessary when exporting cultural goods out of European Community territory, depending on the type or value of the object in question. For the purposes of wildlife conservation, it is necessary to obtain an export license according to regulation (EC) No. 338/97 when exporting objects made from certain protected materials (incl. ivory, tortoiseshell, mother-of-pearl and certain corals) out of the territory of the European Community. Export licenses for objects made of protected materials are only granted under strict conditions or may not be granted at all. The import of such objects

may be restricted or prohibited by certain countries. It is the buyer’s responsibility to inform himself, whether an object is subject to such restrictions. Export and import of such objects are at the expense and risk of the buyer.

11. The buyer is liable for acceptance of the goods and for payment. The purchase price shall be due for payment upon the lot being knocked down to the buyer. In case of a delayed payment (two weeks after the sale) the purchaser will be held responsible for all resultant damages, in particular interest and exchange losses. In case of payment default the auctioneer will charge interest on the outstanding amount at a rate of 1% to the gross price per month or part of month. In such an event the auctioneer reserves the right to annul the purchase contract without further notice, and to claim damages from the buyer for non-fulfilment, accordingly he can reauction the goods at the buyer’s expense. In this case the buyer is liable for any loss incurred, the buyer shall have no claim if a higher price has been achieved. He will not be permitted to bid.

12. The place of fulfillment and jurisdiction is Berlin. German law applies exclusively; the UN-Treaty (CISG) is explicitly excluded.

13. The prices quoted after each lot are estimates, not reserves.

14. The after-sales is part of the auction in which the bidder places either by telephone or in written form (as stated in number 5 and 6) the order to bid a set amount.

15. By making a bid, either verbally in the auction, by telephone, written by letter, by fax, or through the internet the bidder confirms that he has taken notice of these terms of sale by auction and accepts them. Agents who act on behalf of a third party are jointly and separately liable for the fulfillment of contract on behalf of their principals.

16. Should one or the other of the above terms of sale become wholly or partly ineffective, the validity of the remainder is not affected. In the event of a dispute the German version of the above conditions of sale is valid.

As of March 2023

All objects offered in this catalog from the materials placed under species protection or containing them, such as ivory, rhinoceros horn or tortoise shell, have been created and processed without exception before 01.06.1947. Thus, shipping to third countries is generally not possible. For all offered objects made of or with ivory, which we sell, a marketing permit is available. An export to the EU domestic market is possible at any time, however, we point out that an export to countries outside the EU is only possible in exceptional cases. The procurement of an appropriate permit is the responsibility of the buyer.

Clearly identifiable works with an estimate of 2,500 Euros or over will be checked against the Art Loss Register database before the auction.

HERBSTAUKTION 1 0.– 12 . OKTOBER 2023

Wir erbitten Ihre Angebote

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Katalogbearbeitung

Dr. Markus Brandis

Gestaltung / Satz

Stefanie Löhr

Repro / Foto

Christoph Anzeneder, Maria Benkendorf, Rotraud Biem, Philipp Dörrie, Clara Schmiedek

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