Bassenge Kunstauktion 123: Gemälde Alter und Neuerer Meister

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BASSENGE

GEMÄLDE ALTER UND NEUERER MEISTER RAHMEN

Donnerstag, 30. Mai 2024

Galerie Bassenge . Erdener Straße 5a . 14193 Berlin

Telefon: 030-893 80 29-0 . E-Mail: art@bassenge.com . www.bassenge.com

AUKTION 123

VORBESICHTIGUNG AUSGEWÄHLTER WERKE IN UNSERER REPRÄSENTANZ IN MÜNCHEN, GALERIESTRASSE 2B

Dienstag, 14. Mai, 17.00–20.00 Uhr

Mittwoch und Donnerstag, 15. und 16. Mai, 10.00–18.00 Uhr

Anfragen für Wunschobjekte bitte an muenchen@bassenge.com oder telefonisch unter 0151 12 02 22 01

IHRE ANSPRECHPARTNER FÜR DIESEN KATALOG / EXPERTS FOR THIS CATALOGUE:

Abteilung Gemälde und Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts / Department of 16th – 19th Century Paintings and Drawings

Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den gewünschten Losnummern zu erfragen, da Angaben zum Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog notiert sind.

Dr. Ruth Baljöhr +49 (0)30 - 893 80 29 22 r.baljoehr@bassenge.com

David Bassenge

+49 (0)30 - 893 80 29 17 david@bassenge.com

Eva Dalvai +49 (0)30 - 893 80 29 80 e.dalvai@bassenge.com

Lea Kellhuber +49 (0)30 - 893 80 29 20 l.kellhuber@bassenge.com

Nadine Keul +49 (0)30 - 893 80 29 21 n.keul@bassenge.com

Harald Weinhold +49 (0)30 - 893 80 29 13 h.weinhold@bassenge.com

Die Galerie Bassenge ist Mitglied bei Eindeutig identifizierbare Werke mit einem Schätzpreis von mindestens 2500 Euro werden vor der Auktion mit dem Art Loss Register abgeglichen.

TERMINÜBERSICHT AUKTION 123

MITTWOCH, 29. Mai 2024

Vormittag 10.00 Uhr

Nachmittag 15.00 Uhr

Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts Nr. 5000-5176

Druckgraphik des 18. bis 19. Jahrhunderts Nr. 5177-5350

Polychrom – Farbige Graphik der Jahrhundertwende Nr. 5500-5618 Ca. 16.30 Uhr Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts Nr. 5650-5916

DONNERSTAG, 30. Mai 2024

Vormittag 11.00 Uhr

Nachmittag 16.00 Uhr

FREITAG, 31. Mai 2024

Vormittag 11.00 Uhr

Nachmittag 15.00 Uhr

SONNABEND, 1. Juni 2024

Nachmittag 14.00 Uhr

VORBESICHTIGUNGEN

Gemälde Alter und Neuerer Meister Nr. 6000-6209 Rahmen Nr. 6210-6237

Traumzeit – Max Klinger, Otto Greiner und der deutsche Symbolismus Nr. 6300-6436

Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts Nr. 6500-6755

Moderne Kunst II (Katalog nur online verfügbar) Nr. 7000-7125 Zeitgenössische Kunst II (Katalog nur online verfügbar) Nr. 7130-7373

Moderne und Zeitgenössische Kunst I

Nr. 8000-8293 „Kunst²“ – Kunst im Quadrat Nr. 8300-8375

Druckgraphik inkl. Sonderkatalog „Polychrom – Farbige Graphik der Jahrhundertwende“, Gemälde, Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts Erdener Straße 5A, 14193 Berlin Mittwoch, 22. Mai bis Montag, 27. Mai, 10.00–18.00 Uhr, Dienstag, 28. Mai, 10.00–15.00 Uhr

Moderne und Zeitgenössische Kunst I und II Rankestraße 24, 10789 Berlin Mittwoch, 22. Mai bis Donnerstag, 30. Mai, 10.00–18.00 Uhr

„Traumzeit. Max Klinger, Otto Greiner und der deutsche Symbolismus“ Galerie Mond, Bleibtreustraße 17, 10623 Berlin Mittwoch, 22. Mai bis Donnerstag, 30. Mai, 10.00–18.00 Uhr,

Schutzgebühr Katalog: 15 €

Umschlag: Los 6109, Charles Edward Perugini und Los 6048, Ferdinand Kiesling

GEMÄLDE DES 16. BIS 18. JAHRHUNDERTS

Niederländisch

6000 spätes 16. Jh. Drei Szenen aus der Passion: Geißelung; Kreuztragung; Kreuzabnahme. 3 Gemälde, je Öl auf Holz. Je ca. 19 x 10,7 cm.

800 €

6 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6000

Bartholomäus Spranger (1546 Antwerpen – 1611 Prag)

6001 Nachfolge. Das Urteil des Midas. Öl auf Leinwand, doubliert. 60 x 98 cm. Verso auf der Leinwand eine alte Galerienummer „F.C. 109“. Wohl 17. Jh.

3.000 €

7 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6001

Venetien-Tirol

6002 2. Hälfte 16. Jh. Anbetung der Könige. Polychrome Hinterglasmalerei mit Églomisé, Glastafel im Streichverfahren hergestellt. 16,5 x 20,5 cm.

1.500 €

Die Anfänge der Hinterglasmalerei gehen bis in die Antike zurück. Doch gerade in der 2. Hälfte des 16. Jahrhundert erfuhr sie eine neue Aufmerksamkeit, die vor allem durch die in Venetien und Triol entwickelte neue Herstellungsart von Glas einherging. Als Vorlage für die Glasmalereien dienten beispielweise Kupferstiche und Holzschnitte. Diese Darstellung folgt Albrecht Dürers Holzschnitt „Anbetung der Könige“ aus der der Folge „Das Marienleben“ (Meder 199).

8 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6002

Carlo Dolci (1616–1686, Florenz)

6003 nach. Mater Dolorosa. Öl auf Leinwand, kaschiert auf Spanplatte. 37,5 x 29,3 cm.

400 €

6004

Süddeutsch oder Österreichisch

6004 17./18. Jh. Mondsichelmadonna. Holz, geschnitzt, farbig gefasst, teils vergoldet. H. 65 cm.

1.800 €

9 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6003

Spanisch

6005 um 1700. Blumenstillleben mit Tulpen in einem Bastkorb.

Öl auf Leinwand, doubliert. 47 x 60,5 cm.

800 €

Italienisch

6006 wohl 17. Jh. Madonna mit Kind. Öl auf Holz, parkettiert. 85 x 64 cm. Unten rechts mit undeutlichem roten Sammlersiegel.

6.000 €

In der vorliegenden Komposition bezieht sich der Künstler auf eine Bilderfindung eines Gemäldes der Madonna mit Kind von Bernadino Luini (1480-1532), das sich im Museo Capodimonte in Neapel befindet.

10 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6005
11 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts 6006

6008

Bernardino Luini (1480 Runo – 1532 Mailand)

6007 Umkreis. Madonna mit Kind. Öl auf Pappelholz. 38,9 x 29,1 cm.

12.000 €

Das Gemälde eines lombardischen Künstlers aus dem Umkreis des Bernardino Luini zeigt den Jesusknaben mit einem feinen Handkreuz, welches bereits auf seine Passion verweist, in den Armen seiner Mutter im rosa Kleid mit grünem Umhang. Unser unbekannter Maler, wohl aus der Lombardei, kannte möglicherweise Luinis berühmte Madonna mit der Nelke (heute in der National Gallery of Art, Washington, Inv. Nr. 1939.1.152). Die Nelke, nach der das Christuskind hier greift, symbolisierte unter anderem auch die Kreuzigung, während der nachdenkliche Gesichtsausdruck der Jungfrau andeutet, dass sie versteht, was sein Handeln bedeutet. Luini galt als der führende Maler der Lombardei. Er erhielt seine Ausbildung bei mehreren lokalen Meistern, aber sein Leben und seine Kunst wurden durch die Begegnung mit dem Werk von Leo-

nardo da Vinci, der Mailand einmal im späten 15. und erneut kurz im frühen 16. Jahrhundert besuchte, maßgeblich beeinflusst. In unserem Gemälde erinnert vor allem der verinnerlichte Gesichtsausdruck der Madonna als auch der abgespreizte kleine Finger ihrer linken Hand an dessen Vorbild.

Venezianisch

6008 17. Jh. Pallas Athene. Öl auf Leinwand. 65 x 47 cm. Verso auf dem alten Auktionsetikett vermerkt „Der Tradition zufolge brachte Bettina von Arnim das Bild aus Italien mit“, sowie verso ein handschriftl. bez. Etikett mit einer Zuschreibung an „Guido Reni“.

1.200 €

Provenienz: Rudolf Bangel, Frankfurt a.M., Auktion am 11. Oktober 1927, Los 120 („Venetianische Schule des 17. Jahrhunderts“).

12 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
13 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts 6007

Pieter van Laer (1599–1642, Haarlem)

6009 Umkreis. Landvolk bei der Rast in einer römischen Ruine.

Öl auf Holz. 47,5 x 35,5 cm. Unten rechts bezeichnet „J Lingelbach“, verso mit alten niederländischen Zeitungsausschnitten sowie einem alten Etikett eines britischen Rahmenmachers.

1.800 €

Wir danken Ellis Dullaart vom Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag für wertvolle Hinweise (Februar 2022).

14 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6009

Denys van Alsloot (um 1570 – um 1626, Brüssel)

6010 Waldlandschaft mit profaner Staffage. Öl auf Eichenholz. 24,5 x 34,3 cm. Um 1608-1613. 25.000 €

„Der flämische Maler und Zeichner Denys van Alsloot war seit 1600 Hofmaler des Erzherzogpaares Albert und Isabella in Brüssel und schuf vor allem Waldlandschaften mit unterschiedlicher Staffage aus mythologischen, biblischen oder profanen Motivbereichen. Sein bedeutendster und größter Auftrag als Hofmaler erhielt er 1615 über insgesamt acht großformatige Bilder zu den Feierlichkeiten und der Prozession der Großen Gilde der Oude Voetboog vom 15. Mai des Jahres, von denen sich einige erhalten haben (London, V & A Museum; Madrid, Prado). Alsloot malte seine Landschaften auf Kupfer, Leinwand oder Eichenholz. Die meisten seiner erhaltenen Eichentafeln weisen dabei meist die doppelte Malfläche des vorliegenden Gemäldes auf (eine vergleichbar kleine Holztafel ist z.B. Winterlandschaft mit Weiler, um 1614, Eiche 26,8 x 39,5 cm, Aufbewahrungsort unbekannt; abgeb. in S. van Sprang 2014, Abb. 51).

Für seine Waldlandschaft kombiniert Alsloot eine traditionelle Farbperspektive etwa eines Joachim Patiniers (um 1475-1505) und der subtilen Atmosphäre eines Gillis van Coninxloo (1544-1607) mit eigenen Ansichten des heimatlichen Waldes Soignes nahe Brüssel zu einer scheinbar realistischen Landschaftmalerei. Einzelne Bäume mit charakteristischem Laubwerk oder Baumgruppen werden dabei in immer neuen Kompositionen zusammengefügt. Einen nur leicht geöffneten Bildraum stellt er einem öffnenden Fernblick zur Seite und schafft so eine gleichzeitige duale Blick- und Lichtführung, die sich stilprägend auf die flämische Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts auswirkt. Die profanen Figuren werden in unterschiedlichen Ansichten und Tätigkeiten vorgeführt und beleben erzählerisch die landschaftliche Bildbühne.

Die Waldlandschaft mit profaner Staffage ist ein für Denys van Alsloot charakteristisches Werk und kann in die Schaffenszeit um 1608-1613 datiert werden.“

Dieter Beaujean.

Die Expertise von Dieter Beaujean vom März 2024 liegt in Kopie vor.

15 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6010
16 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6011 6012

Flämisch

6011 1. Hälfte 17. Jh. Waldlandschaft mit Wanderern. Öl auf Holz. 41,5 x 65,5 cm.

2.400 €

Niederländisch

6012 17. Jh. Stürmische See mit zwei Segelbooten. Öl auf Holz. 25,8 x 35,7 cm. Um 1630.

1.800 €

Provenienz: Sammlung K. Fischer, (Berlin?). Privatsammlung Berlin.

Verso mit einer Zuschreibung in schwarzer Feder von alter Hand „Simon de Flieger fec.“ (Simon de Vlieger, um 1601-1653). Die Arbeit erinnert aber auch an Werke Pieter Muliers d. Ä. (um 1600-1659).

Italienisch

6013 um 1700. Stillleben mit Hummer, Muscheln, Weintrauben und Zitrone. Öl auf Leinwand, doubliert. 54 x 74,5 cm.

3.500 €

17 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6013
18 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts 6014

Joost van Atteveld (1621–1692, Utrecht)

6014 zugeschrieben. Bildnis eines jungen Fahnenträgers. Öl auf Leinwand, doubliert. 117 x 93,5 cm. Verso auf dem Keilrahmen verschiedene Etiketten mit Sammlungsangaben. Im prunkvollen Trophäenrahmen d. Z. mit Wappenkartusche und reichgeschnitztem Ornament (Militärgerät, Waffentrophäen, Girlanden).

12.000 €

Literatur: Centraal Museum Utrecht: Catalogus der Schilderijen, Utrecht 1933, Nr. 349 (als „Niederländischer Meister, um 1650“).

Provenienz: Spätestens 1925 Sammlung J. J. M. Chabot, Brüssel (Sammlungsetikett verso).

1925-1942 Leihgabe an das Centraal Museum, Utrecht (Inv. 5059).

Chabots Auktion bei Van Marle & Bignell, Den Haag, am 1. September 1942, Los 12 (als „Holländischer Meister, um 1650“).

1942 Ankauf durch die bereits „arisierte“ Kunsthandlung Jacques Goudstikker/Alois Miedl, Amsterdam (Etikett verso „Collectie Goudstikker / Amsterdam - Herrengracht 458 / No 6271“).

Deutsche Privatsammlung.

Die Zuschreibung an Joost van Attevelt wurde von Bernard Renckens (Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag) vorgeschlagen und von Walther Bernt nach Prüfung des Originals bestätigt (schriftliche Expertise vom 11. Januar 1968 in Kopie vorhanden).

Niederländisch

6015 17. Jh. Reiter mit zwei Pferden und seinem Hund bei einer Ruine.

Öl auf Leinwand. 28,3 x 36 cm.

1.800 €

Auf der Rahmung und verso auf einem alten Klebezettel Jan van Kessel (1641-1680) zugeschrieben. Dort in dunkelbrauner Feder bezeichnet „JK (ligiert) 1687“, sowie schwer leserlich bezeichnet wohl „signiert im Sattel des Schimmels“.

19 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6015

Jacques d‘ Arthois (1613–1686, Brüssel)

6016 Waldlandschaft mit Viehhirtin und ihrer Herde. Öl auf Leinwand. 53 x 61 cm. Verso auf dem Keilrahmen ein Klebeetikett mit alter Bez. in brauner Feder „artois ... et Bout.“

3.500 €

Die rückseitige Annotation „artois...et Bout“ könnte darauf hindeuten, dass es sich bei diesem Werk um eine Kollaboration von Jacques d‘Arthois und dem flämischen Malers Pieter Bout handeln könnte. Bout übernahm bei den Gemälden Arthois‘ oft die Ausführung der Staffagefiguren.

20 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6016

Barent van Kalraet (1649–1749, Dordrecht)

6017 Rast an einer Ruine. Öl auf Leinwand, doubliert. 37,2 x 41 cm. Verso ein Klebeetikett handschriftl. bezeichnet „B. V. Kalraat“.

2.800 €

Wenig ist über den in Dordrecht geborenen und dort lebenden Künstler Van Kalraet bekannt. Er lernte zunächst bei seinem Bruder bis er schließlich als Schüler zu Albert Cuyp wechselte. In seinem Malstil und seinen Landschaftsdarstellungen mit vornehmlich reitender Staffage trifft er den Geschmack der Zeit und reiht sich damit ein in die Riege seiner berühmten Zeitgenossen wie Philips Wouwerman, Willem de Heusch oder auch Herman Saftleven.

21 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6017

6018 Die Geburt Johannes des Täufers. Öl auf Leinwand, randdoubliert. 40,6 x 48,2 cm. Unten links signiert „F. Decker“.

1.500 €

22 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
Frans Decker (1684–1751, Haarlem) 6018

Süddeutsch

6019 um 1620. Engelskonzert mit der Krönung Mariä. Öl auf Kupfer, auf Spanplatte montiert. 57 x 41,7 cm.

2.400 €

Flämisch

6020 17. Jh. Maria als Himmelskönigin mit dem Christusknaben. Öl auf Leinwand, doubliert. 32 x 25,5 cm.

800 €

Der Bildtypus der Jungfrau als Himmelskönigin im roten Kleid mit blauem Gewand, die das unbekleidete Christuskind auf dem Arm hält, ist in der flämischen Kunst des 17. Jh. im Umkreis Peter Paul Rubens sehr verbreitet.

23 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6020
6019

Johann Heinrich Roos (1631 Reipoltskirchen – 1685 Frankfurt am Main)

6021 Pastorale Landschaft mit römischen Ruinen und einer Hirtin mit ihrem Hund und einer Herde. Öl auf Holz. 34 x 50 cm. Verso in schwarzem Pinsel die Sammlerparaphe „Minutoli“ sowie einem alten Sammlersiegel in Rot.

2.400 €

Provenienz: Sammlung Alexander Minutoli, Schloss Friedersdorf, Schlesien.

Rudolph Lepke, Berlin, Katalog der Galerie Minutoli vom Schlosse Friedersdorf in Schlesien (Gemälde alter Meister), Auktion vom 4.-5. April 1889. Privatsammlung Berlin.

24 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6021

Anthonie Jansz.van der Croos (1606 Alkmaar – 1665 Den Haag)

6022 Weite Landschaft mit Blick auf eine Stadt im Abendlicht.

Öl auf Holz, parkettiert. 43 x 62,5 cm. Um 1650. 3.500 €

Provenienz: Kunst- und Auktionshaus Döbritz, Frankfurt a. M., Auktion am 11. Juni 1977, Los 71. Privatsammlung Hessen.

Mit einer handschriftlichen Expertise von Dr. Walther Bernt, München vom Juni 1977.

25 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6022
26 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6024 6023

Niederländisch

6023 Anfang 17. Jh. Das Martyrium der hl. Ursula. Öl auf Holz. 48 x 62,3 cm.

1.200 €

Bei diesem Gemälde handelt es sich um den Teil einer sicherlich größeren Szene, die das Martyrium der hl. Ursula und ihrer Gefährtinnen vor den Toren Kölns durch die Hand der Hunnen zeigte. Der Ausschnitt konzentriert sich auf den Augenblick des Todes des Heiligen durch einen Pfeilschuss des Hunnenkönigs Attila.

Paul Troger (1698 Welsberg – 1762 Wien)

6024 Umkreis. Die Anbetung der Hirten. Öl auf Leinwand. 16,5 x 18 cm.

1.200 €

Italienisch

6025 um 1700. Philosoph vor einem Buch. Öl auf Leinwand. 106,5 x 88 cm.

1.200 €

27 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6025

Österreichisch

6026 1778. Junge Frau mit Fächer und Korallenschmuck. Öl auf Leinwand. 83,5 x 63 cm. Rechts im Hintergrund eigenh. bez. und datiert „Maria Rosa Pinigg / gebohrene Pintzin 1778“.

1.500 €

Provenienz: Sammlung Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este (1863-1914), aufbewahrt in Jagdschloss Blühnbach im Pongau (lt. rückseitiger Aufschrift auf dem Keilrahmen).

Christian Georg Schütz (1718 Floersheim – 1791 Frankfurt a. M.)

6027 Werkstatt. Flusslandschaft am Oberrhein. 2 Gemälde, je Öl auf Leinwand. Je ca. 31 x 45 cm. Ein Gemälde verso auf einem alten Etikett bezeichnet „Martins-Kapelle bei Lauffen (Konstanz)“. Um 1750.

2.400 €

28 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6026
29 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6027 6027
30 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6028 6028

Deutsch

6028 wohl 18. Jh. Zwei Rheinlandschaften.

2 Gemälde (Pendants), je Öl auf Holz. Je ca. 27 x 34,5 cm.

1.800 €

Friedrich Georg Weitsch (1758 Braunschweig – 1828 Berlin)

6029 Bildnisse eines vornehmen Paares.

2 Gemälde, je Öl auf Leinwand, doubliert. Je ca. 61 x 49,8 cm (im Oval). Verso jeweils mit altem, unleserlichem Etikett, wohl mit den Namen der Dargestellten „Carl Ludwig Graf [...]“.

4.000 €

Friedrich Georg Weitsch zählt zu den bedeutendsten Porträtmalern des ausgehenden 18. Jahrhunderts in Norddeutschland. Er lernte zunächst bei seinem Vater Johann Friedrich Weitsch, bevor er seine Lehre ab 1776 bei Heinrich Wilhelm Tischbein in Kassel fortsetzte. In den Jahren 1784 bis 1787 bereiste er zu Studienzwecken die Niederlande und Italien. Nach seiner Rückkehr wurde er auf Veranlassung des Herzogs von Braunschweig zum Hofmaler. Wenige Jahre später übersiedelte Weitsch nach Berlin, wo er seit 1797 an der Akademie die Historienmalerei lehrte. 1798 wurde er zum Direktor der Akademie und gleichzeitig preußischer Hofmaler.

31 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6029 6029

Franz Joseph Manskirch (1768 in Ehrenbreitstein – 1830 Danzig)

6030 Bewaldete Hügellandschaft mit Wanderern. Öl auf Holz, parkettiert. 54,3 x 79 cm. Unten links auf dem Baumstamm signiert „J Manskirsch“. 1.200 €

32 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6030

Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (der „Goethe-Tischbein“, 1751 Haina – 1829 Eutin)

6031 Idyllische Landschaft mit zwei Quellnymphen. Öl auf Holz. 38 x 50 cm. Verso signiert (?) „Wilh Tischbein“ (undeutlich), sowie darunter Fragmente eines Klebeetiketts mit handschriftl. Bez. „in Eut... / ... Nymphen erg... / ...Quell.“. Um 1820.

4.500 €

Bei vorliegendem Gemälde handelt es sich um eine Variante zu den „Quellnymphen“ des Idyllen-Zyklus im Schloss in Oldenburg (s. Gerhard Wietek: 200 Jahre Malerei im Oldenburger Land, Ausst. Kat. Oldenburg

1986, S. 70 mit Abb. S. 71). Das Oldenburger Gemälde im Hochformat zeigt einen engeren, lediglich auf die beiden Nymphen fokussierten Bildausschnitt, während bei unserem Werk im Querformat die Landschaft eine genauso große Rolle spielt, wie die beiden mythischen Quellnymphen in der rechten Bildhälfte. Herzog Peter Friedrich Ludwig beauftragte seinen Hofmaler Tischbein 1819 mit einem Idyllenzyklus, der heute als Schmuckstück der Beletage und des gesamten Oldenburger Schlosses gilt. Die Idee zu diesen Kompositionen von Nymphen und Göttern der griechischen Antike hatte Tischbein bereits 1786 mit Johann Wolfgang von Goethe entwickelt. Nach Vollendung des Zyklus suchte Tischbein erneut den Kontakt zu Goethe, der zu jedem Bild Prosatexte und Verse schrieb. Dr. Hermann Mildenberger, Weimar, bestätigte die Autorschaft Tischbeins nach Begutachtung des Originals am 27. Dezember 2023 (mdl.).

33 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6031

Englisch

6032 um 1800. London: Blick auf die Blackfriars Bridge und St. Paul‘s Cathedral von der Patent Shot Manufactory auf der Südseite der Themse.

Öl auf Kupfer. 17,3 x 22,3 cm.

800 €

Die Vedute zeigt den Blick auf die Blackfriars Bridge sowie die St. Paul‘s Cathedral im Hintergrund. Die Blackfriars Bridge war die dritte Brücke über die Themse, die von Robert Mylne entworfen und im Jahr 1769 eröffnet wurde. Auf der südlichen Uferseite im Vordergrund steht die Schrotmaschinenmanufaktur mit dem Schrotturm - die Spitze der Militärtechnik. Der Turm wurde 1782 von William Watt erfunden und diente der Herstellung von Kugeln: Flüssiges Blei wird an der Spitze des Turms durch ein Sieb gegossen, durch den Fall bildet das Material schließlich einen perfekten kugelförmigen Tropfen, der am Boden in einem Wasserbottich zum vollständigen Erkalten gebracht wird. Watt baute den Turm 1789 in London, mit Philip George und Colonel Samuel Worrell als Partner.

34 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6032

GEMÄLDE DES 19. JAHRHUNDERTS UND NEUERER MEISTER

6033

Französisch

6033 um 1810. Porträt eines Knaben mit einer Fahne mit Adler und Blitzebündel in den Fängen.

Öl auf Leinwand. 43,9 x 37,9 cm.

1.200 €

Deutsch

6034 um 1840. Das Alte Palais am Luisenplatz in Darmstadt.

Öl auf Holz. 15,1 x 21,4 cm.

750 €

Das 1802-1804 erbaute und kriegsbedingt verlorene Alte Palais war eng mit der Geschichte Darmstadts verbunden, war es doch die erste Stadtresidenz der hessischen Landgrafen und späteren Großherzöge.

Deutsch

6035 um 1830. Blick vom Johannis-Friedhof auf Nürnberg mit der Kaiserburg. Öl auf Holz. 32 x 42 cm.

2.500 €

Provenienz: Verso mit dem Stempel der Kunsthalle Bremen.

Die etwas idealisierte Ansicht zeigt den Blick von Westen vom JohannisFriedhof auf die alte Reichsstadt Nürnberg. Den Vordergrund dominiert die spätgotische Johanniskirches. Im Hintergrund erscheint die Silhouette der imposanten Kaiserburg, links davon ragen die Türme der Sebalduskirche in den Himmel.

36 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
37 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6034 6035

Louis-Léopold Boilly

(1761 La Bassée – 1845 Paris)

6036 Bildnis eines Mannes mit Orden der Ehrenlegion. Öl auf Leinwand. 21,5 x 17 cm.

1.500 €

Literatur: Étienne Bréton, Pascal Zuber: Louis­Léopold Boilly: Le peintre de la société parisienne de Louis XVI à Louis­Philippe, Bd. 2, Paris 2019, S. 824, Nr. 1642 PP (mit Abb.).

38 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6036

Jacques François Joseph Carabain

(eigentl. Jacob Franz Josef Carabain, 1834 Amsterdam – 1933 Schaerbeek)

6037 Blick auf Cochem mit der Reichsburg: Geschäftiges Markttreiben am Moselufer. Öl auf Leinwand, doubliert. 80,5 x 100 cm. Unten rechts signiert „Js. Carabain“. Um 1868.

25.000 €

Provenienz: Privatbesitz, Deutschland.

Bereits kurz nach Ende seines Studiums an der Amsterdamer Akademie unter Valentijn Bing ließ sich Carabain im belgischen Schaerbeek nieder. Von dort aus unternahm er zahlreiche Reisen durch Europa, 1885 führten ihn diese auch nach Australien und Neuseeland. Ende der 1860er Jahre muss ihn eine Reise entlang der Mosel geführt haben, da in dieser

Zeit seine charmanten, großformartigen Stadtansichten entstanden, die die kleinen, an den Ufern gelegenen Städtchen festhalten. Carabain war extrem produktiv und avancierte neben François Stroobant zu einem der beliebtesten belgischen Malern des romantischen Realismus im 19. Jahrhunderts.

Unsere Ansicht von Cochem hat auch historische Bedeutung, da sie die Reichsburg vor ihrem Wiederaufbau im neogotischem Stil in den 1880er Jahren zeigt. Unser Bild entstand um 1868. Eine genaue Datierung der Werke Carabains ist oft jedoch nur möglich, wenn das vom Künstler rückseitig angebrachte Etikett mit der genauen Datierung erhalten geblieben ist. Auf der Leinwand datierte Carabain für gewöhnlich nicht, signierte nur ausführlich.

39 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6037

Berliner Schule

6038 um 1855. Portraitbüste Alexander von Humboldt. Marmor, auf Marmorsockel montiert. H. 30 cm (mit Sockel 46 cm). Um 1855.

3.500 €

Die beiden bekanntesten Bildnisse Alexander von Humboldts schuf sein guter Freund, der Bildhauer Christian Daniel Rauch. Dieser portraitierte den Wissenschaftler und Entdecker erstmals im Jahre 1823. Vor allem nach dem Tode dessen Bruders Wilhelm im Jahre 1835 wurde die Freundschaft zwischen Rauch und Alexander von Humboldt immer enger. Im April des Jahres 1851 entschloss sich Rauch, eine zweite Büste seines Freundes anzufertigen, die seinem tatsächlichen Alter stärker entsprechen sollte. Rauch orientierte sich in der Kopfhaltung an der Jugendbüste, modellierte jedoch die gealterten Züge in seinem weicheren Spätstil und kam so gegenüber dem Jugendbildnis dem insgesamt freundlicher aufgefassten Bildnis auch stilistisch entgegen. Unsere Büste orientiert sich stark an Rauchs Entwurf, weicht jedoch in zahlreichen Details, wie der Kopfhaltung und den Haaren eigenständig ab.

Sophus Vermehren (1866 Kopenhagen – 1950 Frederiksberg)

6039 Der Museumsbesuch. Öl auf Leinwand. 34 x 45,3 cm. Unten rechts signiert „S Vermehren“.

1.200 €

Oene Romkes de Jongh (1812 Makkum – 1896 Amsterdam)

6040 Das Rathaus (Stadthuis) von Haarlem auf dem Grote Markt.

Öl auf Leinwand, doubliert. 51 x 71,5 cm. Signiert unten links „O.R. de Jongh“.

3.000 €

Provenienz: Frost & Reed Gallery, London (mit deren Etikett verso, Inv. Nr. 47832).

Über Oene Romkes de Jongh selbst ist nicht viel bekannt. Der stilistisch an Cornelis Springer und Adrianus Eversen orientierte Künstler malte hauptsächlich Stadtansichten, bevorzugt von seinem Wohnort Amsterdam, mit einer Vorliebe für Winterszenen. Seine Gemälde sind präzise ausgearbeitet und lebendig in der Staffage, seine Liebe zur alten holländischen Architektur zeigt sich in ihrer topografischen Korrektheit. Das Haarlemer Rathaus, ein rechteckiger Bau, bestehend aus einem Saalbau und dem Grafensaal, mit Zinnen und einem Turm, wurde 1370 an Stelle des durch einen Brand zerstörten Jagdschlosses der Grafen von Holland errichtet, und in den folgenden Jahrhunderten mehrfach sowohl im niederländischen Renaissancestil als auch im klassizistischen Stil (Fassade) um- und ausgebaut. Der heute so markante, zwischen 1465 und 1468 errichtete Rathausturm wurde zwar 1772 abgerissen, 1913 aber wieder originalgetreu errichtet, fehlt also in unserer Ansicht. Auf einer Karteikarte aus dem Archiv von Hofstede de Groot (Kartennr. 1263169) im RKD in Den Haag ist ein Bild des Künstlers mit demselben Titel und beinahe identischen Maßen dokumentiert. Da Haarlem-Motive im Werk von de Jongh sehr selten sind, scheint es plausibel, dass es sich um vorliegendes Gemälde handelt. Dann könnte die Provenienz noch um Mrs. W. D. Dereham und die Auktion Christie‘s, London, 12. Mai 1972, Los Nr. 80 ergänzt werden.

40 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6038
41 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6039 6040
42 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6041

Constantin Hansen (1804 Rom – 1880 Kopenhagen)

6041 Stehender männlicher Akt vor grüner Draperie, den Arm auf eine Kiste gestützt. Öl auf Leinwand. 61,5 x 39 cm. Unten rechts signiert „Constantin H“. (1833).

3.500 €

Literatur: Emil Hannover: Maleren Constantin Hansen. En studie i dansk kunsthistorie, Kopenhagen 1901, S. 298, Nr. 79.

An sein Studium der Architektur an der Kopenhagener Akademie schloss Constantin Hansen 1825 eine Ausbildung in Malerei im Atelier von Christian Wilhelm Eckersberg an. Dort entstanden einige klassische Aktstudien nach dem lebenden Modell. Emil Hannover führt in seiner Monographie über Constantin Hansen gleich zwei Aktstudien aus dem Jahr 1833. Auf der einen Studie sitzt das rothaarige Modell auf der als Requisit genutzten Holzkiste (jetzt im Ribe Kunstmuseum, Emil Hannover Nr. 78). Bei unserer Studie, die wohl während einer anderen Sitzung in Eckersbergs Atelier entstand, erscheint der männliche Akt bildmäßig ausgeführter vor einem schweren dunkelgrünen Vorhang, hinter dem sich noch einige gerahmte Gemälde verbergen.

Andreas Thomas Juuel (1816 Kopenhagen – 1868 Frederiksberg)

6042 Egetræ: Studie einer Eiche. Öl auf Papier, kaschiert auf Leinwand. 13,7 x 20,2 cm. Unten rechts undeutlich signiert „Ju[...]l“.

3.500 €

43 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6042

Dänisch

6043 um 1840. Heidelandschaft in Jütland.

Öl auf Papier, kaschiert auf Leinwand. 28 x 35,5 cm.

750 €

Johann Hermann Carmiencke (1810 Hamburg – 1867 Brooklyn, New York)

6044 Winterlandschaft mit Eiche und drei Reitern am Ufer der Elbe.

Öl auf Leinwand (auf einem Dresdener Keilrahmen). 67 x 57 cm. Unten mittig signiert und datiert „H. Carmiencke 1830“.

9.000 €

„Um Künstler zu werden wanderte er mit seinem Freund, Johann Mohr, zu Fuß durch den Harz nach Dresden. Hier studierte er die Gallerie, aber da er kein Geld hatte, begab er sich zu seinem Bruder nach Liegnitz, der hier als Dekorations- und Freskomaler tätig war. Hier fand er Beschäftigung, aber seine Gedanken gingen ständig zurück nach Dresden, und im Winter 1830, obwohl der Schnee 1/2 Fuß hoch lag, brach er erneut nach Dresden auf, über 130 Meilen zu Fuß. Hier gab er sich vollends

seiner Kunst hin. Der, dem er am meisten seine Fortschritte verdankte, war Professor Dahl.“ (Mathilde Blixenkrone Grøn: Slægten Grøn­MüllerKlein, Kopenhagen 1905, S. 120).

Der 1810 in Hamburg geborene Maler Johann Hermann Carmiencke schloss bereits in jungen Jahren Freundschaft zu Johann Paul Mohr. Beide wussten schon früh, dass sie Landschaftsmaler werden wollten. Für beide war Johann Christian Clausen Dahl ein großes Vorbild. Im Mai 1829 machten Carmiencke und Mohr sich auf die Reise über den Harz nach Dresden, wo sie sich als Dekorationsmaler über Wasser hielten. Dahl hatte eine ordentliche Professur an der Akademie in Dresden abgelehnt - er unterrichtete die Schüler in seiner Wohnung, die dadurch auch Dahls Nachbarn, Caspar David Friedrich und dessen Werk kennenlernten. Carmiencke war besonders begabt, und auf der Akademieausstellung in Dresden 1831 zeigte er zwei Landschaftsbilder. Ihr Motiv war die Sächsische Schweiz bei Lichtenhain, das unweit von Sebnitz gelegen ist. Carmiencke hat für ein weiteres Gemälde die PeterPauls-Kirche in Sebnitz als Sujet gewählt. Er verkaufte es 1835 an den Kopenhagener Kunstverein zur Verlosung unter den Mitgliedern. In unserer Komposition ist deutlich Carmienckes Orientierung an Dahl zu erkennen. Der einzelne Baum, eine knorrige Eiche und der leicht seitlich davon angeordnete Blick in die weite Winterlandschaft sind Motive, die wir in Dahls Kompositionen des Öfteren finden. Dennoch lässt sich nicht herausfinden, welche Ansicht Carmiencke auf unserer Darstellung festgehalten hat. Vielmehr scheint es um eine Zusammensetzung verschiedener Impressionen zu gehen.

Wir danken Prof. Dr. Ulrich Schulte-Wülwer für wertvolle Hinweise.

44 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6043
45 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6044

6045

Ferdinand von Rayski (1806 Pegau – 1890 Dresden)

6045 „Wohin ist der Hase gelaufen?“ (Schneelandschaft mit Jäger, Treiber und frierendem Hund).

Öl auf Leinwand. 29,6 x 37,7 cm. Unten rechts in der nassen Farbe signiert „FvRayski.“ (Initialen ligiert), verso auf dem Keilrahmen wohl signiert „F. Raisky. f.“. 3.000 €

Literatur: Maräuschlein Walter: Ferdinand von Rayski. Sein Leben und sein Werk, Bielefeld/Leipzig 1943, Nr. 188, Abb. 9.

Provenienz: 1906 im Besitz von Oberst A. de Vaux, Dresden. 1917 wohl Galerie Del Vecchio, Leipzig. Sammlung Rolf Kürzel, Göteborg, früher Teichwolframsdorf, Sachsen. Privatsammlung Schweden.

Der gewitzte Esprit, der den originellen sächsischen Maler Ferdinand von Rayski auszeichnete, zeigt sich am deutlichsten in seinem frühen Schaffen. Ein Schlüsselwerk für seine genrehaften, humoristischen Darstellungen stellt das 1832 im Dresdner Kunstverein ausgestellte Gemälde „Wohin ist der Hase gelaufen?“ dar (abgebildet in Hella Reelfs: „Unbekannte Werke des Ferdinand von Rayski“, in: Denkmalpflege in Sachsen. Mitteilungen des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, Jg. 1995, S. 80, Abb. 2). Bei unserer Arbeit handel es sich laut Maräuschlein Walter um die zweite, noch im selben Jahr entstandene Version.

46 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister

Dresdner Schule

6046 um 1830. Vollmondnacht über der Ostsee mit einem Fischerkaten am Ufer. Öl auf Leinwand. 29 x 41,5 cm. 3.500 €

In nächtlicher Vollmondstille, idyllisch und abgeschieden liegt das kleine reetgedeckte Fischerhäuschen an der Küste. Der Heimkehrende wird bereits erwartet, so verspricht es das beleuchtete Fenster, das ihm den Weg nach Hause leitet. Fernab der Idylle am jenseitigen Ufer ist eine Stadt zu sehen. Kleine Glanzpunkte in den Gebäuden belegen, dass die Lichter der Stadt noch nicht erloschen sind und das Leben der Küsten-

stadt weiterhin im Gange ist. Auch die vielen Schiffe stehen im Kontrast zur stillen Naturkulisse am anderen Ufer. Gerade das Dampfschiff symbolisiert den Fortschritt und die Veränderungen, die die Gesellschaft an der Ostseeküste damals erlebte. Die Dampfschifffahrt hielt im Mai 1819 auf dem Schleswig-Holsteinischen Kanal mit der „Caldenonia“ als Linienschiff Einzug. Wenig später, in 1820er Jahren kamen auch die preußischen Postdampfschiffe auf der Ostsee hinzu, die eine preußischschwedische Postverbindung von Stralsund nach Ystadt herstellten. Diese Schiffe zeugen von einer neuen Ära des Transportwesens und der Handelswege - während der kleine Fischerkaten am Ufer unverändert zu bleiben scheint, eingebettet in die zeitlose Schönheit der Natur.

47 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6046

Karl Friedrich Schinkel

(Entwerfer, 1781 Neuruppin – 1841 Berlin)

6047 und Jacob Abraham Meyer Seiden-Manufactur Ädikula-Rahmen und Seidentableau des Testaments von Friedrich Wilhelm III.

Rahmen: Holz mit vegetabiler Masseornamentik, vergoldet, mit beidseitiger orig. Verglasung. 105,5 x 93 cm. Um 1840. Darin: Tableau aus gewebter Seide nach einem Entwurf von August von Kloeber, unten mittig bez. „Seiden=Manuf: v. Jac: Abr: Meyer & Co in Berlin u. Brandenburg. / gef: in Brdbg.“, unten rechts bez. und datiert „v. Kloeber. del: 1840“.

50.000 €

Literatur: Helmut Börsch-Supan, Lucius Grisebach: Karl Friedrich Schinkel. Architektur, Malerei, Kunstgewerbe, Ausst. Kat. Orangerie des Schlosses Charlottenburg, Berlin 1981, Nr. 287 mit Abb.

Ausstellung: 1842 Berlin, XXXIII. Kunstausstellung der Königlichen Akademie der Künste, Nr. 1398 (wohl unser Exemplar).

1981 Berlin, Karl Friedrich Schinkel. Architektur, Malerei, Kunstgewerbe, Orangerie des Schlosses Charlottenburg.

Provenienz: 1842-1942: Jacob Abraham Meyer (1779-1854), dessen Sohn Siegmund Jacob Meyer (1846-1928) und dessen Tochter Clara Luise Meyer (1870-1942).

Von Letzterer testamentarisch vermacht an ihre langjährige Freundin Helene Lutt (1888-1971), das Testament in Kopie vorhanden. Seither in Familienbesitz, Berlin.

Das Testament des am 7. Juni 1840 verstorbenen Friedrich Wilhelm III. wurde nebst einem Brief an seinen Sohn und Thronerben wenige Tage nach seinem Tod veröffentlicht und in ganz Preußen verbreitet. In diesem Zusammenhang erging auf Wunsch Friedrich Wilhelms IV. der Auftrag an die in Berlin und Brandenburg tätige Seidenmanufaktur von Jacob Abraham Meyer & Co, das Testament als gewebtes Seidenstück auszuführen - ein Zeugnis der kurzzeitigen Blüte dieses Gewerbezweiges in Preußen

während der Jahrzehnte nach 1825 bis zur Reichsgründung. Die schließlich 1842 im Rahmen der Akademieausstellung präsentierte Seidenweberei entstand nach einem gezeichneten Entwurf von August von Kloeber, der seit 1834 als Professor an der Akademie tätig war. Des Königs letzter Wille und der Brief an seinen Sohn sind in der Darstellung in ein klassizistisches Monument eingefasst, oben geziert vom Profilbildnis des verstorbenen Monarchen unter den Schwingen des preußischen Adlers. Flankiert wird das Textfeld von den Personifikationen der Weisheit, Kraft, Gerechtigkeit und Mäßigung.

Das Seidentableau wurde alsdann in einen Ädikula-Rahmen gefasst, den Johannes Sievers Karl Friedrich Schinkel zuschrieb. Ein Entwurf Schinkels ist naheliegend, zumal er August von Kloeber sehr nahestand und dessen Berufung nach Berlin intensiv betrieben hatte. Mit der Gestaltungsfrage von Rahmen hatte sich Schinkel überdies wie kaum ein anderer deutscher Architekt der Zeit beschäftigt. Die Auseinandersetzung erlebte ab 1818 ihren Höhepunkt, als dem Künstler mit dem Bau des Königlichen Museums am Lustgarten (heute Altes Museum) auch die Aufgabe zufiel, Rahmen für die rund 600 ausgestellten Gemälde zu entwerfen (vgl. hierzu Bettina von Roenne: Ein Architekt rahmt Bilder: Karl Friedrich Schinkel und die Berliner Gemäldegalerie, Berlin/München 2007).

Während Schinkel für den Großteil der Bilder Rahmungen nach einer Art „Baukastensystem“ entwickelte, gestaltete er für die Hauptwerke der Sammlung individuelle Stücke, darunter klassizistische Tabernakelbzw. Ädikularahmen, die formal mit unserem vergleichbar sind. Doch war Schinkel auch über dieses Großprojekt hinaus immer wieder mit dem Entwerfen von Bilderrahmungen beschäftigt. Unser „Seidentestament“ ist eines von wahrscheinlich nur drei Exemplaren, die von diesem bedeutsamen Zeugnis preußischer Hofkunst hergestellt wurden. Es kann dank einer lückenlosen Provenienz direkt auf den Erzeuger Jacob Abraham Meyer zurückgeführt werden und gelangt nun erstmalig auf den Markt. Das zweite Stück ging in die königliche Sammlung ein und befindet sich heute im Berliner Kunstgewerbemuseum, während das Dritte, womöglich ebenfalls aus dem Besitz der Seidenfabrikantenfamilie, heute Teil einer Privatsammlung ist (zu diesen beiden Exemplaren vgl. Sabine Spindler: „Schinkel-Rahmen. Entwürfe, Versionen und Varianten des Berliner Architekten“, in: Weltkunst, Jg. 70 (2000), H. 7, S. 1268 mit Abb.).

48 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
49 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6047

Ferdinand Kiesling (1810 Brandenburg – 1882 Sieten bei Ludwigsfelde)

6048 Trompe l‘œil: Wand einer Gemäldesammlung mit fünf Landschafts- und vier Genrebildern des 19. Jahrhunderts.

Öl auf Malpappe, die Rahmen der Gemälde aus montierten geprägten Goldbordüren. 34,6 x 45,5 cm. Signiert unter dem unteren rechten Gemälde „F: Kiesling. fecit“.

3.500 €

Kiesling studiert von 1833 bis 1838 bei Johann Wilhelm Schirmer an der Düsseldorfer Kunstakademie. 1836 debütiert er auf der Akademischen Kunstausstellung in Berlin mit sieben Arbeiten, von denen eine König Friedrich Wilhelm III. erwirbt. Kiesling zieht 1838 nach Potsdam und ist dort mehr als drei Jahrzehnte tätig. Das Preußische Königshaus erwirbt insgesamt 16 Gemälde (heute Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg). Bereits 1838 sieht der in Berlin ansässige

Sammler Athanasius Graf Raczinski Werke Kieslings in Düsseldorf und erwirbt Arbeiten von ihm. Sie waren untergebracht im großen Stadtpalais des Grafen, das genau an jener Stelle in Berlin stand, wo sich heute der Reichstag erhebt. Die Sammlungen des deutsch-polnischen Grafen ging 1903 nach Posen und bildet den Grundstock für das dortige Nationalmuseum mit dem größten Bestand an deutscher Malerei des 19. Jahrhunderts in Polen.

Ernst Christian Frederik Petzholdt (1805 Kopenhagen – 1838 Patras)

6049 Partie in den Sabiner Bergen.

Öl auf Papier, kaschiert auf Malkarton. 16,2 x 39,4 cm.

1.800 €

50 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6048

Friedrich Ballenberger (1865 München – nach 1900 nicht mehr nachweisbar)

6050 Italienische Voralpenlandschaft mit breitem Strom und Zypressen.

Öl auf Papier. 22,9 x 33,6 cm.

600 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso mit dem Nachlassstempel).

51 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6049 6050

Johan Peter Raadsig (1806–1882, Kopenhagen)

6051 Die Fonte Munistrigliu auf dem Weg nach Cervara. Öl auf Leinwand. 39,2 x 55,5 cm. Unten links bezeichnet, datiert und monogrammiert „Cervara / 1842. P.R.“.

1.200 €

Vorliegende Ansicht der sogenannten „Fonte Munistrigliu“ bei Cervara entstand während Raadsigs Italienaufenthalt, der von 1841 bis 1845 andauerte. Der heute noch am Ortseingang von Cervara stehende Brunnen ist antik und diente lange als öffentliche Waschstelle. Raadsig diente unsere flüssig angelegte Studie noch Jahre später in Kopenhagen als Grundlage für mehrere Darstellungen dieses malerischen Winkels in den Sabinerbergen.

52 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6051

Johann Ludvig Gebhard Lund (1777 Kiel – 1867 Kopenhagen)

6052 Sabiner Berge.

Öl auf Holz. 12,7 x 18,3 cm. Unten rechts auf dem Felsen monogrammiert „J. L. L.“. Um 1804. 4.500 €

Der in Kiel geborene Johann Ludvig Gebhard Lund kam im Alter von 22 Jahren an die Kunstakademie nach Kopenhagen. Lund freundete sich aufgrund seiner romantischen Kunstauffassung rasch mit Caspar David Friedrich an, der zur selben Zeit an der Akademie studierte. Gemeinsam reisten sie 1799 nach Dresden, wo Lund sein Studium an der dortigen Akademie fortsetzte. Von August 1800 bis April 1802 war Lund Schüler von Jacques-Louis David in Paris und widmete sich der Historienmalerei. Anschließend ging er nach Rom, wo er unter dem Einfluss der Nazarener einen idealistisch romantischen Malstil entwickelte, was ihn

zum Gegenspieler des eher streng neoklassizistischen Eckersberg machte. 1819 kehrte Lund nach Kopenhagen zurück und wurde nach einer langen Zeit des Wartens Professor an der Akademie. Lund beeinflusste vor allem die jüngere Generation von Schülern, wie Johan Thomas Lundbye, Dankvart Dreyer, P. C. Skovgaard und Vilhelm Kyhn, die eine nationalromantische Landschaftsmalerei begründeten. Unsere kleine, äußerst präzise ausgeführte Landschaft der Sabiner Berge muss Lund noch während seines Romaufenthalts geschaffen haben, direkt vor dem Eindruck dieser pittoresken Bergwelt. Dort pflegte Lund Freundschaft mit dem Landschaftsmaler Johann Christian Reinhart. Das genaue Studium der Natur, in der detaillierten Schilderung der Pflanzen und Bäumen sowie der lokalen Topographie war beiden gemeinsam. Sanft wird der Blick des Betrachters durch die Landschaft gelenkt, vom Vordergrund auf einem sich nach oben schlängelnden Weg mit üppiger Vegetation folgt er den Personen den Berg hinauf bis er in die Ferne geht, die steinerne Stadt erblickt und sich schließlich in der wolkenverhangenen Weite der Berge verliert.

53 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6052

Wilhelm Brücke (1800 Stralsund – 1874 Berlin)

6053 Blick von der Terrasse des Pincio auf Rom mit St. Peter im Abendlicht.

Öl auf Papier, auf Leinwand aufgezogen. 14 x 21,7 cm. Unten links signiert und datiert „W. Brücke 18[Stadtwappen von Stralsund]55“, verso in schwarzem Stift alt bez. „Blick auf die St. Peterskirche mit der Engelsburg und auf einen Teil von Rom.“.

2.400 €

Deutschrömer

6054 1830er Jahre. Studie einer jungen Italienerin. Öl auf Leinwand, auf Pappe aufgezogen. 38,9 x 29 cm.

450 €

54 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6053 6054

Albert Küchler (1803 Kopenhagen – 1886 Rom)

6055 zugeschrieben. Eine Römerin erklärt zwei Mädchen an einem Brunnen das Beten des Rosenkranzes. Öl auf Leinwand. 67,2 x 80 cm. Verso auf dem Rahmen von fremder Hand bez. „Albert Küchler“. Um 1836.

5.000 €

Möglicherweise schuf Albert Küchler eine zweite Fassung des in Größe, Darstellung sowie Details identischen Gemäldes „En ældre Pige lærer tvende yngre at bede på Rosenkrandsen“ von 1836, das sich ab 1838 in der Sammlung des Königs Christian VIII. von Dänemark befand.

55 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6055

6056

Ludwig Thiersch (1825–1909, München)

6056 Italienische Küstenlandschaft. Öl auf Leinwand, auf Karton aufgezogen. 28,2 x 36,6 cm. Unten links monogrammiert und datiert „L. Th. nach Schussel (?), Rom 1849“.

450 €

Ludwig Thiersch studierte an der Münchner Akademie zunächst Bildhauerei bei Ludwig Schwanthaler, ging aber nach einigen Jahren zur Malerei über und wurde Schüler von Heinrich Maria von Hess, Julius Schnorr von Carolsfeld und insbesondere von Karl Schorn. Unsere Ölskizze entstand 1849, das Jahr in dem sich der 24-jährige nach Rom begab, wo er die drei nächsten Jahre verbrachte. Es entstanden Szenen aus dem italienischen Volksleben, er wandte sein Interesse aber auch insbesonders den älteren Meistern zu, aber auch den Mosaiken in den Kirchen Roms zu.

56 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister

Hermann Anschütz (1802 Koblenz – 1880 München)

6057 Pompeji mit dem rauchenden Vesuv im Hintergrund.

Öl auf Leinwand. 46 x 59,9 cm. Signiert und datiert unten links „Anschütz / 1831“.

12.000 €

Hermann Anschütz studiert, nach erstem Zeichenunterricht in Koblenz, ab 1820 an der Kunstakademie in Dresden bei August Hartmann. 1822 zieht er nach Düsseldorf, wo er von Peter von Cornelius unterrichtet wird. Diesem folgt er 1826 nach München. 1827 erhält er, zusammen mit Kaulbach und Eberle, einen ersten Auftrag für das große Deckenfresko

„Das Urteil des Midas“ im Konzertsaal des Odeon. Daraufhin wurde König Ludwig I. von Bayern auf ihn aufmerksam, der ihm 1830/31 eine Studienreise nach Italien finanzierte. Im Auftrag des Königs studierte er die antike Wandmalerei in Neapel, Pompeji und Herculaneum. Zurück in München fertigt er nach seinen Skizzen in enkaustischer Technik sowie al fresco einige Wand- und Deckengemälde für die Münchner Residenz, u.a. für den dortigen Speisesaal und den Ballsaal (vgl. Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Hofheim am Taunus 1979, Bd. 1, S. 39, Nrn. 3-5). Die Gemälde wurden im 2. Weltkrieg sämtlich zerstört. 1847 erhält Hermann Anschütz eine Anstellung als Lehrer, später als Professor an der Königlichen Kunstakademie in München und widmet sich ab da vor allem der religiösen Kunst.

57 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6057

Deutsch

6058 um 1830. Die Grotte des Kapuzinerklosters bei Amalfi.

Öl auf festem Papier, kaschiert auf Pappe. 10,9 x 15,6 cm.

Verso das Etikett des Leipziger Rahmenmachers C. H. Reichert.

800 €

Franz Ludwig Catel (1778 Berlin – 1856 Rom)

6059 Betende Nonnen des Dominikanerordens in einer Klosterkapelle bei Nacht, im Hintergrund Blick in den Klostergarten mit Brunnen.

Öl auf Leinwand, doubliert. 74 × 98 cm. Um 1820/24.

15.000 €

58 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6058

Provenienz: Privatsammlung, Frankreich.

Unser Gemälde befand sich, gemeinsam mit seinem Pendant „Karthäusermönche in einem nächtlichen Klosterkreuzgang der Certosa di San Giacomo auf Capri“ (vgl. Auktion Grisebach, Juni 2021), lange Zeit in einer französischen Privatsammlung und wurde dort als Werk von François-Marius Granet geführt. Ikonografische und atmosphärische Ähnlichkeiten zwischen den Arbeiten Catels und Granets, die zwischen 1810 und 1824 gleichzeitig in Rom lebten, führten im Verlauf des 19. Jahrhunderts zu vielen falschen Zuschreibungen und Verwechslungen. Unsere ruhig und mit respektvollem Abstand eingefangene Szene steht jedoch exemplarisch für nächtliche Klosterinterieurs im malerischen Werk Catels, in denen er Mönche und Nonnen in stiller Kontemplation

zeigt. In einem in der Fondazione Catel in Rom erhaltenen Bozzetto existiert die prima idea dieser Darstellung, die Catel schließlich in verschiedenen Gemäldeversionen umsetzte. Eine andere Variante ist ebenfalls bekannt, die in ihrer kompositorischen und stilistischen Darstellung unserer gänzlich ähnlich ist. In dieser Fassung sind Mönche im Gebet die Protagonisten der Szenerie, wobei die mise en scène und das gesamte Interieur bis auf wenige Details identisch sind (vgl. Auktion Neumeister, Oktober 2015, Los 24).

Das Werk wird aufgenommen in das sich in Vorbereitung befindende Werkverzeichnis zu den Gemälde Franz Ludwig Catels von Dr. Andreas Stolzenburg, Hamburg, dem wir für wertvolle Hinweise danken.

59 Gemälde
19. Jahrhundert s
Neuerer Meister
des
und
6059

Ernst Christian Frederik Petzholdt (1805 Kopenhagen – 1838 Patras)

6060 Felsige Küstenpartie auf Capri bei den Faraglioni. Öl auf Leinwand, auf Leinwand kaschiert. 37 x 52,4 cm. Auf dem Rahmen verso bezeichnet „Petzholz - Capri“. 7.500 €

Die Anziehungskraft des Südens erstreckte sich weit bis in die skandinavischen Länder. Den Weg nach Italien ebnete in Dänemark Christoffer Wilhelm Eckersberg, der sich zwischen 1813 und 1816 in Rom aufhielt. Auf dessen Spuren brachen zahlreiche seiner Schüler auf, unter ihnen auch Friedrich Petzholdt, der sich unmittelbar nach Beendigung seiner Lehrjahre bei Eckersberg 1830 in die Ewige Stadt begab. Ganze sechs

Jahre lebte Petzholdt dort und nur die Krankheit des Vaters konnte ihn 1836 schließlich dazu bewegen, nach Kopenhagen zurückzukehren. Während seiner Zeit in Italien entfloh Petzholdt in den Sommermonaten der brütenden Hitze Roms und erkundete die umgebenden Berge, aber auch Neapel, Sorrent und Capri. Viel zu früh verstarb er bereits 1838 mit nur 33 Jahren, doch entwickelte er bis dahin eine voll ausgereifte künstlerische Handschrift und Landschaftsauffassung. Besonders kommt dies in Petzholdts Naturstudien zur Geltung. In ihnen äußert sich der Umgang mit seinen deutschen Malerfreunden wie Christian Morgenstern, deren Sensibilität für Licht- und Lufteffekte er mit der fokussierten Klarheit dänischer Malerei des „goldenen Zeitalters“ verband.

60 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6060

Friedrich Preller d. J. (1838 Weimar – 1901 Dresden)

6061 Der Polyphem-Felsen auf Capri. Öl auf Malpappe. 45,5 x 61,5 cm. Links unten monogrammiert, bezeichnet und (undeutlich) datiert „FP / Capri, 14/5 [18]91[?]“, sowie verso auf einem Etikett in brauner Feder (wohl) eigenhändig bezeichnet „Italien. / Studie von Capri / Polyphem / 61.“.

2.500 €

Provenienz: Privatsammlung Hessen.

61 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6061

Maximilian Albert Hauschild (1810 Dresden – 1895 Neapel)

6062 Lacco Ameno auf der Insel Ischia mit dem Monte Epomeo und dem Vesuv im Hintergrund. Öl auf Leinwand, doubliert. 45 x 67 cm. Unten links signiert „M. Hauschild“, verso auf einem alten Etikett wohl eigenh. bezeichnet „Lacco, auf der Insel Ischia / mit dem Berge Epomeo / gemalt von Max Hauschild in Rom“. Um 1857.

6.000 €

Provenienz: Österreichische Privatsammlung.

Maximilian Hauschild begann seine Ausbildung zum Architekten im Jahr 1826 an der Dresdener Akademie, wo er anschließend von 1838 bis 1858 als Professor wirkte. Nach Beendigung seiner Lehrtätigkeit reiste er wiederholt nach Rom und ließ sich schließlich in Neapel nieder. Hau-

schild war regelmäßig mit Werken - meist Architekturdarstellungen mit Bauwerken der Gotik und Romanik - auf den Ausstellungen in Rom vertreten. Vorliegendes Gemälde zeigt aus einer leichten Vogelperspektive den Ort Lacco Ameno an der Nordküste Ischias. Links ist der rauchende Vesuv zu sehen, davor erstreckt sich das leuchtend blaue Meer im Golf von Neapel und die kleine Bucht von Lacco Ameno mit dem sogenannten Pilzfelsen, il Fungo. Über die Stadt mit ihren Terrassen und Gärten wandert der Blick weiter zum Monte Epomeo. Im untergehenden Licht der Sonne kann der Betrachter die Dorfbewohner bei ihren verschiedenen Tätigkeiten beobachten: auf der Terrazza eines Hauses vergnügen sich Paare beim Saltarello-Tanz, eine Frau holt Wasser aus dem Brunnen und andere kehren mit ihrem Esel in die Stadt zurück. Hauschild bietet uns hier in qualitätvoller Manier ein eindrucksvolles Panorama der Insel aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel.

62 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6062

Wilhelm Brücke (1800 Stralsund – 1874 Berlin)

6063 Wäscherinnen am Aniene in Subiaco. Öl auf Leinwand. 61,5 x 73,5 cm. Unten rechts signiert, datiert „W. BRÜCKE. 1837“ sowie mit dem Künstlersignet „Wappen von Stralsund“, verso mit dem Fragment eines alten handschriftlichen Etiketts „ [...] / [Ans]icht von Subiaco“.

6.000 €

Den Stralsunder Maler Johann Wilhelm Brücke zog es zum Studium an die Berliner Kunstakademie, wo sein vielversprechendes Talent ihm 1829 ein Stipendium einbrachte, mit dem er den obligatorischen Romaufenthalt finanzierte. Obgleich sich Brücke später einen Namen als Stadt- und Architekturmaler machen sollte, standen in den Jugendjahren vornehmlich die Landschaft und das Volksleben Italiens im Mittelpunkt seines Schaffens. Rom und dessen Umgebung studierte er bis zu seiner

Rückkehr nach Berlin im Jahre 1834 ausgiebig. Im heimischen Atelier dienten ihm dann die gefertigen Skizzen und Studien als unerschöpflicher Motivfundus. Aus solchen Erinnerungsstücken komponierte der Künstler auch vorliegende, großformatige Ansicht, die einen pittoresken Winkel im Dörfchen Subiaco in den Sabiner Bergen unweit von Rom zeigt. Die Brücke, unter der Wäscherinnen am Aniene ihrer Tätigkeit nachgehen, muss wenige Jahre nach Brückes Italienaufenthalt zerstört worden sein. Beleg hierfür ist eine 1844 vor Ort gefertigte Skizze im bereits ruinösen Zustand von der Hand Ludwig Deurers (vgl. Karl & Faber, Auktion am 9. November 2018, Los 200). Viel häufiger von Künstlern dargestellt wurde der heute noch stehende Ponte von San Francesco weiter Flussabwärts, wohingegen unser Motiv zu den seltenen Subiaco-Ansichten zählt. Durch das Hinzufügen von Details wie rauchende Kamine oder einem funkenschlagenden Feuer hinter einer geöffneten Tür haucht Brücke der Szene eine charmante Lebendigkeit ein.

63 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6063
64 Gemälde des 19. Jahrhunderts
Meister
und Neuerer
6064 6065

Anton Edvard Kieldrup (1826 Hadersleben – 1869 Kopenhagen)

6064 In den Weinbergen bei Meran in Südtirol. Öl auf Holz. 24,3 x 29,4 cm. Unten links monogrammiert und datiert „AK [ligiert]/ 1859“, verso betitelt „Partie ved Meran i Tyrol“.

900 €

Deutsch

6065 19. Jh. Campagnalandschaft mit römischen Ruinen.

Öl auf Leinwand. 39,5 x 54 cm.

750 €

Carl Haase (um 1820 Spandau – 1876/77 wohl Triest)

6066 Blick über Porto d‘Ischia und das Castello Aragonese, im Hintergrund Procida und der Vesuv. Öl auf Leinwand, doubliert. 47 x 63,5 cm. Unten links signiert und datiert „C. Haase / 1862“.

4.500 €

Von einer Anhöhe oberhalb von Porto d‘Ischia entfaltet sich der ganze großartige Blick über die Insel und den Golf von Neapel. Zunächst fällt der Blick auf den kleinen Hafen Ischias und das berühmte Castello Aragonese auf einem vorgelagerten Felssporn. Dann gleitet das Auge über Procida, die Erhebungen von Capo Miseno auf den rauchenden Vesuv. Am Horizont erscheint die Sorrentiner Halbinsel, während am rechten Bildrand das sagenumwobene Capri im Dunst erscheint. Der aus Spandau bei Berlin stammende Carl Haase siedelte nach seiner Ausbildung an den Kunstakademien in Leipzig und Düsseldorf nach Triest, wo er 1858 eine Mal- und Zeichenschule für Frauen eröffnete. Haase reüssierte vor allem mit seinen italienischen Landschaften aus Rom und Neapel, die er auch auf den jährlichen Kunstausstellungen Wiens präsentierte.

65 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6066

Joseph Theodor Hansen (1848 Tebbestrup, Randers – 1912 Randers)

6067 Die Cappella di San Giovanni Battista in Perugia. Öl auf Leinwand. 24,5 x 31,5 cm. Unten links signiert, datiert und bez. „J T Hansen Perugia 1907 / Colegio del Cambio Cap. S. Giovanni.“.

2.400 €

Der dänische Maler und Illustrator Joseph Theodor Hansen studierte 1869-76 an der Kunstakademie in Kopenhagen. Er unternahm Reisen nach Frankreich, Italien und Griechenland und wurde zu einem geschätzten Architekturmaler. Seine Interieurs und Stadtansichten zogen bei den jährlichen Ausstellungen in Charlottenborg besondere Aufmerksamkeit auf sich. Hansen wählt einen leicht schrägen Blick auf den Altar mit dem Altarbild des Perugino Schülers Giannicolo di Paolo und den umgebenden Mosaiken, deren goldfarbene Steinchen in dem Licht zu glühen scheinen.

Simon Ludvig Ditlev Simonsen (1841 München – 1928 Kopenhagen)

6068 Prozession bei Albano. Öl auf Holz. 27 x 37,5 cm. Unten rechts datiert und signiert „1872. / Simon Simonsen“.

800 €

Louis Gurlitt (1812 Altona – 1897 Naundorf b. Schmiedeberg)

6069 Südländische Gebirgslandschaft mit Ruinen. Öl auf Malpappe, auf Platte aufgezogen. 38,4 x 52 cm. Verso mit dem Nachlassstempel.

1.500 €

66 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6067
67 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6068 6069

Joachim Ludwig Heinrich Daniel Bünsow (1821–1910, Kiel)

6070 Blick auf Tivoli und das Tal des Aniene. Öl auf Papier, auf Pappe kaschiert. 33,7 x 48 cm. Um 1853-1858.

4.500 €

Provenienz: Aus der Familie Bünsow, Bünsow Haus (errichtet zwischen 1886-1888) in Stockholm. Seither in Familienbesitz.

Bünsow erhielt seine Ausbildung an der Königlich Dänischen Kunstakademie von 1839 bis 1848 bei Johann Ludwig Lund und Christoffer Wilhelm Eckersberg. Anschließend reist er nach Dresden, wo er sich dem Kreis um Johan Christian Dahl anschloss. Ein Stipendium der Kopenhagener Akademie ermöglichte Bünsow einen Aufenthalt in Rom von 1853 bis 1858. Während sich Bünsow in seinem malerischen Frühwerk an dem feintonigen und naturnahen Stil seiner Lehrer orientierte, stehen die in Italien entstandenen Landschaften unter dem Einfluss von dem Holsteiner Louis Gurlitt und sind stimmungsvoller und idealisierend.

68 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6070

Joachim Ludwig Heinrich Daniel Bünsow

6071 Blick auf Ariccia in den Albaner Bergen. Öl auf Papier, auf Platte kaschiert. 28,5 x 44 cm. Um 1854-1858.

4.500 €

Provenienz: Aus der Familie Bünsow, Bünsow Haus (errichtet zwischen 1886-1888) in Stockholm. Seither in Familienbesitz.

69 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6071
70 Gemälde des 19. Jahrhunderts
Meister
und Neuerer
6072 6073

Vilhelm Rosenstand (1838–1915, Kopenhagen)

6072 Häuser in Narni mit Ausblick auf die umbrische Landschaft.

Öl auf Leinwand, auf Leinwand kaschiert. 26,5 x 25,8 cm.

Unten links monogrammiert (ligiert) und datiert „VR [18]78“, verso auf dem Keilrahmen alt bez. „V. Rosenstand / 1878“ und „Narni i Umbria“.

1.200 €

Thorald Læssøe (1816 Frederikshavn – 1878 Kopenhagen)

6073 Wolken über der Campagna.

Öl auf Leinwand, kaschiert auf Leinwand. 17 x 29 cm.

1.200 €

Holger Hvitfeldt Jerichau (1861–1900, Kopenhagen)

6074 „Italienske Jernbanearbejdere“: Italienische Schienenarbeiter in der Sommerhitze.

Öl auf Holz. 33,5 x 42,2 cm. Unten rechts signiert „Holger H. Jerichau“, verso wohl von fremder Hand nummeriert und bezeichnet „N°16 Italienske Jernbanearbejdere“ sowie mit dem Stempel „Konservator Paul Flemming / Bredgade 21 Kobehavn“.

750 €

71 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6074
72 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6076 6075

Arthur Blaschnik (1823 Strehlen – 1918 Berlin)

6075 Blick über den Gardasee nach Arco. Öl auf Papier, auf Pappe kaschiert. 19,6 x 14,1 cm. Unten rechts signiert „Blaschnik.“.

600 €

Anton Hlavacek (1842–1926, Wien)

6076 Misurina-See mit den Drei Zinnen im Abendrot. Öl auf Malkarton. 35,7 x 52,5 cm. Unten links signiert „Hlavacek“, verso in Bleistift (eigenh.?) betitelt und bez.

1.200 €

Traugott Schiess (1834 St. Gallen – 1869 München)

6077 Waldlichtung mit Birke im Sonnenschein. Öl auf Papier, aufgezogen und auf Holzrahmen montiert. 23,3 x 33,1 cm. Unten rechts datiert „März 1855“ (in die nasse Farbe geritzt).

3.500 €

Diese Plein-air-Studie mit wunderbar nuancierten Sonnenlichteffekten entstand während der Münchner Studienjahre des Landschaftsmalers Traugott Schiess, der 1855 Studienreisen in die Bayerischen Alpen und in die Schweiz unternahm.

73 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6077
74 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6078

Albin Egger-Lienz (1868 Stribach – 1926 St. Justina bei Bozen)

6078 Bildnis eines Geistlichen am Studiertisch. Öl auf Leinwand. 80,5 x 66 cm. Im Unterrand signiert, bezeichnet und datiert „A. Egger / München / 1887“, verso auf dem Keilrahmen zweifach der Stempel des Münchner Künstlerbedarfs „Jos. Bayerle / MalrequisitenFabrik / Akademie-Strasse 11“.

12.000 €

Provenienz: Vom Künstler wohl direkt an Franz Graf Folliot de Crenneville (1815-1888) verkauft, seit 1884 in Gmunden. Vom obigen übergeben an Dr. Emil Kugler, Gmunden. Seither in Besitz von dessen Nachfahren in Süddeutschland.

Der osttiroler Maler Albin-Egger Lienz zählt zu den bedeutendsten Künstlern der österreichischen Moderne und ist vor allem als eindringlicher Schilderer des kargen Lebens und Wesens des Tiroler Bauernvolkes bekannt. Vorliegendes Gemälde entstand in Egger-Lienz‘ frühen Jahren, als sein künstlerisches Wirken noch bestimmt war von dem Einfluss der prägenden Freundschaft mit dem 33 Jahre älteren Franz von Defregger und seiner Ausbildung als Historienmaler an der Münchner Akademie, von der er 1893 abging. Die Figur- und Formensprache ist noch dezidiert naturalistisch und doch ist sein späterer, auf monumentale Vereinfachung ausgerichteter Stil in den großzügig angelegten Flächen, den breiten Pinselstrichen und der Wahl erdiger Töne bereits in den Grundzügen angelegt.

Die Darstellung eines Geistlichen ist kongruent mit einer Vorliebe des Künstlers für Themen des religiösen Lebens der Landbevölkerung in dieser Frühphase, für die das Gemälde Karfreitag (1892/93) im Wiener Belvedere das vielleicht einprägsamste Beispiel darstellt. Aus den 1880er Jahren sind außerdem gezeichnete Studien von Mönchen und Priestern bekannt (vgl. Wilfried Kirschl: Albin Egger Lienz 1868­1926: das Gesamt­

werk, Bd. 2, Z 198, Z 201 und Z 202). Kirschl publizierte eine weitere Fassung unseres Portraits, bei der es sich aufgrund der etwas summarischeren Ausführung um eine Vorstudie handeln könnte (vgl. ebd., S. 504, M 16 mit Abb.). Der Autor vermutet, dass dieses verschollene Bild deckungsgleich ist mit dem in Heinrich Hammers Werkverzeichnis aufgeführten Gemälde „Der Chronist“ ist (vgl. Heinrich Hammer: Albin Egger Lienz, Innsbruck/Wien/München 1930, S. 261). Da unser Gemälde Kirschl nicht bekannt war, könnte es sich bei dem „Chronisten“ jedoch auch um vorliegendes Werk handeln.

Dieses feinsinnige Frühwerk von Egger-Lienz wird nun erstmals auf dem Kunstmarkt angeboten und gelangte laut mündlicher Überlieferung wohl unmittelbar nach seiner Entstehung in den Besitz von Franz Graf Folliot de Crenneville, der in seiner Rolle als Oberstkämmerer Kaiser Franz Josephs unter anderem für die Neustrukturierung der kaiserlichen Kunstsammlungen verantwortlich war. Dieser soll es kurz vor seinem Tod an den Gmunder Lungenarzt und Kunstsammler Emil Kugler übergeben haben, dessen Nachfahren das Werk bis heute besitzen.

Louise von Begas-Parmentier (1850 Wien – 1920 Berlin)

6079 Mit wildem Wein umrankter Laubengang eines Südtiroler Gehöfts.

Öl auf Leinwand. 52 x 68 cm. Unten links signiert „L Begas Parmentier“.

1.200 €

Die Malerin und Radiererin Louise von Begas-Parmentier, Schwägerin des Reinhold Begas, war nach dem Studium in Wien seit 1877 in Berlin tätig. Beliebt waren ihre gemalten und radierten Darstellungen Venedigs und süditalienischer Landschaften.

75 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6079

Josef Feid (1806 Wien – 1870 Weidling)

6080 Alte Eiche am Abhang. Öl auf Leinwand. 42,5 x 56,5 cm. Unten links signiert und datiert „Jos. Feid [1]847“.

2.500 €

Friedrich Gauermann (1807 Scheuchenstein (Miesenbach) – 1862 Wien)

6081 Wildbach Strub bei Ischl. Öl auf Papier, auf Karton kaschiert. 20 x 27,5 cm. Verso auf dem Karton in Bleistift wohl eigenh. betitelt und signiert „Wildbach Strub Gauermann“ sowie mit altem Ausstellungsetikett, dort typogr. bez. „Ölstudie Friedr. Gauermann / Wildbach Strub OÖ 29 x 21 cm / Nr. 36 Öl auf Pappe“, ferner mit einer alten (Galerie?)Nummer „51746“.

2.400 €

August Friedrich Piepenhagen (1791 Soldin, Preußen – 1868 Prag)

6082 Felsformation im böhmischen Gebirge. Öl auf Papier. 23,3 x 30,2 cm. Verso von einem Mitglied der Familie Piepenhagen in Bleistift bez. „A [für August Piepenhagen] (....)“.

800 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers. Seitdem im Besitz der Familie.

Charlotte Piepenhagen (1821–1902, Prag)

6083 Partie im Sárka-Tal (Divoká Šárka) bei Prag. Öl auf Papier. 24 x 31,5 cm. Verso von einem Mitglied der Familie Piepenhagen in Bleistift bez. „Scharka Charlotte Weyroter Piepenhagen nach der Natur“.

800 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.

Seitdem im Besitz der Familie.

76 Gemälde des 19. Jahrhunderts
Neuerer Meister
und
6084 6083 6082
77 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6080 6081

Charlotte Piepenhagen

6084 Waldpartie mit Bachlauf. Öl auf Papier. 23,5 x 27,8 cm. Verso von einem Mitglied der Familie Piepenhagen in Bleistift bez. „Ch ...“.

750 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers. Seitdem im Besitz der Familie.

Abbildung Seite 76

Franz von Persoglia (1852 Laibach – 1912 Wien)

6085 Auf dem Wiener Naschmarkt. Öl auf Holz. 26,2 x 39,5 cm. Unten rechts signiert und datiert „F. v. Persoglia / 1834“, verso mit dem Stempel des Wiener Künstlerbedarfs J. v. Meiller sowie einem Etikett mit Besitzerangaben.

2.500 €

Provenienz: 1892 erworben von Richard Quitmann, Berlin (lt. rückseitigem Klebeetikett).

78 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6085

Österreichisch

6086 um 1830/40. Frühling im Wiener Prater. Öl auf Leinwand, doubliert. 40,7 x 32,2 cm.

3.500 €

79 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6086

Constantin le Roux (1850 Paris – 1909 Conchesen-Onche)

6087 Stillleben mit Pflaumen und Johannisbeeren. Öl auf Leinwand. 38 x 46 cm. Unten links signiert „Le Roux.“, verso mit einer gestempelten Nummer „8“.

750 €

Münchner Schule

6088 um 1860/70. Bildnis eines bärtigen Mannes. Öl auf Leinwand, doubliert. 45,3 x 36,2 cm. Unten rechts bezeichnet „W. Leibl“ und undeutlich datiert.

1.800 €

80 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6088
6087

Cherubino Kirchmayr

(1848 Venedig – 1903 Bedford Park, London)

6089 Mädchen im blauen Kleid mit Zöpfen und rotweißer Schleife an einem Tisch mit Obst. Öl auf Holz. 62,3 x 43,5 cm. Signiert und datiert oben links „C. Kirchmayr / 1875“.

2.500 €

Der Vater Cherubinos war der Münchner Kupferstecher Giacomo Kirchmayr. Nach seiner Hochzeit mit der Venezianerin Maria Piccinin zog er nach Venedig und gründete dort eine Druckerei für Graphik. Cherubino war der jüngste Sohn von 10 Kindern. Von 1863 bis 1869 studierte er Malerei an der dortigen Kunstakademie, an der er später selbst zum Professor gewählt wurde. Kirchmayr wurde zu einem beliebten Porträtisten der Aristokratie (darunter Porträts der Gräfin Anima Morosini, der Familien Albrizzi und Hoyos und des spanischen Kronprätendenten Don Carlos). Daneben malte er auch Genrebilder. 1890 stellte er im Münchner Glaspalast zwei Gemälde aus, zwischen 1886 und 1900 war er in London an mehreren Ausstellungen der Royal Academy beteiligt.

81 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6089

6091

Carl Gustaf Hellquist (1851 Kungsör – 1890 München)

6090 Studie des Eingangs von Haus Köppeleck (Unterschönau) bei Berchtesgaden.

Öl auf Holz. 23,8 x 32,9 cm. Verso mit einer Echtheitsbestätigung der Tochter „Studie von Haus Köppeleck, Westseite, Eingang, gemalt im Oktober 1883 in Schönau, nach meiner Geburt (26.9.83) von meinem Vater Carl Gustav Hellquist. Bezeugt von seiner Tochter Märit Ullrich geb. Hellquist / Schönau, 26. Sept. 52.“.

900 €

Hermann Groeber (1865 Wartenberg – 1935 Gstadt a. Chiemsee)

6091 Jungbäuerin aus Tölz. Öl auf Malpappe. 42,5 x 33,8 cm. Unten links signiert „Herm. Groeber“, auf dem Rahmen verso bezeichnet „Tölzer Gegend“.

1.800 €

Hans-Josef Becker-Leber (1876 Berlin – 1962 Wedel)

6092 Kahn am sommerlichen Ufer eines Dorfes. Öl auf Leinwand. 85 x 110 cm. Unten links signiert und datiert „Hansjos. Becker-Bonn [19]09“.

750 €

Hermann Baisch (1846 Dresden – 1894 Karlsruhe)

6093 Isarauen.

Öl auf Papier, auf festem Karton aufgezogen. 26,8 x 42,1 cm. Signiert unten links „H. Baisch.“. Auf dem Untersatzkarton Etikett mit dem Stempel „Hermann Baisch / Ausgewählter / Nachlass“ und der gedruckten Nummer „167“.

750 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (mit dessen Nachlasstempel auf dem Untersatz).

82 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
83 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6090 6092 6093
84 Gemälde des 19. Jahrhunderts
Meister
und Neuerer
6094 6095

Ascan Lutteroth (1842–1923, Hamburg)

6094 Sommerlandschaft bei Breitbrunn am Chiemsee. Öl auf Leinwand, alt auf fester Pappe kaschiert. 36,7 x 44,6 cm. Unten links signiert „A. Lutteroth“, unten rechts bezeichnet und datiert „Mühle[?] / 1872“ sowie verso von fremder Hand bez. „N- 240 by Breitbrunn 1872 = by Chiemsee“.

750 €

Constantin Artz (1837–1890, Den Haag)

6095 Weite holländische Landschaft mit Windmühle und Entenfamilie. Öl auf Leinwand. 40 x 60 cm. Unten links signiert „Constant Artz“.

900 €

Paul Heitinger (1841–1920, München)

6096 Uferpartie am Bodensee mit Blick auf Wasserburg. Öl auf Leinwand. 47,5 x 78 cm. Unten rechts signiert „P. Heitinger“.

1.200 €

Das heitere Gemälde zeigt den sommerlichen Bodensee mit dem auf einer Halbinsel gelegenen Ort Wasserburg im Hintergrund. Markant zeichnen sich der Turm der Pfarrkirche St. Georg und die angrenzenden Gebäude des Pfarrhofes vor dem Himmel ab.

85 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6096

Hans Kugler

(eigentlich Friedrich Johann, 1840 Berlin – 1873 München)

6097 Selbstbildnis mit schwarzem Hut. Öl auf Leinwand. 62 x 50 cm. Oben links signiert und datiert „H. Kugler 1868. / ipse fec.“.

4.000 €

Literatur: Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, XXII, S. 79.

Hans Kugler wurde als jüngster Sohn des Kunsthistorikers und Beamten des Kultusministeriums, Franz Kugler, und seiner Gemahlin Clara

geboren. Er studierte in Weimar unter Arnold Böcklin. Nach dem Tod des Vaters übersiedelte Hans Kugler gemeinsam mit seinem Bruder und der Mutter nach München. Dort gehört er gemeinsam mit Adolf von Wilbrandt, seinem Schwager Paul Heyse und dem Maler Ludwig von Hagn zu einem Freundeskreis, zu dem sich auch Arnold Böcklin sowie Franz von Lenbach gesellten. Nach dem Tod der Schwester Margarethe, zog Hans Kugler gemeinsam mit seiner Mutter in das Haus Paul Heyses. Hans Kugler litt zeit seines Lebens unter chronischen Krankheiten, seine Mutter pflegte ihn. Von dunklen Gedanken übermannt, versucht er sich 1873 das Leben zu nehmen, woraufhin sich seine Mutter Clara dramatischerweise ebenfalls das Leben nimmt. Hans Kugler überlebt seinen Suizid noch einige Tage und verstirbt schließlich an den Folgen.

86 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6097

Deutsch

6098 um 1870. Die Modellpuppe und das Blumenmädchen im Atelier.

Öl auf Leinwand, doubliert. 55,3 x 49,5 cm.

2.400 €

Wilhelm Volz (1855 Karlsruhe – 1901 München)

6099 Zwei Musen krönen das Haupt einer ShakespeareBüste mit einem Lorbeerkranz.

Öl auf Leinwand. 56,5 x 42 cm. Unten links monogrammiert. Um 1890.

2.800 €

Womöglich Vorstudie für eine der Illustrationen in der von August Wilhelm von Schlegel übersetzten Ausgabe des Sommernachtstraums von Shakespeare.

87 Gemälde des 19. Jahrhundert s
Neuerer Meister
und
6098
6099

Toni Stadler (1888–1982, München)

6100 Mooslandschaft mit Gehöften im Alpenvorland.

Öl auf Holz. 55,5 x 50,8 cm. Unten rechts signiert „T. Stadler“, verso auf dem Rahmen ein altes Etikett des Kunsthandels Noyes & Blakeslee, Boston.

2.400 €

Carl Maria Nikolaus Hummel (1821–1907, Weimar)

6101 Landschaft mit der Milseburg bei Kleinsassen in der Rhön.

Öl auf festem Papier. 33,4 x 50,6 cm. Unten links signiert, datiert und bez. „C. Hummel. 1859. Milseburg bei Kleinsassen“.

2.400 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso von Margarete Hummel in schwarzer Feder bez. „Nachlass Prof. Carl Hummel / Weimar / Margarete Hummel“).

Hugo Börner lernte laut Boetticher im Atelier von Friedrich Preller d. J. in Dresden, bevor er sich als Landschaftsmaler in Karlsruhe niederließ. 6100

Bei der Milseburg handelt es sich um einen Berg, unter dem der Legende nach der mit dem Teufel im Bunde gewesene Riese Mils liegt, der durch den Heiligen Gangolf besiegt worden war. Am Fuße dieses sagenumwobenen Berges entstand in Kleinsassen zur Mitte des 19. Jahrhunderts eine kleine Künstlerkolonie. Friedrich Preller d. J., Sohn von Carl Hummels Lehrer Preller d. Ä., verbrachte mit seinen Schülern des Düsseldorfer Malkastens und anderen Freunden den Sommer des Jahres 1858 in diesem beschaulichen Ort und schuf dort einige Ölstudien. Möglicherweise reiste Hummel auf Anregung von Preller d. J. das darauffolgende Jahr in das Künstlerdorf.

Hugo Börner (tätig im 19. Jh.)

6102 Landschaft mit Kapuzinermönch bei einem Felsgipfel mit Kruzifix. Öl auf Leinwand. 29,5 x 40,5 cm. Unten rechts signiert und undeutlich datiert „Hugo Börner ... / Dresden“.

750 €

88 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
89 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6101 6102

Anselm Feuerbach (1829 Speyer – 1880 Venedig)

6103 Bildnis des Altphilologen Theodor Heyse. Öl auf Leinwand. 50 x 40 cm. Verso auf der Leinwand alt bez. „Zum Andenken an Pollikeit“. Um 1859.

2.500 €

Literatur: Jürgen Ecker: Anselm Feuerbach ­ Leben und Werk ­ Kritischer Katalog der Gemälde, Ölskizzen und Ölstudien, München 1991, S. 203, Nr. 327 (dort als ‚Mann nach rechts‘ und Verweis auf ein anderes, sehr ähnliches Bildnis von Theodor Heyse), mit Abb.

Anselm Feuerbach und Theodor Heyse trafen erstmals 1859 in Rom aufeinander und sie verband eine tiefe Freundschaft. In einem Brief an seine Mutter schreibt Paul Heyse: „Der alte, geistreiche, poetische Doktor Heyse (wenn er lacht, ist er täuschend mein Kopf des Hafis) ist mir mitten in meiner Nacht quälender Gedanken wie ein Bote gekommen ...“ (zitiert nach Karl Quenzel: Der Maler Feuerbach, Leipzig 1919, S. 228). Dieses ungewöhnliche Porträt passt gut zu dem anschaulichen Bericht, den Anselm Feuerbach über Theodor Heyse schrieb.

Carl Johann Spielter (1851–1922, Bremen)

6104 Nach der Auktion: Der Sammler in Betrachtung seiner Neuerwerbungen Öl auf Holz. 29,8 x 39,8 cm.

1.800 €

Johan Julius Exner (1825–1910, Kopenhagen)

6105 Mädchenbildnis; Kücheninterieur mit Feuerstelle. Öl auf Papier, beidseitig bemalt. 32 x 25 cm. Das Kücheninterieur auf dem grünen Bottich monogrammiert und datiert „IE 1846.“, das Mädchenbildnis am Unterrand signiert und schwer leserlich datiert „J. Exner 1845[?]“.

1.500 €

90 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6103
91 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6104 6105 6105, verso

Franz von Lenbach (1836 Schrobenhausen – 1904 München)

6106 Bildnis des Schriftstellers Paul Heyse, den Blick nach rechts gewandt.

Öl und Tempera über schwarzem Stift auf Malpappe. 62 x 54,7 cm. Unten rechts signiert „f lenbach“. Um 1860/70.

3.500 €

Paul Heyse (1830-1914) stammte aus Berlin und hatte dort und in Bonn klassische Philologie studiert. 1854 ließ er sich, durch König Maximilian II. berufen, in München nieder. Dort spielte der sehr erfolgreiche Dich-

ter und Novellist bald eine wichtige und repräsentative Rolle, die ihm u.a. die gesellschaftliche Nobilitierung zum „Dichterfürsten“ eintrug. 1911 wurde er als erster deutscher Schriftsteller mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Bevor sich Heyse sein eigenes Künstlerhaus an der Luisenstraße baute, wohnte er Lenbach gegenüber in der Arcisstraße 9, wo die lebenslange Freundschaft mit Lenbach begann. Lenbach hielt seinen Schriftstellerfreund Heyse mehrfach in subtilen Porträts fest, wobei er sich, wie auch hier, meist nur auf Gesicht und Oberkörper des Dargestellten konzentrierte.

92 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6106

Richard Böhm (1858 Dresden – 1947 Lauscha)

6107 Thusnelda wird vom Vater Segestes dem römischen Feldherrn Germanicus übergeben.

Öl auf dünner Malpappe, auf fester Pappe kaschiert. 21,5 x 27 cm. Um 1882.

750 €

Vorstudie für ein Historiengemälde, mit dem Richard Böhm, ein Schüler Ferdinand Pauwels, 1882 auf der Dresdener Akademieausstellung ein Reisestipendium gewann. Es ist als Abbildung in der Zeitschrift Die Gartenlaube überliefert (1883, H. 14, S. 228).

Louis Gallait (1810 Tournai – 1887 Schaerbeek b. Brüssel)

6108 Der Abschied ins Kloster.

Öl auf Holz, parkettiert. 27,5 x 20,5 cm. Links auf der Treppenstufe signiert und datiert „L. Gallait 1885“.

900 €

93 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6107 6108

Charles Edward Perugini

(d.i. Carlo Perugini, 1839 Neapel – 1918 London)

6109 In Gedanken.

Öl auf Leinwand. 76 x 55,5 cm. Unten rechts monogrammiert „CEP“ (ligiert).

12.000 €

In Neapel geboren, verbrachte Charles, eigentlich Carlo, Perugini einen Großteil seiner Kindheit in England. Für seine künstlerische Ausbildung kehrte er nach Italien zurück, wo er die Bekanntschaft des neoklassizistischen Malers Lord Frederic Leighton machte, der ihm Freund und Mentor werden sollte. 1863 ließ sich Perugini schließlich in London nieder und begann noch in demselben Jahr, an den Ausstellungen der Royal Academy teilzunehmen.

Mit seinen eleganten Frauenbildern avancierte er zu einem Publikumsliebling. Sein weich naturalistischer und zugleich flüssiger Malstil war dem Ästhetizismus seines Mentors Lord Leighton verpflichtet und legte den Schwerpunkt auf die schwelgerische Wiedergabe von luxuriösen Texturen und Farben. Die Kompositionen appellierten an die Sinne und zelebrierten die Malerei als solche.

In vorliegendem Porträt einer unbekannten Dame sitzt die Dargestellte vor einer graugrünen, zartgemusterten Brokattapete. Die Pose ist nachdenklich, der Kopf auf die rechte Hand gestützt, der Blick träumerisch ins Leere verloren. Ihr schönes Gesicht rahmt üppiges, kupferrotes Haar, das wunderbar mit den schillernden Grünnuancen und goldenen Akzenten harmoniert, die das Gemälde dominieren. Sowohl die Farbgebung als auch das Thema der Nachdenklichkeit erinnern an das 1872 vollendete Meisterwerk Veronica Veronese von Dante Gabriel Rossetti, das dieser unter dem Arbeitstitel The Day Dream begonnen hatte. Gemeinsam ist beiden auch das Evozieren der melodischen Schönheit von Bildnissen venezianischer Meister der Renaissance. Es ist ein eher intuitiver Rekurs, bei dem die vergangene Epoche als vage Phantasiewelt, weit entfernt von der modernen Gegenwart zitiert wird. Frauenbilder waren im viktorianischen England, und vor allem in der Kunst der Präraffaeliten, häufig weit mehr als reine Porträts und in ihrer Bedeutung vielschichtig. Die Dargestellten wurden als Personifikation einer historischen, literarischen oder allegorischen Figur inszeniert, deren Geschichte dem Betrachter weitere inhaltliche Ebenen eröffnete. In unserem Werk könnte das Detail des großen Messingtellers mit angedeuteter Sündenfallszene als Anspielung auf die weibliche Ursünde verstanden werden, als Hinweis auf die Gefährlichkeit der unschuldig wirkenden Schönheit.

94 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
95 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6109
96 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6110 6111 6113

Französisch

6110 um 1860. Stillleben mit Kupferkanne, Kerze, Korkflasche und Feder.

Öl auf Papier, kaschiert auf Holz. 13,7 x 24 cm. Verso mit einer gestempelten Nummer „3“.

600 €

Kai Lange (1870 Frederiksberg – 1936 Kopenhagen)

6111 Selbstbildnis an der Staffelei. Öl auf Leinwand, auf Holz kaschiert, verso mit altem Karton. 30,3 x 26 cm. Oben links signiert und datiert „Kai L. / 2.5.[19]14“, verso bez., betitelt und datiert „Kai Lange Selvportret 1914“, ebenda der Stempel „Charlottenborg Udstiller“ sowie ein weiterer alter Stempel eines Kopenhagener Kunsthandels.

750 €

Jacob Albert Jacobs (1812–1879, Antwerpen)

6112 Prozession in einer Kathedrale bei Kerzenschein. Öl auf Holz. 18,6 x 15,4 cm. Unten rechts signiert „Jacob Jacobs ft“, verso nummeriert „N°17“.

600 €

Narcisse Diaz de la Peña (1807 Bordeaux – 1876 Menton)

6113 zugeschrieben. Im Dickicht. Öl auf Holz. 14,7 x 12,7 cm. Unten links in roter Farbe schwer leserlich signiert „D[iaz]“.

900 €

97 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6112

6114

Niels Simonsen (1807–1885, Kopenhagen)

6115 In den Straßen von Algier. Öl auf Papier, alt auf Leinwand kaschiert. 17,8 x 12,5 cm. Unten links signiert und datiert „NSimonsen / 1840“, verso (eigenhändig?) bez. „Gadeparti i Algier 1840. / N. Simonsen“.

900 €

Diese reizvolle Straßenstudie entstand während Simonsens Reise durch Algerien im Jahr 1840. Die flotte, lockere Malweise auf Papier suggeriert, dass der Künstler im Freien arbeitete und das Motiv vor Ort aufnahm.

Hugo Vilfred Pedersen (1870 Kopenhagen – 1959 Holte)

6114 Der nubische Palastwächter. Öl auf Leinwand. 71 x 48 cm. Unten rechts signiert „Hugo V P“.

1.500 €

6115

98 Gemälde des 19. Jahrhunderts
Neuerer Meister
und

Hermann David Solomon Corrodi (1844 Frascati – 1905 Rom)

6116 Abendstimmung am Nil. Öl auf Leinwand. 49 x 27 cm. Unten links signiert „H. Corrodi Roma“, verso auf dem Rahmen eine unleserliche Besitzeradresse.

6.000 €

Provenienz: Kunsthandlung J. P. Schneider, Frankfurt a. M. (Stempel auf dem Keilrahmen).

Der bei Rom geborene Corrodi konzentrierte sich anfangs auf Ansichten seiner Heimatstadt, Landschaften aus der Campagna und Genrebilder, bis er durch wiederholte Reisen nach Ägypten, Syrien, Konstantinopel, Montenegro und Korsika eine Fülle frisch aufgefasster Studien heimbrachte. Von da an avancierte er zu einem der glänzendsten Schilderer des Orients. In unserem Bild verbindet Corrodi seine Fähigkeiten als Landschaftsmaler mit denen seiner Genremalerei. Vor der visuell einnehmenden Kulisse eines vielfarbigen Sonnenuntergangs porträtiert er am Ufer des Nils sitzende Frauen, die ihrem Alltag nachgehen. Das enge Hochformat, die intensiven Farbabstufungen und die effektvolle Verteilung von Licht und Schatten zeigen Corrodis Geschick als malerischer Schilderer einer freilich westlichen Vision des Orients.

99 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6116

Leopold Carl Müller (1834 Dresden – 1892 Wien)

6117 Blick auf Kairo. Öl auf Leinwand auf Malkarton kaschiert. 31,7 x 22,7 cm. Unten links signiert „Leopold Carl Müller“.

4.000 €

Provenienz: Karl Freiherr von Hammer-Purgstall. Alexander von Bernd (1850 Salzburg - 1897 Wien).

Diese kleine, spontane Ölstudie zeigt die ägyptische Metropole am Nildelta wohl zur Mittagszeit, wo die sengende Hitze die Luft zum Flirren bringt und die Silhouette der Stadt im Auge des Betrachters verschwimmt.

100 Gemälde des 19. Jahrhunderts
Neuerer Meister
und
6117

August Löffler (1822–1866, München)

6118 Landschaft am Ufer des See Genezareth. Öl auf Papier, auf Malkarton aufgezogen. 28,5 x 41,5 cm.

2.500 €

Literatur: Boetticher, Malerwerke des 19. Jh., (wohl) aus Nr. 48. Katalog der Gemäldesammlung der Königl. Neuen Pinakothek in München, 1901, Nr. 489,9.

Provenienz: 1866 Nachlassversteigerung August Löffler, München. Sammlung Ludwig I. von Bayern (mit dessen Sammlungs-Etikett verso, Veduten Nr. 123).

Verso mit einem alten Auktionsetikett, auf diesem als „Am Ufer des See Genezareth“ betitelt. Privatsammlung Berlin.

Der Maler August Löffler reist 1849 nach Ägypten, Palästina, Syrien und Kleinasien. 1864 veröffentlicht er zusammen mit Moritz Busch die Publikation „Bilder aus dem Orient“, darin schildert er eindrücklich die Erfahrungen seiner Orientreise. Für ihn „bestand das Bild des Orients aus Namen, Stimmungen, vor allem aber aus dem Licht der ‚Sonne des Südens‘. Den Künstler begeisterte die orientalische ‚Lichtatmosphäre von zauberhaftem Reiz‘, das ‚falbe Zwielicht‘, der ‚tief orange-gelbe Abendhimmel‘, das ‚brennende warme Violet von Gebirgen unter diesem Himmel‘ und ‚das flimmernde Goldgelb von Wüsten und der Gluth des Mittags‘“ (Karin Rhein: Deutsche Orientmalerei in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, 2003, S. 141; Vgl. August Löffler, Moritz Busch: Bilder aus dem Orient, 1864, S. 1). Sicherlich inspiriert durch das geschichtsphilosophische Bewusstsein seines Lehrers Carl Rottmann, bricht auch Löffler mit dem idealisierten Landschaftsbild und stellt geschichtlich bedeutsame Orte in ihrem gegenwärtigen Zustand als Denkmäler der Menschheitsgeschichte dar.

101 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6118

Louis Appian (1862–1896, Lyon)

6119 Straßenszene in der Oasenstadt Biskra in Algerien. Öl auf Leinwand. 42 x 46 cm. Unten links signiert „Louis Appian“.

400 €

Eduard Hildebrandt (1818 Danzig – 1869 Berlin)

6120 Dschunken auf dem Cantonfluss in China bei Sonnenuntergang.

Öl auf Malkarton, auf Leinwand kaschiert. 28 x 38 cm. Unten links signiert „E Hildebrandt“. Um 1864/65.

1.500 €

In den Jahren von 1862 bis 1864 unternahm Hildebrandt auf eigene Kosten eine Weltreise, die ihn auch in die entlegenen Gebiete Ostasiens nach China und Japan führte. Im Anschluss dieser Reise entstanden zahlreiche Ölgemälde und Ölskizzen, in denen der Künstler die Erlebnisse dieser Reise visuell niederlegte. Die vorliegende Studie mit Dschunken auf dem Canton- oder Perlfluss ist also keine Vedute im eigentlichen Sinne, sondern ein Erinnerungsbild, das die Abendstimmung am Fluss mit der sich golden spiegelnden Sonne in vorbildhafter Weise einfängt.

Josef Carl Berthold Püttner (1821 Plan, Böhmen – 1881 Hallstatt, OÖ)

6121 Südamerikanische Landschaft mit Reitern an einem Fluss.

Öl auf Holz. 34 x 42 cm. Unten rechts signiert und datiert „J C B Püttner 1855“, verso mit dem Klebeetikett des Künstlerbedarfs Joh. Hall, Wien.

1.200 €

Püttner unternahm in den Jahren von 1851 bis 1853 Studienreisen nach Nord- und Südamerika an Bord von Segelschiffen der Hamburger Reederei J. C. Godeffroy & Sohn, die dem Künstler freie Passage gewährten. Neben Chile besuchte Püttner auch Peru, Bolivien und Panama. Die Impressionen von seiner Reise hielt er in Gemälden und Zeichnungen fest, die er auf den Ausstellungen der Akademie der bildenden Künste in Wien ausstellte.

Jean-Léon Gérome (1824 Vesoul – 1904 Paris)

6122 nach. Raubkatzen in der Menagerie.

Öl auf Malpappe. 27,7 x 34,1 cm. Verso bez. und datiert „J. L. Gerôme / Copie von J. F. Weg[verdeckt] / Februar 1891“.

600 €

102 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6119
103 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6120 6122 6121
104 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6123 6125

Alexander Pavlovich Popov (Mosckovskiy, 1835 – nach 1889)

6123 Küstenlandschaft auf der Krim im Abendlicht. Öl auf Holz. 36,7 x 54,5 cm. Unten rechts in kyrillischer Schrift signiert „A Popov Moskovskiy“.

4.500 €

Alexander Popov studierte bei Carl Wilhelm von Rabus und Alexei Savrasov an der Moskauer Schule für Malerei, Bildhauerei und Architektur (1851-58) sowie bei Sokrat Vorobyov an der Kaiserlichen Akademie der Künste (1858-65). Nach Abschluss seines Studiums beteiligte sich Popov mit Werken an den Ausstellungen der Kaiserlichen Akademie. Wenig später wurde ihm 1865 der Titel eines erstklassigen Künstlers der Landschaftsmalerei verliehen. Vorliegendes Gemälde zeigt den Blick auf eine Bucht auf der Krimhalbinsel im Abendlicht. Eine Gruppe junger Matrosen ist auf dem Weg zu ihrem Segelschiff, das in der Bucht vor Anker liegt.

Iwan Konstantinowitsch Aiwasowski (1817–1900, Feodossija)

6124 zugeschrieben. Morgenglühen über dem Hafen von Konstantinopel. Öl auf Leinwand, doubliert. 40,7 x 56 cm. Unten links bezeichnet „Aivasovsky / 1874“.

25.000 €

Ernst Carl Eugen Koerner (1846 Stibbe/ Westpreußen – 1927 Berlin)

6125 Nächtliche Flusslandschaft mit Feuer über einer Stadt (Istanbul?).

Öl auf Malkarton. 21,7 x 35,8 cm. Unten rechts signiert „E. Koerner“. Um 1916.

600 €

Provenienz: Sammlung Prof. Dr. E. F. Konrad Koerner, Berlin.

105 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6124

Walter Moras (1856 Berlin – 1925 Harzburg)

6126 Sonnendurchfluteter Winterwald bei einem Bachlauf.

Öl auf Leinwand, doubliert. 71 x 101 cm. Unten links signiert „W. Moras“.

1.800 €

Provenienz: Privatsammlung Berlin.

Julius Sergius von Klever (auch Yuliy Yulevich Klever, 1850 Dorpat – 1924 St. Petersburg)

6127 Spätherbstliche Waldlandschaft bei Vollmond. Öl auf Leinwand. 113,5 x 77,9 cm. Unten rechts datiert „1903“ und in kyrillischer Schrift signiert, verso auf der Leinwand in Deutsch bezeichnet „Russischer Wald im Spätherbst / J. v. Klever“.

15.000 €

Provenienz: Privatsammlung München.

Der 1850 als Sohn deutscher Eltern im estnischen Dorpat (Tartu) geborene Julius von Klever erhielt schon als Gymnasiast ersten Unterricht bei dem Landschaftsmaler Constantin von Kügelgen. Ab 1867 besuchte er die Akademie von St. Petersburg, wo er unter Baron Michail Klodt und Ssokrat Worobjoff Architektur- und Landschaftsmalerei studierte. Ab 1873 beteiligte er sich an zahlreichen Ausstellungen und wurde 1881 mit nur 31 Jahren zum Professor an der Akademie ernannt. Im Jahre 1893 erhob ihn der Zar, welcher selbst eine große Zahl seiner Gemälde erwarb, in den Adelsstand. Auch im Ausland wurden Klevers Landschaften sehr geschätzt. Er nahm vielbeachtet an Ausstellungen in München, Paris und Berlin teil, wo er ab dem Jahre 1905 auch für einige Zeit lebte und arbeitete. Seine zwischen realistischer Naturauffassung und feiner Stimmungsmalerei angesiedelten Landschaften geben die melancholische Schönheit seiner russischen Heimat in unvergleichlicher Weise wieder und bescherten Klever großen künstlerischen Erfolg.

106 Gemälde des 19. Jahrhunderts
Neuerer Meister
und
6126
107 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6127

Aleksei Mikhailovich Gritsai (1914 St. Peterburg – 1998 Moskau)

6128 Espenwald bei Sonnenuntergang. Öl auf Platte. 66,7 x 50,9 cm. Signiert unten rechts „Gritsai“ (kyrillisch), verso in Kyrillisch „Gasnet Zorja. Osinnik“ (Die Dämmerung erlischt. Espen Wald).

6.000 €

Provenienz: Privatsammlung München. Aleksei Gritsai war ein russischer Landschaftsmaler, der bei S. M. Zaidenberg in Leningrad (1930-1932) studierte und anschließend die Akademie für angewandte Kunst (1932-1939) besuchte. Gritsai ist ein Nachfolger der russischen lyrischen Landschaftstraditionen vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts; er malte, unter Ablehnung monumentaler Kompositionen und den Formeln des sozialistischen

108 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6128

Realismus, hauptsächlich poetische Motive der russischen Landschaft in der Nähe von Moskau. Die unprätentiösen, reinen, geradlinigen Naturstudien des Künstlers haben nicht weniger Bedeutung erlangt als seine „fertigen“ Landschaften. Er beendete seine Studien innerhalb einer Stunde, unabhängig von ihrer Größe, da er in der freien Natur unter dem Einfluss des Augenblicks versuchte, die Gefühle zu vermitteln, die dieses Motiv unbewusst hervorgerufen hatte.

Aleksei Mikhailovich Gritsai

6129 Winterlicher Birkenwald im März. Öl auf Platte. 66,7 x 49,7 cm. Signiert unten rechts „Gritsai“ (kyrillisch), verso in Kyrillisch „März, Birkenwald“. 6.000 €

Provenienz: Privatsammlung München.

109 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6129

Carl Frederik Sørensen (1818 Besser, Samsø – 1879 Kopenhagen)

6130 Winter an der Förde. Öl auf Leinwand. 15 x 22,3 cm. Unten links signiert und datiert (in die nasse Farbe geritzt) „C. Fred Sörensen 1875“ (Jahreszahl undeutlich).

2.800 €

Knud Andreassen Baade (1808 Skiold, Norwegen – 1879 München)

6131 Mondschein über der norwegischen Küste. Öl auf Leinwand. 86 x 117,5 cm. Unten mittig auf den Felsen signiert und datiert „Baade 1863“.

4.000 €

Der Norweger Knud Baade erhielt seine Grundausbildung an der Akademie in Kopenhagen bei dem dänischen Maler C.W. Eckersberg, gut zehn Jahre nachdem J.C. Dahl dort studiert hatte. Von 1836 an war er ein Schüler Dahls in Dresden und schloss sich dort dem Romantiker-

kreis um Friedrich und Dahl an. Der Naturalismus Dahls war Ausgangspunkt für Baades eigenes Werk. Auf lange Sicht war es jedoch die Malerei Friedrichs, die die Stimmung in Baades Werken prägen sollte. Stimmungsvoll atmosphärische Küstenlandschaften mit effektvollem Mondschein, inspiriert von der Küsten- und Fjordlandschaften Norwegens, wurden Baades Hauptmotiv. 1845 ging er schließlich nach München. Seine anfängliche Anziehungskraft auf die Romantik wurde dort durch die süddeutsche Spätromantik weiter beeinflusst und er erlangte bald einen Ruf und wurde berühmt, insbesondere als Mondlichtmaler. Baade war einer der großen Romantiker der norwegischen Kunstgeschichte. Er selbst schrieb „Kurzum, ich glaube, wenn eines meiner Werke im Laufe der Zeit im Kampf ums Dasein bestehen bleiben wird, so ist es vor allem das geheimnisvolle und poetische Element, das sie erhalten wird“.

Jørgen Roed

(1808 Ringsted – 1888 Kopenhagen)

6132 Landschaft in Südschweden mit Backsteinturm bei abziehendem Gewitter.

Öl auf Malkarton. 16 x 23 cm. Verso bezeichnet „Glimmingehus i Skaane /Joergen Roed“.

1.200 €

110 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6130
111
des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
Gemälde
6131 6132

Ludvig Kabell (1853 Vejlby – 1902 Fredensborg)

6133 Blick auf den Dom von Roskilde.

Öl (Grisaille) auf Malkarton, verso: Bleistiftskizze einer Landschaft mit Haus. 23,8 x 32,5 cm. Unten links signiert „L. Kabell.“.

1.200 €

Der Landschaftsmaler Ludvig Kabell setzte die dänische Landschaftstradition der ersten Jahrhunderthälfte fort und orientierte sich insbesondere an P. C. Skovgaard, bei dem er einige Zeit lernte. Zu Kabells besten Gemälden gehören kleinformatige Pleinair-Arbeiten, in denen seine sensible Beobachtungsgabe für die heimische Umgebung frei zum Ausdruck kommt. In vorliegender Arbeit nutzt der Maler die tonalen Valeurs der eleganten Grisaille-Malerei, um die Lichteffekte differenziert herauszuarbeiten.

750 € 6133

Anton Erik Christian Thorenfeld (1839 Svendborg – 1907 Kopenhagen)

6134 Partie am Limfjord.

Öl auf Leinwand. 63 x 94,5 cm. Unten links signiert und datiert „A. Thorenfeld 1893“, verso auf der Leinwand eigenh. betitelt und signiert „[...] Eftermiddag ved Limfjord [...] A. Thorenfeld 1893“.

1.800 €

Anders Andersen-Lundby (1840 Lundby – 1923 München)

6135 Segelschiffe vor der Küste Dänemarks.

Öl auf Malkarton. 18,9 x 24 cm. Unten links signiert und schwer leserlich datiert „A Andresen-Lundby / 1879 [?]“.

112 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
113
Jahrhundert s
Neuerer Meister
Gemälde des 19.
und
6134 6135

Johann Vilhelm Gertner (1818–1871, Kopenhagen)

6136 Porträt eines jungen Mannes in der Mittagshitze. Öl auf Papier, kaschiert auf Platte. 16 x 12,7 cm. Unten rechts datiert und monogrammiert „Septbr. 1837 / I. W. G.“, verso in dän. Sprache bez. „J V Gertner / G. Auctionscatalog N°2 / Et Dren gehovede / [...]studie“.

3.500 €

Janus La Cour (1837 Ringkøbing – 1909 Odder)

6137 Küstenpartie auf Helgenæs in Jütland. Öl auf Papier, auf Leinwand kaschiert. 32 x 42,5 cm. Am Unterrand mittig schwer leserlich bezeichnet, datiert und signiert „Hels Maj 1856 JlC“ (in der nassen Farbe).

1.800 €

Literatur: Rikard Magnussen: Landskabsmaleren Janus La Cour 18371909, Kopenhagen 1928, wohl Nr. 8. Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.

Dessen Auktion, Schloss Charlottenborg 13.-14. Dezember 1909, Los 81 (lt. Magnussen, op. cit.).

Die kleine Landzunge Helgenæs auf der Halbinsel Djursland im östlichen Jütland wurde früher auch Hels genannt. Dieser alte Name dürfte dem dänischen Landschaftsmaler Janus la Cour geläufig gewesen sein, der auf Djursland seine Kindheit verbrachte. Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass diese ihm vertrauten Landstriche zu den ersten Motiven gehörten, die er malte. Vorliegende Studie entstand als la Cour gerade einmal 19 Jahre alt war. Dem Blatt wohnt die frische der Natustudie inne.In der Wahl eines unüblichen Blickwinkels zeigt es die Originalität, die la Cours Landschaftskunst auch in späteren Jahren ausmachen sollte.

114 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6136
115 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6137 6138
116 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6140

Hermann Carl Siegumfeldt (1833 Esbønderup – 1912 Kopenhagen)

6138 Landschaft in Nordseeland. Öl auf Leinwand, kaschiert auf Malkarton. 14,6 x 19,3 cm. Unten links signiert „H. Siegumfeldt“ sowie rechts unten Vermerk [?] in Bleistift.

900 €

Abbildung Seite 115

Olaf August Hermansen (1849–1897, Kopenhagen)

6139 Dänische Sommerlandschaft mit Frau bei einer Handarbeit.

Öl auf Papier, auf Leinwand kaschiert. 17,8 x 33,4 cm. Unten rechts in der nassen Farbe schwer leserlich monogrammiert und datiert „Sep 1887“, verso auf dem Keilrahmen von fremder Hand bez. „O. A Hermansen“.

1.200 €

David Monies (1812 Kopenhagen – 1894 Frederiksberg)

6140 Studie einer Weide am Zaun. Öl auf Leinwand, auf Pappe montiert. 22,3 x 16,6 cm. Verso von fremder Hand alt bez. „maled en / Professor Daniel[sic!] Monies / Denmark“.

2.500 €

David Monies entstammte einfachsten Verhältnissen, konnte jedoch dank seines Talents bereits mit zwölf Jahren ersten Lehrunterricht an der Kopenhagener Akademie nehmen, wo er unter anderem an den Klassen von J. L. Lund und C. W. Eckersberg teilnahm. Eine Studienreise, die er in Teilen mit Wilhelm Marstrand und Louis Gurlitt bestritt, führte ihn schließlich nach München. Monies, der vor allem mit seinen Porträts und Genreszenen reüssierte, überzeugt in unseren beiden kleinformatigen Bildern (s.a. Los 6141) auch als Pleinair-Maler mit vortrefflichem Auge für seine Umgebung. Alle Steifheit und Formalität der Auftragskunst ist in diesen privaten Naturstudien zugunsten eines klaren Realismus abgestreift.

117 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6139
118 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6142 6143

David Monies

6141 Studie einer Waldlichtung mit junger Buche. Öl auf Leinwand, auf Pappe montiert. 16,8 x 21,4 cm. Verso von fremder Hand alt bez. „Skogspartie [Waldpartie] / Maled en / Professor Monies / Denmark“.

2.500 €

Johann Wilhelm Zillen (1824 Schleswig – 1870 Kopenhagen)

6142 „Børn, ved grusgraven“: Kinder beim Spielen in der Sandgrube Öl auf Papier, kaschiert auf Malkarton. Unten rechts in die nasse Farbe geritzt datiert „d: 11 Aug. [18]54“, verso ein altes Etikett bez. „W. Zillen / Børn ved Gru[sgra]ven“ sig. 11. Aug. 54“.

1.500 €

Carl Frederik Sørensen (1818 Besser auf Samsø – 1879 Kopenhagen)

6143 Fischerboote vor britischer Küste. Öl auf Papier, auf dünnem Karton aufgezogen. 18,4 x 26 cm. Unten links in der nassen Farbe bez., datiert und signiert „Feirlay[?] 24 Juni 1846 C. Frederik Sörensen“, verso auf dem Keilrahmen alt bez. „Under engelske Kyst“ sowie mit alten Besitzer- und Auktionsetikett.

1.200 €

119 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6141

Fredrik Larsen-Særsløv (1870 Saerslev – 1942 Gentofte)

6144 Sommerliche Uferpartie im Fjord. Öl auf Leinwand. 43,2 x 56,5 cm.

600 €

Hugo Mühlig (1854 Dresden – 1929 Düsseldorf)

6145 „Aus Grafenberg“ (Feldarbeit im Vorfrühling). Öl auf Leinwand, auf Pappe aufgezogen (eigenhändig?). 21 x 26 cm. Unten rechts signiert „H. Mühlig“, verso bez. „Aus Grafenberg“ und mit Resten eines alten Nummernetiketts.

1.800 €

Ludvig Holm (1884–1954, Kopenhagen)

6146 Herbsttag im Park von Dyrehaven bei Kopenhagen. Öl auf Leinwand, auf Holz kaschiert. Unten rechts signiert und datiert „Ludvig Holm / 1919“ (in der nassen Farbe).

600 €

Der Dyrehaven nördlich von Kopenhagen ist der königliche Hirschpark. Dadurch, dass das Areal äußerst idyllisch am Öresund gelegen ist, wählten es viele Maler zum Motiv. Ludvig Holm fängt in vorliegender Komposition in nahezu impressionistischer Manier die kühle Atmosphäre eines sonnigen Herbsttages ein. Das Laub des Baumes im Vordergrund ist bereits abgefallen, doch grüne Akzente in der umliegenden Vegetation deuten darauf hin, dass der Winter noch nicht Einzug gehalten hat.

120 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6144
121 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6145 6146

Julius Scholz (1825 Breslau – 1893 Dresden)

6147 Heimkehrende Landleute auf dem Feldweg. Öl auf Leinwand. 53,5 x 44,5 cm. Verso auf der Leinwand mit montiertem Leinwandstück, darauf signiert „Jul. Scholtz“.

1.200 €

Bei dem Gemälde handelt es sich offenbar um eine weitere Fassung von Julius Scholtz‘ bekannter Komposition „Heimkehrende Landleute“, die sich in der Galerie Neue Meister in Dresden befindet. Die Leinwand unseres Gemäldes wurde rechts und links beschnitten, wie an der um die Kanten des Keilrahmens geführten Leinwand zu sehen ist. Das Stück Leinwand, auf dem sich die Signatur des Künstlers befindet, ist auf der Rückseite montiert.

Joseph Samuel Thors (1835 Amsterdam – 1920 Islington)

6148 Baumbestandene Landschaft mit Hütten und Ententeich. Öl auf Leinwand, doubliert. 60,7 x 91,2 cm. Unten links signiert „J. Thors“.

600 €

Carl Martin Soya-Jensen (1860 Odense – 1912 Kopenhagen)

6149 Sommertag an einem Kanal mit Zugbrücke. Öl auf Leinwand. 31,4 x 54 cm. Unten rechts signiert „Soya-J.“.

800 €

Provenienz: Privatsammlung Rheinland.

122 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6147
123 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6148 6149

Deutsch

6150 1885. Fischerreusen am Strand von Binz auf Rügen.

Öl auf Malpappe, auf Karton aufgezogen. 40,7 x 60,3 cm. Rechts unten bezeichnet und datiert „Binz. d. 7.9.(18)85.“

750 €

Julius Ehrentraut (1841 Frankfurt an der Oder – 1923 Berlin)

6151 Fischerboote am Ostseestrand bei Ahlbeck auf Usedom.

Öl auf Holz. 17 x 27,5 cm. Rechts unten signiert „J. Ehrentraut“, sowie verso mit blauem Kreidestift erneut monogrammiert und bezeichnet „Ahlbeck / J.E.“ Um 1900.

1.200 €

Provenienz: Verso mit einem alten unbekannten Sammlersiegel in Rot. Privatsammlung Hessen.

Ehrentraut absolvierte zunächst eine Ausbildung als Lithograph, besuchte anschließend das Atelier von Julius Schrader und studierte schließlich an der Berliner Kunstakademie. Auf Studienreisen in Frankreich lernte er die Genrebilder Ernest Meissoniers kennen, die ihn nachhaltig prägen sollten. Wieder in Berlin widmete er sich mit großem Erfolg der Genremalerei und seinen eher für den privaten Gebrauch gedachten Studien, vor allem beschäftigte er sich hier mit der Darstellung von Landschaft, die er im Gegensatz zu seinen Auftragsarbeiten sehr viel freier und luftig in der Art der Pleinairmalerei anlegte. Ab 1878 war er Lehrer an der Berliner Kunstakademie und ab 1888 ordentlicher Professor und stellvertretender Direktor. Zu seinen Schülern zählen u.a. Leo von König, Bernhard Pankok und Karl Ziegler.

Elisabeth Büchsel

(1867–1957, Stralsund)

6152 Stürmische Ostsee.

Öl auf Malkarton, verso mit eigenh. Farbproben. 35,5 x 49,5 cm.

1.500 €

Provenienz: Aus dem Nachlass der Künstlerin (unten rechts sowie verso mit deren Nachlassstempel).

124 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6150
125
19. Jahrhundert s
Neuerer Meister
Gemälde des
und
6151 6152
126 Gemälde des 19. Jahrhunderts
Meister
und Neuerer
6154 6153

Aksel Frederiksen (1881 Aarhus – 1961)

6153 Dünen an der Küste von Skagen.

Öl auf Leinwand. 41 x 68,5 cm. Unten rechts signiert „Aksel Frederiksen“, verso (von fremder Hand?) bez. „Me... Kei... / Skagen 1913“.

750 €

Hans Deiters (1868 Düsseldorf – 1922 München)

6154 Meeresbrandung.

Gouache auf Malkarton. 41 x 67 cm. Um 1900.

900 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso mit dem Nachlassstempel).

Privatsammlung Hessen.

Einar Mogens Andreas Wegener (später Lili Elbe, 1882 Vejle – 1931 Dresden)

6155 Fischerkaten am Strand von Bredballe in Vejle. Öl auf Malkarton. 27,7 x 22,7 cm. Unten rechts monogrammiert und signiert „EW 1912“, verso von fremder Hand bezeichnet „Bredballe strand / Strandvejen 61 Bredballe / verpachten af Carl Dahl“ sowie auf dem Rahmen von fremder Hand „Ejnar Wegner / Hus [...] Bredballe Strand“.

800 €

Einar Wegener studierte von 1902 bis 1904 an der Kopenhagener Akademie. Dort lernte er auch die Malerin und seine spätere Frau Gerda Gottlieb kennen. Im Jahr 1912 zogen sie gemeinsam nach Paris, wo Einar, der sich von nun an Lili Elbe nannte, seine weibliche Identität besser ausleben konnte. 1930 unterzog sich Lili Elbe schließlich als eine der ersten Personen in der Medizingeschichte einer geschlechtsangleichenden Operationen am Institut von Magnus Hirschfeld und der Dresdener Frauenklinik. Am 12. September 1931 verstarb die Malerin - wohl aufgrund von Komplikationen ihrer letzten Operation. Auf ihrer Lebensgeschichte basiert David Ebershoffs Bestseller-Roman „The Danish Girl“ aus dem Jahr 2000.

127 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6155
128 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6156 6157

Paul Müller-Kaempff

(1861 Oldenburg – 1941 Berlin)

6156 Sonnenuntergang über Hiddensee.

Öl auf Leinwand, randdoubliert. 64 x 97,5 cm. Verso auf der Leinwand eigenhändig (?) signiert, datiert und betitelt „P. Müller-Kaempff / 1899 / Abend auf Hiddensee“.

1.500 €

Fritz Daegling (1844 Jedwilleiten/Tilsit – 1913 Königsberg)

6157 Heidelandschaft mit Reiher an einem Waldrand. 68 x 100 cm. Links unten signiert. Um 1880.

1.200 €

Provenienz: Nachlass Galerie Otto Stangl, München

Carl Knauf

(1893 Godesberg am Rhein – 1944 Nidden)

6158 Kurenkähne im Sonnenuntergang bei Nidden auf der Kurischen Nehrung. Öl auf Leinwand. 76 x 68 cm. Auf dem Segel bez. „NID 32“ und unten rechts signiert „Carl Knauf“.

3.000 €

Das magische Licht der Kurischen Nehrung war ein Anziehungspunkt für viele Maler. Um 1900 fand sich dort die berühmte Künstlerkolonie Nidden zusammen, die für immer mit den Namen Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff oder Ernst Mollenhauer verbunden sein wird. Durch seine exponierte Lage zwischen Ostsee und Kurischem Haff suchten viele Künstler in der Abgeschiedenheit des Ortes Ruhe und Inspiration. Carl Knauf, der heute nur Wenigen bekannt ist, war ebenfalls Mitglied der Kolonie und seinerzeit nicht nur einer der populärsten, sondern auch einer der produktivsten Maler in Nidden. Der aus Godesberg stammende Künstler hatte seine Ausbildung an der Düsseldorfer Kunstakademie absolviert. Während seiner Militärzeit im Ersten Weltkrieg entdeckte er das Memelland und die Kurische Nehrung für sich und ließ sich fortan in der Region nieder.

129 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6158

Wojciech von Kossak (1857 Paris – 1942 Krakau)

6159 Sommerliche Parforcejagd.

Öl auf Malkarton. 33,5 x 41 cm. Unten rechts signiert und datiert „Wojciech Kossak / 1930“.

4.500 €

Karl Ewald Olszewski (1884 Wiznitz bei Czernowitz – 1965 München)

6160 Ziehende Störche. Öl auf Leinwand. 33 x 43 cm. Unten rechts signiert. Um 1910.

1.500 €

Provenienz: Privatsammlung Berlin.

Jean Konrad Bohlender (1860–1884, Kassel)

6161 Waldteich vor einer Grotte. Öl auf Leinwand. 37,7 x 53,5 cm. Unten links signiert „JBohlender“ (ligiert, undeutlich), verso auf der Leinwand bezeichnet „Jean Konrad Bohlender / 1860-1884 Kassel“.

600 €

Der bereits mit 23 Jahren jung verstorbene Jean Konrad Bohlender studierte an der Kasseler Akademie bei Louis Kolitz, Emil Neumann und Hermann Knackfuß. Kolitz schickte seine Schüler Anfang der 1880er Jahre in die Schwälmer Willingshäuser Malerkolonie. Die Neue Galerie-Sammlung der Moderne in Kassel bewahrt drei seiner Gemälde.

130 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6159
131 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6160 6161

Karl Bock (1873 Braunschweig – 1940 Stralsund)

6162 Fischerboote am Darss.

Öl auf Velin, auf Karton aufgezogen. 23,9 x 16,1 cm. Links unten in die Farbe geritzt monogrammiert und datiert „B / 13.10.[19]13.“

600 €

1898 nahm Karl Bock ein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie auf bei dem Landschaftsmaler Eugen Dücker, dessen Meisterschüler er auch wurde. Zahlreiche Studienaufenthalte führten ihn an die Ostsee, wo er viele seiner Motive fand.

Louis Douzette (1834 Triebsees – 1924 Barth)

6163 Nach dem Gewitter: Flusslandschaft mit Blick auf eine Dorfsilhouette.

Öl auf Holz. 25 x 31,7 cm. Unten links in Rot signiert „Douzette.“.

800 €

Julius Jacob d. J. (1842–1929, Berlin)

6164 Baumallee bei Rheinsberg.

Öl auf Leinwand, auf Karton aufgezogen. 15,5 x 24,3 cm. Unten links signiert und bezeichnet „Jacob / Rheinsberg“, verso mit einem Klebezettel mit handschriftlicher Widmung zum Weihnachtsfest 1930 von Lotte Jacob „22.12. [19]30 / Liebes Fräulein Mehlitz! hier kommt von treuer märkischer Hand, ein Stückchen märkisches Land was gewiß ein Plätzchen in Ihrem reizenden Heim findet. Viele herzliche Weihnachtsgrüße und Wünsche für ein gesundes Fest, für Sie und die Ihren von Ihrer Lotte Jacob“

600 €

132 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6162
133 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6163 6164

Hermann Eschke (1823–1900, Berlin)

6165 Im Wald vom Gesundbrunnen bei Berlin. Öl auf Leinwand, auf Pappe kaschiert. 31 x 39,7 cm. Unten links signiert „HEschke“ sowie rechts bezeichnet und datiert „Gesundbrunnen / 8/[18]69“, verso ein Etikett mit der Nummer „106“.

1.500 €

Eschke, der an der Berliner Akademie gelernt hatte, unternahm zahlreiche Studienreisen im Ausland, fand seine Motive aber auch in der unmittelbaren Umgebung seines heimatlichen Ateliers. So auch 1869, als er an einem sonnigen Augusttag den Gesundbrunnen im Norden der Stadt aufsuchte. Benannt nach der Mitte des 18. Jahrhunderts entdeckten Heilquelle, avancierte der Gesundbrunnen im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Erholungsgebiet der Berliner.

134 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6165

Walter Moras (1856 Berlin – 1925 Harzburg)

6166 Sommertag im Spreewald.

Öl auf Malkarton. 43 x 32,5 cm. Unten rechts signiert „W Moras“.

1.200 €

Provenienz: Berliner Privatbesitz.

6167

6166

Louis Douzette (1834 Triebsees – 1924 Barth)

6167 Waldlandschaft.

Öl auf Holz. 36,3 x 25,6 cm. Signiert unten links „L. Douzette“.

1.800 €

135
Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister

Deutsch

6168 um 1890. Portraitbüste der Königin Luise von Preußen.

Bronze mit bräunlicher Patina. H. 8,5 cm. Verso mit dem Gießerstempel „Aktiengesellschaft von H. Gladenbeck & Sohn“.

750 €

Adolphe Martial Potémont (1827–1883, Paris )

6169 Promenade in den Weinbergen. Öl auf Holz. 29,8 x 47,6 cm. Unten rechts signiert „A. Potémont“.

1.200 €

Der Landschaftsmaler und Radierer Adolphe Potémont, der auch das Pseudonym Martial verwendete, wurde von Léon Cogniet und Félix Brissot de Warville ausgebildet. Abgesehen von einem zehnjährigen Aufenthalt auf der Insel La Réunion verbrachte Potémont sein ganzes Leben in Paris.

Helene Stromeyer (1834 Hannover – 1924 Karlsruhe)

6170 Uferpartie mit Rosen in einem Korb im Schilf. Öl auf fester Malpappe. 46 x 46,5 cm. Signiert unten links „h Stromeyer“.

900 €

Durch Erbschaft finanziell unabhängig nahm Helene Stromeyer in Düsseldorf Privatunterricht bei Rudolf Jordan. In den frühen 1880er Jahren siedelte sie nach Karlsruhe über, wo sie Unterricht bei Hermann Baisch, Hans Fredrik Gude und Gustav Schönleber nahm. Mit ihren altmeisterlich wirkenden Stillleben gehörte sie zu den bekanntesten Karlsruher Malerinnen. Ab 1892 unterrichtete sie in der Malerinnenschule Karlsruhe die Klasse für Blumenstillleben. 1893 gehörte sie zu den Gründerinnen des Karlsruher Künstlerinnenvereins.

136 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6168
137 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6169 6170

Jean-Baptiste Antoine Guillemet (1843 Chantilly – 1918 Mareuil)

6171 Feldlandschaft mit Gehöft und einkehrender Bäuerin.

Öl auf Leinwand. 38 x 55,5 cm. Unten rechts signiert „A. Guillemet“, verso der Stempel des Pariser Künstlerbedarfs „Vieille & Troisgros“ und unleserlicher Bezeichnung auf dem Keilrahmen.

3.500 €

138 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6171

Louis Aimé Japy (1840 Berne, Doubs – 1916 Paris)

6172 Pommiers en fleurs (Landschaft mit blühenden Apfelbäumen).

Öl auf Leinwand, doubliert. 81,3 x 65,4 cm. Unten rechts signiert „Japy“.

2.500 €

Provenienz: Kunsthaus Bühler, Stuttgart (mit deren Klebeetikett verso).

Jules Dupré (1811 Nantes – 1889 l‘Isle-Adam, Val-d‘Oise)

6173 Sommerliche Flusslandschaft mit Fischern. Öl auf Holz, parkettiert. 21,9 x 15,7 cm. Unten rechts signiert „J. Dupré“.

1.800 €

Provenienz: Kunstgalerij De Vuyst, Lokeren, Belgien (Etikett verso).

139 Gemälde
des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6172
6173

6174

Armand Berton (1854–1917 Paris)

6174 Porträt des Malers Lionel Royer (1852-1926) an seiner Staffelei.

Öl auf Holz. 20,6 x 15,6 cm. Unten links gewidmet und signiert „a mon ami Royer / A. Berton“. Um 1880.

4.000 €

Die Künstler hatten sich vermutlich während der gemeinsamen Zeit an der École des Beaux-Arts kennengelernt, wo sie beide bei Alexandre Cabanel studiert hatten. Auch Royers Tochter Madeleine porträtierte Berton.

Stanislas Lépine (1835 Caen – 1892 Paris)

6175 oder Werkstatt. La Place Saint-Germain l’Auxerrois.

Öl auf Leinwand. 46 x 32,5 cm. Rechts unten mit der Nachlassbezeichnung in Rot „Atelier S. Lépine“.

8.000 €

Literatur: R. Schmit, M. Schmit: Stanislas Lépine 1835­1892. Catalogue raisonné de l’œuvre peint, Paris 1993, wohl Nr. 175 (ohne Abb.).

Provenienz: Drouot, Paris, Auktion der „Sammlung Baron Blanquet de Fulde“ am 12. März 1900, Los 47. Christie‘s, Auktion am 22. Juni 2005, Los 113 (mit Abb.).

Privatsammlung Berlin.

140 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
141 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6175

Louis Abel-Truchet (1857 Versailles – 1918 Auxerre)

6176 Straßenecke mit Kirchturm. Öl auf Leinwand, doubliert. 40,2 x 48 cm. Unten links signiert „Abel Truchet“.

3.000 €

Henri Deglume (1865–1940, Gerpinnes)

6177 „La Clairière“: Die Lichtung. Öl auf Leinwand. 51 x 73 cm. Unten links signiert „H Deglume“, verso auf dem Keilrahmen betitelt und signiert „La Clairière / H. Deglume“.

600 €

Henri Deglume erhielt seine Ausbildung an der Akademie von Namur bei Théodore Baron. Kurz danach ließ er sich in seinem belgischen Heimatort Gerpinnes nieder und widmete sich dort ausgiebig der Landschaftsmalerei. Zunächst vom Pointillismus von Seurat inspiriert, wandelte Deglume jedoch seinen impressionistischen Stil hin zu einer frischeren und optimistischeren Farbpalette.

Henri Deglume

6178 „Fleurs sur l‘étang“: Blumen am Teich. Öl auf Leinwand. 51,5 x 73,5 cm. Unten links signiert „H Deglume“, verso auf dem Keilrahmen betitelt und signiert „Fleurs sur l‘etang / H. Deglume“.

600 €

142 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6176
143 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6177 6178

6179 Bildnis einer Frau in blauer Bluse mit weißem Kragen.

Öl auf Holz. 42,7 x 34 cm. Unten links signiert und datiert „A. Salietti 1914“.

1.200 €

Als Porträtist und Landschaftsmaler leistete Salietti - ein geduldiger Destillateur von postimpressionistischen, sezessionistischen und Novecento-Einflüssen - einen bedeutenden Beitrag zur italienischen Kunst zwischen den Weltkriegen.

Jacques Théodore Legrand (1853–1897 Saint-Pierre-la-Vieille)

6180 Spätherbstlicher Spaziergang bei Falaise in der Normandie.

Öl auf Leinwand. 61 x 46 cm. Unten links signiert, bezeichnet sowie teils unleserlich datiert „Th. Legrand / Falaise 189...“, verso ein Ausstellungsetikett des Salon des Indépendants 1952 sowie ein Nummernetikett „2069“.

1.500 €

144 Gemälde des 19. Jahrhunderts
Meister
und Neuerer
Alberto Salietti (1892 Ravenna – 1961 Chiavari/ Genua) 6179 6180

Alexander Mark Rossi (1840 Korfu – 1916 London)

6181 Ein Sommertag am Strand. Öl auf Leinwand, auf Leinwand kaschiert. 32,5 x 51,5 cm. Unten rechts signiert „AM Rossi“.

6.000 €

Alexander Mark Rossi war zwischen 1871 und 1903 auf den jährlichen Ausstellungen der Royal Academy in London mit zahlreichen Werken vertreten. Insbesondere seine Strandszenen, die in den mondänen Seebädern an der Küste Südenglands entstanden, faszinierten das viktorianische Publikum.

145 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6181
146 Gemälde des 19. Jahrhunderts
und Neuerer Meister
6182 6183 6184

August Lemmer (1862 Deutz – 1933 Karlsruhe)

6182 Sommerfrische am Strand in Grado.

Öl auf Papier, kaschiert auf Malkarton. 20,5 x 26 cm. Unten rechts datiert und signiert „Grado - 1904 / Aug. Lemmer“.

750 €

Peter Götz Pallmann (1908–1966, Berlin)

6183 Café am Neuen See im Berliner Tiergarten. Pastell auf Hartfaserplatte. 40 x 50 cm. Unten rechts signiert „P. Götz Pallmann“.

1.200 €

Provenienz: Kunsthandlung H. Sagert, Berlin. Privatsammlung Berlin. Verso auf einem alten Ausstellungsetikett bezeichnet als die „Letzte Arbeit des Künstlers“.

Francis Cristaux (geb. 1956 in Frankreich)

6184 Sommerfrische am Meer. Öl auf Leinwand. 30 x 60 cm. Unten rechts signiert „Cristaux“.

350 €

Elie Ruzan (1839–1861, Labeaudière)

6185 Abendsonne über dem Canale mit Blick auf die Isola San Giorgio in Venedig. Öl auf Holz. 23,5 x 33 cm. Links unten signiert „Ruzan“. Um 1860.

1.800 €

Über den schon im Alter von nur 22 Jahren unerwartet sehr jung verstorbenen Elie Ruzan ist nicht viel bekannt. Er war zunächst Schüler von Morel, einem Maler aus Dauphiné, und ging dann mit einem Stipendium nach Paris, wo er an der École des Beaux-Arts unter Picot, Pils, und Hippolyte Flandrin studierte und vor allem für seine einfühlsamen Portraits sehr geschätzt wurde. Im Jahre 1904 veröffentlichten die Journalistin und Kunstschriftstellerin Jeanne de Flandreysy und Philippe Charvolay in seinem Andenken einen dem Künstler eigens gewidmeten Katalog mit dem Titel „Un artiste ignoré“ (vgl. Thieme-Becker XIX, S. 245).

147 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6185

Ludwig Theodor Choulant (1827–1900, Dresden)

6186 Blick auf den Titusbogen und das Forum Romanum.

Öl auf Leinwand, partiell randdoubliert. 35,3 x 46,4 cm. Unten links schwer leserlich signiert „Choulant“, verso ein handschriftl. nummeriertes Etikett „K. 69“.

4.000 €

August Fischer (1854–1921, Kopenhagen)

6187 „Solnedgang Venedig“: Sonnenuntergang in Venedig mit Blick auf den Canal Grande mit Santa Maria della Salute, rechts die Säulen der Piazza San Marco.

Öl auf Leinwand. 35,5 x 58,5 cm. Unten links signiert, bezeichnet und datiert „Aug. Fischer Venezia [18]88“, verso auf dem Keilrahmen bezeichnet „Solnedgang Venedig [18]88“.

1.800 €

Heinrich Hansen (1821 Hadersleben – 1890 Kopenhagen)

6188 Im Innenhof von Palazzo Pisani a Santo Stefano, Venedig. Öl auf Leinwand. 34,6 x 41,5 cm. Unten rechts monogrammiert „HH“, verso auf dem Rahmen das alte Etikett des Kunsthandels Otto Lemming, Østerbro.

2.400 €

148 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6186
149 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6187 6188

Alfred Schwarz (1867 Berlin – 1851 Saulgau)

6189 Bildnis einer jungen Frau mit hellblauer Stola. Öl auf Leinwand. 80 x 59,5 cm. Oben rechts signiert und datiert „ALFRED SCHWARZ 26.III.1931“.

900 €

Georg W. Rönner (deutscher Künstler, tätig Anfgang 20. Jh.)

6190 Bildnis einer Dame in rosa Bluse und schwarzweiß gestreiftem Rock. Öl auf Leinwand. 115,5 x 58 cm. Unten links signiert „Georg W. Rönner“ und unten rechts datiert „25 VI 1914“.

1.500 €

150 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6189

Deutsch

6191 1. Hälfte 20. Jh. Bauerngarten mit roten Blumen. Öl auf Malpappe. 37,8 x 34 cm. Verso auf der Malpappe mit dem Stempel wohl eines Künstlerbedarfs „VictoriaLenbach-Pappe A. S. München Waarenzeichen No. 28413“.

800 €

Provenienz: Aus der Sammlung des Schriftstellers Richard Dehmel (1863 Wendisch-Hermsdorf, heute Müncheberg -1920 Hamburg; lt. handschriftl. Aufzeichnungen Wilhelm Soldans). Aus der Sammlung Wilhelm Soldan (1911-1997, Berlin). Seitdem in Familienbesitz.

Carl Fahringer (1874 Wiener Neustadt – 1952 Wien)

6192 Drei Kakadus.

Öl auf Malkarton. 46 x 35 cm. Unten rechts signiert „C Fahringer“.

2.400 €

151
Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6190 6191 6192
152 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6193 6194

Otto Antoine (1865 Koblenz – 1951 Unterruhldingen)

6193 Segelboote im Hafen von Neuwarp am Stettiner Haff.

Öl auf Karton. 37 x 50 cm. Unten rechts signiert (ligiert) und datiert „OAntoine [19]17“, verso mit einem alten Etikett mit der wohl eigenhändigen Ortsbezeichnung in Bleistift „Neuwarp“.

1.200 €

Während der Sommermonate reiste Otto Antoine bereits seit Beginn der 1910er Jahre regelmäßig zur Erholung und zum Arbeiten aus dem geschäftigen Berlin an die Ostseeküste. Dort kam er Mitte des Jahrzehnts durch seinen aus der Region stammenden Künstlerfreund Hans Hartig auch erstmals nach Neuwarp. In dem kleinen Bootshafen am Stettiner Haff fanden die Freunde viele Motive und Hans Hartig hielt Otto Antoine sogar in einem Aquarell beim Malen an dem hier gezeigten Anleger fest.

Leonhard Sandrock (1867 Neumarkt, Schlesien – 1945 Berlin)

6194 Dampfer im Hafen. Öl auf Leinwand, kaschiert auf Holz. 14,8 x 20 cm. Unten links signiert „L Sandrock“.

750 €

Fritz Westendorp (1867 Köln – 1926 München)

6195 Der Luxemburger Bahnhof in der Gemeinde Ixelles/Elsene im Südosten der Brüsseler Innenstadt. Öl auf Leinwand. 32,2 x 41,6 cm. Unten rechts signiert „FWestendorp“, verso auf dem Keilrahmen mit dem alten Etikett eines Brüsseler Rahmenmachers.

750 €

Westendorp studierte ab 1885/86 an der Düsseldorfer Kunstakademie bei H. Lauenstein, H. Crola und E. Dücker. Studienreisen nach Holland, Belgien und Frankreich brachten ihm reiche Anregungen und er wandte sich unter dem Einfluss von Camille Pissarro der impressionistischen Malerei zu. Über einen längeren Zeitraum wohnte er in Brüssel. Von 1901 bis zu seinem Tod war er Mitglied im Düsseldorfer Künstler-Verein Malkasten.

153 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6195

Adolf Werner (1827 Frankenmühle – 1904 Dobrilugk)

6196 „Das Elend“. Öl auf Leinwand, wachsdoubliert. 52,5 x 40 cm. Unten links signiert und betitelt „Das Elend. Skizze. /Ad. Werner“.

1.800 €

Ab 1841 studierte Adolf Werner an der Dresdener Kunstakademie bei Eduard Bendemann und Hugo Erhard. Anschließend setzte er sein Studium an der Akademie in Antwerpen sowie in Italien und in den Niederlanden fort. Er reüssierte vor allem mit seinen Genredarstellungen, die er auch auf die Akademieausstellungen nach Berlin schickte. Das vorliegende, eindrückliche Motiv zeigt einen verzweifelten Maler in seinem kargen Dachatelier, der darüber sinniert, ob er seinem Leben ein Ende bereiten soll. Die Pistole liegt schon griffbereit auf dem Tisch, der Tod mit glühenden Augen flüstert dem Verzweifelten etwas ein. Das Elend, so der von Werner gewählte Bildtitel, ist zum Greifen nah.

154 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6196

Französisch

6197 um 1890. Junge Frau mit weißblauem Tuch.

Öl auf Holz. 21,2 x 16 cm. Unten links unleserlich signiert.

800 €

H. Scholl (tätig um 1910)

6198 Zypressenhain auf Capri. Öl auf Leinwand. 98,2 x 60,4 cm. Unten rechts signiert und datiert „H. Scholl / 1910“, unten links bezeichnet „Capri“.

1.200 €

155 Gemälde des 19. Jahrhundert s
Neuerer Meister
und
6197
6198

Rembrandt Bugatti (1884 Mailand – 1916 Paris)

6199 „Il parco di Milano“ (Ansicht eines Parks in Mailand).

Öl auf Holz. 14,3 x 21,7 cm. Verso in brauner Feder signiert, bewidmet und datiert „all’amico [Fon]tana / rigorso affetuso / Bugatti / 19-8-[19]15“, sowie (eigenhändig) in schwarzer Feder „Il parco di Milano“.

24.000 €

Rembrandt Bugatti gilt als einer der wichtigsten Bildhauer und Tierplastiker der Frühmoderne und als Wegbereiter des italienischen Art Déco. Er wurde 1884 als Sohn des italienischen Designers und Architekten Carlo Bugatti geboren und war der jüngere Bruder des später so erfolgreichen Automobilbauers. Bugatti zeigte schon in frühem Alter großes Talent in der Bildhauerei und stellte bereits im Alter von 16 Jahren erstmals auf dem Salon in Mailand einige Tierplastiken aus, ohne jemals eine

Akademie besucht zu haben. Im Jahre 1904 siedelte die Familie nach Paris um und Bugatti fand in Adrien-Aurélien Hébrard sogleich einen Galeristen, der seine Skulpturen regelmäßig mit großem Erfolg ausstellte. Seine Motive fand er in den folgenden Jahren vor allem in den zoologischen Gärten in Paris und Antwerpen, wo er die Tiere ausgiebig studierte und Skulpturen von großer Eleganz schuf, die schnell auch international Anerkennung fanden. Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges meldete sich Bugatti freiwillig als Helfer in einem Lazaret, das im Antwerpener Zoo aufgebaut worden war. Finanziell ging es ihm in dieser Zeit sehr schlecht, da die Ausstellungstätigkeit zum erliegen kam. Spätestens als im Zoo zahlreiche Tiere aufgrund des Futtermangels getötet werden mussten, glitt Bugatti zunehmend in eine schwere Depression. Im Jahre 1916 nahm er sich schließlich mit nur 31 Jahren in seinem Pariser Atelier das Leben. In den Jahren davor schuf er einige wenige, kleinformatige Gemälde, die er engen Freunden widmete und schenkte, wie auch in vorliegendem Beispiel aus dem Jahre 1915 (vgl. hierzu Véronique Fromanger: Rembrandt Bugatti Répertoire, Paris 2010, S. 236). Wir danken Frau Véroniques Fromanger für wertvolle Informationen.

156 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6199

Libero Andreotti (1875 Pescia – 1933 Florenz)

6200 Ino und Dionysos. Terracotta, teils farbig gefasst. H. ca. 64 cm. Um 1910.

3.000 €

Libero Andreotti arbeitete bereits seit Kindesbeinen in einer Schmiede, die ihn bis zum Erreichen der Volljährigkeit beschäftigte. Als junger Mann schloss er jedoch schon bald Freundschaft mit Alfredo Caselli und dem Dichter Giovanni Pascoli, die seine Begabung erkannten und ihn überzeugten, sich der Kunst zu widmen. Nach ersten Stationen als Illustrator und Karikaturist in Palermo, Florenz und Mailand begann er schon kurz nach der Jahrhundertwende, im Atelier Mario Gallis erste Skulpturen in Bronze und Terracotta zu schaffen, die meist im Verfahren der verlorenen Form entstanden. Durch die Förderung des Kunsthänd-

lers Alberto Grubicy wurden seine Werke schon bald auf der Biennale in Venedig ausgestellt. Nach einer äußerst erfolgreichen Ausstellung in Paris siedelt er im Jahre 1906 dorthin über. In dieser Zeit prägt sich auch seine vom Jugendstil beeinflusste „rasant-gewundene“ Formsprache der Vorkriegszeit (vgl. R. Bossaglia in: Saur AKL, Leipzig 1992, Bd. 3, S. 626ff). Andreotti hielt jedoch auch in diesen Jahren stets Kontakt zur italienischen Kunstszene und stellte unter anderem mit den Mitgliedern der Künstlergruppe Giovane Etruria aus. Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges musste er Paris verlassen und nach Italien zurückkehren, wo er als Dozent für Skulptur in Florenz tätig war. Nach dem Krieg wendete er sich zunehmend vom Jugendstil ab und seine Formsprache wurde expressiver. Einer seiner Bewunderer war der berühmte italienische Kunstkritiker Ugo Ojetti, mit dem ihn auch eine langjährige Freundschaft verband. Ojetti war auch maßgeblich für die breite Rezeption seines Werkes, die Andreotti zu einem prägenden Einfluss auf die italienischen Bildhauer seiner Zeit werden ließ.

Hermann Hendrich (1856 Heringen am Harz – 1931 Schreiberhau) 6201 „Mondaufgang“. Öl auf Leinwand. 39,5 x 46,5 cm. Unten links signiert „HENDRICH“, verso eigenh. bez. „Hendrich Berlin / Fr. Wilhelmstr. 16 / Mondaufgang“ sowie mit zwei Ausstellungsetiketten, eines vom Museumsvereins Elberfeld.

600 €

158 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6201
6203

Eugène Anatole Carrière (1849 Gournay-sur-Marne – 1906 Paris)

6202 Kopf einer jungen Frau, wohl die Tochter Lucie Carrière.

Öl auf Leinwand. 41 x 33,3 cm. Unten rechts signiert „Eugène Carrière“, verso auf dem Keilrahmen schwer leserlich bez. „Lucie de face“ sowie ein nummeriertes Etikett von „Le Garde Meuble Public, Bedel & Cie, Nr. 28679“.

3.500 €

Der Erfolg stellte sich erst spät im Leben von Eugène Carrère ein. Zur Kunst fand er nach einer Ausbildung zum Lithographen im Zuge einer

Reise nach Paris 1868. Dennoch musste er noch lange auf sein Tätigkeit als Steinzeichner zurückgreifen, um die Familie durchzubringen. Das Blatt wendete sich erst 1884, als sein Werk durch eine Auszeichnung im Rahmen des Salons einem breiteren Publikum bekannt wurde. Geschätzt wurde vor allem die sensible Natur seiner Porträts, in denen die Dargestellten verletzlich und zugleich geisterhaft in Erscheinung treten. Carrières subtile Palette beschränkt sich auf erdene Töne, die im Laufe der 1880er Jahre zunehmend gedeckter werden. Zentraler Bezugspunkt in seinem Schaffen war sein familiäres Umfeld und er hielt in einer Vielzahl von Werken seine Frau und Kinder fest. Die schemenhaften Züge des Gesichtes in vorliegendem Gemälde erinnern an jene der Tochter Lucie Carrière, die in zahlreichen weiterer Portraits von der Hand des Vaters überliefert sind.

159 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6202
160 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6205

Dänisch

6203 um 1910. Profilbildnis einer Dame.

Öl auf Leinwand, doubliert. 46 x 38 cm.

1.500 €

Abbildung Seite 158

Deutsch

6204 um 1900. Männlicher Rückenakt mit einer Pokalvase auf der Schulter.

Öl auf Leinwand. 63 x 25 cm.

800 €

Josef Svanlund (1887–1927, Stockholm)

6205 Trauerengel.

Öl auf Leinwand. 100 x 60,5 cm. Unten rechts signiert und datiert „Josef Svanlund Roma MCMXIV“, verso auf dem Keilrahmen mit altem Klebeetikett „Sagförernes Kunstauktioner Gammel Strand 48“.

2.500 €

Josef Svanlund studierte von 1905 bis 1910 an der Stockholmer Kunstakademie und arbeitete anschließend im Atelier von Olle Hjortzberg. 1914 erhielt er ein staatliches Reisestipendium, das den Künstler nach Paris, Rom und Deutschland führte. Künstlerisch war er vom literarischen Symbolismus der 1890er Jahre geprägt, den er malerisch umsetzte. Seine Gemälde dominieren idealisierte Figuren nach der Antike und der Bibel. Unser, mit gesenktem Blick auf einem Quader sitzende Trauerengel schließt inhaltlich und kompositorisch an den ein Jahr zuvor in Berlin entstandenen Racheengel von 1913 ein (Christie‘s, London, Auktion am 16. April 2015, Los 99).

161 Gemälde
Jahrhundert s
Neuerer Meister
des 19.
und
6204

Siegfried Stoitzner (1892 Wien – 1976 Krems)

6206 Holztransport im Schnee. Öl über schwarzem Stift auf Holz. 34 x 41 cm. Unten rechts signiert „Siegfried Stoitzner“.

2.400 €

162 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6206

Josef Stoitzner (1884 Wien – 1951 Bramberg)

6207 Oberes Sulzbachtal mit Hohem Geiger. Öl auf grober Leinwand. 100 x 90 cm. Unten links signiert und datiert „Josef Stoitzner [19]09“, verso auf dem Keilrahmen mit Klebeetikett, dort in brauner Feder betitelt, sowie mit dem Klebeetikett der Rahmenfabrik Anton Böck, Wien.

18.000 €

Literatur: Jakob Wirz: Josef Stoitzner. Das Gesamtwerk, hrsg. von Kolhammer & Mahringer Fine Arts, Wien 2019, S. 446, WVZ 1.1.8.

Provenienz: Privatsammlung, Österreich.

163 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6207

Hermann Wöhler (1897–1961, Hannover)

6208 Nach dem Sturm.

Öl auf Malpappe. 36,5 x 49,8 cm. Unten links mit in die nasse Farbe geritzem Monogramm „HW“, verso mit dem Stempel des Papierwarenhändlers Mogge & Wallis, Hannover sowie in Bleistift von alter Hand bez. „Natur“.

1.800 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.

Johann Kluska (1904–1973, Berlin)

6209 Apoll und Daphne.

Öl auf Hartfaserplatte. 130 x 89,5 cm. Unten links signiert und datiert „JOHANN KLUSKA / MCMLXIV“, verso auf dem Rahmen ein Klebeetikett des Berliner Kunstspediteurs Gustav Knauer.

5.000 €

Die Verwandlung Daphnes in einen Lorbeerbaum, um der Verfolgung durch den liebestollen Apoll zu entkommen, ist in Ovids Metamorphosen geschildert und wird hier von Johann Kluska verklausoliert in seiner monumentalisierenden Manier aufgegriffen. In der unteren rechten Ecke ist Apoll zu sehen, der seit dem Verlust Daphnes ihrer gedenkend einen Lorbeerkranz trägt. Ungläubig fixiert er die statueske Figur einer Frau, bei der es sich nur um eine Vision, ein Wunschbild der entflohenen Nymphe handeln kann. Denn deren eigentliche Gestalt ist unwiderruflich die des Lorbeerbaumes rechts, in dem zwei angedeutete Brüste im ausgehölten Stamm an ihre einst schöne Gestalt erinnern. Dass in ihren Ästen aber immer noch das Leben pulsiert, vermittelt das tröpfelnde Blut, das aus einem abgebrochenen Zweig austritt. Bei dem drachenartigen Ungetüm könnte es sich um die Schlange Python handeln, die Apollo bei Delphi besiegte und deren Tod die Übernahme des Heiligtums durch den Gott markierte. Der Sitz des Orakels ist links im Hintergrund als Tempelanlage zwischen den Wolkenschwaden angedeutet.

164 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6208
165 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6209

Rahmen

6210 Spanischer oder süditalienischer Rahmen, 17. Jh., geschnitzt, blaugrün gefasst und teils vergoldet.

Lichtes Maß: 92,5 x 69 cm.

Profilbreite: 10 cm.

800 €

6211 Römischer Rahmen, 17./ 18. Jh., geschnitzt und ebonisiert, Sichtleiste mit stilisiertem Blattornament, ansteigende glatte Kehle, Zierstab, abfallende Kehle, glatter Abschluss mit Blattwerk.

Lichtes Maß: 25,7 x 19 cm.

Profilbreite: 5,4 cm.

750 €

166
6210
6211

6212 Toskanischer Kassettenrahmen, 16. Jh., Weichholz, geschnitzt und vergoldet, gekehlte Sichtleiste, Perlstab, breite glatte Platte, gekehltes Wulstprofil, abfallender profilierter Abschluss. Mit altem Aufhänger.

Lichtes Maß: 30,2 x 25 cm.

Profilbreite: 10 cm.

2.800 €

167 Rahmen
6212

6214

6213 Italienischer Rahmen, Ende 18. Jh., Weichholz, profiliert und ebonisiert, Sichtleiste glattes Karnies, glatte Platte mit leicht ansteigendem Profil, Vierkant als Abschluss. Wohl zwei alte Aufhänger.

Lichtes Maß: 44,3 x 65,5 cm (Querformat).

Profilbreite: 4,3 cm.

550 €

6214 Barocker Rahmen, Italien/Spanien 17. Jh., geschnitzt und vergoldet, mit originaler Aufhängung.

Lichtes Maß: 87 x 117,5 cm

Profilbreite: 5 cm.

800 €

168 Rahmen
6213

6215 Louis XVI. Rahmen, Frankreich 18. Jh., Holz und Stuck, vergoldet und ebonisiert, Sichtleiste

Lotusblattfries, glatte ansteigende Kehle, Perlstab, Vierkant als Abschluss.

Lichtes Maß: 36,5 x 32,5 cm.

Profilbreite: 2,5 cm.

400 €

6216 Empire Rahmen, Frankreich, um 1800, vergoldet, Lotusblattfries als Sichtleiste, ansteigende Kehle, Vierkant, ansteigende Kehle mit Palmettenfries, Vierkant als Abschluss.

Lichtes Maß: 70 x 57,5 cm.

Profilbreite: 7 cm.

300 €

169 Rahmen
6215 6216 6217
170 Rahmen
6218
6220 6221
6219

6217 Venezianischer Rahmen, 18. Jh., Weichholz, geschnitzt und versilbert, ornamentale Sichtleiste, ansteigendens Profil mit floralen Ornamenten, glatter Abschluss.

Lichtes Maß: 57 x 48 cm.

Profilbreite: 4,3 cm.

900 €

Abbildung Seite 169

6218 Kassettenrahmen, Italien oder Niederlande, 17. Jh.,

Ebenholz furniert, geriffelte Sichtleiste, glattes Profil, ansteigendes Profil. Mit Glas.

Lichtes Maß: 26,8 x 23,3 cm.

Profilbreite: 3,7 cm.

800 €

6219 Niederländischer Kassettenrahmen, 17. Jh., Weichholz, geschnitzt und ebonisiert, Sichtleiste Zahnschnitt, abfallendes Wulstprofil, Halbrundstab als Abschluss.

Lichtes Maße: 23 x 17,5 cm.

Profilbreite: 4,7 cm.

550 €

6220 Niederländischer Rahmen, 18./19. Jh., Weichholz, profiliert und ebonisiert, wellenverzierte Sichtleiste, glattes ansteigendes Profil, Vierkant als Abschluss.

Lichtes Maß: 48 x 35 cm.

Profilbreite: 4,5 cm.

400 €

6221 Niederländischer Kassettenrahmen, 17. Jh., mit Birnholz furniert, Sichtleisten Wellenleisten, abfallendes Karnies, Wellendekor, geripptes Band als Abschluss. Mit Orig. Aufhänger.

Lichtes Maß: 22 x 17,5 cm.

Profilbreite: 10,5 cm.

1.200 €

6222 Régence Rahmen, Frankreich 18. Jh., Holz, geschnitzt, Spuren einer Vergoldung.

Lichtes Maß: 63 x 51 cm.

Profilbreite: 18 cm.

1.200 €

171 Rahmen
6222

6223

6224 Louis XVI. Rahmen, Frankreich 18 Jh., Eichenholz, geschnitzt und vergoldet, Sichtleiste Lotusblattfries, kannelierte ansteigende Kehle mit Palmetten in den Ecken, Perlstab, Vierkant, abfallendes Profil.

Lichtes Maß: 38,8 x 28,5 cm.

Profilbreite: 6 cm.

800 €

6225 Französischer Rahmen, 18. Jh., Eichenholz, geschnitzt und vergoldet, Sichtleiste Halbrundstab, ansteigendes Profil mit Lotusblattfries und abschließendem Blütenstab, Hohlstab, glatte Kehle, Drehstab, abfallendes Profil mit Lotusblattfries als Abschluss.

Lichtes Maß: 27 x 22 cm.

Profilbreite: 8 cm.

900 €

6223 Louis XIII. Rahmen, Frankreich 17. Jh., geschnitzt und vergoldet, Sichtleiste Blattwerk, Vierkant, glatte Kehle, hinterkehltes Wulstprofil mit Blattornamenten, stilisierter Blattfries als Abschluss.

Lichtes Maß: 49,5 x 31,7 cm.

Profilbreite: 6,5 cm.

900 €

6226 Louis XVI. Rahmen, Frankreich 18. Jh., Weichholz, geschnitzt und vergoldet, schmale glatte Sichtleiste, Perlstab, glattes Profil, ansteigende kannelierte Kehle, Vierkant als Abschluss.

Lichtes Maß: 58,3 x 42 cm.

Profilbreite: 2,6 cm.

260 €

6227 Französischer Rahmen, 17./18. Jh., Obstholz, geschnitzt und vergoldet, Blattfries als Sichtleiste, glattes Profil, ansteigendes Wulstprofil, abfallende Kehle, Zahnschnitt als Abschluss.

Lichtes Maß: 28,3 x 36 cm.

Profilbreite: 7,2 cm.

900 €

172 Rahmen
173 Rahmen
6224
6226
6225 6227

6228 Louis XIV. Rahmen, Frankreich 17./18. Jh., Eichenholz, geschnitzt und vergoldet, Sichtleiste Zahnschnitt, abfallendes glattes Profil, ansteigendes Kissenprofil mit geschnitzten Ranken auf schraffiertem Grund mit Akanthusblatt Ecken und Mitten, Halbrundstab, abfallendes Profil als Abschluss.

Lichtes Maß: 52,5 x 42,5 cm.

Profilbreite: 8 cm.

1.200 €

6229 Französischer Rahmen, 18. Jh., Weichholz, profiliert und vergoldet, glatte Sichtleiste, glatte ansteigende Kehle, glatter Abschluss.

Lichtes Maß: 32,5 x 23,8 cm.

Profilbreite: 1,2 cm.

300 €

6230 Louis XIV. Rahmen, Frankreich 17./18. Jh., Weichholz, geschnitz und vergoldet, Sichtleiste Perlstab, ansteigendes glattes Profil, Vierkant als Abschluss.

Lichtes Maß: 63 x 49,5 cm.

Profilbreite: 2 cm.

550 €

6231 Französicher Rahmen, Ende 18. Jh., Weichholz, profiliert und vergoldet, glatte Sichtleiste, glatte Kehle, glatte Platte, Vierkant als Abschluss.

Lichtes Maß: 36,8 x 26 cm.

Profilbreite: 1,4 cm.

300 €

6232 Louis XV. Rahmen, Frankreich 18. Jh., Weichholz, geschnitzt, graviert und vergoldet, Sichtleiste mit graviertem Zackenmuster, kleine Hohlkehle, ansteigendes Profil mit Zackenmuster, Wulstprofil mit Taustab.

Lichtes Maß: 61 x 44 cm.

Profilbreite: 2 cm.

450 €

174 Rahmen
6228
175 Rahmen
6229
6231
6230
6232
176 Rahmen
6233 6234 6235 6236

6233 Louis XV. Rahmen, Frankreich 18. Jh.,

Weichholz, geschnitzt und vergoldet, schmaler Rundstab als Sichtleiste, Halbrundstab, gestufter Abschluss.

Lichtes Maß: 41,5 x 29,5 cm.

Profilbreite: 2 cm.

420 €

6234 Louis XVI. Rahmen, Frankreich 18. Jh.,

Weichholz, geschnitzt und vergoldet, Sichtleiste Perlstab, glattes Profil, kannellierte ansteigende Kehle, Vierkant als Abschluss.

Lichtes Maß: 47,5 x 37 cm.

Profilbreite: 4 cm.

600 €

6235 Französischer Rahmen, 18. Jh.,

Weichholz, profiliert und vergoldet, glatte Sichtleiste, glatte ansteigendene Kehle, glatter Abschluss.

Lichtes Maß: 32,5 x 23,8 cm.

Profilbreite: 1,2 cm.

300 €

6236 Napoléon III. Rahmen, Frankreich 19. Jh.,

Weichholz, geschnitzt, graviert und vergoldet, Sichtleiste mit graviertem Zackenmuster, leicht ansteigende glatte Kehle, Wulstprofil mit Taustab als Abschluss.

Lichtes Maß: 53,8 x 43,4 cm.

Profilbreite: 2 cm.

300 €

6237 Französische Rahmen, 2. Hälfte 19. Jh., 2 Rahmen, je Weichholz, profiliert und vergoldet, glatte Sichtleiste, Zahnschnitt, glattes Profil, ansteigendes Profil mit gedrehtem Stab, Vierkant, Karnies als Abschluss.

Lichtes Maß: je 28 x 20,2 cm.

Profilbreite: je 2,5 cm.

600 €

Abbildungen

177 Rahmen
6237 6237

A

Abel-Truchet, Louis 6176

Aiwasowski, Iwan

Konstantinowitsch 6124

Alsloot, Denys van 6010

Andersen-Lundby, Anders 6135

Andreotti, Libero 6200

Anschütz, Hermann 6057

Antoine, Otto 6193

Appian, Louis 6119

Arthois, Jacques d‘ 6016

Artz, Constantin 6095

Atteveld, Joost van 6014

B

Baade, Knud Andreassen 6131

Baisch, Hermann 6093

Ballenberger, Friedrich 6050

Becker-Leber, Hans-Josef 6092

Begas-Parmentier, Louise von 6079

Berton, Armand 6174

Blaschnik, Arthur 6075

Bock, Karl 6162

Bohlender, Jean Konrad 6161

Böhm, Richard 6107

Boilly, Louis-Léopold 6036

Börner, Hugo 6102

Brücke, Wilhelm 6053, 6063

Büchsel, Elisabeth 6152

Bugatti, Rembrandt 6199

Bünsow, Joachim Ludwig Heinrich Daniel 6070-6071

C

Carabain, Jacques François Joseph 6037

Carmiencke, Johann Hermann 6044

Carrière, Eugène Anatole 6202

Catel, Franz Ludwig 6059

Choulant, Ludwig Theodor 6186

Corrodi, Hermann David Solomon 6116

Cristaux, Francis 6184

Croos, Anthonie Jansz. van der 6022

D

Daegling, Fritz 6157

Decker, Frans 6018

Deglume, Henri 6177-6178

Deiters, Hans 6154

Diaz de la Peña, Narcisse 6113

Dolci, Carlo 6003

Douzette, Louis 6163, 6167

Dupré, Jules 6173

E

Egger-Lienz, Albin 6078

Ehrentraut, Julius 6151

Eschke, Hermann 6165

Exner, Johan Julius 6105

F

Fahringer, Carl 6192

Feid, Josef 6080

Feuerbach, Anselm 6103

Fischer, August 6187

Frederiksen, Aksel 6153

G

Gallait, Louis 6108

Gauermann, Friedrich 6081

Gérome, Jean-Léon 6122

Gertner, Johann Vilhelm 6136

Gritsai, Aleksei Mikhailovich 6128-6129

Groeber, Hermann 6091

Guillemet, Jean-Baptiste Antoine 6171

Gurlitt, Louis 6069

H

Haase, Carl 6066

Hansen, Constantin 6041

Hansen, Heinrich 6188

Hansen, Joseph Theodor 6067

Hauschild, Maximilian Albert

6062

Heitinger, Paul 6096

Hellquist, Carl Gustaf 6090

Hendrich, Hermann 6201

Hermansen, Olaf August 6139

Hildebrandt, Eduard 6120

Hlavacek, Anton 6076

Holm, Ludvig 6146

Hummel, Carl Maria Nikolaus 6101

J

Jacob d.J., Julius 6164

Jacobs, Jacob Albert 6112

Japy, Louis Aimé 6172

Jerichau, Holger Hvitfeldt 6074

Jongh, Oene Romkes de 6040

Juuel, Andreas Thomas 6042

K

Kabell, Ludvig 6133

Kalraet, Barent van 6017

Kieldrup, Anton Edvard 6064

Kiesling, Ferdinand 6048

Kirchmayr, Cherubino 6089

Klever, Julius Sergius von 6127

Kluska, Johann 6209

Knauf, Carl 6158

Koerner, Ernst Carl Eugen 6125

Kossak, Wojciech von 6159

Küchler, Albert 6055

Kugler, Hans 6097

LLa Cour, Janus 6137

Laer, Pieter van 6009

Læssøe, Thorald 6073

Lange, Kai 6111

Larsen-Særsløv, Fredrik 6144

Le Roux, Constantin 6087

Legrand, Jacques Théodore 6180

Lemmer, August 6182

Lenbach, Franz von 6106

Lépine, Stanislas 6175

Löffler, August 6118

Luini, Bernardino 6007

Lund, Johann Ludvig Gebhard 6052

Lutteroth, Ascan 6094

M

Manskirch, Franz Joseph 6030

Monies, David 6140-6141

Moras, Walter 6126, 6166

Mühlig, Hugo 6145

Müller, Leopold Carl 6117

Müller-Kaempff, Paul 6156

O

Olszewski, Karl Ewald 6160

P

Pallmann, Peter Götz 6183

Pedersen, Hugo Vilfred 6114

Persoglia, Franz von 6085

Perugini, Charles Edward 6109

Petzholdt, Ernst Christian

Frederik 6049, 6060

Piepenhagen, August Friedrich 6082

Piepenhagen, Charlotte 60836084

Popov, Alexander Pavlovich 6123

Potémont, Adolphe Martial 6169

Preller d. J., Friedrich 6061

Püttner, Josef Carl Berthold 6121

R

Raadsig, Johan Peter 6051

Rayski, Ferdinand von 6045

Roed, Jørgen 6132

Rönner, Georg W. 6190

Roos, Johann Heinrich 6021

Rosenstand, Vilhelm 6072

Rossi, Alexander Mark 6181

Ruzan, Elie 6185

S

Salietti, Alberto 6179

Sandrock, Leonhard 6194

Schiess, Traugott 6077

Schinkel, Karl Friedrich 6047

Scholl, H. 6198

Scholz, Julius 6147

Schütz, Christian Georg 6027

Schwarz, Alfred 6189

Siegumfeldt, Hermann Carl 6138

Simonsen, Niels 6115

Simonsen, Simon Ludvig Ditlev 6068

Sørensen, Carl Frederik 6130, 6143

Soya-Jensen, Carl Martin 6149

Spielter, Carl Johann 6104

Spranger, Bartholomäus 6001

Stadler, Toni 6100

Stoitzner, Josef 6207

Stoitzner, Siegfried 6206

Stromeyer, Helene 6170

Svanlund, Josef 6205

TThiersch, Ludwig 6056

Thorenfeld, Anton Erik Christian 6134

Thors, Joseph Samuel 6148

Tischbein, Johann Heinrich

Troger, Paul 6024

V

Vermehren, Sophus 6039

Volz, Wilhelm 6099

W Wilhelm 6031

Wegener, Einar Mogens Andreas 6155

Weitsch, Friedrich Georg 6029

Werner, Adolf 6196

Westendorp, Fritz 6195

Wöhler, Hermann 6208

Z

Zillen, Johann Wilhelm 6142

178
Register

BASSENGE

Druckgraphik des 15. bis 19. Jahrhunderts

Auktion 29. Mai 2024

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GALERIE
Carl Wilhelm Kolbe. Die Kuh im Sumpfe. Radierung auf Gipsplatte. Um 1800.
BASSENGE · ERDENER STRASSE 5A · 14193 BERLIN

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6. Telefonische Gebote und Online-Direkt-Gebote über das Internet bedürfen der vorherigen Anmeldung beim Versteigerer und dessen Zustimmung. Für die Bearbeitung übernimmt der

Versteigerer jedoch keine Gewähr. Telefonische und OnlineGebote werden nur akzeptiert, wenn der Bieter bereit ist, den ihm zuvor mitgeteilten Mindestpreis des jeweiligen Loses zu bieten. Auch bei Nichtzustandekommen einer Verbindung gilt, dass für den Auktionator dieses Gebot in Höhe des Mindestpreises verbindlich ist. Für das Zustandekommen einer entsprechenden Telefon- oder Onlineverbindung übernimmt der Versteigerer keine Gewähr. Das Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen findet auf solche Gebote keine Anwendung (§ 312g Abs. 2 Nr. 10 BGB).

7. Mit der Erteilung des Zuschlages geht die Gefahr für nicht zu vertretende Verluste und Beschädigung auf den Ersteigerer über. Das Eigentum an den ersteigerten Sachen geht erst mit vollständigem Zahlungseingang an den Erwerber über.

8. Auf den Zuschlagspreis ist ein Aufgeld von 30% zu entrichten, in dem die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist (Differenzbesteuerung) oder ein Aufgeld von 25% auf den Zuschlag zzgl. der USt von z.Zt. 19% (Regelbesteuerung), bei Büchern beträgt die Umsatzsteuer 7% (Regelbesteuerung). Die im Katalog mit einem * gekennzeichneten Objekte unterliegen in jedem Fall der Regelbesteuerung (Aufgeld von 25% auf den Zuschlag zzgl. der USt von z.Zt. 19%). Bei den im Katalog mit einem ^ gekennzeichneten Objekten ist Einfuhrumsatz steuer angefallen. In diesen Fällen wird zusätzlich zu einem Aufgeld von 27% (Differenzbesteuerung) die verauslagte Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von z.Zt. 7% auf den Zuschlag erhoben.

Für bundesdeutsche Kunsthändler und Antiquare, die zum Vor steuer abzug berechtigt sind, kann die Gesamt rech nung auf Wunsch, wie bisher nach der Regelbesteuerung ausgestellt werden. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (außerhalb der EU) und – bei Angabe ihrer USt.-Identifikations-Nr. bei Auftragserteilung als Nachweis der Berechtigung zum Bezug steuerfreier innergemeinschaftlicher Lieferungen –auch an Unternehmen in anderen EU-Mitgliedsstaaten, unter der Voraussetzung, dass sie für gewerblichen Gebrauch einkaufen. Eine Korrektur nach Rechnungsstellung ist nicht möglich. Alle anderen Käufe aus EU-Ländern unterliegen der Umsatzsteuer. Ausländischen Käufern außerhalb der Europäischen Union wird die Umsatzsteuer erstattet, wenn binnen 4 Wochen nach der Auktion der deutsche zollamtliche Ausfuhrnachweis und der zollamtliche Einfuhrnachweis des entsprechenden Importlandes erbracht werden. Bei Versand durch uns gilt der Ausfuhrnachweis als gegeben. Bei Online-Live-Geboten über Internetplattformen erhöht sich das Aufgeld um die dort anfallende Transaktionsgebühr (i. d. R. 3-5%). Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedür fen einer besonderen Nachprüfung und eventueller Berichtigung; Irrtum vorbehalten. Katalog- und Zusatzabbildungen dürfen nicht ohne Genehmigung verwendet werden. Reproduktionsrechte und digitale Dateien der Abbildungen können gegen Gebühr erworben werden. Gegebenenfalls noch bestehende Urheberrechte Dritter bleiben davon unberührt und müssen u.U. gesondert eingeholt werden.

9. Die Auslieferung der ersteigerten Stücke erfolgt in unseren Geschäftsräumen gegen Bezahlung. Kreditkarten (Mastercard, VISA, American Express), Schecks sowie andere unbare Zahlungen werden nur erfüllungshalber angenommen. Bankspesen/ Transaktionsgebühren bzw. Kursverluste können zu Lasten des Käufers gehen. Die Auf bewahrung erfolgt auf Rechnung und Gefahr des Käufers. Der Versand wird gegen Vorabrechnung des Rechnungsbetrages ausgeführt. Die Versandspesen sowie die Kosten für Versicherung gegen Verlust und Beschädigung gehen zu Lasten des Käufers. Übersteigen die tatsäch lichen Versandkosten die vorab berechnete Pauschale, so wird die Differenz dem Käufer nachträglich in Rechnung gestellt.

10. Bei der Ausfuhr von Kulturgütern ist gem. der EG-Verordnung Nr. 116/2009 bzw. § 24 KGSG abhängig von Kategorie und Wert des Objekts ggf. eine Ausfuhrgenehmigung erforderlich. Aus Gründen des Artenschutzes können Objekte aus bestimmten, geschützten Materialien (u.a. Elfenbein, Schildpatt, Perlmutt und einige Korallenarten) besonderen Im- und Exportbeschränkungen unterliegen. Zum Zwecke des Exports (insbesondere außerhalb der Europäischen Union) kann hierfür eine spezielle Ausfuhrgenehmigung gemäß der Verordnung (EG) Nr. 338/97 erforderlich sein. Entsprechende Ausfuhrgenehmigungen können nur unter strengen Bedingungen erteilt und ggf. auch gar nicht erlangt werden, auch kann der Import dieser Gegenstände in manche Staaten eingeschränkt oder untersagt sein. Der Käufer ist selbst dafür verantwortlich, sich über etwaige Im- und Exportbeschränkungen zu informieren. Export und Import entsprechender Objekte erfolgen allein auf Rechnung und Gefahr des Käufers.

11. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Der Versteigerer ist berechtigt, falls nicht innerhalb von zwei Wochen nach der Versteigerung Zahlung geleistet ist, den durch den Zuschlag zustande gekommenen Kaufvertrag ohne weitere Fristsetzung zu annullieren, Verzugszinsen in banküblicher Höhe – mindestens jedoch 1 % auf den Bruttopreis je

angebrochenen Monat – zu berechnen und von dem Ersteigerer wegen Nichterfüllung Schadenersatz zu verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache in einer neuen Auktion nochmals versteigert wird und der säumige Käufer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung einschließlich der Gebühren des Auktionshauses aufzukommen hat. Zu einem Gebot wird er nicht zugelassen, auf einen etwaigen Mehrerlös hat er keinen Anspruch.

12. Erfüllungsort und Gerichtsstand im vollkaufmännischen Verkehr ist Berlin. Es gilt ausschließlich deutsches Recht. Das UNAbkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung.

13. Die im Katalog aufgeführten Preise sind Schätzpreise, keine Limite.

14. Der Nachverkauf ist Teil der Versteigerung, bei der der Interessent entweder telefonisch oder schriftlich (im Sinne der Ziffern 5 und 6) den Auftrag zur Gebotsabgabe mit einem bestimmten Betrag erteilt. Entsprechende Gebote behalten ihre Gültigkeit für 4 Wochen nach Abgabe.

15. Die Abgabe eines Gebotes in jeglicher Form bedeutet die Anerkennung dieser Versteigerungsbedingungen. Der Versteigerer nimmt Gebote nur aufgrund der vorstehenden Versteigerungsbedingungen entgegen und erteilt dementsprechend Zuschläge. Kommissionäre haften für die Käufe ihrer Auftraggeber.

16. Sollte eine der vorstehenden Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt.

David Bassenge, Geschäftsführer und Auktionator

Dr. Markus Brandis, öffentlich bestellter u. vereidigter Auktionator

Stand: Mai 2024

CONDITIONS OF SALE

1. The Galerie Gerda Bassenge KG, subsequently called “the auctioneer” carries on business as commission-agent in its own name on behalf of its voluntary consignors. This auction sale is a public one in the sense of § 383 III BGB.

2. The auctioneer reserves the right to combine, to split, to change or to withdraw lots before the actual final sale.

3. All objects put up for auction can be viewed and examined prior to the sale at the times made known in the catalogue. The items are used and sold as is. As long as not explicitly mentioned in the catalogue description, framing is not an inherent part of the offer. As a rule, the condition of the individual work is not given in the catalogue. Catalogue descriptions are made with as much care as possible, but the descriptions do not fall under the statutory paragraph for guaranteed legal characteristics. The same applies for individually requested condition reports. These also offer no legal guarantee and only represent the subjective assessment of the auctioneer while serv ing as a non-binding orientation. The liability for damage to life, body or health shall remain unaffected. In case of a justified claim, however, he will accept the responsibility to make a claim for restitution on behalf of the buyer against the consignor within a period of 12 months, running from the fall of the hammer. In the event of a successful claim the auctioneer will refund the hammerprice plus premium.

4. The highest bidder acknowledged by the auctioneer shall be deemed the buyer. In case of identical bids the buyer will be determined by drawing lots. In the event of a dispute the auctioneer has the absolute discretion to reoffer and resell the lot in dispute. He may also knock down lots conditionally.

5. In the case of a written bid the bidder commissions the auctioneer to place bids on his behalf during the auction. In cases where there is a discrepancy between number and title in a written bid the title shall prevail.

6. Telephone and direct online bidding via the internet must be approved in advance by the auctioneer. The auctioneer cannot be held liable for faulty connections or transmission failure. In such a case the bidder agrees to bid the reserve price of the corresponding lot. For such bidding the regulations of long distance contracts do not apply (Fernabsatzverträge) [cf § 312g II,10 BGB].

7. On the fall of the auctioneer’s hammer title to the offered lot will pass to the acknowledged bidder. The successful buyer is obliged to accept and pay for the lot. Ownership only passes to the buyer when full payment has been received. The buyer, however, immediately assumes all risks when the goods are knocked down to him.

8. A premium of 30% of the hammer price will be levied in which the VAT is included (marginal tax scheme) or a premium of 25% of the hammer price plus the VAT of 19% of the invoice sum will be levied [books: 7%] (regular tax scheme). Buyers from countries of the European Union are subject to German VAT.

Items marked with an * are subject to the regular tax scheme (premium of 25% of the hammer price plus the current VAT of 19%). Items marked with an ^ are subject to import duty. In these cases in addition to a premium of 27% (marginal tax scheme), the charged import tax of currently 7% will be added to the hammer price. Exempted from these rules are only dealers from EU-countries, who are entitled, under their notification of their VAT ID-Number, to buy on the basis of VAT-free delivery within the European Union. Notification of VAT ID-Numbers must be given to the auctioneer before the sale.

For buyers from non EU-countries a premium of 25% will be levied. VAT will be exempted or refunded on production of evidence of exportation within 4 weeks of the auction, or, if appropriate, importation to another country. This is taken as given when the dispatch is effected by us.

Live bidding through online platforms entails a transaction fee stipulated by the platform and will be added to the premium (usually 3-5% of the hammer price).

Due to the work overload of the accounting department during auctions, invoices generated during or directly after an auction require careful revision and possible correction; errors excepted. Catalogue images may not be used without permission. Reproduction rights and digital files can be acquired for a fee. Any copyrights of third parties that may still exist remain unaffected by this and may have to be obtained separately.

9. Auction lots will, without exception, only be handed over after pay ment has been made. Credit cards (VISA, Mastercard, American Express), checks and any other form of non-cash payment are accepted only on account of performance. Exchange rate risk and bank charges may be applicable. Storage and dispatch are at the expense and risk of the buyer. If the shipping costs exceed the lump sum on the invoice the outstanding amount will be billed separately.

10. According to regulation (EC) No. 116/2009 resp. § 24 KGSG, export license may be necessary when exporting cultural goods depending on the type or value of the object in question. For the purposes of wildlife conservation, it is necessary to obtain an export license according to regulation (EC) No. 338/97 when exporting objects made from certain protected materials (incl. ivory, tortoiseshell, mother-of-pearl and certain corals) out of the territory of the European Community. Export licenses for objects made of protected materials are only granted under strict conditions or may not be

granted at all. The import of such objects may be restricted or prohibited by certain countries. It is the buyer’s responsibility to inform himself, whether an object is subject to such restrictions. Export and import of such objects are at the expense and risk of the buyer.

11. The buyer is liable for acceptance of the goods and for payment. The purchase price shall be due for payment upon the lot being knocked down to the buyer. In case of a delayed payment (two weeks after the sale) the purchaser will be held responsible for all resultant damages, in particular interest and exchange losses. In case of payment default the auctioneer will charge interest on the outstanding amount at a rate of 1% to the gross price per month or part of month. In such an event the auctioneer reserves the right to annul the purchase contract without further notice, and to claim damages from the buyer for non-fulfilment, accordingly he can reauction the goods at the buyer’s expense. In this case the buyer is liable for any loss incurred, the buyer shall have no claim if a higher price has been achieved. He will not be permitted to bid.

12. The place of fulfillment and jurisdiction is Berlin. German law applies exclusively; the UN-Treaty (CISG) is explicitly excluded.

13. The prices quoted after each lot are estimates, not reserves.

14. The after-sales is part of the auction in which the bidder places either by telephone or in written form (as stated in number 5 and 6) the order to bid a set amount. Corresponding bids are binding for 4 weeks after submission.

15. By making a bid, either verbally in the auction, by telephone, written by letter, by fax, or through the internet the bidder confirms that he has taken notice of these terms of sale by auction and accepts them. Agents who act on behalf of a third party are jointly and separately liable for the fulfillment of contract on behalf of their principals.

16. Should one or the other of the above terms of sale become wholly or partly ineffective, the validity of the remainder is not affected. In the event of a dispute the German version of the above conditions of sale is valid.

David Bassenge, auctioneer Dr. Markus Brandis, attested public auctioneer

As of May 2024

Katalogbearbeitung

Dr. Ruth Baljöhr

David Bassenge

Eva Dalvai

Lea Kellhuber

Nadine Keul

Harald Weinhold

Gestaltung & Satz

Maria Benkendorf

Fotografie / Reproduktionen

Christoph Anzeneder

Rotraud Biem

Maria Benkendorf

Philipp Dörrie

Stefanie Löhr

Clara Schmiedek

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