GAY. CH
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THE FUTURE
ISSUE
VERÄNDERUNGEN IN DER GAY-COMMUNITY DESTINATION ZÜRICH COMINGOUT
MUSIC 3 X VOR GERICHT
PEOPLE partys REISEN
SEX FOTOS
KINO LADY GAGA‘S KLEINER BRUDER
NACKT FÜR EINEN GUTEN ZWECK
ARABISCHER FRÜHLING 1
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THE GAY WAY TO TRAVEL: > Sommer-Hotspots 2012 > grosse Auswahl an Gay-Kreuzfahrten > individuelle Beratung durch unsere Experten
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01 TECHNIC 4 – 7 Computer, Space + mehr
02 PEOPLE 9 3 x vor Gericht 10/11 3 Zukunftsideen 12-17 Der arabische Frühling 18-21 Der „kleine Bruder“ von Lady Gaga
03 FAMILY 22-25 Nackt für einen guten Zweck 27 Zum Schwulsein stehen 29 Sexy Tipps
04 STYLE 31 Athen 32-33 Bamboo Island 35 Destination Zürich 37 Shopping Tipps
05 MUSIC 38-39 Musikalische Aussichten 41 Interview mit Limahl
06 CULTURE 42-43 Kurs, Show + mehr 45 DVDs 46-47 Kino-Tipps 48-49 Phyllida Lloyd 50-53 Veränderungen in der Gay-Community 54-57 Party-Agenda 07 MORE 58-61 Photos by Eke Miedaner 62 Tante Tratsch
KONZEPT NEUE AUSGABE, NEUES THEMA, NEUER LOOK. NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT AM 2. APRIL. THEMA: (INTER)NATIONAL
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KOMMERZIELLE SCHWERELOSIGKEIT EINMAL DEN ASTRONAUTEN SPIELEN? DEMNÄCHST AUCH IN EUROPA MÖGLICH Obwohl dies in den USA und in Russland
GEDANKENFÜHRUNG Computer und Smartphones können die Gedanken der Nutzer lesen. Man muss nur an eine bestimmte Person denken, um sie mit dem Handy anzurufen. Briefe kann man per Gedanken-Diktat verfassen, dank speziellen Headsets, welche die Hirnaktivitäten messen. All dies soll laut IBM-Forschern in fünf Jahren möglich sein. Text/Bilder: Luis
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bereits möglich ist, dass man mit einem Flugzeug die Schwerelosigkeit erleben kann, so ist das für Laien doch eine bisher unbekannte Reise. Mitte dieses Jahres soll es also auch in Europa möglich sein. Zwischen den Behörden, den ESA-Astronauten und dem Novespace-Präsidenten Jean-François Clervoy stehen - laut verschiedenen Pressemeldungen - entsprechende Verhandlungen in der Abschlussphase. Völlig losgelöst? Das Zauberwort dazu heisst „Parabelflug“. Beim Einleiten des Steigfluges, sowie beim Abfangen des Sturzfluges, herrscht im Flugzeug nahezu doppelte Schwerkraft. Der wirkliche Spass, die Schwerelosigkeit, muss man aber mehr als in vollen Zügen geniessen: Zwei mal rund 20 Sekunden schwebt man in der Schwerelosigkeit. Kosten tut es auch etwas: Rund 4500 Franken muss man einrechnen. Und die Warteliste dürfte zudem nicht gerade klein werden: Es sollen nur acht bis zehn Flüge jährlich angeboten werden. Und: Flugmedizinische Voraussetzungen werden ebenfalls vorher getestet.
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MOBIL, NOCH MOBILER, ULTRA-NOTEBOOKS! Früher reichte ein normales Notebook aus. In Zeiten grösster Mobilität braucht der moderne Mensch aber was anderes: ein Ultra-Notebook. Eigenschaften: flach, klein, handlich, aber gross genug um noch bequem darauf arbeiten zu können. Dieses Jahr kommen einige, auch dank dem kommenden Windows 8 (Herbst 2012), welches unter anderem besonders für solche Geräte ausgelegt sein wird. Intuitive, schnelle Bedienung, ohne Schnickschnack. Statt nur Tippen und Scrollen heisst es dann: „touch 'n‘ do“ – mit Finger und Retro-Kachel-Look! Obs aufgeht sehen wir dann. Die Geräte selber sehen aber doch schon mal ganz schick aus, z.B. das Lenovo IdeaPad Yoga. Wie passend, der Name…
BERÜHREN, BEWEGEN, FÜHLEN – SPIELEN! Die Spielkonsole-Welt bleibt natürlich auch nicht auf der Strecke. Auch wenn dieses Jahr noch nicht alles erscheinen wird, werden wir noch so einige Revolutionen miterleben können. Jüngstes Produkt ist die neue PSVita von Sony. Der Nachfolger der PSP erscheint im Februar 2012 und bringt neben einer neuen Bedienung auch Wifi/3G auf die Spielkonsole. In etwas grösserer Form folgen dann (irgendwann später) die Playstation 4 und die Xbox 720 (oder so). Viele Infos über letztere Beiden gibt’s zwar noch nicht, aber eines ist sicher: Die Zukunft gehört den Händen, der Stimme – und dem Kopf (Augen und Gedankensteuerung). Der Controller wird früher oder später kaum mehr Verwendung finden. In welche Richtung es geht, zeigt heute ja schon Microsoft (Kinect) und Apple (Siri). Und nur Spielkonsolen sind es ja schon lange nicht mehr…
DIE ECKE MIT DER MAUS Es gibt unglaublich viele davon, in jeder Form, in jeder Farbe. Manche mögen Sie, andere nicht: Mäuse. Bisher mussten sie der Hand zu liebe immer möglichst ergonomisch sein. Doch was ist jetzt…?! Logitech geht andere Wege und mischt den Mäusemarkt auf – mit einer Cube-Maus! Vollumfänglich bedient mit Touch-Gesten lässt sie sich als Maus, oder aber auch als Präsentationsgerät nutzen. Praktisch: Sie hat sogar in der Hemdtasche Platz. Ob die Menschheit für so etwas futuristisches schon bereit ist? Cool ist es auf jeden Fall – und ein Versuch wert sowieso. Das meint auch Logitech.
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DIGITALES, DAS IN NÄHEREr ZUKUNFT AUF UNS ZUKOMMEN WIRD
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TECHNICAL FORECAST
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LTE, QUADCORE-CPU, OLED-DISPLAYS… Ohne PDA geht ja schon mal nichts mehr… Wie war das noch, damals ohne Facebook?! Ein 4G-Chip für schnelleren Datentransfer, ein Quadcore-CPU für mehr Multitasking und schärfere, kontrastreichere Displays – that’s the future! Letzteres sogar schon bald zum biegen… unglaublich! Die kommenden Geräte wie das Nokia Lumi 900, iPhone 5, Samsung Galaxy S3 oder das erste Sony-Phone Xperia S machen es uns also auch weiterhin nicht einfach, weniger Geld dafür auszugeben. Die Hersteller geben dafür auch alles!
SSDS: ALLES NUR AUF BAUSTEINE Die Zeiten von drehenden Scheiben ist vorbei. Zumindest wenn man ein schnelles Notebook haben möchte, welches erst noch weniger Akku verbraucht und praktisch geräuschlos ist. Die SSDS bietet dank dem schnellen Flash-Speicher auf Chips und den dadurch fehlenden beweglichen Teilen eigentlich nur Vorteile – abgesehen vom Preis. Hier sollte sich aber in diesem Jahr einiges tun. Und das ist auch höchste Zeit, schliesslich wollen wir endlich alle davon profitieren!
Text: Gianni / Bilder: ZVG
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6 Golden Globes® Nominierungen
New York Film Critics Circle Award 2011 für den Besten Film und für Beste Regie
«The Artist” may be the year’s most brightly imaginative and purely enjoyable film.» (Marshall Fine, New York Film Critics Circle)
116x139mm
IMPRESSUM
PUNTO MEDIA GMBH / Bahnhofstrasse 57, 8600 Dübendorf - Tel. 044 271 92 00, info@gay.ch / Chefredaktoren: Luis Pestana: luis@gay.ch und Dominique Eichler: dominique@gay.ch / Redaktion: Luis Pestana, Dominique Eichler, Gianni Antonitti, Jen Haas, Slobodan Kostadinovic und Tante Tratsch (tnt) / Grafik + Fotos: Luis Pestana _ DistributionsAssistent: Dänu Tanner / Partydaten melden: agenda@gay.ch / Anzeigen + Abo: Tel. 044 271 92 00 / luis@gay.ch / Auflage: 8000 / Leser 16‘000 (gem. eigener Umfrage) / Bilder und Texte dürfen nicht ohne unsere Genehmigung verwendet werden.
www.gay.ch / www.gayL.ch / www.gayX.ch / www.gaynet.ch 8
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3 x VOR GERICHT DIESE GERICHTSFAELLE WERDEN UNS DIESES JAHR BESCHAEFTIGEN
Text: Luis / Bild: Simon Mattera
SCHWEIZ: GUCCI-BETRÜGER
Er hat sich in aller Form durchgemogelt: Mal Model, mal Sänger, mal Mitarbeiter von Cirque de Soleil, er soll Kreditkarten von fremden Menschen geplündert haben und so weiter. Seit kurzem soll er sich zudem als Designer ausgeben... Der so genannte „Gucci“Betrüger hätte bereits im Oktober 2011 vor Gericht erscheinen sollen, glänzte jedoch durch Abwesenheit. Ein neuer Termin steht noch aus, doch ein Geschädigter liess verlauten, dass der Gucci-Schwindler, laut Aussagen seines Pflichtverteidigers, Interesse hätte, dabei zu sein, da das Urteil sicher noch strenger ausfallen würde, wenn er das nächste Mal wieder schwänzt. Anhand eines Bericht von Radio 1 soll nun auch ein Psychologe beigezogen werden. Da er noch nicht verurteilt ist, gilt die Unschuldsvermutung.
USA: MORD AN LIFESTYLE-MANN
Der Mord liegt inzwischen bereits ein Jahr zurück und gay.ch hat darüber ausführlich berichtet: Renato Seabra, ein portugiesisches Model, hatte seinen „Supporter“, einen Lifestyle-Kolumnisten, im gemeinsamen Hotelzimmer in New York erschlagen, erwürgt und die Genitalien mit einem Korkenzieher verstümmelt. Der
Fall kommt nur langsam voran, weil die Verteidigung von Seabra auf „Reaktion im Affekt“ plädiert. Um dies zu beweisen werden seither psychologische Tests gemacht. Das erschwert die Sache, weil diese wiederum mit „Gegentests“ widerlegt werden können. Doch bereits im Februar 2012 sollen die Gerichtsverhandlungen endlich weiter gehen.
BRASILIEN: DREI MÄNNER, ZWEI TOTE
Im Sommer 2011 haben wir darüber berichtet: In einer Wohnung in Sao Paolo (Brasilien) wurden zwei Männer tot aufgefunden. Einer war ein Rufskin-Model, der andere ein schwuler Informatiker. Der Verdächtige junge Mann behauptet, der Schwule hätte das Model umgebracht und damit er nicht ein weiteres Opfer werde, hätte er sich gewehrt und seinen Angreifer umgebracht. Zunächst wurde der Verdächtige wegen Raubmord angeklagt, weil er nach dem Mord das Auto vom Informatiker entwendet hat. Ende 2011 wurde jedoch die Anklage auf Mord angepasst, da - seiner Version nach - der Wagen lediglich zur Flucht eingesetzt wurde. Neue Verhandlungstermine oder entsprechende News zum weiteren Verlauf dieses Falls sind seither nicht mehr öffentlich geworden.
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02 QUE SERA, SERA WAS UNSERE FRIENDS IN IHREM LEBEN GERNE EINMAL MACHEN WÜRDEN
LUIS AUS GRANADA (SPANIEN):
EIN TICKET NACH IRGENDWO „Es gibt so vieles, dass ich noch nie in meinem Leben gemacht habe. Vieles davon möchte ich mal machen, sei das Fallschirmspringen oder ein Buch schreiben, aber wenn man mich fragt, was ich unbedingt mal möchte, dann ist die Sache ganz klar, denn ich liebe es zu reisen. Ich stelle mir also vor, dass ich zum Flughafen fahre, mir ein Ticket an eine Zufallsdestination geben lasse und so irgendwo auf der Welt lande. Frei nach dem Motto: Nächster Halt, Überraschung! Das würde ich immer wiederholen, bis ich wieder daheim bin.
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Die unvorhersehbaren Situationen einer Reise sind das Beste daran. Ich müsste also jeden Schritt improvisieren. So ein Trip wäre sicher fantastisch. Ich stelle mir das ganz ohne Stress, ohne finanzielle Probleme, und auch ohne grossen Luxus vor. Und dass ich mich dem Ort, wo ich lande anpasse, mich in deren Kultur integriere, beobachte, lerne und geniesse. Eine Route mit täglich neuen Farben, und mit Andrenalin als Antrieb.“
JONATHAN AUS LONDON:
FLIEGENDE DRAG „Es mag nicht gerade originell sein, eine Passage aus dem Fragetext aufzugreifen, aber ja, ich würde gerne mal Fallschirmspringen. Mich als Frau zu verkleiden und die Clubs und Bars rund um Soho mit meinen Kollegen bei hohem Alkoholpegel unsicher zu machen, klingt auch sehr aufregend. ODER: Ich könnte ja als Drag mit dem Fallschirm rausspringen...“
JULIAN, AUS ZÜRICH:
AB IN DIE MANEGE Der Geruch von Sägemehl erinnert mich noch heute an meinen Kindheitstraum: In einer runden Manege umringt von applaudierenden Menschenmengen, für ein Jahr in einem Wohnwagen mit der ganzen Crew herumreisen, sich jeden Tag für den grossen Auftritt in einer anderen Stadt in tolle Showkleider stecken, einfach wow! Unweigerlich tauchen diese Bilder auf und der Traum, einmal im Leben mit einem Zirkus mitzureisen. Ich wuchs in einer Künstlerfamilie auf: Meine Eltern waren ihr halbes Leben Balletttänzer. Als meine Mutter mit mir schwanger wurde, mussten sie beide ihren Traum vom Tanzen und den grossen Bühnen Europas aufgeben. Doch die Vorstellungen blieben (das Publikum zwar nicht mehr ganz so exklusiv). Die Auftritte fanden zweckentfremdet in unserem Wohnzimmer statt, vorgetragen von ihrem Sohn. „Manege frei für den Zauberer, Julian!“, hiess es fast jeden Tag. Dazu filmte mein Vater viele dieser Szenen, wie ich ein Plüschtier aus meinem, viel zu grossen
Zylinder zaubern wollte. Natürlich ging dies in den meisten Fällen schief: Das Plüschtier lugte schon vor dem „Simsalabim“ aus dem Zauberhut raus. Siegfried und Roy auf der Kassette waren meine Vorbilder. Und die jährlichen TV-Aufführungen aus Monaco verfolgte ich gebannt vor dem TV. Auch Tanzaufführungen und Gesangsauftritte mit „Roti Rösli“ oder „I wett, i hett en Papagei“ mussten sich meine Eltern oft anhören. Doch mein Highlight des Jahres, blieb immer mein Geburtstag. Nicht etwa nur wegen den vielen Geschenken die ich bekam – nein, es waren die Zirkusbesuche beim Monti. Zwei Nächte davor konnte ich schon nicht mehr schlafen. Bei dem Aargauer Zirkus durfte nämlich jedes Geburtstagskind für etwa zwei Minuten zum Clown Monti in die Manege steigen. Natürlich kackte ich mir jedes Mal fast in die Hosen. Den Traum eine Zirkus-Tournee mitzureisen, habe ich mir bis jetzt noch nicht erfüllt. Vielleicht reise ich irgendwann mal als Journalist mit? In abgewandelter Form finden diese Zirkusauftritte auch schon heute statt: So waren es früher die morgendlichen Auftritte in der Argovia-Morningshow, oder später die Moderation der „105“-Chartsendung. Sicherlich ein Stück weit auch Sehnsüchte aus der Kindheit, die ich mir in anderer Form erfüllte. Heute arbeite ich in der Redaktion von 20 Minuten. Wenn ich einen Artikel von mir in der Zeitung oder Online sehe, fühlt es sich ein Stück weit auch so an, als würde ich in der Zirkus-Manege das Publikum verzaubern. Foto: Anthony Mangham Photography
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Grafik: TUBS
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Der Arabische Frühling ZWEI INTERVIEWS ZUR SITUATION IN DEN VEREINIGTEN ARABISCHEN EMIRATEN Der „Arabische Frühling“, sprich die politischen Umwälzungen in den Staaten des Nahen und Mittleren Osten und Nordafrikas, ist mehr oder weniger aus den Zeitungen verschwunden und die Wirtschaftskrise, sowie die Euro-Rettung hat das Zepter der Berichterstattung übernommen. Doch nichtsdestotrotz ist immer noch einiges in Bewegung in diesen Ländern.
gay.ch hat mit einem Schwulen und einer Lesbe aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ein Interview über ihre Situation, ihre Wünsche und ihre Hoffnungen für die Zukunft geführt. Während Abdulla aus den VAE nach Kanada ging um zu studieren und dort nach seinem Outing auch Asyl erhalten hat, so lebt Sappoh – so ihr Pseudonym in Anlehnung an eine antike griechische Dichterin – nach wie vor in den Emiraten.
Interview mit Abdulla Wie war dein Coming-out? Konntest Du dich auch bei deiner Familie outen? Mein Coming-out hatte ich, als ich noch in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) lebte, und zwar bei meinem besten Freund, mit welchem ich auch zur Schule ging. Ich vertraute ihm quasi mit meinem Leben und er war eine grosse Stütze für mich. Für mich selber war es wie nicht offiziell, bis ich es selber erstmals laut zu jemandem gesagt habe. Wir entschieden uns, dass ich es weiterhin für mich behalten muss, denn ein Outing wäre zu gefährlich gewesen. Bei meiner Familie outete ich mich erst, als ich hier in Kanada war und an der Universität Freunde fand. Meine Familie in den VAE fand es dann heraus und war nicht gerade glücklich darüber. Am Härtesten traf es meine Mutter, welche mir sagte, dass ich eine Hormontherapie machen solle, da ich psychisch krank und abnormal sei. Wie bist Du nach Kanada gekommen, und wie konntest Du dort Asyl beantragen? Als ich die Schule abgeschlossen habe, wollte ich nach Kanada um zu studieren. Ich stellte einen Antrag an die Universität und wurde schliesslich
angenommen. Mit 17 konnte ich nach Kanada reisen und nach einem Jahr voller Anstrengungen und Erwachsen werden, habe ich mich mit 18 schliesslich bei einem Grossteil meiner Freunde geoutet. Kurz darauf begann ich mit Dating und fand so auch meinen Freund, mit welchem ich nun seit fünf Jahren zusammen bin. Meine Familie fand es dann ein Jahr nachdem wir uns kennengelernt haben via Facebook heraus, und meine Mutter fing darauf an mir Briefe zu schreiben. Ich würde Aids kriegen, schrieb sie mir, und ich solle nach Hause zurückkehren, damit sie mir helfen könne. Ich weiss, dass sie es eigentlich nur gut meint, aber trotzdem ist es manchmal verletzend von seiner Mutter zu hören, dass man „falsch“ geboren wurde, und dass man eine Hormontherapie brauche, damit man lerne, wie man „richtig liebt“. Aus diesem Grund habe ich mich dann dafür entschieden, in Kanada Asyl zu beantragen, da ich sonst in grossen Schwierigkeiten wäre. Das habe ich gemacht und ich wurde aufgenommen.
FORTSETZUNG >>>
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Der Arabische Frühling INFOBOX Sowohl Abdulla, er ist der Gründer, wie auch Sappoh, engagieren sich beide in der Facebook-Gruppe „Gay, Lesbian, Bisexual & Transexual Rights UAE“, welche derzeit rund 900 Mitglieder umfasst. Die Gruppe vereint einerseits viele LGBTs aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, aber auch von überall auf der Welt, welche sich für die Rechte der Community einsetzen wollen. Die Gruppe hilft mit, das öffentliche Bewusstsein diesbezüglich zu stärken und hat es sich zum Ziel gesetzt auch politisch aktiv zu sein. Im Namen der Gruppe werden offene Briefe an Regierungen geschickt, um diese zum Handeln aufzufordern, aber auch Petitionen werden gestartet und man zeigt sich etwa in Kanada offen an den Gay Prides. In jüngster Zeit gibt es auch aus der arabischen Welt zahlreiche Facebook-Gruppen von LGBTs. Die meisten sind jedoch geschlossene Gruppen, welche vor allem dazu dienen, um einander kennenzulernen oder um sich zu treffen. Die Gruppe „Gay, Lesbian, Bisexual & Transexual Rights UAE“ von Abdulla ist wohl die Einzige mit einer solch hohen Mitgliederzahl, welche sich offen und explizit für die Menschenrechte, für die Entkriminalisierung von Homosexualität und für Reformen einsetzt. Für viel Aufmerksamkeit auch in den Medien sorgte der Offene Brief an die Vereinigten Arabischen Emirate, welcher sowohl an die Botschafter der VAE in Kanada und in UK, an kanadische Politiker, an Menschenrechtsorganisationen und an die Presse geschickt wurde. Darin werden einerseits Vorfälle von Menschenrechtsverletzungen aufgeführt, aber auch wichtige Stationen, wie etwa die Rede von Hillary Clinton im vergangenen Dezember in Genf oder die Haltung der „Emirates Psychological Association“ bezüglich Homosexualität. Darin eingebunden auch die Forderung zur Einhaltung der grundlegenden Menschenrechte durch die VAE, wie sich die dortige Regierung eigentlich mit der Unterzeichnung der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ der Vereinten Nationen auch verpflichtet hat. Link zum Open Letter an die Vereinigten Arabischen Emirate: http://tinyurl.com/6tl34xl Setze ein Zeichen und klicke bei der Facebook-Gruppe „Gay, Lesbian, Bisexual & Transexual Rights UAE“ auf „Gefällt mir“ – Link zur Facebook-Gruppe: http://tinyurl.com/7u9h8zr
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FORTSETZUNG Interview mit Abdulla Gibt es eine LGBT-Community in den Vereinigten Arabischen Emiraten? Wie findest Du Kontakt mit anderen Schwulen und Lesben, und wo treffen sie sich? Es gibt eine LGBT Community in den VAE, aber sie ist völlig im Untergrund, und täglich wird es schwieriger, ausser wenn man Freunde hat, welche ebenfalls schwul sind. Die Community trifft sich vor allem online und auf Social Network-Seiten. Jüngere scheinen Homosexualität heute viel mehr zu akzeptieren, doch trotzdem ist alles auf sehr kleine Gruppen beschränkt und es ist hart diese zu finden. Das hat auch gute Gründe, schau mal, wie wir behandelt werden. Aus diesem Grund habe ich mein Schwulsein auch für mich behalten, als ich noch in den VAE lebte. Und obwohl ich mit meinem Freund jemanden zum Reden hatte, wurde ich fast wahnsinnig. Daher entschied ich mich, meine Homosexualität für mich zu behalten bis ich die Schule abschloss und das Land verlassen konnte. Wie unterstützt Du von Kanada aus die LGBT-Community in den Vereinigten Arabischen Emiraten? Um die LGBT-Community zu unterstützen setzte ich auf Dialog. Ich möchte sie via Internet miteinbeziehen, organisiere Demonstrationen für sie hier in Kanada und schreibe offene Briefe an die Regierung. Es sind alles Sachen, welche ich nicht machen könnte, wenn ich immer noch in den VAE wäre. Erst gerade vor kurzem wurden in den VAE fünf Blogger verhaftet, weil sie die Regierung aufgefordert haben, Reformen durchzuführen und demokratischer zu werden. Die Blogger wurden verhaftet und ihre Blogs wurden abgeschalten. Aus diesem Grund habe ich ihnen von Kanada aus eine Stimme gegeben, ohne damit ihre Mission zu gefährden oder eine erneute Abschaltung zu provozieren. In nur wenigen Monaten sind wir auf rund 900 Mitglieder angewachsen und das hilft definitiv und gibt den LGBTs in den VAE Hoffnung. Auch sorgt es dafür, dass das Thema Beachtung findet und nicht ignoriert wird.
Zusätzlich habe ich eine eMailadresse eingerichtet, auf welche sich alle melden können, wenn sie in den Vereinigten Arabischen Emiraten in Probleme geraten. Dann werde ich jeweils alles in meiner Macht stehende unternehmen um ihnen zu helfen, unter anderem in dem ich auch Organisationen wie Amnesty International und andere Menschenrechtsorganisationen beiziehe. Im Moment gibt es viele Veränderungen in der arabischen Welt in Bezug auf den „Arabischen Frühling“: Siehst Du irgendwelche Chancen, dass sich die Situation für LGBTs in diesen Ländern, vor allem natürlich auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten, verbessert? Oder gibt es Anzeichen, wonach sich die Situation eher verschlechtert? In Bezug auf den „Arabischen Frühling“ habe ich grosse Hoffnungen, dass die Situation mit der Zeit besser wird. Aber momentan schaut es nicht so gut aus, weil sich die Menschen derzeit nicht in Richtung Demokratie bewegen wollen, weil sie genug haben von den Politikern. Anstatt sich säkulare Gesetze zu wünschen, folgen die Menschen den islamischen Parteien, weil sie dieses unglaubliche Vertrauen in die religiösen Führer haben. Leider merken dabei viele nicht, dass es gerade die Religionen sind, weshalb wir im Nahen und Mittleren Osten solche Unruhen haben. Die Situation wird sich nicht verbessern, solange sich die arabischen Staaten nicht für säkulare Gesetze entscheiden, so wie es Jahrzehnte zuvor auch die westlichen Länder gemacht haben. Die Araber müssen die Sharia abschaffen oder den Islam von der Politik trennen, sonst wird es nie Frieden geben im Nahen und Mittleren Osten. Hat die LGBT-Community auch an den Protesten teilgenommen? Das ist schwierig zu sagen, ob die LGBT-Community teil des „Arabischen Frühlings“ war. Aber wie gesagt, der „Arabische Frühling“ war am Anfang eine gute Bewegung, bis die Leute wieder anfingen, sich der Religion zu zuwenden, in einer Zeit, in welcher sie sich eigentlich hätten um säkulare Gesetze kümmern sollen, welche alle Menschen
respektiert, egal wessen Glaubens, Rasse oder sexueller Neigung. Welche Hoffnungen und Wünsche hast Du für die LGBT-Community in deiner Heimat? Akzeptanz, Entkriminalisierung und ein gesundes Bewusstsein, so dass alle diejenige Person lieben können, welche sie wollen. Die Schwulen, Lesben und Transgender sollen in Ruhe gelassen werden, so dass sie endlich so behandelt werden, wie sie es auch verdienen. Sie sollen das gleiche erleben dürfen, was ich hier in Kanada erlebe, was es bedeutet offen zu sein in Bezug auf die eigene Sexualität. Sie sollen die Möglichkeit haben an der Pride teilzunehmen und ohne Probleme sagen zu können, wer ihr Freund respektive ihre Freundin ist. In unserem offenen Brief fordern wir die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate auf, dass sie mit der „Emirates Psychological Association“ zusammenarbeiten soll, und dass sie mit diesen Fachleuten die Studien ansehen, welche besagen, dass Homosexualität normal ist. Sie sollen auch mit der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten und so gegen jene Mythen ankämpfen, welche uns unsere Freiheit kosten. So sollen sie etwa Aufklären, dass Homosexualität keine Krankheit ist. Gerade auch zum Wohle der Jugendlichen, welche verletzlich und selbstmordgefährdet, aber auch anfällig für Depressionen sind. Ich hoffe, dass eine Menschenrechtsorganisation sich darum kümmern würde, damit die Menschenrechte nicht mehr verletzt werden, und zwar nicht nur jene der LGBT-Community, sondern von allen Minderheiten, damit alle Bürger gleich behandelt werden, egal welchen Glaubens, welcher Überzeugung, welcher Religion oder was auch immer… FORTSETZUNG >>>
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Der Arabische Frühling Interview mit Sappho Wie war dein Coming-out? Konntest Du dich bei deiner Familie oder bei deinen Freunden outen? Mein Outing hatte ich letztes Jahr, zuerst gegenüber mir selber. Ich merkte, dass ich lesbisch bin. Irgendwie war es für mich selber einfach, da ich viele schwule Freunde habe, und das half mir sehr. Gegenüber meiner Familie habe ich mich noch nicht geoutet, aber ich kann es kaum erwarten. Ich weiss aber auch, dass es zum jetzigen Zeitpunkt einfach nicht geht. Was würdest Du sagen: Gibt es so etwas wie eine LGBT-Community in den Vereinigten Arabischen Emiraten? Wie kommst Du in Kontakt mit anderen Lesben und Schwulen, respektive, wo trefft ihr euch? Ich würde sagen, ja, aber die LGBTQ-Community ist sehr diskret und verborgen hier in den Vereinigten Arabischen Emiraten, natürlich aus verständlichen Gründen. Es gibt einige inoffizielle Hangouts für Schwule und Lesben, das sind vor allem Clubs und Bars im Nightlife. Das macht es natürlich umso schwerer für jene, welche nicht so gerne in die Clubs gehen. Eine andere Möglichkeit sind Webseiten und Online-Foren: Ich habe beispielsweise einige Freunde gefunden über AfterEllen.com, und es gibt auch ein Lesben-Forum, welches von einer Lesbe hier betrieben wird. Es hatte dort zu gewissen Zeiten bis zu hundert Members und es war auch sicher, weil man nicht einfach so mitmachen konnte. Welche Wege siehst Du, wie man die LGBT Community in VAE unterstützen könnte? Die einzige Möglichkeit die LGBT-Community hier zu unterstützen, sehe ich indem man auf die Situation aufmerksam macht. Die Leute hier sind sehr nett, aber, sie sind leider auch sehr falsch informiert. Wenn nur genügend Lehrer, Professoren und Studierte sich getrauen würden, allen zu erklären, dass Homosexuelle keine Feinde sind, dann würde das schon eine Menge verändern. Auch innerhalb der LGBT-Community muss das Bewusstsein gestärkt werden. Du wärst sehr überrascht, wenn Du sehen könntest, wie Schwule und Lesben hier ein Doppelleben führen und wie sie ihre Homosexualität mit ihrem sozialen Leben abstimmen. Siehst Du Möglichkeiten, wie der „Arabische Frühling“ die Situation der LGBTs in diesen Ländern, vor allem aber in den Vereinigten Arabischen Emiraten, verbessern kann? Oder siehst Du Anzeichen, dass sich die Lage eher noch verschlechtert?
Die Ideen, welche der „Arabische Frühling“ mit sich brachte, waren sehr inspirierend. Ich glaube, wir sind gerade Zeugen im Wechsel des Zeitgeist, im speziellen unter den Jugendlichen. Ich denke, gerade die Jungen haben genug, dass ihnen immer nur Regeln diktiert werden, ohne dass man sich mal ihre Meinung anhört. Und ja, ich denke auch, dass der „Arabische Frühling“ möglicherweise einige positive Veränderungen für die LGBT-Community in der Region bringen wird. Diesmal werden auch die Meinungsmacher zuhören, davon bin ich überzeugt. Mit Blick auf die Vereinigten Arabischen Emirate, denke ich aber auch, dass es noch ein weiter Weg sein wird, aber wenn andere arabische Staaten eine Veränderung hinkriegen, dann könnten die VAE diesem Beispiel folgen. Weisst Du, ob auch die LGBT-Community massgeblich am „Arabischen Frühling“ beteiligt ist? Leider waren die Rechte für LGBTs kein Grund, weshalb die Menschen während dem „Arabischen Frühling“ demonstrierten, weil sie schlicht ein viel grösseres und allgemeineres Ziel verfolgten. Zudem machen die Lesben, Schwulen und Transgender nur einen kleinen Prozentsatz der Bevölkerung in jenen Ländern aus, in welchen der „Arabische Frühling“ stattfand. Ich glaube aber, dass all die Menschen, welche für Freiheit demonstrierten, für die Freiheit von allen sind. Ich bin überzeugt, wenn die grossen Ziele mal erreicht sind, dann könnten die Menschen auch Veränderungen in Bezug auf Rechte für LGBTs, aber auch im Bereich der Frauen- und Arbeitsrechte fordern. Was sind deine Wünsche und deine Hoffnungen für die Zukunft in Bezug auf die LGBT-Community in den Vereinigen Arabischen Emiraten? Meine Hoffnung für die LGBT-Community in allen Ländern ist Akzeptanz. Leute in den USA, in Kanada oder eben in Europa werden wohl denken, dass ich mit wenig zufrieden bin, aber Akzeptanz ist das mindeste was wir jetzt erreichen können. Viele sind sich den kleinen Dingen nicht bewusst, welche sie machen können, wie etwa Hand in Hand durch die Strassen zu gehen ohne schräg angeschaut zu werden, oder die Liebe deines Lebens den Eltern vorzustellen. Wir haben all dies nicht hier in den VAE, oder in den meisten anderen Ländern. Ja, klar würde ich gerne das Recht auf Heirat oder auf eine Eingetragene Partnerschaft haben, aber für den Moment hoffe ich schlicht und einfach auf Akzeptanz und die grundlegendsten Rechte, um einfach Ich zu sein. Text: Dominique / Bild: ZVG
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LADY GAGA‘S „KLEINER BRUDER“ michael silas tanzt seit 3 jahren FÜR und MIT lady gaga. wir haben ihn während seiner tanz-tour in der schweiz getroffen, INTERVIEWT UND FOTOGRAFIERT. Da hat sich dieser junge Mann wohl einen Traum erfüllt, wovon sich wohl manch einer gerne eine Scheibe davon abgeschnitten hätte: Michael Silas steht auf den ganz grossen Bühnen, gleich neben Stars wie Lady Gaga, Christina Aguilera oder Kelly Rowland – und bereist so die weite Welt. Wir trafen den ambitionierten Tänzer in Zürich, kurz bevor er in der Dance Academy in Zürich Oerlikon einen Tanz-Workshop leitete. Während manche Möchtegerns schon gleich nach der Teilnahme an einer Casting Show Starallüren aufweisen, so ist bei diesem Typ nichts davon anzumerken. Grund dazu hätte er aber genug: Wer kann schon behaupten unter anderem im Musik-Clip „Telephone“ von Lady Gaga und Beyoncé mitgetanzt zu haben? Während dem Gespräch entpuppt sich der erste Eindruck als richtig: Michael wirkt bodenständig, natürlich, sympathisch und er hat die „Ich liebe, was ich mache“-Ausstrahlung. „Mike“ wohnt seit sieben Jahren in Hollywood/ Los Angeles und ist bereits das vierte Mal in der Schweiz zu Gast. Dieses Mal verwirklichte er seine künstlerische Mission mit eigenen Tanz-Workshops in Zürich und St. Gallen. Ein kurzes Eintau-
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chen ins Zürcher Nachtleben lag trotzdem drin: „Ich war am Samstag im T&M.“ Seit er mit Stars auf Tournee geht, hat das auch Auswirkungen auf seine Freizeit: „Am Anfang war alles neu, ich war wie ein kleiner Junge, der die Welt entdecken wollte. Inzwischen hab ich meine Fixpunkte entdeckt, wo ich gezielt ausgehen kann, denn, bei einer Tour mit den grossen Stars haben wir ein strenges Programm, da muss ich meinem Körper Ruhe gewähren...“ Apropos Körper: Um sich fit zu halten wird vier Mal pro Woche trainiert: „Ich gehe aber nicht ins Fitness, weil ich möglichst viele Muskeln möchte, sondern, weil ich mich fit halten will.“ FORTSETZUNG >>>
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LADY GAGA‘S „KLEINER BRUDER“ FORTSETZUNG Sein Weg bis auf die grossen Bühnen gelang ihm nur durch viel Fleiss und Schweiss. Michael besuchte viele Schulen und Akademien und musste sich mit kleinen Jobs über Wasser halten: „Ich zog schon mit 17 aus. Zuerst tanzte ich parallel zu einem regulären Job, doch bald intensivierte ich die Leidenschaft zum Tanz und nahm auch einen Job als Gogo-Tänzer an. Bald aber fand ich heraus, dass man als Choreograph und Tänzer von grossen Shows mehr Geld verdienen kann...“ Die entscheidende Motivation gab ihm die Schwester von Beyoncé - Solange - als er 19 war. Doch: Obwohl er sie kennt, riefen die grossen Stars natürlich nicht einfach so mal an: „Du brauchst einen Agenten und du musst bei Castings antraben. Ich bin ab und zu an solchen Casting auch unaufgefordert aufgetaucht. Du musst Präsenz zeigen...“ Seine Eltern hat er aber vorerst nicht aktiv informiert: „Meine Liebe zum Tanz behielt ich anfänglich für mich. Ich wollte meine Eltern damit nicht stressen. Es war auch etwas die Angst, die mich beeinflusst hat. Der Gedanke daran, dass ein regulärer Job wichtig ist, und dass das Tanzen als etwas schwules gelte. Also hatte ich gleich zwei Geheimnisse. Erstens, dass Tanzen meine Passion ist, und zweitens, dass ich schwul bin. Ich musste das erstmal mit mir selber vereinbaren können… Als meine Eltern meine Leidenschaft zum Tanz miterleben konnten, begannen sie zu
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meinem Shows zu kommen und ich konnte fortan auf ihre Unterstützung zählen!“ Inzwischen stand er mit vielen Stars auf der Bühne. Wird man da automatisch zu einem Freund des Stars, etwa Lady Gaga?: „In den letzten drei Jahren mit Lady Gaga auf Welttournee unterwegs gewesen zu sein, das bringt alle Beteiligten etwas näher. Wenn du so lange auf Tour bist, dann gehörst du mit zur Familie.“ Doch nicht alle Wünsche oder Träume können in Erfüllung gehen: „Wie wohl der Traum eines jeden Tänzers, wäre es auch meiner gewesen, mit Michael Jackson gemeinsame Sache zu machen“, antwortet er auf die Frage, mit wem er schon immer mal gerne zusammen gearbeitet hätte. Mit dieser „Kandidatin“, könnte es aber vielleicht mal klappen: „Ja, und… Madonna!“, fügt er mit einem scheuen Unterton hinzu. Für das noch junge Jahr stehen noch keine konkreten Tour-Daten an: „Ich gehe nach meinem Besuch in der Schweiz zurück nach Amerika, wo ich mit meinen Workshops weitermache. Ich werde dieses Jahr aber sicherlich vor allem eines: Tanzen!“ Nebenbei erwähnen wir noch die zum Teil sehr sexy Fotos, die von ihm auf dem Netz zu finden sind. Selbstbewusst meint er dazu: „Der Körper ist doch etwas schönes. Vor allem der männliche…“
Text + Bilder: Luis
michael “MIKE“ silas
Michael “Mike“ Silas, auch bekannt als „Mikey Mugler“, ist einer der Haupttänzer von Lady Gaga. Er ist seit 2008 ein Mitglied der GagaFamilie. Zuvor nahm er im Frühling 2008 in der amerikanischen RealityTV-Show beim Dance-Contest „Step It Up and Dance“ teil, welcher von bravo.tv ausgestrahlt wurde. Dort konnte er sich bis zur sechsten von zehn Runden halten. Michael wurde am 23. Juli 1983 in Deutschland geboren. Seine Familie ist nach Houston, Texas, umgezogen, als er Neun war. Er absolvierte verschiedene Schulen und Akademien, u.a. Ailvin Ailey, Broadway Dance, Center oder Millennium Dance Complex. Dank seiner Ausbildung ist er professioneller Tänzer in den Stilrichtungen Jazz, Ballet, Salsa, Hip-Hop und Modern Dance. Er stand bereits mit Stars wie Kelly Rowland, Hillary Duff oder Christina Aguilera auf der Bühne.
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Gutes tun mit sexy Look: Noch bevor es mit Break The Chain wirklich losgeht, ist schon Action: 21 Boys posieren Anfang Januar in Genf für das erste nationale Projekt für schwule Gesundheit. Manche geizen nicht mit ihren Reizen. Um 14 Uhr ist es soweit: Adrien Détruche wendet sich ab – und schwups ist die Hose weg. Scheu ist der Genfer nicht, nackt posieren macht ihm nichts aus. Schliesslich ist es für einen guten Zweck: In den Genfer Freestudios werden die Aufnahmen für das neue nationale Projekt für schwule Gesundheit, Break The Chain, geschossen. Adrien und 20 andere Boys sind ab März auf Inseraten und Plakaten in der Gay-Szene der ganzen Schweiz zu sehen.
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NACKT FÜR EINEN GUTEN ZWECK making of der aids-kampagne „break the chain“
NERVÖS VOR DEM SHOOTING Ganz so heiss hat es nicht begonnen. Am Morgen um 10 Uhr stehen alle in der kalten Halle des Fotostudios. Einige haben einen langen Weg hinter sich, wie zum Beispiel der 26jährige Ueli Meier aus Baar im Kanton Zug. Geschlafen hat er nicht viel. „In der Nacht ging mir noch einmal durch den Kopf, was mich am nächsten Tag erwartet“, erzählt er. Etwas angespannt sei er schon gewesen, doch langsam lege sich die Nervosität. Nach der Maske geht es in die erste Runde zum Shooting. Die zierliche Fotografin Magali Girardin geht in Stellung und gibt klare Anweisungen. Ueli hält eine Tafel auf Bauchhöhe und blickt in die Kamera. Blitzlichtgewitter. Nach dem Shooting wirkt er erleichtert: „Es hat mir sogar gefallen“, meint er, schon fast etwas abgebrüht.
Die freiwilligen Models haben sich auf einen Aufruf der Agentur Etienne & Etienne für das Projekt Break The Chain gemeldet. „Wir hätten nie gedacht, dass Jungs so zahlreich nach Genf kommen“, sagt Projektleiter von Break The Chain, Andreas Lehner vom Checkpoint Zürich, sichtlich zufrieden. Vor dem Shooting wendet er sich kurz an die Models und erklärt, wofür sie sich einsetzen. Seit zehn Jahren stecken sich stets mehr schwule Männer mit HIV an. „Eigentlich schützen wir uns gut“, erklärt er, „doch im April müssen wir noch einen draufgeben. Nur einem Monat lang.“
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NACKT FÜR EINEN GUTEN ZWECK FORTSETZUNG BE PART OF SOMETHING BIG
HOSEN RUNTER
Die meisten HIV-Übertragungen finden während der hochansteckenden Primoinfektion statt, also in den ersten Monaten einer HIV-Infektion, wenn man noch nicht weiss, dass man HIV-positiv ist. Dazu kommt, dass viele von uns mit mehreren Personen parallel sexuelle Beziehungen pflegen. Und innerhalb solcher sexueller Netzwerke lässt man dann das Präservativ weg. Man vertraut eben darauf, dass alle negativ sind. Schnell entstehen HIV-Infektionsketten. Mit einem ganz neuen Groove will Break The Chain diese Infektionsketten unterbrechen: Im März kann jeder die App auf sein Handy laden, seinen Einsatz für den April auswählen und schon ist man dabei! Wenn alle einen Monat lang dafür sorgen, dass keine neuen HIV-Infektionen entstehen, wird es sicherer für alle. Damit es auch richtig Spass macht, ist im April einiges los in der Szene, verspricht Andreas Lehner schon jetzt.
Im Genfer Fotostudio geht es am Nachmittag immer lockerer zu und her. Die knackigen Jungs bedienen sich an der Bar und kommen in Stimmung. Die Musik ist laut, es läuft House. Magali Girardin öffnet die Shirts der Jungs, einige lassen die Hosen runter. Paarfotos, suggestive Posen. Doch nicht alle sind geborene Rampensäue. Einer der jungen Models steht nach seinem Shooting etwas einsam vor dem Studio und raucht eine Zigarette. Es sei nicht ganz so gelaufen, wie er sich’s vorgestellt habe, erzählt er. Aber eben, nicht jeder sei für die Kamera geschaffen. „Macht ja auch nichts“, fügt er an. „Ich habe viele neue Typen kennengelernt und erfahren, dass es ganz lustig sein kann, sich für eine gute Sache einzusetzen.“
Text + Bilder: Jen
Mehr Infos dazu unter: www.breakthechain.ch
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ZUM SCHWULSEIN STEHEN eine neue broschüre will junge menschen zum comingout informieren
« COMING OUT MITTENDRIN » „Coming-out - mittendrin“: Die neue Broschüre ist soeben erschienen. Wir haben Marco Müller, Leiter Prävention MSM, von der Aids-Hife Schweiz dazu ein paar Fragen gestellt. Im Vergleich zur letzten Broschüre von 1996, was hat sich inhaltlich geändert? Die neue Broschüre „Coming-out – mittendrin“ erscheint Anfangs Februar und kommt optisch viel ansprechender daher als die alte schwarz-weiss Broschüre, die 1996 erstmals aufgelegt wurde. Die Texte sind etwas knapper gehalten und sprechen so auch Jungs und Mädchen an, die nicht so gerne lesen. Die Broschüre wurde mit wertvollen Links fürs Internet ergänzt und sie widmet sich neu auch dem Thema Transmenschen. Zudem gibt es mehr praktische Tipps rund um Coming-out, Sex, Beziehung und Eltern. Die Finanzierung konnte mit privaten Spenden nicht ganz gewährleistet werden. Welche anderen Spendenquellen seid ihr angegangen? Neben privaten Stiftungen, sowie Beiträgen von der öffentlichen Hand konnten, wir auch auf die Unterstützung des Lotteriefonds zählen. Weitere Gelder flossen von Pink Cross, LOS, sowie der Aids-Hilfe Schweiz.
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Deiner Meinung nach: Welche Personen haben noch heute Mühe mit einem Coming-Out und inwiefern spielen Immigranten dabei eine Rolle? Da jedes Coming-out einzigartig verläuft ist es schwierig, diese Frage pauschal zu beantworten. Auch halte ich es für einen Trugschluss zu glauben, dass die meisten Reaktionen in der Stadt positiv und auf dem Land negativ ausfallen. Sicherlich erschwerend sind Coming-outs aber in einem streng religiös oder patriarchalisch geprägten Umfeld. Und wir dürfen nicht vergessen, so wie viele von uns am Anfang selber Mühe mit der eigenen Homosexualität hatten, brauchen auch Menschen in unserem Umfeld etwas Zeit, dies zu akzeptieren. Die letzte Broschüre wurde zum Teil an Schulen verteilt. Das hat punktuell für rote Köpfe gesorgt. Wird dies die Art der Distribution der neuen Broschüre beeinflussen? In der Tat verursachte die 2005 publizierte Coming-out Broschüre „Selbstverständlich.“ einiges an Wirbel. Diese Broschüre war aber für junge Erwachsene gedacht, die schon mitten im Outing standen und wurde darum mit sexy Bildern illustriert. Die neue Coming-Out Broschüre richtet sich an 12 – 18-Jährige und soll primär in der Schule und durch Jugendberatungen verteilt werden. Darum haben wir uns für eine Sprachund Bildwahl entschieden, die sehr sachlich daherkommt und überall hinpasst. Also eine Broschüre, die Jugendliche – ohne rot zu werden – auch auf dem Pausenplatz oder im Bus lesen können. Titelbild der Broschüre: © flobox / Photocase & glaswerk Design GmbH Bild Marco Müller: Aids Hilfe Schweiz
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eine REISE WERT
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ATHEN
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Nirgendwo anders in Europa scheinen die Menschen mit mehr Unsicherheit in die Zukunft zu blicken als derzeit die Griechen. Die Finanzkrise scheint das ganze Land zu lähmen. Einerseits prägen Obdachlose und Bettler das Stadtbild, andererseits unterscheidet sich der Alltag der meisten Athener nicht von jenem seiner Freunde im übrigen Europa. Die Politiker sagen, eine Besserung sei so bald nicht zu erwarten. Dennoch gibt es Hoffnung für die Zukunft und trotz allen Widrigkeiten kommt die Freude am Leben nicht zu kurz. Grund genug, sich selbst davon zu überzeugen: zum Beispiel am Hauptsitz der griechischen Raucherpartei Booze Cooperativa (Kolotroni 57). Auf mehreren Räumen mit Innenhof verteilt, treffen sich junge und alternative Menschen. Wer lieber die Sonne geniessen will, geht an den nahegelegenen Platz Plateia Agias Eirinis. Rund um die Kirche herum findet man neue Gay-Bars und Restaurants. Bei schönem Wetter auch zahlreiche sexy Athener und Athenerinnen. Nebst den Bars und Cafes, in welchen man freilich den ganzen Tag verbringen könnte, lässt sich Athen auch von einer ganz anderen Seite erkunden. Das Archelon im Stadtteil Glyfada pflegt verletzte Meeresschildkröten und wildert sie wieder aus. Der Besuch und eine Führung im Zentrum ist kostenfrei, jedoch können die Besucher mit einer Spende dieses wichtige Projekt zur Erhaltung der Tiere unterstützen (www.archelon.gr in Glyfada). Wer die Badeshorts dabei hat und schon mal im Strandort Glyfada ist, kann hier auch ein Tag am Meer verbringen. Oder an den nahen Lake Vouliagmeni (Limni Vouliagmenis) fahren. Der natürliche See ist eine Freilufttherme und das Wasser ist das ganze Jahr durch warm. Lustige alte Damen mit Badekappen drehen ihre Runden im kristallklaren See. Wenn man die Strasse weitergeht, befindet sich in der zweiten Kurve (Bushaltestelle A Limanakia) eine felsige Bucht, welche unter schwulen Kerlen als Geheimtipp gilt. Abends erwacht die 4-Millionen-Stadt erst richtig. Unzählige Bars und Klubs in den ehemaligen Gaswerken Gazi (Metro Station Votanikos) locken schöne Männer an. Vorallem im 8th Sin (Megalou Alexandrou 141) und ALPHABETALAMDA (Lembesi Str. 15) kann man sehen und spüren, dass der Krise zum Trotz, weiter gefeiert werden kann. Ob dies nun ein mit wehenden Fahnen untergehen ist oder mit Zuversicht in die Zukunft blicken ist: Wir werden es sehen. Text + Bilder: Slobodan
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BAMBOO ISLAND WILLKOMMEN IM PARADIES
Die Zukunft dieser Insel sieht so aus: Beton, Touristen und Kommerz. Doch noch ist es nicht zu spät, wenn du einer der paradiesischten Flecken auf der Welt fast nur für dich haben möchtest. „Die Chinesen haben die Insel gekauft und in fünf Jahren wird hier alles verbaut sein“, weiss der junge Tuk-Tuk-Fahrer. Ein Tuk-TukFahrer ist in Kambodscha unabdingbar: Er bringt die Touristen mit seinem Motorrad und Anhänger überall hin, zu günstigen Konditionen. Trotzdem kann man nicht jedem trauen: Man sollte also bei der Wahl „seines“ Fahrers Obacht geben, es gibt auch solche, die die
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Touristen reinlegen möchten. Doch hat man den vertrauenswürdigen Mann mal gefunden, bringt er dich nicht nur überall hin, wo du willst, er wird auch zu einer Brücke zwischen den Kulturen. Bamboo Island liegt im Südwesten von Kambodscha. Um dorthin zu gelangen braucht es ab der Hauptstadt Phnom Pen fast einen ganzen Tag mit dem Bus. Zuerst muss man nach Sihanoukville gelangen – eine Fahrt von rund fünf Stunden – und dann mit dem Schiff zur Inselgruppe. Doch wer denkt, dass die Fahrt nach Sihanoukville in einem überfüllten, schäbigen Bus stattfindet, der irrt sich: Die Reisecars sind ganz komfortabel und günstig. Apropos günstig: Für eine Reise durch Kambodscha braucht man nicht viel Geld.
Ist man mal in Bamboo Island, kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Im vorderen Teil der Insel hat es drei Bungalows, im hinteren Teil etwa zehn. Das wär’s! Die Insel ist in etwa 2.5 km lang und 1.5 km breit und dort leben etwa zehn Leute fix. Einer davon ist ein Mann, der vier Kanonen aus dem Zweiten Weltkrieg bewacht. Alles was er machen muss, ist morgens zu einem Stützpunkt zu fahren und zu berichten, ob alles OK ist… Die anderen Personen kümmern sich um die Touristen. Wobei: Ihr Job ist alles anders als streng. Ein bisschen kochen, ein paar Kokosnüsse von den Bäumen herunter holen, ab und zu mit dem Boot einkaufen gehen, that’s it! Diese chillige Lebensart ist hoch ansteckend.
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Um die Insel quasi für sich alleine zu haben, geht man am besten am Ende der Regenzeit hin, also in etwa Mitte September bis anfangs Oktober. Die Feriensaison startet ungefähr Mitte Oktober, dann ist die Insel für die Touris „offiziell offen“. Wer nett fragt, der kann davor – also sozusagen „offseason“ – als einzige Gäste dort verweilen. Man muss sich dafür auf täglich nur zwei Stunden Strom und Wasser einstellen und sich etwas darum bemühen, damit es was zu Essen gibt, aber solche Kleinigkeiten nimmt man gerne in Kauf. Wenn man mit einem Wörterbuch versucht in ihrer Sprache, Kmehr, zu kommunizieren ist man König. Überhaupt: Die Kambodschaner sind sehr freundliche und liebe Leute. Es bleibt zu hoffen, dass es so bleibt, denn immer mehr
Menschen entdecken Kambodscha als Feriendestination. Ihnen wird zunehmend vor Augen geführt, dass die Touristen in Bezug auf ihre Verhältnisse sehr viel Geld haben… Wenn man schon mal in Kambodscha ist, dann sollte man eines nicht verpassen: Angkor Wat die, grösste und bekannteste Tempelanlage. Angkor Wat fungiert als herausragendes nationales Symbol, das repräsentativ für die Khmerkultur und das heutige kambodschanische Volk steht. Die Tempel sind auf einer solch grossen Fläche verteilt, dass man dafür rund drei Tage braucht, um möglichst alles in Ruhe zu besuchen. Um sich einen Überblick der anderen Art zu verschaffen, kann man auch mit einem Helikopter über die Anlage
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fliegen. Der Flug startet gleich neben Angkor Wat, dauert rund 15 Minuten und kostet etwa 140 Dollar. Wer einmal in Kambodscha war, der wird sich wünschen, bald wieder dieses wunderschöne Land mit den freundlichen Menschen und dem äusserst feinen Essen zu bereisen. Und zu guter Letzt bleibt noch die Hoffnung, dass Bamboo Island doch noch etwas länger vom Massentourismus verschont bleibt. Text + Bilder: Luis
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Das neue Album:
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BEI SCHWULEN UND LESBEN BELIEBT
Wenn es nach den Usern der LGBT-Reiseplattform „GayCities“ geht, dann steht Zürich eine grosse Zukunft als beliebte Destination für Schwule und Lesben bevor… das freut insbesondere auch die Zürcher Stadtpräsidentin. Lanciert hat die Umfrage die Reiseplattform GayCities.com und international unterstützt wurde sie von American Airlines. In verschiedenen Kategorien wurden Schwule und Lesben nach ihren beliebtesten Ferienmetropolen befragt, sei es in Bezug auf das Nightlife, die Pride, auf das Essen, den Strand, die Hotels oder den Style. In der Kategorie „Best Up & Coming City“ war auch eine Schweizer Stadt vertreten: Nämlich Zürich! Direkt hinter Buffalo, Kapstadt, Santiago de Chile, wurde Zürich mit 14 Prozent auf Platz 4 gewählt. Dieses erfreuliche Resultat erfreute auch die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch ungemein, und in einem Statement an gay.ch lässt sie folgendes mitteilen: „Die gute Platzierung Zürichs freut mich sehr, zumal es eine Publikumsbefragung war. Sie zeigt,
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dass unsere Gäste gute Erinnerungen an ihren Besuch in Zürich mit nach Hause genommen haben. Und sie zeigt auch, dass Zürich eine offene und tolerante Stadt mit einer aufgeschlossenen Bevölkerung ist. Das ist eine ganz grosse Qualität, die wir erhalten und weiter fördern wollen.“ Zürich wird in der Umfrage mit den grossen Metropolen wie New York, London, Paris, Tokyo und vielen anderen genannt – für eine Stadt mit 380‘000 Einwohner absolut keine Selbstverständlichkeit. Die explizit auf schwullesbische Touristen ausgerichtete Werbekampagne von Schweiz Tourismus in Nordamerika scheint offenbar zu fruchten. Als „Best Gay City 2011“ wurde übrigens Tel Aviv ausgezeichnet, vor New York City, Toronto, Sao Paulo und Madrid. Die Liste aller Städte mit den jeweiligen Gewinnern findest Du unter: http://tinyurl.com/85jg4n9 Text: Dominique, Bild: Luis
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SHOPPING-TIPPS
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GALAKTISCHER WECKDIENST:
Space Invaders Wecker Am Morgen schon ein bisschen Spass gefällig? Dann darf der Space Invaders Wecker, der Morgenturnen als Standardprogramm bietet, nicht auf deinem Nachttisch fehlen. Dieser Wecker klingelt nicht nur, er bewegt sich auch hin und her. Ausserdem scheint der Alarmton aus einem Videospiel zu stammen. Beginne einen witzigen Retro-Tag mit diesem Wecker. Tolle Geschenkidee für 8-Bit-Fans. Erhältlich bei enjoymedia.ch
WISSENSCHAFTLICHE DEKO:
JEAN-PAUL GAULTIER:
Bio-SpHäre Beachworld mit Gorgonia
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Beachworld ist ein völlig geschlossenes Ökosystem - eine Miniaturwelt, welche Einblick in das Leben unter Wasser gibt. Die Bewohner der Beachworld sind Krebse (Garnelen), welche man vorwiegend bei Lavafelsen findet. Die Krebse ernähren sich von Mikroalgen und Bakterien, welche auf Algenmatten wachsen. Sie halten das Gleichgewicht des „Teichs“ aufrecht und halten diesen sauber, damit die grossen Algen gedeihen können. Erhältlich bei gay.ch/shop
Mit dem März kommt auf Kokorico aus dem Hause Jean-Paul Gaultier. Die Zusammensetzung des Duftes basiert auf Zedernholz und Vetiver in der Basisnote. In der Kopfnote löst das Aroma des Feigenblatts eine Assoziation an Frische, Urbanität und Zeitgeist aus. Kokorico ist ein nobles, sinnliches und zugleich spritziges Parfum. Der Duft wird als 50 und 100 ml Eau de Toilette mit einer passenden Kollektion an Körperpflegeprodukten (Duschgel, Deo, Aftershave) erhältlich sein.
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WE HAVE BAND Ihrer eigenen Musik-Mischung ist das fabelhafte Trio aus London/Manchester in ihrem zweiten Album treu geblieben: Electro, Synthie-Pop, Indie und Post-Punk. Für wen die Band bisher noch unbekannt ist: Fans von Musik à la Ting Tings, Hot Chip, Metronomy oder Bloc Party werden bei We Have Band aufhorchen. Vor einigen Jahren hatte das Ehepaar Dede und Thomas WP keine Lust mehr auf den tristen Büroalltag und gründeten We Have Band – zu einem Zeitpunkt, als man noch nicht mal alle Instrumente beherrschte. Komplettiert durch ihren Freund Darren, veröffentlichte das Trio im Jahr 2009 ihr Debütalbum „WHB“ und erspielte sich auf unzähligen Live-Shows eine kleine Fanschar. Die Briten haben in ihrem neuen Werk nicht nur auf „Altbewährtes“ vom ersten Album gesetzt, sie haben zudem mehr experimentelle Sounds einfliessen lassen und die Stimmung ist noch etwas düsterer ausgefallen. Wie so oft bei We Have Band bildet das Wechselspiel der beiden Stimmen von Darren Bancroft und Dede WP den Kern der stimmlichen Parts der Songs.
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MONOPHON Eine Band, von der man in der Schweiz in Zukunft mehr reden könnte, ist das Quartett Monophon. Ganz ein unbeschriebenes Blatt sind die Jungs aus St. Gallen jedoch nicht: Sie konnten unter anderem bereits als Opener für Mika bei „Das Festival“ in Schaffhausen auf der Bühne stehen. Der Radiosender DRS bezeichnet die Band als „Der Geheimtipp aus der Ostschweiz“. Die „verträumte Schweizer Antwort auf MGMT“ wird zudem in einem Atemzug mit Duran Duran genannt. Am 20. Januar haben sie ihr erstes Album „Make Up and Beauty“ veröffentlicht. „Mit dem Album zeigen wir all unsere Facetten – wir experimentieren gerne und sind manchmal selbst überrascht, welche Songs wir hervorzaubern. Trotzdem ist jeder dieser Songs Monophon. So unterschiedlich wie die Tage, die wir erleben und so vielfältig wie wir es selber sind“, so der Frontmann Björn Bless.
REBECCA FERGUSON 2010 nahm sie an der siebten Staffel des britischen X Factor teil. Ihr gelang der Einstieg ins Finale, wo sie am 12. Dezember 2010 in der letzten Abstimmung zwar Matt Cardle unterlag, doch sie erhielt nach dem Wettbewerb ebenfalls einen Plattenvertrag. Ihre soulige Stimme erinnert ein bisschen an Duffy. Ihr Debütalbum „Heaven“ wird auch bei uns erscheinen. In England gelang ihr damit der Einzug in die Top 5 der Charts. Man darf gespannt sein, wie das Schweizer Publikum auf die Powerfrau reagieren wird. Vorerst darf man sich mit der ersten Single „Nothing‘s Real But Love“ auf das Album freuen.
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MUSIKALISCHE AUSSICHTEN
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GOTYE Dieses Jahr dürfte man um diesen Namen nicht herum kommen: Gotye, ein Australier, der zur Zeit bei uns mit der Single „Somebody That I Used To Know“ - hier im Bild mit der nicht minder talentierten Duettpartnerin Kimbra - die Hitparade raufgeklettert. In seinem Heimatland macht sein Name schon seit längerem die Runde, in Europa aber galt der multimedial denkende und arbeitende Kreativling bislang eher als Insider-Tipp. Dies könnte sich mit seinem Album “Making Mirrors“ nun aber rasch ändern. Wenn Gotye über “Making Mirrors“ spricht, so gerät er ins Schwärmen über die Klänge, die er dafür auf teils ungewöhnliche Weise gesampelt hat. Er ist ein Soundtüftler, vergleichbar beispielsweise mit Brian Eno. Er entwickelt Sounds, aus denen er perfekte Popmusik kreiert. Eine Musik, die präziser nicht sein könnte. Die 12 Stücke sind auf ihre eigene Art eine Form von elektronischer Musik, die voller Emotionen ist.
AUF DIESE CDs FREUEN WIR UNS SCHON JETZT... Im März erscheint das neue Studio-Album von Madonna. Adam Lambert‘s neue Scheibe erscheint ebenfalls dann. Auch von Leona Lewis wird es neues Material geben: Ihr drittes Album „Glassheart“ sollte erst im November 2011 erscheinen, wurde dann aber auf März 2012 verschoben. Ein weiteres Highlight dürfte das neue Album „The Origin of Love“ von Mika sein, jedoch ist bisher kein genaues Veröffentlichungsdatum bekannt. Bei George Michael darf man sich auf ein Dance-Album freuen, wie er gegenüber der Zeitschrift OK! bekannt gegeben hat. Zum 30-jährigen Jubiläum werden zudem Boy George und die Culture Club-Jungs dieses Jahr nochmals zusammenkommen und ein neues Album auf die Beine stellen. Und vielleicht gibt es sogar noch eine CD von Lady Gaga und von Kylie...
Texte Luis, Bilder: ZVG
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PLÜSCH
“EILE MIT WEILE“
Plüsch - Mit ihrem neuen Album: EILE MIT WEILE Abwechslungsreich, persönlich und echt melden sich eine der erfolgreichsten Schweizer Bands zurück!
OUT: 17. FEBRUAR 2012
www.sonymusic.ch
«Ein wunderbarer Hauptdarsteller, sensationelle Winterlandschaften und ein Soundtrack zum Schmelzen. In diesem cleveren Thriller findet sich ein Hauch von ‘Twin Peaks’ und eine Hommage an die Coen-Brüder.»
JEAN PAUL
ROUVE SOPHIE
QUINTON
THE HOLLYWOOD REPORTER
«Die sinnliche Sophie Quinton verleiht diesem Thriller eine ganz spezielle Würze.» 20 MINUTES
«Dieser Film bestätigt das überaus grosse Erzähltalent von Regisseur Gérald HustacheMathieu, seinen unnachahmlichen Stil zwischen Schrägheit, Humor und feiner Ironie. Welch eine schöne Überraschung!» LE FIGAROSCOPE
EIN FILM VON
GÉRALD HUSTACHE MATHIEU
www.filmcoopi.ch
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Ab März im Kino!
INTERVIEW ZU SEINER NEUEN SINGLE „1983“
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LIMAHL
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„Too Shy“, der 80er Klassiker bedeutete damals für Limahl und seine Band Kajagoogoo den Durchbruch. Nun dockt der Sänger mit dem Song „1983“ in der Zukunft an. Wir haben mit ihm gesprochen.
Der Song „1983“ ist in drei verschiedenen Radio-Mixes veröffentlicht worden. Wäre es nicht einfacher gewesen, sich auf eine Radio-Version zu konzentrieren, wenn man bedenkt, dass die Radios wichtige Plattformen sind, um einen Song bekannt zu machen? Wir haben den Song bewusst für die Radios in drei Versionen aufgenommen, weil in der Radiolandschaft verschiedene Musikstile gepflegt werden. Wir wollen dieser Diversität möglichst gerecht werden. Ausserdem waren Remixes und Maxi-Versionen ein Bestandteil der Musik in den Achtzigern und sind seither eine kunstvolle Art der Musik geworden. Es gibt vom Song also eine Mainstream-Version, eine andere für Radiostationen mit dem Musikstil à la Moto Blanco, Love to Infinity, Almighty et cetera - dieser Remix stammt vom deutschen Team Clouds & Coffee - und dann noch ein härterer Remix vom norwegischen Produzent Tom Moroca. Kajagoogoo hat mit der Single „Death Defying Headlines“ im Juni 2011 versucht nochmals die Charts zu stürmen, was aber misslang... Die Idee kam von der Fanbase www.kajafax.co.uk. Ohne grossen Support von einer Plattenfirma und einer Tour, ist es praktisch nicht möglich in die Hitparade zu kommen. Man darf nicht vergessen, dass es 25 Jahre her ist seit Kajagoogoo im Rampenlicht standen. Man müsste sehr viel Zeit investieren, um alles wieder aufzubauen. Da Kajagoogoo nicht sonderlich aktiv ist, muss ich mich auf meine Solo-Arbeit konzentrieren.
Deinen grössten Solo-Hit hattest du mit „The Neverending Story“, welcher der Titelsong eines Films war. Wenn du heute für einen Film wieder einen Titelsong singen könntest, welchen dürfte es den sein? „The Devil Wears Prada“ - ich liebe Meryl Streep - oder 'Shutter Island‘ mit Leonardo Di Caprio, ein exzellenter Psycho-Thriller. Zum Jahr 1983: Damals hatte Giorgio Moroder der mit dir bei „The Neverending Story“ zusammen gearbeitet hat - mit „Flashdance“ grossen Erfolg. Ihr könntet doch wieder was zusammen machen... Das wäre sehr aufregend, aber, so weit ich weiss, hat sich Moroder zurückgezogen und wohnt glücklich und zufrieden in Beverly Hills. Aber wenn du ihn dazu bringen möchtest, dann nur zu! Lass uns auf dein erstes Solo-Album zurückblicken. Welchen Song, der keine Singleauskoppelung war, hättest du als Single gewählt? Interessante Frage... Ich war immer der Meinung, dass „I Was A Fool“ ein starker Song ist. „Don‘t Suppose“ hat mir auch sehr gut gefallen. Zu deinem zweiten Album: Viele Fans haben den Song “Nothing on Earth (Can Keep Me from You)” geliebt und hätten den gerne als Single gehabt... Ich haben diesen Song damals mit der Motown-Legende Billy Griffin geschrieben. Ich denke genauso wie die Fans, es ist ein super Track. Der Manager, der mich bei EMI unter Vertrag genommen hat, ging weg und der Neue interessierte sich nicht für das Album. Ich glaube, dieser Umstand hat die Promotion und Prioritäten negativ beeinflusst. Leider ist dies keine Einzelfall im Musikbusiness... Text: Luis / Foto: RICHARD SKIDMORE
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KURS, SHOW & MEHR KURS: PRÄSENTATIONSTECHNIK-TRAINING Präsentieren heisst begeistern, motivieren und überzeugen. In sieben Modulen lernst Du durch Körpersprache, Stimmeinsatz, über eine klare Struktur und durch das Involvieren der Zuschauer, dein Publikum zu fesseln! Bei den Trainings von Newbury Communications stehst Du im Mittelpunkt! Es wird nicht einfach nur Wissen vermittelt, sondern, es werden Erfahrungen geschaffen. Der Kurs findet am Samstag, 25. Februar 2012 von 10 bis 17 Uhr im Seefeld in Zürich statt und der Kostenpunkt beträgt 299CHF. Sa.25. Februar 2012, 10 – 17 Uhr: Newbury Communications, Kreuzstrasse 36, 8008 Zürich Anmeldung und Infos: office@newbury.ch oder unter 043 844 06 77 www.newburytraining.com/praesentationstechnik.html
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ROCKY HORROR SHOW Vom 6. bis zum 18. März kehrt die Rocky Horror Show nach Zürich zurück... Die Rocky Horror Show feiert ihr Comeback mit einer Neuinszenierung. Das Kreativteam rund um Richard O’Brien hat sich das Musical erneut zur Brust genommen und im März 2012 wird seine neue Bühnenfassung während rund zwei Wochen im Zürcher Theater 11 aufgeführt. Treibender Rock 'n‘ Roll, brillanter Humor und natürlich eine reichliche Prise Sexyness: Die Rocky Horror Show ist eine überwältigende Party mit zeitlosen Klassikern wie „Time Warp“ und „Damn It Janet“, schlicht ein schräges Märchen für Erwachsene, welches sich zum wahren Enfant terrible des Musical–Theaters entwickelt hat. 6. bis 18. März 2012 – Theater 11, Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/events und www.musical.ch ---------------------------------------------------------------------------------------------
DIETER MEIER – OUT OF CHAOS Dieter Meier besucht am 17. März mit seinem jüngsten Projekt „Out Of Chaos“ das Zürcher Kaufleuten…
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Dieter Meier, Zürcher Konzeptkünstler und Selfmademan, sorgt immer wieder für Schlagzeilen, sei es als Investor oder Biofarmer, früher auch als Poker– und Golfspieler. Und natürlich als Musiker! Zusammen mit Boris Blank machte er in den 80er Jahren Yello zu einer der wichtigsten Bands des aufkommenden Elektropops und mit über 12 Millionen verkauften CDs zur international wohl erfolgreichsten und bekanntesten Schweizer Formationen aller Zeiten. Meier war Yellos Stimme und Gesicht, ihre Videoclips bahnbrechend. Nun fügt Dieter Meier seiner Karriere als Musiker ein weiteres Kapitel an: „Out Of Chaos“ heisst sein neustes Projekt, genauso wie sein im Herbst erschienenes autobiografisches „picture book“. Begleitet von der glänzend besetzten „Out Of Chaos“–Band, u.a. mit dem Nick Cave And The Bad Seeds–Drummer Thomas Wydler, singt Dieter Meier neue Songs, live und unplugged – und dies zum ersten Mal in Zürich und exklusiv im grossen Kaufleutensaal. Sa.17. März 2012 – Kaufleuten, Pelikanplatz, 8001 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/events und www.allblues.ch ---------------------------------------------------------------------------------------------
LES BALLETS TROCKADERO DE MONTE CARLO Die Sensation aus New York kommt nach einem erfolgreichen, ersten Abstecher im Mai des letzten Jahres wieder über den grossen Teich um erneut in Zürich Halt zu machen… „Les Ballets Trockadero de Monte Carlo“, oder kurz die „Trocks“, gelten international als Tanz–Phänomen. Und dies kommt nicht von ungefähr, denn die männlichen „Ballerinas“ tanzen traditionelles, klassisches Ballett auf höchstem Niveau, und kombinieren dies mit einer Prise Parodie. Bereits seit 1974 sind die „Trocks“ unterwegs, und seither haben sie sich ein beeindruckendes Repertoire zugelegt: Klassische Werke mit bezaubernden Bühnenbildern und aufwendigen Kostümen. An den beiden Abenden im Zürcher Theater 11 haben sie den Schwanensee, Go For Barocco, Pas de Deux und Raymonda’s Weeding mit im Programm. Fr.23./ Sa.24. März 2012 – Theater 11, Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/events und www.topact.ch ---------------------------------------------------------------------------------------------
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ABBA JETZT! Die unverschämte Hommage an die schwedischen Popgötter: ABBA Jetzt! ist am 28. März im Casinotheater Winterthur zu Gast… Theaterstar Tilo Nest, TV-Schauspieler Hanno Friedrich und PopProfessor Alexander Paeffgan am Piano sind zusammen ABBA Jetzt! Musikalisch-kabarettistisch reagieren sie auf die weltweite ABBA-Manie – und das auf ihre ureigene Art und Weise. Entstanden ist so ein preisgekröntes Programm, welches sich zu einem atemberaubenden Ritt durch alle musikalischen Genres entwickelt. Das Trio verfremdet die schwedischen Evergreens virtuos zu Hip-Hop, Madrigal, Flamenco, Heavy Metal …, albern, aber nie niveaulos. Mi. 28. März 2012: Casinotheater, Stadthausstrasse 119, 8400 Winterthur / Infos und Tickets: www.gay.ch/events und www.casinotheater.ch Text: Dominique, Bilder: ZVG
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DAS DEBÜT-ALBUM DER NEUEN POP-SENSATION, INKL. DEN HITS „VIDEO GAMES“ UND „BLUE JEANS“
Sie nennt sich selbst ‘Gangsta-NancySinatra’ und beschreibt ihr Genre als ‘Hollywood Pop/Sadcore’, eine dramatische neue Schwingung der Popmusik. Ihren Look beschreibt sie als ‘Lolita, die sich im Ghetto verlaufen hat’. 44
OUT NOW!
LANA DEL REY “BORN TO DIE“ WIR HABEN MEHR ZU BIETEN
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6 Ausgaben, 30 Franken Abo-Bestellung: www.gay.ch/mag info@gay.ch 044 271 92 00
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DVDs Judas Kiss Es ist für jeden etwas komisch, wenn er nach Jahren wieder in seine alte Schule zurückkehrt. Für den schwulen Filmemacher Zach Wells jedoch ist es eine zweite Chance, sein derzeit versautes und erfolgloses Leben zu korrigieren. Der Beginn macht er dann schon mal direkt mittels eines ONS mit einem Studenten… Als kurzfristig eingesetztes Jurymitglied des Kurzfilm-Wettbewerbs seiner Ex-Uni, muss er aber unverhofft schnell erneute Bekanntschaft mit dem jungen, talentierten Danny machen. Es scheint, als gebe es zwischen ihnen eine besondere Bindung. Oder ist es nur Einbildung…? Am Anfang mit etwas für Verwirrung sorgenden Dialogen, kristiallisiert sich der Film dann doch noch zu einem guten Drama – mit ein bisschen verstecktem Science-Fiction und einer nachhaltigen, versteckten Botschaft. Der auch mitspielende Brent Corrigan muss sich allerdings gar nicht verstecken. Dieser dürfte dem einen oder anderen sowieso schon bekannt vorkommen… ;-) Texte: Gianni, Bild: ZVG
Super 8
Colombiana
Wenn J.J.Abrams Filme dreht, sind blaue Lichtstreifen darin vorprogrammiert - sein Markenzeichen! Haben wir diese doch auch u.a. in Lost oder Star Trek zu sehen bekommen. Action ist sein Element – und das zurecht. Im Verbund mit Steven Spielberg ergibt sich ein nicht ganz von ungefähr ähnlicher Film wie es einst E.T. oder die Goonies war. Kurz: Kinder wollen was unternehmen und geraten unverhofft in ein Abenteuer. Super 8 heisst auch nicht zufällig so. Ist es doch die Kamera, welche Steven Spielberg schon im Alter von 10 Jahren benutzte um Filme zu drehen. Somit ist der Film irgendwie eine kleine Hommage an frühere Kindheitserinnerungen und Filme (Spielberg), mit neuen Effekten vermischt (Abrams). Bei der grossen Masse ist der Film zwar nicht so erfolgreich angekommen. Die Fans der beiden Regisseure kriegen hier aber einen eigentlich sehr persönlichen Film von ihnen zu sehen. Genau deshalb ist er was spezielles – auch wenn die Story selber nicht vollumfassend überzeugt wie die Vorgänger es taten.
Cataleya ist 9 Jahre alt, als ihre Eltern vor ihren Augen durch die Mafia ermordet werden. Ihr gelingt nach einer beeindruckenden Verfolgungsjagd die Flucht zu Onkel Emilio, womit sie ihren beruflichen Werdegang schon besiegelt hat, ProfiKillerin zu werden. Und sie ist gut darin. Solange, bis sie beginnt Fehler zu machen um Rache wegen ihren Eltern zu nehmen. Ihr Freund weiss von all dem natürlich nichts. Doch wenn Gefühle im Spiel sind, ist das auch für andere bemerkbar und so kommt es, wie es kommen muss… Colombiana ist ein Action-Thriller mit krassem Stoff, womit auch andere Filme schon gedreht wurden. Die Verfolgungsszene zu Beginn des Films beeindruckt und dient dazu, dass der Einstieg schon rasant abgeht. Die nachher folgenden Taten von Cataleya haben dieselben Eigenschaften und lassen den Film zu dem machen, was er ist: ein Rachefeldzug. Zoe Salanda macht’s gekonnt, aber ihr Können hat sie ja auch schon in Avatar, zugegeben in einer etwas anderen Art und Weise, bewiesen.
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EINE GANZ HEISSE NUMMER
Die Wirtschaftskrise ist auch im katholisch geprägten Bayerischen Wald angekommen: Firmen gehen zu, die Arbeitslosigkeit steigt an. Drei Frauen sehen sich nun gezwungen, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen: Sie gründen eine Sexhotline. Ratgeberliteratur wird ebenso beigezogen, wie ein Besuch in einem Rotlicht-Shop. Dass dieses Unterfangen nicht unbemerkt bleibt und damit einen handfesten Skandal auslöst, liegt auf der Hand. Eine gelungene Komödie in bester „Herbstzeitlosen“-Manier, welche bereits am Zurich Film Festival überzeugt hat: Situationskomik, köstlicher Wortwitz und vor allem auch der Charme der drei Protagonisten garantiert beste Unterhaltung und vertreibt sämtlichen WinterKoller… Kinostart: 02.02.12 ...........................................................................
SHAME
One-Night-Stands und schnelle Affären – schon fast selbstzerstörerisch im Ausmass: Damit sucht Brandon, ein smarter New Yorker in den Dreissigern, den Ausgleich zu seiner täglichen Jobroutine. Dieser Lebenswandel gerät aber bös aus den Fugen, als plötzlich seine exzentrische Schwester vor der Türe steht und bei ihm einzieht. Ihre Anwesenheit und das unausgesprochene Bedürfnis nach Nähe treibt Brandon nur noch tiefer hinein in New Yorks düsteres Nachtleben... Der Film bewegt, mal dramatisch, mal äusserst sexy, mal zerstörerisch: Oscar-Nominée Carey Mulligan und der deutschstämmige Michael Fassbender, welcher für
„Shame“ für einen Golden Globe nominiert war, überzeugen zusammen auf der Leinwand. Und übrigens, der Film liefert auch die passenden Argumente dafür, weshalb George Clooney bei den Golden Globes Michael Fassbender gleich auch als Nackt-Bodydouble engagieren wollte… Kinotstart: 08.03.12 ...........................................................................
THE LADY
Aktueller könnte der Film kaum sein: In Burma deuten viele Zeichen auf eine Öffnung hin, und die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi scheint sogar als offizielle Kandidatin an den Wahlen teilnehmen zu dürfen. Eben dieser kämpferischen Figur der internationalen Friedensbewegung hat sich der französische Filmemacher Luc Besson angenommen. „The Lady“ handelt von der Geschichte von Aung San Suu Kyi und ihrem Ehemann Michael Aris, einem Paar, welches ihr privates Glück einem grösseren Ziel opfert. Trotz einem gefährlichen Regime, trotz dem Getrenntsein bedingt durch Hausarrest und trotz der grossen Distanz, hält ihre Liebe bis zum Ende. Luc Besson gelang ein Film voller Hingebung und menschlichem Verständnis vor dem Hintergrund von politischen Unruhen. Kinostart: 22.03.12 (DCH), 03.11.11 (FCH) ...........................................................................
THE HUNGER GAMES
Es wird eines der ganz grossen, lang herbeigesehnten Kinohighlights: „The Hunger Games“ mit Jennifer Lawrence, Liam Hemsworth, Lenny Kravitz, Woody Harrelson und vielen anderen mehr. Nordamerika ist zerstört, der totalitäre Staat Panem ist entstanden und das Volk wird mit Härte und Schrecken regiert und hat zu hungern. Um die Macht über das Volk zu unterstreichen, organisiert das Regime jedes Jahr die brutalen „Hungerspiele“: 24 Jugendliche müssen für einen modernen Gladiatorenkampf antreten, der jeweils nur einer überleben darf. Aus Freunden werden Todfeinde, so wie es die Obrigen gerade mögen. Kinostart: 22.03.12 ...........................................................................
POUPOUPIDOU
Die Unklarheiten eines Selbstmordes einer lokalen Schönheit locken Bestseller-Krimiautor ins Dorf. An einer Schreibblockade leidend, nimmt er sich die Geschehnisse zum Anlass um sich als eifriger Detektiv zu betätigen. Ebenfalls im Dorf, aber aus ganz anderen Beweggründen, ist der Pariser David Rousseau. Er möchte den letzten Willen eines Freundes lesen, wird aber unwissentlich, aber ohne widerstehen zu können, in dem Netz aus Mord und Kleinstadtpolitik gefangen. Denn bei der Toten handelt es sich nicht um irgendwer, sondern, das Model war seit einem Rückfall unter Hypnose der festen Überzeugung Marilyn Monroe zu sein. Eine französische Komödie mit schönen Bildern, einem äusserst gelungenen Soundtrack und natürlich eine etwas andere Hommage an Marilyn Monroe... Kinostart: 15.03.12 Texte: Dominique, Bilder: ZVG
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WATCH ME! ab ins kino
THE ARTIST
Publikumsliebling in Cannes und jüngst drei Golden Globes – „The Artist“ ist wahrlich der Hingucker im Kinojahr 2012: Spezieller geht es ja auch kaum, ist der Film von Michel Hazanavicius doch nicht nur schwarzweiss, sondern, es ist auch noch ein Stummfilm. Der Film ist eine wahre Hommage an das alte Hollywood: George Valentin ist ein grosser Star des Stummfilms, doch mit dem Erfolg des Tonfilm droht seiner Karriere ein jähes Ende. Gerade in die umgekehrte Richtung, nämlich steil bergauf, verläuft die Karriere von Peppy Miller, ein Aushängeschild des Tonfilms. Dies sind wahrlich keine optimalen Voraussetzungen für eine Liebesbeziehung – oder etwa doch? Kinostart: 26.01.12 (DCH)
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Der Tagesanzeiger schrieb: „In einem sind sich Befürworter wie Kritiker des Filmes einig: Meryl Streeps Darstellung ist faszinierend.“ Damit haben sie mit der Aussage ins Schwarze getroffen. Der Film ist alles andere als eine Biographie, sondern eine Mischung aus Drama, Weltgeschehen und Liebesgeschichte, und er zeigt auch die zerbrechliche Seite der Lady, die mit den Jahren immer härter wird, bis schliesslich sogar ihre politische Karriere daran scheitert. Ironischerweise löst der Film sogar ein bisschen Sympathien aus, für eine umstrittene Frau, die von einigen gehasst und von anderen geliebt wurde. Auch gegenüber der Community war Tatcher nicht gerade „nett“. The Iron Lady ist die Geschichte einer Frau, die aus dem Nichts kam, und welche die dicken Mauern des Geschlechterkampfs und der Klassenzugehörigkeit durchbrach und sich in einer von Männern dominierten Welt Gehör verschaffte. Es ist eine Geschichte über die Macht und den Preis, den man dafür zahlen muss - eine Geschichte die ebenso einzigartig wie universal ist.
Vom britischen „Independent“ zu einer der 100 einflussreichsten Lesben und Schwulen Grossbritanniens ernannt, machte sich die 55-Jährige erst einen Namen als eine der talentiertesten Theaterschaffenden des Landes. Sie wagte sich an die ganz grossen Werke, so etwa an „Maria Stuart“ von Friedrich Schiller oder an „Die Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht, und räumte damit zahlreiche Preise ab. Ihre Inszenierungen wurden an den renommiertesten Theatern gezeigt, so bei der Royal Shakespeare Company, dem Royal National Theatre, bis hin zum Londoner Apollo Theatre, die L’Opéra Bastille in Paris und am New Yorker Broadway. Doch trotz dieser Erfolge war sie sich nicht zu schade, sich auch an populären Projekten zu beteiligen. Als sie 1999 die Möglichkeit bekam, die Regie für das Musical „Mamma Mia!“ zu führen, sagte sie zu und half mit, die Bühnenfassung zu einem der erfolgreichsten Musicals weltweit zu machen. Als es 2008 darum ging, „Mamma Mia!“ auf die grosse Leinwand zu bringen, kam natürlich wiederum nur jemand als Regisseurin in Frage: Phyllida Lloyd. Mit Meryl Streep in der Hauptrolle und weiteren Stars wie Pierce Brosnan, Amanda Seyfried, Colin Firth und Dominic Cooper, wurde der Streifen zum finanziell erfolgreichsten britischen Film aller Zeiten. Dies brachte Lloyd nicht nur viel Ansehen im Filmbusiness, sondern trug auch massgeblich dazu bei, dass sie 2010 durch Queen Elizabeth II. mit dem „Commander Of The Order of the British Empire“ geadelt wurde. Während sie sich mit ABBA an der Popkultur bediente, so begab sie sich bei ihrem nächsten, grossen Projekt auf politisch höchst heikles Terrain. Auch 22 Jahre nach der Ära Margaret Thatcher ist Grossbritannien gespalten. Von erbitterten Gegnern bis zu heissblütigen Verehrern, kaum ein Brite lässt dieser Name kalt. Um so mutiger ist es von Phyllida Lloyd, dass sie sich sowohl an das Leben der ersten und bislang einzigen Premierministerin Grossbritanniens wagte, und das sogar noch zu Lebzeiten Thatchers. Doch, und das war sich die Regisseurin wohl auch bewusst, mit einer Meryl Streep an ihrer Seite kann kaum etwas schief gehen. Und so kam es auch, wie es kommen musste. Sogar die übelsten Kritiker lobten Streep’s Darstellung von Thatcher, und sie schaffte es sogar jene zu überzeugen, welche anfänglich dagegen opponierten, dass ausgerechnet eine Amerikanerin „ihre“ Premierministerin mimt. Diese Leistung wurde schliesslich mit einem Golden Globe als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.
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THE Iron Lady DIE EISERNE LADY
Was für eine Karriere, welche Phyllida Lloyd hinlegte: Manche mögen sich nun Fragen, wer denn Phyllida Lloyd ist, aber ihr Schaffen – zumindest jenes in jüngerer Zeit - kennt wohl jeder! Nach nur einem Fernsehfilm schaffte sie es bereits Meryl Streep vor die Kamera zu holen, folgend arbeitete sie an einem kleineren Projekt um sich danach wieder Meryl Streep zu krallen. Bei den Filmen sprechen wir von „Mamma Mia!“ und „The Iron Lady“, und bei Phyllida Lloyd meinen wir die Regisseurin dieser beiden Streifen.
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Phyllida Lloyd © Copyright : Alex Bailey
Auch die Befürchtungen bewahrheiteten sich nicht, dass Phyllida Lloyd kaum ein gutes Haar an Margaret Thatcher lassen wird, viel mehr finden die Gegner der Premierministerin, dass Thatcher im Film viel zu gut wegkommt. Dass die Regisseurin politisch nicht einverstanden war mit dem Wirken Thatchers, gab Lloyd in Interviews offen zu. So erklärte sie, dass sie während den gesamten 80s gegen die Premierministerin protestiert habe. Ein Grund mag wohl auch deren äusserst konservative Haltung in Bezug auf die Gesellschaftspolitik zu sein. Lloyd ging stets offen mit ihrer Homosexualität um und so war es gerade während Thatchers Amtszeit, als 1988 der „Paragraf 28“ des Local Government Act eingeführt wurde, welcher es den Gemeinden, Schulen und Kommunalbehörden verbot, „Homosexualität zu fördern“. Dies führte schliesslich dazu, dass in der Öffentlichkeit, sei es im Bereich der Medien, aber auch
Von Schiller über ABBA bis zur Iron Lady in der Kultur nur noch negativ über Homosexualität berichtet werden durfte. Dies brachte natürlich die Schwulen- und Lesbenbewegung in Grossbritannien auf die Barrikaden, welche in diesem Gesetz in erster Linie eine Zensurmassnahme mit weitreichenden Konsequenzen sahen. Dieses Gesetz wurde schliesslich erst durch die Labour-Regierung unter Tony Blair abgeschafft – und zwar im Jahr 2003. Dass sich nun ausgerechnet eine Lesbe einem Biopic über Margaret Thatcher annimmt, und als Hauptdarstellerin eine Kämpferin in der Anti-Aidskampagne einsetzt, macht „The Iron Lady“ um so sehenswerter. So sagt Lloyd auch selber: The Iron Lady urteilt nicht über das politische Wirken der Ära Thatcher, aber, der Film sei politisch, und zwar wenn man ihn aus der Perspektive des Feminismus betrachte…
Text: Dominique
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VIRTUELL VS. REAL
mainstream vs. individualisten
Wir denken, es ist schwerer geworden die Gays in die Bar oder an eine Party zu holen, da das Angebot sich drastisch verkleinert hat. Die Szene, die wir in den 90ern hatten, ist definitiv vorbei. Die Zeiten ändern sich und mit ihnen die Menschen! Junge Schwule haben kein Problem mit Heteros in die gleichen Bars und Clubs zu gehen. Schwul wird im Fernsehen, Theater, in der Presse und überall miteinbezogen und toleriert bis akzeptiert.
Noch bis vor wenigen Jahren kam kaum an Zürich vorbei, wer in der Schweiz in den Gay Ausgang gehen wollte. Heute gibt es in Zürich weniger Bars, Clubs und Partys, welche sich explizit an ein Gay Publikum richten als in den 90er Jahren. Die Schuldigen sind meist schnell benannt: Gayromeo, Grindr, etc. und die zunehmende Toleranz gegenüber Gays in den „HeteroClubs“. Während letzteres durchaus positiv ist, vergessen viele, welche die momentane Einöde beklagen, dass ein Gay Angebot heute nur Chancen hat, wenn es einen Mehrwert bietet. Um einen Typen abzuschleppen braucht heute niemand mehr nach Zürich zu fahren, 30 CHF Eintritt und mindestens nochmals soviel für Drinks auszugeben. Das kann man heute auch bequem von Zuhause aus auf dem Sofa erledigen (Gayromeo sei Dank).
Da Zürich durch die Regierung (Polizeivorsteher/ in) vieles verboten oder gar geschlossen hat, fliegen die Gays mit den günstigen Flügen in ganz Europa zu den entsprechenden Partys. Auch durch das Internet (Chat) brauchen sie nicht mehr weg zu gehen, und können von zu Hause aus Daten und jemanden kennenlernen. Eine Kehrtwende ist im Moment nicht in Sicht, da es so viele virtuelle Anbieter gibt, geht das Zwischenmenschliche (direkter Kontakt ) verloren. Wir können immer noch sagen, dass die Männerzone ein beliebter Treffpunkt ist in Zürich und über die Grenzen hinaus. Es trug sicher auch ein Stück mit zum Erfolg bei, dass wir alle Gäste freundlich und nett bedienen, und die Mitarbeiter darauf geschult sind, eine freundliche und gemütliche Atmosphäre zu vermitteln. Da gibt’s ja ganz andere Beispiele, die wir selber immer wieder erleben. Beim Thema Fetisch hat sich auch etwas geändert, Sportswear ist gross im Kommen bei den Jüngeren. An zweiter Stelle kommt Neoprene und F- Wear (beschichtete Materialien). Wer sich für Leder entscheidet, der hat ein natürliches Produkt, welches auch auf der Haut sehr angenehm und atmungsaktiv ist. Das Einkaufen im Internet hat Vor- und Nachteile, man kann weltweit kaufen, was man in der Stadt nicht findet, aber oft wird man enttäuscht, da die Bilder mehr versprechen z.B. Material, Schnitt, Farben usw., dazu vergisst man immer auch die Kosten von Versand, Verpackung und Zoll. Der Einkauf im Fachgeschäft hat den Vorteil, dass man alles anfassen und probieren kann, und dass man eine Beratung über die Anwendung bekommt. Pius und Melchior führen zusammen den Sex-Shop Männerzone, der jeweils am Freitag und Samstag auch einen Barbetrieb anbietet. www.maennerzone.ch
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Wer heute in den Ausgang geht, erwartet mehr: sei es von der gebotenen Musik, von der Animation, vom Ambiente oder eine gelungene Mischung an Besuchern. Und diesbezüglich (vor allem was die Musik betrifft) haben halt die Hetero-Partys den Gay Partys den Rang abgelaufen. Die Zeiten, in denen die Gay Partys musikalische Trends gesetzt haben sind, (zumindest hierzulande) längst vorbei. Vorbei auch die Zeiten, als sich die Heteros die Beine in den Bauch standen um in gewisse Gay Clubs hineinzukommen, welche zu den besten Clubs Europas zählten. Diese Zeiten werden auch nicht so schnell wiederkommen. Auch in Zukunft wird das Gay Nightlife in Zürich geprägt sein von wenigen Mainstream Clubs und Partys, welche mit einem Riesenspektakel und viel Brimborium, aber ohne wirkliche Innovation Unterhaltung für die Masse anbieten, welche sich von Zeit zu Zeit mal eine „Auszeit von den Heteros“ gönnen will oder sich ausnahmsweise mal vom Computer lösen kann. Aber sehen wir auch das Positive: durch die Einöde in Zürich entsteht Raum in anderen Städten für ein eigenes Gay Nightlife-Angebot (Basel und Luzern machen es bereits vor). Und vor allem entsteht wieder Raum, auch in Zürich, für kleine, innovative Veranstaltungen, welche vielleicht dereinst dem Gay Nightlife wieder das innovative, stilprägende und trendsetzende Image zurückgeben. Alain Mehmann ist u.a. Mitorganisator der heterofreundlichen Gay Party „behave – anything but straight“, welche jeden Donnerstag im Zürcher Revier Club stattfindet. www.misbehave.ch
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VERÄNDERUNGEN IN DER GAY COMMUNITY WIE GEHT ES IN DER GAY-WELT WEITER? wir haben nachgefragt.
Bild: Luis
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VERÄNDERUNG IN DER GAY-COMMUNITY FORTSETZUNG
Als ich die erste Jungle Party am 1. April 1990 in Lausanne veranstaltete, konnte ich nicht ahnen, dass das so ein grosser Erfolg sein würde, der schlussendlich seit über 20 Jahren anhält. Damals gab es noch keine grossen schwulen Parties in der Schweiz und House Musik war eher underground als salonfähig. Man sagte gerne „Schwule bringen Trends“ - wenn man damals ausging, traf man tatsächlich viele Jungs, die sich ganz speziell für den Ausgang vorbereitet haben. Sie wollten „besonders“ und „anders“ auftreten und gerne auffallen. Es gibt deshalb noch heutzutage Leute, die glauben, ein Schwuler könne nur in „J.P. Gaultier“ oder mit einer anderen Kultmarke ausgehen. Dies ist aber gar nicht mehr so der Fall, denn mit der sozialen Akzeptanz der Homosexualität wollen Gays heute weniger auffallen und adaptieren eher einen „Hetero-Look“. Generell hat sich das Bedürfnis der schwulen Szene geändert. Grosse Gay-Anlässe sind zwar immer noch beliebt (wenn die Qualität und der Preis stimmen). Es genügt aber nicht mehr, einfach „gay“ zu schreiben und dann zu erwarten, dass alle dort hinrennen. Das Angebot ist jetzt international; grosse Festivals wie Circuit in Barcelona, XLsior in Mykonos oder die White Party in Miami zählen jedes Jahr mehr Besucher. Manche Gay Prides in Grossstädten haben über eine Million Besucher - die sind aber mehr an den gigantischen Parties im Anschluss und an verschiedenen Treffen interessiert, als an den politischen Forderungen... Homosexuelle Gruppen haben immer mehr Schwierigkeiten, aktive Mitglieder zu finden. Wir Schwulen haben Anerkennung, Sichtbarkeit und Rechte geschaffen, auch wenn es noch nicht überall rosa ist und wir weiter für unsere Rechte kämpfen müssen, auch bei uns in die Schweiz.
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DAMALS VS. HEUTE
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Das Entertainment findet neue Märkte: Ferien, Entspannung und Vergnügen sind im Trend und der Schwule wird jetzt auch als Tourist angenommen (denn Geld führt auch zu Anerkennung!). Das Angebot für Kreuzfahrten, Gay Reiseziele und Skiwochen ist deutlich gestiegen. Ein berühmter Ferienort wie Arosa hat letzten Januar bereits die 8. Gay Skiweek organisiert. Was noch vor 20 Jahren undenkbar war, ist heute eine Realität: Schwule sind dort echt willkommen, dass Bündner Bergdorf hat den Event auch gross in seinem offiziellen Kalender eingetragen! Und die Gäste können sich bewegen, als seien sie in Amsterdam oder Barcelona. Der Weg zur kompletten Akzeptanz ist sicher noch lang, was wir aber bereits erlangt haben, ist eine gute Sache. Alexandre Herkommer ist u.a. der Gründer und Organisator der Jungle, TRIXX und AYOR-Parties in der Westschweiz und co-Partner der Arosa Gay Skiweek.
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FEBRUAR Fr.03.02.12 - SUPERGAY – The Opening Basels neue Gay-Partyreihe hat in der Garage, ehemals Annex, eine Heimat gefunden: Supergay ist Ü20, rauchfrei und spielt kommerziellen House, Charts, Funk und Disco. 22h - Club Garage, Binningerstrasse 14, 4051 Basel Sa.04.02.12 - GAMEBOYS - Monkey Safari Groovie, Funky und mit Südstaaten–Elektro: Monkey Safari sind am 4. Februar wieder zu Gast an der GameBoys in der Kuppel... 22h - Kuppel, Binningerstrasse 14, 4051 Basel Sa.04.02.12 – GAY-SCHIFF Chillen, tanzen oder die nächtlichen Lichter rund um den Zürichsee bei einem Nachtessen geniessen: Das Gay–Schiff sticht am 4. Februar bereits zum zweiten Mal in See. 19:05h – Zürichsee-Schiff Anlegesteg, Bürkliplatz, 8001 Zürich Sa.04.02.12 - ISOLA CLUB Wie in alten Zeiten: Das Isola gehört wieder zum festen Bestandteil des Basler Nightlife – das nächste Mal am 4. Februar… 22h - Club En Vogue, Clarastrasse 45, 4058 Basel Sa.11.02.12 – COME TOGETHER - 30+-Event Ambient P, bekannt durch Pino Music und die Alte Kaserne, bestreitet das Soundprogramm an der Februar-Come Together. 19h – Marquee Club, Weinbergstrasse 68, 8006 Zürich Sa.11.02.12 - JACK – The Skin and Soul Issue
23h – Festsaal im Kaufleuten, Pelikanplatz, 8001 Zürich Sa.11.02.12 - QUEERPLANET Mitten im Herzen von Basel, im Singerhaus am Marktplatz, steigt am 11. Februar die nächste queerPlanet: Am DJ Pult stehen diesmal die DJs Tonträger und Taylor Cruz. 23h - Singerhaus, Marktplatz 34, 4051 Basel Sa.11.02.12 – RELAB Das AAAH! wird zum Labor für moderne Musik, welche das Beste aus Underground und Subkultur zusammenbringt: Diese Nacht werden die DJs Garçon Sauvage und Thomi B. bestreiten. 22.30h – AAAH!, Marktgasse 14, 8001 Zürich
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PARTY AGENDA
Terry Vietheer heisst der Headliner, welcher Jack zu seiner Februar-Party aus London einfliegen lässt, daneben werden an der Skin and Soul Issue auch Laurent Charbon und Zoer Gollin im Einsatz stehen.
VON GAY.CH UNTERSTÜTZTE PARTYS Sa.11.02.12 - SPLASHING BOYS Splashing Boys gastiert am 11. Februar im Berner Gaskessel und lädt zur Superhero Party... 22h - Gaskessel, Sandrainstrasse 25, 3007 Bern Fr.17.02.12 - ESCARGOT: Dead Poets Die Headliner der Februar-Escargot heissen Dead Poets, und zudem werden auch noch die Residents Suddenly Neighbours und Mickey Morris ihren Sound dazugeben. 22h - Kuppel, Binningerstrasse 14, 4051 Basel Fr.17.02.12 – FRIGAY NIGHT Der dritte Freitag im Monat ist in der Innerschweiz der Frigay Night vorbehalten: So wird auch am 17. Februar wieder im Loft gefeiert. Mit dabei ist diesmal DJ C-Side. 22h – Loft Club, Haldenstrasse 21, 6005 Luzern
DJ CK, so heisst der Headliner dieser Ausgabe der Klubnacht: Der 25-jährige Beau aus Köln spielte schon in den bekanntesten Gay Clubs von Berlin über Frankfurt bis Hamburg. 21.30h – G-Colors Club (T&M/AAAH!), Marktgasse 14, 8001 Zürich
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Sa.18.02.12 – KLUBNACHT MIT DJ CK
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Sa.03.03.12 - ISOLA CLUB Der Club En Vogue wird am 3. März wieder zur Heimat der legendären Isola Club: Diesmal heisst es „Oldies but Goldies“. 22h - Club En Vogue, Clarastrasse 45, 4058 Basel Sa.10.03.12 – AVIATOR Nach dem fulminanten Start mit der Sydney-Aviator im Papiersaal, geht die junge Partyreihe am 10. März in die zweite Runde. 22.30h - Papiersaal, Kalanderplatz 1, 8045 Zürich Sa.10.03.12 – COME TOGETHER – 30+-Event Der rettende Engel der Dezemberparty, She DJ Eve, kehrt im März an die Come Together zurück: Bereits vorher, um 19 Uhr, öffnet wiederum die Kulturbar. 19h – Marquee Club, Weinbergstrasse 68, 8006 Zürich Sa.10.03.12 – QUEERPLANET House, Electro House und Mashup: Das sind die soundtechnischen Eckpunkte der queerPlanet im Singerhaus am Marktplatz in Basel. 23h - Singerhaus, Marktplatz 34, 4051 Basel
KOMPLETTE AGENDA: www.gay.ch/party
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CHRISTINA PERRI “lovestrong“
Beeindruckender Pop aus den USA: Eine sich empor schraubende, bittersüsse Stimme mit ausdrucksstarkem Pianospiel untermalt. OUT NOW!
JACK JACK SATURDAY 11.02.12 JACK No 15 The SKIN AND SoUL ISSUe
Photography - STEFAN HEINRICHS
ZoeR GoLLIN
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LAUReN ChARBoN
TeRRY VIeTheeR LoNDoN
The hoNeY BeARS SLAVe To The RhYThM
DooRS oPeN AT 11 PM
FeSTSAAL PeLIKANPLATZ ZURICh SWITZeRLAND W W W. J A C K C o M P A N Y. C o M
Be PRoUD! We ARe!
S A T U R D A Y, 1 1 T h F e B R U A R Y 2 0 1 2
PARTY AGENDA
VON GAY.CH UNTERSTÜTZTE PARTYS
MÄRZ Sa.10.03.12 – RELAB José Parra und Thomi B experimentieren diesmal im Soundlabor im oberen Stockwerk des G-Colors. Sie werden Dir die angesagtesten Tracks der elektronischen Musik servieren. 22.30h – AAAH! Marktgasse 14, 8001 Zürich Sa.10.03.12 – UNITED Remember Menergy-Floor und Diva-Floor vereint: Der Startschuss für die neue Partyreihe „United“ in Luzern! DJs Peeza, Juiceppe, Groovemaster und Dynam!ke. 22h - Tunnel Club, Inseliquai 12c, 6005 Luzern Fr.16.03.12 - ESCARGOT: Thom Nagy Thom Nagy heisst der Headliner der nächsten Ausgabe der Escargot, dem Deep-House-Projekt der Macher der GameBoys, der Giardino unplugged und der Klassikkuppel. 22h - Kuppel, Binningerstrasse 14, 4051 Basel
DJ C-Side steht an der 1. von zwei März-Frigays im Einsatz: Gewinne mit gay.ch eine Übernachtung im Hotel Rothaus inkl. VIP-Eintritte: Check www.gay.ch/party 22h – Loft Club, Haldenstrasse 21, 6005 Luzern
culture
Fr.16.03.12 – FRIGAY NIGHT
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Sa.17.03.12 – KLUBNACHT Jurassica Parka formerly known as Gina Tonic reisst extra aus Berlin nach Zürich, um an der März-Klubnacht aufzulegen: Zur Unterstützung sind zudem Gaetano und G!l Everest vor Ort. 21.30h – G-Colors Club (T&M/AAAH!), Marktgasse 14, 8001 Zürich Sa.24.03.12 – AERA – NACHT DER BLUMEN Am 24. März 2012 begeht das legendäre Party–Label Aera im Club Hive die 15. Nacht der Blumen. Mit sieben Top– DJs auf zwei Floors und der gewohnt opulenten Blumen–Deko. 22h – Hive Club, Geroldstrasse 5, 8005 Zürich Fr.30.03.12 – FRIGAY NIGHT - Special Wann immer ein Monat 5 Freitage hat, dann wird neben dem 3. auch jeweils der 5. ein Frigay-Freitag: Hinter dem DJ Pult steht am 30. März DJ Alessandro Lesz. 22h – Loft Club, Haldenstrasse 21, 6005 Luzern Sa.31.03.12 - GENTLEBOYZ The most gentle gay night in the Capital: Am 31. März feiert die GentleBoyz ihr Revival im Du Théâtre in Bern: Mit dabei sind José Galisteo und Kareem Junior. 22h - Du Théâtre, Hotelgasse 10, 3011 Bern
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PIX BY EKE miedaner - Angefangen zu fotografieren habe ich Ende 2005 mit einer 4MPKompaktkamera - Es hat als Hobby angefangen und ist inzwischen zum Nebenberuf geworden - Die Models (übrigens nicht nur Männer...) finde ich einerseits übers Internet, andererseits sind es Freunde und Bekannte. - Mein Faible für Architektur führt
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mich häufig zu interessanten Lo-
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cations, und die Inspiration kommt dann von ganz allein. - www.ekemiedaner.ch
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PIX BY EKE miedaner
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STELL DEN KASTEN AB!
Wir alle wissen, dass der Einzug des Internet, das soziale Leben vieler Menschen verändert hat. Inzwischen ist es erwiesen: Das Internet macht einsam. Und zwar nicht nur die, die sonst schon einsam sind. Ich kann mich noch gut erinnern: Es war in den Neunzigern, als ich das Buch „Die Kunst ein Egoist zu sein“ gelesen habe. Dort gab man den Tipp, mal zu Hause das Telefon abzustellen, in die Wanne zu steigen und die Ruhe zu geniessen. Heute müsste man das mit dem Telefon erweitern auf: Computer, iPhone, Laptop und Festanschluss. Und zwar nicht nur daheim, sondern auch wenn man im Zug sitzt, bei Kollegen zu Hause ist, in den Ferien, etc. Wir haben so viele Möglichkeiten inzwischen, dass das Abkapseln schier unmöglich geworden ist. Amerikanische Studien haben also erwiesen, dass das Internet einsam macht. Es betrifft vor allem die Menschen, die sonst schon keinen grossen sozialen Kontakt pflegen. Die hängen nun vor der Kiste und haben noch weniger realen Kontakt. Aber eben, die anderen verhalten sich zum Teil ähnlich. Zusam-
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tratsch
zukunftstipp von tante tratsch
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menfassend meinen die Autoren dieser Studie, dass sich einsame Menschen durch intensive Internetnutzung auf einen gefährlichen Teufelskreis einlassen: Sie gehen ins Internet, um sich soziale Bedürfnisse zu erfüllen, aber die online verbrachte Zeit schafft wieder Lücken und Probleme in ihren Beziehungen im realen Leben. Eine Tatsache, die auch die GaySzene betrifft. Schon seit Jahren klagen Betriebe, dass immer weniger Gäste kommen. Wer in den Neunzigern viel unterwegs war, der kann den Vergleich zu heute machen und weiss: Es ist so! Nun, das grosse ABER: Mir ist aufgefallen, dass aber auch immer Menschen den unzähligen Kontaktmöglichkeiten trotzen und so dem Informations- und Kontakt-Overkill entfliehen. Das ist ebenso ärgerlich, weil es manchmal Tage dauert, bis man jemanden erreichen kann. Wahrscheinlich werden wir Menschen noch lernen müssen, mit den neuen Medien „gesünder“ umzugehen. Denn, wie heisst es so schön: Zuviel und zuwenig verderben das Spiel. Text: TNT, Bild: Luis
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MERYL STREEP
Meryl Streeps Leistung ist erstaunlich, makellos! The Guardian
GOLDEN GLOBE w i n n e r
BESTe hauptdarstellerin
DIE EISERNE LADY 64
Ab 1. M채rz im Kino