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NR. 89 / THEMA „POLY...“ / AUSGABE APRIL/MAI 2018

gay ch *

PEOPLE, KULTUR, MUSIK, PHOTOS & MEHR

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GOLDEN: DAS NEUE ALBUM VON KYLIE. Ab 6 April 2018 erhältlich 2


INHALTSVERZEICHNIS

GAY.CH NR 89 THEMA POLY… AUSGABE APRIL/MAI 2018 Seite 4/5 Seite 6-8

News aus der Community Portrait von Zulfikar Ali Bhutto Jr. / Pakistan

Polyptoton: Substantiv - bezeichnet im weiteren Sinne die Wiederholung eines Wortes bzw. des Wortstammes mit Abwandlung der Flexionsform. Seite 9

Portrait Zheng Chi / #taleofmen / Brüssel & Co.

Polyglott: Adjektiv - 1. in mehreren Sprachen abgefasst; mehrsprachig 2. mehrere, viele Sprachen beherrschend, sprechend Seite 11

Portrait Abigail Kinoiki Kekaulike Kawananakoa / Hawaii Polypnoe: gr. pnoê = Hauch, Atmen, Atembeschleunigung.

Seite 12/13 Seite 15 Seite 18 Seite 19/20 Seite 20/21 Seite 22/23 Seite 25

Interviews mit Nakhane und Calum Scott Kino-Tipps 21. Pink Apple Filmfestival Party-Agenda Fernweh: 7 nicht alltägliche Reise-Tipps Live: Kultur-Tipps Portrait: Verena Spilker / TQU - Transnational Queer Underground

Polymer: Adjektiv - 1. durch Polymerisation, durch Verknüpfung kleinerer 2. aus mehreren, vielen Teilen bestehend, … Seite 27

Portrait: Hans Ruchti / Verstehen Sie Spass… & Co. Polychrom: Adjektiv - vielfarbig, bunt

Seite 28/29

Portfolio: George Kanis / Fotograf / Cover / Athen

Polyphonos / polyphon: Adjektiv - die Polyfonie betreffend, zu ihr gehörend; in der Kompositionsart der Polyfonie komponiert; mehrstimmig Seite 30

Studie: Junge Schwule und ihre Beziehungen

Polyamorie: Kunstwort aus griechisch πολύς polýs „viel, mehrere“ und lateinisch amor „Liebe“

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USA: Kentuckys Politiker rücken vom Religious Freedom Bill ab, wohl wegen der Wirtschaft Als das Gesetz vorgestellt wurde, sprachen sich 46 der 100 Abgeordneten im Repräsentantenhaus im US-Bundesstaat Kentucky dafür aus, dass Firmen, Organisationen, Kirchen und andere Einrichtungen oder Personen, LGBTs offen diskriminieren dürfen, wenn sie dies mit ihren religiösen Ansichten erklären. Doch der Druck aus der Wirtschaft wurde nun offenbar so gross, dass das Gesetz umgeschrieben und nun deutlich abgeschwächt wurde.

bereits auf die harte Tour erfahren. Sowohl Indiana im Norden, der heutige Vize-Präsident Mike Pence war dort Gouverneur, wie auch North Carolina im Südosten, erlitten massive finanzielle Einbussen nach der Einführung ihrer Anti-Gay-Gesetze, da sich die Wirtschaft gegen diese diskriminierenden Gesetze zur Wehr setzte und Geschäfte aus diesen Bundesstaaten abzog. Auch zahlreiche Kongresse, Konzerte und grosse Sportveranstaltungen wichen auf andere, LGBT-freundliche Staaten aus.

Im Herbst wird auch in Kentucky neu gewählt, und wenn man die herben Verluste bei den Republikanern bei den vergangenen Wahlen, etwa in Alabama oder jüngst in Pennsylvania anschaut, könnte es für die Partei schwierig werden. Unter diesem Gesichtspunkt, so die Abgeordnete der Demokraten, Joni Jenkins aus Louisville, haben die Republikaner wohl versucht mit dieser Anti-LGBT-Gesetzgebung Schwung für die kommenden Wahlen zu erhalten. Ehrlich gesagt, so Jenkins weiter, habe sie noch keine einzige Beschwerde etwa aus Kirchen oder solchen Organisationen gehört, dass sie gezwungen wurden, an irgendeiner Hochzeit teilnehmen zu müssen. Sie wisse also wirklich nicht, welche Probleme mit diesem Gesetz tatsächlich gelöst werden sollen.

Dieser Druck aus der Wirtschaft dürfte nun auch in Kentucky geholfen haben, dass die Republikaner einlenken und den geplanten Religious Freedom Bill mit dem Titel House Bill 372 zumindest abschwächen. So erklärt etwa Dave Adkisson von der Handelskammer Kentucky, dass gerade Unternehmen, welche auch ausserhalb des Bundesstaats Kentucky Geschäfte machen, dieses Gesetz ablehnen. Diese Firmen hätten bedenken darüber geäussert, so Adkisson, wie es wohl für jene ausserhalb von Kentucky aussehe, wenn man sich gegen eine bestimmte Gruppe diskriminierend stellt.

Und damit spricht sie genau den Punkt an, welchen viele LGBT-Organisationen längst verurteilen: Die Anti-LGBT-Gesetzgebungen behandeln angebliche Probleme, wo gar keine sind. Sie sorgen nur für Stimmung, schüren nicht vorhandene Ängste und dienen dazu, sich auf Kosten der grundlegenden Rechte von Schwulen, Lesben und Transgender als konservativ und religiös zu positionieren. Dass dies durchaus auch ins Auge gehen kann, mussten Nachbarstaaten von Kentucky

Erste wirtschaftliche Einbussen hat Kentucky bereits erfahren, da das offizielle Kalifornien den Bundesstaat wegen eines Gesetzes aus dem vergangenen Jahr boykottiert. Dieses erlaubt es Studentengruppen, sich diskriminierend gegen LGBTs zu verhalten. Als der Staatsanwalt von Kalifornien erklärte, dass Kentucky nicht mehr von kalifornischen Staatsangestellten besucht werde, tat dies der Presseverantwortliche des Gouverneurs von Kentucky noch als Linksaussen-Ideologie ab, doch mittlerweile ist klar, dass der Bundesstaat damit bereits rund zwei Millionen US-Dollar entgangen sind. Doch ein ansehnlicher Betrag für eine eigent-

lich äusserst kleine Massnahme. Stimmt die Wirtschaft noch mit ein, wird es schnell das x-fache und auch Arbeitsplätze werden früher oder später verloren gehen. Während der ursprüngliche House Bill 372 noch die Unterstützung von 46 der 100 Abgeordneten im Repräsentantenhaus hatte, so erklärte nun laut Medienberichten offenbar der Republikaner Jason Nemes, dass man den Gesetzentwurf umschreiben, und damit offenbar auch abschwächen wolle. Im neuen Vorschlag soll nun klargestellt sein, dass sich nur Kirchen und Minister auf ihre religiösen Ansichten berufen dürfen, und sie dürfen sich auch nur weigern, Hochzeiten von gleichgeschlechtlichen Paaren durchzuführen. Dies ist aber genau ein Punkt, welcher schon im Urteil des Obersten Gerichts der USA vorgesehen war, als damals die Ehe für schwullesbische Paare im ganzen Land geöffnet wurde. Neu soll zudem sichergestellt sein, dass jene Gemeinden und Städte, welche einen expliziten Diskriminierungsschutz für LGBTs haben, diesen auch weiterhin aufrecht erhalten dürfen. Dies sind immerhin neun Kommunen, darunter Louisville, welche einen Viertel der Bevölkerung des Bundesstaats beheimatet, Lexington, bekannt für die Universität, sowie Frankfort, die Hauptstadt von Kentucky. Mit Paducah kam im Januar zudem erstmals eine Stadt im westlichen Teil des Bundesstaats hinzu. Wie es nun mit dem Gesetzesentwurf weitergeht und ob er eine Chance hat, muss sich weisen. Tatsache ist jedoch, dass die amerikanische Wirtschaft auf solche Gesetze sensibilisiert ist, und auch schon mehrfach bewiesen hat, entsprechend darauf zu reagieren..

BRASILIEN: Transgender können ihr offizielles Geschlecht neu auch ohne Operation ändern Im März wurde die rechtliche Situation für Transgender in Brasilien gleich in mehreren Fällen verbessert. So brauchen Transmenschen künftig keine Operation mehr um ihr Geschlecht anzupassen, und Kandidaten für politische Ämter dürfen jenen Namen auf der Wahlliste aufführen lassen, mit welchem sie sich identifizieren. Die Entscheidung des Obersten Gerichts in Brasilien war einstimmig und fiel ganz zu Gunsten der Transgender Community aus. Künftig können Transmenschen ihr Geschlecht in den offiziellen Dokumenten anpassen lassen, auch wenn sie sich keiner geschlechsangleichenden Operation unterzogen haben. Somit fallen sowohl die medizinischen, wie auch die psychischen Abklärungen diesbezüglich weg. Des Weiteren entschieden die Richter auch, dass es kein Mindestalter mehr für eine Änderung des Geschlechts geben wird. Das Urteil kam nach einem Antrag des Büros des Staatsanwalts zu stande. Erleichtert wurde schliesslich auch das Ergebnis aufgenommen. Staatsanwalt Carlos Eduardo Paz erklärte, dass dieses Urteil gefeiert werden müsse. Die bürokratischen Hürden für Menschen, welche ihre Geschlechteridentität oder ihren Namen anpassen wollten, seien bis anhin immer grösser geworden, führte er gegenüber der Folha de Sao Paulo weiter aus. Mit diesem Urteil habe das Supreme Court nun in Bezug auf die Bürgerrechte einen mächtigen Schritt vorwärts gemacht. Ein anderes Urteil des Obersten Gerichts gibt ebenfalls Anlass zur Freude für Transgender - besonders, da dieses Jahr ein Wahljahr ist in Brasilien. Die Richter erklärten nämlich, dass sich Transmenschen künftig als Kandidaten für politische Ämter mit jenem Namen auf die Wahlliste eintragen dürfen, mit welchem sie sich identifizieren. Diese beiden Urteile sind zwar sehr erfreulich für die Transgender Community, doch dies darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Brasilien nach wie vor eine der weltweit höchsten Mordraten und Zahlen an Hassverbrechen gegenüber Transmenschen hat. Alleine in diesem Jahr wurden schon mindestens 35 Transgender ermordert, und dies sind nur jene Morde, bei welchen Transphobie explizit als Tatmotiv nachgewiesen werden konnte.

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news

INTERNATIONAL, AUS DER LGBTI-COMMUNITY

RUSSLAND: LGBTs werden an der Fussball-WM attackiert

IRLAND: Politiker fordern ein Verbot von Conversion Therapien

Die nächsten beiden Fussball-Weltmeisterschaften werden ein Spiessrutenlauf für die LGBT-Community: Zuerst Russland, dann Katar. Einer neuen Umfrage zu folge, glauben fast vierzig Prozent aller Russen, dass schwule, lesbische und trangender Fussball-Fans während der WM in Russland in diesem Sommer attackiert werden könnten. Gerade an einem Spielort der Schweiz waren die Zahlen am höchsten...

Kurz nachdem das EU-Parlament seine Mitgliedsstaaten aufgefordert hat, ein Verbot für Conversion Therapien umzusetzen, stellt Senator Fintan Warfield nun einen entsprechenden Gesetzesentwurf in Irland vor. Der Antrag wird von bereits 21 weiteren Senatoren verschiedenster Parteien unterstützt.

Es ist eigentlich tragisch, doch bereits im vergangenen Jahr wurden schwullesbische Fussball-Fans gewarnt, dass sie etwa auf Gesten wie Händchen halten verzichten sollen, sofern sie es tatsächlich in Erwägung ziehen, an die Fussball-Weltmeisterschaften nach Russland zu reisen. Und nun zeigt eine Umfrage, dass auch die Russen selber erwarten, dass homosexuelle Fans im Land diskriminiert und angegriffen werden. So gehen laut einer aktuellen Umfrage rund vier von zehn Russen davon aus, dass LGBT-Fussballfans während der WM attackiert werden. Besonders erschreckend ist, dass gerade die jüngste Altersgruppe, nämlich die 16- bis 24-Jährigen, den höchsten Anteil an jenen haben, welche sich sicher sind, dass LGBTs Angriffe befürchten müssen. In der Stadt Rostow am Don etwa, wo unter anderem auch die Schweizer Nationalmannschaft gegen Brasilien, und Uruguay gegen Saudi Arabien spielen, gaben mit 47 Prozent fast die Hälfte der Befragten an, dass sie mit Angriffen auf die LGBT-Community rechnen. Sie erklärten es damit, dass Homosexuelle sie irritieren und achtsam werden lassen. Die Sicherheit von LGBT-Fans in Russland ist bereits seit längerem ein Thema, auch innerhalb der Fifa. So existiert im Land bereits seit 2013 ein Anti-Gay-Propagandagesetz, welches es verbietet, Homosexualität in der Öffentlichkeit vor Minderjährigen als etwas positives darzustellen. Darunter fällt etwa bereits das Tragen einer Regenbogenflagge. Während dies an den Olympischen Winterspielen in Sotschi noch verboten war, so soll dies laut dem Veranstalter der Fussball-Weltmeisterschaften nun möglich und erlaubt sein. Dagegen gibt es nun aber Widerstand aus der Politik: So erklärte der Autor des Anti-Gay-Propagandagesetzes etwa, dass man nicht einfach ein geltendes Gesetz für eine gewisse Zeit aussetzen könne. Wie es nun wirklich gehandhabt wird, ist demnach noch offen. Die russische Regierung gibt sich jedenfalls grösste Mühe um das Problem runterzuspielen, um ein Fiasko wie in Sotschi zu verhindern.

Auch in Irland mit seiner stark durch konservative Religionen geprägte Vergangenheit, gehören Conversion Therapien zu einem dunklen Kapitel. Noch immer angewendet, sind sich mittlerweile alle seriösen Wissenschaftler und Mediziner einig, dass diese Form der Therapie gefährlich und gesundheitsschädlich ist. Nicht selten leiden die Klienten bei dieser „Umpolung“ auf heterosexuell danach an massiven psychischen Problemen, welche auch im Selbstmord gipfeln können. Gerade Minderjährige werden oft zu Opfern, da sie von ihren Eltern zu solchen Behandlungen gezwungen werden. Nachdem das EU-Parlament mit 435 zu 109 Stimmen einen entsprechenden Aufruf angenommen hat, mit welchem die Mitgliedsstaaten aufgefordert werden, ein Verbot für Conversion Therapien in den jeweiligen Ländern auszuarbeiten, hat nun der schwule, irische Senator Fintan Warfield den Prohibition of Conversion Therapies Bill 2018 im Parlament vorgestellt. Er ist der Verantwortliche für die Rechte der LGBTI innerhalb der Sinn Féin und konnte nun bereits 21 weitere Senatoren als Unterstützer für das Anliegen gewinnen, und zwar von der Fianna Fáil über die Grünen bis zu Labour und den Unabhängigen. Der Gesetzesentwurf sieht ein Verbot für alle Praktiken oder Behandlungen vor, welche die Änderung, die Unterdrückung oder die Verdrängung der sexuellen Orientierung, der Geschlechteridentität oder des Ausdrucks des Geschlechts zum Ziel haben. Man habe Conversion Therapien schon länger im Blick, erklärt Warfield, und Investigativ-Journalisten hätten geholfen, Licht auf diese schädlichen Praktiken zu werfen. Er fordert weiter den irischen Premierminister Leo Varadkar auf, dass dieser ebenfalls öffentlich Stellung gegen Conversion Therapien bezieht. Dies dürfte der Fall sein, ist doch Varadkar selber einer von nur wenigen, offen schwulen Regierungsschefs in der Welt.

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MUT.

polỵptoton

PAKISTAN: Wenn es rein um die Rechte für Transgender geht, so ist Pakistan schon fast vorbildlich für die Welt, auch wenn transphobe Hassverbrechen nach wie vor weit verbreitet sind. Doch in Bezug auf Homosexualität gehört Pakistan zu den schlimmsten Orten für Schwule und Lesben.

In diesem äusserst schwierigen Umfeld hat Zulfikar Ali Bhutto Jr. sein Coming out gewagt. Dies alleine ist schon bemerkenswert, doch die Tatsache, dass er von einer der berühmtesten Dynastien des Landes stammt macht es um so bewundernswerter...

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Es braucht enormen Mut, wenn man in einem Land wie Pakistan als bekannte Persönlichkeit sein öffentliches Coming out wagt, es braucht noch mehr Mut, wenn man aus einer der berühmtesten Familien des Landes stammt, und nochmals mehr, wenn man den genau gleichen Namen wie sein berühmter Grossvater trägt: Dieser war nämlich der Mitgründer der mächtigen, linksgerichteten, pakistanischen Volkspartei, welche seit 1967 immer wieder das Zepter im Land inne hielt.

So war Zulfikar Ali Bhutto erst Staatspräsident und später auch noch Premierminister des Landes, bevor es 1979 zu einem Militärputsch kam und er hingerichtet wurde. Seither sind viele seiner Kinder und Enkel in seine Fussstapfen getreten und machten sich selber einen Namen in der Politik Pakistans. Diese Schicksalsschläge ziehen sich durch das ganze Leben des 27-Jährigen und es ist wahrlich ein schweres Erbe, welches Zulfikar Ali Bhutto Jr. auf seinen Schultern trägt. Doch trotz all dieser hinderlichen Bedingungen hat er sich entschieden, sein Coming out zu wagen, wenn auch nicht auf dem direkten Weg. Es war ein Video von einem Auftritt von ihm in einem Club

in seiner Wahlheimat San Francisco, welches dazu führte. Er tanzt in einem seidenen Kleid und mit einem pinken Schal zu einem 80er Hit der pakistanischen Sängerin Nazia Hassan. Dazu wird im Video in arabischer Sprache gesprochen und die Wörter Queer Muslim Proud werden genannt. Zulfikar Ali Bhutto Jr. arbeitet als Visual & Performance Artist, und in diesem Zusammenhang war der Clip auch entstanden, denn er ist Teil des Turmeric Projects, welches Personen aus Südasien portraitiert, welche in den USA leben. Er sei wohl etwas naiv gewesen, so Bhutto, als er das Video im vergangenen Jahr gemacht habe. Er habe sein Leben, trotz der berühmten Familiengeschichte, eigentlich immer ziemlich unbemerkt führen können, und er hätte nie gedacht, dass sich die Menschen derart für ihn interessieren würden. Dies mag stimmen, wenn man andere Familienmitglieder und deren Medienpräsenz betrachtet, denn da gibt es tatsächlich viel zu berichten: Von Familienfehden bis hin zu einem ungeklärten, mysteriösen Todesfall in Nizza. Doch das Medienecho über Bhutto Jr.’s Video war enorm, und alles andere als positiv. FORTSETZUNG, BITTE WENDEN >

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MUT.

FORTSETZUNG

In seinen Arbeiten experimentiert der Künstler viel damit, dass er den Islam mit Männlichkeit und Sexualität verknüpft. Und wenn er mit sehr weiblichen Kleidern auftritt, löst das eine enorme Kontroverse aus. Während ihn die einen feiern, da er sich gibt wie er ist und aus den strengen Konventionen des Islams ausbricht, so sehen gerade die konservativen und religiösen Kräfte, vor allem in Pakistan, in ihm einen Nachfahren seines gleichnamigen Grossvaters und goutieren solch ausschweifendes Verhalten nicht. Denn nicht eben wenige sehen in ihm jenen Nachfolger, welcher der Familiendynastie und der pakistanischen Volkspartei die politische Macht zurückbringen soll. Niemand aus der Familie habe ihn aber je dazu gedrängt, in die Politik einzusteigen, doch er spüre manchmal schon, dass seine Verwandten dies wünschen würden. Doch es dürften wohl die vielen Tragödien sein, welche seine Familie gerade auch im Zusammenhang mit öffentlichen Ämtern heimsuchten, welche ihn von einem Einstieg in die Politik abhalten. Seinen Grossvater hat er nie kennengelernt, und als er gerade einmal sechs Jahre alt war, kam sein Vater Murtaza Bhutto bei einer Schiesserei mit Polizisten vor seinem Wohnsitz in Karachi ums Leben. Die genauen Umstände sind bis heute äusserst mysteriös. Auch der Tod seiner Tante, Benazir Bhutto, traf ihn hart. Sie war selber zweifache Premierministerin in Pakistan und fiel 2007 einem Mordanschlag zum Opfer. Dies hat wohl, neben seiner Homosexualität, auch dazu beigetragen, dass Zulfikar Ali Bhutto Jr. seine Heimat verliess, nach San Francisco zog und sich dort der Kunst widmete. Dass er den Islam dabei miteinbezieht, hatte mit der islamophoben Stimmung in den USA zu tun, welche er antraf, als er in Amerika ankam. Er habe Poster gesehen, die offen gegen Muslime gerichtet waren, erklärte er gegenüber der New York Times. Ein weiteres prägendes Ereignis war das Attentat auf den Pulse Gay Club in Orlando, bei welchem ein amerikanischer Muslim am 12. Juni 2016 49 Menschen getötet hat. Die Debatte damals, ob der Attentäter wohl selber schwul war, es aber aufgrund seiner Religion nicht ausleben konnte, fand sowohl in den USA, aber auch in der islamischen Welt statt. Bhutto stellte damals fest, dass die Diskussion immer darauf hinauslief, dass man entweder queer oder Muslim ist, und niemals beides, dass sich beides gar ausschliesse. Gleich-

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zeitig hat er damals seine erste Drag Show gesehen, und gemerkt, welchen enormen Einfluss Makeup, die Kleider, die Songs und die Performances hatten. Nur ein paar Monate später probierte er dann selber erstmals Drag aus und trat in einer lokalen Bar in San Francisco auf. Mit der Zeit baute er diese Auftritte aus, und reicherte sie mit Musik und Lesungen zu LGBT-Themen und Religion an. Sein aktuelles Projekt nennt sich Mussalmaan Musclemen und es zeigt auf homoerotische Weise muskelbepackte Männer in Kleidern mit Blumenmotiven, wie sie arabische Kalligrafie bewundern. Damit will er die arabische Männlichkeit thematisieren und herausfordern. Die Ausstellung wurde auch an der Karachi Biennale in Pakistan gezeigt. Dies war zudem gleichzeitig das erste Mal, dass Bhutto wieder in seine Heimat zurückreiste, nachdem das Video mit seiner Drag Performance dort für so viel Presse gesorgt hat. Wie eigentlich immer, so hat er sich diesmal aber trotzdem noch mehr Mühe gegeben um quasi inkognito zu reisen. Da er seine Kunst in Pakistan nicht offen ausüben könne, habe er derzeit kein Interesse sich wieder dort niederzulassen. Er respektiere die Arbeit seines Vaters, erklärte er denn auch gegegenüber der New York Times weiter, denn der habe sein ganzes Leben dafür eingesetzt, sich aber auch physisch abhängig gemacht - dies sei nichts für ihn selber. Es passiert aber derzeit auch schlicht zu viel in seinem Leben und er startet gerade als Künstler so richtig durch: Seine jüngste Ausstellung The Third Muslim: Queer and Trans Muslim Narratives of Resistance and Resilience, welche er zusammen mit der Künstlerin Yas Ahmed in San Francisco auf die Beine gestellt hat, ist ein voller Erfolg. Hunderte kamen bereits zur Vernissage im SOMArts Cultural Center und die Ausstellung wurde von der Kunstwelt durchwegs positiv aufgenommen. Gezeigt werden dabei der Islam und die Muslime aus einer queeren Perspektive. Dazu stellen 15 muslimische, queere oder transgender, Künstler aus der ganzen Welt, darunter auch aus Syrien, dem Irak und Pakistan, ihre Werke aus. Trotz des Medienrummels und den positiven Kritiken zu seiner Ausstellung, war es für Zulfikar Ali Bhutto Jr. ganz persönlich aber vor allem erfreulich, dass es diesmal zu keinerlei negativen Reaktionen in seiner Heimat Pakistan gekommen ist... Text: Dominique / Bilder: www.flickr.com/photos/somarts


Menschen und ihre Geschichten: Zheng Chi und sein Projekt

po­ly­glott

taleofmen Vor einem Jahr begann Zheng Chi Leute auf den Strassen von Brüssel zu fotografieren. Ein halbes Jahr später, im September 2017, wurde daraus ein neues Projekt mit dem Titel „taleofmen“. Darin erzählen verschiedene schwule Männer aus ihrem

Leben. Wir wollten mehr über dieses Projekt erfahren… Wie hat das Projekt „taleofmen“ angefangen? Zuerst war es ein von „Human of New York“ inspiriertes Projekt, bei dem es darum geht, Leute auf den Strassen anzusprechen und zu fotografieren. Damit startete ich im März 2017. Im September 2017 änderte ich es zu „taleofmen“, bei dem es um die Geschichte der jeweiligen Männer geht. Was hat dich bewegt, das Projekt neu auszurichten? Ich bin im Allgemeinen sehr interessiert an Menschen. Sehr oft frage ich mich, wie andere Menschen ihr Leben bewältigen und welche Gefühle sie haben. Ich glaube, viele werden meinen Wissensdurst teilen. In der heutigen Gesellschaft wird es zunehmend schwieriger, mit anderen tiefgründig zu kommunizieren, weil wir immer mehr zu oberflächlichen Individuen heranwachsen, die in ihrer eigenen Welt leben. Es ist schwieriger zu erfahren, wie andere Menschen wirklich leben, und es ist schwieriger geworden, Menschen zu vertrauen. Das Projekt „taleofmen“ will das Leben anderer Menschen präsentieren und eine Kommunikation zwischen Unbekannten kreieren.

Wie findest du Menschen, welche bei deinem Projekt mitmachen? Da gibt es verschiedene Plattformen, welche dabei hilfreich sind. Ganz oben auf der Liste steht Instagram. Es ist einfach potentielle Kandidaten mit Hashtags zu finden, und weil bei Instagram die Leute auch ihre persönlichen Fotos präsentieren, hat man gleich schon das Gesicht dazu. Ich habe auch Freiwillige, die mir helfen, Menschen zu finden, weil sie mein Projekt schön finden. +Ich setzte auch Gay-Apps ein, aber das ist nicht unbedingt sehr erfolgreich, weil die Männer, die man findet, nicht unbedingt die sind, die über ihr Leben erzählen wollen. Und trotzdem habe ich durch diese Vorgehensweise auch schon ein paar interessante Menschen kennengelernt. Und dann gibt es auch noch die gute, alte Methode: Ich gehe auf die Strasse und spreche Menschen an. Was für Geschichten erzählen dir die Männer? Das ist natürlich von Mann zu Mann verschieden. Ich sage ihnen von Anfang an, dass sie das erzählen sollen, was sie möchten. Ich arbeite nicht mit einem Fragebogen, das würde die Mitwirkenden zu fest einschränken. Die meisten Geschichten drehen sich um das Coming out

und um die Liebe. Ich glaube es spricht für sich, dass diese zwei Themen im Leben von Gay-Männern wichtig sind. Es gibt aber auch andere Geschichten. Jeder Mensch ist anders, also unterscheiden sich die Geschichten dementsprechend ebenso. Aus welchen Ländern stammen die Erzähler? Da ich in Brüssel lebe, kommen viele der Geschichten aus Belgien. Das Gute an Brüssel ist, dass es hier eine internationale Community gibt, deshalb kommen die Männer, die mitmachen, aus verschiedenen Ländern. Seit ich dieses Projekt angefangen habe, setze ich auch alles daran, Gays in jenen Ländern zu finden, die ich gerade bereise. Deshalb kann man auf meinem Profil Storys von Männern aus Spanien, Italien, Frankreich und Portugal sehen. Natürlich plane ich, die Länderliste in Zukunft zu erweitern. Zheng Chi über sich: Ich bin 35 Jahre alt und wohne in Brüssel, ich bin jedoch in China geboren und aufgewachsen. Ich bin wegen meinem Freund und meiner Ausbildung nach Belgien ausgewandert. Inzwischen habe ich den belgischen Pass und arbeite als Chinesisch-Lehrer.

www.instagram.com/taleofmen RICARDO’S GESCHICHTE Mit 19 habe ich mit meinem Freund Schluss gemacht. An diesem Tag hat mich meine Mutter in der Schule abgeholt und gemerkt, dass ich traurig bin. Sie hat mich mit Fragen gelöchert, ich habe darauf aber keine Antwort gegeben. Schliesslich fragte sie mich, ob ich schwul sei. Ich habe es bejaht. Sie fing an zu weinen. Als wir nach Hause kamen, hat sie es meinem Vater erzählt. Er sagte, er hätte lieber einen toten, als einen schwulen Sohn. Ab dann wollten sie nichts mehr mit mir zu tun haben. Es war ganz schrecklich. Ich wollte für immer weggehen, aber meine Schwester hat mich zurückgehalten und meine Eltern gebeten, dass ich bleiben darf. Ich bin zwar geblieben, doch ich wusste, dass sie mich nie akzeptieren werden. Ich habe nie wirklich eine „Connection“ zu meinen Eltern gehabt. Sie hatten keinen wirklich guten Erziehungsstil. Meine

Mutter wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und mein Vater war eines von 15 Kindern. Die Erziehung meiner Eltern war konservativ und streng. Ich habe viel gelernt, gute Noten und Abschlüsse nach Hause gebraucht, wurde dafür aber nie gelobt oder bekam Komplimente. Das einzige, an das ich mich erinnere, ist, dass sie dauernd gesagt haben: „Lernen ist dein Job. Arbeiten ist dein Job.“ Ich musste mich sozusagen selber erziehen. Darum war ich nicht überrascht, dass sie mich nicht akzeptiert haben, als ich mein Coming out hatte. Sie kümmern sich mehr darum, in welchem Licht andere sie sehen, als das, was sie wirklich glücklich macht. Sie haben es mir auch offen gesagt, dass einer der Gründe, weshalb sie mich nicht akzeptieren, jener ist, was die anderen darüber denken könnten. Ricardo aus Portugal, lebt in Brüssel.

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23.03.18 14:24


po­ly­pnoe

DIE LESBISCHE EX-PRINZESSIN USA: Die letzte Prinzessin der USA ist 91-jährig und lesbisch Gewusst, dass es auch in den USA eine Königsfamilie gab: Sie herrschte über Hawaii, bevor die Vereinigten Staaten die Inseln als Bundesstaat anerkannten. Abigail Kinoiki Kekaulike Kawananakoa ist die letzte, verbliebene Prinzessin aus der damaligen Königsfamilie: Sie ist heute 91 Jahre alt und lebt offen lesbisch... Hawaii war ab dem Jahr 1810 ein Königreich. Der damals erste König, Kamehameha I., regierte mit eiserner Hand um die Inseln zusammenzuhalten. Seine Dynastie hatte das Zepter noch bis 1872 in der Hand, bevor noch drei gewählte Könige folgten, bis dann 1893 Königin LiliʻUokalani bei einem Putsch gestürzt und 1894 die Republik ausgerufen wurde. Doch diese konnte sich nicht lange halten, denn bereits 1898 annektierten die USA die Inselgruppe im Pazifik, nicht zuletzt ob deren immens wichtigen, strategischen Bedeutung. Es ging jedoch noch etliche Jahre, bis Hawaii schliesslich 1959 zum 50. Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika wurde, und bis die USA, nochmals einige Jahrzehnte später, 1993, mit der Apology Resolution schliesslich bei Hawaii um Entschuldigung baten, indem sie erklärten, dass der Putsch gegen die Monarchie unrechtmässig war. Gegessen war die Sache damit aber noch nicht: Noch heute gibt es viele Stimmen, welche mehr Eigenständigkeit oder gar die Loslösung von Hawaii von den USA fordern. Als letzter, verbliebener Nachkomme aus der damaligen Königsfamilie gilt „Prinzessin“ Abigail Kinoiki Kekaulike Kawananakoa, welche damit auch gleichzeitig die letzte royale Persönlichkeit der gesamten USA ist - obwohl sie heute weder einen Titel noch einen Posten hat. Viele Hawaiianer sehen in ihr aber noch heute ein Symbol aus jener Zeit, als Hawaii noch eine eigenständige Nation war.

Doch trotz ihrer königlichen Vergangenheit hat Kawananakoa, auch als Kekau bekannt, heute vor allem irdische Probleme und muss mit einer ganzen Reihe an Prozessen um ihr Vermögen kämpfen. Nach einem Schlaganfall im Sommer des vergangenen Jahres wurde sie von ihrem

Anwalt James Wright kurzerhand entmündigt und er verfügte fortan über das stattliche Vermögen von rund 215 Millionen US-Dollar. Monate später heiratet Kawananakoa schliesslich ihre langjährige Lebenspartnerin Veronica Gail Worth. Die Beiden waren zuvor bereits seit 21 Jahren ein Paar. Sie kümmert sich nun um die Gesundheit der „Prinzessin“ und bekommt dafür jährlich 700‘000 Dollar. Dies passt wiederum Wright nicht, welcher Worth vorwirft, dass sie Kekau manipuliert habe und nur hinter deren Vermögen her sei. Worth wiederum wollte dies nicht auf sich sitzen lassen und klagte nun ihrerseits Wright an. Damit wurde eine wahre Schlammschlacht lanciert, denn Wright wirft Worth gar vor, dass sie Kekau misshandle - er habe Fotobeweise dafür. Beide Frauen verneinen dies jedoch vehement. Doch Kekau will nun endlich wieder die Kontrolle über ihr Vermögen erlangen und hat deshalb eine Klage gegen ihren ehemaligen Anwalt eingereicht. Aus diesem Grund muss sie sich nun physischen und psychologischen Tests unterziehen, welche ihre vollständige Zurechnungsfähigkeit beweisen sollen, damit die Bevormundung durch den Anwalt aufgehoben werden kann. Dann wäre der Weg frei, damit Kekau und ihre Ehefrau endlich ein eigenständiges Leben zusammen führen könnten.

Kekau ist eine grosse Wohltäterin und sie setzt ihr Vermögen nicht zuletzt für den Erhalt der Geschichte in Hawaii ein. So unterstützte sie Protestaktionen gegen ein geplantes Riesenteleskop auf einem heiligen Berg auf einer der Inseln oder auch gegen ein geplantes Eisenbahnprojekt. Daneben war sie dafür verantwortlich, dass der einzige Königspalast der USA, der Iolani Palast in Honolulu, aufwendig renoviert und in ein Museum umgewandelt werden konnte. Dessen Stromrechnung würde sie noch heute bezahlen, doch durch die juristischen Querelen ist es ihr derzeit nicht erlaubt, die Rechnung zu begleichen. Nicht zuletzt dadurch hat natürlich auch der Bundesstaat Hawaii ein Interesse am Vermögen von Kekau, weshalb sich auch der Generalstaatsanwalt in den Rechtsstreit eingemischt hat, denn, es geht bei der 91-jährigen Prinzessin Abigail Kinoiki Kekaulike Kawananakoa nicht zuletzt auch um ein einzigartiges, und selbst in den USA weitgehend unbekanntes Stück Geschichte... Text: Dominique / Foto: © CC BY-SA Thomas Tunsch

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GAYS IM FOKUS DER 2 SÄNGER IM INTERVIEW NAKHANE Neben seiner Rolle im Schwulendrama „The Wound“, das für grosse Aufmerksamkeit gesorgt hat, wird der 30-jährige Musiker, Buchautor, Schauspieler und Dichter spätestens seit seinem gefeierten Auftritt am renommierten Transmusicales Festival im französischen Rennes von Kritikern als hellster Stern am Neo-SoulHimmel gehyped. Am 16. März ist sein nun Debutalbum “You Will Not Die” erschienen. Wir haben ihn Ende März am M for Music in Zürich getroffen. Gratuliere zu deinem Album, und dass man dich in so vielen Blogs und Zeitschriften sieht. Da ist gerade ein richtiger Hype um dich entstanden… Eine sehr gute Freundin – eine Fotografin hat genau dieses Thema ins Rollen gebracht. Ich bin daran zu lernen, nicht alles zu lesen, was über mich geschrieben wird. Was würde ich machen, wenn sie hauptsächlich Negatives über mich schreiben würden? Tut es mir gut, wenn ich nur Gutes über mich lese? Nur wenn ich einen gesunden Abstand zu den vielen Berichterstattungen und Interviews habe, kann ich mich auf das, was ich gerne mache, konzentrieren. Ich möchte weiterhin unbefangen an meinen Projekten arbeiten. Kürzlich habe ich diese Dokumentation über George Michael gesehen. Darin erzählt er, wie der Erfolg von seinem ersten Album „Faith“ dermassen grosse Wellen ausgelöst hat, dass er damit überfordert war. Auch mit den schlechten Kritiken… George Michael war eine wichtige Person in meinem Leben. Wenn jemand so etwas schildert, dann macht das grossen Eindruck. Ich möchte von den Menschen lernen, die mir wichtig sind. Im Gegensatz zu George Michael, hattest du dein Coming out hinter dir, bevor du berühmt geworden bist. Aber ich glaube, da du in einer musikalischen Familie aufgewachsen bist, muss das wohl eher locker gewesen sein… Meine Eltern waren von meiner Musik begeistert, jedoch nicht von meinem Coming out (lacht). Meine Mutter liebt mich heute zwar, für das was ich bin, aber als ich mich geoutet habe, wurde ich von ihr nicht eben mit offenen Armen empfangen. Aber ich mache mir heute einen Spass daraus und sag ihr ab und zu: „Du warst damals schrecklich zu mir!“ Und sie sagt: „Ich weiss!“ Wir haben uns immer den Raum gegeben über Dinge zu sprechen. Auch unangenehme, eben… Meine Mutter hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Dank ihr habe ich all das überstanden. Sie ist eine starke Person.

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Hat dir der Film „The Wound“ in der Musik neue Türen geöffnet? Schliesslich wurde dein erstes Album nur in Südafrika veröffentlicht, dein Zweites ist jedoch nun ein internationaler Release. Der Vertrag für das zweite Album war bereits unterschrieben, bevor der FilmDeal abgeschlossen wurde. Der Film hat meinen Bekanntheitsgrad in rasantem Tempo erhöht. Und es hat den Menschen eine neue Facette von mir gezeigt, also als Schauspieler. Dein Buch war erfolgreich, der Film, in dem du die Hauptrolle gehabt hast, war für den Oscar nominiert und dein neues Album wird von der Presse – zu Recht hoch gelobt. Gibt es irgendetwas, dass du nicht gut kannst… Natürlich… (lacht) Zum Beispiel ist Kochen überhaupt nicht mein Ding. Ich bin so ein miserabler Koch. Wenn die Leute sagen, dass Kochen so entspannend ist, dann kann ich das nicht nachvollziehen. Wenn dein Leben so ausgefüllt ist, bleibt da noch Zeit für die Liebe? Mein Mann und ich waren früher praktisch jede Minute zusammen. Seit sich alles verändert hat und ich inzwischen vielleicht mal nur zwei Tage in der Woche zu Hause bin - und dann erst noch todmüde - bereitet uns das schon Mühe. Es bereitet uns Mühe, dass es uns keine Mühe bereiten soll… Und wenn ich noch diese Dokumentation über irgendwelche Musiker sehe, deren Beziehungen nicht so toll waren, weil sie dauernd unterwegs sind… Nun, das betrifft aber auch Freundschaften. Meine Freundin, die Fotografin, von der ich dir vorhin erzählt habe, die ärgert sich darüber, dass ich mich nicht so oft melde wie früher, oder Messages nicht beantwortet werden. Und das ist natürlich belastend, weil du weisst, dass sie ja wollten, dass du diesen Erfolg hast. Und jetzt vermissen sie dich. Und du vermisst sie auch. Und du weisst: Das ist erst der Anfang. Es gibt aber Leute, die haben das alles unter einen Hut gebracht, und wenn die das können, dann kann ich das auch. Ich bin zuversichtlich... Link: www.facebook.com/nakhaneofficial Foto & Interview: Luis

CALUM SCOTT Die Welt hat einen neuen Gay-Star: Mit „Only Human“ präsentiert der Britain‘s Got Talent-Sänger Calum Scott sein Debüt-Album. Darauf sind seine Erfolgs-Singles „Dancing On My Own“ und „You Are The Reason“ – ein Duett mit Leona Lewis - zu hören. Wir haben ihn Ende März, als er für sein erstes Album in der Schweiz auf Promo-Tour war getroffen. Dein Song „Hotel Room“ erzählt eine unglückliche Liebesgeschichte. Ein Schwuler verliebt sich in einen Hetero: Ist der Track autobiografisch? Alle meine Lieder sind autobiografisch. Ich wollte in mein Album meine Erfahrungen – von meinem Coming out bis heute - reinpacken. Ich wollte ein Album schreiben, mit welchem sich schwule Männer identifizieren können und sich stolz fühlen, schwul zu sein. Die Geschich-


ÖFFENTLICHKEIT che Schimpfwörter gesagt. Aber dann kam Dan in mein Leben und wurde zu meinem Retter, weil er selber schwul ist und mir dann den Mut gegeben hat, mich bei meiner Mutter und meinem Vater zu outen. Auch wenn ich ganz viele Freunde verloren habe, so hatte ich nun eine kleine Familie, in der ich mich selber sein konnte, auch wenn ich immer noch Angst hatte, es anderen Menschen zu sagen. Ich musste dieses Lied Dan widmen und darin ansprechen, dass du nicht die Leute brauchst, die dich verlassen, sondern die, die für dich da sind. Wie ist es zum Duett mit Leona Lewis gekommen? Die amerikanische Songwriterin Diane Warren hat uns vorgestellt. Sie hat mir gesagt, ich soll mit ihr ein Duett machen. Leona und ich haben angefangen zu mailen: Sie schickte mir ihre Songs, ich meine und als sie ein paar Zeilen von „You Are The Reason“ gesungen hat, wussten wir: Das ist es! Als wir es das erste Mal live am Fernsehen gesungen haben, konnte ich es immer noch nicht glauben. Ich sah sie von der Seite an und dachte mir: Wow, diese endlos talentierte, grandiose Sängerin singt gerade einen meiner Songs mit mir…

te ist wahr. Ich sass im Flugzeug und flog von Amerika zurück. Der Flug dauerte 11 Stunden, ich hatte also reichlich Zeit, mich mit dem Herrn zu unterhalten, der neben mir sass. Wir haben die Nummern getauscht und er schlug vor, dass wir uns nach dem Flug wieder treffen. Er war so ein schöner Mann, mit einem so schönen Charakter. Ich dachte echt, ich hätte das grosse Los gezogen… Nach dem Motto: Wo ist der Haken an der Sache? Genau. Und der Haken an der Sache war dann, dass er eben nicht schwul ist. Ich wollte unbedingt darüber ein Lied schreiben, denn die meisten Liebeslieder handeln von Mann und Frau. In diesem Fall muss Frau damit rechnen, dass er sich in eine andere Frau verliebt. In meinem Fall geht es um einem Mann, der nicht mal dein Geschlecht liebt. Ich finde, davon gibt es praktisch keine Pop-Songs, also habe ich es geschrieben.

Auch im Song „Only You“ geht es um eine persönliche Geschichte von dir… Ja. Es war die Phase in meinem Leben, als ich nicht sicher war, was sich vor mir abspielte. Damals war ich in einer Gruppe von Jungs und wir waren ständig zusammen. Als dann Mädchen dazu gestossen sind, fing mich das an zu stören. Auch wenn ich Mädchen mag, ich wollte keine in der Gruppe haben. Die Situation fing mich an aufzufressen und ich fragte mich, was bloss los sein könnte. Eines Tages sprach ich mit einem der Jungs darüber und er fragte mich, ob es sein könne, dass ich schwul bin. Ich sagte, dass es sein könne. Er erzählt es den anderen und dann war es vorbei: Alle liessen mich links liegen. Darum steht da im Text: „So they bullied me with silence“… Genau. Sie haben mich nicht beschimpft oder so, sie haben einfach nicht mehr mit mir gesprochen. Das war für mich schlimmer, als hätten sie mir irgendwel-

Die britische Boulevard-Presse ist bekannt dafür, dass sie nicht gerade zimperlich mit den Promis umgeht. Welche Erfahrungen hast du gemacht? Sam Smith und ich sind inzwischen gute Freunde geworden. Eines Tages haben wir gemeinsam in einer Fotokabine eine Foto-Serie geschossen, so ganz old-Style, diese Foto-Streifen mit vier Fotos. Das habe ich dann auf Instagram gestellt. Sofort hiess es, dass wir was zusammen haben. Wie im Kindergarten: „Calum und Sam sind zusammen, Calum und Sam sind zusammen.“ So etwas kann man echt nicht ernst nehmen. Erzähl mir mal die andere Seite, die schöne Seite als Promi… Nun, ich habe in meinem Album meine ganz persönliche Geschichte erzählt. Eines Tages hat mir ein Mann aus Amerika geschrieben und mir gesagt, dass ihm meine Songs Mut gemacht haben. Er ist verheiratet, hat Kinder und meine Texte haben ihn motiviert, sein Coming out zu wagen. Es gab ein Happy End: Sowohl seine Frau, als auch seine Kinder stehen noch heute zu ihm. Das sind dann die Geschichten, die einem ganz nah gehen und dir das Gefühl geben, dass du etwas richtig machst… Link: www.calumscott.com

Foto: Universal Music / Interview: Luis

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C I N E M A LADY BIRD Mit zwei Golden Globes ausgezeichnet, fünf Oscar-Nominationen und neben vielen anderen Auszeichnungen auch bei den GLAAD Awards der amerikanischen LGBT-Organisaion Gay & Lesbian Alliance Against Defamation nominiert: Lady Bird von Filmemacherin Greta Gerwig, genau, sie war sowohl als Regisseurin, wie auch als Drehbuchautorin tätig, ist auf einem wahren Siegeszug rund um den Globus... Es ist nicht einfach erwachsen zu werden, und diesen Prozess weiss Greta Gerwig auf unglaublich charmante Weise darzustellen: Sei es das leidenschaftliche Rebellieren gegen das Elternhaus, die Träume vom Gestalten der eigenen Zukunft bis hin zu den ersten Erfahrungen mit Jungs. Trotz trifft auf Resignation, Wut auf Liebe und zurück. Lady Bird zieht sämtliche Gefühlsregister gepaart mit enorm viel Komik und einem äusserst originellen Blick auf Beziehungen und familiäre Konflikte... Kinostart: 19.04.18

FILM STARS DON’T DIE IN LIVERPOOL

Jahr 1994 hat sie sich wieder das Genre Horror ausgesucht.

Sie war eine Hollywood Diva wie sie im Bilderbuch steht. Sie hat einen Oscar, sie hat einen Stern auf dem berühmten Walk Of Fame, sie machte alles für ihr Äusseres, war insgesamt viermal verheiratet und sie hatte ein Faible vor allem für jüngere, sehr viel jüngere Männer: Als es mit der Filmkarriere nicht mehr sonderlich lief, sorgte Gloria Grahame insbesondere auch mit ihrem turbulenten Privatleben für Schlagzeilen, so heiratete sie etwa Toni Ray, den Sohn ihres zweiten Ehemannes. Um die letzten Lebensjahre dieser exzentrischen Schauspielerin dreht sich Stars Don’t Die In Liverpool – basierend auf den Memoiren ihres früheren Lovers Peter Turner, welcher selber auch eine Rolle im Film spielt, natürlich aber nicht sich selber.

Nach dem Tod ihrer Tante bezieht Colleen mit ihren beiden Töchtern Beth und Vera das Haus der Verstorbenen. Mit Kuriositäten bis oben hin vollgestopft, hat das Haus schon so etwas unheimliches an sich, als on Top gleich in der ersten Nacht noch brutale Einbrecher die Familie heimsuchen, prägt dieses Trauma die beiden Töchter bis ins Erwachsenenalter. Beth verarbeitet das Geschehene mit dem Schreiben von Horrorbüchern, und Vera lebt mit ihrer Mutter immer noch im Haus, leidet aber zusehends an paranoiden Wahnvorstellungen. Dass Beth nach 16 Jahren erstmals wieder an den Ort des Geschehens zurückkehrt, erweist sich dann als fataler Fehler...

Es ist ein bemerkenswerter Cast, welcher Filmemacher Paul McGuigan da zusammengetrommelt hat: Annette Benning mimt Grahame, Peter Turner wird von Jamie Bell gespielt, daneben gibt es auch ein Wiedersehen auf der Leinwand mit Julie Walters und Vanessa Redgrave. Kinostart: 05.04.18 -------------------------------------------------------------

GHOSTLAND Erstmals seit sagenhaften 24 Jahren ist die französische Gay Ikone schlechthin, Mylène Farmer, wieder auf der Kinoleinwand zu sehen – und wie schon bei ihrem letzten Ausflug in die Filmwelt im

Kinostart: 05.04.18 (DCH), 28.03.18 (FCH) -------------------------------------------------------------

DEADPOOL 2 Selbstverständlich, dass Ryan Reynolds bei seinem Herzensprojekt wieder als Deadpool mit an Bord ist: Der etwas andere Superheld hat wieder gegen eine ganze Reihe an Bösewichten zu kämpfen, darunter auch gegen Barbra Streisands Stiefsohn Josh Brolin, welcher Cable spielt. Nachdem er eine beinahe tödliche Rinderattacke überlebte, setzt ein entstellter Cafeteria-Koch alles daran, seinen Traum zu verwirklichen, der heisseste Barkeeper Mayberrys zu werden, während er zudem noch mit dem Verlust

seines Geschmacksinns zurechtkommen muss. Auf der Suche nach neuer Schärfe in seinem Leben – als auch einem Fluxkompensator – muss Wade gegen Ninjas, die Yakuza und eine Horde sexuell aggressiver Hunde kämpfen. Dabei reist er um die Welt, entdeckt die Bedeutung von Familie, Freundschaft und Flavour, findet neuen Geschmack an Abenteuern und verdient den begehrten Kaffeebecher-Titel „World’s Best Lover“. Kinostart: 17.05.18 -------------------------------------------------------------

WONDERSTRUCK Nach seinem Erfolg mit Carol feierte Regisseur Todd Haynes mit Wonderstruck bei den letztjährigen Filmfestspielen in Cannes seine Premiere. Wie bereits bei Far From Heaven, arbeitete er für diesen Film erneut mit Julianne Moore zusammen. Ben und Rose, zwei Kinder aus verschiedenen Zeitepochen, wünschen sich, dass ihre Leben anders verlaufen würden. Während der Junge seinen Vater sucht, den er nie kennengelernt hat, träumt das Mädchen immer wieder von einer mysteriösen Schauspielerin, über die sie in ihrem Notizbuch schreibt. Als Ben zuhause einen Hinweis entdeckt und Rose einen Zeitungsartikel liest, der ihre Neugierde weckt, machen sich beide auf die Suche nach dem, was sie sich am meisten wünschen – und landen schliesslich in New York. Kinostart: 17.05.18 -------------------------------------------------------------

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F I L M

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P A R T Y

Zürich: 2. bis 10. Mai 2018 Frauenfeld: 11. bis 13. Mai 2018 21. PINK APPLE – schwullesbisches Filmfestival Was für eine Ehrung für das schwullesbische Filmfestival: Der Regierungsrat von Zürich hat sich entschieden, die Goldene Ehrenmedaille des Kantons in diesem Jahr an Pink Apple zu verleihen. Wie er in seiner Mitteilung schreibt, würdigt der Regierungsrat damit eine kulturelle Veranstaltung, welche die Auseinandersetzung mit der Diversität in unserer Gesellschaft fördere. In Frauenfeld gegründet, ist Pink Apple im Zuge der Eurogames im Jahr 2000 in Zürich gelandet und hat sich auch dort seinen festen Platz im Kulturprogramm gesichert. Stetig gewachsen, zeigt das Festival mittlerweile pro Ausgabe bereits über 100 Filme und zieht dabei mehr als 10'000 Filmfans an. Damit ist das Pink Apple zum mittlerweile grössten und bedeutendsten seiner Art in der Schweiz avanciert. Auch in diesem Mai begeistert das Filmfestival erst in Zürich, bevor es danach für drei Tage in Frauenfeld in die Verlängerung geht. Es bietet Dir wieder einen facettenreichen Einblick in das schwullesbische und transgender Filmschaffen aus aller Welt: Wobei sowohl Spielfilme, wie aber auch Dokumentationen und Kurzfilme gezeigt werden. Angereichert wird das Programm zudem mit Podiumsdiskussionen, Filmschaffenden, welche vor Ort einen Einblick in ihre Arbeit gegen und verschiedenen weiteren Kulturanlässen. Dabei unterstreicht das Pink Apple auch immer wieder seine soziopolitische Ausrichtung, indem auch ein Fokus auf jene Länder gerichtet wird, in welchen die gleichgeschlechtliche Liebe nach wie vor illegal ist, und in denen Diskriminierung und Gewalt bei Schwulen, Lesben und Transgender leider zum Alltag gehören. Während dem Filmfestival werden jeweils die besten Filme prämiert: So wird der Pink Apple Festival Award, der Pink Apple Short Film Award, sowie je ein ZKB Publikumspreis für den Besten Spielfilm und für den Besten Dokfilm verliehen. In diesem Jahr findet das schwullesbische Filmfestival Pink Apple vom 2. bis zum 10. Mai in diversen Kinos und in anderen Veranstaltungsorten in der Stadt Zürich statt, danach geht es vom 11. bis 13. Mai in Frauenfeld weiter. Dort bildet – wie schon seit der allerersten Ausgabe – wiederum das Cinema Luna das Festivalzentrum. Die offizielle Pink Apple Party steigt zudem am Mittwoch, 9. Mai, direkt vor Auffahrt, im Heaven im Zürcher Niederdorf – quasi von der Leinwand direkt auf die Tanzfläche... Link: www.pinkapple.ch

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APRIL ................................... Sa.07.04.18, 22h – 20 Jahre AERA – Nacht der Blumen Tausende von Blumen erwarten Dich auch diesmal wieder auf den beiden Floors, im Treppenhaus, im Eingangsbereich, auf den WCs, in der Lounge oder ganz einfach: Das gesamte Hive wird zur legendären Nacht der Blumen in ein wahres Blumenmeer verwandelt. Hive, Geroldstrasse 5, 8005 Zürich ------------------------------------------------------Sa.07.04.18, 23h – HELL ON HEELS Selten ist eine Drag-Djane so abwechslungsreich gekleidet und geschminkt wie sie. Ihre Make-ups und Outfits machen Stella Destroy zu einem zauberhaften, königlichen Fabelwesen: In dieser Nacht erobert sie das Heaven... Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------Fr.13.04.18, 23h – SPRING BREAK Nach einem kalten Winter ist Frühlingserwachen im Heaven. In Anlehnung an die grossen Spring Break Partys wird mit einer heissen Beach Party gefeiert. Da darf die entsprechende Dekoration genauso wenig fehlen wie der Wet-T-Shirt-Contest. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------Sa.14.04.18, 23h – PROM NIGHT – Britney B**ch “It’s Britney Bitch!” wird an diesem Abend zum Dancefloor-Mantra und an der Bar gibt’s "gimme more", während auf der Tanzfläche zum nächsten Tanz aufgefordert wird mit "…Baby one more time". Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------Fr.20.04.18, 23h – SISSY THAT WALK The stage is yours: Die Bühne wird zum Laufsteg umgebaut und somit zum Hotspot des Abends mitten im Klub! Das Heaven überlässt die Tanzfläche allen Cool Cats, Club Kids und deren Moves. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------Sa.21.04.18, 23h – ONE NIGHT IN HEAVEN …for everyone! Den Alltag vergessen und sich von treibenden Bässen in andere Sphären tragen lassen. Freiheitsgefühl, unbeschwert sein und sich ohne Hemmungen dem Rhythmus der Musik hingeben. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------Fr.27.04.18, 23h – HELL’s KITCHEN Das Rezept für eine heisse Partynacht: Mischpult erwärmen und die Boxen einschalten, DJ heiss werden lassen. Tanzendes Partypublikum hinzufügen und mit kühlen Drinks garnieren, ab und zu mit Nebelmaschine besprühen. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich -------------------------------------------------------


S Fr.27.04.18, 23h – KIKI @ KLAUS Wenn Kiki mal fremdgeht, dann am liebsten mit Klaus. Einlass in den Kaninchenbau unter der Langstrasse gibt es nur gegen vorgängige Voranmeldung unter www. letshaveakiki.ch. Im Gegenzug gibt es intimes Treiben mit Pasci, Andreas Ramos, den Kiki-Residents Dani Nydegger, Workinprogress und Juen & Bach, sowie Prinz Basil. Haus von Klaus, Langstrasse 112, 8004 Zürich ------------------------------------------------------Sa.28.04.18, 23h – AVALON Die Party für die Liebhaber von House: Dafür verantwortlich ist der hochkarätige DJ Angel O, welcher mit seinem musikalischen Zauber das Heaven in einen pumpenden Tanztempel verwandelt. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------Mo.30.04.18, 23h – TANZ IN DEN MAI Fast nahtlos folgt der Tag der Arbeit aufs letzte April-Wochenende und ist somit ein gefundenes Fressen für alle Binge-Clubber. Offizieller Krawallmacher vom Dienst ist DJ Steve (Crash-Boom-)Bam. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich -------------------------------------------------------

mai ................................... Fr.04.05.18, 23h – WHITE OUT! Der perfekte Start ins White Party-Weekend verschaffen Dir die beiden DJs Ricardo Ruhga und Jordan Rag: Im Les Garçons im Herzen des Langstrassen-Quartiers verwöhnen sie Dich soundtechnisch bis in die frühen Morgenstunden. Les Garçons, Kernstrasse 60, 8004 Zürich ------------------------------------------------------Sa.05.05.18, 22h - Angels WHITE PARTY Weiss, Weisser, White Party: Unter dem Motto Empire verspricht der White Mainevent am Samstag wieder zu einer Party der Superlative zu werden: Eine gigantische LED Wand, international angesagte DJs auf drei Dancefloors, eine Live Show mit Jason Walker und natürlich dürfen fürs Auge auch die 12 sexy Angels Dancers nicht fehlen! X-tra, Limmatstrasse 118, 8005 Zürich ------------------------------------------------------Sa.05.05.18, 23h – MOLKE 7 Im Mai schwebt das Heaven einmal mehr auf Molke 7. Für den passenden Sound sorgen Oli van den Miescher und Nico, die Dir mit tanzbarer elektronischer Musik den Abend versüssen. Der Eintritt ist zudem nur 10.- und Du kommst schon ab 16 Jahren rein... Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich -------------------------------------------------------

So.06.05.18, 06h - White AFTERHOUR Wer immer noch Lust zum Tanzen hat, auf den wartet die White After mit Open End: Jack Chang, Saeed Ali und Allysson Luis werden dort tonangebend sein. Den Club Q erreichst Du ab Limmatplatz direkt mit der Tram-Nummer 4 bis Toni-Areal. Q Zurich, Förrlibuckstrasse 151, 8005 Zürich ------------------------------------------------------Mi.09.05.18, 23h – PINK APPLE Party Von der Leinwand direkt auf die Tanzfläche! Zu einem richtigen Filmfestival gehört auch eine rauschende Party. Für Glanz und Tanz sorgt Podex-Double und Porno-Synchronsprecherin Charlet C.House mit ihrem Party-Sound. Der Anlass ist öffentlich. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------Fr.11.05.18, 23h – BALKAN GAY NIGHT Egal ob mit Wurzeln im Balkan oder ohne, ob gay, bi oder straight, die legendäre Balkan Gay Night sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen! Was im T&M unter der Woche angefangen hat, gehört mittlerweile zum Highlight im Heaven-Programm. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------Sa.12.05.18, 23h - FLEXX - Spring Break Ab in den Spring Break: Am Auffahrtsweekend holt Flexx Vasco, John Dixon und Ambient P. an die Decks um gemeinsam in der Alten Kaserne den Frühling zu zelebrieren. Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich ------------------------------------------------------Sa.12.05.18, 22h - KING KONG Nach der Photobastei und der mehr als gelungenen Premiere im Dynamo, erklimmt King Kong einmal mehr die vielen Treppen im Klub direkt an der Limmat - wiederum mit einem Disco und einem Electronica-Floor. Dynamo, Wasserwerkstrasse 21, 8006 Zürich ------------------------------------------------------Sa.12.05.18 – WE LOVE ESC Zuerst geht’s los mit dem ESC-Viewing auf Grossleinwand, und gleich anschliessend steigt die Eurovision Party mit all den grossen Hits des Musikwettbewerbs – Ein Must für alle Fans! Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------Fr.18.05.18, 23h – BEHAVE Jack & Juus, De La Maso, Dario La Mazza und im Salon die Uniforms & Unicorns: Dies sind die Tonangeber der nächsten Behave in der Frieda’s Büxe gleich beim Zürcher Albisriederplatz... Frieda’s Büxe, Friedaustrasse 23, 8003 Zürich ------------------------------------------------------Fr.18.05.18, 23h – SISSY THAT WALK Wenn der Club zum Laufsteg und gleichzeitig zur Bühne wird, dann heisst es Sissy That Walk im Heaven: Fetter Sound, kühle Drinks und ein Publikum, welches sich gerne präsentiert... Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich -------------------------------------------------------

Sa.19.05.18, 23h – HELL ON HEELS Jurassica Parker, unter anderem bekannt vom Schwuz in Berlin, nimmt die Hell On Heels in dieser Nacht unter ihre Fittiche: Es verspricht besonders glamourös, extravagant und ausgefallen zu werden, gepaart mit einer gesunden Portion Selbstironie und Trashness. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------Sa.19.05.18, 23h - QUEERPLANET Nach dem fulminanten Start zum Jahresbeginn in der neuen Location, dem Parterre One gleich neben der Zischbar, findet die queerPlanet ihre Fortsetzung am Samstag, 19. Mai. Und weil die Musik von DJ Matthew Black aus Köln grossen Gefallen gefunden hat, ist er grad nochmals zu hören, natürlich ergänzt mit Resident Taylor Cruz. Parterre One, Klybeckstrasse 1b, 4057 Basel ------------------------------------------------------So.20.05.18, 22h – BOYAHKASHA! Nach der Geburtstagsparty an Ostern lädt die Boyhakasha an Pfingsten bereits zur nächsten Party ins Plaza: Lass Dich überraschen, welchen Stargast das Label diesmal nach Zürich bringt... Plaza, Badenerstrasse 109, 8004 Zürich ------------------------------------------------------Mo.21.05.18, 04h – Boyahkasha – AFTERHOUR Wer nach dem Plaza noch nicht genug hat, der kann im Heaven an der offiziellen Boyahkasha – Afterhour getrost weiterfeiern – und dies erst noch bei freiem Eintritt. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------Fr.25.05.18, 23h – BERLIN CALLING Das Heaven in Zürich legt der deutschen Hauptstadt den roten Soundteppich aus: Diesmal mit Destiny Drescher: Sie ist eine der liebenswertesten DJanes und Koryphäen der Partyhauptstadt. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------Sa.26.05.18, 23h – DUDECUTE! Folgende Komponenten gehören zur Dudecute!-Formel: Ein süsser DJ, der für geilen Sound sorgt und ein tanzwütiges Publikum... Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich -------------------------------------------------------

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FERNWEH. Es muss nicht immer Mykonos, Madrid, West Hollywood oder Sydney sein: gay.ch stellt Dir alternative Ferienziele vor, welche es zu besuchen lohnt.

ursprünglicher Kultur und unglaublicher Naturverbundenheit. Zu entdecken gibt es etwa das Kloster Taktshang, das so genannte Tigernest, welches in einer Höhe von über 3000 Metern thront und nur zu Fuss erreicht werden kann, oder die Festung Dzong in Trongsa. Über allem steht zudem der Buddhismus, welcher als Religion die Kultur des Landes wie nichts anderes prägt. Pink Cloud Travel Service organisiert in diesem Oktober eine geführte, gay-only Kleingruppenreise in das verwunschene Königreich. --------------------------------------------------------------------------------------------

Salt Lake City, USA:

Es mag überraschen, aber gerade die Hauptstadt der Mormonen ist in den vergangenen Jahren zu einer beliebten Destination für LGBT-Touristen avanciert. Laut dem Forschungsinstitut Gallup ist Salt Lake City auf Rang 7 der US-Städte mit dem höchsten Anteil an LGBTs in der Bevölkerung. Seit 2015 hat die Stadt mit Jackie Biskupski zudem eine offen lesbische Bürgermeisterin. Dies wiederum manifestiert sich in einer bunten Gay Szene mit zahlreichen Bars, der grössten Pride innerhalb des Intermountain West und mit Elevation Utah, einer der grössten Gay Ski Weeks des Landes. --------------------------------------------------------------------------------------------

Porto, Portugal:

Klein aber Oho: Die zweitgrösste Stadt des Landes steht der Hauptstadt in Nichts nach. Zur Trenddestination innerhalb Europas gewählt, bietet die Stadt eine vielfältige Barkultur, den Charme des alten Portugals und auch einige Gay Spots, wie den Club Zoom, das Café Lusitano, das Conceição 35 oder die Drag-Bar Invictus. Zu den weiteren Highlights der Stadt und besonders für Kultur- und Architekturbegeisterte zählen die Casa da Musica, sowie die Fundação de Serralves. Daneben überzeugen auch die Küche Portos, besonders die unzähligen Fischgerichte mit Bacalhau, und natürlich der Wein, den man am besten an einem der Strände mit den schönsten Sonnenuntergängen geniesst. --------------------------------------------------------------------------------------------

Bhutan:

Als eines der abgeschottesten Länder der Welt gilt Bhutan: Entsprechend wenig Touristen besuchen das Königreich im Himalaya. Dabei liegt es nicht etwa an Beschränkungen in Bezug auf die Einreise, sondern vielmehr am Konzept, welches die Regierung verfolgt: High Value – Low Impact, sprich, das Land kann nur mit Touren und lizensierten Führern besucht werden, und damit soll der Massen- und Billigtourismus verhindert werden. Es gibt gerade mal einen internationalen Flughafen, und Autobahnen gibt es ebenso wenig wie eine Eisenbahn. Durch die gebirgige Topographie gibt es dafür gegen 500 Hängebrücken im Land, welche nicht zuletzt auch mit Schweizer Hilfe entstanden sind um die einzelnen Dörfer miteinander zu verbinden. Das Fernsehen wurde zudem erst 1999 eingeführt, und erst seit 2004 sind Mobiltelefone erlaubt. Wer an einer solchen Reise teilnimmt, der entdeckt ein Land von einzigartiger Schönheit,

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Manuel Antonio, Costa Rica:

Wer gerne Natur und Entspannung miteinander verbinden möchte, der ist in Manuel Antonio richtig: An der Pazifikküste Costa Ricas gelegen, ist der Ort für seinen Gay Beach bekannt, zudem gibt es besonders während dem Pride Month im Juni zahlreiche Parties, Gaytours zu Wasser und an Land, Gay Brunchs und andere Aktivitäten. Dies findet zudem auch


7 NICHT ALLTÄGLICHE REISE-TIPPS

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in Partnerschaft mit der Marcha de Diversidad, der Gay Pride der Hauptstadt San José, statt. Gleich in unmittelbarer Umgebung befindet sich zudem der gleichnamige Nationalpark, welcher ebenfalls für seine berühmten Strände, die exotische Flora und Fauna, sowie für seine Wanderwege durch den Regenwald bekannt ist. Manuel Antonio wurde zudem von Forbes zu den 12 schönsten Nationalparks der Welt gewählt. --------------------------------------------------------------------------------------------

ge Hauptstadt des Landes ist Montevideo, nur gerade zwei Stunden von der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires entfernt. Die Stadt zählt zu den zehn sichersten Metropolen Südamerikas und gilt als die südamerikanische Stadt mit der höchsten Lebensqualität. Nichtsdestotrotz gibt es auch in Montevideo Orte, welche, wie in südamerikanischen Grossstädten üblich, von Touristen gemieden werden sollten, und auch das Zeigen von Zuneigung in der Öffentlichkeit wird schwullesbischen Paaren abgeraten. Die LGBT-Community des Landes konzentriert sich in der 1.3-Millionen-Hauptstadt. Es gibt eine aktive Bar- und Klubkultur im Zentrum, Tango ist ebenso tonangebend wie im benachbarten Argentinien, und wenn auch nicht so berühmt, wie jener von Brasilien, so findet in Uruguay mit 40 Tagen der wohl längste Carnival der Welt statt – mittlerweile gar ein UNESCO Weltkulturerbe. Montevideo bietet auch ein breites Angebot an Schwulensaunen, Queer Tango Kursen, und die Pride zieht im September bereits über 30‘000 LGBTs an. Etwa zwei Stunden von der Innenstadt entfernt, am Meer in Punta del Este, gibt es zudem seit 2015 die Punta Pride: Bei der steht weniger die Politik im Zentrum als vielmehr der Spass, die Party und natürlich der Strand... --------------------------------------------------------------------------------------------

Kaohsiung, Taiwan:

Klar, das schwule Herz Taiwans schlägt nach wie vor in Taipeh: Zahlreiche Gay Clubs, Gay Bars, die schwulen Hotsprings und natürlich nicht zu vergessen die mit Abstand grösste Gay Pride im Fernen Osten mit jeweils über 100‘000 Teilnehmern. Im Schatten, aber nicht minder spannend, ist Kaohsiung, die zweitgrösste Stadt Taiwans. In rund 90 Minuten mit dem Hochgeschwindigkeitszug von Taipeh aus zu erreichen, beherbergt die 2.7-Millionenstadt eine kleine, aber feine Gay Community. Clubs, Bars, Saunas und jeweils im September eine Gay Pride. Neben zahlreichen, teils äusserst beeindruckenden Tempelanlagen in und um der Stadt, ist vor allem das Pier-2 Art Center in alten Lagerhäusern zu empfehlen: Neben Ausstellungen mit spannender Contemporary Art, gibt es dort auch Cafés und immer mal wieder Live-Konzerte. --------------------------------------------------------------------------------------------

Florianópolis, Brasilien:

Die Stadt, Kleinstadt im Vergleich zu den grossen Metropolen in Brasilien, ist in den vergangenen Jahren zu einem wahren Hotspot für all jene geworden, welche wunderschöne Strände, eine vielfältige Kultur und überaus freundliche Menschen suchen. Florianópolis entwickelt sich zudem auch immer mehr zu einer beliebten Reisedestination für LGBTs. Jeweils im Sommer lockt mit The Week der bekannteste Gay Club der Stadt mit den wohl besten Electronica Sounds Brasiliens zum Tanzen, doch daneben gibt es auch eine vielfältige Bar-Kultur. Die Stadt ist zudem auch ein Mekka für Wassersportler und bietet gar ein Gay Surf Camp. Ebenfalls ein wahres Highlight für die Community ist neben der Pride jeweils der Carnival, welcher schon fest in der Hand der LGBTs ist. -------------------------------------------------------------------------------------------TEXT: Dominique / BILD: Luis, Dominique, pixabay

Montevideo, Uruguay:

Uruguay ist nicht nur das kleinste Land Südamerikas, sondern auch eines der Liberalsten des Kontinents was LGBT Rights betrifft. Homosexualität ist bereits seit 1934 legal und das Land war das erste in Lateinamerika, welches die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet hat. Die quirli-

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LIVE Di.29. Mai 2018, 20h TODRICK HALL – The Forbidden Tour Todrick Hall scheint gefallen an der Schweiz gefunden zu haben: Nach seinem allerersten Auftritt hierzulande im vergangenen Mai kehrt er nun in diesem Frühling zurück nach Zürich: Queer Culture direkt aus West Hollywood! Eigentlich kommt er aus dem konservativen Texas, doch davon ist bei Todrick Hall wenig zu spüren. Wie kaum ein anderer steht er für die Queer Community in Kalifornien, bedient sich bei Disney, bei Britney, holt Drag Stars an Bord und sprengt regelmässig Youtube mit seinen Millionen-Views. Entsprechend ist auch sein eigentlicher Beruf schwer zu definieren: Schauspieler, Broadway-Artist, Sänger, MTV-Star, American Idol Finalist, Youtube-Sensation, Choreograph, Drag Performer und und und: Diese Liste liesse sich noch ins Unendliche weiter ergänzen. Am 29. Mai 2018 ist er mit seiner schillernden Truppe erneut im Zürcher Plaza zu Gast um seine neuste Show zu präsentieren: Umwerfende Kostüme, sensationelle Choreographien und dazu die wichtige Botschaft für Equality und Diversity: Todrick Hall bietet wiederum vielmehr als nur ein schlichtes Konzert. Sei gespannt was sich Todrick diesmal einfallen lässt, und gay.ch freut sich ausserordentlich dieses einmalige Spektakel als Medienpartner präsentieren zu dürfen... Plaza, Badenerstrasse 109, 8004 Zürich Infos & Tickets: www.gay.ch/kultur oder bei www.mainlandmusic.com

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Sa.12. und So. 13. Mai 2018, 20h

HAUX Wenn man die New York Times, BBC 1, Spotify, Clash, Spin, Sirius XM, KCRW hinter sich weiss, dann kann es passieren, dass man im Nu über 50 Millionen Streams erreicht und sich die Konzerttickets auf mehreren Kontinenten schon fast von alleine verkaufen: Diesen mehr als verdienten Support hat Haux erfahren. Nach einer ausverkauften Show im vergangenen November in Zürich, kommt Woodson Black, wie der Mann hinter Haux heisst, im Mai für nun gleich zwei Konzerte in die Schweiz. Eigentlich Fotograf, hat Woodson Haux innerhalb eines Jahres förmlich entwickelt: Jedes Wort, jedes Video, jedes Bild und jede Aufnahme seines Debüt-Albums All We’ve Known, hat er nämlich bei sich Zuhause in Berkshires sorgfältig zu einem Gesamt-

kunstwerk zusammengefügt. Vielleicht ist es gerade diese individualistische Herangehensweise, sowie die Verbindung aus Sound und Kunst, welche Haux in Windeseile ein grosses Publikum rund um den Globus beschert hat. Sa.12.05.18: ISC, Neubrückstrasse 10, 3012 Bern So.13.05.18: Exil, Hardturmstrasse 245, 8005 Zürich Infos & Tickets: www.gay.ch/kultur oder bei www.gadget.ch ---------------------------------------------------Fr.06. Juli 2018, 20h

BILLY IDOL – Live 2018 Seine hochgezogene Oberlippe ist ebenso sein Markenzeichen wie seine wasserstoffblonden Haare: 34 Jahre nach der Veröffentlichung seines Debüt-Albums schaut das Energiebündel erneut für ein Konzert in der Schweiz vorbei – und eines ist garantiert: Billy Idol ist kein bisschen leiser geworden. Er lieferte den Soundtrack der Punk-Ära, war rebellisch, gab sich düster und traf damit genau den Zeitgeist. Nach einer Durststrecke in den 90ern ist William Michael Albert Broad wieder voll da: Während seinem Konzert im Zürcher Hallenstadion wird er Dich dabei sicher auch in die 80er zurückbringen und

Welthits wie Rebel Yell, Sweet Sixteen, Flash Fantasy und Eyes Without A Face zum Besten geben.

paaren. Mit den über 30 Tänzern besucht die Company im Herbst 2018 einmal mehr das Theater 11 in Zürich.

Hallenstadion, Wallisellenstrasse 45, 8050 Zürich Infos & Tickets: www.gay.ch/kultur oder bei www.abc-production.ch ----------------------------------------------------

Die Company ist mit zwei Programmen zu Gast – je nach Abend - welche den Facettenreichtum des Ailey-Repertoires widerspiegeln. Dabei präsentiert das Ensemble einerseits neue Choreografien, aber auch berühmte Meisterwerke. Während Ella die grosse Jazzstimme Ella Fitzgeralds würdigt, ist Stack-up ein Klassiker aus den 80ern. Temperamentvoll ist Billy Wilsons The Winter In Lisbon, und mit Members Don’t Get Weary wird auch eine neue Produktion des Tänzers Jamar Roberts gezeigt.

Mi. 12. September 2018, 20h

DIONNE WARWICK Keine Frage: Mit Dionne Warwick kommt eine der ganz grossen Stimmen unserer Zeit nach Zürich. Nach Ella Fitzgerald war sie 1968 erst die zweite afroamerikanische Sängerin, welche einen Grammy erhielt, zwei Jahre später folgte dann bereits der Zweite und bis heute sind es insgesamt bereits Sechs geworden, plus zwei

Grammy Hall Of Fame Awards. Neben ihren vielen Welthits wie That’s What Friends Are For, Don’t Make Me Over und Do You Know The Way To San Jose?, wissen nur wenige, dass Dionne Warwick eine noch berühmtere Cousine hatte, nämlich Whitney Houston, mit welcher sie auch viel verband. Duette mit Stevie Wonder und Elton John gehören ebenso in ihr Repertoire, wie Songs, welche ihr von Grössen wie Barry Manilow, Barry Gibb oder Burt Bacharach geschrieben wurden.

Theater 11, Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich Infos & Tickets: www.musical.ch oder bei www.ticketcorner.ch ----------------------------------------------------

Do. 18. bis So. 21. Oktober 2018

DISNEY ON ICE Ob Beauty And The Beast, Frozen, Arielle oder die Klassiker Mickey und Minnie, sowie Donald Duck und Goofy – dies sind nur ein paar der Charaktere, welche während den sechs Shows von Disney On Ice im Zürcher Hallenstadion auftreten werden. Eingebettet in eine wunderschöne Geschichte mit Abenteuer, Action und Zauber, und umgarnt von den bekannten Disney-Songs aus den jeweiligen Filmen.

Theater 11, Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich Infos & Tickets: www.gay.ch/kultur oder bei www.allblues.ch ----------------------------------------------------

Millionen auf der ganzen Welt haben das Eisspektakel bereits gesehen, und mit fast einer halben Million Zuschauern, gehört Disney On Ice auch hierzulande zu den erfolgreichsten Shows auf Eis.

Di.25. bis So. 30. September 2018

Hallenstadion, Wallisellenstrasse 45, 8050 Zürich Infos & Tickets: www.goodnews.ch oder bei www.ticketcorner.ch

ALVIN AILEY

– American Dance Theater Alvin Ailey hatte eine Vision, und diese gilt bis heute: Dance Is For Everybody! Damit haben er und seine Tänzer die Wahrnehmung des amerikanischen Tanzes verändert, und dies bereits vor über 50 Jahren. Heute begeistert das renommierte Alvin Ailey American Dance Theater die Tanzwelt mit ihren Choreografien, welche Schönheit mit besonderer Eleganz

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FATTI SENTIRE, erscheint zum 25-jaehrigen Show-Business Jubilaeum von LAURA PAUSINI. Alle Songs auf dem Album wurden von LAURA geschrieben. LIVE: 24.10.2018 - Hallenstadion - Zuerich

WIR SIND DAS GANZE JAHR FÜR DICH DA! 24

Öffnungszeiten: Mo 14 – 20 Uhr / Di & Do 9 – 17 Uhr Mi & Fr 12 – 20 Uhr / So 16 – 20 Uhr www.myCheckpoint.ch


Einmalige queere Kultur-Sphäre: Verena Spilker und ihr Projekt

Vor neun Jahren hat Verena ein InternetProjekt ins Leben gerufen, dass nicht nur einzigartig ist, sondern auch stetig wächst: Transnational Queer Underground. Wir wollten mehr über ihr queeres Bijou erfahren und haben ihr dazu ein paar Fragen gestellt. Wie würdest du in kurzen Worten die Plattform transnational-queerunderground.net beschreiben? Transnational Queer Underground, kurz TQU, vernetzt die queere Welt indem es unterschiedliche Projekte umsetzt. Propslist ist dabei das Kernstück. Menschen können hier ihre eigenen Projekte oder Arbeiten vorstellen und sich so über Grenzen hinweg austauschen und gemeinsam an ihren eigenen Projekten arbeiten. Damit bauen wir eine queere Community über regionale Grenzen hinweg auf, die sonst oft nur in Grossstädten zu finden ist. So können vor allem auch die Menschen teilhaben, die an Orten leben, wo diese Strukturen nicht vorhanden sind, oder für die ein Coming out vielleicht gefährlich wäre. Jede_r ist eingeladen dabei mitzumachen. Andere Projekte wie OUR_STORY sammeln Geschichten, es gibt Fotowettbewerbe und gerade mit #TheGalleryProject

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auch eine interdisziplinäre Kunstausstellungsreihe. Seit wann bist du dabei und was sind deine Aufgaben? Ich habe TQU 2009 gegründet, als ich an einem Vortrag zu queerer Musik arbeitete und feststellte, wie schwer es ist, queere Künstler_innen besonders im aussereuropäischen Raum zu finden. Ich wollte meine Recherchen mit anderen Menschen teilen und so entstand TQU. In den letzten Jahren habe ich viel Zeit in die Weiterentwicklung der Plattform gesteckt, so dass sie inzwischen von einem one-woman Projekt zu einem grossartigen, aktiven Netzwerk an Akteuren herangewachsen ist. Gerade sind wir dabei einen Verein zu gründen, um bessere legale Strukturen aufzubauen und so noch weiter wachsen zu können. Bei TQU bin ich Gründerin, Geschäftsführerin, Webdesignerin, Kuratorin, Social Media Managerin und meine Aufgaben sind damit alles was anfällt ausser dem Korrekturlesen der Englischen Texte :) Wie viele Leute arbeiten mit? Im Moment arbeitet noch Anna Geary-Meyer mit, die die Englischen Texte redigiert. Und es gibt einige Illustratoren, die die Geschichten, die auf OUR_STORY veröffentlicht

Verena über sich: „Ich bin 37 Jahre alt, wohne in Berlin und arbeite freiberuflich als Webdesignerin und Coach. Ich tauche für mein Leben gerne in neue Realitäten ein. Mit meinen zwei Hunden bin ich viel

werden, illustrieren. Alles funktioniert auf ehrenamtlicher Basis, was aber mit dem Wachsen der Seite immer schwerer zu tragen ist. Durch die Gründung des Vereins können wir aber hoffentlich bald die ersten festen Stellen schaffen. Welcher Bereich auf der Page macht dir am meisten Spass? Für mich ist es das Schönste zu sehen, wenn Leute etwas erreichen, dass sie nicht für möglich gehalten hätten. Wenn sie zum Beispiel das erste Mal ihre Kunst oder ihre Geschichten mit anderen Leuten auf TQU teilen und sich darüber freuen. Wenn ein Aufruf den ich gestartet habe, dazu führt, dass Leute ihr Coming Out haben und sie mir die positiven Veränderungen, die sich

daraus für sie ergeben haben, erzählen. Das gleiche gilt übrigens auch für mich. Ich freu mich auch über jede neue Aufgabe die ich mit TQU bewältige, von der ich nicht gedacht hätte, dass ich sie schaffen könnte. Ich probiere mit TQU so niedrigschwellig wie möglich zu arbeiten, um die Plattform für so viele Menschen wie möglich nutzbar zu machen. Der Austausch und die Verbindungen die dadurch entstehen, freuen mich am meisten. Ich glaube fest daran, dass wir nur so stark sind wie unsere Gemeinschaft, und deswegen macht es mir Spass, mich für unsere Community zu engagieren. > Interview: Luis > Foto: ZVG transnational-queer-underground.net

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TQU

in der Natur unterwegs und frag mich, oft warum ich eigentlich noch in der Stadt lebe, aber ich liebe meine Freunde und Wahlfamilie zu sehr um zu weit weg zu ziehen.“

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Redsch du mit dim Huusarzt über Sex? Ha mi bis itz nid getrout. Är aber o nid!

HIV – WISSEN SCHAFFT VERTRAUEN

JA!

Sprich mit Deinem Arzt über die Themen SEX, CHEMS und HIV. Aber auch darüber, wie Du Dich am besten vor HIV schützen kannst. Solltest Du eine Risikosituation gehabt haben, dann lass Dich testen und von Deinem Arzt beraten.

Durch einen offenen Umgang mit dem Thema HIV hilfst Du mit, Vorurteile und Ängste abzubauen, eine Infektion früher zu erkennen und die Ausgrenzung von Menschen mit HIV zu stoppen. Gemeinsam schaffen wir’s!

JA!

Achte beim nächsten Arztbesuch auf diesen Sticker!

ViiV Healthcare GmbH, Talstrasse 3–5, 3053 Münchenbuchsee 26

CH/HIV/0009/18/20.03.2018/03.2018

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MISTER PRANK

HANS RUCHTI LEGT PROMIS REIN.

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ABER NICHT NUR...

Wenn Promis in „Verstehen Sie Spass…?“ reingelegt werden, dann kann es brenzlig werden. Hans Ruchti ist einer, der dabei ist. Wir wollten mehr über ihn und seine Arbeit wissen. Die Sendung „Verstehen Sie Spass…?“ hat ihre Wurzeln in der Schweiz, denn sie ist eine Weiterentwicklung der Fernsehsendung Teleboy des Schweizer Fernsehens, die von 1974 bis 1981 ausgestrahlt wurde und bei der bereits regelmässig Filme mit der versteckten Kamera ausgestrahlt wurden. Bekannterweise war der Erfinder und Moderator dieser Show Kurt Felix. Auch wenn „Verstehen Sie Spass…?“ eine deutsche Produktion ist, so spielt die Schweiz dabei immer wieder eine Rolle, zum Beispiel mit Hans Ruchti.

Wie bist du zum Engagement für „die versteckte Kamera“ gekommen?

Das lief - wie so oft - über eine Empfehlung von einem lieben Kollegen, Ruedi Ruch, aus dem Verband professioneller Sprecher der Schweiz. Zum Dank habe ich ihn damals zum Abendessen eingeladen. Ich dachte, das Engagement sei mein erster und einziger Ausflug in die deutsche Samstagabend-Unterhaltung gewesen. Aber dann hat die Produktion immer wieder angefragt und ich den Ruedi natürlich immer wieder eingeladen. Der frisst mir noch die Haare vom Kopf...!

Bei wie vielen „Streichen“ warst du schon dabei?

Es sind inzwischen neun oder zehn. Die Produktion "Kimmig Entertainment" spricht von einer „Verlade" oder mittlerweile auch von „Pranks". „Streich" klingt wahrscheinlich zu harmlos... Die Kimmig produziert die Sendung übrigens seit den Anfängen mit Paola und Kurt Felix 1980! Beeindruckend in diesem schnelllebigen Geschäft, oder?

Welche Rollen hattest du dabei?

Als Schauspieler hat man bekanntlich so seine „Typen", die sich über die äusseren Gegebenheiten gut spielen lassen. Bei mir sind das interessanterweise in erster Linie „uniformierte Autoritäten" wie zum Beispiel Ärzte, Polizisten, Pfarrer usw. Bei „Verstehen Sie Spass?" wurde ich entsprechend schon als Zollbeamter, Polizist, Starkoch, technischer Leiter, FIFA-Sicherheitsbeauftragter oder Marketingchef besetzt.

Läuft da nicht die Gefahr, dass man dich wiedererkennt, wenn ihr einen „Prank“ spielt?

Nein, das hat bisher sehr gut geklappt. Ich denke, dass die „Opfer" in der Situation tatsächlich ahnungslos sind und überhaupt nicht damit rechnen, von einem Lockvogel reingelegt zu werden. Darüberhinaus hat das Produktionsteam, wie erwähnt, jahrelange Erfahrung mit den Drehs. Daher habe ich grosses Vertrauen in die Crew. Es ist aber schon vorgekommen, dass ich privat in sehr merkwürdigen Situationen wiedererkannt wurde. So in einem Hotel, als der Roomservice vorbeikam und mich - wie es so schön heisst, leichtbekleidet, im Bett liegend (honi soit qui mal y pense!) - fragte, ob ich nicht der Lockvogel aus „Verstehen Sie Spass?" sei? Das war doch sehr absurd-lustig.

Welche „Verlade“ war für dich besonders amüsant?

Der Film mit Harald Glöökler am Zoll war der aufregendste, weil es mein erster war und darüberhinaus noch während der laufenden Sendung geschnitten wurde. Es durfte also nichts schief gehen. Nun ist es so, dass die Regie meistens über eine Art Hörgerät noch Anweisungen in die laufende Szene gibt. Während ich also spiele, sagt mir da noch jemand, ich soll mich zum Beispiel ein bisschen mehr nach rechts drehen (Hilfe! Welches „Rechts"? Meines oder das des Regisseurs?). Diese Gleichzeitigkeit war ich natürlich noch nicht gewohnt und hatte einen klitzekleinen Moment der Unkonzentriertheit in meinem Spiel mit Harald Glöökler. Da lief es mir kurz heiss und kalt den Rücken runter, weil ich dachte, er hätte etwas bemerkt. Aber es klappte alles prima. Mario Barths schönes Showkonzept für das Olympiastadion Berlin Stück für Stück abzuschmettern, das habe ich auch sehr genossen. Ich hatte in dem Film verschiedene Auftritte und bin danach natürlich jedesmal gleich in die Regie geeilt, um ja nichts von seinem berechtigten, aber köstlichen Ärger zu verpassen.

sprochen („Im Einkaufswahn" und „Der Puppensammler"). In der SRF2 Hörspielreihe „Donjon" habe ich eine Episodenrolle („Der Weise aus dem Ghetto") in einem fantastischen Cast (u.a. Ueli Jäggi, Jodoc Seidel, Hans-Georg Panczak) ergattert! Die Staffel wird voraussichtlich im Frühling ausgestrahlt. Wunderbar war auch das Voiceover für Kristen Vermilyeas Film „Beyond Boobs" über ihre Brustverkleinerung (ausgerechnet!). Dann arbeite ich als Dozent für Atem-, Stimm- und Sprechtechnik an der Hochschule für Logopädie Rorschach SHLR und am Theaterstudio Golda Eppstein Zürich. Besonders am Herzen liegt mir die Arbeit mit Jugendlichen am Berufsvorbereitungsjahr „Tempus" und schliesslich bin ich im Advent wieder mit Dodo Hug und Ensemble unterwegs. Aber bis dahin dauert es ja noch etwas. INTERVIEW: Luis / FOTO: zvg

Was machst du neben der „versteckten Kamera“ noch? Gerade habe ich zwei neue „haarsträubende Fälle des Philip Maloney" einge-

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G E O Ein bisschen provokativ darf es sein: George Kanis liefert das Bild f端r das Cover des gay.ch-Magazins... Heute ist er 30, doch bereits vor 17 Jahren hat er die Liebe zum Visuellen entdeckt. Die Fotografie hat ihn schon fr端h gepackt: Mehr als sein halbes Leben schon, dr端ckt er sich damit k端nstlerisch aus. Videos, Zeichnungen und Fotos, das waren am Anfang die Gebiete, welche George verfolgt hat. Der Kauf seiner ersten Spiegelreflex-Kamera beschleunigte schliesslich seine Liebe zur

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censored

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polýphōnos

R G E Fotografie, auf die er sich immer mehr fokussiert hat. Im Juli 2017 haben wir unser Instagram-Projekt #wegaylike gestartet, mit welchem wir Künstler aus der ganzen Welt vorstellen. George Kanis war schon seit ein paar Monaten auf unserem Radar, weil seine Ausdrucksweise sehr frei ist und er dabei auch mit Provokationen spielt: „Natürlich sind meine Bilder provokativ. Meine Bilder drehen sich um mein Interesse rund um das Thema Pornografie. Es gibt auch Leute, die finden, dass meine Bilder so etwas wie eine Porno-Vorstufe sind… Die Liste liesse sich belie-

K A N I S

big erweitern, aber ich mag keine Schubladisierungen. Für mich gibt es da kein Label, das sich definieren lässt. ............................................. I c h f o l ge m e i n e m „ p r i m ä ren Instinkt“ und ich frage m i c h n i c h t , o b e s s c h ö n oder nicht schön ist, ob ich es will oder nicht. Ich mach es einfach. Dass so e t wa s f ü r d e n B e t r a c h t e r p r ovo k a t i v s e i n k a n n , d a s i s t m i r k l a r. “ ............................................ Seine Models stammen zwar aus seinem Freundeskreis, aber wenn er gerade an einem konkreten

Foto-Projekt arbeitet, dann kann er schon mal auf der Strasse jemanden ansprechen, der gerade dazu passt. Auch bei der Wahl der Location mag er es unkompliziert. „Ich mag keine Studios. Ich fühle lieber den Puls von Athen. Das kann in einem Haus, in einem Club oder irgendwo draussen sein…“ Wobei: Wenn es draussen stattfindet, dann kann das schon mal für Überraschungen sorgen: „Einmal wurden wir fast festgenommen, weil mein Model nicht nur nackt war, sondern auch noch in voller Erektion dagestanden ist.“ Die „Sittenpolizei“ ist auch im Internet nicht weit: „Social Media-Arbeit ist für mich ein

Albtraum. Ständig werden meine Bilder gelöscht, verweigert oder gemeldet. Ich kann nur in etwa die Hälfte meiner Arbeiten zeigen. Ständig werde ich blockiert oder ich bekomme Meldungen, dass meine Bilder nicht zur Veröffentlichung genehmigt werden. Das nervt und langweilt mich zugleich.“ Interview: Luis

Links: www.instagram.com/georgekanis/ www.georgekanis.tumblr.com www.facebook.com/george.kanis

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polyamorie

IMPRESSUM

THEMA: POLY... APRIL/MAI 2018 ........................................................ neue Ausgabe, neues Thema, neues Design ....................................................... Verlag: PUNTO MEDIA GMBH, Strehlgasse 3, 8600 Dübendorf, Tel. 044 271 92 00, info@gay.ch

........................................................ Redaktionelle Mitarbeiter: Luis Pestana, Dominique Eichler

........................................................ Cover by George Kanis Grafik: Luis Pestana

........................................................ Partydaten melden: agenda@gay.ch

STUDIE:

Junge Gays wollen heiraten oder eine monogame Beziehung

........................................................ Anzeigen + Abo: Tel. 044 271 92 00 oder luis@gay.ch

........................................................ Bilder und Texte dürfen nicht ohne unsere Genehmigung verwendet werden.

........................................................ ONLINE: www.gay.ch www.gayL.ch

Der Shop bietet dir eine grosse Auswahl an Kondomen, Gleitgels, Toys, Büchern und Under-, sowie Swimwear. Das Sortiment wird stets angepasst und ausgebaut und bietet alles, was das schwule Herz begehrt. Ab 100 CHF ist deine Bestellung zudem versandkostenfrei, und natürlich sind die Pakete diskret verpackt und mit neutralem Absender. Mit jeder Lieferung erhältst du zudem jeweils auch die neuste Ausgabe des gay.ch-Magazins.

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Die Realität und die Wunschvorstellung sehen wohl noch etwas anders aus, doch einer neusten Umfrage nach, wünschen sich 92 Prozent aller jüngeren, schwulen Männer im Alter zwischen 18 und 39 Jahren eines Tages zu heiraten. Ein neuer Trend, wie die Autoren der Umfrage erklären... Wer gedacht hat, dass gerade jüngere Gays nach wie vor ihr Single-Dasein bevorzugen, sich mehrheitlich auf Dating Apps tummeln oder sich eine offene Beziehung wünschen, der hat sich offenbar getäuscht. Während dies vielleicht nach wie vor ein Stück weit der Realität entspricht, so widerspiegelt es offenbar aber nicht die Wunschvorstellung der 18 bis 39-Jährigen. Laut der Studie von Lanz Lowen und Blake Spears wollen nämlich 92 Prozent von ihnen eines Tages heiraten. 90 Prozent erklärten zudem, dass sie eine monogame Beziehung möchten. Dabei sehen 58 Prozent der Befragten eine Ehe als monogam an. Nur 31 Prozent sehen auch in einer Ehe die Möglichkeit für weitere Sexualpartner. Auffallend ist aber, dass zwei Drittel der Paare, welche länger als fünf Jahre in einer Beziehung sind, ihre Partnerschaft geöffnet haben. Wobei es vor allem die Jüngeren sind, welche an einer monogamen Beziehung festhalten wollen. Oftmals ist es so, dass man das gerne haben möchte, was man eben gerade nicht hat - dies zeigt sich besonders bei den Singles: So erklärten 89 Prozent der unter 25-jährigen, 93 Prozent der 26- bis 30-jährigen und 92 Prozent der 31- bis 39-jährigen Singles,

dass sie gerne in einer monogamen Beziehung leben würden.

Sicher ist, dass eine stabile Beziehung etwas Gesundes ist. So erklärten 98 Prozent jener Paare, welche monogam leben, dass sie ihre Partnerschaft als gesund und stabil beurteilen, dass sie zufrieden sind damit und auch die nächsten fünf Jahre noch so leben wollen. Paare in einer offenen Beziehung sind sich diesbezüglich leicht unsicherer: 92 Prozent empfinden ihre Beziehung als gesund, 91 Prozent sind zufrieden damit und 89 Prozent erklärten, dass sie auch die nächsten fünf Jahre noch so weiterleben wollen. Für ihre Umfrage haben Lanz Lowen und Blake Spears über tausend Männer im Alter zwischen 18 und 39 Jahren befragt. 42 Prozent von ihnen waren Single und 58 Prozent in einer Beziehung. Von jenen in einer Partnerschaft bezeichneten sich 632 als monogam, 152 als monogamisch, also grösstenteils monogam, und 48 bezeichneten sich als nicht-monogam. TEXT: Dominique / BILD: Luis


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ACADEMY AWARD® NOMINEE

BAFTA AWARD® WINNER

BAFTA AWARD® WINNER

ANNETTE

JAMIE

JULIE

BENING

BELL

WALTERS

“WELCH WUNDERBARE “WUNDERSCHÖN GEMACHT, WÄRME DIESE LIEBESGESCHICHTE GEISTREICH UND UNGLAUBLICH AUSSTRAHLT!” BERÜHREND.” THE GUARDIAN RADIO TIMES “ANNETTE BENINGS BESTE KARRIERE-LEISTUNG!” ROLLING STONE

LOVE. JUST LIKE IN THE MOVIES.

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5. APRIL IM KINO

ascot-elite.ch


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