Abschied & Trauer Sonderveröffentlichung, Freitag, 2. März 2018 – Reutlinger General-Anzeiger
Nach dem Todesfall
Würdiger Abschied
Vorlieben im Blick
Punkt für Punkt was jetzt zu tun ist
Die Persönlichkeit in Worte fassen
Das Grab lässt sich individuell gestalten
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FREITAG, 2. MÄRZ 2018
INHALT Hilfe für schwere Stunden Wissenswertes, um eine Bestattung planen zu können Seite 3 Punkt für Punkt Checkliste mit allem, was nach einem Todesfall zu tun ist Seite 4 Letzte Worte Wenn ein Trauerredner den Abschied gestaltet Seite 6 Zu Besuch beim Steinmetz Eine Aufgabe für Angehörige ist die Auswahl des Grabmals Seite 7 Weizen für Opa, Salbei für Oma Die Grabbepflanzung kann die Persönlichkeit ausdrücken Seite 8
Ein Ort zum Trauern ist für die meisten Menschen wichtig. IMPRESSUM Sonderveröffentlichung des Reutlinger General-Anzeigers Freitag, 2. März 2018
FOTO: SEBASTIAN WILLNOW/DPA-TMN
Liebe Leserin, lieber Leser Editorial – Ein Begleiter in schweren Stunden
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Der Weg zur Traueranzeige Das Online-Portal des GEA begleitet in schweren Stunden Seite 10 Würdige Verabschiedung Persönliches lässt sich in eine Traueranzeige integrieren Seite 11
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Redaktion: Iris Kreppenhofer ie Zeit bleibt stehen. Anzeigen: Ein geliebter Mensch Stephan Körting (verantw.), ist gestorben. Da ist es Alexander Rist hilfreich, wenn jetzt Menschen Titelfoto: Fotolia/T. Linack/ da sind, die einen auffangen. stock.adobe.com Und die tun, was nun getan Titelgestaltung: Achim Goller werden muss. Alle diese Behördengänge und Formalitäten, die ersten Schritte in ein Leben Café-Restaurant Schwarz-Weiß danach. Nach dem Tag, an dem Marie-Curie-Straße 24, Reutlingen alles anders wurde. Plötzlich, weil ein nahestehender Mensch einfach aus dem Leben gerissen Wir sind auch wurde. Oder fast vorhersehbar, bei traurigen Anlässen weil eine leidvolle Krankengeschichte ihr gnädiges Ende für Sie da! gefunden hat. Allen Hinterbliebenen, die kompetent und zuverlässig jetzt handeln müssen, wollen wir mit dieser Sonderbeilage Nähere Info: »Abschied & Trauer« ein Begleiwww.cafe-restaurant-schwarz- ter in schweren Stunden sein. weiss.reutlingen.de Zum einen als Ratgeber für die oder Tel. 0 71 21/62 48 56
Gräber gestalten und pflegen Rechte und Pflichten von Angehörigen auf dem Friedhof Seite 9
Hilfe zu Lebzeiten Kinderhospize als freundliche Orte, die Familien entlasten Seite 12 Wenn nichts mehr trägt Was kann trauernden Eltern helfen? Autorin im Gespräch Seite 13
FOTO: ANDREA WARNECKE/DPA-TMN
nächsten Schritte bis über die sind – dies anhand von LiteraBestattung hinaus. Zum andern turempfehlungen. als Hilfe, wie sich damit umgehen lässt beziehungsweise wie IRIS KREPPENHOFER andere mit der Trauer und der REDAKTION neuen Situation umgegangen
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Digitales Erbe und Testament Eine Umfrage, Empfehlungen zur Vorsorge und Rechtliches für Angehörige Seite 14 Streit ums Erbe vermeiden Beim Testament ist es sinnvoll, Profis zu Rate zu ziehen Seite 15
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Hilfe für schwere Stunden Organisation – Was Hinterbliebene wissen sollten, um eine Bestattung planen zu können
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er Tod eines Angehörigen stellt die Hinterbliebenen sowohl emotional als auch organisatorisch vor eine große Aufgabe. Oft noch am Todestag müssen sie sich mit der Planung der Beerdigung befassen. Welche rechtlichen Rahmenbedingungen sie dabei beachten müssen, weiß Reinhard Hacker, Experte für Sterbegeldversicherungen der Ergo Direkt Versicherungen. Er gibt nützliche Tipps für die Organisation und informiert über Kosten. Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten für eine Beerdigung? Reinhard Hacker: Neben der klassischen Sarg- und Urnenbeisetzung gibt es zahlreiche alternative Bestattungsmöglichkeiten. Die deutschen Gesetze schließen jedoch viele eher ausgefallene Varianten wie beispielsweise eine Diamantbestattung aus. Zu den wichtigsten rechtlichen Grundlagen zählt der Friedhofszwang: Verstorbene dürfen nur auf dafür zugelassenen Flächen ihre letzte Ruhe finden. Die Bundesländer legen diese Regelung allerdings unterschiedlich streng aus. In Bremen beispielsweise ist es seit 2015 erlaubt, die Asche des Verstorbenen auf einem privaten Grundstück zu verstreuen. Die Urne zu Hause aufzubewahren, geht dagegen nicht. Außerdem müssen die Hinterbliebenen ein Bestattungsunternehmen beauftragen, welches den Transport des Toten beziehungsweise der Urne übernimmt. Auch die Bestattungsfrist ist in den Bundesländern unterschiedlich. Sie beginnt bei 48 Stunden und endet beispielsweise in BadenWürttemberg nach vier Werktagen. Über die genauen Fristen können sich Trauernde zum Beispiel beim Bestatter oder dem
BESTATTUNGSINSTITUT
Damit ein Verstorbener auf dem Friedhof ruhen kann, müssen Angehörige einiges in die Wege leiten. FOTO: KAI REMMERS/DPA-TMN
zuständigen Friedhofsamt informieren. Was ist wichtig für die Organisation? Hacker: Um mit der Planung der Beerdigung zu beginnen, sollten Angehörige zunächst ein Bestattungsunternehmen auswählen. Das kann einfach das nächstgelegene sein. Wer die Kraft und die Zeit hat, kann sich auch verschiedene Angebote einholen, um sich einen Überblick über Möglichkeiten und Kosten zu verschaffen. Auf jeden Fall müssen die Trauernden für sich einige Fragen klären. Zum Beispiel: Soll es eine Erd- oder Feuerbestattung werden? Soll ein Geistlicher anwesend sein? Findet die Beerdigung auf einem klassischen Friedhof oder in einem sogenannten Friedwald statt? Hier ruht die Asche in einer biologisch abbaubaren Urne an der Wurzel eines Baumes. Neben der Beerdigung soll-
FOTO: FOTOLIA/ BRIGITTE BONAPOSTA/STOCK. ADOBE.COM
ten sich die Hinterbliebenen auch Gedanken machen, ob sie eine Trauerfeier abhalten wollen und in welchem Rahmen.
Trauerberatung Bestattungsvorsorge Treuhandkonto Erd-, Feuerbestattungen
die Organisation der Beerdigung zur Verfügung haben, können sie sich an das Sozialamt wenden und hier einen entfür Bad Urach mit Stadtsprechenden Antrag stellen. teilen und Umgebung. Welche Kosten kommen auf Die Hinterbliebenen sollten die Angehörigen zu? auch klären, ob der Verstorbene Hacker: Leider werden Ange- eine Sterbegeldversicherung hörige recht schnell mit den abgeschlossen hat. Die AuszahKosten für Bestattung und lung kann je nach Volumen die Trauerfeier konfrontiert. Die Beerdigungskosten komplett komfortabelste Lösung ist es, oder zumindest zum Teil ein Komplettpaket bei einem decken. Hinterbliebene sollten Bestatter zu buchen. die Versicherung möglichst Partnerbetrieb Hinterbliebene sollten beinnerhalb von 30 Tagen nach des achten, dass sich die entstehen- dem Todesfall informieren. Welden Kosten grundsätzlich aus che Dokumente sie benötigen, Jochen Grad festen und variablen Ausgaben regelt das entsprechende VersiFriedensstraße 5 zusammensetzen. Zu den cherungsunternehmen. Meist 72574 Bad Urach festen Ausgaben zählen alle sind es der Versicherungsschein Telefon 0 71 25 / 94 77-0 notwendigen Dokumente wie und die Sterbeurkunde. (ergo) www.bestattungen-grad.de beispielsweise die Sterbeurkunde. Die Kosten hierfür legen die Gemeinden fest. Auch die Gebühren für die Grabstätte ESTATTUNGEN ERWAY auf dem Friedhof sind festgelegt. Sie unterscheiden sich je Ihr Bestattermeisterbetrieb nach Art des Grabes. Grundsätzin der Region! lich sind die Preise in ländlichen www.bestattungen-serway.de Gemeinden meist deutlich niedTelefon 07123-7029 riger als in der Stadt. Auch eine Urne schlägt weniger zu Buche als ein Sarg, dazu kommen dann jedoch die Kosten des KreAbschied in Würde matoriums. Die variablen Kosten betreffen zum größten Teil die Beerdigung selbst: Vom Blumenschmuck bis zur Musik sind dem Budget hier nach oben keine Reutlinger Str. 30 · 72766 Reutlingen · Tel. 0 71 21/9 39 38 40 Grenzen gesetzt. Falls AngehöFax 0 71 21/9 39 38 41 · www.senft-bestattungen.de rige nicht ausreichend Geld für
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FOTO: GOLDBANY/STOCK.ADOBE.COM
Punkt für Punkt: Was jetzt zu tun ist Checkliste – Nach dem Todesfall haben Angehörige einige Aufgaben zu bewältigen
Jetzt einen Schritt nach dem anderen gehen
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ür Hinterbliebene ist es eine schwere Bürde: Ein geliebter Mensch ist verstorben. Jetzt muss vieles in die Wege geleitet werden. Doch dafür auch noch den Kopf zu haben, was an Behördengängen zu erledigen ist, ist viel verlangt. Zumindest ein Angehöriger muss sich bereit erklären, nun alle notwendigen Schritte zu tun. Unsere Auflistung soll Hinterbliebenen helfen, Punkt für Punkt »abzuarbeiten« und eins nach dem anderen zu tun.
• Verträge und Verfügungen zusammenstellen, soweit vorhanden (Geburts-, Heiratsurkunde, Personalausweis, letzter Wille, Bestattungsvorsorge, Willenserklärung zur Feuerbestattung, Patientenverfügung). • Einen Tag nach dem Tod beim Standesamt des Sterbeortes mit dem Totenschein die Sterbeurkunde beantragen (bei Ledigen ist dazu die Geburtsurkunde nötig; bei Verheirateten die Heiratsurkunde/Familienstammbuch; bei Geschiedenen die GeburtsDirekt nach dem Tod urkunde, Heiratsurkunde und das Scheidungsurteil; bei • Den Arzt benachrichtigen, Verwitweten muss zur Heiratswenn der Tod in der Wohnung noch die Sterbeurkunde des eingetreten ist, damit er den Ehepartners vorgelegt werden). Totenschein ausstellen kann. • Krankenkasse, Lebens- und • Die direkten Freunde und Unfallversicherung innerhalb Angehörigen benachrichtigen, von 24 Stunden nach dem Tod damit sie Abschied nehmen schriftlich informieren (Familikönnen. enmitglieder sind nur noch einen Monat bei der Krankenkasse mitversichert).
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Innerhalb von 36 Stunden nach dem Tod • Bestatter auswählen (falls kein Bestattungsvorsorgevertrag des Verstorbenen mit einem Bestattungsinstitut vorliegt). • Klären, welche Aufgaben die Angehörigen selbst übernehmen. • Überführung des Verstorbenen in die Leichenhalle oder zum Bestatter veranlassen (eine Aufbahrung zu Hause ist bis zu zwei Tage möglich, wenn nicht eine meldepflichtige Krankheit vorliegt). • Zeit festlegen, wie lange der Verstorbene in einer Trauerhalle aufgebahrt wird. • Pfarramt der Kirche verständigen, der der Verstorbene angehörte. • Termin der Trauerfeier und Bestattung bei Friedhofsverwaltung/Pfarrer festlegen
(die Beerdigung muss spätestens nach fünf bis zwölf Tagen erfolgen; bei Feuerbestattung ist bis zu sechs Wochen Zeit bis zur Urnenbeisetzung). • Bestattung planen (Sarg, Totenkleidung); Grabart bestimmen (Wahloder Reihengrab bei Erdoder Feuerbestattung); Festlegung einer Grabstelle oder vorhandenes Grab verlängern lassen (Friedhofsverwaltung). • Wenn kein Pfarrer gewünscht wird, eventuell Trauerredner organisieren. • Orgelspiel oder andere Musik für die Trauerfeier veranlassen. • Bei Floristen die Dekoration für die Trauerfeier aussuchen; Sarggesteck, Kranz und Blumenschmuck bestellen; Kranzschleife drucken lassen. • Kerzenbeleuchtung für die Trauerfeier bestellen. • Trauerbriefe und Dank-
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FOTO: MAKSIM SHEBEK0/STOCK.ADOBE.COM
sagung (Druckerei) in Auftrag geben. • Adressen für Trauerbriefe zusammenstellen. • Zeitungsanzeigen (Familienanzeige, Nachruf) bestellen (Anzeigenschluss beachten!). • Trauerkaffee oder Traueressen nach der Beerdigung/ Trauerfeier in einem Café oder Restaurant reservieren.
rungsanstalt Berlin oder bei den Lebensversicherungsanstalten: Überbrückungsgeld (dreimonatige Rentenfortzahlung) bei der Rentenversicherungsstelle beantragen. • Abmelden der Rente bei der zuständigen Rentenberechnungsstelle (in den neuen Bundesländern einheitlich beim Postrentendienst Leipzig). • Beamtenversorgung – Beantragung der VersorgungsNach der Beisetzung/ bezüge bei zuständiger Dienstbehörde und ZusatzversicheTrauerfeier rung im öffentlichen Dienst; • Entgegennahme der Meldung der Anschrift des Kondolenzliste und Fotos der Verstorbenen bei der Post Trauerfeier; Danksagungen zwecks Untersagung unaufgeverschicken. forderter Werbesendungen; • Abrechnung mit berufsUmbestellung der Post. ständischen Organisationen. • Wohnsituation klären • Abrechnungen mit (Mietvertrag, Strom, Wasser Lebensversicherungen beziekündigen); Regelung der Haushungsweise Sterbekassen, /Wohnungsschlüssel, RegulieFirmen, Behörden. rung der Heizungsanlage, • Rentenanspruch für Hin- Abstellen von Gas und Wasser. terbliebene geltend machen • Kündigung von Verträgen, gegenüber der Bundesversiche- Mitgliedschaften (Vereine etc.)
und Abos (Radio, TV, Telefon, Zeitungen); Abmelden des Autos und der Kfz-Versicherung; Kündigen der Versicherungen (Haftpflicht, Hausrat); Abbestellung von Dienstleistungen (Lebensmittellieferungen). • Erbschein beantragen und Testament eröffnen lassen (Notar). • Daueraufträge bei Banken/Sparkassen ändern; Kreditgeber benachrichtigen. • Fälligkeit von Terminzahlungen beachten. • Benachrichtigung der Geschäftspartner. • Einschalten eines Rechtsanwalts/Notars oder Steuerberaters. • Der Bestatter Ihres Vertrauens hilft bei allen Fragen ebenso wie bei der Erledigung der Formalitäten. (GEA)
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Todes- und Danksagungsanzeigen im Reutlinger General-Anzeiger informieren schnell und zuverlässig Verwandte, Freunde und Bekannte.
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Letzte Worte Trauerredner – Sie gestalten den Abschied von Verstorbenen
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Bei der Wahl der Grabstelle helfen Bestatter. FOTO: FOTOLIA/BRIGITTE BONAPOSTA/STOCK.ADOBE.COM
Grabplatz wählen Fachbegriffe – Bestatter erklären, was bei der Auswahl eines Grabes zu beachten ist Bei der Auswahl eines Grabes gibt es einiges zu beachten. Angehörige sollten beim Bestatter nachfragen, wenn sie einzelne Fachbegriffe nicht kennen, rät die Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas in Königswinter. Denn teils könnten scheinbar kleine Begriffsabweichungen große Auswirkungen haben. Ein Beispiel: Bei einem Wahlgrab dürfen Angehörige den Platz innerhalb eines Grabfeldes frei wählen und können
die Laufzeit immer wieder verlängern. Anders bei einem Reihengrab: Der Grabplatz wird fest vergeben, und die Laufzeit ist in der Regel begrenzt – meist auf 15 bis 25 Jahre. Nach dieser Ruhefrist wird das Reihengrab geräumt und neu vergeben. Das Wahlgrab ist aufgrund der Vorteile aber oft teurer. Angehörige sollten mit dem Bestatter also ihre Wünsche gezielt besprechen. (tmn)
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s ist eine Ausnahmesituation: Ein Mensch ist gestorben, Freunde und Verwandte wollen sich angemessen verabschieden. Immer wieder entscheiden sich Angehörige dabei für eine weltliche Bestattung. Die Rolle des Geistlichen übernehmen dann freie Trauerredner. Judith Kolschen war lange Krankenschwester, bevor sie sich für das Thema Sterbebegleitung zu interessieren begann. Sie arbeitete ehrenamtlich im Hospiz, machte eine Weiterbildung zur Trauerbegleiterin und eröffnete schließlich ihre eigene Praxis. »Irgendwann hat mich eine Bestatterin angerufen und gefragt, ob ich nicht die Trauerrede auf einer Beerdigung halten will«, erzählt sie. Trauerredner kommen zum Einsatz, wenn der Verstorbene oder seine Angehörigen sich gegen eine religiöse Zeremonie bei der Bestattung entschieden haben. »Manche sind aus der Kirche ausgetreten, andere finden die Rituale zu leer oder sind mit den Umständen nicht zufrieden«, erzählt Kolschen, die Mitglied im Bundesverband Trauerbegleitung ist. In solchen Fällen ist eine weltliche Bestattung mit freien Rednern die Alternative. Wer solche Reden hält, ist allerdings sehr unterschiedlich. »Das Berufsbild ist noch nicht so
Trauerredner wie Judith Kolschen gestalten den Abschied von Verstorbenen. Bei ihr geht es nicht nur um schöne Sprache, sondern auch um eine angemessene Begleitung der Angehörigen. FOTO: CAROLINE SEIDEL/DPA-TMN
ausgeprägt«, sagt Oliver Wirthmann, Geschäftsführer beim Kuratorium Deutsche Bestattungskultur. Bisher gebe es keine einheitliche Ausbildung, sondern verschiedenste Weiterbildungsmöglichkeiten. »Momentan gibt es eine Flut von Ausbildungsangeboten«, sagt Birgit Janetzky, die selbst
Trauerrednerin ist und ein eigenes Ausbildungsangebot ins Leben gerufen hat. Ihre Kunden kommen aus verschiedensten Bereichen. Heilpraktiker oder Theologen sind darunter, aber auch Menschen mit ganz anderem beruflichen Hintergrund. Bisher gibt es keine einheitlichen Ausbildungsstandards. Bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Trauerfeier (BATF), dem Berufsverband der Trauerredner, sind unter anderem psychologische und kulturgeschichtliche Grundlagen, Kommunikationstechniken und Rhetorik Teil der vom Verband angebotenen Ausbildung. Insgesamt geht es bei der Trauerrede aber um mehr als um schöne Worte. Er habe bereits Reden gehört, die sprachlich gut waren, aber nicht die Dimension der Begleitung erfüllt hätten, so Wirthmann. Die Vermittlung von freien Rednern läuft meistens über Bestattungshäuser. Sie stellen den Kontakt her und können Empfehlungen geben. »Dann klärt man den Termin ab, nimmt Kontakt mit den Angehörigen auf und trifft sich zu einem Vorgespräch«, schildert Janetzky den Ablauf. Die Honorare für die Bestattungsfeier legen die Redner selbst fest. (tmn) TEXT: JULIA RUHNAU
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Zu Besuch beim Steinmetz Grabmal – Eine Aufgabe für Angehörige ist die Auswahl des Gedenksteins. Trend zu individueller Gestaltung
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m Ende erinnert oft nur ein Grabstein oder ein Kreuz an ein Leben. Daher legen viele Angehörige großen Wert auf die Auswahl und die Gestaltung des Grabmals. Für viele Angehörige beginnt das eigentliche Trauern erst nach der Beerdigung. Einen Abschluss kann Wochen oder Monate später, vielleicht sogar erst in ein paar Jahren das Setzen des Grabmals bilden. Daher sagt Hermann Rudolph, stellvertretender Bundesinnungsmeister des Bundesverbands Deutscher SteinmetBei der Wahl des Grabsteins kann man sich Zeit lasssen. ze, der auch Vorsitzender der FOTO: DAN RACE/STOCK.ADOBE.COM Arbeitsgemeinschaft Grabmal ist: »Erst wenn man in der Lage Gibt es Vorschriften, wann Wann kann ein Grabmal ist, mit etwas Abstand über ein Grabmal stehen muss? frühestens gesetzt werden? Persönliches zu sprechen, sollte Hermann Rudolph: Nein, Eile Rudolph: Bei Bestattungen man zum Steinmetz gehen.« ist nicht geboten. Es gibt keine von Särgen warten Steinmetze Vorschriften, wann ein Stein, mindestens sechs Monate, eine Platte oder ein festes damit sich die Erde ausreichend Kreuz auf dem Grab gesetzt setzen kann. Bei Urnenbestatsein müssen. Aber es gibt in tungen ist dies nicht nötig. einigen Friedhofssatzungen Wenn der Stein einmal steht, ist zum Beispiel eine grobe Vorga- das für viele etwas Endgültiges be, dass nach sechs Monaten – und das fällt vielen emotional das Grab »würdevoll hergerich- schwer. Man sollte sich erst mal tet sein muss« – was auch so viel Zeit wie eben nötig für immer das bedeuten mag. die Trauer geben. Eigentlich ist dafür nur nötig, den Erdhaufen einzuebnen und Gibt es Vorgaben, wie ein eine Holzumrandung zu ziehen. Grabmal aussehen muss? Hermann Rudolph, stellvertre- Die meisten Friedhofsträger Rudolph: In den meisten Fältender Bundesinnungsmeister wollen verhindern, dass die len nicht. Ausnahmen betreffen des Bundesverbands Deutscher Grabhügel lange bleiben, dann unter Umständen GemeinSteinmetze. vielleicht sogar zusammenbre- schaftsanlagen für Urnen. Hier FOTO: STEINMETZ RUDOLPH/DPA chen oder sich Löcher bilden. ist oft der Typ und die Größe der
Jeder Abschied ist der Beginn eines neuen Weges. Begleitet werden wir dabei von der Erinnerung.
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Und natürlich ist Erinnerung verbunden mit vielen Gedanken und Geschichten an jene, denen sie gilt. Jeder von uns trägt ganz allein die Verantwortung dafür, welchen Weg wir suchen und finden, um denen gerecht zu werden, die nicht mehr unter uns sind. Bei der Entscheidung für ein Denkmal, einen Erinnerungsstein oder ein Grabmal dürfen Sie getrost die Verantwortung mit uns teilen. Denn unsere Aufgabe ist es, dem Ausdruck zu verleihen und Gestalt zu geben, was Ihnen wichtig ist. Dazu braucht es Zeit. Zeit, die Sie sich nehmen, um mit uns zu sprechen, damit wir verstehen. Zeit, die wir uns nehmen, Ihnen zuzuhören. Zeit auch, um zu entwerfen, vorzuschlagen und schließlich miteinander zu entscheiden. So entsteht ein Grabmal, ein Denkmal oder Erinnerungsstein, den wir für Sie und - was fast noch wichtiger ist – mit Ihnen gemeinsam an den Beginn eines neuen Weges stellen werden. Anja Schweizer Steinmetzin
Beschriftung vorgegeben, damit das Erscheinungsbild einheitlich bleibt. Aber das ist auch Sinn und Zweck einer solchen pflegearmen Lösung. Wer etwas Individuelles will, muss ein einzelnes Grab wählen. Es kann auch sein, dass es für einzelne Bereiche eines Friedhofs Regelungen gibt – dass zum Beispiel nur Holzkreuze auf einem Sockel oder nur heimische Steinarten gesetzt werden dürfen. Aber das erfährt man schon bei der Auswahl des Grabes.
Rudolph: Es geht im zunehmenden Maße um Individualität und um Vielfalt. Konkrete Trends in Form, Farbe und Stil kann ich nicht ausmachen. Allerdings gibt es eine Tendenz zu heimischen Steinen. Kunden fragen verstärkt nach der Herkunft des Materials. Früher hat man auch Materialien aus der Region verwendet. Die passen deswegen gut in die Gegend. Ich arbeite derzeit gerne mit der Kombination von Materialien, etwa Steine mit Holz-, Glasoder Steineinsätzen. (tmn)
Was bringe ich zum Beratungsgespräch mit dem Steinmetz mit? Rudolph: Der Grabbrief und die Liegenummer helfen dem Steinmetz bei der Vorbereitung eines Beratungsgesprächs und der Ideenfindung. Er kann sich die Lage und Umgebung anschauen, was in den Entwurf eines Grabmals einfließen kann. Oder die Grabbesitzer bringen entsprechende Fotos mit. Dazu braucht der Steinmetz die Lebensdaten. Und ein bisschen Zeit, damit ich etwas zur Lebensgeschichte des Verstorbenen fragen kann. Grabsteine werden heute oft so gestaltet, dass sie in Form und Gestaltung an den Verstorbenen erinnern.
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Weizen für Opa, Salbei für Oma Grabbepflanzung – Sie kann originell sein und die Persönlichkeit ausdrücken
»Man bringt mit dem, was man auf das Grab pflanzt, ein Stück weit die Verbundenheit zum Ausdruck«
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uf deutschen Gräbern herrscht Ordnung. Pflanzen in Reih und Glied, alle gleich hoch – und im Herbst darf kein Blatt darauf liegen. Warum?, fragt sich der Buchautor und Gartenbau-Ingenieur Christoph Killgus aus Filderstadt. Warum sich diesen Druck machen, was die GrabNachbarn und Passanten sagen? »Das ist kein Plädoyer für eine Vernachlässigung«, betont Killgus im Interview mit Simone Andrea Mayer von der Deutschen Presse-Agentur. Aber er schlägt vor, wegzukommen von der einheitlichen Optik vieler Friedhöfe. Stattdessen sollten Angehörige das Grab mit dem bepflanzen, was sie gerne haben. Oder was sie an den Verstorbenen in ganz persönlicher Weise erinnert. Er plädiert für persönliche Gestaltungsfreiheit und ungewöhnliche Pflanzen auf Gräbern – wie Weizen und Küchenkräuter. Sie haben ein Buch zur Grabgestaltung geschrieben. Warum ist es lohnenswert, sich um ein Grab zu kümmern? Christoph Killgus: Viele empfinden die Verantwortung für ein Grab von einem Angehörigen eher als Last. Zum einen, weil es eben etwas ist, wonach man gucken muss. Zum anderen, weil man oft die Vorstellung hat, man muss bestimmte Vorschriften bei der Gestaltung einhalten. Es muss ordentlich aussehen, und wenn das nicht der Fall ist, gucken einen die Leute komisch an. Viele haben das Gefühl, sie müssen es genauso wie die anderen machen und sich irgendwie einfügen in diese Gemeinschaft auf dem Friedhof. Dabei kann es Freude machen, wenn man das Grab ein Stück weit als eigenes und ganz persönliches Gärtchen ansieht – gerade wenn man in der Stadt außer Balkon und Terrasse keine Grünfläche hat.
Christoph Killgus: »Gräber persönlich gestalten – Liebevolle Ideen für pflegeleichte Grabgärten«. Verlag Eugen Ulmer, 2014. 128 Seiten, 12,90 Euro, ISBN: 978-3-8001-8273-2. FOTO: ULMER VERLAG/DPA-TMN
Gestaltungsideen für das Grab können sich an den Vorlieben der Verstorbenen orientieren. Sie liebte Salbei, er war Imker? Dann bieten sich solche bienenfreundlichen Pflanzen mit viel Nektar an. FOTO: ANDREA WARNECKE/DPA-TMN
persönlich, wie ich das bei einem anderen Garten auch tun würde. Hier kann man Pflanzen setzen, die man gerne mag. Oder man hatte eine enge Beziehung zu dem, der gestorben ist, und bringt mit dem, was man auf das Grab pflanzt, ein Stück weit die Verbundenheit zum Ausdruck. Vor allem am Anfang kann das Trauerbewältigung sein.
Wie kann das aussehen? Killgus: Wenn der Verstorbene Imker gewesen ist, setze ich Pflanzen, die besonders Bienen anziehen – sodass es auf dem Grab summt und lebendig ist durch diese kleinen Bienchen. Oder er hatte einen Bezug zur Landwirtschaft – warum dann nicht in einer Ecke Weizen säen? Das mag vielleicht gestalterisch nicht der absolute Hit sein, aber damit wird die Bepflanzung persönlich. Oder eine Nachbarin hat für das Grab Sie schlagen vor, das Grab ihres Mannes eine Rose aus für das Hobbygärtnern zu dem Vorgarten verpflanzt. Die nutzen? hatte ihm besonders gut gefalKillgus: Ja, es ist ein kleiner Garten. Ich glaube, es ist ein ers- len. ter hilfreicher Schritt, es so zu Gilt das nur für Pflanzen? nennen. Denn Garten ist ein Wort, das viel positiver besetzt Killgus: Nein, ich denke da an ist als Grab. Der andere große meine eigene Oma, die einen Ansatz ist, zu sagen, ich gestal- ausgehöhlten Naturstein im te diesen kleinen Grabgarten so Vorgarten hatte. Das ist ihr
Schränken Friedhofsverwaltungen die Grabbepflanzung ein? Killgus: Die Satzungen sind ortsabhängig. Aber sie sind in letzter Zeit zunehmend lockerer geworden. Es gibt ein publik gewordenes Beispiel: Vor ein, zwei Jahren hat eine Frau in Wenn ich auf Symbole ver- Bayern auch aus persönlichen zichten möchte, wie könnte Gründen eine Tomate auf ein Grab gesetzt. Die Stadtverwaldie etwas andere Grabgetung hat gesagt, das geht nicht. staltung dann aussehen? Aber die Öffentlichkeit hat sich Killgus: Sehr viele Leute mögen heute eher etwas Natur- sehr auf ihre Seite gestellt. haftes. Aber auf den Friedhöfen Dann war die Tomate doch sieht man picobello gestaltete möglich. Gräber, alle Pflanzen sind gleich Ist das nicht komisch, etwas groß und stehen in Reih und vom Grab zu ernten? Glied. Es darf auf dem Grab Killgus: Ich finde, das ist eine auch mal etwas naturhafter nette Idee. Es müssen ja nicht und wilder aussehen. Das ist kein Plädoyer für eine Vernach- gleich Tomaten sein – man lässigung, aber es ist auch über- kann auch sehr gut Kräuter auf haupt nicht schlimm, wenn im das Grab setzen, gerade wenn der Verstorbene den mediterraHerbst mal auf einem Grab nen Raum mochte. Kräuter buntes Herbstlaub liegt. Das kann doch wunderbar sein! Es sehen wunderbar aus und dufgibt hier oft reflexartige Pflege- ten vielleicht sogar im Sommer. Wenn man dann etwas mit gedanken, weil die anderen nach Hause nimmt, das auf dem Leute meinen könnten, dass das unordentlich aussieht. Aber Grab gewachsen ist, das mag dem einen oder anderen zwar wenn es einem gefällt und wenn der Verstorbene gerne im komisch vorkommen, aber das ist rein sachlich-biologisch Wald spazieren gegangen ist, was gibt es Schöneres, als wenn nicht begründet. (dpa-tmn) etwas buntes Herbstlaub auf dem Grab liegt? Grabstein geworden. Und jeder aus der Familie erkennt sofort, das ist ihr Stein. Und jeder denkt damit auch an das Frühere im Vorgarten. Persönlich gestalten kann man auch mit einer Farbe, zu der die Person eine besondere Liebe hatte.
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Gräber gestalten und pflegen Friedhof – Rechte und Pflichten: Angehörige müssen sich um das Aussehen kümmern
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n Deutschland gilt grundsätzlich die Bestattungspflicht. Das heißt: Verstorbene müssen in der Regel auf einem Friedhof beigesetzt werden. »Allerdings gibt es auch Ausnahmen«, erklärt Alexander Helbach von der Initiative Aeternitas. So sei es auch möglich, Verstorbene in einem extra dafür vorgesehenen Wald beizusetzen oder eine Seebestattung vorzunehmen. Nach der Beerdigung auf einem Friedhof müssen sich die Angehörigen um die Pflege der Grabstelle kümmern. Zu Rechten und Pflichten von Angehörigen in puncto Grabpflege gibt Alexander Helbach Auskunft.
? Muss man ein Grab
bepflanzen? »Hinterbliebene haben in der Regel die Pflicht zur Grabpflege«, sagt Helbach. »Positiv ausgedrückt: Sie können das Grab gestalten.« Die Vorgaben hierzu können von Friedhof zu Friedhof sehr unterschiedlich sein. Mitunter werden strenge Regeln aufgestellt, etwa zur Art der Bepflanzung oder der Frage, ob Grabplatten zulässig sind oder nicht. »Informieren Sie sich am besten direkt bei der Friedhofsverwaltung«, rät Halbach. Oft finden sich Informationen auch in den Satzungen, die eventuell im Internet zu finden sind.
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Auch in der kalten Jahreszeit kann ein Grab schön geschmückt sein.
? Was kann ich machen,
wenn ich für die Grabpflege wenig Zeit habe? Hier gibt es mehrere Möglichkeiten: »Sie können zum Beispiel den Friedhofsgärtner mit der Pflege beauftragen«, sagt Helbach. Das koste in der Regel etwas. Möglich sei es auch, das Grab mit pflegeleichten Pflanzen wie etwa Efeu zu gestalten oder, wenn dies erlaubt ist, eine Grabplatte zu verlegen. Auch Urnengräber bedürfen weniger Pflege. Eine andere Möglichkeit sind Rasengräber, die oft nur ein kleiner Grabstein markiert. »Allerdings dürfen Sie bei solchen Gräbern mitunter auch
keine Blumen ablegen«, gibt Helbach zu bedenken.
? Was muss der Grabbesitzer
tun, wenn der Grabstein wackelt? Grundsätzlich ist er gemeinsam mit dem Friedhofsträger für die Sicherheit des Grabmals zuständig. Man spricht hier von der Verkehrssicherungspflicht. Wird etwa durch einen umfallenden Stein ein Passant verletzt, haften beide dafür. Laut den Friedhofsatzungen ist der Friedhofsträger zu regelmäßigen Kontrollen verpflichtet, ergänzt Hermann Rudolph vom Bundesverband Deutscher Steinmetze in Frankfurt. Meist fällt bei solchen Kontrollen auf, dass ein Stein wackelt, und seine Reparatur wird veranlasst. Merkt in der Zwischenzeit der Grabbesitzer Veränderungen am Stein, sollte er reagieren.
Für die Gestaltung des Grabes sind Angehörige zuständig – gemäß Wer trägt die Kosten für die den Regeln des Reparatur? Friedhofs. Für Grabmäler gilt eine fünfFOTO: GABBERT/ jährige Gewährleistungsfrist. DPA-TMN
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E in s c h ö n e s G r a b d u r c h a lle J a h r e s z e ite n
Treten in dieser Zeit Mängel auf wie ein Wackeln eines Grabsteins, muss der Steinmetz diese beheben und die Kosten dafür tragen. Diese Zeit überstehen gute Arbeiten, erklärt Rudolph. Zwar könne es in schwierigen Bodenverhältnissen durchaus vorkommen, dass Steine sich verschieben, aber umfallen dürften sie nicht. Er rät Besitzern von älteren Gräbern, die Steine immer mal wieder in Augenschein zu nehmen. (tmn)
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Ein Grab ist nicht nur letzte Ruhestätte, sondern vor allem auch Zeichen lebendiger Erinnerung. Dabei ist die Grabgestaltung sichtbarer Ausdruck für die enge Verbindung zum Verstorbenen.
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Das Online-Portal für Angehörige lässt sich auf verschiedene Arten nutzen.
GRAFIK: GEA-REPRO
Der schnelle Weg zur Traueranzeige Internet – Das Online-Portal des Reutlinger General-Anzeigers begleitet in schweren Stunden
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er Abschied von einem geliebten Menschen, der einen für immer verlassen hat, ist schmerzvoll und nicht jeder Betroffene ist in der Lage, all die Dinge zu regeln, die nun getan werden
müssen. Das Online-Portal »Abschied und Trauer« des Reutlinger General-Anzeigers versteht sich als hilfreicher Begleiter in schweren Stunden und verzeichnet monatlich rund 20 000 Besucher. »Das sind
Der GEA-Anzeigenkonfigurator auf trauer.gea.de
enorme Zugriffszahlen«, freut sich Anzeigenleiter Stephan Körting über die »konstante Nachfrage«. »Abschied und Trauer« bietet vielfältige Service-Angebote und Funktionen. So können
GRAFIK: GEA-REPRO
zum Beispiel persönliche Traueranzeigen für die GEAPrintausgabe einfach und direkt von zu Hause aus gestaltet werden. Dafür stehen eine Vielzahl an Vorlagen unterschiedlicher Größe sowie passende Gedenksprüche zur Auswahl. Die Kosten der entsprechenden Anzeige sind auf einen Blick sichtbar. »Immer mehr Menschen greifen auf diesen AnzeigenKonfigurator zurück«, erklärt Stephan Körting. Die Anzeigen erscheinen sowohl in der Tageszeitung als auch in der OnlineAusgabe. Selbstverständlich können Traueranzeigen auch weiterhin persönlich bei den GEAGeschäftsstellen aufgegeben werden. Zu jeder Traueranzeige lässt sich mit dem Online-Portal eine individuelle Online-Gedenkseite gestalten, auf der Fotos und Videos hochgeladen oder Erinnerungen und Anekdoten rund um den Verstorbenen geteilt werden können. Eine Gedenkseite ist eine digitale Plattform für Trauernde. Sie bietet Angehörigen, Freunden und Bekannten eine weitere Möglichkeit, den Verstorbenen in Erinnerung zu behalten. Dies wird insbesondere von Hinterbliebenen geschätzt, die das Grab des Verstorbenen nicht oder nur selten besuchen können. Wer
Zugang auf die Gedenkseite erhält, bestimmt der Inserent. Das GEA-Trauerportal hält darüber hinaus einen Ratgeber für den Trauerfall bereit. Drei Themenschwerpunkte stehen zur Auswahl: Sterbe-Vorsorge mit Tipps zu Nachlass und Testament. Die Kategorie Trauerfall gibt nützliche Infos von der Seelsorge über Trauerphasen bis zu Hospiz-Angeboten. Die Kategorie Bestattung beinhaltet alles von der Trauerrede über Floristik bis zur Auswahl der Begräbnisstätte. Der dritte Baustein des GEAPortals ist ein umfangreiches Branchenbuch mit regionalen Trauerdienstleistern vom Bestatter bis zum Steinmetz. Pro Woche verzeichnet das Portal derzeit rund 48 000 Seitenaufrufe. (joba)
INFOS UND BERATUNG Stephan Körting, Telefon 07121-302-202 stephan.koerting@ geapublishing.de Yvonne Spöhrle, Telefon 07121-302-540 yvonne.spoehrle@ geapublishing.de www.trauer.gea.de
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Würdige Verabschiedung in Worten Traueranzeigen – Für die meisten Menschen ist der Blick in die Tageszeitung schon deshalb unverzichtbar
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enn ein Todesfall in der Familie zu beklagen ist, muss trotz der Trauer an so vieles gedacht werden: Beerdigung, Blumen, Trauerfeier und natürlich die Traueranzeige in der Tageszeitung. In einer Region wie Reutlingen mit durchaus noch ländlich geprägtem Umfeld ist es für den Großteil der Bevölkerung sehr wichtig, zu erfahren und zu wissen, wenn ein Mensch gestorben ist, den man kannte und bei dessen Abschied man eventuell dabei sein möchte. Das erfährt man aus der Tageszeitung. Vielleicht handelt es sich bei dem Verstorbenen ja um einen ehemaligen Nachbarn, Arbeitskollegen, Schulfreund oder auch Vereinskollegen? Wer sich nicht unbedingt unter die Trauergäste mischen möchte, schickt in der Regel eine Beileidsbekundung ans Trauerhaus. Auch diese schöne Geste ist nur möglich, wenn man vom Tod des Menschen weiß. Die Seiten mit den Todesanzeigen gehören bei Regionalzeitungen wie dem »Reutlinger GeneralAnzeiger« zu den am meistgelesenen.
Persönliche Gestaltung Die Gestaltung der einzelnen Anzeigen ist in den zurückliegenden Jahren individueller geworden. Das bestätigen die von uns befragten Ansprechpartnerinnen im GEA ServiceCenter am Burgplatz. So werden zum Beispiel sehr persönliche Fotos und Texte in die Todesanzeige integriert, Farbe genutzt oder auch das hervorgehoben, was dem Toten wichtig war. Das kann ein Bild des Verstorbenen sein, wie er im Grünen sitzt und seine Lieblingspflanze im Arm hält, weil er leidenschaftlich gerne im Garten arbeitete. Früher bediente man sich einiger weniger Sprüche oder Psalmen, ansonsten sahen die Anzeigen fast alle gleich aus. Auch inhaltlich unterschieden sie sich nicht wesentlich, ob nun kirchlich oder weltlich orientiert. Natürlich wird es auch immer Menschen geben, die die klassisch-schlichte Form bevorzugen, in der mit Emotion bewusst sparsam umgegangen wird, aber das bleibt am Ende
Dieses Musterbeispiel einer Traueranzeige zeigt, dass auch Leidenschaften oder Vorlieben eines Verstorbenen in die Anzeige integriert GRAFIK: GEA-TECHNIK werden können. getan hat und angekommen ist. So muss nicht jeder einzeln angeschrieben werden. Wer im GEA ServiceCenter unsicher ist, wie er seine Traueranzeige gestalten soll, erhält immer Unterstützung von einer der langjährigen Mitarbeiterinnen am Burgplatz oder einer der Geschäftsstellen. Letztere Direkte Hilfe gibt es in Mössingen, Pfullingen, Metzingen und MünsinAuch Danksagungen wergen. Die Mitarbeiter dort zeiden gerne in der Tageszeitung gen Musterbeispiele, Bildvorlaveröffentlicht, um einen mög- gen, unterschiedliche Größen, lichst großen Kreis von Bekann- wissen, auf was zu achten ist ten und Freunden wissen zu las- und fühlen natürlich auch mit, sen, dass die Anteilnahme gut denn Trauer berührt. jedem Angehörigen selbst überlassen. Andere bringen bewusst ihre Gefühle zum Ausdruck, oft sogar in Form von »In memoriam«-Anzeigen, die an Menschen erinnern, die schon vor längerer Zeit gestorben sind. Es zeigt, dass diese Verstorbenen nicht vergessen sind.
Manche Angehörige kommen mit Stichworten an den Schalter, andere mit akribisch ausformulierten Texten. Es gibt sogar Fälle, in denen der oder die Verstorbene die eigene Traueranzeige zu Lebzeiten vorbereitet hat. Fax und E-Mail sind weitere Möglichkeiten, Daten zur Traueranzeige zu übermitteln. Aber auch per Online-Anzeigenkonfigurator ist das jederzeit machbar (www.gea.de und dann zu »Anzeigen« und weiter zu »Traueranzeigen«). Online sind immer auch die aktuellen (und die etwas älte-
ren, archivierten) Todesanzeigen und Danksagungen zu sehen, was vielen Menschen, die beispielsweise im Urlaub die Zeitung vorübergehend abbestellen, wichtig ist. So können sie im Internet nachschauen. Oftmals helfen auch die Bestatter bei der Gestaltung der Anzeige für die Zeitung und schicken dann das Ganze per PDF an den Verlag. So steht der Angehörige, der Hilfe und Beratung wünscht, in dieser schweren Zeit nicht alleine da. (GEA) TEXT: CHRISTINE KNAUER
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Hilfe zu Lebzeiten Kinderhospize – Freundliche Orte, die Familien entlasten. Eltern können eine Auszeit von der Pflege nehmen
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as Wort Hospiz verbinden viele mit dem Tod. Doch Kinderhospize sind aber vor allem dazu gedacht, die Familien von schwer erkrankten Kindern zu entlasten und den Kindern das Leben so weit es geht zu erleichtern – und zu verschönern. Es sollten ein paar schöne Tage werden, an der Ostsee, mit Freunden. Mal raus, frische Luft, Zeit als Paar, das erste Mal seit Jahren. Doch Konstanze Laurien und ihr Mann Alexander mussten die Reise vorzeitig abbrechen. Der Pflegedienst hatte angerufen: Es gebe da ein unvorhergesehenes Problem. Ob es möglich wäre, dass sie früher nach Berlin zurückkommen? »Ich war so wütend«, erinnert sich Konstanze Laurien. Das Ehepaar hat ein pflegebedürftiges Kind, es muss rund
um die Uhr versorgt werden. Seit 21 Jahren übernehmen die Eltern diese Aufgabe. Sie tun das gern, sagt Laurien. »Leonid ist unser Kind, wir könnten ihn niemals weggeben.« Aber selbst der stärkste Mensch ist nicht unendlich belastbar: »Auch wir brauchen mal eine Auszeit.« Die bekommt das Paar erst, seit sie den Sonnenhof gefunden haben, das Kinderhospiz der Björn-Schulz-Stiftung am Rande Berlins.
des Lebens. »Sie sind in erster Linie dazu da, die Familien von sehr kranken Kindern zu entlasten.« Kinder mit genetischen Defekten, mit schweren Muskel- oder Krebserkrankungen kann man in der Regel nicht so einfach in andere Hände geben, wenn die Eltern ein bisschen Zeit für sich brauchen. Leonid sitzt im Sonnenhof in seinem Therapiestuhl, das Kinn auf der Brust. Er schnarcht leise. Seine Füße reichen gerade bis zu den Fußstützen des Kinder»Fatales Missverständnis« modells. Er ist etwas mehr als einen Meter groß und wiegt Hospiz – das klingt nach achtzehn Kilogramm. »Würde Tod. »Ein fatales Missverständ- man nicht denken, dass mein nis«, sagt Heiner Melching, Sohn 21 ist, oder?«, fragt die Geschäftsführer der Deutschen Mutter zur Begrüßung. Gesellschaft für PalliativmediLeonid wurde mit einer Trizin. Anders als Erwachsenensomie 21 geboren, er hat das hospize sind Kinderhospize nur Down-Syndrom. Zu sehen war selten Sterbeorte; sie sind Orte das in der Schwangerschaft nicht. Erst nach der Geburt teilten die Ärzte den Eltern mit, dass ihr Kind behindert ist. Menschen mit Down-Syndrom MAGDALENA HOSPIZ haben heute eine deutlich Magdalena-Hospiz e.V. höhere Lebenserwartung als Ambulanter Hospizdienst Reutlinger Alb früher. Viele ihrer Einschränkungen lassen sich gut behandeln. Bei Leonid aber kam es Hohenstein, Engstingen, anders. Trochtelfingen & Sonnenbühl Die Liste seiner Erkrankungen ist lang: Weil sein Darm Mobil: 0170-5925146 nicht richtig arbeitet, hat er www.magdalena-hospiz.de eine Magensonde. Er bekommt Tag und Nacht Sauerstoff, seit im Kleinkindalter ein Virus seine Lunge schwer geschädigt hat. Was ihn aber am meisten einschränkt, ist eine Bewegungsstörung, die ihn immer wieder unkontrolliert verkrampfen lässt. Er kann nicht laufen, nicht sprechen und seiHospizgruppe Metzingen/Ermstal e. V. nen Kopf nicht selbst halten. Begleitung für Schwerkranke, Sterbende, Leonid, sagt seine Mutter, ist ein Vollzeitjob. Mehr noch: Trauernde und Angehörige Rund um die Uhr, das heißt Hospizgruppe Metzingen/Ermstal e. V. auch nachts, muss er versorgt Christophstraße 20 · 72555 Metzingen und betreut werden. Tel. 07123/360676 · Mobil: 0172/4259582 info@hospiz-metzingen.de · www.hospiz-metzingen.de
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Vollzeitjob Es ist aber nicht die Pflege des Kindes, die die Mutter manchmal zermürbt. Leonid hat den höchsten Pflegegrad. Er hat Anspruch auf Pflegekräfte, die sich Tag und Nacht im Haus der Lauriens um den Jungen kümmern – jedenfalls theoretisch. »Praktisch fällt jede Woche irgendwer aus.« Die Pflegedienste sind chronisch unterbesetzt. »Das ist es, was uns manchmal fertig macht: diese
Am Trauerteich des Berliner Kinderhospizes Sonnenhof treffen sich regelmäßig verwaiste Eltern. In diese Sonne stellen sie Lichter in Erinnerung an ihre verstorbenen Kinder. FOTO: KLAUS-DIETMAR GABBERT/DPA-TMN
Unzuverlässigkeit, dieses Niegenau-Wissen, ob jemand kommt oder nicht.«
Rettende Tankstelle Ein Kinderhospiz kann in solchen Fällen die rettende Tankstelle sein. Es ist ein friedlicher, freundlicher Ort, eine Oase in einer Welt, in der sonst wenig Platz ist für Kinder wie Leonid. Nicht umsonst sprechen viele der »Gäste«, wie die Kinder und ihre Familien hier genannt werden, von der Welt »da draußen« und einem »hier drinnen«, sagt Claudia Artl, die im Sonnenhof als Heilerziehungspflegerin arbeitet. Seit zehn Jahren gestaltet Artl gemeinsam mit den Kindern die Tage im Hospiz. Mit Gästen, die noch sehr mobil sind, macht sie Ausflüge, geht in den Zoo, in den Wald oder das hauseigene Schwimmbad. Mit manchen fährt sie sogar in den Urlaub. Kindern wie Leonid liest sie etwas vor oder lädt sie in den »Snoozelraum« ein, in dem ein großes körperwarmes Was-
serbett unter Lichtinstallationen steht. Wie aber geht man damit um, dass liebgewonnene Gäste eines Tages sterben? Artl hilft, dass sie das von Anfang an weiß. Der Kampf, der in den Krankenhäusern noch geführt wird, das Leid, das Hoffen, das Bangen – es ist vorbei, wenn die Kinder ins Hospiz kommen. »Ich darf diesen Weg gemeinsam mit den Kindern gehen, das ist etwas sehr Kostbares.« Wie lang dieser Weg ist, weiß in der Regel niemand. Auf Prognosen gibt man im Sonnenhof schon lange nichts mehr. »Wissen Sie, wie oft die Krankenhaus-Ärzte uns Leonid zum Sterben mit nach Hause gegeben haben?« Konstanze Laurien winkt ab. »Es ist eben so: Der Leonid stirbt nicht. Der kämpft sich immer wieder zurück. Mein Kind ist unglaublich stark.« (nauber/dpa) www.wegweiser-hospizpalliativmedizin.de/ angebote/kinder_ jugendliche
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Wenn nichts mehr trägt Lebenskrise – Was kann trauernden Eltern helfen? Im Gespräch mit der Autorin des »Trauerbuches für Eltern«
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s ist der absolute Ausnahmezustand: Das eigene Kind ist tot. Eltern sind in diesem Moment auf sich selbst zurückgeworfen, jeder Halt bricht weg. Ein Interview über die unterschiedlichen Wege, wie sie mit der Trauer umgehen können. Das Buch, das Silia Wiebe und Silke Baumgarten geschrieben haben, hätten sie sich selbst gewünscht. Beide haben Kinder in unterschiedlichen Phasen ihres Lebens verloren. In ihrem Buch haben sie mit Eltern gesprochen, deren Kind ebenfalls gestorben ist. Die Interviews zeichnen die individuellen Wege auf, mit der Trauer umzugehen. Ein Gespräch mit Autorin Silke Baumgarten darüber, was Eltern in dieser schweren Zeit brauchen und was Außenstehende für sie tun können. Gab es in den Gesprächen mit den Eltern etwas, das immer wiederkehrend genannt wurde, weil es im Trauerprozess geholfen hat? Silke Baumgarten: Tatsächlich ist das, was den Eltern hilft, sehr unterschiedlich. Aber alle empfinden es als wohltuend, wenn über ihr verstorbenes Kind gesprochen wird. Einfach, dass sie erzählen können und ihnen geduldig zugehört wird. Aber auch, dass Freunde und Verwandte schildern, was sie mit dem Kind erlebt haben, wie sie es wahrgenommen haben, was sie besonders an ihm liebten – all das ist Trost für trauernde Eltern.
Wie Eltern um ihr totes Kind trauern, ist höchst individuell. Ein allgemeines Rezept gibt es nicht. Gab es Dinge, die Sie beide überrascht haben bei der Recherche? Baumgarten: Ja. Wir wussten zwar vorher: Trauer hat viele Gesichter. Aber uns hat dann doch überrascht, wie viele verschiedene Wege die Eltern gegangen sind, um mit der Trauer zu leben und um wieder ins Leben zurück zu finden. Da gibt es die Mutter, die sofort wieder arbeiten ging, weil sie eine feste Struktur brauchte und sagte: »Sonst wäre ich verrückt geworden.« Da gibt es den Vater, der sich erst mal zurückgezogen hat, weil ihm der Trubel und die Geschäftigkeit absurd vorkamen.
»Wer auf seine ganz eigene Art trauert, der findet den richtigen Weg« Silia Wiebe/Silke Baumgarten: Eine Mutter machte gleich »Das Trauerbuch für Eltern«. nach dem Tod ihres Sohnes eine Kösel Verlag, 176 Seiten, 18,99 Clownausbildung, eine andere Euro; ISBN 9783466310746. kämpfte jahrelang für eine FOTO: SILKE BAUMGARTEN/DPA Ampel an der Stelle, an der ihr
FOTO: KAI REMMERS/DPA-TMN
Kind tödlich verunglückte. Durch all diese Schilderungen bin ich zu der Überzeugung gelangt: Es gibt wohl kein Gefühl, das individueller ist als Trauer. Und wer den Mut hat, sich nicht mit anderen zu vergleichen, sondern auf seine ganz eigene Art trauert, der findet den richtigen Weg. Wobei Trauer nie ganz verschwindet, auch das erzählen alle Eltern. Der Schmerz bleibt. Er verändert sich nur.
helfen, wenn das eigene Kind stirbt? Baumgarten: Die Trauer um ein Kind gemeinsam auszuhalten, ist schwer. Das zehrt an der Partnerschaft, einige Paare erzählen davon in unserem Buch. Manche hat dieser Schicksalsschlag auch auseinandergerissen. Ich habe aus den Gesprächen mitgenommen, dass in der Trauer um ein Kind all das gilt, was auch sonst für eine funktionierende Partnerschaften gilt. Nur braucht Wie können Angehörige man von allem eine viel größere und Freunde helfen? Portion. Um es mit einem Baumgarten: Weil Trauer so schlichten Beispiel zu erklären: ein ausgesprochen individuel- Der eine kann nur noch Mozart les Gefühl ist, gibt es keine Liste, hören – der andere nur Musik die man abarbeiten kann. Aber von Queen aushalten. Da gibt was allen hilft, ist das, was ich es kein Richtig und kein Falsch, vorhin schon angedeutet habe: und keinen Kompromiss. zuhören, mitfühlen, da sein. Immer wieder. Selbstlos und geduldig. Das ist das Wichtigs»Paare sollten die te. Und zwar nicht nur in den ersten Wochen. Sondern auch Nähe zueinander noch am ersten Todestag – und suchen und reden, am besten noch an allen weiteren Todestagen. reden, reden« Mit dem Partner gemeinsam Das Einzige, was hilft, ist Retrauern: Wie kann das funkspekt. Und notfalls der erfordertionieren? Kann man sich überhaupt gegenseitig liche Abstand, damit keiner von
Silke Baumgarten, eine der beiden Autorinnen des TrauerFOTO: TMN buches für Eltern. der Musik des anderen gestört wird – um in dem Bild zu bleiben. Und gleichzeitig sollten die Paare auch die Nähe zueinander suchen und reden, reden, reden. Auch über das, was man vielleicht kaum zu denken wagt. Bloß nicht schweigen. Sich nicht zurückziehen und denken: Das kann ich dem anderen nicht zumuten. Denn auch das Unausgesprochene wirkt. (tmn) TEXT: JULIA KIRCHNER
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Das digitale Erbe regeln Umfrage – Nur etwa jeder Zehnte hat es geregelt. Am besten Vollmacht für Vertrauensperson und Liste anlegen
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om E-Mail-Postfach bis zum Facebook-Account: Wer online unterwegs ist, besitzt meist etliche persönliche Konten. Doch was passiert mit denen nach dem Tod? Viele haben diese Frage noch nicht beantwortet. Nur etwa jeder zehnte deutsche Internetnutzer hat sich schon darum gekümmert, was nach seinem Tod mit seinen Online-Konten passieren soll. In einer repräsentativen YouGovUmfrage gaben nur acht Prozent der mehr als 2 000 befragten Internetnutzer an, für ihre Hinterbliebenen Zugangsdaten zu allen genutzten Diensten und Online-Konten hinterlegt zu haben. Weitere vier Prozent haben zumindest bei einigen Diensten Vorkehrungen für den Todesfall getroffen. 45 Prozent der Befragten war sich der Pro-
zum Beispiel Daten und bestehende Accounts löschen sowie vereinbarte Abos und Kaufverträge kündigen, erklärt die Verbraucherzentrale NordrheinWestfalen. Diese Verträge enden nicht automatisch. Nutzer sollten in einer Vollmacht eine Vertrauensperson bestimmen, die sich darum kümmern soll. Das Dokument sollte über den Tod hinaus gelten. Damit die Vertrauensperson im Todesfall tatsächlich Zugriff auf die Daten hat, sollten Nutzer eine Liste mit allen Wenn ein Mensch stirbt, fällt den Hinterbliebenen auch die Verwaltung der Internetkonten zu. bestehenden Accounts, VerträFOTO: SEBASTIAN WILLNOW/TMN gen und Passwörtern anlegen. Besser, man regelt schon zu Lebzeiten, wie sie verfahren sollen. Diese Liste kann zum Beispiel blematik ihres digitalen Erbes te. Sechs Prozent sagten, ihnen samt 2020 deutsche Internet- als Dokument auf einem gesidagegen bislang nicht bewusst. sei das ganze Thema unange- nutzer ab 18 Jahren befragt. cherten USB-Stick gespeichert Jeder vierte Befragte erklär- nehm, und elf Prozent machten sein. Nur die für den Nachlass Wer sein digitales Erbe te, ihm fehlten ausreichende keine Angaben. YouGov hatte ordentlich geregelt hat, macht bevollmächtigte Person sollte Informationen, wie der digitale im Oktober 2017 im Auftrag seinen Hinterbliebenen vieles das Passwort kennen. (tmn) Nachlass geregelt werden soll- von Web.de und GMX insgeleichter. Diese müssen sonst
Wenn es schnell gehen muss Nottestament – Dieses braucht drei Zeugen, die keine Vorteile davon haben, um rechtsgültig zu sein
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anchmal muss es schnell gehen. Wer seinen letzten Willen nicht mehr aufschreiben kann, kann ihn laut Gesetz vor drei Zeugen auch mündlich erklären. Die Zeugen dieses »Nottestaments« sollten aber neutral sein, wie eine Entscheidung des Oberlandesgerichts (OLG) Köln vom 5. Juli 2017 zeigt (Az.: 2 Wx 86/17). Wirken zum Beispiel Kinder oder bestimmte andere Verwandte von denjenigen Personen mit, die durch das Nottestament einen rechtlichen Vorteil bekommen, so ist das Testament unwirksam. Im verhandelten Fall ging es
Ein Nottestament am Sterbebett setzt drei unabhängige Zeugen voraus. um das Erbe eines 84-Jährigen, der im Krankenhaus starb. Wenige Stunden vor seinem Tod waren vier Personen an das Sterbebett gekommen. Drei von ihnen hielten in einer Niederschrift fest, dass nach seinem letzten Willen die Lebensgefährtin des Mannes zur
Alleinerbin werden solle. Der Kranke sei mit diesem Nottestament einverstanden, habe aber keine Kraft mehr gehabt, es zu unterschreiben. Unter den drei Zeugen war auch der Sohn der Lebensgefährtin. Die Lebensgefährtin beantragte unter Vorlage des Doku-
FOTO: SCHIERENBECK/TMN
ments einen Erbschein. Die Nichten und Neffen des Verstorbenen klagten dagegen – mit Erfolg. Grundsätzlich sei ein sogenanntes Drei-Zeugen-Testament zwar möglich, entschied das OLG. Als Zeugen könnten aber nicht die Kinder oder
bestimmte andere Verwandte einer Person mitwirken, die durch das Testament einen rechtlichen Vorteil erhält. Da der Sohn der Lebensgefährtin einer der Zeugen war, sei das Nottestament unwirksam. Auch die Anwesenheit einer vierten Person am Sterbebett ändere für das Gericht nichts an dem Ergebnis. So habe die Beweisaufnahme ergeben, dass die vierte Person nicht an der Beurkundung beteiligt werden sollte, sondern die Erklärung des Erblassers lediglich mit angehört hatte. (tmn)
Streichungen sind nicht immer wirksam Testament – OLG-Urteil: Im Zweifel ist nicht von einer Aufhebung der Erbeinsetzung auszugehen
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erden Streichungen in einem Testament vorgenommen, muss dies nicht immer dazu führen, dass diese Passagen ungültig sind. Die Arbeitsgemeinschaft Erbrecht im Deutschen Anwaltverein (DAV) berichtet über einen entsprechenden Beschluss des Oberlandesge-
richtes Düsseldorf vom 29. September 2017 (Az. 3Wx 63/16). In dem verhandelten Fall hatte der Erblasser mit schwarzem Kugelschreiber ein Testament verfasst, in welchem er Freunde zu seinen Erben einsetzte. Diese Passagen wurden mit einem blauen Kugelschreiber durchgestrichen. Vor Ge-
richt ging es nun um die Frage, ob die Streichungen vom Erblasser stammen. Die Entscheidung: Die Freunde werden trotz der Streichungen Erben. Zwar kann ein Testament dadurch widerrufen werden, dass der Erblasser Streichungen vornimmt. Das gilt aber nur dann, wenn festge-
stellt werden kann, dass der Erblasser selbst diese Streichungen vorgenommen hat, um die gestrichenen Anordnungen aufzuheben. Kann kein Zeuge bestätigen, dass die Durchstreichungen vom Erblasser selbst stammen, und hat der Erblasser keine neuen Personen zum Erben einge-
setzt, so ist im Zweifel nicht von einer Aufhebung der Erbeinsetzung auszugehen. Dies gilt vor allem, wenn sich das Testament – wenn auch nur kurz – unverschlossen bei Dritten befand. Dann ist nicht ausgeschlossen, dass diese die Streichungen vorgenommen haben. (tmn)
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Beim Aufsetzen des Testaments lässt sich Streit unter Erben vorbeugen. FOTO: ANDREA WARNECKE/TMN
Erbstreit vermeiden
E-Mails können vererbt werden
Mit Checkliste den Angehörigen helfen
Auch E-Mails können grundsätzlich vererbt werden. Denn nach geltendem Recht gibt es keinen Unterschied zwischen digitalem und anderem Nachlass. Darauf weist die Rechtsanwaltskammer Koblenz hin. Laut dem Gesetz geht mit dem Tod eines Menschen dessen Vermögen als Ganzes auf eine oder mehrere Personen über. Da zum Vermögen auch Computer, Tablets, Smartphones und Datenspeicher zählen, gehen nicht nur diese Geräte auf die Erben über, sondern auch die darauf gespeicherten Inhalte, wie E- Mails. Das Eigentum an einem elektronisch verfassten Text fällt ebenso in den Nachlass wie der private Brief des Erblassers (BGB/Paragraf 1922). (tmn)
Im Todesfall müssen Angehörige wissen, wo wichtige Dokumente des Verstorbenen zu finden sind. Zudem brauchen sie eine Übersicht über Verträge, Versicherungen und Konten, so die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Wer zu Lebzeiten eine Liste erstellt, hilft seinen Angehörigen. Sie sollte wichtige Ansprechpartner, Vertrags- und Kundennummern enthalten sowie Angaben zu Krediten und Bürgschaften. Im Internet gibt es eine Checkliste aus dem Ratgeber »Was tun, wenn jemand stirbt«. (tmn) www.ratgeberverbraucherzentrale.de/ recht-versicherungen/ was-tun-wenn-jemandstirbt-13310
Letzter Wille – Einen Testamentsvollstrecker benennen
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s kann viele Gründe dafür geben, einen Testamentsvollstrecker zu bestellen. Mit ihm geht der Erblasser auf Nummer sicher, dass nach seinem Tod sein letzter Wille tatsächlich beachtet und umgesetzt wird. Beim Erben ist Streit oft vorprogrammiert. Wer damit rechnet, dass nach seinem Tod die Erben sich über den Nachlass in die Haare kriegen, kann im Testament einen Testamentsvollstrecker benennen. Dieser sorgt dafür, dass das Erbe genau so verteilt wird, wie es der eigene Wille ist. Damit kann er auch dafür sorgen, dass bestimmte Vorgaben auch gegen den Willen der Erben durchgesetzt werden. »Das kann zum Beispiel die Auflage sein, dass ein Haus nicht verkauft wird, sondern im Familienbesitz bleibt«, sagt der Präsident des Deutschen Forums für Erbrecht, Anton Steiner.
Bei Kindern Aber auch in anderen Fällen ist ein Testamentsvollstrecker mitunter sinnvoll. Etwa dann, wenn die Erben minderjährig sind oder wenn klar ist, dass sie zu unerfahren sind, die Nachlassabwicklung selbst in die Hand zu nehmen. »Ein Testamentsvollstrecker kann sich etwa auch darum kümmern, dass der Nachlass wie vom Verstorbenen gewünscht in eine Stiftung einfließt«, erläutert Eberhard Rott von der Arbeitsgemeinschaft Testamentsvollstreckung und Vermögensvorsorge in Bonn. Ist einer der Erben zahlungsunfähig, dann kann mit einer
richtig angeordneten Testamentsvollstreckung verhindert werden, dass das Geerbte an den Insolvenzverwalter fließt.
nen hat, kann der Erblasser im Testament festlegen. »Leider machen Erblasser von dieser Möglichkeit viel zu wenig Gebrauch«, beklagt Rott. Das Behindertentestament führt dann zu Unklarheiten und damit nicht selten zu Streit mit »Die Einsetzung eines Testa- den Erben. mentsvollstreckers bietet sich auch an, wenn eines der Kinder Profis beraten behindert ist«, ergänzt Jan Bittler von der Deutschen VereiniRott rät daher, Aufgaben gung für Erbrecht und Vermö- und Rechte des Testamentsvollgensnachfolge. Um zu verhin- streckers so detailliert wie mögdern, dass das Erbteil des lich festzuschreiben und sich Kindes mit Handicap komplett dabei auch von Fachleuten an den Staat geht, weil dieser beraten zu lassen. für die Heim- und Pflegekosten Der Testamentsvollstrecker aufzukommen hat, muss der ist verpflichtet, gegenüber den Erblasser ein sogenanntes Erben Rechenschaft über sein Behindertentestament aufset- Tun abzulegen. »Er darf mit dem zen. Damit kann der Staat das Nachlass keine spekulativen Erbe nicht einfordern. Geschäfte betreiben oder gar Prinzipiell kann jeder Dinge verschenken«, merkt Erwachsene TestamentsvollSteiner an. Bei gravierenden strecker werden. »Ganz wichtig Fehlgriffen können die Erben ist natürlich, dass der Testaauch beantragen, dass der Tesmentsvollstrecker persönlich tamentsvollstrecker abgesetzt integer ist, weil er fremdes Ver- wird. »Darüber muss aber mögen verwaltet«, betont Stei- immer das Nachlassgericht entner. Weil für die Nachlassverscheiden«, betont Rott. waltung meist steuerliche und Für die Vergütung des Testamentsvollstreckers gibt es keine juristische Kenntnisse nötig sind, bietet es sich an, auf aus- gesetzlichen Vorgaben. »Sinngebildete Testamentsvollstre- voll kann es daher sein, wenn die Vergütung gleich im Testacker zu setzen. In der Regel ist es Aufgabe ment geregelt ist«, so Rott. des Testamentsvollstreckers, Maßstab ist in der Praxis häufig den Nachlass zu verwalten, die eine Richtlinie des Deutschen Formalien abzuwickeln und die Notarvereins. Danach richtet Auseinandersetzung zwischen sich die Vergütung einerseits den Miterben durchzuführen. nach der Höhe des Nachlasses Teile des Nachlasses darf er und andererseits nach Umfang gemäß Testament gegebenen- und Schwierigkeitsgrad der Tesfalls auch gegen den Willen der tamentsvollstreckung. (dpa) Erben verkaufen oder versteigern. TEXT: SABINE MEUTER Welche Befugnisse der Testamentsvollstrecker im Einzel-
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