Von A bis Z:
Dauergrün:
Digitales Erbe:
Was nach einem Todesfall zu tun ist
Trauerfloristik und geeignete Grabpflanzen
Wenn der Verstorbene im Netz noch lebendig ist
AUSGABE #01 – Ein Magazin für den Reutlinger General-Anzeiger –
Editorial INHALT Eigentlich möchten die meisten Menschen vom Thema Tod nichts wissen. Doch irgendwann trifft es bekanntlich jeden und dann gilt es zumindest für einen Angehörigen, einen einigermaßen kühlen Kopf zu bewahren und alles zu tun, was nun getan werden muss. Dabei ist hilfreich, dass es Profis gibt, die sich mit den verschiedenen Facetten der Aufgaben nach dem Tod eines Familienmitglieds auskennen. Vom Bestattungsinstitut über den Pfarrer bis zum Friedhofsgärtner stehen professionelle Helfer bereit, um den Angehörigen das Leben in diesen Tagen zu erleichtern.
03 Gefühle:
11 Trauerfloristik: Trend zu Formen
Trauer braucht Zeit
und lebensfrohen Farben
04 Schritt für Schritt:
12 Grabarten: Verschiedene
Was nach dem Todesfall zu tun ist
Möglichkeiten zeigen lassen
06 Krankenhaus:
13 Grabgestaltung: Bepflanzung letzter
Abschied von Angehörigen
07 Trauergruppe:
Ruhestätten vielfältiger
14 Sterbebegleitung:
Neu in Reutlingen von April an
Ehrenamtliche im Eninger Hospiz
08 Grabsteine: Individuelle
16 Seelsorge:
Ausführungen im Trend
Was Pfarrer im Todesfall leisten
10 Vorlesebuch: Lichtensteiner Autorin 18 Digitales Erbe: Wenn der Verstorbene
schrieb für Kinder in Trauer
im Netz noch lebendig ist
Dieses Magazin »Abschied & Trauer« soll Ratgeber in der Zeit der Trauer sein, als Grundlage für nun anstehende Entscheidungen dienen und will Tipps und Adressen für Hinterbliebene vermitteln. Dieser Begleiter in schweren Stunden kann zwar die Trauer und den Schmerz nicht nehmen, aber die schwere Zeit des Abschieds von einem geliebten Menschen etwas erleichtern.
Impressum
Iris Kreppenhofer, Redaktion
Verlag: GEA Publishing und Media Services GmbH + Co. KG
Sonderausgabe Februar 2015
Persönlich haftende Gesellschafterin: GEA Publishing und Media Services Verwaltungs GmbH, Burgplatz 5, 72764 Reutlingen Verleger: Valdo Lehari jr. Geschäftsführer: Michael Eyckeler, Stephan Körting Redaktion: Iris Kreppenhofer (Reutlinger General-Anzeiger) Anzeigen: Stephan Körting (verantwortlich), Stephan Schweikert, David Beck Layout & Gestaltung: Mark Reich (Reutlinger General-Anzeiger)
Café-Restaurant Schwarz-Weiß Marie-Curie-Straße 24, Reutlingen
Wir sind auch bei traurigen Anlässen für Sie da! kompetent und zuverlässig Nähere Info: www.cafe-restaurant-schwarzweiss.reutlingen.de oder Tel. 0 71 21/62 48 56
2
Titelfoto: ©racamani-Fotolia.com Druck: Druckzentrum Neckar-Alb, Reutlingen Auflage: 44 500 Exemplare
Falls Sie Interesse an einer Anzeigenschaltung in unseren Sonderbeilagen haben, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung: David Beck, Telefon 0 71 21/302-540, Stephan Schweikert, Telefon 0 71 21/302-538 oder E-Mail: info@geapublishing.de Für den Inhalt der Anzeigen sind die Auftraggeber verantwortlich.
Abschied & Trauer – Ihr Begleiter in schweren Stunden
Trauer braucht Zeit Text: dpa/tmn | Bild: ©monropic-Fotolia.com
F
reunde und Verwandte dürfen nicht drängen. Denn jeder trauert anders, wenn ein geliebter Mensch stirbt. Und doch ähnelt sich die Trauer in ihrem groben Ablauf – und darin, wie Betroffene mit ihr umgehen.
den Trauernden jetzt alleinlassen. »Das Ausweichen ist ganz schlimm.« Es könne die Trauer verdoppeln, sagt der Experte.
Ein Stück begleiten
Abschiednehmen ist ein Grundstein der Trauerarbeit. »Es tröstet im Nachhinein ungemein, wenn man Abschied nehmen konnte«, sagt Konrad Baumgartner, emeritierter Professor für Pastoraltheologie aus Regensburg. Kündigt sich der Tod an, sollten Angehörige und Freunde die Zeit nutzen, um sich zu verabschieden und sich gemeinsam mit dem sterbenden Menschen an die wertvollen Momente seines Lebens zu erinnern. Nach dem Tod kann es helfen, den Toten noch einmal zu sehen.
Stattdessen brauche es ein Stück Begleitung und Hilfe: »Soziale Stützen, die den Weg mitgehen.« Außerdem könne zur Trauerbewältigung beitragen, Bilder des Verstorbenen aufzustellen und Kerzen zu entzünden: »Die Trauer braucht Räume«, erklärt Baumgartner. In dieser Phase kann hilfreich sein, wenn der Trauernde einen Brief an den Verstorbenen schreibt. »Es tut gut, mit dem Toten noch einmal Kontakt aufzunehmen.« Wenn man sage »Du fehlst mir« oder auch dem Zorn über den Tod freien Lauf lasse, könne das befreiend sein.
»Es ist eine harte Konfrontation und ein Schock«, sagt Baumgartner. Aber es falle vielen dann leichter, den Tod des Angehörigen zu realisieren. Das erste Abschiednehmen fällt mit der sogenannten Schockphase der Trauer zusammen. Sie reiche von der Todesnachricht bis etwa zur Beerdigung, erklärt Baumgartner. Danach folgt die regressive Phase, »wo sich die Angehörigen zurückziehen«. Hier sei es wichtig, dass Freunde und Verwandte sich nicht ebenfalls zurückziehen und denken, sie müssten
Bilder aufstellen, Briefe schreiben, auf den Friedhof gehen – Baumgartner findet es sehr wichtig, auf diese Weise aktiv zu werden. »In der regressiven Phase bin ich plötzlich allein«, erklärt er. Nach der Arbeit, die mit der Organisation der Beerdigung einherging, fällt der Trauernde in ein Loch. Aus der Aktivität dürfe aber keine Überaktivität werden, warnt der Theologe. Überaktivität hieße zum Beispiel, sich gleich wieder in die Arbeit zu stürzen und die Trauer zu verdrängen.
Abschied & Trauer – Ihr Begleiter in schweren Stunden
Am Ende der Trauerzeit steht die integrative Phase. »Eine wichtige Bindung wurde abgebrochen«, erklärt Baumgartner. Diese bewahre der Trauernde in Erinnerung, sei aber langsam wieder imstande, neue Bindungen einzugehen. In dieser Phase können Trauergruppen helfen. »Geteilte Trauer ist halbe Trauer« sagt der Professor. Trauer, die noch nicht bewältigt sei, könne dort zur Sprache kommen.
Den Kontakt halten In dieser Phase dürften Angehörige und Freunde nicht ungeduldig werden. »Jeder darf trauern, wie er die Zeit braucht«. Stattdessen sollten Freunde den Kontakt halten, den Trauernden zum Beispiel zu Festen einladen, ihn aber nicht drängen. Professionellen Beistand von einem Therapeuten oder Seelsorger sollten Betroffene in Erwägung ziehen, wenn sich die Trauer gar nicht löst. »Wenn ich wie versteinert bin.« Und zum Beispiel im Zimmer des Verstorbenen auch nach Jahren noch alles völlig unverändert ist. Baumgartner nennt das mumifizierte Trauer. Aber auch in diesem Fall gilt: Freunde sollten nicht zu früh auf professionelle Hilfe pochen, sondern dem Trauernden Zeit zugestehen.
3
Schritt für Schritt: Was nach dem Todesfall zu tun ist
1 Direkt nach dem Tod Den Arzt benachrichtigen, wenn der Tod in der Wohnung eingetreten ist, damit er den Totenschein ausstellen kann Die direkten Freunde und Angehörigen benachrichtigen, damit sie Abschied nehmen können Verträge und Verfügungen zusammenstellen, soweit vorhanden (Geburts- oder Heiratsurkunde, Personalausweis, Letzter Wille, Bestattungsvorsorge, Willenserklärung zur Feuerbestattung, Patientenverfügung) Einen Tag nach dem Tod beim Standesamt des Sterbeortes mit dem Totenschein die Sterbeurkunde beantragen (bei Ledigen ist dazu die Geburtsurkunde nötig; bei Verheirateten die Heiratsurkunde/Familienstammbuch; bei Geschiedenen die Geburtsurkunde, Heiratsurkunde und das Scheidungsurteil; bei Verwitweten muss zur Heirats noch die Sterbeurkunde des Ehepartners vorgelegt werden) Text: Iris Kreppenhofer | Bild: ©FreshPaint-Fotolia.com
A
uch wenn der Verlust eines geliebten Menschen schmerzlich ist, zumindest ein Angehöriger muss die nun anstehenden Formalitäten erledigen.
4
Krankenkasse, Lebens- und Unfallversicherung innerhalb von 24 Stunden nach dem Tod schriftlich informieren (Familienmitglieder sind nur noch einen Monat bei der Krankenkasse mitversichert)
Abschied & Trauer – Ihr Begleiter in schweren Stunden
3 Nach der Beisetzung/ Trauerfeier
2 Innerhalb von 36 Stunden nach dem Tod
Bestatter auswählen (falls kein Bestattungsvorsorgevertrag des Verstorbenen mit einem Bestattungsinstitut vorliegt) Klären, welche Aufgaben die Angehörigen selbst übernehmen
Überführung des Verstorbenen in die Leichenhalle oder zum Bestatter veranlassen (eine Aufbahrung zu Hause ist bis zu zwei Tage möglich, wenn nicht eine meldepflichtige Krankheit vorliegt)
Zeit festlegen, wie lange der Verstorbene in einer Trauerhalle aufgebahrt wird Pfarramt der Kirche verständigen, der der Verstorbene angehörte
Termin der Trauerfeier und Bestattung bei Friedhofsverwaltung/ Pfarrer festlegen (die Beerdigung muss spätestens nach fünf bis zwölf Tagen erfolgen; bei Feuerbestattung ist bis zu sechs Wochen Zeit bis zur Urnenbeisetzung)
Bestattung planen (Sarg, Totenkleidung); Grabart bestimmen (Wahl- oder Reihengrab bei Erd- oder Feuerbestattung); Festlegung einer Grabstelle oder vorhandenes Grab verlängern lassen (Friedhofsverwaltung)
Wenn kein Pfarrer gewünscht wird, eventuell Trauerredner organisieren Orgelspiel oder andere Musik für die Trauerfeier veranlassen Bei Floristen die Dekoration für die Trauerfeier aussuchen; Sarggesteck, Kranz und Blumenschmuck bestellen; Kranzschleife drucken lassen Kerzenbeleuchtung für die Trauerfeier bestellen
Entgegennahme der Kondolenzliste und Fotos der Trauerfeier; Danksagungen verschicken Abrechnung mit berufsständischen Organisationen Abrechnungen mit Lebensversicherungen bzw. Sterbekassen, Firmen, Behörden Rentenanspruch für Hinterbliebene geltend machen gegenüber der Bundesversicherungsanstalt Berlin oder bei den Lebens versicherungsanstalten: Überbrückungsgeld (dreimonatige Rentenfortzahlung) bei der Rentenversicherungsstelle beantragen Abmelden der Rente bei der zuständigen Rentenberech nungsstelle (in den neuen Bundesländern einheitlich beim Postrentendienst Leipzig)
Beamtenversorgung – Beantragung der Versorgungsbezüge bei zuständiger Dienstbehörde und Zusatzversicherung im öffentlichen Dienst; Meldung der Anschrift des Verstorbenen bei der Post zwecks Untersagung unaufgeforderter Werbesendungen; Umbestellung der Post
Wohnsituation klären (Mietvertrag, Strom, Wasser kündigen); Regelung der Haus-/Wohnungsschlüssel, Regulierung der Heizungsanlage, Abstellen von Gas und Wasser Kündigung von Verträgen, Mitgliedschaften (Vereine etc.) und Abos (Radio, TV, Telefon, Zeitungen); Abmelden des Autos und der Kfz-Versicherung; Kündigen der Versicherungen (Haftpflicht, Hausrat); Abbestellung von Dienstleistungen (Lebensmittellieferungen) Erbschein beantragen und Testament eröffnen lassen (Notar) Daueraufträge bei Banken/Sparkassen ändern; Kreditgeber benachrichtigen
Trauerbriefe und Danksagung (Druckerei) in Auftrag geben Fälligkeit von Terminzahlungen Adressen für Trauerbriefe zusammenstellen Benachrichtigung der Geschäftspartner Zeitungsanzeigen (Familienanzeige, Nachruf) bestellen (Anzeigenschluss beachten!)
Einschalten eines Rechtsanwalts/Notars oder Steuerberaters
Trauerkaffee oder Traueressen nach der Beerdigung/ Trauerfeier in einem Café oder Restaurant reservieren
Der Bestatter Ihres Vertrauens hilft bei allen Fragen ebenso wie bei der Erledigung der Formalitäten.
Abschied & Trauer – Ihr Begleiter in schweren Stunden
5
Abschied von Angehörigen Den Tod im Krankenhaus bewältigen: In Ruhe zum letzten Mal zusammen sein Text: dpa/tmn
S
tirbt ein Angehöriger im Krankenhaus, kommt das für Familienmitglieder oft überraschend. Dann müssen sie vieles gleichzeitig erledigen. Zum Abschiednehmen sollten sie sich aber die Zeit nehmen, die sie brauchen. Viele Krankenhäuser gehen darauf ein.
Das Krankenhaus sollte nicht die letzte Station für ihre tote Mutter sein. Die Tochter wollte den Leichnam in die Wohnung holen, in der die Mutter ihr ganzes Leben verbracht hatte. Dort sollten ihre Freunde noch einmal die Möglichkeit haben, sich von der alten Frau zu verabschieden. »Das haben wir dann möglich gemacht«, erzählt Thomas Hardeweg. Er ist Mitarbeiter eines Hospizdienstes. Sterben Angehörige in der Klinik, ist das für Familienmitglieder oft ein Schock. Denn nicht immer ging dem Tod eine Krankheit voraus, manchmal war es nur ein Routineeingriff. Die hereinbrechenden Gefühle machen es nicht leicht, die Situation zu überblicken: Was muss organisiert werden, und welche Möglichkeiten gibt es im Krankenhaus, den Toten wie gewünscht zu verabschieden? Diese Fragen stellen sich bei jedem Todesfall, aber bei einem plötzlichen Tod im Krankenhaus ganz besonders. Bei einem plötzlichen Tod hat fast niemand einen Plan im Kopf: »Da können Sie relativ wenig tun, man kann sich darauf nicht vorbereiten«, sagt Prof. Friedemann Nauck, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin. Anders liege der Fall,
6
wenn man jemanden mit einer schweren Krankheit begleitet: »Da können Sie einen Notfallplan machen.« Angehörige sollten nicht nur wissen: Will mein Vater künstlich beatmet werden?, sondern auch: Wer soll bei seinem Tod informiert werden? Wem vertraut er, wer soll ins Krankenhaus kommen? »Das kann man genauso wie eine Geburtsvorbereitung angehen«, sagt Nauck. Von einer Notfallliste profitieren beide, Erkrankter und Angehöriger. Der Erkrankte, weil er seine Wünsche ausgesprochen hat, der Angehörige, weil ihm der Plan ein wenig Sicherheit gibt.
Oft ein plötzlicher Tod Doch oft kommt der Tod eben plötzlich. Sind Angehörige nicht vor Ort, werden sie meist telefonisch informiert. Für diesen Fall sollten sie sich überlegen, wie sie ins Krankenhaus kommen, denn völlig aufgelöst selbst ins Auto zu steigen, ist keine gute Idee. »Fragen Sie am besten jemanden, der Ihnen nahe steht, aber emotional weniger stark betroffen ist«, sagt Alexander Helbach, Sprecher von Aeternitas, einer Initiative für Bestattungskultur. Denn diese Person könne dabei helfen, wichtige Entscheidungen zu treffen, etwa, welcher Bestatter anzurufen ist oder was mit den Sachen des Verstorbenen passieren soll. Im Krankenhaus angekommen, geht es vor allem darum, wie lange der Verstorbene auf seinem Zimmer bleiben kann. Dies kann von Krankenhaus zu Krankenhaus
variieren. »Fragen Sie in jedem Fall beim Klinikpersonal«, rät Hardeweg. Denn viele Krankenhäuser bieten mittlerweile eigene Räume zur Verabschiedung an. Dort gibt es die Möglichkeit, Blumen aufzustellen, eine bestimmte Musik zu spielen oder Kerzen anzuzünden. »Die Atmosphäre ist eine ganz andere. Es gibt keine Geräte mehr, kein Knattern und Piepen wie auf der Intensivstation«, erklärt Nauck. In vielen Fällen hat es organisatorische Gründe, warum Tote in Krankenhäusern relativ schnell in den Kühlraum gebracht werden – denn die Lebenden haben Vorrang und das Zimmer wird wieder gebraucht. Bei Angehörigen kann dann schnell der Eindruck entstehen, sie müssten sich beim Verabschieden beeilen. »Es ist verletzend für die Angehörigen, wenn sie das Gefühl haben, sie müssen gehen«, sagt Hardeweg. Einfach hinnehmen müssen sie dies nicht, sondern können versuchen, mit dem Klinikpersonal zu reden: »Sie dürfen Zeit einfordern. Erklären Sie, dass Sie das für die Verabschiedung brauchen.«
Kinder entscheiden selbst Eine schwierige Entscheidung betrifft die Frage, ob Kinder den Toten noch einmal sehen sollen. Hardeweg plädiert dafür, sie das selbst entscheiden zu lassen: »Man sollte sie auf keinen Fall außen vor lassen, um sie vermeintlich zu schützen.« Derselben Meinung ist Prof. Nauck: »Kinder sind so unbefangen beim Thema Tod. Sie machen intuitiv das Richtige.«
Abschied & Trauer – Ihr Begleiter in schweren Stunden
Neue Trauergruppe in Reutlingen Termine:
Text: iso/pm | Bild: ©Fiedels-Fotolia.com
J
ährlich nehmen sich in Deutschland rund 10.000 Menschen das Leben. Hinterbliebene stehen plötzlich einer Situation gegenüber, die sie zutiefst erschüttert. Im geschützten Rahmen einer Gruppe kann sich die Trauer in unterschiedlichen Formen zeigen. Der Austausch mit ebenfalls Betroffenen gibt Rückhalt und macht Mut, wieder Vertrauen ins Leben zu entwickeln. Die Krisenberatungsstellen des Arbeitskreises Leben in Reutlingen/Tübingen e.V. bieten Trauernden, die einen Angehörigen durch Selbsttötung verloren haben, Beratung und Begleitung an. Unter dem Motto »Warum konnten wir dich nicht halten?« trifft sich eine neue Trauergruppe ab April. Die Gruppe greift Themen auf, die das Leben der Hinterbliebenen bestimmen. Der Umgang mit Schuldgefühlen, Veränderungen im Familienalltag sowie die Auseinandersetzung mit spirituellen Fragen gehören dazu. Gruppengespräche werden ergänzt durch Übungen zur Achtsamkeit und Entspannung. Rituale helfen dabei, die Verbindung zum Verstorbenen zu stärken.
Samstag, 11. April 2015, von 10.00 bis 17.00 Uhr. Mittwochs: 15. 4./29. 4./13. 5./ 27. 5./10. 6./24. 6./8. 7. 2015, jeweils von 18.00 bis 20.30 Uhr. Kosten: 125 Euro (Ermäßigung auf Anfrage möglich). Weitere Informationen: Krisenberatungsstelle Arbeitskreis Leben e.V. (AKL), Karlstraße 28, 72764 Reutlingen, Telefon 07121/19298. Mail: akl-reutlingen@ak-leben.de
Der Bergfriedhof in Tübingen
Hier finden Sie umfassende Informationen zu individuellen Angeboten für Trauerfeiern, Erdbestattungen und Urnenbeisetzungen.
Die Urnengemeinschaftsgrabstätten »Garten der Erinnerung« (976,50 €), Baumbeisetzungshain »Buchengrund« (1 594 €) sowie die Erdgemeinschaftsgrabstätte »Rosengarten« (4 416 €), bei denen die Angehörigen den Grabplatz bereits inklusive der Grabpflege für die gesamte Ruhezeit von 20 Jahren erwerben, erfreuen sich großer Beliebtheit. Seit August 2014 steht außerdem die Urnengemeinschaftsgrabstätte »Mein letzter Garten« (3 662,50 €) zur Verfügung. Ebenfalls wird bis Sommer 2015 die Urnengemeinschaftsgrabstätte »Fluss der Zeit II« auf dem Bergfriedhof angelegt. Bei allen Gemeinschaftsgrabstätten besteht zudem noch die Möglichkeit der Namensanbringung. Beim Baumbeisetzungshain »Buchengrund« kann auf Wunsch der danebenliegende Beisetzungsplatz für den noch lebenden Ehegatten reserviert werden. Auch »Nicht-Tübingern« ist eine Beisetzung auf Antrag möglich. Für Trauerfeiern und Erdbestattungen steht auf dem Tübinger Bergfriedhof seit 2007 zusätzlich zur »Großen Trauerhalle« die denkmalgeschützte kleine »Waldkapelle« mit bis zu 40 Sitzplätzen zur Verfügung. Die Gebühr für eine Trauerfeier beträgt 300 €. Gerne beraten und informieren Sie vor Ort die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung.
Kommunale Servicebetriebe Tübingen (KST) Friedhofsverwaltung · Bergfriedhof 10 · 72072 Tübingen Tel. 0 70 71/7 95 67 95 · Fax 7 95 67 92 · kst-friedhoefe@tuebingen.de Öffnungszeiten: Mo. 8.30 – 11.30 Uhr, Di. 8.30 – 16.30 Uhr, Mi. 8.30 – 11.30 Uhr, Do. 13.30 – 15.30 Uhr, Fr. 8.30 – 11.30 Uhr oder nach Vereinbarung.
Abschied & Trauer – Ihr Begleiter in schweren Stunden
7
GRABMALE STEINMETZBETRIEB
Sonnenbühl/Undingen Am Trieb 17 Telefon 0 71 28/37 72 www.steinmetz-betz.de Schöne Grabmalausstellung
Individuelle Grabsteine im Trend Dazu die Obermeister der Innung Reutlingen-Tübingen
Gestaltete Grabmale Grabmalvorsorge Grabmalbetreuung
www.ziegelmueller-rt.de Steinmetz- und Bildhauermeister Sickenhäuser Straße 46, Reutlingen Tel. (0 71 21) 30 05 67, Fax 34 00 64
Tel. 0 70 72-73 87, Daimlerstr. 7 a. d. Kr. RT-TÜ-Möss.
WWW.SCHMID-GRABMALE.DE
Text: Iris Kreppenhofer | Bild: biv-steinmetz_gold_hellmich
inen Trend zum persönlichen Grabmal beobachtet Anja Schweizer, stellvertretende Obermeisterin der Steinmetz- und Steinbildhauer-Innung Reutlingen-Tübingen.
E
Dabei beobachtete Anja Schweizer auch, dass das Verlangen nach persönlichen Symbolen und Inhalten wächst: »Ein Grabmal muss eine Geschichte erzählen und an die verstorbene Person erinnern.«
Dass sich immer mehr Menschen gegen ein industriell gefertigtes Grabmal entscheiden und lieber ein individuell gestaltetes Grabzeichen auf der letzten Ruhestätte ihrer Angehörigen sehen wollen, freut natürlich die Steinbildhauerin aus Metzingen. Auch Volker Betz aus Reutlingen, Obermeister derselben Innung, hat beobachtet, dass handwerkliche Arbeit wieder mehr gefragt ist.
Zwei Haupttrends stellen die Obermeister fest: Jenen zur pflegeleichten Grabstätte, entweder mit Grababdeckung oder in einer gemeinschaftlich gepflegten Grabanlage auf dem Friedhof, da zum Beispiel die Kinder nicht mehr am Ort der verstorbenen Eltern wohnen. Und eben jenen Trend zum persönlich gestalteten Ort des Gedenkens.
»An den jahrelang bevorzugten polierten Oberflächen haben sich wohl viele sattgesehen«, vermutet Anja Schweizer. »Handwerkliche Bearbeitungsformen, die sehr unterschiedlich sein können und Lust machen, einen Stein zu berühren und Wärme ausstrahlen, werden immer häufiger verwendet.« Dabei sind vielerlei Texturen möglich – von bruchrau über fein bis grob bearbeitet. Oftmals macht eine Kombination aus verschiedenen Bearbeitungsformen einen Stein lebendig und aussagekräftig. »Individuell gestaltet muss nicht teuer sein«, sagt die Steinmetzin. So lasse sich mit einer schlichten Stele im passenden Material und der Einarbeitung eines persönlichen Symbols ein günstiges Grabmal herstellen. Doch auch aufwendige Handwerkskunst verlangten die Kunden zunehmend, so kämen öfter Aufträge für Figuren. Auf den Friedhöfen seien wieder mehr Engel und andere Bildhauerarbeiten zu sehen.
8
Wichtig an der Art der Grabstätte sei die Praktikabilität persönlicher Rituale des Erinnerns. Auch Grabarten wie Urnenwände oder Baumgräber zeigten, dass Grabbesucher immer wieder gerne Blumen oder persönliche Gegenstände ablegen, obwohl diese von der Friedhofsverwaltung sofort abgeräumt werden. »Ein personalisierter Ort für die Trauer, der individuelle Rituale ermöglicht, hat für die meisten Menschen eine heilsame Wirkung im Hinblick auf die Trauerbewältigung.« Den Obermeistern fiel auch auf, dass immer mehr Menschen vor dem Kauf eines Grabsteins nach dessen Herkunft fragen. Die beiden sehen einen »klaren Trend zu europäischem Material«. Auch heimische Steine wie Gauinger Travertin aus dem Raum Zwiefalten, Kalksteine aus dem Altmühltal sowie Granite aus dem Schwarzwald oder dem Bayrischen Wald sind für die Steinbildhauerin gut geeignet, um damit ein sehr persönliches Grabmal anzufertigen. Wer etwas mehr ausgeben will, kann auch schneeweißen Marmor aus Südtirol für die letzte Ruhestätte seiner oder seines Liebsten bekommen.
Abschied & Trauer – Ihr Begleiter in schweren Stunden
Unsere Verantwortung nehmen wir ernst – denn Ihr Vertrauen zeichnet uns aus. Als qualifizierter Bestatter in der Region sind wir für Sie da. 365 Tage im Jahr.
Tag & Nacht 07127/8406 Brändle Bestattungen Kochgasse 30 · 72124 Pliezhausen Fax: (0 71 27) 8 93 45 info@bestattungen-braendle.de www.bestattungen-braendle.de
Dieselstr. 14 · 72124 Pliezhausen · Tel. 0 71 27/75 61
ÜBER 50 JAHRE MARMOR BETZ
STEINMANUFAKTUR Grabmale . Grabplatten Grabeinfassungen Natursteinarbeiten Steinmetzbetrieb individuelle Beratung Volker Betz SteinManufaktur Am Heilbrunnen 139 . 72766 Reutlingen Tel. 07121 492219 . Fax 07121 434593
www.steinmanufaktur.com
GEBR. MOHRING GmbH & Co.KG Reutlingen Individuelle Grabdenkmale und Natursteine Burkhardt + Weber-Str. 53 72760 Reutlingen Tel. 0 71 21/33 76 85 Fax 0 71 21/33 97 56 www.mohring-steinmetz.de info@mohring-steinmetz.de
Abschied & Trauer – Ihr Begleiter in schweren Stunden
9
Schmuck für das Vorlesebuch für Familiengrab Kinder in Trauer Text: dpa/tmn
m die Pflege eines Grabes muss sich der Inhaber der Nutzungsrechte kümmern. Das gilt auch bei Gemeinschaftsgräbern. Andere Angehörige haben nicht zwangsläufig das Recht, über den Grabschmuck zu bestimmten. Das geht aus einem Urteil des Amtsgerichts Bergen auf Rügen hervor (Az.: 25 C 133/14), über das die »Neue juristische Wochenschrift« (Heft 3/2015) berichtet. Allerdings dürfen andere Angehörige durchaus Schmuck auf das Grab ablegen.
U
In dem verhandelten Fall stritten sich Cousin und Cousine über den Grabschmuck auf einem Gemeinschaftsgrab der Familie. Begraben waren dort neben den gemeinsamen Großeltern auch die Mutter des Cousins und der Vater der Cousine. Inhaber der Grabnutzungsrechte war allein die Cousine. Dass ihr Cousin ohne ihr Mitreden einfach ein Gesteck auf dem Grab ablegt, wollte die Frau nicht akzeptieren. Die Richter gaben der Frau im Grundsatz Recht: Zwar stehe das Bestattungsrecht den unmittelbaren Angehörigen zu, nicht aber die anschließende Grabpflege. Für diese sei der Inhaber der Nutzungsrechte verantwortlich, hier also die Cousine. Diese könne ihrem Cousin aber nicht gänzlich untersagen, dass er auf dem Grab seines Vaters Gestecke oder Kränze ablegt. Dies darf er ohne Absprache mit ihr tun.
Grabmale Steinmetzbetrieb Bildhauerarbeiten Naturstein im Garten
Anja Schweizer Auchtertstraße 50 72555 Metzingen Telefon 0 71 23-48 02 info@steinwerk-schweizer.de www.steinwerk-schweizer.de
10
Text: Iris Kreppenhofer
F
ür kleine Kinder, die mit dem Tod konfrontiert werden, schrieb Birgitt Möck aus Lichtenstein-Unterhausen das Buch »Abschied mit Himmelsglöckchen – und über ihre Brücke zum Himmel«. Das 2012 im Lebensweichen-Verlag erschienene gebundene Buch ist sowohl zum Vorlesen als auch für Erstleser geeignet, zumal viele farbige Illustrationen von Claudia Hiekel den Inhalt veranschaulichen. Die märchenhafte Erzählung beginnt im Reich der Tiere, wodurch sich kleine Kinder schnell in diese Geschichte hinein versetzen können. Der Besuch des Engels Himmelsglöckchen, der sich auf den Weg zu den Menschen macht, führt langsam zum Kern der liebevoll erzählten Geschichte: Der Himmelsbote möchte die Sterne von drei Menschen aus ihren alten oder kranken Hüllen befreien und über die Brücke zum Himmel führen. Am Ende der gefühlvollen Erzählung leuchten drei neue Sterne strahlend herab zur Erde. Birgitt Möck / Claudia Hiekel: »Abschied mit Himmelsglöckchen – und über ihre Brücke zum Himmel«, Lebensweichen-Verlag (ISBN: 978-3-9814642-4-5)
Jeder Abschied ist der Beginn eines neuen Weges. Begleitet werden wir dabei von der Erinnerung. Und natürlich ist Erinnerung verbunden mit vielen Gedanken und Geschichten an jene, denen sie gilt. Jeder von uns trägt ganz allein die Verantwortung dafür, welchen Weg wir suchen und finden, um denen gerecht zu werden, die nicht mehr unter uns sind. Bei der Entscheidung für ein Denkmal, einen Erinnerungsstein oder ein Grabmal dürfen Sie getrost die Verantwortung mit uns teilen. Denn unsere Aufgabe ist es, dem Ausdruck zu verleihen und Gestalt zu geben, was Ihnen wichtig ist. Dazu braucht es Zeit. Zeit, die Sie sich nehmen, um mit uns zu sprechen, damit wir verstehen. Zeit, die wir uns nehmen, Ihnen zuzuhören. Zeit auch, um zu entwerfen, vorzuschlagen und schließlich miteinander zu entscheiden. So entsteht ein Grabmal, ein Denkmal oder Erinnerungsstein, den wir für Sie und - was fast noch wichtiger ist – mit Ihnen gemeinsam an den Beginn eines neuen Weges stellen werden. Anja Schweizer Steinmetzin
Abschied & Trauer – Ihr Begleiter in schweren Stunden
Bei uns erhalten Sie in Trauerfällen die passende Floristik:
Formschön und farbiger Text: Iris Kreppenhofer | Bild: ©racamani-Fotolia.com
D
er Trend in der Trauerfloristik geht hin zu Formen wie Herzen und Kreuze«, sagt Peter Wizenmann, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Reutlinger Friedhofsgärtner. Blumige Herzen in Rosa- und Rottönen seien derzeit bei Bestattungen ebenso beliebt wie Pflanzengestecke in Kreuzform. Sowohl beim Blumenschmuck für Trauerfeiern als auch bei der Bepflanzung von Gräbern stellt Wizenmann einen Trend zu lebensfrohen Farben fest. So seien kräftige gelbe Rosen bei Kränzen und Gestecken sehr beliebt, wogegen Trauerfeiern ganz in weißem Blumenschmuck selten geworden seien. »Übrigens, auch Urnenbeisetzungen vertragen Blumen«, wirbt der Vertreter der Reutlinger Friedhofsgärtner für florale Dekoration nicht nur bei Erdbestattungen.
Nicole Rausenberger Tübinger Straße 60 72810 Gomaringen Telefon 0 70 72/92 17 66
se« Hobersotneden G re rün
»Das
Ihr Partner für Grabpflege und Trauerfloristik
Hortense
72793 Pfullingen an der B312 zwischen Pfullingen und Lichtenstein Tel. 0 71 21-99 42 10 www.hortense-pflanzen.de
Inh. M. Reutter Dresdner Platz 2 Orschel-Hagen im Einkaufszentrum Tel. 0 71 21-61 04 64
Blumenstube Di Stefano Almenstraße 22 72108 Rottenburg-Wurmlingen Tel. 0 74 22/2 49 33 www.blumenstube-di-stefano.de
Bachstr. 4 72810 Gomaringen
Friedhofgärtnerei · Römerschanze Dietweg 42 · Reutlingen Tel. 07121/300848
Abschied & Trauer – Ihr Begleiter in schweren Stunden
Inh. J. Hummel Einsteinstr. 5 72800 Eningen Tel 07121 81375 Fax 07121 88470
Tel. 0 70 72-63 42 Fax 0 70 72-92 19 15 www.floristik-renz.de
11
Grabarten
Grabpflege
Verschiedene Möglichkeiten zeigen lassen
Laut Erbrecht kein automatisches Vermächtnis
Text: dpa/tmn | Bild: ©fotoknips-Fotolia.com
Text: dpa/tmn
ach einem Todesfall sind Angehörige mit vielen praktischen Fragen konfrontiert: Erd- oder Feuerbestattung? Beisetzung in einer Urnenkirche oder die Asche im Meer verstreuen lassen? Am besten lässt man sich die verschiedenen Grabarten beim Bestatter vor Ort oder als Fotos zeigen. So verstehe man oft schneller als mit vielen beschreibenden Worten, erläutert die Verbraucherinitiative Aeternitas.
rben sind nicht automatisch für die Grabpflege des Erblassers verantwortlich. Denn im Gegensatz zu den Beerdigungskosten, die Erben tragen müssen, obliegt ihnen die Pflicht zur Grabpflege nicht, erklärt das Deutsche Forum für Erbrecht. Nur wenn das Grab Teil des Nachlasses ist, müsse sich der Erbe um die letzte Ruhestätte kümmern.
N
Außerdem sollten sich Hinterbliebene danach erkundigen, ob es für die infrage kommenden Grabarten Gestaltungsvorschriften gibt: Diese können beispielsweise das Grabmal, die Einfassung oder die Bepflanzung betreffen. Keine Scheu sollten Angehörige davor haben, das Thema Preise anzusprechen. Bei den Friedhofsgebühren gibt es zwischen den einzelnen Gemeinden gewaltige Unterschiede. Außerdem fragen sie besser nach den Gesamtkosten: Neben der eigentlichen Grabnutzungsgebühr kommen je nach Friedhof zusätzliche Kosten auf sie zu – zum Beispiel Verwaltungsgebühren und Gebühren für das Öffnen und Schließen des Grabes.
E
Denn in diesem Fall sei der Erbe der Eigentümer und Nutzungsberechtigte. Und dieser müsse sich laut der Friedhofssatzungen der Städte und Kommunen um die Grabpflege kümmern. Um sicherzugehen, dass das Grab nicht verwahrlost, könnten Erblasser schon zu Lebzeiten festlegen, wer sich darum kümmert. Möglich sei es etwa, selbst einen Grabpflegevertrag mit der Friedhofsgärtnerei abzuschließen und diesen entweder gleich zu bezahlen oder die Kosten aus dem Nachlass begleichen zu lassen. Auch könne ein Erbe über das Testament mit der Grabpflege beauftragt werden.
Ein Grab ist nicht nur letzte Ruhestätte, sondern vor allem auch Zeichen lebendiger Erinnerung. Dabei ist die Grabgestaltung sichtbarer Ausdruck für die enge Verbindung zum Verstorbenen.
Benz Blumen Center Inhaber Andreas Benz Dietweg 42, 72760 Reutlingen +49 (0) 7121 / 30 08 48 andreasbenz@ benzblumencenter.de
12
Gärtnerei Gustav Bihler & Sohn Hans-Reyhing-Str.31 72762 Reutlingen +49 (0) 7121 / 92 740 bihler@gaertnerei-bihler.de
Gärtnerei Dietterlein Henne Burkhard + Weber-Str.13 72760 Reutlingen +49 (0) 7121 / 32 96 62 info@dietterlein-henne.de
Blumenhaus Christoph Kieß Eckenstraße 2-12 72770 Reutlingen +49 (0) 7121 / 57 88 23 info@blumen-kiess.de
Abschied & Trauer – Ihr Begleiter in schweren Stunden
Inh. THOMAS WIDMANN Steinmetzmeister Persönliche Beratung Individuelle Gestaltung
Mehr Farbe Bepflanzung letzter Ruhestätten bunter
Bauer
Kirchfeldstraße 8 72138 Kirchentellinsfurt
Grabmale
Telefon: 0 71 21/67 07 21
Katharinenkirche Die kleinste und anmutigste unter den evangelischen Kirchen in Reutlingen bildet den idealen Rahmen für kirchliche Bestattungs- und Trauerfeiern auf dem Friedhof »Unter den Linden«.
Text: Iris Kreppenhofer
G
räber werden zunehmend individuell gestaltet, beobachtete Peter Wizenmann, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Reutlinger Friedhofsgärtner. Neben diesem Trend zur Individualität würden auch immer häufiger lebensfrohe Farben bei der Bepflanzung der letzten Ruhestätte verlangt. Immer mehr Angehörige beauftragen Friedhofsgärtner mit der Grabpflege, insbesondere, wenn sie nicht am Ort des Verstorbenen wohnen. »In der Regel schaffen Friedhofsgärtner auf einem Grab eine Freifläche am Kopf- oder Fußende oder in der Mitte«, erläutert Peter Wizenmann, »um dort Platz für eine Wechselbepflanzung zu schaffen«. Dort finden dann je nach Jahreszeit saisonale Pflanzen Raum, die möglichst lange blühen und so für Farbe auf dem Friedhof sorgen. »Früher wurden Gräber meist nur mit einer Pflanze bepflanzt«, sagt der Vertreter der Reutlinger Friedhofsgärtner. »Heute sind es verschiedene Blumen, das macht die Sache lebhafter.« Je nach Saison und Wünschen der Angehörigen seien im Frühjahr Stiefmütterchen und Bellis beliebt, im Sommer seien es eher Begonien verschiedenster Art. »Im Herbst sind weiße Caluna, die etwas trompetenhaft aussehen, stark im Kommen«, beobachtete Wizenmann. Dann bringen die winterharten Erika etwas Farbe auf die Gräber in einer sonst oft grauen Jahreszeit. Zwischen den saisonal unterschiedlich bepflanzten Freiflächen sorgen immergrüne Dauerpflanzen wie Cotoneaster für einen gepflegten Anblick eines Grabes. Im Winter ermöglichen Trockengestecke, winterfeste Schalen und Tannenzweige ein würdiges Erscheinungsbild einer letzten Ruhestätte.
Abschied & Trauer – Ihr Begleiter in schweren Stunden
Max. 300 Sitzplätze Miete: 350,– Auskünfte erteilen: Mesnerin, Tel. 0 71 21/33 44 37 Kurt Haas, stellv. Kirchenpfleger, Tel. 0 71 21/31 24 15
B ESTATTUNGEN S ERWAY Ihr Bestattermeisterbetrieb in der Region! www.bestattungen-serway.de
Telefon 07123-7029
BESTATTUNGEN
WERNER Bestattungsvorsorge bedeutet - vorbereitet sein Wir informieren Sie gerne über die Möglichkeiten der Vorsorge und beantworten Ihre Fragen. Mössingen (07473)
21494
Inh. Dirk Flunkert
Hauptstraße 20-22 37 01 66
72800 Eningen 34 06 81
13
»Da kommt viel zurück« Ehrenamtliche Arbeit im Eninger Hospiz Barbara Haas Ehrenamtliche Sterbebegleiterin
B
arbara Haas macht eine Arbeit, die sich viele Menschen nicht einmal vorstellen können, geschweige denn zutrauen: Die 75-Jährige begleitet Sterbende in den Tod – und dies auch noch ehrenamtlich. Seit Eröffnung des Hospiz‘ Veronika in Eningen zum Jahreswechsel 2001/2002 hilft sie dort Betroffenen auf ihrem letzten Weg und ist Ansprechpartnerin für Angehörige. Betritt der Besucher das Hospiz im Obergeschoss des Seniorenzentrums St. Elisabeth, überraschen ihn die wohnlichfrische Atmosphäre und der angenehm freundliche Umgangston des Personals. Patienten heißen hier »Gäste«, entsprechend bemüht ist das Team, den Sterbenden ihre letzten Wünsche zu erfüllen. »Hier ist so ein großer Arbeitsaufwand, dass die Fachkräfte Unterstützung brauchen«, sagt Barbara Haas. So stehen den 13 Pflegekräften auf achteinhalb Personalstellen fünf Springer und 20 Ehrenamtliche zur Seite, erläutert Hospizleiter Ulrich Hufnagel, und somit je ein Ehrenamtlicher für die morgendliche und die nachmittägliche Schicht. »Die Ehrenamtlichen kommen alle aus dem ambulanten Hospizdienst«, weiß Barbara Haas, »viele haben in Privathaushalten und im Krankenhaus Sterbende begleitet«. Die 75-Jährige übernimmt gerne die Frühschicht. Die agile Seniorin hilft beim Zubereiten des Frühstücks im gemütlichen Gemeinschaftsraum, beim Grießbrei-Kochen und Geben der Speisen an die, die selbst nicht mehr essen können. Bis zu acht Gäste werden betreut. Während Barbara Haas aufräumt, ist sie oft im Gespräch. »Manchmal kommen auch lebendige Gesprächsrunden zustande«, freut sie sich. Zu dieser Stunde muss viel pflegerische Arbeit gemacht werden. »Ich sitze hier selten länger an einem Bett«, sagt die Betreuerin. »Im stationären Hospiz zu arbeiten ist eine ganz andere Situation als im ambulanten Dienst«, weiß die erfahrene Ehrenamtliche. Früher, bei Hausbesuchen oder im Krankenhaus, saß sie oft lange an einem Bett, um Ansprechpartnerin zu sein und die Angehörigen zu entlasten.
14
Vor 20 Jahren fing Barbara Haas ehrenamtlich im ambulanten Hospizdienst an. »Meine vier Kinder waren aus dem Haus, ich hörte von dieser Arbeit und dachte, das will ich.« Die Pflege ihrer Schwiegereltern hatte sie miterlebt und als Kind den Tod des eigenen Bruders. »Ich machte schon immer ehrenamtliche Dinge.« So arbeitete sie auch im Reutlinger Kaffeehäusle mit behinderten Menschen. Und: »Früher war es das normale Leben, dass alte Menschen sterben«, sagt die 75-Jährige. »Wenn jemand stirbt, ist das ein sehr emotionaler Moment«, erzählt die feinfühlige alte Dame. Dabei seien ihre persönlichen Grenzen je nach Fall verschieden gelagert. »Wenn es der Jahrgang meiner Kinder ist, da knackt es bei mir auch.« In Vorbereitungskursen lernte sie, mit ihren Gefühlen umzugehen. Zudem hilft ihr die regelmäßige Supervision des Ambulanten Hospizdienstes mit einer erfahrenen Psychologin. »Da kann man dann über alles reden« – seien es Probleme mit Gästen oder mit Angehörigen.
Jemanden zum Reden haben Doch meist helfe es den Gästen und den Angehörigen, dass sie jemanden zum Reden im Hospiz haben. »Sie erzählen mir viel Gutes, weil, es gibt viel Gutes.« Barbara Haas erinnert sich an eine Mutter, die lange im Zimmer ihrer 25-jährigen Tochter gelebt hat und immer wieder das Gespräch mit Fachpersonal und Ehrenamtlichen suchte. Oder an den alten Mann, der aushielt, bis ihm sein vier Stunden alter Enkel ans Bett gebracht wurde, und dann verstarb. Andere Gäste möchten nicht reden, dann werde das akzeptiert. Oder sie können nicht reden. Wenn dann ein Gesangbuch auf dem Nachttisch liegt, singt Barbara Haas auch mal was vor. Der Glaube hilft ihr bei ihrer Arbeit. Sie geht auch mit einem Gast im Rollstuhl spazieren oder macht für ihn kleine Besorgungen, sei es, um ein Rätselheft oder die geliebte Creme zu kaufen. Einmal hatte ein Gast den Wunsch, nochmal sein
Abschied & Trauer – Ihr Begleiter in schweren Stunden
»Für die Menschen, die ins Hospiz kommen, ist der Gedanke, jetzt endgültig am letzten ‚Platz‘ in ihrem Leben angekommen zu sein, in unterschiedlicher Weise sehr bedeutsam. Die einen sind froh, endlich einen Ort zu haben, um in Frieden sterben zu können. Andere hadern – verständlicherweise – noch sehr mit ihrem Schicksal. Im Lauf der Zeit verändert sich die Einstellung, und bei unseren Gästen und bei ihren Angehörigen breitet sich ein Friede aus, den wir nicht machen..., zu dem wir aber beitragen mit der Atmosphäre im Haus, mit allem, was wir tun. Und daran beteiligt zu sein ist sicherlich etwas, das uns gut tut. Und uns spüren lässt, wie wichtig unsere Arbeit ist. Für alle.«
rechtzeitig regeln RILLING & PARTNER
Tübingen | Handwerkerpark 5 Tel 0 70 71/9 27 80 Bestattungsdienst | Haus des Übergangs www.rilling-und-partner.de
Ambulanter Hospizdienst Reutlingen e.V. Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen sowie für deren Angehörige und Trauernde.
Barbara Haas
Text | Bild: Iris Kreppenhofer
Ambulanter Hospizdienst Reutlingen e. V. Oberlinstraße 16 · 72762 Reutlingen Tel. 0 71 21-27 83 38 · Täglich von 9.00 – 18.30 Uhr erreichbar info@hospiz-reutlingen.de
Heimatdorf zu sehen. Das Hospiz ermöglichte ihm die Fahrt auf einen nahen Berg mit Ausblick. Ein anderer wollte den Baum sehen, den seine Kinder ihm zu Ehren gepflanzt hatten. Die Krankenfahrt wurde ermöglicht.
Kleine Dinge genießen Barbara Haas bewundert, wie manche Menschen ihre totale Hilflosigkeit aushalten und auch noch kleine Dinge genießen können – »wie ein Eisherzle im Cola«. Natürlich gebe es auch die Dauernörgler, die sich mit ihrer Situation nicht abfinden könnten. Wenn ihr das bewusst ist, könne sie damit umgehen. »Manchmal ist es auch schwer zu ertragen, wie schlecht es jemand geht«, sagt Haas, »dann muss man sich innerlich abgrenzen«. Schön ist es für sie, wenn jemand friedlich einschläft.
MAGDALENA HOSPIZ Magdalena-Hospiz e.V. Ambulanter Hospizdienst Reutlinger Alb
Zuhause ist ein Ort, an dem Menschen Geborgenheit und Solidarität erleben. Mobil: 0170 / 5925146 www.magdalena-hospiz.de
Ist ein Gast verstorben, wird sein Zimmer mit Blumen und Kerzen dekoriert und er meist gemeinsam mit den Angehörigen verabschiedet. »Es wird etwas über den Menschen erzählt, ein Text oder Gebet vorgelesen«, so Haas, »je nachdem, wie es die Angehörigen wollen«. Es könne auch sein, dass die Pflegenden mal in Tränen ausbrechen, »die Frage ist, was nimmt man mit heim.« Sie habe bisher jede Nacht schlafen können. »Wir machen das alle gern«, sagt Barbara Haas in Übereinstimmung mit ihrer gerade hinzugekommenen ehrenamtlichen Kollegin Sybille Meiser, »da kommt viel zurück«. Viele Ehrenamtliche arbeiten einmal die Woche, die 75-Jährige ist in der Regel alle zwei Wochen für eine Schicht dabei. »Wenn ich das öfter mache, wird es mir zu viel.« Zumal sie bei Dienstantritt nie weiß, wer noch lebt. Brennt am Eingang eine Kerze, weiß sie, dass wieder jemand gestorben ist. Dennoch, sie hat es nie bereut, im Eninger Hospiz angefangen zu haben: »Es war von Anfang an das Richtige.«
Abschied & Trauer – Ihr Begleiter in schweren Stunden
15
Was Pfarrer im Todesfall leisten Am Beispiel einer Seelsorgerin in Mittelstadt
Text: Iris Kreppenhofer | Bilder: iso, ©crazymedia-Fotolia.com
V
on der Sterbebegleitung bis zur Trauerpredigt sind Pfarrer ein wichtiger Beistand für die Hinterbliebenen. Beispielhaft genannt sei Pfarrerin Gerlinde Henrichsmeyer, die für die Reutlinger Teilgemeinde Mittelstadt zuständig ist und erläutert, was Pfarrer im Todesfall leisten.
Wenn Angehörige sich bei Gerlinde Henrichsmeyer melden, dass ein Familienmitglied am Sterbebett ihren Besuch wünscht, kommt die Pfarrerin gerne, um dem Kranken den kirchlichen Segen zuzusprechen, den Psalm 23 oder das Vaterunser zu beten. »Es ist verblüffend, wie tief solche vertrauten Worte in unserem Unterbewusstsein verankert sind«, sagt sie, »bei vielen kehrt dann Ruhe und Frieden ein und sie können besser loslassen«. Die Pfarrerin geht auch ins Altenheim oder Krankenhaus, um Sterbenden ihren letzten Weg zu erleichtern. Sie hat oft den Eindruck, dass es die Angehörigen schätzen, wenn das Familienmitglied auf würdige Weise verabschiedet wurde. Ist jemand daheim entschlafen, muss zwar der Arzt verständigt werden, um den Totenschein auszustellen, aber der Bestatter muss nicht sofort aktiviert werden: »Was viele nicht wissen, man darf den Verstorbenen zwei Tage zu Hause behalten, um Abschied zu nehmen.« Die Pfarrerin erinnert sich, dass früher der Leichnam noch von den Angehörigen gewaschen und hergerichtet wurde, bevor der Bestatter kam, um ihn abzuholen, heute wird das delegiert. Trotzdem geschieht es noch,
16
dass Angehörige darum bitten, dass der Verstorbene zu Hause ausgesegnet wird, bevor der Bestatter kommt. Heutzutage wird die Pfarrerin meist von Angehörigen oder dem Bestatter verständigt, damit die Beerdigung beziehungsweise Bestattung organisiert werden kann, sobald ein Leichnam dafür freigegeben ist. Dann gilt es, mit den Angehörigen einen gemeinsamen Termin in Absprache mit dem Friedhofsamt zu finden. »Meist sind es vier, fünf Tage«, so die Pfarrerin, »dann haben die Angehörigen etwas Zeit, sich darauf einzustellen«. Auch mit dem Bestattungschor, der Bläsergruppe oder anderen Musikern muss sie den Termin und die Inhalte der Trauerfeier koordinieren. Wichtig vor einer Predigt zur Bestattung ist für Gerlinde Henrichsmeyer das Trauergespräch mit den Angehörigen. Sie ist seit dreieinhalb Jahren in Mittelstadt und damit für gut 1800 Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde zuständig. Die Pfarrerin lernte zwar in dieser Zeit immer mehr Familien kennen, ist aber natürlich auch darauf angewiesen, persönliche Auskünfte über den Verstorbenen zu erhalten, um eine individuelle Trauerrede halten zu können. »Zunächst mal lasse ich die Angehörigen gerne erzählen, was in den letzten Tagen und Wochen passiert ist«, sagt sie, »da kriegt man schon viel mit, wie es zum Tod kam und wie das Familienleben abläuft«. Die Pfarrerin fragt nach biografischen Daten vom Geburtsdatum über den Schulort bis hin zu Beruf und Hobbies, um einen
möglichst persönlichen Abschied gestalten zu können. Auch Antworten auf die Frage, wie die einzelnen Familienmitglieder zum Verstorbenen standen, helfen ihr dabei weiter. »Ich kann es mir nur schwer vorstellen«, so die Pfarrerin, »bei einer Bestattung das Evangelium ohne Bezüge zur Person zu predigen«. Dabei überlässt sie es den Angehörigen, wenn Brüche in einer Biografie übergangen werden sollen. Auch der Konfirmationsspruch könne zur Person und damit zur Trauerrede passen. Bei tragischen Todesfällen suchen die Hinterbliebenen bei der Pfarrerin auch Antworten auf die Fragen »Warum?« und »Warum trifft es uns?«. Dann versucht sie Trost zu spenden, beispielsweise in dem Sinne, dass der Verstorbene nicht verloren ist, da die Liebe zu ihm bleibt. Auch Fragen der Schuld, des Zorns oder von nicht gelösten Konflikten der Angehörigen mit dem Verstorbenen werden an Gerlinde Henrichsmeyer herangetragen. »Auch wenn es im Leben nicht zur Versöhnung kam«, antwortet sie dann gerne, »so kann man doch richtig Abschied nehmen und die Sache ruhen lassen«. Trotz Glaubens eine seelische Belastung kann für sie sein, wenn ein Kind stirbt. »Pfarrer sind auch nur Menschen«, meint sie. »Schon als Vikarin musste ich ein Kind im Brutkasten nottaufen – und stand vor der Frage der Eltern: Warum ist dieses kleine Leben so schnell genommen worden?« Damals wie heute tröstet die Pfarrerin mit passenden Worten aus der Bibel und ihrer Lebenserfahrung.
Abschied & Trauer – Ihr Begleiter in schweren Stunden
Trauerbegleitung Trauerreden Vorsorgeberatung
stefan bitzer Poststraße 18 72770 Reutlingen
Gerlinde Henrichsmeyer
Tel. 07121 3640259 info@stefanbitzer.de
Pfarrerin in Mittelstadt
www.stefanbitzer.de
Steinmetz * Grabmale
Reinhard Krause Unter den Linden 41 72762 Reutlingen Telefon 0 71 21/32 91 71 E-Mail: reinhardkrause1@gmx.de
»Bedenkt: den eigenen Tod, den stirbt man nur, doch mit dem Tod der andern muss man leben.« Mascha Kaléko (1907-1975)
»Ich leb indes in dir vergnüget, und sterb ohn alle Kümmernis. Mir g’nüget, wie mein Gott es füget; ich glaub und bin es ganz gewiss: Mein Gott, mein Gott, aus Gnad durch Christi Blut, machst du’s mit meinem Ende gut.« Ämilie Juliane von SchwarzburgRudolstadt (1637-1706)
Abschied & Trauer – Ihr Begleiter in schweren Stunden
17
Im Netz noch lebendig Wenn der Verstorbene ein digitales Erbe hinterlässt
D
as digitale Erbe zu Lebzeiten zu regeln, hilft den Anhörigen. Denn Passwörter und Zugangsdaten zu suchen, ist für die Hinterbliebenen mühsam.
Wenn dem nicht so ist, kommt einige Arbeit auf die digitalen Erben zu. Wird beispielsweise Facebook darüber informiert, dass ein Mitglied verstorben ist, überprüft das Netzwerk den Hinweis schnellstmöglich – zum Beispiel anhand der Sterbeurkunde. Wenn die Familie es wünsche, werde der Account gelöscht, so das Unternehmen. Das Profil könne aber auch in einem speziellen »Erinnerungs-Status« aufrechterhalten werden.
Vor seinem Tod hat Opa an alles gedacht – wer sein Häuschen bekommt, seine Katze und seine Schallplattensammlung. Vor einigen Jahren hatte er aber auch den Computer und das Internet für sich entdeckt. Doch sein Letzter Wille fürs virtuelle Erbe fehlt. Was nun? Langwieriges Verfahren Notebook und Computer sind auch für Senioren kein Fremdwort mehr. Ein Drittel der über 65-Jährigen nutzen das Internet, und immerhin 14 Prozent sind in sozialen Netzwerken aktiv, wie aus Zahlen des ITBranchenverbandes Bitkom hervorgeht. Um ihr digitales Erbe machen sich die meisten keine Gedanken – und lassen nach ihrem Tod Hinterbliebene zurück, die nach Passwörtern für den Rechner und Zugangsdaten für E-Mail-Accounts, sozialen Netzwerken oder anderen Internetdiensten suchen. Im Idealfall hinterlegen Senioren die Daten oder Angaben über deren Aufbewahrungsort zu Lebzeiten bei einer Vertrauensperson oder einem Notar.
Auch Google wird nicht von sich aus aktiv. Den Zugriff auf Accounts gewährt der Internetkonzern Hinterbliebenen »erst nach sorgfältiger Prüfung und einem langwierigen Bearbeitungsverfahren«, betont Google-Sprecher Stefan Keuchel. Ein entsprechender Antrag müsse zusammen mit anderen Dokumenten in die USA geschickt werden, darunter eine beglaubigte Übersetzung der Sterbeurkunde. Auch für das Löschen von Accounts und Daten fordert Google eine Sterbeurkunde ein.
der Nutzer zunächst per Mail informiert, erläutert Oliver Pitzschel von der 1&1 Internet AG, die die Angebote betreibt. »Passiert daraufhin nichts, stellen wir das Konto auf inaktiv, alle Daten und E-Mails werden dann gelöscht.« Wolle ein Erbe den Vertrag kündigen, ohne Zugriff auf das Postfach zu erhalten, brauche er nur eine Sterbeurkunde Wenn er dagegen Zugriff auf das Postfach will, muss er einen Erbschein vorlegen. »Passwörter geben wir nie heraus, weil wir sie überhaupt nicht kennen«, so Pitzschel. Der Erbberechtigte bekomme einmalig Zugang zum Postfach und habe so die Möglichkeit, ein neues Passwort zu setzen, das E-MailPostfach weiterzuführen oder zu löschen.
Digital nicht rechtswirksam
Auf Angehörige oder Freunde kommt also einige Arbeit zu. Wer nun aber glaubt, seinen virtuellen Letzten Willen als Textdatei auf dem Desktop des Rechners hinterlassen zu können, irrt. Eine solche digitale Willensbekundung Ist bei den Webmailern GMX oder Web. wäre rechtlich bedeutungslos, warnt de ein Konto sechs Monate inaktiv, werde Helmut Redeker, Fachanwalt für
GERNE BERATEN WIR SIE IN DER VORSORGE UND KLÄREN IHRE FRAGEN UND WÜNSCHE.
0 71 21/7 95 26 BESTATTUNGEN AUF ALLEN FRIEDHÖFEN. 24 STUNDEN ERREICHBAR. AUCH SONN- UND FEIERTAGS.
PFULLINGEN · SCHULSTRASSE 28 · WWW.MUTSCHLER-BETZ.DE
18
Abschied & Trauer – Ihr Begleiter in schweren Stunden
Neue große Ausstellung
Fachmännische Beratung, auch am Computer
GRABMALE Besuchen Sie unsere beiden neuen Ausstellungsgelände in Mössingen-Talheim.
Bestattungsinstitut der Stadt Reutlingen Wenden Sie sich im Trauerfall vertrauensvoll an uns – wir regeln alle Formalitäten für Sie. Text: dpa/tmn | Bild: ©kebox-Fotolia.com
Informationstechnologierecht. »Hier gilt das klassische Erbrecht, deshalb kann der Letzte Wille auch nicht einfach per Computer geschrieben, ausgedruckt und unterschrieben werden, sondern muss komplett per Hand verfasst werden – oder vom Notar beglaubigt.« Es gibt auch Firmen, die anbieten, für den Todesfall die wichtigsten Passwörter und Dokumente zu speichern. Die Bitkom ist bei solchen Angeboten skeptisch: »Die Nutzer sollten genau überlegen, ob sie eine Sammlung derart sensibler Daten einem Dienstleister überlassen«, sagt Sprecher Maurice Shahd. Anwalt Redecker pflichtet ihm bei: »Im Zweifel ist es sinnvoller, einer vertrauten Person die Passwörter zu übergeben, denn die Firmen müssen ja auch mich erstmal überleben.«
Wir sind 24 Stunden, auch am Wochenende, sowie Sonn- und Feiertags, in Reutlingen und seinen Stadtteilen für Sie tätig. Am Friedhof Römerschanze Dietweg 37 – 41 · 72760 Reutlingen Telefon: 07121/303-5750 Mobil: 0172/7269639
Trauer-Drucksachen Trauerbilder, Trauerkarten, Erinnerungsbilder – stilvoll nach Ihren Wünschen gestaltet. Individuell, schnell. Auch von zuhause aus bestellbar. WIEDEMANN Grafik-Druck · Höhnrißweg 6 · 72525 Münsingen Telefon 07381-2090 · Fax 6120 · bestellung@wiedemann-verlag.com
Trauerbegleiter helfen Wer sich das Durchforsten des Rechners Verstorbener nicht alleine zutraut, kann sich auch von Trauerbegleitern helfen lassen. »Wir schauen, ob ein Abo gekündigt werden muss oder gerade ein Gegenstand des Verstorbenen auf einer Auktionsplattform einen Käufer gefunden hat«, erklärt die Theologin Birgit Aurelia Janetzky, die sich in Freiburg auf Dienstleistungen rund ums digitale Erbe spezialisiert hat. »Wenn es nach der Untersuchung um die Verwertung oder Löschung von Daten geht, brauchen wir einen Nachweis der Erbberechtigung.« Eine Datensuche kann natürlich auch Unangenehmes zutage fördern, etwa ein unerwartetes Filmarchiv oder Mails, die eine Affäre belegen. »Ich will niemanden schockieren. Aber wenn ich etwas Delikates finde, suche ich das Gespräch mit den Hinterbliebenen«, sagt Janetzky, die vorher in der Trauerbegleitung gearbeitet hat. »Die Erben müssen so oder so damit umgehen.«
Abschied & Trauer – Ihr Begleiter in schweren Stunden
Werz Bestattungsdienst Geprüfter Bestatter im Handwerk · Geprüfter Thanatopraktiker
Friedrich-Münzinger-Str. 3 72555 Metzingen
Neckartenzlinger Str. 25 72766 Reutlingen-Mittelstadt
Telefon (0 71 23) 1 42 36
Telefon (0 71 27) 9 29 49 85
Telefax (0 71 23) 1 40 27 E-Mail E-Mail info@bestattungsdienst-werz.de info@bestattungsdienst-werz.de Internet: Internet: www.bestattungsdienst-werz.de www.bestattungsdienst-werz.de
TÜVRheinland ®
TÜVRheinland ®
19