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Amuse-bouche

Museum Tinguely

Amuse-bouche. Der Geschmack der Kunst

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verlängert bis 26.07.2020

Schmeckt Kunst süss, sauer, bitter, salzig oder gar umami? Welche Rolle spielt unser Geschmackssinn als künstlerisches Material und im sozialen Miteinander? Das Museum Tinguely setzt die Reihe zu den menschlichen Sinnen in den Künsten fort. Nach den Themenausstellungen Belle Haleine (2015) und Prière de toucher (2016) präsentiert die Gruppenausstellung Amusebouche. Der Geschmack der Kunst, verlängert bis zum 26. Juli, Kunstwerke von rund 45 internationalen Künstler*innen aus dem Barock bis zur Gegenwart, die unseren faszinierenden gustatorischen Sinn als eine Möglichkeit ästhetischer Wahrnehmung aufgreifen. Die Schau bricht mit der üblichen musealen Praktik, vornehmlich den Sehsinn des Publikums anzusprechen, und bietet eine Vielfalt von kunsthistorischen und phänomenologischen Begegnungen mit unserem Geschmackssinn. Einige der Arbeiten sind partizipativ erlebbar und können mit einem persönlichen Degustationsset, im Rahmen der interaktiven Führungen, probiert werden. Daneben sind Kunstwerke vertreten, die Geschmackserlebnisse mithilfe der Imagination des Betrachters heraufbeschwören.

In der Ausstellung treffen wir auf Situationen, die uns im alltäglichen Leben beschäftigen, und begegnen Kunstwerken aus Vergangenheit und Gegenwart, die jedoch nicht chronologisch geordnet sind. Ihre Anordnung orientiert sich vielmehr an den gängigen Geschmacksrichtungen, die wir mittels verschiedener Rezeptoren wahrnehmen können: bitter, sauer, salzig, süss und «umami» – eine 1908 vom japanischen Wissenschaftler Kikunae Ikeda geprägte Bezeichnung, die im Deutschen am ehesten mit «herzhaft-würzig» oder

Installationsansicht Bea de Visser, Blowup (Bubble), 2002

«schmackhaft» umschrieben werden kann. Die gezeigten Werke produzieren von Genuss bis Ekel eine ganze Bandbreite von Eindrücken, reichen von «zuckersüss» bis «bitterer Ernst». So sind im süssen Bereich zum Beispiel Arbeiten aus Schokolade oder Zucker zu finden. Hingegen sind im bitteren Bereich Exponate versammelt, die sich ausgehend von den abgebildeten Gegenständen oder durch die verwendeten Materialien mit Ekel, Zerfallsprozessen und Tod beschäftigen. Zugleich sind Akzente rund um Themen wie «Geschmack der Begierde», «Geschmackstäuschungen» und «Geschmack des Fremden» gesetzt.

Vertreten sind Werke u.a. von folgenden Künstler*innen: Sonja Alhäuser, Farah Al Qasimi, Janine Antoni, Marisa Benjamim, Joseph Beuys, George Brecht, Pol Bury, Costantino Ciervo, Jan Davidsz. de Heem, Bea de Visser, Marcel Duchamp, Hans-Peter Feldmann, Urs Fischer, Fischli/Weiss, Karl Gerstner, Damien Hirst, Roelof Louw, Sarah Lucas, Opavivará!, Filippo Tommaso Marinetti, Cildo Meireles, Alexandra Meyer, Antonio Miralda-Dorothée Selz, Nicolas Momein, Anca Munteanu Rimnic, Otobong Nkanga, Emeka Ogboh, Dennis Oppenheim, Meret Oppenheim, Tobias Rehberger, Torbjørn Rødland, Dieter Roth, Roman Signer, Cindy Sherman, Shimabuku, Slavs and Tatars, Daniel Spoerri, Mladen Stilinović, Sam Taylor-Johnson, André Thomkins, Jorinde Voigt, Claudia Vogel, Andy Warhol, Tom Wesselmann, Elizabeth Willing, Erwin Wurm, Rémy Zaugg. ◀

Begleitprogramm Interaktive Führungen: «Amuse-bouche. Der Geschmack der Kunst»

Immer mittwochs und samstags: jeweils 14.30–15.30 h Immer sonntags: jeweils 11.30–12.30 h | 14.30–15.30 h | 16.30–17.30 h Kosten: Museumseintritt, ohne Voranmeldung Teilnehmende müssen ihre Kontaktdaten vor der Führung angeben, max. 15 Personen.

Hortus Deliciarum

Ein Angebot für Gross und Klein mit essbaren Pflanzen aus dem Hortus Deliciarum von Marisa Benjamim. Sonntag, 5. Juli 2020 Kosten: Museumseintritt + 10 CHF Nähere Infos und Anmeldung unter www.tinguely.ch/hortus-deliciarum

Claudia Vogel, Tastescape – Live mit der Künstlerin

Die Installation Tastescape der Schweizer Künstlerin Claudia Vogel gleicht einem minimalistischen Labor. Claudia Vogel hat im Wasserdampfverfahren mit einer Destille Hydrolate (Pflanzenwasser) aus essbaren Pflanzen und Früchten hergestellt, die Sie degustieren können. Ein sinnliches Kunsterlebnis, bei dem Sie sich auf Ihren Geschmackssinn verlassen müssen. Sonntag, 12. Juli 2020 11–13 h und 14–15 h Kosten: Museumseintritt, ohne Anmeldung

Finissage

Sonntag, 26. Juli Nähere Infos zum Programm www.tinguely.ch

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