Artinside Fall 2016

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Das Museumsmagazin der Region Basel

Ausgabe Herbst 2016

Franz Marc, Blauschwarzer Fuchs, 1911

Kandinsky, Marc & Der Blaue Reiter 04.09.2016 – 22.01.2017 Fondation Beyeler, Riehen/Basel

Der figurative Pollock 02.10.2016 – 22.01.2017 Kunstmuseum Basel

Erin Shirreff 02.09.2016 – 06.11.2016 Kunsthalle Basel

«Die Kerze» 22.10.2016 – 29.01.2017 Museum Frieder Burda/D

Musikmaschinen / Maschinenmusik 19.10.2016 – 22.01.2017 Museum Tinguely

Grenzenlos grausam? 02.09.2016 – 29.01.2017 Skulpturhalle Basel

Alexander Girard bis 22.01.2017 Vitra Design Museum/D


People are different and so are diseases.

That’s why we are committed to discovering and developing personalised medicines and targeted diagnostic tests to help people live better, longer lives.


Editorial

Sam Keller

Liebe Kunstfreunde In den beiden Basler Halbkantonen werden seit Jahren heisse Diskussionen um Stadtund Landkultur sowie ihre Zusammenarbeit geführt. Wie immer, wenn in der Kultur versucht wird, Kategorien und Grenzen einzuführen, werden diese der Komplexität kultureller Produktion und Rezeption kaum gerecht. Auch weil das Verbindende in der Kultur naturgemäss eben stärker ist als das Trennende.

«Es sind gerade die Vielfalt und das Zusammenspiel von Kunst in der Stadt und auf dem Land, die unsere Region so bereichern» Sam Keller

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Wie sich die Verbindung von intensivem künstlerischen Austausch in Metropolen und individueller Arbeit von Künstlern in der Zurückgezogenheit auf dem Land gegenseitig befruchten können, zeigen exemplarisch die Herbstaustellungen in den Basler Museen. Vor einem Jahrhundert war München eines der wichtigsten Zentren für die Entwicklung der modernen Kunst. Von der Aufbruchstimmung angezogen, kamen und befreundeten sich Künstler aus halb Europa, darunter auch der junge Paul Klee. Weltweite Bekanntheit und Einfluss erreichte die Künstlergruppe unter dem Namen Der Blaue Reiter. Ihre Protagonisten waren Franz Marc und Wassily Kandinsky, welcher von der Kunstgeschichte als Schöpfer der ersten abstrakten Bilder gefeiert wird. Diese farbenfrohe künstlerische Revolution nahm ihren Anfang auf dem Lande, im oberbayerischen Dorf Murnau, wohin sich Kandinsky und Alexej von Jawlensky mit den Künstlerinnen und Geliebten Gabriele Münter und Marianne Werefkin zurückgezogen hatten. Die reiche Ernte ihrer fruchtbarsten Jahre, die mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs endeten, präsentiert die Fondation Beyeler in der ersten umfassenden Ausstellung zum Blauen Reiter in der Schweiz seit 30 Jahren. Angezogen von der vibrierenden New Yorker Kunstszene in der Zeit des Zweiten Weltkriegs, kam der amerikanische Maler Jackson Pollock aus den Weiten des Mittleren Westens in die Metropole. Bald darauf zogen er und seine Frau, die Künstlerin Lee Krasner, aufs Land in Long Island. Auf dem Boden einer Scheune schuf er seine legendären abstrakten Drip Paintings. Das Kunstmuseum Basel zeigt eine Ausstellung, in der sein figuratives Frühund Spätwerk im Mittelpunkt stehen.

Titelbild: Franz Marc, Blauer Fuchs, 1911 Tiere spielten eine ganz besondere Rolle in Marcs Leben – sie wurden für ihn zum Thema seiner Kunst. Es war ihr unschuldiges Inneres, ihr unbewusstes In-der-Welt-Sein, welches Tiere für Franz Marc reiner und ursprünglicher machten, als der Mensch es je sein würde. In den Tieren fand Marc die innere, geistige Seite der Natur, die er auf die Leinwand bannte. So wie Tiere nur für sich selbst existieren, hat sich der Künstler und Theoretiker Marc mit Farbe in der Malerei auseinandergesetzt. Er interessierte sich nicht für die Echtheit einer Farbe (ein blauer Fuchs), sondern nur für die Farbe selbst und ihre Wirkung. Er untersuchte den Effekt von Komplementärfarben, Lichtbrechung und Prisma und entwickelte seine eigene Farbenlehre: «Blau ist das männliche Prinzip, herb und geistig. Gelb das weibliche Prinzip, sanft, heiter und sinnlich. Rot die Materie, schwer und brutal und stets die Farbe, die von den anderen Farben bekämpft werden muss.»

Auch in Jean Tinguelys Arbeit verbindet sich das Leben in der Stadt mit jenem auf dem Land. Seine Kunstwerke entstanden sowohl in Basel, Paris und New York als auch auf dem Bauernhof im Fribourgerland, dem Wald von Milly-la-Fôret und in der Wüste von Nevada. Das Tinguely Museum bringt seine Musikmaschinen und seine Maschinenmusik zum rattern und scheppern. Das Museumsmagazin der Region Basel stellt Ihnen diese und weitere attraktive Ausstellungen vor. Es sind gerade die Vielfalt und das Zusammenspiel von Kunst in der Stadt und auf dem Land, die unsere Region so bereichern. Als jemand, der in einem Museum arbeitet, das an der Schnittstelle von beiden liegt, kann ich dies täglich erleben. Sie sind herzlich eingeladen, den wunderbaren Kunstherbst zu geniessen. Wir wünschen Ihnen dabei viel Vergnügen. Herzlich

Sam Keller, Direktor Fondation Beyeler

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Inhalt

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Franz Marc, Zwei blaue Fohlen, 1911

06 Kandinsky, Marc & Der Blaue Reiter Fondation Beyeler Zum ersten Mal seit 30 Jahren widmet sich eine Schweizer Ausstellung einem der faszinierendsten Kapitel der Moderne: dem Blauen Reiter. Die Münchner Ausstellung im Jahr 1911 und die gleichnamige Künstlerbewegung generierten ein neues, revolutionäres Kunsterlebnis. Im Fokus der Präsentation steht Wassily Kandinskys und Franz Marcs gleichnamiger Almanach, der zu einem Wendepunkt der Kunst führte und Generationen von Künstlern bis heute prägt. Artinside

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06 Jackson Pollock, Totem Lesson I, 1944

14 Der figurative Pollock Kunstmuseum Basel Die Ausstellung gibt einen repräsentativen Überblick über Pollocks künstlerische Entwicklung als figurativer Maler von der Mitte der 1930er- bis zu den 1950er-Jahren. Insgesamt sind rund 100 Gemälde und Arbeiten auf Papier zu sehen, neben wichtigen Arbeiten aus Privatsammlungen auch hochkarätige Werke aus Museumssammlungen in Europa, Japan, Australien und den USA.

Erin Shirreff, Concrete Buildings, 2013–16 (Video)

17 Erin Shirreff. Halves and Wholes Kunsthalle Basel Die kanadische Künstlerin setzt sich filmisch und fotografisch mit architektonischen Arbeiten des Minimal-Art-Künstlers Donald Judd auseinander.

Lynette Yiadom-Boakye

schafft Porträts aus einer Mischung aus Erinnerung, Projektion und Fiktion, die innerhalb eines Tages auf die Leinwand gebannt werden.


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27 18 Jean Tinguely, Méta-Harmonie II (Detail), 1979

Lieber Tod als Gefangenschaft, um 230/220 v. Chr, Abguss Skulpturhalle

24 Nam June Paik, One Candle, 1988

28 Alexander Girard, A Designer’s Universe, Ausstellungsansicht

18 Musikmaschinen / Maschinenmusik Museum Tinguely

Jean Tinguelys Skulpturen haben stets eine akustische Dimension, die vom Künstler bewusst austariert wurde. Einen Höhepunkt erreichte diese musikalische Seite mit den vier MétaHarmonien zwischen 1978 bis 1985. Die Ausstellung bietet erstmals die Gelegenheit, diese Werke, die in Japan, Wien und Basel zu Hause sind, im Dialog miteinander zu erleben. Sie bilden die Bühne für ein vielseitiges Veranstaltungs- und Konzertprogramm, das sich den Themen Musikmaschinen und Maschinenmusik widmet.

24 «Die Kerze» Museum Frieder Burda Überraschende Aspekte des Motivs, von effektvollen Kerzenlichtinstallationen über ironische Kerzenobjekte hin zu meditativen Wandarbeiten

27 Grenzenlos grausam? Skulpturhalle Basel Die Ausstellung untersucht den gesellschaftlichen Umgang mit medialer Gewalt in der Antike – und heute.

28 Alexander Girard Vitra Design Museum Das Vitra Design Museum lädt zu einer farbenfrohen Retrospektive des bedeutenden Textildesigners und Innenarchitekten.

29 Anfahrt, Öffnungszeiten, Preise 35 Vorschau Impressum. Artinside – Das Museumsmagazin der Region Basel info@artinside.ch | www.artinside.ch Herausgeber: Matthias Geering Chefredaktion | Artdirection | Produktion: Sibylle Meier Lauftext Meier Geering | Oberwilerstrasse 69, CH-4054 Basel Korrektorat: Lesley Paganetti, Basel | Ausgabe Herbst 2016 | Erscheint drei Mal jährlich | Die nächste Ausgabe erscheint im Januar 2017 | Auflage 170 000 Exemplare | Ein Teil der Auflage ist am 17. September 2016 der Basler Zeitung und einem Teil der Badischen Zeitung beigelegt. | Jahresabo CH: CHF 20.– | Jahresabo EU: €20.– | ISSN 1660-7287

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Kandinsky, Marc & Der Blaue Reiter

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Franz Marc, Die grossen blauen Pferde, 1911

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Kandinsky, Marc & Der Blaue Reiter 04.09.2016 – 22.01.2017 Fondation Beyeler www.fondationbeyeler.ch

Der Blaue Reiter – Kunst ohne Grenzen 8

Artinside Wassily Kandinsky, Komposition VII, 1913

von Fiona Hesse*


Gabriele Münter, Mitglieder des Blauen Reiter auf dem Balkon der Ainmillerstrasse 36, München (von links: Maria und Franz Marc, Bernhard Koehler, Heinrich Campendonk, Thomas von Hartmann, vorn sitzend Wassily Kandinsky), 1911/12

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un! Ich habe einen neuen Plan. Eine Art Almanach (Jahres=) mit Reproduktionen und Artikeln […] nur von Künstlern stammend.», schrieb Wassily Kandinsky am 19. Juni 1911 an seinen Künstlerfreund Franz Marc. Erst ein halbes Jahr zuvor waren sie sich am Neujahrstag das erste Mal begegnet – der Beginn einer nur wenige Jahre währenden, aber intensiven und äusserst nachhaltigen künstlerischen Zusammenarbeit, deren Offenheit und Internationalität durch den Ersten Weltkrieg jäh unterbrochen wurde. Die damals entstandenen Ideen sollten zu einem Wendepunkt in der abendländischen Kunstauffassung führen und Generationen von Malern prägen – bis heute. Zum ersten Mal seit 30 Jahren widmet sich in der Schweiz eine umfassende Ausstellung diesem faszinierenden Kapitel der modernen Kunst, das unter dem Namen Der Blaue Reiter berühmt geworden ist. Ausgehend von den Werken Wassily Kandinskys in der Sammlung Beyeler veranschaulicht die Ausstellung, in der circa 90 Werke zu sehen sein werden, diese Wandlung der Malerei zwischen 1908 und 1914 anhand von bedeutenden Werkgruppen Kandinskys und Marcs. Der Blaue Reiter ist der Titel des legendären Almanachs, der – wie im Brief geplant – von Kandinsky und Marc herausgegeben wurde und 1912 in München erschien. Die beiden Künstler versammelten in diesem Buch Texte und Bilder aus unterschiedlichen Kulturen und von verschiedenen Künstlern. Mit der Idee einer Gleichberechtigung aller Künste zeugt der Almanach von einem damals revolutionär neuen Kunst- und Weltverständnis, bei dem es nicht mehr um die Abbildung der sichtbaren Wirklichkeit ging, sondern um die Verbildlichung geistiger Fragen. Obwohl Kandinsky und Marc das Streben nach kultureller Erneuerung einte, waren sie doch sehr unterschiedlich in ihren künstlerischen Ausdrucksformen. Das wird vor allem an den beiden Bildern deutlich, die als Zeichen ihrer Freundschaft von Marc und Kandinsky getauscht wurden und die, zum ersten Mal überhaupt, in einer Ausstellung gemeinsam gezeigt werden sollen. In dem von Marc an Kandinsky geschenkten Bild Traum aus der Sammlung des Thyssen-Bornemisza Museums zeigt sich anhand der geschlossenen, aus einer Vielfalt von Formen bestehenden Farbwelt mit den charakteristischen blauen Pferden das Interesse des Künstlers an der Darstellung einer seelenvollen Natur. In Kandinskys Geschenk an Marc, die Improvisation 12 mit dem bezeichnenden Zusatztitel Der Reiter (Bayerische Staatsgemäldesammlung, München), manifestiert sich geradezu sein Bestreben, der Dynamik des Geistes durch leuchtende Farben und durch die Auflösung der Gegenständlichkeit ein Bild zu geben. Eine der wichtigsten Bestrebungen der Künstler um den Blauen Reiter, vor allem aber Kandinskys, lag in der Vermittlung der Auffassung, dass Kunst synästhetisch sei und Grenzen zu anderen Kunstformen überschreite. Das laut Kandinsky zufällig im Gespräch mit Marc entstandene Sinnbild des Blauen Reiters («[…] beide liebten wir Blau, Marc – Pferde, ich – Reiter. So kam der Name von selbst.») kann dabei als eine Art

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Kandinsky, Marc & Der Blaue Reiter For the first time in thirty years, a comprehensive exhibition in Switzerland will be devoted to the fascinating chapter in modern art known as «Der Blaue Reiter». The Munich exhibition in 1911 and the art movement of the same name resulted in a revolutionary new art experience. The works by Wassily Kandinsky that belong to the Beyeler Collection will serve as a starting-point to give members of the public an insight into the work of a group of avant-garde artists whose openness and internationalism were interrupted by the First World War. «Der Blaue Reiter» is the name of the legendary almanac published by Wassily Kandinsky (1866–1944) and Franz Marc (1880–1916), which appeared in Munich in 1912. In that book, Kandinsky and Marc brought together texts and pictures from different cultures and by different artists. The almanac was intended to document the need for a new beginning in the visual arts at the beginning of the 20th century.

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Kurzprogramm gesehen werden: das Blau als kosmische Farbe in Verbindung mit der in sich ruhenden Natürlichkeit des Tieres und der grenz-überschreitenden Dynamik des Reiters auf dem Sprung. Die Inspiration für ihre künstlerische Ausdrucksform fanden Kandinsky und seine Mitstreiter – insbesondere Marc, Gabriele Münter, Alexej von Jawlensky, Marianne von Werefkin und August Macke – in dem oberbayerischen Dorf Murnau am Staffelsee am Fusse des Alpenpanoramas, das bis 1914 das Zentrum des Blauen Reiters sein sollte. Die lichtdurchfluteten Landschaften des Voralpenlands führten zu einer neuen künstlerischen Farbbehandlung: Leuchtende, ungemischte Farben wurden als Flächen nebeneinander gesetzt; die sichtbare Pinselstruktur vermittelt Dynamik. Dieser Prozess wurde von Münter als «... vom Naturabmalen – mehr oder weniger impressionistisch – zum Fühlen eines Inhaltes – zum Abstrahieren – zum Geben eines Extraktes» beschrieben, wobei eine wichtige Rolle dabei Jawlensky und seinen Landschaftsbildern mit ihren betont «einfachen» Farbformen zukommt.

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Wassily Kandinsky, Murnau – Kohlgruberstrasse, 1908

Mit der Loslösung der von Kandinsky selbst mitbegründeten «Neuen Künstlervereinigung München» (NKVM) Ende 1911 konnten Kandinsky und Marc die Idee des Blauen Reiters konsequent weiterentwickeln und mithilfe ihrer zahlreichen Freunde und Gönner an die Öffentlichkeit tragen. «Die ‹Redaktion des Blauen Reiters› wird jetzt der Ausgangspunkt von neuen Ausstellungen. […] Wir werden suchen, das Zentrum der modernen Bewegung zu werden», schreibt Marc am 3. Dezember an seinen Bruder Paul. Innerhalb von nur zwei Wochen organisieren Marc und Kandinsky eine eigene Ausstellung, die parallel zur NKVM-Ausstellung in der Galerie Thannhauser gezeigt wird: Erste Ausstellung der Redaktion Der Blaue Reiter. Diese Ausstellung, die in der Presse zum Teil vernichtende Kritiken erntete, reiste im Anschluss durch weitere zwölf Städte und steht aktueller denn je für die Offenheit eines Europas ohne Grenzen. *Fiona Hesse ist Assistenzkuratorin der Fondation Beyeler


Inserat Fondation Beyeler

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Roni Horn, a.k.a., 2008-09 (Detail)

Roni Horn

von Rahel Schrohe*

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ie amerikanische Künstlerin Roni Horn (*1955) unterbindet simplifizierende Einordnungen ihres Werks, indem sie die verschiedenen künstlerischen Medien virtuos beherrscht und abwechslungsreich einsetzt. Für ihre Präsentation in der Fondation Beyeler wurden aus dem visuell und medial diversen Œuvre sechs herausragende Werkgruppen und Serien seit den späten 1990er-Jahren ausgewählt. Es sind fotografische Installationen, Arbeiten auf Papier und Skulpturen aus gegossenem Glas, die in den sechs Räumen der Ausstellung als Ganzes wie eine Installation erlebbar werden. Die Ausstellung Roni Horn wurde in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin eigens für die Räume des Museums entwickelt. Während des Entwicklungsprozesses schrieb Horn in einer E-Mail, dass die Präsentation unter anderem als ein «vielfaches Selbstporträt» angesehen werden könne. a.k.a. von 2008–2009, die faszinierende Serie von Porträts der Künstlerin aus allen Lebensabschnitten, bildet den Anfang der Ausstellung. Insgesamt 30

Schwarz-Weiss- und Farbfotografien desselben Formats sind zu Paaren kombiniert. Meist ist es eine junge und eine ältere Roni Horn, die sich in der Gegenüberstellung begegnen. Von allen Seiten blickt die Künstlerin die Betrachter an, sodass diese zwangsläufig herausgefordert sind, sich zu fragen, wo in dieser Vielzahl und Unterschiedlichkeit einer Person die verbindende Einheit zu finden ist. Als Gegenstück steht am anderen Ende der Ausstellung The Selected Gifts 1974–2015, eine ganz neue, vielteilige fotografische Installation. The Selected Gifts, 1974–2015 von 2015–2016, besteht aus 67 einzelnen Aufnahmen von Gegenständen, unscheinbare kleine Objekte und kuriose Mitbringsel, die Horn im Laufe der letzten vierzig Jahre von verschiedenen Personen erhalten und aufbewahrt hat. Darunter sind Bücher, ein Liebesbrief, Zeichnungen und Fotografien von Freunden, das versteinerte Ei eines Dinosauriers, ein präparierter Schwan. Die Bedeutung dieser Gegenstände, ihre Geschichte oder ihr materieller Wert können kaum näher bestimmt werden. Die Fotografien der ausgewählten


Roni Horn 02.10.2016 – 01.01.2017 Fondation Beyeler www.fondationbeyeler.ch Geschenke haben dokumentarische Funktion. Gleichzeitig formen sie, insbesondere in ihrer Gesamtheit, ein mögliches Porträt der Künstlerin, widergespiegelt in der Wahl der Schenkenden. The Selected Gifts, 1974–2015 wird in der Fondation Beyeler erstmals gezeigt und ist bereits seit Anfang Juni im Souterrain zu sehen. Wandlungsfähigkeit, Verdopplung und Identität sind Stichwörter, unter denen Horns Werk gerne besprochen wird. Mit ihren Arbeiten gelingt der Künstlerin ein subtiles Ausloten fester Zuschreibungen, ein Hervorheben des Veränderlichen und Vielfältigen. Sie zeigen, dass das Wesen der Dinge von ihrer visuellen Erscheinung verschieden sein kann. Dabei interessiert sich Horn beson-

ders für das Ephemere, für Dinge, die im Fluss sind (wie etwa der Fluss Themse), einer ständigen Veränderung unterliegen (das Wasser, das Wetter) oder deren sichtbare Struktur von ihrer materiellen Beschaffenheit abweicht (etwa Glas, eine thermodynamisch betrachtet gefrorene, unterkühlte Flüssigkeit). Die Ausstellung Roni Horn wird kuratiert von Theodora Vischer, Senior Curator an der Fondation Beyeler. Begleitend erscheint eine Broschüre mit einem Gespräch zwischen Künstlerin und Kuratorin sowie Installationsansichten der Präsentation in der Fondation Beyeler.

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*Rahel Schrohe ist kuratorische Assistentin der Fondation Beyeler

Artinside Roni Horn, Water Double, v.1, 2013-15


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Jackson Pollock, Stenographic Figure, um 1942

Der figurative Pollock Die grosse Sonderausstellung im Kunstmuseum Basel widmet sich weltweit zum ersten Mal einem noch weitgehend unbekannten Kapitel der Kunstgeschichte – dem figurativen Pollock. Die Kuratorin der Ausstellung, Nina Zimmer, im Interview. Frau Zimmer, den meisten von uns ist Jackson Pollock als Ikone des abstrakten Expressionismus bekannt. Seine «Drippings» sind zum Mythos geworden. Sie haben sich für die Präsentation einer weitgehend unbekannten Seite Pollocks entschieden. Was fasziniert Sie an seinem figurativen Werk?

Dr. Nina Zimmer war Leiterin der Abteilung 19. Jh. und Klassische Moderne am Kunstmuseum Basel und ist Kuratorin der Ausstellung Der figurative Pollock. Mit dieser Ausstellung verabschiedet sich die Vizedirektorin des Kunstmuseums Basel vom Rheinknie. Im August 2016 hat sie als Direktorin die künstlerische Leitung des Zentrums Paul Klee in Bern und des Artinside Kunstmuseums Bern übernommen.

Nina Zimmer: In Pollocks figurativem Werk sehen wir, wie er sich mit ganz verschiedenen künstlerischen Traditionen und Bildsprachen auseinandersetzt: Seine Vorbilder reichen vom italienischen Barock bis zu den mexikanischen Muralisten und Vertretern der europäischen Moderne wie Picasso, Masson, Miró. Pollocks abstrakte Bildsprache ist von diesen figurativen Traditionen zutiefst geprägt. Im figurativen Werk – dem Frühwerk, aber auch der Werkphase, die sich unmittelbar an die Drippings anschliesst und wieder figurativ ist – kann man seine künstlerische Herangehensweise und seinen künstlerischen Kosmos unmittelbar erfahren.

Pollocks Lehrer an der Arts Student League in New York, Thomas Hart Benton, war Muralist. Was hat Pollock bei ihm gelernt? Benton hatte eine sehr eigene Lehrmethode, die auf einer strukturellen Analyse von Meisterwerken der Kunstgeschichte fusste. Diese Strukturdiagramme sind in sich schon sogenannte All-OverKompositionen: Es gibt kein Hauptmotiv, die gesamte Fläche wird gleich behandelt. Das Auge ist somit gezwungen, über das Bild zu wandern. Bei Thomas Hart Benton hat Pollock vor allem gelernt, eine Komposition insgesamt als Feld zu begreifen. Pollock gilt als Meister der Linie, er war ein hervorragender Zeichner. Dank der Filme des Fotografen und Filmemachers Hans Namuth konnte viel über Pollocks Mal- und Zeichentechnik der «Drippings» in Erfahrung gebracht werden. Helfen diese Filme rückwirkend auch das figurative Werk Pollocks zu verstehen? Der Kunsthistoriker Pepe Karmel hat dazu faszinierende Forschungen vorgestellt. Er konnte


Der figurative Pollock 02.10.2016 – 22.01.2017 Kunstmuseum Basel Neubau, 2. OG www.kunstmuseumbasel.ch

The Figurative Pollock. Kunstmuseum Basel | new building, 2-nd Floor «When you’re painting out of your unconscious, figures are bound to emerge,» Jackson Pollock said in a famous conversation with Selden Rodman in 1956. Yet the American painter is actually best known for his abstract drip paintings. Far fewer people are familiar with Pollock’s extensive and significant earlier figurative oeuvre and the figurative paintings that grew out of the dripping period. The grand special exhibition at the Kunstmuseum Basel is the first show anywhere in the world specifically dedicated to this fascinating chapter in art history. In 1949, a report in Life magazine headlined «Is he the greatest living painter in the United States?» made Pollock a superstar overnight. His large-format nonrepresentational pictures hit the nerve of the time: the United States was championing abstract art as the native idiom of a free and democratic society. By contrast, Pollock’s figurative work received comparatively little attention. The exhibition presents a representative survey of the evolution of Pollock’s figurative art from the mid-1930s to the 1950s in altogether around one hundred paintings and works on paper. It features major works from private collections as well as eminent pieces on loan from European, Japanese, Australian, and American museums.

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zeigen, dass Pollock auch vollkommen abstrakte Werke mit figurativen Zeichen beginnt – Zeichen aus dem Repertoire seiner figürlichen Werke und Zeichnungen. Hat man sich einmal mit diesen Werken auseinandergesetzt, kann man in fast jedem Werk Pollocks figurative Ansätze finden und sollte diese als Teil seiner künstlerischen Position verstehen. Besonders fasziniert war Pollock von der europäischen Malerei, dem Impressionismus, Surrealismus und Kubismus. Die Auffassung, dass der Ursprung der Kunst im Unbewussten liege, hat Pollock sehr beschäftigt. Im Mai 1939 wurde Picassos' gewaltiges Wandbild «Guernica» (1937) in New York gezeigt. Hatte dieses Bild Auswirkungen auf Pollocks Schaffen? Die Begegnung mit Guernica war wie ein Donnerschlag für Pollock. Immer wieder hat er das zunächst in einer Galerie ausgestellte Gemälde besucht und unzählige Zeichnungen nach dem Bild angefertigt. Noch viele Jahre später finden sich immer wieder Spuren seiner Guernica-Rezeption in seinen Werken. Pollock selbst hat davon gesprochen, dass «wenn man aus dem Unterbewussten heraus malt, zwangsläufig Figuren hervortreten müssen». Er sagte aber auch: «Abstrakte Malerei ist abstrakt.» Es scheint, dass ihm die Annäherung an die Abstraktion nur über die Figuration gelungen ist. Bedingen sich die beiden Pole Figuration und Abstraktion? Ja, in Pollocks künstlerischer Auffassung unbedingt. Er sah beides als Pole, die sich gegenseitig unter Spannung setzen. Eine rein abstrakte Malerei barg für ihn die Gefahr des «Dekorativen», eine rein figurative die des Traditionalismus, des Gefangenseins in der Welt der Kunstgeschichte. Durch sein ambivalentes Spiel mit beiden Herangehensweisen ergab sich für ihn die Freiheit, das, was er als sein Unterbewusstes verstand, in Bildern auszudrücken. Interview Sibylle Meier

Artinside Jackson Pollock, Number 21, 1951


Bestechend gestochen

Bestechend gestochen 20.08.2016 – 13.11.2016 Hauptbau | Zwischengeschoss www.kunstmuseumbasel.ch

Das Unternehmen Hendrick Goltzius Ende des 16. Jahrhunderts begeisterte Hendrick Goltzius (1558–1617) das Publikum mit seinen Kupferstichen, deren technische Perfektion und unkonventionelle Bildfindungen wir auch heute noch bewundern. Die Ausstellung des Basler Kupferstichkabinetts präsentiert eine Auswahl von rund 80 der attraktivsten Werke des Meisters aus Haarlem, darunter biblische und mythologische Darstellungen sowie gelehrte Allegorien. Seinen prominenten Platz in der Kunstgeschichte nimmt Goltzius vor allem durch seine dreifache Funktion als Erfinder, Stecher und Verleger ein, die er jeweils ungewöhnlich kreativ und höchst professionell auszufüllen vermochte. Das Kupferstichkabinett des Kunstmuseums Basel verfügt über besonders reiche Bestände an Goltzius-Kupferstichen, die erstmals in ihrer ganzen Breite vorgestellt werden.

16 Hendrick Goltzius, The Four Falling Disgracers Phaeton, 1588

Archäologie des Heils Das Christusbild im 15. und 16. Jahrhundert Archäologie des Heils 10.09.2016 – 08.01.2017 Hauptbau www.kunstmuseumbasel.ch 1516 veröffentlichte Erasmus von Rotterdam (1466–1536) in der Basler Offizin von Johannes Froben seine epochale Neuübersetzung des griechischen Neuen Testaments. Den 500. Jahrestag dieses Ereignisses feiert die Stadt Basel mit einer Reihe von Ausstellungen und Veranstaltungen, zu der das Kunstmuseum im Herbst mit Archäologie des Heils beiträgt. Gestellt werden soll dabei die Frage nach dem Christusbild, das Erasmus und die Gesellschaft, in der er lebte, geprägt hat, und nach den Wandlungen dieses Bildes. Beleuchtet wird in der Ausstellung nicht zuletzt der Entstehungshintergrund des prominentesten Exponats: des Toten Christus im Grabe von Hans Holbein d.J. Das einzigartige Gemälde erweist sich als das Ergebnis eines Ringens um grösstmögliche Authentizität, das an die Methoden der sich erst viel später als wissenschaftliche Disziplin etablierenden Archäologie erinnert.

Fränkischer Meister, Das Christuskind erscheint dem Schäfer Hermann Leicht, 15. Jh.

Joëlle Tuerlinckx

Artinside Joëlle Tuerlinckx, Installationsansicht 1/Museum (x objets publiquement mis en scène)

Nothing for eternity Ausgangspunkt vieler Arbeiten von Joëlle Tuerlinckx ist das gigantische Archiv der Künstlerin. Neben eigenen Zeichnungen, Collagen, Fotos und Texten birgt es auch Gefundenes (objets trouvés), Zeitungsfotos oder Überbleibsel aus Alltagssituationen. Mittels künstlerischer Ansätze, die die 1958 geborene Brüsselerin in einem eigenen «Lexikon» beschreibt, transformiert sie Material, Massstab und Erscheinungsweise, also Realität und Bedeutung der Gegenstände. Bildhauerische und malerische Methoden wie Kopieren, Abbilden, Vergrössern, Kolorieren, Scannen und (Nach-)Drucken finden dabei genauso Anwendung wie museale oder archivarische Präsentationstechniken. In ihren Ausstellungen arrangiert Tuerlinckx Wand- und Bodenobjekte zu vielstimmigen Arrangements, die Gegenstände der Kunst mit philosophischen Fragen wie solchen nach dem Wesen von Zeit oder Sprache konfrontieren. Joëlle Tuerlinckx 15.10.2016 – 26.02.2017 Gegenwart www.kunstmuseumbasel.ch


Erin Shirreff, Concrete Buildings, 2013–16 (Video)

Erin Shirreff – sensible Studien zu Zeit und Raum

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rin Shirreffs Ausstellung Halves and Wholes in der Kunsthalle Basel wird die bislang grösste Präsentation der in New York lebenden kanadischen Künstlerin in einer europäischen Institution sein. In Basel werden u.a. neue fotografische Arbeiten als auch ein Film in Form einer Doppelprojektion Premiere feiern. Der neue Film Concrete Buildings (2013–16) beschäftigt sich essayistisch mit den weniger beachteten architektonischen Arbeiten des bekannten Minimal-Art-Künstlers Donald Judd, der vor allem als Maler und später als Bildhauer tätig war, aber ebenso als Kunstkritiker und Architekt. Besonders bekannt sind seine Aktivitäten in Marfa, Texas, USA, wo er 1987 die Chinati Foundation gründete. Shirreff war eine Stipendiatin der dortigen Künstlerresidenz und nutzte diese Zeit, um die Gebäude von Judd filmisch wie fotografisch zu porträtieren, wobei ihr Augenmerk auf die Concrete Buildings (1987) von Judd gerichtet waren. Zehn Gebäude dieser Art waren zur Dauerpräsentation von Kunstwerken geplant, allerdings wurden aufgrund von Konstruktionsfehlern nur zwei gebaut, die nun ungenutzt, halb verfallen auf dem Gelände stehen. Shirreff umkreist sie mit ihrer Kamera und lässt

Erin Shirreff Halves and Wholes 02.09.2016 – 06.11.2016 Kunsthalle Basel www.kunsthallebasel.ch

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die Betrachterinnen und Betrachter am Verlauf der Zeit – von Tag zu Nacht – und der umgebenden Natur gebannt teilnehmen. In einem weiteren Raum werden neun neue Fotografien gezeigt, die wie intime Untersuchungen von minimalen Körpern und porösen Oberflächen erscheinen, umspielt von Licht und Schatten. Während in den Filmen sich die Zeit noch entfaltet, ist sie hier in den Fotografien eingefroren, verharrend. Zudem wird ein weiterer Film mit dem Titel Sculpture Park (Tony Smith, Amaryllis) (2006/2013) vorgestellt, der zeigt wie langsam und ruhig der Schnee auf die im Aussenraum stehende Skulptur Amaryllis (1965) von Tony Smith, einem der Hauptwerke der Minimal Art, fällt. Dabei thematisiert Shirreff erneut den Lauf der Zeit, aber auch die ruhige, beständige Anwesenheit dieser Skulptur als Körper im öffentlichen Raum. Als junge Künstlerin entwickelt sie, mittels ihrer künstlerischen Formensprache, die mit Licht und Schatten als auch mit minimalistischen Formen arbeitet, sensible Studien zu Zeit und Raum und macht damit Stillstand als auch den Fluss der Vergänglichkeit visuell erfahrbar.

Lynette Yiadom-Boakye

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b dem 18. November 2016 zeigt die Kunsthalle Basel die erste institutionelle Einzelausstellung der englischen Malerin Lynette Yiadom-Boakye in der Schweiz. Sie wird eine umfangreiche Auswahl an neu geschaffenen Gemälden in Basel vorstellen. Ihre produktive, malerische Praxis ist zum einen in ihrem Zugang zu Formgebung, Linienführung und Farbgebung tief in der westlichen Tradition der Porträtmalerei verankert und zum anderen ganz zeitgenössisch und reflektierend im Umgang mit dem Medium Malerei selbst und dessen Geschichte. Yiadom-Boakyes Gemälde porträtieren Dunkelhäutige, die aus einer Mischung aus Erinnerung, Projektion und Fiktion heraus gemalt sind und innerhalb eines Tages auf die Leinwand gebannt werden. Durch ihre entspannten Posen und ihr souveränes Auftreten regen diese fiktiven Figuren dazu an, über soziale Beziehungen und die Repräsentation von Minderheiten in der westlichen Kultur-, Gesellschafts- und Kunstgeschichte nachzudenken. Damit schafft Yiadom-Boakye, die auch als Dichterin arbeitet, weit mehr als nur reine Menschendarstellungen, sondern neue Bilderzählungen von unserer multikulturellen Realität in Zeiten der Globalisierung.

Lynette Yiadom-Boakye 18.11.2016 – 12.02.2017 Kunsthalle Basel www.kunsthallebasel.ch

Lynette Yiadom-Boakye, Coterie of Questions, 2015

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Jean Tinguely, MĂŠta-Harmonie II (Detail), 1979


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Musikmaschinen / Maschinenmusik

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Musikmaschinen / Maschinenmusik von Sandra Beate Reimann*

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ean Tinguelys Skulpturen haben stets eine akustische Dimension, die vom Künstler als Teil der Werke bewusst komponiert und austariert wurde. Sie erzeugen Geräusche, Klänge und scheinbar zufällig sich vollziehende Musik. Einen Höhepunkt erreichte diese musikalische Seite mit den vier Méta-Harmonien zwischen 1978 bis 1985. Die Ausstellung bietet die einmalige Gelegenheit, diese grossformatigen und vielfältigen Klangskulpturen, die in Karuizawa (Japan), Wien und Basel zu Hause sind, zum ersten Mal überhaupt im Dialog miteinander zu erleben. Sie bilden die Bühne für ein umfassendes und vielseitiges Veranstaltungs- und Konzertprogramm, das sich den Themen Musikmaschinen und Maschinenmusik widmet.

Artinside Jean Tinguely, Méta-Harmonie, 1978

Tinguelys Méta-Harmonien Es scheppert, rattert, knirscht, quietscht, klappert und zuweilen ist eine Tonfolge zu hören. Die vier Maschinen, die Tinguely MétaHarmonie nannte, bieten ein chaotisches, klingendes Getöse, das alles andere als komponiert erscheint. Die von den Maschinen produzierten Klänge sind von der allgemeinen Vorstellung von Harmonie weit entfernt. «Meine Apparate machen keine Musik, meine Apparate benützen Töne, ich spiele mit den Tönen, ich baue manchmal Ton-Mischmaschinen, die mischen Töne, ich lasse die Töne gehen, ich gebe ihnen Freiheit.» Damit verdeutlichte der Künstler nicht nur, dass die Klänge der Maschinen der alltäglichen Vorstellung von harmonischer Musik widersprechen. Er unterstrich zugleich, dass es


Music machines / Machine music Tinguely’s sculptures always have an acoustic dimension, which was consciously composed and balanced by the artist as part of the works. They generate noises, sounds, and apparently random music. This musical side reached a climax with the four MétaHarmonie machines between 1978 and 1985. The exhibition provides the unique opportunity to experience these large-scale and versatile sound sculptures, which are at home in Karuizawa (Japan), Vienna, and Basel, in dialog with one another. They form the stage for a broadly defined program of events and concerts devoted to the theme of music machines and mechanical music.

Musikmaschinen / Maschinenmusik 19.10.2016 – 22.01.2017 Museum Tinguely www.tinguely.ch ihm nicht darum gehe, Neue Musik zu machen, vielmehr wird der Ton von seinen Maschinen benutzt: Ton wird zum Material seiner Kunst. 1978 baute Tinguely seine erste Méta-Harmonie, die er auf der Hammer-Ausstellung (1978) in Basel präsentierte. Sie ist auch die «melodischste» und enthält viele verschiedene Musikinstrumente. Darunter sind gut sichtbar und prominent präsentiert ein Konzertflügelfragment, eine Geige mit Bogen, eine Handharmonika und auch eine Triola, geblasen von einer Blasebalgluftpumpe. Zahlreiche Schlaginstrumente wurden darüber hinaus eingebaut. Diverse Gegenstände aus Haushalt und Industrie – vom Teekessel über eine Klingel bis hin zu einem Klöpperboden – dienen ebenfalls als Klang-

körper. Angetrieben durch Motoren und vermittelt über die für Tinguely typischen grossen Räder fallen Schlegel und Metallstangen wiederholt auf die verschiedenen Instrumente. Als Dirigent dieses bunten Ensembles fungiert der kontrollierte Zufall, ein Ergebnis der Mechanik der Konstruktion. Zum chaotischen Tönen der eigentlichen Klangkörper kommen schliesslich noch das Brummen der Motoren sowie das Quietschen der metallenen Gelenkstellen der Maschine selbst hinzu. Ein Akkordeon spielender Gartenzwerg dreht sich als einziges rein visuelles Element im Kreis.

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Die Räder und Instrumente befestigte Tinguely in hochrechteckigen Eisenrahmengestellen. Die Gerüste wurden jeweils an zwei

Artinside Ausstellungsansicht Méta-Harmonie (Detail) mit Besuchern, Hammer-Ausstellung, Galerie Felix Handschin, Basel 1978


wir unseren Blick dem Klang zuwenden, ruht der Schlegel bereits wieder. Mit etwas Glück sieht man vielleicht noch ein Becken schwingen. Versucht man sich ein Detail der Maschine genauer anzuschauen, so wird man von den unvorhersehbaren, lauten Geräuschen überrascht und der Blick wird beständig in eine andere Richtung abgelenkt. Fünf Jahre später griff Tinguely anlässlich eines «Katze-im-SackAuftrages» der Tokioter Warenhauskette Seibu das Thema wieder auf. Es entsteht Pandämonium No. 1 – Méta-Harmonie 3. Neben zahlreichen Trommeln, Becken, den obligatorischen Kuhglocken und vielen anderen Schlaginstrumenten enthält Pandämonium auch zwei Tierschädel, die zähneknirschend zum morbiden Charakter des Werks beitragen. Im Pandämonium, dem Aufenthaltsort der Dämonen, macht sich die zeitgleiche Beschäftigung mit dem Tod und dem Inferno (so der Titel einer Skulptur aus dieser Zeit) bemerkbar. Es ist aber immer eine heitere Beschäftigung mit dem Düsteren. Eine «Verburleskierung» des Todes, wie Tinguely schrieb. Das «Pan-Dämonium» ist für ihn «überall teuflisch permanent der Alltag [,] der langsame & prima organisierte Welt Unter Gang» und die Méta-Harmonie 3 ein «musikalischer Irrgarten». Pandämonium ist eine Überfülle nicht nur an akustischen, sondern auch an primär visuell zu erfahrenden Objekten: Sie reichen von bunten Lichtern über eine Figur von Pippi Langstrumpf bis hin zu einer Eule mit beweglichen Flügeln. Als Gruss aus der Schweizer Heimat des Künstlers wurden eine Zierkuhglocke vom Grossen Sankt Bernhard sowie eine originale Basler Trommel eingefügt. Tinguelys dritte «Ton-Mischmaschine» ist nicht nur detailreicher, sondern auch ungeordneter: Sie greift in verschiedene Richtungen des Raums aus, Räder und andere Komponenten wurden diagonal verbaut. Die Maschine hat daher keinen flächigen Abschluss mehr. Das Metallgerüst ist nur noch funktionale Stütze im Hintergrund, stellt aber keine visuelle Rahmung oder räumliche Begrenzung mehr dar, vielmehr quillt eine barocke Überfülle über diese hinaus. Auch die Rückansicht ist nun der Vorderseite fast ebenbürtig.

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Jean Tinguely, Méta-Harmonie II (Detail), 1979

Seiten mit Rollen versehen, sodass die einzelnen Teile gekippt und mehr oder weniger einfach transportiert werden konnten. Dies geschah sogleich und die Méta-Harmonie reiste noch im selben Jahr nach Duisburg. Für seine Ausstellung 1979 im Städel in Frankfurt am Main musste der viel beschäftigte Künstler schon eine zweite Méta-Harmonie bauen: Die erste war bereits an das bekannte Kunstsammlerehepaar Peter und Irene Ludwig verkauft worden und war nun in Wien zu sehen und zu hören. Die neu entstandene Méta-Harmonie II ähnelt ihrer Vorgängerin stark und enthält etliche gleiche Elemente: ein Klavier, eine Melodica und vor allem viele Schlaginstrumente. Sie ist aber deutlich dichter bestückt und dadurch auch unübersichtlicher. Teilweise sind die Bewegungsverläufe zwischen den einzelnen Segmenten miteinander verzahnt. Dennoch bleiben die drei Teile und der triptychonartige Aufbau deutlich erkennbar. Tinguely notierte: «Die zweite Meta Harmonie […] war die schon recht Meta-organisierte Ton-Mischmaschine.»

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Beim Erleben dieser Werke ist das Ohr immer schneller als das Auge. Dies ist ein Effekt, der sich mit zunehmender Komplexität, Grösse und Dichte der Maschinen verstärkt: Wir hören einen lauten Klang, vielleicht sogar einen Knall, wir können die Richtung orten, aber es fällt auf die Schnelle oft schwer, genau zu entdecken und zu identifizieren, welches der vielen Objekte das Geräusch hervorgerufen hat. Im Moment, in dem

Ähnlich wie die dritte ist auch die vierte und grösste Méta-Harmonie mit dem Titel Fatamorgana vor allem eine perkussive Méta-Harmonie. Mit vielen grossen, farbigen Rädern bestückt, steht zumindest visuell die Mechanik weitaus stärker im Fokus. «Die vierte Fatamorgana (von Sepi benannte) ist farbig-saftig-tonlich stöhnender-visuellgewaltiger – Aber sound-mässig softer». Gebaut haben Tinguely und sein Assistent Josef Imhof (Sepi) das Werk in einer stillgelegten Industriehalle in Olten, wo viele der ausgedienten Holzgussmodelle der Firma Von Roll AG lagerten. Dort sicherte er sich vor allem die grossen Modelle für dieses gewaltige Räderwerk. Entsprechend ist die Méta-Harmonie IV auch langsamer, behäbiger und klanglich dumpfer. Sie lässt uns den Maschinenklang eines riesigen Maschinenkolosses hören. Sind die Méta-Harmonien vom Ende der 1970er-Jahre in erster Linie Maschinen mit und aus Musikinstrumenten, so macht schon die Betitelung der Werke aus den 1980er-Jahren, in denen das Wort Méta-Harmonie zum erläuternden Zusatz wird, deutlich, dass es Tinguely zunehmend um ein visuell-akustisches Gesamtspektakel geht, in dem sich die beiden Aspekte, das Visuelle und das Akustische, und auch die Bewegung in einer Spannung befinden. «Hier», kommentierte Tinguely die Fatamorgana, «ist es eine Frage von Gleichgewicht zwischen Farbe und Ton. Farbe ist insofern wichtig, als sie schon eine Spannung hat gegenüber der Bewegung. […] Es ist für mich klar, dass die Koexistenz derartiger Bewegungen mit diesen Farben und diesen Tönen eine Spannung erzeugt, die nicht unbedingt sich in harmonischen Beziehungen befindet.»

*Sandra Beate Reimann ist Kuratorin am Museum Tinguely, Basel. Die Ausstellung wurde kuratiert von Annja Müller-Alsbach, Konservatorin am Museum Tinguely, und Sandra Beate Reimann.


Zimoun, 216 prepared dc-motors, filler wire 1.0mm, 2009/2010, Installationsansicht

Events mit Musikmaschinen und Maschinenmusik Während der Ausstellungsdauer bilden die Méta-Harmonien auch den Rahmen für zeitlich begrenzte Auftritte von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern, die mit der akustischen Dimension experimentieren. Kleine Elektromotoren und Schweissdrähte sind die Elemente, aus denen der Berner Künstler Zimoun Arbeiten realisiert, die den Raum mit rhythmisch-vibrierenden Geräuschen erfüllen. Resultat der multimedialen Installation und Performance Things You Do Seldom von Eliza Coolidge, Bianca Hildenbrand und Timothy Severo aus New York ist eine interaktive Musikmaschine mit hundert verschiedenen Geräuschen. Sie basiert auf einem Stück des Komponisten Jürg Frey. Die hundert Tonaufnahmen dafür wurden mithilfe von aus Alltagsmaterialien gebauten Klangskulpturen generiert. Bei der Installation Unusual Weather Phenomena Project von Thom Luz wird die Musik durch Zufall und Gasballons bestimmt. Wie Musikautomaten aus dem frühen 20. Jahrhundert klingen und funktionieren, zeigen Orchestrione aus dem Museum für Musik-

automaten in Seewen. Im Rahmen des umfangreichen Konzertprogramms werden unter anderem Studierende der Musik-Akademie Basel/Hochschule für Musik, das Ensemble Phoenix Basel, die New Yorker Jazz-Combo Barry Altschul 3dom Factor und der Perkussionist Julian Sartorius auftreten (eine Zusammenarbeit mit the bird’s eye jazz club).

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Darüber hinaus bieten wir ein vielfältiges, interaktives Programm mit Familiensonntagen und Workshops für junge Besucher, in denen sie Beatboxing lernen sowie Musikinstrumente und -maschinen bauen können. Als besondere Attraktion wird bei schönem Wetter mehrmals Tinguelys Klamauk fahren.

Eine aktuelle Übersicht mit den genauen Programmpunkten und Zeiten finden Sie auf: www.tinguely.ch

Artinside Eliza Coolidge, Bianca Hildenbrand, Timothy Severo, Things You Do Seldom, 2016, Soundinstallation/Performance


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Artinside Gerhard Richter, Kerze (Detail), 1982


«Die Kerze» im Museum Frieder Burda

«Die Kerze» 22.10.2016 – 29.01.2017 Museum Frieder Burda/D www.museum-frieder-burda.de

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as Museum Frieder Burda in Baden-Baden zeigt im Herbst/ Winter 2016 eine grosse Themenausstellung zum Motiv der Kerze. Das Gemälde Kerze (1982) von Gerhard Richter, das zu den bedeutendsten Bildern der Sammlung Frieder Burda zählt, hat sich zu einer wahren Bild-Ikone entwickelt. Die grosse Anziehungskraft, die von dem faszinierenden Werk ausgeht – bereits 1988 wählte es die USBand Sonic Youth für den Titel ihres Albums Daydream Nation –, gibt Anlass für eine Schau, die das prominente Bildmotiv der Kerze mit seinen vielfältigen Bedeutungen genauer untersucht. Die Kerze symbolisiert anschaulich Leben, Vergänglichkeit und Tod, sie steht für Melancholie und Trauer, erleuchtet im wahrsten Sinne des Wortes Darstellungen der Wissenschaft und der Künste oder lädt erotische Szenen subtil auf. Die Ausstellung im Museum Frieder Burda zeigt, wie Künstler im 20. und 21. Jahrhundert fest verankerte Bildtraditionen des Kerzenmotivs aufbrechen, experimentell variieren und in zeitgemässe Bedeutungszusammenhänge überführen.

Zu sehen sind Gemälde, Skulpturen, Fotografien sowie Videoinstallationen unter anderem von Marina Abramovic, Georg Baselitz, Christian Boltanski, Thomas Demand, Eric Fischl, Fischli/Weiss, Jörg Immendorff, Karin Kneffel, Jeff Koons, Alicja Kwade, Markus Lüpertz, Nam June Paik, A. R. Penck, Andreas Slominski, Thomas Struth und Gavin Turk. Den Besucher der Ausstellung in Baden-Baden erwarten überraschende Aspekte des Motivs der Kerze, das durch die sehr unterschiedlich arbeitenden Künstler auf vielfältige Art interpretiert wird. Neben den bildkünstlerischen Lösungen erweitert die Ausstellung die Perspektive auf die Rolle der Kerze im Film. Im Rahmen eines Kompilationsfilms stellen Filmausschnitte diverse formale wie inhaltiche Kriterien heraus und zeigen das Spannungsfeld zwischen Bild und Film auf. Der Ausstellungskatalog enthält Essays zur Motivgeschichte der Kerze, zur Bedeutung von Gerhard Richters Kerzenbildern sowie zu Kerzendarstellungen im Film.

Thomas Demand, Tribute, 2011

Eric Fischl, The Krefeld Project, Dining Room, Scene 1, 2003

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Artinside


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Ausstellungsansicht, Vitra Design Museum

Alexander Girard. A Designer’s Universe

A

lexander Girard (1907–1993) war einer der bedeutendsten Textildesigner und Innenarchitekten des 20. Jahrhunderts. Seine spielerischen Entwürfe zeugen von einer Leidenschaft für Farben, Ornamente und internationale Volkskunst. Bis Januar 2017 ist im Vitra Design Museum noch die erste grosse Retrospektive zu Alexander Girard zu sehen. Die Ausstellung präsentiert sein Werk anhand einer bislang noch nie gezeigten Vielzahl von Textilien, Möbeln, Modellen, Kleinobjekten, Interieurs, privaten Dokumenten und Zeichnungen. In seiner Schaffenszeit zwischen den 1920er- und 1970er-Jahren entwarf Girard eindrucksvolle Interieurs für Restaurants, Privat- und Firmenkunden sowie über 300 Textildesigns – die meisten davon für die amerikanische Möbelfirma Herman Miller, zu deren Textildirektor er 1951 ernannt wurde. Unter Girards Kunden waren aber auch Unternehmen wie die Fluglinie Braniff International Airways oder John Deere, für die Girard ein weites Tätigkeitsgebiet abdeckte – von der Innenarchitektur über Textildesign, Corporate Design, Typografie und Möbeldesign bis hin zu Ausstellungen und Kleinobjekten. Eine wichtige Inspirationsquelle für Girard war seine umfangreiche Sammlung von Objekten der Volkskunst, die er auf seinen Reisen durch Mexiko, Indien, Ägypten und andere Länder zusammentrug und die

Weitere Ausstellungen

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Alexander Girard A Designer’s Universe bis 22.01.2017 Vitra Design Museum www.design-museum.de

schlussendlich mehr als 100 000 Artefakte umfasste. Viele dieser Objekte verwendete Girard in seinen Inneneinrichtungsprojekten oder in spektakulären Ausstellungsinszenierungen, etwa in der Ausstellung Textiles and Ornamental Arts of India (1954) im New Yorker Museum of Modern Art oder in dem von ihm gestalteten Pavillon Magic of a People zur Weltausstellung HemisFair (1968) in San Antonio, Texas. Auch wenn Girards Werk bis heute weniger bekannt ist als das berühmter Zeitgenossen wie Charles und Ray Eames, erlebt es in den vergangenen Jahren eine Wiederentdeckung. Girard gab dem Design das zurück, was die klassische Moderne abgelehnt hatte: Farbe, Dekor, opulente Inneneinrichtungen. Mit virtuoser Leichtigkeit verband er scheinbare Gegensätze wie Handwerk und Industrie, Popkultur und Hochkultur, verspieltes Dekor mit einer gekonnten Reduktion auf das Wesentliche. Die Ausstellung beinhaltet viele Objekte aus Girards privatem Nachlass aus der Sammlung des Vitra Design Museums. Alexander Girard. A Designer’s Universe erzählt die Geschichte eines bedeutenden, jedoch oft unterschätzten Pioniers im Design, der den Entwicklungen folgender Jahrzehnte in vielerlei Hinsicht voraus war.

Die Sammlung des Vitra Design Museums 1800 bis heute seit 03.06.2016 Schaudepot Radical Design bis 13.11.2016 Schaudepot

Dieter Rams Modular World 18.11.2016 – 12.03.2017 Schaudepot ECAL Graphic Design Type, Print, Web, Stories 22.10.2016 – 08.01.2017 Vitra Design Museum Gallery


Grenzenlos grausam? Bilder der Gewalt in der antiken Welt. Eine Ausstellung des Antikenmuseums in der Skulpturhalle Basel Ella van der Meijden*

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ei den Griechen bildeten sich schon früh ein Bewusstsein und ein Stolz für die eigene Zivilisation heraus, die durch göttliche Ordnung und gemeinschaftliche Normen und Grenzen geprägt war. Man projizierte die Einflüsse, die dieses Gesellschaftssystem stören und gefährden konnten, auf mythische Gegenbilder. Ein Beispiel dafür ist der Kampf gegen die Giganten – sie bedrohten die Herrschaft der Olympischen Götter – oder gegen die wilden Kentauren, die Chaos in einen geordneten Raum brachten. Im Kampf der Griechen gegen die Amazonen, ein Frauenvolk, das die griechischen Regeln der Rollenverteilung verletzte, kam die (männliche) Grundangst vor einer möglichen Umkehrung der gesellschaftlichen Ordnung zum Ausdruck.

Die grossformatigen Darstellungen – Reliefs, dreidimensionale Werke und Tafelbilder – waren für (fast) alle Bewohner eines Gemeinwesens sichtbar. Weit verbreitet waren aber auch Bilder auf bemalten Gefässen und anderen kleinformatigen Trägern, die hingegen vor allem für die Oberschicht bestimmt waren. Sie zeigen alle Facetten der Gewalt: von Kämpfen über grausame Bestrafungen von Frevlern, von sich selbst tötenden Feinden bis zu männermordenden Frauen. Die Bilder widerspiegeln die (Ideal-)Vorstellungen der Männer, denn diese stellten die Kunstwerke her und bemalten sie. Sie waren auch die Hauptkonsumenten dieser Medien und folglich die Hauptadressaten.

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Kämpfe zwischen Griechen und Kentauren, Metopen von der Südseite des Parthenon auf der Akropolis in Athen (Auswahl); 447–442 v. Chr.; Abgüsse Skulpturhalle Basel

Fremde Völker wie die Perser verkörperten alles, was als ungriechisch galt. Man kennzeichnete sie möglichst drastisch als barbarisch und unzivilisiert und betonte dadurch den Gegensatz zwischen ihnen und der eigenen Kultiviertheit. So schuf man ein ideales Feindbild. Geschickt inszenierten die Griechen diese Auseinandersetzungen an Bauten an exponierten Orten, etwa auf der Akropolis oder auf der Agora in Athen. Damit brachte Athen nicht nur die Überlegenheit der griechischen Kultur zum Ausdruck, sondern stellte auch seine politische und militärische Macht unter Beweis, benutzte sie also zur Herrschaftslegitimation. Die Ausstellung Grenzenlos grausam? umfasst Abgüsse von Reliefs und Statuen aus der hauseigenen Sammlung sowie Vasen und andere Objekte aus dem Antikenmuseum Basel. Sie fokussiert auf den Umgang mit Gewaltdarstellungen im antiken Griechenland von der archaischen bis zur hellenistischen Zeit – insbesondere vom 6. bis zum 2. Jahrhundert v. Chr.: Wo und wie hat man bestimmte Themen dargestellt?

Die Beschäftigung mit den antiken Gewaltbildern regt zur kritischen Auseinandersetzung mit dem heutigen Phänomen Gewalt an. Sie sensibilisiert das Publikum vor einem geschichtlichen Hintergrund dazu, Gewalt und ihre Darstellung zu hinterfragen. Auch die bildende Kunst setzt sich heute im weitesten Sinn mit der Thematik auseinander und reflektiert sie. Einige zeitgenössische Positionen aus verschiedenen Medien – Malerei, Video, Zeichnung, Fotografie, Film – bilden deshalb den Auftakt zur Ausstellung. *Ella van der Meijden ist Leiterin der Skulpturhalle Basel und Kuratorin der Ausstellung

Grenzenlos grausam? 02.09.2016 – 29.01.2017 Skulpturhalle Basel www.skulpturhalle.ch

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Das Museumsmagazin der Region Basel

Ausgabe Sommer 2016

Das Museumsmagazin der Region Basel

Ausgabe Herbst 2016

Einfach E-Mail mit Anschrift an abo@artinside.ch schicken Artinside ist der Basler Zeitung und einer Teilauflage der Badischen Zeitung beigelegt

Kunstmuseum Basel | Neubau, 2016

Sculpture on the Move 1946–2016 Die grosse Sonderausstellung zur Eröffnung des erweiterten Kunstmuseums Basel bis 18.09.2016 Kunstmuseum Basel

Michael Landy Out of Order 08.06.2016 – 25.09.2016 Museum Tinguely Alexander Calder & Fischli/Weiss 29.05.2016 – 04.09.2016 Fondation Beyeler, Riehen/Basel Zita – Щapa Kammerstück von Katharina Fritsch und Alexej Koschkarow 12.06.2016 – 02.10.2016 Schaulager

Anne Imhof 10.06.2016 – 21.08.2016 Kunsthalle Basel

Monk | van der Ploeg | Löhr 27.05.2016 – 17.07.2016 Kunsthaus Baselland

Schaudepot ab 04.06.2016 Vitra Design Museum/D

Katharina Grosse 11.06.2016 – 09.10.2016 Museum Frieder Burda/D

Rafael Lozano-Hemmer 09.06.2016 – 28.08.2016 HeK (Haus der elektronischen Künste Basel)

Mirko Baselgia – Antupada bis 06.11.2016 Kloster Schönthal/BL

Cognée | Balkenhol | Bovo 22.05.2016 – 09.10.2016 Fondation Fernet-Branca/F Kandinsky, Marc Der figurative Pollock & Der Blaue Reiter 02.10.2016 – 22.01.2017 04.09.2016 – 22.01.2017 Kunstmuseum Basel Fondation Beyeler, Riehen/Basel Musikmaschinen / Maschinenmusik 19.10.2016 – 22.01.2017 Museum Tinguely

Franz Marc, Blauer Fuchs, 1911

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Erin Shirreff 02.09.2016 – 06.11.2016 Kunsthalle Basel

«Die Kerze» 22.10.2016 – 29.01.2017 Museum Frieder Burda/D

Grenzenlos grausam? 02.09.2016 – 29.01.2017 Skulpturhalle Basel

Alexander Girard bis 22.01.2017 Vitra Design Museum/D xxxx 22.05.2016 – 09.10.2016 Fondation Fernet-Branca/F


Credits | Titelseite Franz Marc, Blauschwarzer Fuchs, 1911, Öl auf Leinwand, 50 x 63 cm, Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: © Medienzentrum, Antje Zeis-Loi / Von der Heydt-Museum Wuppertal | S.3 Sam Keller, Foto: Matthias Willi| Inhaltsverzeichnis: Fondation Beyeler Franz Marc, Zwei blaue Fohlen, 1911, Aquarell und Bleistift 44,7 x 39,7 cm, Privatsammlung © Hans Hinz / ARTOTHEK | Kunstmuseum Basel Jackson Pollock, Totem Lesson I, 1944, Collection of Harry W. and Mary Margaret Anderson, Foto: Lee Fatheree | Museum Tinguely Jean Tinguely, Méta-Harmonie II (Detail), 1979, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Dauerleihgabe im Museum Tinguely, Basel © 2016, ProLitteris, Zürich; Foto: Museum Tinguely, Basel; Foto: Daniel Spehr | | Museum Frieder Burda Nam June Paik, One Candle, 1988 © Nam June Paik Estate, Foto: Axel Schneider | Vitra Design Museum Alexander Girard, A Designer’s Universe, Ausstellungsansicht © Vitra Design Museum, Fotos: Mark Niedermann | Kunsthalle Basel Erin Shirreff, Concrete Buildings, 2013-16 (video still), Courtesy die Künstlerin und Sikkema Jenkins & Co., New York, Erin Shirreff | Skulpturhalle Basel Sterbender Gallier, Lieber den Tod als Gefangenschaft, Selbstmord eines gallischen Ehepaares (sog. Galliergruppe Ludovisi) aus Rom; römische Kopie nach einer Bronzegruppe des sog. Grossen Attalischen Weihgeschenks in Pergamon; um 230/220 v. Chr.; Abguss Skulpturhalle Basel |

2, Rue du Ballon, F-68300 Saint-Louis | Tel.+33 38 969 10 77 www.fondationfernet-branca.org Öffnungszeiten Mi-So 13–18 h, Mo und Di geschlossen

Opening Hours Wed–Sun 1 pm–6 pm, Mon/Tue closed

Eintrittspreise

Tickets Adults

Erwachsene €8.–/6.– Kinder unter 18 Jahren gratis

€ 8.–/6.–

Free admission for children under 18 years

Führungen Französisch und Deutsch auf Anfrage

Guided Tours In French and English on demand

Anreise

Getting There

Mit dem Bus: Nr. 4 ab Station Schifflände bis Haltestelle Carrefour Central/ Croisée des Lys, 3 Min. Fussweg

Otto Dix — Isenheimer Altar 8.10.16 — 30.1.17

Place Unterlinden, Colmar musee-unterlinden.com

By Bus: Bus No. 4 from Station Schifflände to Station Carrefour Central/ Croisée des Lys, 3 min. walk left.

Otto Dix, Verkündigung, 1950, Öl auf Leinwand, Privatbesitz, Ph © Cosimo Filippini © Adagp, Paris 2016

Fondation Fernet-Branca

S.6-7 Franz Marc, Die grossen blauen Pferde, 1911, Öl auf Leinwand, 105 x 181 cm, Sammlung Walker Art Center, Minneapolis, Schenkung der T.B. Walker Foundation, Gilbert M. Walker Fund, 1942 | S.8 Wassily Kandinsky, Komposition VII, 1913, Öl auf Leinwand, 200 x 300 cm, Staatliche Tretjakow-Galerie, Moskau, © Galerie nationale Tretiakov | S.9 Gabriele Münter, Mitglieder des Blauen Reiter auf dem Balkon der Ainmillerstrasse 36, München (von links: Maria und Franz Marc, Bernhard Koehler, Heinrich Campendonk, Thomas von Hartmann, vorn sitzend Wassily Kandinsky), 1911/12, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, © 2016, ProLitteris, Zürich | S.10 Wassily Kandinsky, Murnau – Kohlgruberstrasse, 1908, Öl auf Pappe, 71,5 x 97,5 cm, Merzbacher Kunststiftung | S.12 Roni Horn, a.k.a., 2008–09 (Detail), Tintenstrahldrucke auf Hadernpapier, 30 Fotografien (15 Paare), je 38,1 x 33 cm, Courtesy die Künstlerin, Foto: Hermann Feldhaus | S.13 Roni Horn, Water Double, v.1, 2013–15, Massiv gegossenes Glas im Gusszustand, mit Rundfenster, je 131,3 cm (Höhe), 134,6-142,2 cm (konischer Durchmesser), Courtesy die Künstlerin, Foto: Genevieve Hanson | S.14 Jackson Pollock, Stenographic Figure, 1942, New York, Museum of Modern Art (MoMA). © 2015. Digital image, The Museum of Modern Art, New York/Scala, Florence | S.15 Jackson Pollock, Number 21, 1951, Lack auf Leinwand, 145 x 94 cm, Kunsthaus Zürich, Geschenk des Holenia Trust im Andenken an Joseph H. Hirshhorn, 1988 | S.16 v.o.n.u.: Hendrick Goltzius (1558– 1617), The Four Falling Disgracers Phaeton, 1588, Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett | Fränkischer Meister- 15. Jh., Gründungslegende der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen- Das Christkind erscheint dem Schäfer Hermann Leicht, um 1470 © Kunstmuseum Basel- mit Mitteln der Noetzlin-Werthemann-Stiftung erworben- 1939 | Joëlle Tuerlinckx, Installationsansicht 1/MUSEUM (X OBJETS PUBLIQUEMENT MIS EN SCÈNE) (X OBJECTEN PUBLIEK GETOOND) © Galerie Nagel Draxler in Salle de ventes Lempertz, Brussel, 2015 ©Joëlle Tuerlinckx, Foto: ©Joëlle Tuerlinckx | S.17 oben: Erin Shirreff, Concrete Buildings, 2013-16 (video still), Courtesy die Künstlerin und Sikkema Jenkins & Co., New York, Erin Shirreff | unten: Lynette Yiadom-Boakye, Coterie of Questions, 2015, Courtesy die Künstlerin; Corvi-Mora, London und Jack Shainman Gallery, New York | S.18-19 Jean Tinguely, Méta-Harmonie II (Detail), 1979, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Dauerleihgabe im Museum Tinguely, Basel © 2016, ProLitteris, Zürich; Foto: Museum Tinguely, Basel; Foto: Daniel Spehr | S.20 Jean Tinguely, Méta-Harmonie, 1978, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung seit 1983 © 2016, ProLitteris, Zürich; Foto: 2016 mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien | S.21 Ausstellungsansicht Méta-Harmonie (Detail) mit Besuchern, Hammer-Ausstellung, Galerie Felix Handschin, Basel 1978, © 2016, ProLitteris, Zürich; Foto: Museum Tinguely, Basel; Foto: Leonardo Bezzola | S.22 Jean Tinguely, MétaHarmonie II (Detail), 1979, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Dauerleihgabe im Museum Tinguely, Basel © 2016, ProLitteris, Zürich; Foto: Museum Tinguely, Basel; Foto: Daniel Spehr | S.23 oben: Zimoun, 216 prepared dc-motors, filler wire 1.0mm, 2009/2010, Installationsansicht © Galerie Duflon Racz, Bern, Schweiz, Foto: Zimoun | unten: Eliza Coolidge, Bianca Hildenbrand, Timothy Severo, Things You Do Seldom, 2016, Soundinstallation/Performance © 2016, Eliza Coolidge, Bianca Hildenbrand, Timothy Severo; Foto: Guillaume Musset | S.24/25 Gerhard Richter, Kerze, 1982 © Gerhard Richter, 2016 | Thomas Demand, Tribute, 2011 © Thomas Demand/VG Bild-Kunst Bonn, 2016 | Eric Fischl, The Krefeld Project, Dining Room, Scene 1, 2003 © Eric Fischl, 2016 | S.27 Kämpfe zwischen Griechen und Kentauren, Metopen von der Südseite des Parthenon auf der Akropolis in Athen (Auswahl); 447–442 v. Chr.; Abgüsse Skulpturhalle Basel | S.28 Alexander Girard, A Designer’s Universe, Ausstellungsansicht © Vitra Design Museum, Foto: Mark Niedermann | S.33 Schaulager Basel © Foto: Tom Bisig, Basel | Vorschau: Fondation Beyeler Claude Monet, Felsen bei Belle-Île, Port-Domois, 1886, Öl auf Leinwand, 81 x 65 cm, Cincinnati Art Museum, Fanny Brice Lehmer Endowment and The Edwin and Virginia Irwin Memorial, 1985.282, Foto: Bridgeman Images Kunstmuseum Basel Catharina van Eetvelde, LBYD/SOI, 2016-2015, Courtesy Catharina van Eetvelde, Foto: Catharina van Eetvelde Museum Tinguely Stephen Cripps, Collage with Burning Photocopier, ca. 1978, © The family of Stephen Cripps/Leeds Museums and Galleries (Henry Moore Institute Archive)


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Kloster Schönthal

Kunsthalle Basel

CH-4438 Langenbruck / BL | Tel +41 61 706 76 76 www.schoenthal.ch | mail@schoenthal.ch

Steinenberg 7, Basel | Tel +41 61 206 99 00 www.kunsthallebasel.ch

Öffnungszeiten Fr 14–17 h Sa/So 11–18 h Mo-Do geschlossen

Opening Hours Fri 2 pm–5 pm Sat/Sun 11 am–6 pm mon–thu closed

Eintrittspreise Erwachsene Studenten Familien Gruppen ab 6

Tickets Adults Students Families Groups up to 6

CHF 10.– CHF 8.– CHF 20.– CHF 8.–

Die private Stiftung unterhält das Baudenkmal und die Landschaft ohne Subventionen.

CHF 10.– CHF 8.– CHF 20.– CHF 8.–

The private Foundation maintains the ancient monument and the landscape without aid payments.

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Öffnungszeiten Di/Mi/Fr 11–18 h, Do 11–20.30 h Sa/So 11–17 h

Opening Hours Tue/Wed/Fri 11 am–6 pm, Thu 11 am–8.30 pm | Sat/Sun 11 am–5 pm

Eintrittspreise Erwachsene CHF 12.– Ermässigt CHF 8.– inkl. S AM (Schw. Architekturmuseum)

Tickets Adults CHF 12.– Reduced CHF 8.– incl. S AM (Swiss Museum of Architecture)

Führungen Jeden So 15 h. An einigen Donnerstagen finden Führungen in Englisch statt.

Guided Tours Every Sun at 3 pm. Guided tours in English will be held on a few Thursdays.

Bibliothek | Öffnungszeiten Di, Do 14 – 17 h | Do 9 – 12 h T +41 61 206 99 06 bibliothek@kunsthallebasel.ch

Library | Opening hours Tue, Thu 2–5 pm | Thu 9–12 pm T +41 61 206 99 06 bibliothek@kunsthallebasel.ch

Messeplatz

Tram Nr. 6

1

9

10

Bus Nr. 55/Tram Nr. 8 Badischer Bahnhof

Claraplatz

6

Schifflände Wettsteinplatz

2

Marktplatz

Münsterplatz

4

3 5

Aeschenplatz

Artinside

7

Tram Nr. 11

8

Tram Nr. 11

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Bahnhof SBB

1 Fondation Beyeler 2 Museum Tinguely 3 Kunstmuseum Basel | Hauptbau | Neubau 4 Kunstmuseum Basel | Gegenwart 5 Kunsthalle Basel 6 Skulpturhalle Basel 7 HeK – Haus der elektronischen Künste Basel 8 Schaulager, Münchenstein, BL 9 Kunst Raum Riehen 10 Vitra Design Museum/D 11 Fondation Fernet-Branca/F 12 Kloster Schoenthal 13 Museum Frieder Burda/D 14 Staatliche Kunsthalle Karlsruhe/D

Geodaten Kanton Basel-Stadt, 11. 12.2012

Barfüsserplatz

Museen | Museums


Skulpturhalle Basel

HeK (Haus der elektronischen Künste Basel)

Mittlere Strasse 17, 4056 Basel | Tel +41 61 260 25 00 www.skulpturhalle.ch

Freilager-Platz 9, 4142 Münchenstein/Basel | Tel +41 61 283 60 50 www.hek.ch

Öffnungszeiten Di bis Fr 10–17 h | Sa und So 11–17 h

Opening Hours Tue till Sun 10 am–5 pm

15.09.–13.11.2016: Addie Wagenknecht – Liminal Laws | Vernissage: 14.09.2016, 19 h 17.09.2016, 14 h–04 h, Campus der Künste | O[slo] N[ight] 2016 – Kulturparcours auf dem Dreispitz

Eintrittspreise Erwachsene CHF 12.– Gruppen ab 10 Personen CHF 10.– Personen unter 20 CHF 5.– Auszubildende unter 30 CHF 5.– Kinder unter 13 Jahre gratis Museum-Pass-Musées + Schweizer Museumspass gratis Colour Key gratis Führungen So, 4. Sept. 2016 11.15 h (D) So, 2. Okt. 2016 11.15 h (D) + 14 h (E) So, 6. Nov. 2016 11.15 Uh (D) + 14 h (F) So, 4. Dez. 2016 11.15 h (D) So, 8. Jan. 2017 11.15h (D) Preis pro Person: CHF 7

Tickets Adults CHF 12.– Groups CHF 10.– Persons under 20 CHF 5.– Students under 30 with ID CHF 5.– Children under 13 years free Museum-Pass-Musées + Swiss Museumpass gratis Colour Key gratis Guided Tours Sun, Sept 4, 2016 11.15 am (de) Sun, Oct 2, 2016 11.15 am (de) + 2 pm (en) Sun, Nov 6, 2016 11.15 am (de) + 2 pm (fr) Sun, Dec 4, 2016 11.15 h (de) Sun, Jan 8, 2017 11.15h (D) Price per Person: CHF 7

Öffnungszeiten Mo/Di geschlossen Mi–So 12–18 h

Sat and Sun 11 am–5 pm

6

CHF 9.– CHF 6.– CHF 6.–

Führungen Jeden Sonntag findet ein einführender Rundgang durch die aktuelle Ausstellung statt. Beginn jeweils 15 Uhr, es ist keine Anmeldung erforderlich, die Führungen sind kostenlos.

Tickets Adults Reduced Groups (from 10 pers.)

CHF 9.– CHF 6.– CHF 6.–

Guided Tours Every Sunday at 3 pm. Free admission.

9

5

Tram Nr. 6 ab City, Claraplatz, Messeplatz Bus Nr. 604 ab Schifflände

Stadtplan City Map Basel links/left

Geodaten Kanton Basel-Stadt, 11. 12.2012

Opening Hours Mon/Tue closed Wed – Sun 12–6 pm

Eintrittspreise Erwachsene Ermässigt Gruppen ab 10 Personen

Bus Nr. 55 ab Claraplatz, Bad. Bahnh. Tram Nr. 8 ab SBB, Clarapl., Barfüsserpl.

7

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Tram Nr. 11 ab Bahnhof SBB

3

Tram Nr. 11 ab Bahnhof SBB

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1 44

Museen | Museums 1 Fondation Beyeler, Riehen 2 Schaulager, Münchenstein/BL 3 HeK – Haus der elektronischen Künste Basel 4 Kunstraum Riehen 5 Vitra Design Museum, Weil am Rhein/D 6 Museum Frieder Burda, Baden-Baden/D 7 Fondation Fernet Fernet-Branca, Branca, St.-Louis/F St. Louis/F 8 Kloster Schoenthal 9 Staatliche Kunsthalle Karlsruhe/D

Artinside

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Museum Tinguely

Fondation Beyeler

www.tinguely.ch | infos@tinguely.ch Paul Sacher-Anlage 1 | CH-4002 Basel | Tel +41 61 681 93 20

www.fondationbeyeler.ch | info@fondationbeyeler.ch Baselstrasse 101 | CH-4125 Riehen | Tel +41 61 645 97 00

Öffnungszeiten Di–So 11–18 h, Mo geschlossen

Opening Hours Tue–Sun 11 am–6 pm, Mon closed

Öffnungszeiten Mo–So 10–18 h, Mi 10–20 h

Opening Hours Mon–Sun 10 am–6 pm, Wed 10 am–8 pm

Eintrittspreise Erwachsene CHF 18.– Ermässigt CHF 12.– Gruppen ab 12 Personen CHF 12.– Kinder/Jugendliche bis 16 Jahre freier Eintritt Schulklassen inkl. B ­ egleitpersonen haben nach telefonischer Voranmeldung freien Eintritt: +41 61 681 93 20

Tickets Adults CHF 18.– Reduced CHF 12.– Groups 12 persons or more CHF 12.– Children under 16 free admission Free entrance for school groups by prior arrangement: +41 61 681 93 20

Eintrittspreise Erwachsene CHF 25.– IV/Gruppen ab 20 Personen CHF 20.– Studenten bis 30 Jahre CHF 12.– Jugendliche 11–19 Jahre CHF 6.– Familienpass CHF 50.– Jeden Montag von 10 bis 18 Uhr und mittwochs von 17 bis 20 Uhr vergüns­ tigte Eintrittspreise (ausser Feiertage)

Tickets Adults CHF 25.– Disabled/Groups of 20 people or more CHF 20.– Students up to 30 years CHF 12.– Adolescents 11–19 years CHF 6.– Family pass CHF 50.– Monday from 10 am to 6 pm and Wednesday from 5 pm to 8 pm reduced admission rates (except holidays)

Führungen Öffentliche Führungen in deutscher Sprache: So 11.30 h | Private Führungen auf dt., engl., frz. und ital.: Tel +41 61 681 93 20

Guided Tours Open guided tours in German Sun 11.30 am | Private guided tours in English, German, French and Italian: Tel +41 61 681 93 20

Workshops und Kinderclub Tel +41 61 688 92 70

Workshops and Kinderclub Tel +41 61 688 92 70

Guided Tours For information regarding guided tours in English on Sundays visit www.fondationbeyeler.ch/agenda or contact fuehrungen@fondationbeyeler.ch Tel +41 61 645 97 20

Anreise Vom Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 bis Wettsteinplatz, Bus Nr. 31 oder 38 Richtung Habermatten bis Museum Tinguely. Vom Badischen Bahnhof: Bus Nr. 36. Autobahn: Ausfahrt Basel Wettstein/Ost, Parkplatz unter der Autobahnbrücke.

Getting There From Bahnhof SBB: Tram No 2 to Wettsteinplatz, Bus No. 31 or 38 to Museum Tinguely. From Badischer Bahnhof: Bus No. 36. Freeway: Exit Basel Wettstein/Ost

Führungen Mo–So öffentliche Überblicksführungen in deutscher Sprache. Einmal monatlich sonntags in französischer und englischer Sprache. www.fondationbeyeler.ch/agenda fuehrungen@fondationbeyeler.ch Tel +41 61 645 97 20 Anreise Tram Nr. 6 (ab Innenstadt und Badischem Bahnhof), Tram Nr. 2 (ab Bahnhof SBB) mit Umsteigen bei der Haltestelle Messeplatz auf Tram Nr. 6. Mit Bahn ab Basel SBB und Badischem Bahnhof nach Riehen.

Getting There Tram No. 6 (from City and Badischer Bahnhof), Tram No 2 (from Bahnhof SBB) with a change stop Messeplatz to Tram No. 6. By railway from Basel SBB and Badischer Bahnhof to Riehen.

Fondation Beyeler Shop

Geniessen Sie einen idyllischen Rheinspaziergang mit anschliessendem Museumsbesuch. Das Museumsbistro Chez Jeannot ist schon aufgrund seiner Aussicht einen Besuch wert.

Museumsbistro Chez Jeannot Das Restaurant Chez Jeannot liegt direkt an der Rheinpromenade. Öffnungszeiten | Opening hours Artinside Di–So 10–18 h | Tue to Sun 10 am–6 pm

Reservationen | Reservations Tel +41 61 688 94 58 Privat- und Sonderanlässe auf Anfrage Private and special events on demand

Restaurant Berower Park Täglich 9–18 h Mi auch abends geöffnet Daily 9 am–6 pm Wednesday longer hours in the evening Tel +41 61 645 97 70

+41 61 645 97 25 +41 61 645 97 56

shop.fondationbeyeler.ch webshop@fondationbeyeler.ch


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Kunstmuseum Basel

Schaulager

www.kunstmuseumbasel.ch | pressoffice@kunstmuseumbasel.ch Hauptbau: St. Alban-Graben 16 | Neubau: St. Alban-Graben 20 Gegenwart: St. Alban-Rheinweg 60 | CH-4010 Basel | Tel +41 61 206 62 62

www.schaulager.org | info@schaulager.org Ruchfeldstrasse 19 | CH-4142 Münchenstein/Basel | Tel +41 61 335 32 32

Öffnungszeiten Di–So 10–18 h, Do 10–20 h, Mo geschlossen

Opening Hours Tue–Sun 10 am – 6 pm, Thu 10 am – 8 pm Mon closed

Eintrittspreise Sonderausstellung Erw. CHF 23.– Sonderausstellung Gruppen CHF 16.–

Tickets Special Exhibition adults Special Exhibition groups

CHF 23.– CHF 16.–

Sammlung: Erwachsene (ab 20 J.) IV/Gruppen ab 10 Personen Studenten 20–30 Jahre Jugendliche 13–19 Jahre Kunstschaffende

Collection: Adults over 20 years Disabled/Groups over 10 people Students 20–30 years Teenagers 13–19 years Artists

CHF 16.– CHF 8.– CHF 8.– CHF 8.– CHF 8.–

CHF 16.– CHF 8.– CHF 8.– CHF 8.– CHF 8.–

Bis 2. Oktober 2016 Zita − Щapa Kammerstück von Katharina Fritsch und Alexej Koschkarow

Until October 2, 2016 Zita − Щapa Chamber Piece by Katharina Fritsch and Alexej Koschkarow

Öffnungszeiten während der Ausstellung Do 13–19 h | Fr – So 11–17 h

Opening during exhibition Thu 1 pm–7 pm | Fri – Sun 11 am–5 pm

Eintritt frei

Free Admission

Öffentliche Kurzführungen Deutsch: Donnerstag, 18 Uhr, Sonntag, 11.30 Uhr, Freitag, 12.30 Uhr (alle 14 Tage Deutsch, Französisch, Englisch) Öffentliche Führungen sind kostenlos Anmeldung empfohlen unter: www.schaulager.org oder +41 61 335 32 32

Short Tours German: Thursdays at 6 pm, Sundays at 11.30 am, Fridays at 12.30 pm (every second Friday in German, French, English) Public guided tours are free of charge Registration recommended at www.schaulager.org or +41 61 335 32 32 Events for Schools and Universities Contact and registration at www.schaulager.org or kunstvermittlung@schaulager.org Getting There Take tram No. 11, bound for Aesch, at the Swiss Railway Station SBB to Schaulager stop (approx. 10 min.) By car: A2/A3 coming from Berne/Lucerne/Zurich or from Basel/Germany/France. Exit Delémont/Muttenz/Dreispitz-Freilager.

Führungen Tel +41 61 206 63 00 tours@kunstmuseumbasel.ch

Guided Tours: Tel +41 61 206 63 00 tours@kunstmuseumbasel.ch

Sonderveranstaltungen Tel +41 61 206 62 56

Special Events Tel +41 61 206 62 56

Angebote für Schulen und Hochschulen Kontakt und Anmeldung: www.schaulager.org oder kunstvermittlung@schaulager.org

Anreise Ab Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 Richtung Riehen bis Haltestelle Kunstmuseum (ca. 4 Min.) Ab Badischer Bahnhof: Tram Nr. 2 Richtung Binningen bis Haltestelle Kunstmuseum (ca. 6 Min.).

Getting There From Bahnhof SBB: Tram No. 2, direction Riehen, Tram stop Kunstmuseum (approx. 4 min.) From Badischer Bahnhof: Tram No. 2, direction Binningen, Tram stop Kunstmuseum (approx. 6 min.).

Anreise Vom Bahnhof SBB: Tram Nr. 11 Richtung Aesch bis Schaulager (ca. 10 Minuten) Autobahn: Autobahn A2/A3 von Bern/ Luzern/Zürich bzw. von Basel/Deutschland. Ausfahrt Delémont/Muttenz/ Dreispitz-Freilager.

Bistro Kunstmuseum Basel Öffnungszeiten | Opening hours Di/Tue – So/Sun 9 – 19 h Do/Thu 9 – 21 h www.bistrokunstmuseumbasel.ch St. Alban-Graben 16 CH-4051 Basel Tel +41 61 271 55 22 Bibliothek | Library Kunstmuseum Basel Die Bibliothek ist zugleich Bibliothek des Kunsthistorischen Seminars der Universität Basel und der Öffentlichkeit zugänglich. The Library is at the same time library of the Art History Seminar of the University of Basel and open to public interested in art. Di/Tue – Fr/Fri 10 – 18 h | Sa/Sat 10 – 17 h St. Alban-Graben 10, Basel | +41 61 206 62 70

Lesesaal | Reading Room

Bibliothek | Library Öffnungszeiten | Opening hours Mo bis Do, 9–13 h, 14–17 h Mon to Thu, 9 am–1 pm, 2 pm–5 pm Auf Anmeldung | By appointment Tel. +41 61 335 32 32 bibliothek@schaulager.org

Das Schaulager ist primär einem wissenschaftlichen Fachpublikum, der Lehre und Forschung vorbehalten. Während Ausstellungen und Veranstaltungen ist das Schaulager auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich. Intended primarily for an expert audience, Schaulager is open to researchers, scholars and students. During exhibitions and special events, Schaulager is open to the public. Buchladen | Bookshop

Artinside


Kunst Raum Riehen aufgeladenen Ausstellung unternommen wurden (2013, Fondazione Prada, Venedig), drängt sich die schlummernde Frage nach der Bedeutung der künstlerischen Haltung und ihrer Sichtbarkeit in der «Form» in Zeiten globalisierter, vernetzter Kultur erneut in den Vordergrund. Die Ausstellung mit Arbeiten von fünf unterschiedlich arbeitenden KünstlerInnen, versucht dieser Frage nachzugehen.

Yves Scherer, Couples, 2016

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When Forms Become Attitude Anna Amadio, Athene Galiciadis, Viktor Korol, Karim Noureldin, Yves Scherer Der Titel der Ausstellung bezieht sich in abgewandelter Form auf den zu einem Terminus avancierten Ausstellungstitel Live in your head: When Attitudes Become Form, unter welchem die bahnbrechende, 1969 in der Kunsthalle Bern von Harald Szeemann kuratierte Ausstellung stattfand. Mit Works-ConceptsProcesses-Situations-Information – so der ausführliche Titel im Ausstellungskatalog in Bern – waren zudem die «Formen» benannt, in welchen künstlerische Haltungen zum «Werk», zur «Form» wurden. Nachdem mehr als viereinhalb Jahrzehnte später erste Versuche zu einem «Reenactment» der aktionistisch

When Forms Become Attitude 01.10.2016 – 06.011.2016

Vitra Design Museum

Regionale 17 | ab 26.11.2016

Charles-Eames-Str. 2 | D-79576 Weil am Rhein | Tel +49 76 21 702 32 00 info@design-museum.de | www.design-museum.de

Kunst Raum Riehen Im Berowergut, Baselstrasse 71 CH-4125 Riehen | Tel. +41 61 641 20 29 kunstraum@riehen.ch www.kunstraumriehen.ch Öffnungszeiten | Opening Hours Mi–Fr 13–18 h | Sa/So 11–18 h Wed–Fri 1 am–6 pm | Sat/Sun 11 am–6 pm Eintritt frei | free entry

Öffnungszeiten täglich 10–18 h

Opening Hours Daily 10 am–6 pm

Eintrittspreise

Tickets Combination ticket Schaudepot + Museum Reduced Single ticket Museum (9€ red.) Schaudepot (6€ reduced)

Kombiticket Schaudepot + Museum € 17.–

Ermässigt € 15.– Einzelticket Vitra Design Museum (9€ erm.) € 11.– Schaudepot (6€ ermässigt) € 8.–

€ 17.– € 15.– € 11.– € 8.–

Führungen Vitra Design Museum Auf Deutsch Sa/So/feiertags 11.30 h Vitra Schaudepot/Highlights aus der Sammlung (DE): im Sept. täglich um 13 h ab Okt. Fr-So um 13 h Architekturführungen: DE täglich

Guided Tours Vitra Schaudepot/Highlights from the collection (EN): in Sept, daily 16 h | Fr-Sun 4 pm Architectural Tours: EN daily

Anreise

Getting There

Ab Bahnhof Basel SBB, Barfüsserplatz, Claraplatz, Kleinhüningen: Linie 8 bis Haltestelle «Weil am Rhein Bahnhof/ Zentrum»/Bus No 55 «Vitra».

From Bahnhof Basel SBB, Barfüsserplatz, Claraplatz, Kleinhüningen: Line 8 to station «Weil am Rhein Bahnhof/

Zentrum»/ Bus No 55 «Vitra».

Museum Frieder Burda, Baden-Baden Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Lichtentaler Allee 8b | D-76530 Baden-Baden | Tel. +49 7221 39898-0 office@museum-frieder-burda.de | www.museum-frieder-burda.de Öffnungszeiten Di–So 10–18 h, Mo geschlossen

Eintrittspreise Erwachsene Reduziert

€ 13.– € 11.–

Hans-Thoma-Strasse 2-6 | D-76133 Karlsruhe | Tel +49 721 926 33 59 info@kunsthalle-karlsruhe.de | www.kunsthalle-karlsruhe.de

Opening Hours Tue–Sun 10 am–6 pm, Mon closed

Öffnungszeiten Di – So 10–18 h | Mo geschlossen

Opening Hours Tue – Sun 10 am–6 pm | Mon closed

Tickets Adults Reduced

Eintrittspreise Eintritt Museum regulär € 8.– Ermässigt € 6.– Schüler € 2.– Familien € 16.– Die Eintrittspreise variieren, Details entnehmen Sie bitte unserer Webseite

Tickets Admission museum regular € 8.– Reduced € 6.– Students € 2.– Families € 16.– The ticket prices vary, for details please check our website Guided Tours See website

€ 13.– € 11.–

Führungen Sa, So und Feiertage 11 und 15 h, Mi 16 h

Guided Tours Sat, Sun and legal holidays 11 am and 3 pm, Wed 4 pm

Private Führungen +49 7221 39898-38

Private Guided Tours +49 7221 39898-38

Führungen: siehe Webseite

fuehrungen@museum-frieder-burda.de

fuehrungen@museum-frieder-burda.de

Audioguide deutsch und französisch

Audioguide german and french

Anreise Mit der Strassenbahn: ab Hauptbahnhof S1, S11, S51, 2, 3, 4, bis Haltestelle Herrenstrasse oder Europaplatz, 3 Min. Fussweg

€ 4.–

€ 4.–

Getting There By tramway: from central station S1, S11, S51, 2, 3, 4, to tram stop Europaplatz or Herrenstrasse, 3 min. walk left


Die nächste Ausgabe von Artinside erscheint im Januar 2017 mit diesen Themen

35 Claude Monet, Felsen bei Belle-Île, Port-Domois, 1886

Catharina van Eetvelde, LBYD/SOI, 2016–2015

Stephen Cripps, Collage with Burning Photocopier, ca. 1978

Fondation Beyeler 22.01.2017 – 28.05.2017

Kunstmuseum Basel Hauptbau | Zwischengeschoss 26.11.2016-12.03.2017

Museum Tinguely 27.01.2017 – 01.05.2017

Claude Monet

Catharina van Eetvelde

Stephen Cripps Performance Machines

Zu ihrem 20. Geburtstag präsentiert die Fondation Beyeler einen der bedeutendsten und beliebtesten Künstler: Claude Monet. Die Ausstellung ist ein Fest des Lichts und der Farben. Sie beleuchtet die künstlerische Entwicklung des grossen französischen Malers vom Impressionismus zum berühmten Spätwerk. Zu sehen sind seine Landschaften am Mittelmeer, wilde Atlantikküsten, Flussläufe der Seine, Blumenwiesen, Heuhaufen, Seerosen, Kathedralen und Brücken im Nebel. Der Künstler experimentierte in seinen Bildern mit wechselnden Lichtund Farbspielen im Verlauf der Tagesund Jahreszeiten. Mit Spiegelungen und Schatten gelang es Monet, magische Stimmungen zu erzeugen. Die erste Monet-Ausstellung in der Schweiz seit über 10 Jahren vereint 50 Meisterwerke aus privaten Sammlungen und renommierten Museen wie dem Musée d'Orsay in Paris, dem japanischen Pola Museum, dem Metropolitan Museum in NewYork und dem Art Institute in Chicago.

Seit 2004 entwickelt Catharina van Eetvelde (* 1967 Gent) eine herausragende und zukunftsweisende zeichnerische Position. Zeichnen bildet für die in Paris lebende Künstlerin seit jeher die Grundlage ihrer Tätigkeit, doch versteht sie Zeichnen nicht als eine allein diesem Medium verpflichtete Aktivität. Vielmehr ist Zeichnen für sie eine Grundeinstellung oder gar ein Bewusstseinszustand, der die Art und Weise definiert, mit der sie sich in Beziehung setzt zur Welt, im Speziellen zu den Naturwissenschaften.

Das künstlerische Schaffen des Briten Stephen Cripps (1952–1982) war äusserst innovativ und experimentell. Seine Werke entstanden aus einem Interesse für kinetische Skulpturen und Maschinen sowie aus einer Faszination für das poetische Potenzial von Explosion und Zerstörung. Bis zu seinem frühen Tod baute Cripps Maschinen, interaktive Installationen und realisierte pyrotechnische Performances. Im Fokus seiner performativen und multisensoriellen Praxis standen insbesondere Experimente mit Klang. Cripps’ Performances waren radikale Grenzgänge, die heute aufgrund ihres Gefährdungspotenzials für Publikum und Umgebung schlicht undenkbar wären. Viele seiner Projekte entwickelte er in Form von Zeichnungen und Collagen, welche einen Einblick in die reiche und unkonventionelle Ideenwelt des Künstlers geben. Erstmalig in grösserem Umfang wird Cripps’ Werk als eine echte Wiederentdeckung im Museum Tinguely präsentiert. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Henry Moore Institute, Leeds.


HERMÈS , DIE WEITE DER NATUR


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