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Kurzmeldungen
Analyse: Widerstandsfähige Banken
Romain Miginiac, Portfoliomanager des GAM Sustainable Climate Bond und Head of Research bei Atlanticomnium S.A. Wirtschaftsabschwung. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheit fragen sich die Anleger, wie sich die Banken im Falle einer Rezession entwickeln werden. Romain Miginiac, Head of Research bei Atlanticomnium, einem Partnerunternehmen von GAM Investments, analysiert: „Das Stigma der globalen Finanzkrise, sowie anderer Krisen, überschattet den Bankensektor weiterhin und verleitet dazu, dessen Widerstandsfähigkeit zu unterschätzen.“ Denn mehr als ein Jahrzehnt der Regulierung trug zum Risikoabbau, zur Erhöhung des Kapitalstocks und zum Abbau anderer Schwachstellen (Abhängigkeit von kurzfristigen Finanzierungen usw.) und damit zur grundlegenden Neuordnung des Sektors bei. Laut dem Experten sollte die Widerstandsfähigkeit des europäischen Bankensektors und seine Fähigkeit, Verluste selbst in einem „Extrem-Szenario“ aufzufangen, die Bewertungen im Vergleich zu anderen Sektoren stark unterstützen.
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Zinsen steigen: Wer profitiert?
Unterschiedliche Folgen. Könnte es angesichts der Zinserhöhungen der EZB zu weiteren positiven Auswirkungen auf die Profitabilität europäischer Banken kommen? Und wie reagieren Bank-Anleihen? Jérémie Boudinet, Credit-Spezialist bei La J. Boudinet, Head of Investment Française, meint: „Höhere ZinsGrade Credit, La Française AM sätze sind nur ein Teil der Gleichung für europäische Banken, da sie in einem überregulierten Sektor agieren. Der Bankensektor ist und bleibt zyklisch und ein Indikator für die makroökonomische Lage.“ Höhere Zinssätze seien langfristig positiv für den europäischen Bankensektor, aber Rentabilitäts- und Solvabilitätskennzahlen würden weiterhin von regulatorischen, politischen und makroökonomischen Entscheidungen abhängen. Der Experte: „Daher erwarten wir keine Auswirkungen höherer Zinssätze auf nachrangige Anleihen.“
KOLUMNE . HYPO NOE Landesbank für Niederösterreich und Wien AG
Smart sanieren und Bares sparen
Derzeit stehen wir alle vor den gleichen Herausforderungen: hohe Energiekosten und steigende Preise.
Neben den altbewährten Energiespartipps, wie Heizung um ein oder zwei Grad kühler stellen oder mit Deckel kochen und ähnlichem, überlegen gerade Eigenheimbesitzer:innen, wie sie ihr Heim auch durch bauliche Maßnahmen energiesparender gestalten können. Doch hier stellen sich Fragen wie: Wie viel kosten die Sanierungsmaßnahmen und wie viel kann ich dadurch langfristig sparen? Eine Antwort darauf bietet das kostenlose Online-Tool wohnrechner.at. Die Immobiliensanierung kann auf wohnrechner.at anhand von vielen aber trotzdem verständlichen Details – von Fassadendämmung oder Fenstertausch bis hin zum Einbau einer Photovoltaikanlage – geplant werden. So erhält man nach wenigen Klicks einen ersten Überblick über Sanierungskosten, sowie das Kosten- und CO2-Einsparungspotenzial. Von einer individuell konfigurierbaren Kostenübersicht bis hin zum HaushaltsbudgetRechner kann mit wohnrechner.at auch ein erstes unverbindliches Finanzierungsangebot erstellt und angepasst werden. Ebenso kann mit nur einem Klick der Kontakt zu den HYPO NOE Wohnbauexpert:innen für einen persönlichen Beratungstermin hergestellt werden. Wird saniert, so ist der Grüne Wohnkredit die ideale Finanzierung: Denn erfüllt das gekaufte oder gebaute Objekt eine definierte Energiekennzahl oder verbessert sich diese durch die gewählten Sanierungsmaßnahmen, dann profitieren die Kund:innen – nicht nur im alltäglichen Matthias Förster, BereichsLeben durch gerinleiter Vertriebsstrategie, Digitalisierung & Retail gere Kosten – son- Banking dern auch beim Grünen Wohnkredit der HYPO NOE. Beim Grünen Wohnkredit reduziert sich die Ausfertigungsgebühr oder fällt sogar ganz weg, wenn die Immobilie eine bestimmte Energiekennzahl erreicht. www.hyponoe.at
Werterhalt des Vermögens steht im Vordergrund
Die hohe Teuerung lässt aktuell niemanden kalt. Vor allem Anlegerinnen und Anleger machen sich berechtigte Sorgen um den Werterhalt ihres Vermögens. Der „Inflations-Check“ der HYPO Oberösterreich soll helfen.
Die Teuerung liegt in Österreich aktuell auf dem höchsten Wert seit 1975. Ist das ein kurzfristiges Phänomen oder wird es zur Dauerbelastung?
Eine Entspannung ist noch nicht in Sicht. Es gibt nach wie vor zu viele geopolitische Unsicherheiten, wie etwa die weitere Entwicklung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Damit im Zusammenhang stehen auch die exorbitant gestiegenen Energiekosten und die enormen Preissteigerungen für Nahrungsmittel. Abzuwarten bleibt auch, wie sich die heurigen Lohnabschlüsse als Zweitrundeneffekte auf die Teuerung auswirken werden. Wir müssen uns daher insgesamt darauf einstellen, dass wir für längere Zeit eine hohe Inflation haben werden. Ich gehe davon aus, dass die Teuerung im kommenden Jahr wieder nachlassen wird. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass die Inflation nach einem anfänglichen Rückgang, wieder anzieht. Das war etwa in den 80-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts der Fall. Sicher ist jedoch, dass die Inflation weiterhin deutlich über dem Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent liegen wird.
Wurde die Gefahr der Inflation unterschätzt und hat die EZB zu spät reagiert?
Definitiv. Die Inflation wurde zu lange als nur vorübergehende Erscheinung klein geredet. Die EZB hätte schon viel früher mit der Beendigung des Anleihenkaufprogramms und mit Zinserhöhungen reagieren müssen. Schon im zweiten Quartal 2021 ist die Inflation im Euroraum signifikant angestiegen. Der Krieg in der Ukraine wurde schließlich zum Teuerungsturbo. Wir dürfen auch eines nicht vergessen: Vorrangiges Ziel der EZB ist es, die Geldwertstabilität des Euro sicherzustellen. Jetzt haben wir eine hohe Inflation und der Euro hat gegenüber dem Dollar um rund 20 Prozent an Wert eingebüßt. Das ist sowohl für das Vertrauen in unsere Währung als auch für unsere stark exportorientiere Wirtschaft eine mehr als unangenehme Situation. Volkswirtschaftlich bedeutet das, dass wir uns in einer Stagflation befinden. Wir werden wohl länger eine hohe Teuerung bei gleichzeitig niedrigem Wirtschaftswachstum haben.
Was bedeutet das für die Anleger:innen?
Bei einer jährlichen Teuerungsrate von drei Prozent beträgt die Halbwertszeit von unverzinstem Vermögen 24 Jahre und bei einer jährlichen Inflation von fünf Prozent steht die Halbierung des Vermögens schon nach 14 Jahren fest. Derzeit haben wir eine negative Realverzinsung von rund neun Prozent. Das ist für alle Anlegerinnen und Anleger eine große Herausforderung. Sie stellen sich zu Recht die Frage, wie sie den Wert ihres ersparten Vermögens für sich und auch für ihre nachfolgenden Generationen erhalten können.
Was raten Sie daher jetzt Ihren Kund:innen?
Wer nur den Kapitalerhalt im Auge hat, riskiert einen enormen Kaufkraftverlust. Leider gibt es nicht das eine Finanzprodukt, das nach Abzug der Inflationsrate mit Sicherheit eine gute Rendite bringt. Allerdings ist eine möglichst breite Diversifizierung des Vermögens über einen längeren Anlagehorizont eine gute Möglichkeit, den Auswirkungen der hohen Inflation entgegenzuwirken oder zumindest diese abzumildern. Wir sehen es als unsere Aufgabe und Verantwortung als Finanzdienstleiter, hier entsprechende Unterstützung anzubieten. Und genau da setzen wir mit unserem Inflations-Check an – denn die Beratung ist unser wichtigstes Asset. Beim InflationsCheck beleuchten unsere Beraterinnen und Berater intensiv die jeweiligen Portfolios und erarbeiten individuell abgestimmte Lösungsmöglichkeiten. Wir lassen niemanden mit seinen Sorgen allein.
www.hypo.at/inflations-check
Mag. Klaus Kumpfmüller, Vorstandsvorsitzender HYPO Oberösterreich
Zur Person
Klaus Kumpfmüller ist seit 2020 Vorstandsvorsitzender der HYPO Oberösterreich. Zuvor war er unter anderem Vorstand der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) und der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA).