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Schoeller-Bleckmann: Auftragseingänge gestiegen

Turn Around. Der österreichische Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) hat 2021 den von der Coronakrise verursachten Rückschlag überwunden. Obwohl der Umsatz mit 292 Millionen Euro nur unwesentlich höher war als 2020 (291,2 Mio. Euro), konnte der Betriebsverlust von 28 Millionen Euro im Vorjahr nun in einen EBIT-Gewinn von 28 Millionen Euro gedreht werden. Das Ergebnis vor Steuern wurde von minus 31,2 Millionen auf 23 Millionen Euro umgedreht. Der Auftragseingang stieg beinahe um 50 Prozent auf 343 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern wird bei der Bilanzpressekonferenz im März bekanntgegeben werden. Die politischen Spannungen zwischen den USA und der EU mit Russland seien für die SBO keine unmittelbare Bedrohung.

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Passagierzahlen. Der Flughafen Wien verzeichnete 2021 einen Einbruch bei den Passagierzahlen. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 reduzierten sich diese um 67,1 Prozent auf 10,4 Millionen Reisende. Für heuer rechnet der Airport trotz eines sehr passagierarmen ersten Quartals im Gesamtjahr mit rund 17 Millionen Passagieren. Die Hoffnung ruht auf der Urlaubsfreude im Sommer. Für die FlughafenWien-Gruppe (inkl. Malta und Kosice) werden 21 Millionen Passagiere erwartet, was rund 50 Prozent des Passagiervolumens vom Vorkrisenniveau entspreche. Im Vorjahr lag die Gruppe bei 13,1 Millionen Passagieren, einem Minus von 66,8 Prozent. Zum Ergebnisausblick heißt es: Der Flughafen muss von 2021 bis 2023 einen pandemiebedingten Umsatzausfall von insgesamt 1,3 Milliarden Euro verdauen. 2022 sollte den wirtschaftlichen Turnaround bringen.

LENZING PV-Anlage in Oberösterreich

0123456789012 DIE ZAHL DES MONATS -67,1 Prozent

5,5 GWh. Die Lenzing Gruppe plant auf einer Fläche von rund 55.000 m² die größte Photovoltaik-Freiflächenanlage Oberösterreichs. Im Sommer 2022 erfolgt der Spatenstich, die Inbetriebnahme im zweiten Halbjahr 2021. Die Leistung der Anlage wird sich auf 5,5 MWpeak belaufen. Die rund 16.000 Module der Anlage werden knapp 5.500 Megawattstunden pro Jahr erzeugen, was dem Jahresstrombedarf von mehr als 1.700 Haushalten entspricht. Für Lenzing ist dieses Projekt ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum CO2-neutralen Industriestandort und Teil eines globalen Energiekonzeptes, mit dem Lenzing mit Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Quellen im Jahr 2030 die CO2-Intensität um 50 Prozent reduzieren und im Jahr 2050 global klimaneutral sein will.

„Ich freue mich darauf, den Transformationsprozess der Semperit erfolgreich fortzuführen.“

Karl Haider, CEO der Semperit Holding AG

Semperit: Neuer Vorstand seit 11. Jänner

Karl Haider. Ende September vorigen Jahres legte der damalige Semperit-Vorstand Martin Füllenbach vorzeitig sein Mandat nieder und heuerte beim italienischen Brennstoffzellen-Unternehmen Solidpower an. Seither führten CFO Petra Preining und COO Kristian Brok die Vorstandsagenden bei Semperit interimistisch fort. Nach monatelanger Suche bestellte der Aufsichtsrat der Semperit Holding Anfang des Jahres den international erfahrenen Top-Manager und promovierten Chemiker Karl Haider zum Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens. Dieser nahm seine Tätigkeit unmittelbar danach, mit 11. Jänner 2022, auf. Sein Vorstandsmandat läuft bis 31. März 2025. Der neue Semperit Holding-CEO Haider war zuletzt bei der zu den weltgrößten Stahlunternehmen zählenden Tata Steel Europe als Chief Commercial Officer tätig. Bei Tata Steel habe er zuvor unter anderem auch große M&A-Transaktionen geführt und als Director Operations Downstream agiert. Davor war er nach Tätigkeiten in den Bereichen Sales und Projektmanagement im Konzern der voestalpine zum Vorstandsmitglied der Edelstahldivision avanciert. In seinen bisherigen Funktionen hatte Haider zudem Aufsichtsratsmandate bei den jeweiligen KonzernTochtergesellschaften inne. „Mit Karl Haider konnten wir eine hochqualifizierte Führungspersönlichkeit, die über umfassende Erfahrungen bei großen internationalen Industriekonzernen verfügt, für den Vorstandsvorsitz bei Semperit gewinnen“, so Aufsichtsratsvorsitzender Herbert Ortner.

Erkennbare Dynamik abseits von Covid-19

Nach einem volatilen Börsenjahr für Biotechunternehmen sprechen zahlreiche Anzeichen dafür, dass 2022 wieder ein erfolgreiches Jahr für den Sektor wird.

Nachdem Covid-19 lange Zeit den Markt geprägt hat, stehen nun viele Entwicklungen in anderen Bereichen vor dem Durchbruch. Zugleich sind viele kleinere und mittelgroße Biotechfirmen zurzeit stark unterbewertet.

Die Entwicklung des Biotechsektors war 2021 sehr volatil – geprägt von der Ausbreitung weiterer Covid-19-Varianten und der damit verbundenen Bereitstellung von Booster-Impfstoffen, therapeutischen Antikörpern und zuletzt neuer antiviraler Medikamente. Gleichzeitig schreitet die Entwicklung neuer Behandlungen – wie etwa genetische, zell- und RNA-basierte Therapien – mit großen Schritten voran. Eine Entwicklung, die die Therapiemöglichkeiten für schwerwiegende und chronische Krankheiten in den kommenden Jahren verbessern wird. Zudem hat die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA im letzten Jahr eine beeindruckende Anzahl an Präparaten zugelassen, darunter insgesamt 50 Arzneimittel und 10 Biopharmazeutika (Impfstoffe, Blut und- Zellprodukte). Außerdem erhielten zahlreiche diagnostische Tests, Impfstoffe gegen Covid-19 sowie mehrere andere Wirkstoffe im Jahresverlauf von der FDA die Notfallzulassung (EUA). Insgesamt also eine gute Ausgangslage für 2022.

Das neue Jahr bietet zahlreiche Chancen für BioTech-Unternehmen. Da das Ende der Pandemie noch nicht absehbar ist, dürften die weltweiten Impf- und Booster-Kampagnen fortgeführt werden. Die Impfstoff- und Arzneimittelhersteller haben ihre schnelle Anpassungs- und Reaktionsfähigkeit bereits unter Beweis gestellt. Unternehmen wie Moderna werden daher voraussichtlich auch weiterhin sehr rasch auf aktuelle und künftige Virusvarianten reagieren. Den Schwerpunkt werden sie jedoch zunehmend auf längerfristige Pipeline-Strategien abseits von Covid-19 legen. Das neue Jahr dürfte auch für etablierte Mid Caps und für Technologieführer in der frühen Entwicklungsphase interessant werden. Die Erfolge von Produktlancierungen, wie etwa das von Argenx entwickelte Vyvgart zur Behandlung von gMG-Patienten oder Intra-Cellulars Caplyta bei bipolarer Störung, sind Vorboten dieser Entwicklung. Für Unternehmen in der Entwicklungsphase dürften vor allem die Ergebnisse zahlreicher klinischer Studien entscheidend sein – insbesondere im Bereich der Onkologie.

Aufgrund ihrer deutlich gesunkenen Bewertungen bieten zudem viele kleine und mittelgroße Unternehmen mit Blick auf Neubewertungen interessante Anlagechancen. So verfügen mittelgroße Unternehmen – wie beispielsweise Neurocrine, Incyte und Ionis – über attraktive Produkte und Technologien. Dies könnte das Interesse neuer Anleger wecken – oder auch neuer strategischer Partner, die besagte Firmen als M&A-Ziele ins Visier nehmen.

www.bbbiotech.com

Dr. Daniel Koller, Head Investment Management Team BB Biotech bei Bellevue Asset Management

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