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Metaversum: The Next Generation Corona-Gewinner Der neue Goldrausch

Keine Science Fiction. Bekanntlich hat sich Facebook in Form eines neuen Markennamens einer Imagepolitur unterzogen. Die Mutter aller Social MediaPlattformen heißt jetzt Meta, was vom Begriff Metaversum herrührt. Mastermind Zuckerberg hat verkündet, sein Unternehmen innerhalb der nächsten rund fünf Jahre auf die unendlichen Weiten des Metaversums umzustellen. Aber worum handelt es sich dabei eigentlich? Der Begriff wurde Anfang der 1990er Jahre vom Science Fiction-Autor Neal Stephensons kreiert, ist aber bereits in der Realität angekommen: Laut Gabler Wirtschaftslexikon ist es ein virtueller Raum, in dem sich Benutzer mit Hilfe von Avataren bewegen und virtuelle Artefakte nutzen. Etwa, wenn sie sich Kleidung anziehen, ein Haus bauen, eine Tür öffnen und auf die Straße gehen, um dort Mitspieler und Gleichgesinnte zu treffen. Reine Spielerei? Nein. Die Investmentgesellschaft LOIM: „Im neuen Jahr werden wir viel mehr über das Metaversum hören. Nicht im Zusammenhang mit dem neuen Namen von Facebook, sondern in Bezug auf den technologischen Nachfolger des Internets und der Mobilfunk- und Cloud-Computing-Ära.“ Das bietet auch Investmentchancen, etwa bei Gaming-Anbietern. Ungleichheit. Corona bedeutet für den Großteil der Menschheit auch weniger Geld in der Tasche. Für einige wenige ist hingegen laut der NGO Oxfam ein neuer Goldrausch ausgebrochen: „Allein die zehn reichsten Männer konnten ihr Vermögen seit Beginn der Pandemie verdoppeln.“ Und auch die restlichen Milliardäre und Milliardärinnen gingen nicht leer aus: Sie haben ihr Vermögen stärker vermehrt als in den gesamten 14 Jahren zuvor. Ganz anders sieht es am „unteren Ende“ aus. Bereits 2019 lebte fast die Hälfte der Weltbevölkerung unterhalb der Armutsgrenze von 5,5 Dollar pro Tag. Heute sind es 163 Millionen Menschen mehr als vor Corona. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass mehr als 100 Millionäre aus aller Welt jetzt eine Vermögenssteuer für die Reichsten der Reichen fordern.

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Tourismus. „Wir sehen die Bemühungen der Politik. Ohne Entschädigungen gäbe es die Hotellerie heute wohl nicht mehr. Doch vieles bleibt auf der Strecke, dauert extrem lang, ist praxisfremd und überkomplex“, so Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). Wobei eine neue Umfrage der ÖHV unter 672 Branchen-Teilnehmern zeigt, wie brenzlig die Situation wirklich ist: Vier Prozent der Hotels haben coronabedingt bereits die Rollbalken heruntergezogen, weitere elf Prozent fassen die Schließung ins Auge.

Hotels: Pleitegeier kreist

01234567 DIE ZAHL DES MONATS 77 Prozent Optimismus in Österreich. Trotz anhaltender COVID-19-Pandemie sind Entscheidungsträger weltweit so optimistisch wie seit zehn Jahren nicht mehr: So gehen laut einer Studie von PwC mehr als drei Viertel der globalen CEOs (77 %) von einer Verbesserung der Weltwirtschaft im Jahr 2022 aus. Auch in Österreich erwarten sich 74 Prozent des Top-Managements einen wirtschaftlichen Aufschwung. Der Optimismus der heimischen CEOs für das heurige Jahr ist dabei um ganze 62 Prozentpunkte höher als am Anfang der Corona-Pandemie 2020, als noch 68 Prozent der Führungskräfte einen Wirtschaftsabschwung prognostizierten. Während weltweit 56 Prozent der CEOs zuversichtlich hinsichtlich ihres eigenen Unternehmenswachstums sind, zeigen sich Führungskräfte in Österreich weitaus optimistischer: 71 Prozent erwarten, dass ihr Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten wachsen wird.

Omikron-Krise: Immer mehr Hotels müssen schließen

11% 4% Quelle: ÖHV Schließung steht im Raum Corona-bedingt geschlossen

Größtes Risiko: Cyberangriffe

Gut gerüstet. Cybergefahren sind 2022 die größte Sorge für Unternehmen weltweit, so das Allianz Risk Barometer, das heuer zum elften Mal veröffentlicht wurde. Die Bedrohung durch RansomwareAngriffe, DatenschutzverletStefanie Thiem, zungen oder IT-Ausfälle beHauptbevollmächtigte AGCS unruhigt viele Firmen noch mehr als Geschäfts- und Lieferkettenunterbrechungen (Platz 2), Naturkatastrophen (3) oder die Covid-19-Pandemie (4). In Österreich klettern hinter Cybergefahren (1) und Betriebsunterbrechungen (2) erstmals Ausfälle bei kritischer Infrastruktur unter die Top-3-Risiken (von Platz 10 auf 3), größter Aufsteiger ist die Sorge vor einem Fachkräftemangel (von Platz 17 auf 8). „Störungen des Betriebes bleiben insgesamt das wichtigste Risikothema“, fasst Stefanie Thiem zusammen, sie ist Hauptbevollmächtigte der AGCS (Allianz Global Corporate & Specialty).

KESt: Auf Wiedersehen?

„Spekulationsfrist“. Für Aufsehen sorgt Österreichs neuer Finanzminister Magnus Brunner. So dachte er laut über die Wiedereinführung der Behaltefrist für Aktien und Fondsprodukte nach. Somit würde er der Finanzbranche, Industrie und wohl auch nicht wenigen ÖVP-Wählern entgegenkommen, die sich seit langem für eine Abschaffung der Wertpapier-KESt aussprechen. Pro-Argumente: Investitionen würden entlastet, der Börsestandort Wien gestärkt. Die Behaltefrist würde außerdem kurzfristige Spekulationen weniger attraktiv machen. Auf der anderen Seite des politischen Spektrums wird hingegen scharf gegen diese Pläne geschossen. Andreas Stangl, Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich, meint, die „Spekulationsfrist“ wäre ein bis zu 300 Millionen Euro teures und ökonomisch unsinniges Steuergeschenk an die reichsten zehn Prozent der Haushalte und die Finanzindustrie: „Die Schieflage im Steuersystem wird dadurch noch größer, denn 80 Prozent der Steuereinnahmen kommen ohnehin von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie den Konsumentinnen und Konsumenten.“ Man darf auf heiße Diskussionen gespannt sein.

MATCH MATCH DES MONATS VSUSA CHINA

Duell der Giganten. Vor dem Auseinanderdriften der Geldpolitik in den beiden größten Volkswirtschaften der Welt warnt Philippe Waechter, Chefvolkswirt bei Ostrum Asset Management. Während die Fed damit beginnt, ihre Geldpolitik zu straffen, senkt ihr Gegenstück in China, die PBOC, den Mindestreservesatz und den Zinssatz für einjährige Kredite. Diese Geldpolitik zielt darauf ab, die Binnenkonjunktur zu stützen, um eine robuste Wachstumsrate aufrechtzuerhalten. Die PBOC will die Dynamik Chinas wiederbeleben, wobei das Risiko einer Abwertung des Renminbi und eines Aufwärtsdrucks auf die Rohstoffpreise besteht. Der härtere Ton der Fed hingegen wird den globalen Konjunkturzyklus belasten. Der Experte kommentiert: „Dieser zyklische Gegensatz wird das Jahr 2022 bestimmen und neue Spannungen und Volatilität bei Währungen und Rohstoffpreisen hervorrufen. Die politische Dimension dieser Konfrontation wird uns in Atem halten.“

Geopolitik: Kriegsgefahr steigt

Krisenherde. Noch wird zum Glück nicht scharf geschossen, die Bedrohungslage rund um den Globus verschärft sich aber. So lässt Putin an der Grenze zu Europa massenhaft Truppen aufziehen, also vor den Toren Europas. Unklare Aussagen von Joe Biden machen die Sache nicht gerade besser, er meinte ein „geringfügiges Eindringen“ Russlands in der Ukraine hätte nicht so harte Konsequenzen wie eine großangelegte Invasion. Nicht das erste seltsame Wording des US-Präsidenten. Aber auch anderenorts steigen die Spannungen. Ein „Dauerbrenner“ sind die Gebietsansprüche Chinas im Südchinesischen Meer, die jetzt zunehmend in den Mittelpunkt rücken. Zehrid Osmani, Leiter für globale und langfristige Aktienstrategien bei Martin Currie, kommentiert: „In der zweiten Jahreshälfte liegt der Fokus auf der voraussichtlichen dritten Amtszeit von Chinas Präsident Xi Jinping, die ihm den Weg zu einer noch längeren Amtszeit ebnen soll. Das könnte ein ausgeprägteres territoriales Streben um Taiwan auslösen, was wiederum zu einem Aufflammen der grenzüberschreitenden Spannungen und einer Zunahme der geopolitischen Risiken führen könnte. All dies preist der Markt bisher nicht ein.“

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