SBZ-Sonderheft "Photovoltaik"

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Ja, es ist dicht.

Das Galaxy Energy Indachsystem.

Photovoltaik 01.2012

Wir haben die eleganteste Lösung auf dem BIPV - Markt.

TOP-Thema ·  Eigenverbrauch und Speicherung von PV-Strom Brandschutz ·  Sicherheit für Solaranlagen auch zum Nachrüsten Reportage ·  Handwerksbetrieb unterhält eigenes Testfeld

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Photovoltaik 01.2012

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Politik & Gesellschaft

Märkte & Trends

Forschung & Entwicklung

Sündenfall: Solar Millennium hat viel fremdes Geld verbrannt. Seite 22

Netzparität: Sie macht Solarstrom in vielen Ländern tatsächlich rentabel. Seite 32

Produktion: Die neue Serie erklärt die Schritte bis zur fertigen Anlage. Seite 54

Der Sonne hinterher Wie sich Nachführsysteme in Deutschland lohnen. Seite 57

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SBZ Dialog

Uwe Bolz SBZ-Redakteur und Verfahrensingenieur

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Heiko Schwarzburger Redakteur und Maschinenbauingenieur

Paradigmenwechsel Bolz: Nach der Laufzeitverlängerung für Kernkraft kam die Energiewende und jetzt der Kahlschlag gegen die PV-Branche. Berlin treibt es wie immer: Statt qualifizierter Debatten und richtungsweisenden Entscheidungen gibt es Nebelkerzen, hohle Versprechungen und immer wieder totale Wenden. Hinzu kamen in der letzten Zeit noch diverse Pleiten von Solarfirmen. Verabschiedet sich der Photovoltaikmarkt dieses Jahr in den Orkus der Geschichte?

Schwarzburger: Mit Sicherheit nicht, er wird sich diesen Sommer vielmehr neu ordnen. Die Achterbahnfahrten der vergangenen Jahre dürften einer ruhigeren und stetigeren Entwicklung weichen. Freilich, nach der Rosskur durch die Koalition in Berlin gibt es zunächst ein Loch. Aber es ist kein bodenloser Abgrund, wenn die Hersteller verstärkt auf die Installateure zugehen.

Bolz: Das überzeugt mich noch nicht: Alles wird gut, wenn die Hersteller mit den Installateuren gemeinsam und in Eintracht – ja was denn eigentlich? Woher sollen die neue Ordnung im Markt und die stetige Entwicklung kommen?

Schwarzburger: Der Markt steht an der Schwelle zu einer selbsttragenden Entwicklung. Die Preise für Module und Wechselrichter werden weiter sinken, das ist bereits erkennbar. Schon jetzt ist für Privathaushalte Solarstrom preiswerter als Strom aus dem Netz. Zunehmend werden Firmen und Gewerbetreibende erkennen: Mit Solarstrom mache ich mich unabhängig von steigenden Energiekosten.

Bolz: Also wird es jetzt Zeit umzudenken – für Handwerker und Hersteller. Die Leistung, die das Handwerk künftig liefern muss, wird komplexer, denn Eigenverbrauch und Speicherung fordern wesentlich anspruchsvollere Anlagen und diese greifen tief in die Haustechnik ein. Ein gutes Beispiel sind Wärmepumpen mit PV-Antrieb, egal ob zu Heizzwecken oder nur zur Warmwassererzeugung.

Schwarzburger: Im Vorteil sind jetzt die Installateure, für die Qualität, zufriedene Kunden und permanente Weiterbildung schon immer ganz oben standen. Bereits jetzt verlangen die Kunden nach solch anspruchsvollen Anlagen. Der Selbstverbrauch von Solarstrom gewinnt an Bedeutung.

Bolz: Damit wird der PV-Markt auf breiter Basis für das Handwerk lukrativ – Stichwort Selbstversorgung. Dieser Markt verspricht Handwerkern endlich mehr Unabhängigkeit vom Chaos der Berliner Politik.

Schwarzburger: Und die Kunden gewinnen Unabhängigkeit von der Willkür der Stromkonzerne. Vielleicht kann man es auch so sehen: Mit den Möglichkeiten zur Selbstversorgung löst die Photovoltaik jetzt endlich ihr Versprechen einer unabhängigen Energieversorgung ein.

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Top-Thema Eigenverbrauch ▪ Hausinterne Verbrauchsoptimierung und Energiespeicher eröffnen Fachhandwerkern neue Geschäfte. Das Thema ist anspruchsvoll, lässt sich zum Teil aber schon auf standardisierte Paketlösungen herunterbrechen. Hier spielt hier die Zukunftsmusik der PV-Branche.

Inhalt Photovoltaik

Brandschutz ▪ PV-Anlagen produzieren auch im Brandfall weiter Strom und können wegen hoher Spannungen zur Gefahr für Feuerwehrleute werden. Doch es gibt technische Lösungen: Wir behandeln dieses heikle Thema in einem Fachbeitrag, einem Interview und einer Marktübersicht mit aktuellen Produkten.

Top-Thema eigenverbrauch

01/2012

Technisches Neuland --- Lastmanagement und Speicher: Neue Märkte für Installateure

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Alles aus einer Hand  18 Komplettsysteme für den Eigenverbrauch Wärme aus Sonnenstrom  22 Interview mit Dr. Josef Wrobel, Centrosolar

SBZ Fokus Dialog  ---  Dr. Uwe Bolz und Heiko Schwarzburger 3 Paradigmenwechsel Markt + Trends ---  Meldungen

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---  Intersolar in München

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---  Reportage: Das Hobby zum Beruf gemacht

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---  Reportage: Firmeneigenes PV-Testgelände

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brandschutz Freischalter  ---  Nachrüstung ist möglich Sicherheit für Feuerwehrleute

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Freischalter --- Expertentipp 27 Interview mit Harald Leitl, VWL Umweltcentrum Marktübersicht --- Sichere Netzanschlüsse 28 SBZ-Photovoltaik 01/12

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Software kauft man bei uns!

44 Reportage ▪ Leidenschaft und Kompetenz gehören bei Solarbetrieben meistens zum Standard. Die Chefs von Viva Solar gehen noch einen Schritt weiter und unterhalten ein eigenes PV-Testfeld. Bei Kunden kommt deshalb keine Anlage aufs Dach, die nicht vorher unter Praxisbedingungen getestet wurde.

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Herstellergarantien  ---  Nur leere Versprechen? 32 Fallstricke im Kleingedruckten

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SBZ Service Impressum 56 SHK Radar  ---  Grips heißt Marge 57 SBZ Feierabend

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MARKT + TRENDS

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Meldungen

loUis PalMer

Mit dem Solartaxi einmal um die Welt

Bild: Palmer

Länger als 18 Monate war der Schweizer Solarpio­ nier Louis Palmer mit seinem Solartaxi unterwegs, um für die solare Energiewende zu werben. Rund 53 000 Kilometer legte er zurück – mehr als der Äquator. Anfang März kam seine spannende Mission als Dokumentarfilm auf DVD in den Handel. Der Pä­ dagoge wollte dem Klimawandel nicht länger taten­ los gegenüberstehen. Bereits als Jugendlicher träum­ te er von einer Weltumrundung mit einem Solarmo­ bil. Die ersten Skizzen für das Solartaxi fertigte Pal­

mer bereits in den 1980er­Jahren an. Im Sommer 2007 wurde die Vision endlich lebendig. Der Schwei­ zer begann seine Reise in Luzern und durchquerte viele Länder. Der Film Solartaxi ist ein echtes Road­ movie. Er zeigt Palmers Reiseabenteuer und öffnet die Augen für solare Mobilität. Auch die DVD setzt ökologische Maßstäbe: Ihre Verpackung ist erdölfrei und besitzt eine Folie, die durch Licht und Wärme oxidiert. Die Druckfarben bestehen aus Sojatinten. → www.louispalmer.ch

tritec

Der Schweizer Photovoltaikanbieter Tritec beteiligt sich am Bau ei­ ner Pilotanlage, um Solarstrom von Fangzäunen für Lawinen zu ge­ winnen. Denn die sehr hohe Sonneneinstrahlung im Gebirge lockt mit hohen Erträgen. Zunächst wird in Pilotanlagen im Skigebiet der Walliser Gemeinde Bellwald untersucht, ob sich die Lawinenzäune wirtschaftlich nutzen lassen. Die Baugenehmigung wurde bereits erteilt. Derzeit entsteht die Solaranlage, die ab Frühjahr 2012 ihren Strom ins lokale Netz einspeist. Die Gemeinde Bellwald und die ört­ lichen Sportbahnen werden den Strom direkt nutzen. 60 Solarmo­ dule leisten rund 12 kW, die über sechs Kleinwechselrichter einspei­ sen. Bewährt sich die Idee, warten in der Schweiz rund 200 Lauf­ kilometer der Verbauungen darauf, mit Solarmodulen ausgerüstet zu werden. Damit könnte man Strom für gut 100 000 Haushalte gewinnen. Das Skigebiet im Wallis liegt nach Süden gerichtet. Die alpine Höhe von 1800 bis 2500 m über dem Meeresspiegel garan­ tiert die rund 1,5­fache Sonneneinstrahlung gegenüber dem Mit­

Bild: Tritec

Module auf dem Lawinenzaun

telland. Auch die Kälte (Kühlung der Module) und die Reflexionen des Lichts durch den Schnee wirken sich ertragssteigernd aus. Die Testphase ist auf zwei Jahre anberaumt. → www.tritec-energy.com

B.coM solar

PaNasoNic

Neuer Händler für PV

Namenswechsel

Ab sofort vertreibt B­com Solar aus Köln ein breites Portfolio an Solarmodulen und Wech­ selrichtern verschiedener Hersteller. Das Unter­ nehmen bietet den Kunden zudem ein über­ sichtliches Frachtkostenkonzept, Garantieleis­ tungen, für den Fall eines Schadens einen un­ komplizierten RMA­Prozess (Ersatzleistung innerhalb von 48 Stunden) sowie schnelle Lieferung. Die Produkte werden aus dem Solarlager per DHL ver­ sandt. B­com garantiert die Anlieferung der vorrätigen Ware deutschlandweit innerhalb von 48 Stunden. Die Lieferung ist ab 5000 Euro pro Auftrag frachtfrei und wird zur bestellenden Firma oder direkt zur Bau­ stelle zugestellt. Auf Anfrage bietet B­com Solar auch Modelle zur Finanzierung der Warenbestellungen an. → www.bcom-solar.de

Sanyo Solarmodultechnik HIT fir­ miert ab April 2012 unter dem Label von Panasonic. Sanyo gehört zum Panasonic­Konzern, der die Solar­ marke nun unter dem eigenen Eti­ kett führt. Die derzeitige Struktur in der Fertigung und im Vertrieb wird vorerst beibehalten. Sanyo wird sich künftig auf elektronische Bauteile und Geräte konzentrieren sowie öko­ logische Dienstleistungen und Pro­ dukte im Energiesektor anbieten. → www.eu-solar.panasonic.net

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Saperatec

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler hat das Bielefelder Start­ up Saperatec mit dem Deutschen Rohstoffpreis ausgezeichnet. Saperatec hat einen Cocktail aus Tensiden entwickelt, um die Dünnschichtmodule zu zerlegen und die kostbaren Halbleiter wieder zu gewinnen. Dazu gehören seltene Rohstoffe wie Indium, Gallium, Germanium, Tellur oder Selen, aber auch das als gefähr­ lich eingestufte Cadmium. Gläser und Rahmen werden vollstän­ dig verwertet, gewonnene Folien als Isolier- und Bindematerial energetisch genutzt. Nur wenige Reststoffe müssen entsorgt wer­ den. Insgesamt erreicht Saperatec mit seinen Prozessen eine Re­

Bild: Saperatec

Lob für einen Recyclingcocktail

cyclingquote von mehr 95 %. Die Technologie lässt sich stufenlos skalieren und an das Aufkommen dezentraler Verwertungsbetrie­ be anpassen. Die Technologie eignet sich auch für andere Mate­ rialverbünde. In Bielefeld läuft bereits eine Pilotanlage. → www.saperatec.de

British Petrol

Solarausstieg Der Ölkonzern British Petrol will aus dem Geschäfts­ feld Photovoltaik aussteigen. Im Februar hatten sich die Briten als Modullieferant aus einem Großprojekt in Australien zurückgezogen, der Vertrieb von So­ larmodulen war bereits zum Jahresende eingestellt worden. Die Modulwerke in Madrid, Sydney und den USA wurden bereits Mitte 2011 geschlossen. Mehr als 600 Stellen im Solarbereich wurden er­

satzlos gestrichen. Nun kam auch das Aus für die Projektentwicklung. Als Grund gibt BP mangelnde Rentabilität an. Gültige Ansprüche aus der Gewähr­ leistung und im Recycling will BP aber weiterhin er­ füllen. BP gehörte zu den Pionieren in der Photovol­ taik, das Unternehmen will weiterhin in Windener­ gie und Biogas investieren. → www.bp.com

BSW

Solarstrom senkt Börsenstrompreise über die Kosten des Solarstroms geredet“, kommentiert Carsten Kör­ nig, Hauptgeschäftsführer des BSW Solar. „Die Studie zeigt, dass So­ larstrom auch entlastende Preiseffekte hat.“ Der meiste Solarstrom wird vom späten Vormittag bis in den Nach­ mittag hinein erzeugt, also in den Zeiten der Spitzenlast. Genau in dieser Zeit ist der Börsenstrom am teuersten. Die IZES-Studie belegt, dass mit dem wachsenden Zubau an Solarstrom die Preise für sogenannten Spitzenstrom von 2007 Mit dem Ausbau des Solarstroms fallen die Börsenstrompreise bis 2011 kontinuierlich gesunken sind. Spitzen­ Mittags sinken die Spitzenlastpreise um bis zu 40 Prozent strom wird im Spothandel an der Leipziger EPEXBörse gehandelt, in der Zeit von 8 bis 20 Uhr. Mit­ tags senkt Solarstrom die Preise sogar um bis zu 40 160 %. Die Industriestrompreise sind durch den Kos­ Durchschnittliche Tagespreiskurve 18.500 GWh an der EPEX-Börse im Jahr 2007 tensenkungseffekt um rund 0,15 Cent pro kWh 140 niedriger. Der Effekt kommt vor allem Großhänd­ 2007 lern und Großverbrauchern zugute. Die privaten 40 Prozent 120 Verbraucher hingegen spüren davon nichts. Im Gegenteil: Für sie verteuert sich die EEG-Umlage, 2011 weil sie für die Differenzkosten zwischen billigem 100 3.100 GWh Spitzenstrom und Einspeisevergütung aufkom­ Durchschnittliche Tagespreiskurve an der EPEX-Börse im Jahr 2011 men müssen. 80 → www.solarwirtschaft.de 00 00 00 00 00 00 00 00 00 00 00 00 00

Strompreis-Index an der EPEX pro Megawattstunde (Verhältnis EPEX-Base zu Peak-Preis in Prozent)

Bild: Römer/BSW

Der Bundesverband der Solarwirtschaft (BSW Solar) und das Institut für Zukunftsenergiesysteme (IZES) in Saarbrücken haben ein Gutach­ ten vorgestellt, dass die Preisentwicklung für Strom an der Leipziger Energiebörse untersucht. Ergebnis: Solarstrom soll die Beschaffungs­ kosten für die Stromversorger senken. Im vergangenen Jahr belief sich demnach dieser Effekt auf 520 bis 840 Millionen Euro. „Es wird viel

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Tageszeit

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2007

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PV-Stromproduktion

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MARKT + TRENDS

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Meldungen

TELEGRAMM Centrosolar und Dimplex ­­­ Mit Photovoltaik können die Kun­ den ihre Stromverbraucher im Haus selbst versorgen. Über den Antrieb einer Wärmepumpe lässt sich daraus sogar Warmwasser gewinnen. Centrosolar und Dimplex haben es vorgemacht: Das Komplettsystem Cenpac plus kombiniert den Solargenerator mit einer Abluftwärmepumpe, um Warmwasser zu bereiten. Ochsner ­­­ Der österreichische Wärmepum­ penhersteller Ochsner hat nun ebenfalls eine neue Brauchwasser­Wärmepumpe vorgestellt. Die Europa 323 DK wurde speziell für Solar­ strom entwickelt. „Die Wärmepumpe ist serien­ mäßig für die Steuerung über ein Smart Grid vorbereitet“, erläutert Firmenchef Karl Ochs­ ner. „Man kann die Wärmepumpe je nach Stromtarif schalten und Überschussstrom aus der Photovoltaikanlage zum Antrieb nutzen. Sie eignet sich ausgezeichnet für Kunden, die aufgrund der neuen Förderbedingungen min­ destens 20 % ihres Solarstroms selbst verbrau­ chen wollen.“ Das Aggregat schafft 65 °C im Heizbetrieb, arbei­ tet also legionellenfrei. Ein Warmwasserspeicher mit 300 l ist in­ tegriert. Die Wärmepumpe kommt ohne elektrische Nachhei­ zung aus. Aufgrund der thermodynamischen Abtauung kann der Verdampfer sogar Temperaturen unter 0 °C nutzen. Ochs­ ner hat für die Maschine das EHPA­Gütesiegel erhalten, das erstmals überhaupt für eine Warmwasser­Wärmepumpe verge­ ben wurde. Vaillant ­­­ Auch Vaillant hat eine neue Wärme­ pumpe für Warmwasser vorgestellt, deren Ver­ dichter man mit Solarstrom betreiben kann. Die Luft­Wasser­Maschine Geotherm BM/BB gewinnt ihre Wärme aus der Umgebungsluft, beispielswei­ se im Kellerraum. Zwei Modellvarianten stehen zur Verfügung: mit Wärmetauscher zur optiona­ len Nachheizung oder mit zwei Wärmetauschern für den Wärmeerzeuger und eine zusätzliche So­ laranlage. Alternativ kann auch der serienmäßig integrierte Elektroheizstab die Nachheizung über­ nehmen. Die Heizleistung beträgt 1,8 kW, das Fassungsvermögen des Speichers 260 l. Dimplex ­­­ Die neue BWP 30HS von Dimplex ist eine weiterentwickelte Warmwasser­Wärme­ pumpe mit Zeitprogrammierung und digitaler Regelung. Sie erzeugt bis 60 °C. Wird das Was­ ser auf 45 °C aufgeheizt und wird die Luft mit 15 °C angesaugt, erreicht die Wärmepumpe ei­ ne Leistungszahl von 3,7. Ihre mittlere Heizleis­ tung beträgt 1,87 kW. Grundsätzlich kann man Warmwassertemperaturen zwi­ schen 23 und 60 °C einstellen. Mit dem integrierten Zusatz­ heizstab (1,5 kW) werden bei Bedarf auch 65 °C erreicht. Stiebel Eltron ­­­ Auch Stiebel Eltron hat ein entsprechendes Gerät auf den Markt gebracht. Die WWK 300 PV liefert im Verdichterbetrieb Warmwassertemperaturen bis 55 °C, mit integ­ riertem Heizstab auch darüber. Sie leistet 1,6 kW und hat einen 300­Liter­Speicher.

BlaUer eNGel

Umweltsiegel für Wechselrichter Das Öko­Institut hat Kriterien erarbeitet, um Wechselrichter zu bewerten. Der blaue Engel soll Installateuren und ih­ ren Kunden künftig bei der Kaufent­ scheidung helfen. „Die Kriterien sind bestens geeignet, dass Investoren be­ sonders energieeffiziente und umwelt­ freundliche Solarwechselrichter im Markt erkennen“, sagt Jens Gröger, Pro­ jektleiter am Öko­Institut. „Damit setzen sich beste Geräte durch und tragen nicht zu­ letzt dazu bei, dass die Anlagen wirtschaftlich arbeiten.“ Die von den Berlinern entwickelten Kriterien gelten zusätzlich zu den ohnehin für Wechselrichter gültigen Vorschriften zum Schutz gegen elektrischen Schlag, Überspannungen, Brand, mechanische Gefahren und elekt­ romagnetische Verträglichkeit. Um den blauen Engel zu erhalten, muss der Wechselrichter einen Wirkungsgrad von mindestens 95 % erreichen. Auch Leerlaufverluste gehen in die Bewertung ein, beispielsweise nachts, wenn die Solar­ anlage nicht produziert. Geräte, die Blei, Cadmium, Quecksilber, Brom oder sechswertiges Chrom enthalten, bekommen kein Um­ weltsiegel. Auch die Recyclingfähigkeit und die Garantiebedingun­ gen fließen in die Bewertung ein. Der Schallpegel des laufenden Ge­ räts darf 55 Dezibel nicht überschreiten. Dass diese Forderung längst nicht alle Wechselrichter erfüllen, beweisen Messungen des Fraunho­ fer­Instituts für Windenergie­ und Energiesystemtechnik (IWES). Bei einigen Prüflingen ermittelten die Wissenschaftler einen Schalldruck­ pegel von bis zu 72,9 Dezibel. So laut ist ein Staubsauger. → www.blauer-engel.de

Bild: Öko-Institut

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WaGNer & co

Sonne tanken Das Renault Autohaus Gnau und die Stadtwerke Marburg haben En­ de April ihre neue Solartankstelle eröffnet. In einem Pilotprojekt hat das Cölber Solarunternehmen Wagner & Co bei dem örtlichen Au­ tohändler den ersten Vario Sunport mit Ladesäule aufgebaut. Das System macht aus dem Carport ein kleines Sonnenkraftwerk. Das ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern rechnet sich auch wirtschaft­ lich. Unter dem Moduldach finden zwei Fahrzeuge Platz. Die Lade­ säulen ermöglichen das direkte Betanken von Elektrofahrzeugen mit Sonnenstrom. Der Vario Sunport eignet sich für den Einsatz als private Tanksäule (Einzel­ oder Doppelcarport) oder für die gewerbliche Nutzung (Großanlage für Firmen­ und Geschäftsparkplätze). Ein Sunport erzeugt jähr­ lich mehr als 80 000 kWh sauberen Strom für Elekt­ romobile. → www.wagnersolar.com SBZ-Photovoltaik 01/12

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ParaBel

SBZ TIPP

Solarsanierung von Asbestdächern

Bild: hs

Die Parabel AG aus Berlin hat bis Ende 2011 rund 14 MW auf den Dächern von Scheunen, Ställen und anderen land­ wirtschaftlichen Ge­ bäuden installiert, davon rund 3,3 MW allein auf 31 Dächern im Land Branden­ burg. Die Montage der Solaranlagen erfolgte im Zuge der Asbestsanierung, insgesamt 42 000 m2 Dachfläche wurden veredelt. Die Sanierung war für die Ei­ gentümer kostenfrei, im Gegenzug stellten sie der eigens gegründe­ ten Projektgesellschaft ihre Dächer für 20 Jahre kostenfrei zur Verfü­ gung. Nach der Asbestsanierung wurden die Trapezblechdächer mit Solarmodulen belegt. Die Solaranlagen wurden größtenteils an einen privaten Investor verkauft. Die Betriebsführung bleibt allerdings in den Händen einer Tochtergesellschaft der Parabel AG. → www.parabel-solar.de

Stimmungsbarometer für Erneuerbare Die Agentur für Erneuerbare Energien hat im Internet das Portal „Foederal­erneuerbar.de“ entwickelt. Dort werden für alle regenerativen Energien verschiedene Statistiken zu­ sammengefasst und optisch ansprechend aufbereitet. In­ teraktive Karten zeigen beispielsweise, wie hoch die Zu­ stimmung in der Bevölkerung für Solarstrom ist. Regionale Förderprogramme, Energiekonzepte der Bundesländer oder die geltenden Gesetze sind schnell und übersichtlich verfügbar. Vor allem ist die Webseite ein unverzichtbares Barometer für die Stimmung in der unmittelbaren Nach­ barschaft. Denn die Installateure handeln in der Region, sind in ein dichtes Netzwerk vor Ort eingebunden. Zudem bietet das Portal Reports über Umfragen und wirtschaftli­ che Trends, etwa zur Wertschöpfung in den Bundeslän­ dern. Das Portal wird regelmäßig aktualisiert. Den Jahres­ report Föderal­Erneuerbar 2011/12 können Sie bei den SBZ Extras als PDF­Datei herunterladen oder unter: → www.foederal-erneuerbar.de

eNVire solar/MP-tec

Generatoren für Sonnenallee Der Berliner Solarprojektierer Envire Solar hat auf eine High­Deck­ Wohnanlage im Berliner Stadtteil Neukölln insgesamt ein MW Solar­ module installiert. 38 Einzelanlagen auf 32 Dächern der Siedlung gin­ gen zum Jahresende ans Netz. Sie wurden zu beiden Seiten der Son­ nenallee – bekannt durch den gleichnamigen Film von Leander Haußmann aus dem Jahr 1999 – montiert und durch ein Brückenhaus verbunden. Das Brückenhaus ist das Eingangstor zur Wohnanlage und zugleich das Herzstück des Solarkraftwerkes. Die Dächer gehö­ ren der Capricornus High­Deck Residential GmbH. Module und Ge­ stelle wurden von MP­Tec aus dem brandenburgischen Eberswalde geliefert. Insgesamt wurden 4248 polykristalline Module verbaut, auf dem Montagesystem Quick­Line von MP­Tec. → www.envire-solar.de → www.mp-tec.de

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Bild: MP-Tec

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Markt + Trends  - - -  Messe Intersolar

Alle Bilder: Solar Promotion

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Rückkehr der Installateure Handwerk gewinnt an Bedeutung ▪ Auf der diesjährigen Intersolar in München gibt es endlich wieder mehr Programm für Handwerker. Sie gewinnen auf dem deutschen Markt zunehmend an Bedeutung, da mit dem neuen EEG die vermehrte Integration der PV in die Haustechnik erforderlich wird. → Heiko Schwarzburger

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ald steigt es wieder, das alljährliche Fest der Solarbranche: Vom 13. bis 15. Juni trifft sich auf dem Messegelände in München wieder die Weltgemeinde der Sonnenenergie. Hatte sich die Messe seit einigen Jahren vornehmlich zur Industrieschau entwickelt, dürften sich die Aussteller in diesem Jahr wieder auf die Installateure besinnen – zumindest, wenn sie Geschäfte in Deutschland machen wollen. Denn die sinkende Einspeisevergütung und der heiß umkämpfte Markt zwingen die Industrie und die Händler dazu, ihre Marken im Handwerk zu stärken. Sichtbares Zeichen, dass die Messeveranstalter diesen Trend erkannt haben: RE Regenerative Energien und die Intersolar Europe veranstalten gemeinsam ein Fachforum „Montagesysteme“ für Solarinstallateure. Es ermöglicht einen Überblick über neue Entwicklungen und Produkte in der Dachmontage von Solaranlagen. Das Fachforum findet am zweiten Messetag (14. Juni 2012) zwischen zehn und

13 Uhr in Halle B1, Raum B13 statt. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, eine Online-Anmeldung (Betreff: „RE-Fachforum Montagesysteme“) ist erforderlich. Der Eintritt ist kostenfrei, es genügt die Eintrittskarte zur Messe.

Menschentrauben am Eingang soll es nicht mehr geben

und der Personalisierung einfach die Eintrittskarte ausdrucken, damit durch die Kontrollen gehen und fertig. Das spart Geld und vor allem viel Zeit. Die Messe ist an den ersten beiden Tagen zwischen 9 und 18 Uhr und am Freitag von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Die Hallen A1 bis A6, B1 bis B6 und C2 bis C4 sind für die Messe belegt. Auf rund 170 000 m2 Fläche tummeln sich rund 2000 Aussteller, mehr als 80 000 Besucher werden erwartet. Man kann sich leicht ausrechnen, dass an den Ti-

Doch genau an dieser Stelle liegt der Hase im Pfeffer. Die Intersolar ist berühmt für die langen Menschentrauben, die sich morgens vor den Schaltern der Messezugänge bilden. Deshalb gibt Wer es einfach will, besorgt sich im es in diesem Jahr die OnlineInternet mit der Nummer auf dem GutTickets besonders günstig. schein ein kostenloses Online-Ticket. Wer es sich ganz einfach machen will, nutzt den Gutcketschaltern kein Durchkommen sein wird. schein, der in diesem Heft abgedruckt ist. GeWer dennoch die menschliche Nähe sucht, hen Sie auf www.intersolar.de und klicken zahlt für die Tageskarte 29 Euro (online: 19 „Besucher Service“, „Online Registrierung“ Euro, Gutschein: kostenlos) und für die Mesund schließlich „Einlösen des Gutscheins“ an. sekarte 46 Euro (online: 36 Euro). Nach der Eingabe des SBZ-Gutschein-Codes SBZ-Photovoltaik 01/12

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ISE2012


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3 1  EEG und Preisverfall der Module werden die Photovoltaik für das installierende Handwerk künftig eher noch interessanter machen. 2  Smart Grid und Eigenverbrauch heißen die beiden Themen, die über die Zukunft der Photovoltaik entscheiden werden. 3  Auf der Neuheitenbörse stellen die Aussteller auch dieses Mal ­w ieder in täglich wechselnden Programmen ihre Neuheiten vor.

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Zahlreiche Sonderschauen vor allem für das Handwerk Nicht nur clevere Montagesysteme bieten den Installateuren die Möglichkeit, ihre Margen zu erhöhen. Mit dem verstärkten Eigenverbrauch erwarten die Solarkunden zunehmend komplette Energielösungen von ihren Handwerkern. Die Sonderschau „PV Energy World“ zeigt den aktuellen Stand zum Thema Speicherung von elektrischer Energie und Integration

von PV-Anlagen in Elektrizitätsnetze. Dabei spielen Akkumulatoren eine große Rolle, denn die Stromspeicher erlauben es, Solarstrom rund um die Uhr zu nutzen. Auch für das Gewerbe und die Industrie mit sehr hohen verbrauchsabhängigen Stromkosten vor allem während des Tages sind intelligente Komplettlösungen mit effektiven Speichern verfügbar. Die „PV Energy World“ befindet sich in Halle C4 am Stand 230.

4  Wer sich schon vor der Messe ein Online-Ticket besorgt hat, erspart sich lange Schlangen im Eingangsbereich.

Daneben gibt es auch in diesem Jahr wieder eine Neuheitenbörse, auf der die Unternehmen in 15-minütigen Vorträgen ihre Innovationen präsentieren. Sie findet in Halle B3 am Stand 450 statt. Das Programm steht online ab Mitte Mai bereit. Gemeinsam mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veranstaltet die Messe zudem das Forum „Job und Karriere“, wo Fachleute für Beratungsgesprä▪ che zur Verfügung stehen.

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TOP-THEMA

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Eigenverbrauch

Technisches Neuland erobern

Aus himmlischer Perspektive: So sieht die zukunftsfähige Energieversorgung des Archikonvents der Templer in München aus (www.archikonvent-der-templer.org). Bild: SMA

Alleinstellungsmerkmal für Installateure ▪ Lastmanagement und effiziente Speicher öffnen Installateuren neue Geschäfte mit dem Eigenverbrauch. Denn viele Kunden wollen vor allem eins: Unabhängigkeit von den Versorgern. → Heiko Schwarzburger

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ährend die Marktpreise für Strom stetig steigen, wird die Kilowattstunde aus Photovoltaik immer billiger. Am Schnittpunkt der zwei Kurven, bei denen Preise über der Zeit abgetragen werden, beginnt der Eigenverbrauch sich richtig zu rechnen. Mit der neuen Novelle des Erneuerbare-EnergienGesetzes erhalten Dachanlagen zudem nur noch eine Vergütung, wenn mindestens 20 % ihres Stromertrags im Einfamilienhaus

selbst verbraucht werden. Damit ergibt sich für Installateure eine günstige Konstellation im Markt: Die Kunden fordern Unabhängigkeit, der Staat will die Netze entlasten. Beides leistet die Photovoltaik. Installateure können sich in diesem Markt mit den geeigneten Technologien ein echtes Alleinstellungsmerkmal (USP = Unique Selling Proposition) aufbauen, denn wer dieses technische Neuland meistert, wird sich schnell von der Konkur-

INFO

Beiträge in diesem Top-Thema ▪ Technisches Neuland: Viele Kunden wünschen sich Unabhängigkeit von Energieversorgern. PV-Anlagen mit Speichern und Lastmanagement sind ein Angebot, mit dem sich Installateure neue Märkte erschließen können. Ab Seite 12. ▪ Alles aus einer Hand: Die Industrie bietet Komplettsysteme mit abgestimmten Komponenten an, die Planern und Handwerkern Zeit und Geld sparen. Solche Paketangebote gibt es nun auch für den Eigenverbrauch. Ab Seite 18. ▪ Wärme aus Sonnenstrom: Wärmepumpen bieten eine gute Möglichkeit für ein effizientes Lastmanagement. Josef Wrobel von Centrosolar stellt im Interview ein solches Komplettsystem vor und erläutert die Vorteile. Auf Seite 22.

renz abheben. Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen. Dominierte bisher die einfache Netzeinspeisung, braucht man für den Eigenverbrauch mehr Grips und zwei neue Systeme: elektrisches Lastmanagement und Zwischenspeicher für den Solarstrom. Laut einer neuen Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) in Berlin lässt sich die Selbstversorgung mit Solarstrom bis 2019 auf bis zu 96 % steigern. Als Voraussetzungen nennen die Wirtschaftsforscher ein intelligentes Nutzerverhalten, weitere finanzielle Anreize, den Solarstrom im eigenen Haushalt zu verbrauchen (statt ihn ins Netz einzuspeisen) und vor allem langlebige und preiswerte Speicher. In ihrer Simulation kamen die Forscher zu der Erkenntnis, dass der Eigenverbrauch von Solarstrom sehr stark von der Geräteausstattung, also den Stromabnehmern des Nutzers, abhängt.

Lastmanagement plus Speicher gleich Selbstversorgung Indem man den Stromverbrauch durch technische Steuerungen (Lastmanagement) in Deckung mit dem Stromangebot vom Dach SBZ-Photovoltaik 01/12

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Bild: Solarworld

SPOTLIGHT

Die Konstellation ist günstig: Kunden fordern Unabhängigkeit und der Staat will die Netze entlasten. Installateure können sich mit dem Eigenverbrauch ein Alleinstellungsmerkmal aufbauen. Wer dieses technische Neuland meistert, wird sich von seiner Konkurrenz abheben.

Bild: AS Solar

Bild: Schüco

Ein System zur Eigenversorgung mit PV-Strom, wie es Solarworld anbietet.

Bringt man den Stromverbrauch mit dem Angebot vom Dach in Einklang, lässt sich der Eigenverbrauchsanteil auf 40 % steigern. Waschmaschinen und Geschirrspüler werden eingeschaltet, wenn die Solargeneratoren den meisten Strom produzieren.

Speichersystem Storage S10 des Herstellers E3/DC, das AS Solar seit 2012 anbietet.

Bild: IBC Solar

IBC Solar fährt bei Stromspeichern zweigleisig und bietet Geräte mit Blei-Gel-Akkus und LithiumIonen-Akkus an.

Vereint Energiemanagement und Speicherung: der E3-Tower von Schüco.

Damit sich Speicher lohnen, müssen Batterien eine Lebensdauer von 20 Jahren haben und sollten nicht mehr als 300 bis 400 Euro pro kWh Kapazität kosten. Derzeit liegt der Preis für Lithium-Ionen-Speicher bei durchschnittlich 1000 Euro. Anbieter versprechen immerhin schon 20 Jahre Lebensdauer.

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TOP-THEMA

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Eigenverbrauch

Foto: SMA

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Der neue Home Manager von SMA integriert Wetterprognosen und variable Stromtarife zur Optimierung des Eigenverbrauchs.

Blick auf eine Installation mit LithiumIonen-Akkus, die jetzt zunehmend in der Photovoltaik eingesetzt werden.

bringt, lässt sich der Eigenverbrauchsanteil ren, um sich gegenseitig mit Solarstrom zu auf rund 40 % steigern. So werden beispielsversorgen. „Solche Cluster kann man als virweise Waschmaschinen und Geschirrspüler tuelle Kraftwerke steuern“, sagt der SMA-Exüber eine Zeitschaltung in der Mittagszeit einperte. „Sie entlasten das Netz, das ist heute geschaltet, wenn die Solargeneratoren den technisch schon möglich.“ meisten Strom produzieren. An bewölkten TaSeit dem ersten Quartal 2012 kann der gen könnte der Solarstrom nicht ausreichen, Sunny Home Manager von SMA die Wetterdann muss das öffentliche Stromnetz als Pufprognosen einbeziehen, um Verbrauch und fer fungieren. Damit würde zwar der StromErzeugung in Deckung zu bringen. Er ist die verbrauch aus dem Netz wieder steigen, aber dritte Komponente des Managementsystems die früheren Vervon SMA, das auf brauchsspitzen aus dem Sunny Backup Das System eines Anbieters den Jahren ohne basiert, dem Wechsoll 7000 Ladezyklen aushalEigenverbrauch des selrichter mit Notten. Es ist gegen Überladung PV-Stroms wären zustromfunktion. Der und Tiefentladung abgesichert. Backup enthält eine mindest geglättet. Und gelingt es, eiBatterie, um die nen geeigneten Speicher zu entwickeln, ließe Ströme zu puffern. Der Home Manager kann sich die solare Stromerzeugung vom Verneuerdings auch variable Stromtarife berückbrauch entkoppeln. Von Seiten der Steuerung sichtigen, wenn er die Energieströme im gibt es kaum Probleme. SMA hat bereits vor Haus steuert. Jahren mit dem Sunny Backup einen WechselAktuelle Vergütungssätze richter auf den Markt gebracht, der die Ladeund Wetterprognosen gehen ein kontrolle der Batterien integriert. Die ersten Produkte sind vorhanden. Schüco Detlef Beister, Produktmanager bei SMA, aus Bielefeld hat beispielsweise das neue stellt für 2012 eine weitere Neuheit in AusEnergiemanagementsystem E-Tower entwisicht: „Wir werden noch in diesem Jahr ein ckelt. Es kombiniert die intelligente SteueHome Energy Managementsystem bringen, rung mit der Verteilung und Speicherung von das die individuellen Nutzerprofile im StromEnergie im Gebäude. Dabei steuert der E-Toverbrauch mit der Solaranlage in Deckung wer sämtliche Energieströme so, dass die gebringt. Dazu nutzen wir einerseits Batterien wonnene Solarenergie nach Möglichkeit dort und andererseits das Netz als Puffer.“ SMA genutzt und gespeichert wird, wo sie verhat zu diesem Thema bereits einige Pilotprobraucht wird: direkt im Gebäude. Der E-Towjekte laufen. Ein Produkt zur Harmonisierung er minimiert den Strombezug aus dem Netz von Last und Erzeugung „könne sich innerund maximiert den Eigenverbrauch, je nach halb von vier bis fünf Jahren amortisieren“, Wetterlage. Mittels seiner Steuerung (Smart schätzt Beister. „Je höher der Eigenverbrauch, Control) entscheidet er, wann es sich lohnt, desto schneller amortisiert sich die Investiden PV-Strom zu speichern, zu verbrauchen tion.“ Entscheidend sei die Absicherung eines oder ins Netz zu verkaufen. Die Systemsteuesolchen Systems gegen Stromausfall oder Harung erkennt automatisch, wie viel selbst ercker. Denkbar sei es, dass die Energiemanazeugter Strom vorhanden ist – und kombiger einer Siedlung oder einer Masche im Nieniert diese Information mit Daten von außen, derspannungsnetz miteinander kommunizie-

wie aktuelle Strompreise, Vergütungssätze und Wetterprognosen. Das dezentrale Energiemanagement steuert den Eigenverbrauch, den Strombezug und die regenerativen Heizsysteme, etwa eine Wärmepumpe. Schüco verspricht, dass sich ein Einfamilienhaus in Deutschland auf diese Weise durch Solarstrom „über weite Teile des Jahres autark mit elektrischer Energie“ versorgen kann. Vorausgesetzt, die Anlage ist genau auf den Verbrauch abgestimmt. Mittels Smart Storage wird überschüssige Energie zwischen internen und externen Verbrauchern und Erzeugern vernetzt und gespeichert. Der Strom wird nur dann ins Netz eingespeist, wenn die Produktion den Eigenbedarf und die Speicherkapazität übersteigt. Der E-Tower wird modular konfiguriert, dadurch kann man ihn problemlos für den gewerblichen Eigenverbrauch von Solarstrom erweitern. Ab dem zweiten Quartal sollen die Varianten SPR 4000 und SPE 8000 kommen, mit verschiedenen Lithium-Ionen-Batterien (4 oder 8 kWh Kapazität). Rusol aus Weikersheim hat ebenfalls ein Eigenverbrauchssystem entwickelt. Das Unternehmen stützt seine Technik auf Batterien und Ladegeräte von Dispatch Energy. Das Komplettsystem Black Diamond 5000 hält den Solarstrom bis in den Abend und die Nacht vor. Auch hierbei kommen LithiumIonen-Akkus zum Einsatz, mit einer Speicherkapazität von 5 kWh. Das System ist gegen Überladung und Tiefentladung abgesichert, es hält rund 7000 Vollladezyklen aus. Permanent werden der Ladezustand und die Alterung der Batterie überwacht. Die Lebensdauer ist mit 20 Jahren angegeben. Rusol hat sein System wie Schüco modular konzipiert, um größere Solaranlagen mit größeren Batteriepaketen zu koppeln. Es lässt sich einfach an verfügbare Laderegler und Wechselrichter anschließen – per Plug-and-Play. SBZ-Photovoltaik 01/12

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Eigenverbrauch

Bild: Tenesol

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Das Speichersystem des französischen Herstellers Tenesol basiert ebenfalls auf Lithium-Ionen-Akkus in einem Batterieinverter.

Darüber hinaus hat Rusol das intelligente Energie Controlling System (iEC) von Econ Solutions in seinen Vertrieb aufgenommen. Es liefert detaillierte Analysen des Verbrauchs von Strom, Gas, Wasser oder Fernwärme in einem Gebäude. Auf diese Weise ist es möglich, Einsparpotenziale aufzuspüren und Lastspitzen zu optimieren. Die Einsatzgebiete liegen in der Industrie, bei Kommunen, Dienstleistungsunternehmen oder in Filialstrukturen. Der modulare Aufbau mit vier Komponenten ist beliebig erweiterbar und lässt sich in jede EDV einbinden. Das iEC verspricht eine Energieeinsparung bis zu 25 %. Es unterstützt das Energiemanagementsystem DIN EN 16001, das die Bundesregierung ab 2013 für die produzierende Industrie vorschreiben will.

Der 5-kWh-Speicher ist für vier Personen die passende Größe Die Verknüpfung der Energieströme ist ein Weg, um Verbrauch und Stromangebot in Deckung zu bringen. Entscheidend sind jedoch die Stromspeicher, also Batterien und Akkumulatoren. Damit sich der Einsatz von Speichern für Solarstrom lohnt, müssten die Batterien eine Lebensdauer von 20 Jahren haben und sollten nicht mehr als 300 bis 400 Euro pro kWh Kapazität kosten. Das wäre bis 2019 möglich. Zurzeit liegt der Preis für Lithium-Ionen-Speicher mit durchschnittlich 1000 Euro pro kWh mehr als doppelt so hoch. Immerhin: Die Anbieter der Solarpuffer versprechen bereits 20 Jahre Lebensdauer. So hat beispielsweise AS Solar aus Hannover das Speichersystem Storage S10 des OEM-Herstellers E3/DC aus Osnabrück in den Vertrieb aufgenommen. Damit kann ein VierPersonen-Haushalt mit einer 5-kW-Solaranlage und dem Speichersystem seinen Strombe-

darf von Frühjahr bis Herbst fast vollständig decken. Über das ganze Jahr betrachtet wird nur etwa ein Viertel des bisherigen Strombedarfs eingekauft. „Eigenheimbesitzer erreichen damit eine hohe Unabhängigkeit vom Stromversorger und schützen sich vor weiter steigenden Strompreisen“, kommentiert Gerd Pommerien, Geschäftsführer von AS Solar. Denn nach dem Reaktorunfall in Fukushima und den Preiserhöhungen der Stromversorger fragen viele Kunden zunehmend nach gepufferten Solarsystemen. Ihr Motiv: Unabhängigkeit von den Konzernen. Storage S10 besteht aus Lithium-IonenBatterien, einer Regelelektronik und dem ohnehin notwendigen Wechselrichter zur Netzeinspeisung. Die Batterien stammen von Sanyo und wurden speziell für die Ladezyklen aus der Solaranlage optimiert. Sie sind für eine Lebensdauer von 20 Jahren ausgelegt. Das kompakte System verlangt nicht mehr Wartung als netzgekoppelte Solarstromanlagen. AS Solar will das System umfangreichen Feldtests unterziehen und ab Anfang 2012 verkaufen. Das gleiche System bietet Solutronic aus Stuttgart unter dem Namen Sol-Energymanager an, mit dem Wechselrichter Solplus 40 S2 für den Netzanschluss und dem Batteriewechselrichter von E3/DC. „Momentan ist eine Batterie mit 5,4 kWh vorgesehen“, erläutert Produktmanagerin Sibylle ScheuerleKraiss. „Das System kann aber mit einer zweiten Batterie erweitert werden.“ Ein ähnliches System hat Conergy vorgestellt. Damit lässt sich der Eigenverbrauch von Photovoltaikstrom auf bis zu 80 % erhöhen. Das kühlschrankgroße Gerät wiegt rund 220 kg. Im Zusammenspiel mit dem integrierten Wechselrichter liegt der Systemwirkungsgrad bei 85 %. Conergy nutzt das Sys-

tem VS5 hybrid von Voltwerk. Dieser Batterieinverter ging aus dem Forschungsprojekt SolIon hervor, an dem französische und deutsche Partner beteiligt waren, darunter Saft Batterien, Voltwerk, das Fraunhofer IWES, das französische Forschungsinstitut INES und das ISEA-Institut der RWTH Aachen. Mittlerweile firmiert Voltwerk unter Bosch Power Tec, denn die Stuttgarter haben die Hamburger Tochter des Conergy-Konzerns vor Jahresende übernommen. Allerdings bleibt die Lieferantenbeziehung zu Conergy bestehen.

Der integrierte Speicher senkt Stromkosten Der VS5 hybrid beinhaltet eine leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterie Synerion. Sie hat eine Kapazität von 8,8 bis 13,2 kWh. Das reicht, um eine Solaranlage mit 5 kWp Leistung zu puffern. „Diese Energiezentrale bringen wir 2012 auf den Markt“, kündigt Voltwerk-Chef Peter Knaupp an. Integriert ist auch ein Managementsystem für die Ströme, mit denen der Kunde seinen Eigenverbrauch steigern oder ein Backup-System für den Netzausfall aufbauen kann. Die LithiumIonen-Batterie stammt von Saft, sie wurde in dem französischen Überseedepartement Guadeloupe getestet. Auch in Deutschland liefen Feldtests. Der Energiemanager des VS5 hybrid entscheidet, ob der Solarstrom genutzt wird, um die Batterie zu laden, ob er direkt an die Verbraucher fließt oder ins Netz eingespeist wird. Die Batterie wird mit 48 V gespeist, sechs Batterien zu je 2,2 kWh lassen sich als Stapel kombinieren. Zunächst bringen Bosch und Saft das System in einem einphasigen Wechselrichter. Er deckt die Netze in Übersee und die meisten Anwendungsfälle auch in Deutschland ab. Später ist die Erweiterung auf drei Phasen SBZ-Photovoltaik 01/12

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Bild: Kaco

Bild: Rusol

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Der neue Batteriewechselrichter mit integrierten Akkus und Energiemanager von Kaco New Energy. Das Batteriesystem Black Diamond 5000 von Rusol wird über Touchscreen gesteuert.

möglich. Das gleiche System hat der franzöDer Berliner Solaranbieter Solon und die sische Solaranbieter Tenesol in seinen VerDeutsche Energieversorgung GmbH haben ein trieb aufgenommen, eine Tochtergesellschaft einphasiges Batteriesystem entwickelt, das den von Total und EDF. „Die erste Generation der Eigenverbrauch von Solarstrom in einem VierSolarsysteme war netzgekoppelt“, sagt Engin Personen-Haushalt auf über 70 % steigert. Yaman von Tenesol. „Wir glauben, dass die Zum Einsatz kommen Blei-Säure-Akkus mit inszweite Generation vollkommen dezentraligesamt 24 kWh Kapazität. Dazu werden 24 Aksierte Systeme hervorbringen wird, die den kus in Reihe geschaltet. Zusammen wiegen sie Eigenverbrauch ermöglichen.“ 360 kg. Die Akkus verkraften aufgrund einer Ganz neu im Markt ist das System Gridspeziellen Technik (Spannungsstöße von 60 V) save von Kaco New Energy aus Neckarsulm. zur Durchmischung des Elektrolyts rund 3000 Der Wechselrichterproduzent hat seine GeräLadezyklen. Nach zehn Jahren garantiert Solon tereihe Powador daeine Restkapazität mit erweitert, um von 80 % der urDie Zukunft der Stromden Eigenverbrauch sprünglichen Speispeicher liegt in den Lithium- cherfähigkeit. Die von Solarstrom zu Ionen-Batterien. Sie werden optimieren. Gridsave Systemspannung in die Blei-Akkus verdrängen. besteht aus einem den Akkus beträgt DC-DC-Wandler, ei48 V. Von einer Phoner Lithium-Ionen-Batterie mit 4,7 kWh Katovoltaikanlage auf dem Dach mit 4 kW Leispazität, einer Netzfreischaltung und einem tung gehen 2 kW direkt ins Gebäude, um den Energiemanager. Das schrankähnliche GeVerbrauch zu decken. 1 kW wird ins Netz einhäuse kann bis zu drei Batterien aufnehmen. gespeist und 1 kW in der Batterie gepuffert. Das System vermeidet die Tiefentladung der Auch Blei-Akkus bleiben Batterie, um die Bleiplatten zu schonen. weiterhin im Rennen Vier bis fünf Stunden kann die vollgeladeDie Zukunft der Stromspeicher liegt in den ne Batterie den Bedarf des Haushalts aus Lithium-Ionen-Batterien. Sie werden die Bleieigener Kraft decken. Das System kommt Säure-Akkus oder die Blei-Gel-Akkus verdrän2012 und soll unter 8000 Euro (netto) kosgen, aber noch sind Bleispeicher deutlich bilten. Der Kunde braucht lediglich einen geliger. IBC Solar aus Bad Staffelstein fährt deseigneten Aufstellungsraum (gasende Akkus) halb zweigleisig. Der Solstore 6.8 PB ist ein und muss einmal im Jahr destilliertes Wasser Blei-Gel-Akku mit 6,8 kWh Kapazität. Er hält nachfüllen. zehn Jahre, bei 50 % Entladetiefe und rund Den traditionellen Weg über Bleibatterien 200 Ladezyklen im Jahr. Der Solstore 3,5 Li geht auch Solarworld, eines der ersten Unternutzt die Lithium-Ionen-Polymertechnik, er nehmen, die den Eigenverbrauch von Solarerreicht einen Wirkungsgrad von 95 %, kann strom mit speziellen Produkten propagiert komplett entladen werden, nimmt aber nur haben. Das Speichersystem Sunpac beinhal3,55 kWh auf. Er verträgt 7000 Vollladezyktet eine Solaranlage mit 4,6 kW Spitzenleislen. Dieser Speicher ist modular aufgebaut tung. Die Bleibatterien laufen mit 24 V, ihre und kann erweitert werden. Kapazität beträgt 6,9 kWh. Sie halten rund

2700 Ladezyklen aus, Lithium-Ionen-Akkus bis zu dreimal mehr. Auch weisen die Lithium-Ionen-Batterien eine 50 bis 80 % niedrigere Selbstentladung auf. Die Lebensdauer der Sunpac-Bleibatterien ist mit 13,5 Jahren begrenzt. Deshalb steigt auch Solarworld mittelfristig auf Lithium-Speicher um. Was er macht, macht er gründlich: Solarworld Konzernchef Frank Asbeck hat sich sogar um Schürfrechte für Lithium beworben. Im März erhielt er die Genehmigung, im Osterzgebirge nach dem wertvollen und zukunftsträchtigen Rohstoff zu suchen. Denn er wittert ein neues Geschäft. Heute wird das Batteriegeschäft im Wesentlichen von asiatischen Herstellern dominiert, siehe Sanyo. Nach einer 20-jährigen Abstinenz könnte Deutschland jedoch wieder in die Entwicklung eigener Batterien einsteigen. Dabei steht nicht nur die Photovoltaik Pate, sondern vor allem die Elektromobilität, die ein ähnliches Speicherproblem wie die Solarbranche hat. Die Aussichten für Batteriehersteller sind nicht schlecht: Die Beratungsfirma McKinsey prognostiziert für das Jahr 2020 rund 7 Millionen Hybridfahrzeuge und Elektroautos weltweit. Die Boston Consulting Group ermittelte einen Markt von 150 Milliarden Euro kumuliert von heute bis 2030 für Batterien in Elektrofahrzeugen und zur Stromspeicherung. Und schon spielen deutsche Unternehmen in der jungen Liga mit. Süd-Chemie beispielsweise hat Lithiumeisenphosphat (LFP) entwickelt, ein leistungsfähiges und sicheres Speichermaterial für Lithium-Ionen-Batterien. Ab 2012 wird das Münchener Unternehmen in Kanada in der weltweit ersten Serienproduktionsanlage jährlich rund 2500 t LFP herstellen – ausreichend für etwa 50 000 vollelektrische oder 500 000 hybridbetriebe▪ ne Personenkraftwagen.

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Top-Thema  - - -  Eigenverbrauch

Alles aus   einer Hand

Komplettsysteme zunehmend auch für Eigenverbrauch ▪ Früher ­stellten Handwerker und Planer ihre Photovoltaikanlagen selbst zusammen. ­Zunehmend bietet die Industrie Komplettsysteme mit abgestimmten ­Komponenten an, um diesen Aufwand zu reduzieren. → Heiko Schwarzburger

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it 7,5 Gigawatt Peak haben im vergan­ genen Jahr neu installierte Photovol­ taikanlagen bei der Nennleistung eine Grö­ ßenordnung erreicht, die drei Atomkraftwer­ ken entspricht. Allein im Dezember gingen drei Gigawatt ans Netz, vornehmlich Groß­ anlagen. Doch dieser Jahresendspurt im In­ vestitionsgeschäft darf nicht darüber hinweg­ täuschen: Die durchschnittliche Anlagengrö­ ße über alle bundesweit neu aufgebauten So­ larstromanlagen betrug 2011 nur 9 kWp. Soll heißen: Das Segment der privaten Aufdach­ anlagen ist nach wie vor sehr stark. Die Hersteller von Solarzellen und Solar­ modulen haben mit Überproduktion und fal­ lenden Modulpreisen zu kämpfen. Auch die Preise für Wechselrichter gingen 2011 um

rund 15 % zurück. Doch kein Vergleich zu 40 % Preisabschlag bei den Modulen. Bei den privaten Kleinanlagen liegt der Systempreis derzeit bei 2 bis 2,20 Euro je Wp Leistung. Deshalb hat die Industrie reagiert. Sie will in kürzerer Zeit mehr Generatoren auf die Dä­ cher bringen. Das funktioniert nur mit vor­ konfektionierten Fertigsystemen. In solchen Komplettsystemen sind alle Komponenten genau aufeinander abgestimmt. Sie werden unter einer Marke vertrieben, nur die Monta­ ge bleibt dem Fachhandwerker vorbehalten. Ein Vorreiter war Centrosolar. Die Firma brachte vor zwei Jahren das Komplettpaket Cenpac auf den Markt, das alle Module, den Wechselrichter und die Montagetechnik (Ziegeldach mit Sparrenabstand von 60 bis

80  cm) für Solaranlagen mit 3,44 oder 5,44 kW Nennleistung liefert – hübsch sor­ tiert auf einer einzigen Europalette. Auf alle Komponenten gibt Centrosolar zehn Jahre Produktgarantie. Damit hat das Unterneh­ men weniger die Selbstbastler im Blick, son­ dern den klassischen dreistufigen Vertriebs­ weg über Fachhandwerker, um ihnen die Ar­ beit zu erleichtern. Das System leistet 3 oder 5 kW. Es beinhal­ tet 16 kristalline Module mit jeweils 215 W Leistung, einen Wechselrichter und das Mon­ tagesystem zur Aufdachmontage. Der Instal­ lateur braucht mindestens 42,1 m2 Dachflä­ che, um es zu installieren. Die größere Versi­ on vereint 24 Module (225 W Einzelleistung), sie passt auf 56,4 m2. SBZ-Photovoltaik 01/12

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Bild: Solarwatt

Bild: Solarwatt

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Bild: Solarwatt

Das Indachsystem Easy-In von Solarwatt aus Dresden ersetzt die Dach­ eindeckung. Die Premiumversion bietet zusätzlich Anlagenmonitoring und einen Energiemanager.

Bild: Colexon

Eine Verbrauchssteuerung über hausinterne SmartGrids nutzt auch Ertrags­ spitzen aus. Hierzu bietet ­Solarwatt jetzt Komplettpakete für die Indachmontage an.

Zu Komplettpaketen, hier noch einmal Solarwatt, ­gehört natürlich auch die Montagetechnik. Deshalb eignen sich solche Systeme besonders auch für Gelegenheitssolarteure.

Paketangebote neuerdings auch mit Warmwasserbereiter Seit Juni 2011 bietet Centrosolar das kleinere Cenpac mit einer Warmwasser-Wärmepum­ pe von Dimplex an, um sie mit Solarstrom zu betreiben. Ihre Wärme zieht die Wärmepum­ pe aus der Umgebungsluft, das Warmwasser wird in einem 300-l-Speicher vorgehalten. Auf diese Weise kann Centrosolar den Eigen­ verbrauch von Solarstrom erhöhen, was sich in der Einspeisevergütung und in den gerin­ geren Stromkosten der Kunden nieder­ schlägt. Einen ähnlichen Weg beschreitet Solar­ watt aus Dresden. „Die intelligente Vernet­ zung von Photovoltaik, Heizung und weite­ ren Stromverbrauchern trägt dazu bei, den

Das Komplettsystem Flex hat Colexon vornehmlich für gewerbliche Solardächer entwickelt.

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Top-Thema

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Eigenverbrauch

Solarstrom optimal einzusetzen“, sagt Frank Schneider, Vorstandschef von Solarwatt. „Durch eine optimierte Verbrauchssteuerung lassen sich selbst die Ertragsspitzen der PV­ Anlage ausnutzen.“ Bisher in der Branche nur als Produzent und Lieferant für Solarmodule aufgefallen, haben die Dresdener im Sommer das Kom­ plettsystem Easy­In auf den Markt gebracht. Das Indachsystem ersetzt die Dachziegel und wird direkt auf die Dachlattung geschraubt. „Für die Befestigung der Module am Holzun­ terbau ist kein zusätzliches Montagesystem erforderlich“, erläutert Schneider. „Diese Funktion übernimmt der Mo­ dulrahmen, der mit Sog­

Bild: Centrosolar

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sicherungen an der Dachlattung verschraubt wird.“ Entwickelt wurde Easy­In in Zusam­ menarbeit mit dem sächsischen Dachdecker­ handwerk und CMS Energiesysteme aus Nettetal. Das Indachpaket erfüllt alle Normen für Brandschutz und Regendichtheit sowie die Richtlinien des Zentralverbands des Deut­ schen Dachhandwerks. Es wird montagefertig in zwei Power Packages angeliefert. Power Package Basic beinhaltet PV­Komponenten für 3,5 oder 10 kW Anlagenleistung. Der Wechselrichter stammt von SMA. Die Version Premium bietet zusätzlich das Anlagenmoni­ toring und einen Energiemanager. „Eine be­ nutzerfreundliche Oberfläche ermöglicht die Steuerung des hausinternen Smart­Grids per PC und Smartphone“, sagt Frank Schnei­

Das Komplettpaket Cenpac von Centrosolar gibt es jetzt auch mit Wärmepumpe zur Warmwassererzeugung. Das erhöht den Anteil am Eigenverbrauch erheblich.

INFo

Hochwertige Komponenten Enerpoint aus Quedlinburg hat Ende Janu­ ar das PV­Kit vorgestellt, ein flexibles Kom­ plettsystem für Ein­ und Mehrfamilienhäu­ ser. Bei der Auswahl der einzelnen Kompo­ nenten wurde viel Wert auf Kompatibilität, Langlebigkeit und hohen Ertrag gelegt. Zur Auswahl stehen Module von Samsung sowie von JA Solar. Sie wer­ den mit Wechselrichtern von Power One kombiniert. Darüber hinaus sind Solarkabel, Stecker, Dachauslegung, in­ dividuelle Beratung sowie die Prüfung aller Komponenten in jedem Kit enthalten. Die Montage erfolgt schnell und problemlos auf Satteldächern mit Ziegel­ oder Pfannenbeda­ chung. Eine aufwendige Anlagenauslegung erübrigt sich. Die PV­Anlage erfüllt alle Anforderungen hinsichtlich Sicherheit, Beständigkeit und Windlasten. Optional wer­ den die PV­Kits durch ein Montagesystem von REM aus Rottenburg sowie durch ein DC­Optimierungssystem von Tigo Energy ergänzt.

der. Der Komplettschutz von Solarwatt ge­ hört gleichfalls zur Premium­Version, eine Ver­ sicherung gegen Diebstahl, Wetterschäden und Ertragsausfall. Solarwatt machte sich auch mit einem etwas anderen Komplettsys­ tem einen Namen: Das Dresdener Unterneh­ men liefert die Solarmodule für das ener­ gieautarke Fertighaus, das die Firma Helma seit Mai 2011 anbietet.

Erträge steigern mit DC-Optimierern Solon aus Berlin bietet gleich zwei Indachsys­ teme an: Solitaire und Solraise. Ungeachtet der Verhandlungen mit Investoren, die dem insolventen Unternehmen auf die Beine hel­ fen sollen, geht das Tagesgeschäft weiter. Das Solitaire­Paket nutzt monokristalline Solar­ module mit bis zu 250 W Leistung, es ist für nahezu alle Dachneigungen geeignet. Ab 22° sind keine zusätzlichen Maßnahmen zur Ab­ dichtung notwendig, denn die Kunststoffrah­ men (Polyurethan) der Module bilden eine lückenlose Fläche, die zugleich die wasser­ führende Schicht ist. 25 m2 Dachfläche rei­ chen aus, um einen Solargenerator mit 3 kW Leistung zu installieren. Das Solraise beinhal­ tet zudem die DC­Optimierung durch mo­ dulinternes Tracking im Betriebspunkt der maximalen Systemleistung (Maximum Power Point, MPP). Die Erträge dieser Module lie­ gen bis zu 25 % höher als bei normalen Solarmodulen ohne DC­Optimizer. Teilver­ schattete Dachflächen lassen sich besser nut­ zen, die Anlage verfügt über eine automa­ tische Abschaltung im Brandfall. Auch der Diebstahl wird deutlich erschwert. Solon gibt zehn Jahre Produktgarantie auf alle Kompo­ nenten. Weil der Wettbewerb unter den Modul­ herstellern wächst, profitieren die Installateu­ re. „Unsere Zielgruppen sind Dachdecker und Elektroinstallateure, die keine eigenen Planungsleistungen durchführen wollen”, meint Harald Knuhr, Projektmanager bei der Colexon Energy AG in Hamburg. Auch Cole­ xon hat im Sommer ein Komplettsystem auf den Markt gebracht, das Colexon Flex. Es vereint 126 Dünnschichtmodule von First So­ lar (Cadmiumtellurid), die Wechselrichter und die Kabellage. „Die Planung können wir übernehmen“, fährt Knuhr fort. „Man kann das System an das Dach anpassen und erwei­ tern. Was fehlt, ist die Anbindung ans Dach, das muss man für jedes Dach speziell ma­ chen. Das wäre mit einem Pauschalpreis nicht abzudecken.“ Anders als Centrosolar oder Solarwatt ist dieses Komplettsystem nur zur Netzeinspeisung ausgelegt. Zum Paket gehört ein Wechselrichter Sunny Tripower von SMA. Das System ist für verschiedene Schrägdächer geeignet und nutzt die Monta­ SBZ-Photovoltaik 01/12

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Bild: Solarworld

Bild: Siliken

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Das Sunkit von Solarworld ist kein klassisches Komplettsystem, denn der Installateur kann die Anlagengröße an die vorhandene Dachfläche anpassen.

Siliken wollte seine Energy Box über Baumärkte vertreiben. Nicht nur aus versicherungstechnischen Gründen geht der Verkauf heute ausschließlich über das Fachhandwerk.

getechnik Zebra von Würth Solar. Die BasisVertriebschef Christian Plesser. „Das Garan­ Kits sind zwischen 10 und 17,92 kW gestaf­ tieversprechen betont unsere hohen Quali­ felt. Sie lassen sich beliebig erweitern und tätsansprüche.“ kombinieren. Das kleinste Paket mit 10 kW Ein alter Ölbaron benötigt rund 100 m2 Dachfläche. Colexon wechselt die Fronten bietet seinen Handwerkern an, das Montage­ Neuerdings treten die Solarkomplettsysteme system an anspruchsvollere Dachkonstruktio­ sogar im deutschen Abendfernsehen auf, in nen anzupassen. Die Aufteilung der Solarflä­ Gestalt von J. R. Ewing. „Shine, baby, shine“, che in zwei oder drei Einzeldächer (Strings) frohlockt der frühere Ölbaron aus der TV-Se­ ist möglich. Dieses Komplettsystem ist vor­ rie „Dallas“, nun gehört sein Grinsen den Gu­ nehmlich für große, sprich: gewerblich ge­ ten. Das Sunkit von nutzte Dächer ge­ Solarworld beinhal­ dacht. Denn der Die durchschnittliche tet Solarmodule, Trend zur vorgefer­ Anlagengröße lag 2011 bei 9 kW. Wechselrichter, die tigten Anlage dürf­ Private Aufdachanlagen ­bleiben DC-Verkabelung (je te sich 2012 auf also nach wie vor stark. String 25  m) und größere Generato­ das Gestellsystem ren ausdehnen. Im Sunfix. Das Paket kann der Installateur selbst Geschäft mit den Solarparks nutzen einige zusammenstellen, um die Anlagengröße an Anbieter bereits ein oder zwei Megawatt star­ die verfügbare Dachfläche anzupassen. Ein ke Baugruppen, aus denen sie größere Parks klassisches Komplettsystem ist das nicht, kombinieren. ­zumindest aber sind die Komponenten gut Zurück zum Dach: Inventux aus Berlin bie­ aufeinander abgestimmt. tet gleichfalls Komplettsysteme aus Dünn­ Auch ausländische Anbieter wittern den schichtmodulen an, und zwar mikromorphe neuen Trend: Von der spanischen Firma Sili­ Siliziummodule. Im August erweiterten die ken gibt es seit kurzem die Energy Box, ein Berliner die Systemgarantie auf zehn Jahre, System für Solarstrom, das als flexibles und schraubten also die Produktqualität kostenlos skalierbares Kit in modularer Bauweise auf na­ nach oben: für die Solarmodule, die Wechsel­ hezu jedes Dach passt. Es enthält alle erfor­ richter und Unterkonstruktion. Auch Inven­ derlichen Bauteile für die Photovoltaikanlage tux ist längst kein reiner Hersteller von Modu­ auf einem Wohnhaus. Die Energy Box be­ len mehr, sondern will komplette Systeme steht aus Bausätzen von zwei beziehungswei­ verkaufen. „Als Systemanbieter unterstützen se drei Modulen, die Modulpakete zu 9, 12, wir unsere Fachpartner von der Anlagenpla­ 13, 16, 18, 24 beziehungsweise 48 Modulen nung bis zur Montage in allen technischen bilden. Das entspricht solaren Stromleistun­ und kaufmännischen Belangen“, verspricht

gen von 2 bis 11,5 kW. Mehrere Boxen kann man problemlos miteinander kombinieren. Siliken hatte zunächst versucht, seine Wa­ re über die Baumärkte von Toom abzusetzen, also direkt an die Endkunden auszuliefern. Hinter der Aktion stand ein alter Hase des So­ largeschäfts: Der Ingenieur Heinz Reusch, der lange Jahre als Entwicklungschef bei StiebelEltron an neuer Solartechnik, Wärmepumpen und Lüftungstechnik getüftelt hat. Doch der Deal scheiterte daran, dass die SMA-Wechselrichter nicht ausreichend am Lager waren und dass auch ein gewiefter Laie eine Solaranlage nicht eben mal am Samstag­ nachmittag aufs Dach bringt. Denn neben den enttäuschten Kunden ist es vor allem die Versicherungsbranche, die mit Regress winkt. Viele Versicherer lassen ihre Policen platzen, wenn die Solarkunden selbst Hand anlegen und Schäden auftreten. Sie fragen überhaupt nicht danach, ob der Selbstbauer über ausrei­ chend Fachwissen verfügt. „Die fachgerechte Installation durch einen ausgewiesenen Ex­ perten“ steht mindestens im Kleingedruck­ ten, und fertig. Den Netzanschluss, den Po­ tenzialausgleich oder den Blitzschutz darf nur ein Elektrohandwerker erledigen. Nun gibt es bei Toom keine Selbstbau­ sätze mehr, stattdessen hat Siliken die Energy Box für die Fachhandwerker auf den Markt ▪ gebracht. → Lesen Sie zum Thema Eigenverbrauch und Komplettpakete auch das Interview mit Dr. Josef Wrobel von Centrosolar auf der folgenden Seite.

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Top-Thema  - - -  Eigenverbrauch

Interview Dr. Josef Wrobel ist Vertriebs- und ­Marketingvorstand von Centrosolar, 22769 Hamburg, Telefon (0 40) 39 10 65-0, ­ hamburg@centrosolar.com, www.centrosolar.de

Wärme aus Sonnenstrom Verzahnung von PV und Haustechnik ▪ Centrosolar hat im Januar mit dem Vertrieb des PV-Komplettsystems Cenpac Plus begonnen. ­Darin wird der Solargenerator mit einer Wärmepumpe kombiniert. Josef Wrobel zeigt Vorteile solcher Systeme auf. Das Gespräch führte Heiko Schwarzburger.

SBZ: Mit dem Cenpac Plus propagieren Sie, Solarstrom für Warmwasser zu nutzen. Strom und Wärme in der Haustechnik zu verbinden, wie kompliziert ist das? Josef Wrobel: Technisch gesehen ist es kein großes Problem. Der Solarstrom vom Dach treibt den Verdichter der Wärmepumpe an, die ihre Energie für Warmwasser bereitstellt. Das ist technisch überschaubar. Entscheidend ist die Regelung. Durch unseren Heat Shifter stimmen wir die Erzeugung des Solarstroms eng mit den Betriebsstunden der Wärmepumpe ab. In den meisten Haushalten wird Brauchwasser am Morgen und in den Abendstunden benötigt.

SBZ: Könnte man mit Solarstrom auch größere Wärmepumpen antreiben? Josef Wrobel: Denkbar ist das ohne weiteres. Wir prüfen bereits die Kombination von PV mit einer Heizungswärmepumpe. Technisch ist das jedoch etwas aufwendiger. Warmwasser wird während des gesamten Jahres benötigt, auf ziemlich gleich bleibendem Niveau. Raumwärme braucht man nur in der Heizperiode, der Bedarf variiert stark je nach Witterung.

SBZ: Denkbar wäre auch, Trinkwasser direkt mit Solarstrom zu erwärmen. Warum nutzen Sie eine Wärmepumpe? Josef Wrobel: Am einfachsten wäre es, „Mit dem Cenpac Plus haben wir uns an den den Solarstrom über eine ElektroheizpatGepflogenheiten deutscher Handwerker und rone im Warmwasihrer Kunden orientiert.“ serspeicher direkt zu nutzen, quasi wie SBZ: Arbeitet das System nach fest vorgemit einem Tauchsieder. Das neue EEG und gebenen Zeiten? der Preisverfall von PV-Modulen werden daJosef Wrobel: Es gibt einige Produkte andefür sorgen, dass wir eine solche Entwicklung rer Teilnehmer im Markt, die nach der Uhr zeitnah sehen. Deutlich nachhaltiger wäre es natürlich, den schalten. Wir haben unserer Steuerung die Sonnenstrom in Batterien zu speichern und bei Kennlinien der Energieversorger hinterlegt, Bedarf abzurufen. Dazu brauchen wir aber besdie den Energiebedarf eines Privathaushalts sere Batterien, als derzeit am Markt verfügbar in Deutschland sehr gut abbilden. In Feldsind. Mit dem Cenpac Plus haben wir uns zutests haben wir damit sehr gute Ergebnisse nächst an den Gepflogenheiten der deutschen erzielt. Der Eigenverbrauch des Solarstroms Handwerker und ihrer Kunden orientiert. Es ist stieg durch die Kombination mit der Wärmeder Einstieg in die Haustechnik. pumpe auf mehr als 50 %.

SBZ: Wie wird das System angenommen? Josef Wrobel: Ausgezeichnet. Seit dem Vertriebsstart im Januar verzeichnen wir großes Interesse. Wir haben kürzlich die insolvente Gecko-Gruppe übernommen. Über ihren Solarhandel können die Installateure das Komplettpaket bestellen. Die Einbindung der Photovoltaik in die Haustechnik ist ein neuer Trend. Der Markt für die kleinen Warmwasser-Wärmepumpen wird allein in Deutschland auf jährlich 8000 bis 10 000 Stück geschätzt. SBZ: Welche Chancen ergeben sich daraus für die Fachhandwerker? Josef Wrobel: Für das SHK-Handwerk öffnet sich die Haustechnik, der Solargenerator als unabhängige Stromquelle kommt hinzu. Seit Jahren sehen wir, dass sich die SHK-Betriebe auf die elektronische Heizungssteuerung, auf die Wärmepumpen und jetzt auf die Photovoltaik einstellen, indem sie auch Elektrofachleute beschäftigen. Bewährt haben sich Gesellschaften, die von Elektrofachbetrieben und SHKHandwerksbetrieben speziell gegründet werden, um der Verschmelzung dieser beiden Gewerke gerecht zu werden. In dieser gemeinsamen GmbH laufen alle Schnittstellen zusammen. Denn die Systeme werden sich weiter verzahnen. SBZ: Herr Wrobel, herzlichen Dank für das ▪ interessante Gespräch. SBZ-Photovoltaik 01/12

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3 Energie sparen durch optimierte Verbrauchssteuerung 3 Intelligente Vernetzung von PV-Anlage und Verbrauchern 3 Einfache Steuerung 端ber PC und Smartphone 3 Mehr erfahren: www.solarwatt.de

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Brandschutz  - - - Freischalter

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Feuerwehrleute müssen bei Bränden mit Solargeneratoren vorgeschriebene Sicherheitsabstände einhalten. Außerdem sollten Anlagen über einen leicht zugänglichen Freischalter verfügen.

Sicherheit auch zum Nachrüsten Personenschutz geht vor ▪ Langsam kommt Klarheit in den Brandschutz von Solargeneratoren. Eine neue Richtlinie schreibt Freischalter vor. Auch die Nachrüstung ist möglich. → Heiko Schwarzburger

Bild: Feuerwehr Freiburg

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ie Deutsche Kommission für Elektrotechnik und Elektronik im DIN und VDE (DKE) hat die lange erwartete Regel für Systeme zur Sicherheitsabschaltung von Solargeneratoren veröffentlicht. Die „Anwendungsrichtlinie zu Anforderungen der Freischaltung im Gleichspannungsbereich einer Photovoltaikanlage“ (Entwurf: VDE-AR-E 2100-712) gibt die Grundzüge künftiger Freischaltsysteme vor und definiert Grenzwerte für die zulässige DC-Spannung. Ihr Ziel ist es, die Löschkräfte im Fall eines Brandes zu schützen. „Der Personenschutz hat in jedem Fall Vorrang, wenn Spannungen bis 1000 V anliegen“, sagt Berkay Bayer, Geschäftsführer der Firma Solteq aus Oberlangen im Emsland. Solteq hatte vor Jahresfrist das Abschaltsystem BFA vorgestellt, das bislang als einziges System auf dem Markt ein Zertifikat der Technischen Prüfstelle für Solartechnik (TPS) vorweisen kann. „Auch wenn es Kritiker in der Branche gibt, die meinen, das Risiko wird überdramatisiert: Fakt ist, dass bei Photovoltaikanlagen ein Risiko vorliegt“, sagt Bayer. „Das muss man eliminieren, ohne Wenn und

se auf einer speziellen Einsatzkarte für die Feuerwehren veröffentlicht. So sollten die Löschkräfte einen Mindestabstand von 1  m zu spannungsführenden Teilen und metallischen Konstruktionen einhalten. Bei Löscharbeiten im NiederspannungsHinweise für Feuerwehrleute netz empfiehlt die DKE einen Mindestabzu sicheren Löscharbeiten stand von 1 m (bei einem Sprühstrahl) bezieNun herrscht endlich Klarheit, wie ein Solarhungsweise 5 m (bei einem Vollstrahl). Diese generator für den Brandfall abzusichern ist. Vorgaben entstammen der DIN VDE 0132 Weil es bisher keine Richtlinien gab, bestan„Brandbekämpfung im Bereich elektrischer den für Investoren erhebliche Risiken, vor alAnlagen“. „Brennende PV-Anlagen bezielem bei Solargeneratoren auf gewerblich gehungsweise Brände in der Umgebung von nutzten Immobilien. PhotovoltaikanlaFeuerwehrleute können Denn der Versichegen können von rungsschutz orientiert Feuerwehrleuten brennende PV-Anlagen sich an den Standards bedenkenlos ge­bedenkenlos löschen, von VDI und VDE, wie löscht werden, wenn ­Sicherheitsabstände es im Kleingedruckten wenn die Sichereingehalten werden. der meisten Solarversiheitsabstände zu cherungen oder Feuunter Spannung erversicherungen von Gebäuden steht. Einistehenden Teilen nach DIN VDE 0132 eingege Feuerwehren propagierten und praktizierhalten werden“, ließ die DKE verlauten. Auch ten „kontrolliertes Abbrennen“, ein Ausmachte die Kommission die Brandbekämpschlusskriterium für Photovoltaik. Deshalb fung seinerzeit nicht davon abhängig, ob die hatte die DKE im Frühjahr 2011 erste HinweiFeuerwehr den DC-Lasttrennschalter einer

Aber.“ Solteq war an der Ausarbeitung der neuen Anwenderrichtlinie der DKE beteiligt. Denn das Unternehmen ist seit mehr als 30 Jahren mit Abschaltsystemen für die Industrie befasst.

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Bild: TÜV Rheinland

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1  Brandtest beim Dienstleister Currenta in Leverkusen, der im Auftrag vom TÜV Rheinland Versuche ausführt. 2  Die Tests werden von einem anspruchsvollen Messprogramm begleitet, um möglichst detaillierte Aussagen für die Praxis zu erhalten. 3  Bei verschiedenartigen Brandtests werden Solaranlagen und Sicherheitseinrichtungen auf Herz und Nieren geprüft.

Bild: TÜV Rheinland

Bild: TÜV Rheinland

1

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Solaranlage zieht oder nicht. Die Sicherheitsabstände, so die Gutachter, reichen aus, um die Einsatzkräfte zu schützen. Nun ist auch bei den Freischaltsystemen ein wichtiger Schritt getan. Denn bisher waren sie überhaupt nicht standardisiert.

Robuste Mechanik ist zu bevorzugen Nach Auffassung von Berkay Bayer muss eine Sicherheitsabschaltung möglichst einfach sein. „Mit möglichst wenig Elektronik, von Funktechnik, WLAN oder ähnlichen HighTech-Produkten ist abzusehen“, wie er sagt. „Denn niemand weiß, ob sie in 10 oder 20 Jahren noch funktionieren. Je mehr Elektronik drin steckt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein System ausfällt. Das kennen wir aus unserer langjährigen Erfahrung aus der Industrie, der Automotive- und Medizintechnik.“ In der Industrie sind Sicherheitssysteme beispielsweise in der VDE V 0126-5 (selbsttätige Schaltstelle zwischen einer netzparallelen Eigenerzeugungsanlage und dem öffentlichen Niederspannungsnetz) geregelt. Dort gelten auch EN 60950 (Sicherheitseinrichtungen für

die Informationstechnik) und EN 61010 (Schutz gegen gefährliche Körperströme). Ebenso gilt die IEC 60364-7-712 (Errichtung von Niederspannungsanlagen). „In diesen Normen ist ausschließlich ein mechanischer Kontakt als Sicherheitselement zugelassen, niemals eine Halbleiterlösung“, analysiert Bayer. „Denn ein Halbleiter kann im Laufe der Jahre durch einen Defekt im Notfall nicht schalten, unbemerkt in einen undefinierten Zustand oder gar durch einen teilweise leitenden Zustand jahrelang unbemerkt Ertragsverluste verursachen. Wir kennen keinen Halbleiterhersteller der Welt, der mehrere Jahre Garantie auf einen Transistor, Triac oder sonstigen Halbleiter gibt.“ Nach Auffassung der DKE muss ein Abschaltsystem unabhängig vom Solarsystem arbeiten und auch von einem Brandmelder oder einem einfachen Rauchmelder aktivierbar sein. Der Generator muss vollständig abgeschaltet werden, nicht nur Teile oder einzelne Abschnitte in der Verkabelung. Ein mechanisch robuster Kontakt kennt nur zwei Zustände: Ein und Aus. Solteq hat dafür die BFA-Box entwickelt, die sehr hohe Ströme

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und Spannungen schalten kann. Bei einer Nachrüstung in bestehende Solargeneratoren kann man zwei kristalline oder bis zu fünf Dünnschichtmodule über eine Box absichern. „Die Kosten pro Watt betragen nur wenige Euro­ cent“, meint Bayer. „Neuerdings kann der Feuerwehrmann unser System auch per SMS vom iPhone aus der Ferne abschalten.“

Der beste Ort für Brandschalter ist die Anschlussdose Neben der Nachrüstversion bietet Solteq ­eine modulintegrierte Version an. Denn da gehört der Brandschalter hin: ans Modul, vorgefertigt im Werk des Herstellers. Der BFASchalter wird in Anschlussdosen von Spelsberg oder Tyco eingebaut. „Unser Ziel ist es, dass die Modulhersteller künftig nur noch Solarmodule mit integrierter Sicherheitsabschaltung anbieten, am besten kostenneutral für den Endkunden“, gibt Bayer einen Ausblick. „Dies wäre für die Modulhersteller eine wichtige Zusatzfunktion, um sich von Wettbewerbern abzuheben. Abgesehen davon wird eine Freischalteinrichtung sehr kurzfristig zur Pflicht werden.“

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Brandschutz  - - - Freischalter

Bild: Mannheimer Versicherungen AG

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Mit der steigenden Zahl der Solaranlagen steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Feuerwehr bei einem Brand eine solche auf dem Dach vorfindet.

Seit fast zwei Jahren ist der Brandschutz ein heißes Eisen in der Solarbranche. Durch den massiven Ausbau der Solarleistung in Deutschland steigt die statistische Wahrscheinlichkeit, dass bei einem Gebäudebrand eine Solaranlage auf dem Dach liegt – auch wenn sie den Brand nicht verursachte. Nachdem einige Löschkräfte erhebliche Stromschläge aus den Generatoren erlitten, machten die Feuerwehren Druck. Nun treten zunehmend Anbieter von Sicherheitsschaltern oder automatisierten Trennsystemen im Markt auf. Die meisten Trennschalter werden entweder im Generatoranschlusskasten installiert, wo die Strings zusammenlaufen. Oder man klemmt sie in unmittelbarer Nähe

mit Brandschutz beschäftigt. Derzeit gibt es noch keinerlei Richtlinien, was zum Beispiel die Temperaturbeständigkeit, den Feuchteschutz und die Langzeitalterung der Freischalter angeht. Das wollen der TÜV und mehrere Partner in den kommenden zwei Jahren klären.

Vielfältige Lösungen sind bereits im Markt

Neben Solteq bietet auch Solar Edge eine ­Powerbox an, die am Modul oder in der Anschlussdose installiert wird. Sie optimiert die DC-Leistung des Moduls und beinhaltet zugleich einen Freischalter. Ausgelöst wird er durch ein Signal vom Wechselrichter. Im vergangenen Jahr stellte Na­ tional Semiconductor aus Gefahren entstehen nicht nur im Brandden USA den DC-Leisfall. Auch bei Isolationsfehlern können tungsoptimierer Solar Magic vor. Statt der Schottkysich Lichtbögen ausbilden. Bypass-Diode wird ein Mosfet-System in die Anschlussdose eingesetzt. „Das erlaubt die Abunters Dach in jeden einzelnen String. Der schaltung der Module, wenn die Feuerwehr hohe Installationsaufwand treibt die Kosten. die Hauptleitung trennt“, erläutert Ralph NolEaton, Santon, ABB, Weyel, VWL oder Newte von National Semiconductor in München. tos bieten solche Trennschalter an, die manu„Ebenso möglich ist die Notabschaltung des ell, mechanisch oder elektromechanisch ausStrings bei einem Lichtbogen. Dann wird das lösen. Ihr Problem: Die Kabel sind erst ab Modul auf ein Volt abgefahren.“ In den USA dem Schalter frei von Spannung. wird eine solche Notabschaltung bei Licht­ Ein weiteres Problem: Zusätzlich zu den bögen demnächst zur Vorschrift erhoben. Modulen können auch herabhängende, Denn das Problem der hohen Spannunblanke Kabel Stromschläge verursachen. Sogen besteht nicht nur im Brandfall. Aufgrund bald die Feuerwehrleute auf dem Dach stevon Isolationsfehlern in den Leitungen, Marhen, müssen sie bei den einfachen Unterbrederbissen, hungrigen Vögeln, Mäusen, Frost, chern erneut mit hohen Spannungen rechHitze, Stürmen, UV-Licht, Hagel oder gar nen. Der TÜV Rheinland sieht solche „FeuerVandalismus können die Kabel blank liegen wehrschalter“ als mittelfristige Lösung. „Wir und mit offenen Metallteilen in Kontakt kommüssen noch klären, wo ein Schalter eingemen. Wer will das für 20 Jahre ausschließen? setzt werden kann und welche AnforderunIn diesem Falle kann sich ein Lichtbogen ausgen er erfüllen muss“, sagt Florian Reil, der bilden. Weil die Sonne immer weiter Energie sich im Solarteam beim TÜV in Köln intensiv

nachfüttert, „bleibt dieser Lichtbogen bestehen, wie beim Schweißen“, warnt Jens Ehrler, Experte bei der Firma Dehn und Söhne, die schon seit Jahrzehnten mit Schutzsystemen für Photovoltaik am Markt unterwegs ist. Solche Lichtbögen wiederum können Brände verursachen. Solteq aus Unterlangen macht aus der Not eine Tugend: „Neben dem zahlreichen Zubehör, wie Rauchmelder oder Überschwemmungssensor, haben wir eine Sollbruchstelle ins System eingebaut“, erläutert Berkay Bayer. „Vom Handmelder verläuft eine Datenleitung zum Dach beziehungs­ weise zum BFA-System. Diese nicht feuergeschützte Leitung liegt im Kabelbündel der DC-Leitungen. Kommt es aus verschiedenen Gründen zu einem Schmorbrand in der Kabelführung, brennt die Datenleitung durch.“ Die Folge: An der Box fällt das Steuersignal aus, der Generator wird vollautomatisch abgeschaltet. Dadurch werden Lichtbögen automatisch gelöscht, neue können nicht entstehen. Erst wenn auf der Steuerleitung wieder eine Spannung anliegt, schaltet die Box das Modul zu. Das bedeutet, man kann die Anlage ohne Probleme mehrere Tage oder Wochen abgeschaltet lassen, um beispielsweise Fehler zu suchen oder schadhafte Stellen zu reparieren.

Auch dezentrale Ansätze sind möglich Bisher ist die Anschlussdose lediglich dazu gedacht, verschattete Module aus dem String zu nehmen, also mit einem Bypass kurzzuschließen. Intelligente Anschlussdosen erfüllen etliche Zusatzfunktionen: Der DCDC-Optimierer übernimmt das so genannte Maximum Power Point Tracking (MPPT), bisher der Job des Wechselrichters. Die Abschaltung für die Feuerwehr wird nebenbei erledigt. Die britische Firma Enecsys geht einen Schritt weiter: Sie hat einen Modulwechselrichter auf den Markt gebracht, der traditionelle Stringumrichter oder Zentralwechselrichter völlig überflüssig macht. Power-One und SMA haben mittlerweile mit eigenen Modulumrichtern reagiert. Jedes Modul bekommt seinen eigenen, kleinen Wechselrichterzwerg. In diesem System gibt es überhaupt keine DC-Verkabelung mehr, also auch keine Probleme mit hohen DC-Spannungen im Brandfall. Die Module geben Wechselstrom ab. Die Microinverter schalten sich automatisch ab, wenn die Feuerwehr die Stromversorgung am Hauptschalter des Gebäudes unterbricht. → Lesen Sie zum Thema Brandschutz bei PV-Anlagen auch das folgende Kurzinterview und die Marktübersicht auf den folgenden Seiten. SBZ-Photovoltaik 01/12

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Brandschutz  - - - Freischalter

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Interview Harald Leitl ist Geschäftsführer der VWL Umweltcentrum für Haustechnik GmbH, 09366 Stollberg/Gablenz, Telefon (03 72 96) 1 58 67, leitl@umweltcentrum.de, www.umweltcentrum.de

Ein Tipp vom Experten Einfach trennen reicht nicht ▪ Das VWL Umweltcentrum in Stollberg hat einen patentierten Sicherheitsschalter entwickelt, der die Photovoltaikanlage spannungsfrei schaltet. Ein einfacher Trennschalter, wie ihn die meisten Anlagen bereits haben, ist zu wenig, wie VWL Geschäftsführer Harald Leitl erläutert.

können Funken überschlagen, möglicher­ weise entsteht ein Brand. Der Feuerwehr­ schalter muss diese Gefahr erkennen und selbstständig auslösen. Außerdem ist es wichtig, dass die Feuerwehr an der digitalen Anzeige außen am Haus ablesen kann, ob die Anlage spannungsfrei ist. Denn die Löschkräfte haben nicht gleich Messgeräte zur Hand, um in einer Notsituation alles zu prüfen. Man muss sofort erkennen, dass die

SBZ: Dann fällt also die Spannung nicht sofort auf null? Leitl: Nein. Wenn man die Leitung unter­ bricht oder abschaltet, entladen sich auch die Elektrolytkon­den­ satoren im Wechsel­ richter. Das dauert „Außerdem ist es wichtig, eine gewisse Zeit, in dass die Feuerwehr außen der sie eine Rück­ am Haus ablesen kann, ob die spannung in die DC­Anlage spannungsfrei ist.“ Leitungen im Haus abgeben – weit über 200 V. Manchmal kann es über 20 Minuten dauern, bis die Ent­ Harald Leitl mit ladung vollständig erfolgt ist, vor allem bei Larry Hagman, der älteren Geräten. Unser Schalter erzeugt ei­ in der US-Fernnen Kurzschluss, dadurch ist die Anlage so­ sehsoap Dallas jahfort spannungsfrei. Die Feuerwehr kann so­ relang überzeugend fort löschen. SBZ: Einfache Schalter genügen also nicht? Leitl: Bei Weitem nicht. Wir bauen zusätzlich eine Erkennung für parallele Lichtbögen ein, damit sie sofort gelöscht werden. Wenn bei­ spielsweise ein Marder in die Kabel beißt,

den skrupellosen Ölbaron spielte. Jetzt wirbt er lieber für die „Guten“ – wie hier auf einer V ­ eranstaltung von Solarworld.

Anlage freigeschaltet ist, ohne zusätzliche Messungen. Dieser Sicherheitsschalter hat auch für normale Wartungszwecke große Be­ deutung. Unser System ist vom TÜV Rhein­ land geprüft (Elektrotechnische Sicherheits­ prüfung). Und wir haben ein europäisches Patent. SBZ: Vielen Dank, Herr Leitl, für Ihre Hin▪ weise zum Thema Sicherheit.

Bild: VWL Umweltcentrum

SBZ: Warum reicht es nicht, einfach die Stringverkabelung zu unterbrechen? Leitl: Wenn Kabel nur getrennt werden, springt die Anlage von der Arbeitsspannung in die Leerlaufspannung. Die Anlage hat im Leerlauf 100 Volt pro String mehr, also nicht nur 700 Volt, sondern 800 Volt.

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BRANDSCHUTZ

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Produkte

SBZ-Marktübersicht Einfache und analoge Sicherheitslösung

Module und Wechselrichter sicher trennen

Schaltung der Modulstränge

Der Sicherheitsschalter des niederländischen

Der DC-Lasttrennschalter SB432PV von Hager

Der Hochleistungsautomat der Baureihe S800PV

Unternehmens Santon trennt die DC-Leitung zum

aus Blieskastel fungiert als Trennschalter

von ABB in Heidelberg erlaubt es, Solaranlagen

Wechselrichter an den Modulen (Stringverkabe-

zwischen den Solarmodulen (Stringverkabelung)

mit einer Gleichspannung bis 1200 Volt (DC) sicher

lung) oder dort, wo die Leitungen die Gebäudehül-

und dem DC-Eingang des Wechselrichters. Das

zu betreiben. Neben der Ausführung S800PV-M

le durchdringen. Er besteht aus einem motorbe-

vierpolige Gerät eignet sich sowohl zur Hutschie-

für die DC-Freischaltung gibt es das Gerät

triebenen Schalter, der mit einer Bedientafel

nenmontage als auch zur Befestigung auf einer

S800PV-S, das speziell als Strangschutz bis 80

verbunden ist. Eine Anzeige liefert Informationen

Montageplatte. Sein Schaltvermögen beträgt

Ampere eingesetzt wird. Im Gefahrenfall oder für

über den Zustand der Solaranlage: „Ein“ oder

32 Ampere und 1000 Volt (Gleichspannung).

Servicearbeiten schaltet dieses Gerät die

„Aus“. Der Schalter ist sechspolig für bis zu drei

Die Verschaltung erfolgt entweder zwei- oder

einzelnen Modulstränge ab. Das Grenzkurz-

Strings ausgeführt. Ein Notstrommodul gewähr-

vierpolig. Der Freischalter ist nach den Normen

schlussausschaltvermögen des S800PV-S beträgt

leistet die Drahtbruchsicherheit und die Freischal-

IEC 60947-1 und IEC 60947-3 gebaut sowie

5 Kiloampere. Der Hochleistungsautomat wird

tung, wenn die Netzspannung wegfällt, bevor der

nach VDE 0660 zertifiziert.

auf Hutschienen montiert. Ein fernsteuerbarer Schalter ist frontseitig montierbar.

Not-Aus betätigt wird.

→ www.santonswitchgear.com

→ www.hager.de

→ www.abb.de

Lasttrennschalter für den Feuerwehreinsatz

Trennschütz für Photovoltaikanlagen

Brandschalter für den Hauseingang

Der Feuerwehrschalter von Eaton Industries ist

Zu den neuen Geräten der Schaltbau GmbH aus

Die Günther Spelsberg GmbH aus Schalksmühle

ein DC-Lasttrennschalter (32 Ampere) im

München speziell für die Photovoltaik zählt die

hat mit PV-Lifeline ein Schutzsystem entwickelt,

IP65-Gehäuse. Der Sol30-Safety wird unmittelbar

Schützreihe CT-1000. Die zweipolige Ausführung

um im Brandfall den Stromkreis der Photovoltaik-

bei den Solarmodulen montiert und in die

dieses Trennschützes eignet sich auch als

anlage direkt auf dem Dach zu unterbrechen. Die

Gleichstromleitung zum Wechselrichter eingefügt.

Lasttrennschalter, um den Wechselrichter im

dazugehörige PVLS-Box wird in unmittelbarer

In der Schaltstellung „Safety“ werden die

Brandfall schnell vom Generator zu trennen.

Nähe zu den Solarmodulen installiert beziehungs-

DC-Leitungen unterbrochen. Ein integrierter

Solche Schütze sind eine zuverlässige Alternative

weise dort, wo die Modulstränge zusammenlaufen

Unterspannungsauslöser erlaubt es, den Schalter

zu manuellen Lasttrennschaltern. Zudem

(Generatoranschlusskasten). Die Box verfügt über

auch aus der Ferne mittels eines Not-Aus-Tasters

erlauben sie höhere Ströme und Spannungen als

einen aktiven Trennschalter, der im Gefahrenfall

von Hand zu betätigen. Trennt die Feuerwehr das

die handbetriebenen Trennschalter. Das neue

auslöst. Betätigt wird der Schalter beispielsweise

Haus vom Stromnetz, löst dies automatisch auch

Photovoltaik-Schütz wurde ursprünglich für die

vom Eingang aus. Dann schaltet die PVLS-Box die

den PV-Feuerwehrschalter aus und schaltet die

Eisenbahn entwickelt und an die spezifischen

gefährlichen Ströme innerhalb des Gebäudes ab.

Solarleitungen spannungsfrei.

Anforderungen der Solaranlagen angepasst.

→ www.eaton-solar.com

→ www.schaltbau-gmbh.de

→ www.spelsberg.de SBZ-Photovoltaik 01/12

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Sicherheitsschalter unter dem Dach

Modulschalter für Brandfall

Einzelmodulabschaltung im Gefahrenfall

Die Feuerwehrabschaltung von WeyPV aus Hof

Das Remscheider Elektronikunternehmen Ritter

Die Newtos GmbH mit Sitz in Bayern und der

besteht aus einer anschlussfertigen Zentralbox,

hat das System Mitrosunic auf den Markt

Schweiz entwickelt derzeit das Gerät Solar Detect,

die in unmittelbarer Nähe der Solarmodule

gebracht. Das kontrollierte Kurzschließen schaltet

welches zwischen Modulstrings und Wechselrich-

installiert wird, sowie einem Not-Aus-Taster. Die

die Solarmodule spannungsfrei, einschließlich der

ter geschaltet wird. Es dient als Diebstahlschutz

Box ist für ein bis fünf Strings ausgelegt, mit je

Verkabelung zum Wechselrichter. Jedes Modul

und zur Erkennung von ungewöhnlichen

einem Sicherheitsschalter pro String. Sollte die

wird mit einem Schalter, dem PV-Switch, und

Stromänderungen. Darüber hinaus soll Solar

Anlage mehr Strings aufweisen, lässt sich die Box

jeder String mit einem Steuergerät (Controller)

Detect eine Einzelmodulabschaltung steuern, die

erweitern. Im Brandfall werden durch Betätigung

ausgestattet. Fällt die Versorgungsspannung des

zum Beispiel im Falle eines Brandes notwendig

des Not-Aus-Tasters die Leitungen innerhalb des

Controllers aus – durch den Feuerwehrschalter

wird. Eine Anzeige für ungefährliche Stringspan-

Hauses bis zum Wechselrichter spannungslos

oder eine Netzunterbrechung – schließt die

nungen erleichtert den Einsatz von Serviceperso-

geschaltet. Der Taster, der mit der PFA-Zentralbox

Steuerung automatisch alle Module kurz. Sobald

nal und der Feuerwehr. Die Markteinführung von

verbunden ist, wird an jedem beliebigen Ort im

das Signal wieder anliegt, hebt die Elektronik den

Solar Detect ist in Planung.

oder am Gebäude montiert.

Kurzschluss der Module auf.

→ www.weypv.de

→ www.mitrosunic.de

→ www.newtos.com

Sicherheitskurzschluss schaltet frei

Modulabschaltung automatisch und manuell

Leistungsoptimierer mit Sicherheitsfunktion

Der Feuerwehrschalter FWS-112 des VWL

Die Firma Solteq aus Oberlangen bietet die

Der israelische Hersteller Solar Edge hat seine

Umweltcentrums aus Stollberg (Harz) nutzt ein

Sicherheitsbrandfallabschaltung (BFA) an, um die

DC-Leistungsoptimierer überarbeitet und die

patentiertes System. Die Abschaltung der

Solaranlage automatisch oder manuell bis zum

neueste Generation vorgestellt. Sie haben die

DC-Leitungen erfolgt über einen Sicherheitskurz-

Wechselrichter spannungsfrei zu schalten. Das

Aufgabe, den Leistungsertrag eines jeden Moduls

schluss, die für jeden String notwendige Box wird

System besteht aus der Handmeldezentrale und

zu erhöhen. Integriert in die Anschlussdose oder

kurz vor dem Wechselrichter installiert. Die Box

der BFA-Safety-Box. Jedes Solarmodul erhält eine

unmittelbar am Modul installiert, übernehmen sie

ist für einen DC-Strom von 10 Ampere und eine

Safety-Box, die das Modul sicher kurzschließt. Per

auch Sicherheitsfunktionen. Wenn die Feuerwehr

Spannung von 900 Volt ausgelegt. In Kombination

Schlüssel lässt sich die Anlage nach Beseitigung

den Hausanschluss kappt und sich der Wechsel-

mit dem Ferntaster wird die komplette Solar-

der Gefahr oder nach Abschluss einer Wartung

richter abschaltet, deaktivieren sich mittels der

stromanlage sekundenschnell und digital sichtbar

wieder hochfahren. Bei kurzzeitigem Netzspan-

Safe-DC-Funktion die Module und sind span-

spannungsfrei geschaltet. Den Ferntaster

nungsausfall schaltet sich die Anlage automatisch

nungsfrei. Die Optimierer können auch Lichtbögen

(PV-Not-Aus) installiert man schnell erreichbar

wieder zu. Die BFA-Box gibt es als Zusatzgerät

aufspüren und über das Anlagenmonitoring an

außerhalb des Gebäudes.

oder integriert in die Modulanschlussdose.

den Betreiber melden.

→ www.umweltcentrum.de

→ www.solteq.eu

→ www.solaredge.de

www.sbz-online.de

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BRANDSCHUTZ

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Produkte

SBZ-Marktübersicht DC-Verkabelung hat ausgedient

Ein Zwerg auch von SMA

Anschlussdose aus Aluminium

Der kalifornische Wechselrichterhersteller Power

Auch die SMA Solar Technology AG aus Niestetal

Herkömmliche Anschlussdosen für Solarmodule

One hat Mikroinverter in seine Produktpalette

bei Kassel hat ihre Wechselrichterpalette um

haben mehrere Nachteile: Sie bestehen aus

aufgenommen. Der Aurora Micro-0.3 bietet eine

einen Modulinverter erweitert. Der besonders für

Kunststoff, der sich im Laufe der Jahre aufgrund

Alternative zu traditionellen Stringwechselrich-

Hausdachanlagen im Leistungsbereich bis 2

der hohen Temperaturen verformt. Man kann eine

tern. Das Gerät mit einer AC-Leistung von 300

Kilowatt geeignete Sunny Boy 240 wird ab Mitte

solche Dose zwar öffnen, aber meist nicht mehr

Watt wird direkt ans Modul angeschlossen, um

2012 im Handel verfügbar sein. Der Sunny Boy 240

dicht verschließen. Drittens sitzt die Dose auf der

den Gleichstrom in Wechselstrom umzusetzen.

lässt sich mit jedem anderen Gerät von SMA

Modulrückseite. Um sie zu erreichen, muss man

Die sonst übliche DC-Verkabelung und die hohen

kombinieren. Er verfügt über ein neuartiges

das Modul demontieren. Die Stuttgarter Lapp

Spannungen entfallen, die der Feuerwehr beim

Sicherheitskonzept für den Brandfall und erkennt

Gruppe und FPE Fischer haben eine Anschlussdo-

Löschen gefährlich werden können. Im Brandfall

automatisch, wenn ein Modul ausfällt. Wenn das

se aus Aluminium entwickelt, die in den Rahmen

schaltet der Inverterzwerg automatisch ab. Das

Dach oder das Gebäude brennen, schaltet der

integriert und von der Modulvorderseite geöffnet

Gerät ist HF-isoliert und steckt in einem

Mikroinverter die Module und die AC-Verkabelung

wird. Auf diese Weise ist es viel leichter, an

wetterfesten Gehäuse.

bis zum Hausanschluss spannungsfrei.

elektronische Komponenten zu kommen.

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Mikrowechselrichter für Modulduo

Keine Chance dem Lichtbogen

Aktive Anschlussdose schaltet Modul ab

Mit einem Duowechselrichter für die Ansteuerung

Der österreichische Wechselrichterhersteller

Der Wechselrichterhersteller Kostal aus Hagen

von zwei Solarmodulen ergänzt das britische

Fronius hat einen Detektor für Lichtbogen

bietet eine aktive Anschlussdose für Solarmodule

Unternehmen Enecsys seine Produktpalette. Der

entwickelt. Im Laufe von 20 Jahren lockern sich an

an. Angesteuert wird sie durch die Wechselspan-

SMI-D480W-60 leistet 480 Watt. Die Modulwech-

Solaranlagen gelegentlich die elektrischen

nung im Gebäude und die Gleichspannung im

selrichter werden entweder einzeln je Modul oder

Kontakte. Manchmal springen gefährliche

Modulkreis. Fällt eine der beiden Spannungen

für zwei Module installiert. Gegenüber herkömm-

Fehlerströme über, die als Lichtbogen das

aus, weil die Feuerwehr die Leitungen gekappt

lichen Wechselrichtern haben sie den Vorteil, dass

Material in Brand setzen. Ein herkömmlicher

hat, schaltet die Dose das Modul kurz. Somit sind

wegen des Fehlens der DC-Verkabelung keine

Wechselrichter erkennt diese Gefahr nicht. Der

die Module und der Generatorkreis spannungsfrei.

hohen Spannungen entstehen. Im Brandfall wird

Detektor trennt die Geräte automatisch vom Netz.

Die Bauelemente in der Dose verkraften einen

das Löschpersonal nicht gefährdet. Überdies

Die Wiederzuschaltung des Wechselrichters nach

Kurzschlussstrom von 10 Ampere. Die Anschluss-

schaltet sich der Wechselrichter – und damit das

einem erkannten Lichtbogen erfolgt sowohl

dose wird an die Kommunikationseinheit der

Modul – ab, wenn die Feuerwehr die Stromversor-

automatisch als auch manuell. Der Detektor wird

Piko-Wechselrichter von Kostal oder in anderen

gung am Gebäude unterbricht.

als Steckkarte direkt im Wechselrichter platziert.

Invertern angeschlossen.

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Anlagentechnik  - - - Herstellergarantien

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Die Belastbarkeit von Garantiever­sprechen durch den Hersteller entscheidet im Schadens­fall oft über Gewinn oder Verlust eines Investments. Bild: Conergy

Oft nur leere Versprechen Im Dschungel des Kleingedruckten ▪ Im Schadensfall müssen Kunden oft in Vorleistung treten und Demontage, Transport sowie Prüfung der Module erst einmal selbst bezahlen – und das sind noch nicht alle Fallstricke im Kleingedruckten. Service und ehrliche Garantieversprechen gewinnen im PV-Markt deshalb an Bedeutung. → Martin Bambach

E

Bedingungen enthalten ine Solaranlage ist eines der sichersten leider oftmals Fallstricke Investments. Aber nur so lange, wie kein In der Solarbranche bieten viele Hersteller Schadensfall eintritt und die Garantie fällig heute bereits Produktgarantien von zehn Jahwird. Das monieren vermehrt Verbraucherren an, einige sogar von zwölf Jahren. Davon schützer. Sie mahnen die Garantien und Gakönnen die Käufer von Fernsehgeräten oder rantieleistungen von Solarmodulherstellern Kühlschränken nur träumen. Allerdings sind als oftmals einseitig und kundenunfreundlich Haushaltsgeräte auch selten für einen langfrisab. Meist mangelt es an Transparenz oder tigen Lebenszyklus weit oberhalb von 20 JahLesbarkeit im Kleingedruckten. Der Kunde ren ausgelegt. Im Zeitraum der Produktgaverliert sich im Garantiedschungel. rantie sichert der Hersteller zu, dass seine MoPer Gesetz steht dem Verbraucher eine dule frei von produktionsbedingten Mängeln mindestens zweijährige Gewährleistung zu. sind und keinerlei Fehler im Mate­rial oder in Dies ist in der EU-Richtlinie 1999/44/EG geregelt. Hier gelten für alle Hersteller die gleichen Regeln – ob Garantiebedingungen der Kühlschrank, Auto, Fernseher ­Hersteller unterscheiden sich oder Solarmodul. Ist das Gerät in A ­ usführlichkeit, Regeln innerhalb der Gewährleistungsund Pflichten teilweise erheblich. frist defekt, muss der Hersteller nachbessern, Teile des Kaufpreider Verarbeitung auftreten. Voraussetzung für ses rückerstatten oder für Ersatz sorgen. Der die Garantie sind unter anderem eine fachgeVerbraucher kann in diesem Zeitraum zudem rechte Montage sowie die Beachtung der den Rücktritt vom Kaufvertrag fordern. Alle Montage- und Betriebsanleitung. Daneben Garantien, die über diese gesetzliche Gegibt es aber noch eine große Anzahl von Auswährleistung hinausgehen, sind freiwillige schlüssen und Regeln, deren Nichtbeachtung Zusagen der Hersteller, sozusagen die freiwilzum Erlöschen der Garantie führen kann. lige Verlängerung der Gewährleistung. Und Die Garantiebedingungen der Hersteller dort steckt der Teufel oft im Detail: in den unterscheiden sich in Ausführlichkeit, Regeln Garantiebedingungen.

und Pflichten teilweise erheblich. Grundsätzlich gilt: Je ausführlicher, desto besser. Denn dann wissen beide Seiten, woran sie sind und welche Regeln sie befolgen sollten. Bei einigen Herstellern ist jedoch auch hier schon Vorsicht im Kleingedruckten geboten. Sie versuchen sich mit merkwürdigen Garantieausschlüssen ein Hintertürchen offen zu halten: So gehören bei manchen Herstellern Stecker oder Kabel nicht zum Modul. In diesen Fällen würde die Produktgarantie für die Module also nicht greifen, wenn die Stecker defekt oder die Kabel unsauber verarbeitet sind und dadurch die Module nicht mehr funktionieren.

Lineare Leistungsgarantie ist für Kunden von Vorteil Bei der Modulleistung gibt es heute ebenfalls bereits umfangreiche Leistungsgarantien, entweder als Stufenmodell oder als lineare Leistungsgarantie. Das Stufenmodell sichert in der Regel für die ersten zehn Betriebsjahre rund 90 % und für die darauf folgenden 15 Jahre rund 80 % der Nennleistung zu. Die lineare Leistungsgarantie ist kundenfreundlicher. Sie garantiert, dass der jährliche Leistungsabfall im ersten Jahr beziehungsweise in den Folgejahren einen bestimmten ProzentSBZ-Photovoltaik 01/12

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Bild: Conergy

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Risiko. Ein Investor einer großen Anlage hat bei einer Vielzahl an möglicherweise schadhaften Modulen ein wesentlich höheres Risiko als ein Betreiber einer kleinen Aufdachanlage. Letztere ist jedoch oftmals bei den Nebenkosten kostspieliger, denn häufig ist der Ausbau der Module wesentlich aufwendiger als zum Beispiel bei Freiflächenanlagen. Nichtsdestotrotz sind die Garantien für die Solarmodule in beiden Fällen identisch, die Kosten im Austauschfall werden ebenfalls in beiden Fällen häufig einseitig auf den Anlagenbetreiber abgewälzt.

Kunden müssen bei Schäden oft noch in Vorleistung gehen Ein neues, kundenfreundliches Garantiemodell von Conergy soll die Transparenz für die Kunden erhöhen und die Abwicklung von Reklamationen vereinfachen.

satz nicht überschreitet. Der Vorteil hierbei ist, dass der Kunde nicht sofort nach der Inbetriebnahme in ein sogenanntes Leistungsloch fällt. Beim Stufenmodell würde nämlich mit dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme auch bereits im ersten Jahr die Leistungsgarantie nur dann greifen, wenn die Modulleistung weniger als 90 % Nennleistung beträgt. Mit diesen umfangreichen Herstellergarantien glauben sich Investoren und Anlagenbetreiber auf der sicheren Seite. Trotzdem oder gerade deshalb werden seitens der Verbraucherschützer vermehrt Vorwürfe laut. Diese betreffen jedoch meist nicht die Garantien selbst, sondern vor allem die Garantiebedingungen: In vielen Fällen sind die Bedingungen unverständlich, intransparent und

wenig kundenfreundlich. Meist sind sie derart kompliziert und mit zahlreichen Sonderund Ausschlussklauseln fast schon absichtlich unverständlich formuliert, dass der verunsicherte Investor keine eindeutige Regelung hat, auf die er sich verlassen kann. Oftmals stellt sich heraus, dass Versprechen und Realität bei der Garantie aufgrund des Kleingedruckten weit auseinanderklaffen. Der Verbraucher bleibt, ohne sich dessen bewusst zu sein, am Ende häufig auf den Kosten sitzen. Dabei spielt es in der Regel keine Rolle, ob ein Privatkunde eine Anlage auf dem Hausdach betreibt oder ein Investor einen ganzen Solarpark. Unterschiede bei Gewährleistung und Garantie gibt es hier kaum, lediglich in der Investitionssumme und damit auch beim

Eben diese einseitige Regelung ist Hauptargument der Verbraucherschützer. Sie fordern mehr Leistungen von den Herstellern, statt einer versteckten Kostenfalle für den Kunden, Investor oder Anlagenbetreiber. Tatsächlich sind die finanziellen Belastungen in der Realität oft ungleich verteilt: In einer Vielzahl der Garantiebedingungen am Markt ist derzeit festgelegt, dass der Anlagenbetreiber im Garantiefall sämtliche Nebenkosten zu tragen hat, also beispielsweise die Kosten für Prüfung und Gutachten, Transport, Gerüstgestellung und Demontage. Zunächst einmal muss er aber nachweisen, dass überhaupt ein Garantiefall vorliegt. Dafür fallen bereits Prüfkosten an, entweder vom Handwerker vor Ort oder von einem Institut. Das bedeutet: Das Modul muss vom Dach ausgebaut und zum Institut transportiert werden – ohne die Gewissheit, dass der nachgewiesene Schaden überhaupt anerkannt wird. Denn ob überhaupt ein Schaden anerkannt wird, entscheidet oft nur der Hersteller allein.

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AnlAgentechnik

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Herstellergarantien

Bild: Conergy

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Immerhin lassen sich Ausfälle bei Solarerträgen durch Versicherungen abdecken, wobei es auch hier auf das Kleingedruckte ankommt.

Objektive Gutachter werden selten anerkannt und in manchen Fällen sogar ignoriert. Selbst wenn der Schaden akzeptiert wird, muss das Modul auf Kosten des reklamierenden Kunden zum Hersteller gesendet werden. Um ein Beispiel zu nennen: Im schlimmsten Fall zahlt der Endkunde neben den Kosten für die Demontage und die Prüfung auch den Transport seiner Module nach China. In diesem – unabsehbar langen – Zeitraum liefert die Anlage einen verminderten Ertrag. Bei ausländischen Modulen kommt erschwerend hinzu, dass oftmals das Landesrecht und nicht das deutsche Recht gilt. Gerade bei Garantiefällen, die nach asiatischem Recht abgewickelt werden, kann der Kunde selten eine Entschädigung erwarten. Ein großes Risiko, das dem Verbraucher meist erst nach Eintreten des eigentlichen Schadensfalls bewusst wird. Meist kann er nur auf Kulanz hoffen – oftmals jedoch vergeblich. Der Hersteller trägt in der Regel die Kosten für die Reparatur des Moduls, liefert ein neues oder anderes Modul oder ersetzt den Zeitwert des defekten Moduls. Selbst bei nachgewiesenen Garantiefällen liegt es fast immer im Ermessenspielraum des Herstellers, welche der drei Kompensationsmöglichkeiten er wählt. Nicht immer ist dies zum Vorteil des Kunden.

Die Schadensregulierung nimmt oft absurde Formen an Bei Reparatur des Moduls bekommt der Kunde am Ende seine Anlage in den Originalzustand zurückversetzt. Das gleiche gilt für den Fall, dass der Hersteller ein baugleiches Ersatzmodul liefert. Ist ein solches allerdings nicht mehr lieferbar, beginnen die Probleme für den Anlagenbetreiber: Das neue Modul passt nicht zwingend farblich oder von den Abmessungen zur Anlage und kann mitunter im schlimmsten Fall gar nicht eingebaut werden. Es gibt auch absurde Beispiele: Der Kun-

Geld. Geld, das dem Anlagenbetreiber und Investor verloren geht. Je nach Jahreszeit und dem Einfluss defekter Module auf die Gesamtleistung kommen schnell größere Summen zusammen. Manchmal werden sie durch Ertragsversicherungen ausgeglichen, aber so gut wie nie durch die Modulhersteller. Abhilfe schafft nur ein stringenter und effizienter Reklamationsprozess, bei dem der Verbraucher einen Ansprechpartner in seinem Land hat und sich am besten direkt an seinen Installateur oder den Hersteller selbst wenden kann. Und bei dem möglichst alle Anlagendaten, zum Beispiel durch eine Registrierung direkt nach der Inbetriebnahme, bekannt sind und nicht lange und aufwendig nach Seriennummern, Modultypen oder Anlagenprotokollen gesucht werden muss. Liegen alle Daten durch eine Registrierung bereits vor, kann der Reklamationsprozess erheblich beschleunigt werden. Das spart allen Beteiligten nicht nur wertvolle Zeit und damit Geld, sondern auch jede Menge Nerven. Gänzlich abgesichert ist ein Anlagenbetreiber zum Beispiel auch über eine zusätzliche Ertragsversicherung, die im Falle einer verminderten Anlagenleistung die Ertragsausfälle bis zu einem gewissen Prozentsatz ersetzt. Dann nämlich ist die Wirtschaftlichkeit der Investition sogar im Falle des Ausfalls und über die Dauer des Reklamationsprozesses abgesi-

de bekommt statt eines 240-Watt-Moduls zwei Module mit je 185 Watt geliefert, auch wenn er auf dem Dach keinen Platz dafür hat und die Module nicht ins elektrische Konzept der Anlage passen. Das ist leider Realität und vergleichbar mit einem Sportwagenbesitzer, der im Garantiefall zwei Kleinwagen erhält. Im schlimmsten Fall jedoch ersetzt der Hersteller lediglich den Restwert des Moduls. Damit ist die Leistung und produzierte Strommenge der Anlage dauerhaft geringer. Der Betreiber erhält weniger Einspeisevergütung – von der lückenhaften Optik auf dem Dach gar nicht zu sprechen. Bisherige Garantien für grundvoraussetzung für kulante garantieSolarmodule sind darüber bedingungen ist eine hohe Produktqualität hinaus meist nicht oder sowie eine geringe Ausfallquote. nur beschränkt übertragbar. Sie sind personenbezogen. Das heißt: Will ein Hausbesitzer sein chert. Gerade bei größeren Anlagen kann dies Haus samt Photovoltaikanlage verkaufen, beeinen essenziellen Mehrwert darstellen. Doch deutet dies gleichzeitig das Erlöschen sämtliauch bei Ertragsversicherungen empfiehlt cher Garantien für die Solarmodule und sosich der Blick ins Kleingedruckte, wo sich zahlmit einen erheblichen Wertverlust. Das gleireiche Unterschiede ergeben, vom Eintreten che gilt für den Umzug eines Unternehmens des Versicherungsfalls über Deckungsmodaliin ein neues Firmengebäude. Die wenigsten täten bis hin zur Deckungshöhe oder EigenGarantien sind übertragbar und verfügen anteilen des Anlagenbetreibers. über eine produktbezogene Garantie, die Servicequalität wird zum von einem möglichen Hausverkauf unbeschlagenden Argument rührt bleibt und auf die neuen Besitzer überZurück zu den Garantien. Von branchenweit geht. Ähnliches gilt für den Fall der Dachsakundenfreundlichen Garantiebedingungen nierung. Selbst wenn die Solarmodule dabei kann man angesichts der zahlreichen aufgefachgerecht demontiert und an gleicher Stelführten Stolpersteine im Kleingedruckten kaum le wieder fachgerecht neu montiert wurden, sprechen. Dabei wird klar, dass dies in der Zuerlischt in vielen Fällen die Garantie. kunft – wie auch andere Serviceleistungen – eiReklamationen sind oft lange ne immer größere Bedeutung haben wird. und nervenaufreibende Prozesse Warum also bieten viele Modulhersteller Bei so vielen Aspekten im Kleingedruckten oder Systemanbieter so wenig Kundenservice wird schnell klar: Der Reklamationsprozess und Kulanz? Grundvoraussetzung für kulante dauert seine Zeit – vom Nachweis, dem EinGarantiebedingungen ist eine hohe Proreichen umfangreicher Anlagendaten über duktqualität und eine damit verbundene gedie Entscheidung bis zur konkreten Abwickringe Ausfallquote. Die Lernkurve in der Pholung. Dabei ist Zeit gerade in diesem Fall tovoltaikindustrie ist steil – viele der anfängliSBZ-Photovoltaik 01/12

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Martin Bambach ist Senior Manager Produktentwicklung bei Conergy und ­Projektleiter der Conergy Premiumplus ­Garantie, 20537 Hamburg, Telefon (0 40) 23 62 08-0, m.bambach@conergy.de, www.conergy.de

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chen Fehler aus den Kindertagen, die in den letzten Jahren zu Defekten geführt hatten, haben die Hersteller inzwischen ausgemerzt. Offensichtlich scheuen aber trotzdem noch viele Hersteller, das Risiko ihrer eigenen Produkte auf sich zu nehmen – obwohl sie mit Langzeitprodukt- und -leistungsgarantien werben. Dabei wird Service und Kundenfreundlichkeit immer mehr zum Alleinstellungsmerkmal in der Solarbranche. Ein Lichtblick: Der Hamburger Systemanbieter Conergy bietet seit Februar umfangreiche und bisher einzigartige Garantiebedingungen für seine Module aus eigener Fertigung an. Schnell wird klar, wie dies überhaupt möglich ist: Die Module liegen durch umfangreiche Qualitätskontrollen mit einer Reklamationsquote von durchschnittlich 0,0045 % deutlich unter dem Branchenschnitt. Mit dieser Voraussetzung ist sichergestellt, dass das Risiko kalkulierbar bleibt – sowohl beim Hersteller als auch beim Kunden. Der Reklamationsfall ist nicht sehr wahrscheinlich. Tritt er dennoch ein, übernimmt das Unternehmen die Prüf- und Austauschkosten bis zu einer festgelegten Höhe, garantiert ein baugleiches Ersatzmodul sowie die Übertragbarkeit von Garantien auf Dritte. Conergy akzeptiert auch das Urteil von objektiven Gutachtern. Durch die vorherige Registrierung sind die Anlagendaten bekannt, Garantiefälle lassen sich reibungslos abwickeln. Und der Kunde kann sich auf das Versprechen des Herstellers wirklich verlassen.

Unsere Module können auch quer verbaut werden

Bild: Conergy

Die Lernkurve in der Photovoltaikindustrie ist steil – viele der ­anfänglichen Fehler, die in den letzten Jahren zu Defekten geführt haben, sind heute ausgemerzt.

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Wartung  - - - Thermografie

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Aufklärungsflüge mit der Drohne

Schnelle Fehlersuche auch auf dem Dach ▪ Die Betriebsüberwachung von Solargeneratoren v­ erschafft Installateuren ein neues Standbein. Mit ferngesteuerten Flugdrohnen können sie auch viele kleine Einzeldächer oder ­große Modulfelder an einem Tag i­nspizieren. → Heiko Schwarzburger

P

hotovoltaikanlagen sollen mindestens 20 Jahre zuverlässig ihre Erträge bringen. In 20 Jahren kann viel passieren: Kinder werden geboren, wachsen auf und verlassen das Elternhaus. Stürme gehen übers Land, 20 Winter nagen an der Dachsubstanz. Deshalb müssen Solaranlagen auch nach der Inbetriebnahme regelmäßig überprüft werden. Für qualifizierte Fachbetriebe bieten die regel-

Verluste in den Generatoren fallen durch Wärmeabstrahlung auf. Mikrorisse oder Hotspots in den Zellen entgehen den thermografischen Argusaugen nicht. „Hotspots sind hochohmige Defekte in den Lötverbindungen der Zellen“, erläutert der Physiker Daniel Faltermeier, Leiter des Gutachterteams für Photovoltaik bei Meteocontrol in Augsburg. „Da mit steigender Sonneneinstrahlung auch der elektrische Strom ansteigt, sind die TemperatuHotspots sind bei 1000 W/m2 oft 150 K ren der thermischen Auffälwärmer als die Umgebung, wodurch die ligkeiten stark an die Einstrahlungsintensität gekopGefahr von Brandlöchern im Modul steigt. pelt. Je mehr die Sonne scheint, desto besser kann mäßige Wartung und Reparatur ein neues geman Fehler und Defekte detektieren.“ Also ist schäftliches Standbein. Auch ist die Qualität Eile geboten, die raren Sonnenstunden gut der Anlage mindestens einmal im Jahr zu prüzu nutzen. Denn mancher Zelldefekt kann fen, am besten vor der Hauptsaison, also im gravierende Folgen haben. „Bei geringer EinFrühsommer. Denn die Hersteller der Module strahlungsintensität beträgt der Temperaturgeben sehr lange Leistungsgarantien. Schleiunterschied zum Beispiel von Hotspots zum chen sich über die Jahre Verluste ein, die auf Modul oftmals nur wenige Kelvin“, nennt Faldie Solarmodule zurückgehen, ist Regress termeier ein Beispiel. „Bei hohen Einstrahlunmöglich. Ebenso bei Verkabelungsfehlern, gen um 1000 W/m2 kann dieser Unterschied auf mehr als 150 K ansteigen. Da bei solchen beispielsweise bei der Anlagenmontage. Temperaturen die Brandgefahr deutlich zuZur Inspektion der Solarmodule bieten nimmt und es zu Brandlöchern im Modul sich Wärmebildkameras an. Denn elektrische

kommen kann, muss man diese Fehler möglichst frühzeitig und eindeutig identifizieren.“

Breites Angebot an Wärmebildkameras Dazu bieten Hersteller wie Dias Infrared, Flir Systems, Fluke, ICOdata, Infratec, NEC, PCE, Testboy, Testo und Trotec thermografische Kameras an (siehe SBZ 7/2012: Marktübersicht). Erbarmungslos machen sie thermische Auffälligkeiten am Solargenerator sichtbar. Nach Faltermeiers Erfahrung sollten Module mit heißen Zellen, heißen Anschlussdioden oder Hotspots ausgetauscht werden, wenn das Wärmebild einen Temperaturgradienten von mehr als 10 K zeigt bei mindestens 600 W/m2 Einstrahlung, auch wenn die Module noch keinen signifikanten Ertragsverlust zeigen. Aber der Schaden kann sich ausweiten. Thermische Auffälligkeiten während einer thermografischen Untersuchung gelten zumeist als ausreichende Begründung, den Modultausch einzufordern. So ist beispielsweise die Häufung von Hotspots überwiegend auf Fehler im Fertigungsprozess zurückzuführen. Viele thermografisch erkennbare Fehler entstehen durch unsachgemäßen Transport der Module oder die falsche Installation. Treten SBZ-Photovoltaik 01/12

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Bild: Service-Drone.com

Bild: Service-Drone.com

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Die Servicedrohnen werden als Komplettpakete mit Transportbehältern geliefert. Hier sind verschiedene Ausführungen und Größen gezeigt.

InFO

Eine Kamera für Tageslicht- und Wärmebilder

Minimale Temperaturunterschiede von 1/10 K sind auf dem Wärmebild zu erkennen. Die Kamera misst Temperaturen von

▪ Anwenden von Filtern bei der Suche nach Bildern → www.flir.de

Schadensbild von Glasbruch auf der Modulfront in den Farben der Thermokamera.

▪ Importieren von Bildern von der Wärmebildkamera auf einen PC ▪ Anlegen, Bewegen und Skalieren der Größe von Messwerkzeugen für jedes Wärmebild ▪ Erstellen von PDF-Dateien mit Darstellungen ausgewählter Bilder ▪ Hinzufügen von Kopf- und Fußzeilen sowie Logos in Berichten

Die Übertemperatur eines Modulstrings weist auf fehlerhafte Verkabelung hin.

Bild: Meteocontrol

Bild: Meteocontrol

die Installateure während der Montage auf die Module, entstehen mechanische Belastungen. Sie können zu Mikrorissen führen. Werden solche Mängel rechtzeitig erkannt, kann man sie gegenüber dem Generalunternehmer geltend machen. Sogar Glasbruch oder elektrisch nicht verbundene Module oder fehlerhafte Zellstrings werden erkannt, ebenso Erwärmungen in den Anschlussdosen durch fehlerhafte Dioden oder nicht ordnungsgemäß verbundene DC-Kabel. Lockere Anschlussstellen erhöhen den Übergangswiderstand, der Kontakt erwärmt sich.

–20 bis 350 °C. Ihr Gehäuse erfüllt die Schutzart IP 54. Der 3,5 Zoll große LCD-Touchscreen ermöglicht den Zugriff auf alle Kamerafunktionen. Jede Wärmebildkamera der E-Serie wird mit der Software Flir Tools ausgeliefert. Die wichtigsten Leistungsmerkmale sind:

Bild: Meteocontrol

Die Luftbild-Service-System service-drone.de Deutschland GmbH bietet ferngesteuerte Fluggeräte für Serviceaufgaben an.

Flir Systems hat im Frühjahr 2012 ein überarbeitetes Einstiegsmodell der Thermografiekameras auf den Markt gebracht: die Flir E30. Ergänzend ist sie mit einer Tageslichtkamera ausgestattet. Das Tageslichtbild wird oft als Referenz zum Wärmebild verwendet. Es zeigt den Fachkräften genau, wo sich die Problemstelle befindet. Durch einen einzigen Tastendruck speichert die Kamera Wärmebild und Tageslichtbild gleichzeitig ab. Eine an der Vorderseite der Kamera installierte LED-Leuchte sorgt dafür, dass auch bei schlechteren Lichtverhältnissen hochwertige Realbilder entstehen. Wie alle Modelle der E-Serie besitzt auch die Flir E30 einen Laserpointer, der den Anwender bei der Zuordnung der heißen Stelle auf dem Infrarotbild zum Problembereich auf dem physikalischen Ziel vor Ort unterstützt.

Auch die Strings der Zellen innerhalb eines Moduls können fehlerhaft verlötet sein.

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Bild: Service-Drone.com

Wartung  - - - Thermografie

Bild: Service-Drone.com

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1  Hier wird die Service-­Drohne zum Start vorbereitet. Der Batteriewechsel dauert etwa zwei ­Minuten. 2  Die Steuerung der Drohnen erfolgt mit einer Fernbedienung, in die ein Monitor zur direkten Analyse der PV-Anlage integriert ist. 3  Luftaufnahmen von Solaranlagen mit Normalbild-Kameras oder Video sind bis zu einer Höhe von 300 m möglich.

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Rationelles Arbeiten ermöglicht viele Inspektionen pro Tag

Bild: Service-Drone.com

Kunden aus der Solarwirtschaft“, meint Knittel. „Denn mithilfe dieses Fluggeräts kann Mit Handgeräten durch die Modulreihen zu man bei der Inbetriebnahme oder bei der laufen, lohnt sich nur bei kleinen und leicht Wartung viel Geld sparen.“ Auch lassen sich zugänglichen Anlagen. Die Kameras von Flir damit viele benachbarte Kleinanlagen beiSystems und NEC lassen sich auch auf fliespielsweise auf den Dächern in einer Gemeingende Plattformen klemmen. Lautlos, de vom Boden aus analysieren. Je größer eine Solaranlage ist, desto teurer schnell, am helllichten Tag: So schlägt die ist die Abnahme der Module zur InbetriebnahFlugdrohne zu. Doch nicht ein Einsatz in Afme oder die spätere InspekMit Handgeräten durch die Modulreihen zu tion. Schnell summieren sich die Wege für die Gut­laufen, lohnt sich nur bei kleinen und leicht achter auf etliche Kilome­zugänglichen Anlagen. ter. Zwar lassen sich Fehler in den Zellen und Modulen ghanistan ist gemeint, sondern sie schwebt mit Thermokameras gut erfassen, doch dazu über endlose Reihen mit Solarmodulen. Gebraucht man gutes Wetter, eine Leiter oder eitrieben von Batterien hält sich der kleine Okne Hebebühne, Absicherung auf dem Dach sotokopter lange genug in der Luft, um die Sowie die Ausdauer eines Marathonläufers. „Unlarmodule mithilfe von Wärmekameras zu insere Thermodrohne kann sich mit einer Battespizieren. „Im Spätherbst 2011 haben wir unrieladung etwa 20 Minuten in der Luft halten“, sere ersten Testflüge gemacht“, erzählt Oliver rechnet Knittel vor. „Ihr Operationsradius beKnittel, einer der beiden Erfinder dieser Serträgt 2 km vom Fachmann am Steuerpult aus.“ vice-Drohne, die ausschließlich für zivile ZweDie Idee stammt cke gedacht ist. Gemeinsam mit seinem aus dem Modellbau Hamburger Geschäftspartner Volker RosenKnittel und Rosenblatt kamen als Modellflieblatt hat der Berliner Ingenieur ein Unternehger zu diesem Geschäft. Die Fluggeräte wermen gegründet, das solche Drohnen baut den durch acht Rotoren angetrieben, daher und vertreibt. Vor allem die Filmbranche und der Begriff Oktokopter. Die Kamera hängt auf Werbefachleute sind von der Technik begeiseinem Montagebügel unterhalb der Drohne. tert. „Zunehmend erhalten wir Anfragen von

2

Ihre Neigung ist verstellbar, damit kann man die optische Achse genau senkrecht zum Modul festlegen. Das Gerät fliegt bis Windstärke vier, hält also bis 40 km/h störende Böen aus, ohne abzudriften. Der Vorteil der kleinen Drohnen: Stellt die Thermokamera eine heiße Stelle fest, kann das Fluggerät bis auf wenige Meter an das Modul heranfliegen, um genauer hinzuschauen. Der entscheidende Vorteil liegt jedoch darin, dass man auch an Tagen mit wechselhaftem Wetter viele Module ablichten kann. Denn für aussagekräftige Aufnahmen braucht es mindestens 600 W/m2 Sonnenleistung. Andernfalls sind die Temperaturgradienten im Modul zu gering, um auf dem Thermobild sichtbar zu werden. Am Boden arbeitende Inspektoren müssen bei jeder Wolke eine Pause einlegen. Auf diese Weise zieht sich die Abnahme eines Megawatt-Solarparks unter Umständen etliche Wochen hin. Und kostet entsprechend viel Geld. Komplett mit einer Thermokamera NEC F-30 und dem Zubehör kostet die Thermodrohne rund 20 000 Euro. Die kleine Kamera arbeitet radiometrisch, also mit Bilddaten und Thermodaten. Der Flug wird über eine Fernbedienung von Hand gesteuert. Rote Stellen auf dem Monitor weisen auf Zelldefekte oder andere Probleme im Modul hin. Über das Global Positioning System (GPS)

Wer als Installateur nur einen Kunden mit einer solchen Anlage hat, kann die Service-Drohne auch beim Hersteller mieten.

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Bild: Service-Drone.com

Das Standardwerk für die neue Generation der Sachverständigen im Handwerk

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werden die Modulbilder eindeutig zugeordnet. Denn den Defekt später unter Tausenden Modulen wiederzufinden, gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Der Operator kann sich einen Follow-me-Peilsender auf den Helm montieren und die Reihen zügig abschreiten, dann fliegt die Drohne automatisch vorneweg oder hinterher. Sind die Batterien erschöpft, kann man den Akkusatz innerhalb von zwei Minuten wechseln. Die Drohne selbst wiegt nur 4,5 kg, die Kiste mit allem Zubehör 30 kg. „Die Investition rechnet sich schon bei einem oder zwei größeren Solarparks“, meint Oliver Knittel. „Fehlerhafte Module sind keine Seltenheit. Wenn man sie rechtzeitig beim Hersteller moniert und austauschen lässt, vermeidet der Betreiber unnötige Ertragsverluste. Allein dadurch rechnet sich die Anschaffung.“

In zwei Tagen zum Drohnenpiloten Um zu lernen, wie man eine Drohne steuert, braucht man einen zweitägigen Workshop. Mittlerweile sind die fliegenden Geräte in vielen Branchen bekannt: Filmemacher nutzen die Drohnen für ­rasante Luftaufnah„Die Investition rechnet sich men. Energieversorschon bei einem oder zwei ger prüfen damit die größeren Solarparks.“ Korrosion und den Oliver Knittel Zustand der Isolatoren an Hochspannungsmasten. In der Windkraft kann die Drohne bis 300 m hochaufsteigen, um beispielsweise die Nabe von oben zu inspizieren. Auch der Katastrophenschutz, die Feuerwehr und die Polizei setzen das kleine, fliegende Auge ein. Denn anders als beispielsweise ein Hubschrauber kann die Drohne sehr nah an ein Gebäude oder eine Anlage fliegen, ohne zu viel Wind zu verursachen. Allein in diesem Jahr bietet Knittels Unternehmen sieben neue Modelle an. Die Lieferzeit aus dem Werk in Buchholz bei Hamburg beträgt zwischen ▪ zwei und drei Wochen.

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Reportage

Jörg Tappeser hat sich zunächst in der Freizeit Fachwissen über PV aufgebaut. Heute bietet er Messungen auf Mängel und Unstimmigkeiten sogar als Dienstleistung an.

Foto: Jörg Tappeser

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Das Hobby zum Beruf gemacht erfolgreiche Marktstrategie ▪ Der Schwerter Solarteur Jörg Tappeser macht mit seiner Frau Anja im Job gemeinsame Sache. Das eingespielte Zweierteam hat einiges zu bieten: technisches Fachwissen, kaufmännisches Geschick und umfangreiches Knowhow in der Datenverarbeitung. → ute schmidt ngefangen hatte alles nach Feierabend und im Urlaub, genauer gesagt: in mehreren Urlauben. Jörg Tappeser, seit Anfang der 1990er-Jahre Besitzer einer privaten PV-Anlage in Schwerte, wollte seine Leidenschaft für Solarstrom mit anderen teilen und rief einen regionalen Solarstammtisch ins Leben. Fortan tauschten sich in regelmäßiger Runde technologisch Gleichgesinnte über Funktionsweise und Leistungsfähigkeit von PV-Anlagen aus. Dabei blieb es nicht. Tappeser wollte mehr. Aus seinen Ideen, wie sich PV-Technologie besser einsetzen und verbreiten lässt, erwuchsen konkrete Pläne. Aus Plänen wurden erste Projekte, die der Schwerter zunächst nebenberuflich umsetzte – gemeinsam mit seiner Frau Anja. „Das war dann irgendwann so viel, dass wir das im Urlaub nicht mehr hinkriegen konnten“, sagt Tappeser. „Also mussten wir das Ganze hauptberuflich angehen.“ Inzwischen sind 16 Jahre vergangen, die Zahl der Projekte ist sprunghaft gestiegen. Allein im Jahr 2010 haben die beiden ProjektSpezialisten 1 MW PV-Leistung aufs Dach gebracht. Das Besondere: Anja und Jörg Tappeser haben dies mit Kleinanlagen zwischen 10 und 15 kW geschafft, vorwiegend auf Einfamilienhäusern, „ungefähr zwei bis drei Anlagen pro Woche.“ Mittlerweile betreuen sie

auch Großprojekte. „An solche Aufträge kommt man schneller, wenn man sich einen Namen gemacht hat“, sagt der PV-Spezialist, „dabei haben uns die Kleinanlagen schon sehr geholfen.“

Die Montage erfolgt mit Subunternehmern Ihre im Jahr 1993 gegründete Firma Solartechnik Tappeser GmbH & Co. KG ist als Handelsbetrieb eingetragen. Tappesers verstehen sich als Generalunternehmer. Die Errichtung der

PV-Anlagen führen sie gemeinsam mit Handwerkspartnerunternehmen – einem Elektrofachbetrieb und drei Dachdeckern – durch. Für die Sicherheit vor Blitzschäden sorgt ein Blitzschutzfachbetrieb. Diese Betriebe sind zuverlässige Partner, oft erprobt und eingespielt. „Wenn sich bei unseren Partnern Interessenten melden, werden sie zu uns geschickt“, erläutert Tappeser. „Wir machen die Beratung, das Aufmaß vom Dach und die Berechnungen.“ Die Solarteure planen auch die Gerüste und die Installation der Elektrotechnik. „Die

Bild: Thomas Dietrich

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Als Quereinsteiger in der Solarbranche können Anja und Jörg Tappeser Fähigkeiten aus ihren alten Jobs gewinnfördernd für ihren Solartechnikbetrieb in Schwerte einsetzen.

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Bild: Jörg Tappeser

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Baubesprechung unter freiem Himmel. Das ­Gerüst sorgt vor Ort für das rechte Maß Eigenwerbung und verweist auf den Webauftritt www.solartechnik-­ tappeser.de

Installation einer PV-Anlage ist ein Mischgewerk“, sagt Tappeser. „Unsere Vorgehensweise hat den Vorteil, dass in den verschiedenen Bereichen immer gleich die passenden Fachleute am Werk sind.“ Bei der Planung hält das Team die Fäden in der Hand. „Die Kunden haben für alle Teilbereiche nur einen Ansprechpartner. Das erleichtert die Zusammenarbeit“, weiß der 44-jährige aus Erfahrung. Eine Alternative zur Subunternehmerschaft gibt es nicht. Da weder Elektro- noch Dachdeckermeister ins Geschäft eingebunden sind, kann Tappeser keine Fachhandwerker fest anstellen oder Nachwuchs ausbilden. Die reibungslose Kooperation hat einen weiteren Vorteil: Speed. Pro Tag schaffen es die Handwerker, zwischen 20 und 30 kW auf die Dächer zu bringen. Um besser planen zu können, hat Tappeser ein eigenes Gerüst angeschafft. „Mit Gerüstbauern haben wir keine guten Erfahrungen gemacht“, meint er rückblickend. „Die Arbeitssicherheit auf dem Dach ist ganz wichtig, nicht nur für die Qualität der Montage. Davon hängt schließlich auch unsere Gesundheit ab.“

Kompletter Service bis zu den Anmeldungsformalitäten Das Team Tappeser übernimmt nicht nur die Planung und Installation neuer PV-Anlagen, sondern prüft auch bereits erbaute Systeme auf Mängel und Unstimmigkeiten. Darüber erledigt es einschlägige Formalitäten, etwa die Anmeldung beim Netzbetreiber und bei der Bundesnetzagentur. Solartechnik Tappeser ist Mitglied im Bundesverband Solarwirtschaft (BSW), stellt als Qualitätsnachweis den

BSW-Anlagenpass aus und gehört zu den wie die Gestaltung und Aktualisierung des SMA-Fachhandelspartnern. Regional zeigen Internetauftritts. „Wir bekommen viele Anfrasich die PV-Experten ebenfalls stark engagen und Kontakte über unsere Webseite“, giert: Jörg Tappeser gehört noch immer dem sagt Jörg Tappeser. „Das ist Gold wert“. Solarstammtisch Schwerte an und ist GrünAuch knifflige Aufträge dungsmitglied bei den örtlichen Energiegenimmt das Ehepaar an winnern, einem regionalen Verbund von Zum Einsatz kommt die breit gefächerte Fachhandwerkern, die sich dem Einsatz regeKompetenz des Zweierteams auch bei einem nerativer Energien verschrieben haben. Das ihrer aktuellen Projekte. Der Auftrag: Auf den Unternehmen verbaut mehr als zehn ModulDächern zweier benachbarter, noch im Bau typen von verschiedenen Herstellern. befindlicher Filialen eines Discount- bzw. LeEin solches Geschäftskonzept erfordert bensmittelkonzerns nahe des Schwerter mehr als nur fachliches Wissen. Tappesers haBahnhofs wurden PV-Anlagen mit einer Leisben als Quereinsteiger zur Solarbranche getung von 76 kW bzw. 180 kW realisiert. Direkfunden und eine Reihe Zusatzqualifikationen ter Auftraggeber waren die Stadtwerke im Gepäck. Jörg Tappeser, ein gelernter EnerSchwerte. Die Ergiegeräte-Elektronirichtung und Verker und DatenverarAn einem Tag bringt Tappeser waltung der Bauobbeitungskaufmann, jekte erfolgt über besitzt beispielsweimit seinen Handwerkern verschiedene Invesse das richtige Fin20 bis 30 kW auf die Dächer. toren. „Dieses Sysgerspitzengefühl für tem aus Zuständigden Umgang mit keiten ist schon sehr kompliziert“, stellt der Kunden, Geschäftspartnern und SubunterSchwerter Solarteur fest. „Es ist gigantisch, nehmern, und bringt ausgeprägtes Organimit wie vielen Entscheidern man reden sationstalent mit. „Das brauchte ich früher muss.“ Allein die Angebotsphase für das Obschon in meinem alten Job – und kann dies jekt zog sich über ein Dreivierteljahr hin. „Kaljetzt weiter gut nutzen“, sagt der Kaufmann. kulatorisch ist das ein hohes Risiko“, weiß Ehefrau Anja ist Software-Spezialistin. Als Tappeser. „Man muss viele Leute an einen gelernte Arzthelferin kam die 35-jährige über Tisch kriegen. Aber das ist unser Vorteil, wir Computerprogramme für Ärzte in Kontakt sind sehr flexibel.“ mit der Softwarebranche, leitete später SchuStolpersteine gibt es auch bei anderen lungen, führte Tests durch und arbeitete zum Projekten: Als die Stadtwerke Schwerte bei Schluss als Netzwerkadministratorin. Diesen der Firma Tappeser vor vier Jahren erstmals Job hat sie jetzt wieder – in der eigenen Fireine Anlage anfragten, gehörte der komforma. Zuständig ist sie außerdem für die Platable Zugriff auf das Datenmaterial und die nung und die Erstellung von Angeboten so-

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Markt + Trends  - - - Reportage

Fotos: Jörg Tappeser

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Bringen Modul bzw. String die zu e ­ rwartende Leistung? Ohne umfangreiche Messtechnik kommt auch ein Solarteur nicht aus.

doch, dass die Dokumentationen zu allen eigenen PV-Anlagen in einem einheitlichen Monitoring zur Verfügung stehen. „Man hätte gleich von Anfang an den markenübergreifenden Datenlogger nehmen sollen, dann hätte alles zusammengepasst“, sagt Tappeser. „Aber solche Entwicklungen kann man nicht voraussehen.“ Außerdem hatte bei der Auswahl seinerzeit ein gewichtiges Argument gegen das zweite Produkt gesprochen: Die damit verknüpfte Webüberwachung war nämlich kostenpflichtig.

Durchdachte Regeln sparen das Mahnwesen Herausforderungen dieser Art gehören zum Berufsalltag. „Es ist aber nie etwas richtig schiefgelaufen“, sagt Tappeser, „und zwar von Anfang an nicht.“ Damit das so bleibt,

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Ihren Kunden tritt das Ehepaar mit Flexibilität, Engagement und Individualität in der Beratung gegenüber. Um guten Gewissens das Messen von PV-Anlagen als Dienstleistung anbieten zu können, hat Tappeser beispielsweise Vergleichsmessungen mit marktüblichen Messgeräten durchgeführt. Als er dabei feststellte, dass die Ergebnisse deutlich von­

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Fotos: Jörg Tappeser

Webüberwachung zu den Vertragsbedingungen. Die dazugehörigen PV-Anlagen sollten auf zwei Schulen verbaut werden. Tappesers übernahmen den Job, sorgten für die Installation der Module einschließlich der Wechselrichter plus Webüberwachung. Alles lief wie geplant, bis die Stadtwerke nachträglich Jahr eine dritte Schule an das laufende System anschließen wollten, der Hersteller der Wechselrichter aber – aufgrund der problematischen Marktlage 2010 – Lieferschwierigkeiten hatte. Die Folge: Das Solarteam stieg notgedrungen auf einen anderen Anbieter um. Für diese Wechselrichter sorgt zwar ein markenübergreifender Datenlogger für die Webanbindung, doch gibt es bislang keine Kompatibilität mit den bisher installierten Anlagen und ihrer Webüberwachung. Die Erwartung der Stadtwerke Schwerte ist je-

hält sich der Kaufmann strikt an persönliche unternehmerische Regeln. Die Warenlieferung erfolgt beispielsweise nur gegen Vorkasse in Höhe von 80 %. Wird auch die Endsumme prompt gezahlt, erhält der Kunde sogar 5 % Skonto. Dieses Entgegenkommen kommentiert er schmunzelnd: „Das ist alles eine Frage der Kalkulation.“ Als Zahlungssicherheit verlangt das Zweierteam bis zur Fertigstellung von seinen Auftraggebern eine Bankbürgschaft. Die dafür anfallenden Gebühren zahlt der Kunde, die PV-Spezialisten übernehmen die Zinsen. „Ich sage dem Kunden immer: Wir teilen uns das. Du kannst also davon ausgehen, dass ich mich bemühe, so schnell wie möglich fertig zu werden“, erklärt Tappeser. Diese Strategie mag zuweilen etwas Überzeugungsarbeit erfordern, lohnt sich aber unterm Strich: „Wir mussten bislang noch keine einzige Mahnung schreiben.“ Sein sicheres Händchen für Zahlungs­ modalitäten zeigt sich auch an anderer Stelle. Stellt der 44-jährige bei der Schlussabrechnung beispielsweise ein kalkulatorisches Defizit von 100 bis 200 Euro fest, bürdet er diesen Betrag nicht nachträglich dem Kunden auf. So bleibt dieser zufrieden – und empfiehlt ihn auch weiter. „Dieses Geld ist gut angelegt, besser als in Anzeigen“, sagt Tappeser. „Diese bringen nichts, sondern sind nur teuer.“

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einander abwichen, fuhr er in ein unabhängiges PV-Testlabor nach Aachen, um der Sache höchstpersönlich auf den Grund zu gehen. Zurück kam er mit einem exakt ausgemessenen Referenzmodul, das er jetzt für seine Dienstleistungen einsetzt. „Der Kunde bekommt dann ein Vergleichsprotokoll“, sagt der PV-Profi. „Das ist gleichzeitig eine vertrauensbildende Maßnahme.“ Von vorkonfektionierten PV-Paketen fürs Dach lassen sie die Finger. „Bei uns gibt es keine Anlage von der Stange“, stellt Tappeser fest. „Wir gucken, welche Module zu welchen Wechselrichtern in welcher Situation am besten passen. Da gibt es erhebliche Unterschiede.“ Ihre Produkte beziehen sie nicht über den Spotmarkt, sondern über einen Großhändler in Süddeutschland, auf den sie über einen Kunden aufmerksam geworden sind. Unter den branchenüblichen Riesen sei dieser zwar ein kleiner. Genau das aber mache den Kontakt so wertvoll. „Wir sind sein größter Kunde, so dass er sich sehr für uns einsetzt“, sagt Tappeser. In der Rangliste eines herkömmlichen Anbieters gelte ein Betrieb seiner Größe hingegen nicht viel.

Auch beim Preiskampf ist irgendwann Schluss Ärgerlich findet er, wenn Kunden nicht mit offenen Karten spielen. So hat er mittlerweile immer häufiger das Gefühl, dass seine Beratungsgespräche nur dazu dienen, ein Vergleichsangebot zu einem bereits vorliegenden Angebot eines Konkurrenten einzuholen. Die Beratung und das Anfertigen der schriftlichen Unterlagen kosten jedoch Zeit und Geld. „Man kann leider manchmal schlecht abschätzen, ob der Kunde wirklich ein ernsthaftes Interesse an einer Auftragsvergabe hat oder nicht“, stellt Tappeser fest. Die Mitbewerber zumindest stehen parat, was auch die Aufgraggeber bemerken. So haben beispielsweise die Schwerter Stadtwerke erwogen, den PV-Auftrag für Schule Nummer Vier einem Wettbewerber – einer Kooperation aus Dachdecker und Solarteur – zu überlassen. Abwechslung belebt das Geschäft. „Man kämpft immer preislich, aber irgendwann ist auch mal Schluss“, findet Tappeser. Ihm liegt vor allem die Qualität der Arbeit am Herzen. „Wenn ich solche Aufträge vergeben müsste, würde ich mich für denjenigen entscheiden, mit dem ich keine Probleme habe“, stellt der

engagierte Solarexperte fest. „Aber ich halte mich an das, was meine Frau gesagt hat: Lass die das ruhig mal mit der Konkurrenz machen, dann wissen sie hinterher, warum sie uns beauftragen.“ Angst vor der beruflichen Zukunft haben Anja und Jörg Tappeser nicht. „Gut, wir bekommen nicht jeden Auftrag“, sagt der Schwerter Solarteur, „aber wir halten die Augen auf.“ Bereut haben sie den Berufswechsel ohnehin nie: „PV macht einfach Spaß“, sagt Tappeser – auch wenn sich das Zweierteam mit der Technologie längst nicht mehr nur im Urlaub, sondern jetzt jeden Tag beschäftigt.

autor

Ute Schmidt ist freie Wissenschaftsjournalistin. Zu ihren Themenschwerpunkten gehören die regenerativen Energien, 42699 Solingen, schmidt.text@t-online.de.

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Reportage

Bild: Viva Solar

Vor zwei Jahren hat die Solarfachfirma dieses Testgelände erworben und führt nun eigene Messungen und Experimente aus.

Erst prüfen, dann anschrauben Fachunternehmen mit eigenem Testgelände ▪ Leidenschaft, Kompetenz und permanente Weiterbildung gehören bei der Viva Solar Energietechnik GmbH seit vielen Jahren zu den Standards. Das Unternehmen hat sich seit den frühen 1990er-Jahren vom Solarthermie- zum Photovoltaikspezialisten entwickelt und betreibt heute sogar ein eigenes PV-Testfeld. → ute schmidt

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in Ausspruch des russischen Schriftstellers Boris Pasternak ist der erste Satz, den Kunden des Solarfachunternehmens Viva Solar Energietechnik GmbH in Andernach bei Koblenz lesen, wenn sie den Firmenprospekt in die Hand nehmen: „Was wir heute tun, entscheidet, wie die Welt morgen aussieht.“ Die Botschaft ist eindeutig und gut geeignet, das ökologische Gewissen des Kunden wachzukitzeln und an das Potenzial der erneuerbaren Energien zu erinnern. Ausgewählt und zu Werbezwecken abgedruckt ist ein solches Zitat schnell. Manchmal bleibt es auch dabei. In Andernach nehmen die Solarexperten den Ausspruch jedoch wörtlich: Das, was sie tagtäglich tun, tun sie aus Leidenschaft und Überzeugung – und zwar seit vielen Jahren.

Sie wollen neue Möglichkeiten der Energiegewinnung und -nutzung erkennen und ihre Umsetzung aktiv mitgestalten. Dafür setzen sie sich mit Kompetenz und Qualitätsbewusstsein ein. Die Auswirkungen sind deutlich sichtbar: Auf den Dächern im regionalen Umfeld des Unternehmens sind bereits zahlreiche von Viva Solar installierte PV-Anlagen in Betrieb. Dennoch arbeiten die Andernacher streng nach dem Prinzip Klasse statt Masse. „Wir gehen die Planung einer Solaranlage immer mit dem Blick für das Machbare und Sinnvolle an und entwickeln so eine optimale, wirtschaftlich überzeugende Lösung, die wir professionell umsetzen“, sagt Christian Stinner, einer der Geschäftsführer des Unternehmens. Indi-

vidualität und Kundenzufriedenheit wird dabei großgeschrieben. Lösungen von der Stange gibt es nicht. „Es gibt ja durchaus Anbieter auf dem Markt, die zum Kunden sagen: Einfamilienhaus mit Pfannendach? Macht 1900 Euro pro kWp“, sagt Stinner. „Angeguckt haben sie sich die Situation vor Ort aber nicht, und oftmals bieten sie auch nur einen Modultyp an. So arbeiten wir hier nicht.“

Die Photovoltaik hat sich zum Kerngeschäft entwickelt Die Andernacher Solarexperten wissen, wie es besser geht. Gestartet ist Viva Solar bereits im Jahr 1993 – zunächst als Zweimannbetrieb. Seitdem ist die Firma kontinuierlich geSBZ-Photovoltaik 01/12

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Passend zum Thema Solar sind auch die ansprechenden Beratungs- und Verkaufsräume von Viva Solar ganz in „Öko“ gehalten.

Firma erhielt Auszeichnung wachsen. Inzwischen beschäftigt das mittelmit dem deutschen Solarpreis ständische Unternehmen rund 20 MitarbeiZmelty arbeitet bereits seit 1996 für Viva Soter. In den Anfängen konzentrierten sich die lar. Der heute 48-Jährige hatte zuvor eine Andernacher vor allem auf Kollektorbau und Ausbildung zum Kfz-Elektroniker absolviert Solarthermie. „PV-Anlagen wurden höchsund dann Maschinenbau studiert, Fachrichtens eine oder zwei pro Jahr aufs Dach gebracht“, sagt Thomas Zmelty, ebenfalls Geschäftsführer bei ViVor zwei Jahren übernahmen die va Solar. „Für die Kilowattstunde ­Andernacher das ehemalige Test­ gab es damals nur ein paar Pfenzentrum von RWE in Kobern-Gondorf nige und die Amortisationszeit betrug 70 Jahre. Das lohnte sich tung Umwelttechnik. In seiner Diplomarbeit einfach nicht.“ Bei der Solarthermie sah die beschäftigte sich der in Lahnstein aufgeSache zwar besser aus, Engagement war aber wachsene Solarexperte mit dem Bau eines dennoch gefragt. „Unser erster GeschäftsfühSolarbootes. Zmelty sei schon immer ein rer war oft den ganzen Tag mit dem Lkw unFreund erneuerbarer Energien gewesen und terwegs, um die Anlagen auszuliefern. Das waren rund 1000 Stück pro Jahr, und zwar bundesweit“, erzählt Zmelty. Mit Beginn der Förderung des Solarstroms durch das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) wendete sich das Blatt. Heute stellt die Photovoltaik mit rund 90 % des Gesamtumsatzes das Kerngeschäft von Viva Solar dar. An der Spitze des Unternehmens stehen derzeit vier Geschäftsführer. Diese hohe Besetzungsdichte in vorderster Reihe stellt jeWas an Modudoch nur eine Übergangslösung dar. Ein Gelen und Wechnerationenwechsel ist eingeleitet, bei dem selrichtern ins die beiden bisherigen, altgedienten Entschei­A ngebot und in der zur Seite rücken. Künftig sollen Stinner die Verkaufsräuund Zmelty die Geschicke der Firma lenken. me kommt, hat Ausreichend Erfahrung bringen beide mit. Als stets eine MusSolarexperten sind sie seit Jahren für das Untererprobung ternehmen tätig. Beide verbindet zudem ihr im Testfeld in beruflicher Werdegang als Ingenieur und die Kobern-Gondorf durchlaufen. Begeisterung für erneuerbare Energien.

Thomas Zmelty und Christian Stinner (v.l.) sind Geschäftsführer der Viva Solar Energietechnik GmbH in Andernach.

besitze hohe ökologische Ideale, stellt sein Kollege Stinner fest. Daher sei der berufliche Einstieg in die regenerative Branche nur folgerichtig gewesen. Stinner selbst ist 2005 ins Unternehmen eingestiegen. Der studierte Elektrotechniker hatte sich ebenfalls schon während seines Studiums auf erneuerbare Energien konzentriert. Seine Diplomarbeit fertigte er beim TÜV Rheinland in Köln im Labor für die Zertifizierung von Modulen an. Bereits sein Praxissemester hatte den gebürtigen Rheinländer zu Viva Solar geführt. Gefunden hatte er das Unternehmen über die Anzeigenseiten eines einschlägigen Fachmagazins. „Viva Solar war lange im Geschäft und eine gestandene Größe, mir hat aber auch der Blick aufs Ganze

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gefallen“, sagt der 37-jährige Ingenieur. „Das Gebäude war energieautark geplant, die Autos fuhren teilweise mit Biodiesel oder Pflanzenöl.“ Diese Firmenstrategie erweckte immerhin auch branchenweit Aufmerksamkeit. So erhielt Viva Solar für sein Büro- und Produktionsgebäude, das eine 200 m2 große Ausstellungsfläche beherbergt, im Jahr 2000 den Deutschen Solarpreis in der Kategorie Anlagenbetreiber.

Kundenzufriedenheit spricht sich schnell rum

Bild: Viva Solar

Zum Kundenkreis des Unternehmens gehören sowohl typische Häuslebauer, die lediglich eine Kleinanlage benötigen, als auch Behörden, die meist leistungsstärkere Systeme anfragen, etwa für Schulen oder Rathäuser. Der größte Anteil der Neukunden findet über Mund-zu-Mund-Propaganda zu Viva-Solar. Kontakte zu öffentlichen Stellen gewinnen sie ebenfalls über ihren Bekanntheitsgrad. „Wir hatten schon den Fall, dass Behörden uns angerufen und gesagt haben: Hier laufen ständig Angebote auf, unsere Dächer mit PV-Anlagen auszurüsten. Wollt ihr nicht auch eines abgeben?“, sagt Zmelty. „Das ist eigentlich eine sehr komfortable Situation.“ Oft steht hinter den Anfragen der Städte oder Gemeinden erst einmal nur eine Idee. „Sie nennen uns dann ihre Liegenschaften und sagen: Wir würden gerne etwas zur Nutzung von Solarenergie machen“, erläutert Thomas Zmelty.

Ob ein solches Vorhaben tatsächlich Sinn macht, prüfen die Solarexperten dann vor Ort und geben gegebenenfalls ein entsprechendes Angebot ab. „Die Zufriedenheit unserer Kunden ist die beste Werbung“, weiß er. „Einige Kunden kommen auch übers Internet zu uns, aber das sind eher wenige.“ In klassische Werbung investiert das Unternehmen dennoch: In vier regionalen Zeitungen schalten sie dauerhaft über das Jahr Anzeigen oder sind in der Berichterstattung zu finden, etwa vor Messen oder dem Tag der offenen Tür anlässlich der Woche der Sonne. Spezielle Ansprechpartner für die eine oder andere Kundengruppe gibt es bei Viva Solar nicht. Stinner und Zmelty sind Solarprofis mit einer großen Bandbreite. Fingerspitzengefühl für den Umgang mit den unterschiedlichsten Charakteren, die ihnen am Tisch gegenübersitzen, haben sie ebenfalls – auch bei selbst ernannten Experten. Hinter Stinner und Zmelty steht eine durchorganisierte Mannschaft. Für die fachgerechte Abwicklung vor Ort sorgen zwei Spezialisten, die entscheiden, wer wann auf welche Baustelle fährt, und die prüfen, ob ausreichend Material vorhanden ist. Die beiden kümmern sich um die Kunden, damit diese stets auf dem aktuellen Informationsstand über den Baufortschritt sind. Um sämtliche Aufgaben rund um die Energieversorgung einschließlich der Netzanschlüsse kümmert sich Jörg Bosse, der fir-

Im Jahr 1993 fing Viva Solar mit zwei Mann an. Heute ist das ­Unternehmen auf über 20 Köpfe angewachsen und deckt ein breites Qualifikationsspektrum ab.

meneigene Meister der Elektrotechnik. Für beruflichen Nachwuchs ist ebenfalls gesorgt: Derzeit wird ein Lehrling zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik ausgebildet.

Weiterbildung sorgt für stets wachsende Kompetenz Ihr Wissen beständig zu erweitern, sei es im Bereich Blitzschutz, PV-Eigennutzung oder Wechselrichter, gilt auch für die gestandenen Profis bei Viva Solar. Stinner ließ sich zum Sachverständigen für Photovoltaikanlagen beim TÜV Rheinland weiterbilden. Und Jörg Bosse hat manches Wochenende investiert, um sich zum Gebäudeenergieberater fortzubilden. Die Rechnung für diese qualifizierenden Maßnahmen übernahm Viva Solar – im eigenen Interesse. Mittlerweile ist das Unternehmen auch vom TÜV auditiert. „Wir sind Premiumpartner von Fronius“, erläutert Thomas Zmelty. „Das war für uns eine Selbstverständlichkeit.“ Fronius gehört zu den wichtigsten Herstellern von Solarwechselrichtern im deutschsprachigen Raum. Der politische Schlingerkurs in Sachen Solarförderung macht den Planungsalltag der Solarexperten nicht gerade einfach. Durch die Einschnitte im April 2012 entstand für das Unternehmen eine neue Situation: Die Renditen wurden schmaler. Jetzt steht die nachhaltige und günstige Selbstversorgung mit Energie auf der Tagesordnung bei den Kunden. Denn dann ist Solarstrom günstiger als der Haushaltsstrom aus dem Netz. „Das rollt den Markt neu auf“, schätzt Zmelty ein. „Elektromobilität wird ein großes Thema, mit solaren Carports oder Sonnenstrom vom Dach.“ Auch besinnt sich das Unternehmen auf seine Wurzeln: „In der Solarthermie sehen wir weiterhin ein wichtiges Standbein“, sagt er. „Denkbar ist auch, das Brauchwasser im Sommer über Wärmepumpen mit Solarstrom zu erzeugen.“ Für die Andernacher Solarteure steht fest: Ohne Photovoltaik gibt es keine Energiewende. Allein im April fielen die Modulpreise erneut um 8 %. Bei den Systemkosten wird der Kostenanteil für Kabel, Gestellsysteme und Montagearbeit anteilig steigen. Diese Kosten zu senken, ist schwierig. Sich breiter in der Haustechnik aufzustellen, sieht Zmelty als gute Strategie, das Unternehmen und seine 20 Mitarbeiter in neue Märkte zu führen.

Ein eigenes Testgelände ist ebenfalls vorhanden Seine Kompetenz setzt das Viva Solarteam nicht nur bei der Beratung, Planung und Installation von Photovoltaikanlagen ein, sondern auch beim Qualitätscheck. Vor zwei Jahren übernahmen die Andernacher das ehemalige Testzentrum inklusive InformationsSBZ-Photovoltaik 01/12

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Thomas Zmelty sieht derzeit als wichtigstes Ziel die Erarbeitung von Konzepten für die Steigerung des Eigenverbrauchs von PV-Strom.

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Auf dem Testfeld von Viva Solar herrschen natürlich realistische und harte Umweltbedingungen: Hier prüft die eigens engagierte ­Solarziege die Module auf Kratzfestigkeit.

zentrum von RWE in Kobern-Gondorf. „Das Viva Solar kauft hauptsächlich über IBC SoGelände ist toll, allein schon wegen seiner lar ein, einen fränkischen Großhändler, der Eingebundenheit in die Natur“, sagt Zmelty. nach der Erfahrung der Solarunternehmer „Dort ergibt sich für uns eine perfekte Mögauch einen sehr guten Service bietet. Die Anlichkeit, selbst zu testen und zu präsentiedernacher versorgen wiederum ihrerseits kleiren.“ Einige Module sind bereits 24 Jahre in nere Installateurbetriebe mit kompletten AnBetrieb, manche davon haben nur 5 % ihrer lagen inklusive Unterkonstruktion, Modulen Leistung verloren. Monokristalline, runde Sound Wechselrichtern – und rechnen bei Belarzellen: echte Oldtimer. Aufmerksam waren die AnStinner ließ sich zum Sachverständigen dernacher auf die zum Verfür PV-Anlagen weiterbilden und kauf stehende Anlage über den persönlichen Kontakt eiBosse zum Gebäudeenergieberater. nes ihrer Geschäftsführer zu einem Mitarbeiter von RWE geworden, der das Testgelände einige Jahre darf auch die Projekte durch. Stets gilt, dass lang betreut hatte. Module und Wechselrichter, die ins Angebot Mit ihrem Know-how aus erster Hand kommen, eine Mustererprobung im Testfeld rund um die Qualität von PV-Produkten hain Kobern-Gondorf durchlaufen haben. ben die Solarprofis ein Sortiment zusammenDer Anlagenpass gestellt, das sie ihren Kunden empfehlen. Im wird nur selten verlangt Angebot sind dabei nicht nur Module deutDen PV-Anlagenpass bietet Viva Solar potenscher Hersteller, sondern auch Module japaziellen Kunden zu Beginn der Beratung an, nischer, US-amerikanischer oder chinesischer setzt ihn aber nicht offensiv als MarketinginFirmen: Suntech, Yingli, IBC Solar, Bosch, strument ein. Der Pass werde ohnehin sehr Conergy, Solarwatt und Kaneka. „Wir beselten gewünscht, wahrscheinlich ist er eingrenzen aber das Angebot aus diesen Länfach nicht genügend bekannt. Die Anderdern. Aus China sind es beispielsweise nur nacher nehmen es gelassen. „Es entlastet uns drei Module, von deren Qualität wir allerin gewisser Weise ja auch, dass wir den Aufdings überzeugt sind“, sagt Stinner. Bei den wand nicht bei jeder Anlage machen müsKunden zumindest stehen Module „Made in sen“, sagt Zmelty. Auch beim Thema BlitzGermany“ hoch im Kurs. Die asiatische Konschutz erweisen sich die Kunden als zurückkurrenz ist oftmals nicht gewollt – zunächst haltend und schließen lieber einschlägige nicht, jedenfalls. „Wenn es dann aber an den Versicherungen ab. Doch an einem qualifiPreis geht, kommen viele Kunden ins Grüzierten Angebot für den Blitzschutz mangelt beln und entscheiden sich dann doch für das es bei Viva Solar nicht. chinesische Produkt“, stellt der 37-Jährige Kundenzufriedenheit und individuelle Befest. Thomas Zmelty ergänzt: „Die Leute wolratung stehen in den Unternehmensleitlinien len deutsche Qualität zu asiatischen Preisen.“ auf den obersten Plätzen. So liegt beispiels-

weise jedem Angebot eine Zeichnung bei, die zeigt, wie die geplante PV-Anlage auf dem Dach aussieht. Ebenfalls beigefügt sind eine Auflistung der genauen Stückzahlen der Modultypen, ein Datenblatt des ausgewählten Wechselrichters sowie eine Übersicht über die dazugehörige Verschaltung. Die detaillierte Begutachtung der Situation vor Ort steht am Anfang und am Ende eines jeden Projektes. Nach der Inbetriebnahme – noch vor der letzten Teilzahlung – erfolgt eine Abnahme der Anlage durch den Betreuer. Oft geht hierbei auch einer der Geschäftsführer mit. „Wir begutachten das System dann gemeinsam mit dem Kunden, fragen, ob alles in Ordnung ist, gucken beispielsweise, ob die Kabel ordnungsgemäß befestigt sind, alles richtig beschriftet ist und die Wechselrichter fest sitzen“, sagt Stinner. Eine Rückmeldung zur Kundenzufriedenheit holen sich die Andernacher auch auf anderem Wege. In einem Fragebogen können die Kunden Bewertungen abgeben, etwa zur Freundlichkeit der Monteure oder der Sauberkeit bei den Montagearbeiten. So gehört es beispielsweise dazu, nach erfolgter Monta▪ ge auch die Dachrinne zu reinigen.

autor Ute Schmidt ist freie Wissenschaftsjournalistin. Zu ihren Themenschwerpunkten gehören die regenerativen Energien, 42699 Solingen, schmidt.text@t-online.de

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froniuS

Bild: Fronius

Bauserie IG Plus erweitert Der österreichische Hersteller Fronius hat seine Produktpalette bei den Solarwechselrichtern erweitert. Die Bauserie IG Plus wurde um das Modell 25 V-1 ergänzt. Mit einer AC-Leistung von 2,6 kW eignet sich der einphasige Kleinwechselrichter sehr gut für Einfamilienhäuser. Das neue Gerät ist gemäß der Anwendungsregel VDE-AR-N 4105 einsetzbar, entspricht jedoch nicht der deutschen Mittelspannungsrichtlinie. Die Wechselrichter sind wegen der hochfrequenten Trafos sehr flexibel. Aufgrund der Trafoumschaltung ergibt sich ein hoher Jahresertrag. Auch erlaubt der große Spannungsbereich für das Maximum-PowerPoint-Tracking, den Wechselrichter an viele denkbare Anlagenkonfigurationen anzupassen. → Fronius Deutschland · 67661 Kaiserslautern-Siegelbach Telefon (0 66 55) 9 16 94 -0 · Telefax (0 66 55) 9 16 94 -10 www.fronius.com

aS Solar

Im Frühjahr hat AS Solar eine Erweiterung für das Überwachungssystem AS Control auf den Markt gebracht. Der AS Energy Master ergänzt die Steuerung der Photovoltaikanlage mit vielfältigen Möglichkeiten zur Regelung und Steuerung von Energieströmen im Gebäude. Der Energy Master lässt sich auch ohne Laptop installieren, denn er erkennt die angeschlossenen Wechselrichter bequem per Knopfdruck. Mithilfe des Energy Masters kann der Anlagenbetreiber beispielsweise Blockheizkraftwerke und Kleinwindkraft in die Gebäudeversorgung integrieren. Das Gerät passt in das Hutschienensystem und wird vom Elektrofachmann in den Verteilerschrank eingebaut. Die Anlagendaten stehen auf der lokalen Oberfläche jederzeit zur Verfügung, auch wenn keine Internetverbindung vorhanden ist. Ist das Gerät mit dem Web verbunden, kann

Bild: AS Solar

Energiemanager für zu Hause

der Nutzer in Echtzeit auf die Ertrags- und Anlagendaten zugreifen. Die Benutzung des AS Portals ist gratis, inklusive Apps für Tablets und Smartphones. → AS Solar · 30453 Hannover · Telefon (05 11) 47 55 78-0 Telefax (05 11) 47 55 78 -11 · www.as-solar.com

SCHott Solar

Bild: Schott Solar

Module mit 260 W Leistung Ab Mai liefert Schott Solar das neue Solarmodul Schott Perform Mono 260 aus. Der Modulwirkungsgrad erreicht 15,9 %. Die monokristallinen Siliziumzellen verfügen über drei sogenannte Busbars. Das sind metallische Kontaktfinger auf der Vorderseite, die mehr Strom einsammeln als bei Zellstrings mit nur zwei Busbars. Die dunklen Zellen sind eng aneinander gereiht und werden von einem schwarzen Rahmen eingefasst. Der 35 mm hohe Modulrahmen besteht aus Hohlkammerprofilen, somit wiegt das Modul nur 19 kg. Seine Ecken sind verstärkt und sind für die Erdung vorgebohrt. Breite Drainagen lassen Regen und Kondenswasser in allen Neigungen und Winkeln ablaufen. Das Solarmodul ist für die Schneelastzone 3 geeignet. Schott gewährt eine lineare Leistungsgarantie von 25 Jahren. Weitere Leistungsklassen mit 265, 270 und 280 Watt sollen in der zweiten Jahreshälfte folgen. → Schott Solar · 55122 Mainz · Telefon (0 61 31) 66 -1 40 99 Telefax (0 61 31) 66 -1 41 05 · www.schottsolar.com SBZ-Photovoltaik 01/12

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Danfoss

Konform nach dem EEG 2012

Bild: Danfoss

→ Danfoss 63073 Offenbach Telefon (0 69) 89 02-0 Telefax (0 69) 89 02-3 19 www.danfoss.de

Delta Energy Systems

Foto: Delta Energy Systems

Wechselrichter für den ­europäischen Markt Delta Energy Systems erweitert die Produktpalette seiner Solarwechselrichter Solivia um ein neues Modell für den europäischen Markt. Der Solivia 11 EU G4 TR leistet 11 kW (AC). Er verfügt über moderne Hochfrequenztransformatoren. Deshalb ist er mit allen gängigen Modultypen kompatibel. Sein Wirkungsgrad erreicht 96,5  %. Der Eingangsspannungsbereich erstreckt sich von 400 bis 900 V, das erlaubt eine hohe Flexibilität bei der Auslegung der Strings und der Anlagenplanung. Der dreiphasige Solarinverter entspricht den gültigen Regeln für den Anschluss an das Niederspannungsnetz und die Mittelspannungseinspeisung. Der Solivia 11 ist bis zu einer Anlagengröße von 30 kW mit der Überwachungslösung Solivia Monitor von Delta einsetzbar. Bei größeren Anlagengrößen wird das Produkt mit den Überwachungssystemen von Meteocontrol und Solare Datensysteme kombiniert. → Delta Energy Systems · 79331 Teningen Telefon (0 76 41) 4 55-0 · Telefax (0 76 41) 4 55-3 18 www.deltaenergysystems.com

Bild: Centrosolar

Danfoss Solar Inverters hat die neue Produktreihe CLX GM Powermanagement vorgestellt. Sie macht die Solaranlagen konform zum neuen EEG, das technische Vorschriften zum Einspeisemanagement be­ inhaltet, ab einer bestimmten Leistung auch zur Nachrüstung älterer Geräte. Die CLX GM werden direkt an den vom Netzbetreiber bereitgestellten Rundsteuerempfänger angeschlossen. Bei der CLX Standard GM und CLX Home GM erfolgt der Anschluss an die Wechselrichter über die Schnittstelle RS-485. Die großen Wechselrichter TLX Pro+ werden über das Ethernet angesteuert. Die Produktreihe ist mit allen Wechselrichtern von Danfoss kombinierbar und für alle Systemgrößen von Photovoltaikanlagen geeignet.

Centrosolar

Solarmodul mit sehr dünnen Gläsern Centrosolar aus Paderborn präsentiert auf der Intersolar in München ein neues Glas-Glas-Modul. Dafür setzt der Hersteller ein neues Dünnglas ein, das 2,3 mm dick und dennoch extrem robust ist. Das Modul kommt ohne Aluminiumrahmen aus, dadurch rutschen Schnee und Schmutz deutlich leichter ab. Das neue Modul besteht aus 54 Zellen und hat eine Leistung von bis zu 225 W (polykristallin) und 235 W (monokristallin). Durch die in grau gehaltene Rückseite ist es ästhetisch äußerst ansprechend und ergibt eine angenehme, homogene Erscheinung auf dem Dach. Das neue Modul ist ab Oktober 2012 als Indachpaneel erhältlich. → Centrosolar · 22769 Hamburg · Telefon (0 40) 39 10 65-0 · Telefax (0 40) 39 10 65-99 www.centrosolar.de

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Produkte  - - - Photovoltaik

Dehn

Blitzableiter bis zu 100 Ampere

Bild: Hottgenroth

Der Blitzschutzspezialist Dehn hat den Blitzstromableiter Dehn Limit PV 1000 V2 entwickelt. Der Kombiableiter basiert auf einer Funkenstrecke, um die hohen Ströme bei Blitzschlag schnell und gefahrlos abzuleiten. Spricht die Funkenstrecke an, werden Kurzschlussströme bis 100 A bei 1000 V Gleichspannung innerhalb von Sekundenbruchteilen zerstörungsfrei unterbrochen. Mehrere Strings werden parallel mit einem Gerät geschützt. Die doppelt ausgeführte PE-Klemme erlaubt den unkomplizierten Anschluss an den örtlichen Potenzialausgleich und an die Erdungsanlage. Der Klemmbereich ist auf Anschluss­ querschnitte der Photovoltaik optimiert. Der Dehn Limit besitzt eine betriebsstromfreie Defektanzeige, die Auskunft über die Betriebsbereitschaft des Ableiters gibt. Neben der standardmäßigen Sichtanzeige mit grün-roter Farbmarkierung verfügt die Gerätevariante FM auch über einen Fernmeldekontakt. → Dehn + Söhne · 92318 Neumarkt · Telefon (0 91 81) 9 06-0 Telefax (0 91 81) 9 06-11 00 · www.dehn.de

Hottgenroth

Die Kölner Softwareschmiede Hottgenroth/ETU hat das Planungstool „PV Simulation 3D“ entwickelt. Damit können Planer die künftigen Erträge einer Solaranlage simulieren und berechnen. Schritt für Schritt führt die intuitive Benutzeroberfläche durch das Programm. Das Gebäude wird über einen Assistenten mit Grundriss und Dachfläche erfasst. Die eingebundene 3D-Planung generiert eine dreidimensionale Gebäudeansicht. Sperrflächen werden bei einer automatischen Vollbelegung bereits berücksichtigt. Der Verschattungsassistent ermittelt den Schattenwurf für jeden beliebigen Zeitpunkt. Eine umfangreiche Produktdatenbank (rund 16  000 Solarmodule und 2000 Wechselrichter) ermöglicht eine Vielzahl von Verschaltungskombinationen. Die Datenbank lässt sich vom Anwender beliebig erweitern. → Hottgenroth Software · 50829 Köln Telefon (02 21) 70 99 33-00 Telefax (02 21) 70 99 33-01 www.hottgenroth.de

Bild: Dehn

Dreidimensional planen

H-Tronic

Bild: H-tronic

Laderegler für Blei-Akkus Das neueste Produkt von H-Tronic ist der neue Solarladeregler SL 12/24-8. Er eignet sich für alle gängigen Bleiakkus (12 und 24 V) und wurde insbesondere für kleine bis mittlere Photovoltaikanlagen entwickelt. Der pulsweitenmodulierte Shunt-Regler überwacht den Ladezustand der Batterie und steuert den Ladevorgang sowie die Zu- und Abschaltung der Verbraucher. Das kompakte Gerät wird einfach zwischen die Solarpaneele und den Akkumulator geschaltet. Zur Grundausstattung gehören Überlast- sowie Tiefentladeschutz, Gasungsregelung, Temperaturkompensation, Schutz vor Unterspannung der Batterie und Schutz vor Rückstrom in das Solarmodul. Drei LED-Leuchten am Laderegler zeigen den aktuellen Zustand des Akkus an. Der Regler wiegt nur 120 g. → H-Tronic · 92242 Hirschau · Telefon (0 96 22) 70 20-0 Telefax (0 96 22) 70 20-20 · www.h-tronic.de SBZ-Photovoltaik 01/12

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Bild: LG

Kyocera

Energiemanager für das Wohnhaus Der japanische Modulhersteller Kyocera hat ein Puffersystem für Wohnhäuser entwickelt. Er kombiniert die Solaranlage mit einer Lithium-Ionen-Batterie, einer Brennstoffzelle und einem Energiemanagementsystem (EMS). Die Brennstoffzelle wird mit Erdgas betrieben, sie liefert Strom und Wärme. Über den Energiemanager werden die Energieflüsse zwischen den Energieerzeugern, den Energieverbrauchern und dem Stromnetz geregelt. Die Kapazität der Lithium-Ionen-Batterie beträgt 7,1 kWh. Der Stromspeicher wiegt rund 200 kg. Die Brennstoffzelle lagert ihren Strom ebenfalls in den Akkus ein, die Wärme dient für Warmwasser und zur Heizung. Die Brennstoffzelle (Sofc-System) hat Kyocera mit den Unternehmen Osaka Gas, Aisin, Chofu und Toyota entwickelt. Das Kraft-Wärme-Kopplungssystem erzielt einen Wirkungsgrad von 46,5 %. Die Gesamtenergieeffizienz des Systems beträgt 90 %. Das System hält die Versorgung auch bei Stromausfall aufrecht. → Kyocera Fineceramics 73730 Esslingen Telefon (07 11) 9 39 34-0 Telefax (07 11) 9 39 34-9 50 www.kyocera.de

LG Electronics

Anschmiegsames Modul

Bild: Siso

Der südkoreanische Modulanbieter LG bringt das Solarmodul Mono XTM Black auf den Markt. Es verfügt über eine schwarze Rückseite und schmiegt sich wie eine schwarze Folie an das Hausdach. Ein geschraubter Aluminiumrahmen soll dem Installateur die Montage erleichtern und die Widerstandsfähigkeit gegen Verformungen erhöhen. → LG Electronics · 40880 Ratingen · Telefon (0 21 02) 70 08-0 Telefax (0 21 02) 70 08-7 77 · www.lg.com/de

Siso

Bild: Kyocera

Flexibel gestaltbares Carport Die Siso GmbH aus Garmisch-Partenkirchen hat einen neuen Carport vorgestellt, der unter anderem von JMS vertrieben wird. Bei der Planung können individuelle Wünsche berücksichtigt werden. Jede Schiene wird auf Maß geschnitten, was eine stufenlose Dachneigung von 10 bis 30° ermöglich. Zudem bietet der Carport eine individuell wählbare Durchfahrtshöhe, sodass auch Geländewagen und kleinere Lastwagen genug Platz finden. Der Carport ist erweiterbar, auch für große Fuhrparks. Die Montagefüße sind aus Edelstahl gefertigt. Für die Überdachung stehen dem Kunden Trapezblech und eine lichtdurchlässige Variante mit Glas-Glas-Modulen zur Auswahl. Module und Wechselrichter sind frei wählbar. Als zusätzliche Erweiterungen lässt sich das System durch eine Ladesäule für EAutos, Anlagenüberwachung, Anfahrtschutz, Entwässerungssysteme, Schubfächer sowie Beleuchtung und ein Datenloggerportal ergänzen. → Siso · 82467 Garmisch-Partenkirchen · Telefon (0 88 21) 73 06 60-0 Telefax (0 88 21) 73 06 60-9 · www.si-so.com

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Produkte  - - - Photovoltaik

K aco

Bild: Kaco New Energy

Der Wechselrichterhersteller Kaco New Energy hat im Frühjahr ein Steuergerät zur Sicherung von Photovoltaikanlagen vorgestellt. Der Powador Protect gewährleistet den Netz- und Anlagenschutz von Anlagen mit mehr als 30 kW entsprechend der Niederspannungsrichtlinie und die Leistungssteuerung gemäß § 6 des neuen EEG. Der Powador Protect arbeitet einfehlersicher und wird im Zählerschrank der Verteilung installiert. Dort misst er laufend alle relevanten Netzparameter. Wird eine Grenzwertverletzung erkannt, steuert das Gerät die externen Kuppelschalter an und trennt dadurch die Anlage vom Netz. Diese Funktionalität ist mit Wechselrichtern beliebiger Hersteller gegeben. Wird der Powador Protect zusammen mit Wechselrichtern von Kaco New Energy eingesetzt, ist der Einsatz externer Kuppelschalter nicht nötig. Diese Wechselrichter sind ab Werk mit internen Kuppelschaltern ausgestattet, die das Gerät ansteuern kann. Auch für kleinere Anlagen ist der Powador Protect interessant, weil er dort die selbstständige Schaltstelle mit Trennfunktion nach V VDE 0126-1-1 ersetzt. Der Powador Protect misst die Spannung direkt am Zählerplatz. Zusätzlich zum Netz- und Anlagenschutz übernimmt das Gerät die kontrollierte, ferngesteuerte Abregelung der Solaranlage. → Kaco · 74172 Neckarsulm Telefon (0 71 32) 38 18-0 Telefax (0 71 32) 38 18-7 03 www.kaco-newenergy.de

Bild: Solarworld

Steuergerät zur Anlagenregelung

Solarworld

Steca

Neuer Laderegler für die Photovoltaik

Mit dem neuen Sunmodule Plus SW 196 Vario poly hat Solarworld ein Solarmodul vorgestellt, das zwei Zellreihen kürzer ist als Standardmodule. Damit kann der Installateur eine zusätzliche Reihe von Solarmodulen auf dem Dach installieren. Auch lässt es sich mit anderen Modulgrößen des Herstellers kombinieren.­ Auf diese Weise lässt sich die Dachfläche besser nutzen und die Solarerträge steigern. Solarworld gibt eine zehnjährige Produktgarantie und eine lineare Leistungsgarantie über 25 Jahre. → Solarworld 53175 Bonn Telefon (02 28) 5 59 20-0 Telefax (02 28) 5 59 20-99 www.solarworld.de

Bild: Steca

Der Memminger Hersteller Steca Elektronik hat seinen Solarladeregler Tarom 245 erweitert. Er ist für kleine, autarke Photovoltaik-Hybridsysteme und Anwendungen in der Telekommunikation gedacht. Er wurde mit einem grafikfähigen Multifunktionsdisplay (LCD) ausgestattet. Ein kompaktes Designgehäuse erleichtert die Montage. Der neue Laderegler erhielt einige Zusatzfunktionen: Neben der Morgen-, Abend- und Nachtlichteinstellung gibt es nun auch eine Zeitschaltung. Den neuen Steca Tarom 245 gibt es in 12 und 24 Volt sowie 48 Volt mit 45 A Ladestrom. Er verfügt über einen Lastausgang und zwei Relais, die frei konfigurierbar sind. Der Installateur kann beispielsweise Solargeneratoren oder Energiemanagementsysteme anschließen. Weitere Geräte wie ein externer Datenlogger oder ein Temperatursensor lassen sich ebenfalls anbinden. Der Steca PA 15 zur Fernsteuerung und der Datenlogger mit Energiezähler sind in den neuen Tarom bereits integriert. Eine RS-485-Schnittstelle dient dem Anschluss an den PC zur Auswertung des Systems. → Steca Electronik 87700 Memmingen Telefon (0 83 31) 85 58-0 Telefax (0 83 31) 85 58-1 31 www.stecasolar.de

Kurzes Polymodul

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Kostal

SMA

Im zweiten Quartal 2012 bekommt die Wechselrichterfamilie von Kostal Solar Electric aus Freiburg Zuwachs: Der neue Piko 7.0 ergänzt die Produkte im Leistungsbereich zwischen 3 und 10 kW. Mit 7 kW Leistung schließt er die Lücke zwischen dem Piko 5.5 (5,5 kW) und Piko 8.3 (8,3 kW). Das dreiphasige Gerät nimmt Eingangsspannungen zwischen 180 bis 950 V an. Zwei unabhängige MPP-Tracker maximieren die Erträge und erlauben, die Anlage flexibel auszulegen, vor allem bei unterschiedlicher Ausrichtung und Neigung des Daches. Der neue Wechselrichter integriert die Steuerung des Eigenverbrauchs und der Wirkleistung (in vier Stufen von null bis 100 %). Zum Kommunikationspaket gehören der Datalogger sowie alle Schnittstellen. Die Anlage wird über das kostenlose Piko Solar Portal, die Software Piko Master Control oder über den integrierten Webserver überwacht. → Kostal Solar Electric · 79108 Freiburg Telefon (07 61) 4 77 44-1 00 Telefax (07 61) 4 77 44-1 11 www.kostal-solar-electric.com

Photovoltaikanlagen mit mehr als 30 kW Leistung müssen ab 2012 die VDE-AR-N 4105 erfüllen. Diese Norm gibt die Regeln für den korrekten Anschluss und die Inbetriebnahme des Solargenerators an das Niederspannungsnetz vor. Nun hat SMA das Grid Gate entwickelt, das die regelkonforme Inbetriebnahme ermöglicht. Es ist kompatibel mit allen Anlagengrößen und Wechselrichtern, sofern sie über eine integrierte Inselnetzerkennung verfügen. Darüber hinaus lässt es sich leicht durch Hutschienen montieren. Das übersichtliche Display informiert über aktuelle Netzdaten und den Gerätestatus. Das Gerät wiegt nur 200 g. → SMA Solar Technology · 34266 Niestetal Telefon (05 61) 95 22-0 · Telefax (05 61) 95 22-1 00 www.sma.de

Bild: SMA

Regelkonformer Anschluss

Bild: Kostal Solar Electric

Wechselrichter mit 7 kW

Sputnik Engineering

Die Zentralwechselrichter TS-SV von Sputnik Engineering verwenden hauptsächlich Folienkondensatoren, auch werden die Halbleiter in den Leistungsbaugruppen permanent überwacht. Dadurch sind die Geräte langlebig und betriebssicher. Ihr Euro-Wirkungsgrad liegt bei 97 %, der Wirkungsgrad im Maximum-Power-Point-Tracking bei 99,9 %. Alle wichtigen Informationen und Einstellungen sind auf der zentralen Kontroll- und Bedieneinheit ablesbar. Der integrierte Datenlogger speichert Erträge, Spitzenleistungen und Betriebsstunden bis zu zehn Jahre lang. Die Wechselrichter werden über die RS485- oder Ethernet-Schnittstellen in das Kommunikationssystem eingebunden. Kontakte für Fernabschaltung und Statusmeldungen sind integriert. Die von außen zugänglichen Trennschalter (DC, AC) ermöglichen eine einfache Trennung des Gerätes vom Solargenerator und vom Netz. Die Zentralwechselrichter TS-SV werden optional mit einem Potenzialausgleichsset ausgerüstet. Es erlaubt die Erdung des Generators, um Dünnschicht- oder rückseitenkontaktierte Module zu verwenden. Mit der Master Control Unit, der zentralen Kontroll- und Bedieneinheit mit Display, werden bis zu vier 330TS-SV-Wechselrichter gesteuert und überwacht. → Sputnik Engineering · 73765 Neuhausen auf den Fildern Telefon (0 71 58) 9 86 19-0 · Telefax (0 71 58) 9 86 19-11 www.solarmax.com

Bild: Sputnik Engineering

Zentralwechselrichter mit 330 kW

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Produkte  - - - Photovoltaik

Solaredge

Wechselrichter für Kleinanlagen

Bild: Solaredge

Der israelische Hersteller Solaredge Technologies hat einen neuen, einphasigen Solarwechselrichter auf den Markt gebracht. Vier Geräte leisten zwischen 3 und 4,4 kW. Ihr europäischer Wirkungsgrad erreicht 97,6 %. Die Inverter sind mit einer neuen Schnittstelle zur Kommunikation ausgestattet. Anschlüsse für Schraubklemmen erlauben eine unkomplizierte Installation, gänzlich ohne Crimpstecker. Die Wechselrichter erfüllen die Vorgaben der VDE-AR-N-4105 (Niederspannungsrichtlinie). Über die eingebaute Kommunikationsschnittstelle lassen sie sich ferngesteuert regeln. Das integrierte Interface erlaubt die Verschaltung von drei einphasigen Wechselrichtern über eine Datenschnittstelle, um Phasenverschiebung zu vermeiden. → Solaredge · 85630 Grasbrunn · Telefon (0 89) 45 45 97-0 Telefax (0 89) 45 45 87-19 · www.solaredge.de

Finder

Kompakte Ableiter für Niederspannung

Bild: Finder

Die Firma Finder hat ihre Produktpalette um den Grobschutz von Niederspannungsanlagen (Typ1 und 2) und den Feinschutz (Typ 3) von Endgeräten erweitert. Auch für Photovoltaikanlagen bis 1200 V (DC) wurden Überspannungsableiter vom Typ 2 entwickelt. Die Schutzgeräte reduzieren die Restspannung für die Verkabelung und Geräte durch Varistoren und Funkenstrecken auf ein ungefährliches Maß. Die Überspannungsschutzgeräte sind für feste Installationen in Ein- oder Drei-Phasen-Netzen aufschnappbar auf eine Tragschiene konzipiert. Durch eine optische Anzeige wird der Betriebsstatus angezeigt. Parallel ist die Fernmeldung möglich. Die Kombiableiter (Typ 1 und 2) sind als Kompaktgerät ausgeführt, bei den anderen Versionen sind die Schutzmodule werksseitig kodiert. Sie werden auf die Basissockel gesteckt, um sie ohne zusätzliche Werkzeuge ausbauen und ersetzen zu können. → Finder · 65468 Trebur-Astheim · Telefon (0 61 47) 20 33-0 Telefax (0 61 47) 20 33-3 77 · www.findernet.com

Schaltbau

Bild: Schaltbau

Schütz für Solargeneratoren Die Schaltbau GmbH aus München hat ein neues Schütz vorgestellt, um das Modulfeld vom Wechselrichter zu trennen, als Haupt- oder Vorladeschütz. Die Solarschütze der Baureihe CU erfüllen die EN 60947-3 (Lasttrennschalter mit Sicherungen) und haben die UL-Zulassung. Die zweipoligen Schütze sollen einen Lichtbogen sehr löschen können. Die mechanische Lebensdauer beträgt zwei Millionen Schaltspiele, die elektrische mehrere 10 000 Schaltspiele je nach Last. CU-Schütze schalten Spannungen bis 1,5 oder 3 kV und eignen sich für Ströme bis 1000 A. Optional können die wartungsfreien Schütze mit einer Sparschaltung ausgestattet werden, was den Stromverbrauch minimiert. Die kleinen Solarschütze des Typs C 294 und 295 kommen in Vorladeapplikationen für geringere Spannungen bis 1000 V zum Einsatz. → Schaltbau · 81829 München · Telefon (0 89) 9 30 05-0 Telefax (0 89) 9 30 05-3 50 · www.schaltbau-gmbh.de SBZ-Photovoltaik 01/12

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StieHle

Bild: Stiehle

Der Energiemanager Sunbrain von Stiehle Naturenergie nutzt den Sonnenstrom vom Dach für Brauchwasser, Heizung, Haushaltsgeräte oder Elektroautos. Auch steuert er die Einspeisung ins öffentliche Netz. Permanent wird die Leistung der Solaranlage erfasst, ebenso der Energiebedarf im Gebäude. Gegenüber einer Photovoltaikanlage mit vollständiger Einspeisung des Solarstroms amortisiert sich der Generator mit Energiemanager bereits vier Jahre früher, nach rund 8,4 Jahren. Oberstes Ziel des Sunbrain ist der optimale Eigenverbrauch je nach Gewohnheiten der Nutzer und dem Wärmebedarf des Gebäudes. → Stiehle - Küche Bad Naturenergie 72766 Reutlingen · Telefon (0 71 21) 49 22 25 · Telefax (0 71 21) 47 02 77 www.stiehle.net

Bild: Centrosolar

Energiemanager optimiert Eigenverbrauch

CentroSolar

Manager für Energieströme im Gebäude Mit dem Cenpilot stellt Centrosolar auf der Intersolar einen neuen Energiemanager vor. Er steuert den Energieverbrauch im Haushalt. Neben den Grundfunktionen eines Datenloggers enthält der Cenpilot zahlreiche Anwendungen zur Steuerung und Messung der elektrischen Geräte bis hin zum Smart Grid. Er bildet die Steuerungszentrale der gesamten Haustechnik. Als Basisfunktion zeichnet der Cenpilot die Erträge der Photovoltaikanlage auf, stellt die Daten visuell dar und informiert den Anlagenbetreiber bei Störungen. Darüber hinaus kann er mit den elektrischen Haushaltsgeräten verbunden werden. Das Gerät misst ihren Stromverbrauch und steuert sie, um die Betriebszeiten zu optimieren. Durch die intelligente Ansteuerung wird der Eigenverbrauch des Solarstroms deutlich gesteigert. Der Cenpilot befindet sich in einer handlichen Box. Er lässt sich direkt oder am PC über das Onlineportal Cenview bedienen, ebenso am Laptop oder auf dem Smartphone. → Centrosolar · 22769 Hamburg · Telefon (0 40) 39 10 65-0 Telefax (0 40) 39 10 65-99 · www.centrosolar.de

SolarfoX

Der Hersteller für Großdisplays Solarfox hat seine neue Displayreihe SF-300 präsentiert. Die Multimediadisplays visualisieren in öffentlichen und gewerblichen Gebäuden den Stromertrag sowie die Kohlendioxideinsparung von Photovoltaikanlagen. Die neuen Displays SF300 basieren auf der modernen LED-Technik. Ein 24‘ Bildschirm (61 cm Diagonale) benötigt nur 30 W, ein 42‘ Display benötigt 87 W elektrische Leistung. Neu ist eine Offlinefunktion, mit der man die Displays direkt über ein lokales Netzwerk an die Datenlogger anschließt, ohne Umweg über das Internet. Die Funktion Multiaccount ermöglicht die Visualisierung von mehreren Anlagen auf einem Display. Auch wurde das System um eine Rechteverwaltung ergänzt. Auf diese Weise werden verschiedene Benutzerrollen und Rechte für das Display vergeben, es kann insbesondere in Schulen oder öffentlichen Gebäuden von verschiedenen Personen administriert werden. Das neue Solarfox-System verfügt über eine Template-Steuerung, um individuelle Vorlagen und Layouts zu nutzen. Ebenfalls ausgeweitet wurde die Videofunktion. Für alle Modelle ist eine 3D-Animation erhältlich, um die Funktionsweise einer Photovoltaikanlage werbewirksam zu erläutern. → Solarfox Display Systems · 63584 Gründau · Telefon (0 60 58) 9 16 38-0 · Telefax (0 60 58) 9 16 38-29 · www.solar-fox.de

Bild: Solarfox

Neues Großdisplay für Multimedia

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Professioneller Brandschutz Präventives Ziel: Brandsicherheit und Betriebssicherheit IMPReSSuM So erreichen Sie den SBz-Leserservice direkt: Postfach 91 61 · 97091 Würzburg Telefon (07 11) 6 36 72-411 · Telefax (07 11) 6 36 72-414 E-Mail: service@sbz-online.de Die SBZ Sanitär.Heizung.Klima ist der offizielle Medienpartner des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima und von SHK-Landesfachverbänden. Anschrift: Alfons W. Gentner Verlag GmbH & Co. KG Forststraße 131 · 70193 Stuttgart Postfach 10 17 42 · 70015 Stuttgart Internet: www.sbz-online.de Herausgeber: Erwin Fidelis Reisch

Bernd Prümer

Brandschutz

in der Gebäudetechnik ■ Brandfälle ■ Brandursachen ■ Gesetzliche Grundlagen ■ Anforderungen des Brandschutzes ■ Bautechnische Lösungen 3. vollständig neubearbeitete Auflage 2009 ISBN 978-3-87247-680-7 Gebunden, 304 Seiten, vierfarbig Ladenpreis: € 48,00; sFr 90,00

Redaktion: Dirk Schlattmann/DS/Chefredakteur (Gas- und Wasserinstallateurmeister sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister) Spezialgebiete: Verbände, Organisation, Branchengeschehen, Badtrends Telefon (07 11) 6 36 72-844 Telefax (07 11) 6 36 72-755 schlattmann@sbz-online.de Dr.-Ing. Uwe Bolz/UB Spezialgebiete: Heizung, Solartechnik, MSR/GLT, Lüftung, Marketing Beraten + Verkaufen/BWL Telefon (07 11) 6 36 72-818 Telefax (07 11) 6 36 72-718 bolz@sbz-online.de Dipl.-Ing. Heiko Schwarzburger Spezialgebiet: Photovoltaik 10435 Berlin Telefon (0 30) 44 8 73 81 schwarzburger@sbz-online.de Norbert Schmitz/NS (Gas- und Wasserinstallateurmeister sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister) Spezialgebiete: Sanitär, Gas, Abwasser, Recht, Fahrzeuge, EDV/Software Telefon (07 11) 6 36 72-856 Telefax (07 11) 6 36 72-756 schmitz@sbz-online.de M.A. Andrea Bauer/AB Telefon (07 11) 6 36 72-838 Telefax (07 11) 6 36 72-738 bauer@sbz-online.de Redaktionsassistenz: Angelika Iff Telefon (07 11) 6 36 72-845 Telefax (07 11) 6 36 72-755 iff@sbz-online.de Ursula Wirtz Telefon (07 11) 6 36 72-845 Telefax (07 11) 6 36 72-755 wirtz@sbz-online.de

Bestellcoupon Ja, bitte senden Sie mir ............. Exemplar(e) der Neuauflage B. Prümer, „Brandschutz in der Gebäudetechnik“, 3. Auflage 2009 (Bestell-Nr. 68000), zum Preis von € 48,00 zzgl. Versandkosten gegen Rechnung zu.

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E-Mail

SBZ-Photovoltaik 01/12 Datum

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Grips heißt Marge P

rivathaushalte und Firmen – zumindest kleine und mittelständische – zahlen die sogenannte EEG-Umlage, die von der Menge des eingespeisten Stroms aus Windkraft, Solargeneratoren oder Biogasanlagen abhängt. Was Rösler und Röttgen gerne verschweigen: Das Gros der EEG-Umlage sind mittlerweile die Einspeisevergütungen für die Windkraft und Strom aus Biogas. Weil die Tarife für Solarstrom in den vergangenen beiden Jahren kräftig reduziert wurden, fällt der weitere Ausbau der Sonnenenergie kaum noch ins Gewicht. Womit wir beim PV-Geschäft wären. Als die smarten Ankündigungen der beiden (Noch-)Bundesminister zu den neuen Fördersätzen über den Äther liefen, hat so mancher PV-Spezialist ein überaus unangenehmes Grummeln in der Magengegend verspürt. „Innerhalb von einem Tag wurden bei uns Aufträge für etwa 20 kW storniert“, sagt mir ein Handwerkskollege, der hauptsächlich kleine Anlagen baut. Andere Kunden wollten wissen, ob die geplanten Anlagen bis zum April überhaupt noch fertig werden. Denn die Ankündigung der Regierungskoalition hatte

zur Person Diese SBZ-Kolumne wird von Brancheninsidern ­geschrieben, die frei von täglichen Zwängen zum Nachdenken anregen und deshalb anonym bleiben möchten. Wie denken Sie über den Beitrag? Senden Sie Ihre Meinung an → shk-radar@sbz-online.de

den Markt quasi über Nacht leer gefegt. Seit dem 23. Februar tobte eine Rallye, wie sie sonst nur vom Jahresende bekannt war. Mittlerweile haben sich die Kunden beruhigt und es kommen wieder zunehmend Aufträge rein, bei denen die Kunden überhaupt nicht mehr mit einer Einspeisevergütung rechnen. „Die Leute nehmen jetzt Geld in die Hand, um sich von den zu erwartenden Strompreisteuerungen der kommenden Jahre unabhängig zu machen“, resümiert ein Handwerkskollege aus Bayern. „Wir spüren, dass die Leute nun vor allem Solarsysteme zur Selbstversorgung haben wollen.“ Klar, ein PV-Loch ist da und es wird in den kommenden Wochen nicht einfacher. Andererseits: Es wird Zeit, dass der Markt von allein läuft. Dass die

Photovoltaik nicht mehr von den Politikern in Berlin abhängt, die das Geschäft der Stromkonzerne im Auge haben, die den größten Anteil der EEG-Umlage einkassieren. Rösler und Röttgen wollen weitere Offshore-Windparks entwickeln und Steuerzahler dafür gleich dreifach zur Kasse bitten: Mit einer weiter steigenden EEG-Umlage, den Kosten für den Ausbau der Hochspannungsnetze und steigenden Stromkosten. Und wer glaubt, dass die großen Versorger ihren Kunden jemals mit sinkenden Strompreisen etwas Gutes tun wollen, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten. Individueller Sonnenstrom jedoch braucht keine teuren Stromtrassen – oder nur einen Bruchteil davon. Er erzeugt regionale Wertschöpfung. Die Preise für Solarmodule und Wechsel-

richter werden weiter fallen. Gerade das Thema Eigenverbrauch und Speicherung lassen die Photovoltaik für gute Handwerker interessanter werden. Während im Großanlagengeschäft oft die absoluten Nur-PV-Spezialisten Anlagen verkaufen und installieren, sind für den Eigenverbrauch mehr denn je Anlagenkonzepte gefragt, die auch Warmwasserund Heizungstechnik integrieren. Dazu bedarf es Batterien, eines Energiemanagers und einer klugen Verzahnung. Und das geht nur mit handwerklichem Knowhow und Grips. Und Grips bedeutet Marge. Die Zeit der schnellen Mark – oder der schlampigen Masseninstallation – ist vorbei. Die Stunde der Handwerksbetriebe ist auch im PV-Bereich gekommen. Dies meint zumindest Ihr SHK-Radar

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SBz FeIeRaBend

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Auch die Nordseite ist wichtig Wirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler will das Image der FDP aufpolieren und baut im Zuge der Energiewende eine Solaranlage aufs Dach. Kommt ein Grüner vorbei und schaut ihm belustigt zu. Nach einer Weile fragt er den geschäftigen Rösler: „Wieso bauen Sie denn auch auf die Nordseite Ihres Hauses einen Sonnenkollektor?!“ Antwort von Rösler: „Ha, der Röttgen hat gesagt, man braucht ja schließlich auch kaltes Wasser!“

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