6 minute read

Internationaler Konsum MEGATRENDS 2040

Megatrends 2040

Welche wichtigen sozioökonomischen Treiber prägen in den kommenden Jahren die weltweiten Megatrends im Konsum? Die Analysten von Euromonitor wagen in bewegten Zeiten den Ausblick bis 2040.

Advertisement

Die aktuelle Prognose der Wirtschaftsforscher beleuchtet fünf wichtige Treiber, die in den kommenden Jahren die internationalen Konsumententrends prägen:

• Verschiebung der Wirtschaftskraft • Bevölkerungsentwicklung • Umweltveränderungen und -belastungen • Technologie • Werte im Wandel

Diese Treiber sind zentral für die Ausprägung von Megatrends. Dazu gehören insbesondere die Digitalisierung und der nachhaltige Konsum – Trends, die wiederum dazu führen, dass sich Shopping weltweit neu erfindet.

Ostverschiebung

2040 dürften Schwellen- und Entwicklungsländern für 75 Prozent des weltweiten Wachstums stehen. Der asiatisch-pazifische Raum steht schon heute für über die Hälfte der Weltbevölkerung, aber weniger als ein Drittel der Konsumausgaben. 2040 wird die Region für 45 Prozent des weltweiten Modekonsums stehen. Angesichts des enormen Potenzials hinsichtlich Einkommenswachstum, Urbanisierung und dem eher milden Rezessionseffekt 2020 wird die Region zum Rückgrat zukünftiger Verbrauchermärkte und 2040 über die Hälfte des weltweiten Wachstums der Verbraucherausgaben repräsentieren. China bleibt dabei führend, doch die am schnellsten wachsenden Verbrauchermärkte sind dann Indien, Bangladesch, Indonesien, die Philippinen und Vietnam.

Die Weltbevölkerung wächst – und altert

Die Weltbevölkerung soll bis 2040 auf 9,1 Mrd. Menschen anwachsen, der Anteil der Altersgruppe 65+ an der Gesamtbevölkerung wird sich bis 2040 im Vergleich zum Jahr 2000 verdoppeln. Migrationsbewegungen sorgen für eine kontinuierliche Zuwanderung nach Westeuropa (+ ca. 830.000 p. a.), vor allem aus Afrika und Nahost, und nach Nordamerika (+ ca. 1.100.000 p. a.), v. a. aus Lateinamerika.

Immer online

Schon heute nutzt über die Hälfte der Weltbevölkerung das Internet. 57 Prozent der User fühlen sich ohne Konnektivität „verloren“. Immerhin über ein Drittel von ihnen zieht Online-Kommunikation der analogen Kommunikation vor. Entsprechend wächst der ECommerce, verstärkt durch die Corona-Pandemie. 2040 werden ca. 97 Prozent der Haushalte weltweit mit Smartphones ausgestattet sein, 70 Prozent mit einem Tablet Computer.

Der „New Normal Consumer“

Die Pandemie hat bestimmte Konsumtrends verfestigt oder beschleunigt. Ein zunehmender Teil der Verbraucher glaubt, durch die eigene Kaufentscheidung Einfluss ausüben zu können. Immer mehr Menschen sind bereit, Geld für eingesparte Zeit auszugeben. Erfahrungen werden dabei wichtiger als Dinge. 2040 sollen 56 Prozent des weltweiten Konsums auf Services entfallen. Die Generation Z steht dann für 20 Prozent der Weltbevölkerung.

BIP in Billionen US-Dollar (PPP) Reales Umsatzwachstum Index 2011=100 E-Commerce: Weltweites Wachstum 2011-2020

www.euromonitor.com/ about-us-de

Gesundheit im Blick

Prävention, mentales Wohlbefinden und Selbstpflege werden noch wichtiger

Vorsichtiges Ausgabenverhalten

Notwendiges und Werthaltiges stehen im Mittelpunkt

Rückzugsgebiet Heim

Das Zuhause wird zum Zentrum für Arbeit, Lernen, Einkaufen, Spiel und Sport - „Digital Shift“

Neue Werte

Vertraute Marken und lokale Produkte - Inklusivität und Zugang

Im Porträt: die tvb Stricken nach Maß

Die tvb Textil-Vertrieb-Beratungs-GmbH ist Spezialist für Abstandsgestricke. Das mittelständische Unternehmen mit Sitz in Winterlingen auf der Schwäbischen Alb produziert außerdem Single Jersey, Feininterlock und Jacquardstoffe.

Ein breites Anwendungsspektrum und hohe Innovationskraft gehören zum Erfolgsrezept der 1978 gegründeten Strickerei. Anders als es der Firmenname vermuten lässt, ist die tvb ein reiner Produktionsbetrieb. Verstrickt werden verschiedenste Natur- und Chemiefasern von Baumwolle, Seide und Wolle bis zu Polyester, Polyamid, Lyocell und Elastan. Die tvb beliefert Kunden in den Bereichen Wäsche und Mieder, Sport, Kostüme, technische Textilien und Orthopädie.

Im Jahr 2004 weihte tvb im ostchinesischen Qingdao einen zweiten Produktionsstandort ein, die Qingdao TVB Knitting Co.Ltd. In Qingdao produziert die tvb für ihre Kunden in Fernost. 2021 erfolgte eine Neuinvestition in ein größeres Gebäude, verbunden mit einem Umzug. Am deutschen wie am chinesischen Standort wird im 24-Stunden-Schichtmodus produziert. In China sind momentan 15 und in Deutschland 25 Mitarbeiter tätig.

Herr Habfast, Chinas Wirtschaft wächst, doch als Beschaffungsmarkt ist das Land zunehmend umstritten. Welche Entwicklungen erwarten Sie? China hat sich in den letzten zehn Jahren extrem schnell entwickelt. Obwohl das Lohnniveau ebenso rasant gestiegen ist und auch weiter steigen wird, ist der Standort für uns nach wie vor sehr interessant. Die Infrastruktur ist sehr gut und für uns ideal, um die asiatischen Länder zu bedienen. Wir

„In enger Zusammenarbeit mit den Kunden setzten wir fast täglich neue Ideen um. Vor allem durch unsere superfeinen Abstandsgestricke für unterschiedlichste Anwendungen sind wir auch für die Zukunft sehr gut aufgestellt.“

Jürgen Habfast, Geschäftsführer tvb

nutzen Qingdao inzwischen als Hub für Lieferungen nach Vietnam, Thailand, auf die Philippinen und nach Indonesien.

Die Marktsituation in Europa ist denkbar schwierig. Wie machen Sie den Standort Winterlingen zukunftsfest? Wir haben uns immer auf Stoffentwicklungen konzentriert, die sich von den Produkten unserer Wettbewerber abheben - sei es durch die sehr feine Teilung, Funktion oder auch Zusammensetzung. Unsere superfeinen Abstandsgestricke wurden ursprünglich für den Einsatz in BH-Cups konzipiert, die thermisch verformt werden. Mittlerweile beliefern wir auch Orthopädie, Medizin, Sport und technische Anwender. Wenn wir weiterhin neue Einsatzbereiche im Blick haben und Stoffe für neue Anwendungen entwickeln, mache ich mir um die Zukunft keine Sorgen.

www.tvb-gmbh.de

Die neue tvb-Produktion in Qingdao.

Relaunch im Zeichen der Nachhaltigkeit.

mey setzt den umfassendsten Marken-Relaunch seit 30 Jahren erfolgreich um. Der Wäschespezialist ein vollständig neues Corporate Design entwickelt. Das moderne Logo ist dabei längst nicht alles. Überarbeitet wurde der komplette Auftritt inklusive Packaging. Auch die Nachhaltigkeit von Mey-Produkten wird durch weitere Schritte in Richtung „Made in Green“ noch deutlicher sichtbar.

Das neue Logo ist als Träger der Mey-Werte und Mey-Qualität das Herzstück des neuen Corporate Designs. Den Zusatz „1928“ wird für die Kommunikation ohne unmittelbaren Produktbezug genutzt.

„Speaking Quality“

Der neue Claim „Speaking Quality“ vermittelt künftig noch klarer den Anspruch kompromissloser Qualität. Weil die Werte in den Produkten stecken, wird bei den neuen Verpackungen die Beratung in den Fokus gerückt. Das neue Packaging gibt viele transparente Einblicke für Händler und Endkunden. Neben einem serienspezifischen Farbleitsystem und der Platzierung von USP-Icons auf der Front werden Zusatzinformationen wie zum Beispiel Zertifizierungssiegel und ein QR-Code integriert, der Einblicke in die Produktionskette und Funktionen des Artikels bietet.

Mit großen Schritten zu „Made in Green“

Mit der stärkeren Nutzung der Zertifizierung Made in Green by OEKO-TEX® demonstriert Mey den hohen Stellenwert umwelt- und sozialverträglicher Textilproduktion und schadstofffreier Artikel. Das Made in Green Label vereint den Oekotex Standard 100 by OEKO-TEX® und STeP by OEKO-TEX® als BetriebsstättenZertifizierung, die nachhaltige Prozesse und sozialverträgliche Arbeitsbedingungen innerhalb der Produktion sicherstellt. Eine eindeutige Produkt-ID und ein QR-Code auf dem Label ermöglicht Einblicke, in welchen Ländern und Produktionsbetrieben der jeweilige Artikel hergestellt wurde.

Mehr Info, weniger Plastik: Klassische Produktserien werden zukünftig nicht mehr im Polybeutel, sondern in FSC-zertifizierten Kartons mit hohem Recyclinganteil ausgeliefert. „Seit der Unternehmensgründung vor 93 Jahren

hat uns eines immer angetrieben: unsere Leiden-

schaft und unser Streben nach bestmöglicher

Qualität. Das war und ist schon immer Teil unserer

DNA: beständiges Hinterfragen und Verbessern.

Akkuratesse in allen Produktionsschritten. Der

verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen und

mit den Menschen, die diese Qualität handwerk-

lich erzeugen.“

„Mit dem Made in Green Label schafft Mey Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Gleichzeitig möchten wir das Projekt als Chance nutzen, um Prozesse effizienter zu gestalten und uns auf zukünftige politische Rahmenbedingungen vorzubereiten“, sagt Florian Mey. Um Produkte mit dem Label auszeichnen zu können, muss die Produktion (Flächenerzeugung, Ausrüstung und Konfektion) in STeP-zertifizierten Betriebsstätten stattfinden. Um bestmöglich von dem Made in Green Label profitieren zu können, will mey bis Ende 2021 sämtliche Standorte mit STeP by OEKOTEX®-zertifizieren lassen.

Bilder: © Mey

This article is from: