HALTUNG 2/5
100 FRAGEN Bei der Konzeption des Projektes war uns eine offene, flexible Haltung wichtig, mit der wir zum einen der Ausstellung und den gezeigten Arbeiten und zum anderen den teilnehmenden SchülerInnen begegnen wollten. Statt einen festen Plan und konkrete Methoden zu erarbeiten, steckten wir einen lockeren Rahmen fest, der einen intuitiven, spielerischen Zugang zur Kunst ermöglichen und den eigenen Erfahrungen und Impulsen der Teilnehmenden Raum geben sollte. So begannen wir den ersten Tag mit einer Befragung der Teilnehmenden nach ihren Erwartungen, Hoffnungen und Wünschen in Hinblick auf das Projekt. Es war uns wichtig, sie mit ihrer persönlichen Perspektive einzubeziehen und ihre Neugier und Vorstellungen, aber auch ihre Unsicherheiten und Vorbehalte einzuladen. Gleichzeitig kommunizierten wir unser Selbstverständnis als VermittlerInnen, die der Gruppe neugierig und weniger mit Antworten entgegen traten, als vielmehr mit Fragen: Was interessiert Euch an der Ausstellung? Was hat das mit Euch zu tun? Persönlich und in Hinblick auf Eure Rolle als zukünftige ErzieherInnen? Was können wir als KunstvermittlerInnen von Eurer Perspektive lernen? Diese fragende Haltung auch den Teilnehmenden zu vermitteln, war ein wichtiges Ziel für den ersten Projekttag. Die erste Berührung mit den ausgestellten Arbeiten fand deshalb in einer Übung statt, die wir „100 Fragen in 10 Minuten“ nannten. Aufgeteilt in drei Gruppen erhielten die Teilnehmenden die Aufgabe, in 10 Minuten 100 Fragen an je ein Kunstwerk zu stellen. Wir wollten sie ermutigen, unbefangen und mit Offenheit an die Arbeiten heranzutreten. Dabei arbeiteten wir zu den Plastiken von Franz Kapfer, The Distance between V and W von Yael Davids und Las Vegas von Katrina Daschner.