Freitag, 9. September 2011
LESEN SIE HEUTE Böhlitz-Ehrenberg Der Kleingartenverein „Vorwärts“ erinnert an seine Gründung vor 90 Jahren. _iSeite 2 Holzhausen Eine Ausstellung beleuchtet die Geschichte der Freiwilligen _iSeite 4 Feuerwehr.
Stadtleben Werbung fürs Theater GRÜNAU Freie Plätze gibt es in der WerbeWerkstatt des Theatriums. „Der Mann ist tot, die Witwe kichert, zum Glück war er ganz gut versichert!“ Ein guter Werbeslogan zieht immer. Auch zu jedem Theaterstück gehört Werbung
Zentrum Alfred E. Otto Paul entdeckt bisher einziges Porträt des Erfinders Emil Stöhrer. _iSeite 8
Familienzentrum
Neuer Kurs für Babysitter Viele Eltern wünschen sich Hilfe bei der Betreuung ihrer Kinder, oft wohnen aber die Großeltern nicht in der Nähe. Hier will das Familienzentrum „Lichtblick“ Markkleeberg helfen. Es bietet Babysitterkurse an und vermittelt die Teilnehmer anschließend an Familien. Anmeldungen für den neuen Kurs sind ab sofort möglich. Der Kurs beginnt am 15. September im Familienzentrum Markkleeberg, Hauptstraße 34. Er umfasst insgesamt sieben Termine jeweils donnerstags von 9 bis 13 Uhr. Die Kursgebühr beträgt 50 Euro. B. E.
Infos
unter 3542848 oder per E-Mail an familienzentrum-lichtblick@web.de.
SIE ERREICHEN UNS Telefon:
0341 2181-1619 0341 2181-1620 0341 2181-1621
E-Mail:
stadtleben@lvz.de
Anschrift: Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig
und Dokumentation. Unter professioneller Anleitung können sich Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren mit den entsprechenden Computerprogrammen vertraut machen. Das Projekt findet donnerstags von 16 bis 18 Uhr in der Alten Salzstraße 59 statt. Mehr unter 9413640. r.
5. Jg. Nr. 35 Ausgabe Süd
Flächenpläne im Blickpunkt HOLZHAUSEN/MILTITZ Der Ortschaftsrat Holzhausen trifft sich am Dienstag um 19 Uhr im Speisesaal der Grundschule, Stötteritzer Landstraße 21, zur Sitzung. Mit vor Ort sind auch die Mitglieder des Liebertwolkwitzer Rates, ge-
meinsam mit ihnen wird über die Änderung und Ergänzung des Flächennutzungsplanes diskutiert. Der Ortschaftsrat Miltitz wird dieses Thema in seiner Sitzung am Mittwoch ab 18 Uhr in der Grundschule, Großmiltitzer Straße 4, behandeln. r.
Eine Kiste voller Ideen Ausstellung in der 94. Mittelschule zeigt Gegenwart und Zukunft GRÜNAU Papiermüll auf Bänken und Fußböden, umgekippte Stühle, Essensreste und andere Hinterlassenschaften – sieht so ein Klassenzimmer in der 94. Mittelschule aus? „Nein, zum Glück nicht“, sagt Cindy Bittner. „Wir haben den Raum extra stark verschmutzt, um durch Übertreibung zu verdeutlichen“, so die Deutsch- und Kunstlehrerin. Das temporär vermüllte Zimmer ist Teil der Ausstellung „Kaputt“ der Projektgruppe Galerie 94. „Die Idee, das Aussehen unseres Schulhauses zu verbessern, besteht schon länger“, erzählt die junge Lehrerin. „Gemeinsam mit Lena Seik, Kunstvermittlerin an der Galerie für Zeitgenössische Kunst, haben wir im Februar begonnen, das Projekt umzusetzen.“ Wir, das sind die Schülerinnen und Schüler der siebten bis neunten Klassen, die den Neigungskurs Kunst und Kultur belegen. Fotos von den Schwachstellen wurden geschossen, ein Modell der Wunsch-Schule entworfen, Schülerbefragungen durchgeführt und auch ein kleiner Foto-Roman inszeniert. Am Montag war es soweit: „Kaputt“ wurde der Öffentlichkeit vorgestellt. Eingeladen waren
Klare Vorstellungen von der Schule ihrer Träume haben die Grünauer Mädchen und Jungen. Foto: André Kempner nicht nur die Eltern der Schüler, auch Jugendamtsleiter Siegfried Haller und Ralf Berger, Leiter der Leipziger Regionalstelle der Sächsischen Bildungsagentur, waren gespannt auf die Ausstellung. Jennifer aus der Neunten führte die Besucher durch die Schau, die auch den Sanierungsbedarf des über 30 Jahre alten Plattenbaus thematisiert. „Wir zeigen unsere Schule wie sie ist und wie wir sie uns in Zu-
WIR SAGEN kwünsche c lü G n le ie v ie d r ... fü erer s n u lg fo r E n e ll to und den oche! tw s e F s m u ä il b u J
kunft wünschen. Hier“, weist die Schülerin auf die Fotowand mit den Aufnahmen von abgeblätterter Farbe, Schmutzflecken und Krakeleien. Ist den Schülern der Zustand ihrer Schule egal? „Viele achten nicht drauf. Aber ich glaube nicht, dass sie sich wohlfühlen“, meint Jennifer. Und wie finden sie die Ausstellung? „Manche gehen vorbei und gucken nicht hin oder tun so, als würde es sie nicht interessieren. Des-
halb müsste sich im Unterricht mehr damit auseinander gesetzt werden“, fordert das blonde Mädchen. „Jeder sollte sich für seinen Platz verantwortlich fühlen.“ 331 Schüler besuchen die 94. Mittelschule in Grünau, die auch Unesco-Projektschule ist. Nicht nur Grünauer sind darunter, sondern auch Lindenauer, Miltitzer oder Reudnitzer. „An unseren Lehrern ist nichts auszusetzen. Und auch den Hof finden wir total okay.“ Bewusst ist den Mittelschülern auch, dass die Lage, mitten im Grünen, schon etwas Besonderes ist. Eigentlich hat die „94ste“ alle Voraussetzungen für eine rundum schöne Schule. Doch es muss etwas geschehen, sind sich Lehrer und Schüler einig: „Ein Anfang ist gemacht. Wir wollen den Kreislauf aus Verfall, Frust, Missachtung und Verschmutzung unterbrechen. Einige Neuerungen in der Ausstattung und Gestaltung wurden bereits vorgenommen, dennoch gibt es noch viele Baustellen, die wir nicht allein bewältigen können.“ Schritt für Schritt soll sich etwas ändern. „Wir hoffen auch auf ihre Unterstützung“, wendet sich die Projektgruppe an die Eltern. Eine Wunschschule braucht viele Akteure. Ingrid Hildebrandt