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Universität Leipzig Erziehungswissenschaftliche Fakultät Institut für Grundschulpädagogik Modul Erschließung und Anwendung fachwissenschaftlicher und didaktischer Grundlagen des Sachunterrichts Seminar Erschließung und Anwendung fachwissenschaftlicher Grundlagen des Sachunterrichts

Wintersemester 2015/2016 Lehrende(r): Heike Rauhut

Essay

Ästhetische Zugangsweisen im Sachunterricht der Grundschule ermöglichen ein nachhaltiges Lernen

Julia Zins Studiengang Lehramt an Grundschulen (Staatsexamen) 3. Semester

Jennifer Faulmann Studiengang Lehramt an Grundschulen (Staatsexamen) 3. Semester

Datum der Abgabe: 07.03.2016


Inhaltsverzeichnis

1.

Einführung ................................................................................................................... 2

2.

Begriffserklärungen..................................................................................................... 3 2.1. Zur Begrifflichkeit der ästhetischen Zugangsweisen ........................................ 3 2.2. Zur Begrifflichkeit des nachhaltigen Lernens .................................................... 5

3.

Diskussion der zentralen Forschungsfrage „Ermöglichen ästhetische Zugangsweisen im Sachunterricht der Grundschule ein nachhaltiges Lernen?“ .. 7

4.

Schlussfolgerung ...................................................................................................... 14

5.

Literatur ...................................................................................................................... 15

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1. Einführung Der Sachunterricht leistet in der Grundschule einen wesentlichen Beitrag zu umfassender Bildung. Dabei wird ihm die besondere Aufgabe zuteil, Schüler und Schülerinnen bewusst darin zu fördern, ihren Lebensbereich sachbezogen zu begreifen sowie ihn sich auf dieser Grundlage bildungswirksam zu erschließen (vgl. GDSU 2013, 9). Außerdem muss sachunterrichtliches

Lernen

einerseits

an

die

individuellen

Lernausgangslagen

beziehungsweise am Vorwissen der Kinder anknüpfen und ihre Interessen berücksichtigen. Andererseits gilt es fachwissenschaftliche Inhalte zu erarbeiten, die zur Erweiterung der Wissensbestände führen. Der Sachunterricht muss daher anregende Lernangebote bieten, in denen vielfältige Erfahrungen impliziert und grundlegende Kompetenzen zur Orientierung als auch zum Mitwirken in der Gesellschaft erlangt werden können (vgl. GDSU 2013, 10). Demnach lässt sich ebenso eine Beschränkung des Unterrichts auf die bloße Reproduktion des Alltagswissens vermeiden (vgl. GDSU 2013, 11). Jedoch zielt die Gestaltung der Lehreinheiten in der Schule nach wie vor zu stark auf die Überprüfung von Lernergebnissen ab und richtet sich noch zu wenig nach den persönlichen Bedürfnissen der Kinder. Lernmotivation und Nachhaltigkeit des erworbenen Wissens werden dadurch nur mäßig positiv beeinflusst. Abhilfe können zum Beispiel ästhetische Zugangsweisen im Sachunterricht schaffen, welche gleichzeitig zu einer Öffnung des überwiegend lehrgangsorientierten Unterrichts beitragen. Unter ästhetischer Bildung versteht man insbesondere ein Lernen mit allen Sinnen, wobei das Erleben und Wahrnehmen ansprechender Lerngegenstände geschult wird (vgl. SCHOMAKER 2008, 140). Dies gelingt etwa durch das Forschen an für die Schüler spannenden Problem- oder Fragestellungen. Den Mittelpunkt bildet hierbei der Prozess, welcher von den Schülern und Schülerinnen durchlaufen wird. Sie verfolgen in ihrer Erkenntnisarbeit bestimmte Ziele und stellen dafür unterschiedliche Gedankenwege an. Ästhetische Forschung unterstützt nicht nur das eigenständige Lernen, sondern dient auch dem Aufbau selbstreflektierender und kommunikativer Kompetenzen (vgl. KÄMPF-JANSEN 2000, 2 f.). Darüber hinaus ermöglicht sie die Sicherstellung gewonnener Erkenntnisse und Erfahrungen im Gedächtnis der Lernenden, auf die auch langfristig zurückgegriffen werden kann. In den nachfolgenden Textabschnitten findet zunächst noch einmal eine genaue Betrachtung der Begriffe „ästhetische Zugangsweisen“ und „nachhaltiges Lernen“ im Sachunterricht der Grundschule statt. Des Weiteren wird in einem Diskussionsschreiben der zentralen Frage des Essays nachgegangen, ob ästhetische Zugangsweisen im Unterricht ein nachhaltiges Lernen bewirken. Zum Schluss erfolgen die Auswertung der gesammelten sowie aufgeführten Argumente und die Aufstellung eines abschließenden Fazits.

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2. Begriffserklärungen 2.1. Zur Begrifflichkeit der ästhetischen Zugangsweisen Unter Ästhetik verstehen viele Personen etwas, was schön oder geschmackvoll ist. Meist ist im Alltagsverständnis etwas ästhetisch, wenn man etwas ansprechend findet. Ästhetik kommt allerdings vom altgriechischen Wort aísthēsis und heißt so viel wie Wahrnehmung und Empfindung. Somit geht es beim ursprünglichen Wort nicht nur um die Schönheit, welche sehr subjektiv betrachtet werden kann, sondern um etwas, das unsere Sinne bewegt. Dies kann ebenso etwas Unangenehmes oder etwas weniger Schönes sein. Auch die oft gelesene Bedeutung von der Lehre des Schönen stiftet somit eher Verwirrung. Daran kann man in der Grundschule anknüpfen, denn eine ästhetische Herangehensweise könnte die Kinder näher an eine Sache heranführen. Bei ästhetischen Zugangsweisen werden demnach die Sinne angesprochen. Es wird nicht nur die Sache beleuchtet, sondern die Kinder müssen dann eine, wie auch immer geartete, Bindung zu dieser Sache aufbauen. Hierbei geht es darum „den Menschen in der Wahrnehmung zu üben und seine gewohnten Sichtweisen zu stören“ (SCHOMAKER 2004, 49). Wenn man dies nun mit einer ästhetischen Zugangsweise verknüpft, so werden Strukturen in den Gedanken der Kinder zerstört, indem man es über die Sinne an eine Sache heranführt. Dabei setzt sich das Kind mit dem Objekt auseinander, lernt selbst etwas darüber und knüpft es an vorhandenes Wissen an. Somit entsteht eine Verbindungslinie zwischen Verstand und Sinnlichkeit, sodass diese Einheiten nicht mehr voneinander getrennt werden können. Dadurch wird deutlich, dass die ästhetische Erziehung eine Erziehung zur Wahrnehmungsfähigkeit darstellt. Will man dies in der Schule umsetzen, so muss man allerdings beachten, dass das gesamte Konzept an die Lebenswelt der Kinder anschließt. Jedes Kind muss verstehen, warum es was aktuell macht muss dies auch in seine Lebenswelt einordnen können. Dafür ist die ästhetische Erziehung sehr gut geeignet, da jedes Kind individuelle Erfahrungen mit seinen Sinnen sammeln kann. Man erreicht viele unterschiedliche Ergebnisse, da alle Kinder individuell sind. Gerade auch im Sachunterricht ist die ästhetische Erziehung eine wichtige Zugangsweise, da hier Erkenntnis und sinnlichästhetische Wahrnehmung optimal miteinander verknüpft werden können. Denn wenn die Kinder mit den Sinnen bei der Sache sind, so können die neu erlernten Dinge sehr gut an bereits vorhandenes Wissen adaptiert werden. Gerade im Sachunterricht sollen die Kinder Dinge wie Verantwortung für den Mitmenschen und die Umwelt erlernen und dies kann durch die ästhetische Erziehung im Sachunterricht gefördert werden. Dies verlangt allerdings eine Lehrperson, welche die Kinder nicht in eine bestimmte Richtung lenkt, sondern offen für dessen Wünsche ist und die Kinder in ihren kognitiven Leistungen leicht unterstützt. So werden individuelle

Eigenschaften

der

Kinder

ausdrücklich

berücksichtigt

und

in

das

Unterrichtsgeschehen mit aufgenommen.

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Eine Möglichkeit, die Kinder an das ästhetische Lernen heranzuführen ist die ästhetische Forschungsmethode. Die Kinder müssen versuchen, sich eine Fragestellung bzw. ein Thema selbst zu überlegen, je nachdem, was sie persönlich eher interessiert. Dabei gibt der Lehrer höchstens Denkanstöße – die Ideen müssen die Kinder jedoch selbst haben, denn nur so kann es an die Lebenswelt der Kinder komplett anschließen und nur dies kann zu einem ästhetischen Prozess führen. Im nächsten Schritt entscheiden die Kinder selbst, wie sie die Frage am besten klären können – egal ob sie Interviews durchführen oder Fotos machen. Das wichtigste Ziel ist dabei immer, dass die Wahrnehmungs- und die Reflexionsfähigkeit der Kinder geschult werden. Im Prozess merkt man, wann etwas falsch ist und muss sich selbst berichtigen, man sammelt etwas und wird so mit dem sinnlichen Wahrnehmungsvollzug konfrontiert. Zum Schluss bereitet man seine Ergebnisse auf, stellt sie vor und reflektiert diese. Auch

hierbei

werden

alle

wichtigen

Kompetenzen

wie

Handlungskompetenz,

Methodenkompetenz, Sozialkompetenz und Selbstkompetenz oder Sachkompetenz geschult.

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2.2. Zur Begrifflichkeit des nachhaltigen Lernens Das Lernen ist ein lebenslanger Prozess, der nie endet. Dieser Grundsatz gilt ebenfalls für die Bildungsprozesse in der Grundschule, welche von den Schülern und Schülerinnen durchlaufen werden. Insbesondere der Sachunterricht sollte auf ein nachhaltiges Lernen abzielen. Dabei handelt es sich um die dauerhafte Aneignung beziehungsweise den kontinuierlichen Zuwachs des Wissens und Könnens mit zentralem Augenmerk auf dem Verstehensfortschritt (vgl. GERDSMEIER / KÖLLER). Das Gelernte ist also dann nachhaltig wirksam, wenn es dem Lernenden auf lange Zeit nützt, aktiv von ihm durch die ständige Abrufbarkeit im Gedächtnis genutzt wird sowie die Basis für die Weiterentwicklung der Persönlichkeit bildet (vgl. GERDSMEIER / KÖLLER). Nachhaltig erworbenes Wissen offeriert darüber hinaus neue Lernanregungen und fördert die kognitive Auseinandersetzung mit den Unterrichtsinhalten. Damit das Verstehen von Sachverhalten erfolgreich sein kann, bedarf es vor allem der Anwendung, Zurücknahme und Modifizierung eigener Hypothesen zum Fach, indessen das Erleben individueller Veränderungs- als auch Einwirkungsmöglichkeiten auf die bestehende Welt spürbar wird (vgl. GERDSMEIER / KÖLLER). Dies ist allerdings nur möglich, wenn auch die Lehrkraft ein genaues Verständnis „zur Förderung nachhaltiger Lernprozesse“ entwickelt hat und eine Öffnung des Unterrichts stattfindet. Ein auf das nachhaltige Lernen ausgerichteter Sachunterricht muss den Schülern und Schülerinnen motivierende und selbstwirksame Lerngelegenheiten bieten. Wesentliche Voraussetzungen für eine rege Beteiligung an der Erforschung verschiedener Problemstellungen im Sachunterricht bilden Freude, Neugierde und Offenheit gegenüber neuen Thematiken samt Methoden (vgl. GDSU 2013, 25). Die Lernmotivation stellt das Grundgerüst für sämtliche Lernprozesse her. Sie wirkt sich nicht nur positiv auf das selbstorganisierte Lernen im Unterricht aus, sondern trägt zugleich zur aktiven Verwendung des Wissens in schulischen wie auch in außerschulischen Kontexten bei. Die Schüler und Schülerinnen erfahren Kompetenzen im Gedankenaustausch mit anderen Personen aufgrund gelernter Sinnzusammenhänge, die sie zu einer kompetenten kulturellen und gesellschaftlichen Teilhabe berechtigen. Des Weiteren muss sich die Lehrperson bewusst machen, dass das Lernen nicht erzeugbar ist. Es kann bloß ermöglicht und unterstützt werden. Die Lehrperson sollte demnach als „Lernbegleiter“ fungieren und ihr Wissen hauptsächlich situativ, das bedeutet „in Abhängigkeit der Fragestellungen der Lernenden“, einbringen (vgl. SCHÜSSLER 2010). Um Selbstwirksamkeit zu erfahren, müssen sich die Kinder im Unterricht überwiegend handlungs- und problemlöseorientiert mit ihrer Umwelt beschäftigen können, um sie zu erschließen. Eine Anknüpfung der Lehre an die Lebens- und Interessenswelten der Schüler ist daher unerlässlich. Es zeigt sich deutlich, dass sich eine nachhaltige Lernkultur nicht durch die reine, fremdbestimmte Wissensabfrage erreichen lässt. Vielmehr geht es hierbei um das Empfinden der „persönlichen Involviertheit

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des Lernenden“ im Unterricht, welcher den Kindern Gelegenheiten zur fragenentwickelnden und eigenständigen ErschlieĂ&#x;ung der sie umgebenden Welt bieten muss.

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3. Diskussion der zentralen Forschungsfrage „Ermöglichen ästhetische Zugangsweisen im Sachunterricht der Grundschule ein nachhaltiges Lernen?“ Auch Schiller beschäftigte sich mit der ästhetischen Bildung. Bei ihm ging es vor allem darum, dass man durch das ästhetische Spiel Zugang zu einer alternativen Welt bekommt, in der man selbst handelt und mit seinen Vorstellungen so spielen kann, dass man Zukunftsmodelle entwerfen kann (vgl. SCHOMAKER 2004, 50). So wurden also bei ihm die Sinne angesprochen und diese dann mit dem Verstand verbunden. Besonders das spielerische ist bei Kindern wichtig, da sie so auch Freude am Lernen entwickeln und dies auf freiwilliger Basis geschieht. Wenn man nun darauf aufbaut, so kann man sagen, dass diese Freude am Lernen insofern aufrechterhalten bleiben kann, dass die Kinder auch später noch versuchen, sich durch Spielen etwas auszudenken und so eine Methode des Lernens kennenlernen, welche nachhaltig genutzt werden kann. Die Nachhaltigkeit erlangt jedoch in der heutigen Gesellschaft immer mehr einen Seltenheitswert. Durch die schnell ändernden Lebensbedingungen und all die technischen Neuerungen kommt es dazu, dass sich immer weniger Personen um ein nachhaltiges Lernen bemühen. Allerdings ist Nachhaltigkeit im Alltag auch schwieriger geworden. Man findet eine Tendenz zur Zersplitterung der Lebensräume vor, wodurch es dazu kommt, dass den Personen einiges von der Welt fremd bleibt. Dies führt allerdings ebenfalls dazu, dass Kinder immer weniger die Lebenswelt der Erwachsenen betrachten können, da die Lebensbereiche stark voneinander getrennt sind. Auch soziale Beziehungen sind meist flüchtig und unverbindlich, sodass dies zu einer mangelnden Kontinuität führt. Ebenso hat der hohe Mobilitätsgrad das Ergebnis einer geringeren räumlichen Kontinuität und Nachhaltigkeit wird so immer mehr ein Fremdwort. (vgl. LAUX 2006, 59) Auch in der Schule wird derzeit nachhaltiges Lernen scheinbar kaum unterstützt, was die mangelnden Transferleistungen der Schüler in z.B. den PISA-Studien zeigen. Daran ist allerdings auch der Lehrplan Schuld, da hier nicht vorgesehen ist, dass bestimmte Inhalte jährlich wiederholt werden, was dazu führen würde, dass die Kinder sich daran wieder erinnern und dies ein längerfristiges Lernen zur Folge

hätte.

Stattdessen

werden

Themengebiete

ständig

gewechselt

und

die

Wissensbestände deshalb nur als flüchtig wahrgenommen. Dasselbe Problem findet man beim fächerverbindendem Unterricht wieder: Auch hier werden die Themen nur flüchtig behandelt. Deshalb wäre die Interaktion zwischen den Beteiligten wichtig. „Die Erkenntnis und damit das nachhaltige Lernen als Sonderform der Erkenntnis ist immer als aktive Bearbeitung sinnlicher Empfindungen zu verstehen“ (LAUX 2006, 71). Demzufolge kann man spätestens hier sagen, dass der nachhaltige Lernprozess einem ästhetischem entspricht, da sich ein nachhaltiger Lernprozess ebenfalls an der Wahrnehmung der Sinne und an dem Erreichen einer Erkenntnis orientiert.

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Diese Frage der Nachhaltigkeit ist entgegen der derzeitigen Tendenzen jedoch ein sehr wichtiger Punkt, da die Kinder vor allem bei einem nachhaltigen Lernen für das Leben lernen. Im Folgenden werden Thesen aufgestellt, welche zeigen sollen, dass die Beachtung der Nachhaltigkeit wichtig ist und wie dies mit der ästhetischen Bildung verknüpft werden kann. Ein wichtiger Punkt ist, dass Kinder lernen müssen, eine Sache bis zum Ziel zu verfolgen. Auch diese Einstellung wird in der Gesellschaft scheinbar immer unwichtiger. Den Kindern wird heutzutage die Lebenswelt so gut vereinfacht, wie es geht. Die Schüler und Schülerinnen haben kaum noch Möglichkeiten Fähigkeiten wie Geduld und Ausdauer zu erlernen, da das Einhalten von Regeln oder Übereinkünften immer weniger wichtig wird – sie stehen seltener vor Entscheidungsprozessen (vgl. LAUX 2006, 62). Auch das Einhalten von Zielen erlangt hier wenig Bedeutung, da sogenannte Ernstsituationen häufig von den Eltern gelöscht werden und durch arrangierte Situationen ersetzt werden, weshalb das Kind allerdings auch hier mit keinen Entscheidungsprozessen in Berührung kommt. Deshalb müssen Kinder erst wieder lernen, sich Ziele zu stecken und diese auch zu erreichen. Besonderer Bedeutung kommt das Verfolgen der Ziele bis zum Ende auch im ästhetischen Lernprozess zu. Hier handeln die Kinder auf freiwilliger Basis und stecken sich ihre Ziele selbst. Beispielsweise werden beim ästhetischen Forschungsprozess die Kinder selbst tätig und entscheiden selbst, was sie als nächstes tun und was ihr großes Ziel ist. Die Wege dahin sind von Kind zu Kind wieder individuell. Wenn ein Kind an einer Sackgasse anlangt, so muss es den Fehler selbst finden und versuchen, sich da wieder alleine heraus zu finden, bis es am Ziel angelangt ist. Das Kind wird demnach auch in der Wahrnehmung geschult, da das Problem an die Lebenswelt der Kinder angeknüpft wurde und diese eine Verbindung dazu aufbauen und ihren eigenen Interessen nachgehen. Demzufolge führen ästhetische Zugangsweisen zu einer Möglichkeit, dass Kinder lernen, eine Sache bis zum Ziel zu verfolgen, was wiederum dem nachhaltigen Lernen

einen

kleinen

Schritt

näherkommt.

Ein Problem hierbei in Bezug auf die ästhetischen Zugangsweisen könnte allerdings auch sein, dass die Schüler sich nicht daran trauen, selbst bestimmt und selbst steuernd tätig zu werden. Sie sind diese komplexen Arbeitsprozesse nicht gewohnt, weshalb ein Scheitern der ästhetischen Prozesse möglich wäre. Insofern könnte ästhetisches Lernen auch nicht zu nachhaltigem Lernen führen. Allerdings muss man hier auch sagen, dass für die Schüler, denen es anfangs etwas schwieriger fällt, man als Lehrkraft helfen muss und es dann helfen würde, wenn die Schüler erst einmal kleine selbstständige Schritte erledigen. Der nächste Punkt ist, dass das Lernen in der Schule durch Nachhaltigkeit effektiver wird. Besonders wichtig ist hierbei, dass im Unterricht auf die Lebenswelt der Kinder geachtet wird und demnach auch daran angeknüpft wird. Dies kann oft nicht so gut umgesetzt werden, da es eine gewisse Trennlinie zwischen Normen in der Schule und im privaten Umfeld gibt – dasselbe kann man auf die Entscheidungsspielräume im privaten und im schulischen Kontext übertragen. Oft endet dies darin, dass in der Schule theoretischer Input aufgenommen wird, 8


dieser aber im Alltag überhaupt nicht angewandt werden kann – hier entsteht kein Zusammenhang für die Schüler und Schülerinnen, weshalb der Inhalt für diese oft nicht nachhaltig ist. Knüpft man nun daran an und erhöht die Nachhaltigkeit beispielsweise durch das Schaffen einer Verbindung des Unterrichts mit einer Art Lebenshilfe, wobei man Werte und Normen lernt, welche auch auf den Alltag übertragbar sind und nicht nur in der Schule Anwendung finden, so fördert dies auch das Lernen und Zielstreben in Ernstsituationen. Demnach wird durch Nachhaltigkeit das Lernen in der Schule effektiver. Möglichkeiten, nachhaltig mit den Schülern zu lernen, sind beispielsweise Formen wie das „genetischexemplarisch-sokratische Lernen“, das „Lernen durch Tun“, Konzept offenen Unterrichts oder das Lernen mit allen Sinnen. Bei all diesen Formen sind die Kinder dazu angehalten, selbst tätig zu werden und mithilfe ihrer Wahrnehmung zu lernen, womit diese Formen des Unterrichts gleichzeitig ästhetische Zugangsweisen ermöglichen. Hierbei sieht man ebenfalls, dass diese ästhetischen Zugangsweisen ein nachhaltiges Lernen fördern. Dies wird kurz am Beispiel des Lernens mit allen Sinnen erklärt. Beim Lernen mit allen Sinnen handelt es sich um ein ganzheitliches Lernen, wobei der ganze Körper und der Geist angesprochen werden sollen. Häufig wird diese Art des Unterrichts in einer Stationenarbeit durchgeführt, wobei die Stationen unterschiedliche Sinne ansprechen sollen (vgl. LAUX 2006, 105). Hier werden emotionale und kognitive Aspekte miteinander verknüpft und somit das Denken weiter vorangetrieben. Das Kind kann dabei, wenn es nicht gerade in Stationsarbeit, sondern eher in einer offenen Art angeboten wird, selbst entscheiden, was es als nächstes tut und somit selbstbestimmt Lernen kann. Diese ästhetische Zugangsweise gibt gleichzeitig die Chance zur Nachhaltigkeit, da das Lernen mit allen Sinnen insofern in die Zukunft getragen werden kann, dass ein „Lernen mit allen Sinnen“ in der Praxis nachhaltig genutzt werden kann – die eigenen Wahrnehmungsdimensionen werden dem Kind so nahegebracht. Dies kann man allerdings nicht pauschalisieren, da ästhetische Zugangsweisen auch manchmal gar nicht so angenommen werden, wie sie es sollten. Beispielsweise könnten es strukturelle Gegebenheiten, das herrschende Lernklima, kollegiale und andere Zwänge schwer machen, innovative Konzepte zu verwirklichen. Meist sind dann die Lehrer Einzelkämpfer in einem erstarrten System (vgl. KÄMPF-JANSEN 2013, 265). Manche Ursachen kann man demnach nicht ändern, man kann sie aber versuchen erträglicher bzw. besser zu machen – wenn man selbst überzeugt von der Methode der ästhetischen Forschung ist.

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Wie bereits ersichtlich geworden ist, wird der Begriff des nachhaltigen Lernens in wissenschaftlichen Diskussionen, „besonders innerhalb der Grundschulpädagogik“, bisher nur unzureichend debattiert (vgl. LAUX 2006, 31). Trotzdem scheint klar zu sein, dass sich eine stärkere Beachtung von nachhaltigen Lernformen im Unterricht positiv auf den Schulerfolg auswirkt (vgl. LAUX 2006, 13). Durch nachhaltiges Lernen, welches auch die Bildung des eigenen Willens und Strategien zur Zielerreichung mit einschließt, erzielen Kinder bessere Leistungen. Dieser Effekt lässt sich gleichermaßen in Bezug auf ästhetische Zugangsweisen im Sachunterricht feststellen. Dabei gilt es die Schüler vor allem zur Umsetzung von Gestaltungs- und Forschungsaufgaben anzuregen, sie bei der Zielsetzung sowie Zielanstrebung

zu

unterstützen.

Als

Bedingungen

für

gelingende,

ästhetische

Bildungsprozesse in der Schulpraxis sind offene Lerngelegenheiten mit Selbststeuerungs- und Selbstständigkeitselementen zu nennen. Nur so können individuelle Fragestellungen an die Natur beziehungsweise Umgebung bewusst sinnlich wahrgenommen, entdeckt und verstanden werden. Jedoch darf die Lehrkraft keine zu hohen Erwartungen bei der erstmaligen Erprobung des ästhetisch-nachhaltigen Lernens im Unterricht an die Schüler und Schülerinnen stellen. Den Lernenden fehlt es häufig noch an den elementaren Voraussetzungen wie Geduld, Ausdauer und essenziellen Lernstrategien für das selbstorganisierte Arbeiten. Diese zukunftsrelevanten Eigenschaften sollten bereits im Grundschulalter erfahren werden, um Überforderung, Interesselosigkeit, mangelndes Verantwortungsbewusstsein, Orientierungs- oder Ziellosigkeit beim Lernen zurückzuhalten und damit einen Leistungsabfall zu verhindern (vgl. LAUX 2006, 64). Auch die Lehrperson muss sich zunächst auf dem Gebiet der ästhetischen Erziehung fortbilden, um Grundtechniken zu erwerben, die sie zu einer kompetenten Anleitung von Instruktionen mit Unterstützung experimenteller sowie langfristig währender Verfahrensweisen zur Sicherung der erworbenen Erkenntnisse, befähigen (vgl. KÄMPF-JANSEN 2012, 238). Einen innovativen Ansatz, wie ästhetische Forschung in der Schule funktionieren kann, liefert zum Beispiel die namenhafte Kunstpädagogin Helga Kämpf-Jansen mit ihrem Programm „Kultur.Forscher!“. Darin sind unter anderem anregende Ideen für den Lehrenden zu finden, welche gleichzeitig als Planungs- und Reflexionsgrundlage für ästhetische Forschungsprozesse dienen (vgl. DKJS 2008-2016). Ein Sachunterricht, der nachhaltig kreativ und zugleich leistungsfördernd wirken soll, muss sich daher in seinen pädagogischen Tätigkeiten permanent neu auf die persönlichen Bedürfnisse der Kinder und ihre angestrebten Ziele ausrichten. Hieran wird vor allem die Wichtigkeit der Vermittlung einer Orientierung in der Welt sichtbar, die durch wiederholtes Üben an Forschungsinhalten hervorgebracht werden kann und zu einer Vertiefung des Lerneffekts beiträgt (vgl. LAUX 2006, 64). In den vorherigen Darstellungen zum Schulerfolg geschieht bislang lediglich die Bezugnahme auf Kinder ohne erhebliche Lern- beziehungsweise Verhaltensschwierigkeiten. Aus diesem 10


Grund stellt sich die Frage, ob ästhetische Zugangsweisen im Sachunterrichts ebenso Chancen für Schüler mit Defiziten bieten und somit langfristig zur Verbesserung ihrer schulischen Leistungen beitragen können. Eine Zunahme der als auffällig eingestuften Kinder innerhalb der letzten Jahre ist Gewissheit geworden (vgl. LAUX 2006, 71). Insbesondere die Vielzahl an Gewaltvorbildern, sowohl in den Medien als auch im familiären Umfeld, führen bei den Heranwachsenden zu einer Imitation dieser negativen Verhaltensweisen und zu verstärkten Aggressionsproblemen. Ihnen fehlen häufig Einblicke in die „Zusammenhänge des menschlich kooperativen Zusammenlebens“ und Lebensinhalte, die eine „sinnvolle Einbettung“ des Individuums im Alltag mit sich bringen (vgl. LAUX 2006, 73). Entsprechend dieser ungünstigen Lernausgangslagen muss der Sachunterricht im Stande sein zu reagieren und daran anzuknüpfen. Mit Hilfe entdeckender Lernformen plus der fantasievollen Auseinandersetzung mit einem Unterrichtsgegenstand, können die spezifischen Bedürfnisse von „Problemschülern“ gezielt analysiert sowie gefördert werden. Die Verfolgung selbstgesetzter Ziele inklusive des selbstverantwortlichen Handelns im ästhetischen Arbeitsprozess ermöglichen eine Motivationssteigerung und ein „kritisches Reflektieren“ ihrer Handlungen. Auf der unterrichtlichen Basis des Erlebens, Erfahrens, Begreifens und Verstehens erwerben die Kinder grundlegende Wissensinhalte, die über die Erreichung ihrer angestrebten Ziele zu Erfolgserlebnissen in der Schule führen (vgl. LAUX 2006, 74). Demnach kann bestätigt werden, dass gestalterisch-forschendes Lernen durchaus positiv zur nachhaltigen Sozialisation von Kindern mit Auffälligkeiten im Klassenverband und deren schulischen Erfolgschancen beitragen kann.

Des Weiteren lässt sich feststellen, dass ein nachhaltiges Streben im Prozess kunstpädagogischer Arbeit die Zielerreichung erleichtert. Für die Erreichung eines Zieles sind in erster Linie unterstützende Faktoren wie ausreichende Unterrichtszeit, unterrichtliche Gestaltungsspielräume als auch kontinuierliches Engagement seitens der Lehrkraft und der Schüler von Nutzen (vgl. LAUX 2006, 65). Der Sachunterricht in der Grundschule braucht genügend Beschäftigungszeit, um den Schülern die Möglichkeit einzuräumen, sich eigenständig Wissen anzueignen und ein primäres Verständnis für unterschiedliche Themenbereiche zu entwickeln. Daneben gilt es dieses Wissen ausgiebig zu diskutieren und anschließend zu reflektieren. Damit ein solches fachgerechtes Handeln zum Aufbau ästhetisch-nachhaltiger Kompetenzen stattfinden kann, bedarf es vielfältiger Freiräume im Unterricht. Grundschulen ist es daher anzuraten, den Kindern sowohl inner- als auch außerschulische Lerngelegenheiten zu offerieren, sodass „originale Begegnungen und authentische Erfahrungen“ mit der Umwelt modelliert werden können (vgl. GDSU 2013, 154). Nur so lässt sich ein „effektives Zielanstreben“ unter den Kindern generieren, was außerdem zu einer Erreichung scheinbar utopischer Ziele verhelfen kann (vgl. LAUX 2006, 66).

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Ästhetisches Lernen kennzeichnet unter anderem eine enorme Komplexität. Kritiker dieser Methode sind allerdings der Meinung, dass viele Schüler und Schülerinnen gar nicht komplex arbeiten wollen. Natürlich gibt es nach Aussage von Kämpf-Jansen Kinder, die Freude an zentral gesteuerten Unterrichtsabläufen haben. Doch die Erforschung kultureller Phänomene mit dem Ziel eines dauerhaften Wissenserwerbs kann diesem Einwand entgegenwirken. Lernen heißt Veränderungsmöglichkeiten in Verbindung mit Anstrengungen zu erfahren. Das Glücksgefühl nach erfolgreich abgeschlossenen Forschungsaktivitäten ist daher viel tiefgreifender als das bei Frontalunterrichtskonzepten. Im Rahmen individuell eröffneter Lernwege sind die Freiräume trotzdem groß genug, um auch lehrerzentrierte Instruktionen im Lernprozess zuzulassen (vgl. KÄMPF-JANSEN 2012, 237).

Am Ende projektorientierter Studieneinheiten stehen immer persönliche, künstlerische Ergebnisse (vgl. DKJS 2008-2016). Verfechter lehrgangsorientierter Unterrichtsformen glauben, dass sich ästhetische Arbeiten kaum beurteilen beziehungsweise benoten lassen. Schulnoten sollen den aktuellen Leistungsstand eines Schülers in einem bestimmten Bereich widerspiegeln. In Bezug auf ästhetische Zugangsweisen sei der Grad des Erreichens der Lernzielvorgabe nicht hundertprozentig ermittelbar und damit die Notenvergabe kompliziert. Auch hier ist das Gegenteil der Fall. Kunstpädagogische Konzepte eröffnen zahlreiche Arbeitsprozesse, die häufig einen Überschuss an großartigen Ergebnissen hervorrufen. Im Gegensatz zu traditionellen Lernkontrollen, sind künstlerische Tätigkeiten diesen fast immer um einige Erfahrungen und Erkenntnissen voraus. Sie beinhalten das außerordentliche Potenzial für gute Noten, da die Kinder mit hoher Motivation an die Bearbeitung interessanter Inhalte im Unterricht und auch weit über ihn hinaus herangehen. Um Benachteiligungen zwischen den Schülern von vornherein auszuschließen,

gilt es zu Beginn der

Forschungsarbeit fundamentale Bildungsbegriffe darzulegen und gemeinsam mit den Kindern zu klären. Einen weiteren Beurteilungsabschnitt bilden schließlich die heterogenen Herangehensweisen, Umsetzungsarten, das Engagement innerhalb des Prozesses, Materialsammlungen, Erfahrungsberichte sowie nachhaltige Anschlusskommunikationen. Es zeigt sich also, dass die objektive Urteilsfindung und anschließende Benotung der einzelnen ästhetisch-nachhaltigen Schülerforschungen ohne größere Schwierigkeiten geschehen kann (vgl. KÄMPF-JANSEN 2012, 237).

Darüber hinaus legt der Sachunterricht Grundlagen für den Fachunterricht an weiterführenden Schulen (vgl. GDSU 2013, 10). Aufgrund ständig wechselnder Gegebenheiten und unterschiedlicher Erwartungen in unserer Gesellschaft, erfahren die Kinder heutzutage immer weniger „sichere Orientierungen“. Ungeachtet dessen wird von ihnen gefordert, selbst Lebensentscheidungen treffen zu können. Dieses gesellschaftliche Verhalten stellt die Heranwachsenden vor große Herausforderungen mit Folgen für die Entwicklung der eigenen 12


Identität (vgl. LAUX 2006, 66). Hier muss der Sachunterricht den Schülern und Schülerinnen Hilfestellungen leisten, indem er ästhetisches Erleben sowie Nachhaltigkeit als wichtige Zukunftskompetenzen in den Vordergrund rückt. Kindern müssen vor allem Zugänge zu handlungspraktischen Lerngelegenheiten dargeboten werden. Begegnungen mit der Wirklichkeit im Unterricht ermöglichen ihnen eine qualifizierte Orientierung in der Welt (vgl. LAUX 2006, 75). Während des Erfahrungsprozesses ist es notwendig, ästhetische Phänomene nachhaltig zu durchdenken, aber dabei auch das Nichtverstehen von Ereignissen auszuhalten. Über diese Gefühle werden Einwirkungsmöglichkeiten auf die bestehende Welt erfahren und die Lernenden können sich zunehmend eigene Standpunkte ermitteln. In Verbindung mit maßgeblichen

Fähigkeiten

wie

Ausdauer

und

Zielstrebigkeit

schaffen

ästhetische

Zugangsweisen im Schullalltag, mit dem Fokus auf nachhaltiger Lebensgestaltung, letzten Endes schulische Erfolge (vgl. LAUX 2006, 67 f.).

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4. Schlussfolgerung Oberstes Anliegen der Grundschule muss es sein, die Kinder beim Lernen zu unterstützen und zu fördern. Trotz dieser Bemühungen zeigt sich noch immer, dass gelerntes Wissen von den Schülern schnell vergessen wird und ihnen somit nicht dauerhaft im Gedächtnis zur Verfügung steht. Dieses Problem dokumentieren auch die Ergebnisse der PISA-Studie. Als nützlicher Lösungsansatz ist der Einbau von ästhetischen Lernprozessen im Sachunterricht mit dem Ziel einer nachhaltigen Generierung der Wissensbestände hervorzuheben. Vor allem durch offene Unterrichtsformen wie Projektarbeiten an selbstgewählten Forschungsthemen wird Nachhaltigkeit begünstig. Den Mittelpunkt ästhetischer Forschung bildet dabei die Vernetzung von Alltagserfahrungen, sowie künstlerischen als auch wissenschaftlichen Methoden (vgl. DKJS 2008-2016). Dabei verfolgen die Lernenden persönliche Ziele, erfahren Selbsttätigkeit

angesichts

handlungspraktischer

beziehungsweise

planvoller

Gestaltungsaktivitäten und lernen, sich in ihrer Umwelt sachkundig zu orientieren. Daneben müssen den Kindern Gelegenheiten eingeräumt werden, sich mit Gleichaltrigen sowie mit älteren Personen über ihre Konzepte austauschen zu können. Nur so ist es möglich, abgesehen von fachlichen Kompetenzen, ebenfalls soziale Kompetenzen zu schulen, welche ein harmonisches Zusammenleben in der Gesellschaft bewirken.

In einem abschließenden Resümee lässt sich noch einmal zusammenfassen, dass ästhetischnachhaltige Bildungsprozesse im Sachunterricht in der Tat ein nachhaltiges Lernen veranlassen. Durch die Arbeit an interessengeleiteten Themen erleben die Kinder Identitätsentwicklungen und Erfolge bei Zielerreichung. Damit die Kinder bestmöglich im Bereich des ästhetischen Forschens geschult werden können, sind unter anderem intensivierte Lehrerfortbildungen und Kooperationen mit außerschulischen Kulturinstitutionen von Vorteil. Insbesondere Lehrkräfte müssen auf die „aktuellen und zukünftigen Anforderungen“ im Schulalltag vorbereitet werden als auch vielfältige Vorschläge für eine zunehmende Kompetenzorientierung im Sachunterricht erhalten (vgl. GDSU 2013, 155 f.). Dennoch gilt es traditionelle, lehrgangsorientierte Sequenzen nicht vollständig aus dem Unterricht zu verbannen, sondern lediglich zu minimieren. Sie helfen gewissermaßen dabei, grundlegende Sinnzusammenhänge aufzubauen bevor es an die Bearbeitung eigener Problemstellungen geht. Ein moderner Unterricht ist daher durch ein ausgewogenes Maß an herkömmlichen als auch an offenen Unterrichtselementen gekennzeichnet. Er birgt das große Potenzial,

Lernmotivation

dauerhaft

hoch

zu

halten,

Erfolge

und

zukunftsfähige

Lebenserfahrungen zu sichern.

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5. Literatur AISSEN-CREWETT, MEIKE: Ästhetische Zugänge zur Welterkenntnis bei Kindern – Überlegungen zum natur- und naturwissenschaftsbezogenen Sachunterricht. In: KÖHNLEIN, WALTER u.a. (Hrsg.): Kinder auf dem Wege zum Verstehen der Welt. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 1997, 144-179 CECH, DIETHARD u.a. (Hrsg.): Die Aktualität der Pädagogik Martin Wagenscheins für den Sachunterricht. Walter Köhnlein zum 65. Geburtstag. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2001 DEUTSCHE KINDER- UND JUGENDSTIFTUNG (Hrsg.): Kultur.Forscher!. Kinder & Jugendliche auf Entdeckungsreise. Ästhetische Forschung. 2008-2016. Online im Internet: URL: http://www.kultur-forscher.de/materialien/aesthetische-forschung.html [Stand: 01.03.2016] GERDSMEIER, GERHARD / KÖLLER, CHARLOTTE: Nachhaltiges Lernen, selbst gesteuertes Lernen und Aushandlungsprozesse. 2007. Online im Internet: URL: https://kobra.bibliothek.uni-kassel.de/bitstream/urn:nbn:de:hebis:342007082819164/1/Luna_Nachhaltiges_Lernen.pdf [Stand: 27.02.2016] GESELLSCHAFT FÜR DIDAKTIK DES SACHUNTERRICHTS (Hrsg.): Perspektivrahmen Sachunterricht. Vollständig überarbeitete und erweiterte Ausgabe. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt, 2013 KAISER, ASTRID / PECH, DETLEF: Integrative Zugangsweisen für den Sachunterricht. Basiswissen Sachunterricht. Band 3. Baltmannsweiler: Schneider Verlag GmbH, 2004 KÖHNLEIN, W ALTER u.a.: Kinder auf dem Wege zum Verstehen der Welt. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 1997 LAUX, HERMANN: Schulerfolg und Lebenserfolg. Nachhaltiges Lernen durch Willensförderung. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren GmbH, 2006 MÖLLER, KORNELIA: Genetisches Lehren und Lernen – Facetten eines Begriffs. In: CECH, DIETHARD u.a. (Hrsg.): Die Aktualität der Pädagogik Martin Wagenscheins für den Sachunterricht. Walter Köhnlein zum 65. Geburtstag. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2001, 15-30 SCHOMAKER, CLAUDIA: Ästhetische Bildung im Sachunterricht. Zur kritisch-reflexiven Dimension ästhetischen Lernens. 1. Auflage. Baltmannsweiler: Schneider Verlag, 2008 SCHOMAKER, CLAUDIA: „Mit allen Sinnen..., oder?“ Über die Relevanz ästhetischer Zugangsweisen im Sachunterricht. In: KAISER, ASTRID/PECH, DETLEF (Hrsg.): Integrative Zugangsweisen für den Sachunterricht. Basiswissen Sachunterricht. Band 3. Baltmannsweiler: Schneider Verlag GmbH, 2004, 49-58 SCHÜSSLER, INGEBORG: Nachhaltige Lernprozesse. Ermöglichungsstrukturen nachhaltigen Lernens. 2010. Online im Internet: URL: http://www.awolindividuelleslernen.de/index.php/lernen/mehr-zu-lernen/nachhaltigeslernen [Stand: 25.02.2016] SEEL, MARTIN: Zur ästhetischen Praxis der Kunst. In: W ELSCH, W OLFGANG (Hrsg.): Die Aktualität des Ästhetischen. München: Fink, 1993, 398-416 WELSCH, W OLFGANG: Die Aktualität des Ästhetischen. München: Fink, 1993

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