Services Ein Vermittlungsprojekt von Julia Schäfer zur Ausstellung Der dritte Sektor
Services (Kunstverein Wolfsburg, GfZK Leipzig Der Dritte Sektor, 2001) ist ein Vermittlungsprojekt, welches ich 2001 am Kunstverein Wolfsburg und an der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig durchgeführt habe. Es lief parallel zur Ausstellung „Der dritte Sektor“, einer Ausstellung, die sich mit dem Dienstleistungssektor befasste. Services setzte bei den DienstleistungspartnerInnen beider Institutionen an, und bestand aus einem gleichberechtigten Austausch über die Arbeitswelt beider Seiten. PartnerInnen waren: Dienstleistungsbetriebe gGmbH Frauenfirma, Wolfsburg AG, OKTV – Offener Kanal e.V., Volkswagen AG, Autostadt GmbH, Restaurationsatelier Reschke, Sachsen LB Landesbank, Pöge Druck Leipzig. Ablauf: Zu einem festgelegten Zeitpunkt trifft die Gruppe der Sachsen LB sich in der GfZK. Hier erhielten sie eine Führung durch die Ausstellung „Der dritte Sektor“. Gleichzeitig schließt sich diesem Treffen ein Einblick in die Hintergründe des Institution an: Was macht man den ganzen Tag in einem Museum? Wieso gib es immer was zu tun, selbst, wenn die Ausstellung gerade aufgebaut wurde? Was ist zu organisieren? Wie funktioniert der Ablauf einer Ausstellung. Das gleiche fand bezogen auf den Kunstverein Wolfsburg auch statt. Anschließend fuhr die Gruppe – zusammen mit den MitarbeiterInnen der GfZK in die Sachsen LB. Hier erhalten wir Einblicke in die Hintergründe des Bankwesens. Was passiert hinter den Schaltern? (Im Falle der Sachsen LB war auch spannend, dass es hier keine Schalter gab), wie arbeitet eine Bank? Welche Abteilungen gibt es hier? Was ist Basel 2? Ebenso ergaben sich Einblicke in die Druckerei, das lokale Fernsehen, die Autostadt. Die PartnerInnen die sich hier zum Teil erstmalig besuchten,
erfuhren im Projekt Services mehr über die KundInnen, für die sie sonst z.B. Druckerzeugnisse produzieren, Gelder bereithalten oder Sendungen schneiden.
Der Austausch auf einer Ebene beschert uns seitdem ein sehr gutes Verhältnis mit unseren DienstleistungspartnerInnen. In jeder Richtung waren hier Fragen möglich, die evtl. sonst ungefragt bleiben. Denn die Schwierigkeit im Umgang mit zeitgenössischer Kunst wurde in dem Moment aufgelöst, indem ja auch unsererseits ungelöste Fragen bzgl. des Funktionierens einer Bank oder Druckerei bzw. dem Fernsehen existierten.