S N E B U GLA U M ZENTR
N I Z A G MA
LÄUM
JUBI M U Z E B AUSGA
Glaubenszentrum
INHALT 8
3 Editorial – Liebe Freunde 5 Grußworte 5 Mike & Kay Chance 6 Dennis Lindsay 7 Brad Thurston
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8 Chronik – 40 Jahre Glaubenszentrum 12
Das PRISMA-Team
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Hinschauen auf Jesus – Mike Chance
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Die Säulen des Glaubenszentrums 19 Bibelschule 25 Veranstaltungen 28 GZ-Family 36 Apostolisch/Mission 42 Anbetung/Gebet
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Dank für die Treue Gottes
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Deutschland und Israel – Gottfried Bühler
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Ehemalige berichten
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Investition ins Glaubenszentrum
Glaubenszentrum
E D N U E R F E LIEB
eine Generation, wie z. B. an der Wüstenwanderung Israels bis zur Ankunft im verheißenen Land deutlich wird.
Es ist mir ein besonderes Vorrecht, euch in diesem Jubiläumsjahr des Glaubenszentrums zu grüßen. Nicht jedes Jahr feiert man so ein 40-jähriges Jubiläum. Aus biblischer Sicht handelt es sich bei dieser Zeitspanne um
Die Gründer Bob & Emma Humburg kamen mit einer großen Vision und voller Hingabe aus Dallas/Texas und haben in Wolfenbüttel die Grundsteine zu diesem Werk gelegt. Von Anfang an hatte das Glaubenszentrum eine Berufung für ganz Deutschland, was Gott in seiner Gnade durch das Wachstum auch bestätigt hat. An dieser Stelle möchte ich kurz einen Gruß von Emma Humburg weitergeben. Sie ist inzwischen nach Amerika zurückgekehrt, wo sie in der Nähe ihres Sohnes lebt.
d Schüler, derzeitige Mitarbeiter un d un ige al em Eh be lie e, Liebe Freund bin so geseg net, wenn ich h Ic S. SU JE en am N n . in dem wunder volle trum hervorgegangen ist en sz en ub ich grüße euch mit Liebe la G m de s au e, Unn letzten 40 Jahren aller Mitarbeiter, Freund e üh M sehe, wie viel Frucht in de d un eit hk lic nd denlt der Liebe, Freu und darüber hinaus und d an hl Mein besonderer Dank gi tsc eu D in n er ist tausenden Geschw terstützer und den zehn ubenszentrum dienen. e jenigen, die heute im Gla diese neue Generation ein e ög m d un n, er fei tes ot Gott Güte und Treue G ch so viel mehr für euch. no t ha Lasst uns gemeinsam die Er . en seh rt wa g von Gottes Gegen noch größere Ausg ießun n hat! ar tigen Dinge, die er geta sei alle Ehre für die groß milie Emma Humburg und Fa
Aufgrund des Wachstums kam 1987 der Umzug nach Bad Gandersheim in dieses Kasernengebäude, das von Hitler 1936 noch für ganz andere Zwecke gebaut worden war. Wir sehen darin auch, wie Gott destruktive Geschichte aufgrund seiner Gnade neu schreibt. Mike & Kay Chance, die prägende Mitgründer waren, haben dann in Bad Gandersheim ab 1991 die Leitung übernommen. Sie schreiben auf Seite 5 einen Gruß zum Jubiläum. Ab 2001 haben wir als das sogenannte PRISMA-Team unter schwierigen Verhältnissen die Leitung übernommen und die Treue Gottes erlebt, sodass wir nun gemeinsam auf diese 40 Jahre zurückschauen dürfen. Für mich, der ich seit 1981 – zuerst als Schüler, dann als Mitarbeiter und nun als Gesamtleiter – mit dabei sein durfte, ist es äußerst erstaunlich zu sehen, was aus diesen einfachen Anfängen gewachsen ist und, wie ich glaube, noch wachsen wird. Die Botschaft ist: Es lohnt sich, an einer Vision, die Gott schenkt, festzuhalten, sich hinzugeben und zu investieren. Dabei ist es wichtig, Gott zu vertrauen, dass er vom Himmel her mitwirkt und wir somit das Vorrecht haben, Mitarbeiter eines Gottes zu sein, der sein ewiges Reich mit uns baut. Ich möchte auch dich einladen, wo immer du dich gerade in deinem Glaubensleben befindest: Lebe mit Vision! Ergreife das, was noch nicht ist – denn das ist Glauben – und fange an, mit Hingabe und Vertrauen daran zu arbeiten. Gott sucht immer noch Mitarbeiter im Bau seines Reiches: Menschen, die seine große Gnade erkannt haben und sich deshalb selbstlos hingeben. Nur so kann er sein Reich bauen. In meinem Herzen höre ich die Worte Jesu aus Mat thäus 6,33: „Wenn ihr für ihn lebt und das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen macht, wird er euch jeden Tag geben, was ihr braucht“ (NL). Durch dieses Werk durften schon viele Schüler die Liebe und Güte Gottes erkennen und entdecken, wer sie in Christus sind – um dann als veränderte Menschen eine Multiplikation auszulösen, sodass wiederum andere Menschen durch Jesus erneuert wurden. Möge dieser Prozess weitergehen, bis Jesus wiederkommt, denn er hat gesagt: „Geht hin und macht zu Jüngern alle Nationen“. Auf den Seiten 46-55 kannst du einige Berichte von ehemaligen Schülern lesen – gewaltig, was da geschieht! Da gäbe es noch viele andere; aber teils aus persönlichem Schutz konnten wir ihre Zeugnisse nicht veröffentlichen.
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Von den Tochterbibelschulen, die auch wachsen, berichtet Christoph Köhler, der übrigens tatkräftig das Jubiläum organisatorisch in die Hand genommen und vorbereitet hat, was eine große Unterstützung ist. Über die 40 Jahre hinweg haben sich viele Menschen als Freunde dieses Werkes gezeigt, haben mit gebetet, geglaubt, investiert und sogar tatkräftig mitgearbeitet. Euch allen wollen wir von ganzem Herzen danken! Eure Belohnung wartet im Himmel und kann durch keinen Aktienmarkt verloren gehen. Wir würden uns freuen, wenn wir euch beim Jubiläum, ob im Ehemaligenteil der Veranstaltung oder zum öffentlichen Jubiläumsabend, begrüßen dürften. Es steht unter dem Motto: Begegnen – Erinnern – Vernetzen. Wer nicht kommen kann, hat am Samstagabend die Möglichkeit, über Livestream daran teilzunehmen. Ein ausführlicher Nachbericht wird auf unserer Homepage veröffentlicht. Gleichzeitig möchte ich euch einladen, gemeinsam unbeirrt weiter das Reich Gottes im deutschsprachigen Raum aufzubauen, denn darauf ist unsere Hauptvision gerichtet. Bob sagte: „Erweckung kommt nach Europa und Deutschland ist der Schlüssel dazu“. Unser Leitbild besagt im zweiten Teil: Unsere Hauptaufgabe als Glaubenszentrum ist es, an Jesus Christus Gläubige in ihrer Beziehung zu Gott und untereinander zu stärken, sie zu leidenschaftlichen und mündigen Nachfolgern Jesu zu machen, sie dabei in ihrer Berufung zu fördern und ihren Charakter zu formen, damit sie als verantwortungsvolle Multiplikatoren die Gesellschaft durch das Evangelium verändern. Möge Jesus uns bei der Arbeit – ob durch Gebete oder Finanzen von außen oder als direkter Mitarbeiter intern im Werk – vorfinden, wenn er wiederkommt! Verbunden in Jesus grüßt
Markus Germann (für das PRISMA-Team)
ER HAT GROSSE DINGE FÜR UNS GETAN
UND WIR SIND EINFACH NUR FROH! Niemals werden wir all die großen Dinge vergessen, die Gott für uns und das Glaubenszentrum getan hat! So viele Wunder, veränderte Leben, und so viele Schüler, die als lebendige Briefe ausgesendet wurden, um das Licht nach ganz Deutschland, Europa und bis an die Enden der Erde zu bringen! 1974 kamen wir nach Deutschland und hatten nur die Verheißung Gottes und unseren Glauben an ihn und sein Wort – und alles, was du heute siehst, ist in Existenz gekommen! Wir können nur dankbar staunen, wie Gott Menschen gebrauchen und seine Verheißungen erfüllen kann, während wir uns im Glauben vorwärts bewegen, um das Land einzunehmen. Das Glaubenszentrum hat einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, das geistliche Klima in diesem Land zu verändern. Wir wollten, dass das Glaubenszentrum ein Ort ist, an dem Lobpreis sein Haus erfüllt; ein Ort, an dem Schüler in Gottes Liebe gegründet werden und an dem Gott Menschen mit einem anderen Geist heranziehen würde – mit Herzen, die ihm in allem folgen. Weil sie Gott kennen, sollten sie stark sein und in seinem Namen große Taten vollbringen! Außerdem weihten wir das Glaubenszentrum dem Gebet. Es war von Anfang ein Haus des Gebets, in dem wir im Geist viele Kämpfe für diese Nation ausgefochten haben. Wir sind Zeugen seiner Herrlichkeit geworden. Wir haben gesehen, wie der Feind in diesem Land auf vielerlei Art besiegt worden ist. Und für uns, unser Team und die Schüler sind diese Kämpfe zu unserem „Brot“ geworden. Sie haben uns im Glauben stark gemacht und unser Leben mit Beharrlichkeit und Hoffnung erfüllt. Einer Hoffnung, die immer noch in Tausenden von Herzen hell erstrahlt. Niemals werden wir all seine Frucht vergessen! Wir könnten und werden nie aufhören, ihn für seine Treue und Liebe zu Deutschland zu preisen. Das Glaubenszentrum feiert 40 Jahre Gnade Gottes, und wir glauben, dass der Leib Christi in Deutschland „die Grenze des Jordans“ bereits überschritten hat. Er ist ausgebildet und bereit, sein Erbe in Empfang zu nehmen. Deutschland ist für
die größte Erweckung und Ernte bereit. Die Bestimmung des Glaubenszentrums und auch von Mike und mir, eine Armee von Lobpreisern aufzustellen, deren Schlachtruf „Damit das Lamm, das geschlachtet wurde, den Lohn seiner Leiden empfängt“ lautet, liegt direkt vor uns. Eine neue Generation steht bereit, das Königreich Gottes bis in alle Gesellschaftsschichten voranzutreiben. Und das Glaubenszentrum steht immer noch fest – mit offenen Türen für Hunderte „neuer Rekruten“, um eine solide biblische Grundlage zu legen, Christus-zentrierte Charaktere auszubilden und einen Berge-versetzenden Glauben zu vermitteln, damit sie ins Erntefeld ausgesendet werden können. Wir erklären kühn: Wir sind guter Zuversicht, dass er, der ein gutes Werk in euch, Glaubenszentrum und Deutschland, angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi.
Mike & Kay Chance sind Mitgründer und ehemalige Leiter des Glaubenszentrums. Seit zehn Jahren haben sie einen Reisedienst in ganz Deutschland und Europa. Wenn du mehr über ihren Dienst wissen oder sie in deine Gemeinde oder Gruppe einladen möchtest, kannst du gerne ihre Website besuchen (www.arise-chance.com) oder ihnen eine E-Mail schreiben (michael_chance msn.com).
BESCHEIDENE ANFÄNGE – GROSSARTIGES WIRKEN GOTTES
Jedes Mal staune ich, wenn ich an das Glaubenszentrum denke. Wann immer ich über die Geschichte von Christ For The Nations und seine angeschlossenen Bibelschulen sprechen kann, lasse ich das Wunder über die Entstehung des Glaubenszentrums nicht aus. Meiner Meinung nach ist es eines der erstaunlichen Wunder Gottes, mit denen er seine Gemeinde weltweit baut.
Wie kann es sein, dass Gott eine Familie, die in der Bronx (New York City) aufwächst, gebrauchen kann? Dies erinnert mich an die Aussage über Jesus: „Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?“. Gott führte die Familie Humburg, einige Deutsche und andere Leiter aus Europa dahingehend, einen Dienst aufzubauen, der nicht nur Deutschland und Europa beeinflusst, sondern die ganze Welt. Eine meiner Lieblingsgeschichten über die Familie Humburg ist, wie Bob Humburg meiner Mutter Freda Lindsay hier auf dem Campus in Dallas/Texas gedient hat: Mutter gab Bob immer die Aufgaben, die niemand anders machen wollte. Eines Tages kam während einer Lehrerkonferenz ein schwieriges Thema auf. Niemand wollte sich darum kümmern. Mutter wandte sich an Bob und fragte ihn, ob er das übernehmen würde. Bob antwortete begeistert „Ja“. Nach dem Treffen fragte ich Bob, wie er denn dieses Problem lösen wollte. „Den-
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nis, ich weiß es nicht, aber der Herr wird mir dabei helfen.“ Und Bob fand tatsächlich die Lösung. Einige Zeit später erhielten Bob und Emma einen Anruf ihrer Töchter Kay und Lynn, die in Deutschland waren, um ihnen dort beim Aufbau einer Bibelschule zu helfen. Kurz nach der Ankunft in Deutschland fand Bob ein Fabrikgebäude zum Kauf. Er rief meine Mutter an, teilte ihr alles mit und fragte, ob sie bereit wäre, beim Kauf des Gebäudes zu helfen. Sofort antwortete Mutter mit „Ja“. „Warum antwortete Mutter so schnell mit ‚Ja’?“ – Das ist ganz einfach: Gott liebt die einfachen Menschen, die ein Dienerherz haben – und Familie Humburg hat ein solches Dienerherz, eins wie David in der Bibel, der es liebte, den Herrn anzubeten. Der Dienst des Glaubenszentrums ist auf den gleichen Grundsäulen aufgebaut, auf denen meine Eltern Christ For The Nations gegründet haben. Sie stellen die Gedenksteine dar, die Mose Josua geboten hatte, für zukünftige Generationen aufzustellen, damit sie ihre Leben, Familien und Dienste daran ausrichten. Diese sind: das Wort, der Glauben, das Übernatürliche, die Anbetung, das Gebet, die Ausbildung, Israel, Mission, das Geben, Integrität, Beziehungen und das Vermächtnis. Dies sind die Säulen vom Glaubenszentrum mit Christus als seinem Eckstein, auf dem das Werk aufgebaut ist. Was für ein Zeugnis für Deutschland, Europa und die Nationen der Welt, was Gott mit einem demütigen Herzen, einer demütigen Familie und einer Schülerschaft machen kann, die Gott liebt. Er hat den Dienst aus seinen bescheidenen Anfängen in ein mächtiges Zeugnis von der großen Liebe Gottes zu seinem Volk verwandelt. Herzlichen Glückwunsch, liebe Glaubenszentrum-Mitarbeiter, für eure Treue im Dienst, für den Gott euch als Diener berufen hat.
Dennis Lindsay CEO Christ For The Nations, Dallas/Texas
EIN ERBE ÜBER VIELE GENERATIONEN HINAUS Die ersten 40 Jahre des Glaubenszentrums haben sowohl diese Nation als auch viele Nationen weltweit berührt. In solch einer kurzen Zeit wurde dieser Dienst, der mit einer missionarischen Vision begann, zu einer Säule mit großem Einfluss auf die christliche Gemeinschaft in Deutschland und darüber hinaus. Keiner kann ausmachen, wie viele Menschen durch das, was Gott im und durch das Glaubenszentrum getan hat, vom Evangelium Jesu Christi beeinflusst wurden: durch seine Leiter, seine Lehrer und seine Abgänger. Sie alle haben Menschen beeinflusst, die wiederum anderen von ihrem christlichen Glauben erzählt haben, die vielleicht nichts von den geistlichen Grundlagen kannten. Ich danke Gott für alle, die gedient, sich geopfert und ihren Glauben ausgeübt haben, damit dies Realität werden konnte. Ich ehre alle, die dazu beigetragen haben, dass dieser Dienst entstehen konnte, die an die Vision geglaubt und in den ersten Jahren gekämpft haben, weil sie das Größere sahen, das
Gott in dieser und durch diese Nation tun wollte. Ich achte die geistliche Disziplin und die Arbeitsethik des PRISMA-Teams, der Lehrer, der Mitarbeiter und aller, die sich selbstlos an diesem Ort hingeben, indem sie dem Herrn Jesus und seinem Königreich dienen. Bitte bete weiterhin mit mir, dass Gott das Glaubenszentrum auch beim Eintritt in seine zweite Generation segnet. Möge es weiterhin eine Lichtquelle für die Nationen sein.
Brad Thurston Beirat des Glaubenszentrums und Globe Network-Koordinator
„Das Glaubenszentrum e.V. ist ein wirksames überkonfessionelles Werk unseres lebendigen Gottes an zigtausend Menschen. Die Gründergeneration bis zur amtierenden Leitung hat meine höchste Anerkennung. Danke und Gratulation an Gott und euch für 40 Jahre treuen Dienst.“
Ingolf Ellßel – Vorstandsmitglied der Weltpfingstbewegung
WIE ALLES BEGANN
CHRONIK DES GLAUBENSZENTRUMS Am 24. Mai 1974 reist Familie Humburg von der Bibelschule Christ For The Nations (CFN), Dallas (Texas/ USA) nach Deutschland, um das Land kennenzulernen. Von August 1974 bis Juni 1975 beziehen Kay Humburg (spätere Chance), Lynn Humburg und Lynn Danna (Bild 1) eine Wohnung in Leer, um die Bibelschule im Gebet vorzubereiten. Im Juni 1975 beginnt Familie Humburg (2) mit einem Team, zu dem auch der spätere Leiter Mike Chance gehört, ihre Arbeit in Deutschland. Am 30. Juni – dem ersten Tag seiner Suche – findet Bob ein Gebäude für die Bibelschule in Wolfenbüttel, Grüner Platz 12 (4). Am 30. Juli sind alle Papiere unterzeichnet. Das erste Arbeitsteam aus Amerika kommt im November 1975 an: „Herr, schicke uns Fachkräfte!“ – „Ihr seid die Fachkräfte! An die Arbeit!“
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Am 19. und 20. Juni 1976 findet die Einweihung des Glaubenszentrums mit den Gastsprechern Freda Lindsay (CFN), John Andor (FGBMFI Brüssel), Bart Elling (Holland), Art & Bertha Evanson (Oregon), Chuck Flynn (Kalifornien), Hans-Peter Grabe (Leer), Max Huyssen (Steinbach), Dr. Wolfhard Margies (Berlin), Eberhard Mühlan (Braunschweig), Klaus Publichhuisen (München) und Keith Warrington (JmeM Hurlach) statt. (3)
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1976 » April – Juli: Dreimonatiger Probelauf der Jüngerschaftsschule mit 18 Schülern
»» September: Beginn der ersten Bibelschule mit einem 8-monatigen Kurs, der Jüngerschaftsschule. Monatliche Kosten: 375,– DM. »» Das erste „INFORMATIONSBLATT“ wird veröffentlicht.
1977 » Juli/August: Erste Sommerbibelschule mit ca. 70 Teilnehmern
1978 » 22. Mai – 18. Juli: Der „Freudenöl“-Chor
(12 Personen) geht auf Tournee durch ganz Deutschland; musikalische Leitung: Arlene Friesen, Prediger: Elijah Morgan, Gesamtleitung: Mike Chance
»» Aufnahme und Veröffentlichung der ersten Musikkassette: „Anbetungslieder aus dem Glaubenszentrum Wolfenbüttel“
1980 » Februar: Aussendung eines Teams unter der
Leitung von David & Lynn Myers nach Spanien; Ziel: Gemeindegründung. Damit erfüllt sich ein Teil der Vision, Arbeiter nach ganz Europa auszusenden, um mitzuhelfen, die letzte Endzeit-Ernte einzubringen.
»» März: Erste Lobpreiskonferenz
1982 » März: Einrichtung eines zusätzlichen
Allzweckraumes mit 150 Sitzplätzen aus Platzmangel.
1983 » März/April: Aufführung des Musicals „Es ist Jesus“
»» Mai: Aussendung eines Teams unter der Leitung von Georg & Marianne Taubmann nach Indien; Ziel: Unterstützung einer missionarischen Arbeit
1984 » 4. Mai: Ein weiteres Gebäude wird erworben – Kostenpunkt: 1 Mio. DM!
»» September: Einführung des zweiten Schuljahres („Mitarbeiterschule“)
1986 » Mai: Erste Leiterschaftskonferenz mit Costa Deir »» Aufführung des Musicals „Ein Volk bereit für den König“ in sechs Städten in Deutschland und der Schweiz.
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1993 » Mai/Juni: Aussendung von Sabine Buse und Elke
Pilz nach Russland; Ziel: Gebet und Jüngerschaftsprojekte
»» November: Erste Frauenkonferenz mit Barbara Becker und Kay Chance
1987 » Der Umzug: Aufgrund wachsender Schüler- und
Gästezahlen wird der Umzug in ein größeres Gebäude angestrebt. Dafür sind jedoch zahlreiche Hürden zu nehmen. (5), (6), (7)
»» März/April: Bei Gott ist alles möglich: Für beide Häuser in Wolfenbüttel sind die Kaufverträge unterschrieben. Der Weg ist frei zum Kauf eines riesigen Gebäudes in Bad Gandersheim. »» 1. Mai: Der Kaufvertrag für das ehemalige Zollschulgebäude wird unterschrieben. »» Beginn des ersten Schuljahres nach dem Umzug mit 125 Bibelschülern. Einschließlich der ungefähr 40 Kinder leben hier jetzt nahezu 200 Menschen. »» 28./29. November: Einweihungsfest in Bad Gandersheim mit Reinhard Bonnke
1988 » Erstmalig werden Kurzbibelschulwochen als Zeiten des intensiven Trainings angeboten.
»» 1993/94: Einführung des dritten Schuljahres („Pastorenund Missionsschule“)
1994 » 1. April 94: Erwerb des heutigen „Gästehaus
am Kantorberg“ für 1,8 Mio. DM »» Herbst 94: Aussendung eines Teams unter der Leitung von Wolfgang & Helga Buse nach Russland »» 8.–11. Dezember: Erstes Männerseminar im
Kantorberg mit Mike Chance und Mitarbeitern: „Männer des Gebets“
1995 » 8.–13. Oktober: Teenager-Kurzbibelschule mit
knapp 100 Jugendlichen; erstes „Outbreak“ in einer örtlichen Disco
1996 » September: Die Schülerzahl überschreitet
150 Personen (10 % davon sind aus anderen Ländern).
»» 4. November: Eröffnung einer neuen Bibelschule in Sochi/Kaukasus durch das Russlandteam – 34 Schüler belegen den ersten sechsmonatigen Kurs.
1989 » September/Oktober: Das Café Agape wird eröffnet. 1990 » Sommer: Steve & Cathy Manning stoßen für ein
1997 » 20. Mai: Baubeginn der Erweckungshalle (8)
1992 » Zahlreiche Mitarbeiter verlassen das
1998 » 1. Mai: Revival to the Streets – erstmalige Nutzung
Jahr als Studienleiter zum Glaubenszentrum.
Glaubenszentrum, darunter auch Bob & Emma Humburg.
»» Mike & Kay Chance übernehmen die Leitung. »» 23. Mai: Erster „Marsch für Jesus“ in Berlin – ein Traum wird wahr! »» Umfangreiche Umbauarbeiten: Wärterhaus, C-BlockFassade, Hauptbüros, Rezeption, Schülerzimmer, Umgestaltung der alten Bibliothek zum Mediendienstbüro.
»» November: Der Kantorberg ist bezahlt (Kosten inkl. Ausbau: 2.110.000 DM)!
der Erweckungshalle: 1.600 Jugendliche füllen die Halle, fast 100 Teenies treffen eine Entscheidung für Jesus. (9)
»» 16.–21. August: Erste Sommerbibelschulwoche nur für Jugendliche: „Revival Summer Outbreak“ »» 31. Oktober: Erster Erweckungsgottesdienst mit 800 Besuchern »» 21. November: Die Erweckungshalle wird eingeweiht, Gastsprecher ist Reinhard Bonnke. 17 Menschen finden zu Jesus.
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1999 » Aussendung von Annerose Nistel und Steffi
Schupfner nach Albanien; Ziel: Vorbereitung einer neuen Bibelschule
»» 11. Dezember: Die Halle ist bezahlt! Allein 104 Menschen haben jeweils 10.000,– DM gespendet.
2000 » 11. März: Erster Familientag mit Daniel Kallauch »» Mai/Juni: Mike & Kay Chance formieren das „PRISMATeam“ als ein Leiterschaftsteam nach 1. Petrus 4,10. »» Aussendung eines Teams unter der Leitung von Joseph & Maria Prenninger nach Berlin/Hellersdorf; Ziel: Aufbau einer Arbeit unter Straßenkindern (Lichtblick e.V.) »» September: Baubeginn von 2 Häusern als neue Unterkünfte für ledige Frauen nach 26 Jahren „Flachbau“. (12) »» Oktober: Eröffnung der Tochterbibelschule in Pogradec/ Albanien (11)
2001 » Februar: Leiterschaftswechsel: Mike & Kay Chance treten von der Leitung zurück und das PRISMA-Team, bestehend aus Markus Germann, Dieter Drexler, Gerry Klein, Robert Schaefer und Ernst Looser, wird mit der Leitung beauftragt. (10)
»» September: Das Großbauprojekt C-Flur wird in Angriff genommen.
2002 » 31. Mai – 2. Juni: Veranstaltung der ersten Seniorenkonferenz „60 plus“
2003 » 1. Mai: Kauf des Wilhelm-Augusta-Stifts vom Diakonissenmutterhaus Salem für 150.000,– € (13)
»» Oktober: Erste Kinderkonferenz inklusive Kindergebetstag „Bibel-Fest“ (14) »» Dezember: Erste Medienkonferenz
2004 » 13. März: Gottesdienst auf dem Marktplatz von Bad Gandersheim im Rahmen der Männerkonferenz (15)
»» Mai: Das Stift ist bezahlt!
2005 » Das Projekt C-Flur ist abgeschlossen und finanziert. »» März: Eröffnung einer Bibelschule in Paraguay durch ein Team unter der Leitung von Stefan & Erika Bojartschuk. (16) »» 14.–15. Mai: Jubiläumsfeier 30 Jahre Glaubenszentrum in Bad Gandersheim und Hannover »» Fam. Schaefer (PRISMA-Team) verabschiedet sich. »» Arise! – neuer Dienst von Mike und Kay Chance, die nach 3 Jahren in England zurück nach Deutschland gekommen sind. »» Bauprojekt „Trockene Füße“: Sanierung Keller B-Trakt inkl. Einbau eines Regenwassertanks (17)
2006 » Neue Website glaubenszentrum.de ist online »» Partnerschaft mit ICEJ beginnt.
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2007 » 23. März: Heimgang von Agnes Linnert, die
7 Jahre Mitarbeiterin im Glaubenszentrum war. (19) 25
2008 » 28. Februar – 2. März: 1. Israel-Konferenz im Glaubenszentrum
»» April: Mobile Bibelschule: 20 Teams unterstützen Gemeinden in ganz Deutschland. »» September: Start der ersten SOW (3-Monats-Modul) (22)
2009 » Sommer: Abschied von Richard und Marguerite
Remington, die 8 Jahre Mitarbeiter im Glaubenszentrum waren.
»» September: Start der ersten Focus M (8-Monats-Modul) (21)
2010 » Januar: Glaubenszentrum auf BibelTV »» Sommer: Bauprojekt: Küchenumbau
2011 » 17. Januar: Heimgang von Wulf Linnert, der
11 Jahre Mitarbeiter im Glaubenszentrum war. (19)
»» Februar: Jubiläum: 10 Jahre PRISMA-Team »» April: 1. Herzwerkaktion für die Stadt (Reinigung von Straßenschildern) während der JuKuBi (18) »» Bauprojekte: Dach Erweckungshalle, Sommersegel Spielplatz, Eltern-Kind-Raum »» Dieter und Dorothea Drexler (PRISMA-Team) verabschieden sich »» 7. November: Heimgang von Bob Humburg
2012 » Januar: Bauprojekt: Sanierung Turnhalle »» 28. April: Outbreak erstmalig mit 3.500 Teilnehmern Open Air bei strahlendem Sonnenschein (23) »» 16. Juni: Tag der offenen Tür (25 Jahre Glaubenszentrum in Bad Gandersheim) »» Oktober: Einzug ins „Haus Josua“ (Mitarbeiter und Bibelschüler)
2013 » Sommer: Bauprojekt Speisesaal (24) »» Einzug ins „Haus David“ (Mitarbeiter und Bibelschüler)
2014 » März: 1. Erweckungsgottesdienst mit Livestream (Ulrich Parzany) (20)
»» September: Größtes Bibelschuljahr bisher (209 Schüler in beiden Schuljahren und den beiden Modulen) (25)
2015 » Februar: Start in die große Bauaktion „Erweiterung & Sanierung“ des D-Traktes mit der Umgestaltung der Lieferantenzufahrt
»» 12.–14. Juni: Jubiläumsfeier 40 Jahre Glaubenszentrum mit den ehemaligen Schülern und Mitarbeitern
DAS PRISMA-TEAM
DIE LEITUNG DES GLAUBENSZENTRUMS Es war im Jahr 2000 während einer Gebetszeit als erweiterte Leitung, als die Sonne in den Konferenzraum strahlte und dadurch etliche Sonnenstrahlen auf ein Wasserglas fielen, wodurch an der Wand wunderbare Regenbogenfarben zu sehen waren. Durch dieses Erlebnis wurde der Gedanke des „PRISMA-Teams“ geboren. Schneller als gedacht, wurde das PRISMA-Team in die Feuertaufe geworfen und war herausgefordert, den Namen in die Realität umzusetzen. Ende Februar 2001 erlebte das Glaubenszentrum große Erschütterungen. Es wurde die Geburtsstunde des neuen Leitungsteams im Glaubenszentrum – aus der Not geboren, aber von Gott gewollt. Durch die große Gnade Gottes wurde das Glaubenszentrum aus der Explosion in die Transformation geführt. Mitten in der Schülerandacht, in der eine große Betroffenheit herrschte, kam ein prophetisches Wort durch einen Schüler: „Zieht eure Schuhe aus, der Boden, auf dem ihr steht, ist heilig. Stellt das JESUSBanner in eure Mitte. Solange ihr in Demut wandelt und Jesus Christus im Zentrum bleibt, werde ich euch segnen.“ Alle im PRISMA-Team wussten: Mit Gottes Hilfe werden wir dieses Werk weiterführen. Heute können wir dankbar darauf zurückschauen, wie sich Gottes Wort erfüllte. Bis heute ist es uns als PRISMA-Team ein großes Anliegen, diesem göttlichen Impuls zu folgen und hier im Glaubenszentrum Jesus Christus den 1. Platz zu geben. Wir wollen nicht Menschen verherrlichen, sondern den Fokus immer auf Christus gerichtet haben.
Innerhalb einer Woche ohne Vorwarnung und Vorbereitung das Werk plötzlich führen zu dürfen, war natürlich am Anfang sehr herausfordernd. Die Männerkonferenz im Frühjahr 2001 stand vor der Tür. Mike Chance, der von den Männern geschätzte Lobpreisleiter, war nicht mehr da und der Hauptsprecher aus den USA hatte kurzfristig abgesagt. Nun standen wir mit leeren Händen vor ca. 800 Männern. Aber Gott hat genau in diese Situation hinein gewirkt. Durch Einheit
motiviert
PAstoral Relation Beziehung
PRISMA
apostolisch Stabil
Innovativ (Liebe, Wahrheit, Freiheit)
DIE ANFÄNGE Nach zwei Tagen des Betens und in Vielfalt durften wir als PRISMA-Team zusammensteFastens hatten wir Frieden von Gott und wussten, dass die neue Leitung des Glaubenszentrums ein Leitungsteam aus Leitern auf Augenhöhe sein würde. Markus Germann sollte der „Primus inter Pares“ (Erster unter Gleichen) sein und das Gesamtwerk leiten, Gerry Klein die Leitung der Bibelschule übernehmen, Dieter Drexler weiter die Geschäftsführung, Robert Schaefer die Jugendarbeit und das 3. Schuljahr und Ernst Looser den Kinderdienst.
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hen. Wir hatten den Herzenswunsch: Der Fokus soll nur auf Jesus liegen. Diese Erfahrung hat uns sehr ermutigt, auch in Zukunft zu wissen: In unserer Schwachheit kommt seine Kraft zum Tragen. Einige namhafte Leiter im Land haben uns in dieser Zeit abgeschrieben. Unser Vorhaben, ohne eine Galionsfigur im Team zu leiten, würde nie funktionieren. Aber
nun, nach 15 Jahren Bewährung, können wir zu
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2015 2009 Gottes Ehre sagen: Im Team läuft vieles besser und die Mitarbeiter und Schüler können ekklesiologische Leiterschaft erleben. Wir blicken dankbar auf 15 Jahre PRISMA-Team-Leitung zurück. Als Teil des großen Glaubenszentrum-Teams ist es für uns ein Vorrecht, mit geisterfüllten Mitarbeitern im Team zu arbeiten, die ihr Leben Gott geweiht haben und sich mit Leidenschaft für die Sache Gottes einsetzen. Ganz besonders danken wir in diesem Zusammenhang auch unseren Ehefrauen, die uns immer treu und tatkräftig unterstützt haben. Wir wollen als PRISMA-Team auch in die junge Generation investieren und Leiter nachziehen, die dieses Werk unter der Salbung Gottes weiterführen. Wir sind offen für neue Impulse und Veränderungen. Gemeinsam sind wir eine Familie, in der jeder wichtig ist und
mit seinen Gaben eine Ergänzung für die Leibfunktion des Glaubenszentrums darstellt. Mitzuerleben, wie Menschen an diesem Ort in das Ebenbild Christi verwandelt werden, erfüllt uns als PRISMA-Team mit Freude und Glück. Im Namen vom PRISMA-Team möchte ich dich herzlich grüßen und dir Gottes Segen wünschen!
Gerry Klein Bibelschulleiter im Glaubenszentrum
HINSCHAUEN AUF JESUS: EIN OFFENER HIMMEL „Da er aber voll Heiligen Geistes war und fest zum Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen; und er sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!“ (Apg 7,55-56) Niemals hat es in der Geschichte eine Zeit gegeben, in der wir es nicht nötig gehabt hätten, aufmerksam auf Jesus zu schauen und unsere Augen auf den auszurichten, der seinen herrlichen Sitz zur Rechten Gottes hat. Wie viel mehr müssen wir in der jetzigen Zeit, in der „alles, was erschüttert werden kann, erschüttert werden wird“, in dem Bewusstsein leben, dass er zum höchsten Ort aufgefahren ist! Stephanus, erfüllt mit dem Heiligen Geist, sah Jesus aufgefahren in den Himmel und zur Rechten Gottes sitzen in Macht und Herrlichkeit. Der Heilige Geist möchte in der heutigen Zeit unsere Aufmerksamkeit auf den auferstandenen und erhöhten Christus richten! Stephanus sah Jesus zur Rechten Gottes stehen, denn er erblickte dasselbe wie Daniel: „Ich schaute in Visionen der Nacht: Und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie der Sohn eines Menschen. Und er kam zu dem Alten an Tagen, und man brachte ihn vor ihn. Und ihm wurde Herrschaft und Ehre und Königtum gegeben, und alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum so, dass es nicht zerstört wird“ (Dan 7,13-14). Einige hundert Jahre vor Daniel beschrieb David dasselbe Ereignis, als er den „König der Herrlichkeit“ sah, der siegreich in die ewigen Pforten einzog (Ps 24).
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Das ist das, was wir unter einem geöffneten Himmel verstehen – Jesus Christus, den Auferstandenen und Erhöhten. Er ging siegreich durch den Tod. Durch das Kreuz bewirkte Christus die Reinigung von unseren Sünden, besiegte den Teufel und zerbrach dessen Griff auf unser Leben. Er stand von den Toten auf und nahm seinen rechtmäßigen Platz zur Rechten Gottes ein, mit aller Autorität im Himmel und auf Erden. Von dieser erhöhten Position aus gibt er uns Autorität, um in alle Welt zu gehen und das Evangelium des Königreiches Gottes zu predigen. Ich bin mir sicher, dass die Urgemeinde in einem kontinuierlichen Glaubensbewusstsein des auferstandenen Christus lebte. Dies war einer der Schlüssel dafür, dass sie die Welt in so kurzer Zeit auf den Kopf stellen konnten. Es war der Schlüssel zu ihrer Autorität. Als Petrus erklärte, wie der Gelähmte geheilt wurde, stellte er klar: „Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr überliefert und vor Pilatus verleugnet habt, als dieser entschieden hatte, ihn loszugeben“ (Apg 3,13). Sie hatten das praktisch ausgeführt, was Jesus vor der Kreuzigung versprochen hatte: Ströme lebendigen Wassers, die von denen ausgehen würden, die ihr Vertrauen in den verherrlichten Christus setzten (Joh 7,35). Durch das gesamte Buch der Apostelgeschichte hindurch sehen wir ein mächtiges Wirken apostolischer Christenheit, denn auch dort goss er von der Position der Herrlichkeit zur Rechten des Vaters den Heiligen Geist aus – bis heute (Apg 2,24). Nichts hat sich verändert! Jesus ist immer noch verherrlicht zur Rechten Gottes, er ist immer noch hoch erhöht
über jede Regierung und Autorität. Das Evangelium des Reiches Gottes ist immer noch gute Nachricht, weil Jesus immer noch der Herr über alles ist! Wir können „ihren Glauben imitieren, denn Jesus ist derselbe gestern, heute und für immer“ (Hebr 13,7-8).
OFFENBARUNG ÜBER JESUS CHRISTUS Das Buch der Offenbarung enthüllt den immerwährenden Kampf zwischen Gut und Böse auf Erden, der, wie ich glaube, intensiver wird, je näher wir ans Ende des Zeitalters kommen. Dies alles wird jedoch vor dem Hintergrund der Herrlichkeit Christi offenbart. Bereits
im allerersten Kapitel werden wir mit dem verherrlichten Christus bekannt gemacht. Er wird „Sohn des Menschen“ genannt. Dies war auch einer der Namen, mit dem sich Jesus selbst immer wieder bezeichnete. Indem er dies tat, identifizierte er sich mit dem Einen, der alle Autorität hat, aus der Vision Daniels – der Eine, der das Königreich von dem „Alten an Tagen“ empfangen hat. In Offenbarung 4 sieht Johannes eine geöffnete Tür zum Himmel und er wird aufgefordert, heraufzukommen und zu sehen, „was bald geschehen muss“. Um die Dinge sehen zu können, die sich zu dieser Zeit auf der Erde abspielen, müssen wir sehen, was Johannes
Ich habe keinerlei Zweifel, dass das Glaubenszentrum gegenüber dem Handeln Gottes in Deutschland absolut ausschlaggebend war und auch weiterhin sein wird. Die Qualität der Leiterschaft, Mitarbeiter und Schüler ist einzigartig. Der Heilige Geist hat immer wieder Zeugnis von der Berufung und Salbung dieses Dienstes gegeben, dass durch sie vor der Wiederkunft unseres Herrn noch viel mehr Frucht entstehen wird.
Richard Remington – Gründer Sent Ones Ministries, Bibellehrer und Gemeindeberater
DER LÖ DAS
sah. Dieses Jahr sind bereits so viele verheerende Dinge geschehen. Wir leben in Zeiten, in denen der Kampf zwischen Finsternis und Licht einen Höhepunkt erreicht. Umso mehr müssen wir in den offenen Himmel schauen, den Johannes sah. Genau genommen sagt Johannes, dass diese Offenbarung von Jesus, die er bekommen hat, für uns bestimmt sei. Das erste, was Johannes sah, war „ein Thron ... und auf dem Thron saß einer“. Hier ist der Alte
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an Tagen gemeint, der von Ewigkeit zu Ewigkeit regiert. Sein Königreich ist ein ewiges Königreich, sein Thron steht für immer fest und seine Herrschaft hat kein Ende. Er ist der Schöpfer aller Dinge und der souveräne Herr und Meister des Universums. Er ist unvergleichlich in seiner erstaunlichen Schönheit, und er muss angebetet werden. Wenn wir ihn hier auf Erden anbeten, dann verbinden wir uns mit den Aktivitäten des Himmels und der Himmel verbindet sich mit uns.
DER LÖWE UND DAS LAMM In Offenbarung 5 fährt Johannes mit seiner Beschreibung des himmlischen Thronsaals fort. Plötzlich wird unsere Aufmerksamkeit auf eine
Schriftrolle in der rechten Hand des Einen, der auf dem Thron sitzt, gelenkt. In der Bibel ist die rechte Hand ein Symbol für Macht und Autorität. Die Schriftrolle, die versiegelt wurde, enthält die ursprünglichen und ewigen Absichten des souveränen Gottes für die Menschen auf der Erde. Zu der damaligen Zeit von Johannes waren versiegelte Schriftrollen für gewöhnlich ein letzter Wille oder ein Testament. Mit dem Öffnen dieser Schriftrollen wird alles, was Gott auf diesem Planeten hinterlassen wollte, freigesetzt. Wir sind nicht das Produkt von Millionen von Jahren andauernder natürlicher Auslese, sondern das Ergebnis von liebender göttlicher Erwählung. Wir sind besonders erschaffene Wesen mit ewiger Bedeutung und einem gewaltigen Schicksal. Wir wurden dazu bestimmt, eine Beziehung mit Gott und miteinander zu haben und auf der Erde zu herrschen. Nichtsdestotrotz ist die Schriftrolle versiegelt, und „niemand in dem Himmel, auch nicht auf der Erde, auch nicht unter
WE & LAMM der Erde“ kann die Siegel brechen und die Schriftrolle öffnen. Durch den Sündenfall trat der Mensch aus dem Gehorsam und der Übereinstimmung mit dem Willen Gottes heraus. Aber was noch schlimmer ist: Indem er dies tat, geriet er unter die finstere Herrschaft eines sehr realen und bösen Wesens: des Teufels. Er hasst Gott und widersteht allem, was von Gott kommt. Johannes fühlt die ganze Tragweite dessen, was hier verloren geht und beginnt zu weinen. Aber sein Weinen wird von der lauten Stimme eines der Ältesten unterbrochen, die sagt: „Weine nicht! Denn der Löwe aus dem Stamm Juda hat überwunden, und er ist würdig, das Buch mit den sieben Siegeln zu öffnen.“ Dann sagt Johannes: „Und ich sah ...“. Was hatte er wohl erwartet zu sehen? Einen herrlichen Prinzen auf einem weißen Pferd in einer prächtigen Rüstung? Johannes sah, dass der „Löwe von Juda“ in Wirklichkeit das geschlachtete Lamm war, und da stand er nun, triumphierend und lebendig bis in Ewigkeit!
DER LÖWE VON JUDA Die Würde und Herrschaft des Menschen werden wiederhergestellt. Der gesamte Himmel bricht in jubilierenden Lobgesang aus, als das Lamm Gottes, der Löwe von Juda, der Menschensohn sich dem Thron des Alten an Tagen nähert und das Herrschaftsrecht aus der Hand dessen, der auf dem Thron sitzt, in Empfang nimmt. Nichtsdestoweniger empfängt er dies nicht nur für sich selbst, denn als Gott war er schon immer der Herrscher über alle Herrschaften und
Throne. Aber als der Repräsentant des Menschen ging er in den Kampf als der Krieger-König. Er ist „der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids“. Der Stamm Juda lieferte die größte Menge an kämpfenden Männern für die Kriege Israels. Sie waren auch der Stamm, der den Kampf strategisch an der Front führte. Sie zogen an der Spitze der Armee mit dem erhobenen Banner ihres Stammes voran, das das Bild eines Löwen zeigte. Und natürlich waren die goldenen Jahre des Stammes Juda zu der Zeit, als David König von Israel war. Während der Regierungszeit Davids geschahen zwei Dinge. Erstens wurde das Joch der Depression, das seit Jahrzehnten auf Israel gekommen war, zerbrochen und zurückgedrängt. Zweitens erweiterte David die Grenzen Israels auf das größte Ausmaß in der Geschichte der Nation. David brach die Macht der Tyrannei und öffnete Bereiche neuer Möglichkeiten, die Gottes Volk bis dahin nie gekannt hatte. Er stellte ihre Würde wieder her und machte Israel zu einem herrschenden Einfluss in der Welt, in der sie lebten. Als der Löwe aus dem Stamm Juda ist Jesus gekommen, um die niederdrückende Tyrannei des Feindes zu zerbrechen und die ursprünglich beabsichtigte Würde der Menschheit wiederherzustellen. Er hat außerdem Ausmaße von Möglichkeiten eröffnet, die vorher nicht erkannt worden waren. Durch das Kreuz erkaufte Jesus uns aus der Sklaverei und stellte uns und unsere ursprüngliche Berufung wieder her: mit ihm auf der Erde
zu regieren. Genau davon wurde in dem „neuen Lied“ gesungen, als Jesus die Schriftrolle vom Vater bekam und damit die Herrschaft, die durch die Sünde verloren gegangen war, zurückgewann: „Und sie singen ein neues Lied und sagen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut Menschen für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!“ (Offb 5,9-10). Wie in Daniels Vision, als der Menschensohn von dem Alten an Tagen das Königreich empfängt und es an die „Heiligen“ übergibt, so sieht Johannes, wie Jesus es vom Vater empfängt und an uns Erlöste weitergibt, und wir sollen auf der Erde regieren. Es ist für die heutige Christenheit so entscheidend, diese Wahrheit zu begreifen. Als Jesus zur Rechten Gottes aufstieg, nahm er uns mit. Wir „sitzen mit Christus an himmlischen Örtern“.
HINSCHAUEN AUF JESUS Dies ist jetzt die Zeit in der Geschichte, in der wir das „neue Lied“ singen und das Lamm Gottes und den Sieg, den es errungen hat, feiern müssen! Auf diese Weise schauen wir von all dem, was uns ablenken will, weg und blicken aufmerksam auf Jesus. Ganz zu Anfang der Geschichte des Glaubenszentrums malte unser guter Freund Hans-Peter Grabe an die Wand des Haupteingangs vom Gebäude in Wolfenbüttel: „Hinschauen auf Jesus“. Dies war der Fokus unserer Lehre, unseres Lobpreises und unseres Gebets – von Anfang an. Wir haben ständig jeden ermutigt, „deine Augen von dir selbst weg und auf Jesus zu richten“, denn er allein entzündet Glauben und Freude in unseren Herzen. Als wir von Wolfenbüttel nach Bad Gandersheim umgezogen sind, hingen wir diese Worte über der Bühne im Hauptversammlungsraum auf: „Hinschauen auf Jesus“. Jeder, der den Raum betrat, wusste sofort, woran er bei uns war. Dies ist nicht nur der Fokus vom Glaubenszentrum unter der heutigen Leiterschaft geblieben, sondern auch der Fokus von Kay und mir und unserem Dienst ARISE! Wir tragen das Banner des auferstandenen Christus nach ganz Deutschland und Europa. Ich glaube, dass eine neue Generation schon bereit steht, und sie richtet ihre Augen auf Jesus und singt das neue Lied. Dieses neue Lied, das im Himmel angestimmt wurde, soll die ganze Erde erfüllen. Lasst Europa mit diesem wunderschönen Lied über das Lamm Gottes und sein
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herrliches Volk erfüllt werden! Eine neue Bewegung ist im Gange. Ihre Zentrale ist auf dem Berg Zion – dem Königreich, wo Jesus thront. Dort ist die Vereinigung der brennenden Herzen mit dem Lamm versammelt. Sie sind mächtig im Wort und brennend im Geist, und sie sind ausgerüstet und reiten zusammen mit dem Lamm! Heute reitet er voran, „siegreich und entschlossen zu erobern“, und wir reiten mit ihm. Unsere Banner wehen und verkünden: „Weine nicht! Der Löwe aus dem Stamm Juda hat überwunden!“, „Gott und dem Lamm sei Herrlichkeit für immer!“, „Schaut auf Jesus, der das Kreuz ertrug ... und sich zur Rechten Gottes setzte“. Wir sind ein offener Himmel, und wir machen den Weg frei für den Himmel, damit er auf die Erde hereinbricht.
W Lass die Flamme leuchten, alles Dunkel durchdringen. Aus der Nacht wird heller Tag. Unser Lied wird lauter, unsere Liebe stärker. Strahle hell, strahle hell! (Graham Kendrick)
W
Mike & Kay Chance sind Mitgründer und ehemalige Leiter des Glaubenszentrums. Seit zehn Jahren haben sie einen Reisedienst in ganz Deutschland und Europa. Wenn du mehr über ihren Dienst wissen oder sie in deine Gemeinde oder Gruppe einladen möchtest, kannst du gerne ihre Website besuchen (www.arise-chance.com) oder ihnen eine E-Mail schreiben (michael_chance msn.com).
BIBELSCHULE – Herzstück des Glaubenszentrums Entwicklung und Weiterentwicklung
Mit der 40-jährigen Geschichte des Glaubenszentrums ist neben vielem anderen eines unweigerlich verbunden: die Vollzeitbibelschule – Herzstück des gesamten Werkes! Würde man die ehemaligen Schüler und Schülerinnen, Freunde der Schule und geistlichen Leiter im Land fragen, was sie mit der Bibelschule im Glaubenszentrum verbinden, so würde man sicher eine ganze Reihe individuell geprägter Antworten erhalten – denn jeder hat seine ganz eigene Beziehung zu und Geschichte mit diesem Ort, wobei die vier Jahrzehnte mit den verschiedenen Prägungen und Schwerpunkten der jeweiligen Zeit dabei sicher ihr Übriges tun. Einige Merkmale aber würden sicher einen gemeinsamen Nenner bilden: Die Bibelschule im Glaubenszentrum ist ... ... ein Ort, an dem das Wort Gottes und der Glaube daran im Zentrum stehen! ... ein Ort, an dem Freiheit für das Wirken Gottes zu finden und dieses erlebbar ist! ... eine Lebens- und Charakterschule, in der man ganzheitlich geformt werden kann! Aus einem Gespräch mit einem jungen Pastor, der selbst eine theologische Ausbildung durchlaufen hat, blieb
mir folgender Satz im Ohr hängen: „Das Besondere an dieser Schule ist, dass es ums Herz geht und nicht um den Kopf!“. Auch wenn wir als Bibelschule genauso den „Kopf“ ansprechen und trainieren wollen, so war, ist und bleibt unser Selbstverständnis doch, dass wir als „geistliche Berufsschule“ Menschen ganzheitlich trainieren wollen, damit sie „mächtig im Wort und brennend im Geist“ aus ihrer Beziehung zu Jesus nachhaltig positiven Einfluss auf ihr Umfeld ausüben können.
SCHULE MIT GUTER TRADITION Da die ersten 30 Jahre der Bibelschulgeschichte bereits zum entsprechenden Jubiläum ausführlich betrachtet wurden, soll an dieser Stelle nur ein kurzer Rückblick geschehen: Nach einem dreimonatigen Probelauf im Frühjahr 1976 startete das erste Jüngerschaftsschuljahr im September desselben Jahres. Seitdem haben über 2.000 Menschen diese Schule durchlaufen. Sieben Jahre später, im September 1984, wurde mit dem Mitarbeiterschuljahr eine weitere Ausbildungsmöglichkeit angeboten, die, als Aufbaukurs konzipiert, von ca. 80 % der Schüler des entsprechenden Jüngerschaftsschuljahres wahrgenommen wurde und wird! Wiederum neun Jahre später, im
September 1993, kam sogar noch ein drittes Schuljahr, die „Leiter-, Pastoren- und Missionsschule“, dazu. Die Schülerzahlen stiegen und erreichten Ende der 1990er mit fast 170 Schülern in allen drei Schuljahren zusammen ihren vorläufigen Höhepunkt. Für die nächsten etwa 10 Jahre warb die Bibelschule nun mit dem Slogan „1-23 Jahre Bibelschule im Glaubenszentrum!“
Stelle durch notwendige und zeitgemäße Veränderungen ergänzt wurde. So stellte die Schule trotz mancher Herausforderungen auch in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends eine in dieser Form nahezu einzigartige Möglichkeit theologischer Ausbildung für Menschen allen Alters mit ganz verschiedenen konfessionellen Hintergründen, Familienständen und Vorbildungen dar.
Durch einige interne Krisen und personelle Veränderungen bedingt folgte eine Zeit, in der unter der Leitung von Gerry Klein (Bibelschulleiter) und Wulf Linnert (Studienleiter) vor allem das Vorhandene stabilisiert und an mancher
BESTÄNDIGE VERÄNDERUNG Bei allem Grund zur Dankbarkeit und Zufriedenheit zeichneten sich bald erneut notwendige Veränderungen ab. Und so startete mit der School of Worship (SOW), unter der Leitung von Juri & Mia
SCHOOL OF MISSION
SCHOOL OF WORSHIP 20|21
JAHRGANG 2014/2015 Friesen, im September 2008 das erste Modul und markierte damit einen Wandel, der sich 2009 vollends vollziehen sollte. Das dritte Schuljahr im Sinne einer „Leiter-, Pastoren- und Missionarsschule“ wurde nach 16 Jahren von einem modularen System abgelöst, wie es an der Mutterbibelschule „CFNI Dallas“ bereits vorhanden war. Neben der SOW, die maßgeblich vom Vorbild aus Dallas geprägt ist, startete im September 2009 mit der School of Missions (Focus M) unter der Leitung von Christoph & Kirsten Köhler ein weiteres, im Haus entwickeltes Modul. Das daraus resultierende, breitere Ausbildungsangebot – vor allem im Bereich Lobpreis und Anbetung – und steigende Teilnehmerzahlen im Jüngerschaftsschuljahr führten zu einem erneuten Anstieg der Schülerzahlen, sodass wir 2013 zum ersten Mal mit über 200 Schülern in ein neues Bibelschuljahr starteten und dies im Folgejahr wiederholen konnten. Und obwohl dies in erster Linie Grund zur Freude ist, sind mit diesem Wachstum auch manche Herausforderungen verbunden.
„GUTE PROBLEME“ ... Als Werk müssen wir zusätzliche Räumlichkeiten zur Unterbringung und für Unterrichtszwecke bereitstellen bzw. die Renovierung der vorhandenen Räume in Angriff nehmen und einen größeren Mitarbeiterstab zur angemessenen Begleitung und Betreuung der Schüler aufbauen. Als GZ-Family müssen wir lernen, dass in einer Großfamilie nicht jeder alles machen kann und wir doch alle für dasselbe Ziel arbeiten. Und als Bibelschule müssen wir uns die Frage stellen, wie die Ausbildung einer „geistlichen Berufsschule“ in einer sich verändernden Gesellschaft aussehen soll! In Anbetracht der erfreulichen Gesamtentwicklung sicher „gute Probleme“. Und doch welche, die einer Lösung bedürfen.
LEHRERSTAB 2014/ 2015 … UND SCHMERZVOLLE ERFAHRUNGEN Im gesamten Veränderungsprozess der letzten Jahre gab es allerdings nicht nur „gute Probleme“. Dabei schmerzt, neben den „alltäglichen Reibungsverlusten“ vor allem der Tod des Ehepaars Linnert. Nach seiner Frau Agnes (2007) starb auch unser geschätzter Studienleiter und langjähriger Mitarbeiter Wulf Linnert im Januar 2011 nach langer und schwerer Krankheit. Ich erinnere mich noch an den Moment, als die Nachricht von seinem Tod die Mitarbeiterschaft erreichte. Es war, als ob die Zeit stehen blieb und nur langsam stellte sich die Gewissheit ein, dass Wulf nicht mehr länger unter uns war. Über ein Jahrzehnt hatte er als Studienleiter Gerry Klein als engagierten Bibelschulleiter unterstützt, sich auf vielfältige Weise in die Schülerschaft investiert und im erweiterten Leiterkreis des Werkes Verantwortung übernommen. Damit hinterließ er eine Lücke, die nicht so leicht zu schließen war. Umso dankbarer sind wir für das Engagement von Regina Schulz, die von Sommer 2010 bis Frühjahr 2014 als kommissarische Studienleiterin mit ihrem organisatorischen Geschick eine wertvolle Hilfe für die Aufrechterhaltung des Bibelschulbetriebs war. Seit Frühjahr 2014 darf ich mich nun als Studienleiter den damit verbundenen Herausforderungen und Aufgaben stellen, was ich entsprechend meiner Begabungen und Fähigkeiten mit großer Freude und von ganzem Herzen tue.
DAS MORGEN IM BLICK BEHALTEN Unser Hauptanliegen für die Zukunft ist, dass die Bibelschule im Glaubenszentrum auch weiterhin eine attraktive theologische Ausbildungsstätte mit eigenem Profil ist. Um diesem Anliegen Rechnung zu tragen, sind
wir bestrebt, in einer sich verändernden Gesellschaft und einem immer vielfältiger werdenden Angebot an Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten unser Profil als „geistliche Berufsschule“ zu schärfen und partnerschaftliche Beziehungen zu anderen Ausbildungsstätten zu stärken sowie jeweils notwendige Veränderungen vorzunehmen. Da es sich dabei um einen vielschichtigen Prozess handelt, wird es einige Zeit brauchen, bis entsprechende Ergebnisse deutlich sichtbar werden. Wir erleben aber schon bei den ersten Schritten, dass wir auf einem guten Weg sind und sich alle diesbezügliche Mühe lohnt. Um diesen Prozess greifbarer zu machen, möchte ich im Folgenden einige Elemente kurz skizzieren.
DER ZUKUNFT RICHTUNG GEBEN Ein wesentliches Element dieses Prozesses ist die konzeptionelle Auseinandersetzung mit der Zukunft unserer Schule. Dabei geht es vor allem um Fragen nach der zeitgemäßen Umsetzung der uns von Gott gegebenen Berufung als „geistliche Berufsschule“ – sowohl inhaltlich als auch strukturell. Welche Themen sind heute relevant? Wie können wir zeitlos gültige Wahrheiten in verständlicher Weise vermitteln? Welche Schwerpunkte setzen wir in unserer Ausbildung? Was macht uns als Schule aus? Wo liegt unser besonderer Beitrag zur Ausrüstung der Gläubigen für diese Zeit? Konkret geht es dabei …
… um die Gestaltung unseres Curriculums, sowohl im Sinne der gelehrten Fächer als auch im Sinne aller Ausbildungselemente. … um Methoden der Unterrichts- und Lehrmittelgestaltung. … um thematische Schwerpunktsetzungen für die Zukunft. Dabei sind die qualitativ bestmöglichste Ausbildung der Schüler, die Brauchbarkeit unserer Absolventen in Gemeinden und Werken sowie die charismatische Prägung unserer Schule die Hauptfaktoren, an denen wir Veränderungen und Entscheidungen beurteilen wollen. Ein Ergebnis dieser Überlegungen ist das zum Schuljahr 2016/17 beginnende Modul „Evangelisation und übernatürlicher Dienst“. Auch wenn dies bisher nur ein Arbeitstitel ist und das Kind noch einen richtigen Namen braucht, sind wir dankbar, dass wir mit Denis Janke und einem sich formierenden Team auf dieses neue Modul zugehen können. Als leidenschaftlicher Evangelist hat Denis in den letzten Jahren diesen Bereich im Glaubenszentrum entscheidend mitgeprägt und sich in Zusammenhang mit dem Modul langfristig zur Mitarbeit im Glaubenszentrum verpflichtet. Wir sind davon überzeugt, dass Gott aktuell den Bereich des natürlich-übernatürlichen Dienstes betont und wollen diese
Das Glaubenszentrum ist ein Zentrum, von dem lebendiger und echter Glaube in unser Land ausgeht. Auf den Frauen-, Männer- und Kinderkonferenzen wurden wir auf unterschiedlichste Weise als ganze Familie reich gesegnet. Ihr seid eine echte Ermutigung. Danke!
22|23 Stefan Vatter – Vorsitzender der GGE im BEFG
BIBELSCHULE : FÜR SINGLES EBENSO WIE FÜR FAMILIEN Gelegenheit ergreifen, um Menschen speziell darin zu trainieren. Weitere Überlegungen und Ideen zu den oben genannten Punkten stehen im Raum, sind allerdings noch nicht so ausgereift, dass sie an dieser Stelle erwähnt werden können.
GUTE LEHRE lebt auch von guten Lehrern. Seit einigen Jahren erleben wir eine größere Veränderung unseres Lehrerstabs. Einige langjährige Hauslehrer wie Antje Janzen, Dieter Drexler, Richard Remington und der be-
reits erwähnte Wulf Linnert haben uns seit dem 30-jährigen Jubiläum verlassen. Jeder von ihnen hat mit seiner ganz eigenen Art die jeweiligen Fächer geprägt und unterrichtet, sodass viele Schüler und Schülerinnen dadurch gesegnet waren. In dem Bewusstsein, dass keiner einfach eins zu eins ersetzbar ist und jeder in gewisser Weise eine Lücke hinterlassen wird, sind wir trotzdem dankbar, dass unser Lehrerstab durch neue Haus- und Gastlehrer ergänzt wurde und wird, die ebenfalls einen einzigartigen und wertvollen Beitrag zur Lehre in der Bibelschule leisten. Neben neuen, und manchmal doch altbekannten, Gastlehrern wie Dr. Heinrich
Wer du bist in Christus Wilkin van de Kamp In einer sehr klaren und ansprechenden Art und Weise erklärt Wilkin van de Kamp, wer du „in Christus“ bist. Es geht insbesondere darum, dass du dir bewusst bist, wie Gott dich sieht, da du „in Christus“ bist. „In Christus“ formst du eine unzertrennliche Einheit mit Jesus und wirst in Gottes Augen besonders wertvoll. Jesus und du, ihr seid so miteinander verbunden, dass Gott erst einmal Jesus in dir sieht und dann erst dich! Deshalb kann er seine Augen nicht von dir lassen. Wenn du entdeckt hast, dass Gott dich durch Jesus anschaut, wirst du deine Mitmenschen auch mit den Augen Jesu betrachten. Hör damit auf, deine alte Identität aufzupolieren, und genieße deine funkelnagelneue Identität in Christus! Du wirst ein toller Mensch werden. Buch, gebunden, 96 Seiten, Best.-Nr. 111 030 00, 8,95 €
Tel.: (0 53 82) 9 30-2 22 www.shop.glaubenszentrum.de
Christian Rust, Matthias C. Wolff, Thorsten Moll, Jochen Geiselhart und Walter Conzett wurde auch unser Hauslehrerstab ergänzt. Mit Lydia von Thaler haben wir eine vielseitig begabte junge Frau mit abgeschlossenem Theologiestudium für die Fächer „Altes Testament“ und „Inspiration und Autorität der Heiligen Schrift“ gewinnen können. In Gerhard Bottesch, dem Ortspastor der Bad Gandersheimer BfP-Gemeinde, lehrt seit einigen Jahren ein Mann aus der Praxis über die Thematiken „Gemeinde“ und „Hermeneutik“. Durch Christoph Köhler, den Leiter unserer Focus M, bekommen die Schüler auch weiterhin ein klares Verständnis von „Gottes Sicht für die Nationen“ und die „Prinzipien des Reiches Gottes“. Und in Edgar Breitenbach übernimmt ein ebenfalls noch junger, dynamischer und doch sehr reifer Mann die Leitung der SOW, um die von Juri & Mia Friesen mit ihrem Team geleistete Arbeit in diesem Bereich weiterzuführen.
wichtig! Wir würden uns freuen, wenn ihr uns auch auf unserem weiteren Weg begleitet und euch – im Rahmen eurer und unserer Möglichkeiten – aktiv daran beteiligt. Gott segne euch!
DU BIST BIBELSCHULE! Abschließend möchte ich gern noch von Herzen Danke sagen: Danke an alle, die in den letzten Jahren auf vielfältige Weise die Bibelschule mitgetragen und mitgeprägt haben: finanziell, im Gebet, durch Werbung für die Bibelschule, die Entsendung von Schülern oder eine eigene Teilnahme sowie als Mitarbeiter und Gastsprecher. Der Platz würde nicht ausreichen, jeden aufzuzählen, und doch ist jeder von euch
Sebastian Stark verheiratet und Vater von drei Kindern, ist Studienleiter im Glaubenszentrum.
Das Glaubenszentrum ist ein Ort der Inspiration und Zurüstung von Christen, welche ihre Beziehung zu Jesus Christus vertiefen und stärken wollen. Die Leiterschaft unterstellt sich der Führung des Heiligen Geistes. Macht weiter so!
24|25 René Bregenzer – Geschäftsführer Ecolite AG
DIE ENTWICKLUNG UNSERER VERANSTALTUNGEN Noch in Wolfenbüttel hat sich neben der Bibelschule schnell eine weitere Säule etabliert, und diese bestand aus verschiedenen Veranstaltungen (siehe untere Grafik): Erst kürzlich kam die Möglichkeit hinzu, über Livestream auch Menschen zu erreichen, die nicht vor Ort dabei sein können (glaubenszentrum.de/livestream).
IN DEN ANFÄNGEN Es gab Zeiten in Bad Gandersheim, in denen wir den kompletten Essraum umgebaut haben, um 400 Teilnehmer unterzubringen. 1998 kam dann die Erweckungshalle dazu, die nun Raum für 1.100 Teilnehmer bietet; jedoch ist sie teils wieder zu klein, sodass wir einen modern ausgestatteten Überttagungsraum (die alte Turnhalle, jetzt Mehrzweckraum) geschaffen haben und bald den Buchladen ausquartieren, damit noch weitere Teilnehmer vor Ort das miterleben können, was Gott tut. Es ist erst ein kleiner Anfang, um den deutschsprachigen Raum zusammen mit vielen anderen Gläubigen zu erreichen.
OUTBREAKTAGE Sommerbibelschulen
Inzwischen haben sich einige Schwerpunkte bei den Konferenzen entwickelt, und zwar die Männer-, Frauen- und Kinderkonferenzen. In einer Gesellschaft, die Frauen vermitteln will, sie seien nur dann wertvoll, wenn sie in der Wirtschaft tätig sind, und Männern, sie hätten ihren Wert an der Gewinnmaximierung zu messen, brauchen wir wieder eine klare Orientierung, was Gott über Männer und Frauen sagt. Begonnen haben diese Männerkonferenzen im Gästehaus Kantorberg mit den Seminaren „Männer des Gebets“ und „Männer des Wortes“. Mit „Erweckt die Helden“ sind später Konferenzen entstanden, die bis ins ganze Land hinein wirksam sind. Es ist schon etwas Besonderes, wenn Männer für drei Tage unter sich sind, um gemeinsam Gott zu begegnen und nach seiner Gegenwart und Wegweisung zu suchen.
Jugendbibelschulwochen Männer- & Frauenkonferenzen
GZ-Veranstaltungen Leiterkonferenzen
SEMINARE
Kurzbibelschulwochen
KInderkonferenzen
RÜCKMELDUNGEN VON KONFERENZTEILNEHMERN
„Ich bin in einem Kinderdorf aufgewachsen. Dort war Gefühle zeigen Schwäche. So habe ich mein Herz geschlossen und konnte später keine Gefühle zeigen. Bei meiner Bekehrung wurde mir das steinerne Herz genommen und ein weiches gegeben. Aber ich konnte bis jetzt nicht weinen. Dieses Wochenende wurde mir das Herz weiter geöffnet und mir sind beim Lobpreis Tränen geflossen.“ „2004 habe ich bei der MäKo ein klares Mandat von Gott für eine Männerarbeit bekommen. Ich habe mein Haus und Herz geöffnet, mich vorbereitet, geleitet und gedient. Gott hat mir ein brennendes Herz dafür geschenkt, in meinem Umfeld geistlicher Vater zu werden. Heute ist die Männerarbeit kraftvoller als je zuvor. Einige meiner Arbeitskollegen haben sich schon bekehrt. Außerdem hat Gott mir jetzt zwei Männer zur Seite gestellt, die gestern ihr Mandat als Leiter im Männerkreis ergriffen haben. Gott ist treu!“
„Als ich dem Aufruf gefolgt bin, um wegen Bindungen und Abhängigkeit beten zu lassen, habe ich erlebt, dass die Dämonen schon auf dem Weg zum Gebet ausgefahren sind. Bei der Atmosphäre und dem Wehen des Heiligen Geistes hatten die Dämonen keinen Platz mehr.“ „Während der Konferenz hatte ich insbesondere für drei Punkte bzgl. meiner Finanzen gebetet – zwei geschäftliche und ein privater. Alle drei Punkte sind wirklich wichtig. Am Montag und Dienstag nach der Konferenz waren alle drei Punkte „plötzlich“ gelöst – die finanzielle Situation war komplett versorgt.“
Das Glaubenszentrum Bad Gandersheim hat durch die Jahrzehnte das Leben unzähliger Menschen reich gesegnet und himmlisch positiv beeinflusst! So auch unser eigenes Leben – und das unserer Familie und Gemeinde! Ihr seid eine konstante Quelle der Ermutigung und der Inspiration! Wir segnen euch und sagen: Lebt geliebt in der Liebe des Vaters!
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Karin & Matthias Hoffmann – Vaterherz bewegt, Hannover
NUR MIT GOTT In 2. Mose 33,16 sagte Mose (sinngemäß) zum Herrn: „Ich möchte nicht weitergehen, wenn du nicht mitgehst“. Er war ein Mann, der Gottes Gegenwart und seine Wege kannte. Viele wollen Gottes Werk erleben, doch wenige kennen seinen Weg. Mose war einer, der beides kannte – nur wer seinen Weg auch kennt, kann ihn mit Gott gehen. Seine Werke sind oft einmalige Erlebnisse, doch wer seinen Weg kennt, der wandelt mit Gott, und dazu sind wir berufen! Unser Gebet ist, dass diese Konferenzen Tage sind, in denen wir Gottes mächtige Werke erleben, denn er ist
ein mächtiger Gott; gleichzeitig wollen wir aber auch seine Wege erkennen lernen, um ihm in einer verwirrten Zeit folgen und auch in der Zukunft seine gewaltige Herrlichkeit erleben zu können. Möge durch diese Veranstaltungen Weisung ausgehen, wie Gott es von Zion verheißen hat!!!
Markus Germann ist Gesamtleiter vom Glaubenszentrum.
GLAUBENSZENTRUM-FAMILY GZ-Family ist eine wichtige Säule im Glaubenszentrum, die zwar nach außen nicht so bekannt, jedoch für den Ablauf und das Funktionieren des Glaubenszentrums entscheidend ist. Wir verstehen uns als ein Lebens- und Trainingszentrum. In einem Lebenszentrum geht es um Leben, Familie, ein Zuhause, das Miteinander – um das Sein.
LEBENS- UND TRAININGSGEMEINSCHAFT Alle Mitarbeiter inkl. Kindern sind in „Agapegruppen“ eingeteilt, in denen wir uns regelmäßig treffen, um auszutauschen, Gemeinschaft zu haben und miteinander den Alltag zu meistern. In Gemeinschaftstreffen und einem Mitarbeiterausflug, an denen alle unsere Mitarbeiter mit Kindern und Teenies teilnehmen, lernen wir uns als Gemeinschaft näher kennen und können außerhalb des Dienstes Beziehungen vertiefen. Besondere Tage wie den Tag der Deutschen Einheit, eine Adventsfeier mit Talentenachmittag und Schulabschluss feiern wir mit unseren Bibelschülern; sie sind auch für uns Highlights. So ist das Lebenszentrum auch ein Familienersatz für Mitarbeiter, deren Angehörige wie Eltern, Geschwister, Großeltern oder Enkel nicht gleich um die Ecke wohnen. Die große Fluktuation der Bibelschüler und Mitarbeiter und damit verbunden immer wieder Neuaufbau und Loslassen von Beziehungen ist ein Preis, den unsere Mitarbeiter, Kinder und Teenies hier zahlen.
EIN TRAININGSZENTRUM Außerdem sind wir ein Trainingszentrum. Hier wird trainiert, verbessert, ausgebildet, gelernt und geeifert. Aus diesen beiden Begriffen – Lebens- und Trainingszentrum – leiten wir auch den Begriff „Familienarmee“ ab. Wir sind GlaubenszentrumFamilie: diejenigen, die auf dem Campus und in direkter Umgebung wohnen, aber auch die Schüler, die hier sind,
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und die Schüler, die einmal hier waren. Uns verbindet die gemeinsame DNA von Lobpreis und Anbetung, vom Leben aus dem Wort und dem Gebet sowie dem Leben für sein Königreich. Dafür stehen und leben wir, und das ist das Training, das wir weitergeben. Dadurch sind wir auch eine Armee, die Armee Gottes. Nur Gott kann es so führen, und seiner Gnade verdanken wir es, dass aus einer ehemaligen Kaserne des Dritten Reiches, das Zerstörung brachte, jetzt ein Zentrum des Lebens und der Hoffnung weit über Deutschland hinaus entstanden ist, eben „Christ for the Nations“.
FAMILIE IST GOTTES MODELL Während auch zunehmend in christlichen Kreisen Familie umdefiniert und die Schöpfungsordnung Gottes von Mann und Frau und Kindern durch den Genderismus aufgelöst und als rückständig bezeichnet wird, messen wir der Familie, wie Gott sie sich gedacht hat, eine hohe Bedeutung zu. Deshalb können hier im Glaubenszentrum ganze Familien die Bibelschule besuchen. Nicht wenige Paare haben sich hier auf der Bibelschule kennengelernt – ab dem 2. Schuljahr sind Beziehungen erlaubt – und sind unter Begleitung zu stabilen Ehepaaren geworden. Der Feind hasst Familien und intakte Ehen, da sie etwas von Gottes Einheit widerspiegeln und Multiplikation freisetzen. Aus diesem Grund werden wir im Glaubens zentrum immer einen Fokus auf Familie legen, Familien stärken und unsere Kinder und Teenies als wichtigen Teil der Glaubenszentrum-Familie wertschätzen. Wir ermutigen die Eltern, den primären Erziehungsauftrag für ihre Kinder natürlich und auch geistlich wahrzunehmen. Als Gemeinschaft tragen wir die Familien mit und bieten die Plattform für Kinder und Teenies, sich einzubringen, auszuprobieren und die Gaben zu entfalten; doch
die Verantwortung der geistlichen Unterweisung für sie liegt bei den Eltern und nicht bei der Gemeinde oder einem Werk.
KINDER – DIE GENERATION VON MORGEN Die Kinder unter zwei Jahren bleiben bei den Eltern, da in dieser Zeit die Bindungsfähigkeit des Menschen gebildet wird und dazu Vater und Mutter unerlässlich sind, um ohne Mangel gesund aufwachsen zu können. Danach besuchen sie in unserem Kindergarten die Schäfchen- bzw. Pusteblumengruppe (s. Seite 31). Die Schulkinder haben die Möglichkeit, in den umliegenden Gemeinden in wöchentlichen Kinderprogrammen und Sonntagskinderstunden geistliche Nahrung zu bekommen und auch in der Rangerarbeit integriert zu werden. Mit monatlichen Kidspartys, speziellen Veranstaltungen wie Freizeiten, Sommerbibelschule, Kids in Action, Kinderkonferenz und Tanzgruppe werden sie auf verschiedene Weisen geistlich gefördert und können zum Teil schon selbst ihre Gaben mit einbringen. In den Veranstaltungen für die Schulkinder wollen wir immer wieder ganz bewusst nicht nur ein „gutes Beschäftigungsprogramm“ für unsere Kinder bieten, sondern darauf achten, dass sie selbst durch den Heiligen Geist eine Begegnung mit Gott haben, geheilt werden, seine Stimme hören oder sogar eine spezifische Berufung empfangen. „Gott erleben im Glaubenszentrum“ soll
nicht nur für Gäste von außen gelten, sondern ebenso für unsere eigenen Kinder und Teenager. Wir staunen, wie Gott den Dienst an den Jugendlichen in den letzten Jahren gesegnet hat. Über den Dienst an den Teenies und Jugendlichen berichtet unser Jugendleiter Daniel Hascher in einem separaten Artikel (s. Seite 33).
DER SEGEN DER GZ-FAMILY Ein Lebens- und Trainingszentrum wie das Glaubenszentrum als GZFamily birgt einerseits viele Herausforderungen und Konfliktpotenzial in sich, da immerhin über 300 Personen auf kleinstem Raum und in großer Verbindlichkeit miteinander leben. Auf der anderen Seite könnten wir Bibelschule mit dem Schwerpunkt der Charakterformung nicht leben und Großveranstaltungen wie Männer-, Frauen-, Kinderkonferenzen, Sommerbibelschule und das Outbreak nicht ohne eine zusammenstehende und tragende Lebensgemeinschaft durchführen. Sie bildet das Rückgrat und den Puls dieses Dienstes. So wollen wir weiter als Familienarmee zusammenhalten, damit die Absichten Gottes an diesem Ort weiter ausgeführt werden. Ernst Looser ist Teil des PRISMA-Teams vom Glaubenszentrum. Er ist zuständig für den Familien-, Kinder- und Jugenddienst.
Viele Tausende Menschen sind in den letzten 40 Jahren durch das Glaubenszentrum tiefgreifend berührt, verändert und geprägt worden. Darin ist Gottes Handschrift sichtbar und ich wünsche der Glaubenszentrum-Familie, dass ihr Dienst weiterhin so vom Segen Gottes begleitet wird.
Peter Riedl – Leiter der BFP-Gemeindeberatung
KINDERGARTEN & MIKROBIBELSCHULE Morgens, während ein Teil der Eltern unserer Kinder die Bibelschule besucht, treffen sich die Kinder zu ihrer eigenen kleinen Bibelschule in unserem Kindergarten bei den Pusteblumen und Schäfchen. Die Pusteblumen – Pustis genannt – sind unsere 4–6-Jährigen und die Schäfchen die 2–3-Jährigen. Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt darauf, die Kinder in eine lebendige Beziehung zu Jesus zu führen und ihnen zu helfen, darin zu leben und zu wachsen. Deshalb ist unser Kindergarten ein Ort, an dem Kinder Jesus begegnen können.
KINDER KÖNNEN GOTT ERLEBEN Jesus selbst sagt: „Lasst die Kinder zu mir kommen ...“ (Lk 18,15-17). Für ihn sind sie nicht zu klein, um in einer Beziehung mit ihm zu leben. Er möchte auch ihr Freund sein! Biblische Botschaften, Zeiten, in denen wir Gott mit Liedern preisen und in denen sie selbst lernen, Gottes Stimme zu hören und ihm im Gebet ihren Dank und ihre Anliegen zu bringen, sind ein fester Bestandteil
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unseres Tagesablaufes. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel schon die kleinen Kinder an geistlichen Wahrheiten aufnehmen und verstehen können – viel mehr als wir oft denken. Denn genauso, wie wir „Großen“ den Heiligen Geist brauchen, der uns Gottes Wort aufschließt, offenbart er es auch den Kindern. Wichtig dabei ist nur, dass wir es ihnen ihrem Alter gemäß vermitteln. In der Freispielzeit wird es dann ganz praktisch, wenn es heißt, den Glauben im Umgang miteinander zu leben, so wie Jesus es uns vorgelebt hat. Sie lernen einen Blick für die Nöte und Bedürfnisse des anderen zu bekommen und im Umgang miteinander z. B. freundlich und hilfsbereit zu sein, zu teilen, sich zu entschuldigen und zu vergeben. Immer wieder hören wir Berichte von Eltern, was Gott im Leben ihrer Kinder tut oder wie sie die geistlichen Dinge ganz einfach nehmen und damit laufen. Hier ein Zeugnis einer diesjährigen Bibelschulfamilie: „Wir waren gerade eine Woche hier im Glaubenszentrum, als unsere Tochter (5 Jahre) beim Essen aufsteht, um den Tisch herum zu ihrem erkälteten Bruder geht, ihm die Hände auflegt und mit einer Selbstverständlichkeit, von der wir Eltern noch lernen können, betet: ‚Danke Jesus, dass du meinen Bruder heilst! Amen.’ Am nächsten Tag war er geheilt, von der Erkältung war nichts mehr da.“ Gott will und kann Kinder schon in diesem jungen Alter gebrauchen.
DER DIENST SOLL SICH MULTIPLIZIEREN Ein wichtiges Ziel unserer Arbeit ist es, Eltern eine geistliche Sicht für ihre Kinder zu geben und ein Verständnis dafür, dass Gott sie als ganze Familie, mit ihren Kindern zusammen, gebrauchen möchte, um an dem Ort ein Licht zu sein, an den er sie stellt. Deshalb ist es bei unseren Jüngsten, den Schäfchen, ein Schwerpunkt, die Eltern ganz praktisch in die Arbeit mit einzubeziehen. Sie bekommen Anregungen, wie sie den Glauben mit ihren Kindern im Alltag leben und ihnen biblische Werte auf einfache, kreative Art vermitteln können. In der Gruppe haben sie die Möglichkeit, die Arbeit live mitzuerleben und unter Anleitung das Gehörte selbst umzusetzen. Die Eltern sind immer wieder erstaunt darüber, wie begeistert die Kinder bei den biblischen Botschaften dabei sind, wie schnell sie Bibelverse auswendig lernen und wie sie in der Lobpreiszeit Gott mit viel Freude loben und preisen. Unser Wunsch ist es, dass Eltern diese Erfahrungen und das Gelernte in ihre Gemeinden mitnehmen und es dort in den Dienst mit kleinen Kindern einfließen lassen. Es soll sich multiplizieren und vielen Kindern und Eltern zum Segen werden.
KINDERDIENST – MEHR ALS EIN AUFTRAG FÜR DIESE GENERATION Über die Jahre sehen wir, wie Kinder aufblühen und ihren Weg mit Gott ge-
hen. Die ersten Jahrgänge, die ich in den 15 Jahren, seit ich hier mitarbeiten darf, mitprägen durfte, sind jetzt Teenager und junge Erwachsene. Einige davon kommen regelmäßig als Helfer und unterstützen uns in den Kinderkonferenzen und Sommerbibelschulen im Kinderprogramm oder kommen noch einmal ganz bewusst zur Bibelschule, um ihr Fundament im Glauben zu stärken, damit sie als Träger seiner Gegenwart Veränderung in die Gesellschaft bringen können. Viele von ihnen haben eine klare Vision und Berufung für ihr Leben von Gott empfangen und gehen Schritte in diese Richtung. Dies zu erleben, ist ein großer Segen und zeigt einmal mehr, wie lohnend und fruchtbar es ist, bei den Kleinsten anzufangen, sie in den Wahrheiten des Wortes Gottes zu lehren und ein Fundament der Liebe Gottes in ihre Herzen hineinzupflanzen, auf das ein siegreiches Leben aufgebaut werden kann. Diese Vision wollen wir auch in Zukunft weiterverfolgen und uns dafür einsetzen, dass Menschen Gottes Perspektive und Möglichkeiten für diese Altersgruppe erkennen und damit laufen werden.
Karin Müller ist gelernte Erzieherin und leitet den Kindergarten mit Pusteblumen- und Schäfchengruppe des Glaubenszentrums.
Flanell-Set Deluxe
Betty Lukens
Ein Flanell-Set bietet die Möglichkeit, mit Figuren und Teilen jede Geschichte der Bibel in Bildern zu erzählen. Es ist für Evangelisation und Kinderstunde geeignet. Die bunten Figuren sind auch noch in einigen Metern Entfernung gut zu erkennen.
Best.-Nr. 430 000 00 (Großes Set) Best.-Nr. 430 010 01 (Kleines Set) ab 198,– €
Tel.: (0 53 82) 9 30-2 22 www.shop.glaubenszentrum.de
NIEMAND IST ZU JUNG
DER JUGENDDIENST IM GLAUBENSZENTRUM
„Niemand hat ein Recht, auf dich herabzusehen, nur weil du noch jung bist. Sei den Gläubigen ein Vorbild in allem, was du sagst und tust, ein Vorbild an Liebe, Glauben und Reinheit.“ (1.Tim 4,12) Dieses Wort begleitet mich jetzt schon ein paar Jahre. Immer wieder durfte ich spüren, wie mich dieser Abschnitt im 1. Timotheusbrief durch meine Jugendzeit geprägt hat, und welche Kraft und Wahrheit darin für die heutige junge Generation steckt. Seit Juni 2013 leite ich nun den Jugenddienst im Glaubenszentrum. Es bereitet mir eine große Freude zu sehen, wie Gott sich bei aller Vielfalt und allen Herausforderungen immer wieder zu dieser Arbeit stellt. DIE ARBEIT MIT JUGENDLICHEN UND EINEM SUPER JUGENDTEAM Durch den laufenden Wechsel von Familien, die unsere Bibelschule besuchen, bekommt unsere Jugendgruppe fast jedes Jahr Zuwachs. Einen festen Bestandteil bilden unsere Teenies der Mitarbeiterfamilien und die vor Ort. Zur „GZ-YOUTH“ – so heißt unsere Jugend – treffen wir uns einmal in der Woche, um Jesus zu erheben, das Wort Gottes zu hören und Gemeinschaft miteinander zu haben. Die Teenies werden dabei jedes Jahr von einem Jugendteam aus dem 2. Schuljahr begleitet. Unsere Vision ist, die Jugendlichen so anzunehmen und zu lieben, wie sie sind. Wir wollen sie in ihrer
Persönlichkeit stärken, ihre Gaben und Fähigkeiten entdecken, sie in ihrem Charakter fördern, in ihr Leben sprechen und sie in ihrer Liebe zu Jesus stärken. Außerdem wollen wir sie zu dem freisetzen, wozu Gott sie berufen hat. Dafür wollen wir ihnen ein Vorbild des oben genannten Bibelverses sein: Unser Leben soll lauter sprechen als unsere Worte. Des Weiteren haben wir ca. einmal im Monat „GET CONNECTED“ – eine Veranstaltung, die die Teenies selbst organisieren und austragen. Diese Motto-Abende bieten die beste Möglichkeit, Freunde von außerhalb, die Jesus noch nicht kennen, mitzubringen. Was „GET CONNECTED“ auszeichnet, ist Spiel, Spaß, gutes Essen, tiefe Gespräche und gute Gemeinschaft unter Christen. – Ich bin Gott überaus dankbar für all das, was er unter den Jugendlichen tut und noch tun wird.
OUTBREAK UND JUKUBI Ein weiterer Bestandteil der Jugendarbeit im Glaubenszentrum sind das Outbreak und die Jugendkurzbibelschule (JuKuBi). Vor über 20 Jahren leitete Doris Looser – damals noch Bajorat – als Leiterin des Kinder- und Jugenddienstes eine Teeniegruppe in der Stadt. Doch sie wusste, dass Gott etwas Neues im Jugendbereich tun wollte und das Glaubenszentrum größeren Einfluss auf die Jugend nehmen sollte, und stoppte deshalb die regelmäßige Gruppe vor Ort. Daraus
entstanden die erste Teeniefreizeit sowie größere Jugendevents vor Ort, die dann zum „Outbreak“ wurden. Seitdem findet dieses große Jugendevent immer Ende April/ Anfang Mai im Glaubenszentrum statt. Dies ist ein Tag, an dem sich junge Menschen treffen und durch Worship, Predigten, Seminare und Gemeinschaft eine neue Begegnung mit Gott haben. Oft brechen sie aus ihrem alten Leben aus, damit sie sich ganz für Jesus und sein Reich hingeben können. Auch hier dürfen wir erleben, dass Gottes Treue größer ist als alle Herausforderungen (Finanzen, Wetter, Technik, Botschaften usw.), die diese Veranstaltung mit sich bringt. Bei allen Planungsaufgaben ist uns vor allem wichtig, dieses Event im Gebet vor Gott zu bewegen. Wir wollen,
dass Gottes Absichten und Pläne an diesem Tag durchbrechen und dass Jugendliche verändert nach Hause kehren. Wir glauben, dass Gott mächtig unter der jungen Generation wirken wird und sie dazu befähigt hat, an dem Ort, an dem sie sind, die Kraft Gottes freizusetzen. Aus den anfänglichen Teeniefreizeiten ist nun mittlerweile eine JuKuBi entstanden. Sie ist mehr als eine Freizeit oder ein Camp; nämlich eine Zeit, in der das Leben der Jugendlichen auf den Kopf gestellt wird. Hunderte junger Menschen kommen jedes Jahr aus ganz Deutschland ins Glaubenszentrum, um eine unvergessliche Zeit und eine reale Begegnung mit Jesus zu haben, die ihr Leben für immer verändert. Jahrelang fand sie in den
Osterferien statt. Aufgrund des unberechenbaren Wetters wurde dieses Jugendevent letztes Jahr mit Erfolg in den Sommer verlegt. In den letzten Jahren haben wir in dieser Zeit immer einen Brief von Paulus näher beleuchtet wie den Jakobus-, Philipper- oder Römerbrief. Dieses Jahr ist die Apostelgeschichte dran. Wir glauben, dass Gott mit der jungen Generation eine eigene Apostelgeschichte schreiben möchte. Wir glauben, dass er einen Plan für das Leben jedes Einzelnen hat, damit sein Reich noch mehr Einfluss in dieser Welt nehmen kann.
Daniel Hascher ist Jugendleiter im Glaubenszentrum.
Als Pastor und Jugendbildungsreferent des Landesjugendwerks des BFP genieße ich seit vielen Jahren die enge, vertrauensvolle und liebevolle Zusammenarbeit mit dem Glaubenszentrum, das ich schon seit 1979 kenne. Es ist von unschätzbarem Wert, miterleben zu dürfen, wie viele Generationen junger Menschen hier für das Leben mit Jesus geschult und ausgerüstet werden.
Knut Adler – Jugendbildungsreferent des Landesjugendwerks des BFP
EIN SEGEN FÜR PARAGUAY TOCHTERBIBELSCHULE CPN
Die Bibelschule CPN Paraguay (Cristo para las naciones) wurde als Tochterbibelschule vom Glaubenszentrum im Jahr 2005 von Familie Stephan & Erika Bojartschuk und weiteren ehemaligen Bibelschülern in Asunción gegründet. Seitdem werden hier Menschen in einem Lebensstil der Jüngerschaft trainiert, um Gottes Reich in der Familie, im Beruf, in der Gesellschaft, der Gemeinde und in anderen Nationen auszubreiten.
FREIGESETZTE PERSÖNLICHKEITEN CPN arbeitet gemeinsam mit lokalen Pastoren, Leitern und Missionswerken zusammen, um die Einheit und das Wachstum des Leibes Jesu voranzubringen. Bis zum heutigen Tag wurden hier an der Vollzeitbibelschule in bis zu drei Schuljahren ca. 180 Schüler gelehrt, trainiert und auf ein alltagstaugliches Christsein vorbereitet. Dabei bilden die persönliche, intime Beziehung zu Gott, die Wiederherstellung zu gesunden Persönlichkeiten sowie eine tiefe Liebe zum Wort Gottes wesentliche Grundlagen. Charakteristisch für die Bibelschule ist das Zusammenleben in enger Gemeinschaft, gemeinsame praktische Arbeiten, die Mitarbeit in einer Ortsgemeinde und regelmäßige Schülereinsätze. Viele der Schüler sind Jugendliche, die aus armen, kaputten Familien kommen und mit viel Mangel an Liebe, Annahme, einem geordneten Lebensrhythmus oder unter Missbrauch und ohne gesunde Leitung und Prägung aufgewachsen sind. In jedem Schuljahr erleben Schüler große persönliche Veränderungen hinein in die Freiheit der Kinder Gottes. Sie werden von dämonischen Belastungen,
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Ängsten, Schuldgefühlen, Depressionen und Süchten befreit. Auch in diesem Jahr würden wieder gerne mehrere Jugendliche die Bibelschule besuchen, jedoch haben weder sie selbst noch ihre Familien oder Gemeinden die finanzielle Möglichkeit, sie dabei zu unterstützen.
SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT Seit 2014 konnten wir durch die Einführung eines Abendbibelschulprogramms gerade auch berufstätige Paraguayer erreichen. Darüber hinaus gibt es Kurzzeitschulungen (Seminare und Konferenzen), an denen neben den Bibelschülern auch Gäste teilnehmen können. Um in der Zukunft mehr Menschen erreichen zu können, benötigt der Dienst von CPN in Asunción regelmäßige Unterstützer sowie ein neues geeignetes Grundstück, um ein größeres Schulungs- und Konferenzzentrum errichten zu können. Seit August 2013 ist Familie Bojartschuk bei der VDM (Vereinigte Deutsche Missionshilfe) angestellt und auch von dort ausgesandt. Unterstützungsmöglichkeiten für CPN Paraguay und weitere Informationen findest du unter www.cpn-paraguay.net.
Christoph Köhler ist Leiter der Missionsschule Focus M und Feldleiter im Glaubenszentrum.
15 JAHRE TOCHTERBIBELSCHULE CFN ALBANIA Als Mutterbibelschule feiern wir 15 Jahre der Ausbreitung des Wortes Gottes durch unsere Tochterbibelschule CfN Albanien in Pogradec und Gottes Treue während dieser Zeit. Der folgende Bericht wurde vom albanischen Bibelschulleiter Mentor Rama verfasst.
WIE ALLES BEGANN 1999 kamen Bibelschüler und Mitarbeiter des Glaubenszentrums Bad Gandersheim nach Albanien, um dort einen Gebetseinsatz durchzuführen. Als sie die Situation des Landes sahen, war sofort klar, dass ein großer Bedarf an sofortiger Hilfe bestand. Nach dem kommunistischen Regime gab es in der albanischen Gesellschaft viele Probleme, besonders wirtschaftliche. Aber die geistliche Leere war ebenso offensichtlich. So wurden im Jahr 2000 ehemalige Bibelschüler des Glaubenszentrums ausgesandt, um etwas gegen diese geistliche Leere zu unternehmen sowie beim Überleben und Wiederherstellen der Gemeinden zu helfen. Darum wurde in jenem Jahr die Bibelschule „CfN Albanien“ gegründet. Die Bibelschule beinhaltete ein Schuljahr mit den Schwerpunkten auf Charakterbildung und Disziplin. Es sollte ein Fundament des christlichen Glaubens in die Schüler gelegt werden.
DER DIENST WÄCHST / DIE BIBELSCHULE Im Laufe der Zeit wurde aber immer offensichtlicher, dass nur ein Schuljahr nicht ausreicht, um die Schüler für ihre
zukünftigen geistlichen Aufgaben vollständig vorzubereiten. Darum wurde 2010 ein zweites und 2011 ein drittes Schuljahr hinzugefügt. Liegt im ersten Schuljahr der Schwerpunkt auf der Jüngerschaft, sollen die Bibelschüler im zweiten zu Mitarbeitern trainiert und ausgebildet werden. Das bedeutet, dass sie lernen sollen, für sich, andere und ihre Aufgabenbereiche Verantwortung zu übernehmen und diese gewissenhaft auszuführen. Dies soll eine Vorbereitung für den Dienst als Mitarbeiter in der Gemeinde sein. Im dritten Schuljahr – oder auch Diakonenjahr – arbeiten die Schüler bei CfN Albanien mit. Hierbei werden sie von den Mitarbeitern begleitet, um konkret Verantwortung für bestimmte Bereiche zu übernehmen und zu erleben, was es bedeutet, in einem Team mitzuarbeiten. Sie sollen auf eine zukünftige Leiterschaft vorbereitet werden. Seit dem Beginn der Bibelschule gab es bisher 148 Absolventen. Viele von ihnen arbeiten heute als Gemeindeleiter oder Pastoren sowie in öffentlichen Einrichtungen oder im staatlichen Dienst bis hin zu einem geistlichen Engagement im Ausland.
MISSIONSEINSÄTZE
Zur Bibelschulausbildung gehören auch verschiedene Missionseinsätze im In- und Ausland. So findet am Ende eines jeden Bibelschuljahres ein praktischer Einsatz für die Schüler statt. Aufgeteilt in verschiedene Gruppen besuchen sie Gemeinden und die-
nen dort in den unterschiedlichen Dienstbereichen, die die Gemeinden anbieten. Die Schüler sollen so auch ein Verständnis für die Unterschiedlichkeit der Ethnien entwickeln, denn selbst im eigenen Land gibt es verschiedene Ethnien (Roma, Ägypter, Griechen, Albaner). Bei den Missionseinsätzen wie im Kosovo oder in der Türkei sollen sie das Gelernte des Missionsunterrichtes in die Praxis umsetzen.
KONFERENZZENTRUM Nicht nur unsere Bibel schule erlebte ein großes Wachstum, sondern der Dienst erweiterte sich auch auf nationale Konferenzen. So fand 2002 die erste Sommerkonferenz statt, die nun die letzten 13 Jahre durchgeführt wurde. Durchschnittlich wurde sie von ca. 130 Personen, egal ob jung, alt, Ehepaar, Single oder Familie, besucht. Man erkannte jedoch bald den großen Bedarf einer Konferenz ausschließlich für Männer. Schwerpunkt dieser Konferenzen ist, dass Männer ihre Rolle als Mann erkennen und lernen, Verantwortung für ihre Familie und ihr Land zu übernehmen. Seit sieben Jahren kommen regelmäßig ca. 90 Männer, Pastoren, Gemeindeleiter usw. zu dieser Konferenz. Albanien ist weiterhin ein Land, in dem der Wert der Frau immer noch sehr gering ist. Deswegen ist es wichtig, dass Frauen Achtung und Wertschätzung erfahren. Aus diesem Grund findet seit 2011 neben der Männer- und Sommerkonferenz auch eine Frauenkonferenz statt. Der Anklang und die Nachfrage sind enorm. Zu jeder Konferenz kommen ca. 120 Frauen. Das heißt, dass seit dem Start der ersten Sommerkonferenz insgesamt ca. 3.000 Personen die Konferenzen besucht haben. Das Besondere dabei ist, dass auch Leute aus dem Kosovo sowie Missionare, internationale Leiter und Pastoren die Konferenzen besuchen.
die Möglichkeit zu geben, eine Bibelschule besuchen zu können. Da das Christentum in Albanien kaum 25 Jahre alt ist, besteht weiterhin ein großer Bedarf darin, Menschen im christlichen Glauben zu unterweisen. Außerdem soll zu der geistlichen Ausrüstung auch eine praktische Ausbildung hinzukommen, da es in Albanien an praktischen Ausbildungsstätten mangelt. CfN Albanien will es deswegen den Schülern ermöglichen, eine praktische Zurüstung durch eine Berufsausbildung zu erwerben. Geplant ist ein Studienprogramm mit einem integrierten Lehrplan, der eine Ausbildung vor Ort in geistlichen sowie praktischen Aspekten umfasst. Damit will CfN Albanien einen praktischen Beitrag gegen die Armut in Albanien leisten. Wenn du mehr über unseren Dienst in Albanien erfahren möchtest oder konkret helfen willst, findest du aktuelle Informationen auf www.cfn-albania.org.
Mentor Rama, verheiratet und Vater von zwei Kindern, ist Leiter der Bibelschule CfN Albanien.
UNSER TEAM Anfangs bestand das Team ausschließlich aus Missionaren. Im Laufe der Jahre und Weiterentwicklungen stießen in das Team von CfN Albanien immer mehr einheimische Mitarbeiter dazu. Heute gibt es dort ein internationales Team aus Missionaren und Einheimischen (Amerikaner, Deutsche und Albaner).
WIR SIND AUF DEM WEG Die Vision von CfN Albanien ist es, Menschen aufzubauen, auszurüsten und auszusenden. Diese Vision zieht sich durch alle Bereiche hindurch. Gerade befinden wir uns in einem enormen Glaubensprojekt: dem Neubau eines Bibelschulgebäudes. Durch dieses multifunktionale Gebäude wird mehr Platz geschaffen, um mehr Bibelschülern sowie auch Familien
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Als Mutterbibelschule begleiten wir CfN Albanien in eine zunehmende Selbstständigkeit hinein, die für unsere albanischen Geschwister neue Glaubensherausforderungen mit sich bringt. Mehr als alles sind sie auf starke Gebetsunterstützung sowie eine regelmäßige finanzielle Beteiligung von Freunden, z. B. durch einen Dauerauftrag für den Bau und Unterhalt der Bibelschule, angewiesen. Unsere Empfehlung ist: Werde ein Unterstützer!
Christoph Köhler ist Leiter der Missionsschule Focus M und Feldleiter im Glaubenszentrum.
Wir gratulieren zu eurem stetigen Wachstum, von der Anfangszeit unter Bob & Emma Humburg und Mike & Kay Chance bis hin zu den großen Zahlen an Studenten und Konferenzbesuchern heute! Ihr habt immer Gott gesucht und versucht, unter seiner Leitung zu arbeiten. Sein Segen ist auf euch und euer Einfluss im Land groß.
Keith Warrington – Jugend mit einer Mission
EHEMALIGEN-NETZWERK – ALUMNI – GZ COMMUNITY
JETZT IST DIE ZEIT! In diesem Artikel möchten wir mit jedem ehemaligen Abgänger der Bibelschule des Glaubenszentrums einige Gedanken teilen, die zukünftig zu einer dauerhaften und tieferen Vernetzung untereinander führen sollen. Wir arbeiten daran, diesem Netzwerk in den nächsten Monaten eine klare Struktur, einen Namen und damit ein Gesicht nach außen zu geben.
nicht erst recht wir?“ (1.Kor 9,11-12a). „So hat auch der Herr denen, die das Evangelium verkündigen, verordnet, vom Evangelium zu leben“ (1.Kor 9,14). Jesus selbst sagte: „Denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert“ (Lk 10,7b). Natürlich sind wir mit diesen Aussagen vertraut, aber deuten wir sie weithin nicht nur für die Ortsgemeinde? Auch wenn Paulus mit diesen Aussagen ganz bewusst keinerlei Forderungen verbindet, so stellt er die biblische Ordnung doch sehr klar heraus.
ZUM VERSTÄNDNIS Wenn man sich
DIE VISION Eine „Ehemaligen“-GZ-Community macht nur Sinn, wenn die Vision umsetzbar ist und die Ziel gruppe wirklich erreicht wird. Dabei besteht für uns als Glaubenszentrum die Zielgruppe der Personen, die wir gern gewinnen möchten, in allen ehemaligen Schülern, deren Ehepartnern und Kindern sowie allen ehemaligen Mitarbeitern des Werkes. Konkret bedeutet das: Jeder, der zu diesem Personenkreis gehört, ist ein Teil des Netzwerkes, sofern er das selbst möchte. Mit einer Vernetzung verbinden wir als Werk konkrete Erwartungen wie z. B.:
mit dem Gedanken eines EhemaligenNetzwerkes auseinandersetzt, so stößt man unweigerlich auf den traditionsreichen Begriff „Alumni“, der bereits seit dem 19. Jahrhundert an amerikanischen Hochschulen existiert. Dabei bezeichnet dieser Begriff diejenigen, die an dieser Schule ausgebildet und geprägt wurden. Weiter kann man dazu lesen: „In Amerika sehen es die Alumni als selbstverständlich an, dass sie ihrer Universität für die empfangene fachliche Ausbildung und die reichen Angebote zur Persönlichkeits entwicklung als Gegenleistung in vielfältiger Weise Unterstützung zukommen lassen. Dieses Engagement wird als moralische Pflicht angesehen und ist ein Teil des Selbstverständnisses …“
ZUTIEFST BIBLISCH Hinter diesen Gedanken verbirgt sich aus meiner Sicht ein tieferes biblisches Verständnis davon, im eigenen Leben empfangenen Segen an den Ort zurückfließen zu lassen, durch den man diesen Segen in entscheidendem Maße empfangen hat. Paulus macht dazu im NT einige interessante Aussagen: „Wer im Wort unterwiesen wird, gebe aber dem Unterweisenden an allen Gütern Anteil!“ (Gal 6,6). „Wenn wir euch das Geistliche gesät haben, was ist es da Großes, wenn wir von euch das Irdische ernten? Wenn andere an dem Recht über euch Anteil haben,
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• Auffrischung und Stärkung der Verbindung zwischen dem ehemaligen Schüler oder Mitarbeiter und uns als Werk • Repräsentation des Glaubenszentrums durch jeden Ehemaligen in seinem Heimatland und damit verbunden die Werbung für neue Bibelschüler, Seminare und Konferenzen • effektivere Stellenvermittlung für Praktika während und konkrete Einsatzmöglichkeiten für Schüler nach der Bibelschulzeit • regelmäßige finanzielle Unterstützung, Ressourcenbereitstellung oder Beteiligung an konkreten Projekten des Glaubenszentrums durch Ehemalige • Unterstützung durch Ehemalige als Helfer z. B. während der Sommerbibelschule
GEBEN UND NEHMEN „Gebt, und es wird euch gegeben werden: ein gutes, gedrücktes und gerütteltes und überlaufendes Maß …“ (Lk 6,38a). Jede Vernetzung lebt von gegenseitigem Geben und Nehmen, je nachdem was uns anvertraut wurde und womit wir helfen können. Das Glaubenszentrum versteht sich als „Brothaus“ und ist zuerst dazu berufen, ein Bibelschul- und
Trainingszentrum zu sein. Was wir als Glaubenszentrum in ein Ehemaligennetzwerk einbringen können: • eine Online-Plattform und später ein Forum für geistlichen Austausch, Beratung und Vernetzung • Bereitstellung ausgewählter Lehrmaterialien für Kinder, Jugend usw. • eine Jobbörse • regelmäßige „Homecoming“-Treffen im Glaubenszentrum • apostolische Begleitung und Beratung beim Aufbau neuer Dienste Auf unserer Facebookseite „GZ Intern“ und im nächsten Glaubenszentrum-Magazin werdet ihr weitere konkrete Informationen zu möglichen Registrierungen, Logins usw. erhalten. Gott hat das Glaubenszentrum als Werk mit einer nationalen Berufung gesetzt und bestätigt dies seit nunmehr 40 Jahren. Jeder, der an diesem Ort für ein, zwei oder
mehr Jahre geprägt wurde, identifiziert sich mit einer Liebe zum Wort Gottes ohne jeden Kompromiss, einem Lebensstil des Lobpreises und der Anbetung sowie einer ernsthaften und leidenschaftlichen Hingabe an die Pläne und Absichten Gottes mit Deutschland und den Nationen. Wir leben in einer Zeit, in der es immer weniger Orte gibt, die an die Absolutheit des einen Gottes glauben und von Herzen bekennen, dass Jesus Christus der einzige Weg, die einzige Wahrheit und der einzige ist, der uns das Leben im Überfluss schenken kann. Wenn du als ehemaliger Abgänger der Bibelschule Glaubenszentrum zu den Werten stehst, die wir vermitteln und ins Land tragen möchten, dann werde ein aktiver Teil in diesem Netzwerk.
Christoph Köhler ist Leiter der Missionsschule Focus M und Abteilungsleiter Apostolisch/Mission im Glaubenszentrum.
„Wow, 40 Jahre Glaubenszentrum – was für eine Riesen-Geschichte! Was Gott durch euch an Segen und Freude im Land freigesetzt hat, ist nicht messbar! Wir sind so dankbar, dass es euch gibt! Danke für eure Treue und Liebe! Danke, dass ihr am Ball geblieben seid. Danke für alle Blessings! – Wir lieben euch!“
Peter Wenz – Hauptpastor Gospel Forum, Stuttgart
MUSIKBEREICH GESTERN & HEUTE
EIN NEUANFANG Das Glaubenszentrum war schon immer ein Ort, an dem Lobpreis & Anbetung groß geschrieben wurde. Der Schatz, der sich hinter dieser Thematik verbirgt, verändert unser Handeln, unser Denken und erst recht unser Verständnis über Beziehung zu Gott. Deshalb wurde musikalische Anbetung schon früh in der Glaubenszentrum-Geschichte aufgenommen und produziert; zur Anfangszeit sogar noch auf Kassetten und mit Tonband-Maschinen. Nach der Krise um die Jahrtausendwende war nicht immer klar, wie es mit der Bibelschule und damit verbunden natürlich auch mit den Produktionen weitergeht. Es hat ein wenig gedauert, bis wir uns hier wieder neu sortiert hatten und bis immer klarer wurde, wie wir weitergehen wollen. Zur selben Zeit hörte man auch oft von der „Lobpreis-Müdigkeit“ und auch, dass Lobpreis die Musik „der Eltern“ sei. Das hat uns stutzig gemacht. Wie konnte es sein, dass so etwas Wertvolles und Vielschichtiges wie die Anbetung – die ja grundsätzlich viel mehr ist als nur Musik – plötzlich
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eine Sache von Gestern sein soll? Wir haben uns dieser Thematik angenommen und probiert herauszufinden, wo diese Stimmen herkommen und warum die Christenwelt in Deutschland – zumindest ein Teil davon – so empfindet.
WAS IST ANBETUNG? Meine Frau Mia und ich sind 2005 ins Glaubenszentrum gekommen – natürlich um hier die Bibelschule zu besuchen. Schnell hat sich herauskristallisiert, dass wir länger bleiben werden, uns in den Musikbereich investieren wollen und uns somit in besonderem Maße der Anbetungs-Arbeit widmen werden. In diesem Zuge durften wir ein fünfmonatiges Semester mit dem Schwerpunkt „Lobpreis und Anbetung“ in Dallas/Texas bei unserer Mutterbibelschule „Christ for the Nations“ absolvieren. Die Eindrücke dort haben uns für immer geprägt. Uns fiel auf, dass in Dallas die Schüler eine ganz intensive Anbetungskultur lebten. Früh am Morgen zur Andacht versammelten sich die ersten 200 Schüler (von insgesamt ca. 1.200 Studenten), um,
noch bevor irgendeine Band auf der Bühne war, schon mal a capella anzubeten. Mich hat besonders berührt, dass es nicht nur die „Alten“ waren, die sich so eifrig versammelt haben, sondern auch die Jungen!!! Als wir wieder in Deutschland waren und mit der Arbeit begonnen hatten, fiel mir ein ganz interessanter Artikel über eben diese zuvor erwähnte „Lobpreis-Müdigkeit“ auf. In der Schlussfolgerung schrieb der Autor, dass der Grund für dieses Phänomen darin liegt, dass wir die „Schatztruhe“ der Anbetung zwar in Empfang genommen und uns ein paar Jahre daran erfreut, aber vielleicht noch gar nicht richtig geöffnet haben. Was würde passieren, wenn wir diese Truhe öffnen? – Wir würden verstehen, dass Anbetung eine viel höhere Dimension hat als unser selbsterschaffenes Anbetungs-Genre (Musikrichtung), das in erster Linie dazu dient, uns zu unterhalten bzw. zu ermutigen. Wir haben Anbetung in gewisser Weise falsch interpretiert und zu unserem Vorteil ausgenutzt. Schlussendlich wurden wir diesem Schatz überdrüssig und haben ihn in die Ecke gestellt. Diese Erkenntnis hat uns extrem geholfen, die Arbeit um das ganze Thema „Lobpreis und Anbetung im deutschsprachigen Raum“ richtig anzupacken. Mehr denn je wurde uns klar, dass es hier nicht um eine Generations-Sache geht. Auch haben wir verstanden, dass unsere Lieder wieder viel Jesus-zentrierter sein müssen und dass der Hauptfokus niemals auf uns selbst gerichtet sein darf. Anbetung ist in erster Linie nicht für uns. Anbetung ist für Jesus! Hier geht es um eine gesunde Balance.
LOBPREIS IST EIN LEBENSSTIL 2007 haben wir dann entschieden, dass wir die junge Generation mehr in den Fokus nehmen werden und deshalb einen jüngeren Sound prägen wollen. Gepaart mit den richtigen Themen und einem zumindest ansatzweise internationalen Soundgewand ist es uns gelungen, mit der ersten CD der Outbreakband, „In deinem Licht“, für einen neuen, frischen Wind zu sorgen. Lobpreis ist eben nicht nur für unsere Eltern oder die ältere Generation. Lobpreis ist auch nicht bloß eine Musikrichtung. Lobpreis und Anbetung ist ein Gottgefälliges Leben. Jede Handlung, jeder Moment unseres Lebens und jeder Atemzug soll ein Wohlklang für Gott sein. Wir wollen Gott zuerst gefallen – „Gehorsam ist besser als Schlachtopfer“ (1.Sam 15,22 – SCH). Der Lobpreis in unseren Gottesdiensten soll der musikalische Ausdruck unseres Lebensstils sein. Das wurde zu unserer Marschroute.
OUTBREAKBAND & GLAUBENSZENTRUMLIVE Das erste Live-Album war natürlich für alle eine ganz besondere Sache. Keiner der Beteiligten hatte im Vorfeld größere Erfahrungen mit einem Live-Recording, einer CD-Live-Aufnahme sammeln können. Und erst recht war niemand von uns musikalisch professionell ausgebildet oder hatte gar ein Studium in dieser Sparte erfolgreich abgeschlossen. Unser Trumpf war die Hingabe zur Anbetungsmusik, die Hingabe, Menschen vor den Thron Gottes zu führen, und natürlich die Hingabe an Gott. Wir hatten den Wunsch, diese drei Dinge zusammenzubringen, und durften, oder vielmehr sollten, sogar die erste Live-CD unter meiner Anleitung produzieren. „Sollten“, weil uns bewusst war, dass wir in dieser Sache nicht einfach nur ein bisschen was ausprobieren werden, sondern weil das Glaubenszentrum hier eine Berufung hat, einen ganz klaren Auftrag, unserem Land und dem deutschsprachigen Raum mit „Jesus-zentrierten“ Liedern zu dienen und die Anbetungskultur zu prägen. Ich erinnere mich noch ganz genau, als ich im Vorfeld der ersten CD-Produktion mit Dieter Drexler (dem damaligen Geschäftsführer) gesprochen habe, wir uns über die Verantwortlichkeiten unterhielten, und er gesagt hat: „Juri, es gehört zu unserer Identität, dass wir den Leib Christi im deutschsprachigen Raum mit Liedern aus diesem Haus versorgen; und deshalb ist es unsere Verantwortung, diese CD mit dem, was Gott uns gegeben hat, zu produzieren. Du bist der Produzent.“ Das war auf der einen Seite natürlich aufregend und spannend zugleich, plötzlich so eine Aufgabe übernehmen zu dürfen. Auf der anderen Seite hatte ich aber nur wenig Erfahrung mit CD-Produktionen und auch grundsätzlich im Musik-Business.
DIE ERSTE CD-AUFNAHME Die Zusammenstellung der Bandbesetzung war ein Geschenk des Himmels. Ein Jahr zuvor um die Osterferien herum hatten wir unsere Jugendkurzbibelschule (JuKuBi). Als ich für dieses Jugend-Event eine Band zusammenstellen sollte, waren der heutige Kern der Band und die Säulen der ersten Aufnahmen auf jenem Event als Mitarbeiter gelistet. Gott hatte vorgesorgt. Der perfekte Rahmen für eine LiveAufnahme war das Outbreak-Event. Damals kamen ca. 600–800 Besucher zum Outbreak, sodass sich eine gute Teilnehmergröße ergeben hat. Da wir selbst noch jünger waren, war uns die Jugend und somit auch der musikalische Jugendstil besonders wichtig. So haben sich die Zutaten für die erste „Outbreakband“CD ergeben. Nach der Veröffentlichung dieser ersten CD
„In deinem Licht“ kam auch die ein oder andere Anfrage für einen Einsatz rein.
GLAUBENSZENTRUMLIVE Nachdem wir die zweite CD, „Alles drin“, veröffentlicht hatten und der Outbreakband-Zug ins Rollen gekommen war, wurde uns klar, dass eine Band im Jugendstil nicht immer alle erreichen wird. Die Resonanzen waren super. Unser Herz und die Vision dahinter kamen an. Der Sound hat auch viele „Erwachsene“ angesprochen. Trotzdem wollten wir gerade auch inhaltlich und optisch die Menschen generationsübergreifend erreichen und somit alle für die inhaltlichen Schätze der Lieder und der Lobpreisarbeit im Glaubenszentrum zugänglich machen. Aus dieser Absicht heraus ist die Arbeit um „GlaubenszentrumLive“ entstanden. Eine Arbeit, die nicht so sehr an Personen geknüpft ist, sondern viel mehr den Schul- und Konferenzalltag im Glaubenszentrum widerspiegelt. Gleichzeitig wollten wir die Brücke zu den älteren Produktionen der Glaubenszentrum-Historie schlagen. Die Outbreakband und die dazugehörigen CDs sollten keine Ablösung der Vergangenheit sein, sondern lediglich ein kleiner Exkurs, um neues Land zu erschließen. Mit der ersten
CD „Die Liebe des Retters“ in Zusammenarbeit mit der Outbreakband und Anja Lehmann haben wir es tatsächlich in fast jeden Denominations- und Konfessions-Haushalt und jedes -Autoradio geschafft. Die breite Christenwelt in Deutschland wurde auf die Lieder und die Botschaft aufmerksam. Gott hatte uns hier endgültig die Türen zu der bunten evangelischen Gemeindelandschaft geöffnet.
MEHR ALS NUR CDS Bis heute ist es uns immer noch ein Rätsel, wie sich die erste CD, „In deinem Licht“, so gut bei den Leuten positionieren konnte und den ersten Schritt für einen ganzen Dienst eröffnet hat. Wenn man die Qualität der Produktion und der Lieder bewerten würde, wäre das Urteil aus professioneller Sicht vernichtend. Aber Gott hat sich einfach dazu gestellt und diesen Dienst von der ersten Sekunde an gesegnet. Und es ging immer so weiter. In den inzwischen letzten acht Jahren durften wir unglaublich tolle Highlights mit der Outbreakband erleben. Wir waren in verschiedenen Ländern Europas und sogar in Paraguay unterwegs und durften zwei große Sommertouren machen. Seit 2010 sind wir jeden Sommer bei der christlichen Jugendkonferenz Teenstreet mit dabei. 2012 haben wir den David Award für den
Im Namen von Reinhard Bonnke und Daniel Kolenda gratulieren wir euch ganz herzlich zu eurem 40-jährigen Jubiläum! Es ist wunderbar zu sehen, wie mächtig der Herr euch in diesen Jahren gebraucht und geführt hat. „Bad Gandersheim“ ist heutzutage wahrlich ein wohlbekannter Begriff in Deutschland – eure Arbeit ein echter Gewinn für unser Land. Wir wünschen euch von Herzen viele weitere Jahre im Dienst unseres Herrn!
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Christus für alle Nationen, Deutschland
Künstler des Jahres erhalten. Viele tolle Lieder sind in dieser Zeit entstanden, die in den Gemeinden rauf und runter gesungen werden. Insgesamt sechs Live-Alben haben wir bis jetzt aufgenommen und so viele tolle Momente in Gottes Gegenwart, aber auch als Gemeinschaft in der Band bisher erlebt – und sicherlich werden noch viele folgen. Bei all dem Schönen ist es aber natürlich auch eine große Investition und somit mit viel Arbeit drum herum verbunden. Hinter der ganzen Arbeit stecken viele durchgemachte Nächte, wenig Zeit für Familie und so weiter. Nichtsdestotrotz wissen wir genau, worum es bei dieser Arbeit geht. Es geht um die Ehre Gottes und darum, dass Menschen Gott erkennen, ihn erleben und sich ihm zuwenden. Wir haben lange gesät und dürfen auch hier und da schon Frucht sehen. ANBETUNG FINDET ZUERST IM ALLTAG STATT Als ich noch ein Jugendlicher war, habe ich mich mit den verschiedenen Arten von Gemeinden beschäftigt. Dazu gehörte für mich auch oft die Art und Weise, wie wir anbeten. So habe ich mal nach dem Wort „Gottesdienst“ in der Bibel gesucht. Mich hat interessiert, was die Bibel ganz konkret dazu sagt. Die prägnanteste Stelle hierzu finden wir in Römer 12,1. Hier heißt es, dass wir unsere Körper als ein lebendiges, wohlgefälliges und heiliges Opfer darlegen sollen. Nämlich genau das, heißt es weiter, sei unser vernünftiger Gottesdienst. Das bedeutet, dass wir durch sein Blut geheiligt sind und dafür sorgen, dass wir heilig bleiben. Es bedeutet auch, dass wir ihm mit unserem Handeln gefallen, dass wir ihm gehorsam sind. Und es bedeutet, dass unsere Anbetung leben soll – nicht nur in unserem Herzen, sondern auch ausdrucksstark mit unserem ganzen Sein. Diese Bibelstelle ist uns zu einem Leitvers für Anbetung geworden, auf der Bühne, im Gottesdienst und erst recht im Alltag. Anbetung findet zuerst im Alltag statt. Da wollen wir heilig und ihm wohlgefällig leben. Die Anbetung im Gottesdienst wird damit zum Ausdruck unserer Beziehung, die wir im Alltag mit Gott leben. Auch deshalb ist das Glaubenszentrum keine Teilzeit-, sondern eine Vollzeit-Bibelschule.
AUSSICHT Wir sind von der Treue Gottes beeindruckt. In den letzten 40 Jahren ist viel passiert. Unter anderem war der Lobpreis-Bereich sogar fast komplett eingebrochen und musste durch ein tiefes Tal gehen. Was hat Gott daraus gemacht? – Wir haben heute mehr denn je eine Stimme im Land – gerade auch was das Thema Lobpreis und Anbetung in unseren Gemeinden angeht.
Jubiläums-CD 40 Jahre Glaubenszentrum Instrumental Worship
Auf diesem rein instrumental aufgenommenen StudioAlbum sind neben einigen klassischen Lobpreishits wie „Für das Lamm“ oder „Gnade im Überfluss“ auch aktuelle Lieder wie „Gott und König“ und „Mittelpunkt“ enthalten. Eine durchaus gelungene Produktion, die das „geistliche Erbe“ des Glaubenszentrums von Lobpreis und Anbetung auf eine sehr kreative Art widerhallen lässt. Auch wenn die Musik einerseits frisch und modern klingt, wird sie auch diejenigen überzeugen, die eher die etwas ruhigere und sanftere Anbetungsmusik bevorzugen. Neben den qualifizierten Musikern des Glaubenszentrum-Teams konnten auch professionelle ehemalige Bibelschüler wie Michael Schlierf (Piano) und Pala Friesen (Gitarre & Arrangements) für diese Aufnahme gewonnen werden. 1 CD Best.-Nr. 210 052 00 13,95 €
Tel.: (0 53 82) 9 30-2 22 www.shop.glaubenszentrum.de
Inzwischen haben wir hier sogar eine Lobpreisleiterschule (das Modul School of Worship). Die Lobpreisleiter-Konferenz ist von einem kleinen 40-Mann-Seminar zu einer Mini-Konferenz mit ca. 200 Teilnehmern gewachsen – mit Potenzial nach oben. Wir haben inzwischen ein eigenes Studio, das regelmäßig Lobpreis-Produktionen von GlaubenszentrumLive und der School of Worship realisiert sowie teilweise sogar externe Produktionen unterstützt. Seit über einem Jahr bieten wir unsere Events teilweise im Livestream an, bei dem aktuell wohl der qualitativ hochwertigste Sound in der deutschen Gemeindelandschaft angeboten wird, damit die Zuschauer im Internet nicht nur die Botschaft, sondern auch den Lobpreis-Teil genießen können. Und hier ist der Weg noch lange nicht zu Ende. Gott hat diesem Ort etwas Besonderes gegeben, gerade auch was den Lobpreis-Bereich angeht. Wir stehen in der Verantwortung, mit diesem Erbe, mit diesen Talenten richtigen Handel zu betreiben (nach Mt 25,14-30).
Juri Friesen war zusammen mit seiner Frau Mia sieben Jahre lang Leiter des Musikbereichs und hat das SOW-Modul aufgebaut und geleitet.
LOBPREISMUSIK IM WANDEL DER ZEIT Seit Gründung des Glaubenszentrums sind Lobpreis und Anbetung sowie die damit verbundenen Musikproduktionen ein zentraler Schwerpunkt. Die Lieder prägen die deutschsprachige Gemeindelandschaft – von Anfang an bis heute. Von der ersten Musikkassette aus dem Jahr 1978 bis zur aktuellen Lobpreis-CD wurde der „Staffelstab“ dieser Berufung immer weitergetragen. Viele Christen, Kirchen und Gemeinden singen die Lieder und erleben dadurch Gottes Gegenwart. Dieses geistliche Erbe und deren Entwicklung soll durch die folgende Übersicht dargestellt werden:
KASSETTEN Anbetungslieder aus dem Glaubenszentrum Wolfenbüttel // 1978 Das Wort im Lied // 1979 Dir sei die Ehre // 1980 Name über jeden Namen // 1981 Wie lieblich sind Deine Wohnungen // 1982 Jauchzet laut über Seinen Sieg // 1983 In Seinem Heiligtum // 1984 Ein neues Lied // 1984 Mach dich auf und werde Licht // 1985 Die Stimme des Bräutigams und die Stimme Seiner Braut // 1986 Erweise Deine Macht in aller Welt // 1987 Da ist ein Erlöser // 1988 Das Jubeljahr des Herrn // 1989 Für das Lamm // 1990
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Durch meinen Geist // 1991
CDs Öffnet die Tore // 1992 Steht auf // 1993 Jesus, wir gehören Dir // 1994 Fels der Zeiten // 1995 Die Fackel brennt // 1996 Für das Lamm (Musical) // 1997 Herr der Ernte // 1998 Die Kraft und die Herrlichkeit // 1999 Von Angesicht zu Angesicht // 2000 Outbreak – Reaching X // 2001 Öffne den Himmel // 2003 Hoffnung am Horizont // 2005 Du allein // 2006 Erweckt die Helden // 2008 In Deinem Licht // 2008 Alles drin // 2009 Die Liebe des Retters 2010 Real Love // 2011 Gott & König // 2012 Das ist unser Gott // 2014 Infos & Bestellung unter www.shop.glaubenszentrum.de Tel. (0 53 82) 9 30-2 22 oder mediendienst glaubenszentrum.de Bitte beachte, dass viele der Produktionen mittlerweile vergriffen sind und nicht mehr bestellt werden können.
GLAUBENSZENTRUM – EIN GEBETSZENTRUM Das Glaubenszentrum ist aus Gebet geboren – und seit Beginn ist Gebet die DNA dieses Zentrums. Gebet ist in erster Linie der Ausdruck der Abhängigkeit von Gott. Die Beziehung zu Gott als Vater und zu unserem Erlöser Jesus drückt sich im vertrauensvollen Gebet aus. So ist Gebet nicht eine Leistung von uns, mit der wir uns brüsten können – „Ich habe so viel gebetet“ –, sondern ein Vorrecht, in die Nähe Gottes zu kommen, seinen Herzschlag, sein Anliegen und seine Gegenwart zu spüren und daraus Bestätigung, Motivation und Führung für unser Leben und für unsere Aktivitäten zu empfangen.
GEMEINSCHAFT MIT JESUS Als Jesus nach der Auferstehung den beiden Jüngern, die nach Emmaus gingen, begegnet ist und sie im Gehen Gemeinschaft mit ihm hatten, ohne dass sie es wussten, und er zu ihnen sprach und die Schriften erklärte, sagten sie nachher: „Brannte nicht unser Herz in uns, wie er auf dem Weg zu uns redete und wie er uns die Schriften öffnete?“ (Lk 24,32). Diese Art von Gemeinschaft mit Jesus ist durch den Heiligen Geist möglich. Mit ein Ziel der Ausbildung unserer Bibelschüler ist es, dass jeder diese Gemeinschaft, diese Beziehung mit ihm im Gebet pflegt und jeden Tag bewusst Zeit dafür absondert. Denn Jesus selbst hat gesagt: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir“ (Joh 10,27). Deshalb räumen wir dem Gebet und Lobpreis in unserem Programm einen großen Stellenwert ein. Das Glaubenszentrum ist ein Gebetshaus, in dem uns der Herr erfreut und unsere Opfer der Anbetung und des Gebets ein Wohlgefallen auf seinem Altar sind (vgl. Jes 56,7).
TÄGLICHES GEBET Unser Tag als Mitarbeiter beginnt mit einem halbstündigen Mitarbeitergebet, bei dem jeden Tag ein anderer Schwerpunkt gesetzt ist. Das geht von Zeugnissen und Dank über Gebet in den Abteilungen und pastoralen Kleingruppen über einfach Zeit im Lobpreis bis hin zu konkreter Fürbitte, geistlicher Kampfführung oder apostolischem Gebet. Auch der Bibelschulalltag beginnt mit einer gemeinsamen Anbetungszeit. In dieser Zeit erleben viele Schüler
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die intensive Begegnung mit Gott und Heilung ihrer Verletzungen, Wiederherstellung ihrer Persönlichkeit, aber auch neue Ausrichtung, Führung und Freisetzung von geistlichen Gaben. Es ist eine Zeit, in der wir dem Heiligen Geist gleich zu Beginn des Tages Raum geben. Jeden Dienstag finden unter der Leitung von Mitarbeitern als Teil der Ausbildung die Fürbitte-Gebetsgruppen statt. Insgesamt 19 verschiedene Gruppen beten jede Woche für Themen wie Jugend, Politik, Gemeinde, Kinder, Mission usw. Einerseits ist es ein ganz praktisches Gebetstraining, denn beten lernt man beim Beten! Doch der Hauptaspekt ist, dass wir in der Zeit vor unserem Gott als Priester erscheinen. In Jesaja 59, ab Vers 14 lesen wir, wie Gott das Unrecht sieht, wie Wahrheit in der Gesellschaft fehlt und wer sich vom Bösen fernhält sogar noch beraubt wird. Erschreckenderweise steht in Vers 16, dass er sich wunderte, dass es niemanden gab, der Fürbitte tat, und Gott deswegen Gericht bringen musste. So wollen wir in diesen Zeiten den Arm Gottes bewegen (V. 16), damit er nicht Gericht, sondern Gnade über unsere Nation bringen kann. Weitere freiwillige Fürbittegruppen wie Pray & Run, Israel, Schweizergebet oder Gebet für Erweckung werden z. T. frühmorgens ab 5:30 Uhr angeboten und fleißig besucht. Am dritten Donnerstag jeden Monats haben wir uns als Werk in die nationale Gebetskette des Wächterrufs eingeklinkt. An diesem Tag fasten und beten wir 24 Stunden. Im Stundentakt wechseln sich die LIFE-Teams ab und stehen für Deutschland und internationale Anliegen in den Riss. Der Unterricht und das Tagesgeschäft ruhen an diesem Tag, denn wir wollen dem
Gebet und der Gemeinschaft mit Gott die oberste Priorität geben. Auch mehrwöchige 24/7-Gebetsketten oder aus aktuellem Anlass einberufene Gebetszeiten gehören zum Teil des Gebetshausprogramms. Für Gäste bei unserem Erweckungsgottesdienst bieten wir Gebet an und im Vorfeld auch hörendes Gebet und Gebet für Kranke.
GEBET VERÄNDERT All diese verschiedenen Gebets stunden drücken aus, dass Gebet und Anbetung Teil des Lebens im Glaubenszentrum ist. Lobpreis und Gebet gehören zusammen und haben die Kraft, Umstände vom Negativen ins Positive zu wenden. So änderten sich die Umstände von Paulus und Silas im Gefängnis schlagartig, nachdem sie den Herrn um Mitternacht priesen. Wir glauben, stehen und beten weiter, um mehr von seiner Gegenwart und Herrlichkeit in unserer Nation zu sehen, und bilden Schüler weiterhin auch im Gebet aus, die als verantwortungsvolle Multiplikatoren die Gesellschaft durch Gebet und das Evangelium verändern.
Ernst Looser ist Teil des PRISMA-Teams vom Glaubenszentrum. Er ist zuständig für den Familien-, Kinder- und Jugenddienst.
Es gibt Orte, die eindeutig Gottes Fingerabdruck tragen. Das Glaubenszentrum Bad Gandersheim ist solch ein Ort. Es ist offensichtlich, dass Gottes Hand auf diesem Werk liegt. Wir sind dankbar über die Früchte, die euer Dienst bisher getragen hat und in Zukunft noch tragen wird. Wir fühlen uns geehrt, dass wir – wenn auch nur in kleinem Maße – an Gottes Werk an diesem Ort teilhaben dürfen. Seid reich gesegnet.
Bayless Conley – Pastor Cottonwood-Gemeinde in Orange County, Kalifornien (USA)
DANK FÜR DIE TREUE GOTTES Gott hat das Glaubenszentrum als Werk mit einer nationalen Berufung gesetzt und bestätigt dies seit nunmehr 40 Jahren. Viele, die an diesem Ort für ein, zwei oder mehr Jahre geprägt wurden, identifizieren sich mit einer Liebe zum Wort Gottes ohne jeden Kompromiss, einem Lebensstil des Lobpreises und der Anbetung sowie einer ernsthaften und leidenschaftlichen Hingabe an die Pläne und Absichten Gottes mit Deutschland und den Nationen. Viele verschiedene Menschen haben hier Gott erlebt, wie unser Motto es sagt: Gott erleben im ... Glaubenszentrum!
DANKE, VATER, FÜR DEINE GEGENWART, DIE WIR ÜBER ALLES SCHÄTZEN! Dabei hat Gott uns durch Höhen und Tiefen geführt. Es gab Zeiten des Widerstands und Kampfes, in denen es einfach galt, an Gott dranzubleiben, bis er uns wieder mit seiner Gegenwart erfrischte oder die „Sonne der Gerechtigkeit“ das Dunkel und die Kälte, die sich breitmachen wollten, vertrieb. Wie ein guter Hirte hat er uns geführt, inmitten von Gefahren geschützt und uns vor falschen Entscheidungen bewahrt, sodass immer wieder Versorgung im Geist da war, damit wir für viele ein Brothaus sein durften. All das haben wir ihm zu verdanken; er ist der Anfänger und Vollender dieses Glaubenszentrums – passend zu unserem diesjährigen Jahresmotto aus Hebräer 12,2: „Hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens“. Allerdings haben wir über all die Jahre auch viele Freunde aus dem deutschsprachigen Raum erlebt, die ganz eng zu uns gestanden haben. Einige möchte ich hier erwähnen: • Gastsprecher – Hans-Peter Grabe, Pastor aus Leer, der in den ersten Jahren mit Offenbarungen von Gottes Wort in unser Werk investiert hat
• Ingolf Ellßel als früherer Präses des BfP
• 1. Studienleiter im GZ – Dr. Eberhard & Claudia Mühlan
• Frauenkonferenzsprecherin – Maria Prean
• Bauplanungen – Architekt Wolfgang Scheer, der uns in den unterschiedlichen Bauanträgen und Tätigkeiten kreativ begleitet und beraten hat wie auch bei der schönen Erweckungshalle
• Druckerei Müller – für die gute Zusammenarbeit für unser Magazin seit 2005
• Heizungs- und Lüftungsberatung – Bernd Capello
• Peter Wenz als geschätzter Gastsprecher aus dem deutschsprachigen Raum
• Lobpreis – Mike, Holger, Daniel, Hagen, Mia, Juri, die Lieder geschrieben haben, die im Land den Lobpreis geprägt haben
• Maurer – Salvatore Esaltato, Fliesenleger aus Italien, der die Sanierung des Wärterhauses 1991 zusammen mit anderen Fachkräften umgesetzt hat
• Suzette Hattingh und Uwe Schäfer, die uns als Beirat in einer schwierigen Phase begleitet hatten
• Finanzen – Dieter Drexler, der über viele Jahre als Geschäftsführer für ausgeglichene Finanzen gesorgt hat
• Richard Remington als geistlichem Vater und Berater
• Brad Thurston, unserem jetzigen Beirat
Vielen Dank auch an alle, die ich nicht aufgeführt habe; dies soll ein Ausdruck unseres dankbaren Herzens sein!
Markus Germann ist Gesamtleiter vom Glaubenszentrum.
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DIE GESCHICHTE DES GLAUBENSZENTRUMS MITGESTALTEN
DAS „ZURÜCKSCHAUEN“ GIBT UNS MUT, um
EINE INVESTITION INS GLAUBENSZENTRUM 1975 ist durch Bob Humburg die Basis für unsere heutige Arbeit – das Glaubenszentrum – entstanden. Bob ist vor 40 Jahren zusammen mit seiner Frau, Familie und anderen dem Ruf Gottes gefolgt. Durch die Berichte in diesem Magazin kannst du die Segensspur, die sich auf die Geschichte des Glaubenszentrums bezieht, erkennen. Es ist dir sicher nicht entgangen, wie sich der geistliche Aufbruch immer wieder in neuen Generationen durch die Bibelschule, die Veranstaltungen und die weiteren Dienste ausgewirkt hat. Heute stehen wir an der Schwelle, die uns diesen Rückblick auf diese 40 Jahre ermöglicht. Dankbar blicken wir zurück, wie sich Gottes Herz an diesem Ort offenbarte und wie er alle Schritte auch in finanzieller Hinsicht gesegnet hat.
die zukünftigen Herausforderungen dem Herzen Gottes entsprechend weiterzuführen. Mut auch aufgrund der Unterstützer, die sich regelmäßig finanziell beteiligen und somit einen wichtigen Anteil an der Geschichte des Glaubenszentrums haben. Jede Unterstützung hinterlässt einen Abdruck, dessen Auswirkungen wir heute nur teilweise erahnen können. Wir werden die Wege für die nächsten Jahre im Vertrauen auf Gottes Versorgung bahnen. Dazu laden wir dich ein, auch einen Beitrag regelmäßig zu investieren und Teil der zukünftigen Entwicklung des Glaubenszentrums zu werden. Wir sind auf deine Hilfe angewiesen und ermutigen dich, ein Teil der fortschreitenden Geschichte des Glaubenszentrums zu werden. Kein Betrag ist zu gering, sondern wertvoll in seiner Auswirkung. Über diese Möglichkeiten kannst du das Glaubens zentrum unterstützen: • eine einmalige Überweisung • einen Dauerauftrag Gib dabei bitte immer die „Projekt-Nr. 777 – Allgemein“ an.
Vielen Dank für deine Unterstützung! IMPRESSUM Herausgeber: Glaubenszentrum e. V., Dr.-Heinrich-Jasper-Str. 20, 37581 Bad Gandersheim, Telefon: (0 53 82) 9 30-0, Fax: (0 53 82) 9 30-1 00, www.glaubenszentrum. de, E-Mail: office glaubenszentrum.de, facebook.com/glaubenszentrum, Redaktion: redaktion glaubenszentrum.de, Verantwortlich: Markus Germann, Grafik: Matthias Glaser, grafik glaubenszentrum.de, Bildrechte: Glaubenszentrum Archiv, freepik.com, freeimages.com, Bundesarchiv_Bild_175-04413,_KZ_Auschwitz,_Einfahrt, Druck: Müller Fotosatz & Druck, 95152 Selbitz/Obfr., Bankverbindungen: Commerzbank AG, IBAN: DE61 2708 0060 0200 6200 00, BIC: DRESDEFF270; Postfinance, CH-4808 Zofingen, IBAN: CH14 0900 0000 8007 6457 6, BIC: POFICHBEXXX. Nachdruck nur nach Rücksprache; vier Ausgaben + 2 Mailings im Jahr; Kosten: 10 €/15 sFr. Bitte Adressänderungen mitteilen.
70 JAHRE NACH AUSCHWITZ: GNADE, WIEDERHERSTELLUNG UND AUFBRUCH
„GOTT SEI DANK!“
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„Einer aber von ihnen kehrte zurück, als er sah, dass er geheilt war, und verherrlichte Gott mit lauter Stimme; und er fiel aufs Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm; und das war ein Samariter. Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die Zehn gereinigt worden? Wo sind die Neun? Haben sich sonst keine gefunden, die zurückkehrten, um Gott Ehre zu geben, außer diesem Fremdling? Und er sprach zu ihm: Steh auf und geh hin! Dein Glaube hat dich gerettet.“ (Lk 17,15ff)
1945 BIS 2015 Das Kriegsende 1945:
DIE ZAHL 70 Die Zahl 70 hat einen starken biblischen
Ein bemerkenswerter Zeitabschnitt, der uns als deutsche Nation 70 Jahre später in einer ganz besonderen Weise anspricht. 1945 lagen Deutschland selbst und viele Teile Europas
Symbolcharakter. Die Begebenheit aus Daniel 9 ist für uns richtungsweisend. Daniel achtete auf die Schriften und identifizierte sich mit der Vergangenheit. 70 Jahre nach der Zerstörung Jerusalems und der Wegführung Israels ins babylonische Exil flehte der Prophet Daniel um Gnade und Wiederherstellung für sein Volk und für Jerusalem.
EIN ZEITFENSTER DER GNADE Das Zeitfenster
in Schutt und Asche. Nazi-Deutschland hatte unzähliges Leid und millionenfachen Tod in viele Nationen gebracht – mit dem furchtbaren Höhepunkt des Völkermordes an den Juden: dem Holocaust. In den zurückliegenden sieben Jahrzehnten ist Deutschland erneuert und zu einer führenden Nation in Europa geworden.
2015 hat besonders für die Gemeinde Jesu eine ganz spezielle Bedeutung. Zum einen sind wir von der Gnade überwältigt, die Gott unserem Land in den letzten 70 Jahren geschenkt hat. Dafür wollen wir uns bei unserem Gott von ganzem Herzen bedanken. Danke sagen wollen wir auch für 25 Jahre Wiedervereinigung und 50 Jahre diplomatische Beziehungen zum Staat Israel. Wir sind dankbar für die vielen segensreichen und verbindenden Initiativen und Projekte, die Brücken zum jüdischen Volk und Israel, aber auch zu unseren Nachbarstaaten gebaut haben.
EINE NEUE REFORMATION Zum anderen fordert uns der wunderbare Wesenszug der Gnade Gottes heraus, mit Gebet und Fürbitte für unser Land in den Riss zu treten. Deutschland braucht eine neue Reformation und Rückkehr zu Gott und zu seinem Wort. Die Worte Jesu
Israel – Ein Thema auch für Kinder leuchten in ganz besonderer Weise in dieses Zeitfenster hinein: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Freiheit auszurufen und Blinden, dass sie wieder sehen, Zerschlagene in Freiheit hinzusenden, auszurufen ein angenehmes Jahr [Gnadenjahr] des Herrn“ (Lk 4,18-19). Es ist noch Gnadenzeit! Jeder ist gerufen, das unerschöpfliche Potenzial des Himmels anzuzapfen und sich im Bau des Reiches Gottes mit aller Kraft zu investieren. Wir leben in Zeiten der Wiederherstellung. Die wiederhergestellte Nation Israel ist ein gewaltiges Zeichen des Handelns Gottes. Wir sehen mit eigenen Augen, wie die Bühne für die Ankunft des Messias vorbereitet wird. Die Gemeinde Jesu ist herausgefordert, Verantwortung für den Augapfel Gottes zu übernehmen. Die Gleichgültigkeit zum jüdischen Volk wollen wir überwinden und segensreiche Hände ausstrecken.
EIN JAHR DES GEBETS UND DES FEIERNS Der deutsche Zweig der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem lädt ein, dieses Jahr in besonderer Weise im Gebet und im Lobpreis zu verbringen. Dazu bieten wir mehrere Veranstaltungen an; Informationen hierzu sind auf unserer Homepage www.icej.de zu finden. Einen Kurzfilm zum Thema gibt es unter folgendem Link: http://de.icej.org/video-70-jahre-frieden-freiheit-gnade.
Grundlagen- und Ergänzungsbuch
Karin Müller Israels Berufung, ein Segen für alle Nationen zu sein, bleibt nach wie vor aktuell. Da dieses Volk in einem täglichen Überlebenskampf steht, ist es notwendig, dass wir als Gläubige ihnen zur Seite stehen und beten. Gott möchte die Liebe für sein Volk Israel auch schon in die Herzen der Kinder hineinpflanzen, damit sie Freunde Israels werden. In diesen beiden aufeinander aufbauenden Büchern wird den Kindern anhand altersgerechter Botschaften, Lieder, Bastelarbeiten, Festen ... die Entstehung Israels, Gottes Auftrag und die heilsgeschichtliche Bedeutung dieses Volkes sowie unser Auftrag an ihnen vermittelt. Grundlagenbuch: Spiralbindung, 80 Seiten, Best.-Nr. 111 015 00, 9,95 € Ergänzungsbuch: Spiralbindung, 110 Seiten, mit CD-ROM, Best.-Nr. 111 029 00, 12,95 €
Gottfried Bühler ist 1. Vorsitzender der ICEJ – Deutscher Zweig, Lobpreisleiter, Israelexperte und Verfasser zahlreicher Artikel zu den Themen Lobpreis und Israel.
beide Bücher im Paket Best.-Nr. 111 031 00, 19,95 €
Tel.: (0 53 82) 9 30-2 22 www.shop.glaubenszentrum.de
HERAUS AUS SICHERHEIT UND BEQUEMLICHKEIT zu gehen, konnte sie sich das gar nicht vorstellen. Wir einigten uns darauf, einen Tag zur Bibelschule zu fahren. So könnten wir uns gemeinsam ein Bild von der Lage machen. Ich war mir sicher: Wenn Steffi das dort erlebt, wird sie zustimmen. Wir kamen ausgerechnet an einem Fasten- und Gebetstag an: ohne Essen und den ganzen Tag singen und beten. Nach einigem Hin und Her machten wir uns auf den Weg, und das Glaubenszentrum wurde für die nächsten drei Jahre unser neues Zuhause. In unserem Herzen war der starke Wunsch, Gottes Willen tun zu wollen.
AUF ZU NEUEN UFERN Die Zeit an der Bibelschule Wir waren frisch verheiratet und Steffi beendete gerade ihr Kirchenmusikstudium. Es war für uns eine glückliche Führung, dass wir beide gemeinsam in der wunderschönen Stadt Ludwigslust für die beiden Kantoreien in der Stifts- und Schlosskirche mit einer jeweils 100%igen Kirchenmusikerstelle angestellt wurden. Das Kantorenhaus direkt am Schloss wurde uns günstig zum Kauf angeboten und wir hatten die besten Voraussetzungen, uns in dieser sehr schönen Residenzstadt gut und langfristig einzurichten. Tolle Konzerte mit unseren Chören und dem Kammerorchester, Ausstellungen im Schloss mit internationalen Künstlern u.v.m.! Mitten hinein hörte ich immer wieder Gottes zarte Stimme: „Macht euch auf den Weg“. Aber wohin? Wir waren doch gerade erst angekommen. Doch wir spürten das Drängen in uns. Gott ruft uns aus aller Sicherheit und Bequemlichkeit heraus.
“WIR GEHEN NACH BAD GANDERSHEIM” Ein befreundeter Pfarrer aus einer Nachbargemeinde lud uns zu einer Pastoren- und Leiterkonferenz nach Bad Gandersheim ein. Ich (Friedemann) ließ mich überreden hinzufahren und hörte dort wieder ganz intensiv den Ruf Gottes: „Verlasst alles, was ihr habt, und folgt mir“. Wohin? Das wusste ich nun! Als ich nach Hause kam und Steffi von „unserem“ Vorhaben erzählte, alles zu verlassen, um auf die Bibelschule nach Bad Gandersheim
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prägte unser Leben und eröffnete uns in Vielem eine neue Sicht und Perspektive für unsere Beziehung zu Gott und unseren geistlichen Dienst. Nach der dreijährigen Ausbildung zum Pastor und Gemeindebauer bekamen wir einen Ruf nach Stuttgart in die BGG (heute Gospel Forum). Wir durften dort zunächst im Musikbereich als Lobpreisleiter und im Aufbau einer Musikschule tätig sein und dann in der zweiten Etappe über viele Jahre als Gebietspastoren der Gemeinde und den Menschen dienen. Vieles von dem, was wir auf der Bibelschule gelernt haben, konnten wir in den letzten Jahren weitergeben. Besonders zu den Themen Lobpreis, Anbetung, Psalmen, Leben Jesu und Gottes Stimme hören habe ich (Friedemann) durch eine vielfältige Lehrtätigkeit viel dazulernen und weitergeben dürfen. Höhepunkte bei all den Lehrdiensten waren auch immer die herzlichen Einladungen „an meine eigene Bibelschule“ nach Bad Gandersheim. In uns war sehr früh der Wunsch gereift, neben unserer Berufung als Musiker eine theologische Ausbildung zu absolvieren. Am meisten interessierte uns ein Studium, bei dem man beides, die musikalische und die geistlich-theologische Ausbildung, miteinander verbinden konnte. Uns begegnen heute immer wieder junge Menschen, die eine ähnliche Berufung verspüren. Wie kann man seinen geistlichen Auftrag für den Dienst in der Gemeinde und Gesellschaft mit der Berufung und Begabung als Musiker verbinden?
Schon vor einigen Jahren gründeten wir gemeinsam mit Freunden die Christliche Musik- und Kunstakademie (CMKA), um eine Ausbildungsstätte zu schaffen, in der junge begabte Musiker und Künstler in ihren jeweiligen Fachbereichen professionell ausgebildet werden können. Um diese Ausbildung eng mit der Berufung für die Arbeit im Reich Gottes zu verbinden, werden die Musik- und die geistlich-theologischen Themen im Ausbildungsprofil eng miteinander verknüpft. Inzwischen haben wir uns als Ehepaar und als ganze Familie erneut auf den Weg gemacht, menschliche Sicherheiten zu verlassen und dem Ruf, uns voll für solch eine Ausbildungsstätte zur Verfügung zu stellen, zu folgen. Gut, dass wir es schon einmal lernen durften, voll auf Gott und seine Versorgung zu vertrauen.
Friedemann & Steffi Meussling (Bibelschüler 1993–1996), Stuttgart
EINE AUDIENZ BEIM KÖNIG Zach Neese
In Wahrheit wurden wir erlöst, um als Priester zu dienen – mit direktem Zugang zum Thronsaal des Himmels. Dort dienen wir Gott, damit wir anschließend einer dunklen, verletzten Welt sein Licht und seine Herrlichkeit bringen können. Das ist das außergewöhnlichste Privileg, das jemals für Menschen aus Fleisch und Blut zugänglich war. Und dennoch ... wahre Anbetung ist ein Prozess, der in der Gemeinde wenig verstanden und weitgehend vernachlässigt wird. Zu wenige Gläubige erleben jemals die unbeschreibliche Freude und radikale Veränderung, die erfahrbar wird, wenn wir vollkommen in unsere priesterliche Rolle treten. Dieses tiefgehende und trotzdem sehr zugängliche Buch ist eine absolute Ermutigung auf dem Weg in unsere Rolle als Priester und bietet dem Leser darüber hinaus einen praktischen, biblischen Fahrplan als Hilfe an. Buch: Paperback, 376 Seiten, Best.-Nr. 111 026 00, 16,95 €
Nähere Informationen zu den neuen Ausbildungsbereichen: www.christliche-musikakademie.de und www.cmka.de
Hörbuch: Audio-CDs, Best.-Nr. 210 053 00, 24,95 €
Tel.: (0 53 82) 9 30-2 22 www.shop.glaubenszentrum.de
ERINNERUNGEN AN DIE ANFÄNGE
Anfang der 1970er Jahre haben Claudia und ich zusammen mit anderen jungen Leuten unsere eigene geistliche Erweckung erlebt. Auslöser waren die „Internationalen Geschäftsleute des vollen Evangeliums“ (GdvEI). Eine kleine Gruppe geisterfüllter amerikani-
WEGE KREUZEN SICH Dann beginnt Gottes Geschichte mit Bob. Bob wurde von Gott nach Braun schweig geführt, und auf seiner Kontaktsuche kam er zu einem der Frühstückstreffen der GdvEI. Er trat durch die Eingangstür und sah als erstes mich, wie ich – gerade mal 28 Jahre alt, frischgebackener Lehrer und Vater von acht Kindern – durch den Vormittag leitete. Und Gott sprach zu ihm: „Bob, das ist dein Mann. Hol ihn zu dir auf die Bibelschule.“
scher Geschäftsleute fing an, sogenannte Frühstückstreffen abzuhalten, bei denen sie begeistert von der Erfüllung im Heiligen Geist, von Krankenheilungen und anderen Wundern erzählten. Das schlug ein! Wir erlebten die Taufe im Heiligen Geist mit allen wunderbaren Begleiterscheinungen. Die Kraft des Heiligen Geistes hatten wir voll nötig, denn Claudia und ich hatten in unserem Eifer für Gott neben damals zwei eigenen Kindern sechs Kleinkinder aus dem Drogen- und Prostituiertenmilieu
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bei uns aufgenommen und wollten ihnen gute Eltern sein. Dadurch waren wir stark ans Haus gebunden, und so beteten wir ganz unbedarft: „O Herr, wir haben noch so viel von dir und aus der Bibel zu lernen, bitte schick uns eine Bibelschule in die Nähe. Du siehst, dass wir mit den vielen Kindern nicht weit reisen können.“
Claudia und ich waren begeistert, dass wir nun eine Bibelschule in der Nähe hatten und mit unserer munteren Familie an den ersten Lobpreisgottesdiensten teilnehmen konnten. Wir hatten ja stürmisch gebetet, dass Gott uns eine Bibelschule in die Nähe schickt – obwohl es ein kleines geistliches „Missverständnis“ gab. Wir hatten uns wohl im Gebet nicht klar genug ausgedrückt, denn anstelle eines Bibelschülers war ich von Beginn an einer der Bibelschullehrer. In der Hauptschule unterrichtete ich nur halbe Stundenzahl. So blieb Zeit, an ein bis zwei Vormittagen im Glaubenszentrum zu unterrichten.
GOTTES WEGE Die Schar der Schüler wuchs, und die jungen amerikanischen Bibelschullehrer ohne viel Erfahrung hatten alle Hände voll zu tun. Auch ich wurde mehr eingespannt, bis Bob mich schließlich 1978 fragte, ob ich meinen Lehrerberuf aufgeben wollte, um
als Studienleiter im Glaubenszentrum zu arbeiten. Das war eine Herausforderung an Claudia und mich – heraus aus dem sicheren Beamtenstatus hinein in ein Leben des Glaubens und Vertrauens auf die Versorgung Gottes, und das mit inzwischen neun Kindern! Innerhalb weniger Monate bekam ich von etwa fünf Gottesmännern unabhängig voneinander einen Brief oder einen Anruf mit den Worten, Gott hätte zu ihnen gesprochen und ich solle mich auf einen Schritt des Glaubens vorbereiten. Claudia hatte ihre eigenen Gedanken und Sorgen. Für sie war ich ohnehin jemand, der geistlich voranpreschte, sodass sie kaum folgen konnte. „Herr, gib mir ein Zeichen, dass ich mich wirklich auf deine Versorgung verlassen kann“, betete sie. Und dann hatte ich in einer unserer Gebetszeiten ein geistliches Bild vor Augen, nämlich einen Mercedes, der immer länger wurde, bis ein Pullmann mit drei Sitzreihen vor meinen Augen stand. Entsetzt rief ich aus: „Satan, weiche von mir“, denn so ein Reiche-Leute-Auto ist doch wirklich nichts für einen schlichten Bibellehrer. Aber der Eindruck verschwand nicht, sodass Claudia und ich folgerten, dass dies wirklich das Reden Gottes war. Treu beteten wir um die Verwirklichung. Monate vergingen, ohne dass etwas geschah. Nach langer Zeit kam die
Lösung in Gestalt eines Sprechers bei einer Veranstaltung der GdvEI. Ich brachte den Mann zum Bahnhof, und er wird neben mir auf dem Beifahrersitz ganz unruhig und sagt: „Eberhard, ich kann mir nicht helfen, aber den ganzen Vormittag sagt mir Gott schon, ich soll dir meinen Wagen geben“. – „Bruder, was für ein Auto hast du?“, fragte ich atemlos. Wenige Wochen später fuhren wir als Großfamilie mit dieser wunderbaren Karosse durch die Gegend. Claudia atmete durch: „Vater im Himmel, auf dich kann ich mich verlassen. Du bist unser Versorger.“ Zwei Dinge haben wir als junge Leute durch das Glaubenszentrum gelernt und unser ganzes Leben bewahrt: Erstens, auf Gottes Stimme zu hören und ihr zu folgen und zweitens, uns in unserem Dienst immer auf seine finanzielle Versorgung zu verlassen.
Dr. Eberhard Mühlan (Mitarbeiter 1975–1979), Braunschweig
Ich und mein Team sagen „Dankeschön“, dass ihr über all die Jahre ein „Leuchtturm Gottes“ in Deutschland und den Nationen gewesen seid. Ohne euren Beitrag in die Leben Junger und Älterer wäre das Missionsfeld ärmer, die Pastorenkanzeln weniger, die Gebetsräume leerer und das Erntefeld Gottes viel weniger abgeerntet.
Suzette Hattingh – Voice in the City
„UND LÄUFT!“ VOM PASTOR ZUM MODERATOR
Die Ansage der Regie ist klar: Die Kameras laufen, die Aufzeichnung kann beginnen. Ich sitze in einem TV-Studio und begrüße zusammen mit meiner Kollegin die Fernsehzuschauer zu einer neuen Ausgabe von „Club700“. So heißt das TV-Magazin, das ich seit 2006 moderiere. Ein ungewöhnlicher Name! Und auch ein ungewöhnlicher Weg, der mich dorthin geführt hat. Hätte mir einer zu Bibelschulzeiten gesagt, ich würde mal im Fernsehen arbeiten, hätte ich ihm nicht geglaubt! Was also ist zwischen 1996 und 2006 passiert?
VOM PASTOR ZUM MODERATOR Nach Abschluss des dritten Schuljahres ging es für mich nach Hamburg. Dort arbeitete ich 7,5 Jahre Vollzeit in der Christengemeinde Elim, durchlief das berufsbegleitende Ausbildungsprogramm des BfP (Kandidatenschule) und wurde im Jahr 2000 ordiniert. Primär lag mein Auftrag in der Jugendarbeit, aber auch – wie es sich für
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ein ordentliches ehemaliges „Freudenöl“-Teammitglied gehört – im Lobpreis- und Musikdienst. Beide Bereiche durfte ich später auch leiten und prägen, bis ich Ende 2003 die Gemeindearbeit beendete und mit Frau und Kind nach Amerika reiste. Regent University war mir bereits durch Bad Gandersheim ein Begriff, denn zeitgleich mit mir war auch ein neuer Mitarbeiter und Bibellehrer im Glaubenszentrum angereist: Chris Breuers, ein frisch gebackener RegentAlumni. Als ich gegen Ende meines Gemeindedienstes ein theologisches Aufbaustudium in Erwägung zog, wurde Regent schnell zur angesagten Adresse. Mein bisheriger Werdegang erlaubte mir, mich in einem MasterStudiengang (Practical Theology) einzuschreiben, den ich innerhalb von zwei Jahren absolvieren konnte. Erst als ich in Virginia Beach ankam, wurde mir bewusst, dass die Uni ihre Existenz eigentlich einem gemeinnützigen Medienunternehmen verdankte, das auf demselben Campus ansässig war: The Christian Broadcasting Network, kurz CBN. Mein Kontakt zu CBN hielt sich während des Studiums allerdings in Grenzen. Erst gegen Ende meiner Zeit dort bekam ich Wind von einem deutschsprachigen Projekt, das geplant war. Sie suchten nach einem Moderator mit pastoralem Hintergrund, der im Stande und willens wäre, in der
deutschen Version des „700 Clubs“ nicht nur sein Gesicht, sondern im Gebet auch sein Herz zu zeigen. Das reizte mich und trotz gewisser anfänglicher Schwierigkeiten öffnete sich am Ende diese Tür. So zeichneten wir 2006 die ersten deutschen Club700-Sendungen auf.
GOTT SCHENKT WACHSTUM Mit dem Motto „Menschen erleben Gott“ sind wir seit Anfang 2007 auf Sendung, zuerst auf BibelTV, inzwischen auch auf einigen anderen Sendern. Aus meinem kleinen Moderationsjob wurde mit der Vereinsgründung eine Vollzeitstelle und aus dem anfänglichen Ein-Mann-Betrieb ein Dienst mit etlichen Mitarbeitern und vielen ehrenamtlichen Helfern. Gemeinsam arbeiten wir daran, unseren Fernsehzuschauern ermutigende Geschichten aus dem Leben mit Gott zu erzählen. Diese Lebensberichte über Gottes Eingreifen bilden das Grundgerüst der Sendung. Gott ist real und erfahrbar! Davon berichten wir. Und wir möchten unseren Zuschauern Gelegenheit geben, aus der Rolle des Beobachters herauszutreten, selbst mit
Gott in Kontakt zu kommen und ihn persönlich zu erleben. Dazu soll das Gebet in der Sendung wie auch der Gebetsdienst am Telefon dienen. Viele nehmen dieses Angebot in Anspruch!
DANKBARKEIT Ohne die Jahre im Glaubenszentrum wäre mein Leben mit Sicherheit anders verlaufen. Es sind wesentliche Dinge, die ich der prägenden Zeit in Bad Gandersheim verdanke: die Liebe zu Jesus in Lobpreis und Anbetung, die Wertschätzung für das Wirken des Heiligen Geistes und den Blick für das Reich Gottes in seiner Vielfältigkeit. Dafür bin ich dankbar!
Andreas Waldmann (Bibelschüler 1993–1996), Hamburg
Was aber bleibt Eine Glaubenszentrum-FilmteamProduktion Drei Geschichten, eine Frage – manchmal laut, manchmal still. Inmitten von Einsamkeit, Rebellion und Existenzängsten drängt sie mehr und mehr an die Oberfläche: Wozu lebe ich? Die Antwort kommt so schnell wie maßgeschneidert und zwar vom Leben selbst. Ein Film über die kleinen Dramen des Alltags und das ganz große Drama des Lebens. 2 DVDs (inkl. Bonusmaterial) Best.-Nr. 342 014 00 9,95 €
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GEMEINDEGRÜNDUNG UND BIBELSCHULE
Als frisch verheiratetes Ehepaar suchten wir, bewegt von der Retterliebe Jesu, Menschen in ihren Häuserblocks und im Asylantenwohnheim auf und erzählten von der verändernden Kraft Jesu. In dem Bewusstsein, dass Gott uns ruft, ihm zu dienen, meldeten wir uns zur Bibelschulausbildung im Glaubenszentrum an. Doch in der Zeit zwischen Anmeldung und Bibelschulstart sprach Gott zu uns, dass wir eine neue Gemeinde in Bielefeld gründen sollten. Wir würden Menschen erreichen, die andere Gemeinden nicht erreichen. Der Zeitpunkt schien menschlich gesehen nicht zu passen, aber weil wir das Empfinden hatten, dass Gott uns jetzt ruft, machten wir uns auf diesen Weg. So begann Ostern 2000 die Gemeinde, die heute „Christus für alle“ heißt. In unserem Bibelschuljahr fuhren wir dann an den Wochenenden zur Gemeindeaufbauarbeit (Teamtreffen, Jugendtreffen und Gottesdienste) ins zwei Autostunden entfernte Bielefeld. So konnten wir geistliche Inhalte aus der Bibelschulwoche direkt in der Gemeinde weitergeben und zugleich einen geistlichen Lebensstil von Gebet und Bibellesen ein üben. Auch bekamen wir ein gemeinsames Fundament in der Lehre, auf dem wir in den darauffolgenden Jahren gut aufbauen konnten.
AUFBAU UND ERWEITERUNG Nach dem Bibel schuljahr nahm Ewald eine Arbeitsstelle in seinem Beruf als Telekommunikationstechniker an und unsere Tochter Saskia wurde geboren. In der Gemeinde aufbauarbeit halfen uns Menschen, die mit uns diese Vision teilten,
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und besonders unsere Mentoren und Berater. Einige Jahre später konnte Ewald von der Gemeinde angestellt werden und ein theologisches Fernstudium beginnen. Nach etwa vier Jahren Gemeindeaufbauarbeit wurde deutlich, dass unsere Gemeinde einen speziellen Auftrag hat: Wir bemerkten, dass sich bei uns Menschen aus unterschiedlichen Nationen, gesellschaftlichen Milieus und Altersstufen zusammenfinden. So gaben wir uns den Namen „Christus für alle“. Die Vision, ein Ort der Anbetung und Heilung für alle Menschen zu sein, prägt unser Gemeindeleben seither. 2008 gründeten wir den diakonischen Arbeitsbereich der Gemeinde, das „Family Center“. Dort bieten wir Menschen mit Suchtproblemen, mit psychischer Erkrankung und Migranten eine Tagesstruktur an. Dies geschieht durch Arbeitstherapie in der Näherei, Werkstatt, Küche, Verwaltung und im Second-Hand-Shop. Zum Alltag im „Family Center“ gehört auch eine tägliche Andacht, und die Teilnehmer haben die Möglichkeit, sich seelsorgerlich begleiten zu lassen und an der Selbsthilfegruppe „Sucht“ teilzunehmen. Darüberhinaus gibt es ein Team, das wöchentlich Suchtkranke am Bahnhof aufsucht. Ein weiteres Team holt Kinder aus dem nahe gelegenen Wohnheim für Geflüchtete zur Kinderstunde ab. Von den 12 Kindern und ihren Eltern, die sich zur Krabbelgruppe treffen, sind etwa die Hälfte am Glauben Interessierte aus der Nachbarschaft. So wird auf unterschiedlichste Art und Weise das Wort Gottes in die Herzen vieler gesät. Kerstin studiert gerade Soziale Arbeit und Diakonik und möch-
te dazu beitragen, dass die Dienstbereiche des „Family Centers“ weiter aufgebaut werden.
MULTIPLIKATION Unsere Erfahrungen in der Gemeindearbeit geben wir gerne auch an andere weiter. So dient Ewald als Ausbilder für z. Zt. fünf Nachwuchspastoren, ist als Gemeindeberater und Mentor für Pastoren in mehreren Gemeinden Deutschlands tätig und leitet die Missionsarbeit von Foursquare Deutschland in Kasachstan. Das, was vor 15 Jahren klein angefangen hat, ist zu einer Gemeinde mit 200 Mitgliedern, zahlreichen Dienstbereichen und Zweiggemeinden in den Nachbarstädten Paderborn, Detmold und Rheda-Wiedenbrück gewachsen. Dies war nur durch Gottes gnädiges Wirken und das Engagement vieler Freunde und Mitarbeiter möglich, mit denen wir zu einer fruchtbaren Teamarbeit zusammengewachsen sind. Jeder ist herzlich willkommen, uns kennenzulernen und bei uns einzusteigen. Interessenten können sich auch für ein Praktikum oder ein Bundesfreiwilligenjahr melden. Mehr Infos auch im Internet unter cfa-bielefeld.de und familycenter-bielefeld.de.
Ewald & Kerstin Zelmer (Bibelschüler 2000/01), Bielefeld
Die Salbung Gottes erhalten David Ravenhill Die Salbung Gottes erhalten ist ein gehaltvolles Lehrwerk für Gemeindeleiter und Mitarbeiter, die nicht nur ihren eigenen Kämpfen gegenüberstehen, sondern auch die Früchte des Abfalls moralischer Verfehlungen bekannter Gemeindeleiter ernten. David Ravenhill beleuchtet die sehr realen Themen des Wie und Warum heutige Pastoren und Gemeindeleiter dem Feind erliegen. Er bietet praktische Wege zum Erhalten der Berufung und der Salbung an. Offen diskutiert er die Fettnäpfe des Berufenseins und vergleicht die heutigen Belastungen und Probleme mit denen, denen sich die biblischen Leiter und Mitarbeiter gegenübersahen. Buch, Paperback, 232 Seiten Best.-Nr. 111 024 00 13,95 €
Tel.: (0 53 82) 9 30-2 22 www.shop.glaubenszentrum.de
NORDWESTBULGARIEN WIRD ERRETTET WERDEN Meine Familie und ich dienen treu an dem Ort Mezdra, an den Gott uns vor 15 Jahren geschickt hat. Ich leite unter anderem drei Gemeinden in Nordwestbulgarien und habe die Verantwortung für noch acht weitere kleinere Dorfgemeinden. Dabei arbeite ich in den existierenden Gemeinden pastoral, helfe Menschen, in Christus zu wachsen, zeige aber auch in anderen Ortschaften, in denen es keine Gemeinden gibt, Menschen den Weg des Heils und pflanze Hauskreise und Gemeinden. Auf diese Weise haben wir auch mit den Gemeinden in Mezdra, Vratsa und Svoge angefangen. Unser nächstes Ziel ist die Stadt Biala Slatina, etwa 70 km nordöstlich von Mezdra. Dort gibt es noch keine freie bulgarische Gemeinde. Wir kennen drei an Jesus Gläubige, die sich mit uns in Verbindung gesetzt haben. Seit einem Jahr betreuen wir diese Menschen geistlich und sind dabei, einen Hauskreis zu gründen.
VERÄNDERUNG STEHT AN Wir als Familie fühlen uns von Gott berufen, nach Vratsa zu ziehen, um unsere existierende Gemeinde dort richtig aufzubauen. Die Gemeinde in Mezdra übergeben wir in gute Hände, an
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unseren Co-Pastor, der in den letzten Jahren zur Reife in Christus gekommen ist und einen aufrichtigen Charakter entwickelt hat, um diese Gemeinde weiterzuleiten. Aber unsere Vision bleibt die gleiche wie vor 15 Jahren: Nordwestbulgarien und darüber hinaus, wo Gott einen Plan für uns hat, Menschen mit dem Evangelium zu erreichen.
DIE ENTSTEHUNG Dies hat wiederum etwas mit dem Glaubenszentrum zu tun. Im Februar 1999 war ich auf einer Leiterschaftskonferenz im Glaubenszentrum und durfte öffentlich ein Zeugnis über meinen Dienst geben. Nach meinem Bericht kamen einige Gäste zu mir, um mich kennenzulernen. Sie fragten mich, ob ich ihnen als Übersetzer helfen kann, weil sie im April Nordwestbulgarien und Mezdra besuchen würden. Ich habe das dann mit meiner Verlobten Galy gemacht. Wir kamen an und wurden mit der geistlichen Realität konfrontiert. Das war ein dunkler Ort mit 15.000 Menschen, die keine Gemeinde hatten. Unser Herz wurde für die Idee, nach Mezdra zu kommen, geöffnet. Aber wir brauchten eine klare Führung von Gott. Dafür haben wir
uns bis Ende Juni Zeit genommen. In dieser Zeit waren wir – meine Frau und ich – in Bad Gandersheim, um uns mit unseren geistlichen Leitern zu beraten. Das Gleiche taten wir auch mit geistlichen Leitern in Bulgarien. Ende September 1999 sind wir dann nach Mezdra umgezogen und haben unsere erste Gemeinde mit noch einer anderen Familie dort in ihrem Wohnzimmer gestartet.
DAS FUNDAMENT Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass die Bibelschule meine ganze geistliche Wahrnehmung geprägt und geformt hat – wegen des gesamten geistlichen Klimas, das im Glaubenszentrum herrscht. Ich kam mit 18 Jahren ins Glaubenszentrum und war in mir schon durch meine Tradition „verkalkt“, wollte aber gleichzeitig mehr von Gott wissen und erfahren. Ich wollte ihm dienen und war für alles bereit. In der Bibelschule habe ich einige wichtige geistliche Wahrheiten und Prinzipien gelernt, auf die ich auch heute in meinem Leben und meinem Dienst aufbaue
und die ich auch anderen lehre. So habe ich gelernt, auf Gott zu vertrauen und für alles auf ihn zu schauen; einen Lebensstil der Anbetung und des Lobpreises zu leben, sodass mein Leben Gott Ehre bringt; ein dankbares Herz Gott und Menschen gegenüber zu haben. Außerdem habe ich dort meine Berufung erkannt. Drei Jahre lang wurde viel in mich investiert, und deswegen konnte ich innerlich sehr viel mit nach Bulgarien nehmen. Seit 21 Jahren stehen die Mitarbeiter des Glaubenszentrums hinter uns, hinter unserem Dienst, unseren Gemeinden und Menschen in Bulgarien. Einige Leiter, Mitarbeiter und viele Schüler waren schon für Einsätze bei uns und haben uns gedient, ermutigt und für uns gebetet. Wir fühlen uns da draußen nicht allein!
Georgi Zafirov (Bibelschüler 1992–1995), Mezdra/Bulgarien
„BIST DU JESUS?“ „Bist du Jesus?“ Diese Frage stellte mir ein Hooligan und Neonazi aus Berlin, als ich ihn am 21.11.01 vor dem Glaubenszentrumgelände ansprach. Ich war Bibelschüler, er (Olli) war Kurgast in Bad Gandersheim und auf der Suche nach Jesus. – Was aus dieser ersten Begegnung entstand, lässt mich nur staunen: Noch am selben Tag gab Olli sein Leben Jesus und wurde durch ein einfaches Gebet sofort von seiner Drogen-, Alkoholund Zigarettensucht frei. Es entwickelte sich eine tiefe Freundschaft und unser himmlischer Vater legte uns eine gemeinsame Vision aufs Herz! Heute, 13 Jahre später, leiten wir in Berlin/Brandenburg gemeinsam das Missionswerk „Zukunft für DICH e.V.“ – der Name ist Programm: Wir verkündigen randständigen Menschen, die jegliche Hoffnung und Zukunftsperspek tive verloren haben, das Evangelium und helfen auch ganz praktisch. Jede Woche sind wir auf den Straßen Berlins unterwegs, um Menschen, die ohne Hoffnung sind, die Liebe Gottes zu zeigen. Viele Menschen lassen sich in unsere Gottesdienste einladen und finden bei uns ein Zuhause. So sieht man jeden Sonntag ein buntes Volk aus Obdachlosen, Drogenabhängigen, Prostituierten, Flüchtlingen, Kindern aus sozial schwachen Familien,
aber auch Menschen im Anzug. Zusammen feiern wir Gott und haben tolle Gemeinschaft beim anschließenden Essen. Unser Vorbild dabei ist immer Jesus, der sagt: „Nicht die Starken brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße“ (Mk 2,17). Bei Gott gibt es keine hoffnungslosen Fälle. Das glauben wir, und deshalb haben wir auch ein christliches Lebenshilfe-Haus, einen Bauernhof in Brandenburg für Menschen, die Hilfe verschiedenster Art benötigen: alleinerziehende Mütter,
Drogenabhängige, psychisch Kranke – jeder ist willkommen und soll an diesem Ort Jesus kennenlernen und Heilung erfahren.
KINDER – EIN GRUND ZUR FREUDE Besondere Freude bereitet mir auch unser Kinderdienst. Jede Woche kommen ca. 70–90 Kinder aus sozial benachteiligten Familien zu unseren Kids-Clubs, bei denen wir den Kindern von Jesus erzählen. Dies tun wir mit sehr viel Action und Kreativität. Zum ersten Mal hören diese Kinder, dass sie von Gott geliebt und gewollt sind. Außerdem haben wir einen Reisedienst. Wir unterstützen viele Gemeinden mit Seminaren und Predigtdiensten und begleiten einige Gemeindegründungsprojekte. Zu unserer großen Freude durften wir vor zwei Jahren mit Freunden zusätzlich unsere Zweigstelle „Zukunft für DICH – der Hof Süd e.V.“ in Güglingen, Nähe Heilbronn, eröffnen. Ich bin Gott so dankbar für das, was er in meinem Leben getan hat! Das alles begann im Glaubenszentrum! Dort erlebte ich Mitarbeiter, die mir in Hingabe und Glauben ein absolutes Vorbild waren. Im Unterricht und Evangelisationsteam verstärkte sich mein Herz für die Verlorenen und ich durfte lernen, was Hingabe und Evangelisation bedeuten. Auf der Bibelschule bekam ich das Fundament für den Dienst, den ich heute leite. Hier hat Gott
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zu mir gesprochen; er gab mir eine Berufung ins Herz, der ich heute treu und voller Freude folge. Heute gehören insgesamt acht weitere ehemalige Bibelschüler zu unserem Team! Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Mitarbeitern im Glaubenszentrum bedanken! Ihr habt in mich und unsere Mitarbeiter investiert! Euer Engagement ist vorbildlich und von unschätzbarem Wert! Von Herzen sagen wir DANKE, ihr habt einen großen Anteil an unserem Leben und unserem Dienst!
Kontakt: www.zukunft-für-dich.de
Jörg Kohlhepp (Bibelschüler 2002–2004), Berlin
MÄCHTIG IM WORT BRENNEND IM GEIST BIBELSCHULE GLAUBENSZENTRUM
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