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Trauerhilfe: Kinder richtig im Trauerfall begleiten

Was Eltern beachten müssen, wenn sie mit Kindern über einen Trauerfall sprechen

Viele Eltern tun sich schwer, mit ihren Kindern über Tod und Sterben zu sprechen. Auf jeden Fall solle man ehrlich sein, sagt Erziehungsberater RitzerSachs. Moderator Ralph Caspers hat über Kinderfragen rund um den Tod ein Buch geschrieben.

FRANKFURT A.M. Früher oder später werden Kinder mit dem Tod konfrontiert. Die meisten Eltern finden intuitiv die richtigen

Wörter, wenn etwa die Großmutter gestorben ist, aber viele fühlen sich in solchen Fällen hilflos und wissen nicht, wie sie die schlechte Nachricht überbringen sollen. Am wichtigsten sei es, die Wahrheit zu sagen, rät

Ulrich Ritzer-Sachs, „und zwar völlig unabhängig vom Alter der

Kinder: Deine Oma ist tot. “ Der

Diplom-Sozialpädagoge ist Koordinator für die Foren der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Auf keinen Fall dürfe man drum herum reden, das merkten Kinder sofort: „Die

Oma sitzt jetzt auf einer Wolke und schaut auf dich BESTATTUNGENherab‘ - das ist zwar ein sc falsches Bild. “ TRAUER- hönes, aber ein

BEGLEITUNG

Andererseits sollten Eltern nicht schonungslos oder grausamVORSORGE sein. Deshalb müsse man sich gut auf ein Gespräch vorbereiten und sich überlegen, was ■ man antworten könnte,Erd-, Feuer- und wenn die Kinder wissen wollten, was mit den sterblichen ÜberrestenSeebestattungen ■ passiere oder ob die Seele Verstorbenen weiterlebe. Überführungen des

■ Ein neuer RatgErledigung eber zu Tod und

Trauer stammtsämtlicher von dem wegen seiner launigen Sprüche beliebten TV-Moderator Formalitäten Ralph Caspers („Die Sendung mit der

Maus“ , „Wissen macht Ah!“). „Wenn Papa jetzt tot ist, muss er Ihr Berater und dann sterben?“ ersc Helfer im Trauerfall hien im

Frühjahr. Darin beschreibt Caspers typische Situationen, in Eltern geraten können, wenn BESTATTUNGSHAUS HUNSCHE die sie

Trauerhilfe Ochtruper Straße 39

Bad Bentheim Telefon 05922 990780

Bei der Oma fühlen sich Enkel meist so angenommen, wie sie sind. Wenn die Großmutter stirbt, muss jeder in der Familie seine Rolle neu finden. Foto: Martina Ferrari/Westend61/dpa-tmn

mit ihren Kindern über den Tod sprechen. Er berücksichtigt alle denkbaren Aspekte des Themas – inklusive eines Kapitels über Verwesung: „Kinder sind neugierig, man muss damit rechnen, dass sie wissen wollen, was mit dem Leichnam geschieht“ , sagt Caspers. Er weiß, wie es sich anfühlt, wenn man jemanden verliert: Als sein Vater starb, war er 15. Mit dem Verlust, sagt Caspers, habe er mehr oder weniger allein klarkommen müssen. Heute ist er Botschafter des Kölner Vereins für Trauerbegleitung „TrauBe“ . Kinder, erläutert der Moderator, „springen in die Trauer wie in eine Pfütze und können sich einen Moment später mit etwas völlig anderem beschäftigen. Für Erwachsene ist das oft irritierend. “ Die Frage nach der Seele beantwortet er mit einem Bild: „Der Körper ist der Handschuh, aus der sich die Seele beim Tod eines Menschen zurückzieht. “ Wie man auf Kinderfragen nach dem Weiterleben nach dem Tod oder die Seele antworte, hänge davon ab, welche Vorstellung man selber habe, sagt RitzerSachs: „Es ist völlig in Ordnung, den Kindern zu gestehen, dass man das nicht mit Gewissheit weiß, aber zum Beispiel fest daran glaubt, dass es eine Art Leben nach dem Tod gibt“ , erklärt er. „Gläubige haben es in solchen Fällen leichter, aber irgendeine Form von Spiritualität haben ja sehr viele Menschen. “ Ritzer-Sachs, der auch als Erziehungsberater für das Diakonische Werk Worms-Alzey arbeitet, empfiehlt zudem, gemeinsam mit Kindern Bücher zu dem Thema zu lesen. Als erstes kommt ihm „Die Brüder Löwenherz“ von Astrid Lindgren in den Sinn –„eine tolle Geschichte, auch wenn die verstorbene Oma nach ihrem Tod eher nicht mit Pfeil und Bogen in einem Fantasieland für Gerechtigkeit sorgen wird. “ Er glaubt: „Viele Eltern werden bestimmt weinen, wenn sie solche Geschichten vorlesen, schließlich haben sie selbst einen Verlust erlitten, aber das ist völlig in Ordnung. “ Wichtig sei aber, dass die Eltern die Bücher erst mal selber läsen.

Kinder vor dem Themenkomplex Tod und Sterben zu „beschützen“ , sei unmöglich, erst recht wenn sämtliche Medien etwa nach Katastrophen, Terroranschlägen oder wie während der Corona-Pandemie viel vom Sterben berichteten. Auch in solchen Fällen hält es der Sozialpädagoge für entscheidend, bei der Wahrheit zu bleiben und nichts zu beschönigen: „Bei Corona sollte man den Kindern klar machen, dass sich das Virus bei den meisten Betroffenen nicht schlimmer als eine Erkältung auswirkt. Doch es gibt eben auch Menschen, die daran sterben. “ epd

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