2 minute read

Trauerlieder: Sich an die schönen Momente erinnern

Auf der Beisetzung des Rennfahrers Niki Lauda wurde das Lied „Fast Car“ (schnelles Auto) der Sängerin Tracy Chapman gespielt.

Fotos: dpa

„Fast Car“ erklang für Niki Lauda

Trauerlieder helfen Angehörigen, sich an die schönen Momente zu erinnern

Franz Schuberts „Ave Maria“ bleibt unbestritten das favorisierte Trauerlied der Deutschen. Oft spiegeln sich die Gefühle der Angehörigen im Text der Lieder, die bei Beerdigungen gespielt werden, wider.

HAMBURG Doch auch ungewöhnliche Titel tummeln sich in den Top 10 der Trauerlieder, wie aus der alljährlichen Umfrage unter Partnerbestattern des Vergleichsportals Bestattungen.de hervorgeht. So hat es dieses Jahr erstmals Wiz Khalifas gefühlvolle Rap-Ballade „See You Again“ unter die Top 10 geschafft. Das unter die Haut gehende Stück ist dem 2013 verstorbenen Hauptdarsteller der Filmreihe „The Fast and the Furious“ Paul Walker gewidmet. Tritt ein Trauerfall ein, fehlen Angehörigen oftmals die Worte, um ihre Gefühle auszudrücken. Trauerlieder, ob traditionell oder modern, können dabei helfen, diesen Emotionen Ausdruck zu verleihen und neue Hoffnung zu schöpfen. Bestattungen.de-Geschäftsführer Daniel Schuldt erklärt: „Ein individuelles Trauerlied hilft Angehörigen dabei, sich an die schönen Momente aus dem Leben des Verstorbenen zu erinnern und sich ins Gedächtnis zu rufen, was ihn im Leben ausgemacht hat. “ So war auf der Trauerfeier des 2019 verstorbenen Rennfahrers Niki Lauda im Andenken an seine bewegte Karriere als Rennfahrer „Fast Car“ von Tracy Chapman zu hören. Weshalb sich ein Lied „richtig“ für die Trauerfeier anfühlt, kann viele Gründe haben. Manchmal spiegeln sich die Gefühle der Angehörigen im Text wider, mal verbinden sie ein bestimmtes Ereignis mit dem Lied. Andreas Gabalier nutzte seine Musik zur Verarbeitung eines persönlichen Verlustes und spricht damit vielen Trauernden aus dem Herzen: „Amoi seg‘ ma uns wieder“ (Platz 2) schrieb er nach dem Tod seiner Schwester und seines Vaters. Der internationale Klassiker „Time To Say Goodbye“ von Sarah Brightman und Andrea Bocelli (Platz 4) hatte seinen berühmtesten Auftritt vor über 20 Jahren beim letzten Kampf des Boxers Henry Maske. Noch heute erklingt es oft in Zeiten des Abschieds.

Demgegenüber muss der Inhalt eines Liedes nicht immer von Bedeutung sein. Ein Evergreen unter den Trauerhits ist Leonard Cohens „Hallelujah“ (Platz 9), das unter anderem auf Hannelore Elsners Trauerfeier zu hören war. Dem Text des meistgecoverten Liedes der Welt werden mindestens so viele Bedeutungen zugeschrieben, wie es Interpretationen gibt. Der Grund, weshalb das Lied sowohl auf Beerdigungen als auch auf Hochzeiten gespielt wird, ist die gefühlvolle und bewegende Melodie – denn diese berührt viele Menschen gleichermaßen.

Auf der Liste der zehn am häufigsten auf Beerdigungen im Jahr 2019 gespielten Liedern des vergangenen Jahres standen hinter dem „Ave Maria“ und dem Lied von Andreas Gabalier die Air Suite Nr. 3 von Johann Sebastian Bach, „Time to say Goodbye“ von Sarah Brightman, „Die Rose“ von Helene Fischer, My Way von Frank Sinatra, „So nimm denn meine Hände“ von Jörg Peter Weigle, „Träumerei“ von Robert Schumann, „Halleluljah“ von Leonhard Cohen und „See you again“ von Wiz Khalifa.

This article is from: