
3 minute read
Digitales Erbe: Nachlassverwalter bestimmen
Digitales Erbe rechtzeitig regeln
Vertrauensperson als Nachlassverwalter bestimmen
Das Mail-Postfach, Bilder, Videos und Chatverläufe auf Facebook, Twitter oder Inhalte in der Cloud: Was soll mit dem digitalen Nachlass im Todesfall geschehen? Je früher man das regelt, desto besser.
BERLIN/BONN Wer von den Hinterbliebenen bekommt im Todesfall was? Beim Erbe haben viele vorrangig Geld oder Hab und Gut im Blick. Doch an ihren digitalen Nachlass, an ihre Nutzerkonten bei Facebook oder Instagram, an ihre E-Mail-Postfächer oder ihr Guthaben bei Zahlungsdiensten und wer darauf Zugriff haben soll, daran denken die wenigsten.
Ist der Nachlass im Netz über- Facebook versetzt das Konto eines verstorbenen Nutzers in einen sogehaupt vererblich? „Grundsätz- nannten Gedenkzustand – wenn das soziale Netzwerk von Familienmitlich ja“ , sagt Rebekka Weiß vom gliedern oder engen Freunden über dessen Tod informiert wird. Foto:dpa
IT-Branchenverband Bitkom und verweist auf ein Urteil des stellen und diese an einem si- tum und einer Unterschrift den
Bundesgerichtshofs (BGH; Az.: cheren Ort zu hinterlegen – und Zusatz enthalten, dass sie „über
III ZR 183/17) aus dem Sommer mit „sicher“ ist nicht die den Tod hinaus“ gilt. 2018. Der BGH hat damals ent- Schreibtischschublade gemeint. schieden, dass die Eltern eines Weiß schlägt vor: „Man kann Im nächsten Schritt händigt man verstorbenen Mädchens als Er- die Übersicht etwa auf einem diese Vollmacht der Vertrauensben Zugriff auf deren Facebook- verschlüsselten USB-Stick spei- person aus. Nicht vergessen, die
Konto bekommen sollen. chern und in einem Tresor oder Angehörigen darüber zu inforBankschließfach aufbewahren. “ mieren, wer für den digitalen
Die Richter stellten grundsätz- Nachlass zuständig ist. Die Verlich klar: Auch digitale Inhalte Und die Zugangsdaten ins Testa- trauensperson wiederum muss werden vererbt. Demnach tre- ment schreiben? Das mache we- davon Kenntnis haben, wo die ten Erben in die Nutzungsver- nig Sinn, betont Eberhard Rott, Zugangsdaten zu den Nutzerkonträge ein, die Verstorbene zu Fachanwalt für Erbrecht in ten zu finden sind – also etwa, wo
Lebzeiten etwa mit Musik-Strea- Bonn. Denn es kann Monate der USB-Stick deponiert ist. mingdiensten, E-Book-Anbie- dauern, bis nach dem Tod ein tern, Cloud-Diensten oder eben Testament eröffnet wird. Zwimit sozialen Netzwerken ge- schenzeitlich geht womöglich schlossen haben. viel wertvolle Zeit verloren, die Erben hätten nutzen können,
Zugangsdaten an sicherem um auf Wunsch des VerstorbeOrt aufbewahren nen hin beispielsweise private
Damit Erben jederzeit auf den digitalen Nachlass zugreifen Fotos und Videos oder läufe zu löschen. Brookdiek 6 49846 Hoogstede Chatverkönnen, ist es wichtig, dass sie Konkret empfiehlt sicTelefon 05944 748 h dieses über die jeweiligen ZugangGmbH sda- Vorgehen: Sie setzen info@jeurink-gmbh.de eine Vollten verfügen. Darum sollte man macht auf und ermächtigen da• sich irgendwann einmal dieBaumstubben ausfräsen Zeit rin eine Vertrauensperson, nach • nehmen, eine Übersicht mitZaunbau und Reparatur all dem eigenen Tod den digitalen • • seinen Accounts samt Benutzernamen und Kennwörtern zu erGarten- und Anlagenpfl ege Mulch- und Forstmulcharbeiten Nachlass zu macht sollte regeln. neben Diese Volleinem Da• Umweltfreundliche Unkrautbekämpfung • Digitales Erbe Ausäst- und Baumfällarbeiten/
Wallheckenrückschnitt
„Wichtig ist, die Zugangsdaten immer auf den aktuellsten Stand zu halten“ , betont Bitkom-Expertin Rebekka Weiß. Kommen neue Nutzerkonten hinzu, muss man die Daten ergänzen. Meldet man sich irgendwo ab, entfernt man die entsprechenden Daten von der Liste.
Übrigens: Auch was mit Daten auf den eigenen Geräten geschieht, sollte Teil der Vollmacht oder der Liste sein. Man legt am besten fest, was mit Rechner, Smartphone, Tablet und Co sowie den darauf gespeicherten Dingen passieren soll.
Was passiert mit bestimmten Fotos und Videos?
Ebenfalls wichtig: Sich frühzeitig Gedanken darüber machen, welche Videos, Fotos und Chatverläufe Erben sehen und welche sie unter keinen Umständen zu Gesicht bekommen sollen. „Das kann zum Beispiel von Relevanz sein, wenn Fremde, etwa eine gemeinnützige Organisation, die Erben sind“ , erklärt Rechtsanwalt Eberhard Rott. Womöglich will man nicht, dass hinterbliebene Kinder bestimmte Daten sehen. „In den Fällen bietet es sich an, einen Testamentsvollstrecker als neutrale Person hinzuzuziehen, der Daten löscht. “ dpa