MEIER 11/2012 Leseprobe

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!"#"$ MUSIK CLUBS KINO BÜHNE ESSEN // LEBEN IM DELTA

WELLNESS Wohlfühl-Tipps im Delta: Thermen, Spas und Studios

SIZARR

Wer glaubt dem Hype? Eine Band aus der Pfalz hebt ab

!"#$$%&'() %*')+,-.&(,' Der neue Geschäftsführer Sören Gerhold will Mannheims Alte Feuerwache verjüngen

Das Magazin für das Rhein-Neckar-Delta meier-online.de

NOVEMBER 2012 2.90 EURO – 30286

MEIER

Safari Mit MEIER-Führungen das Delta entdecken.

Infos auf Seite 34


Foto: Achim Zweygart, Stuttgarter Zeitung

INHALT // 11-2012 AKW Obrigheim

Foto: KTB

32 FELIX HARTLAUB

Sizarr

GEZEICHNETE W E LT E N

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in der Kunsthalle Mannheim

Magazin

Kultur & Freizeit

8 Leben im Delta

48 Musik

Delta-News // Interview mit Feridun Zaimoglu // Hotspots in Mannheim // 75 Jahre Eishockey-Stadt Mannheim // Trendsport Pole Dance // Zeitreise nach Mannheim // Leute im Delta // Deutschsprachige Meisterschaften im Poetry Slam // Science-Events // MEIER Dorfcheck: Neuhofen // Ciao Mr. & Mrs. Smith // Zukunft Pop // Utz is talking

48 50

18 Shopping Fotoblog: Delta-Style // Stil-Check // Carissima Moda in Mannheim // Shopping-News // Fünf für ... Cowgirls

22 Essen & Trinken 22 24

MEIER ESPRESSO 2012/13 KOMMT So funktioniert Espresso NEU UND NEU ENTDECKT Gastro-News // Palazzo in Mannheim //

Rebstöckel in Bad Dürkheim

28 Magazin 28

HANDBALL DELUXE Der Oftersheimer Fotograf Claus Geiss über sein

57 58

60 62 65

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ALTE FEUERWACHE GANZ NEU? Der neue Geschäftsführer Sören

Gerhold will Mannheims Kulturzentrum verjüngen. EIN ATOMKRAFTWERK WIRD ZERSÄGT Seit 2008 zerlegen Arbeiter das Kernkraftwerk in Obrigheim – der Stand der Dinge. MEIER SAFARI Mit MEIER das Delta entdecken – vier spannende Führungen zu ungewöhnlichen Orten im November.

36 Meier Spezial: Wellness 36

DER HERBST WIRD SCHÖN! Therme & Co. // Beauty & Spa // Alles Massage! // Fitness & Entspannung // Wohlfühlhotels

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SIZARR Die drei Jungs aus Landau starten richtig durch. Und

MEIER hört schon eine Post-Punk-Indie-Elektronika-Explosion. POP & CO. Madeleine Peyroux // Niels Frevert // Die Orsons // Mark Forster // Olli Schulz // Heim & Herd // Bakkushan // Consequence // David Garrett // Dear Reader // Django Django // Nada Surf // Caravan Palace // Xiu Xiu // Diana Krall // Fraktus // Gossip // Gotye // Lambchop // Lianne La Havas // Motörhead & Anthrax // The Tiger Lillies CD-PLAYLIST Was MEIER-Schreiber gerade hören JAZZ Interview mit Bill Frisell // Archie Shepp & Yusef Lateef // Billy Hart // Caroll Vanwelden // Giora Feidman // Jonas Burgwinkel // Tribute to Thelonious Monk from NYC CLUBLAND DJ Consequence // Club-Highlights KLASSIK MusiCircus // Links // Fragebogen: Ruth Ziesak // Der traurige November: Requien im Delta // Konzert-Tipps KONZERTVORSCHAU Schöne Aussichten

66 Kino 66

monumentales Buchprojekt. 31

86

68 70

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INTERNATIONALES FILMFESTIVAL MANNHEIM-HEIDELBERG

40 Filme und jede Menge Preise unter dem Motto „Leben! Aber wie?“ WEITER BIS WOLKIG Tom Tykwer und die Geschwister Wachowski haben David Mitchells Kultroman „Cloud Atlas“ verfilmt. FILME DES MONATS Der Aufsteiger // Oh Boy // Puppe, icke & der Dicke // Lore // Der deutsche Freund // Familie und andere Katastrophen // Skyfall // Breaking Dawn 2 // Pieta // Argo // Vielleicht lieber morgen // Fraktus // Winterdieb // Harodim – Nichts als die Wahrheit // More than honey // Sag, dass du mich liebst // FILMSPIEGEL 8 Kritiker und 17 Filme MOV(I)E ME Joachim Kurz‘ Kino-Kolumne PROGRAMMKINO-TIPPS


78 Bühne 78 80

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KOLLISION DER WELTEN Berkun Oyas Stückemarkt-Preisträgerwerk „Schöne Dinge sind auf unserer Seite“ in Heidelberg. STÜCKE DES MONATS Helden // Das Leben ein Traum // Chaos // Soulcity // My Secret Garden // Germaine Acogny bei den Festspielen Ludwigshafen SHOW & COMEDY Interview mit Frederic Hormuth // Show-Tipps

84 Kunst 84 86 88 89

TEMPELHOF ODER DER TRAUM VOM FLIEGEN Interview mit dem Foto-

grafen Frank Göldner zur Ausstellung im Mannheimer Kunstverein AUSSTELLUNGEN Art and Press // Felix Hartlaub // Schule der Schönheit // René Schoemakers // Art News AUSSTELLUNGSTIMER Die Ausstellungen des Monats im Überblick VERNISSAGEN Kunst mit Sekt und Häppchen

90 Literatur 90

ICH LIEBE MEINE FIGUREN Interview mit der israelischen Bestseller-

Autorin Mira Magén. 91 92

MÖRDERISCHE LEKTÜRE Wörtches neue Krimis FRISCHER LESE (UND HÖR-) STOFF Ulf Erdmann Ziegler: Nichts

Weißes // Javier Marías: Die sterblich Verliebten // Daniel Woodrell: Der Tod von Sweet Mister // Die besten Audiobücher der Saison

94 Kinder 94

TIPPS FÜR KIDS

96 Sport 96

DIE BESTEN 6 Sport zum Schauen und zum Machen

Services & Standards 6 6 98 110 150 160 162

MEIER-PRÄSENTATIONEN EVENT-RADAR INDEX VERANSTALTER IMPRESSUM KLEINANZEIGEN VERLOSUNGEN SPIELWIESE: SUSANNE NEISS

Timer: Termine 99 105 126 138

DER MEIER-KALENDER FLOHMÄRKTE IM DELTA FÜR SCHWULE UND LESBEN WEIHNACHTSMÄRKTE

TITELFOTO: Fotolia/Patrizia Tilly DEZEMBER-AUSGABE: erscheint am 28.11. // Redaktionsschluss Veranstaltungskalender: 7.11. ANZEIGENSCHLUSS: 13.11. // Kleinanzeigenschluss: 15.11.


MAGAZIN // LEBEN IM DELTA

Foto: Halle02

DELTA NEWS

Sanierungsbedarf: die Halle 02. Ende November entscheidet der Gemeinderat.

GEMEINDERAT ENTSCHEIDET ÜBER SANIERUNGSKONZEPT

Zukunft für die Halle?

Jetzt geht’s ans Eingemachte! Eine Informationsvorlage durchläuft gerade die Heidelberger Ausschüsse. Ihr prekärer Inhalt: das Sanierungskonzept für die Halle 02. Das soll am 29. November dem Gemeinderat zur Verabschiedung vorgelegt werden. Es geht um die Aufwendungen für Schallschutzmaßnahmen und Modernisierungen. Genaue Zahlen werden erst Mitte November veröffentlicht, die Kosten sollen aber im siebenstelligen Bereich liegen. Durch die Sanierungsmaßnahmen werden die Mieten um ein Vielfaches steigen, diese müssten durch eine Erhöhung des Kulturzuschusses ausgeglichen werden. Das zumindest fordern die Betreiber der Halle: „Der Kulturzuschuss soll zur Deckung des künftigen Defizits auf 200.000 Euro im Jahr erhöht werden.“ Der jährliche Kulturzuschuss für die Halle beträgt momentan 35.000 Euro. In der Gemeinderatssitzung Ende November entscheidet sich, ob die Halle kommendes Jahr noch den Betrieb aufrechterhalten kann oder nicht. In einem dramatischen Statement stellen die Hallen-Betreiber Felix Grädler und Hannes Seibold klar: „Werde die Sanierung und/oder der Zuschuss nicht bewilligt bzw. wird die Entscheidung vertagt, müssen wir leider den Betrieb zum nächstmöglichen Zeitpunkt einstellen.“ Was passiert, wenn das Sanierungskonzept nicht bewilligt wird? „Dann würden wir den Betrieb noch einige Monate aufrechterhalten, so ein Unternehmen wie die Halle kann man ja nicht mal nebenbei abwickeln“, sagt Grädler. Bleibt zu hoffen, dass es soweit nicht kommt. FR

// Weitere Infos unter: halle02.de, heidelberg.de

8_11-12 // MEIER

Es ist ja nicht so, dass ALLES falsch ist in Mannheim. TV-Wetterpapst Jörg Kachelmann, der in Mannheim 132 Tage in Haft saß, in der TV-Sendung von Günther Jauch in der ARD am 14.10. Wer‘s nochmal sehen will: bit.ly/P9NZ95

Selbstverständlich ist nicht alles falsch in Mannem. Manches aber schon. Seit Wochen grüßt dieses Banner die MEIER Redakteure in der Langen Rötterstraße. Finde den Fehler!


Foto: Dietrich Bechtel

Viel Glas: der Neubau des Theaters.

Das sanierte Theater in Zahlen

In Zeiten chronisch klammer Stadtkassen und schwindender Kulturetats setzt Heidelberg ein Zeichen gegen den Trend: Nach 3-jähriger Sanierung wird das Theater am 24.11. offiziell wiedereröffnet. Auf 3.690 Quadratmetern finden im Altbau 450 Besucher Platz, im opulenten Neubau gibt es insgesamt 532 Plätze auf 4.775 Quadratmetern. Der Bau umfasst jetzt einen umbauten Raum von 76.750 Kubikmetern. 59,8 Millionen Euro ließ sich die Stadt die Sanierung kosten. 16,5 Millionen davon stammen aus privaten und unternehmerischen Spenden, darüber hinaus sind 2,5 Millionen Euro für zusätzliche Verbesserungen eingegangen. 305 feste Mitarbeiter werden dafür sorgen, dass die ca. 200 Vorstellungen der Spielzeit 2012/13 reibungslos über die Bühne gehen. Am 17.11. reisen übrigens 50 Theater aus ganz Deutschland an, um beim „Tag der Theater“ ab 11 Uhr den Neubau gebührend einzuweihen. FR // Alle Infos zum Theater Heidelberg: theaterheidelberg.de

REDE ZUM SOZIALEN WANDEL

Ex-Präsi in Heidelberg Foto: iStockphoto.com/Andreas Rentz

Foto: Dietrich Bechtel

Lange wurde darum gezankt ... Jetzt geht der Bau des Stadtquartierprojekts Q 6/Q 7 in eine neue Phase: In den Mauern des Bauhaus-Parkhauses wüten die Abrissbagger. Als bedeutend komplizierter als das Mauerwerk wird sich der Luftschutzbunker unter dem Areal erweisen. Eine Thüringer Sprenggesellschaft lockert seit Ende Oktober das Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg durch „reguläre Mikrosprengungen“. Das Verfahren soll den Abbruch des Bunkers technisch erleichtern.

Als ehemaliger Bundespräsident hat man es bisweilen nicht leicht. Erst wird man durch öffentlichen Druck zum Rücktritt gedrängt, die Ziehmutter lässt einen fallen, dann beschwert sich die eigene Gattin über mangelnde (emotionale und finanzielle) Zuwendung und jetzt sagt sie auch noch bei der Staatsanwaltschaft gegen einen aus! Da passt es, dass Christian Wulff im Rahmen der Heidelberger Hochschulreden zum „Wandel in der Gesellschaft“ spricht. Worüber genau, das stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest. Vielleicht bekommen wir ja mal Wulffs Sicht der Dinge zu hören. RED

// 21.11. Heidelberger Hochschulreden, Alte Aula, Uni Heidelberg, 18.15 Uhr, hfjs.eu/aktuell/hochschulreden

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Anz_Schaki_Meier_2012_11 28.09.12 0

MEIER STIL-CHECK

Weihnachten, mal wieder

von Lia Haubner

Muss man eigentlich jeden Fashiontrend mitmachen? Man muss nicht, aber man kann. Wir verraten, wann es sich lohnt – und wann nicht. Diesmal: Tannengrün.

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Do. 01.11. :: 20.00 Uhr

MATTHIAS EGERSDÖRFER Mi. 07.– Fr. 09.11. :: 20.00 Uhr

DINNER FOR ONE ... wie alles begann – JUBILÄUM

So. 11.11. :: 16.00 u. 20.00 Uhr

BERND KOHLHEPP

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Do. 15.11. :: 20.00 Uhr

Foto: Burberry.de

HEINZ GRÖNING Wir haben gerade erst realisiert, dass der Bikini mindestens so antiaktuell ist wie Britney Spears – und schon ist es passiert: Christstollen und Zimt tauchen laserschwertschnell aus der Versenkung auf und ziehen uns auf die dunkle Seite der Supermarktregale. Wir finden das nervig, können den engelsflügelleichten Schokokaramellkreationen aber trotzdem nicht widerstehen. Eine Marketing-Strategie, von der sich unsere Lieblingsklamottenriesen in diesem Jahr eine duftende Scheibe abschneiden und uns zu den letzten Sonnenstrahlen mit Tannennadelgrün-beherrschten Lookbooks versorgen. Eine Farbe, die stiltechnisch erst mal so viel Sexappeal hat wie der unvermeidliche „Ja, is denn heut scho Weihnachten?”-Spot. Doch auf feinen Wollkleidern in A-Linie wirkt die Nuance auf einmal nicht mehr bieder, sondern edel. Und dank der „Regenbogenfisch auf LSD“-Variante von Christopher Baileys Burberry-Prorsum-Kollektion, die bei der London Fashion Week über den Laufsteg schillerte, wissen wir, dass sich waldiges Grün zwischen Nebelgrau und Nachtschwarz ziemlich positiv auf die Netzhäute auswirkt. Nach den Heidi-Zöpfchen, die sich das ModemädFarbe: Regenbogenfisch auf LSD chen von heute um das Köpfchen wickelt, ist die Forst-Farbe also schon die zweite Tendenz in Richtung Natur. Auf Baumwolle oder Kaschmir feiert sie ein Backstreet-Boys-großes Comeback. Doch das ist nicht alles: Ganze Print-Magazine widmen sich dem „Geht doch mal wieder nach draußen”-Trend – und auch wir folgen ihm modisch gerne (sofern der Smartphone-Akku voll ist), weil die neuen Dunkelgrün-Kombis tatsächlich frischen Wind in die winterlich-verschlafene Farbauswahl bringen.

So. 18.11. :: 11.00 Uhr

PETER UND DER WOLF & PETER UND DON QUIJOTE Fr. 23.11. :: 20.00 Uhr

IRMGARD KNEF Sa. 24.11. :: 20.00 Uhr

KÄTHE LACHMANN www.schatzkistl.de

Mehr Tannengrün gibt‘s hier: // für ca. € 20.–: Ohrringe von Anna Dello Russo, gesehen bei H&M, O 7.7, Mannheim, hm.com // für ca. € 90.–: Wollkleid von Cos, gesehen bei cosstores.com // für ca. € 2.800.–: Ottomankleid von Burberry, gesehen bei burberry.de Mehr von Lia gibt‘s auf sexdrugsblognroll.com.

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MAGAZIN // SHOPPING Foto: Dietrich Bechtel

INTERVIEW

Alles, was Frauen begehren Carmelina Mantel präsentiert im Carissima in Mannheim Mode und Accessoires, die weibliche Akzente setzen.

MEIER Seit wann gibt es das Carissima und wo ist es zu finden? CARMELINA MANTEL Wir haben Ende Juli eröffnet. Man findet uns in den Quadraten in Mannheim, ganz genau in Q 3.15. MEIER Was gibt es im Carissima zu entdecken? MANTEL Das Carissima bietet Damenbekleidung und Bademode von Cup A bis F, aber auch Accessoires, Ledertaschen sowie Modeschmuck. Also sozusagen alles, was das Frauenherz begehrt. MEIER Was möchten Sie ganz besonders empfehlen? MANTEL Unsere Dessous! Mit weicher Spitze und hervorragender Passform unterstreichen sie die Weiblichkeit und das Wohlgefühl jeder Frau, auch zum Wohlgefallen der Männerwelt. MEIER Was ist Ihnen bei der Gestaltung Ihres Sortiments wichtig? MANTEL ... vor allem Material und Passform, und dass jedes meiner Stücke weibliche Akzente setzt, dass es das Feminine unterstreicht.

MEIER Was bedeutet der Name „Carissima“ und was wollen Sie mit ihm zum Ausdruck bringen? MANTEL „Carissima“ kommt aus dem Italienischen und heißt wörtlich übersetzt das „Liebste und Wertvollste“. Bei uns im Laden steht „Carissima“ stellvertretend für jede unserer Kundinnen, denn für uns ist sie „das Liebste und das Wertvollste“. Dies ist unsere Philosophie! MEIER Und welche Kundinnen werden bei Ihnen garantiert fündig? MANTEL Carissima ist gemacht für die modebewusste Frau von heute, die mitten im Leben steht, Spaß an Mode hat und dies auch gerne zeigt – ob Haus- oder Geschäftsfrau. Interview: Tobias Kleinecke

// Carissima Moda, Q 3.15, Mannheim, 0621 17822393, carissima-moda.de, Mo bis Fr 10 – 13 & 14 – 19, Sa 10 – 17 Uhr

EINKAUFEN IM DELTA

Shopping-News 1

Der Jungbusch bekommt ein weiteres Mode-Event, wobei Macherin Hajar Falioune (im Bild) bei ihrem Fäschenmarkt nicht nur Wert auf ein tolles Angebot, sondern auch auf musikalische Unterhaltung legt. Während man sich mit individuellen Teilen von Jungdesignern einkleidet, rocken Live-Bands die Flohmarkthalle. Ab sofort soll jeden ersten Sonntag im Monat Fäschenmarkt sein. // 4.11. Jungbuschhalle, Werftstr. 10, Mannheim, 12 – 18 Uhr

20_11-12 // MEIER

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Beim Passagenfest in Mannheim dreht sich in diesem Jahr alles um das Thema „Schönheit und Gesundheit“. In allen teilnehmenden Geschäften in den Arkaden links und rechts der Planken warten Angebote und Aktionen, daneben gesunde Verköstigung mit Bio-Snacks und Bioweinen. In den Kunstarkaden (N6) macht „BigSmall“ Live-Musik. Aller Voraussicht nach neu beim Fest dabei: die Cineplex-Passage. // 3.11. City-Passagen, Mannheim, 10 – 20 Uhr

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Psst! Die Schwetzinger Vorstadt hat eine weitere kleine, feine Mode-Adresse. Bei Top Secret Couture hängen Blusen, Blazer, Mäntel, Kleider und Röcke der EdelDesigner second hand auf den Kleiderbügeln, heißt: Armani, Burberry, Chloé etc. zu kräftig reduzierten Preisen. Dazu bietet Inhaberin Carmen Maria Ernst schicke Schuhe, ausgefallene Taschen und das ein oder andere Accessoire – natürlich auch nur aus den exklusivsten Modehäusern dieser Welt. // Top Secret Couture, Seckenheimer Str. 86, Mannheim

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Und noch was Kulinarisches: Sonja Baum beschert dem Delta „eine Prise Genuss“. Und zwar mit ihren Tellergold-Salzen, die unter anderem – klassisch – mit Kräutern der Provence und – exotisch – mit Vanille, Himbeere oder Hibiskus aromatisiert sind. Zu haben sind die Fleurs de Sel im niedlichen Einweckglas und bei L’art pour L’art sowie Helder & Leeuwen in Mannheim. Weitere Tellergold-Verkäufer unter // tellergold.de TK


ESSEN & TRINKEN // ESPRESSO

ESPRESSO 2012/13

ES IST SOWEIT!

Endlich! Der nächste Espresso kommt am 23. November in den Handel. Alles wollen wir natürlich nicht verraten, nur so viel: Er ist so gut wie nie! Prall gefüllt mit frisch getesteten Adressen. Natürlich sind alle Klassiker wieder dabei, aber auch alle Neueröffnungen des Jahres.

SO FUNKTIONIERT ESPRESSO FRAGEN UND ANTWORTEN Wer sind eigentlich die Tester? Es sind 40 unabhängige Journalisten: ausgebildete Food-Journalisten, Weinexperten, Fachleute aus der Gastronomie, Autoren von Wein- und Kochbüchern, aber auch Kollegen, die gut und gerne und viel essen gehen. Alle kennen die regionale Gastro-Szene bestens, haben ein Gespür für Trends und für Lebensmittel. Getestet wird übrigens immer anonym. Wer für ESPRESSO testet, verhält sich wie jeder andere Gast. Isst, trinkt, unterhält sich, bezahlt. Einziges auffälliges Merkmal: wir lassen nur ganz selten ein Essen zurückgehen.

22_11-12 // MEIER

Die Testberichte?

Die Auswahl?

Weil es viele unterschiedliche Tester sind, fallen auch die Testberichte unterschiedlich aus. Will sagen: subjektiv. Vor dem Besuch werden allerdings objektive Kriterien festgelegt, an die sich der Autor beim Schreiben und Bewerten hält. Zum Beispiel wird er darauf achten: Ist die Speisekarte sehr groß (verdächtig), gibt es viele Tagesangebote (Frische-Merkmal), wie ist der Service, wie wird mit Kritik umgegangen und wie ist das Ambiente? Natürlich gibt es wieder unser übersichtliches Punktesystem. Bewertet werden die Adressen übrigens nur innerhalb ihrer Kategorie, so können eine „Bar“ oder ein „Café“ durchaus dreimal fünf Sterne von uns bekommen, ein Gourmet-Restaurant aber nur dreimal drei Sterne.

Die Auswahl fällt uns jedes Mal aufs Neue schwer. Es gibt im Delta einfach viele gute Restaurants, Bars, Cafés … Trotzdem spricht ESPRESSO Empfehlungen aus, eine Vorauswahl muss demnach getroffen werden. Übrigens: Wenn wir bei unserem Besuch enttäuscht wurden oder die Bewertung stark von den Erfahrungen der Redaktion abweicht, testen wir ein zweites, manchmal sogar ein drittes Mal.

Und jetzt … ... heißt es bis zum 23. November warten. Und dann: lesen, stöbern, schwelgen und natürlich: Essen gehen. Viel Spaß dabei! Bettina Wolf und die ESPRESSO-Redaktion


ESSEN & TRINKEN AKTUELL

News

Zweite Liebe Wer sagt, dass die erste Liebe die schönste ist? Im Jungbusch gibt es seit kurzem eine vielversprechende „Zweite Liebe“. Einrichtung und Wände des kleinen Restaurants sind ganz in Weiß gehalten, so kommen das schöne Geschirr mit Blumen und Goldrand sowie die „raffinierte, aber einfache mediterrane Küche zur Geltung“, wie Heiko Walther, einer der Betreiber, sagt. Die Karte wechselt wöchentlich. // Beilstr. 3, Mannheim (Jungbusch), 0621 43723702, zweitelie.be, Do, Fr & Sa ab 18 Uhr

Burger statt Genusskultur Das „Weinreich Genusskultur“ hat geschlossen. Nach nur einem knappen Jahr findet man nun an gleicher Stelle das „Little Apple“, einen Ableger des Big Apple Diner. Domenico Gentile verabschiedet sich von Weinen und Pasta, um sich mit Hamburgern, Pancakes und T-Bone-Steaks nun ganz der amerikanischen Küche zu widmen. // Bismarckstr. 77, Ludwigshafen, 0621 66948666, big-apple-diner.de

Wittkoop und Koeripike Wo bekommt man in Heidelberg eigentlich einen anständigen Burger oder eine gute Currywurst? Ab Ende November lautet die Antwort darauf: in der Markthalle im Alten Hallenbad bei den neu eröffneten Ablegern der Mannheimer Erfolgs-Adressen Wittkoop und Koeripike. // Bergheimer Str. 45, Heidelberg, Mo bis Sa 10 – 20 Uhr

Bootshaus, reloaded Das Mannheimer Bootshaus hat renoviert und schallabsorbierend aufgerüstet. Bisher war es manchmal zu laut im Restaurant, nun kann man sich beim romantischen Dinner leise ins Ohr flüstern. // Bootshaus , Hans-Reschke-Ufer 3, Mannheim , 0621 3247766, bootshaus.net

Coffee Nerd Caffè Latte extra large mit Vanilleflavour sucht man vergeblich bei den Coffee Nerds in Heidelberg. Die neue Kaffeebar öffnet Ende November im ehemaligen Landkartenladen in der Nähe des Adenauer-Platzes. Zur Auswahl stehen Espresso und bester Filterkaffee. // Rohrbacher Str. 9, Heidelberg, facebook.com/coffeenerd.heidelberg Tina Gajdics & Linda Schädler

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MAGAZIN // FOTOGRAFIE

DER FOTOGRAF CLAUS GEISS ÜBER SEIN MONUMENTALES BUCHPROJEKT

HANDBALL DELUXE

Handball ist ein besonderer Sport. Hart, schnell, athletisch. Jetzt ist beim Mannheimer Verlag Edition Panorama ein Buch erschienen, das unseren Blick auf den Sport verändern wird. Der Fotograf Claus Geiss hat sechs Jahre lang die besten Handballer der Welt porträtiert. MEIER hat den Fotografen, der auch für die MEIER ESPRESSO-Ausgabe 2013 Porträts inszeniert, zum Interview getroffen.

MEIER In „Handball Deluxe“ sind die besten Handballer der Jetztzeit fotografisch porträtiert. Dafür bist Du jahrelang quer durch Europa gereist. Was hat dich angetrieben, nicht weniger als 90 Handballer zu porträtieren? CLAUS GEISS Den ersten Spieler haben wir 2006 fotografiert – den letzten im Juli 2012. Mir ging es darum zu zeigen, dass jeder einzelne Spieler seinen ganz eigenen, unverwechselbaren Charakter hat – sportlich und menschlich. Die Jungs sind spannend und alle entwickeln sich permanent weiter. So hat sich auch meine Motivation immer weiter entwickelt. Aber irgendwann musste ich natürlich einen Punkt machen und ich finde es schade, dass einige Spieler, die es verdient hätten, nicht mehr dazu kamen. MEIER Woher kommt dieser intensive Bezug zum Thema Handball? GEISS Ich habe selbst leidenschaftlich gespielt, aber eher mit mäßigem Erfolg. Trotzdem hat das Spiel mein Leben geprägt und mir Werte vermittelt: Zusammenhalt, Ehrgeiz, Freundschaft und soziale Kompetenz. MEIER Die Fotos sind außergewöhnlich inszeniert, weit abseits der Regeln der üblichen Sportfotografie. Welches Shooting wird besonders in Erinnerung bleiben? GEISS Es war für mich eine einzige große Reise mit extrem vielen Facetten. Es gibt zu jedem Spieler tolle Geschichten, Erlebnisse und nachhaltige Eindrücke – die Bilder erzählen davon.

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MAGAZIN // FOTOGRAFIE

Der Fotograf Claus Geiss aus Oftersheim bei Schwetzingen hat zusammen mit Sabine Martin insgesamt über 90 Profispieler aus der Handballbundesliga und der deutschen Handballnationalmannschaft an unterschiedlichen Orten portraitiert. Auf insgesamt 350 Seiten sind Fotos sowie persönliche Texte und Biografien der aktuell besten Handballer individuell inszeniert. // Sabine Martin, Claus Geiss, HANDBALL DELUXE Edition Panorama, Format 30 x 40 cm, Hochwertiger Festeinband mit Bezug, 350 Seiten mit über 550 Fotografien, mit Texten in Deutsch, ISBN 978-3-89823-457-3, € 78.–

MEIER Was ist das besondere an dem Buch, das im Mannheimer Verlag Edition Panorama erscheint? GEISS Die Verleger Bernhard und Sebastian Wipfler haben mir bedingungslos vertraut, haben losgelassen, wenn es notwendig war, und mich bei den wichtigen Fragen mehr als unterstützt. Sie haben für eine unglaublich qualitätvolle, professionelle Produktion gesorgt in Sachen Layout, Papier und Druck. Viele Unternehmen wollten mit einsteigen in das Projekt, doch zu nicht haltbaren Bedingungen. Deshalb sind wir umso dankbarer für die wunderbare Zusammenarbeit.

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MEIER Ist Dein Bedarf an Handball vorerst gestillt oder wird dich das Thema auch in Zukunft fotografisch beschäftigen? GEISS Handball und Sport werden mich immer wieder beschäftigen, auch fotografisch. In Sachen Sportfotografie und Sportlerimage gilt es in Deutschland noch einiges aufzuholen, da sind uns viele Länder um Meilen voraus. Interview: Ralf Laubscher Fotos: Nils Müller und Claus Geiss/Vitaminstudio


MAGAZIN // REPORTAGE

DER RÜCKBAU VON OBRIGHEIM

EIN ATOMKRAFTWERK WIRD ZERSÄGT

Seit 2008 zerlegen Arbeiter das Kernkraftwerk Obrigheim. Bald beginnt die gefährliche Phase. Das Reaktorgebäude soll einmal als normale Industrieanlage genutzt werden können.

„Zwei, eins, danke“ – eine Computerstimme gewährt Einlass in der Sicherheitsschleuse des Kernkraftwerks Obrigheim. Der älteste kommerzielle Atomreaktor ist seit Mai 2005 nach fast 37 Betriebsjahren vom Netz, doch die Einlasskontrollen sind so umfassend wie zuvor. Jede Kamera muss angemeldet werden beim Werkschutz, Personen werden wie auf dem Flughafen kontrolliert, und bei der Einfahrt auf dem Gelände werden mit Sonden die Autos kontrolliert. Der Druckwasserreaktor, mit einer Leistung von 357 Megawatt der kleinste der EnBW Kernkraftwerk GmbH, wird zurückgebaut. Seit August 2008 liegt die Genehmigung vor. Für große Teile, etwa die Dampferzeuger oder Motoren aus dem „Kontrollbereich“, dem kuppelförmigen Reaktorgebäude, musste eigens eine haushohe Materialschleuse gebaut werden. Die Dampferzeuger wurden im Mai mit dem Schiff zu den Energiewerken Nord GmbH in Lubmin, einem Spezialisten für den Rückbau, transportiert. Dort werden die Großkomponenten zerlegt, dekontaminiert, entsorgt, die leicht radioaktiven Reststoffe endlagerfähig verpackt und nach Obrigheim zurückgeschickt. Fast ein ganzes Atomkraftwerk „muss in die Gitterbox“, wie es hier heißt. Nahezu das komplette Innenleben, Rohrleitungen, Anla-

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genteile, Betonträger werden zerlegt und zersägt auf die Maße 1,5 x 1 x 1 Meter, damit die Boxen durch die normale Schleuse passen. Alles wird auf Strahlung überprüft. Metall wird an den Schrotthandel verkauft, Beton als Bauschutt entsorgt. Auf dem Gelände stapeln sich die Container. Was bleibt, ist der radioaktive Abfall, gut 2.300 Tonnen sollen anfallen. „Das ist weniger als ein Prozent der gesamten Abbaumasse von 275.000 Tonnen“, erläutert Manfred Möller, der technische Geschäftsführer des Kraftwerks. Schwach und mittelradioaktive Abfälle ohne nennenswerte Wärmeentwicklung werden in so genannte Konrad-Container verpackt und beim Werk gelagert, bis vermutlich 2019 das Endlager Schacht Konrad bei Salzgitter in Betrieb geht. Die 342 ausgedienten hochradioaktiven Brennelemente stecken inzwischen im separaten Notstandsgebäude in einem Wasserbecken. Ein Zwischenlager für die trockene Einlagerung in 15 Castoren muss erst noch gebaut werden. Radioaktiver Abfall muss nach Kräften vermieden werden. Deshalb werden radioaktive Komponenten dekontaminiert – chemisch behandelt, ins Ultraschallbad gesteckt oder ganz einfach geschrubbt und gewaschen – mit einem haushaltsüblichen Kratzschwamm. Die Mitarbeiter, 190 sind es noch

von einst rund 340, tragen für diese „Handarbeit“ einen Vollschutzanzug. Das Wasser wird aufgefangen, verdampft, zurückbleiben minimale Reststoffe. Das hört sich unglaublich einfach an, erfordert aber strenges Einhalten aller Arbeits-und Strahlenschutzvorschriften. Das riesige Maschinenhaus ist bereits nahezu komplett leer geräumt, an den Wänden hängen Werbebanner der mit den Arbeiten betrauten Fremdfirmen und Abbruchspezialisten. Laut ist es auf dieser Baustelle, Sägen kreischen. Die Betonsäulen, die den „Tisch“ mit den Turbinen trugen, werden zerkleinert. Die meisten Schalttafeln im Überwachungsraum sind dunkel. Dennoch ist die Warte im Fünf-Schicht-Betrieb rund um die Uhr besetzt, denn die Kühlung der Brennstäbe darf nicht versagen. Im Reaktorgebäude klingt Metall auf Metall, hier wird gehämmert, gesägt. Noch läuft die Phase zwei, der Abbau von zum Großteil leicht kontaminierten Anlagen, Hauptkühlleitungen, Systemen des internen Brennelementelagerbeckens. Entlang der Wand stapeln sich die Gitterboxen, ver sehen mit Warnhinweisen und Messdaten, „Vorsicht! Erhöhte Strahlung“ oder „Vorsicht! Kontamination“, etwa Hüllrohre und Schaltafeln, hermetisch abgeschlossen in dicken Folien


Der Weg ins Reaktorgebäude: Dort wird mit Hochdruck gearbeitet.

verpackt. Ebenfalls hermetisch abgeschlossen ist ein lang gestrecktes Zelt mit speziellen Lüftungseinrichtungen und Filtern. Darin zerlegen Mitarbeiter in Vollschutzanzügen Teile, bei denen radioaktive Stäube oder Späne anfallen. Die Vorarbeiten für die dritte, „heiße“ Phase des Abbruchs haben begonnen. Die notwendige Genehmigung, beantragt im März 2010, wird bis zum Jahresende erwartet. Dreieinhalb Jahre wird es dann laut Möller dauern, fernbedient und unter Wasser, bis der Reaktordruckbehälter mit allen seinen Ein- und Anbauten zerkleinert und endlagerfähig verpackt ist.

Weiternutzung oder Abriss? Offen für alle Optionen Bis 2020 sollen die restlichen Anlagensysteme in der Reaktorkuppel abgebaut sein. Danach seien alle Gebäude eine „konventionelle Industrieanlage mit allen Optionen – Weiternutzung oder Abriss“, sagt Manfred Möller. Rund 500 Millionen Euro wird der Rückbau dann gekostet haben, für den die EnBW

Rücklagen gebildet hat. Rund 6,5 Milliarden Euro sind es inzwischen für die fünf Atommeiler an den Standorten Obrigheim, Neckarwestheim und Philippsburg. Obrigheims Bürgermeister Roland Lauer blickt mittlerweile optimistisch in die Zukunft. Die Gemeinde im Neckar-OdenwaldKreis hat jahrzehntelang vom Kernkraftwerk profitiert. Sie ist seit Jahren nahezu schuldenfrei, hat 17 Millionen Euro auf der hohen Kante. Zwar war das Gewerbesteueraufkommen nach dem Abschalten des Atommeilers um 75 Prozent gesunken, aber Obrigheim kam zugute, dass sein Kraftwerk als Erstes aufgegeben wurde. Die EnBW ließ ihre Standortgemeinde nicht hängen und verlegte laut Lauer einige Firmensitze dorthin. Derzeit liege die Gewerbesteuer bei rund drei Millionen Euro und damit „erheblich höher“ als zur Laufzeit des Atomkraftwerks. Den Bürgermeister jedenfalls überrascht es am Dienstagabend nicht, dass keine Obrigheimer zur Infoveranstaltung ins Kernkraftwerk kommen. Mit einem gelben Fass und Anti-Atomkraft-Flaggen protestiert die Bürgerinitiative Atomerbe Obrigheim gegen das strahlende Erbe. Drinnen im Besucherzentrum fordern zwei Mitglieder auf einem Transparent „Öffentlichkeitsbeteiligung statt Behördenwillkür“.

Die BI hat Ende 2011 Klage eingereicht gegen die zweite Abbaugenehmigung. Sie fordert für jeden Abbauschritt eine förmliche öffentliche Bürgerbeteiligung. Eine solche sei rechtlich nicht vorgesehen, wenn sich gegenüber der ersten Abbau- und Stilllegungsgenehmigung nichts Gravierendes ändere, erklärt Helmf ried Meinel, Amts chef im Umweltministerium. Damals sei bereits das Gesamtkonzept eingereicht und umfassend begutachtet, eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt und die Öffentlichkeit informiert worden. Die Kreisvorsitzende der Grünen im Neckar-Odenwald-Kreis, Christine Denz, kürzlich von Ministerpräsident Winfried Kretschmann für ihr Engagement ausgezeichnet, ist deshalb mit dieser „unverbindlichen“ Informations- und Fragerunde, die vier Stunden dauert, unzufrieden. Denz erwartet, dass durch den öffentlichen Druck der Umweltminister die dritte Genehmigung zurückhält, bis das Gericht über die Klage gegen die zweite entschieden hat. Wie der Rückbau praktisch von statten geht, davon hat sich die 64-jährige pensionierte Lehrerin noch kein Bild gemacht: „Ich war noch nicht im KWO.“ Andrea Koch-Widmann Foto: Achim Zweygart, Stuttgarter Zeitung

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MAGAZIN // SAFARI

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SAFARI

NOVEMBER 2012

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Foto: fotolia.com (2)

MIT MEIER-FÜHRUNGEN DAS DELTA ENTDECKEN!

FÜR KIDS: MANNHEIM IN DER DÄMMERUNG Mit Melanie Kastner auf eine abendliche Tour Für alle Naseweise von sechs bis elf Jahren, die es in ihren Zimmern nicht mehr aushalten, hat Stadtführerin Melanie Kastner lehrreiche Abwechslung an der frischen Luft zu bieten. Bei Einbruch der Dämmerung geht der Spaziergang los, bei dem Kinder erfahren, was Mannheim so besonders macht: Warum nennt man es die „Quadratestadt“? Wann wurde der Wasserturm gebaut und wozu? Und welche Erfindungen aus Mannheim haben die Welt bewegt? Jedes Kind darf einen Freund oder ein Geschwisterteil mitnehmen. Um Begleitung durch die Eltern wird gebeten.

Melanie Kastner leitet Führungen für Kinder und Erwachsene in Mannheim und Heidelberg sowie den kurpfälzischen Schlössern.

2.11.2012, 15.45 bis 18 Uhr Treffpunkt Grupello-Brunnen am Paradeplatz, Mannheim Tickets € 6.– zzgl. Gebühren

HEIDELBERG FÜR ERSTSEMESTER

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Mit der City-Guide-Autorin Angela Tanner zu den Hotspots der Stadt Wo finde ich leckeres Essen, das auch bezahlbar ist? Welche Kneipe in der Altstadt hat am längsten offen? Wann laufen wo die besten Veranstaltungen? Angela Tanner, Mitautorin des City-Guides „Endlich Heidelberg!“, beantwortet Fragen, die sich Studenten stellen, wenn sie neu in einer Stadt sind. Da Party nicht alles ist, wird auch das wichtigste historische Know-how über die Stadt am Neckar mitgegeben.

Angela Tanner wirkte 2011 bei der Entstehung des Stadtführers „Endlich Heidelberg!“ mit. Das Buch soll Studenten und Neulingen in der Stadt helfen, sich besser in Heidelberg zurechtzufinden.

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9.11.2012, 14 Uhr Treffpunkt Universitätsplatz am Brunnen, Heidelberg Tickets € 9.– zzgl. Gebühren


Foto: Dietrich Bechtel

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AUF WEIN-TOUR DURCH EUROPA

So kann man mitmachen Die Teilnehmerzahl bei den Touren ist begrenzt. Daher sind Tickets ausschließlich im VVK unter meieronline.de/safari und bei allen Reservix VVK-Stellen erhältlich.

Mit dem Weinprofi Hayo Baumann edle Tropfen testen Beginnen wird die MEIER Safari im Herzen der Heidelberger Altstadt. In der Weinhandlung „Wein Atrium“ gibt Hausherr und Weinspezialist Hayo Baumann bei einem aromatischem Sherry interessante Infos zur Weinherstellung und verrät, welcher Tropfen zu welchem Anlass passt. Danach führt die Tour ein paar Häuser weiter, direkt an Bord des Restaurants „Goldener Anker“. Hier warten auf die Tour-Teilnehmer ein Gläschen Sekt und danach rote und weiße Weine aus ganz Europa. Dazu werden Tapas und Antipasti serviert.

Foto: Dietrich Bechtel

14.11.2012, 17 Uhr Treffpunkt Wein Atrium, Hauptstr. 169, Heidelberg Tickets € 28.– zzgl. Gebühren

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Tickets u.a. auch bei:

Hayo Baumann hat längere Zeit in Spanien und Frankreich gelebt und dabei „den Wein als seine Passion“ entdeckt. Nach dem Studium eröffnete er 1982 seine Weinhandlung und 25 Jahre später das Restaurant „Goldener Anker“.

ABFLUG INS SCHLEMMER-PARADIES Mit der Gästeführerin Susanne Fiek zu den Gourmets Neuenheims

Susanne Fiek arbeitet seit 2000 als Gästeführerin. 2002 hat sie die Agentur „event und event..chen Heidelberg“. Sie möchte ihren Kunden die Stadt bei Stadt- und Schlossführungen auf immer neuen Wegen zeigen.

MEIER SAFARI

In oder an Heidelberg hat schon so manch einer sein Herz verloren – so auch Multitalent Susanne Fiek, ihres Zeichens Gästeführerin und Autorin von „Heidelberg zu Fuß“. Bei der MEIER Safari steht nun Genuss im Vordergrund: spanische Kostbarkeiten in Josés Delikatessengeschäft, Espresso und Cantuccini im Divino, Eis im Capri und Käsevariationen in der Fromagerie. Der Abend endet entspannt im „Achter“, dem Restaurant des Ruderclubs.

16.11.2012, 16.30 Uhr Treffpunkt Am Brückenkopf 2, Heidelberg Tickets € 23.– zzgl. Gebühren (Einkäufe und das Essen im „Achter“ sind nicht im Preis enthalten)

Mannheim Mannheimer Morgen Morgenforum P 3.4–5 Come Back S1.17 Adler City Store Friedrichsplatz 6 Alte Feuerwache Café, Brückenstr. 2 Heidelberg Crazy Diamond Poststr. 42 Zigarren-Grimm Sofienstr. 11 Rhein-Neckar-Zeitung Neugasse 4–6 Vinyl Only Grabengasse 8 Ludwigshafen RHP Geschäftsstelle Amtsstr. 5–11 Tourist-Information Ludwigshafen Berliner Platz 1 Die MEIER Safari geht im Dezember weiter.

Tickets unter meier-online.de/safari MEIER // 10-12_35


Foto: fotolia.com

Der

Herbst sich

gut an!

fĂźhlt

Was ist Wellness? Wellness ist: einfach mal abschalten, ganz tief durchatmen oder die Luft anhalten und abtauchen, sich ein neues Styling verpassen, sich von oben bis unten durchkneten lassen, sich den Stress aus den Knochen powern, fĂźr ein Wochenende zuhause aus- und im Hotel einziehen, sich mal ganz lang ausschlafen. Wellness ist da, wo graue Novembertage zu den schĂśnsten im Jahr werden. Und das geht an vielen Orten im Delta. Wir verraten Ihnen unsere liebsten Wellness-Adressen. 36_11-12 // MEIER


TITEL // WELLNESS

Therme & Co. AQUADROM

Eintauchen, erholen, entspannen: geht blendend im Aquadrom Hockenheim! Oder eben bei sanft gedämpftem lila Licht im 32 Grad warmen Solebad drinnen – da singt man leise „O Sole mio!“. Auch das Sprudelbecken draußen mit reichlich Massagedüsen und Wasserschwall fühlt sich so richtig wohl an. Herrlich heiß und abwechslungsreich geht‘s in der Saunalandschaft zu, mit Dampfbad, Blockhaus-, Aroma-, Feuer- und Kräutersauna. Kleiner Tipp: den Badebesuch nicht unbedingt für Freitag- oder Samstagabend planen. Die Hockenheimer Kids machen angesichts der günstigen Preise dann nämlich gern mal im Aquadrom statt in den Clubs Party. TK

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Aquadrom, Beethovenstr. 41, Hockenheim, aquadrom-hockenheim.de

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CARACALLA-THERME

Baden? Baden! Fast das ganze Jahr lang bietet die Caracalla-Therme auf 4.000 Quadratmetern mit ihren Innen- und Außenbecken, mit heißem Thermalwasser, mit Grotten und mit Wellness-Lounge einen Ort der Entspannung und des Wohlbefindens. Die Saunalandschaft hat seit diesem Sommer drei neue Highlights: Das Dampfbad wurde auch in seiner Lichtgebung, die Saunabar in Holzoptik neu designt. Abwechslungsreich wird’s in der neuen Sauna „Spectaculum“, in der „Event-Aufgüsse“ mit Sound- und Lichteffekten zu erleben sind. FR Caracalla-Therme, Römerplatz 1, Baden-Baden, carasana.de

OSTPARKBAD

Wellness aktiv oder Wellness relaxt? Geht beides, im Frankenthaler Ostparkbad. Entweder man zieht seine Bahnen im Sportbecken und nimmt an einem von vielen Aqua-Fitnesskursen teil. Oder man lässt in der Ostparksauna-Landschaft die Seele baumeln. Seit Kurzem übrigens auch in der Panorama-Aufguss-Sauna auf der Dachterrasse oder im neuen Ruheraum im Untergeschoss, um sich – per Riesenbildschirm mit Meeresimpressionen – an den Strand zu beamen. Wer sich so gar nicht zwischen heißem Dampf und kühlem Wasser entscheiden kann, wählt einfach den goldenen Mittelweg: den Whirlpool. TK

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Ostparkbad, Am Kanal 2, Frankenthal, ostparkbad.de

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Foto: Theater Heidelberg

MUSIK // KLASSIK 600 MITWIRKENDE FEIERN JOHN CAGES 100. GEBURTSTAG

MusiCircus

Dreistündiges Happening zur Heidelberger Theatereröffnung. Wie dereinst in Ludwigshafen (wo 350 Menschen zu koordinieren waren) realisiert die Sängerin und Klangkünstlerin Sigune von Osten, die selbst Mitarbeiterin von John Cage war, die Idee des Komponisten, erstellt eine Klangpartitur und legt fest, welche Sounds und Aktionen wann, wo und womit geschehen – ein etwa dreistündiges musiktheatralisches Happening, das einem Ohren und Hirn ordentlich durchblasen dürfte. Mehr Cage gibt es übrigens in der Hebelhalle (2. bis 4., 8. & 9.11.). In „John Cage zum 100sten“ entwickelt das Unterwegstheater zusammen mit den Musikern des Ensembles Ascolta aus Stuttgart (und in Koproduktion mit dem Heidelberger Frühling) ein Körpertheater zu Cages Stücken „Sixteen Dances for flute, trumpet, violin, cello, piano and percussion“ von 1951 und „Second Construction for percussion quartett“ von 1940. IW

Sängerin Sigune von Osten bittet zum Musicircus.

// 24.11. Theaterplatz, Heidelberg, 16 Uhr

Foto: Links

Vielleicht erinnert sich mancher noch an die Eröffnung der ersten Festspiele Ludwigshafen 2005. Damals setzte Intendant Hansgünther Heyme mit John Cages 1967 in Paris uraufgeführtem Happening „MusiCircus“ ein grandioses Ausrufezeichen. Ähnliches führt jetzt auch die Heidelberger Intendanz im Schilde und lässt Cages geniales Setting anlässlich von dessen 100. Geburtstag und natürlich vor allem auch zur Feier des Wiedereinzugs in die Altstadt zur Aufführung bringen. Auf, rund um und in der Nähe des Theaterplatzes werden verschiedenste Ensembles zur gleichen Zeit Musik machen, wobei Cages Begriff von „Musik“ ja bekanntlich sehr weit gefasst ist. Entsprechend sind neben Chören, Bands, Kapellen und Orchestern jeden Genres auch Sportvereinigungen wie Fahrradclubs, Motorradclubs und Skater aber auch Tänzer, Aktionskünstler, Zirkus- und Karnevalsvereine am Start. Insgesamt dürften an die 600 Mitwirkende mit von der Partie sein.

Komponist Klaus Huber, das Pellegrini Quartett und Egidius Streiff 2004 in der Alten Aula.

10 JAHRE HEIDELBERGER BIENNALE FÜR NEUE MUSIK

Neue Musik und Spritualität

„LINKS“ geht weiter – auch ohne städtischen Zuschuss. Zuschusskürzungen sind immer bitter. Im Fall der feinen Heidelberger Biennale für Neue Musik, die in den vergangenen zehn Jahren immer wieder mit spannenden Programmen die kompositorische und interpretatorische Prominenz an den Neckar gelockt hatte, bedeutete der Wegfall des städtischen Zuschusses von 36.000 Euro im letzten Jahr beinahe das Aus. Ein Zuschuss notabene, der dem Festival überhaupt erst zugute kam, nachdem die Stadt ihn dem „Gegenwelten“Festival entzogen hatte. Der Verein um die Direktorin des Musikwissenschaftlichen Seminars, Silke Leopold, hat es mit Spenden, ungewöhnlichen Aktionen wie einer Benefizparty, dem Entgegenkommen der Musiker und allerlei Synergien gleichwohl geschafft, einmal mehr ein vielversprechendes Programm aufzulegen. Diesmal geht es um das Thema „Neue Musik und Spiritualität“, nachdem man sich in den Jahren zuvor u.a. den „Links“ der Zeitgenössischen Musik zu Alter Musik, Interkulturalität oder Mathematik

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gewidmet hatte. „Das Vorurteil einer nüchternen, um sich selbst kreisenden Avantgarde soll dabei ebenso in Frage gestellt werden wie die Grenzlinien zwischen konfessioneller Kirchenmusik, geistlich motivierten Kompositionen und weltlichen Werken mit spirituellen Implikationen“, so beschreiben es die Macher. Im Zentrum steht wieder der Dialog zwischen ausübenden Musikern, Komponisten und der Wissenschaft. So wird es neben Konzerten mit Künstlern wie der gefeierten Sopranistin Ruth Ziesak (8.11., siehe nächste Seite), den Organisten Zsigmond Szathmáry und Markus Uhl (11.11.), dem Cellisten Rohan de Saram (9.11.) und dem Ensemble Chambre d‘écoute (10.11.) auch ein wissenschaftliches Symposium zum Thema geben, an dem Komponisten wie Klaus Huber, Younghi Pagh-Paan, Sidney Corbett und Cornel Georgescu teilnehmen (10.11.). IW

// 8. bis 11.11. Heidelberg, links-heidelberg.de


SWR Konzertreihe Mannheim Saison 2012/2013 Rosengarten

MEIERS KLASSISCHER FRAGEBOGEN

Ruth Ziesak Wo sind Sie am liebsten – und warum? Bei mir, da ist es schön ... Was lesen Sie gerade – und warum? Ach, ich lese kreuz und quer und habe meist ein Buch dabei. Welche drei CDs haben Sie zuletzt gehört? „Fragile“ mit den Singphoniker, historische Liedaufnahmen mit Fritz Wunderlich, Klaviersonaten von Beethoven mit Andreas Schiff. Musik ist nicht alles, oder doch? Was treibt Sie daneben am meisten um? Mein Privatleben, das ich hüte. Foto: Rosa Frank

Was hören Sie beim Putzen? Zum Putzen würde ich Jazzmusik z. B. von Miles Davis hören. Was hören Sie in der Badewanne? Stille … Welchen Komponisten der Musikgeschichte würden Sie bitten, ein Stück für Sie zu schreiben? Robert Schumann Vor welchem Werk haben Sie Angst? Es gibt Musik, die missbraucht wird für politische Propaganda, Werbung im Kaufhaus oder Ähnliches. Davor scheue ich mich oder fühle mich abgestoßen. Ansonsten habe ich vor Musik gar keine Angst, denn Musik nimmt Angst. Was war Ihr aufregendstes musikalisches Erlebnis – und warum? Die Arbeit mit Georg Solti, einem alten erfahrenen Dirigenten, der sehr jung und offen geblieben ist. Mit wem würden Sie am liebsten einmal Musik machen? Mit einem Vogel. Welche Sorten von Interpreten können Sie nicht ausstehen? Die ihr Publikum manipulieren wollen. Wie würde Ihr ideales Publikum aussehen? Menschen von der Straße, die gerne zehn Minuten wirklich zuhören möchten. Was möchten Sie bis in zehn Jahren musikalisch erreicht haben? Nicht stehenbleiben und zurückschauen. Sie reisen viel. Was machen Sie fern der Heimat außer Musik am liebsten? Gehen und schauen.

Seit die Sopranistin Ruth Ziesak 1991 in Salzburg die Pamina in der „Zauberflöte“ unter Georg Solti sang, gehört sie zur allerersten Garnitur ihres Fachs. Nach ihrem Studium in Frankfurt bei der legendären Elsa Cavelti war sie als „Anfängerin“ am Heidelberger Stadttheater engagiert und lebt seitdem hier. Zwischen Abstechern nach Helsinki, Istanbul, Dresden oder Madrid gibt die 1963 im Taunus geborene Sängerin ihrer Wahlheimat die Ehre mit einem exklusiven Programm: Im Rahmen und zum Benefiz des „LINKS“-Festivals wirkt sie in einem Konzert unter dem Motto „Mysterien, Meditationen, Visionen“ mit. Auf demProgramm stehen Werke von Messiaen, Gubaidulina, Merula und Hildegard von Bingen, an der Orgel sitzt Bezirkskantor Markus Uhl.

Gehen Sie auf eine musikalische Entdeckungsreise mit den SWR Orchestern und ihren internationalen Solisten. Buchen Sie Ihr Abo jetzt!

Termine und Infos unter www.swr2kulturservice.de Telefon: 07221 300200

// 8.11. Jesuitenkirche, Heidelberg, 20 Uhr

DER TRAURIGE NOVEMBER Schöner trauern – Requien im Delta Bevor die Kirchenmusiker sich mit der Adventszeit dem großen JesuGeburt-Jubel hingeben, wird im November der Toten gedacht: Allerseelen, Totensonntag ... Immer wieder wunderbar ist da das Messa da Requiem von Verdi. In Landau singen Veronika Wiedekind (Sopran) und drei Kollegen vom Nationaltheater: Edna Prochnik (Mezzo), Juhan Tralla (Tenor) und Bassist Sung-Heon Ha. Hans Jochen Braunstein leitet den Oratorienchor Landau und den ars musica chor Bensheim (4.11. Stiftskirche, 18 Uhr).

Auch Brahms‘ Deutsches Requiem ist erste Wahl. Solisten in Mannheim und Speyer sind Claudia Grundmann (Sopran) und Philip Niederberger (Bariton), das Stamitz-Orchester Mannheim und die Kantorei Speyer Germersheim werden geleitet von Klaus Eisenmann und Robert Sattelberger (10.11. Jesuitenkirche, Mannheim, 20 Uhr & 11.11. Gedächtniskirche Speyer, 17 Uhr). Gleich dreimal steht das Requiem von Mozart auf dem Programm. In Heidelberg dirigiert Christoph-Andreas Schäfer die Stu-

dentenkantorei und die Kammerphilharmonie Mannheim, Solisten sind u.a. Cornelia Winter (Sopran), Wolfram Wittekind (Tenor) und Bassist Markus Lemke (11.11. Heiliggeistkirche, 19 Uhr), in Mannheim singen Sabine Goetz (Sopran), Mareike Braun (Alt), Martin Erhard (Tenor), Thomas Jesatko (Bass) und der Bachchor, Johannes Michel steht am Pult (18.11. Christuskirche, 18 Uhr), und in Ludwigshafen dirigiert im Rahmen der 150-Jahrfeier von St. Ludwig Alfred Hirsch (18.11. St. Ludwig, 18 Uhr). RED

Johannes Moser, Solist Abo 3

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KINO // INTERNATIONALES FILMFESTIVAL

Die Geschwister

61. INTERNATIONALES FILMFESTIVAL MANNHEIM-HEIDELBERG Der Folterer

Die Seemannsbraut

Der Erpresser

Der Wundersänger

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MIT LEIDENSCHAFT ZUSEHEN

Lebensentwürfe sind das große Thema der 61. Ausgabe des Internationalen Filmfestivals. Unter dem Titel „Leben! Aber wie?“ bietet es 40 filmische Gelegenheiten, sich auf andere Leben einzulassen, um mehr über das eigene zu erfahren.


Foto: X-Verleih AG

KINO // NEUE FILME FILM DES MONATS. CLOUD ATLAS

FAHR ZUM HIMMEL

Keith David und Halle Berry beschleunigen die Reinkarnation ein bisschen.

Dass der Kultroman „Wolkenatlas“ von David Mitchell als besonders unverfilmbar gilt, hat Tom Tykwer und die Geschwister Wachowski nicht abgehalten. Sie präsentieren ein komplexes Kinoepos, das mit einer hochkarätigen Besetzung von Tom Hanks über Halle Berry bis zu Hugh Grant und Susan Sarandon auf das ganz große Weltkinopublikum setzt.

Bis zu sechs Rollen musste jeder Hauptdarsteller spielen, denn das Erzählkonzept ist hier auf sechs verschiedenen Zeitebenen angesiedelt, die parallel geführt und eng miteinander verwoben werden. Auf einem Segelschiff im Pazifik kreuzen sich 1849 die Wege eines britischen Kaufmanns und eines entflohenen Sklaven, ein erfolgreicher Komponist und ein Nachwuchsmusiker ringen 1936 um eine bahnbrechende Symphonie, eine Journalistin ist im San Francisco der Siebziger den Machenschaften eines Atomenergiekonzerns auf der Spur, im London von heute gerät ein harmloser Verleger in einen Strudel komödiantischer Ereignisse, im NeoSeoul des Jahres 2144 wird eine geklonte Frau zur Symbolfigur eines revolutionären Aufstandes und in einer postapokalyptischen Zukunft im 24. Jahrhundert herrschen blutige Stammeskriege. Die verschiedenen Erzählebenen durchdringen einander nicht nur thematisch, sondern auch personell. Tom Hanks ist mal als zwielichtiger Schiffsarzt zu sehen, als selbstkritischer Nuklearforscher, wutentbrannter Romanautor, der in der besten Szene des Filmes einen Lite-

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raturkritiker von der Hochhausterrasse wirft, und als Clanführer mit futuristischen Kopftattoos. Die Maskeraden und die Verfremdung der Schauspielergesichter durch vehementen Latexeinsatz sind hier Teil des künstlerischen Konzepts. Schließlich geht es um die Transzendenz von Zeit und Raum, um einen Film gewordenen Schmetterlingseffekt, in dem sich die Handlungen der Menschen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gegenseitig durchdringen.

Ein Bilderrausch Mit einer hochdynamischen Schnittkomposition setzt der Film einen Mahlstrom der Ereignisse in Gang, in dem nicht nur die Zeitebenen, sondern vom Historienepos über die Komödie bis zum Science-Fiction- und Horrorfilm auch die Genres immer wieder neu übereinandergeschichtet werden. „Unser Leben gehört uns nicht allein“, lautet die unüberhörbare Botschaft des Filmes, der die Konsequenzen menschlichen Handelns über die eigene Existenz hinaus be-

schwört. Gelungen sind dabei vor allem die klassische Politthriller-Episode der siebziger Jahre und das Science-Fiction-Setting, in dem die Revolution gegen die genmanipulierte Zweiklassengesellschaft entfacht wird. Die Frage, ob aus dem Strom der Bilder, Epochen und Genres ein sinnstiftendes Ganzes entsteht, muss mit einem entschiedenen „Jein“ beantwortet werden. „Cloud Atlas“ überrollt sein Publikum förmlich mit seinen erzählerischen und visuellen Ambitionen, so dass man eigentlich erst beim zweiten Sehen eine Chance hat, alle Metaebenen zu erfassen. „Cloud Atlas“ ist ein Werk, in dem es nach dem ersten Staunen inhaltlich und ästhetisch noch viel zu entdecken gibt – ein Rausch der Bilder, Emotionen und philosophischen Exkurse; ein Film, auf dessen Wucht man sich einlassen muss, um seine Qualitäten zu erkennen. Fred Duran

// Start: 15.11.; USA/D 2011, R: Lana & Andy Wachowski, Tom Tykwer, D: Tom Hanks, Halle Berry, Jim Broadbent, Hugo Weaving, Susan Sarandon


BÜHNE // THEATER Dominik Lindhorst und Natalie Mukherjee als Großstadtzyniker.

BERKUN OYAS PREISGEKRÖNTES STÜCK AM HEIDELBERGER THEATER

KOLLISION DER WELTEN

Vor zwei Jahren gewann der türkische Autor Berkun Oya mit „Schöne Dinge sind auf unserer Seite“ den Autorenpreis des Heidelberger Stückemarktes. Deutschsprachige Autoren gingen leer aus, weil Oya den weitaus besten Text vorgelegt hatte. Jetzt konnte man im Zwinger 1 sehen, dass seine Liebesgeschichte ohne Probleme vom Bosporus an den Neckar verpflanzt werden kann. In Nordbaden ist die diesjährige Saisoneröffnung nicht zuletzt deshalb ein außergewöhnliches Ereignis, weil die drei großen Theater der Region einem kulturpolitischen Wandel entgegensehen. Die Karten werden neu gemischt. Peter Spuhler in Karlsruhe verhandelt gerade den Neubau eines Schauspielhauses. Der Grund: Seit dem Bezug des neuen Theaters Mitte der 1970er Jahre spielt das Schauspiel in einem Raum, der eigentlich als Probebühne gedacht war. In Mannheim geht es hinter den Kulissen derzeit darum, ob das Nationaltheater nach der Demission von Regula Gerber künftig gemäß dem Stuttgarter Modell mit einer paritätischen Führungsstruktur neu aufgestellt werden könnte. Und in Heidelberg wird ab November der Neubau des Theaters eingeweiht. Zuerst gab es aber schon mal die in solchen Fällen inzwischen übliche Hiobsbotschaft. Bei einem Funktionstest der neuen Sprinkleranlage seien 150.000 Liter Wasser ausgelaufen, lautete die Meldung. Man versuchte sich

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das vorzustellen und hatte das Bild eines Swimmingpools vor Augen, der sich eine Zeit lang irgendwo unter der neuen Bühne erstreckt haben muss. Die Wiedereröffnung soll nicht gefährdet sein, hieß es weiter. Schön, dachte man: Mal sehen! Die eigentliche Nagelprobe steht ja erst an, wenn am 24. November die Premiere der TschaikowskyOper „Mazeppa“ auf der neuen Bühne ansteht. Die ersten Premieren der Saison gibt es sowieso an anderen Spielstätten. Berkun Oyas „Schöne Dinge sind auf unserer Seite“ etwa kam im Zwinger 1 zur deutschen Erstaufführung, der Heidelberger Bühne für das neue Stück. Wie der türkische Autor sich eine Inszenierung seines Textes vorstellt, konnte man vor einigen Wochen während der Wiesbaden/Mainzer Biennale neuer europäischer Stücke sehen. Dort gab es ein Gastspiel der von ihm selbst besorgten Istanbuler Uraufführung. Es war ein hermetisches Spiel hinter einer Glasscheibe. Die Dialoge waren nur per Mikroport verstärkt zu hören. Man meinte einem Labor-


Foto: Felix Grünschloß

Foto: Christian Kleiner

Sound des Lebens.

Timo Tank im Bodysuit

SOULCITY

MY SECRET GARDEN

Bürgerbühne. Mannheimer erzählen ihre Geschichten.

Autorenmonolog. Falk Richters „My Secret Garden“ in Karlsruhe.

Das Bühnenbild ist schlicht, es wird meistens a cappella gesungen, auch die Kostüme wirken alltäglich, zumindest am Anfang. Die Geschichten, die die 15 Mannheimer Laiendarsteller auf die Bühne bringen, sind allesamt vom Leben geschrieben. Zusammen fügen sie sich in ein Abendprogramm, das nicht immer ganz rund erscheint, aber wann ist das Leben das schon? Regisseur Lajos Talamonti hat interessante Lebensgeschichten zusammengetragen und in Kombination mit souligen, rockigen und poppigen Liedern zu einer Studioproduktion zusammengeschweißt. Die Darbietungen sind mehr oder weniger professionell, aber das ist nicht schlimm. Die Darsteller beweisen viel Mut. Es ist ihr Leben, das sie erzählen, und das ist oftmals schwer verdaulicher Stoff. Es geht um Familiengeheimnisse, Krankheiten und Enttäuschungen. Talamonti gelingt eine würdevolle Darstellung dieser Schicksalsschläge. Dazwischen tummeln sich leichte Geschichten – etwa über die Hippiezeit und Aussteigertum in den USA. Die meisten Geschichten werden im Monolog vorgetragen. Da hätte man sich manches Mal doch ein bisschen mehr Abwechslung gewünscht.

Spätestens, seit er an so wichtigen Theatern wie der Berliner Schaubühne als Hausautor unterwegs ist und als Opernregisseur von Wien über Hamburg nach Tokio jettet, kann er sich über den Wolken wie ein dem irdischen Gewusel enthobener Gesamtkünstler und Heilsbringer fühlen. Es liegt also nahe, dass Falk Richter sich nun mit der Hybris von Autoren beschäftigt. Angenehm ist: Er weiß um die Versuchungen des Gewerbes und führt das alles ironisch vor, wenn er einen gewissen Stan in einem langen Monolog vom beschwerlichen Alltag eines Autors und dem Wegtauchen in Jugenderinnerungen berichten lässt. Man liest und hört das gerne. Und der Regisseur Pedro Martins Beja? Er hat zusammen mit dem Schauspieler Timo Tank die Klage- und Erinnerungsenergie des Textes in Bewegung umgesetzt. Irgendwann kommen Benjamin Berger und Simon Bauer hinzu und man meint, eineiige Drillinge stünden auf der Bühne. Berger und Bauer sind Wiedergänger des sprechenden Autorengenies und bringen andere Sprech- und Körperhaltungen auf die Bühne. Dass die Inszenierung im letzten Drittel wie schon der Text nur um sich selbst kreist, können sie nicht verhindern. Jürgen Berger

Cathérine Börschinger

// 9., 20. & 25.11. Studio Werkhaus, Mannheim

// 9.11. Staatstheater, Karlsruhe

GERMAINE ACOGNY BEI DEN LUDWIGSHAFENER FESTSPIELEN

„Mit Tanz drücke ich meine Meinung aus“

Germaine Acogny gilt als Ikone des afrikanischen Tanzes. Im Pfalzbau präsentiert die 1944 im Benin geborene Tänzerin und Choreografin ihr Solo „Songook Yakaar“, was so viel wie „sich der Hoffnung stellen“ heißt. MEIER Ihr Tanzstil entspricht nicht dem, was Europäer sich unter afrikanischem Tanz gemeinhin vorstellen. Wie würden Sie ihn selbst beschreiben? GERMAINE ACOGNY Zunächst gibt es in Afrika natürlich eine große Vielfalt. Afrikanischer Tanz ist sehr komplex. Ich wurde im Benin geboren und wuchs im Senegal auf. Das hat mich geprägt. Ich würde es so sagen: Meine Intuition kommt aus dem Benin und meine Körpersprache aus dem Senegal. Afrikanischer Tanz sucht die Verbindung zu Natur und Kosmos. Ich habe das, was ich in Europa und von den westlichen Techniken gelernt habe, mit meinen eigenen Wurzeln verbunden. MEIER Sie haben eine Tanzschule im Senegal gegründet. In der „Ecole des Sables“ wird unter einem Sonnendach tatsächlich auf Sand getanzt. Warum? ACOGNY Wir haben unser Studio mit eigenen Mitteln aufgebaut. Da wir nur ein begrenztes Budget hatten, konnten wir uns keinen richtigen Tanzboden leisten. Ein anderer Aspekt ist, dass man durch das Tanzen im Sand mit der Natur in Kontakt kommt. Wenn man so ein Studio hat, kann man die Hügel, die Meeresbucht, die Bäume und Felsen sehen, während man probt und tanzt. Bevor wir mit dem Unterricht anfangen, klettern wir auf die Felsen, spüren die Sonne und die Natur und kommen so mit uns in Einklang. Mittlerweile haben wir zwei Studios: das afrikanische Studio mit einem 400 Quadratmeter großen Sandboden und

das europäische mit einem professionellen Tanzboden. MEIER Sie sind eine politisch engagierte Künstlerin. Welches Anliegen möchten Sie mit Ihrem Tanz vermitteln? ACOGNY Andere Menschen so zu akzeptieren wie sie sind und sie nicht nur mit meinen Augen zu sehen. Wenn mehr Menschen so denken würden, gäbe es nicht so viele Konflikte. Wenn ich reise, möchte ich meine Vorurteile vergessen und mit dem Unbekannten eine Verbindung herstellen. Auch mir fällt das nicht immer leicht, aber, ich glaube, der Tanz und das Unterrichten helfen mir dabei. Ich gebe meine Techniken weiter und meine Schüler aus aller Welt können sie unterrichten. AM/BG/ Foto: F. Koenig

// 12.11. Pfalzbau, LU

Solotanz von Germaine Acogny.

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KUNST // AUSSTELLUNG DES MONATS

FRANK GÖLDNERS BLICK AUF DEN BERLINER FLUGHAFEN

TEMPELHOF ODER DER TRAUM VOM FLIEGEN

Frank Göldner hat 2008 kurz vor der Schließung den Berliner Flughafen Tempelhof mit der Großbildkamera dokumentiert. Bis Ende letzten Jahres waren seine Bilder dort zu sehen. Für den Mannheimer Kunstverein hat der Professor für Fotografie an der Mannheimer Hochschule nun seine Aufnahmen neu zusammengestellt.

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DIE KUNSTSZENE IM DELTA

Art News

Die in New York und Düsseldorf lebende Künstlerin Anna K. E. wurde mit dem mit 10.000 Euro dotierten Dr. Herbert Zapp-Preises für Junge Kunst ausgezeichnet. Die Werke der 1986 in Georgien geborenen Künstlerin bewegen sich im Grenzbereich zwischen Plastik, Installation, Design und Architektur. Die Einzelausstellung von Anna K.E. ist noch bis zum 4. November im Mannheimer Kunstverein zu sehen. // mannheimer-kunstverein.de

Schoemakers malt seine Familie und sich selbst.

RENÉ SCHOEMAKERS IM KUNSTVEREIN VIERNHEIM

Surreal und traumartig

Metaphern, die ins Bodenlose führen – so beschreibt René Schoemakers seine fotorealistische Malerei. Auf dem Bild ist ein nackter weiblicher Oberkörper zu sehen – so perfekt fotorealistisch gemalt, dass jede Einzelheit deutlich zu erkennen ist. Und dennoch ist das Bild von René Schoemakers bar jeder Erotik. Das liegt zwar auch an dem unterkühlten Malstil des 40-Jährigen, vor allem aber an den zwei kreuzförmigen, blutigen Einschnitten über den Brüsten der Frau. Es sind solche verstörenden Details, die deutlich machen, dass die Malerei des Lucas-Cranach-Preisträgers von 2011 weit mehr ist als das bloße Zelebrieren einer unzweifelhaft faszinierenden Meisterschaft. Das zeigt auch schon ein Blick auf Schoemakers Werdegang: Er studierte Malerei bei Peter Nagel an der Kunsthochschule Kiel sowie Philosophie und Kunstgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel, wo er inzwischen selbst lehrt. In seiner Malerei verschachtelt der Maler und Philosoph sowohl inhaltlich als auch formal verschiedene Erkenntnisebenen. So malt er sich selbst

mit nacktem, weiß bemalten Unterkörper vor einer Wand mit Umrisszeichnungen oder er kombiniert seine Bilder mit Wandzeichnungen und realen Objekten im Raum. Ursprünglich harmlose, positiv besetzte Spielzeugfiguren mutieren in Schoemakers düsteren Szenarien zu eigenständigen Wesen. Schoemakers scheut sich nicht, abgegriffene Metaphern wie Clownsmasken, Fleisch, Blut, Kerzen, Nägel oder Totenköpfe zu verwenden. Das alles könnte man nun mit gefälliger Distanz betrachten, wenn man nicht immer wieder mit der schonungslosen Nacktheit der Protagonisten in Schoemakers Bildern konfrontiert würde. Das Wissen, dass es sich dabei um den Künstler selbst und seine Familie handelt, macht die Betrachter hier zu unfreiwilligen Voyeuristen und Eindringlingen nicht nur in den philosophischen, sondern auch den privaten Kosmos des Künstlers. Eva Mayer

// bis 17.11. Kunstverein, Viernheim

Der Karlsruher Fotograf Peter Empl hat über viele Jahre die Künstlerinnen und Künstler der Malwerkstatt der Bad Dürkheimer Lebenshilfe fotografiert. Das von Wolfgang Sautermeister und Volker Kühnemund initiierte Projekt will kein Therapieangebot, sondern Freiraum für kreativen Ausdruck und persönliche Entwicklung und bieten. Empel möchte besonders Menschen, die es in der öffentlichen Wahrnehmung schwer haben, über die Fotografie eine Art Bühne geben und Dinge betonen, die einen ungewohnten Blick auf soziale Gruppen ermöglichen. Empels Ausstellung „Lichtprinzessinnen“ wird am 10. November eröffnet. // 10.11. Galerie Alte Turnhalle, Bad Dürkheim, 19.30 Uhr Ein bemerkenswertes Projekt präsentiert die Galerie der Alten Feuerwache in Mannheim: „Die Hälfte des Himmels – 99 Frauen und Du“ . Darin berichten 99 Frauen mit und ohne Gewalterfahrung über ihre Lebensrealität. Die Schau wird zum 25. Geburtstag des Mannheimer Fraueninformtionszentrums FIZ gezeigt. // 30.11. bis 15.12. Galerie der Alten Feuerwache, Mannheim, Vernissage: 30.11., 17 Uhr Ein 76 Seiten starker Katalog des Künstlers Michael Volkmer mit Texten von Peter Annweiler, Eric Carstensen, Eva Mayer und Thomas Schirmböck ist im Berliner Verlag für zeitgenössische Kunst und Theorie erschienen. „Michael Volkmer RAL 1015“ ist unter anderem bei Michael Volkmer, in der Galerie Strümpfe und in der Mannheimer Stadtgalerie erhältlich. // michael-volkmer.de Die Galerie Grandel zieht von Bad Rappenau zurück nach Mannheim. Am 17. November eröffnen Reinhold Weinmann und Roland Grandel ihre neuen Räume in S4.23 mit einer Ausstellung von Jürgen Liefmann. Eigentümer ist Roland Weinmann, Manager für Kultur- und Non-Profit-Organisationen, Kunsthistoriker, Geograf, Bankkaufmann und ehemaliger Mitbetreiber der Off-Galerie raum 2. Den Schwerpunkt wollen die beiden auf deutsche Malerei ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts legen. // Galerie Grandel, S 4.23, Mannheim, galeriegrandel.de

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MEIER-VERLOSUNG ZU GEWINNEN:

64 Tickets für 11 Events Foto: Aristoteles Loukissas

Mark Forster

Nachdem der Sänger und Songwriter seinen Bekanntheitsgrad als Support bei Laith Al-Deen und dem New Pop Festival ordentlich gesteigert hat, geht Mark Forster mit seinem Debütalbum „Karton“ im Gepäck auf Deutschland-Tour. // 8.11. Alte Seilerei, Mannheim, 20 Uhr, 3 x 2 Tickets

Mic Donet

Es gibt diese Momente, in denen sich auf einmal alles ändert. „The Voice of Germany“ ermöglichte Mic Donet die Veröffentlichung seines Albums „Plenty of Love“, mit dem er beweisen kann, dass er ein Künstler von internationalem Niveau und Format ist. // 9.11. Capitol, Mannheim, 20 Uhr, 3 x 2 Tickets

Mark Forster

Mic Donet

Mario Barth

Slam 2012: Theresa Hahl

Twilight-5er-Special

R.A.W.

Horst Evers

Käthe Lachmann

Foto: Tina Scholz

Mario Barth

Durch ein tolles Bühnenbild sowie perfekte Licht- und Tontechnik setzt der preisgekrönte Comedian mit seinem neuen Programm „Männer sind schuld, sagen die Frauen“ mal wieder Maßstäbe. // 11.11. SAP Arena, Mannheim, 20 Uhr, 3 x 2 Tickets

Slam 2012

Die 16. deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften in Heidelberg und Mannheim. MEIER verlost exklusiv jeweils 2 x 1 Ticket für die Eröffnungsshow am 13.11., das Team-Finale am 16.11. und das Einzel-Finale am 17.11. Weitere Infos unter slam2012.de. // 13. bis 17.11. versch. Locations in Heidelberg und Mannheim, 6 x 1 Ticket

Foto: Hans Jörg Michel

Twilight-5er-Special

Ab 8 Uhr morgens werden im Cinemaxx alle Folgen der Twilight-Saga einschließlich der Vorpremiere von „Breaking Dawn – Biss zum Ende der Nacht“ (Teil 2) im Cinemaxx Kino gezeigt. Hierbei kann man zwischen englischer und deutscher Version frei entscheiden. // 17.11. Cinemaxx, Mannheim, 8 Uhr, 3 x 2 Tickets

R.A.W. (UA) – in Kooperation mit Enjoy Jazz

Eine offene Bühne, die nichts kaschiert, ein aufgeräumtes Plateau, auf dem Tanz und Musik Raum haben, um sich unbefangen und frei zu begegnen. R.A.W. heißt das neue Projekt der Choreografin und einstigen Tänzerin Dominique Dumais. Die Musik steuert Thomas Siffling bei. // 21.11. Nationaltheater, Mannheim, Schauspielhaus, 19.30 Uhr, 3 x 2 Tickets

Horst Evers

Seine schrägen Geschichten über Ganzkörperadventskalender, tote Briefkästen oder die Ikea-Revolution finden eine immer größere Fangemeinde. „Großer Bahnhof“ ist kein Programm über die Bahn, Verspätungen oder riesige Bahnhofsbauten in Berlin, Stuttgart oder anderswo – versprochen! // 21.11. Capitol, Mannheim, 20 Uhr, 3 x 2 Tickets

Käthe Lachmann

Dieser Abend ist eine Reise wert, eine Reise in Käthes Obhut, denn Käthes Publikum hat es gut. Vergessen Sie Yoga, Bungeespringen und vergorene Getränke – ein Abend mit Käthe ist bewusstseinsfördernd auf eine privilegierte Art und Weise. // 24.11. Schatzkistl, Mannheim, 20 Uhr, 3 x 2 Tickets

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Foto: Det Kempke

Rüdiger Hoffmann

Rüdiger Hoffmann weiß genau was hilft, wenn im Leben mal wieder die nötige Süße und Leichtigkeit fehlt. Mit seinem neuen Programm „Aprikosenmarmelade“ versüßt der „Entdecker der Langsamkeit“ seinem Publikum den Abend. // 25.11. Capitol, Mannheim, 19 Uhr, 3 x 2 Tickets

Totally Enourmous Extinct Dinosaurs

Foto: Matias Corral

Durch viel Rückenwind aus der Blogosphäre hat der Mann mit den bizarren Outfits immer mehr Leute in seinen Bann gezogen. Mittlerweile zählt die Nummer „Garden“ zu den größten Elektro-Pop-Tracks der letzten Jahre. // 25.11. Halle02, Heidelberg, 21 Uhr, 3 x 2 Tickets

Rüdiger Hoffmann

Totally Enourmous Extinct Dinosaurs

SPECIAL IM NOVEMBER:

SWR3-Exklusivkonzert mit den Toten Hosen Intensiv mit ihren Fans feiern, das ist für die Rockband eine Herzensangelegenheit. Am 13. November startet die neue Tour, alle Auftritte sind restlos ausverkauft. Für diejenigen, die kein Ticket ergattern konnten, gibt es eine Riesenüberraschung. Für rund 700 glückliche Gewinner werden die Toten Hosen ein exklusives Konzert in Heidelberg spielen. In Kooperation mit SWR3 verlost auch MEIER 2 mal 2 der begehrten Tickets*. SWR3 überträgt das Exklusiv-Konzert ab 20.30 Uhr live im Radio. // 8.11. Halle02, Heidelberg, 20.30 Uhr, 2 x 2 Tickets

Tickets für Die Toten Hosen gewinnen!

*Das Mindestteilnahmealter ist 18 Jahre.

DIE GEWINNER DER VERLOSUNGEN IN DER OKTOBER-AUSGABE: Klaus-Jürgen Deuser: Jeanette Baum, Sylvia Kauer, Klaus Jörder Klassik ist cool: Rafael Pisarski, Doris Fuchs, Ute Fletschinger, Dieter Gerlach, Henryk Rzymski Roman Lob: Annegret Rupp, Sabine Hengen, Kirsten Schreidl, Madeleine Schäfer, Christa Lehnert Cro: Marion Gradl, Malte Zimdahl, Isabel Sonntag Angel’s Share: Petra Jesberger, Anne Becker, Tobias Wistuba

Kraftklub: Barbara Metzen, Fabian Horsch, Anastasia Elfner Lohengrin: Stefan Gründel, Isolde Fabis, Monika Wiedenbach Sven Ratzke: Garnet Hamann, Barbara Vogt, Ingrid Brill 21. Türkfilmfestival: Birgitt Weinknecht, Reinhard Weiss, Ernst Kauer, Ursula Wahl-Hepp DTM-Finale: Rosi Ebert, Johanna Sattler

Coupon einsenden & mit etwas Glück gewinnen Mein Lieblingsgewinn:

Und so funktioniert’s: Einfach Coupon ausschneiden, Lieblingsgewinn eintragen, auf eine Postkarte kleben und senden an: MEIER, Melchiorstr. 1, 68167 Mannheim. Bitte Telefonnummer oder E-Mail-Adresse angeben. Einsendeschluss: Für alle Verlosungen bis einschl. 13.11. am 5.11. und für alle anderen Verlosungen am 13.11.

Name: Adresse: Telefon oder Mail:

Ich habe die Teilnahmebedingungen zur Kenntnis genommen und bin mit diesen einverstanden. Die vollständigen Teilnahmebedingungen finden Sie unter www.meier-online.de/meier/verlosungen Ja, ich gestatte der Delta Medien GmbH, Melchiorstraße 1, 68167 Mannheim und deren verbundenen Unternehmen, meine Daten zu speichern, zu verarbeiten, mich schriftlich, telefonisch und per E-Mail zu kontaktieren und mir interessante Vorteilsangebote des Verlags zu unterbreiten. Ich kann mein Einverständnis jederzeit schriftlich gegenüber der oben genannten Adresse widerrufen. Datum, Ort & Unterschrift:

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SPIELWIESE // KREATIV-SZENE

Alice // Susanne Neiss WER SPIELT HIER?

Mein Werk

Mein Leben

Einladung an Kreative

Die abgebildete Arbeit ist eine Spiegelung, die ich in in einem Schloss in Frankreich aufgenommen habe. Mich erinnert sie an ein Kind, das unter einem Tisch sitzt und sich verstecken möchte. Die Aufnahme ist Teil der Serie „ALICE“, in der ich mich mit Identität, Erinnerung und Trauma beschäftige. Spiegelungen, Verfremdungen und Fragmente stehen zunächst scheinbar zusammenhanglos nebeneinander, um sich dann doch zu einer Geschichte entwickeln.

Ich habe an der Hochschule in Mannheim Kommunikationsdesign studiert. Seitdem fotografiere ich, entweder in meinem unmittelbaren Umfeld oder auf Reisen, oftmals in Barcelona. Ich unterrichte Fotografie unter anderem an der Freien Kunstakademie in Mannheim. Momentan sind einige meiner Arbeiten in der Ausstellung „Fragmente“ in der Stadtgalerie Mannheim zu sehen. //susanne-neiss.de stadtgalerie-mannheim.de

Die letzte MEIER-Seite ist für kreative Köpfe aus dem Rhein-Neckar-Delta reserviert! Egal ob Künstler, Designer, Fotograf oder Grafiker: Auf unserer „Spielwiese“ wird jeden Monat ein aktuelles Projekt präsentiert. // Entwürfe schicken Sie gerne an: redaktion@meier-online.de Kennwort: Spielwiese

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