Go for More - Ausgabe 62

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Ausgabe 62 August / September 2018

www.goformore.eu

DEM MÜLL DEN KAMPF ANGESAGT Geschäftsidee „unverpackt“

68 - DIE REVOLTE FÜR MEHR DEMOKRATIE Ein Rückblick!

EIN HOCH AUF DIE AZOREN

Dramatische Landschaft, Fischerdörfer und grüne Wiesen.

DIE METROPOLEN IN MIR Die Fotografin Ingrid Hertfelder verbrachte 17 Jahre fern ihrer Heimat Schwäbisch Gmünd, elf davon in den USA, wo sie zahlreiche Stars ablichtete. Doch das Heimweh zog sie zurück zu ihren Wurzeln.



EDITORIAL

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03 Susanne Rötter, Chefredakteurin

EDITORIAL

Dimitrios Gorlas, Herausgeber

end: Der neuste tres tes shampoo bits. Fgmünder shampoo, nur im "unverpackt". Du möchtest mehr zu diesem Thema erfahren? Dann geh auf die Seite 22.

Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Der Herbst klopft an. In diesem Jahr gab es keinen Grund zur Klage, der typisch deutsche Sommer blieb aus, die Sonne hat uns verwöhnt. Um mehr als nur um Begrifflichkeiten ging es während des Deutsches Herbstes. Die politische Atmosphäre 1977 war mehr als unterkühlt, sie war frostig. Die Härte und die Kälte der RAF regierten das Land. Dass der Widerstand in diese Form des Terrorismus mündet, hätte 68 keiner geglaubt. Und hier auf der Ostalb ohnehin nicht. Auf der Ostalb waren die Menschen vor 50 Jahren noch zu sehr mit ihrer eigenen Existenz beschäftigt, als das sie sich am globalen Protest für mehr Demokratie beteiligt hätten. Hätte es da nicht die kleine, freche Gmünder Künstlerinitiative gegeben, wären die 68er an der Provinz völlig vorbei gegangen. Was die Truppe bewegte und was sonst noch in der Republik geboten war, erzählen wir in dieser Ausgabe und gewähren mit unserem Dossier einen kleinen Rückblick. Wer das Licht auch im Herbst feiern möchte, sollte am 29. September den Essinger Schlosspark besuchen. Entlang eines Rundwegs mit etwa fünf Spielorten entwirft der Regisseur Wolfram Lenssen eine faszinierende Traumwelt aus Licht und Schatten, Poesie und Musik. Wer dem nasskalten Wetter entfliehen möchte, dem bieten sich viele Ziele. Eins präsentieren wir in dieser Ausgabe: die Azoren. Die autonome Inselgruppe Portugals bietet einiges zum Entdecken. Hilft das alles nichts, fragt man sich, wie man das Glücklichsein sonst noch erreichen könnte. Wäre es nicht fantastisch, wenn man das Glück einfach mit der Nahrung zu sich nehmen könnte? Diesem Gedanken geht die Diplom Psychologin Margit Nowotny nach. Für Sonnenlichtarme Tage haben wir ein paar Literaturtipps für Sie parat. Wir wünschen Ihnen viel Freude mit der neuen Ausgabe.

Dimitrios Gorlas

Susanne Rötter

IMPRESSUM Herausgeber: GO FOR MORE Verlag, Dimitrios Gorlas, Freudental 14, 73525 Schwäbisch Gmünd, Tel.: 0 71 71 / 998 27 20, Fax: 0 71 71 / 998 27 96, info@goformore.eu, www.goformore.eu // Chefredaktion: Susanne Rötter & Dimitrios Gorlas // Marketing: Susanne Rötter // Verkauf: Susanne Rötter, Angelika Schieber // Fotograf: Ingrid Hertfelder, Volker Adler // Redaktion: Susanne Rötter, Wolfgang Nußbaumer M.A. (John Wolf), Dr. Christian Liederer, Konstantin Gorlas, Dimitrios Gorlas, Sandra Fischer // Cover: Ingrid Hertfelder // Grafik: Freistil Design, www.frei-stil-design.de // Projektleitung: Susanne Rötter und Dimitrios Gorlas // Bilder: Fotolia: S. 49 (©dimj)


I N H A LT S V E R Z E I C H N I S

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Älteste Stauferstadt

SCHWÄBISCH GMÜND

wenn wohlfühlen zum Erlebnis wird


I N H A LT S V E R Z E I C H N I S

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INHALT 36

SELBSTLIEBE - PHILAUTIA Warum die meisten Menschen ein Problem damit haben, geliebt zu werden.

KUNST & KULTUR DIE HERBST/WINTER KOLLEKTION VON UNITED NUDE IST FÜR DIEJENIGEN, DIE DEM GEWÖHNLICHEN ENTFLIEHEN WOLLEN. AUF SEITE 30/31.

DOSSIER 06

WIRBELSTURM UNTER DEN TALAREN Die 68er sind alt geworden. 50 Jahre sind vergangen, wir blicken zurück.

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DER PROZESS BESTIMMT Annabella Akçal der Stern am Gmünder Theaterhimmel.

38 GEGEN DAS MORALISCH VERKLEMMTE BÜRGERTUM Hans Kloss gehörte in seinen wilden Jahren zu den aufmüpfigen Künstlern der Stadt Gmünd. 42

WOLF REVIER Steinzeit in der Republik

LIEBE 68ER Gastkommentar von Markus Herrmann

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NEED TO HAVE Der legendäre Loukatos

DIE ZEIT WAR REIF, MEHR DEMOKRATIE ZU WAGEN Elisabeth Tartler über Macht & Ohnmacht

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KANN MAN GLÜCK ESSEN? Dipl. Psych. Margit Nowotny über das Glück

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VERBORGENE SCHÄTZE Die Stiftung Schloss Fachsenfeld präsentiert Spitzweg

LEBEN & FREIZEIT 12

EIN HOCH AUF DIE AZOREN Wolfgang Nußbaumer bereiste die autonome Region Portugals

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VOICE & SOUL Neuer Kammerchor Heidenheim meets Siggi Schwarz

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KÜCHENSTUDIO WEISSENSTEIN Perfekt geplante Küchen.

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VERANSTALTUNGSTIPPS Drei Glanzlichter

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UNVERPACKTE LEBENSMITTEL Stephanie Adler und ihr Konzept gegen den Verpackungsmüll.

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REZEPT Shakshuka das 24/7 Gericht

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FOTOGRAFIN DER REGION Ingrid Hertfelder – die Heimkehrerin

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MODE VON KOPF BIS FUSS Herbstmode: Dramatische Details und futuristische Strukturen

Druck in Zusammenarbeit mit: PS Management & Druck GmbH Erlengasse 6 | 73557 Mutlangen Telefon: 0 71 71 - 60 46 46 www.ps-md.de


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FOTO: HEINO SCHÜTTE// Als Sinnbild für den Widerstand: Im Rahmen mehrerer Protestaktionen, die sich gegen die Stationierung amerikanischer Pershing-II-Raketen und somit gegen den NATODoppelbeschluss wenden, begann Ende August 1983 eine erste große Aktion der Friedensbewegung in Mutlangen und Schwäbisch Gmünd.


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WIRBELSTURM UNTER DEN TALAREN

N, EJENIGE I D T H NIC UCH AUFBR CH N E D SI DIE HABEN N E N T G GEN. WA FERTI T H C E ZU R

Das Jahr 1968 kennzeichnet den Zeitpunkt der gesellschaftlichen Werteveränderung. Gefordert wurden: sexuelle Freiheit, Demokratie, Umweltschutz und die Entnazifizierung. Die 68er sind alt geworden. 50 Jahre sind vergangen, seit „der Planet Feuer fing“, wie sich Daniel Cohn-Bendit erinnert. Der Publizist und Grünen-Politiker war im Mai 1968 der wichtigste Wortführer der französischen Studenten in Paris. Nach seiner Ausweisung aus Frankreich hat er im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) mitgemischt. Eines von dessen Schlagworten hieß „Unter den Talaren – der Muff von 1000 Jahren“. Konkret gemeint, war das Tausendjährige Nazi-Reich, das gerade mal zwölf – allerdings furchtbare – Jahre ins Buch der deutschen Geschichte geschrieben hat. Etliche der Hochschullehrer hatten eine braune Vergangenheit. Bis dato hatte eine ernsthafte Auseinandersetzung mit ihr nicht stattgefunden. Sieht man einmal von den drei Auschwitzprozessen in Frankfurt zwischen 1963 und 1968 ab. Sie waren entscheidend – und mühselig – von dem sozialdemokratischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer angestoßen und geführt worden. Der verstorbene Ellwanger

Künstler Karlheinz Knoedler hat unter dem Eindruck des ersten Prozesses einen bedrückenden und aufrüttelnden schwarzweißen Bilderzyklus geschaffen, der zuletzt in der ehemaligen Synagoge in Bopfingen-Oberdorf gezeigt worden ist. Karl-Heinz Knoedler-Stiftung c/o Stadtverwaltung Ellwangen Herr Dr. Anselm Grupp Spitalstr. 4 73479 Ellwangen Tel.: 07961/84-246 anselm.grupp@ ellwangen.de Bei Führungen im ehem. Atelier und Wohnung von KarlHeinz Knoedler oder weiteren Informationen zu Karl-Heinz Knoedler können Sie sich gerne melden.


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ZYNISCHE INITIALZÜNDUNG Die Ära des ersten Kanzlers der jungen Republik war vor allem vom wirtschaftlichen Wiederaufbau und damit vom Wirtschaftswunder geprägt. Der VW-Käfer war wichtiger, als die überkommenen Werte zu hinterfragen. Das geschah spätestens, als der Student Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 in Berlin bei einer Demonstration gegen den Staatsbesuch des Schahs von Persien, Mohammad Reza Pahlavi, von

„WER ZWEIMAL MIT DER SELBEN PENNT, GEHÖRT SCHON ZUM ESTABLISHMENT.“

dem Polizisten Karl-Heinz Kurras erschossen wurde. Zusammen mit dem Attentat auf den charismatischen Studentenführer Rudi Dutschke am 11. April des Folgejahres vor dem SDS-Büro am Kurfürstendamm war diese „Hinrichtung“ gleichsam die zynische Initialzündung für bundesweite Aktionen der linken westdeutschen Studentenbewegung der 1960er-Jahre. Deren Reizthemen waren der ausbeuterische Kapitalismus, eine parlamentarische Demokratie, die nur den Reichen diente, die Notstandsgesetze, der Vietnamkrieg und als rechte publizistische Gallionsfigur der Axel-Springer-Verlag. Dagegen setzte sie die emanzipatorische Forderung nach Basisdemokratie, einer grundlegenden Hochschulund Bildungsreform, nach sexueller Selbstbestimmung und antiautoritärer Erziehung. Mit ähnlichen Forderungen machten auch Studierende in Frankreich und in den USA (Bürgerrechtsbewegung) mobil. Sein blumig-freizügiges Pendant hatte der westdeutsche Studentenprotest in der Hippiebewegung in den USA. Diese fand in dem Musical „Hair“ ihr musikalisches Monument. Für den amerikanischen Schauspieler und Sänger Ron Williams gab es „eine künstleri-

sche Antwort auf die Frage nach dem Sinn der Unruhe der Jugend.“ Im Sternbild des „Wassermann“ geboren, war für mich der Besuch des Musicals, als es in der deutschen Fassung auf die Bühnen kam, schon wegen des ersten Songs „Aquarius“ ein Muss. Vom Slogan der Hippies „Make love, not war“, mit dem sie insbesondere gegen den Vietnamkrieg protestierten, der viele der jungen wehrpflichtigen Amerikaner das Leben gekostet hat, blieb als emanzipatorische Aufforderung vor allem dessen erster Teil in den Köpfen der linken deutschen Studenten hängen. „Wer zweimal mit der selben pennt, gehört schon zum Establishment“, lautete ein geflügeltes Wort. Ihre Kommilitoninnen fanden es weniger lustig. Sie durften für die Asta-Bosse Kaffee kochen, Flugblätter tippen und zur Regelung von deren Testosteronlevel herhalten. Lange konnte das nicht gut gehen.

KEIN WANDEL AUF DER OSTALB Der Fokus dieser Erinnerung liegt indes nicht bei den Folgen sondern auf dem Jahr, das der Philosoph Peter Sloterdijk als „das dichteste Jahr der Weltgeschichte“ charakterisiert hat. Während der radikale Bewusstseinswandel auf der Ostalb weder in der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd noch in der


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SEITE 10 LINKS// Yoko Ono und der Beatle John Lennon.

Über Noten konnte man diskutieren. Pflicht war, gegen Pflichten zu opponieren. Irgendwann lief die linke Bewegung aus dem Ruder, radikalisierte sich der Protest hin zur Gewalt. Schon 1970 wurde von Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Horst Mahler und Ulrike Meinhof die später so genannte Rote Armee Fraktion (RAF) gegründet. Deren Blutspur führt in den „Deutschen Herbst“ mit der Entführung und Ermordung des deutschen Arbeitgeberpräsidenten Martin Schleyer. Doch das ist eine andere Geschichte. Neben dieser extremen Entscheidung zur sinnlosen Gewalt hat dieses legendäre Jahr doch auch Positives bewirkt. Ohne 1968 gäbe es wohl keine Grüne Partei, gäbe es keine Emanzipation gesellschaftlich benachteiligter Gruppen, bliebe „Gender“ (soziales Geschlecht) eine begriffliche Marginalie und sexuelle Selbstbestimmung problematisch. Ganz zu schweigen von der Gleichstellung der Geschlechter. Letztere tut sich in der Praxis mit dem „Gleich“ noch schwer.

„ALLE DIE JETZT AUFGESTANDEN SIND SOLLEN SICH WIDERSETZEN“

1968. Das Jubiläumsjahr liegt zwischen dem „Summer of Love“ (1967) und dem „Summer of ’69“. Letzterer bezeichnet allerdings kein Jahr; es ist der Titel eines der bekanntesten Hits des kanadischen Rocksängers Bryan Adams aus dem Jahr 1984. Herauszufinden, was er bedeutet, überlassen wir der emanzipierten Fantasie unserer Leserinnen und Leser. Text: Wolfgang Nußbaumer

damaligen staatlichen Ingenieursschule in Aalen aufschien, sah das in den Hochschulstädten des Südweststaates wie am Beispiel Tübingen ganz anders aus. Unterschiedlich indes von Fakultät zu Fakultät. Auf die Juristen traf zu, was der „Achtundsechziger“ Peter Schneider in seiner autobiografischen Erzählung „Rebellion und Wahn“ so beschreibt: „Nicht diejenigen, die den Aufbruch wagten, haben sich zu rechtfertigen. Sondern die anderen, die nach dem Zivilisationsbruch des Dritten Reiches glaubten, in den Schuhen und Anzügen ihrer Väter ihrer Karriere nachgehen zu können, als wäre nichts geschehen.“ Sie haben übrigens damals – wie zuvor und danach – in imposanten Verbindungsvillen logiert. In einer Politikvorlesung des Staatsrats und Staatsrechtlers Prof. Theodor Eschenburg, auf dessen Vergangenheit nach jüngeren For-

schungen ein brauner Schatten ruht, brach einmal Feuer aus. Eng begrenzt auf die rechte Jackentasche des Hochschullehrers, in der Eschenburg zu Beginn seine Pfeife zu verstauen pflegte. Es kam niemand zu Schaden. Gleiches gilt für Klaus von Beyme. Der junge Politologe, der später einem Ruf an die Uni Heidelberg gefolgt ist, zeigte sich im Hörsaal gesprächsbereit. Nicht jedoch einige SDS-Angehörige. Sie bewarfen den Mann von Adel mit profanen Tomaten. Damals noch sehr beweglich, suchte der Professor Deckung hinter seinem Katheder, das nach dem Bombardement ebenso wenig gut aussah, wie Eschenburgs Jackentasche. Gleichwohl wurde auch ernsthaft studiert, nachdem man den Parolen des in lupenreinem Hochdeutsch in sein Megafon rufenden Kommilitonen vor dem Asta-Büro eine Zeit lang zugehört hatte. Es wurde sogar möglich, gemeinschaftlich Referate und Semesterarbeiten zu erarbeiten.

Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd, C 2, Zeitgeschichtliche Sammlung. (Fotograf: Adolf Schuster)


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LIEBE 68ER, okay. Ich gebe es zu: Ich finde euch richtig geil. Der Hammer! Ehrlich. So, jetzt ist‘s raus. Da sollen sie doch an euch rumnörgeln so lange sie wollen. Viel Trara um nix hättet ihr gemacht. Pah! Kein Stück eurer hochfliegenden Pläne seien am Ende wirklich von euch auf den Weg gebracht worden. Blödsinn. Und selbst wenn schon: Ihr wart wenigstens eine voll krasse Truppe. Die letzte, die hier in den vergangenen Jahrzehnten noch so richtig was losgemacht hat. Und zugegeben: Das sage ich durchaus mit einer gehörigen Portion Neid. Ich Babyboomer hing noch an den seinerzeit hochmodernen Hipp-Gläschen, als ihr euch schon die ersten Tüten reingezogen habt. Alle Achtung! Ok, ich höre jetzt schon die Mauler und Nöler meines Jahrgangs 1964. Ja, ja, stimmt schon; wir geburtenstarken Jahrgänge zahlen euch heute mühsam eure üppigen Pensionen und Renten. Aber ich sage: Das habt ihr euch doch auch verdient! Womit? Na, mit der ungeheuren Coolness und Lässigkeit, mit der ihr durchs Leben geritten seid. Die Hollywood-Cowboys waren gegen euch doch spießig-brave Damenradfahrer. Klar, es konnte nicht jeder bei den Sit-Ins an der Uni und bei den taffen Demos in Berlin mitmischen. Irgendjemand musste doch zu Hause die Einkäufe für Oma machen und das frisierte Moped zum TÜV fahren. Aber auch in der Provinz gab es so einiges umzustürzen. Was? Naja, irgendwas wohl schon, oder? Egal, ihr wart für mich trotzdem immer die John Waynes der Vorgärten in Stuttgart-Sillenbuch. Die Butch Cassidys der Kehrwoche. Waldsterben? Tote Flüsse? Die Sorge vor dem „Fulda Gap“, über den die bösen Russen im drohenden dritten Weltkrieg schnurstracks durch Deutschland bis zum Rhein marschiert wären? Ölkrise? Ha! Bei sowas habt ihr doch nur locker eure selbstgedrehte Fluppe aus dem Mundwinkel genommen und provokativ ins Rosenbeet der Nachbarn geschnipst. Was für Teufelskerle!

Unsere Angst kanntet ihr nicht. Während wir uns ab den 80ern vorsichtig und niedergeschlagen durchs Leben zitterten, habt ihr als Kommunarden in den Kommunen einfach zuerst das Kapital und dann euer Kapitälchen ausgepackt und - zack! – standen die Kerls senkrecht und die Mädels Schlange. Gott, was hab‘ ich da neidisch drauf zurückgeschaut, als wir einige Jahre später einer potentiellen Geschlechtspartnerin feinsäuberlich und lückenlos die Historie unserer Sexualkontakte in einer Excel-Liste vorlegen mussten, um möglicherweise zum Zug zu kommen. Aids und ein neues Rollenverständnis ließen grüßen. Glaubt mir: Ich weiß, was es heißt, wenn man von Beziehungsarbeit spricht. Na, das war doch 68 noch ganz anders. Rein in den VW-Bully (den manche von euch sich heute wieder gebraucht für 60 Riesen vor ihren Altbau-Loft in Stuttgart-West parken) und raus zum nächsten Festival. Love and peace. Marihuana und Maultauschen. Alle Menschen werden Brüder; Schwestern sind natürlich auch gerne gesehen. Zukunft ist gut für alle! Wir haben zwar die Erde nur von unseren Enkelkindern geliehen. Aber von zurückgeben hat keiner was gesagt. Lasst uns leben! Boaah. Sooo cool. Gut. Zugegeben. Nicht alles war so cool. So mancher ärgert sich seither darüber, dass man nicht mehr in Ruhe in der Krone in Hebsack oder im Goldenen Lamm in Beutelsbach (oder so ähnlich…) seinen Zwiebelrostbraten mit Lemberger genießen kann, weil einem die anti-autoritär erzogenen Rotzlöffel ständig ins Essen blöken. Und einige unken sogar, dass ihr an den „Grünen“ Schuld seid. Tstststs. Eigentlich unglaublich, dass damals eine komplette Generation wie ehedem Peter Fonda mit einem Stars-and-Stripes-Motorradtopf über dem wallenden Langhaar auf einer „Captain America“ durch den Schurwald cruiste, den Muff aus tausend Jahren aus den Talaren und den Shit aus den Tütchen pustete und „Aquarius“ trällerte. Wer

leerte unterdessen seinerzeit eigentlich den Müll? Egal, blöde Frage. Lasst euch von solchem miefigen Kleinkram bloß nicht kirre machen! So mancher mag beim langen Marsch durch die Institutionen nicht weiter als bis zur nächsten Kneipe gekommen sein. Aber das war ja wirklich auch ne ganz schön happige Strecke. „Ich bin dann mal weg“ reicht heute doch auch. Und vielleicht mag der eine oder andere das Motto „make love, not war“ im Laufe der Jahrzehnte im besten schwäbischen Unternehmer-Sinne als „make profit, net wohr?“ interpretiert haben. Aber das sind Marginalien. Lasst euch heute zum 50. bei euren Treffen am Samstagabend auf der Dachterrasse in der Runde der Oberstudiendirektorinnen und Art Directors von den Miesmachern und Geschichtsleugnern nicht in die Prosecci und den Brunello spucken. Dreht lieber auf dem Webergrill die Knoblauch-Garnelen um, holt das Pastinaken-Ingwer-Süppchen aus dem Thermomix, rückt eure KaschmirSchals zurecht und erzählt mir nochmals diese Wahnsinns-Geschichten von früher. Von freier Liebe und freien Menschen. Von Woodstock bis Birkenstock. Ihr bleibt meine All-Time-Heroes. Ich liebe euch alle. Echt. 68 for ever! Markus Herrmann

(Foto: Ingrid Hertfelder)


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DIE ZEIT WAR REIF, MEHR DEMOKRATIE ZU WAGEN Im Jahr 1968 waren die gleichen Themen präsent wie heute: „Macht und Ohnmacht“. Damals, wie heute auch, stand die Sonne zu Pluto im Quadrat – ein Zeichen für Machtkonflikte, der Mars zum Uranus, diese Konstellation steht für die Auseinandersetzungen. Die Position der Planeten inmitten der Sternzeichen Erde und Luft geben den entsprechenden Impuls, „klar Schiff zu machen“, aufzuräumen, Altes zu beenden, Neues zu beginnen. Die Herausforderung besteht darin, mehr Akzeptanz zu zeigen und sich weniger auf die Streitsituationen einzulassen.

AUFBRUCH ZU NEUEM Jupiter im Sextil zu Pluto, ermöglicht den Weg zu positiven Lebenseinstellungen. Der Mars lässt uns aktiv zu Taten schreiten, hierbei sollte jedoch die Toleranz, Gelassenheit und Intuition die Oberhand behalten. Die menschliche Art hat ihre Neigung zu Aggressionen und Kritik, jedoch wenn man vernünftig mit etwas Humor die Dinge und sein Umfeld betrachtet, bringt es viel Anerkennung und Wertschätzung der Gesellschaft und der persönlichen Umgebung ein.

menhänge sehr wohl ein Thema, welches täglich kontrovers diskutiert wurde. Gleichzeitig wurde das Leben innerhalb Deutschlands und die Politik in Frage gestellt. Wir Frauen mussten uns noch von den Männern bestimmen lassen. Durften nur arbeiten, wenn sie es gestatteten. Die Parallele der Frauenunterdrückung sehen wir heute bei den sexuellen Übergriffen, deutlich gemacht durch die Metoo-Debatte.

WEG MIT DEN ALTEN ZÖPFEN Für mich, damals als 16-Jährige, war es eine Zeit, in der wir mutig gegen die alten Zöpfe vorgingen. Um den Wandel durchzusetzen, begannen die ersten Demonstrationen. Aus der Ohnmacht heraus wurde mit Gewalt reagiert. Auf Seiten der Polizei, wie auch der Demonstranten. Zur Eskalati-

on kam es, als Benno Ohnesorg ermordet wurde. So sehe ich Parallelen zum Mord an Daniel H. – beide Fälle gleichen sich durch die Gestirn-Konstellationen. Mars und Pluto stehen in einem Haus, dadurch werden Menschen zu unüberlegtem Handeln verleitet. Gruppen radikalisieren sich schneller und agieren auch dementsprechend. Die Demonstrationen 68 habe ich in Bonn erlebt. Danach kam es immer häufiger zu schweren Auseinandersetzungen, die sich bis Ende der 70er Jahre hinzog. (Baader-Meinhoff, RAF) Die Studenten haben uns mitgezogen und wir konnten ihren Ideen viel abgewinnen. Weg mit den alten Strukturen und Denkmustern. Die Opposition von Uranus zu Saturn war deshalb ab Mitte der Sechziger der Startschuss für Unruhe und Bewegung. Die Zeit war reif, mehr Demokratie zu wagen.

prGFM

Obwohl Schattenthemen im Vordergrund stehen, ist gerade jetzt eine positive Entwicklung möglich, so dass wir in der Gesellschaft wieder mehr das Miteinander, als das „Ich“, finden können. Heute, wie auch 1968, gehen die Menschen wieder auf die Straße, werden aktiv gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung, Kriege und Machtmissbrauch und demonstrieren an allen Fronten. Im ländlichen Bereich, wurde man 1968 selten mit weltpolitischen Dingen konfrontiert. Auf der Ostalb ging es mehr um die eigene Existenz. Zu diesem Zeitpunkt verließen die jungen Leute die Provinz, um an den großen Universitäten der Städte zu studieren. Dort waren die globalen Zusam-

ELISABETH TARTLER Koenigsteinstr. 15 | 73630 Remshalten/Rohrbronn | Tel.: 07181 / 886862 E-Mail: elisabetht@t-online.de | www.elis-sternenwelt.de


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EIN HOCH AUF DIE AZOREN Die Azoren, eine autonome Region Portugals, sind eine Inselgruppe im Atlantik. Bekannt für ihre dramatische Landschaft, Fischerdörfer und grüne Wiesen.

Vom Dach der Keramikfabrik in Lagoa auf der Hauptinsel San Miguel äugt ein Bussard auf die Besucherinnen und Besucher herab. Sie lassen ihn kalt. Wegfliegen kann er sowieso nicht – als keramisches Wunderwerk. Eigentlich handelt es sich ja um einen Habicht. Zum Glück war die Gruppe um den Adeligen Diogo de Silves, der vor 591 Jahren offiziell die Inselgruppe für die portugiesische Krone in Besitz genommen hat, ohne Vogelkundler unterwegs. Sonst würde das vulkanische Archipel nicht Azoren heißen; es wäre auf einen ziemlich sperrigen Namen getauft worden. Schlecht geeignet, um ein Hoch zu benennen, auf das sich die Festlandeuropäer so freuen. Glücklicherweise haben die Portugiesen die zahlreichen Bussarde mit deren Verwandtschaft verwechselt. Diese Verwechslung gibt einem indes ebenso zu denken, wie vieles andere auf diesem pittoresken Vulkangestein. Eigentlich war auf den Inseln an Tieren nichts heimisch außer Fledermäusen und einer seltenen Gimpelart, die nur im Osten der Hauptinsel San Diego vorkommt. Nur hier findet er, was ihm am besten schmeckt. Orangenblüten und Heidelbeeren. Der Priolo (Domherr). Im Unterschied zu ihrem mitteleuropäischen Ver-

wandten, dem Dompfaff, tragen Männlein und Weiblein des spatzengroßen Vogels einheitlich ein graues Federkleid. Ihre Vorliebe für die Südfrucht hätten die Tiere übrigens fast mit dem finalen Garaus bezahlt. Die Orangenbarone, die im 17. und 18. Jahrhundert auf der Insel das Sagen hatten, räumten die Konkurrenz aus dem Weg, wo immer sie ihrer habhaft wurden. Ihr Glück war, dass die Orangen von einem Pilz befallen wurden. Das Ende der Apfelsinenplantagen bedeutete den Beginn des Ananasbooms, der bis heute anhält. Dazu später mehr. Sollte man beim Wandern an der Küste seltsame Geräusche hören und möwengroße Vögel bei kühnen Flugmanövern sehen, handelt es sich um den scharenweise an der Küste herumzischenden Gelbschnabelsturmtaucher. Der gesellige Flattermann äußert sich mit einem eigenartigen Ruf, der wie „Aua aua“ klingt. Böse Zungen behaupten, es handle sich um einen Schmerzensschrei, weil das dumme Tier immer gegen die Felsen donnere. Diese Erklärung muss man in Zweifel ziehen. Die zu über 90 Prozent römisch-ka-

“AUF DEN INSELN WAREN NUR DIE FLEDERMÄUSE HEIMISCH.”

RECHTS//Vom Aussichtspunkt “Vista do Rei“ hat man einen grandiosen Ausblick über den zwölf Kilometer großen Vulkankrater und die Zwillingsseen Lagoa Azul und Lagoa Verde.


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Die Menschen auf den Azoren bilden wahrlich ein geselliges Vรถlkchen. Picknick macht nur im Groร familienverbund richtig Laune. Die Selbstmordrate geht gegen Null.

LEBEN & FREIZEIT


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OBEN//Die Inselbewohner schätzen das Bad im heißen Pfühl. Wie in der tropischen Oase von Caldeira Velha unterhalb des Lagoa do Fogo, des Feuersees. Möglichst in fülliger Großfamilienstärke. Als Gast darf man sich unbeschwert dazwischen quetschen.

UNTEN//Der Pottwal macht Winkewinke, bevor er abtaucht, um an der Basis der Vulkaninsel Tintenfische zu jagen.

tholischen Azoreaner sind zu bestimmt 99,9 Prozent freundliche Menschen mit einem ausgeprägten Entschleunigungs-Gen. Trotzdem wohnen einige in kostenlosen Unterkünften in bester Lage mit unmittelbarem Meerblick im Osten von Ponta Delgada. Nur können sie nicht hinaus. Wegen der von Stacheldraht gekrönten Mauern rund um ihr Domizil. Voll belegt ist das Gefängnis, erfahren wir, alles Einheimische. Schlingel gibt’s überall. Sie müssen wohl oder übel eine Zeitlang auf ihre Lieblingsbeschäftigung verzichten - Feiern aller Art. Vorzugsweise religiöse Feste und Sakramente. Jedes Dorf hat seinen eigenen Heiligen. Daneben geben Geburten nebst Taufe, Hochzeiten, Beerdigungen und ganz gewöhnliche Familienfeste wie Geburtstage ausreichend Gelegenheit, sich zu treffen. Man könnte auch sagen, Gelegenheit zum Grillen. Ein Reiseleiter aus Österreich, der wegen einer Schönen von den Azoren seinen gut dotierten Job als Nachrichtentechniker aufgegeben hat, erzählt, wie er in den ersten beiden Jahren kaum etwas von den Inseln gesehen hat, weil er von Fest zu Fest weitergereicht worden sei. Die Selbstmordrate gehe gegen Null, erwähnt er beiläufig. Wen wundert’s. Die Menschen auf den Azoren bilden wahrlich ein geselliges Völkchen. Picknick macht nur im Großfamilienverbund richtig Laune. Deshalb sorgen die Gemeinden nicht nur dafür, dass in der wunderschönen Landschaft ausreichend traumhafte Picknickhaine zur Verfügung stehen; sie stellen auch das Brennholz bereit. Neben den großen Grillrosten stehen Tonnen, gelb, grün und blau. Zur sachgemäßen Entsorgung des entstandenen Mülls. Der Gast aus Deutschland, der sich am Tag zuvor auf der Fahrt zum Flughafen noch über die rücksichtslos weggeworfene Abfalltüte am Straßenrand geärgert hat, staunt über die blitzblanken Plätze ohne ein Fitzelchen herumliegendes Papier. Die Einheimischen wissen, was sie sich und ihrer an einen Garten Eden erinnernden Heimat schuldig sind. Selbst in den Straßen der wenigen Städte wie Ponta Delgada auf San Miguel sind dauernd Arbeiter mit Besen, Schaufel und Eimer unterwegs, um die letzten Reste

von Unrat zu beseitigen. Da verwundert es einen nicht, dass die üppige Flora der Böschungen selbst im zerklüfteten Nordosten an abgelegenen und sich durch Schluchten windenden Straßen einen gepflegten Eindruck macht. Man findet auf den Inseln 56 Pflanzenarten, die sonst nirgendwo auf der Welt vorkommen. Viele andere, die wir in Haus und Garten hegen und pflegen, blühen und sprießen hier in freier Natur. Das imposante Blumenrohr (Canna) mit seiner Blütenpracht, die nicht minder schönen Montbretien, Hibiskus, Rhododendren, Hortensien, Azaleen, Rosen und Kamelien und vieles mehr sorgen als Importe für ein florales Farbenfeuerwerk. Die Bauern nützen den Segen der Natur und hindern ihre zahlreichen Rinder, die das ganze Jahr draußen weiden, statt mit Elektrozäunen mit Hortensienhecken daran, auszubüxen. Die Mutter aller Gummibäume erwartet einen in dem herrlichen Stadtpark Jardim António Borges, in dessen pflanzlicher Vielfalt die gesamte Inselflora fokussiert scheint. Weit streckt der Baumriese seine gewaltigen Wurzeln aus. Zwischen ihnen wird der Mensch auf seine wahre Größe zurechtgestutzt. Neben schierer Freude und fassungslosem Staunen beschleichen einen Demut und Scham, darüber, wie gleichgültig in vielen Industrienationen mit der verletzlichen Natur umgegangen wird. Beschwichtigend hebt der schon erwähnte Österreicher die Hand. Dass die Milchwirtschaft im Export die wichtigste Rolle spiele, sei nicht zuletzt der Tatsache riesiger Rodungen geschuldet, um Weideland zu gewinnen. Über 900 Millionen Liter Milch produzieren die Kühe. Gemolken werden sie an mobilen Stationen. Der größte Teil der Milch wird in flüssiger und in Pulverform in die Schweiz (!) und nach China exportiert; der Rest zu schmackhaftem Käse – oder einem der zahlreichen Liköre verarbeitet. Vor allem die US-Amerikaner mögen das süße Gesöff mit dem milchigen Geschmack einer alkoholisierten Mutterbrust. Die Rinder selbst landen neben Geflügel auf dem Grill oder im Kochtopf. Die Azoreaner mögen’s herzhaft und fleischig zum Gemü-


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RECHTS//In Reih und Glied – der Kindergarten kehrt von der Ausfahrt mit dem Straßenbähnchen durch Ponta Delgada zurück.

se. Fisch gehört ohnehin auf den Tisch. Rustikal und einfach ist die Küche, gut gekräutert – und in der Regel von unkompliziertem Wein (von den Inseln und vom Festland) und Wasser begleitet. Wer in eine Wirtschaft, sprich Restaurant, zum Essen geht, speist dort bestimmt nicht allein; zumal die Preise aus Sicht der Urlauber ohnehin günstig sind. Anders sieht es für die große Mehrzahl der Einheimischen aus, die sich dennoch gern eine gesellige Tafelrunde gönnen. Das Lohnniveau liegt niedrig, rund 30 Prozent der Jugendlichen sind arbeitslos. Vermögend sind die Nachfahren der einstigen Großgrundbesitzer, Orangen- und Ananasbarone und die Rückkehrer aus Kanada und den USA. Über eine Million Menschen haben die Inseln im Atlantik verlassen, um in der Neuen Welt ihr Glück zu machen – und wenn möglich die armen Verwandten in der alten Heimat zu alimentieren. Beide wohlhabende Gruppen erkennt man vor allem an den mit großen Fenstern belichteten Villen und modernen Wohnhäusern mit ebenfalls viel Glas und Flachdächern. Einer von ihnen betreibt in Ribeira Grande an der Nordküste eine Likörfabrik. Die Verkostung der großzügig ausgeschenkten zahlreichen Sorten mit unterschiedlichem Alkoholgehalt erweist sich als große Herausforderung. Am Ende gewinnt für die Mehrzahl der deutschen Besucher der Maracuja-Brandy. Sie stellen nach den Festland-Portugiesen die zweitstärkste Gruppe in der Tourismusbilanz. Das freut die Azoreaner, die verstärkt auf Feriengäste von außerhalb der Inselgruppe setzen.

Vor den wenigen Hochhäusern liegen im Hafen der Hauptstadt von San Miguel die Jachten vor Anker.

Mit guten Gründen. Neben blühender Landschaft und Likör hat die Etappe zwischen der alten und der neuen Welt noch viel zu bieten. Tee- und Tabakplantagen und eine ganz besondere Ananas. Sie ist kleiner als ihre lateinamerikanische Schwester, hat ei-

nen kleineren Blätterbusch und schmeckt verdammt gut. Dafür ist sie auch erheblich teurer, zumal der Anbau ziemlich kompliziert ist. Die Frucht wird in Gewächshäusern gezogen. Nach neun Monaten werden diese eingeräuchert und neun Tage lang ver-


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NIE RICHTIG KALT

Der Friedhof für die Menschen in Ponta Delgada ist weitaus eindrucksvoller als jener für die Autowracks.

DAS LOHNNIVEAU LIEGT NIEDRIG, RUND 30 % DER JUGENDLICHEN SIND ARBEITSLOS. schlossen. Dadurch werden nicht nur die Schädlinge getötet; der Rauch wirkt gleichzeitig als Initialzündung für die Pflanzen zu reifen. Im riesigen Furnas-Vulkankrater erstreckt sich ein See, den Blaualgen vergiftet haben. Umso schmackhafter sind die Eintöpfe, die in Edelmetalltöpfen sechs Stunden bei 90 Grad Celsius garen – barfuß geht hier niemand - , bevor sie mit einem Transporter in eine große Villa gebracht werden. Dort war-

ten bereits die Touristengruppen auf „ihren“ vorbestellten Topf. Hungrig verlässt hier niemand den Saal – auch wenn man die Blutwurst nicht mag. Gleich um die Ecke wartet ein weiteres der vielen Wunder, der private Terra Nostra Garden. Ein Juwel der Gartenbaukunst, in dem unter anderem Kamelien aller Art wachsen. Die grandiose Anlage mit ihren skulpturalen Bäumen und ihrer unglaublichen Pflanzenvielfalt entschleunigt einen ganz automatisch. Ein eisenhaltiger, mal nicht schwefliger, warmer See lädt zum erholsamen Bade für mehr oder weniger alte Knochen und der eine oder andere kleine Teich im Dickicht zum entspannten Ausruhen. Ohnehin mögen die Inselbewohner das Bad im heißen Pfuhl. Wie in der tropischen Oase von Caldeira Velha unterhalb des Lagoa do Fogo, des Feuersees. Möglichst in fülliger Großfamilienstärke. Als Gast darf man sich unbeschwert dazwischen quetschen. Hier sorgt der Schwefel dafür, dass sich niemand etwas einfängt, das krank macht. Wie im 17. Jahrhundert. Da hat die vom Rattenfloh übertragene Pest auf der Insel

Hierzulande wartet man mitunter sehnlichst auf das Azorenhoch. Jener Schönwetterkeil, der sich aus der Mitte des Atlantiks über Mitteleuropa ausdehnt. Wenn das Hoch hier ist, bleibt es auf den Azoren dennoch angenehm. Lange Regenperioden gibt es nicht; dafür sorgt der Wind, der stetig über die Inseln bläst. Richtig kalt wird es ohnehin nie. Dafür sorgt der Golfstrom. Im Winter können die Temperaturen so für zwei drei Wochen mal auf 12 Grad Celsius sinken. Dann ziehen sich die Azoreaner halt noch einen zweiten Pullover über. Heizungen gibt es kaum.

SELTENE METALLE Rund um das vulkanische Archipel bis hin zum Festland finden sich auf dem Meeresgrund eine Menge seltener Metalle, wie sie zur Zeit vor allem im Kongo gefördert werden. Ihre Nutzung ist zwar schwierig, weil es weit hinab geht. Doch irgendwann werden die Portugiesen diesen Schatz heben, wenn die technischen Voraussetzungen noch besser geworden sind, vermutet der auf San Miguel lebende österreichische Reiseleiter Robert Hoge. Potenziell könnte das einstige Seefahrervolk wieder an seine glorreichen Zeiten anknüpfen. Dann wäre es auch nicht mehr auf die Einnahmen aus den beiden Militärbasen angewiesen, die von den USA auf zwei der kleineren Inseln als Zwischenetappe nach Europa und den Nahen Osten eingerichtet worden sind.


gewütet. Eingeschleppt hatten sie die auf den Segelschiffen als blinde Passagiere mitreisenden Ratten. In Ponta Delgada starben die Menschen wie Fliegen. Im schwefligen Furnas dagegen blieb die Welt in Ordnung. Das übel riechende Gas und die Hitze unter den Füßen hielten die Nager fern. Außerdem machte der Schwefel den Pestbakterien rasch den Garaus. In der geplagten Inselhauptstadt haben deshalb damals viele Menschen ihre Behausungen mit einer schwefligen Masse eingestrichen. Oben angekommen, hat man aus etwa 800 Metern Höhe vom Kraterrand einen fantastischen Blick in die Tiefe, hinab ins Blau des Sees. Und nochmals hoch hinaus; diesmal in den Westen nach Sete Cidades und dem Aussichtspunkt „Vista do Rei“. Nicht zu viel versprochen, der Ausblick über den 12 Kilometer großen Vulkankrater ist königlich. Auf dieses einmalige Panorama hatten auch die Planer eines Fünf-Sterne-Hotels Mitte der 1980er-Jahre gesetzt. Ihr Marketing-Konzept ging jedoch nicht auf. Außer Ausblick gibt’s dort nichts. Deshalb haben die Besitzer nach wenigen Jahren den riesigen Laden zugemacht, der jetzt als Bauruine vor sich hin gammelt. Mit bester Aussicht. Dafür lohnt sich die Fahrt hinunter in den Krater zu dem grünen und dem blauen See. Szenenwechsel nochmals nach Norden, in den ältesten Teil der Insel. In dessen „Hauptstadt“ Nordeste scheint die Zeit still zu stehen. Gepflegt natürlich, aber weitab vom Schuss. Ein geflügeltes Wort im Ort lautet: „Gibt’s was Neues?“. Antwort: „Da musst du aufs Festland.“ Was für ein Versäumnis. Wir waren noch nicht an Bord der „Moby Dick“. Bei diesem

LINKS//Der private Terra Nostra Garden. Ein Juwel der Gartenbaukunst, in dem unter anderem Kamelien aller Art wachsen. Die grandiose Anlage mit ihren skulpturalen Bäumen und ihrer unglaublichen Pflanzenvielfalt entschleunigt einen ganz automatisch. RECHTS//Ein eisenhaltiger, mal nicht schwefliger, warmer See lädt zum erholsamen Bade für mehr oder weniger alte Knochen.

Namen kann es nur um Wale gehen. Nicht zum Harpunieren, zum Schauen. Seit über 30 Jahren haben die Meeressäuger rund um die Azoren ihre Ruhe. Also hinaus mit dem rustikalen Trawler auf die hohe See. Der Kapitän verspricht, nicht umzukehren, bevor nicht ein Wal gesichtet sei. Delfine begleiten das Schiff, springen in Formation – ihr Wasserballett lockt die Fotografen. Doch gegen den Riesen, dessen brauner Rücken nach vier Stunden aus dem blauen Wasser auftaucht, sind sie kleine Fische. Geruhsam schwimmt der Buckelwal dahin, bläst die Fontäne der Atemluft in die Höhe – lässig Zeit zum Fotografieren und Filmen. Bis ihn der Appetit übermannt und er abtaucht, nicht ohne mit der Schwanzflosse freundlich Winkewinke zu machen. Das war’s; die „Moby Dick“ macht kehrt und fährt mit voller Kraft zurück nach Ponta Delgada. Das spritzt und schaukelt mächtig. Etliche Passagiere werden bleich und bleicher, wie der Bauch der Delfine, die um den „weißen Wal“ herum vergnügt Fangen spielen. In ein paar Stunden sieht die Welt schon wieder anders aus. Freundlich, friedlich, beschaulich – und in der Erinnerung grüßt eine markante Schwanzflosse. Zeit zum Abtauchen. Text & Fotos: Wolfgang Nußbaumer


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KÜCHENFACHGESCHÄFT MIT LANGER TRADITION Auf der Suche nach einer neuen Küche kommen viele Fragen auf. Soll das neue Prachtstück lieber ein ausgefallenes Designstück, ein moderner Allrounder mit intelligenter Technik oder ein immer aktueller Klassiker sein? Die Möglichkeiten sind unendlich. Gleichzeitig ist der Kauf einer neuen Küche eine Entscheidung, die viele Jahre Ihren Alltag beeinflusst. Deshalb nimmt sich das Team vom Küchenatelier K+S Weißenstein Zeit für die Kunden. Die Küchenplaner achten bei der Auswahl der namhaften Hersteller auf höchste Qualität, damit alle lange Freude an der neuen Küche haben. Von der Front bis zum Scharnier, alle Produkte zeichnen sich durch hochwertige Verarbeitung und Langlebigkeit aus – schließlich müssen sich die Küchenhelfer ja auch über viele Jahre im Alltag bewähren. Die Küchenausstellung auf 500 Quadratmetern wird in regelmäßigen Abständen, um immer wieder die neuesten Trends präsentieren zu können, aktualisiert. So haben die Kunden neben einer vielfältigen Auswahl also auch immer wieder die Chance, eine hochwertige Markenküche zum Top-Preis zu finden. Wer

sich für eine Angebotsküche entscheidet, verzichtet dadurch nicht auf den gewohnten Service. Alle Modelle der Küchenausstellung lassen sich individualisieren und anpassen. Dank der hauseigenen Schreinerei lassen sich alle Küchen auch an schwierige Raumsituationen anpassen. Somit steht der neuen Traumküche nichts im Weg. Wer eine neue Küche besitzt, ist darauf natürlich besonders stolz. Wussten Sie, dass Sie mit einer Küche vom Küchenatelier K+S in Weißenstein an der Wahl zu Deutschlands schönster Küche teilnehmen können? Im Jahr 2018 durfte sich das Küchenatelier K+S zum wiederholten Mal über einen vorderen Platz bei der Wahl zur schönsten Küche Deutschlands freuen. Und sie wurde die Siegerküche 2018 im Film. Außerdem wählte die Zeitschrift „Zuhause Wohnen“ im Jahr 2011 dieses Küchenstudio unter die 225 besten Küchenhäuser. Am Tag der offenen Tür am 13. und 14. Oktober 2018 können die Besucher in netter Runde einem Experten beim Dampfgaren und Kochen mit NEFF-Geräten über die Schulter schauen.

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Der Name K+S Weißenstein steht für perfekt geplante Küchen, die mehr als ein funktionaler Ort sind. Die Planer schaffen mit Professionalität, Kreativität und Leidenschaft einen Ort zum Wohlfühlen.


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Josef Kowatzki


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Die Idee zum Gmünder Laden entstand in Anlehnung an das Konzept der Berliner Vorbilder "Original Unverpackt" und "unverpackt Kiel".

BEWUSST EINKAUFEN

22 Bits ist Shampoo rierte konzent sche in Haarwä Form. fester

In Deutschland fallen jährlich über 16,5 Millionen Tonnen Verpackungsmüll an. Für Stephanie Adler eindeutig zu viel. Ein Urlaub auf den Lofoten, eine Inselgruppe vor der Küste Norwegens, gab den entscheidenden Denkanstoß. An einem abgelegenen Strand der nur mit dem Boot oder mit einem Tagesmarsch zu Fuß erreicht werden kann, fand Stephanie Adler mit ihrem Mann so viel angespülten Müll, dass beide in Grübeln kamen. Als dann in Berlin der erste „unverpackt“ eröffnete, ergriff das Paar die Initiative und zog nach. Im Juli 2015 eröffnete in Schwäbisch Gmünd der erste Laden, in dem – heute mittlerweile – rund 500 Artikel verkauft werden. Dort findet man alles für den täglichen Bedarf, wie Nudeln, Reis, Gewürze, Essig & Öl, Obst, Gemüse, auch Non-Food wie Seife und Shampoo, nur eben wird alles extra abgefüllt, um den Verpackungsmüll zu sparen. Gläser, Flaschen Boxen oder andere Behälter bringen die Kunden mit. Oder sie bekommen etwas im Laden, recyclingfähig und zu 100 Prozent biologisch abbaubar. Stephanie Adler legt großen Wert auf Qualität und Hygiene der angebotenen Produkte. Der Laden selbst ist biozertifiziert und unterliegt strengen Kontrollen. Schließlich lebt sie, was sie verkauft. Aus Respekt vor der Umwelt und den nachfolgenden Generationen.


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23 STEPHANIE ADLER HAT DEM VERPACKUNGSMÜLL DEN KAMPF ANGESAGT. IN RUND 150 BEHÄLTERN LAGERT SIE DAS GETREIDE, GETREIDEPRODUKTE UND VIELES MEHR.

SAUBER Auch Reinigungsmittel werden im Laden abgefüllt. So entfällt auch noch der Müll der herkömmlichen Nachfüllpacks.

SHAMPOO BIT Das feste Shampoo reicht für bis zu 60 Haarwäschen und ersetzt rund zwei Shampooflaschen. Im vergangenen Jahr verkaufte Stephanie Adler 1426 Bits, somit wurden 2852 Shampooflaschen eingespart. Das konzentrierte Haarwaschmittel enthält keine Mineralöle, Silikone, Parabene sowie Konservierungsstoffe. Es wird auf der Basis von Bio-Kakaobutter und einem milden, eco-zertifizierten Tensid hergestellt. Der Conditioner ist vegan.

NATÜRLICH VERPACKT Mit Bienenwachstüchern kann man Lebensmittel länger frisch halten und sogar auf Plastik verzichten. Schnittflächen von Gemüse, Käste und Brot können abgedeckt oder ganz eingewickelt werden. Einfache Reinigung mit kaltem Wasser und alkoholfreiem Spülmittel.

FAIR U ND NACH HALTIG Kalter m a r k www.u t 12 nverpa ckt-gd.d e


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24 Fashion Shooting in Los Angeles, Kalifornien, 2013

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Sie hatte Sidney Portier und Bobby McFerrin vor der Kamera, Jon Batiste und Marcus Miller – und fotografierte in den USA viele andere Künstler für große Plattenlabels wie Universal und Sony: Ingrid Hertfelder hat eine aufregende Lebensgeschichte, deren Kapitel in den Weltmetropolen geschrieben wurden. Aber ihr Weg führte sie zurück in ihre Heimat Schwäbisch Gmünd.


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„DIE METROPOLEN IN MIR“

Die Fotografin Ingrid Hertfelder verbrachte 17 Jahre fern ihrer Heimat Schwäbisch Gmünd, elf davon in den USA, wo sie zahlreiche Stars ablichtete. Doch das Heimweh zog sie zurück zu ihren Wurzeln.

Ingrid Hertfelder nimmt sich Zeit. Von der Hektik, dem Terminstress, mit dem sie in ihrem Berufsalltag als Fotografin konfrontiert ist, merkt man nichts, als sie von den Stationen ihres Lebens zu erzählen beginnt. Besonnen und überlegt antwortete sie auf die Frage, was sie aus dem beschaulichen Schwäbisch Gmünd in die Metropolen New York und Los Angeles verschlagen habe: „Also die USA hatte ich ursprünglich nie als Ziel auf meiner Landkarte. Mein erster größerer Schritt aus meiner Heimat Schwäbisch Gmünd ging nach München und dann über die Landesgrenze hinweg nach Irland, was als Urlaub gedacht war. Nach einem längeren Aufenthalt dort wurde ich für zweieinhalb Jahre in London sesshaft. Dabei habe ich immer wieder Kontakte geknüpft, die mich gewissermaßen weiterführten auf meinem Weg. Zu dieser Zeit galt meine Hauptpassion übrigens nicht der Kamera, sondern der Musik. Ich habe Klavier gespielt und gesungen.“

hat mich stark geprägt – in der Art, wie ich Musiker fotografiere. Kuba ist die Quelle des Jazz in seiner ganz ursprünglichen Art. An jeder Ecke tanzen und spielen die Leute“, erinnert sich die Gmünderin.

HEIMLICHKEITEN IN DER DUNKELKAMMER Ihre Leidenschaft zur Fotografie hat Ingrid Hertfelder übrigens mit 16 Jahren entdeckt. „Mein Vater hat viel fotografiert und auch gefilmt. Ich fand es immer faszinierend, die entwickelten Fotos zu sehen oder die bewegten Bilder später auf dem TV. Ein Freund hat mich später mit den Funktionsweisen der Spiegelreflexkamera noch mehr vertraut gemacht. Meine Filme habe ich auch oft selbst entwickelt. Ein Bekannter war in einem Fotokurs unseres Gymnasiums und hatte den Schlüssel zur Dunkelkammer. Er lieh ihn mir unter der Hand – und ich entwickelte dort dann heimlich meine Filme.“

„MEINE GRUNDLEGENDE VERBINDUNG ZUR MUSIK“

STUDIUM AM SAVANNAH COLLEGE OF ART AND DESIGN

Doch die Fotografie hat sie schließlich wieder eingeholt. Entscheidend war ein Praktikum beim Jazz at Lincoln Center in Manhattan/ New York. Dort portraitierte die aufstrebende Künstlerin Wynton Marsalis, einen der bekanntesten Jazztrompeter der Gegenwart, und den Jazzpianisten Herbie Hancock. „Im Rahmen meines Praktikums war ich auch in Kuba“, ergänzt Ingrid Hertfelder. „Das Land

Weiter ging es mit einem Studium am renommierten Savannah College of Art and Design in Savannah Georgia/USA. Durch ein Stipendium konnte sie die hohen Studiengebühren umgehen. Das Studium der Fotografie absolvierte sie 2008 mit einem B.F.A. Magna Cum Laude. „Während des Studiums machte ich auch ein Praktikum bei Scheimpflug, einer Firma die Film und Foto Equipment


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26 vermietet. Der Geschäftsführer wollte mich dann als Vollzeitkraft – ich hatte einen Job und damit die Gewissheit, Miete und Essen zahlen zu können. Nebenher begann ich, freiberuflich tätig zu werden. Das ging gut und nach der Reduktion auf Teilzeit habe ich die Firma schließlich ganz verlassen. Inzwischen hatte ich Kontakte in der Musikindustrie aufgebaut, zu denen auch Sony und Universal gehören. Ich wurde immer häufiger für Plattencover-Shootings engagiert. Meine Liebe zur Musik und zur Kunst war hier von Vorteil. So fiel es mir leicht, eine Beziehung zu den Musikern herzustellen.“

GROSSE KÜNSTLER UND EINE GROSSE DIVA Die Liste der prominenten Personen, die Ingrid Hertfelder abgelichtet hat, ist bemerkenswert: „Jon Batiste hatte ich vor der Linse, Sidney Portier, Bobby McFerrin, Marcus Miller, Richard Bona und Alice Cascolan.“ – Und wer war der schwierigste VIP? „Bobby McFerrin!“, lacht die sympathische Gmünderin, die sich in den Kreisen von Weltstars bewegt hat, aber keinerlei Starallüren an sich hat. „Bobby McFerrin?“, fragt der Schreiber dieser Zeilen verwundert nach. Der Musiker, der in seinem relaxten Lächeln die große Jamaica-Entspanntheit zu tragen scheint und uns Ende der 80er mit „Don't worry be happy“ alle Sorgen nahm? „Ja, genau der. Bobby McFerrin war die größte Diva, die ich je erlebt habe. Und das mit Abstand. – Geplant war ein Shooting für Pressematerial und Plattencover. Zur Vorbereitung habe ich mich stundenlang mit dem Mann befasst und Fotos und Filmmaterial gesichtet. Er strahlte dort so viel Ruhe aus ... Und dann hat er mich wie ein Traktor überrollt. Er kam eineinhalb Stunden zu spät, wollte eine spezielle Kosmetikbehandlung und war einfach unglaublich zickig. Wir mussten aus Zeitnot in einem Büro von Sony fotografieren und hatten nicht mal ein Studio zu Verfügung. Nach 28 Minuten erklärte er das Shooting für beendet, er habe keine Zeit mehr. Ein Wunder, dass so tolle Bilder dabei entstanden sind.“ Heute kann Ingrid Hertfelder darüber lachen. Es ist eines der Ereignisse, die einen in

Eckhart Dietz, Kreative Köpfe Projekt, 2016

Werbekampagne für die Kreissparkasse Ostalb mit Kai Häfner, 2016

Hotel am Remspark, Gmünd Guide, 2017


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ENTSPANNT

Yoga ist neben Musik und Fotografie die dritte große Leidenschaft Ingrid Hertfelders. „Mein Yoga-Weg begann im Sommer 2013 in Los Angeles, als eine Freundin mich einmal zu einer Stunde bei Jahmelia Lindsay mitnahm. Ich fühlte mich grandios.“ Heute ist sie selbst Yogalehrerin. „Auch auf meine Arbeit als Fotografin wirken sich die Kenntnisse des Yoga aus. Häufig sind Menschen vor der Kamera nervös oder ängstlich – dies kann ich ihnen einfach nehmen. So können ausdrucksstarke und authentische Bilder entstehen.“

WERBE FOTOGRAFIE

Pe Giers, Kreative Köpfe Projekt, 2016

Ingrid Hertfelders Fokus richtet sich auf die Werbefotografie, „da in diesem Bereich meine Expertise im Vermitteln von Emotionen durch Bildsprache am effektivsten zur Anwendung kommt.“ Dank ihrer langjährigen Erfahrung im Branding übernimmt sie dabei auch beratend die Funktion eines Creative Directors.


Rumba, Havana, Cuba 2014


Qlocktwo / Biegert & Funk, Werbebroschüre 2017

„BOBBY MCFERRIN WAR DIE GRÖSSTE DIVA, DIE ICH JE ERLEBT HABE. UND DAS MIT ABSTAND.“

der aktuellen Situation den letzten Nerv rauben, aber im Nachhinein zu Geschichten werden, an die man gern zurückdenkt.

„EINFÜHLSAME UND DURCHDACHTE BILDER“ 2015 kehrte die Fotografin nach Schwäbisch Gmünd zurück. Was Ingrid in ihre Heimat mitbrachte, sind Erfahrungen. So selbstverständlich das klingt – es wird eindrucksvoll sichtbar in den Porträts und Bildern, die sie macht. „In Schwäbisch Gmünd gibt es zwar keine Musikszene wie in den Metropolen der USA, doch die Art, wie ich an die Aufgaben hier herangehe, ist identisch. Jede öffentliche Person braucht Bilder, die eine bestimmte Message transportieren. Ich stelle mir die Frage: Was soll durch Bilder im Betrachter erweckt werden? Aus diesem Konzept entstehen einfühlsame und durchdachte Bilder. Der gedankliche Austausch mit den Personen, die ich fotografiere, und die Intention des Bildes sind mir sehr wichtig.“

HEIMWEH 17 Jahre war sie weg aus Schwäbisch Gmünd, elf Jahre davon in den USA. „Etwa 2011 machte sich das Heimweh bei mir stark bemerkbar. Ich habe die Sprache vermisst. Ich wollte die deutsche Sprache wieder um mich haben, wieder in einem Biergarten sitzen können, wollte die vielen Kleinigkeiten des täglichen Lebens, die meine Heimat so liebenswert machen, wieder erleben. Die Umgewöhnung von der Megacity zum beschaulichen Schwäbisch Gmünd war nicht so schwer, wie man vielleicht denkt – weil ich es mir gewünscht habe. Ich wollte mich nicht mehr mit großstädtischen Sachen auseinandersetzen müssen, ich wollte wieder zurück. Die Metropolen habe ich aber immer noch in mir. Freunde und Bekannte in den USA vermisse ich natürlich schon, die guten und engen jeden Tag.“ Ingrid Hertfel-

der blickt zurück, aber sie blickt auch nach vorn: „Ich arbeite derzeit noch an einem größeren und äußerst spannenden Portrait-Projekt, das 2020 in Schwäbisch Gmünd ausgestellt werden wird. Bilder: © Ingrid Hertfelder

Text: C. Liederer | scriptory.de

Ingrid Hertfelder Oberbettringer Straße 15 73525 Schwäbisch Gmünd Telefon: 07171 / 9416254 www.ingridhertfelder.com


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MODE VON KOPF BIS FUSS

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31 FUTURISTISCHE STRUKTUREN Die Herbst/Winter Kollektion von United Nude ist für diejenigen, die dem Gewöhnlichen entfliehen und ihre kühne und feminine Seite erkunden möchten. Elegant, aber auch kantig, immer mit dem architektonischen Design verbunden.

DRAMATISCHE DETAILS Mit der modernen Frau als Inspiration hat United Nude die klassischen Designs, die seit Jahren das Markenzeichen der Marke sind, mit unerwarteten Farbkombinationen und ästhetisch ansprechenden Stoffen kombiniert. Schuhe mit unglaublicher Haptik.

ULTRAMODERN Camouflagemuster mit den Farben Schwarz auf Weiß, Schwarz auf Rouge, Schwarz auf Schwarz und dem ultramodernen Weiß auf Weiß wirken mit den auffallenden architektonischen Fersen geradezu spielerisch. Das Trendlabel Beate Heymann setzt mit immer neuen ausgefallenen Schnitten und fantasievollen Materialkompositionen auf Kreativität und wendet sich an die selbstbewusste, stilvolle Kundin, die das Besondere liebt. Aufwändig verarbeitete Details und modisch abgestimmte Accessoires unterstreichen den individuellen Look der Outfits.

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„STIL IST EINE ART ZU ZEIGEN WER DU BIST – OHNE SPRECHEN ZU MÜSSEN.“


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eg, – der W s s e z o r mt. Der P es ankom n e d f au

Andere Gastarbeiter schickten ihre Kinder in die Fabriken, um zu arbeiten. Annabella Akçal hingegen sollte studieren. Das wollten ihre Eltern so. Denn Bildung war für sie sehr wichtig. Sie ist die Frau, die für „ihr Leben gerne tanzt“ und seit 21 Jahren keinen Fernseher mehr hat aber dennoch die Filmfestspiele verfolgt. Sie ist Impulsgeberin der Lyrikaden, dem Sprechchor der Friedenswerkstatt e.V. Mutlangen und begeistert sich für die Einmachküche. Sie liebt als Kind türkischer Eltern die deutsche Sprache, ist als gelernte Krankenschwester einmal wöchentlich auf der Wachkoma-Station tätig und putzt so gerne, dass sie sogar schon mal einen Workshop übers Putzen bei Linda Thomas besucht hat. Momentan inszeniert sie mit den Theatergruppen des SGV und TSV Böbingen Shakespeares „Sommernachtstraum“ für die Remstalgartenschau 2019. Sie hat das Backen für sich entdeckt

und vor zwei Jahren das Bella-Theater in Schwäbisch Gmünd eröffnet. Annabella Akçals Biographie und Interessen klingen spannend. Und sind es auch. „Mein Vater, selbst ein Schauspieler, wollte dass ich Schauspielerin werde“, blickt Annabella Akçal zurück. So dominieren im Fotoalbum der jugendlichen Annabella Bilder bei der Pantomine. Mit 15 Jahren erlernte sie die Mimenkunst bei Peter Makal, der selbst ein Schüler des großen Mimen Marcel Marceau war. „Bildung war unseren Eltern immer sehr wichtig“, erzählt sie. Während andere Gastarbeiter-Eltern ihre Kinder in die Fabrik


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34 RECHTS//Vater Mehmet Akçal und Mutter Vecihe Gökhan mit Annabella Akçal und ihrer älteren Schwester Aytül Akçal.

schickten, sollten ihre Kinder studieren. Die kleine Tochter tat´s, die große auch und die „mittlere“ Annabella, Jahrgang 1970, erlernte zunächst nach dem Abitur am Gmünder Scheffold-Gymnasium den Beruf der Krankenschwester. „Ich bin froh, diesen Beruf gelernt zu haben, Menschen zu pflegen will gelernt sein“, sagt sie zufrieden. Wenn sie auch mit 27 Jahren erkennen musste, dass der Beruf in ihre erste Ehe gehört hatte und nicht zu ihr. Sie erfuhr „irgendwie zufällig“ beim Jobben im Naturkostladen „Aura“, dass an der Theater Akademie in Stuttgart ein Dreifachstudium angeboten wurde. Sprachgestaltung, Theaterpädagogik und Schauspiel reizten sie. Innerhalb kürzester Zeit bereitete sie sich aufs Vorsprechen in Trier vor und begann im September 1997, mittlerweile 27 Jahre alt, ihr Studium, das sie nach fünf Jahren vollendete. Nach ihren Anfängen in der Theaterpädagogik verschlug es sie in die Regieassistenz, die ihrem Wesen mehr zusage. Denn Annabella Akçal bezeichnet sich selbst als „keine ausführende Person“, eher als diejenige, die alles durchdenken, durchleben muss.

ANNABELLA AKÇAL BEZEICHNET SICH ALS MELANCHOLISCHES WESEN.

Viel zu durchleben gibt es bei den Lyrikaden. Hier treffen sich wöchentlich die unterschiedlichsten Menschen, die allesamt Spaß an der Sprache haben und „Friedensarbeit mit dem gesprochenen Wort“ und somit den achtsamen Umgang der Menschen untereinander im Fokus haben. „Unser nächstes Projekt dreht sich um Krieg und Frieden. Ich ging mit der Behauptung: „Die Frauen verursachen den Krieg" auf die Frauen zu. Dann machte natürlich auch Empörung in der Runde“, sagt Annabella Akçal. Nach rund zwölf bis 18 Monaten wird so ein Theaterstück entstehen, bei dem Sprache lebendig wird. Als Sprachgestalterin weiß sie, wie „Worte zu ihrem Recht kommen, mehr Gewicht bekommen, so dass sie der Sprechende regelrecht schmecken kann und der Hörer die Sprache lebendig erleben kann“. Treffpunkt ist jeweils im Bella-Theater, das sie vor zwei Jahren in Schwäbisch Gmünd eröffnet hat. Seither hat sie dort Coachings und Workshops und Theaterkurse für Kinder und Erwachsene veranstaltet – am 5. Oktober soll Premiere des ersten aufgeführten Stückes sein: „3 mal Leben“ von Yasmina Reza sein. Bepackt mit Leben widmet sich Annabella Akçal ihrem Tun. So auch, wenn sie einmal wöchentlich im Dienst auf der Wachkoma-Station des Seniorenzentrums St. Anna in Schwäbisch Gmünd ist. Hier nimmt sie, die sich sonst im Gedichteschreiben verlieren kann, den im Wachkoma liegenden Menschen an.

Treffpunkt: Bella-Theater, Schwäbisch Gmünd. Dort veranstaltet sie Coachings, Workshops und Theaterkurse für Kinder und Erwachsene.

Annabella Akçal bezeichnet sich als melancholisches Wesen, die sich gerne in ihr Schreibzimmer im Haus oder in ihre Schreibstube im Garten – den herrlich eingerichteten ehemaligen Hühnerstall mit Blick auf den hübschen Bauerngarten, in dem alles „in geregelter Ordnung“ wachsen und gedeihen darf, zurückzieht. Und mit dem festen Wissen: Der Prozess ist der Weg, auf den es ankommt. Text: Sandra Fischer // Foto: Ingrid Hertfelder


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SELBSTLIEBEPHILAUTIA Der Begriff Selbstliebe hat seine Vorformen in Formulierungen griechischer Tragiker, wie der, dass jeder Mensch sich selbst Freund ist. Oder sich selbst mehr als den Nächsten liebt. Daneben ist aber auch eine Selbstliebe bekannt, die edel ist und der gewinnsüchtige Motive fremd sind. Vielleicht geht dies auf Diskussionen im Umkreis des Sokrates zurück. Platon lehrt eine Tugend, durch die wir uns selbst und den Göttern Freunde werden. Im seinem Spätwerk bezeichnet Platon die übergroße Selbstliebe als das allergrößte Übel und die Ursache aller Fehltritte, weil sie für das Gerechte blind mache. Aristoteles stellt die Frage, ob man sich selbst am meisten lieben solle oder einen anderen, versteht man als selbstliebend (Philautia) im gewöhnlichen Sinn als streben nach Geld, Ehre und körperlichen Genüssen, so ist dies zu tadeln. Wer sich aber um das Gerechte und alle anderen Tugenden bemüht, ist in einem höheren Grad selbstliebend, denn er beansprucht für sich das Schönste und Beste und deshalb wäre er zu loben. Er wird auch gegenüber Freunden und dem Vaterland das Gute und Edle tun und insofern eigenliebend sein, nicht aber wie es die Menschen, die uneins sind, können also gegenüber sich selbst nicht freundschaftlich gestimmt sein. Der Gute aber kann sich zu sich selbst als Freund verhalten und einem anderen Freund werden. Wer das sittliche Schöne liebt, liebt einerseits den Freund mehr als sich selbst, andererseits sich selbst am meisten. Nur der Schlechte ist selbstliebend im gewöhnlichen Sinn. Die natürliche Liebe zu uns selbst verdient keinen Tadel, nur die übertriebene Selbstliebe und Habgier oder jene Selbstsucht, das die rechte Maß der Selbstliebe, nämlich die zum ähnlichen und verwandten übersteigt.

Die richtige Übersetzung der Pilautia ist: „Freund mit dir selbst“. Und was gibt es Schöneres als mit sich selbst Freund zu sein? Das ist die Grundlage andere Menschen zu lieben und eine gute Verbindung zur Welt und zu anderen Menschen zu haben. Es ist auch die Basis für einen wertschätzenden Umgang mit anderen Menschen. Die Selbstliebe hat mit Narzissmus nichts zu tun, der eine Selbstverliebtheit bezeichnet. Liebe zum Nächsten entwickelt sich aus dem Mitleid zum Hilflosen, erfordert also Empathie. Für die meisten Menschen liegt das Problem der Liebe darin, geliebt zu werden und nicht in der eigenen Fähigkeit zu lieben.

BRUDERLIEBE – PHILADELPHIA Eine interessante Geschichte kommt aus dem alten Griechenland, und zwar über die Bruderliebe Philadelphia. Sie heißt auf griechisch ähnlich wie Philautia (Bruderfreundschaft) und das Ganze hat sich in der heutigen Türkei abgespielt. 159 v. Chr. haben zwei Brüder die Stadt Philadelphia gegründet (Philos der Freund, Adelphos der Bruder) Bruderliebe oder Bruderfreundschaft die Brüder Attalos, wodurch der Name der heutigen Atalie und Eumene der König von Pergamon, die heutige Stadt heißt Alaschir, sie ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks in der türkischen Provinz Manisa. Apostel Paulus hat die Stadt Philadelphia besucht. Eine kaiserliche Straße führe von Rom nach Philadelphia, deshalb war es bekannt als das Tor zum Osten. Aus der gleichen Quelle kommt auch der Name Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania, der Gründer war William Penn 1581.

Italienische Philosphen der Renaissance haben dagegen die Selbstliebe nicht völlig verurteilt, sondern in die Gottesliebe zu integrieren versucht. Wenn die Menschen sich selbst lieben und gleichsam wie Gottheiten verehren, so deshalb, weil sie sich selbst in ihrer Einheit und Vollkommenheit wiederherstellen wollen. Dies ist nur durch ihre Vergöttlichung möglich. Sie verehren Gott in den Dingen und die Dinge in Gott und werden so in der Liebe zu Gott sich selbst lieben. Der Mensch liebt sich nur, insofern als er in allen den erkennt, durch den alles ist und von dem er es erfährt. In der platonischen Philosophie heißt es: Gott liebt die eigene Schönheit und bringt deshalb den Kosmos als das ihm ähnliche hervor. Er hält ihn durch seine Selbstliebe in Bewegung. Das Ziel aller unserer Wünsche ist die Glückseligkeit. Diese kann teils unmittelbar durch Selbstliebe, teils mittelbar durch Liebe zu anderen erreicht werden. (der Volksmund sagt, geben ist seliger als nehmen).

KANT UND DIE SELBSTLIEBE Selbstliebe und Liebe zu anderen bedingen sich gegenseitig, ohne Selbstliebe kann Liebe zu anderen nicht bestehen, ohne Liebe zu anderen kann der Selbstliebe kein Genüge geschehen. In seiner Religionsphilosophie sucht Kant die ursprüngliche Anlage zum Guten in der menschlichen Natur. Der Mensch in seiner Tierheit wird von der physischen und bloß mechanischen Selbstliebe beherrscht: das heißt ein Trieb zur Erhaltung seiner selbst zur Fortpflanzung und zur Gemeinschaft mit anderen Menschen. Als Vernunftwesen vergleicht sich der Mensch mit anderen und


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37 versucht durch die Meinung Anderer, einen Wert zu verschaffen. Der Keim des Guten in Menschen ist allerdings noch nicht ganz ausgelöscht, es bedarf aber einer Revolution in der Gesinnung, um die ursprüngliche Anlage zum Guten in uns wiederherzustellen und die Selbstliebe als die Quelle alles Bösen zu vernichten. Nach Kant kann der Egoismus logisch oder ästhetisch oder praktisch sein. Der logische Egoist hält es für unnötig, sein Urteil auch am Verstande anderer zu prüfen. Gleich als ob er dieses Probierens nicht bedürfe. Der ästhetische Egoist ist derjenige, dem sein eigener Geschmack schon genügt. Endlich ist der moralische Egoist der, welcher allen Zweck auf sich selbst einschränkt, der keinen Nutzen darin sieht, als in dem was ihn nützt. Im 20. Jahrhundert wird der Terminus Selbstliebe durch die Begriffe Egoismus und Narzissmus abgelöst in Anlehnung an die aus der gr. Antike überlieferte Auffassung, dass Selbstliebe sowohl Sorge für den Selbsterhalt als auch für die Gemeinschaft unterscheidet, man am Beispiel der Liebe individuell oder Kollektivwerte Selbstliebe, Fremdliebe oder Nächstenliebe. Christliche Nächstenliebe hat ihr Maß und ihre Grenze an der Selbstliebe. Denn kein Mensch kann wirklich andere achten und lieben, wenn er sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse ignoriert. Das griechische Wort für Nächstenliebe heißt Philantropia.

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Für die meisten Menschen liegt das Problem der Liebe darin, geliebt zu werden und nicht in der eigenen Fähigkeit zu lieben.

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GEGEN DAS MORALISCH VERKLEMMTE BÜRGERTUM

39 Hans Kloss ist im Juli 80 geworden. Doch dafür ist er noch sehr agil. Ein Aktivist im wahrsten Sinne. Ein „Schaffer“ war er schon immer. Gibt er sich ganz dem Schöpferischen hin, vergisst er das Alter: „Bei der Arbeit selber, geht’s mir gut. Da merk ich kein Gebrechen.“

Kloss hat sein Leben der Kunst gewidmet. Von der er immer leben konnte. Sein künstlerisches Gesamtwerk umfasst unzählbare Stücke, oft weiß er gar nicht mehr, wo seine Kunst gelandet ist. Doch keine Rede davon, dass er jetzt zufrieden die Hände in den Schoß legt und sich in seinem Werk sonnt, was er guten Gewissens könnte. Im Gegenteil, er hat Pläne. Da sind die Schattenbilder, die er gerade begonnen hat. Wiederholungen in der künstlerischen Gestaltung mag er nicht. Kreativ sein heißt für ihn, immer Neues zuzulassen, das sich beim Tun zeigt. Im Frühjahr 1954 kommt Hans Kloss als DDR-Flüchtling mit dem Zug am Gmünder Bahnhof an. Da war er 15 Jahre alt. Zuvor hatten seine Mutter und drei Brüder in der damaligen DDR ein neues Zuhause gefunden, nachdem sie ihre Heimat Schlesien hatten verlassen müssen. An die Zeit im katholischen Lehrlingsheim in Gmünd erinnert er sich gern, interessanten Leuten sei er dort begegnet. Ein junger Volontär bei der Remszeitung namens Theo Sommer, der spätere Chefredakteur und Herausgeber der „Zeit“, hat seine Bilder beim Tag der offenen Tür im Kettelerheim gesehen. Danach öffneten sich die Türen für Hans Kloss. Er brachte seine in der DDR angefangene Lehre als Porzellanmaler in Plüderhausen zu Ende und arbeitete in diesem Beruf, bis die Aufträge versiegten. Unbeirrt ist Kloss seiner Berufung gefolgt. Dabei hätte er sich auf einen einfachen vorgezeichneten Weg einlassen können. Seine betuchte Verwandtschaft am Main wollte den jungen Mann zu einer Autoschlosserlehre überreden, mit der Aussicht der Übernahme ihrer erbenlosen Firma. Ausgebüxt ist er und schlug sich durch, übernachtete in Bahnhofsmissionen und gelangte nach Schwäbisch Gmünd. Malerei war seine Passion, ist es bis heute geblieben. Daneben schuf er Skulpturen, arbeitete im grafischen Bereich. Karikaturen –

er hat 1984 die Wilhelm-Busch-Medaille erhalten, Buchillustrationen und Briefmarken entstanden, Theaterkulissen für das Kolpingmusiktheater, der Ratgeb-Altar, heute in der Sammlung Würth, und sein Mammutwerk, das Staufer-Rundbild, an dem er vier Jahre lang gearbeitet hat. 30 Meter in der Länge und über eine Höhe von vereinhalb Metern hat Kloss die wechselvolle Geschichte der Staufer in einem bunten Bilderkaleidoskop auf die Leinwand gebracht. Diese wurde übrigens in Frankreich aus einem Stück gewoben und in einer Rolle angeliefert. Schon das Aufbringen der Leinwand auf die Holzrundkonstruktion war eine Herausforderung. Wie ein wandelndes Geschichtsbuch erzählt das Rundbild von Geschichte und Gegenwart. 200 Köpfe der über 1000 Personen des Historiengemäldes porträtieren Personen aus der lokalen Zeitgeschichte. Schließlich kostete das Monumentalwerk Geld und gegen einen Obolus durften Spender sich ein Denkmal auf dem Bilderbogen setzen lassen.


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40 Die weit über eine Million Besucher, die das Rundbild seit seiner Fertigstellung 2002 besucht haben, kämen nie auf die Idee, was für Hindernisse dieses Kunstwerk überwinden musste. Kunst eckt ja bekanntlich an. Altersmilde ohne jeden Vorwurf an seine Widersacher erzählt der Künstler sachlich davon, was sich alles der Realisierung dieses Projektes in den Weg gestellt hat. Das Stuttgarter Denkmalamt habe ein Gefälligkeitsgutachten für Boden und Kassettendecke erstellt, die schützenswerten Wände des Kapitelsaales, die auf gar keinen Fall von einem runden Konstrukt verstellt werden dürften. Auch den Dachgauben bescheinigte die Expertise mittelalterliche Historizität, obwohl die erst nach dem 2. Weltkrieg eingebaut worden waren, als dort ein Altersheim Platz fand. Kunst und Kultur wollte Kloss im Lorcher Stadtrat fördern, doch für so etwas augenfällig Sinnloses und auffällig Funktionsloses war kein Geld da. Frustriert legte er wegen Nutzlosigkeit sein Mandat 2009 nieder, nach 29einhalb Jahren hatte er keinen Nerv mehr für die „Kanaldeckelpolitik“. Erst die Gründung eines Vereins mit dem Ziel der Entstehung des Rundbildes und Aufdeckung der neuzeitlichen baulichen Eingriffe in die architektonische Substanz von Kloster Lorch hoben das Projekt aus der Versenkung. Ein weiteres Monumentalgemälde, das Staufersaga-Panorama, ziert jetzt das Panoramamuseum in Gmünds wohl ältestem Gebäude, der „Grät“. Die Historie hat es ihm angetan. Sein 37-jähriger Lebensmittelpunkt auf dem Schnellhöfle im Beutental unter dem Wäscherschloss, der mutmaßlichen Stammburg der Staufer, hat ihn auf die Spur der früheren Jahrhunderte gebracht. Die historischen Personen gewannen Gestalt in seiner Vorstellung. Sie fesselten seine Fantasie und er begann mit intensivem Quellenstudium. Doch angefangen hatte er mit der Entdeckung der schwäbischen Heimat. Er verinnerlichte die Landschaft und malte Landschaftsbilder in seinem Atelier, die er nach ästhetischen Gesichtspunkten

komponierte. Der damalige Süddeutsche Rundfunk sandte seine Reporter aus und die findigen Leute „entdeckten“ die Landschaften von Kloss, wie er verwundert kundtut. So entstand der Film von Josef Eschenbach. Bei der Bundesgartenschau 1977 in Stuttgart wurde Kloss, dem nebenberuflichen Grafiker, im Landwirtschaftsministerium die Eröffnung im Landespavillon übertragen. Ein Durchbruch. Seither regnen viele namhafte Ehrungen über den Künstler wie die

LINKS//Das Staufer-Rundbild, an dem er vier Jahre lang gearbeitet hat. 30 Meter in der Länge und über eine Höhe von vereinhalb Metern hat Kloss die wechselvolle Geschichte der Staufer auf die Leinwand gebracht.


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LINKS//Hans Kloss in seinem Atelier in der Schwäbisch Gmünder Innenstadt und zwar in der Grät am Marktplatz 7. Hier ist auch seit April 2017 im ersten Obergeschoss das neue Panoramamuseum Gmünd untergebracht.

Staufer-Medaille des Landes Baden-Württemberg, der Irenenpreis oder der Premio Internazionale Federichino.

jungen Wilden war kein Platz in dem saturierten, behäbigen Altherrenverein.

Seine frühen Landschaftsbilder waren schon zur Zeit ihrer Entstehung nicht das, was man sich landläufig unter Landschaft vorstellte. Die Wolken hatten es ihm angetan. Wolkenbilder. Und in die Landschaft postierten sich irgendwann einmal Stühle, die miteinander kommunizierten. Die weibliche Figur zieht ihn seit jeher in Bann und sucht nach künstlerischem Ausdruck. Gruschtbilder wie die abstrusen Verformungen eines Streichholzes nach dem Abbrennen findet er malenswert, Vögel, Katzen stellen ständig wiederkehrende Motive in seinen Bildern dar. Surreales gesellt sich mitten hinein in das Gemälde. Eigentlich eine erstaunliche Vielfalt an Stilen, wenn man nur den naiven Maler des Rundbildes kennt.

Hans Kloss eröffnete 1963 die erste private Galerie am Kalten Markt Nr. 13 in Gmünd. Dem Künstlernachwuchs wurde sie Ausstellungsund Verkaufsraum und bot einen Treffpunkt für künstlerische Auseinandersetzungen. Erst nach Jahren traten 40 Leute zum 100jährigen Bestehen des inzwischen vergreisten Vereins wieder in diesen ein. Hans Kloss sah sich plötzlich als dessen gewählter Vorsitzender wieder. Das provozierte einen solchen Leserbriefkrieg, dass er den Vorsitz wieder hinschmiss. Nichtsdestotrotz engagierte sich Kloss weiter im Verein und setzte sich ein für dessen Kampf um eigene Räume im Freudental. Oberbürgermeister Schuster war den Künstlern nicht gerade gewogen, erinnert er sich. Ein zähes Ringen. Ganz verscherzen mit ihren Künstlern wollte es die Stadt dann doch nicht. Heute können sich die Künstler über ihr neues Domizil im Kornhaus freuen.

„BEI DER ARBEIT SELBER, GEHT’S MIR GUT. DA MERK ICH KEIN GEBRECHEN.“

Kloss erinnert sich mit Freude an die wilden Jahre der aufmüpfigen jungen Künstler in Gmünd, an Walter Giers, Ed Sommer, Eckhard Dietz und andere. Im Gmünder Kunstverein hatten spießige alte Herren das Sagen. Deren künstlerische Leistung später Ed Sommer als „Spießerkunst für den Spießer, Hotelbildmalerei, modisch verbrämte Nazikunst und Kitsch eines verkalkten, impotenten und moralisch verklemmten Bürgertum“ beschrieb. Zensur regierte über die Kunst. So gründeten die Jungen eine „Aktivgruppe“, veranstalteten Kunstmärkte und provozierten die selbstgefällige Bürgerlichkeit. So findet am 12. Oktober 1968 der erste Gmünder Kunstmarkt statt. Für die

Zurückgezogen lebt der Künstler in seinem Ausgedinge, dem romantisch anmutenden Luginsland-Häuschen von Kloster Lorch, das den Blick über das Remstal bei Lorch schwelgen lässt. Gespannt blickt er nach vorn. Sein Häuschen soll umhüllt, besser gesagt umhäkelt werden als Event der Remstalgartenschau 2019. Christo und Jeanne-Claude lassen grüßen. Text: Helga Widmaier // Fotos: Helga Widmaier & privat


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STEINZEIT IN DER REPUBLIK Wolf s Revi er

Welches Gefühl steigt in Ihnen auf bei dieser Situation: Sie wollen ganz selbstverständlich kurz einen Blick in öffentliche Ausstellungsräume werfen, die nach alter Tradition auch über die Mittagszeit zum Besuch einladen. Und stehen plötzlich vor verschlossener Tür. Ein Schild belehrt Sie, dass darüber hinaus die Öffnungszeiten stark eingeschränkt worden sind. Ein paar Schritte weiter steht eine Kirche. Ort der Stille, des Gebets, der Besinnung; Enklave des Inneren in einer Welt des Äußeren. Doch die Pforte ist verschlossen. Den Schlüssel gibt’s beim Mesner. Ach, Sie brauchen noch Zahnpasta, Hemd und ein paar Socken? Kein Problem. Das Kaufhaus nebenan hat durchgehend geöffnet. Vielleicht in gar nicht so weiter Ferne rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche. Welches Gefühl steigt da in Ihnen auf? Stimmen unsere gesellschaftlichen Werterelationen noch, wenn dem Konsum Tür und Tor geöffnet und sie Kunst und Kontemplation vor der Nase zugemacht werden? Ist kein Geld da für die Rentnerin oder den Rentner, der in der Ausstellung für ein paar Euro Aufsicht führen könnte? Vielleicht würde auch jemand umsonst die-

Wolfgang Nußbaumer (Foto: Harald Habermann)

sen Job machen, weil er ja nicht vergeblich ist. Kirchentür zu, weil sonst ein Dieb den Opferstock knacken oder eine Dumpfbacke an geweihtem Ort ihre Zerstörungswut ausleben könnte. Gleichzeitig mutet uns privates Fernsehen immer peinlichere Einblicke in das Seelen- und Sexualleben mehr oder weniger unbedarfter Mitmenschen und Scheinpromis zu. Big Brother kämpft sich in diversen Castingshows und Realitysoaps durch das Dschungelcamp der geistigen Notdurft. Und die Flut der Talkshows lässt sich mit wenigen Ausnahmen nur durch den Aus-Knopf am TV stoppen. Muss man sich ja nicht antun, die Bohlens, Küblböcks und Klums dieser Welt (Auswahl beliebig). Diese Beispiele sind jedoch symptomatisch für zwei bedenkliche Entwicklungen: für eine zunehmende Verdinglichung und Ver-Äußerung der Gesellschaft und damit korrespondierend eine (in Spielshows (!) noch nutzbringend pervertierte) steigende Aggressivität. Wir können hier nicht tiefere Ursachenforschung betreiben. Beispielsweise darüber nachdenken, wie stetig sinkende Realeinkommen und die – nachweislich! – immer weiter auseinander klaffende Schere zwischen Arm und Reich in diesem wohlhabenden Land mit der immer grotesker werdenden Anmache zum Tanz ums Goldene Konsum-Kalb, exemplarisch die fröhlich gesungene Sparkassenwerbung, kompatibel sind. Oder mit dem lockeren Victory-Zeichen eines Bankchefs im Düsseldorfer Landgericht vor zwölf Jahren. Es ist schon eine Ewigkeit her, aber vielleicht erinnern Sie sich noch an den smarten Schweizer Josef Ackermann, der als Chef der Deutschen Bank mit einigen anderen Alphamännchen im Mannesmann-Prozess angeklagt war und 2006 mit einer Geldaufla-

ge davongekommen ist. Oder mit großzügig dotierten Beraterverträgen der öffentlichen Hand, die doch unser aller gebende und nehmende Extremität ist. Schon erstaunlich, wie viel Bodenhaftung beim Streben nach der Oberflächlichkeit des Daseins verloren gegangen ist. Ganz zu schweigen von der Bürgerferne der Besatzung des Regierungs-Raumschiffs in Berlin. Als Willy Brandt einst mit seinem rau rollenden „r“ von den Bürgerinnen und Bürgern sprach, hat man sich tatsächlich noch ernst genommen gefühlt. Vielleicht versuchen deshalb immer mehr Häuslesbauer, ihre zur Zeit stetig im Wert steigenden Liegenschaften mit Steinmauern und Steinsäulen zu schützen. Manchmal setzen sie Lebensbaum-Hecken oder anderes Grünzeug davor, um den Wall zu tarnen. Möglicherweise wollen sie mit dem Verhau die grauen Herren von der Zeitsparkasse (Michael Ende: „Momo“) davon abhalten, ihnen Zeitsparverträge anzubieten. Als ob man Lebenszeit ansparen könnte. Oder sie haben einfach zu viel Schotter. Steinsäulen kosten zwar deutlich mehr als Grassamen und Gebüsch, sind jedoch pflegeleicht. Kosten also keine Zeit. Oder könnte es sein, dass in diesen eher grauen Steinkäfigen mehr als nur eine Modeerscheinung Ausdruck findet? Ein Symbol für das steinerne Herz, an dem die Gesellschaft krankt. Weil das Ich mehr zählt als das Wir. Das Team dieses Magazins ist nicht auf dem Ego-Trip. Wir öffnen unsere Seiten, um zu zeigen wie bunt und vielfältig die Welt ist und wie lebenswert das Leben. Wir wollen keinen Stein zum Weinen bringen – es reicht schon, wenn er sich in eine Rose verwandelt.


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NEED 2 HAVE

Es gibt Dinge im Leben, die man nicht unbedingt braucht. Hat man sie aber erst einmal in sein Leben gelassen, möchte man nicht mehr ohne sie leben.

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KANN MAN GLÜCK ESSEN?

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MARGIT NOWOTNY

Das Glück ist der Gegenpol zum Unglück, oder eher klinisch, zur Depression. Wie wäre es wohl, wenn man das Glück einfach mit der Nahrung aufnehmen könnte? Kann man Glück essen?

Sonst geht es beim Glück eher um Aktivitäten, die einen FLOW-Zustand begünstigen. Dieser Begriff geht auf den amerikanischen Glücksforscher und Psychologen Mihaly Csikszentmihalyi zurück. Der Zustand des FLOW ist charakterisiert durch Aktivitäten, die herausfordern aber nicht überfordern. Überträgt man Csikszentmihalyis Erkenntnisse zum Beispiel auf das Kochen, so wäre die alltägliche Essenszubereitung dann glücksfähig, wenn man sich Kochrezepte aussucht, die ein gerade noch zu bewältigendes Anforderungsniveau haben. Dann wird bereits das Kochen selbst zum Flow – oder auch zum Glückserlebnis. Schaut man nun welches Essen am ehesten Glück verheißt, so darf natürlich nicht fehlen, dass man sich auch unglücklich essen kann. Ganz anschaulich zeigt dies der Film des amerikanischen Regisseurs Morgan Spurlock: SUPERSIZE ME, den er in Reaktion auf eine Schadensersatzklage zweier massiv übergewichtiger Mädchen gegen McDonalds drehte. Die Mädchen machten McDonalds den Vorwurf, dass sie nur deshalb dick seien, weil sie sich mit Fast Food ernährt hätten. Die Klage wurde zurückgewiesen. Spurlock wollte wissen was passiert, wenn man sich

einen Monat lang nur bei McDonalds ernährt. 30 Tage lang nahm er nichts anders zu sich. Zu seinen selbst auferlegten Vorgaben gehörten drei Mahlzeiten pro Tag, jedes Produkt auf der Speisekarte mindestens einmal und nicht mehr als 2000 Schritte gehen pro Tag. Immer wenn er gefragt wurde, und nur dann, bestellte er ein Supersize Menü, also die maximale McDonalds Größe. In den USA bedeutet das, man bekommt einen ganzen Liter Coca Cola dazu. Was passiert? Spurlock nimmt rapide zu, sein zuvor idealer Cholesterinwert steigt um 65 Punkte, die Leberwerte werden bedenklich. Am Ende seines Experiments hat er rund zwölf Kilo an Gewicht zugenommen. Schon nach drei Wochen zeigt sich sein Allgemeinarzt alarmiert. Die inzwischen katastrophalen Leberwerte seines Patienten vergleicht er entsetzt mit denen eines Alkoholikers: „Wären sie Alkoholiker, wäre ich nicht überrascht, aber dass so etwas vom Fast-FoodEssen kommen kann…“, staunt der Internist und rät Spurlock, das Experiment sofort abzubrechen, um bleibende Schäden oder ein Leberversagen zu vermeiden. Doch der Filmemacher hält durch. Bald zeigt Spurlock auch psychische Veränderungen: Er ist fahrig oder lethargisch, schleppt sich durch den Tag, seine Laune bessert sich nur, wenn


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45 die nächste Mahlzeit ansteht. Suchtverhalten stellt sich ein, das alle Lebensbereiche erfasst. Selbst sein Sexualleben wird durch die Burger-Diät beeinträchtigt. Das Resumee: Spurlock weist nach einem Fast-Food Monat Anzeichen einer depressiven Symptomatik auf.

ES GEHT AUCH ANDERS! Eine im Journal of the American Medical Association veröffentlichte Studie, vermutet einen Zusammenhang zwischen der sogenannten Mittelmeerdiät, die überwiegend aus Gemüse, Obst, Nüssen und Fischen besteht und dem Ausbleiben einer Depression. Im Rahmen dieser Studie wurden 10.000 gesunde Spanier zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt. Wer sich besonders strikt an die Mittelmeerdiät hielt hatte eine deutlich geringeres Risiko an einer Depression zu erkranken. Dies liegt vermutlich an den sogenannten Botenstoffen. Der menschliche Körper ist eine kleine Chemiefabrik. Er ist in der Lage sogenannte Glücksstoffe zu produzieren. Die Produktion dieser Stoffe kann man durch Ernährung etwas beeinflussen. Eine große Rolle scheint hier Serotonin zu spielen. Serotonin ist ein Botenstoff, der bei Depressiven im Blutserum um ca. 50 Prozent niedriger ist als bei Nicht-Depressiven. Serotonin gilt als Botenstoff der inneren Ruhe, der Ausgeglichenheit und des Glücks. Gebildet wird es auf natürlichem Weg mit Hilfe von Tryptophan einer essenziellen Aminosäure. Sie kann vom Körper nicht selbst gebildet werden und muss mit der Nahrung zugeführt werden. Kakao weist neben dem hohen Fettanteil zusätzlich eine Vielzahl verschiedener, teils wertvoller Inhaltsstoffe auf. Schätzwerte liegen bei rund 300 verschiedenen Substanzen. Die wichtigsten sind: Arginin, Dopamin (Neurotransmitter), Histamin, Magnesium, Serotonin (Neurotransmitter), Tryptophan. Die stimmungsaufhellende Wirkung nach dem Verzehr von Kakao wird durch einen Anstieg des Serotonin- und Dopaminspiegels hervorgerufen. Zuckerhaltige Zubereitungen aus Kakao – wie Schokolade – verstärken diese Wirkung durch die weitere Steigerung der Serotonin- und Dopaminproduktion. Das enthaltene Phenylethylamin dagegen wird zu schnell im Körper abgebaut,

um eine Wirkung zu erzielen, die enthaltenen Mengen an Dopamin und anderen Stoffen sind zu gering, um eine direkte Wirkung zu erzeugen. Tryptophan konkurriert beim Durchgang durch die Blut-Hirn Schranke mit anderen Aminosäuren. Kohlenhydrate erleichtern es Tryptophan ins Gehirn zu kommen. Bitterschokolade gilt als gesündeste Schokoladenvariante.

BANANEN Die Banane enthält zwar nur 18 Milligramm Tryptophan. Das ist weniger, als andere Lebensmittel enthalten. Dafür liefert sie reines Serotonin. Isst man die Bananen mit etwas Honig, sorgt der Honig dafür, dass alle anderen Aminosäuren vom Insulin in die Muskeln transportiert werden und nur Serotonin und Tryptophan ins Gehirn gelangen.

LINSEN Wie alle Hülsenfrüchte besitzen auch Linsen einen hohen Eiweißgehalt. In Kombination mit anderen eiweißhaltigen Lebensmitteln sind sie ein vollwertiger Fleischersatz. Um in den Genuss möglichst aller essenziellen Aminosäuren zu kommen, ergänzt man sie am besten mit Kartoffeln, Gemüse, Salat, Getreideprodukten, Nüssen und Samen, aber auch mit Eiern oder Milchprodukten. Der Anteil an komplexen Kohlenhydraten liegt bei mehr als 50 Prozent, Linsen sättigen also gut und lang anhaltend. So kann kontinuierlich Glucose an die Körperzellen abgegeben werden, ein wichtiger Energielieferant für Gehirn und Nerven. Da Linsen – wie alle Hülsenfrüchte – einen niedrigen glykämischen Index aufweisen, sind sie ein ideales Nahrungsmittel für Diabetiker. Und jetzt der Clou: Schwaben wissen offensichtlich schon lange wie man sich sein eigenes Glück im Winter macht: Mit Beginn der dunklen Jahreszeit und damit auch mit dem Beginn des Winterblues kommen sie auf den Tisch. Die Linsen mit Spätzle. Und wenn ich an einen alten Freund denke, dann weiß ich, dass es jetzt höchste Zeit für die jährliche Einladung zu eben diesem Gericht wird. Wir sind beide der Meinung, dass es nichts Besseres gibt, als mit ein paar Leuten „Linsen mit Spätzle“ zu essen und damit der Winterdepression zu entkommen. Text: Dipl. Psych. Margit Nowotny // Foto: privat

WEITERE AMINOSÄUREN DIE GUTE LAUNE BEGÜNSTIGEN: Phenylalanin: Hilft Noradrenalin, Dopamin und Endorphine zu bilden. Ist in Käse, Fleisch, Fisch, Nüssen, Reis, Ei Tyrosin: wird aus Phenylalanin hergestellt, hilft Dopamin, das für die Entstehung des FLOW-Gefühls mitverantwortlich ist, herzustellen. Enthalten in Käse, sehr viel in Parmesan, Erbsen, Sojabohnen, Fleisch. Serin: Sojabohnen und Erdnüsse. Lysin: Fisch und Hülsenfrüchte.

TRYPTOPHAN KOMMT IN DEN FOLGENDEN LEBENSMITTELN VOR:

Camembertkäse (0,37g/100g), Kalbfleisch (0,35g/100g), Erdnüsse (0,32g/100g), Sonnenblumensamen (0,31g/100g), Thunfisch (0,3g/100g), Hühnerei (0,23g/100g), Haselnüsse (0,2g/100g), Kakaobohnen (Schokolade), Haferflocken (0,19g/100g), Weizenkeime (0,16g/100g), Datteln und Bananen.

kann Ja, man en! Glück ess


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HÖRENSWERT

ICH HASSE MENSCHEN Julius Fischer hasst Menschen, die zu laut kauen. Oder Nachbarn, die immer im unpassendsten Moment den Laubbläser anwerfen. Teenager hasst er sowieso, denn denen ist heutzutage ja alles egal. Rentner auch, die sind die Teenager des Alters. Eigentlich hasst er Menschen im Generellen. Und das ist noch lange nicht alles. In der ungekürzten Live-Lesung von »Ich hasse Menschen. Eine Abschweifung« bringt der Slam-Poet den Saal zum Kochen und schafft damit die Grundlage für ein herrlich böses Hörbuch, das bis zur letzten Minute Spaß macht. ISBN: 978-3-7424-0661-3

VERBORGENE SCHÄTZE

Ausstellung: “Carl Spitzweg-Verborgene Schätze aus dem Sammlerkabinett“ – noch bis zum 28. Oktober 2018 im Schloss Fachsenfeld zu sehen. Schatten über der Idylle und Licht in der biedermeierlichen Enge. Das sind die wesentlichen künstlerischen Gestaltungsmittel, mit denen Carl Spitzweg seine einzigartige Stellung in der Kunstwelt des 19. Jahrhunderts erobert hat. Die Grenzen zwischen Schein und Sein lösen sich dabei auf. Humor und Ironie tun ein Übriges, um die Glaubwürdigkeit der inszenierten Idyllen auf den Prüfstand zu stellen. Die Malerei des 19. Jahrhunderts erfährt in jüngster Zeit insgesamt wieder größere Wertschätzung. Künstler wie Carl Spitzweg erfahren deshalb im heutigen Kunstbetrieb verdientermaßen ein gesteigertes Interesse. Passend zu dieser Entwicklung präsentiert die Stiftung Schloss Fachsenfeld eine einmalige Ausstellung mit Malereien des Münchner Künstlers. Einmalig deshalb, weil alle Arbeiten aus Privatbesitz stammen und der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt sind.

CHIKA, DIE HÜNDIN IM GHETTO Mikasch ist fünf Jahre alt. Er ist Jude. Und er lebt mit seiner Familie in einem polnischen Ghetto. Dank seiner Hündin Chika erlebt Mikasch Momente der kindlichen Unbeschwertheit. Doch plötzlich sind Hunde im Ghetto verboten. Um zu überleben, hat Mikasch nur eine Wahl: Er muss sich von seiner Hündin trennen und zusammen mit seiner Familie in einem geheimen Versteck ausharren bis der Krieg endlich vorbei ist. „Chika, die Hündin im Ghetto“, ein Filmhörspiel, das zu Tränen rührt. Oetinger Audio; ISBN-13: 978-3-8373-1087-0


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47 Carl Spitzweg sieht das Bild als Bühne. Vor 210 Jahren am 5. Februar 1808 wurde der Maler in München geboren. Der Galerie der Stiftung Schloss Fachsenfeld ist es gelungen eine einmalige Kunstschau zusammenzustellen. Unter dem Titel: “Carl Spitzweg-Verborgene Schätze aus dem Sammlerkabinett“ präsentiert die Galerie ca. 40 Arbeiten, die in dieser Konstellation noch nie zu sehen waren. Die durch hervorragende Qualität bestechenden Malereien zeigen seine stilistisch-künstlerische Entwicklung von spätromantischen Anfängen über das Biedermeier bis hin zu seiner Annäherung an den Impressionismus. Fast alle Schaffensperioden bilden sich in der Kunstschau ab. Von karikaturhaften Pointenbildern über Porträts, über inszenierte Idyllen bis hin zu romantisch, impressionistischen Landschaftsbildern reicht das Spektrum. Pointen, Possen und pittoreske Inszenierungen zeigen den Maler als scharfsinnigen und sensiblen Beobachter seiner Zeit, der das Bild als Bühne sieht, auf der die Protagonisten der Wirklichkeit ihr Welttheater entlarvend inszenieren. Öffnungszeiten: Samstag: 13 – 17 Uhr und So-und Feiertage: 11 – 17 Uhr .

DAS BILD ALS BÜHNE, AUF DER DIE PROTAGONISTEN DER WIRKLICHKEIT IHR WELTTHEATER ENTLARVEND INSZENIEREN.

LESENSWERT SEX UND LÜGEN Sich zu seinen Gefühlen bekennen? Den Partner frei wählen? Von klein auf werden Mädchen in islamischen Ländern dazu erzogen, keine Schande über ihre Familien zu bringen. Sechzehn sehr persönliche Geschichten versammelt die preisgekrönte Autorin und Journalistin Leïla Slimani in diesem Band. Ebenso mutige wie berührende Bekenntnisse über Zerrissenheit, Hoffnung, Aufbegehren. Über Heuchelei und den Wunsch nach Anerkennung. ISBN: 978-3-442-71681-4

1968 BILANZ EINES AUFBRUCHS 2018 jährt sich das berühmte und berüchtigte Jahr 1968 zum 50. Mal. Es steht in der Geschichte der Bundesrepublik für demokratischen Wandel. Marianne Brentzel hat aus diesem Anlass Menschen ihrer Generation befragt, welche Bilanz sie heute ziehen und was das Jahr und die Zeit für ihr Leben bedeutet. Es ging ihr nicht um Prominenz sondern um Vielfalt. Es beteiligen sich Menschen, die damals Lehrlinge oder junge Arbeiter waren, die mitten im Studium standen, die aktiv in der Studentenbewegung waren oder sich eher als Mitläufer der Zeit betrachten. Allen ist gemeinsam, dass sie die Zeit um das Jahr 68 für bedeutsam und unwiederbringlich halten. Geest-Verlag 2018; ISBN 978-3-86685-669-1


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FOXTROT Ein Klopfen an der Tür verändert das Leben des wohlsituierten Tel Aviver Architekten Michael und seiner Frau Dafna. Die Nachricht vom Tod ihres 19-jährigen Sohnes Jonathan, der gerade seinen Militärdienst leistet, wirft Leben, Psyche und Ehe des Paars aus der Bahn. Getrieben von tiefer Trauer und Verständnislosigkeit entwickelt sich in Michael ein Sturm aus rasender Wut, geprägt von Unsicherheiten und Traumata. Doch plötzlich nimmt die Geschichte eine unvorhersehbare Wendung, die das Schicksal der ganzen Familie in eine neue Richtung lenkt. Der neue Kinofilm des Regisseurs Samuel Maoz – von der Kritik gefeiert, beim Filmfestival in Venedig mit dem Großen Preis der Jury, dem Silbernen Löwen, ausgezeichnet, wurde in Israel sehr kontrovers diskutiert. Ab Freitag dem 12. Oktober, im Kino am Kocher.

303 Als Jule herausfindet, dass sie schwanger ist, macht sie sich auf den Weg nach Portugal, wo ihr Freund lebt. Unterwegs in einem alten Mercedes 303 Camper nimmt sie an einer Tankstelle den Tramper Jan mit, der in Südspanien seinen leiblichen Vater kennen lernen will. Auf der langen Fahrt diskutieren die beiden über Kapitalismus, die Natur des Menschen und den Sinn des Lebens. Und verlieben sich dabei. www.brazilkino.de

VOICE & SOUL

NEUER KAMMERCHOR Heidenheim meets SIGGI SCHWARZ & BAND und zwar am Samstag, 6. Oktober 2018 in Heidenheim, im Congress Centrum, 20 Uhr. Der preisgekrönte NEUER KAMMERCHOR HEIDENHEIM unter der Leitung von Thomas Kammel stellt zusammen mit SIGGI SCHWARZ und seiner Band ein neues spannendes Crossover Programm vor. Auf dem Programm stehen beliebte und weltbekannte Songs aus Soul, Funk und Rock, gesungen von 80 jungen Sängerinnen und Sängern, begleitet von der


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49 EIN KONZERT MIT VIELEN MUSIKALISCHEN HIGHLIGHTS UND EMOTIONALEN MOMENTEN. großartigen Band um den Heidenheimer Gitarristen Siggi Schwarz. Ein Konzert mit vielen musikalischen Highlights und emotionalen Momenten. NEUER KAMMERCHOR HEIDENHEIM unter der Leitung von Thomas Kammel, besteht aus 80 Sängerinnen und Sänger im Alter von fünfzehn bis zwanzig Jahren des musischen Schiller-Gymnasiums. Jährlich finden rund vierzig Konzerte im In- und Ausland statt. Bei der Teilnahme vieler internationaler Wettbewerbe, hat dieser erstklassige Chor schon einige Preise gewonnen. SIGGI SCHWARZ zählt seit mehreren Jahrzehnten zur Creme der europäischen Spitzengitarristen und hat schon mit fast allen Größen des internationalen Rock-Business zusammengearbeitet. Weltweite CD Veröffentlichungen und Charts Platzierungen, Musik für den Hollywood Film und Auszeichnungen wie der „Marlboro Music Award“ und „Gibson Award“ lassen Siggi Schwarz zur Institution in Gitarrenangelegenheiten werden. Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen und Reservix.

ZEIT FÜR UTOPIEN Nachhaltigkeit ist das Schlagwort unserer Zeit. Wenn man das Wort ernst nimmt, steht es für Umdenken und Handeln – weg von der Geiz-ist-geil-Mentalität, Abschied von der Wegwerfgesellschaft und der Profitmaximierung. Zwar sind Veränderungen auch im Kleinen möglich, doch oft scheitert es daran, Nachhaltigkeit im Alltag umzusetzen. Die Dokumentation zeigt beispielhaft vier Projekte, die das Gegenteil beweisen. Eine ins Positive gewendete Gesellschaftskritik. Am 31. Oktober, um 20 Uhr im Kino am Kocher.

MILE 22

Wo normale Regierungsmitglieder scheitern, da fängt der Job von Elite-Agent James Silva (Mark Wahlberg) und seinen Mitstreitern an. Eines Tages erhält er in Asien einen Auftrag, eine gestohlene Menge an radioaktivem Material wiederzubeschaffen. Der entwendete Stoff könnte verwendet werden, um gleich mehrere Großstädte auszulöschen. Ab dem 13. September im Traumpalast, Schorndorf.


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Die redaktion empfiehlt

VERANSTALTUNGSTIPPS ILLUMINA – POESIE DER LICHTER IN ESSINGEN 29.09.2018 – Beginn ca. 19.30 Uhr Schloss-Scheune Essingen, Bahnhofstraße 7 Die Illumina in Essingen feiert das Licht. Als Auftakt lockt der Schlosspark bereits am 29. September mit einer ersten künstlerischen Licht- und Klanginszenierung, die unerwartete Szenen aus dem Dunklen des Parks entstehen lässt. Entlang eines Rundwegs mit etwa fünf Spielorten entwirft der Regisseur Wolfram Lenssen eine faszinierende Traumwelt aus Licht und Schatten, Poesie und Musik. Es ist die Vielfalt des Lichts, die uns die Romantik des Parks, das Malerische der Baumriesen und unentdeckte Räume erleben lässt. Der Besucher bewegt sich entlang des Parcours, kann an den einzelnen

Spielorten verweilen, sprechenden Bäumen lauschen, sich von unergründlichen Waldgeistern in eine inszenierte Traumwelt entführen lassen und im eigenen Rhythmus durch den nächtlichen Park flanieren. Es ist die Poesie des Lichts, die den Park zur Nacht romantisiert. Sie enthüllt, lässt entdecken und träumen. Während der Show haben die Besucher zudem die Möglichkeit sich an den zahlreichen Essens- und Getränkeständen rund um die Schloss-Scheune Essingen zu stärken.

rola Rink balancieren zwischen Wäschebergen und Stimmungstälern, lackierten Fußnägeln, Windpocken, Küche, Bühne und Puschen. Auf humorvolle Art bietet das Trio Balsam für die Frauenseele und den Männern Einblick in die geheimnisvolle Welt des anderen Geschlechts.

DIE MÜTTER - MUSIKKABARETT 05.10.2018 – Beginn: 19.30 Uhr Forum Schönblick Schwäbisch Gmünd, Willy-Schenk-Str. 9 Thea Eichholz, Margarete Kosse und Ca-

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VENEDIG IM SCHNEE VON GILLES DYREK 06.10.2018 – Beginn 20.00 Uhr Freudenschmaus, Aalen Natalie und Jean-Luc sind sehr verliebt. Die eine Hälfte des Tages sind sie damit beschäftigt ihre Hochzeit zu planen, und die andere sich zu liebkosen. Am Abend erwarten sie Christophe und seine Freundin zum Essen: Jean-Luc hat den Studienfreund nach Jahren in der Stadt getroffen

und eingeladen. Verspätet trifft Christophe mit Patricia ein, doch Natalie und Jean-Luc sind viel zu beschäftigt mit dem Austausch von Zärtlichkeit, um sich dabei etwas zu denken. Doch irgendwann fällt den notorisch fröhlichen Gastgebern auf, dass Patricia merkwürdig ruhig ist und kein Wort sagt. Sie schlussfolgern, dass sie Ausländerin sein muss, und ihre Sprache nicht versteht. Als Patricia das Missverständnis begreift, klärt sie den Irrtum nicht auf, sondern erfindet eine Fantasiesprache

und behauptet, ein illegal eingewanderter Bürgerkriegsflüchtling zu sein. Während Christophe vor Scham im Boden versinken möchte, kann Patricia wieder lächeln und das Gespräch zu viert verläuft vollkommen anders als erwartet. „Angesichts der Flüchtlingskrise gewinnt das Stück neue Brisanz, denn „es entlarvt wie nebenbei gängige Vorurteile gegenüber Ausländern, ebenso wie eine scheinheilig zelebrierte Solidarität mit Notleidenden.“ (Le monde)

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53 REISEN Die Zeiten, in denen Graal-Müritz vor allem Sommerurlauber an die Ostsee gelockt hat, sind lange vorbei.

Gmünder Straße 73547 Lorch Tel: 07172 - 188995 Fax: 07172 - 188996

Das kleine Ostseeheilbad ist mittlerweile rund ums Jahr ein begehrtes Ziel für Aktivurlauber, Familien und Naturfans. Mit besonderen Festen und Highlights wie dem jährlichen Marathon "Dünenläufer" sorgt die Gemeinde überregional immer wieder für viel Aufmerksamkeit. Und auch der Jahreswechsel wird in dem traditionsreichen Seebad zum Ereignis. Der Platz vor beziehungsweise an der 350 Meter langen Seebrücke, das Wahrzeichen von Graal-Müritz, wird fünf Tage zur Partymeile. Am Neujahrstag wird es dann nach einem ordentlichen Langschläfer-Frühstück ernst für alle Mutigen: Das erfrischende Neujahrsbaden steht ab 14 Uhr an, und das bei eisigen Temperaturen. Gut, dass man sich schon kurze Zeit später wieder warmtanzen kann. Abgerundet wird der erste Tag des Jahres um 18 Uhr von einem farbenfrohen Höhenfeuerwerk auf der Seebrücke. Nicht nur zum Jahreswechsel lohnt sich ein Blick in den Veranstaltungskalender von Graal-Müritz. Das kleine Ostseeheilbad, das seit jeher viele Künstler in seinen Bann gezogen hat, organisiert regelmäßig spannende Events wie Lesungen, Ausstellungen, literarische Spaziergänge, Konzerte und Märkte, darunter den "Markt der Handwerker - Von Kunst bis Tradition" am 17. November 2018 im Haus des Gastes. Alle Termine und Infos gibt es unter www.graal-mueritz.de. djd

Öffnungszeiten Mo. -Fr. 09.00-13.00 14.00-18.00 Samstag 09.00-13.00

Gmünder Str. 2, 73540 Heubach Tel.: 07173 / 716555 Fax: 07173 / 716556 Email: info@reisebuero-rosenstein.com www.reisebuero-rosenstein.com


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54 HAUS, GARTEN & WOHNEN Für Eigenheime und Wohnungen gibt es ein Alarmanlagen-Set von Telenot, das nach der höchsten VdS-Sicherheitsklasse C zertifiziert ist.

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55 GESUNDHEIT Wundermittel Kurkuma: hohe Bioverfügbarkeit bringt gesundheitlichen Nutzen

Kein Zweifel: Kurkuma steht in der Rangliste der Superfoods ganz weit oben. Es soll gegen Entzündungen helfen, vor Alzheimer schützen, Magen-Darm-Beschwerden lindern und sogar gegen Krebs vorbeugen können. Über 6.000 Studien belegen die positive Wirkung der goldenen Knolle, die in Indien auch den Namen "Gewürz des Lebens" trägt. Viele Menschen streuen es sich über ihr Essen oder bereiten sich damit ein Getränk zu – in dem Glauben, sie könnten so die zahlreichen gesundheitlichen Vorteile des gelben Pulvers nutzen. Kurkuma (Curcuma longa), auch Gelber Ingwer oder Gelbwurz genannt, zählt zur Familie der Ingwergewächse und ist in Indien und Südostasien heimisch. Das aus dem Wurzelstock der Pflanze gewonnene Curcumin wird unter anderem für die Herstellung des Curry-Pulvers und als natürlicher Farbstoff verwendet. In der traditionellen Medizin Indonesiens und Indiens (Ayurveda) kennt man Kurkuma bereits seit mehreren Tausend Jahren als Mittel gegen eine Vielzahl von Krankheiten und zur Stärkung des Immunsystems. Curcumin soll vor allem gallentreibende, antioxidative, schmerzlindernde, zytotoxische, antitumorale, immunmodulierende und antiinflammatorische Eigenschaften haben. djd

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56 SCHLEMMEN SHAKSHUKA – EINE LIEBESERKLÄRUNG Ob zum Frühstück serviert nach einer langen Nacht oder am Abend: das israelische Shakshuka macht nicht nur satt, sondern auch glücklich. Für sonnigen Geschmack sorgen die aromatische Tomaten, Eier liefern essenzielles Eiweiß und Olivenöl versorgen den Körper mit wertvollen Fettsäuren. Koriander streichelt die Seele.

Obere Roggenmühle

1 Zwiebel 1 gelbe Paprika 1 Tomate 1 rote Chilischote 2 Knoblauchzehen 4-5 Zweige frische Petersilie 3 EL. Öl 1 Tasse gehackte (eingemachte) Tomaten 1 Teelöffel. süße Paprika ½ Teelöffel. Kreuzkümmel ½ Teelöffel. Kurkuma ½ Teelöffel. Salz 4 Eier & frischer Koriander

Wir würfeln das ganze Gemüse. Dünsten die Zwiebel im Öl glasig. Fügen die gelbe Paprika, Chilischote, Knoblauch und die gehackten Tomaten hinzu. Paprika, Kreuzkümmel, Kurkuma und Salz hinzufügen und köcheln lassen, bis das Gemüse durchgegart ist. Die Eier in die Tomatenmischung geben und kochen, bis die Eier pochiert sind. Mit frischem Koriander garnieren. Servieren mit Pita oder Fladenbrot.

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57 1 GEHÖRT VERHÖRT Nach der allgemeinen Kreativitätstheorie von 2st1 entstehen beim Verhören von Sprache mehr Flachwitze als beim Verhör von Dieben und Gaunern. Wobei Flachwitze ähnlich wie Volksmusik als Foltermethode eingesetzt werden können. Manche Liedtexte sind an sich schon komisch genug, aber wenn das Verhörte in Textform erscheint, kommen neue, fantastische Inhalte zustande. Steinmetze lieben z.B. den Song „You are the Sandstein of my life...“ und Harry Belafonte sang für eine berühmten Maler exclusiv „Island in Cézanne“ und Rapunzel hat schon „Verdamp lang Hair..“. Da kann ich nur sagen: Nach mir die Singflut, die Scherzgrenze ist erreicht. Denn: Wo man singt, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen singen auch mal - hin und wieder. humajomi

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68 - DIE REVOLTE FÜR MEHR DEMOKRATIE Ein Rückblick!

EIN HOCH AUF DIE AZOREN

Dramatische Landschaft, Fischerdörfer und grüne Wiesen.

DIE METROPOLEN IN MIR Die Fotografin Ingrid Hertfelder verbrachte 17 Jahre fern ihrer Heimat Schwäbisch Gmünd, elf davon in den USA, wo sie zahlreiche Stars ablichtete. Doch das Heimweh zog sie zurück zu ihren Wurzeln.

GO FOR MORE erscheint

alle zwei Monate mit einer Gesamt-Auflage von 12.000 Exemplaren. Das kostenfreie und mindestens 60-Seiten starke Magazin ist an über 800 Verteilerstellen in der Region oder im Abo erhältlich. Verbreitungsgebiet: Verteilungsschwerpunkt bilden die Regionen Ostwürttemberg, Ostalbkreis, Rems-Murr-Kreis sowie Filstal mit den Städten Schwäbisch Gmünd, Aalen, Heidenheim, Nördlingen, Ellwangen, Schwäbisch Hall, Gaildorf, Gschwend, Welzheim, Backnang, Fellbach, Waiblingen, Schorndorf, Esslingen, Ludwigsburg, Göppingen und Stuttgart. Brabandt‘s Lesezirkel: GO FOR MORE wird außerdem mit 2.500 Exemplaren über den Brabandt Lesezirkel verbreitet. Neue Medien: Viele unserer Leser erreichen wir auch online über Facebook, Google Play Books, Issuu.com sowie der GO FOR MORE - Website.

Der Protest der sechziger Jahre war ein Ereignis von globaler Dimension. 50 Jahre nach 1968 liefern wir dazu ein paar Fakten, die wahrscheinlich keiner wissen will.

1967

stirbt der Student Benno Ohnesorg durch einen Schuss aus einer Polizeiwaffe – das Schlüsselereignis für die westdeutschen Acht- oder vielmehr "Siebenundsechziger".

JAPAN

Besuchern der Tokioer Eliteuniversität Todai bietet sich 1968 ein bizarrer Anblick: Studenten stehen sich wie mittelalterliche Krieger in Formation gegenüber, brüllen sich durch Megafone gegenseitig an, werfen einander "falschen Kommunismus" vor und gehen prügelnd aufeinander los. In keinem anderen Land trägt die Revolte so brutale Züge. Bis Mitte der Siebziger fordern die Fraktionskämpfe 44 Tote und fast 5.000 Verletzte.

IN LOVE Sie war sein „Mädchen“ – Pamela Courson, die Frau an Jim Morrisons Seite. Morrison war eine der zentralen Symbolfiguren der Hippiezeit. John Densmore der Schlagzeuger der Band hatte sie zuerst entdeckt und angebaggert, mit Erfolg. Doch dann glitt der Märchenprinz herüber, ganz ruhig, wie eine Wasserschlange in einer Lagune. Er biss Pam in den Nacken – und das war's. Ihre Augen hingen an Jim. Sie war verknallt. Vielleicht war dieser Moment bereits der Anfang vom Ende der Doors. Oder zumindest der Moment, als das Band zwischen John Densmore und Jim Morrison erste Risse bekam.

Rainer Langhans, Mitbegründer der Kommune 1 in Berlin, lebt in München mit fünf Frauen zusammen. In einer als soziales Experiment aufgefassten Lebensgemeinschaft, die er als „Der Harem“ bezeichnet. Anders als in einem orientalischen Harem haben die Mitglieder der Gruppe jeweils eigene Wohnungen. Die Frauen führen teilweise weitere Beziehungen.

ÜBERDOSIS HEROIN Die Veranstalter haben während WOODSTOCK drei Menschen verloren. Ein junger Mann hatte seinen Schlafsack zwischen einem Traktor und seinem Anhänger ausgerollt, und mitten in der Nacht wurde er überfahren. Zwei weitere starben im Krankenhaus. Der eine war ein Marine-Infanterist, der aus Vietnam eine Art Malaria mitgebracht hatte, die irrtümlich als Überdosis Heroin diagnostiziert wurde. Der andere hatte einen Blinddarmdurchbruch.


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