Golf in SWITZERLAND – Interview mit BARBARA ALBISETTI – REVOLUTION Regeländerungen OMEGA EUROPEAN MASTERS: ein Resümee des wichtigsten Schweizer Golfturniers – GOLF FASHION 2017 Erstklassige Golfplätze und karibisches FLAIR in MEXIKO – MAURITIUS Die Trauminsel für GOLFER HICKORY Golf – Golf in HAMBURG – Hinter den Kulissen bei PING und ECCO
SCHWEIZ CHF 24.– EU € 18.– AUSGABE 2017
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„Ein Traum ist unerlässlich, wenn man in die Zukunft investieren will.“
EDITORIAL GOLF YEARBOOK 17
EDITORIAL
GOLF IM WANDEL – EIN WANDEL IM GOLF?
Es ist unbestritten, dass sich Golf im Wandel befindet. Dies betrifft so ziemlich alles rund um diese grossartige Sportart. Ist Golf überhaupt ein Sport? Ganz sicher. Wer sich die Spitzenspieler am Fernseher anschaut, der sieht heute fast nur noch Athleten, durchtrainierte Athleten und natürlich auch Athletinnen – die Zeiten von Vater und Sohn Stadler sind grundsätzlich vorbei. Wer heute an der Spitze mithalten will, muss auch athletisch stark sein. Natürlich gibt es sie weiterhin, die etwas wohlbeleibten Golferinnen und Golfer. Aber auch sie verfügen über gewisse athletische Fähigkeiten und betreiben durchaus einen Sport. Das gilt selbst für die Hobby-Golfenden in einem Club. In meinem Heimclub wandere ich auf einer Runde während gut vier Stunden – je nachdem wie gut ich spiele – zehn bis zwölf Kilometer. Wer sonst macht das regelmässig? Und Wandern als unsportlich zu bezeichnen, kommt sicher niemandem in den Sinn.
Wo sonst ist denn der Wandel noch sichtbar. Ganz bestimmt in der soziografischen Zusammensetzung der Mitglieder in den Clubs. Oder besser gesagt in vielen Clubs. Die Wartelisten sind verschwunden, es wird mehr oder minder offen um neue Mitglieder geworben. Dabei werden die Clubs auch von der ASG unterstützt (siehe Interview mit Barbara Albisetti auf Seite 16), was früher nie in einem solchen Umfang geschah. Dabei ist die Schweiz noch gut im Rennen, nahm doch die Zahl der Mitglieder auch in den letzten paar Jahren immer noch leicht zu. Aber die Boomjahre dürften vorbei sein. Die ASGI und die MigrosCard tragen ebenfalls zu diesem laufenden Wandel bei. In vielen Clubs wird über neue Formen der Mitgliedschaft und deren Finanzierung nachgedacht – muss über neue Formen nachgedacht werden. Noch so eine neue Kleinigkeit: Die 9-Loch-Afterwork-Turniere werden immer beliebter. Golf-Puristen sind zwar der Meinung, dass ein solches Turnier nicht handicapwirksam sein sollte. Ich gehöre auch zu den Puristen, begrüsse aber dieses Format ausdrücklich. Es erlaubt vielen Turnierfreunden auch noch nach Feierabend wettkampfmässig zu Golfen. Die Golfwelt bewegt sich auch in Sachen 9-Loch-Plätze. Im März wurde erstmals auf einer europäischen Profi-Tour ein Turnier auf einem 9-Loch-Platz ausgetragen. Vor der Arbeit, in der Mittagspause, nach Feierabend noch etwas Trainieren und/oder neun Löcher spielen – das könnte die Golfrunde der Zukunft sein. Und dann wären da noch die Driving Ranges. In Japan und China schon längst mehrstöckig und möglichst nahe der oder
in der Stadt, das wird auch bei uns kommen. Ein tolles Beispiel solch einer trendigen Golfanlage ist in unserem Reisbericht über Hamburg (Seite 124) beschrieben. Die Hamburger Golf Lounge ist eine sehr beliebte Eventlocation. Der vielleicht grösste Wandel wird sich erst noch vollziehen – mit den angekündigten neuen Golfregeln ab 2019. Doch bereits der Weg dorthin kündigt einen neuen Geist an. Die absoluten Herrscher über die Golfregeln, die USGA und R&A, kommen aus ihrem Schneckenhaus hervor und überarbeiten die Regeln komplett. Golf Yearbook zeigt auf Seite 92, wo es hingehen soll und beurteilt auch die vorgesehenen Änderungen. Was aber der wohl grösste Wandel ist, ist die Tatsache, dass die Regelpäpste den «Otto Normalverbraucher» um Mitarbeit bitten. Wer zu den Regeln etwas beitragen möchte, kann dies tun. Keinen Wandel kann man bei der Reiselust der Golfenden feststellen. Entsprechend der Reisefreudigkeit unserer Leserinnen und Leser haben wir die Themen im Reiseteil (ab Seite 46) gewählt. Und wir schweifen nicht nur in die Ferne. Hamburg, Südtirol oder Mallorca sind ja nicht einmal zwei Flugstunden entfernt. Mauritius und Mexiko schon etwas mehr. Eine Spielerei ist der vom Golf Yearbook-Travelteam zusammengestellte Golfplatz (ab Seite 146). Hier geht’s um die halbe Welt zu Golfplätzen, die dem Team besonders gut in Erinnerung geblieben sind. Begleiten Sie uns durch unser Golfjahr. Viel Spass beim Blättern, Lesen und Verweilen. Hannes Huggel, Redaktor
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INHALT GOLF YEARBOOK 17
INHALT
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FOTO: OMEGA EUROPEAN MASTERS / HERVÉ DEPREZ
VP BANK LADIES OPEN Gravierende Änderungen beim einzigen professionellen Damenturnier der Schweiz.
16 INTERVIEW MIT BARBARA-ALBISETTI ASG-Generalsekretärin Barbara Albisetti über ihre bisherigen Erfahrungen im Amt, ihre Sorgen und Nöte und über die Absichten der ASG, wie der Abwärtstrend von der Schweiz ferngehalten werden kann.
26 OMEGA EUROPEAN MASTERS Ein Resümee des wichtigsten Schweizer Golfturniers, mit Anekdoten über gute und weniger gute Sieger, legendäre Schläge und beschwipste Golfrunden.
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GOLF YEARBOOK 16 IMPRESSUM
IMPRESSUM HERAUSGEBER PARKWEG VERLAG BADENERSTRASSE 738 CH-8048 ZÜRICH INFO@PARKWEG-VERLAG.CH WWW.PARKWEG-VERLAG.CH COPYRIGHT PARKWEG VERLAG NACHDRUCK, AUCH AUSZUGSWEISE, NUR MIT EINVERSTÄNDNIS DES VERLAGS. INFO@GOLFYEARBOOK.CH WWW.GOLFYEARBOOK.CH COVER EL CAMALEON MAYAKOBA, MEXIKO KONZEPT, DESIGN & LAYOUT DJAMEL M’RAD D.MRAD@GOLFYEARBOOK.CH EQUIPMENT HANNES HUGGEL H.HUGGEL@GOLFYEARBOOK.CH TRAVEL HANNES HUGGEL ELSA-MARIA HONECKER NELA PANIC GOLF HISTORY BRIGITTE HUGGEL ANZEIGEN INFO@GOLFYEARBOOK.CH WEITERE MITARBEITER DIESER AUSGABE PETER LERCH OMEGA EUROPEAN MASTERS, ROLEX TROPHY MIRIAM FASSOLD KOLUMNE ELLIN ANDEREGG FOTOGRAFIN FASHION MELANIE VOLKART HAIR & MAKE-UP FASHION MODELS FASHION IRIS VOLF BARBARA MICEK RAMON M'RAD GASPER TRATNIK
© 2017 PARKWEG VERLAG
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INHALT GOLF YEARBOOK 17
22 REGELÄNDERUNGEN Revolution! Das Regelwerk soll vereinfacht werden, lesen Sie die neuen Regelvorschläge, ihre Auswirkungen und unseren Kommentar dazu.
41 KULINARISCHE REISE INS IGNIV Andreas Caminada erzählt spricht im Interview über sein neues Restaurant IGNIV im Grand Resort Bad Ragaz und das Sharing-Prinzip.
36 BAD RAGAZ Neues Clubhaus, neues Restaurant und ein neuer Stern für den Golf Club und das Grad Resort Bad Ragaz.
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GOLF YEARBOOK 16 EDITORIAL
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INHALT GOLF YEARBOOK 17
84 WE LOVE GOLF FASHION Das grosse Fashion Shooting der neuen Golfkollektionen 2017, abgelichtet in der UNESCO geschützten Altstadt von Split.
58 MEXIKO Karibisches Flair mit Palmen gesäumten, schneeweissen Puderzuckerstränden, archäologische Stätten und erstklassige Golfplätze und Resorts.
80 GOLF HISTORY HICKORY-GOLF Eine Reportage über die Anfänge, die nötige Ausrüstung und das passende Styling im Hickory Golf.
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GOLF YEARBOOK 17 INHALT
48 MALLORCA Die schönsten Golfplätze und Hotels auf der grössten Insel der Balearen.
124 HAMBURG Phil Harmonie und viel Golf im Norden Deutschlands.
68 EQUIPMENT Hinter den Kulissen bei PING und ECCO
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130 MAURITIUS Das Land des Dodos’ und die Trauminsel für Golfer.
144 GOLF YEARBOOK GOLFPLATZ Wir stellen Ihnen unseren eigenen GY-Golfplatz vor. Kommen Sie mit auf die Reise. Sie führt Sie über fünf Plätze auf den britischen Inseln und Irland, neun auf dem europäischen Kontinent, zwei in den USA und je einen auf Mauritius und Teneriffa.
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I N H A LT
GOLF IN SWITZERLAND
VP BANK LADIES OPEN I 12 BARBARA-ALBISETTI I 16 REGELÄNDERUNGEN I 22
26 I EUROPEAN MASTERS 32 I SWISS CHALLENGE 36 I BAD RAGAZ
TEXTE ELSA-MARIA HONECKER BRIGITTE HUGGEL HANNES HUGGEL PETER LERCH
GOLF IN SWITZERLAND VP BANK LADIES OPEN
VP BANK
LADIES OPEN
4. – 6. MAI 2017
FOTO : TOBIAS RUDIN, SPAF LADIES OPEN FOLGEN, LYNN CARLSSON (SWE)
GAMS-WERDENBERG
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VP BANK LADIES OPEN GOLF IN SWITZERLAND
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it gravierenden Neuerungen geht es beim einzigen professionellen Damenturnier der Schweiz vom 4. bis 6. Mai in die 4. Auflage. Das wichtigste der «good news»: mit der liechtensteinischen VP Bank tritt erstmals ein neuer Titelsponsor mit dreijähriger Laufzeit auf und das Preisgeld wird auf 40'000 Euro aufgestockt. Die ASG (Association Suisse de Golf) wird das Patronat für weitere drei Jahre übernehmen und am Finaltag mit einem neuen Event aufwarten – dem Side Event Girls4Girls für Mädchen von 7 – 12 Jahren. Ganz neu ist auch die Ernennung einer Turnierbotschafterin. Melanie Mätzler, Proette auf der Ladies European Tour (LET) und der LET Access Series (LETAS), wird die VP Bank Ladies Open künftig sowohl auf der Tour als auch in der Öffentlichkeit repräsentieren.
ABSTECHER IN DIE OSTSCHWEIZ Das Turnier «VP Bank Ladies Open» zählt zur LET Access Series (LETAS), der Second-Level-Tour im europäischen Damengolf und positioniert sich mit dem Preisgeld von 40'000 Euro ganz oben im LETAS-Kalender. Spielberechtigt sind dabei alle weiblichen Profi-Golferinnen und Amateurinnen über 18 mit einem Handicap von 2 oder besser. Die Top-5-Spielerinnen sind auf der LETAS Order of Merit gelistet und verdienen sich so die LET Mitgliedschaft für die Ladies European Tour. Aber nicht nur das ist für die Proetten den Abstecher in die Ostschweiz wert. Hier geht es auch darum Turnierpraxis für alle weiteren 11 Turniere zu sammeln. Entsprechend begehrt sind deshalb auch die sechs Startplätze für Spielerinnen mit voller
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GOLF IN SWITZERLAND VP BANK LADIES OPEN
Startberechtigung auf der höherklassigen Ladies European Tour. Seit seiner ersten Durchführung in Gams-Werdenberg im Jahr 2013, organisiert vom Verband Schweizerischer Sportartikel-Lieferanten (SPAF) wird das Turnier auch von den Spielerinnen der höherklassigen LET geschätzt und zieht jeweils ein hochklassiges Teilnehmerfeld an. Vor allem auch deshalb, weil die Europa-Turniere der Ladies European Tour erst Mitte Mai starten und das Turnier in der Schweiz zahlreichen Topspielerinnen der LET als Formtest dient. Für 2017 liegen bereits 126 Meldungen aus 24 Nationen vor.
BLICK IN DIE ZUKUNFT Den sieht OK Präsident Guido Mätzler rosig: «Bisher hatten wir das einzige Frauenturnier in der Schweiz für Proetten von Jahr zu Jahr organisiert, nun wird es für alle Beteiligten einfacher». Damit spielt er auf den drei-Jahresvertrag mit der VP Bank an. Nachdem der Verband Schweizerischer Sportartikel-Lieferanten (SPAF) in den letzten Jahren die Access Serie der Ladies European Tour auf die Beine gestellt hatte. Die VP Bank soll es nun richten. Dazu äussert sich als Mitglied des Group Executive Management der VP Bank Gruppe Christoph Mauchle zum Sponsoring:
PRO-AM & GALA Auch in diesem Jahr gibt es am 2. Mai das begehrte Vorrundenspiel mit den gutaussehenden Proetten – mit Shotgun auf allen Löchern. Dazu wird sich auch der im Jahr 2008 eröffnete Golfclub Gams-Werdenberg mit seinen abwechslungsreichen 18 Löchern von seiner besten Seite zeigen. Vor allem die grossartige Kulisse des Alpsteins und der Liechtensteiner Berge bescheren den Spielerinnen einen tollen Ausblick. Zwar ist der Par 72 Parcours mit einer Länge von 6'046 Metern auf flachem Gelände gebaut, weist aber etliche Wasser- und Naturhindernisse auf, die ein konzentriertes Spiel erfordern. Am besten gelungen ist dies im letzten Jahr der Spanierin Carolina Gonzalez García nach einem dramatischen Finish mit einem Doppel-Bogey. Melanie Mätzler war hingegen nach einer Verletzung gehandicapt und will es in diesem Jahr erneut versuchen. Alle gemeinsam schwärmten aber von den Kosmetikbehandlungen in Gams sowie vom Galaabend in Bad Ragaz mit vorzüglichem Essen.
Herr Mauchle, wieso engagiert sich eine Privatbank wie die VP Bank im Golfsport? Die VP Bank hat schon seit mehreren Jahren den Anspruch, erstklassige Golfevents in die Region zu bringen. Dabei organisieren wir auch eigene Turniere im Rahmen unserer VP Bank Golf Trophy, mit denen wir auf eine sehr persönliche Art und Weise den Kontakt zu unseren golfbegeisterten Kunden pflegen. Der Golfsport eignet sich aus unserer Sicht hervorragend, um unsere Botschaften zu transportieren und nimmt daher einen zentralen Stellenwert in unserem Sponsoring-Portfolio ein.
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Warum engagieren Sie sich gerade für die VP Bank Ladies Open? Wir haben die erfreuliche Entwicklung dieses Turniers in unserer Heimregion über die vergangenen drei Jahre mitverfolgt und festgestellt, dass es bestens in unsere Sponsoringstrategie und zur VP Bank passt. Das neue Engagement erfüllt sämtliche gewünschten Kriterien bezüglich Attraktivität der Veranstaltung. Das VP
CHRISTOPH MAUCHLE MITGLIED DES GROUP EXECUTIVE MANAGEMENT DER VP BANK GRUPPE
«Die VP Bank hat schon seit mehreren Jahren den Anspruch, erstklassige Golfevents in die Region zu bringen.»
WEITERE INFORMATIONEN WWW.SPAF-GOLF.CH WWW.VPBANK.COM
VP BANK LADIES OPEN GOLF IN SWITZERLAND
SPASS MIT SIEGERIN CAROLINA GONZALES GARCIA, LADIES OPEN 2016
Bank Ladies Open gehört zur Access Serie der Ladies European Tour und ist das einzige Profi-Golfturnier für Frauen in der Schweiz. Zudem bietet dieses Turnier dem Golfnachwuchs eine interessante Möglichkeit, sich für die Profiliga zu empfehlen. Auch in der VP Bank legen wir grossen Wert auf Einzigartigkeit und Präzision auf der einen Seite, andererseits aber auch auf die gezielte Nachwuchsförderung. Wie unterstützen Sie konkret das Turnier und wie langfristig ist das Engagement der VP Bank? Durch die Verpflichtung als Hauptsponsor ermöglicht die VP Bank grundsätzlich die Weiterentwicklung des Turniers, indem die bisherige Infrastruktur den erhöhten
Anforderungen angepasst wird. Zusätzlich wird das Preisgeld auf 40'000 Euro erhöht. Um dem Veranstalter eine möglichst hohe Planungssicherheit zu bieten, haben wir einen Drei-Jahresvertrag abgeschlossen. So kann sich das bereits sehr beliebte Turnier endgültig als hochstehender Anlass in der Ladies European Tour etablieren. Eine Bindung über mehrere Jahre lag für uns zudem auf der Hand, da die Nachwuchsförderung – egal in welchem Bereich – zwingend über einen längeren Zeitraum erfolgen muss. Was erhoffen Sie sich als Unternehmen aus diesem Sponsoring? Sponsoring beruht erfahrungsgemäss immer auf Leistung und Gegenleistung.
Wir fördern unsere Vertragspartner in der festen Überzeugung, dass beide Parteien davon profitieren. Wie bereits erwähnt, wollen wir gezielt nach aussen tragen, wofür die VP Bank steht und weshalb wir der bevorzugte Bankpartner sind. Es ist daher unser Anspruch, wann immer möglich einzigartige Erlebnisse zu schaffen – sowohl bei unseren Kunden als auch auf dem Golfplatz. Dies ist im Kern unsere Unternehmensvision und wir sind davon überzeugt, dass man letztlich nur weiterempfohlen wird, wenn man eben Einzigartiges bietet. So erhöht sich schliesslich auch unsere Bekanntheit und wir werden als sympathisches Bankinstitut wahrgenommen.
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INTERVIEW BARBARA ALBISETTI
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BARBARA ALBISETTI INTERVIEW
INTERVIEW MIT
BARBARA ALBISETTI
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INTERVIEW BARBARA ALBISETTI
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as Problem ist bekannt, die Anzahl der organisierten Golferinnen und Golfer geht fast auf der ganzen Welt zurück. Am stärksten in den traditionellen Golfländern. Aber es gibt auch Ausnahmen: Sogar leicht zugenommen hat die Zahl der Golfenden in Deutschland und in der Schweiz. Golfyearbook sprach mit ASG-Generalsekretärin Barbara Albisetti über ihre bisherigen Erfahrungen im Amt, ihre Sorgen und Nöte und über die Absichten der ASG, wie der Abwärtstrend von der Schweiz ferngehalten werden kann.
Barbara Albisetti gibt sich zuversichtlich. Seit zweieinhalb Jahren ist sie Chefin der ASG, in diesem Jahr übrigens seit zehn Jahren beim Verband tätig. Sie weiss, dass «der Druck in den Clubs hoch ist. Im Durchschnitt verlieren die Clubs 30 bis 40 Mitglieder pro Jahr. Meistens wegen Krankheiten oder weil Leute sterben.» Es ist ein Fakt, dass sehr viele Schweizer Golfclubs «überaltert» sind. Aber da gibt es einen Punkt, der den Optimismus Albisettis unterstreicht: «Golf wächst bei uns weiterhin. Im vergangenen Jahr haben wir zum ersten Mal die Marke von 90'000 Golfenden überschritten, es gab gut 1100 zusätzliche Spielerinnen und Spieler. Der Zuwachs passiert aber mehr in den Public-Golf-Organisationen als in den Clubs, aber auch verschiedene Clubs haben 2016 Zuwachs bei den Aktiv-Mitgliedern gehabt. Was mir aber Kummer macht, ist dass wir jedes Jahr viele Junioren verlieren.»
Bleiben die aktiven Golfenden. Wenn die Clubs Mitglieder verlieren, stellt sich die Frage, ob die heutigen Mitgliedschaftsformen mit Eintrittsgebühr, Anteilscheinen oder Aktien und Jahresbeitrag noch zeitgemäss sind. Die Antwort der ASG-Chefin war voraussehbar: «Jeder Club muss die richtige Lösung für sich finden. Es gibt viele Clubs, die immer noch höhere Eintrittsgebühren à fond perdu verlangen und sie haben immer wieder neue Mitglieder. In den vergangenen Jahren haben sich aber viele Clubs für neue und flexible Mitgliedschafts-Formen entschieden, oder sie schlagen Ratenzahlungen und Probe-Mitgliedschaften vor. Die ASG hält sich bewusst zurück, aber klar ist: Golfclubs haben hohe Fixkosten bei Personal, Platzunterhalt etc. Diese Kosten müssen von den Mitgliedern getragen werden. Greenfee-Einnahmen sind ein Extra, sie sind wetterbedingt und unsicher. Die Clubs brauchen die Eintrittsgebühren für Investitionen und die Jahresbeiträge, um die Betriebskosten zu decken.» Was brachte «Golf it’s magic»? Im Golf Suisse wurde die erstmalig durchgeführte Kampagne über den Klee gelobt. War sie wirklich so erfolgreich? Immerhin hat eine grosse Anzahl Clubs bei den Aktionen (leider) nicht mitgemacht. Was waren für die ASG die entscheidenden Merkmale? «Unser erstes Fazit ist positiv! Es ist das erste Mal, dass die ASG eine solche Promotions-Kampagne für Golf durchführte und ich bin froh, dass so viele Clubs aktiv mitgemacht haben. Die Presse hat unsere Aktion positiv wahrgenommen: das Timing der Kampagne mit den Olympischen Spielen in Rio war ideal – nie zuvor war Golf so breit in den Medien. Die Ziele sind klar: Wir wollen mehr Golfer in der Schweiz und das Image unseres Sports verbessern. An diesen Zielen arbeiten wir dieses und die nächsten Jahre weiter.» Konkrete Zahlen aus den Clubs zu Neueintritten oder Junioreneintritten sind bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. «Ich bin aber genügend realistisch zu wissen, dass es nicht so schnell geht von einem Schnupperkurs bis zu einer Mitgliedschaft. Es braucht verschiedene Etappen und eine gewisse Zeit, bis eine interessierte Person einem Club beitritt. Da ist die Arbeit der Clubs gefragt. Bei den Junioren sieht man die ersten Erfolge schneller: Wir wissen, dass sich 82 Junioren fürs Junioren-Training angemeldet haben, nachdem sie an den Golf4Schools-Aktionen teilgenommen haben. Das ist schon sehr erfreulich.»
WIR WOLLEN MEHR GOLFER IN DER SCHWEIZ.
INTERESSANTES PROGRAMM FÜR NACHWUCHSGOLFER Was tut denn die ASG für die Junioren? «Sehr viel. Wir haben verschiedene Programme für die Förderung der Junioren in den Clubs lanciert: Seit 2016 organisieren wir beispielsweise zusammen mit den Clubs die Golf4Schools Programme. Letztes Jahr wurden 218 Schulen zum Schnuppern eingeladen, 80 Junioren haben sich danach bei den diversen Juniorenabteilungen angemeldet. Ab 2017 werden wir ‹Golf4Girls› wieder aktivieren und auch ein neues Programm ‹Talente in der Nähe› lancieren. Dort sollen speziell die Kinder in der direkten Umgebung der Golfplätze gefördert werden. Zudem organisieren wir ein Junioren Golf Event auf Golf Sempachersee und in Gams. Wir haben auch die Subventionen an die Clubs erhöht.»
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BARBARA ALBISETTI INTERVIEW
CLUBBETEILIGUNG KÖNNTE HÖHER SEIN Es ist wie immer im Golf: Wenn ein Club nicht mitmachen will, muss er nicht. Hier hört der Einfluss des Verbandes auf. Wie viele Clubs haben überhaupt mitgemacht? «50 Clubs organisierten ‹Schnuppertage› im Rahmen des Golf4you Programms. Im Schnitt bot jeder Club drei Spezialtage für Interessierte an. Bei Golf4Schools machten 38 Golfclubs aktiv mit. Sie haben 218 Schulen in der Region kontaktiert, im Verlauf des Jahres kamen so 1700 Schülerinnen und Schüler zu einem Golf-Einführungskurs. Viele Clubs haben an beiden Programmen mitgemacht.» Eigentlich ein schöner Erfolg, vor allem bei den Jungen. Aber das heisst gleichzeitig, dass rund die Hälfte der Clubs nicht mitgemacht hat. Was sind die Gründe dafür? «Es gibt mehrere Gründe: Verschiedene Clubs haben immer noch genügend Mitglieder, viele organisieren lieber ‹bring a friend›-Tage anstelle von Schnupperkursen, andere Clubs wollen sich individuell organisieren. Wir können die Clubs nicht verpflichten, höchstens überzeugen. Die ASG investiert in eine Kommunikations-Kampagne für Golf: Unsere Aufgabe ist es, über Golf zu reden, das Interesse für Golf zu wecken, Golf mit positiven Informationen in die Medien zu bringen und unsere Clubs zu unterstützen. Alle Golf-Akteure in der Schweiz profitieren von dieser Kampagne. Klar möchte ich, dass jeder Club mindestens 2 bis 3 Tage der offenen Türe organisieren würde. Das wäre ein unglaublicher Impact für unseren Sport! Aber wie erwähnt, wir wollen und können niemanden zum Mitmachen verpflichten.»
KAMPAGNE SOLL ZIELGERICHTETER WERDEN Wenn man mit «normalen» Clubmitgliedern spricht, stellt man leider fest, dass viele von ihnen kaum etwas von der Kampagne bemerkt haben. Andere haben davon vor allem durch das Verbandsorgan «Golf Suisse» gehört. Aber diese ASG- und Clubmitglieder können ja kaum das gewünschte Zielpublikum sein. Albisetti: «Der Impact jeder Print-Kampagne ist schwierig zu messen, aber wir hatten mehrere gute Feedbacks von Nicht-Golfern, Golfern und auch von Journalisten. Im Jahr 2016 haben wir für rund 550'000 Franken Inserate und PR-Artikel in den Medien platziert. Unsere Clubs haben gleichzeitig die regionalen Medien informiert. Es war erfreulich, so viele gute Artikel über Golf zu lesen! Wir haben ausgerechnet, dass wir redaktionelle Artikel im (Werbe-)Wert von mehr als 250'000 Franken auslösen konnten. Aber wie erwähnt, kann man die Folgen der Kampagne nicht direkt messen. Ab diesem Jahr haben wir uns auch deshalb für eine angepasste Strategie entschieden: mehr Digital, weniger Print. Mit einer Digital-Kampagne können wir unsere Anstrengungen messen. Dieser Punkt ist sehr wichtig.»
Was kostet diese Übung in diesem Jahr und wie wird sie finanziert? «Die Kampagne kostet jedes Jahr zirka eine Million Franken. Im vergangenen Jahr hat die ASG dies aus den Reserven finanziert, ab 2017 mussten wir die ASG-Karte um 20 Franken erhöhen, um diese Investition zu finanzieren.» Ändert sich etwas in der Kampagne? «Wir haben verschiedene Zielgruppen definiert und werden diese ‹individueller› ansprechen. Dies geschieht wie erwähnt mit deutlich mehr Einsatz von Social Media. Speziell angesprochen werden so beispielsweise Frauen oder auch Familien.»
GOLF IN THE CITY «Zudem organisieren wir dieses Jahr erstmals eine City-Tour in sechs Schweizer Städten. Es soll überall ein richtiges Golf-Fest geben! Golf geht zu den Leuten, lässt sie ausprobieren und etwas Golfer-Luft schnuppern. Die City-Tours organisieren wir mit den Clubs, die Interesse haben. Wir haben sechs Städte ausgewählt: Bern, Montreux, Sion, St Gallen, Luzern und Chur. Bei den Citygolf-Events können alle Personen gratis die Schläger schwingen, sie erhalten Instruktionen und Informationen über unseren Sport. Zusammen mit den Clubs wollen wird damit das Interesse für Golf wecken und das Image verbessern. Dies mit dem Ziel, die Interessierten danach auch auf die Golfplätze zu bringen. Wir freuen uns, diese Aktion mit unseren Clubs zu organisieren.» Nicht dabei sind somit die wichtigen Regionen Zürich, Aargau und Basel. Albisetti: «Wir haben die Orte nach den letztjährigen Golf4You-Tagen ausgewählt. In Zürich gab es sehr wenige Tage. Basel wäre noch eine gute Destination gewesen, leider können wir nicht überall sein. Wir werden dann in 2018 andere Städte wählen.»
«Unser erstes Fazit ist positiv»
JUNG-PROS WERDEN UNTERSTÜTZT Gemeinhin spielt sich Golf in den Medien auf Profi-Ebene ab. Und hier zeichnet sich die Schweiz nicht gerade durch grosse Erfolge aus. Wenn schon werden solche immer wieder bei den Amateuren und den Team-Wettkämpfen eingefahren. Das interessiert aber leider die meisten Medien kaum. Es sei denn, es
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INTERVIEW BARBARA ALBISETTI
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BARBARA ALBISETTI INTERVIEW
«Dank den Olympischen Spielen in Rio war Golf sehr präsent in den Medien.»
ASG GOLFSUISSE WWW.ASG.CH
handelt sich um Olympische Spiele: «Diese haben uns geholfen,» ist für Albisetti klar. «Dank den Olympischen Spielen in Rio war Golf sehr präsent in den Medien. Es war fantastisch, dass wir zwei so gute Botschafterinnen für den Sport in Brasilien hatten: Fabienne In-Albon und die Amateurin Albane Valenzuela haben das Interesse der Medien geweckt.» Profi zu werden heisst, hartes Brot zu essen. Es kostet viel Geld und vor allem auch viel Schweiss. Und es braucht gute Beziehungen, um an die nötigen Sponsoren zu kommen. Stellt sich deshalb die Frage, ob die ASG die Jungprofis genügend unterstützt? «Wir unterstützen den jungen Pro während den ersten drei Jahren der Karriere finanziell und wir schauen, dass er Einladungen für Turniere, etwa auf der Challenge Tour, erhält. Wir wissen, dass die ersten Jahre als Pro die schwierigsten sind. Der
Unterschied zwischen Amateur und Pro ist sehr gross und die Spieler setzen sich selber unter Druck. Deswegen wollen wir den Übergang vom Amateur zum Pro noch besser unterstützen. Ab diesem Jahr werden wir eine Person in einem Teil-Pensum für die Unterstützung der Pros einstellen. Diese Person wird sich unter anderem auch um die Wildcards kümmern. Die ASG unterstützt auch die Organisatoren der ProfiTurniere in der Schweiz (LET-Access in Gams, Swiss Challenge in Sempach und Omega European Masters in Crans). Aber für alle ist klar, die Spieler müssen noch weitere Sponsoren suchen. Die Profis sollten sich nur um ihr Spiel kümmern können, ohne finanziellen Druck.» Tönt ein bisschen nach ‹wishful thinking›. Was würde sich denn Barbara Albisetti wünschen? «Dass wieder mehr junge Leute die Faszination von Golf in der Natur erleben können.»
EIN LEBEN MIT UND FÜR GOLF Am 1. Oktober 2014 wurde Barbara Albisetti einstimmig als neue Generalsekretärin der ASG gewählt. Damit ist sie verantwortlich für sämtliche operativen Belange des Schweizerischen Golfverbandes mit Ausnahme des Bereichs Spitzensport. Seit 2007 war die heute 45jährige verantwortlich für das Marketing und die Kommunikation innerhalb der ASG. Die Tessinerin Barbara Albisetti war während sieben Jahren als Managerin im Golfclub Gerre Losone tätig, sie spricht vier Sprachen fliessend, besitzt das Handels-Diplom sowie das Degree in "Golf Complex Operations and Management Associate" der San Diego Golf Academy, USA. Als ASG Schiedsrichterin schloss sie die R&A "Tournament Administrators & Referee School" erfolgreich ab. Als ausgezeichnete Golfspielerin mit Handicap 3 kann sie auch auf eine beeindruckende Golfkarriere zurückblicken: während 14 Jahren Mitglied des Nationalkaders der Girls und Damen sowie 1997 Schweizermeisterin der Ladies. Sie durfte die Schweiz an mehreren internationalen und europäischen Meisterschaften sowie an einer Weltmeisterschaft vertreten. Barbara Albisetti war auch mehrere Jahre Captain des nationalen Girl Kaders.
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FOTO: GOLFDIGEST.COM
GOLF IN SWITZERLAND REGELÄNDERUNGEN
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REGELÄNDERUNGEN GOLF IN SWITZERLAND
REGELÄNDERUNGEN
REVOLUTION! REVOLUTION?
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GOLF IN SWITZERLAND REGELÄNDERUNGEN
A
nfang März war die Fachpresse voll mit Meldungen über eine Revolution im Regelbereich des Golfsports. Zu Recht? Wenn die Regeln tatsächlich von heute 34 auf 24 Artikel gesenkt würden, wäre dies sicher eine Revolution. Aber, bis es soweit ist, dauert es noch ein Weilchen. Die nächsten offiziellen Regeländerungen von R&A und der USGA stehen erst auf 2019 an. Bis dann fliesst noch viel Wasser den Rhein hinunter, doch Sie können mitreden. Was am Schluss herauskommt, steht also noch bei weitem nicht fest. Aber, was in den Köpfen der Regelpäpste herumschwirrt, das weiss man. Doch zuerst ein kurzer Blick zurück: Im letztjährigen Golf Yearbook haben wir uns ausgiebig mit den Golfregeln befasst. Die ursprünglichen Regeln von 1744 umfassten ganze 13 Artikel. Seither ist viel geschehen: In den 1890er Jahren haben die massgeblichen Gremien (USGA und R&A) damit begonnen, die Regeln zu verbessern. 1952 wurden die weltweit gültigen gemeinsamen Golfregeln geschaffen. 1984 wurden sie einer vollständigen Reorganisation unterzogen. Und jetzt ist es soweit: die seit 2016 gültigen Regeln sollen auf den 1.1.2019 grundlegend überarbeitet werden.
ZU KOMPLIZIERT UND MANCHMAL UNKLAR Das heutige Regelbuch besteht aus Hunderten von Regeln und Regelabschnitten und wird mit den sogenannten Decisions ergänzt – noch ein Buch mit mehr als 500 Seiten mit vielen Regelpräzisierungen und 1200 einzelnen Entscheidungen. Und das alles in einer Sprache, die viel zu komplex und dadurch schwer verständlich ist. Dazu wird den Regeln eine gewisse Unfairness zugeschrieben oder es ist von Haarspalterei die Rede. Diese Komplexität der Regeln führt dazu, dass neue Golfspieler und viele Anhänger des Spiels die Regeln nicht gut kennen und sie wegen der angesprochenen Komplexität gar nicht richtig lernen wollen. Und als Folge davon wenden sich vor allem jüngere Golfende davon ab oder werden zumindest davon eingeschüchtert. Dabei können die Regeln schon in der heutigen komplizierten Form durchaus hilfreich sein. Wenn nun das Regelwerk vereinfacht werden soll, ist dies bestimmt zum Nutzen aller Golfenden.
AUSWIRKUNGEN DER NEUEN REGELVORSCHLÄGE… … WENN ETWAS MIT DEM BALL GESCHIEHT: • Ball in Ruhe versehentlich bewegt wird nun straflos, sofern dies beim Suchen nach dem Ball oder auch beim Markieren auf dem Grün geschieht. Kommentar: Eine gute Lösung, die auch zur Spielbeschleunigung beiträgt.
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• Ball in Bewegung abgelenkt: Trifft Ihr Ball versehentlich
Ihre Ausrüstung, Ihren Caddy oder jemanden, der den Flaggenstock bedient oder den auf dem Boden liegenden Flaggenstock trifft, oder auch wenn ein am Bunkerrand abprallender Ball Sie selber trifft, so wird dies zukünftig straflos. Keine Haarspalterei mehr, bravo. • Verlorener Ball: Die Zeit für die Ballsuche wird auf drei
Minuten verkürzt (bisher 5 Minuten). Eine gute Sache, wenn jemand die Zeit messen würde … • Erleichterung in Anspruch nehmen: Das Droppen des
Balles wird einfacher. Der Ball muss – egal in welcher Höhe über dem Boden – so fallengelassen werden, dass er durch die Luft auf den Boden fällt. Auf einen Wurmhaufen als Tee zielen, wird nicht ganz einfach sein. • Eingebetteter Ball: Erleichterung kann neu im ganzen
Gelände (ausser im Sand) genommen werden, sofern Ihr Ball wirklich im eigenen Loch eingebettet ist.
… AUF DEM GRÜN: • Putten mit der Fahne im Loch gibt keine Strafe mehr, wenn Sie den unbedienten Flaggenstock treffen. • Auf dem Grün können praktisch alle Schäden
(Pitchmarks, Spikesschäden, Tierspuren) ausgebessert werden – selbstverständlich straffrei. Endlich eine faire Lösung. •S olange Sie nicht die Bedingungen für Ihren Schlag
verbessern, gibt das Berühren der Puttlinie oder das Berühren des Grüns bei der Richtungsangabe keinen Strafschlag mehr. Weniger Diskussionen im Flight. • Wenn sich der Ball auf dem Grün bewegt, auch wenn er
vom Wind weggeblasen wurde oder sich ohne klaren Grund bewegt, so muss er straffrei an die ursprüngliche Stelle zurückgelegt werden. • Keine Strafe mehr, wenn der Caddy, ohne vom Spieler
beauftragt zu sein, den Ball markiert und aufhebt.
… BEI ALS HINDERNIS GEKENNZEICHNETEN FLÄCHEN • Die Spielleitung bekommt die Möglichkeit, so genannte «Penalty Areas» zu markieren. Neben den Wasserhindernissen können frei wählbare Flächen wie Wald, Felsen (oder Wüste) als Hindernisse mit roten Pfählen gekennzeichnet werden. Schon wieder eine Vereinfachung! • Erleichterung auf der gegenüberliegenden Seite entfällt beim
seitlichen Wasserhindernis. Logische Konsequenz
… SCHNELLERES SPIEL • Es wird ermutigt, «Ready Golf» (spielen ausserhalb der Reihenfolge) zu spielen. Das ist in den angelsächsischen Ländern längst gang und gäbe. Wer dies in einer verantwortungsvollen Weise tut, beschleunigt das Spiel. • Es sollen alternative Zählformen eingeführt werden. Die
Spielleitung kann die maximale Schlagzahl begrenzen (z.B. Trippelbogey oder Doppelpar). Dann muss der Ball aufgenommen werden.
• A lle Einschränkungen beim Bewegen oder Berühren von
FOTO: GOLFDIGEST.COM
Gegenständen im Hindernis entfallen. Es gibt keine Strafe mehr, wenn Sie lose hinderliche Naturstoffe oder den Boden im Hindernis mit der Hand oder dem Schläger berühren. Noch eine Konsequenz aus den vorangegangenen Änderungen.
… IM BUNKER • Dies gilt auch für das Spiel aus dem Bunker. Allerdings mit einer gewichtigen Einschränkung: Die Beschaffenheit des Bunkers darf nicht geprüft werden und der Schläger oder die Hand darf den Boden nicht in der direkten Umgebung des Balles oder beim Rückschwung berühren. Also weiterhin Vorsicht beim Rückschwung. • Neu kann mit zwei Strafschlägen Erleichterung auch ausser-
halb des Bunkers (auf der Verlängerung die Linie zum Loch) in Anspruch genommen werden. Die unfairste Regel – Droppen im Bunker – entfällt.
GOLF VEREINFACHEN Zusammengefasst geht es bei den geplanten Regeländerungen um Vereinfachungen. Weil Golf draussen, auf nicht normierten Spielfeldern und bei jedem Wetter gespielt werden kann, muss immer eine Balance aus Einfachheit und Fairness gefunden werden. Dazu kommen die teilweise grundverschiedenen Ansichten der Golfenden. Das scheint mit der angefangenen Überarbeitung nicht schlecht zu glücken. Was jetzt bekannt geworden ist, sind die ersten Ergebnisse eines bereits fünf Jahre dauernden Prozesses, bei der weltweit viele Beteiligte zu Rate gezogen wurden. Ein ganz besonderer Fortschritt ist, dass jedermann Anregungen und Anmerkungen an R&A oder an die USGA richten kann (https:// www.snapsurveys.com/wh/s.asp?k=148674720575). Bis Anfang 2018 sollen dann die endgültigen Texte verabschiedet und auf den 1. Januar 2019 die neuen Regeln eingeführt werden.
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OMEGA EUROPEAN MASTERS GOLF IN SWITZERLAND
ES KANN NICHT IMMER 2011 SEIN ALEXANDER NOREN
«E
s ist für uns sehr wichtig, einen guten Sieger, einen Sieger mit einem guten Namen zu haben», pflegt Yves Mittaz zu sagen. Der Turnierdirektor des Omega European Masters in Crans-Montana musste in der Vergangenheit leise Enttäuschungen hinnehmen. Er konnte sich aber auch an zahlreichen Turnieren freuen, die nach seinem Geschmack perfekt zu Ende gingen. Am Omega European Masters im September 2016 ging die Rechnung des Chefs nicht schlecht auf. Alexander Noren, ein 34-jähriger Schwede, liess sich nach einem Stechen gegen den Australier Scott Hend als Sieger ausrufen und vor Abertausenden von Fans am 18. Loch ins Omega-rote Jackett, den symbolischen Preis, einkleiden. Noren hatte auf dem Walliser Hochplateau auch schon 2009 triumphiert. Sieben Jahre später war er aber deutlich stärker. Er gewann in den Jahren 2015 und 2016 fünf Turniere der PGA European Tour und verbesserte sich in der Weltrangliste unter die ersten zehn. Ja, für Yves Mittaz war Noren ein «guter» Sieger. Einer, den man verkaufen und über den man etwas sagen kann.
ALS MCILROY HÄTTE SIEGEN MÜSSEN 2008 erlebte der Turnierdirektor den GAU. Rory McIlroy, der, mit 19 Jahren am Anfang seiner Karriere stehend, dank Werbeverträgen schon Multimillionär war, gab sich die Ehre. Bis heute war es einer von drei Auftritten des Nordiren in der Schweiz. Er spielte 2008 auf Anhieb so gut, dass er hätte gewinnen sollen. Aber ein unbeschriebenes Blatt aus Frankreich machte Rory McIlroy und Yves Mittaz einen Strich durch die Rechnung: Jean-François Lucquin, ein damals 29-jähriger Profi aus Valence. Seine Vorstellung an jenen schönen Septembertagen wurde gleichsam zur Einwochenfliege. Ohne dass man seine Leistung schmälern sollte, war er ein namenloser Sensationssieger, wie ihn sich kein Turnierveranstalter wünscht.
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GOLF IN SWITZERLAND OMEGA EUROPEAN MASTERS
Als ehemaliger Sieger könnte sich Lucquin theoretisch noch jahrzehntelang einschreiben lassen. So wie früher Aldo Casera. Der kleine Italiener gewann im Jahr 1950 das damalige Swiss Open – den geschützten Titel European Masters erhielt das Turnier 1983. Casera kehrte jedes Jahr ins Wallis zurück, selbst noch in den Neunzigerjahren, als es längst sowohl mit dem Golfen als auch mit dem Gehen haperte. Kein anderer Spieler musste sich damals davor fürchten, Letzter zu werden. Der noch nicht 30-Jährige André Bossert, mitten in einer hoffnungsvollen Karriere stehend, hatte in den frühen Neunzigern die Ehre, an den ersten beiden Turniertagen mit Casera im Flight abzuschlagen. Der Dritte in der Gruppe war der renommierte Schotte Brian Barnes, ein ehemaliger mehrfacher Ryder-Cup-Spieler, unterdessen eindeutig übergewichtig geworden. Konnte sich Bossert schon am langsamen Italiener kein Vorbild nehmen, so konnte er es am Schotten fast noch weniger. Zum ersten Abschlag am Donnerstagmorgen erschien Brian Barnes mit einer penetranten Menge Restalkohol. Im Schlepptau hatte er eine für eine Golfrunde nicht passend gekleidete Dame, die er offensichtlich am feuchtfröhlichen Vorabend aufgegabelt hatte. Er musste ihr das Hinterste und Letzte erklären, weil sie nicht die geringste Idee vom Golf mitgebracht hatte. Dennoch spielte sie den ganzen Tag
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Barnes' Caddie. Es wurde bei weitem nicht André Bosserts bestes Turnier. Aldo Casera starb 1999 mit fast 79 Jahren. Der Rapport muss noch einmal ins Jahr 2008 zurückgehen, zu Mittaz, McIlroy, Lucquin. Rory McIlroy hatte genügend Gelegenheiten, den Sieg sicherzustellen und Jean-François Lucquin auf den zweiten Platz zu relegieren. Aber der Jungstar versagte in den entscheidenden Momenten auf den Greens. Zuerst am 18. Loch der regulären Runde, danach wieder auf dem Green des 18. Loches im Stechen. So musste Lucquin am Schluss keine Wunderdinge vollbringen, um zu gewinnen.
CRANS' WALK OF FAME Heute ist Lucquins Name wie der jedes anderen Siegers auf einer der vielen Bronze-Plaketten verewigt, die ins Pflasterstein-Trottoir der Dorfstrasse eingelassen sind. Golfer und andere Touristen würden vermutlich länger bei McIlroys Plakette verweilen, als sie es bei Lucquins metallener Erinnerung tun. Die bunt verstreuten Plaketten bieten heute ein Who-is-who des Golfsports. Bobby Locke, Bob Charles, Harold Henning, Severiano Ballesteros, Nick Price, Ian Woosnam, Nick Faldo, José Maria Olazabal sowie aus der jüngeren Zeit Eduardo Romero, Colin Montgomerie, Costantino Rocca, Lee Westwood, Ernie Els, Luke Donald, Sergio Garcia, Miguel Angel Jimenez, Thomas Björn und Danny Willett, der englische US-Masters-Sieger von 2016. Man kann erahnen, wieso Yves Mittaz viel Wert auf einen «guten» Sieger legt. Jean-François Lucquin war in jenem 2008 ein doppelter Missetäter. Denn mit seinem Exploit verhinderte er nicht nur den Wunschsieger McIlroy, sondern drängte auch noch Julien Clé-
FOTO: PVT PAULINE, WIKIPEDIA – JEAN-FRANÇOIS LUCQUIN
Jean-François Lucquin konnte seinen Erfolg nie auch nur annähernd bestätigen. Der Sieg in der Schweiz gab ihm reglementsgemäss für die nachfolgenden zwei Saisons das automatische Spielrecht auf der Europa-Tour. Danach stieg er umgehend aus dem höchsten Circuit ab, und mittlerweile ist er sogar in der zweiten Liga, auf der Challenge Tour, aus dem Ranking gefallen. In Crans-Montana, am Ort seines Triumphes, spielt er bis heute noch Jahr für Jahr mit.
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ment in den 3. Rang zurück. Dem damals 27-jährigen Genfer glückte auch so das beste Ergebnis aller Zeiten eines Schweizer Golfers in Crans-Montana. Nur der Tessiner Paolo Quirici mit den Plätzen 4 und 5 in den Jahren 1989 und 1991 kam nahe an Clément heran. Nach der Saison 2015 erklärte Julien Clément seine Ambitionen auf den Tours für beendet. Das Jahr 2015, aber auch die drei oder vier Saisons davor, waren für ihn sehr enttäuschend verlaufen. Seither ist er zwar weiterhin im Profi-Status unterwegs, aber er sucht sich die Turniere nach Lust und Laune aus. Er spielt noch zum Spass, während er ein Fernstudium in Marketing absolviert. Mit Cléments Nachlassen hielten auch vermehrt wieder die unbefriedigenden Ergebnisse der Schweizer Spieler an ihrem Heimturnier Einzug. Nach dem 18. Platz von Damian Ulrich im Jahr 2011 brachte es kein Schweizer mehr unter die besten 40. 2015 schieden alle Schweizer nach zwei Runden aus. 2016 wurde Mathias Eggenberger 41. Er war noch Amateur, weshalb dieses Resultat allen Respekt verdient. Im Allgemeinen ist keine schnelle Besserung in Sicht. Es gibt Statistiken, die belegen, dass die Schweiz die schwächste Golfnation von Westeuropa ist, wenn man die Kleinstaaten ausnimmt. Julien Clément hinterlässt eine Lücke. Er weckte in Crans-Montana nicht nur mit seinem formidablen 3. Platz eine Begeisterung unter den Schweizer Golffans. Ab 2007 spielte sich Clément am Omega European Masters fünfmal in Folge in die Finalrunden und mithin ins Preisgeld. Das ist ein bemerkenswerter Rekord. Der zweitbeste Schweizer schaffte den Cut im Wallis zweimal nacheinander. Clément war auch der bis heute letzte Schweizer, der auf der PGA European Tour ein reguläres Spielrecht besass. Das war in den Jahren 2003 und 2004.
BALLESTEROS' AUSSTRAHLUNG Wer am letztjährigen Turnier aufmerksam zuhörte, was an offiziellen und inoffiziellen Anlässen rund um den Event gesprochen wurde, dem konnte auffallen, dass der Name Severiano Balles-
teros häufig fiel. Selbst gut fünf Jahre nach dem Krebstod des unvergleichlichen, charismatischen Spaniers aus Pedreña bei Santander. Auch 2016 pilgerten viele Fans zum steinernen Mahnmal an der alten Schwimmbadmauer. Wo heute die massive Tafel steht, lag im September 1993 Ballesteros‘ Ball nach einem weit verzogenen Abschlag dicht an der Mauer. Von dort zauberte er den Ball mit einem Wedge an den Rand des Greens – und von dort wiederum mit einem Chip zum Birdie ins Loch. Wenn man zum Stein und zur Mauer tritt, kann man sich kaum vorstellen, dass so etwas möglich war. Komplimente bekommt «Seve» posthum jedes Jahr in grösserer Zahl von den Profis. Nach dem Umbau des heute nach ihm benannten Platzes in den Neunzigerjahren hörte Ballesteros viel Kritik von den Spielern. Heute sehen es die Profis ganz anders. Der Platz ist reif geworden, er ist eine faire Herausforderung. Zum Turnier in Seves Todesjahr 2011 kamen die Stars in Scharen nach Crans-Montana. Vorher und nachher gab es nie eine derartige Parade. Yves Mittaz wäre mit der Hälfte längstens zufrieden gewesen. 2011 war die Zeit in der die Europäer auch in der Weltrangliste den Ton angaben. Dicht hinter der damaligen Nummer 1 Luke Donald, dem Crans-Sieger von 2004, folgten Lee Westwood, Martin Kaymer und Rory McIlroy. Zudem hatte der alternde Nordire Darren Clarke gerade auf sensationelle Weise das British Open gewonnen. Auch er kam ins Wallis, genau wie Stammgast Miguel Angel Jimenez. Ein Jahr vorher hatte McIlroy einen wirksamen Werbespot platziert, den Wallis Tourismus nicht hätte bezahlen können. Der Nordire war gerade an einem Turnier in den USA beschäftigt, als er an einem Bildschirm eine Übertragung vom Schweizer Turnier laufen sah. Dann sagte er in die Mikrofone, dass er viel dafür geben würde, jetzt dort in den Alpen zu sein und dort zu spielen. Er werde das im darauffolgenden Jahr – eben 2011 – nachholen. Er kam und spielte als einer der Publikumsmagnete. Seither ist das Turnier zu einer gewissen Normalität zurückgekehrt, ohne schlecht geworden zu sein. Im Gegenteil, das Omega European Masters ist in jeder Beziehung sehr gefestigt.
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GOLF IN SWITZERLAND ROLEX TROPHY
ROLEX GEHT VON GENF NACH EUROPA
D
er Golf Club de Genève in Cologny ist eine der nobelsten Adressen unter den fast hundert Schweizer Golfklubs. Er ist das Westschweizer Pendant zum Golf&Country Club Zurich (offiziell in englischer Schreibweise) in Zumikon. Noch mehr als anderswo drücken sich Ärzte und Rechtsanwälte, CEOs und begüterte Erben die Türfalle in die Hand. Eine Partnerschaft zwischen der Genfer Luxusuhrenmarke Rolex und dem Golfclub Genf war schon lange naheliegend. Tatsächlich firmiert Rolex seit weit über 20 Jahren als Titelsponsor eines Turniers auf der Challenge Tour, dem zweithöchsten Circuit im europäischen Profigolfsport. Die Challenge Tour ist zweitklassig, dafür aber ist die jeweils Mitte August stattfindende Rolex Trophy innerhalb der Tour erstklassig. Es ist ein Event, der jeweils nur den besten 40 der Preisgeldrangliste offensteht, während sich an einem normalen Turnier der Challenge Tour 150 Professionals tummeln. In den meisten Fällen kann in Genf ein Schweizer Profi mitspielen, auch wenn dieser gemäss dem Ranking nicht mitmachen könnte. In der Schweizer Öffentlichkeit schlägt die Rolex Trophy im Unterschied zum Omega European Masters in Crans-Montana keine hohen Wellen. In der Westschweiz ist sie ein bisschen bekannt, in der Deutschschweiz so gut wie gar nicht. Dabei könnte man vor Ort Spieler an der Arbeit sehen, die auf dem Weg sind, gut verdienende Stars zu werden. So kam auf die Saison 2013 der Amerikaner Brooks Koepka nach Europa, um über die Challenge Tour aufzusteigen. Er gewann in kürzester Zeit drei Turniere und verbesserte sich dadurch automatisch in die grosse PGA European Tour. Er spielt mittlerweile längst in der Heimat auf der noch weit lukrativeren US
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PGA Tour. In den letzten zwei Saisons verdiente er fast sieben Millionen Dollar Preisgeld. Er war eine Stütze der siegreichen Amerikaner im Ryder Cup gegen Europa. Er wird in diesem Jahr an den Majorturnieren einer der ersten Siegesanwärter sein. Das Problem ist wohl einzig, dass die Zuschauer an den Challenge-Tour-Events wie der Rolex Trophy jeweils schlecht einschätzen können, welcher der Spieler – wie Koepka – ein künftiger Star ist. Wohl nicht zuletzt deshalb geht Rolex hinaus aus Genf mit dem Ziel, Europas Golfsport zu erobern. Rolex macht sich mit einer für Europa beispiellosen Kampagne breit. Unter dem Label «Rolex Series» hebt der Uhrenkonzern das Preisgeld von acht Turnieren der Europa-PGA-Tour auf je sieben Millionen Dollar an. Ein Preisgeld in dieser Höhe wurde bislang in Europa einzig am British Open ausgeschüttet. Erstes Ziel der kostspieligen, aber auch publizitätsträchtigen Massnahme ist es, vermehrt zu verhindern, dass starke europäische Spieler auf den amerikanischen Circuit wechseln. Tatsächlich kämpfte Europa in den letzten Jahren oftmals vergeblich gegen einen Exodus der eigenen Golfer. Die Verdienstmöglichkeiten und die Perspektiven für gute Positionen in der Weltrangliste sind in den USA viel besser. Wird das Schweizer Turnier in Crans-Montana auch bald zu den Rolex Series gehören? Nein. Es ist absolut undenkbar, solange Omega als einer der wirtschaftlichen Erzrivalen auf dem Walliser Hochplateau als Titelsponsor auftritt. Unlängst hat der Bieler Konzern den Vertrag mit dem European Masters erneut um fünf Jahre verlängert.
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GOLF IN SWITZERLAND SWISS CHALLENGE
SWISS CHALLENGE SEMPACHERSEE – DIE ACHTE 1. – 4. JUNI 2017
GC SEMPACHERSEE
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SWISS CHALLENGE GOLF IN SWITZERLAND
«S
ie» gilt als das wichtigste Turnier der Deutschschweiz und findet alljährlich Anfang Juni im grössten Golf Resort der Schweiz – im GC Sempachersee statt. In diesem Jahr nun schon zum achten Mal vom 1. bis 4. Juni. Dabei geht es nicht nur um das Preisgeld von 170'000 Euro, um das die 156 nationalen und internationalen Pro's kämpfen sondern auch um das hochgelobte Rahmenprogramm, das seinesgleichen sucht.
PRO-AM ZUR EINSTIMMUNG UND PARTY FÜR DIE STARS Mit den Golfstars auf «Du» heisst es beim Pro-Am-Turnier am 31. Mai im Vorfeld der Swiss Challenge, denn nirgendwo ist man den zukünftigen Golf-Stars so nahe als bei diesem Turnier. Dafür legen die Golfenthusiasten auch gerne mal 4'500 Franken für den Flight hin. Gespielt wird ein Swiss Challenge Scramble auf dem «Woodside Course», mit 6'673 Metern längster Platz der Schweiz mit einem Slope von 138! Als Highlight des gesellschaftlichen «get togethers» gilt wie jedes Jahr die Players Party am Samstag, 3. Juni wo sich an die 300 geladene Gäste, namhafte Sponsoren und natürlich auch die jungen Spieler bei Live-Musik und kulinarischen Genüssen amüsieren. Künstler wie Seven, Marc Sway oder Caroline Chevin gaben sich schon letztes Jahr die Ehre und sorgten mit den exklusiven Privatkonzerten für einen unvergesslichen Abend. Nichtgolfer oder golfwillige Einsteiger bekommen zudem fachkundige Führungen durch die Swiss PGA auf dem Woodside Course. Weitere gibt es an den «Juniors Days» des Schweizerischen Golfverbands ASG zur Förderung der Nachwuchstalente.
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GOLF IN SWITZERLAND SWISS CHALLENGE
SPRUNGBRETT ZUR EUROPEAN TOUR Sie sind zwischen 20 und 30 Jahre jung, kommen aus unterschiedlichsten Ländern und spielen die vier Runden bei der Swiss Challenge um in die nächsthöhere Klasse aufzusteigen. Kein leichtes Unterfangen bei der Auswahl an talentierten Anwärtern. Dabei gilt es erstmals am Freitag den Cut zu schaffen, denn nur die 60 Besten kämpfen dann um das Preisgeld. Grundsätzlich gilt die European Challenge Tour mit 28 Turnieren als die zweithöchste professionelle Golf Tour in Europa. Am Ende der Saison erhalten die 15 bestklassierten Spieler in der Order of Merit ein Spielrecht für die oberste Spielklasse, die European Tour.
INTERNATIONALE TALENTSCHMIEDE «Die Swiss Challenge ist das Turnier der Golf Stars von morgen», betont Daniel Weber, Turnierdirektor der Swiss Challenge. Und das kann er verbürgen, denn immerhin leitet er seit 2010 das hauseigene Turnier hier. Top Stars wie der Italiener Matteo Manassero und der Däne Thorbjörn Olesen spielten die Swiss Challenge, bevor sie zum Angriff auf die Weltspitze ansetzten. Oder der Engländer Nick Dougherty, der bereits mehrere European Tour Turniere für sich entscheiden konnte sowie sein Landsmann Oliver Wilson, der ehemalige Ryder Cup Spieler und Gewinner des Alfred Dunhill Links Championship. Die Liste ehemaliger European Challenge Tour-Teilnehmer ist lang – vom deutschen Golfstar Martin Kaymer, dem US Open Champion 2005 Michael Campbell, dem ehemaligen Crans Montana-Sieger Mathias Grönberg bis zu den heutigen «Oldies» Costantino Rocca, Sven Strüver, Ricardo Gonzalez und Bradley Dredge. Sie alle profitierten von der European Challenge Tour als Schaubühne.
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DAS GOLFERLEBNIS ZÄHLT Daniel Weber, grösster Schweizer Golfplatzbetreiber und Turnier-Chef der Swiss Challenge vertritt eine ganz eigene Philosophie, was das Golfen betrifft. Für ihn ist das Golferlebnis wichtig. Will heissen – nicht nur das Spiel über 18 Löcher zählt, sondern auch das Drumherum. «Wie Puzzlesteine müssen sich Ambiente, Service, Architektur, Restaurant, Clubhaus und Parkmöglichkeiten zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügen», meint er. Man könnte alles natürlich unter dem inflationären Begriff «Lifestyle» zusammenfassen aber er nennt es lieber «die Gefühlswelt des Kunden ansprechen». Und das gelingt ihm nicht nur bei den 1'200 Mitgliedern des Golfclubs hervorragend sondern auch bei den 10'000 Zusehern, die das Turnier jährlich anzieht. Nicht nur in der VIP Lounge direkt am 18. Grün werden hier die Gäste mit auserlesenen und überraschenden Kreationen verwöhnt auch im grossen Ballsaal, der mit 600 Sitzplätzen Festivitäten jeglicher Art beherbergen kann – vom Bankett bis zur Hochzeit. Zu seinem «Golf-Imperium» zählen bis heute drei Championship-Courses, Clubhäuser mit Vorzeige-Architektur und Locations, die gut und gerne auch für Hochzeiten gebucht werden.
CLUBGOLF – VON 54 LÖCHERN AUF 90 150 Hektar misst das Areal der grössten Schweizer Golfanlage Golf Sempachersee bei Luzern. Darin befinden sich zwei 18 Loch-Meisterschafts: der «Woodside-Course», der sich dem Namen nach um den Wald schlängelt und einige Wasserlöcher vozuweisen hat und der «Lakeside-Course» – mit Seeblick und anspruchsvollen Grüns. Als Teil der Vereinigung «Leading Golf Courses of Switzerland» erfüllt Golf Sempachersee höchste Qualitätsstandards. Nicht ohne
«Die Swiss Challenge ist das Turnier der Golf Stars von morgen» Stolz erwähnt Hausherr Daniel Weber, dass es dieser Platz regelmässig auf die Bestenliste der «Rolex TOP 1000» schafft. Dazu gesellt sich noch der Golfclub «Kyburg» bei Zürich, der romantisch eingebettet in einer Waldlichtung mit viel altem Baumbestand liegt. Auch hier, wie bei allen anderen Plätzen hat sich Kurt Rossknecht mit einem unverwechselbaren Layout verewigt. «Wer rastet, der rostet» scheint das Credo von Daniel Weber zu sein, denn schon winkt das neue Projekt «Golf Saint-Apollinaire» bei Basel, mit Eröffnung im Sommer 2018. «Die Domaine Saint-Apollinaire steckt voller Geschichte, liegt nur eine Viertelstunde vom Basler Stadtzentrum entfernt und bietet locker Platz für zwei 18-Loch-Plätze», meint der 46 jährige Golfmogul und schwärmt: «Das werden zwei absolute Top-Plätze, mit fünf verschiedenen Tee-Boxen, die stark gestaffelt sind. So können die ganz unterschiedlichen Spielstärken und Bedürfnisse der Golfer berücksichtigt werden». Und damit bietet er seinen Mitgliedern 90 Löcher auf fünf Meisterschaftsplätzen im Dreieck zwischen Luzern, Zürich und Basel. Und das muss ihm erst einmal jemand nachmachen.
SWISS CHALLENGE GOLF IN SWITZERLAND
GOLF SEMPACHERSEE GASTRONOMIE
GOLF SEMPACHERSEE_CLUBGEBÄUDE
DANIEL WEBER Geb. 12. Mai 1970 Verheiratet, drei Kinder Beruf Bauingenieur ETH Hobbys Architektur, Segeln, Golf
ClubGolf CH-6024 Hildisrieden +41 41 462 71 71 info@clubgolf.ch
Seit 1999 selbständiger Unternehmer im Bereich Immobilien mit Spezialisierung auf Golf Anlagen. Seit 1999 ist er Betreiber und Besitzer von Golf Sempachersee. Seit 2004 ist er Betreiber und Besitzer von Golf Kyburg. Seit 2010 Veranstalter der Swiss Challenge. 2017 Baubeginn Golf Saint Apollinaire.
www.swiss-challenge.ch www.golf-sempachersee.ch www.golf-kyburg.ch www.clubgolf.ch
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GOLF IN SWITZERLAND BAD RAGAZ
TRIPLE «G» FÜR BAD RAGAZ
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BAD RAGAZ GOLF IN SWITZERLAND
A INNOVATIV IN SACHEN GESUNDHEIT, GOLF UND GENUSS – SO KENNEN VOR ALLEM GOLF-CONNAISSEURE DAS FÜHRENDE SCHWEIZER WELLBEEING & MEDICAL WELLNESS RESORT GRAND HOTEL BAD RAGAZ. NEBEN DEM WELTWEIT BEACHTETEN GESUNDHEITSPROGRAMM KOMMT NUN IN SACHEN GOLF MIT DEM NEUEN CLUBHAUS EIN MILLIONEN-PROJEKT AUF DEN TISCH UND AUCH KULINARISCH LEUCHTET EIN STERN ÜBER DEM «IGNIV». EIN SCHÖNES ERBE FÜR DEN NEUEN GM MARCO R. ZANOLARI, EINEM GEBÜRTIGEN SCHWEIZER AUS CHUR.
uf dem Sektor «Gesundheit & Golf & Genuss» kann sich kein anderes Schweizer Hotel mit diesem Luxusresort messen, denn auch im letzten Jahr wurde das Grand Resort Bad Ragaz als «bestes Wellnesshotel der Schweiz» und «Resort Spa of the Year: Western Europe & Scandinavia» ausgezeichnet. Das hat natürlich auch mit den kürzlich erfolgten Renovierungs-und Neubauten zu tun, wie dem Spa-Suites Gebäude mit Presidential-Suite, der über 7'000m2 grossen und futuristisch wirkenden Tamina – Therme mit neuem Wellness-Konzept – genannt «haki»-Methode und Erweiterungen im Medizinischem Zentrum. Die «Clinic Bad Ragaz» als «The finest Art of Rehabilitation» feiert in diesem Jahr ihr drei-jähriges Bestehen. Begonnen hat alles im Jahr 1242 mit der Entdeckung einer körperwarmen Thermalquelle. Sie legte den Grundstein im Gesundheitsresort mit dem 36.5° Wellbeing & Thermal Spa, das neben dem gigantischen Gesundheits-Programm noch immer ein aussergewöhnliches und authentisches Spa-Erlebnis bietet. Vor zwei Jahren feierte diese Quelle ihr 175-jähriges Jubiläum. Auch Golf hat in Bad Ragaz schon lange Tradition. Gleich zwei Plätze bieten hier den Hotelgästen des Grand Hotels ein traditionelles Golfvergnügen: Der 18Loch PGA Championship Course, seit seiner Eröffnung 1905 einer der ältesten Golfplätze der Schweiz und der 9-Loch Executive Course «Heidiland», gegründet 2005 zum 100. Geburtstag des Golf Club Bad Ragaz. Ersterer befindet sich einen Katzensprung vom Hotel entfernt. Über hundert Jahre hatten die Bäume
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GOLF IN SWITZERLAND BAD RAGAZ
hier Zeit zu wachsen, sodass die Runde einerseits auch als schöner Kurparkspaziergang gewertet werden kann. Immerhin hat Architekt Donald Harradine bei seinem Redesign aus den frühen 30er Jahren den Ball flach gehalten aber doch einige tricky Grüns und verdeckte Wasserstellen eingebaut. Aber auch ein verpatzter Score ist angesichts der traumhaft schönen Bündner Kulisse kein Grund zur Missstimmung. So sagen es jedenfalls die Teilnehmer des Seniors Open Turniers – und die müssen es ja wissen!
GOLF AT IT´S BEST BEIM 20. SENIORS OPEN TURNIER Der alljährliche Golf-Senioren-Treff als Drei-Tages-Turnier zählt sicherlich zu den golferischen Highlights im Bad Ragazer Golf Club. Gibt es dabei doch immer ehemalige Ryder-Cup-Helden, Major-Sieger, European-Tour-Gewinner und frühere Bad-Ragaz-Champions auf dem Parcours des GC Bad Ragaz zu bestaunen. Schon immer galt dabei das Restaurant des Golf Club Gad Ragaz als kulinarischer Meeting Point nach dem Spiel. Nicht zuletzt wegen seiner 14 GaultMillau-Punkte, die jede Speise zu einem Erlebnis machten. Für eine normale Clubhaus-Gastronomie nicht selbstverständlich. Seit 1963 galt also dieses Clubhaus als Herzstück des Clublebens mit gut sortiertem Pro-Shop, Restaurant und übergrosser Terrasse mit Blick auf Loch 10 und 18. Hier trifft man auch die Spieler zum «Anfassen» gemütlich beim Essen und einem Glas Wein in relaxter Atmosphäre. Sowohl die Weltklasse-Pro´s als auch die international angereisten Gäste schätzen hier das gute Essen als auch den unaufgeregten Service. Im letzten Jahr zum 20. Jubiläum der Seniors Open gab es dazu von den 54 Teilnehmern grosses Lob, nicht nur des Platzes
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TIM THELEN WINNER SENIOR'S OPEN 2016
wegen, sondern auch für die sprichwörtliche Hospitality von Golf Club und Hotel. Besonders der Turnier-Sieger, der Amerikaner Tim Thelen bedankte sich für eine grossartige Woche: «Ich fühle mich hier wie im Paradies.» Das Essen sei in Bad Ragaz exzellent und die Spieler würden derart verwöhnt werden, dass sie sich richtig wie zu Hause fühlten. Kein Wunder, es war ja bereits sein zweiter Sieg hier in Bad Ragaz. Seine Vorgänger waren der Schotte David Huish (2000, 2001), der Argentinier Horacio Carbonetti (2003, 2004) und der Rekordhalter Carl Mason aus England (2007, 2008, 2010). Leicht war´s nicht, denn zuoberst auf dem Leaderboard fand man Thelen erst, als er auf dem Schlussloch zum Birdie eingelocht hatte. Führend bis dahin war der Spanier Miguel Angel Martin, der leider auf der Schlussrunde seine Chance auf den 45'000 Euro Gewinn für Platz 1 verspielte. Bei der 21. Auflage vom 7. Bis 9. Juli 2017 gibt es dann eine neue Chance – immerhin werden 300'000 Euro ausgespielt.
«Ich fühle mich hier wie im Paradies» Tim Thelen
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FOTOS: GRAND RESORT BAD RAGAZ
«IGNIV» – DAS NEUE RESTAURANT DES SPITZENKOCH CAMINADA
SCHLOSS SCHAUENSTEIN
NEUES CLUBHAUS, NEUES SCHLOSSRESTAURANT, NEUER STERN Noch im letzten Jahr begann man mit dem Abriss des 53 Jahre alten Clubhauses, das laut Golf Direktor Ralph Polligkeit «nicht mehr den modernen Bedürfnissen entspricht». Für den Neubau, der grösser konzipiert ist und mehr Nutzungsmöglichkeiten verspricht, wurden 12 Mio. Schweizer Franken veranlagt. In den neuen Räumlichkeiten sollen dann auch Veranstaltungen wie etwa Bankette, Preisverleihungen, Konferenzen, Seminare, Lesungen und Musikaufführungen stattfinden. Damit schlägt der Golf Club Bad Ragaz 2017 ein neues Kapitel seiner 111-jährigen Geschichte auf – was einige der 800 Mitglieder mit ein wenig Wehmut verfolgen. Aber auch mit Vorfreude, denn pünktlich zur neuen Golfsaison soll am 29. April das neue
Clubhaus eröffnet werden. Fest steht heute schon, dass es auch hier wieder ein hochwertiges kulinarisches Konzept von Robert Hubmann geben wird. Zu den insgesamt sieben Restaurants mit asiatischen, mediterranen, internationalen und Schweizer Köstlichkeiten kommt nun das Restaurant Schloss Wartenstein im gleichnamigen Boutique-Hotel hoch oben über dem Resort gelegen dazu. Mit Panoramablick von den Churfirsten bis zur Bündner Herrschaft und ins Rheintal zelebriert hier der Gastgeber Reto Hofmann Kreationen von der typisch Schweizerischen Küche bis zum Chateaubriand. Den einzigartigen Ausblick gibt es gratis dazu – ob von der Sonnen-Terrasse oder vom Restaurant im klassischen Schloss-Ambiente.
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EIN UHREN- UND SCHMUCKTRAUM IM QUELLENHOF «Der schönste Schmuck des Menschen sind seine Emotionen. Wir machen Gefühle sichtbar. Mit Schmuck und Uhren, die magisch kostbar sind.» NORMAN J. HUBER, CEO HUBER WATCHES JEWELLERY
HUBER UHREN SCHMUCK ANSTALT +423 237 1414 WELCOME@HUBER.LI WWW.HUBER.LI
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Im August wird im Grand Resort Bad Ragaz die exquisite Uhren- und Schmuck-Boutique von Huber Fine Watches & Jewellery eröffnet. Das liechtensteinische Familienunternehmen zählt zu den traditionsreichsten Häusern der Uhren- und Schmuck-Branche in Europa – mit drei Niederlassungen in Liechtenstein, darunter der einzigartige «Weisse Würfel» in Vaduz und einer weiteren Boutique in Lech am Arlberg. Norman J. Huber führt die Geschäfte nun in der fünften Generation. Für ihn ist die neue Uhrenund Schmuck-Boutique in Europas führendem Wellbeing & Medical Health Resort Bad Ragaz ein besonderer Standort: «Hier dreht sich alles rund um Gesundheit, kulinarische Genüsse und Schönheit und zu diesem sinnlichen Erlebnis tragen wir gerne bei.»
BAD RAGAZ GOLF IN SWITZERLAND
ZUR KULINARISCHEN SINNESREISE INS
I FOTO: GRAND RESORT BAD RAGAZ
n seinem zweiten Restaurant «IGNIV» – (NEST), das der Schweizer Spitzenkoch Andreas Caminada vor zwei Jahren im Grand Resort Bad Ragaz eröffnete, verfolgt er ein ganz spezielles Konzept: Das Fine-Dining-Sharing Experience. Dafür gab es jetzt für den talentierten Küchenchef Silvio Germann den ersten Michelin-Stern und der GaultMillau machte ihn mit 16 Punkten zur Entdeckung des Jahres in der Deutschschweiz. Hinter alledem steht der Initiator und charismatische Drei-SterneKoch Andreas Caminada, den Elsa-Maria Honecker zu einem Interview traf.
Wir sitzen hier ganz entspannt in Ihrem neuen Restaurant «IGNIV». Herr Caminada, warum haben Sie sich gerade in diesem Luxushotel neu etabliert? Ich wollte schon immer einen zweiten Restaurantbrand lancieren und dabei etwas ganz Neues ausprobieren. Und ja, es sollte auch wieder in einem Hotel stattfinden. Da das Grand Resort quasi vor meiner Haustür liegt und ich das Hotel sehr schätze, lag es nahe, dass wir eine fruchtbare Partnerschaft eingehen könnten.
IGNIV Wie würden sie ihre Küche und das neue «Sharing-Konzept» beschreiben? Ich war auf der Suche nach einer Ergänzung zu meiner Koch-Philosophie im Schloss Schauenstein und wollte etwas zeitgemässes und weltoffenes mit Erlebnis-Faktor kreieren. Daraus entstand eine Art «Table d'hôtes Stil» – wie es früher in den Familien so Usus war. Die Gerichte kommen in Schüsseln und Platten auf den Tisch und jeder kann sich je nach Gusto aus den 18 Gerichtskomponenten bedienen. Was ist Ihrer Meinung nach das Besondere des «Sharing-Prinzips? Wir wollen die Menschen wieder zu einem gemeinsamen Essen motivieren, egal ob sie ein a'la carte – oder ein Drei-Gänge-Menü bestellen. Wichtig ist dabei das Gespräch, das «aus einem Topf essen», eventuell noch Nachschlag bestellen und dies alles auf hohem Niveau. Das kommt besonders gut an bei Familien zum Sonntags-Mittagstisch, bei einem Geschäfts- oder Freundinnen-Essen wie auch beim romantischen Dinner zu zweit. Die Gäste lieben in erster Linie die ungezwungene Atmosphäre mit frischem Design, floralem Geschirr und natürlich die innovative Küche.
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GOLF IN SWITZERLAND BAD RAGAZ
Woher nehmen Sie Ihre Kreativität? Wovon lassen Sie sich inspirieren? Also – ich koche, was ich selbst gerne mag. Als gebürtiger Bündner zählt dazu eine bodenständige Küche, die auf einfachen, regionalen Zutaten basiert. Lieber frisches heimisches Gemüse anstatt Kaviar. Mit aufwendigen Details zubereitet, ergibt das oft ein überraschendes Resultat. Meine Inspiration hole ich mir meistens in meinem Atelier in Schloss Schauenstein, zusammen mit meinem Team. Ist für sie die «kleinste Stadt der Welt» Fürstenau noch immer ihr Lebensmittelpunkt? Ja. Hier habe ich vor 14 Jahren im Schloss Schauenstein meine Selbstständigkeit begonnen. Das war damals zugegebenerweise eine mutige Entscheidung, da der Ort wirklich weit weg vom Schuss liegt. Die meisten fahren heute daran vorbei, Gourmets machen für ein paar Tage in meinem kleinen Boutique-Hotel mit sechs Zimmern halt und lassen sich von mir kulinarisch verwöhnen. Aber hier kann man zur Ruhe kommen und ein paar Gänge zurück schalten. Sie feiern in diesem Jahr Ihren 40. Geburtstag. Gibt es dazu bestimmte Wünsche, die Sie sich erfüllen wollen? Ich bin ja eigentlich ein Macher und ständig mit neuen Ideen beschäftigt. Sei es für mein Magazin, ein Kochbuch, für Rezepte oder Zukunftspläne, die Fürstenau und Schloss Schauenstein betreffen. Hier könnte ich mir gut vorstellen, neben dem Restaurant und der Remisa eine kleine und feine Erweiterung auf neun Zimmer im Hotel vorzunehmen. Und – Fürstenau aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken – mit einem Dorfladen als Bäckerei oder Metzgerei und eventuell authentischen Veranstaltungen mit kulinarischen Highlights.
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A.CAMINADA, E.M. HONEKER, S.GERMANN
Ihr Restaurant findet man jetzt schon zum 7. Mal auf der Liste der «The World´s 50 Best Restaurants». Was machen Sie anders als die anderen? Das ist allerdings erstaunlich, denn mein Restaurant liegt nicht wie andere in einer Grossstadt wie New York oder Singapur. Ausserdem bin ich auch nicht ständig unterwegs um mich zu präsentieren. Höchstens zweimal im Jahr zu diversen Veranstaltungen oder Charitys. Möglich, dass es an meinen Geschmackskompositionen und Präsentationen liegt, die doch deutlich meine DNA erkennen lassen. Für mich selbst ist die Bewertung durch Michelin und GaultMillau wichtiger. Kommen Sie bei all ihren Aktivitäten noch zum Golfspielen? Ja, Gott sei Dank kann ich mir dazu die Zeit stehlen. Schliesslich ist Golf seit 20 Jahren mein Hauptsport. Ich bin ja in der glücklichen Lage, dass mein Heimat-Club hier in Bad Ragaz ist und einige der besten Plätze nicht weit entfernt liegen. Trotzdem muss ich die Zeit zwischen Familie und Beruf aufteilen. Was sind Ihre nächsten Ziele? Nach über 10 Jahren in meinem Beruf brauche auch ich eine neue Herausforderung, denn ich will was bewegen. Deshalb setze ich viel Energie in mein neuestes Projekt, die Stiftung «Fundaziun Uccelin» (rätoromanisch für «Vögelchen»). Dabei sollen talentierte Koch- und Servicefachkräfte individuell gefördert werden und diesem Handwerk neuen Aufwind geben. Weil Leidenschaft, Qualitätsbewusstsein und Kreativität in der Spitzengastronomie für mich das «A & O» sind.
FOTO: GRAND RESORT BAD RAGAZ
«Wir wollen die Menschen wieder zu einem gemeinsamen Essen motivieren»
BAD RAGAZ GOLF IN SWITZERLAND
RESTAURANT IGNIV GRAND RESORT BAD RAGAZ BERNHARD-SIMON-STRASSE CH-7310 BAD RAGAZ +41 81 303 30 30 RESERVATION@IGNIV.COM WWW.IGNIV.COM
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I N H A LT
TRAVEL MALLORCA I 48
120 I EDEN ROC
MEXIKO I 58
124 I HAMBURG
SÃœDTIROL I 112
130 I MAURITIUS
TEXTE ELSA-MARIA HONECKER NEL A PANIC HANNES HUGGEL
TRAVEL MALLORCA
SON QUINT – DER JÜNGSTE DER DREI PLÄTZE VON ARABELLA GOLF
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MALLORCA TRAVEL
M ALLORC A WEIL’S NAHE LIEGT
WANN DIE ERSTEN MENSCHEN MALLORCA, DIE GRÖSSTE INSEL DER BALEAREN, BEVÖLKERTEN, WEISS MAN NICHT GENAU. MAN NIMMT AN, DASS DIESE VOR VERMUTLICH 4000 JAHREN V.CHR. ENTWEDER VOM SPANISCHEN FESTLAND ODER DEM HEUTIGEN SÜDFRANKREICH ÜBERS MEER ZUR «INSULA MAJOR» REISTEN. HEUTE KOMMEN SIE DURCH DIE LUFT UND VOR ALLEM AUS DEUTSCHLAND. DIE AMTSSPRACHEN SIND ZWAR SPANISCH UND KATALANISCH – MALLORQUINISCH IST EIN KATALANISCHER DIALEKT –, DOCH WER SICH IRGENDWIE IM TOURISMUSBEREICH BETÄTIGT, DER MUSS DEUTSCH KÖNNEN UND WENN MÖGLICH AUCH NOCH ENGLISCH.
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TRAVEL MALLORCA
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enn es aber um Golf geht, dann sind auch die Schweizer mit von der Partie. Schliesslich dauert der Flug weniger als zwei Stunden. In den drei von Golf Yearbook besuchten Hotels trafen wir immer wieder auf Landsleute. Und erst recht auf den sechs gespielten Golfplätzen.
SICH VERWÖHNEN LASSEN Fangen wir mit dem Jüngsten an: Das Park Hyatt Mallorca liegt fast am östlichsten Zipfel der Insel. Wenige Minuten vom Meer und vom Strand entfernt. Gebaut im Stile eines traditionellen mallorquinischen Hügeldorfes überblickt man von den luxuriösen Zimmern aus die wunderbare Gegend des Tales bei Canyamel in der Region von Cap Vermell. Das Gebiet bietet dem Gast eine Vielzahl von Aktivitäten: Velofahren, Tennis, Wandern, verschiedenste Wassersportarten, Reiten und natürlich Golf. Die fünf Hektar grosse Hotelanlage besteht aus 17 ganz unterschiedlichen Häusern und insgesamt 142 luxuriös eingerichteten Zimmern, davon 16 Suiten von 100m2 und mehr. Dazu kommen vier Restaurants und zahlreiche Veranstaltungsräume. Die ganze «Hotel-Siedlung» liegt in schön gestalteten Gärten mit kleinen Bächlein und bietet auch drei Swimming Pools, Fitnesscenter, Spas und Aussenanlagen speziell für Kinder. Der ganze Komplex ist je nach Standpunkt sehr gut in die Gegend eingepasst oder doch etwas sehr amerikanisch. Die Restaurants bieten ganz unterschiedliche Geschmacksrichtungen. Das Balearic, in der Nebensaison nur für ein perfektes Frühstück geöffnet, offeriert die traditionelle Küche der Region. In der Tapas Bar, bei der man den Köchen über die Schultern schauen kann, stellt
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man sich die frischen Häppchen selbst zusammen. Im «Asia» spielt die Küche des fernen Ostens die Hauptrolle und im «Café sa Plaça» mit seiner grossen Terrasse kann man den ganzen Tag hindurch leckere Kleinigkeiten aber auch Kaffee und Kuchen geniessen. Auch Sehenswürdigkeiten gibt es in der nächsten Umgebung mehr als genug: Prähistorische Stätten, der alte Wehrturm von Canyamel, die mittelalterliche Burg von Capdepera, die mittelalterliche Stadt, das Kloster und die Tropfsteinhöhlen von Artà und natürlich der Naturpark der Penisula de Llevant, um nur die Wichtigsten zu nennen. Und dann wären da noch die Golfplätze bei Capdepera, von Son Servera und Pula, mit denen das Hyatt Vereinbarungen hat. Leider nicht dabei ist der gleich neben dem Hotel liegende Platz von Canyamel. Bis heute konnten sich die beiden Besitzer nicht auf ein Abkommen einigen.
DIE SCHÖNSTE TERRASSE MALLORCAS Fast am andern Ende der Insel, unweit des Flughafens von Palma, liegen die Hotels und die Plätze der Starwood-Gruppe. Das elegante Castillo Hotel Son Vida, das Sheraton Mallorca Arabella Golf Hotel und die drei zu Arabella Golf gehörenden Golfplätze Son Vida, Son Muntaner und Son Quint. Majestätisch thront das Castillo, das frühere Schloss aus dem 13. Jahrhundert über der ruhigen «Urbanización Son Vida» mitten in einem riesigen subtropischen Garten. Auf der grossen Terrasse über einem der Restaurants geniesst man eine traumhafte Aussicht über die Bucht und die Stadt Palma. Ein Ort um die Zeit zu vergessen. Man spricht zu recht vom «Balkon von Mallorca». Das 1961 eingeweihte Hotel – es gehört zur «Luxury Collection» der Gruppe – mit seinen 164 Zimmern und Suiten wirkt nie gross. Auch wenn die Gänge im Haus
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DIE AUSSICHT VOM PARK HYATT MALLORCA IST TRAUMHAFT
verwinkelt und manchmal lang sind, so hat man doch stets das Gefühl, zuhause zu sein. Das trifft auch auf die beiden Restaurants zu. Sowohl das «Es Castell» als auch das «Es Vi» verbinden den edlen Stil des ganzen Hauses mit dem heute verlangten Komfort. Logisch, dass die Küche mediterran ausgerichtet ist und die Gäste mit mallorquinischen Schlemmereien verwöhnt werden. Auch in den verschiedenen Bars ist die Gastlichkeit auf Schritt und Tritt spürbar. Praktisch auf dem Golfplatz Son Vida liegt das Sheraton Arabella. Die Annäherung statt aufs 18. Grün in den Hotelpool zu schlagen wäre grundsätzlich keine Kunst. Aber, wer will sich schon sein Score kaputtmachen – schliesslich hat es schon direkt vor dem Grün genügend Wasser. Im Sheraton, mit seinen 93 Zimmern, ist der Empfangsbereich mit seiner
«Eine einmalige Kirche und ein faszinierender Blick über den Hafen»
Lobby-Bar «18+uno» gleichzeitig auch der eigentliche Treffpunkt. Sei es zum Apéro, oder zur Übertragung eines Golfturniers – Golf läuft hier am TV eigentlich immer – oder einfach um auf der anschliessenden Terrasse ein feines Glas Cava, einen mundenden Wein, eine Zigarre oder ganz einfach das Leben zu geniessen. Geniessen ist auch das Stichwort zu den beiden Restaurants. In der leicht rustikal gestalteten Bodega del Green findet man die perfekte Kombination von Aromen bei Tapas und Wein. Das Hauptrestaurant des Hotels ist das «Es Carbó», wo Frühstück und Abendessen serviert werden. Die Küche kann ruhig als europäisch bezeichnet werden, der Einfluss verschiedenster Länder ist deutlich spürbar. Für Sheraton-Gäste weiterhin gültig ist das bei Golfenthusiasten so beliebte Angebot «Golf unlimited».
EINE STADT ZUM VERLIEBEN UND VERWEILEN Palma, auch Ciutat (de Mallorca) genannt, ist die Hauptstadt der Insel und Sitz der autonomen Regierung der Balearen. Aber es ist noch viel mehr: Versorgungszentrum mit dem grössten Hafen und dem grössten Flughafen – und Touristenmagnet. Im Vorfrühling war es ein ganz besonderes Erlebnis, durch die vielen engen, von schmucken Häusern begrenzten Gassen zu schlendern. Die Touristen waren zwar schon da, die «Verkehrsdichte» aber noch absolut erträglich. Die grösste und sicher auch berühmteste Sehenswürdigkeit ist «La Seu», die Kathedrale von Palma. Diese wunderschöne, architektonisch bemerkenswerte Kirche erlaubt auch einen faszinierenden Blick über den Hafen aufs Meer hinaus. Die an jeder Ecke angebotenen Kutschenfahrten sollte man meiden, sie sind viel zu teuer. Ein Erlebnis sind im Süden immer wieder die Markthallen. Highlights sind der Marcado de Santa Ca-
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Auch kรถrperlich anspruchsvoll: Golf Son Servera
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talalina und der Mercat de l’Olivar. Dieser ist ein besonders toller Ort zum Einkaufen – auch für die Mallorquiner –, nicht zuletzt, weil die Fischhalle separat ist und es über den Markthallen auch gleich noch einen Supermarkt gibt. Im Santa Catalina kann man auch sehr gut frühstücken und den wunderbaren frisch gepressten Orangensaft geniessen.
ARABELLA GOLF Das Geschenk zum 50. Geburtstag machte sich Son Vida, der älteste Golfplatz auf der Insel, gleich selbst: ein neues Clubhaus. Der gute Ruf des Platzes täuscht nicht darüber hinweg, dass für anspruchsvollere Golfer der Son Muntaner als der Beste der drei Plätze gilt. Son Vida ist auf seine Art ein typischer «englischer» Parkland-Course mit einem steten Wechsel von engen und breiten Fairways. In den 90er Jahren war er zweimal Austragungsort des Open Balearen der European Tour mit den Siegern Severiano Ballesteros und Barry Lane. Der bekannte Golfplatzarchitekt Kurt Rossknecht hat den Platz vor 16 Jahren umgebaut, den Charakter des Platzes aber nicht verändert. Im Gegensatz zu Son Vida ist der ebenfalls zur Gruppe gehörende Son Quint der jüngste auf der Insel. Auf dem langen, offenen Platz liegen die Fairways manchmal etwas nahe beieinander, was aber bei den geringen Raumverhältnissen nicht weiter überrascht. Zum 18-Loch-Platz Son Quint gehört auch noch ein Pitch und Putt-Platz für jedermann.
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GOLF CAPDEPERA – AB LOCH 13 GANZ GROSSE KLASSE
SON MUNTANER, DAS PRUNKSTÜCK DER DREI ARABELLA-PLÄTZE
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GOLFPLÄTZE ARABELLA GOLF MALLORCA SON MUNTANER, PAR 72, GELB 5985M, ROT 5430M, MIN. HCP. 36. SON VIDA, PAR 71, GELB 5601M, ROT 4738M, MIN. HCP 54 SON QUINT, PAR 72, GELB 5929M, ROT 5119M, MIN. HCP. 54 +34 971 783 000 ARABELLAGOLFMALLORCA.COM CAPDEPERA GOLF ARTA-CAPDEPERA, PAR 72, GELB 5589M, ROT 4773M +34 971 81 85 00 GOLFCAPDEPERA.COM CLUB DE GOLF SON SERVERA COSTA DE LOS PINOS, PAR 72, GELB 5844M, ROT 4937M +34 971 84 00 96 GOLFSONSERVERA.COM PULA GOLF RESORT SONSERVERA, PAR 72, GELB 5869M, ROT 5107M +34 971 817 034 PULAGOLF.COM
HOTELS CASTILLO HOTEL SON VIDA (A LUXERY COLLECTION HOTEL) URBANIZATION SON VIDA PALMA DE MALLORCA +34 971 493 493 CASTILLOSONVIDAMALLORCA.COM SHERATON MALLORCA ARABELLA GOLF HOTEL URBANIZATION SON VIDA PALMA DE MALLORCA +34 971 7871 00 SHERATONMALLORCAGOLFHOTEL.COM PARK HYATT MALLORCA ATTALAYA DE CANYAMEL CANYAMEL +34 871 81 1234 MALLORCA.PARK.HYATT.COM
NA CAPITANA Son Muntaner, der Dritte im Bunde, zeichnet sich durch zwei ganz verschiedene Eigenheiten aus. Als einziger der drei Arabella-Plätze auf Mallorca verfügt er über eine gut eingerichtete Driving Range, so dass dort auch ausgiebig trainiert werden kann. Und am Loch 15 kann man «Na Capitana» entdecken, ein über 1000 Jahre alter Olivenbaum, der wegen seinem einzigartigen Wuchs von der Regierung unter Denkmalschutz gestellt wurde. Son Muntaner ist sicher der anspruchsvollste der drei Plätze. Nicht überraschend deshalb, dass der Teetime-Rhythmus von zehn auf zwölf Minuten erhöht wurde. Das Layout ist hervorragend und sehr abwechslungsreich – und die Details werden liebevoll gepflegt.
ZIEL EUROPEAN-TOUR-PLATZ Der bekannte Spruch: «schweres Par, leichtes Bogey» gilt ganz besonders für das Pula Golf Resort. Schon bei der Planung des 1995 eröffneten Platzes hatten die Initianten das Ziel, hier einen European Tour Event durchzuführen. Nach ein paar Jahren wurden sie in diesem Vorhaben von José Maria Olazabal unterstützt, der den leicht hügeligen Platz als herausfordernd aber fair bezeichnete. Bis heute wurden acht Tour Events ausgetragen. Zu seinen Charakteristiken gehören die immer wieder erhöht gelegenen, oft mehrstufigen Grüns. Als sogenanntes Scenery-Hole wird die 16 bezeichnet. Ein abwärts führendes Dogleg Par 5 mit
einem rund 150 Meter langen Weiher entlang des Fairways, vor und neben dem Grün. Vom Pula-Golf aus sieht man in relativ kurzer Distanz an den gegenüberliegenden Bergen ein paar Löcher des Club de Golf Son Servera. Das ist keine Überraschung, ist dieser Platz doch auf den ersten neun Löchern recht hügelig mit einem ständigen rauf und runter und teilweise viel Wald, aber immer wieder schönen Aussichten aufs Meer. Wer auf der 7, in Unkenntnis des Platzes, zum Driver greift und diesen gar noch trifft, der kann gleich einen neuen Ball hervornehmen, denn sein Abschlag landet mit allergrösster Sicherheit im etwa 100 Meter vor dem Grün beginnenden Wasser. Charakteristisch auch, dass immer wieder mitten im Fairway oder kurz vor dem Grün gewaltige Pinien den Weg versperren. Zwei ganz unterschiedliche «Plätze» bietet der Capdepera Golf. Die ersten zwölf Löcher sind fast ganz flach und einfach lang und gerade. Ab Loch 13 geht’s dann aber richtig los. Wer auf diesem Loch den Kopf nicht schon vor dem Abschlag einschaltet, hat seine liebe Mühe, ein Par erzielen zu können. Und dann «geht’s in die Berge». Die Löcher sind nun wesentlich interessanter und abwechslungsreicher, mal ein Dogleg rechts, mal eines links. Eine besonders schöne Aussicht hat man am höchsten Punkt mit einem Par 3. Knifflig wird’s nochmals auf der 18, wo ein riesiger Baum in der Mitte des Bunkers direkt vor dem Grün den Weg versperrt.
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TRAVEL ADVERTORIAL REISEBÜRO MITTELTHURGAU
DEN GOLFCLUB GOLF & SPORTCLUB FONTANA HALTEN KENNER FÜR EINEN DER BESTEN EUROPAS.
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AUF SCHWEIZER LUXUSLINERN ZU GOLFPLÄTZEN MIT FORMAT
DER CLUB GOLF ÉTRETAT AN DER FRANZÖSISCHEN ALABASTERKÜSTE DIREKT ÜBER DEM WELTBERÜHMTEN KREIDEFELSEN, EIN 18-LOCH-MEISTERSCHAFTSPLATZ MIT LEGENDÄREM LOCH 10.
GOLF UND FLUSSREISE. WAS AUF DEN ERSTEN BLICK NICHT GERADE NAHELIEGEND ERSCHEINT, IST EINE FERIENFORMEL, DIE IMMER MEHR GOLFERINNEN UND GOLFER IN IHREN BANN ZIEHT. UND TATSÄCHLICH, DIE SACHE HAT EINIGES FÜR SICH. WER SICH EINE GOLF-FLUSSREISE GÖNNT, KOMMT IN DEN GENUSS, IN ACHT TAGEN AUF FÜNF RENOMMIERTEN PLÄTZEN EUROPAS ZU SPIELEN. ALLES ANDERE IST GEREGELT. UND WENN MAN DAS GLÜCK HAT, AUF EINEM ECHTEN
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as Reiseterminal in Baden-Rütihof ist ein beeindruckendes Stahlgebäude, ausgezeichnet mit dem Prix Acier. Hier treffen die sportlichen Flussreisenden erstmals aufeinander. Eines haben sie gemeinsam. Die Leidenschaft für den kleinen weissen Ball. Sie werden die nächsten acht Tage miteinander verbringen. Gepäck und Golfbags sind verstaut im Königsklasse-Bus. 90 Zentimeter Sitzabstand, drei-reihige Fauteuil-Bestuhlung. «Business-Class», nennt Golf-Guide Marianna Wirz das Fahrzeug bei der Begrüssung. Nicht mehr als 28 Golferinnen und Golfer pro Flussreise kommen in den Genuss dieser Verbindung von Fluss, Kultur, Kulinarik und Golf. Auf der Fahrt zum Hafen erzählt Marianna Wirz über die Reisedestinationen, die Golfclubs und die Abläufe der Reise. Sie ist Profi in diesem Job – Golfreisen in Europa, Asien und Südafrika hat sie schon organisiert und geleitet.
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Auf den Excellence-Flussreisen ist sie eine der drei Golf-Guides. Seit einem Vierteljahrhundert ist das Grün ihre bevorzugte Wirkungsstätte. Handicap: 10.8. In den Jahren als Captain im Golf Emmental hat sie sich grosses Golfwissen über Technik, Turniere, Regeln und Etikette erworben.
EDLES REISEDOMIZIL Der «Golfer-Bus» erreicht den Hafen von Passau. Und da liegt sie, die Excellence Princess. Ein Schweizer Schiff auf der Donau. Wow. Eigentümer und Schiffsbauer der Excellence Princess ist das Familienunternehmen Twerenbold in Baden. Acht weitere Flussschiffe gehören zur Reederei Swiss Excellence River Cruise von Twerenbold. VR-Präsident ist Karim Twerenbold, der das Unternehmen in vierter Generation leitet. Die Firmentradition reicht weit zurück und begann im Jahr 1892 mit
einer Pferde-Fuhrhalterei in Ennetbaden. 70 Reisebusse, neun Flussschiffe und vier Reiseveranstalter gehören heute zur Twerenbold Gruppe. Karim Twerenbold, selbst Golfer, freut sich über die steigende Nachfrage der Golf-Flussreisen: «Wir kennen die Bedürfnisse der Golfer sehr gut und bieten ihnen neben ausgezeichneten Courts hohen Reisekomfort auf unseren Excellence-Schiffen.» «Ich will, dass unsere golfbegeisterten Gäste sich um nichts kümmern müssen und ihre Ferien einfach nur geniessen.» Marianna Wirz hat am Passauer Hafen alles im Griff. Sie sorgt dafür, dass die Golferinnen und Golfer bald ihr behagliches Schiffsdomizil auf der Excellence Princess beziehen können. Das Interieur der «Donauprinzessin» beeindruckt. Edle Materialien, schönes Dekor und Grossräumigkeit bestimmen die Ambiance. Die lichtdurchfluteten Luxus-Kabinen sind mit allen An-
FOTOS: REISEBÜRO MITTELTHURGAU FLUSS- UND KREUZFAHRTEN AG, MAPIO.NET, GOLF.AT
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nehmlichkeiten ausgestattet. Verantwortlich für die stilvoll-stimmige Atmosphäre ist Nazly Twerenbold, Mutter von Karim und ebenfalls begeisterte Golferin. Vor einem Jahr kürte man den Luxusliner auf dem Hamburger Kreuzfahrtkongress zum «Flussschiff des Jahres». Das Interior-Design von Nazly Twerenbold war neben der ausgezeichneten Küche Hauptgrund für die Prämierung der Jury.
STEPHAN FREI, GESCHÄFTSLEITER DES VERANSTALTERS REISEBÜRO MITTELTHURGAU AUF DER EXCELLENCE QUEEN.
AUF EUROPÄISCHEN WASSERWEGEN VON GREEN ZU GREEN Am frühen Abend legt die Excellence Princess Richtung Österreich, Ungarn und die Slowakei ab. Morgen früh trifft Marianna
CHARMANTE GASTGEBERIN UND STILVOLLER RÜCKZUGSORT VOR UND NACH DEM FLIGHT: DIE EXCELLENCE PRINCESS
Das Reisebüro Mittelthurgau bietet seine Golf & Fluss-Arrangements mit den unternehmenseigenen Excellence-Luxuslinern in den schönsten europäischen Flusslandschaften an. Fünf Golfrunden in renommierten Clubs sind für die Teilnehmer reserviert. Zurück vom Court heisst es dann: entspannen an Bord der kleinen «Schweizer Grandhotels», beim Drink mit Gleichgesinnten auf dem Sonnendeck und bei Köstlichkeiten aus Küche und Keller. 7 bis 9 Tage Excellence-Flussreise inkl. An-/Rückreise, Vollpension und umfassendes Golfer-Paket ab CHF 2'350.– INFOS UND KATALOG 2017 AUF +41 71 626 85 85 WWW.MITTELTHURGAU.CH
Wirz ihre Golfer-Gruppe zur Abfahrt nach St. Pölten, zum ersten Abschlag im Niederösterreichischen Golfclub. Jeremy Penn hat hier eine Bijou-Anlage mit Traumblick auf die Alpen geschaffen. Abschlag 2 folgt einen Tag später in Wien. Ein weiteres Highlight folgt in Bernolákovo bei Bratislava. Der Black River Club erstreckt sich auf einem malerischen Areal mit 200-jährigen Mammutbäumen und hat den Anspruch der schwierigste Platz in ganz Europa zu sein. «Jetzt gibt es aber erst einmal Wichtigeres», sagt Marianna Wirz. «Abendessen im Excellence-Restaurant!» Das kommt gut an bei den Golffreunden, die sich inzwischen beim Golfer-Cocktail in der Lounge kennengelernt haben. Im Restaurant wird Feines aus Küche und Keller aufgetischt.
«Die Golfer waren begeistert, das sprach sich schnell herum.» SCHWEIZER QUALITÄT AUF DEN FLÜSSEN EUROPAS Elf Jahre ist es her, seit das erste Excellence-Schiff seine Anker lichtete. Bundesrätin Doris Leuthard taufte es 2006 feierlich am Basler Rheinhafen. Schon damals war klar: Neben hohem Reisekomfort und herzlicher Gastfreundschaft wird an Bord erstklassige Küche serviert – ohne Wenn und Aber. Frische, Vielfalt, erlesene Zutaten. Das gehört zur Philosophie. Stephan Frei prägte diese Philosophie von Anfang an mit. Er ist Geschäftsleiter des Reisebüro Mittelthurgau und machte das Twerenbold-Unternehmen zur Schweizer Nummer 1 für Schiffsreisen. Für die neun Excellence-Schiffe leitet er Marketing, Vertrieb und die Produktion der Flussreisen. «Wir wollten mit Excellence von Anfang an gelebte Schweizer Qualität als weltoffene Marke auf die Flüsse Europas tragen. Uns schwebte ein Produkt mit dem Flair der guten alten Swissair vor – allerdings wirtschaftlich erfolgreich.» Das, so Frei, sei «ganz gut gelungen». Er war es auch, der die Golf-Flussreisen 2012 erstmals auf den Schweizer Markt brachte. «Wir starteten mit einer Flussreise auf der Rhône. Die Golferinnen und Golfer waren begeistert, so sprach sich das Ganze schnell herum.» Heute bieten die «Schiffsreisenmacher» vom Reisebüro Mittelthurgau Golf-Flussreisen in Frankreich, Deutschland, Österreich, Ungarn und der Slowakei an. Und was sagen die Golf-Gäste? Marianna Wirz bringt es auf den Punkt. «Sie geniessen! Die erholsame Langsamkeit des Reisens auf dem Fluss, das feine Essen, der herzlichen Service der Crew und nicht zuletzt: Kein Schleppen der Golfausrüstung, kein Kofferpacken!»
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TRAVEL MEXIKO
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MEXIKO TRAVEL
MEXIKO GOLF IM LAND DER AZTEKEN ES SIND NICHT NUR DIESE LEUCHTENDEN FARBEN, DIE EINEN SOFORT IN DEN BANN ZIEHEN. MEXIKO BIETET AUCH WIE KEIN ANDERES LAND DER «NEUEN WELT» UNVERGLEICHLICHE SCHÄTZE: KARIBISCHES FL AIR MIT PALMEN GESÄUMTEN, SCHNEEWEISSEN STRÄNDEN, BUNTE FOLKLORE MIT KOLONIALER KUNST SOWIE ARCHÄOLOGISCHE STÄTTEN VON HERAUSRAGENDER BEDEUTUNG. DAZU EINE HOTELSZENE, DIE SICH STÄNDIG IM AUFWÄRTSTREND BEFINDET UND HEUTE SCHON EIN HIGH-END-KLIENTEL AUF SICH AUFMERKSAM MACHT. DEM KULTUR AFFINEN GOLFURLAUBER BIETET DAS LAND BESONDERS IM SÜDOSTEN AUF DER HALBINSEL YUKATAN DAS ERSEHNTE PARADIES, WÄHREND DIE BA JA CALIFORNIA MIT DEM NEUEN HOTSPOT LOS CABOS UM DEN GOLFENDEN GAST BUHLT.
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an glaubt es kaum aber auch in Mexico hat sich in den letzten 20 Jahren so einiges in Sachen Golf getan: Über 200 Golfanlagen liegen über das ganze Land verstreut und bieten golferische Highlights. Von Cancun und der Riviera Maya, über die Insel Cozumel, Playa del Carmen auf der Halbinsel Yucatán, Baja California im Norden, Acaplulco an der Pazifiküste, Ixtapa-Zihuatanejo in Michoacán, Puerto Vallarta sowie im Hochland von Jalisco, Guanajuato und Veracruz. Und natürlich in der Nähe von Mexiko City wo Anfang des 20. Jahrhunderts von englischen Silberminen-Arbeitern der erste Golfplatz gegründet wurde. Heute – rund 100 Jahre später ist Golf vor allem zum Imagesport der «oberen Zehntausend» geworden. Deshalb gibt es im Land noch viele private Golfclubs. Die schönsten sind jedoch in einem paradiesischen Resort eingebettet und bieten allen erdenkli-
chen Luxus - vehement abgesichert durch Security und Schlagbaum bei der Einfahrt. Wer als Noname Einlass begehrt, sollte zumindest eine Ansprechperson oder einen fixierten Termin vorweisen können, so der Platz nicht überhaupt das Attribut «Members only» führt.
TOURISMUS-ENKLAVE CANCÚN Was in den 1960er Jahren noch ein von Mangroven übersätes Dschungelgebiet war, wurde in den 70er Jahren als Retortenstadt auf dem Reissbrett geplant und lässt auf den 1. Blick jegliches karibisches Flair vermissen. Mehr noch, sie polarisiert wegen der hohen Hoteltürme, XXL-Shoppingzentren, Bars, Restaurants und Diskotheken, von denen es an die 500 geben soll und den Menschen, die sich hedonistisch schon am frühen Nachmittag dem Salsa, Rumba und Sambarhytmen der Livebands hingeben – nach dem Motto «Las Vegas lässt grüssen».
Nicht umsonst gilt Cancun auch als Topdestinationen für Honeymooner und Heiratswütige. Doch Cancún kann auch anders: Umspült vom türkisblauen Wasser des Karibischen Meeres, bietet es tolle weisse Sandstrände, die alle möglichen Freizeit- und Wassersportartaktivitäten anbieten, Ausflüge per Waverunner und Fallschirm oder Golfplätze, die wie grüne Tupfen zwischen Meer, Lagune und den schicken Hotels herauslugen. Die meisten von ihnen sind an fünf Sterne Nobelhotels angeschlossen, von denen es in der über 30 Kilometer langen Hotelzone nur so wimmelt. Zum Beispiel der Hilton Cancun Golf Club, der sich auf dem Hotelgelände zwischen der Nichupté Lagune und Meer seinen Platz erobert hat. Bestückt mit Mangroven Büschen, Seen, in denen sich Krokodile tummeln und exotischem Pflanzwerk zählen die frisch renovierten Fairways mit unterschiedlichen Teeboxen nicht nur für die Hotelgäste zum besten in Cancún. Gleich nebenan und mitten drin
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TRAVEL MEXIKO
PUERTO LOS CABOS
im Geschehen hat Robert Trent Jones jr. Cancúns ältesten Platz, den Cancún Golf Club, oder ehemals «Pok-ta-Pok» Course designt. Durch die Nähe zum Meer weht einem ständig eine steife Brise um die Nase, die man jedoch aufgrund der hohen Temperaturen meist als sehr angenehm empfindet. Innehalten sollte man am 14. Loch, einem Par 3, wo es direkt Richtung Meer geht und der Blick dahin fast so schön ist, wie auf die Überreste der Maya-Kultur, die sich noch auf dem Gelände befinden. Richtig zur Sache in punkto Golflöcher, Hotelresorts, Spa und Restaurants geht es auf dem Moon Spa & Golf Club. Leider ist der Jack Nicklaus Championship Platz immer voll. Und das liegt nicht allein an den Urlauberscharen, die alle diesen wunderschönen, wenn auch überteuerten Platz spielen wollen. Das angrenzende 3000 Betten Resort mit überwiegendem Golfer Klientel macht jeden spontanen
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Anlauf zunichte. Da hilft nur frühzeitiges Reservieren. Zu guter Letzt gilt der Playa Mujeres Golf Club, etwa eine halbe Stunde ausserhalb Cancúns, als das Flaggschiff des grossen Greg Norman. So spektakulär schon das moderne Ambiente des Clubhauses bei der Ankunft wirkt, so einmalig und mit der Natur verbunden ist das Layout der 18 Löcher, deren Fairways man nur über Brücken, die sich durch Mangrovenwälder winden, erreicht. Challenge pur für alle Spielstärken! Dafür entschädigen aber faszinierende Ausblicke auf die Isla Mujeres und das karibische Meer. Ausserdem darf er sich «1. Damen freundlicher Platz Mexiko´s» auf die Fahnen schreiben. Ob das aber den stolzen Caballeros so gefällt? Anyway – nach der Runde geniesst frau eine perfekte «Margarita» als Sundowner auf der Clubterrasse, denn hier in der Abgeschiedenheit der Grossstadt kann man noch die Seele Mexikos fühlen.
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«Challenge pur für alle Spielstärken!»
RIVIERA MAYA – DIE MEXIKANISCHE KARIBIK …nennt man die 200 Kilometer lange Küstenlinie mit glitzernden weissen Sandstränden, die sich dem türkisblauen Ozean entlang zieht. Was Yukatan und die Riviera Maya auch für den Golfer so einmalig macht sind einerseits die tropischen Dschungelgebiete, die sich wie eine Wand zum Meer hin erheben, andererseits karibisches Flair, Puderzuckerstrände, Maya-Kulturstätten und Golfplätze, die sich wegen ihres Charmes in die Reihe der Weltbesten einordnen lassen. Schon im 15. Jahrhundert sollen hier die Mayas ein Golf ähnliches Spiel mit Stock und Kautschukball betrieben haben, das sie «Pelota» nannten. Heute sind es etwa 20 Anlagen, die man bei einer Durchschnittstemperatur von 27°C nahezu während des gesamten Jahres bespielen kann. Dazu gibt es noch jede Menge «Fun» für den Son-
nenanbeter bis zum Abenteurer, der sich für die Jungletours im X-Caret Abenteuerpark begeistert, vom Tauch-Freak, der sich für das Riff-Tauchen interessiert bis zum Kultur-Papst, der sich mit der Mystik der Mayas in Tulum beschäftigt. Auch wenn jedes Jahr über tausend amerikanische College Studenten hierher kommen um den Winter zu verabschieden, so bleibt dem Golfer dennoch die Idylle der Karibik vorbehalten.
AUF DEN SPUREN DER MAYAS Gleich hinter dem Flughafen Cancún beginnt eine andere Welt: die Hotelburgen verschwinden und unterwegs beruhigt sich der Blick auf den grünen Tropenwäldern rund herum. Obwohl das täuscht, denn auch auf der Fahrt nach Playa del Carmen reihen sich die 5-Sterne Hotelresorts wie Perlen aneinander – man erkennt sie nur
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EL CAMALÉON MAYAKOBA
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PUERTO LOS CABOS
an den übergrossen Einfahrtstoren und auffallend designten Hinweis-Schildern. Vier der bekanntesten Golfplätze liegen hier versteckt und sind nur durch grosse Hinweistafeln an der Hauptstrasse zu eruieren. So zum Beispiel der Grupo Mayangolf Riviera Maya, dessen 18 Löcher mit Par 54 von Jack Nicklaus inmitten einer Dschungellandschaft erbaut wurde. Unmittelbar danach wirbt das Iberostarhotel Playa Paraiso mit seinem 18-Loch Platz, dem der Stararchitekt P.B. Dye seine charakteristische Handschrift mit tiefen Bunkern, Doglegs und weiteren «Hazards» aufgedrückt hat. Das Spiel kommt einer Achterbahnfahrt nahe, weil die Fairways auf kleinstem Raum und stark onduliert sind. Groteske Formen inmitten des tropischen Dschungels erinnern ein wenig an Linksgolf, wenngleich die Vegetation hier üppiger als in Schottland ist – wie auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Gerne lauscht man dabei dem Gesang
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der tropischen Vögel und vielleicht trifft man ja auch auf einen verschlafenen Leguan, der hier mehr Ruhe findet als am Strand. Wer hier spielt hat auch die Qual der Wahl bei der Logie. Gleich 4 Iberostar Hotels buhlen um den golfenden Gast – das Grand Paraiso sogar mit 5-Sterne plus als einziges «Grand-Hotel» hier an der Küste. Besonders stolz sind die Mexikaner aber auf den neuesten Greg-Norman-Platz «El Camaléon Mayakoba». Nicht nur wegen des Designs mit Lagunen, Felshöhlen und Bunkerlandschaften. Auch wegen seines besonderen Naturschutzprogrammes, das ihm schon bald die ersten Auszeichnungen einbrachte. Und schliesslich, weil die amerikanische PGA-Tour dort haltmachte – mit den besten Spielern der Welt. Das macht ihn natürlich auch hochpreisig, zumal die dazu gehörenden Hotels in «Mayacoba» mit ihrem guten Namen dazu beitragen: Fairmont, Banyantree und Rosewood.
CANCUN GOLF CLUB
«Don´t miss your 18 chances to hit a hole in one» heisst es etwas frivol auf dem 18-Loch Golfplatz «El Manglar» zwischen der Playa del Carmen und Cancun. Aber das wird schwierig, denn das Jack Nicklaus-Design ist nicht nur gespickt mit strahlend weissen und übergrossen Bunkern, sondern führt das Spiel auch über 10 Seen, wobei wirklich jeder Schläger zum Einsatz kommt. Ein «Hole in One» wird aber dann auch mit einer Urkunde belohnt. Südlich der Stadt Playa del Carmen hat Golf-Legende Nick Price Hand angelegt und einen wunderschönen Dschungelplatz kreiert, den Grand Coral Golfplatz, dessen 18 Löcher nicht weniger als acht Seen und 71 Bunker aufweisen. Hier liegt mit knapp sieben Kilometer Länge
MEXIKO TRAVEL
auch der schwerste unter den Urlaubsplätzen, genannt Playacar Golfplatz. Designer Robert von Hagge hat die 18 Löcher gespickt mit Seen in üppiger Vegetation, wo hoher Ballverlust schon vorprogrammiert zu sein scheint. Dennoch – nur ein Katzensprung ist es von dort nach Playa del Carmen, wo das pure «Dolce Vita» lockt. Aber auch zur altertümlichen Festung Tulúm, die ebenso wie die Tempelanlagen von Chichén Itzá zum Weltkulturerbe der UNESCO zählen. In der einzigen Maya-Stadt direkt am Meer liegen die Jahrtausende alten Ausgrabungen wie der Freskentempel und Tempel des herabsteigenden Gottes. Eine kleine Badebucht mit türkisfarbigem Meer bringt Erfrischung bei der Sightseeing-Tour.
LOS CABOS – DAS NEUE GOLF-MEKKA Am letzten Zipfel der Halbinsel Baja California liegt Los Cabos, ein weitläufiges und grosszügiges Territorium, das Mexiko mit den USA verbindet. Und eben dieser Nähe zu den Amis ist es zu verdanken, dass sich in Los Cabos der amerikanische Lebensstil mit riesigen Hotelanlagen und Einkaufszentren widerspiegelt. Trotzdem – der Ort hat zwei Gesichter: Auf der einen Seite das ruhige San José del Cabo, das sich das Lebensgefühl eines authentischen mexikanischen Dorfes mit Kolonialbauten, Kopfsteinpflaster, gemütlichen Restaurants und Boutiquen bewahrt hat. Auf der anderen Seite, das schrille Cabo San Lucas, jenseits des «Korridors», ein perfekter Partyort mit belebten Bars, glamourösen Geschäftszentren und mondänem Jachthafen. Neben den Luxus-Hotelanlagen gibt es auch einige Golfplätze, die Los Cabos zu seinem Ruhm verholfen haben. Vor dem Hintergrund der wunderbaren Wüstenlandschaft, die sich hier mit dem Golf von Kalifornien vereint, wetteifern die besten Golfplatzdesigner mit ihren Entwürfen. Allen voran Designer Jack Nicklaus, der der Halbinsel mit drei Golfplätzen seinen Stempel aufgedrückt hat: Palmilla, mit 27 Löchern, der von Nicklaus in dreimal neun Löcher unter die Namen Ozean, Wüste und Berge geteilt wurde. All diese sind geradezu brillant, unter Ausnutzung der natürlichen Gegebenheiten, zwischen Teichen, Rasen und der rauen Wüstenlandschaft verteilt. Als in Cabo de Sol im Jahr 1994 der Ocean Course eröffnet wurde, beschrieb Jack Nicklaus den Golfplatz als «den besten Golfplatz, den ich in meinem Leben gesehen habe». Vielleicht weil er sich in sieben Ebenen an die hüglige Küste des Golfs von Kalifornien schmiegt. Einer der wenigen Golfplätze der Welt, auf denen man von Ozean, Bergen und Wüste umringt ist. Ein schaurig-schönes Bild!
Auch der Nachbar-Course, der 18-Löcher Desert Course, entworfen von Tom Weiskopf, ist nichts für Golf – Rookies sowie auch der neueste Nicklaus Golfplatz der Club Campestre in San José, ein Par-71 Course mit spektakulärem Ausblick auf den Ozean zu beiden Seiten. Puerto Los Cabos mit 18 Löchern wurde in Zusammenarbeit von Jack Nicklaus und Greg Norman entworfen, wobei die Gegenüberstellung der unterschiedlichen Stile interessant ist. Last but not least ist der Cabo San Lucas Country Club, entworfen von Roy Dye einer der besten Urlaubsplätze mit Erfolgsgarantie und bietet an Loch 18 einen herrlichen Blick auf den Golf von Kalifornien und den berühmten Felsbogen. Dann ist es auch nicht mehr weit zum Playa Médano, dem Partystrand von Cabo San Lucas. Bars, Nachtklubs und ausgesuchte Restaurants verleihen ihm das glamouröse, nie endende Party-Ambiente, das Synonym für Cabo San Lucas.
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I N H A LT
EQUIPMENT
PING I 70
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TEXTE HANNES HUGGEL
EQUIPMENT PING
UND DANN HAT’S PING GEMACHT
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PING EQUIPMENT
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st es Ihnen auch schon passiert, dass Sie etwas Neues entdeckt haben, das Sie danach nicht mehr los liess, das Sie unbedingt haben wollten? Der Autor hat das erlebt, als er zum ersten Mal die neuen Ping iBlades Golfschläger gesehen hatte. Es ist schon einige Zeit her, aber losgelassen haben sie ihn nicht mehr. Dank dem Schweizer Vertreter der Marke hatte er auch bald Testschläger erhalten und nun war’s endgültig passiert. Diese Schläger musste er haben.
FOTO: HANNES HUGGEL
ZEITSPRUNG Als Golfer liebt der Autor die Golfplätze auf den britischen Inseln. Egal ob England, Irland, Schottland oder Wales. Die Plätze haben alle etwas gemeinsam, etwas, das man in Mitteleuropa und vor allem in den Staaten immer mehr vermisst – das Natürliche. Man spürt sofort, dass es um Golf geht. Nur um Golf, ohne jeden Schnick-Schnack. Und genauso einfach-schön sind die Landschaften. Wer mit dem Auto quer durchs Land fährt, erlebt eine natürliche Kargheit, die zur Schönheit wird. Vom Flughafen Manchester südwärts nach Gainsborough in der Grafschaft Lincolshire ist so eine Strecke. Gut, wenn man einen Chauffeur hat. Der absolut notwendige Blick auf die Strasse fällt schwer, die einmalige Landschaft lenkt extrem ab. Doch man sollte sie nicht verpassen. Nach gut eineinhalb Stunden kommt man ins alte Städtchen Gainsborough, ein kleiner Marktort am Flüsschen Trent.
MEHR ALS EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN «Wenn schon ein Schweizer Golfjournalist einen vertieften Blick hinter die Kulissen der Ping-Schlägerschmiede werfen kann, dann soll er auch mit den richtigen Clubs das Haus wieder verlassen.» So die Idee
der Ping-Leute um Mike Lea, den europäischen «Fitting and Education Manager», die mich in England betreuten. Also ging’s zuerst zum Fitting. Nicht einfach so rasch ein bisschen Fitting. Fast drei Stunden wurde mit dem Probanden im Fitting-Center von Ping intensiv gearbeitet und diskutiert. Dabei war ich keineswegs allein: alle drei Fitting-Plätze auf der Driving Range des Gainsborough Golfclubs waren belegt. So geht es Tag für Tag. Wer sich bei einem autorisierten Ping-Händler anmeldet, kann hier ein Fitting buchen. Wie hat doch «mein» Fitter gesagt: «Wir beginnen ganz von vorne, vergiss alles, was du bereits über Fitting weisst.» Und so war es denn auch. Während ich mit der bewährten Ping Farbcode-Tabelle «vermessen» wurde, verwickelte mich mein Tourfitter Paul Rymer in ein intensives Gespräch. Er wollte herausfinden, was für ein Golfer ich bin. Nach diesem statischen Fitting, bei dem Schaftlänge und Lie festgelegt werden, ging es ans Bälle schlagen. Jede Bewegung des Golfers wird während dem nun folgenden dynamischen Schwungtest mittels Computer überwacht. Es wird ermittelt, wie und wo der Schläger beim Schlag den Boden berührt. Dies wiederum gibt dem Fitter Informationen über den Impact, quasi den golferischen Fingerabdruck. Gleichzeitig wird der errechnete Liewinkel kontrolliert. Jetzt folgt die Analyse des Ballflugs, welche für die Wahl des richtigen Schlägermodells mitentscheidend ist. Beim Autor konnte dieser Teil weggelassen werden, war doch klar, dass er in Zukunft mit den iBlades spielen wollte. Dass dies aber nicht einfach so ein «wishful thinking» war, beruhigte den Schreiber ungemein. Der Modellname «iBlades» lässt vermuten, dass diese Schläger (Blades) schwer zu spielen seien. Aber dem war nicht so. Ich fühlte mich vom ersten Schlag an – schon zu Hause beim ersten Test – pudelwohl damit.
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EQUIPMENT PING
«Wir beginnen ganz von vorne, vergiss alles, was du bereits über Fitting weist.»
Damit war die Arbeit aber noch nicht vorbei. Ich wollte mich schon bedanken und verabschieden, als mich Paul zu den Puttern lenkte. Also gab’s noch ein Putterfitting. Und hier durfte der Schreiber erfreut feststellen, dass der Profi genau das gleiche Vorgehen empfiehlt, wie er es seit Jahren macht. Zuerst das Modell suchen, das einem am besten gefällt und erst dann schauen, wie er passt. Für mich als Kramski-Spieler keine Überraschung, dass die Wahl auf den neuen Ping Vault Oslo, ein Malletputter, fiel. Paul dagegen war überrascht, als ich behauptete, einen 33" kurzen Putter zu spielen. Aber die Tests gaben mir Recht und der Fakt, dass ich die vom Computer kontrollierte Puttbewegung fünfmal hintereinander identisch ausführte, machte mich fast ein bisschen stolz.
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DO IT YOURSELF Der geplante Blick hinter die Kulissen der Schlägerfabrikation war dann doch ein bisschen anders als es sich der Autor vorgestellt hatte. Was nach dem ausgiebigen Fitting erahnt werden konnte, traf ein. Im Fabrikationsbereich, in dem normalerweise an den Clubs der Ping-Staff-Player gearbeitet wird, wurde mir Dave Cowling vorgestellt. Ein freundlicher, eher unscheinbarer Mann mit einem enormen Wissen über Golfschläger. Bald vierzig Jahre arbeitet er für Ping, hat Schläger für alle grossen Namen zusammengebaut –
EDITORS' CHOICE:
PING IBLADE Wenn ein Golf Produkt mit «Editors‘ Choice» ausgezeichnet wird, dann steckt schon einiges dahinter. Und wenn dies bei «My Golf Spy» passiert, umso besser. My Golf Spy ist grundsätzlich unabhängiger als fast alle anderen Golf Fachzeitschriften, die gross angelegte Tests durchführen. My Golf Spy hat das Ping iBlade bei den sportlichen Eisen zum Sieger erkürt. Die Begründung: Vielleicht weil der Ping iBlade ein bisschen wie ein veredelter Blade-Schlägerkopf aussieht, brauchte es seine Zeit, bis wir damit warm wurden. Aber je mehr Zeit wir aufwendeten, desto weniger wollten wir ihn wieder zurückgeben. Ping hat den Mittelweg zwischen grosser Fehlertoleranz und gekonnter Ballbearbeitung gefunden. Man kann den Ball weiterhin bearbeiten und hat trotzdem eine gewisse Toleranz bei schlechteren Schlägen.
(Quelle: mygolfspy)
FOTOS: HANNES HUGGEL
ANWEISUNG VON DAVE COWLING FÜRS VERKLEBEN VON SCHAFT UND SCHLÄGERKOPF.
SZENENWECHSEL Der zweite Tag bei Ping begann mit dem Frühstück im Clubhaus des Ping eigenen Golfplatzes von Gainsborough. Und da war morgens um acht schon emsiger Betrieb. Etwa zwei Dutzend Golfer im Seniorenalter und ein paar vereinzelte Ladies sassen beieinander und assen das traditionelle englische Frühstück mit Toast, Speck, Bohnen und Eiern – und natürlich Tea. Es war eine muntere Runde, die sich so auf die 18 zu spielenden Löcher der 36-Loch-Anlage vorbereitete. Fachsimpeln, diskutieren, lachen und mit sich und der Welt zufrieden sein. So nahm ich als Aussenstehender diese Golfer war.
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ÄNGSTLICHER UMGANG MIT DEM GROSSEN HAMMER BEI DER LIE-KORREKTUR
und jetzt sollte er einem handwerklich mittel begabten Journalisten zeigen, wie dieser seine neuen Schläger zusammenbauen muss. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man die nigelnagelneuen Schlägerköpfe und die ausgemessenen Schäfte so vor sich sieht – bereit Golfschläger zu werden. Zum Staunen war aber keine Zeit. Schürze umgebunden und los ging’s. Zuerst mussten Köpfe und Schäfte zusammengeführt werden. Bis ich den ersten Schaft richtig eingeklebt hatte, war eine hilfsbereite Fee bereits mit fünf Schlägern fertig. Als zweiten Schritt wird in einem speziellen Ofen die verleimte Stelle innert kürzester Zeit derart gehärtet, dass an den Schlägern weitergearbeitet werden kann. Jetzt wird’s brutal: Auf dem Computer wird vermessen, ob Lie und Loft den vorgegebenen Werten aus dem Fitting entsprechen. Trifft dies nicht zu, ist brachiale Handarbeit gefragt. Mit einem riesigen Kunststoffhammer wird bei geschmiedeten Schlägerköpfen nötigenfalls der Liewinkel und mit einem martialisch anmutenden «Schraubstock» der Loft verändert. Es braucht etwas Überwindung, mit voller Wucht einfach so auf einen brandneuen Schlägerkopf zu hauen oder diesen zu «verbiegen». Erst wenn für bei-
DER COMPUTER BRINGT ALLES ANS LICHT
de Werte das «Good» auf dem Bildschirm aufleuchtet, geht’s zum nächsten Schläger weiter. Danach bekommt jeder Schläger die siebenstellige Nummer des Sets, die später hilft, die Computerdaten wieder zu finden und einen kleinen farbigen Punkt, der aussagt, welche Schaftlänge und welchen Lie der Spieler auf der Ping-Farbtabelle hat. Doch damit nicht genug: Ist das Set komplett zusammengebaut, also auch noch die Schwunggewichte eingefügt, alles registriert und Versand bereit gemacht, dann geht’s zur Endkontrolle. Und siehe da: beim Eisen 8 stimmte das Schwunggewicht nicht. Zum Glück hatte diesen Schläger nicht der Schreiberling zusammengebaut.
ER HAT EINEN KLEINEN FEHLER BEI MEINEM EISEN 6 ENTDECKT
«iBlade – da steckt schon einiges dahinter!» GOLF YEARBOOK 2017 I 73
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«Ich nehme den Schuh aus der Schachtel, ziehe ihn an und spüre nicht mehr, dass ich einen Schuh am Fuss habe.»
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EQUIPMENT ECCO
ECCO WILL DAS GEFÜHL VERMITTELN, BARFUSS ÜBER EINE WEICHE WIESE ZU GEHEN.
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er dänische Schuhhersteller Ecco hat seine eigene Philosophie, was Schuhkomfort betrifft. Ganz besonders bei den Golfschuhen, die seit 1996 hergestellt werden. Michael Waak, oberster GolfschuhChef weltweit, sagte im Interview: «Ich nehme den Schuh aus der Schachtel, ziehe ihn an und spüre nicht mehr, dass ich einen Schuh am Fuss habe.»
Ecco ist nicht nur einfach ein Schuhhersteller. Ecco ist seit über 50 Jahren stolz darauf, die gesamte Wertschöpfungskette selber führen zu können. «Wir verarbeiten Leder auch für andere Firmen», ergänzt Waak. Leder, das Kernstück eines Schuh, steht auch im Zentrum von Ecco. Das Unternehmen gehört zu den weltweit grössten Produzenten von hochwertigem Premium Leder, das auch an einige bekannte Luxuslabel-Fabrikanten geliefert wird. Nicht umsonst liess sich Waak fürs Golf Yearbook inmitten von Lederstücken und Schuhen ablichten.
MEHR ALS 200 HÄNDE Als ein gewisser Karl Toosbuy 1963 in Dänemark die Firma und die Marke gründete, war das Schuhmacher-Handwerk noch selbstverständlich. «Wir sind stolz darauf, dass auch heute noch jeder Schuh von 200 ‹Ecco-Händen› berührt wird.» Das führt zwar zu einem etwas höheren Preis, ist aber für die von der Firma verlangte Qualität unerlässlich. 1996 brachte Ecco seinen ersten Golfschuh auf den Markt – ein einziges Modell. «Heute sind es durchschnittlich 90 pro Kollektion», ergänzt Waak. Und für alle gilt weiterhin die immer gleiche Philosophie: Schuhe sollen sich dem Fuss anpassen, nicht umgekehrt. Der beste Beweis dafür lieferte vor einigen Jahren Altstar und Major-Sieger Fred Couples, als er ohne Socken, aber in Ecco-Hybrid-Schuhen ein Turnier bestritt. Das Bild ging um die Welt. Couples hatte am Masters 2010 zum ersten Mal einen Hybrid-Schuh von Ecco getragen und seither nichts Anderes.
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MAL COOL, MAL GRIFFIG Sowohl bei den Golfschuhen mit Softspikes als auch bei den Hybridschuhen bringt Ecco innovative Neuheiten. Mit dem Ecco Cage Pro bringt der Erfinder der Hybrid-Golfschuhe eine neue Technologie auf den Markt – eine neuartige Hochleistungssohle. Die zum Patent angemeldete Spyder-Grip-Laufsohle ist besonders schonend auf den Grüns, bietet trotzdem bei allen Bodenbedingungen eine hervorragende Haftung und nimmt kaum Schmutz auf. Die grosse Stabilität erreicht dieses Hybrid-Modell dank dem verbesserten, direkt angespritzten Fersenrahmen und dem verwendeten weichen, aber widerstandsfähigen Dritton-Leder. Dank der Hydromax-Technologie ist dieses sehr wetterbeständig. In einem Joint Venture haben Ecco und Gore eine Technologie entwickelt, welche die Stärken der beiden Firmen vereint. Der Ecco Cool ist ein Golfschuh, der die Runde zu einem komfortablen Vergnügen macht und gleichzeitig grossen Klimakomfort sowie Schutz gegen alle Witterungselemente bietet. Die Gore-Tex surround-Technologie sorgt für hohe Atmungsaktivität von allen Seiten des Schuhs. Die direkt angespritzte Mittelsohle lässt dank der speziellen Konstruktion die Luft hervorragend zirkulieren und das hochwertige Yak-Leder des Oberschuhs ist von Natur aus geschmeidig und widerstandsfähig. Beide Modelle werden in firmeneigenen Produktionsstätten hergestellt. Zu den Ecco-Trägern auf den verschiedenen Touren gehören u.a.: Fred Couples, Ernie Els, Peter Hanson, Graeme McDowell, Thomas Bjørn, Thongchai Jaidee, Will Wilcox, Ben Evans, Jim Renner, Minjee Lee, Caroline Masson, Gerina Piller, Jennifer Johnson, Kendall Dye, Pernilla Lindberg, Therese Koelbaek und Liz Young.
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Sicher half dies auch mit, dass Ecco zwischen 2010 und 2016 die Verkaufszahlen von Golfschuhen um rund 300 Prozent steigern konnte. Aber es waren nicht die Hybrid-Modelle allein, die dafür sorgten. In diese Zeitspanne gehört auch die Einführung der Biom-natural-motion-Technologie. Diese ahmt den natürlichen Bewegungsablauf nach und sorgt damit für die gute Passform. Diese beiden technischen Innovationen – Hybridscund Biom – sorgten für den Aufschwung der Marke. Eigentlich kein Wunder, denn Ecco entwickelte schon lange vor den Golfschuhen solche für den Laufsport.
BEQUEMLICHKEIT FÄNGT BEIM LEISTEN AN Kernstück eines jeden Schuhs ist der Leisten. Und hier ist ein Unternehmen Partner von Ecco, das von Waak als «der Leistenbauer schlechthin» bezeichnet wird. Fagus heisst die Firma aus Norddeutschland, die sich seit über 100 Jahren einen Namen in der Konstruktion und im Bau von Schuhleisten gemacht hat. Passgenau, modisch und technisch auf dem neuesten Stand beschreibt Fagus seine heute bei Ecco Verwendung findenden Kunststoffleisten aus High-Density-PE. Tragkomfort wird bei Ecco gross geschrieben. Deshalb haben wir Michael Waak gefragt, warum Ecco keine halben Grössen produziert. Seine Antwort ist einfach und auch überraschend: «Unser weiches Leder hilft, dass die Passform optimal bleibt. Zudem bevorzugt der Handel ganze Nummern, weil
dadurch die (teure) Lagerhaltung vereinfacht wird. Kommt dazu, dass im Sport immer mehr orthopädische Einlagen getragen werden, die einen gewissen Platz beanspruchen.» Zur Bequemlichkeit trägt natürlich auch das Leder bei: Bei der Schuh-Fertigung wird streng darauf geachtet, dass ein Paar Schuhe jeweils aus einer einzigen Haut gefertigt wird. Damit werden nicht nur Materialabweichungen vermieden, sondern auch Farbunterschiede. Dank einer von Ecco entwickelten Behandlung des Leders wird dieses höchst wasserabweisend gemacht. Wegen dieser Methode bleibt das Leder selbst bei mehrmaligem Nasswerden werden und darauf folgendem Trocknen strapazierfähig und atmungsaktiv – das war nicht immer so.
NACHHALTIGKEIT AUF ALLEN EBENEN In den eigenen Produktionsstätten in Portugal, Slowenien, Indien, Thailand und China sowie selbstverständlich auch im Werk in Tønder wird Nachhaltigkeit gross geschrieben. Das ist für einen Hoflieferanten des dänischen Königshauses (seit 1991) selbstverständlich und ein fester Bestandteil der Firmenkultur. Zu dieser gehört auch ein selbst auferlegter Verhaltenskodex für die Mitarbeitenden. In «zehn Geboten», so Michael Waak, hält dieser «den Glauben an die Ideale der Firma fest und ist die Basis für den Erfolg.» Dazu zählen der Respekt vor jeder Kultur in der Ecco zu Gast ist, aber auch gelebte Werte wie: Religionsfreiheit,
Gleichberechtigung, Mitarbeiterförderung und der Schutz vor Kinderarbeit. Diese Regeln gelten auch für die Zulieferer von Ecco. Mit dem 2001 erstmals durchgeführten «Ecco walk for life» vertieft Ecco seine Grundsätze in der Bevölkerung. 2016 nahmen in vier dänischen Städten 15'400 Personen teil und sammelten 1'005'000 Kronen zum Schutz von Natur, Jugend und dem Erhalt eines gesunden Lebensstils.
«Wir sind stolz darauf, dass auch heute noch jeder Schuh von 200 ‹Ecco-Händen› berührt wird.» Die Mitarbeitenden fühlen sich wohl. Das Personalrestaurant ist von frühmorgens bis spätabends in Betrieb und liefert sehr gutes Essen zu minimalen Preisen. Der «Speisesaal» ist fast selbstverständlich mit viel Kunst geschmückt und diente bei der Hochzeit des Königs von Dänemark, dem «Nachbarn», als Raum für den Empfang der Gäste. Was sicher auch noch zur engen Bindung der Mitarbeitenden an den Arbeitgeber beiträgt: Jede neue Mitarbeiterin, jeder neuer Mitarbeiter kann zu Beginn seiner Karriere selbst einen Schuh fertigen. Ein ganz spezielles Erlebnis für alle «Nicht-Schuhmacher», die bei Ecco arbeiten
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EQUIPMENT ADVERTORIAL CALIGARI – EVNROLL-PUTTER
EIN PUTTER IST EIN PUTTER, IST EIN PUTTER,
IST ER AUCH EIN GUTER PUTTER?
EVNROLL ER1 BASE
EVNROLL ER2 BASE
WER KENNT DIE FORMEN, WER KENNT DIE FARBEN, WER WEISS, WIE VIELE VERSCHIEDENE PUTTER-MODELLE AUF DEM MARKT SIND? VERMUTLICH WEISS ES NIEMAND GENAU, ABER ES SIND GANZ SICHER MEHR ALS TAUSEND. UND FAST TÄGLICH KOMMEN NEUE
EVNROLL ER3 REAR HEEL
DAZU UND FAST TÄGLICH LÄSST SICH IRGENDEIN FREAK EIN ALTES MODELL NACHBAUEN. WAS ABER BRAUCHT ES, UM EINEN FUNKTIONIERENDEN PUTTER AUF DEN MARKT ZU BRINGEN?
J
etzt wo auch die nur ein bisschen ambitionierten Golferinnen und Golfer wieder zu trainieren beginnen, lohnt sich ein Blick aufs Puttinggrün beim Clubhaus. Da trifft man einfach Alles. Uralt und topmodern. Mit den modischen dicken Super Stroke-Griff oder einem abgewetzten Ledergriff aus dem letzten Jahrhundert. Mit einer total planen Schlagfläche oder mit einem ganz speziellen Insert oder mit runden oder waagrechten oder sonstwie angeordneten Grooves. Braucht es die Grooves überhaupt? Beim normalen Golfschläger sorgen die Grooves bekanntlich dafür, dass auf den Ball mehr Spin übertragen werden kann, auch wenn es Grashalme zwischen Ball und Schlagfläche hat. Aber das hat es ja beim Putten nicht. Also warum Grooves?
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KEEP IT SIMPLE Einfache Lösungen sind oft die Besten. Das hat sich auch der Amerikaner Guerin Rife gesagt, als er vor rund zwanzig Jahren als erster Designer überhaupt einen Putter mit Rillen in der Schlagfläche konstruierte. Die Idee dahinter: ein weicheres Schlaggefühl und eine Reduktion der Energie für einen sanfteren Roll. Man war skeptisch, doch heute wird das Rillenkonzept auf die eine oder andere Art von fast allen grossen Marken angewendet. Was aber, wenn man den Ball nicht millimetergenau in der Mitte des Schlägerkopfes trifft – was ja bei den meisten Amateuren öfter als ihnen lieb ist passiert. Ein Ball, der nicht im Sweetspot getroffen wird, verliert Energie und weicht
EVNROLL ER5 BASE
EVNROLL ER6 BLACK REAR HEEL
EVNROLL ER7 REAR HEEL
ADVERTORIAL CALIGARI – EVNROLL-PUTTER EQUIPMENT
EVNROLL ER 20
EVNROLL ER 6
«Einfache Lösungen sind oft die Besten.»
EVNROLL ER8 REAR HEEL BASE V1
von der geplanten Puttlinie ab. Mit seinem Evnroll-Putter hat Rife dieses Problem gelöst. Die Rillen verdünnen sich, je weiter sie sich vom Sweetspot entfernen. Dadurch wird genau so viel mehr Energie auf die nicht mittig getroffenen Bälle übertragen, dass diese gleich weit rollen wie ein perfekt getroffener Ball (s. Skizze). Die breiteren Rillen in der Mitte sorgen für einen weichen Aufprall des Balles, je schmaler sie werden, desto „härter“ wird der Kontakt. Das führt dazu, dass auch auf einen nicht perfekt getroffenen Ball die Energie optimal übertragen wird. Was ebenfalls auffällt: der Putter ist relativ schwer. Und, besonders wichtig, das Gewicht des präzisionsgefrästen Putterkopfes ist auf die jeweilige Schaftlänge abgestimmt. Ein 30 Gramm schweres
Gegengewicht (Counter Balance Prinzip) führt zu einem optimalen Schwunggewicht und dies wiederum sorgt für gute Distanzkontrolle und Stabilität. Wenn beim Putter das Gewicht richtig verteilt ist, wenn beim schweren Putter mehr Masse ins Spiel kommt, so beruhigt dies den Schwung. Ein grosser Vorteil. Evnroll-Putter sind in sieben verschiedenen Modellen beim Fachhandel erhältlich
www.caligarigolf.ch
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GOLF HISTORY HICKORY GOLF
WENN ES EIN WORT GIBT, DAS DIE HEUTIGEN HICKORY-GOLFER BEI JEDER GELEGENHEIT BENUTZEN, DANN IST ES: GENUSS. FÜR DIE EINEN SIND DIE HICKORY-GOLFER EINFACH NOSTALGIKER, FÜR ANDERE SIND ES TRADITIONALISTEN, FÜR WIEDER ANDERE VERSNOBTE SPINNER, DIE IN KNICKERBOCKERN, HEMD UND KRAVATTE UND MIT ALTEN SCHLÄGERN SPIELEN. ABER EINES SIND SIE SICHER: GENIESSER. IM GESPRÄCH MIT DEN BRÜDERN MAURUS UND JOE LAUBER, DEN TREIBENDEN KRÄFTEN DES SWISS HICKORY GOLF CLUBS, KOMMEN DIE OBIGEN KLISCHEES ZWAR AUCH ZU, ABER EIGENTLICH DREHT SICH ALLES UM DEN GENUSS.
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HICKORY GOLF GOLF HISTORY
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GOLF HISTORY HICKORY GOLF
NICHT SO ALT WIE MAN GLAUBT In der Schweiz wurde vermutlich zum ersten Mal Hickory Golf in Lugano gespielt – schon ein paar Jahre vor 2012. Paolo Quirici, früher Profi-Golfer auf der Tour und heute Sportdirektor beim Schweizerischen Golfverband, und ein paar Freunde spielten es im Raum Lugano. Bis ins Jahr 2000 traute sich kaum jemand mit den alten Schlägern auf eine Runde. Schon gar nicht in alten Kleidern. Dieser Trend begann erst vor etwa zehn Jahren. Natürlich zuerst in Schottland und England, dann in Schweden und den USA. Spieler taten sich zusammen «um das Golfspiel mit altem Material – dafür mit umso mehr Genuss zu zelebrieren,» fasst Maurus Lauber die junge Geschichte zusammen. 2012 wurde dann der Swiss Hickory Golf Club symbolträchtig in St. Andrews gegründet. Eine Gruppe Golfer um Joe Lauber, Bruno Müller und Felix Meier nahmen an einer Turnierserie auf den Plätzen rund um St. Andrews teil. Mit ganz normalem, modernem Equipment.
RICHTIG GESTYLT AUF DEN OLD COURSE Rund sieben Monate vor der Reise nach St. Andrews kam dank besonderen Beziehungen die Möglichkeit ins Spiel, auch den Old Course spielen zu können. Grund genug, sich nach dem zum historischen Platz passenden Outfit und den passenden Schlägern umzusehen. Mit dem «neuen» Equipment geübt hat Joe Lauber dank einer Spezialerlaubnis an fünf Mid-Amateur-Turnieren. Am 2. August 2012 10.10 Uhr war es soweit: Tee Off mit historischen Schlägern und entsprechender Kleidung. «Die Runde war ein riesen Genuss! Die Freude, dass der Ball des Freundes oder der Eigene flog, kein Schaft zerbrach, das Erlebnis, 18 Loch lang nicht an den Score sondern an die unvergessliche gemeinsame Runde zu denken, das hat tiefe Eindrücke hinterlassen,» erinnert sich Joe Lauber. Es waren emotionale Gründe, die zur Vereinsgründung führten. «Wir haben festgestellt, dass so eine Runde Golf zum Genuss wird. Mit dem Tragen von Knickerbockern, Hemd und Krawatte ist man automatisch bereit, dem Mitspieler, dem Platz und der Arbeit der Greenkeeper respektvoll entgegen zu treten.» Heute tragen übrigens die meisten Mitglieder vom Schnitt her «korrekte Kleidung». Die Farb- und Stoffwahl aber ist deutlich durch grosse Golfer wie Payne Stewart inspiriert worden.
ENJOY THE WALK – EINE ELITÄRE ANGELEGENHEIT? Hier widersprechen sowohl Maurus wie auch Joe Lauber vehement. Maurus: «Das Hickory-Golfspiel ist nie und nimmer elitär – es ist Genuss pur. Und das mag gegen aussen elitär wirken. In Wirklichkeit ist es das gemeinsame Erlebnis, eine Runde auf dem
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Golfplatz zu geniessen, ohne Wettkampfstress, ohne zu enge Regeln, ohne Materialschlacht. ‹Enjoy the walk› lautet unser Motto.» Und Joe ergänzt: «Durch einen Mitgliederbeschluss wurde die Anzahl unserer Mitglieder auf 50 limitiert. Diese Zahl ist erschöpft. Um Mitglied werden zu können, benötigt man einen Paten und die Bereitschaft, an mindestens einem unserer Events dabei sein zu können. Das ist nicht elitär. So ist auch unser Jahresbeitrag von 250 Franken nichts weiter als die Eigenfinanzierung an den Events. Der Klub bezahlt an jedem internen Event bis zu 50 Franken pro Mitglied – damit der Genussfaktor gelebt werden kann.»
HICKORY GOLF FÖRDERN Im Swiss Hickory Golf Club (www.SwissHickoryGolf.ch) hat es verschiedene Single-Handicapper. Sie alle geniessen den Ausgleich – aber auch das Training mit dem alten Material. Dank dem unabdingbaren weicheren Schwung den es braucht – auf den Ball schlagen bringt gar nichts – profitieren die guten Amateurgolfer auch beim Spiel mit modernen Schlägern. Der Club will deshalb nicht nur das Genussgolfen fördern, sondern auch im Juniorenbereich tätig werden. Joe Lauber hat in den USA in einem Club spielen können, in dem der Juniorencaptain von seinen Jungs pro Monat eine Runde Hickory-Golf verlangt. Das ist unser zweites Ziel, meint Joe Lauber: «In so vielen Schweizer Golfclubs wie möglich jeweils zwei kleine Sets mit fünf Eisen platzieren, damit die Jugendlichen Hickory-Eisen-Runden spielen und mit ihrem modernen Putter die Greens beherrschen. So erkennt der moderne Golfer auch, was für ein Potential im Training mit Hickory Eisen liegen kann.»
HICKORY GOLF GOLF HISTORY
EIN BLICK ZURÜCK Im Golf Yearbook 16 haben wir der Entwicklung des Golfsports zur heutigen Form einen grossen, fundierten Beitrag gewidmet. Hier und heute möchten wir uns in erster Linie mit dem Hickory-Material beschäftigen. Verschiedenen Quellen zufolge wird ein gewisser William Mayne von König James IV 1603 zum «Royal Clubmaker», zum ersten Golfschlägerbauer, ernannt. Ab etwa 1826 setzte sich der Hickory-Schaft gegen andere Holzarten durch. Und solche Schäfte werden auch heute noch bei Joe B. Lauber Hickory Golf verwendet. Aber der tüftelnde Clubpräsident hat auch verschiedene Tipps, wie man zum richtigen Material kommen kann. Schliesslich wurden Hickory-Golfschläger nur bis etwa 1935 produziert. Dann kam der Stahlschaft.
WIE KRIEGE ICH EIN HICKORY-SET? Eine einfache Möglichkeit: Ebay USA oder UK. Wer ein kleines Set mit Karbon Eisen Köpfen (rostende Köpfe) sucht und akzeptiert, dass die verschiedenen Eisen von unterschiedlichen Herstellern stammen, bezahlt etwa 40.– bis 100.– Dollars pro Eisen. Diese Eisen sind meistens spielbar, aber oft müssen die Griffe nachgebessert und der Schaft optimal befestigt werden. Bei Ebay findet man auch rustless Eisen für 80.– bis 180.– Dollars pro Schläger. Wenn dann die Eisen noch vom gleichen Hersteller und aus der gleichen Serie sein sollen, ist man rasch bei 120.– bis 250.– Dollars pro Eisen – und dazu kommen dann noch Transport, Zollgebühren und die Mehrwertsteuer. Auktionen sind eine weitere Möglichkeit. Jahr für Jahr werden Sammlungen von Hickory-Eisen und ganze Sets versteigert. Ein Schnäppchen ist dann für 60 bis 90 Pfund zu ersteigern. Für ein ganz spezielles Set muss der neue Besitzer dann aber auch mal 4000 £ hinblättern. Dabei ist wichtig, dass man vor allem die Schäfte genau unter die Lupe nimmt. Einen Schaft fachmännisch zu ersetzten dauert rund dreieinhalb Stunden. Ja, die Schäfte: Für den Schreibenden brauchte es einige Überwindung, um mit einem Hickoryschläger einen Ball zu schlagen. Aber, je ruhiger der Schwung, je fliessender die Bewegung, desto besser wurden die Schläge. Wie war doch die Grundaussage des grosse Bobby Jones (*1902, +1971) zum Thema Hickorygolf? Wait! Warten ist das Geheimnis. Wegen der Weichheit des Holzes ist ein Powerschwung absolut sinnlos.
DER PROPHET IM EIGENEN LAND Die Zahl der noch vorhandenen Sets ist sehr limitiert, die Nachfrage jedoch steigt. Folglich ist der Markt ziemlich ausgetrocknet. Maurus Lauber: «Seit nun auch die Asiaten Freude an diesem Spiel gefunden haben, wird es nicht lange dauern, bis keine gut
abgestimmten Original-Sets mehr erhältlich sein werden.» Aber es gibt noch eine weitere Möglichkeit, zu einem Hickory-Golfset zu kommen. Clubpräsident Joe Lauber hat sich im Laufe der Zeit zu einem Fachmann entwickelt und begann, selber Schlägersets zu bauen. Er testet, in Zusammenarbeit mit der technischen Universität München, auch andere Hölzer. Aber zurück zum Hickoryholz. «Seit vier Jahren versuchen wir den perfekten Schaft für jeden einzelnen Spieler anzubieten. Dank Bobby Jones besitzen wir eine Liste, welche Schlägerkopfgeschwindigkeit des Spielers welche Härte des Holzschaftes bei welchem Eisen benötigt. Vor rund 10 Jahren hat ein Amerikaner diese Liste umgerechnet und das moderne Eisen 5 als Grundlage der Messung genommen. Wir haben diese Liste nun auf 2 mph genau reduziert und sind daher die ersten, welche eine derart feine Unterteilung anbieten können.» Ein Schweizer Drechslermeister fertigt mittlerweile für Joe Lauber die Schäfte. Zu den JBL-Golfschlägern gehören auch die geschmiedeten Eisen aus hochwertigem S20c Edelstahl. Das Schmieden ist der erste Schritt. Danach werden mit einem für jeden Schläger einzeln gefertigten Werkzeug Loft und Lie geprüft, das Loch für den Hosel gearbeitet und die Form des Eisens vom restlichen Material befreit. Die Endform des Eisens wird durch Schleifen erreicht und ganz am Schluss werden die Gravuren angebracht, die Oberflächen poliert oder satiniert. Dann werden die Schäfte montiert, die Griffe aus echtem Schweizer Kuhleder angebracht und die letzten Feinarbeiten durchgeführt. Und es kann losgehen. Wer zuerst mal ausprobieren möchte, kann auch ein Set mieten (für Links- und Rechtshänder). Ein solches kostet 65 Franken und beinhaltet 1 Holz, 4 Eisen (Niblick, Mashie-Niblick, Mashie und Mid-Iron) Putter, Golfbag, ein Golftuch plus Holz-Zweibeinstützen. Bereit für eine genussvolle Golfrunde? Halt, etwas fehlt noch: Ein gemeinsamer Schluck Whisky vor dem Start gehört dazu.
DIE ACHT EISEN UND IHRE URSPRÜNGLICHEN BEZEICHNUNGEN Eisen Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8
Alte Bezeichnung Driving Iron Long Iron Mashie Iron Mid Mashie Mashie Spade Mashie Mashi Niblik Niblick
Loft 20° 25° 30° 35° 40° 44° 48° 52°
Distanz Yards 170 - 185 160 - 175 160 - 185 140 - 165 120 - 145 110 - 125 110 - 115 60 - 105
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FASHION GOLF FASHION 2017
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GOLF FASHION 2017 FASHION
W E L OV E
GOLF FASHION FOTOS ELLIN ANDEREGG LOCATION SPLIT – KROATIEN
OUTFITS PEAK PERFORMANCE SCHUHE ECCO SONNENBRILLE SILHOUETTE
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OUTFITS KJUS SCHUHE ECCO GLOVE G/FORE SONNENBRILLE SILHOUETTE
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GOLF FASHION 2017 FASHION
ER JACKE BOGNER POLO UND HOSE KJUS GÜRTEL CHERVÒ SONNENBRILLE SILHOUETTE GLOVE G/FORE
SIE OUTFIT KJUS SONNENBRILLE SILHOUETTE
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GOLF FASHION 2017 FASHION
LINKS ER
RECHTS ER
OUTFIT CHERVÒ BAG ONOFF SCHUHE ECCO SONNENBRILLE ADIDAS
POLO UND HOSE CHERVÒ JACKE PEAK PERFORMANCE SCHUHE ECCO
LINKS SIE
RECHTS SIE
POLO UND JUPE ALBERTO JACKE KJUS SCHUHE ECCO SONNENBRILLE ADIDAS
JACKE UND POLO CHERVÒ HOSE KJUS SCHUHE ECCO
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FASHION GOLF FASHION 2017
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GOLF FASHION 2017 FASHION
LINKS ER OUTFIT CHERVÒ SCHUHE ECCO LINKS SIE BLUSE KJUS ShORTS CHERVÒ FOULARD CHERVÒ SONNENBRILLE ADIDAS
RECHTS JACKE PEAK PERFORMANCE POLO PEAK PERFORMANCE SONNENBRILLE POC GLOVES G/FORE CLUBS ONOFF PUTTER EVNROLL
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FASHION GOLF FASHION 2017
ER RECHTS OUTFIT KJUS SCHUHE ECCO
SIE OUTFIT ALBERTO SCHUHE ECCO ER MITTE POLO ALBERTO HOSE BOGNER KAPPE KJUS SCHUHE ECCO
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GOLF FASHION 2017 FASHION
POLO UND JACKE PEAK PERFORMANCE HOSE ALBERTO SONNENBRILLEN SILHOUETTE
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GOLF FASHION 2017 FASHION
OUTFITS BOGNER
LOCATION RESTAURANT O’ZLATA
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SHIRT BOGNER JACKE BOGNER HOSE ALBERTO SCHUHE ECCO SONNENBRILLE SILHOUETTE
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OUTFITS CHERVÃ’ SONNENBRILLE ADIDAS
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GOLF FASHION 2017 FASHION
OUTFITS CHERVÃ’ SCHUHE ECCO
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OUTFITS BOGNER SCHUHE ECCO
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OUTFITS BOGNER
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FASHION KJUS
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KJUS FASHION
«Wir sind leidenschaftliche Sportlerinnen und Sportler mit einer Vorliebe für Stil.»
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FASHION KJUS
DER MANN AUS DEN BERGEN UND SEINE SPORTKLEIDER
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HINTER DER BEKLEIDUNGSMARKE KJUS STEHT ZUM EINEN NATÜRLICH DER EHEMALIGE SEHR ERFOLGREICHE NORWEGISCHE SKIRENNFAHRER LASSE KJUS, ZUM ANDERN DER MANN AUS DEM ENGADIN, DIDI SERENA. DIE BEIDEN HATTEN DIE IDEE ZUR GRÜNDUNG DES SCHWEIZER UNTERNEHMENS KJUS MIT SITZ IN HÜNENBERG, DAS HEUTE WELTWEIT TÄTIG IST.
D
er heute 67jährige Didi Serena wurde «praktisch mit den Skiern an den Füssen geboren». In St. Moritz war es logisch, dass er als ersten Sport Skifahren wählte – nur schon weil's im Winter auf Skiern zur Schule ging. Bald folgte Eishockey, zuerst bei St. Moritz und später bei den Grashoppers, und er wurde Mitglied der Schweizer Junioren-Nationalmannschaft. Schon mit 25 Jahren erfolgte der Wechsel in die Sportbranche. Mit dreissig begann der Aufbau einer eigenen Vertriebsfirma (TriSport) mit bis zu 50 Mitarbeitern. Wiederum fünf Jahre später wurde er Mitinhaber der Odlo-Gruppe und war zuständig für verschiedene Bereiche der Marke. Vor gut 17 Jahren schliesslich erfolgte die Lancierung und der Aufbau der Marke Kjus. Er wurde Verwaltungsratspräsident und CEO der LK International AG. Start war im Skisport, mit einer Kollektion für Herren und 1 Jahr später auch für Damen und Kinder. Bald folgten Golf- und Lifestyle Mode. «Wir sind stolz darauf, bei allem Wachstum auch heute
noch ein Familienunternehmen zu sein», erklärt Serena im Gespräch. Gerade erst hat er nach 17 Jahren an der Unternehmensspitze die Führung an seinen Sohn Nico abgegeben, der KJUS nun als CEO zusammen mit Didi Serenas Langzeit-Geschäftspartner Reto Holzmann KJUS leitet. Sein jüngerer Sohn Sven ist gerade aus Shenzhen in China zurückgekehrt, um die Verantwortung für die Supply Chain zu übernehmen. Zuvor hatte Sven das R&D Center aufgebaut und dessen Umzug nach Vietnam umgesetzt.
UND DANN WAR DA NOCH DER GOLFSPORT «Ich war als Schüler in meiner Freizeit um ein paar Rappen zu verdienen, Caddie im Engadin Golf Club in Samedan.» Wie so oft wurde auch bei Serena aus einem Caddie ein guter Golfer. Sein bestes Handicap lag immerhin bei knapp über 4. Aber typisch für ihn, er – mittlerweile in der Innerschweiz zu Hause – engagierte sich auch im Verein und war über acht Jahre lang als Vorstandsmitglied im Golf Club Luzern tätig.
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FASHION KJUS
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Auch als Captain und Juniorencaptain. Kein Wunder lautet doch eines der Ziele des ehemaligen U14-EM-Teilnehmers: «Jedes Kind sollte Golf spielen können.» Auch wenn die Marke Kjus zuerst im Skisport Fuss fasste und heute in 32 Ländern vertreten ist, die Golfbekleidung liegt dem passionierten Golfer sehr am Herzen. Die Markteinführung 2013 war denn auch symbolträchtig. Als Bekleidungssponsor des Omega European Masters nützte Serena die Gelegenheit und präsentierte in den Walliseralpen seine Golfkollektion und eröffnete gleichzeitig auch den ersten Kjus-Store in Crans-Montana. Heute ist KJUS in zahlreichen renommierten Pro- und Golfshops weltweit vertreten.
KAUM WAHRNEHMBAR IST GUT Man konnte immer wieder hören, die Kjus-Golfbekleidung sei von der Passform her nur für Menschen mit einem athletischen Body gemacht. Das trifft heute nicht mehr zu. «Wir haben einiges justiert, auch unter dem Einfluss des US-Marktes. Von Slimfit geht es heute bis hinaus zu den Grössen 3XL mit der entsprechenden Gradierung.» Aber viel wichtiger sind Serena die Funktionalität, sie steht im Vordergrund. «Gegen den Regen von Aussen schützt auch eine sehr günstige Regenjacke. Aber von innen nach aussen, da wird’s dann um einiges schwieriger – erst recht im Sommer.» Bei extremen Bedingungen aber geht einfach nicht alles, hier setzt die Physik Grenzen. Ein sicherer Tipp ist immer noch: Funktionsunterwäsche und ein Funktionsshirt. Eher keinen Pullover sondern besser einen Funktionsmidlayer und notfalls noch eine Regenjacke. «Unse-
re leichteste Regenjacke ist gerade mal 160 Gramm schwer,» erklärt Serena mit einem gewissen Stolz, damit wiegt sie weniger als drei Golfbälle.
DIE LANGE GEBURT EINER NEUEN KOLLEKTION Bis eine neue Kollektion im Golfshop hängt, vergehen Jahre. Jahre, die manchmal von Mitbewerbern auch dazu genutzt werden, diese zu kopieren. Serena: «Klar, dass auch die Designsprache kopiert wird. Ein Schutz dagegen ist patentrechtlich sehr schwierig. Wenn etwas mal im Netz ist, dauert es nur ein paar Tage, bis eine Kopie auftaucht. Dagegen kann man kaum etwas tun. Jeder muss für sich selbst entscheiden, wieviel Geld er für Anwälte ausgeben will und wieviel er in neue Entwicklungen stecken will.» Bei Kjus ist der Fall klar. Die Golfkollektion ist hochtechnisch und innovativ und das kann nicht so leicht kopiert werden. Die Designer von Kjus haben den Golfschwung analysiert, Bewegungsabläufe untersucht und ergonomische Vorteile bewertet. Uneingeschränkte Bewegungsfreiheit, ein ausgewogenes Körperklima und das praktisch geräuschlos, sind die Kriterien. Gerne lehnt sich Kjus im Design dem klassischen Look an, kombiniert aber diesen klaren Stil mit neuzeitlichen Elementen und verwendet modernste Materialien mit optimaler Feuchtigkeitskontrolle, UV-Schutz und Bewegungsfreiheit. Das alles in kräftigen Farben und eleganten helleren Farbtönen, deren Kombination zu einem Hingucker wird. Im Herbst 2016, als der erste Besuch in Hünenberg stattfand, wurde bereits an der Golf-Kollektion 2018 gearbeitet.
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INTERVIEW NICOLAS WARCHALOWSKI
INTERVIEW MIT
NICOLAS WARCHALOWSKI CEO PEAK PERFORMANCE
Wer steht hinter dem Brand Peak Performance? Wo und wie hat alles angefangen? Nicolas Warchalowski: Die Idee von Peak Performance entstand in einem Skilift in Åre 1986, als die Skiprofis Stefan Engström und Peter Blom zusammen mit dem Designer Christer Mårtensson diskutierten, warum niemand Kleidung machte, die grosse Funktionalität mit einfachem, coolem Design kombinierte. Unauffällig, aber nicht langweilig. Sie suchten wohl auch nach einem Grund mehr Zeit in ihrem Lieblings-Skigebiet im Herzen der schwedischen Berge, Åre, zu verbringen. Peak Performance war die Antwort. Was macht Peak Performance so erfolgreich? Ich würde sagen, der Schlüssel liegt in der ständigen Erneuerung ohne dabei zu vorhersehbar zu werden oder unsere Kernziele aus den Augen zu verlieren. Für uns geht es um den Lifestyle. Wir machen Kleider für den aktiven und urbanen Menschen, der immer unterwegs ist. Er oder sie liebt das
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aktive Leben und die Natur, lebt aber in der Stadt. Wir versuchen immer, unser langes Erbe der Technik und das Wissen über funktionelle Kleidung in moderne, städtische Ästhetik und Design zu integrieren. Warum Golf Fashion? Sind die Peak Performance Gründer leidenschaftliche Golfer? Jeder bei Peak Performance lebt einen aktiven Lifestyle, auf der Suche nach Sportund Outdoor-Erlebnissen. Golf-Mode war daher ein sehr natürlicher Fortschritt unserer Marke. Golf bietet die Freiheit, auf majestätischen Spielfeldern der Natur, mit nur wenigen Grenzen zu spielen. Ich meine, wie viele andere Sportarten werden auf 200 Hektar oder mehr gespielt? Eine Golfhose von Peak Performance kann auch als Freizeit- oder Jogginghose genutzt werden. Was ist die Idee hinter der Fusion von Stil und Funktion? Die Kombination aus exzellenter Funktionalität und stilvollem Design ist einfach unsere Art, Kleidungsstücke zu kreieren, die in den Alltag unserer Kunden passen.
NICOLAS WARCHALOWSKI INTERVIEW
HERIOT JACKE
«Jeder bei Peak Performance lebt einen aktiven Lifestyle, auf der Suche nach Sportund OutdoorErlebnissen.»
Wenn Sie, wie wir, es lieben aktiv zu sein, investieren Sie in funktionale Kleidungsstücke, die gut aussehen. Das wird Ihnen viel Aufwand ersparen. Am Ende dreht sich alles um Freiheit und das Wissen, dass Sie immer auf alles vorbereitet sind, ob es sich um eine Golf-Runde, ein Mittagessen oder ein Business-Meeting handelt. Gibt es weitere Engagements von Peak Performance im Golf Sport? Wir sind stolzer Sponsor des Nordea Masters - eines der prestigeträchtigsten Turniere auf der European Tour. Ein weiterer großer Teil unseres Engagements ist unser Sponsoring von professionellen Athleten. Mit dem Ziel, ein breites Spektrum von Spielern auf verschiedenen Ebenen zu unterstützen, von Amateuren bis hin zu Profis, sind wir auch mit kleinen Sponsorings im lokalen Markt vertreten. Wie wichtig ist der Schweizer Markt? Peak Performance ist eine globale Marke und es besteht kein Zweifel daran, dass die Schweizer Region für uns sehr wichtig ist. Es ist ein zentraler Punkt in Europa mit vielen unglaublichen Bergen und erstaunlichen Golfplätzen. Die Schweizer Kunden sind sehr gut informiert, sie verfügen über ein hohes Mass an technischer Kompetenz, sie sind kompromisslos und akzeptieren nur beste Qualität. Mit anderen Worten – der perfekte Peak Performance Kunde. Wo produzieren Sie? Alle unsere Produkte werden in Schweden entworfen. In der Produtkion arbeiten wir aber weltweit mit verschiedenen Herstellern, um sicherzustellen, dass wir für jedes Produkt den besten Lieferanten haben.
WEITERE INFORMATIONEN WWW.PEAKPERFORMANCE.COM WWW.FACEBOOK.COM/ PEAKPERFORMANCE
Was ist wichtiger, Funktion oder Design? «Function is given, design is key» ist unsere Hauptrichtlinie bei der Herstellung von Kleidungsstücken. Weder bei der Quali-
tät noch beim Aussehen gehen wir Kompromisse ein. Wir nehmen einfach unser Know-how bei der Funktionalität und verschmelzen es nahtlos mit einem modernen Design. Das machen wir am besten. Können Sie uns ein Beispiel für die Funktion geben? Unsere Golf-Kollektion verfügt über ein breites Spektrum an Funktionsstücken für jedes Wetter. Die Howick Jacke zum Beispiel ist winddicht, wasserabweisend und verfügt über ein dehnbares, leichtes und atmungsaktives Hipe ACE-Gewebe. Tragen Sie sie beim Spielen und warum nicht auch beim Abendessen in der Stadt? Was zeichnet die diesjährige Kollektion aus? Die diesjährige Kollektion deckt die Bedürfnisse aller Golfer ab und funktioniert bei jedem Wetter. Weiter enthält sie ganz neue Stoffe und bewährte Klassiker in einem zeitgenössischen Ausdruck von schlichtem Design. Wir haben klassische Designs und Innovationen mit Einflüssen aus der Stadt zusammengeführt und eine anspruchsvolle, aber kantige Kollektion geschaffen. Sie ist massgeschneidert für progressive Spieler, die auf einzigartige Art und Weise auf und neben dem Platz herausstechen wollen. Ihre Lieblingsstücke aus der aktuellen Kollektion? Mein persönlicher Favorit ist die Heriot Jacke. Sie ist nicht nur wasserdicht, winddicht, atmungsaktiv, dehnbar und leicht – sie ist auch aus dem weltweit ersten CO2-gefärbten Gore-Tex Gewebe gefertigt. Mit dieser speziellen Technologie wird beim Färben kein Wasser benutzt, was unsere Bemühungen um ökologische Nachhaltigkeit unterstreicht. Als Marke für Ski- und Naturfreunde ist die Reduzierung der Nutzung natürlicher Ressourcen einer unserer Schwerpunkte.
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TRAVEL SÜDTIROL
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SÜDTIROL TRAVEL
SÜDTIROL G O L FJ U W E L ALPENREGION
das der
SÜDTIROL – DAS IST MEDITERRANES LEBENSGEFÜHL IN DEN STÄDTEN, LEBENDIGE BURGEN UND SCHLÖSSER, WEINFELDER UND APFELBÄU-
FOTO: CLEMENS ZAHN
ME SOWEIT DAS AUGE REICHT UND SCHNEEBEDECKTE BERGE UNTER BLAUEM HIMMEL. DIE MAGIE DER VIELFALT BEZAUBERT SOWOHL DEN NATURLIEBHABER, DEN GOLFENDEN GOURMET ALS AUCH DEN SPORTLICHEN ALLROUNDER.
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TRAVEL SÜDTIROL
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as Geheimnis dieser Vielfalt: Zu Bodenständigkeit mixt sich italienische Lebensfreude, gepaart mit deutscher Disziplin und einer Vielsprachigkeit, die der kleinen sympathischen Region zu einem kometenhaften wirtschaftlichen Aufschwung verholfen hat. Besonders in den Städten Bozen und Meran mit ihren lebendigen Wochenmärkten, kleinen Boutiquen und in der modernen Architektur, die im starken Kontrast zur Geschichte der rund 800 erhaltenen Schlösser, Burgen und Ansitze steht. Der Waltherplatz in Bozen ist bei jedem Wetter einen Besuch wert und in den
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Lauben erliegt man heute noch dem Flair der «kleinen grossen» Stadt. Rund sieben Museen sowie vier Burgen und Schlösser sind schon einen Kultur-Ausflug wert, während das Rittner Hochplateau – als Naturbalkon auf 1000 Meter über der Stadt seit den Anfängen des 20. Jahrhunderts begehrtes Ziel der Sommerfrischler ist. Die Kurstadt Meran hingegen lockt wintermüde Urlauber mit frühlingshaften Temperaturen, wenn auf den Bergspitzen noch der Schnee glänzt. Zwischen Palmen, Zypressen, Weinreben und Olivenbäumen zeigt die heute 700 Jahre alte Stadt mit der Therme Meran, der Meranarena und den Veranstaltungen im Schloss Trauttmansdorff ihre vielfältigen Facetten. Zum diesjährigen Jubiläum gibt es an die 150 Veranstaltungen.
GENUSSGOLFEN AUF DER SONNENSEITE DER ALPEN Schon der europäische Adel wusste, wo es die schönsten Golfplätze gibt – in Meran, wo der russische Grossfürst Michael im Jahr 1891 das Golfen publik machte oder am Karersee wo im Jahr 1907 die blaublütige Hautevolee die Schläger schwang. 100 Jahre später tummelt sich jetzt das Golf affine Volk auf neun ganz unterschiedlichen Anlagen und geniesst ein Angebot, das sich auf ideale Weise kombiniert – mit Wein, Kulinarik und dem traditionellen Törggelen, Wellness und hochkarätigen Hotels. Ja manchmal sogar mit eigenem Golfplatz und Golf Club, wie im 5-Sterne Sport & Wellness Resort Quellenhof in der Nähe von Meran. Fast könnte man hier von einem eigenen Dorf sprechen, so gross und vielfältig ist
FOTO: CLEMENS ZAHN
SÜDTIROLS SCHATZKISTE MIT TRADITON UND DOLCE VITA
SÜDTIROL TRAVEL
FOTO: GOLFPLATZ QUELLENHOF.IT
die Ferienwelt in Südtirols grösstem Sport-, Wellness- und Freizeitresort. Auf unglaublichen 10'000 m² erstreckt sich eine Wellnessund Spawelt vom Feinsten mit vielseitigen Wasser- und Saunawelten, einem Medical Center, dem Quellenhof- und Schlössl Spa. Daneben zählt Reiten und Golf mit einem 4-Löcher-Platz und eigener Akademie zu den Highlights für den sportlichen Gast. Eingebettet in die eindrucksvolle Kulisse der Meraner Berge liegt das 5 Sterne Hotel Castel. Das atemberaubende Panorama begleitet den Gast beim Frühstück, Kaffee oder Cocktail auf einer der Terrassen ebenso wie beim entspannten Sonnenbad im schönen Garten.
HÖCHSTES SPIELVERGNÜGEN – vom mediterranen Golfplatz zwischen Weinreben und Apfelbäumen in Lana und Eppan, über die höheren Anlagen im Passeiertal und in Petersberg, in Seis oder im Pustertal bis hin zu den hochalpinen Plätzen in Alta Badia und am Karersee in den Dolomiten. Letzteren findet man zwischen den Bergmassiven Rosengarten und Latemar. Der Golfplatz Carezza/Karersee (Par 36, 2670 m) ist der älteste und mit 1600 Metern einer der höchst gelegenen Golfplätze der Alpenregion. Als 9-Loch- Anlage bietet «The Mountain Beast» nicht nur ein herrliches Bergpanorama sondern verlangt auch Präzision und defensives Spiel auf Spielbahnen, die schmal und oftmals schräg verlaufen. Nach einer 18er Runde hat der sportliche Golfer immerhin etwa 400 Höhenmeter hinter sich und beim letzten Abschlag in der Abendsonne den rot glühenden Rosengarten vor sich. WEITERE INFORMATIONEN WWW.700XM.IT WWW.QUELLENHOF.IT WWW.CAREZZAGOLF.COM WWW.GOLCLUBPETERSBERG.IT
ERLEBNISGOLF & EINKEHRSCHWUNG Hoch über dem Etschtal – etwa eine halbe Stunde von Bozen entfernt liegt der GC Petersberg. Als 1. Golfplatz Südtirols (Par 71,
5'700 m) punktet der 18-Loch-Naturplatz vor allem durch sein Geläuf zwischen Wald und Wiesen. Kein Platz für den «Flachland-Tiroler»? Nein – aber dafür gibt es Golf-Carts, die einen bequem hügelauf- und ab fahren. Danach ist man reif für die Spezialität des urigen Club-Restaurants: die Zwetschgen – und Marillenknödel oder belohnt sich bei einer Shopping-Tour im nahen Bozen.
WER IST DER SCHÖNSTE IM GANZEN LAND? Südtirol-Kenner sind überzeugt: der Dolomiti Golf Club von Sornioco hat das Zeug dazu. Im Trentino gelegen, auf einer malerischen Hochebene spielt man umgeben von herrlichen Nadelwäldern, satten Wiesen und gewaltigen Gebirgszügen. Und von jedem Grün der zweiten 9 hat man Ortschaften im Blick: Cavareno von der 12, Sarnonico von der 13, Fondo von der 14 und den Kirchturm von Seio von der 16. Der 18-Loch Platz (Par 73, 6'140 m) ist durchaus anspruchsvoll und präzises Spiel mit guter Längenkontrolle sind auch hier Garanten für einen guten Score. Die Anlage bietet zusätzlich noch einen 3-Loch Übungsplatz.
WOHNEN IM TURM, SPIEL IM UNESCO-KULTUREBE Eingefleischte Südtirolkenner sagen ja, der 18-Loch-Platz St. Vigil-Seis (Par 69, 5017 m, Slope 133!) auf 850 Meter Höhe sei der traumhafteste Platz hier, weil er direkt unter dem mächtigen Bergstock des Schlern, hoch über der Seiser Alm liegt. Wir haben das Terrain getestet und waren begeistert – vor allem von der 15. Das Par 3 mit 183 Meter Länge bietet einen Kanzelabschlag auf ein 52 Meter tiefer gelegenes Grün und PostkartenIdylle pur. Das modern gestaltete Clubhaus mit Bar und offenem Kamin gehört genauso dazu wie das Romantik Hotel
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TRAVEL SÜDTIROL
und Oktober spielen, sind aber ein landschaftliches und spielerisches Highlight. Hier oben sollte man sich Zeit nehmen, die Bilderbuch-Landschaft rundherum zu betrachten: die bizarre Kulisse der Felstürme von Sass Longher, Heiligkreuzkofel, dem Sellastock und der Marmolata, die man vom Skifahren gut kennt. Unter dem Motto «das haben Sie sich verdient», sollte danach der Einkehrschwung in die Gourmet-Küche des Sternekochs Norbert Niederkofler im «Rosa Alpina» folgen.
AUF DEN SPUREN VON ANDREAS HOFER IM PASSEIERTAL Etwa eine viertel Stunde fährt man von der Kurstadt Meran ins Passeiertal. Hier wurden 2004 die 18 Löcher des Golfclub Passeier Meran (Par 71, 5'755 m) neu eröffnet. Versteckte Weiher, gut positionierte Grasund Sandbunker und einige versteckte Grüns sorgen hier für ein wenig «challenge». Longhitter werden sich an einigen Doglegs und terrassenförmig angelegten Fairways die Zähne ausbeissen. Nagelneu renoviert und als ein echtes Hideaway liegt das 5-Sterne Golf & Spa Resort «Andreus», nicht mal ein Par 4 vom Golfplatz entfernt. Das modern designte Traumhotel mit Fengshui Konzept und 5'000m2 Wohlfühloase, schmiegt sich zusammen mit den 18 Löchern des Golfplatzes perfekt in die alpine Landschaft ein. Am 1. April eröffnet am Rande des 18 Loch Golfplatzes Passeier Meran die Golf Lodge; ein kleines, feines 5 Sterne Hotel mit nur 30 Zimmer und Suiten.
GOLFEN AM FUSSE DES KRONPLATZES 9 Löcher mit dem Umweltzertifikat «ausgezeichneter Country Course» gibt es bis jetzt vom Golfclub Pustertal (Par 34, 2'803 m), nur zwei Kilometer vom Städtchen Bruneck entfernt. Anspruchsvoller und der Landschaft angepasst verläuft ein Teil im Wald sowie in offenem Gelände und schlängelt sich zuletzt um ein Feuchtgebiet herum. Im neuen Clubhaus sorgen Chef Markus Steger und sein Team mit lokalen und mediterranen Köstlichkeiten für das kulinarische Wohl. Ein Tipp: Die Spezialitätenwochen mit vielen gastronomischen Schmankerln.
GOLF & GOURMET IN ALTA BADIA Ein Platz gleichermassen für Feinschmecker als auch für den Naturliebhaber ist der Golfclub Alta Badia ( Par 36, 2'723 m) auf 1700 Meter mitten in den Dolomiten bei Corvara. Die 9 Löcher am Fusse des Sella Massivs kann man zwar nur zwischen Juni
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LANA – GOLF ZWISCHEN WEINSTÖCKEN UND APFELBÄUMEN Ganzjährige milde Temperaturen sind das Aushängeschild für den Golfclub Lana Gutshof Brandis, ganz in der Nähe von Meran. Der Der 2793 Meter lange 9-Loch-Golfplatz unterhalb des Schlosses Brandis wurde im Jahr 1998 mitten im Apfelland eröffnet. Charakteristisch präsentiert sich bereits Bahn 1 mit einem Abschlag Richtung Etschtal in einem Meer von Apfelblüten. Der ehemalige traditionsreiche Gutshof Brandis wurde in ein Clubhaus mit hervorragendem Restaurant umfunktioniert, wo es auch den eigenen «Golfwein» zu verkosten gibt.
GOOD NEWS AUS EPPAN Auf einer Grünfläche von 10000 m2 für 9 Bahnen wird der im Jahre 2015 eröffnete Golfplatz Blue Monster in Eppan einmal der grösste Golfplatz Südtirols – wenn die zweiten 9 Löcher fertig sind. Wie bereits der Name verrät, liegt die Besonderheit dieses Golfplatzes, designed von Golf-Architekt Thomas Himmel, in der grossen Anzahl der Wasserflächen. Gerade die vielen kleinen Seen und Flüsse, machen das Areal zu einem idealen Refugium für verschiedene Vogelarten. Trotzdem eignet sich das «Blue Monster» auch für Spieler mit höherem Handicap, da die Spielbahnen breit sind und mehrere Teeboxen aufweisen.
SCHNÄPPCHEN-GOLF MIT DER GOLFCARD SÜDTIROL Seit der Golfsaison 2016 gilt die NEUE Golfcard Südtirol als reine Vorteilskarte für die Gäste der Partnerhotels. 20% gibt es damit auf das jeweilige Greenfee, gespielt wird auf vier Plätzen der Partnerclubs, wie am GC Petersberg, GC Alta Badia, GC Passeier Meran, GC Lana Gutshof Brandis, GC Pustertal, GC Karersee, GC St.Vigil Seis, GC Eppan sowie am GC Dolomiti Sarnonico.
FOTO: HELMUTH RIER
«Turm» – bestens bekannt als das Golfhotel in Südtirol. Nicht nur weil Stephan Pramstrahler hier als Hausherr mit grosser Experimentierfreudigkeit das Küchenzepter schwingt, sondern weil das 4-Sterne superior Hotel mit seinen drei Häusern und mehreren Türmen neben romantischem Flair auch Kunst und authentische Wellness anbietet. Von den traditionellen Völser Heubädern, dem Bad in der Salzgrotte bis zur hauseigenen Vinotherapie.
SÜDTIROL TRAVEL
GOLF CLUB ST.VIGIL – SEIS
Dass die nördlichste Provinz Italiens mit nur 520'000 Einwohnern kulinarisch so viel zu bieten hat, bestätigt wieder die alljährliche Auszeichnung von Michelin und GaultMillau: Insgesamt 22 Sterne und 125 Hauben krönen Südtiroler Restaurants. Unter den neuen 2-Sterne-Köchen firmiert nun auch Heinrich Schneider vom Restaurant Terra im Sarntal, neben Norbert Niederkofler vom Restaurant St.Hubertus, Gerhard Wieser von der Trenkerstube, Martin Obermarzoner vom Restaurant Jasmin in Klausen und Peter Girtler vom Restaurant Einhorn. Aber es geht auch einfach und authentisch, wie beim Törggelen, wo man
in geselligem Rahmen den jungen Wein, geröstete Kastanien, Speck und die hauseigene Schlachtplatten verkostet. Seinen Ursprung hat dieser alte Brauch schon im Mittelalter als Adelige und Händler in den Städten Brixen, Sterzing und Klausen Zwischenstation auf Reisen in den Süden machten. Heute können Genussurlauber «Törggelen» und «Weinwanderungen» ab dem 1. Oktober in den ausgewiesenen Höfen buchen: Rund um Meran in den Orten Tisens, Prissian, in Dorf Tirol, Lana und Umgebung, aber auch bei Naturns wird Törggelen mit allem Drum und Dran angeboten. Willkommen im Golf – und Genussland!
«Südtirol – Schlaraffenland für Genussmenschen»
WEITERE INFORMATIONEN WWW.GOLFINSUEDTIROL.IT WWW.DOLOMITIGOLF.IT WWW.GOLFSTVIGILSEIS.IT WWW.HOTELTURM.IT WWW.GOLFCLUBPASSEIER.COM WWW.GOLFALTABADIA.IT WWW.GOLFPUSTERTAL.COM WWW.GOLFCLUBLANA.IT WWW.GOLF-LODGE.IT
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TRAVEL SÜDTIROL ADVERTORIAL
HOTEL CASTEL TRAUMAUSSICHT IM SOMMER DAS INHABERGEFÜHRTE 5-STERNE-HOTEL INMITTEN VON WEINBERGEN GELEGEN, IST EIN MEDITERRANES URLAUBSDOMIZIL FÜR MENSCHEN DIE LUXUS, STIL UND CHARME «OHNE KRAWATTE» SCHÄTZEN UND EINE GENUSSVOLLE AUSZEIT VOM ALLTAG SUCHEN.
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m privaten, exklusiven Ambiente von nur 25 Zimmer & 20 Suiten ist persönliche Servicequalität durch die Gastgeber-Familie und ihre gut 50 Mitarbeiter-/ innen garantiert. Ruhe, Privatsphäre und Geborgenheit bei legerem Luxus sind die Werte der Gastlichkeit und machen das Castel einzigartig. Die Küche als ein weiteres Highlight: Ein Küchenchef für zwei ausgezeichnete Restaurants. Sowohl im klassischen À la Carte-Restaurant (in der Halbpension inklusive), sowie in der mit 2 Sternen ausgezeichneten «Trenkerstube», spannt Küchenchef Gerhard Wieser mit kreativem Können und besten Zutaten regionaler Herkunft den Genussbogen seiner leichten, alpin-mediterranen Küche. Das grosse Weinangebot vollendet dabei das Genusserlebnis. Das «Carpe Diem SPA», mit dem großen Panorama-Freibad, dem römi-
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Ihren besonderen Sichern Sie sich ig 3% auf den al Vor teil von einm s und legen Sie ei pr gs un ht ac rn Übe ok» bei Ihrem bo ar das «Golf Ye im Castel vor. Erstaufenthalt auf Sie! Wir freuen uns
schen Hallenbad, seinen vielen Saunen & Bädern und grossem Behandlungsangebot, sowie abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten runden das facettenreiche Castel ab.
NEU IM 2017: WENIGER IST MEHR – MEHR FÜR DEN INDIVIDUELLEN GAST. Mit der bewussten Reduzierung der Anzahl von Zimmern und Suiten im Rahmen des letztjährigen grossen Umbaus, setzt das Castel einen Gegentrend, in einer Zeit wo ringsum Hotels alljährlich zu «Bettenburgen» vergrössert werden. Weniger Betten, bei gleicher, grosszügiger Infrastruktur, bedeuten für den Gast ein Mehr an Ruhe, Aufmerksamkeit, Privatsphäre und Individualität. Dazu kommt der neue, wohnliche Einrichtungsstil mit hochwertigen heimischen Materialien und modernsten Standards.
WEITERE INFORMATIONEN HOTEL CASTEL KESCHTNGASSE 18 I-39019 TIROL BEI MERAN +39 0473 923693 INFO@HOTEL-CASTEL.COM WWW.HOTEL-CASTEL.COM
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s ist sicher eines der bekanntesten Hotels im Tessin, das zur Tschuggen Group gehörende Eden Roc von Ascona. Nur schon seiner einmaligen Lage wegen. Aber es ist vor allem die Liebe zum Detail, die beindruckt, und die sich durch sämtliche Räume und Gänge zieht. Es stimmt einfach alles und alles ist perfekt aufeinander abgestimmt. Von der Farbe bis zur Form. Dieses perfekt aufeinander abgestimmt sein gilt auch für die Küche in den vier Restaurants. In welchen Hotel kann ich zwischen einem Restaurant mit 17 Gault Millau-Punkten (La Brezza – leichte mediterrane Küche),
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einem mit 15 (Restaurant Eden Roc – zeitgenössische Raffinesse), einem mit 14 (Marina – Grill und Pasta Gericht) und einem direkt am Lago Maggiore gelegenen Restaurant (La Casetta – Spezialitäten aus See und Meer) auswählen?
KOCHEN AUF HÖCHSTEM NIVEAU Bei so vielen Gault-Millau-Punkten darf man ruhig auch mal nach den Leuten in der Küche fragen. Chef der beiden Küchen des La Brezza und des Marina ist der Tessiner Salvatore Frequente, sein Sous-Chef der 30jährige Marcel Laversa – kein Ita-
liener, wie es der Namer vermuten liesse, sondern ein Deutscher. Mit Laversa hat das GY-Team ein ganz spannendes Risotto gekocht, ein «Risotta Margherita». Der Trick dieser sehr delikaten Vorspeise oder Beilage liegt in der Flüssigkeit, die dem Tessiner-Risotto-Reis beim Kochen beigefügt wird: Mozzarella-Milch. Diese wird relativ aufwendig aus feinstem Buffalo-Mozarella und Vollmilch hergestellt und dem Reis genau gleich beigefügt wie die Gemüsebouillon. Natürlich richtete Laversa dann sein Risotto noch so an, wie es sich für eine Küche mit so vielen Gault-Millau-Punkten gehört.
ADVERTORIAL EDEN ROC TRAVEL
REGIONALE KÖSTLICHKEITEN Wenn wir schon beim Geniessen sind: Am 19. Mai startet im Eden Roc erstmals die «Safari del Gusto». Dazu Andreas Gartmann, der neue Direktor des Eden Roc:« Wir möchten mit der Safari del Gusto ein kulinarisches Highlight kreieren, das künftig fest im Tessiner Gastrokalender verankert sein wird. Auch wenn wir in diesem Jahr mit unserer Premiere klein beginnen und gerne die Gastgeberrolle übernehmen, sollte das kulinarische Gipfeltreffen in Zukunft über mehrere Tage mit vielen Stationen in und um Ascona stattfinden und eine Strahlkraft weit über das Tessin hinaus entwickeln.» Ein hohes Ziel, das aber sehr gut zur Kochphilosophie des Hauses passt. «Il piacere del sud – die Genüsse des Südens» ist das Motto der Restaurants im Eden Roc. Bei der ersten Safari del Gusto verwandelt sich das Hotel in einen appetitlichen Marktplatz. Die Gäste begeben sich auf eine kulinarische Safari, die sie vom Apéritif bis zum Dessert durch das Hotel und die wunderschöne Gartenanlage bis hin zum Ufer des Lago Maggiore führt. An jedem Stand sorgt jeweils ein Gericht zusammen mit einem korrespondierenden Wein für ein aussergewöhnliches Geschmackserlebnis. A propos Wein: es ist bemerkenswert, dass in den Tessiner Restaurants überwiegend einheimische Gewächse serviert werden. Dies sagt eine, die es wissen muss: Ilona Ludwig leitet die Enoteca der Chiodi Ascona SA, einem Tessiner Winzer, Weinhändler und Genussveranstalter. Hauptsorte im Tessin ist natürlich der Merlot. Auf den gut 1000 Hektar Rebfläche im Tessin wird zu 80 Prozent Merlot angebaut. Und etwa 90 Prozent der Pro-
duktion wird auch im Tessin verkauft. Für Weinliebhaber führt Chiodi in den eigenen Weinbergen für bis zu 25 Personen Degustationen mit einem schmackhaften Picknick durch. Bei schlechterem Wetter kann eine Degustation auch in der Enoteca durchgeführt werden.
WENN DAS WETTER KEINE ROLLE SPIELT Es war einer der Tage im Tessin, die es auch gibt. Tiefhängende Wolken, zwar kein Regen aber unfreundlich. Ideal zum Ausschlafen. Ein Schwumm zum Aufwecken der Lebensgeister, ein ausgiebiges Frühstück mit Allem was ein Magen nur begehren kann und einem sehr aufmerksamen Service machen den Start in den Tag schon früh zum Wohlfühltag. Bei unserem Besuch Mitte März war der Morgenspaziergang durch das Städtchen Ascona der nächste Genuss. Obwohl schon tausendmal gesehen, wurde jede
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TRAVEL ADVERTORIAL EDEN ROC
GOLFSPASS – GOLFSPORT Man sagt zwar, dass es für Golfer kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung gebe. Aber es macht gerade im Tessin deutlich mehr Spass, wenn man sich auf dem Golfplatz im Polo statt im Regenanzug bewegen kann. Nur Minuten vom Eden Roc entfernt gibt es zwei gute und ganz unterschiedliche 18-Loch-Golfplätze. Da wäre der praktisch nebenan liegende bald 90-jährige Golf Club Patriziale Ascona. Vor einigen Jahren wurde er von den Golfenden zum besten Golfplatz der Schweiz gewählt. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass die Anlage «äusserst freundlich» ist. Wer in Ascona spielt, hat nie Stress. Die einzelnen Löcher sind den Golfenden normalerweis sehr wohlgesinnt. Ecke zu einem neuen Genuss. Man konnte die reizvollen Ecken und engen Gassen ganz anders erleben und geniessen, Neues entdecken, denn es waren noch kaum Gäste unterwegs. Wenn es draussen einmal unfreundlich ist, ist es im Eden Roc umso gemütlicher. Der Innenarchitekt Carlo Rampozzi hat es geschafft, die Räumlichkeiten zu einer Einheit zu verbinden, die man nicht überall antreffen kann. Und trotz Einheit sind es unzählige Details, welche den Charme des Hauses ausmachen. Hier ein Bild, dort eine Skulptur, da ein wunderschön komponierter Blumenstrauss, an einer unerwarteten Stelle perfekt platziert eine dekorative Vase. Es stimmt einfach alles. Auch in den Zimmern und Suiten und natürlich im über 2000m 2 grossen Spabereich mit Behandlungsräumen, Pools, Fitnesscenter, verschiedenen Saunen und Dampfbädern.
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Das ist der Golf Gerre Losone schon einiges anspruchsvoller, ein wirklicher Chamiponship-Course auf dem während Jahren ein Turnier der European Ladies Tour ausgetragen wurde. Nur schon von der Länge her ist er deutlich herausfordernder. Und wenn dann gegen Mittag noch der Wind einsetzt, werden einige Löcher fast übermässig lang. Wer aber Golf als Sport liebt, liegt hier genau richtig.
WEITERE INFORMATIONEN WWW.EDENROC.CH WWW.SAFARIDELGUSTO.CH WWW.GOLFASCONA.CH
ADVERTORIAL EDEN ROC TRAVEL
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FOTO: WWW.GREENEAGLE.DE
TRAVEL HAMBURG
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HAMBURG TRAVEL
G OL F R E GION
HA MBURG PHIL HARMONIE UND VIEL GOLF IM NORDEN DEUTSCHLANDS HAMBURG IST EINE DER FASZINIERENDSTEN STÄDTE EUROPAS. FÜR DIE EINHEIMISCHEN GANZ BESTIMMT, ABER AUCH FÜR EINEN GOLF SPIELENDEN BINNENLÄNDER. ES IST NICHT NUR DIE ANFANG DIESES JAHRES ERÖFFNETE ELB-PHILHARMONIE – HAMBURGS NEUES WAHRZEICHEN. ES IST UND BLEIBT DIE ELBE, DER HAFEN, ST. PAULI, DIE ALSTER, DIE MUSICALS UND ES SIND DIE ZAHLREICHEN GUTEN GOLFPLÄTZE IN UND UM DIE HANSESTADT, WELCHE EINE REISE IN DEN NORDEN ZUM GANZ SPEZIELLEN GOLFERLEBNIS MACHEN.
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TRAVEL HAMBURG
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ie Zeit der Golfstadt Hamburg begann am 16. Januar 1906, vor mehr als 110 Jahren. Es war der Hamburger Golfclub Falkenstein, der damals als einer der ersten in Deutschland gegründet wurde und massgeblich am Aufbau des Dachverbandes (DGV) beteiligt war. Seine erste Anlage (9 Löcher) wurde in Gross-Flottbeck gebaut. Da keine Erweiterung möglich war, zog der Verein weiter nach Falkenstein.
SECHS LOCH-PLATZ MITTEN IM VILLENQUARTIER Noch einmal kurz zurück zu Gross-Flottbeck. Dort, wo seinerzeit der Hamburger GC gegründet wurde, gibt es noch heute einen Golfplatz – den in seiner Art einmaligen Grossflottbecker Tennis-, Hockey- und Golfclub. «Flottbeck – Mein Club» heisst er bei seinen Mitgliedern und ist mit seinen
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sechs Löchern einer der ältesten, kleinsten und feinsten Golfclubs Deutschlands. Die Anlage ist trotz dem geringen Ausmass von nur acht Hektaren recht anspruchsvoll zu spielen und hat eine Clubhausterrasse mit einem phantastischen Blick über das kleine Bijou mitten in den Villen des Stadtteils Ostmarschen (gehört zu Altona) an der Elbe. Ein Golferlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
GASTGEBER DER EUROPEAN TOUR So jung und schon ein so grosser – das kann man von den Green Eagle Golf Courses mit Fug und Recht sagen. Vor nicht einmal zwanzig Jahren begannen zwei junge Männer, ihre Vision umzusetzen. Mit Mut und einem guten Konzept. Heute bestehen die Green Eagle Golf Courses aus zwei 18 Loch-Anlagen, einem 6-Loch-Par-3-Parcours und Clubhaus mit Restaurant. Der über 7000 Meter lange Nordkurs – einer der längsten Europas – hat es innert kürzester Zeit geschafft, dieses Jahr einen Event der European Tour beherbergen zu können. Für einen «normalen» Golfer ist er schon von den vorderen Herrentees ein brutal langer Platz, der auch für die Pros eine echte Herausforderung sein wird. Nicht zuletzt dank einigen Umbauten, die im letzten Herbst und Winter durchgeführt wurden.
Etwas «gästefreundlicher» präsentiert sich der Südkurs, der zwar auch anspruchsvoll, aber doch mehr verzeihend ist. Die guten Trainingsanlagen und der Kurzplatz runden das tolle Golfangebot ab. Anspruchsvoll gilt auch für das Clubhaus und vor allem die Gastronomie. Auch hier steht die Natur im Vordergrund. Serviert werden unter dem «Green Eagle Nature»-Siegel nur Lebensmittel, die aus naturnaher Tierhaltung in Bioqualität aus der Region stammen. Der Green Eagle Golfclub mit seinen rund 1200 Mitgliedern geht auch hier neue Wege. Es besteht keine Aufnahmegebühr und die Mitgliederbeiträge können monatlich entrichtet werden (140 Euro). Kinder bis 12 Jahre sind gratis, Jugendliche zahlen monatlich ganze 13 Euro.
HOTEL DIREKT AM PLATZ Bei auswärtigen Gästen sehr beliebt ist der G&CC Treudelberg im idyllischen Stadtteil Lemsahl. Er ist sowohl vom Flughafen als auch aus der Innenstadt schnell erreichbar und ist mit dem Steigenberger Hotel mit seinen 214 gemütlichen Zimmern ein optimaler Ort für einen Kurzurlaub oder für Geschäftsreisende. Die Golfanlage umfasst drei 9-LochSchleifen, die miteinander kombiniert werden können. Dazu kommen drei
FOTO: STEFAN VON STENGEL
Die heutige Anlage des Hamburger GC Falkenstein wurde 1928 bis 1930 von englischen Golfarchitekten gebaut und trägt alle Merkmale eines englischen Parkland-Courses. Die seither nur unwesentlich veränderte Anlage wurde gefühlvoll in die Landschaft hineingebaut und die natürlichen Begebenheiten von Wald und Heide hervorragend genutzt. Aber er ist durchaus sportlich anspruchsvoll mit teilweise sehr schweren Spielbahnen und gut geschützten Grüns. Diese sind übrigens teilweise 85 Jahre alt, aber tip top in Schuss. Der Hamburger GC war seit jeher Treffpunkt der Hamburger Gesellschaft und Grössen der Wirtschaft mit internationalen – vor allem Diplomaten – Gästen der Hansestadt. Nicht zuletzt deshalb hat Falkenstein einen etwas elitären Ruf, macht aber sehr viel für die Jugend. Immerhin ist gut ein Viertel der 1200 Mitglieder im Juniorenalter.
GC FALKENSTEIN
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beliebtesten Golfadressen in Deutschland. Eine gute 27-Loch-Golfanlage, ein gemütliches Restaurant und ein kleines exklusives Landhotel mit 88 Betten und allem was heute dazugehört, mitten in der Natur. Der wunderbar in die Landschaft eingebettete 18-Loch-Platz «Big Apple» hat nicht weniger als 96 Bunker und viel Wasser. Auf den «Big 9» können Golfer mit Platzreife und ohne Clubzugehörigkeit, dafür mit Hund, jederzeit eine Golfrunde drehen.
GOLFHOTEL GUT APELDÖR
«Ein kleines Bijou mitten in den Villen von Altona»
Löcher der Golfacademy, ein Kurzplatz und eine grosse Drivingrange. Die zuletzt gebauten 9 Löcher weisen stark gewellte Fairways, gut ondulierte Grüns und viele Wasserhindernisse aus. Die älteren 18 Löcher sind praktisch flach und viel offener, was vor allem auch den unerfahrenen Golfer die Runde geniessen lässt.
WHAT GOLFER WANT Er ist zwar etwas weiter weg von der Hamburger Innenstadt, aber jederzeit eine kleine Reise wert. Zwischen den malerischen Städtchen Heide und Friedrichstadt liegt der GC Gut Appeldör eigentlich im Niemandsland. Als Besitzer und Betreiber Dieter Worms vor gut zwanzig Jahren sein Konzept präsentierte, war waghalsig dafür noch einer der milderen Ausdrücke. Heute ist es eine der
DAS GOLF DER ZUKUNFT? Wenn man die Golf Lounge mitten in Hamburg betritt, weiss man nicht so genau, wo man ist. Auf einer Driving Range oder in einem Eventlokal? Auf drei Abschlagsebenen mit Musik und Drinks bei den Abschlagmatten wird Golf zum Event. Das ist gesucht und gewollt. Die Golf Lounge mit den unzähligen Abschlagplätzen, mit Restaurant, mit einem Pitch- und Putt-Platz, mit einer kleinen stimmungsvollen Almhütte ist eine Spasslocation. Aber auch seriös Trainierende kommen auf ihre Kosten: Eine professionelle Ausstattung mit Trackman, mit Schwunganalyse und ganz neu mit dem Putt-View System, dem letzten Schrei für gutes Putt-Training.
24 STUNDEN LEBEN Hamburg schläft nicht. So einfach kann man Hamburg zusammenfassen. Es gibt keine Tageszeit, in der man nicht etwas unternehmen, etwas geniessen, etwas erleben könnte. Da wäre der eindrückliche Hafen, die legendäre Reeperbahn, all die Einkaufsmöglichkeiten und natürlich die Elbphilharmonie, die zu Beginn des Jahres die Tore öffnete und seither Dauerthema in den Medien der halben Welt ist. Die Elbphilharmonie ist ja noch mehr als das neue Wahrzeichen der Stadt, als der Konzertsaal mit der vielleicht aus-
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«Hamburg in vier Worten: Die Stadt schläft nie!»
GOLFPLÄTZE
HOTELS
RESTAURANTS
WWW.GOLFCLUB-FALKENSTEIN.DE WWW.GOLFCLUB-TREUDELBERG.DE WWW.GREENEAGLE.DE GROSSFLOTTBECKER GOLFCLUB, WWW.GTHGC.DE WWW.APELDOER.DE WWW.GOLFLOUNGE.DE
HOTEL BASELER HOF 4* PRIVATES 4*-HOTEL IN DER INNENSTADT. EIN IDEALER ORT UM HAMBURG ZU ENTDECKEN. WWW.BASELERHOF.DE
WWW.CLOUDS-HAMBURG.DE WWW.THE-CUBE-RESTAURANT.DE WWW.FISCHAUKTIONSHALLE.COM
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THE WESTIN HAMBURG WWW.WESTINHAMBURG.COM
FOTOS OBEN: HANNES HUGGEL, FOTO UNTEN: IRIS HERZOG-STUDE
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geklügeltsten Akustik. Das Gebäude, das je nach Betrachter die Wellen des Meeres oder ein Schiff in der Brandung widerspiegelt, ist zum Beispiel auch ein Hotel. Das Westin bietet von den Zimmern aus atemberaubende Ausblicke. Es sind, so eine treffende Aussage, «nicht Zimmer mit Aussicht, sondern Aussicht mit Zimmer». Vom Hotel aus erhält man eine völlig neue Perspektive der Stadt. In der Badewanne liegen und auf Hamburg schauen ist unbezahlbar. Man lebt in einem Wahrzeichen. Die beste Sicht auf das neue Wahrzeichen bekommt man bei einer Hafenrundfahrt. Diese ist bei jedem Wetter ein Must. Sie kann allerdings je nach Wasserstand sehr unterschiedlich ausfallen. Was man aber immer sieht, ist die historische Speicherstadt mit ihren Fleeten und die neue HafenCity – das nächste Prestigeprojekt der Weltstadt. Vor 16 Jahren schrieb der Hamburger Senat Geschichte, als er den Masterplan für die HafenCity verabschiedete. Seither wird dieser Schritt für Schritt umgesetzt und voraussichtlich 2020 fertiggestellt sein. Die HafenCity soll für einen ökonomischen, sozialen und kulturellen Aufbruch genutzt werden – in zehn unterschiedlichen Quartieren. Wenn man schon so nahe ist, gehört das Erkunden der Speicherstadt ebenfalls zu den Musts. Wer hier zu Fuss unterwegs ist, kommt an hervorragende in die alten Gemäuer integrierte Hotels und Restaurants, an in Museen verwandelte Speicher
und an verschiedenen Kaffeeröstereien vorbei. Manche von diesen haben neben dem Verkaufsladen auch ein Caféhaus mit ganz besonderem Ambiente, in dem nicht nur die besten Kaffees serviert werden, sondern auch zahlreiche leckere Verführungen. A propos Leckereien: Im obersten Stockwerk der sogenannten «tanzenden Türmen», 105 Meter über Elbniveau, findet man das höchstgelegene Restaurant der Stadt: Clouds – Heaven’s Bar & Kitchen. Ein absoluter Inplace mit dem entsprechenden Publikum, einer wunderbaren Aussicht über die Stadt und einer kreativen Crossover Küche mit hochwertigen saisonalen Produkten aus der Region. Fleisch und Fisch gehören zu den Schwerpunkten. Hamburg und die Beatles, das ist legendär. Stefanie Hempel, eine Frau mit einer feinen rauchigen Stimme, ist noch keine Legende aber die Erfinderin der musikalischen Beatles-Tour in Hamburg. Nachts mit ihr durch die Strassen der grossen Freiheit zu ziehen, ist ein besonderes Erlebnis – nicht nur für Beatles Fans. Es gibt sie nämlich immer noch, all die Orte, an denen die Fab Four heranwuchsen und von wo aus sie die Welt eroberten. Stefanie kennt all die Plätze der «Beatles-Geschichte» und erzählt Anekdote um Anekdote. Und wenn sie besonders gut drauf ist (das ist sie eigentlich immer), greift sie zur Ukulele – dem Lieblingsinstrument von George Harrison – und
WEITRE INFORMATIONEN
SEHENSWÜRDIGKEITEN
HAMBURG TOURISMUS GMBH WWW.HAMBURG-TOURISMUS.DE WWW.GOLFREGION-HH.DE
BEATLES-TOUR WWW.HEMPELS-MUSICTOUR.DE
spielt und singt ein paar der unzähligen Beatles-Songs, in denen die Ukulele eine Rolle spielt.
SONNTAGS GEHT’S ZUM FISCHMARKT Ausschlafen gilt nicht, wenn man den Fischmarkt besuchen will. Eigentlich ein weiteres Must, aber für viele doch ein bisschen gar touristisch. Nur: Warum hat’s dann so viele Einheimische? Der Hamburger Fischmarkt ist legendär und stimmungsvoll. Hier wird praktisch alles gehandelt, das man irgendwo handeln kann – schliesslich ist Hamburg ja eine Handelsstadt. Im Schatten der über hundert Jahre alten Fischauktionshalle ist von der alten Porzellanlampe bis zur quietschenden Entenfamilie für die Badewanne einfach alles zu kaufen. Direkt vom LKW werden halbe Dschungel – Grünpflanzen in Töpfen -verkauft, werden Bananen, Orangen und was weiss ich noch in eine Plastiktüte gestopft und verscherbelt. Der «Aale-Dieter» brüllt sich die Seele aus dem Leib und verkauft seine Fische zu einem Spottpreis. Genauso wie die unterschiedlichsten köstlichen Würste am Stand nebenan feilgeboten werden. Um rechtzeitig an den Fischmarkt zu kommen, haben die Hamburger ein einfaches Rezept: Die Nacht durchmachen und dann an der Waterkant die Lebensgeister wieder wecken. Das geschieht am besten auf der Galerie der Fischauktionshalle, wo ein reichhaltiger Brunch serviert wird.
HAFENRUNDFAHRT WWW.BARKASSEN-MEYER.DE AUTOMUSEUM WWW.PROTOTYP-HAMBURG.DE INTER. MARITIMES MUSEUM WWW.IMM-HAMBURG.DE
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FOTO: TAMARINA GOLF CLUB
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M AU R I T I U S
LAND DES DODOS UND DIE TRAUMINSEL FÃœR GOLFER DAS
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TRAVEL MAURITIUS
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ANREISE Die tropische Insel erreicht man nach etwa 11 Flugstunden, direkt ab Zürich mit Swiss. Die Einreise in Port Louis erfolgt überraschend schnell und einfach. Schon 30 Minuten nach der Landung sind wir samt Koffer vor dem Flughafengebäude und können uns der winterlichen Kleidung entledigen, denn hier herrschen im Januar angenehme 28 Grad. Die ersten Eindrücke lassen nicht lange auf sich warten, in der Luft liegt eine Duftmischung aus Mango, Litschi- und Vanillearoma. Wenn dazu das Auge über die Schönheit der Landschaft streift, fühlt man sich tatsächlich im Paradies angekommen.
LANDSCHAFT Dass es sich hier um eine Vulkaninsel handelt, wird uns schon während der Taxifahrt ins Hotel klar. Die schwarzen Berge heben sich majestätisch von den grünen Zukerrohr-und Teeplantagen ab und bilden manchmal sehr interessante Formationen, wie zum Beispiel der Berg Pieter Both, genannt nach dem ersten Generalgouverneur von Niederländisch – Ostindien, der sich 820 m in die Höhe streckt, mit einem ballförmigen Stein an der Spitze. Der Berg sieht aus der Ferne, wie ein über die Insel wachender Mann aus und glit als Schutzpatron der Insel. Mittlerweile ist der Beschützer eine beliebte Sehenswürdigkeit der Insel geworden. Die Landschaft ist überwiegend von Zuckerrohrplantagen geprägt, auch wenn es längst nicht mehr so viele Zuckerfabriken gibt, wie Mitte des neunzehnten Jahrhunderts. Die Anzahl der Werke ist von 260 auf gerade mal 11 zurückgegangen. Heute ist das Land auch nicht mehr Zuckerrohr abhängig, die wichtigsten Standbeine der Wirtschaft sind vor allem Tourismus und Textilindustrie.
FLORA UND FAUNA Naturliebhaber werden auf Mauritius einem wahren Tier-und Pflanzen Paradies begegnen. Viele bunte Vogelarten werden spätestens am Frühstückstisch vorstellig und man lernt ziem-
lich schnell, dass man das leckere Brötchen am besten mit dem Rotohrbülbül oder dem Madagaskar-Weber teilt, wenn man das fröhliche Geflatter etwas länger beobachten möchte. Leider sind viele einheimische Tierarten, seit dem der Mensch die Insel bewohnt, ausgestorben. Der bekannteste ist wohl der Dodo, ein metergrosser, zutraulicher Vogel, der dem Kochtopf der Seeleute zum Opfer gefallen ist. Da Dodo keine natürlichen Feinde hatte, ist er flugunfähig geworden und verfügte über keinerlei Verteidigungsverhalten. Dies machte ihn natürlich zur leichten Beute für die hungrigen Seeleute, auch wenn sein Fleisch gar nicht so gut schmeckte. Weltweite Berühmtheit erlangte der Dodo nach der Erwähnung im Buch Alice im Wunderland von Lewis Carroll. Heute ist von diesem gutmütigen Vogel nur noch ein rekonstruiertes Exemplar im Museum von Port Louis geblieben. Seine Abbildung ist jedoch allgegenwärtig auf der Insel, sei es als Firmenlogo oder als Holzskulptur in der Hotellobby.
LAND UND LEUTE Mauritius stand lange unter französischer und britischer Herrschaft, ist aber seit 1968 ein unabhängiges Land. Seine Einwohner sind heute eine bunte Mischung verschiedener Bevölkerungsgruppen, die Mehrheit von 68 Prozent ist indischer Abstammung, gefolgt von etwa 27 Prozent Kreolen, die Nachkommen der Sklaven aus Afrika sind. Den Rest bilden Europäer und Chinesen. Amtliche Sprachen sind französisch und englisch, obwohl die Kreolsprache Morisyen von der Mehrheit als Muttersprache anerkannt und im Alltag verwendet wird. Das Einzigartige der Mauritier ist die Toleranz und Akzeptanz allen Menschen gegenüber. Unabhängig von Religion oder ethnischer Zugehörigkeit, gehen die Einwohner friedlich und respektvoll miteinander um. Auch wenn meist untereinander geheiratet wird, herrscht hier ein multikulturelles Klima in dem sich jeder willkommen fühlt. Überall treffen wir auf gut gelaunte, freundliche und hilfsbereite Menschen, jeder ist sichtlich bemüht uns einen unvergesslichen Urlaub zu bescheren.
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TRAVEL MAURITIUS
«Wohnen wie in alten Zeiten»
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MAURITIUS TRAVEL
HERITAGE LE TELFAIR GOLF UND SPA RESORT
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n der Domaine de Bel Ombre, an der Südküste der Insel besucht das GOLF Yearbook-Team das Heritage Le Telfair Golf und Spa Resort. Die gewaltige Parkanlage misst 2'500 Hektar Land und beherbergt ausser zwei 5 Sterne Resorts auch einen 18 Loch Championship Golfplatz. Das Hotel wurde nach dem irischen Naturforscher Charles Telfair benannt. Der Botaniker ist für Mauritius von grosser Bedeutung, da er diverse Pflanzenarten einführte, beispielsweise Bananen aus China. Nach Telfairs Frau Annabella, ebenfalls Botanikerin und Malerin, wurde das Hauptrestaurant Annabella’s getauft. Als Hoteldekoration dienen Annabellas Aquarelle, die botanischen Entdeckungen der Teflairs gedeihen noch heute im Garten des Hotels.
Das Resort ist auf einer ehemaligen Zuckerrohrplantage im französischem Kolonialstil gebaut worden, die vornehme Authentizität spürt man hier auf Schritt und Tritt. Die 158 Zimmer verteilen sich auf verschiedene Pavillons, jedes davon mit eigener Veranda und Garten. Materialien wie Rattan, Holz und Stein geben den Zimmern ein gemütliches und luxuriöses Flair.
KULINARIK Das Le Telfair bietet gleich mehrere Restaurants wo man wahlweise ganz entspannt, mit den Füssen im Sand oder elegant die Haute Cuisine geniessen kann. Im Hauptrestaurant Annabella’s werden alle drei Mahlzeiten serviert. Zu unserer Freu-
de bekommen wir das reichhaltige Frühstück auch um 6.30 Uhr serviert, da unsere Teetime um 7 Uhr gebucht wurde. Das Mittagessen gibt es nach der Golfrunde im Clubhaus, mit Blick über dem Course und einem leckeren Fruchtcocktail als Begrüssung. Im Strandrestaurant Le Palmier wird ein gesundes, leichtes Mittagessen serviert. Überraschend schmackhafte Salate und frischer Fisch sind hier auf der Menükarte, wobei die Fischsorte täglich wechselt, abhängig vom Tagesfang. Abends kommt aber die Qual der Wahl. Im Gin’ja wird die feinste Pan-Asien Cousine serviert, mit hervorragender Sushi Selektion. Unser persönliches Highlight war das Dinner im Le Château de Bel Ombre mit seiener feinen mauritischen Küche und ausge-
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zeichneten Weinen aus Südafrika. Das Château selbst erreicht man in ein paar Minuten mit hoteleigenem Shuttle. Im prachtvollen französischen Garten steht das im 19. Jahrhundert im Anglo-Indischem Kolonialstil gebaute Familienhaus und verströmt den Charme vergangener Zeiten. Man diniert hier sehr romantisch auf der Veranda und wird vom Servicepersonal mit diskreter Aufmerksamkeit umsorgt. Zurück im Hotel lassen wir den Abend in der Cavendish Bar mit einem Whiskey ausklingen. Die Bar führt 100 verschiedene Single Malts und die weltbesten Zigarren. Täglich wechselnde LiveBands sorgen für Unterhaltung, mit Jazz oder Sega-Musik im Hintergrund lässt sich auch wunderbar Pool-Billard spielen. Wassersportliebhaber kommen im C Beach Club voll auf ihre Kosten. Kitesurfen, Wasserski, SUP oder Segeln werden hier angeboten. Sonntags kann man im Beach Club bis 15 Uhr wunderbar brunchen. Wellnessgenuss in Farben erwartet uns im Seven colours Spa. Das Konzept beruht auf sieben verschiedenen Farben, die unser Nervensystem stimulieren sollen, jede Farbe hat ihr eigenes Wellnessziel. Ein grossartiges Therapeuten Team steht für die ganze Palette der Spa-und Beauty Treatments bereit. Nach einem Golftag ist die Ganzkörper-Massage mit warmem Kokosnussöl ein echtes Highlight. Die Therapeutin versteht es genau, die Muskeln zu finden, die verspannt sind und lockert diese mit entsprechendem Druck. Sehenswert ist auf jedem Fall das Frédérica
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Nature Reserve. Das Naturreservat umfasst 1300 Hektar Land und befindet sich 550m über dem Meeresspiegel. Zu entdecken gibt es eine Mischung aus Regenwald und einzigartigen Aussichten. Dazu zählen auch Wasserfälle, inklusive dem höchsten der Insel (350m). Im Reservat leben über 3000 Tiere, unter anderem Affen und Hirsche. Die Safari kann man wahlweise mit einem 4x4 Jeep, einem Buggy oder Quad unternehmen. Auch wenn die schöne Patina diesem Hotel sehr gut steht, wird das Le Teflair noch in diesem Jahr erneuert. Hierfür wird das Hotel vom 15. Mai bis 01. September 2017 schliessen, um danach in neuem Glanz zu erstrahlen. Mehr über die Renovierungspläne des Hotels erfahren wir
vom Hotel Manager Michel Fredric, dessen Begeisterung für die Insel und seine Leute ansteckend ist. Der gebürtige Franzose mit mauritischen Wurzeln arbeitet seit mehr als 25 Jahren in der Tourismusindustrie. Unter anderem war er auf St. Barths, den Malediven und Zanzibar tätig. Auf die Frage, was ihm denn auf Mauritius am meisten gefalle, antwortet er ohne zu zögern: seine Einwohner. Die ständige gute Laune und Hilfsbereitschaft der Mauritier, und das nicht nur im Hotelgewerbe, sondern überall auf der Insel, sei einzigartig. Gleich drei Jahre hintereinander bekam der Heritage Golf Club von den World Golf Awards den Titel «Best golf course in the Indian Ocean» (2014, 2015 und 2016) verliehen. Da im Herzen der Domaine de
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WEITERE INFORMATIONEN HERITAGE LE TELFAIR GOLF & SPA RESORT B9 BEL OMBRE 61002 MAURITIUS +230 601 5500 HELPDESK@VLH.MU WWW.HERITAGERESORTS.MU HERITAGE GOLF CLUB DOMAINE DE BEL OMBRE 61002 MAURITIUS +230 623 5600 GOLF@HERITAGEGOLFCLUB.MU WWW. HERITAGEGOLFCLUB.MU
Bel Ombre gelegen, zwischen dem Ozean auf der einen und den Bergen auf der anderen Seite, bietet jedes der 27 Löcher abwechselnd Meer- oder Hügelaussicht. Der 18-Loch Championship Golfplatz (Par 72) ist das Werk des renommierten Architekten Peter Matkovich. Für diese Ausgabe wollten wir die Golfplätze auf Mauritius vor allem auf ihre Anfängertauglichkeit prüfen. Dass wir im Heritage goldrichtig sind, zeigt sich schon bei der Cartausgabe, die Carts sind nämlich alle mit GPS ausgestattet und zeigen Distanz und Verlauf für jedes Loch. Ideal für alle Könnerstufen machen den Platz auch die 5 Abschlagsplätze bei jedem Loch, sodass der Abschlag nach eigenem Spielniveau gewählt werden kann. Der Platz ist ausreichend breit, aber beim unpräzisen Spiel kann man den Ball gleich vergessen, da die Fairways öfters mit Wasserhindernissen gekreuzt oder begleitet sind. Besonders herausfordernd ist Loch 17, Par 4, das sogenannte Risk-RewardLoch wo man viel gewinnen, aber auch alles verlieren kann, da Wasser und Bunker rechts, und Out of bound links liegen. Das Spielkönnen lässt sich auf dem 9-Loch Pitch-und Putt Golfplatz üben und verbessern (Par 3). Weiter bietet das Heritage eine doppelseitige Driving Range, eine PGA-akkreditierte Golf Akade-
mie, einen gut ausgestatteten Pro Shop sowie Bar und Club-Restaurant mit Golfplatzübersicht. Der Golfcart ist nicht obligatorisch, jedoch sehr empfehlenswert, vor allem der Hitze wegen und für die Spieler, die konditionell nicht in Höchstform sind, da die Bahnen auch mal steile Anstiege haben. Beindruckend ist der Service und die Freundlichkeit des Personals. Während des Spiels bekommen wir Erfrischungen und Sandwiches angeboten, und kaum steigt man aus dem Cart, kommen schon die Jungs um uns die Ausrüstung abzunehmen. Das Greenfee ist für Hotelgäste inbegriffen, der Golfcart ebenfalls, sofern man die All-inclusive Option Gourmet Bliss gebucht hat.
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SHANGRI – LA’S LE TOUESSROK RESORT & SPA
WEITERE INFORMATIONEN WWW.SHANGRI-LA.COM
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ltimatives Tropen-Feeling finden wir im Shangri-La’s Le Touessrok Resort & Spa in Trou de D’Eau Douce Bay an der Ostküste der Insel. Schon nach dem Betreten der Lobby wird klar, dass es sich hier um einen besonderen Ort handelt. Die Rezeption steht erstmal leer, dafür haut uns die Aussicht fast um. Beim Check-In tauschen wir das Gepäck gegen die Fruchtcocktails und geniessen den Ausblick auf die Lagune. Die 200 Zimmer und Suiten bieten allesamt einen traumhaften Ausblick auf den Indischen Ozean und überzeugen mit afrikanisch inspiriertem Design. Höchste Entspannung erwartet die Hotelgäste im CHI, The Spa. In zehn Behandlungsräumen kann man zwischen chinesischen oder ayurvedischen Anwendungen mit regionalen Pflanzen wählen. Kulinarik wird gleich in mehreren Restaurants gross geschrieben. Im Safran etwa geniesst man moderne indische Küche, im japanischen Kushi gibt es ausser
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hervorragender Sushi-Bar auch Kobe und Wagyu Beef mit direktem Meerblick. Unvereinbar mit dem hohen Niveau des Hotels, überzeugt das Hauptrestaurant Le Bazar leider nur mit hohem Lärmpegel und wenig Auswahl an internationalen Gerichten. Leckeres zu Mittag gibt es aber im Restaurant auf der privaten Hotelinsel Îlot Mangénie, die nur für Hotelgäste zugänglich ist und die nicht nur mit Gaumenfreuden lockt, sondern auch mit dreieinhalb Kilometern paradiesischem Strand inmitten idyllischer Natur.
ILE AUX CERFS GOLF CLUB – WO DAS GOLFERHERZ HÖHER SCHLÄGT Die weltberühmte Golfinsel erreicht man nach einer kurzen Bootsfahrt durch die Ile aux Cerfs Lagoon und wird schon während der Überfahrt von der Schönheit der Natur überwältigt. Fast kitschig wirkt die Postkartenidylle, türkisblaues Wasser, herrliche weisse Sandstrände und Palmenlandschaft wohin das Auge
reicht. Der 18-Loch-Championship-Parcour, gestaltet vom deutschen Golfprofi Bernhard Langer, schlängelt sich der Länge nach auf der Südhälfte der Insel und gilt als «must play» auf Mauritius. Als Golfanfänger haben wir grossen Respekt vor dem Platz, da er doch als sehr herausfordernd gilt. Der Golfclubmanager Marc Amelot versteht es aber uns die anfängliche Angst zu nehmen und uns mit den richtigen Tipps auf eine entspannte Runde zu schicken. Einzigartig machen den Platz definitiv die Ausblicke. Von jedem Loch sieht man den Ozean, mal direkt, mal durch Baumkronen, die Traumkulisse bleibt jedoch während des ganzen Spiels ständig vor den Augen. Wasser ist allgegenwärtig auf dem Platz, nebst neun Seen verlaufen einige Löcher direkt am Ozean, wie. z.Bp. Loch 14, ein Par 3, oder Loch 12 wo man sich schwer aufs Spiel konzentrieren kann, da einerseits der weisse Sandstrand lockt und andererseits der Cat und Mouse Berg die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
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WEITERE INFORMATIONEN WWW.ILEAUXCERFSGOLFCLUB.COM
INTERVIEW MIT MARC AMELOT, EHEMALIGER PGA-PROFESSIONAL Herr Amelot, seit wann spielen Sie Golf? Ich spiele seit 1997, habe auch eine zeitlang als PGA-professional gespielt, mich aber danach entschieden in Richtung Management zu gehen und mich darin zu spezialisieren. Ile aux Cerfs gilt als sehr schwierig zu bespielen, was würden Sie sagen, ist der Platz auch für Anfänger zugänglich? Seit 2013 haben wir viel gemacht, 15 von 18 Löchern wurden umgebaut, die Fairways vergrössert, die Flächen der Grüns haben wir verdoppelt, die Aussichten sind spektakulärer geworden und einige Felsen wurden entfernt. Früher hatten die Spieler Angst den Platz zu spielen, zu viele Bälle gingen verloren und es war auch zu schwierig für Anfänger. Diese Veränderungen haben wir während der letzten Jahre gemacht, insbesondere im 2015 und 2016. Seitdem ist die Anzahl der Greenfee-Spieler
um 40% gewachsen. Der Platz ist jetzt für jeden zugänglich und für alle Spielstärken viel einfacher geworden. Wir haben separate Teeboxen für Anfäger, Fortgeschrittene, Professionals oder gute Amateure, damit auch wirklich jedes Spiellevel gut bedient ist. Wie lange dauerte die Erneuerung des Platzes? Wir hatten 1,5 Jahre lang Traktoren auf dem Platz, ich war der erste der damals sagte, dass wir den Platz im damaligen Zustand nicht fortführen können, da er einfach zu schwierig zu spielen war. Es war ein riesiges Projekt und wir haben unglaublich viel geleistet, was sich aber schlussendlich gelohnt hat, weil die Spieler immer wieder zurückkommen und den Platz weiter empfehlen, was früher nicht der Fall war. Ich muss sagen, dass ich sehr stolz bin auf mein Team. Wir haben sehr gute Arbeit geleistet um den Platz zu dem zu machen, was er heute ist. Was bietet Ile aux Cerfs Golfanfängern oder Spielern, die ihr Handicap verbessern möchten?
Unsere Golfakademie ist sehr gut ausgestattet, wir haben ein Studio mit zwei grossen Screens, wo die Spieler ihren Schwung analysieren können. Für die Videoanalyse benutzen wir die Schweizer Software Dartfisch und wie Sie wissen, ohne jetzt Werbung machen zu wollen, lernt man 30% schneller, wenn man sich beim Üben sehen kann. Es ist also eine fantastische Möglichkeit um schnelle Fortschritte zu erzielen und Golf ist ein technisches Spiel, bei dem schnelle Optimierungen höhst willkommen sind. Was macht für Sie Ille aux Cerfs besonders? Ile aux Cerfs ist nicht nur ein Golfplatz, wir bieten das beste Golf-und Stranderlebnis auf ganz Mauritius, inklusive 5-Sterne Strand. Nicht alle Familienmitglieder müssen Golf spielen, es gibt herrliche Alternativen, wie den weissen Sandstrand mit hervorragenden Barbecues oder beliebige Wassersportarten.
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TRAVEL MAURITIUS
SUGAR BEACH GOLF & SPA RESORT
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n der Westküste Mauritius, in der Region Flic en Flac, liegt das Sugar Beach Golf & Spa Resort der mauritischen Sun Resorts Kette. Schon beim Empfang fühlen wir uns in dieser Anlage willkommen, nicht nur herzlich, sondern von ganzem Herzen. Wir sind von allen Seiten von lächelndem Personal umgeben, der eine bietet ein Erfrischungsgetränk an, der andere kümmert sich um das Gepäck und einer steht für die Begleitung ins Zimmer zur Verfügung. Schon auf dem Weg durch die riesige Anlage wird uns schnell klar, dass das Hotel vor allem eins ist: familienfreundlich. Obwohl in die Jahre gekommen und die geplante Renovation auch wirklich notwendig ist, versprüht das Hotel Gemütlichkeit in familiärer Atmosphäre. Kaum haben wir unser im Kolonialstil eingerichtetes Zimmer bezogen, kommt schon ein lächelnder Butler, nur so, um sich zu erkundigen ob wir auch wirklich alles haben. Das Haupthaus oder das Manor House, wie man es hier nennt, ist sehr authentisch eingerichtet, sowohl das Interieur als auch die Architektur geben einen Eindruck vom damaligen, luxuriösen Leben der europäischen Zuckerrohr-Barone. Sehr imposant wirkt schon das Eingangstor des Hotels, es ist riesengross und müsste von mehreren Personen bedient werden, was jedoch nie-
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mals vorkommt, wie uns General Manager Nicolas De Chalain erklärt: «Auch wenn die Tür so gross ist, bleibt sie für unsere Gäste immer offen».
KULINARIK Im Fischrestaurant Tides bekommt man feine mauritische Küche und das nicht nur bei Tisch, sondern nach Wunsch auch im Liegestuhl. Wenn man sein Sonnenbett nicht des Essens wegen verlassen möchte, dann wird das Essen halt direkt am Strand serviert. Abends gibt es täglich wechselnde Themenbuffets im Hauptrestaurant Mon Plaisir. Das Essen wird oft von Klängen des Sega begleitet, eine von Sklaven erschaffene, heitere Mischung aus Reggae und afrikanischer Musik.
SPA UND WELLNESS Vor der professionellen Massage, gönnen wir uns eine halbe Stunde im Hamam. Der Dampf und die geheizten Marmorbänke entspannen unsere Muskeln ideal für eine der zahlreichen Anwendungen, die das Aura Spa anbietet. Ein Highlight ist die Hot Stone 4 Hände-Massage, bei der sich das ganze Nervensystem entspannt und beruhigt.
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GOLF Nur etwa 10 Minuten mit dem Shuttlebus entfernt, liegt der Tamarina Golfclub. Die Fahrt allein ist schon ein Erlebnis, das einer Safarireise nahe kommt, da viel Freiwild unterwegs beobachtet werden kann. In unser Gespräch mit dem Golfclub Manager Alain Lenoir mischt sich das Vogelgezwitscher und der eine oder andere Affe hüpft fröhlich vorbei. Herr Lenoir, gebürtiger Mauritier, erzählt uns von den Vorteilen des Golfspielens auf Mauritius: «Als ich mit Golf angefangen habe, hatten wir nur zwei Golfplätze und irgendwelche Schläger, mit denen wir uns das Spiel selbst beigebracht haben. Heute gibt es auf dieser kleinen Insel 8 Golfplätze von hoher Qualität. Täglich kommen die Schweizer Spieler und lieben unseren Platz, nicht zuletzt wegen unserem lässigen Style. Wir sagen unseren Spielern immer, dass sie Ihre Teetime nicht im Voraus buchen müssen, da unsere Golfplätze nicht überlaufen sind, wie etwa auf der Algarve, wo man lange im Voraus Abschlagszeiten buchen muss. Kommen Sie einfach vorbei, geniessen Sie Ihren Urlaub und spielen
Sie einfach wenn Ihnen danach ist, ganz ohne Stress.» Den 18-Loch Championship Golfplatz hat Rodney Whright designed. Anfängertauglich machen den Platz breite Fairways, die anspruchsvollen Grüns machen das Spiel aber auch für niedrigere Handicaps interessant. Der Platz hat 5 verschiedene Abschlagsboxen was zu Längen von 5'200 bis 6'886 Metern führt. SignatureHole ist die Nummer 13: ein Par 3 wo der Abschlag auf einem Hochplateau und das Grün unten im Tal liegt, von dem man einen traumhaften Ausblick auf das Meer geniesst. Im Gegensatz zur Ile aux Cerfs haben wir im Tamarina eher das Gefühl mitten in Afrika zu sein, als mitten im Ozean, vor allem der blühenden Vegetation wegen und der Affen, die man immer wieder im Hintergrund hört und sieht. Ein Highlight ist die Montagne du Rempart, ein Berg, der obwohl nur 545m hoch ist, dem heimischen Matterhorn zum verwechseln ähnlich sieht und den man von fast jedem Fairway sehen kann. Wegen der Höhenunterschiede und der Hitze ist ein Cart sehr zu empfehlen.
WEITERE INFORMATIONEN SUGAR BEACH GOLF & SPA RESORT WOLMAR FLIC EN FLAC 61002 MAURITIUS +230 403 3300 INFO@SUGARBEACHRESORT.MU WWW. SUGARBEACHRESORT.MU TAMARINA GOLF CLUB MAURITIUS +230 401 3006 PROSHOP@TAMARINA.MU WWW.GOLF.TAMARINA.MU
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TRAVEL MAURITIUS
LONG BEACH GOLF & SPA RESORT
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usser dem Sugar Beach, gehört zur Sun Resort Kette auch das Long Beach Golf & Spa Resort, ein Lifestyle Hotel, das sich entlang dem längsten Sandstrand im Belle Mare schlängelt. Anders als das Sugar Beach, zeichnet sich das Long Beach, durch sein kontemporäres Design aus und spricht damit auch eine andere Zielgruppe an. Das Publikum hier ist jung, hip, trendy und will nicht nur golfen und schwimmen, sondern auch das Nachtleben und die Lounge Musik geniessen. Die Zimmer sind hell und luftig, die Einrichtung sehr chic und in kontrastreichen Farben gehalten, wie etwa Apfelgrün und Holz.
ESSEN & TRINKEN Rund um die Piazza, dem Herzen der Anlage, liegen 5 Restaurants und Bars, in denen Köstlichkeiten aus aller Welt serviert werden: Japanisch, Chinesisch, Italienisch, Mauritisch und im Hauptrestaurant natürlich internationale Küche mit verschiedenen Themen. Wer danach
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noch abtanzen möchte, geht in den pulsierenden Bambora Nightclub.
WELLNESS & SPA Auch wenn das ganze Resort wegen seines botanischen Gartens als eine einzige Wellnessoase rüberkommt, im siebten Spa-Himmel angekommen ist man erst im Sea Spa. Angeboten werden Anwendungen der französischen Produktmarke Thalion, inspiriert vom Meer und der Natur.
SPORT Der 2 km lange Strandabschnitt ist nicht nur zum Plantschen da, wer im Urlaub aktiv sein möchte, kann sich wunderbar auf und im Wasser austoben: Tiefseetauchenund fischen, Parasailing, Kiten, Kyaking und vieles mehr steht zur Auswahl. Ausserdem befinden sich in der Hotelanlage vier Flutlicht-Tennisplätze, Badminton Courts, Kletterwand und ein Hi-tech Fitnesszentrum, ausgestattet mit TechnoGym Geräten.
WEITERE INFORMATIONEN LONG BEACH GOLF & SPA RESORT COASTAL ROAD BELLE MARE 61002 MAURITIUS +230 401 1919 INFO@LONGBEACH.MU WWW. LONGBEACH.MU WWW.SUNRESORTSHOTELS.COM WWW.LONGBEACHGOLFCOURSE.COM
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GOL FPL AT Z 2017
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enn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen … steht bei Matthias Claudius (1729-1815). Erst recht die Golfer nach einer Reise. Diese haben ja die Tendenz, schon nach 18 gespielten Löchern stundenlang über ihre Erlebnisse, ihr grausames Pech und ihre gekonnt herausgespielten Birdies nach einem Gewaltsputt zu erzählen. Wie muss dies sein, wenn jemand wie die GY-Traveller zig Dutzend Golfplätze auf der halben Welt gespielt haben. Wir erzählen Ihnen hier nicht, was wir alles erlebt haben. Wir stellen Ihnen unseren eigenen GY-Golfplatz vor. Das einzige, das an einen echten Golfplatz erinnert sind die 18 Löcher mit 4 Par 3, 10 Par 4 und 4 Par 5. Schön verteilt über die Kontinente haben wir einen Platz zusammengestellt, in
welchem all diejenigen Löcher vorkommen, die wir in bester Erinnerung behalten haben. Es ist den Autoren bewusst, dass es noch Tausende ebenso interessante Löcher auf Tausenden interessanten Plätzen gibt. Wie der GY-Platz aussieht, zeigen wir Ihnen hier. Ein Platz, total subjektiv zusammengestellt von unseren Travel-Redaktoren. Ein Platz, der dementsprechend mit vielen Erinnerungen und Erlebnissen gespickt ist und die halbe Welt abdeckt. Von Budersand bis Terre Blanche, von Mauritius bis Crested Butte in Colorado. Kommen Sie mit auf die Reise. Sie führt Sie über fünf Plätze auf den britischen Inseln und Irland, neun auf dem europäischen Kontinent, zwei in den USA und je einen auf Mauritius und Teneriffa.
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GC BUDERSAND (SYLT)
LOCH 18, PAR 4, GELB 350M, ROT 315M Nach Sylt zum Golfen? Wer kommt schon auf diese Idee? Aber Sylt ist nicht nur eine traumhafte und interessante Insel, Sylt hat auch vier tolle Golfplätze. Der beste davon gehört zum Hotel Budersand, einem der 25 besten Hotels von Deutschland. Das letzte Loch dieses grossartigen Links-Platzes bietet noch einmal alles, was zu einem tollen Links gehört. Ein enges Fairway mit Dünen links und rechts – und dem ent-
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sprechenden Gebüsch – verlangt einen langen und präzisen Abschlag. Wer kurz bleibt, hat einen blinden Schlag von etwa 150 Metern über die sechs Meter hohe Düne vor sich. Gut platzieren ist ein Muss, weil man nur von der rechten Fairwayseite aus das Grün einsehen und anspielen kann. Nahe der idealen Landestelle beginnt aber auch noch ein (künstliches) Bächlein, das sich etwa 50 Meter vor dem Grün durchschlängelt.
BUENA VISTA (TENERIFFA)
LOCH 10, PAR 5, GELB 468M, ROT 430M Teneriffa als Golfdestination vorzustellen, ist gleichbedeutend mit Wasser in den Rhein tragen. Aber auch auf der Lieblingsdestination der Golfenden aus der Schweiz gibt es grosse Unterschiede. Für die GY-Traveller liegen die besten Plätze der Insel im Norden. Und eines der besten Löcher dort oben ist Loch 10 des von Seve Ballesteros designten
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Buena Vista. In der Drive-Landezone verengen zwei grosse Bunker das Fairway beträchtlich. Auf den letzten 100 Metern vor und um das Grün hat‘s nochmals fünf Bunker zur Verteidigung. Meistens hilft der Wind mit, die grosse Länge zu überwinden. Beim Anspielen des Grüns wird er eher zum Störfaktor.
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CA' DELLA NAVE (VENETIEN)
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LOCH 2, PAR 4, GELB 370M, ROT 315M
Gerade mal zwanzig Kilometer von der Lagunenstadt Venedig entfernt hat Arnold Palmer ein Prunkstück in die Landschaft bei Martellago gebaut. Beeindruckend ist nicht nur das majestätische Gebäude der aus dem 16. Jahrhundert stammenden Villa Grimani Morosini. Palmer hat sich möglicherweise ein bisschen von Venedig inspirieren lassen, als er die vielen künstlichen Teiche und Wasserhindernisse in der Anlage plante. Auf nicht weniger als zwölf der 18 Löcher hat es rote und gelbe Pfosten. Das schwerste Loch ist die 2. Auf der rechten Seite des Fairways zieht sich über die ganze Länge ein Teich und auf der linken Seite und vor dem Grün warten Bunker auf den heranfliegenden Ball.
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ROYAL COUNTY DOWN (NORDIRLAND)
LOCH 9, PAR 4, GELB 427M, ROT 429M (PAR 5)
Wenn ein Platz über Jahre immer zu den zehn Besten der Welt gehört, ist er sicher auch landschaftlich vom Feinsten. Dies trifft besonders auf Loch 9 zu, ein langes Par 4 (Par 5 für Frauen) mit einer prächtigen Sicht auf die Berge des Slieve Donard im Hintergrund. Aber dieses Loch bietet nicht nur fantastische Aussichten, sondern auch Einiges an Finesse für den Golfer. Ein blinder Drive Richtung der riesigen Düne auf der linken Fairwayseite muss perfekt sitzen, um sich in eine gute Position für den Schlag aufs Grün zu bringen. Etwa 45 Meter vor dem Grün lauern zwei gut platzierte Bunker und zusätzlich wartet auf der rechten Seite ein Erdhügel auf nicht optimal getroffene Bälle. Sind dann diese Hindernisse überwunden, gilt es, das Augenmerk auf den Bunker rechts vom Green und die beiden tiefen Potbunker links zu richten. Das stark ondulierte Grün verlangt dann nochmals volle Aufmerksamkeit. Vor allem, wenn die Annäherung zu lang geraten ist, hat man einen sehr schwierigen Downhill-Putt vor sich.
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GC CRANS-SUR-SIERRE (WALLIS)
LOCH 7, PAR 4, GELB 277M, ROT 245M
Dass auf einem weltumspannenden imaginären Golfplatz die Schweiz nicht fehlen darf, ist für ein Schweizer Golfmagazin selbstverständlich. Doch welchen Platz und welches Loch nehmen? Wenn es eine Auszeichnung gäbe, welches Golfloch auf dieser Erde die schönste Aussicht bietet, die 7 von Crans-Montana wäre sicher ganz vorne dabei. Profis aus aller Herren Länder sind begeistert, was sie hier zu sehen bekommen. Mitten in der Alpenwelt ist dieses sehr kurze Par 4 wohl das Scenery Hole par excellence. Für Profis und gute Amateure ist das nur 23 Meter tiefe Grün mit dem Drive erreichbar. Für alle anderen gilt es gut zu überlegen, wohin man den Abschlag platzieren will. Auf den letzten 50 Metern vor dem Grün wimmelt es geradezu von gut positionierten Bunkern und das Fairway ist dort extrem schmal.
THE CLUB AT CRESTED BUTTE (COLORADO)
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LOCH 13, PAR 4, GELB 378M, ROT 354M
Wer in der Schweiz von Colorado spricht, denkt primär an Skirennen. Dabei wimmelt es auch in diesem Staat im amerikanischen Westen nur so von Golfplätzen. Einer der Highlights liegt auf 3000 Metern über Meer, dort wo es in der Schweiz schon lange keinen Wald mehr hat. Im Club at Crested Butte liegt der höchste Abschlag auf genau 9003 Fuss oder umgerechnet etwa 3000 Metern. So hoch liegt einer der besten Plätze von Robert Trent Jones jr., den die GY-Traveller je gespielt haben. Fünf
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verschiedene Abschläge sorgen dafür, dass Golfende jeder Spielstärke auf ihre Rechnung kommen. Im Crested Butte sind es für einmal nicht nur die Bunker (bei unserem Loch allerdings schon), die einem Jones-Platz den Stempel aufdrücken, sondern auch viel Wasser. Oft gilt es, die erstaunlich kleinen Greens über Wasser anzuspielen. In den grösseren Teichen tummeln sich Forellen, die von den Clubmitgliedern gefischt werden können. Eigentlich ist auf dieser Höhe jedes Loch ein Spektakel.
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TEETH OF THE DOG (DOM. REP. /CASA DE CAMPO) LOCH 8, PAR 4, GELB 380M, ROT 270M
Die Dominikanische Republik hat sich unter dem Einfluss der Amerikaner zu einer vielbesuchten Golfdestination entwickelt. Der Paradeplatz ist Pete Dye’s Meisterstück, der Teeth of the Dog. Sein Loch 8 zum Beispiel verführt dazu, den Drive über die Bucht zu spielen, um einen kürzeren zweiten Schlag zu haben. Eine sehr aggressive Spielweise, die sich nur für wirkliche Longhitter auszahlt. Die sicherere Variante ist der Drive Richtung Bunker auf der rechten Fairwayseite. Dank dem leicht abschüssigen Gelände wird Ihr Ball zurück in die Mitte des Fairways rollen. Der Approach muss dann Richtung der Palmgruppe beim Holzzaun gespielt werden. Obwohl man das Gefühl hat, dass der Ball damit viel zu weit rechts des Green gespielt wird, sorgt auch hier das Gelände für den richtigen Links-Kick aufs Grün.
FALSTERBO (SCHWEDEN) LOCH 11, PAR 3, GELB 117M, ROT 97M
In Schweden wimmelt es von Golfplätzen. Vor allem im Süden und um die südschwedische Stadt Malmö. So wie der Falsterbo GC, einer der wenigen wirklichen Linksplätze auf dem Kontinent. Wegen seiner Lage auf einer Halbinsel hat er aber unüblich viel Wasser. Der Boden ist wie immer auf einem Links sandig. der Platz ist am Ende der Halbinsel praktisch ins Meer hinaus gebaut worden. Typisch ist dies beim Loch 11, einem kurzen Par 3. Links und rechts vom 33 Meter langen Grün nichts als Wasser – das Grün erreicht man über einen schmalen Steg. Wenn es – wie üblich – sehr windig ist, sollte man, je nach Windrichtung, versuchen den Abschlag mit einem Draw oder einem Fade in den Wind hinein zu spielen.
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FINCA CORTESIN (SPANIEN)
LOCH 15, PAR 4, GELB 393M, ROT 339M
Der Platz beim Hotel Finca Cortesin gehört zu den anspruchsvollsten von ganz Spanien. Es gibt Pros, die ihn als viel besser als zum Beispiel Valderama bezeichnen. Und sie haben recht. Die 15 ist eines der schwierigsten Löcher auf dem Platz. Der Abschlag über ein dicht bewaldetes Tobel mit einem Bach verlangt einiges an Nerven. Um nur schon am Rand des Fairways zu landen, muss man carry gut 150 Meter
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driven (von Gelb). Für den zweiten Schlag liegt der Ball mit grösster Wahrscheinlichkeit oberhalb des Golfers, was die Sache nicht einfacher macht. Genauso wie das erhöhte und gut geschützte Grün. Tipp 1: nehmen Sie für den zweiten Schlag mindestens einen Schläger mehr. Tipp 2: Geniessen Sie auf dem Grün für einen Moment die wunderschöne Aussicht aufs Mittelmeer.
GC FONTANA WIEN (ÖSTERREICH)
LOCH 17, PAR 3, GELB 152M, ROT 99M
Der Fontana in Baden bei Wien gehört nicht nur zur Gruppe der Leading Golf Courses, er ist auch seit Jahren unter den Top Ten von Europa platziert. Mit seinen 6089m von Gelb ist er auch ganz ordentlich lang. Auf mindestens sechs Spielbahnen stellen zahlreiche grosszügige Bunkerlandschaften eine sportliche Herausforderung dar. Bei weiteren sechs Löchern kommt Wasser ins Spiel.
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Am eindrücklichsten wohl auf der 17. Vom Abschlag aus bietet sich eine tolle Aussicht auf das schlossähnliche Clubhaus – Schönbrunn lässt grüssen - hinter einem riesigen meistens türkisblau schimmernden See. Auch wenn die Lochlänge nicht besonders gross ist, so braucht es doch ein sehr konzentriertes Spiel, um das Grün auf einer kleinen Halbinsel zu treffen.
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ÎLE AUX CERFS (MAURITIUS)
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LOCH 7, PAR 4, GELB 395M
Man kann von Mauritius halten was man will. Die Golfplätze sind grösstenteils hervorragend. Und wenn die Fahrt zum Platz statt mit dem Auto mit dem hoteleigenen Motorboot erfolgt, dann kann man etwas Besonderes erwarten. Auf der Hirschen-Insel hat Bernhard Langer einen Platz gebaut, von dem der Autor behauptet, dass Langer von den hinteren Abschlägen das Grün nicht immer in Regulation erreicht. Aber die Länge ist nebensächlich – die Landschaft macht es aus. Loch 7 ist nach den überall vorkommenden Mangroven benannt, diesen verholzten Salzpflanzen mit den eindrücklichen meistens ins Wasser reichenden Wurzeln. Das leichte Dogleg rechts verlangt einen gut platzierten Abschlag, sonst kann das Grün nicht mit dem zweiten Schlag angespielt werden. Das Wasser von Ebbe und Flut dringt hier und vor dem Grün in das Fairway hinein.
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ROYAL JERSEY GC (GROUVILLE JE)
LOCH 16, PAR 3, GELB 151M, ROT KEINE ANGABEN Auf der Kanalinsel Jersey Golf spielen zu können macht Spass, wenn dann noch der 42fache PGA-Sieger und Ryder Cup-Spieler Tommy Horton mit im Flight ist, wird’s zum Erlebnis. Sein Heimclub ist der Royal Jersey Golfclub, ein Links mit Geschichte und Geschichten. Das freundliche Loch 1 streift Grün 18 (hat Vortritt), führt neben dem alten Fort Henry und an Bunkern der deutschen Wehrmacht aus dem zweiten Weltkrieg vorbei zum kleinen Grün. Ein wunderbarer Auftakt direkt am Meer. Für Horton aber ist die 16 eines der besten Par 3 das er kennt. Der Abschlag ist noch genau der gleiche wie beim Bau anno 1878. Das erhöhte Grün anzuspielen ist nicht ganz einfach, weil der Ball gerne mal auf der einen oder anderen Seite wieder runter rollt. Für Horton ist an diesem Loch ein Par ein sehr gutes Resultat, liegt doch der Schlagdurchschnitt bei 4.28!
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K CLUB (KILDARE, IRLAND)
LOCH 11, PAR 4, GELB 344M, ROT 260M Der Ryder Cup Platz von 2006 gehört sicher zu den spektakulärsten Plätzen Europas. Als Gast gibt es für Männer nur einen Abschlag: den Grünen. Da muss man auch als Single-Handicapper nicht lange diskutieren. Das Visitors Tee ist Grün, basta. Es ist ein typischer Parkland-Cours, wunderschön in die Landschaft gelegt mit einem uralten Baumbestand, der immer wieder ins Spiel kommt. Ein typisches Loch für den Platz ist die 11. Das Fairway führt in einem Bogen
nach links entlang dem Fluss Liffey. Von den normalen Tees ist der Drive wenig problematisch, für die Pros allerdings – aus unserer Sicht – eine kleine Hexerei. Sie müssen den Drive als Fade um riesige Tanner herum über den Flusslauf auf eine Landefläche spielen, die kaum 20 Meter breit ist. Etwas weniger weit entfernt und grösser ist die Drivezone für Amateure. Aber auch hier wird’s nicht gerade einfach: links stört der Fluss und rechts zahlreiche Obstbäume.
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LÜBKER GOLF RESORT (DÄNEMARK)
LOCH 2 (SKY), PAR 4, GELB 332, ROT 277M
Etwas nördlich von Aarhus, auf einer Halbinsel mit dem Nationalpark der Mols Berge, liegen die Plätze des Lübker-Resorts mitten im «nowhere»-Land, mitten in einer wunderbaren unberührten Landschaft. Die 27-Loch-Anlage des Lübker Golf Resorts, plus ein 9-Loch-Academy, macht allen Golfenden wirklich Spass. Sand, Sky und Forest sind die Namen der drei kombinierbaren 9-Loch-Plätze von Robert Trent Jones II. Auf dem Sky ist Loch 11 ein tricky Dogleg links. Seine Schwierigkeit liegt nicht beim Abschlag, sondern beim Approach auf das ondulierte Grün. Dieses grenzt zudem auf der linken Seite an Wasser, was einen bei der Schlägerwahl leicht zweifeln lässt und auch verunsichert.
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ROYAL PORTHCAWL (WALES)
LOCH 7, PAR 4, GELB 109M, ROT 102M
Wer zu einem der besten Linksplätze der Welt fährt, fragt sich zuerst, wo denn hier das «Royal» herkomme. Das Clubhaus ist eine bessere Holzbaracke, aber gemütlich eingerichtet, mit gutem englischem Food und einer sehr netten Bedienung. Das Gleiche gilt für den Pro Shop und die Anmeldung. Praktisch alle grossen Turniere des Königreichs waren schon zu Gast auf diesem aussergewöhnlichen Links-Course – ausser dem Open. Aber das hängt nicht mit dem Platz zusammen. Ausgewählt haben wir ein Par 3, ganz einfach weil auch der GY-Golfplatz vier Par-3-Löcher braucht. Obwohl sehr kurz, ist das Green schwer anzuspielen. Nicht weniger als sechs, teils tiefe Potbunker, verteidigen das stark ondulierte, leicht erhöhte Grün. Besonders stark in Erinnerung bleiben auch auf diesem Links die Löcher direkt an der Küste, die bei Wind und Wellen für manche Überraschung gut sind.
PRAYA DEL REY (PORTUGAL) LOCH 14, PAR 3, GELB 352M, ROT 292M
Knapp eine Stunde nördlich von Lissabon bei Obidos liegt der vielleicht beste Golfplatz Portugals. Er verläuft zum grossen Teil direkt an der Steilküste des Atlantik, was sensationelle Ausblicke auf das Meer und die vorgelagerten unter Naturschutz stehenden Berlenga-Inseln erlaubt. Das Meer, Dünen, Seen und, vor allem auf den zweiten Neun, Pinienhaine machen die Löcher interessant. Eines der spannenden Löcher an der Küste, hinter Dünen, ist Loch 15. Links vom Fairway die Dünen (OoB), rechts tiefes Rough. Wegen solchen Löchern sprechen die Portugiesen gerne von einem Links, was aber nicht zutrifft. Ein guter langer Abschlag hilft, denn es geht leicht bergab. So bleib dann nur noch ein kurzes Eisen um das grosse, mehrstufige und ondulierte Grün anzuspielen.
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THE SLAMMER & THE SQUIRE (SAINT AUGUSTINE, FLORIDA) LOCH 4, PAR 5, GELB 420M, ROT 375M
Sam Snead, «the Slammer», und Gene Sarazen, «the Squire», standen diesem Meisterschaftsplatz neben der Golf Hall of Fame Pate und waren gleichzeitig auch Mit-Designer. Die ersten neun Löcher schlängeln sich durch einen alten Pinienwald, die zweiten Neun grenzen ans World Golf Village, von überall gut sichtbar der Turm der Hall of Fame nahe dem 18. Grün. Das ausgewählte vierte Loch ist das Schwerste auf dem Platz. Einen grossen Vorteil hat, wer einen kontrollierten Fade und einen kontrollierten Draw spielen kann – aber man muss an diesem Loch ja wirklich nicht auf Birdie spielen. Der Übername des Lochs sagt alles: Double Trouble. Der Abschlag führt übers Wasser aufs Fairway dieses doppelten Doglegs. Mit dem zweiten muss man einen grossen Baum auf der linken Seite umspielen, um dann das auf der ganzen linken Seite von Wasser umgebene Grün anzuspielen.
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TERRE BLANCHE (TOURETTES, FRANKREICH)
LOCH 6 (CHÂTEAU), PAR 5, GELB 492M, ROT 422M
Das Resort in der Provence verfügt gleich über zwei Plätze, den Riou (nur für Hotelgäste) und den Château sowie über hervorragend ausgebaute Trainingsanlagen. Nicht zu vergessen das Hotel, das einem den Aufenthalt noch angenehmer macht. Für die beiden Golfplätze zeichnete Dave Thomas als Architekt verantwortlich. Beide sind bestens in die natürliche Landschaft eingebettet. Loch 6 des Château ist ein langes Dogleg links, das einen wunderschönen Ausblick auf das Landschloss bietet, das dem Platz den Namen gab, und das direkt hinter dem Grün liegt. Das Loch bietet zwei Möglichkeiten, das Grün anzuspielen. Entweder spielt man konventionell um den vor dem Grün liegenden See herum – mit einem grossen Baum mitten im Fairway - oder man spielt den zweiten Schlag über einen Bach auf das rechts davon liegende Fairway und von dort über das Wasser aufs Grün. Beide Wege erfordern viel Konzentration, will man sich nicht das Score ruinieren.
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GOLFPLATZ 2017 GOLYEARBOOK
GOLF YEARBOOK KOLUMNE
FÜR IMMER BEGINNER Lang ist’s her, mein erster Kontakt mit Golf. Über 20 Jahre. Aber so präsent als wäre es gestern gewesen. Das erste Mal mit meinem (damals) neuen Schatz über einen Golfplatz marschieren. Er mit 20-Kilo-Tourbag auf der Schulter; ich selbst, die Handtasche am Arm und die Füsse in modischen Sneakers steckend, bemüht, Schritt zu halten und mir die Anstrengung nicht anmerken zu lassen. «Flottes Tempo», so meine erste Erkenntnis. Gar so unsportlich erschien mir dieser «Seniorensport» doch nicht zu sein. Am Abend dieses schönen Spätherbsttags bin ich wie ein Stein ins Bett geplumpst. An die Spaghetti, die ich nach der Runde im Clubhaus von Garlenda gegessen habe, erinnere ich mich nur vage – ich war wohl zu müde zum Geniessen. Am nächsten Morgen stand ich das erste Mal selbst auf der Driving Range. Vor mir ein magerer, älterer Herr mit Zigarette im Mundwinkel: der legendäre Fulvio Picco, Gott hab ihn selig! «Der beste Golflehrer Europas», hatte ihn mein Herzblatt angekündigt. «Cool», dachte ich, «der wird mir das Golfspielen im Handumdrehen beibringen.» Blöd nur, habe ich das genuschelte Italienisch des Vielgepriesenen nicht verstanden. Tapfer versuchte ich zumindest den Schwung des Signore Picco zu imitieren. Fast wie ein Kind, bloss mit deutlich über 20 Lenzen am Buckel nicht mehr ganz so beweglich. Offenbar klammerte ich mich bei diesen Versuchen verzweifelt am Griff fest, anders sind die Blasen an den Händen nicht zu erklären, die mich noch tagelang an meine erste Golfstunde erinnerten. Im darauffolgenden Frühling spielte ich mein erstes Turnier. Mit den alten Schlägern des in den 1970er-Jahren verstorbenen Schwiegervaters. Viel habe ich bei diesem Scramble nicht zum Teamergebnis beigetragen. Aber die Runde auf dem Golf Château de Chailly war der «point of no return meiner Golfkarriere» – Gegenwehr zwecklos, jetzt musste ich Golfen lernen. Zuhause, da, wo der Golflehrer jederzeit zur Stelle ist. Zwei Pro-Lektionen später kaufte ich mir mein erstes «modernes» Damenset mit Graphite-Schäften. Und eine Tasche voller Billigbälle. Es folgte ein Sommer auf der Driving Range begleitet von Sonnenbränden, schwieligen Händen, regennassen Poloshirts, frustrierenden Socket-Perioden und Glücksmomenten, wenn der Ball 156 I GOLF YEARBOOK 2017
zufällig mal schnurgerade über die 100-Meter-Marke geflogen ist. Im Herbst die Platzreifeprüfung – und die erste «legale» Runde. Welches Glücksgefühl! Die Endorphine spielten verrückt – und trotzdem wurde mir von Loch zu Loch klarer, dass eine Platzreifebestätigung noch längst keine Golferin macht. Von «richtigem» Golf war ich noch so weit entfernt wie die Erde vom Mond. Oder der Sonne. Aber immerhin bewegte ich mich als Neugolferin nun im selben Sonnensystem wie meine Bessere Hälfte und sein sportlicher Freundeskreis. Bald wurde mir allerdings klar, dass wir in unterschiedlichen Umlaufbahnen unterwegs waren – ER spielte in der Strokeplay-Kategorie, ich musste mir in der Stableford-Gruppe erst ein Handicap verdienen. Die Latte lag damals übrigens bei 30. Der erste Sieg bei einem netten kleinen Clubturnier und HCP 27 gingen Hand in Hand. Als Belohnung gabs ab und zu ein Friendly Game mit meinem Schatz – aber nur bei trockenem Wetter. Bei Regen hatte er andere Hobbies. Ich nicht. Nicht mehr. Hundertprozentig beziehungskompatibel war Golf in jener Phase nicht. Trotzdem, Lee Trevino hatte Recht: «Golf ist der grösste Spass, den man mit angezogenen Hosen haben kann.» Die Entscheidung für Golf: eine der besten meines Lebens. Was nämlich auch zwei Jahrzehnte später so frisch ist wie am ersten Tag, sind die Faszination für den «spirit of the great old game» und die Gänsehaut bei einem im Sweetspot getroffenen Eisen. Das Glücksgefühl beim Chip-In. Die Adrenalin-Explosion, wenn ein langer Putt fällt. Der aufrechte Gang mit dem Longest-Drive-Täfelchen in der Hand zum eigenen Ball marschierend. Okay, zwei Flights hinter uns spielt die Clubmeisterin, die mich locker um 30 Meter überdriven wird. Mit dem Holz 3. Ja, ich weiss, von richtigem Golf bin ich noch immer Lichtjahre entfernt – trotz Singlehandicap. Habe ich gerade versucht Eindruck zu schinden? Das muss an der Nervosität liegen, die mich zu Beginn jeder Golfsaison erfasst. Als Berglerin verdonnere ich mein Golfbag Ende Oktober zu fünf Monaten «Dunkelhaft», bei der Rückkehr auf die Range im Frühling werde ich dann wieder zum «Beginner». Steif und ungelenk, die Bewegung eher unkoordiniert stehe ich auf der Matte, umklammere den Griff und versuche mich verzweifelt zu erinnern, was der Pro geraten hat. Bloss: Das liegt ein halbes Jahr zurück. Was soll’s, beginne ich eben auch diese Saison wie die meisten zuvor. Mit einem… Luftschlag! Positiv bleiben: Es kann nur besser werden. Und die Blasen an den Händen werden auch heilen. Taten sie noch jede Saison. Ich wünsche Ihnen einen schmerzfreien Beginn der neuen Golfsaison und viele Glücksgefühle auf dem Platz. Mirjam Fassold Mirjam Fassold ist Generalsekretärin des Golfverband Liechtenstein und freischaffende Autorin, sie betreibt den Golfblog pink-tee.com
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L ’ Œ U V R E