Streifzug durch das alte Billed

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Streifzug durch das alte Billed Incursiune prin Biledul de altădată Ausstellung der HOG Billed und des Forums der Billeder Deutschen Expoziția asociației bilezenilor din Germania și al Forumului Democrat al Germanilor din Biled

Konzept, Bildauswahl, Texte und Gestaltung Hans Rothgerber Übersetzung, geschichtliche Daten Hans Martini Lektorat, Übersetzung Elisabeth Martini Organisation, Technik Adam Csonti Roswitha Csonti Werner Gilde Peter Krier Josef Herbst Restauration Objekte Silke Csonti Heidi Müller Norbert Müller Josef Freer Barbara Wagner

Biled, Nr. 421, Rumänien Öffnungszeiten 13:00-15:00 Uhr Kontakt: 0040 727 667 887

Spenden Ausstellung Josef Breitenbach Elisabetha Buscha Adam Csonti Ingrid Csonti Josef Freer Irene Henz Josef Herbst Josef Hubert Brunhilde Klein Marliese Knöbl Matilde Mann Anna Mann Johann Martini Barbara Mutter Josef Pfeiffer Nikolaus Rennon Barbara Schwarzmann Elisabeth Thöresz Werner Tobias Hans Weber Theresa Weber Wilhelm Weber Helmuth Weinschrott


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Kaiser, Feldherren und Kolonisten

Maria Theresia (Gemälde von ihrem Hofmaler Martin van Meytens)

Wappen Maria Theresias

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aria Theresia von Österreich 1717-1780), Fürstin aus dem Hause Habsburg, regierende Erzherzogin von Österreich und Königin u.a. von Ungarn und Böhmen, zählte zu de prägenden Monarchen des aufgeklärten Absolutismus. Obwohl nicht selbst gekrönt, wurde sie als Kaiserin tituliert. Während ihrer 40-jährigen Herr­ schaft erreichte die Besiedlung des Banats ihren Höhepunkt.

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Herrschaftsgebiete der Habsburger

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as Banat bildet den südöstlichen Teil der Pannonischen Tiefebene und ist im Westen von der Theiß, im Süden von der Donau, im Osten von den Ausläufern der Karpaten und im Norden vom Maroschfluß begrenzt. Das Banat, das zwischen 1552 und 1716 unter osmanischer Herrschaft, war verödet und weitgehend entvölkert.

Sumpflandschaft, Malerei von Stefan Jäger

„Nirgends findet sich eine Ader trinkbaren Wassers, nirgends ein grünender Baum... Schilf, Unkraut und Gestrüpp sind undurchdringlich dicht ... keine Spur von Menschen, außer einigen Rohrhütten von Hirten, ...“ beschreibt Herzog Karl von Lothringen das Land damals. Es gab keine Landwirtschaft, lediglich eine Wanderweidewirtschaft, betrieben von der einheimischen rumänischen und serbischen Bevölkerung.

ls Schwabenzüge bezeichnet man die organisierte An- und Besiedlung der infolge der Türkenkriege fast menschenleeren Gebiete des Königreiches Ungarn, Slawonien, Batschka und Banat durch die Habsburgermonarchie im 18. Jahrhundert, mit vornehmlich deutschstämmigen Untertanen aus dem Westen und jenseits der westlichen Grenzen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Innerhalb des Auswanderungsraumes rag­ ten die Pfalz, Schwaben, Rhein- und Mainfranken besonders hervor, aber auch das Elsass, Lothringen, Bayern, Böhmen und Innerösterreich. In 3 Schwabenzügen siedelten sich 1722–1787 rund 150.000 Menschen dort an.

Die Einwanderung der Deutschen ins Banat, Tryptichon von Stefan Jäger (Wanderung und Rast)

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raf Florimund Claudius Mercy, erster Gouverneur des Banats, hat wie kein anderer nach ihm die Entwicklung der Provinz mit Weitsicht geplant und vorangetrieben: Die Festung der Stadt Temeswar wurde neu gebaut, die Stadt von Grund auf erneuert, Verkehrswege wurden geschaffen, der Bergbau vorangetrieben, die Besiedlung des Landes und die Entwicklung der Landwirtschaft begann. Durch Kanäle wurden die Sümpfe entwässert und fruchtbarer Ackerboden gewonnen, ab Temeswar wurde der Bega-Kanal auf 121 km schiffbar gemacht. Graf Florimund Claudius Mercy (1666-1734)

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in kaiserliches „Kolonisationspatent“ lockte mit verschiedenen Begünstigungen. Auswanderungswillige mussten sich jedoch vorher aus der Leibeigenschaft freikaufen und Abzugsgeld an ihre Grundherren entrichten, die ihre Untertanen nur ungern ziehen ließen. Von den Auswanderungsstellen Ulm und Re-

gensburg ging es auf den bis zu 200 Personen fassenden „Ulmer Schachteln“ genannten Lastkähnen zunächst bis Wien, wo die Kolonisten registriert wurden. Die anschließende Fahrt auf denselben Kähnen ins Banat dauerte ungefähr drei Wochen. Dort wanderten sie zu Fuß an ihren Bestimmungsort.

Die Ansiedler kamen mit „Ulmer Schachteln“ auf der Donau in ihre neue Heimat

Împăraţi, comandanţi și coloniști

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Banatul constituie partea sudestica a Campiei Panonice, marginit in vest de Tisa, in sud de Dunare, in est de Muntii Banatului si in nord de Mures. Banatul, intre 1552 si 1716 sub ocupatie otomana, a fost pustiit si in mare parte depopulat. Rastende Auswanderer, Gemälde von Franz Ferch

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rinz Eugen von Savoyen (1663 - 1736) war einer der bedeutendsten Feldherren des Habsburgerreiches, dessen Stellung als Großmacht er wesentlich ausbaute. Er war ab 1697 Oberbefehlshaber in den Türkenkriegen und sicherte die österreichische Vorherrschaft in Südosteuropa. Daneben war er lange Hofkriegsratspräsident, war als Diplomat tätig und übte weitere hohe Staatsämter aus. Das Banat sollte nach dem Willen Prinz Eugens nicht nur „die Vormauer der Christenheit“ am südöstlichen Rand Mitteleuropas sein, sondern ein politisch stabiles und wirtschaftlich entwickeltes Land werden. Als kamerale Reichsprovinz wurde es direkt der Wiener Hofkammer unterstellt.

„Nicaieri nu se gaseste nici o vana de apa potabila, nicaieri un pom inverzit... Trestie, buruieni si maracinis, desi de netrecut...nici urma de oameni in afara de cateva colibe ciobanesti din trestie...“ descrie ducele Carol de Lorena acest tinut.

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Printul Eugen de Savoia (1663- 1736) a fost unul din cei mai importanti strategi ai Im-

periului Habsburgic a carui pozitie de mare imperiu a consolidat-o considerabil. Din 1697 a fost comandantul suprem in razboaiele cu turcii asigurand predominarea austriaca in Europa de sudest. A mai fost presedinte al consiliului de razboi al Curtii, diplomat si cu alte functii inalte in stat. Dupa el Banatul n-ar fi trebuit sa fie doar „ prezidul crestinitatii“ la marginea sudestica a Europei centrale, ci sa devina un tinut, politic stabil si dezvoltat economic al Imperiului Habsburgic.

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Maria Tereza de Austria (1717-1780), contesa din casa de Habsburg, arhiducesa de Aust-

ria si printre altele regina Ungariei si Boemiei, se numara printre cei mai remarcabili monarhi ai absolutismului luminist. Desi neincoronata a purtat titlul de imparateasa. In timpul guvernarii ei de 40 de ani colonizarea Banatului si-a atins apogeul.

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Drept migratiune svabeasca se intelege colonizarea organizata in sec. 18 de Habsburgi

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in tinuturile Regatului Ungar, Slavoniei, Bacicai si Banatului, tinuturi ramase aproape depopulate in urma razboaielor cu turcii, colonizate preponderent cu supusi de etnie germana din vest si de dincolo de granita vestica a Sfantului Imperiu Roman de Natiune Germana. In cadrul spatiului de emigrare se remarca mai ales Palatinatul, Alsacia, Lorena, Bavaria si Austria. In cele 3 etape ale migratiunii din 1722-1787 s-au stabili cca 150.000 de oameni acolo. Contele Florimund Claudius Mercy, primul guvernator al Banatului, a planificat si impulsionat ca nimeni altul dupa el dezvoltarea cu previziune a provinciei: Cetatea Timisorii a fost renovata, orasul renovat din temelii, s-au efectuat lucrari de infrastructura, s-a dezvoltat mineritul, s-a colonizat tinutul, a inceput dezvoltarea agriculturii. Prin canale au fost secate mlastinile si astfel castigate terenuri agricole fertile; de la Timisoara pe o distanta de 121 km canalul Bega a devenit navigabil.

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Un „decret imperial de colonizare“ a ademenit colonistii prin diferite avantage. Insa cei

dornici de emigrare trebuiau sa se rascumpere in prealabil din iobagie si sa achite bani de plecare stapanilor lor care nu prea voiau sa-i lase sa plece. De la locurile de emigrare Ulm si Regensburg s-a mers pe Dunare cu un fel de salupe, numite „cutiile de Ulm“ cu cca 200 de emigranti la bord pana la Viena, unde au fost registrati. Drumul mai departe pana in Banat pe aceste vase a durat cam 3 saptamani. Acolo au luat-o pe jos pana la locul de destinatie.


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Ein Dorf wird aus dem Boden gestampft

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ufgrund der 1769 erfolgten Bodenvermessung zeichnete der Militäringenieur Hauptmann Anton von Triebswetter den Billieter Dorfund Flurplan. Folgende Erklärung ist beigefügt: „Plan des Teutschen Dorfes Billiet in dem Themesvarer District, welches bestehet in 252 teutschen Colonisten-Familien, worunter 32 gantze Bauern a 37 Joch, dann 220 halbe a 21 Joch sich befinden. Die Felder sind überhaupt in 3 Fluren wie der Plan zeiget, eingetheillet, wovon jede Portion 128 Klaft. lang und 100 Klaft. breith und 8 Joch in sich enthaltet, folgsam ein solches Rectangel die Portion ein es gantzen oder zweyer halben Bauern in einer Flur ist . . . Beynebst sind nach Ab schlag der nöthigen Communications-Weege 1500 Joch UberländGrunde, die man denen Bau ern successive, wie sie zu Kräften kommen oder sich vermehren, zutheilen kann ... Die Land-Strasse ist durchgehende 20, die Communications-Weege aber 3 Klafter breith. Die Dorf-Gässen sind 18 Klafter breith. Maastab von 900 Wiener Klafter. Eingetheilet und gezeichnet durch Ant. v. Triebswetter Hauptmann von Graf Adam Batthyan a Inf. R.“

Herkunftsorte der 252 Erstansiedlerfamilien in Billed

Die Einwanderung der Deutschen ins Banat, Tryptichon von Stefan Jäger (Ankunft)

Siedlerhaus, Aquarell von Stefan Jäger

Geschmiedete Kreuze auf dem Sauerländer Friedhof

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er Kolonistenspruch: „Den Ersten der Tod...“ trifft voll zu. Hunger und Krankheiten forderten ihre Opfer, es starben mehr Menschen als geboren wurden. Für das Jahr 1766 werden 705 Einwohner für Billed angegeben, ein Jahr nach der Gründung hatte man schon 98 Tote begraben. Bis 1771 sind 936 Personen verstorben. Im Monat September 1770 mussten 54 Tote, im Oktober 52 Tote und im November 45 Tote beerdigt werden. Je 6 Todesfälle gab es am 21. September und am 2. Oktober 1770. Ganze Familien wurden ausgelöscht. Die leerstehenden Häuser wurden jedoch stetig von Neusiedlern belegt.

Un sat bătut din pământ

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illiet wurde unter der Kaiserin Maria Theresia zusammen mit anderen 33 Dörfern besiedelt und sollte als ei­ne der ersten Neugründungen dieser Siedlungsperiode eine Musterrolle übernehmen. Es entstand in der Nähe eines verödeten Ortes auf der „Prädium Billiet“ genannten Fläche. Ab ca. 1835 war der Name Billet, ab 1867 Billéd, ab 1920 Biled, die deutsche Schreibweise ist Billed. Ein Ort Billyed wurde erstmals 1404 urkundlich als Besitz der Familie Hagymas de Beregszo erwähnt. Es wurden 254 gleich große Hausplätze von je einem Katastraljoch (0,575 ha) für 252 Wohnhäuser, eine Kirche und eine Schule vermessen. Das Dorf hat einen Schachbrett-Grund­riss, jede Seite eines Quadrates ist 250 m lang und mit sechs Kolonistenhäusern bebaut, die Gassen sind 35 m breit. Der erste Billieter Bürgermeister hieß Caspar Hann. Dorfplan von Billiet erstellt 1769-1772 im Rahmen der Josephinischen Landesaufnahme des Temeschwarer Banats

Siegel der Gemeindeverwaltung mit der Umschrift SIGL TOC 1772 Billiet Dorf

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m 1. November 1774 wurde das erste Grundbuch angelegt. Es beinhaltet ein „kurzes Historicum“ des Dorfes, den „Summarischen Umkreis des Terrains“, die „Besitzblätter“ und die Überkommungsart der Besitzer. Das finanzielle System, auf dem die Ansiedlung im Banat aufgebaut war, war ein Vorschusssystem, der Staat gewährte den Ansiedlern alle zum Wirtschaften nötigen Beihilfen, die nach einer allgemeinen Frist von 3 Jahren zurückgezahlt werden mussten. Dabei waren für die Bauern die ersten 10 Jahre steuerfrei. Umsonst erhielten die Kolonisten den Hausplatz, Acker und Wiese. Die Kolonisten brachten landwirtschaftliche und handwerkliche Erfahrungen mit, die Herkunftsländer der bäuerlichen deutschen Siedler wiesen zur Zeit ihrer Auswanderung eine hochentwickelte Bodenkultur auf. Das von den Siedlern im Banat übernommene Ackerland war jedoch ein erst seit kurzem entwässertes Sumpfland, das seit Jahrhunderten verwahrlost, verwildert und mit Gestrüpp überwuchert war.

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Localitati de origine a primilor colonisti ve-

Sistemul financiar, pe care s-a bazat coloniza-

niti in sat.

rea in Banat, a fost un sistem de creditare prin

Billiet a fost colonizat sub imparateasa Maria Tereza in 1765 odata cu inca 33 de localitati colonizate si urma sa preia functia de sat model pentru localitatile nou create. A luat fiinta in apropierea unui loc pustiit pe arealul numit „Prädium Billiet“. Din 1835 a avut denumirea Billet, iar din 1867 Billed, din 1920 Biled, in versiunea germana Billed. Un loc Billyed a fost amintit pentru prima oara in 1404 ca posesiune a familiei Hagymas de Beregszo. 1765 au fost masurate 254 locuri egale de case de un jugar ( 0,575 ha) pentru 252 de case de locuit, o biserica si o scoala. Comuna in plan are infatisarea unei table de sah cu o latura de 250 m a patratului, unde au fost construite 6 case; strazile au o latime de 35 m. Primul primar al Billietului a fost Caspar Hann.

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Planul comunei din 1769

La 1 noiembrie 1774 a fost intocmita prima carte funciara. Ea cuprinde o „Scurta istorie“ a comunei, „Sumara prezentare a imprejurimii terenului“, „Foile de posesiune“ si felul de preluare a posesorilor.

care statul acorda colonistilor toate ajutoarele necesare gospodaririi, care dupa 3 ani trebuiau restituite. Pentru tarani primii 10 ani au fost fara impozite. Fara plata colonistii au primit spre folosinta locul de casa, terenul agricol si izlazul. Colonistii au adus cu ei experiente agricole si mestesugaresti, deorece tarile bastinase ale colonistilor germani din mediul rural aveau peatunci o foarte dezvoltata agricultura. Insa terenurile preluate de ei in Banat erau doar de scurt timp mlastini desecate, care de secole erau neglijate, salbaticite si acoperite de maracinis.

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Zicala colonistilor: „Primii au avut parte de moarte...“ se potriveste intocmai. Foametea si bolile au facut victime, au murit mai multi decat s-au nascut. Pentru anul 1766 s-au consemnat 705 locuitori in Billiet, la un an dupa intemeiere fusesera deja 98 de morti. Pana in 1771 au murit 936 de persoane. In septembrie 1770 au fost inmormantati 54 de decedati, in octombrie 52 si in noiembrie 45. Cate 6 morti s-au inregistrat la 21 septembrie si la 2 octombrie 1770. S-au stins familii intregi. Casele ramase goale au fost repopulate de noi colonisti.


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Arbeit als Lebensinhalt

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tefan Jäger (1877-1962) hat wie kein anderer Künstler die Banater Heidelandschaft und seine schwäbischen Landsleute in ihrer Lebensund Arbeitswelt beobachtet und mit meisterlich geführten Bleistift- oder Pinselstrichen für die Nachwelt festgehalten.

Die Mutter von Stefan Jäger, die geborene Magdalena Schuller (1856-1927), stammt aus Billed, Hausnummer 317 (seit 1927 ist es die Nr. 667) aus der Neugasse. Dieser Straßenzug wird lange nach der Ansiedlung angelegt. Hier wohnen vorwiegend Kleinhäusler, Tagelöhner und Landarbeiter. Als der 16 Jahre ältere Witwer Franz Jäger sie ehelicht, war sie 19.

Auf dem Weg zu Feldarbeiten, Aquarell von Stefan Jäger Kukuruz (Mais) hacken, Aquarell von Stefan Jäger Flurbild, Malerei von Stefan Jäger

Die erste Furche, Aquarell von Stefan Jäger

Im Dämmerschein vor Sonnenaufgang schon rasselten die ersten Wagen fort, in allen Höfen herrschte Leben und Bewegung, man molk die Kühe im Dunkeln und trieb sie mit den Kälbern und Füllen und Schweinen auf die Gasse hinaus, denn auf die Halter warten konnte man nicht, die mochten sich das Vieh für die Weide zusammenlesen.

Auch bei den Häusern der Handwerker, die zu selbständigen Schnittern geworden waren, fuhren Wagen vor, niemand brauchte zu Fuß zu gehen, es wäre zu schade gewesen um die Zeit. Kein Rad, das noch lief, kein Gaul, der noch aufrecht ging, blieb ungenützt im Dorfe, und die Halter brachten während der Erntezeit nur Füllen auf die Weide.

An allen Straßenkreuzungen warteten Schnittergruppen auf die Wagen der Bauern, und manch ein junges Blut, das in Taglohn ging, hockte da verschlafen auf einem Eckstein und tunkte mit dem Kopfe, bis es angerufen und aufgeladen wurde.

Leer war das weite Dorf, wenn die Glocke den Tag einläutete, und sie rief später auch vergeblich zur Messe, nur Greisinnen kamen zur Kirche. Wer nicht mehr schaffen konnte, betete für eine gute Erntezeit. Adam Müller-Guttenbrunn (1852–1923): „Meister Jakob und seine Kinder“

Im Schnitt, Malerei von Stefan Jäger

Beim Ackern, Strichzeichnung von Stefan Jäger

Munca - conţinut al vieţii

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Ca nici un alt pictor Stefan Jäger (18771962) a observat, a pictat cu maiestrie si a imortalizat pentru posterioritate peisajul Banatului de ses si concetatenii lui svabi cu felul lor de-a trai si munci. Mama lui Stefan Jäger, nascuta Magdalena Schuller (1856-1927), e originara din Biled nr. de casa 317 (din 1927 nr. 667) din strada Noua. Aceasta strada a fost amenajata mult timp dupa intemeiere. Aici locuiau mai ales oameni cu case mai mici, zilieri. Cand vaduvul Franz Jäger, mai in varsta cu 16 ani, s-a casatorit cu ea, Magdalena avea 19 ani. Prima brazda, pictura de Stefan Jäger

Stefan Jäger

Flurbild mit Pferdewagen, Aquarell von Stefan Jäger

Die Schnitter stehen unter Zeitdruck, denn das Getreide muss bei dem trockenen Wetter schnellstens abgeerntet werden.

asteptau carutele taranilor, si cate un tanar sau o tanara stateau somnorosi pe o piatra, cazandele capul de somn pana au fost strigati si luati in caruta. Si la casa mestesugarilor, care devenisera seceratori independenti, s-au urnit carute, nimeni nu trebuia sa mearga pe jos, ar fi fost pacat de timp. Nici o roata folosibila, nici o martoaga care mai umbla, n-a ramas nefolosita in sat, si pastorii duceau in timpul recoltarii doar manjii la pascut. Pustiu era intregul sat, cand bateau clopotele de ziua si chemau mai tarziu in zadar la slujba, doar babele veneau la biserica. Cine nu mai pu-

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Cu caruta svabeasca prin camp, pictura de

W

La toate rascrucile de strazi grupuri de seceratori

Painea din faina de grau este alimentul de baza

Prasit de porumb, pictura de Stefan Jäger

ten Kreuzhaufen zusammengetragen. Das Garbenbinden ist zumeist der Frau überlassen, man nennt sie „Kleckerin“.

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In drum spre lucru in camp, pictura de Stefan Jäger

eizenbrot ist das Hauptnahrungsmittel der Banater Schwaben. Der Weizenbau nimmt mehr als 40% des Ackerlandes ein und die Weizenernte (Schnitt) bildet den Höhepunkt des Landwirtschaftsjahres. Nachdem die Halme geschnitten und in Garben gebunden sind, werden sie zu sogenann-

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tea munci, se ruga pentru o recolta buna.“

De la munca in drum spre casa, pictura de Stefan Jäger

Im Schnitt, Malerei von Stefan Jäger

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Cu caruta svabeasca in camp, pictura de

Stefan Jäger

Adam Müller-Guttenbrunn (1852-1923) „Meister Jakob und seine Kinder“

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La seceris, pictura de Stefan Jäger

al svabilor banateni. Cultura graului ocupa 40% din suprafata arabila si secerisul reprezinta punctul culminant al anului agricol. Dupa ce spicele erau taiate si prinse in legaturi, erau adunate in asa zise gramezi-cruce. Legarea

„In amurg, inainte de rasaritul soarelui huru-

spicelor era treaba de femeie, numita „Klecke-

iau primele carute, in toate curtile era viata si

rin“.

miscare, vacile erau mulse pe-n-tuneric si erau manate cu viteii, manjii si porcii in strada, caci

Seceratorii erau grabiti, caci cerealele trebuia re-

nu se putea astepta pastorii, acestia urmau sa-si

coltate repede pe timp uscat./ inaite de ploaie.

adune animalele pentru izlaz.


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Der Bauer in seinem Element

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er landwirtschaftliche Maschinenpark und das Vieh mit den Stallungen befanden sich meistens auf der Tenne. Auf einem mittleren Bauernhof gab es einen durchschnittlichen Viehbestand von:

„Pflüg mir den Boden“, Foto von Helmut Schneider. Durch den Schwarzerdeboden und den relativ niedrigen Grundwasserspiegel sind die Felder besonders fruchtbar.

1 5-20 Schweine 6-10 Schafe 20-30 Gänse 80-100 Hühner und anderes Geflügel 4-5 Pferde bei einem mittleren Bauer

Aufbruch in die 2. Halbzeit: eine Schnittermannschaft, deren Weizenfeld sich nicht weit vom Dorf befand, war in den heißen Mittagsstunden zum Essen und Erfrischen zu Hause.

Țăranul în elementul lui

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ie Anbaupflanzen vor dem 2. Weltkrieg: 40% Weizen 33% Mais 18% Futterpflanzen 6% Industriepflanzen 3% Gemüse und Wein

ie letzte Saisonarbeit war die Maisernte (Kukuruzbrechen). Zu dieser Arbeit kamen Aushilfskräfte aus anderen Ortschaften. Der Mais wurde zum trocknen im sogenannten „Hambar“ gelagert und diente ausschließlich als Viehfutter.

Gerste, Hafer und Roggen wurden nur in geringen Mengen, dagegen wurden Kartoffeln vermehrt angebaut. Gemüse und Melonen gab es im eigenen Hausgarten für den eigenen Bedarf. Die Obstbäume standen ebenfalls im Garten, Kleegarten oder Weingarten.

Die zarten, weißen Kukuruzlischen füllten die Strohsäcke in den Betten und das Maislaub schmeckte den Kühen und Schafen. Der übriggebliebene Stengel eignete sich zuletzt hervorragend zum Brotbacken und Heizen.

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„Ara-mi pamantul“, fotografie de Helmut Schneider

Parcul de masini agricole si animalele cu grajdurile in cele mai multe cazuri se aflau in arie/ batatura.

Datorita cernoziomului si panzei freatice relativ

Intr-o gospodarie taraneasca mijlocie efectivul

joase ogoarele sunt deosebit de manoase.

mediu de vite era:

15-20 porci

Plantele cultivate inainte de 1945:

6-10 oi

40% grau

20-30 gaste

33% porumb

80-100 gaini si alte pasari

18% furaje

4-5 cai.

6% plante industriale

3% legume si vita de vie.

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Orz, ovaz si secara au fost cultivate doar in mica masura, insa tot mai mult cartofi. Legume, lubenite si pepeni cresteau in gradina pentru consumul propriu. La fel erau pomi fructiferi in gradina ori vie.

Im Schnitt, Foto von Hans Retzlaff. Unter den Kleinbauern gab es viele, die keine Mähmaschine besaßen, sie mußten ihr Getreide mit der Sense mähen oder „abmachen“.

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Start in repriza a doua: o echipa de seceratori, a caror lan de grau se afla nu departe de sat, in orele fierbinti ale amiezii fusese acasa sa manance si sa se racoreasca.

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„La seceris“, fotografie de Hans Retzlaff

Printre taranii mai saraci existau multi fara seceratoare-treieratoare, care trebuiau sa secere cu coasa cerealele lor.

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Ultima munca de sezon era culesul porumbului. Pentru aceasta munca veneau ajutoare din alte localitati. Pentru uscat porumbul a fost depus in asa zisele hambare si folosea exclusiv pentru hrana animalelor. Cu panusele moi si albe se umpleau saltelele de pat si tuleiul era pe gustul vacilor si oilor. Tulpina golita de frunze se potrivea de minune pentru coptul painii si pentru incalzit.


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Im „Schnitt“ Brot für ein ganzes Jahr

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as Getreideeinführen (Beifiere) zählte zu den leichteren und angenehmeren Arbeiten in der Erntezeit. Da man, je nach der Entfernung des Feldes, fünf- bis sechsmal täglich fahren wollte, mußte man schon sehr früh aus den Federn. Man

konnte aber jedesmal, wenn man mit einem geladenen Wagen zuhause ankam, einen frischen Trunk zu sich nehmen. Außerdem konnte man das Mittagessen im Kühlen zu Hause essen. In der Tenne wurden die Garben dann aufgeschobert.

Einfahren der Ernte durch den Hof, links die sogenannte „Sommerküche“, auf die Tenne der Bauernwirtschaft von Jakob Muttar

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ier bis sechs Pferde wurden vor die Mähmaschine gespannt, um eine Fläche von acht Joch (4,6 ha), eine Tagesleistung, abzumachen. Der kleine Knecht führte die Pferde, die Magd oder der Tennmann trieb sie an und der Bauer

Dreschmannschaft 1917 mit Jugendlichen und Alten, die Männer waren im Krieg.

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ie Dampflokomotive kam selbständig als „Selbstwanderer“ mit dem Dreschkasten und Elevator in den Hof und dann auf die Tenne gefahren. Die sogenannte „Dreschpartie“ bestand gewöhnlich aus 16-18 Mann, die nicht immer Ortsan-

sässige waren. Dann gab es noch den Maschinisten und den Heizer. Die Dauer des Dreschens betrug je nach Größe der angebauten Fläche 1-2 Tage. 1944 gab es 14 Dreschmaschinen. Foto mit der Dreschmaschine der Familie Schwarz 1934.

achtete auf die Mähmaschine. Die übrigen Helfer stellten die gebundenen Garben auf Kreuzstöße reihenweise und geradlinig auf. Ein Kreuzstoß hatte in Billed 14 Garben. Die Getreideernte war eine zeitbegrenzte und harte Arbeit.

In den zwanziger Jahren wurden die ersten Garbenbinder eingeführt, 1944 gab es in Billed 169 Mähbinder. Familie Hans Glaß und Nikolaus Weber mit ihrem Mähbinder.

La seceriș - pâine pentru un an întreg

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Patru pana la sase cai erau inhamati la o seceratoare mecanica pentru a secera o suprafata de opt jugare (4,6 ha), productivitatea de o zi. Argatul-mic conducea caii, slujnica sau argatul de arie ii mana si taranul observa seceratoarea. Celelalte ajutoare asezau snopii legati, in randuri drepte in gramezi cruce. La Biled o cruce avea 14 snopi. Secerisul a fost o munca limitata in timp si grea. In anii douazeci au aparut primele legatoare de snopi mecanice, in 1944 existau la Biled deja 169. Familia Hans Glaß si Nikolaus Weber cu legatoarea lor de snopi

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Seceris la familia dr. Michael Ortinau, care a fost avocat si a arendat terenul sau agricol. Intrucat munca secerisului se platea in natura, a fost posibil, ca in cele 2-3 saptamani de munca grea satenii lipsiti de pamant sa-si castige pai-

Aufschobern der Garben auf der Tenne

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lui. Dupa distanta lanului se doreau cincisase ture, ca atare trebuia sculat devreme. Dar de fiecare data ajuns acasa cu o incarcatura, s-a putut lua o bautura racoritoare. In plus se putea pranzi acasa la racoare. In batatura snopii au fost stivuiti sire. Intrare prin curte (in stanga asa zisa bucatarie de vara) spre batatura gospodariei lui Jakob Muttar

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Stivuirea snopilor in batatura

Echipa de treierat 1917, tineri si varstnici, barbatii erau in razboi.

Locomotiva cu aburi se putea deplasa autonom cu batoza si elevator in curte si apoi in batatura. Asa zisa echipa de treierat era formata de obicei din 16-18 persoane, nu intotdeauna localnici. Mai erau mecanicul si fochistul. Durata treieratului era - in functie de suprafata cultivata – de

nea pe tot anul.

1-2 zile. In 1944 existau in Biled 14 treieratoare.

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Fotografie cu treieratoarea familiei Johann

Transportul snopilor acasa se numara printre muncile mai usoare ale secerisu-

Schnitt bei der Familie Dr. Michael Ortinau, der selbst Anwalt war und daher sein Feld bewirtschaften ließ. Da das Entgelt im Schnitt in Naturalien erfolgte, war es in den 2-3 Wochen harter Arbeit auch für Dorfbewohner ohne Feldbesitz möglich, ihr Brotgetreide fürs ganze Jahr zu verdienen.

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Schwarz in 1934.


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Mit dem Vieh Tür an Tür

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ilchkuh und Kälbchen im Hof der Familie Mann in der Altgasse. Vor der Enteignung 1945 wurden 1186 Kühe und 664 Rinder gezählt.

Die Familien Weber und Dumelle bei der Schweineschlacht 1935. ie Schweineschlacht hatte eine besondere Bedeutung für die Selbstversorger, denn sie waren in der Lage das geschlachtete Tier fast restlos, in hoher Qualität, zu verwerten. Foto unten: Schweineschlacht in den 1940er Jahren bei der Familie Würtz.

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Kühe auf dem Heimweg durch das Dorf im Sommer 2009. Die Kuhhaltung auf der Wiese hinter der ehemaligen Sauerländer Brücke gibt es bis heute.

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ohann Muttar und Wilhelm Thöress auf den Arbeits- und Reitpferden in der Zwischenkriegszeit. Der größte Stolz des schwäbischen Bauern waren seine 4-5 gepflegten Pferde. Eine Urkunde von 1859 vermerkt 944 Pferde im Dorf, 1945 wurden 1039 gezählt.

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roß- und Musterbauer Nikolaus Seibert mit Hut auf seiner Kalesche mit oldenburger Gespann. Auf derselben wird sich in der kommunistischen Zeit noch der Vorsitzende der LPG kutschieren lassen.

Hühnerhof, Malerei von Stefan Jäger ie Grundnahrungsmittel waren: Brot, Fleisch, Mehlspeisen, Gemüse, Schmalz und Milchprodukte. Aber auch Geflügel wie Hühner, Enten und Gänse waren auf dem Speiseplan.

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Cu animalele alaturi

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Hühnerhof, Malerei von Stefan Jäger Die

Grundnahrungsmittel

waren:

Brot,

Fleisch, Mehlspeisen, Gemüse, Schmalz und Milchprodukte. Aber auch Geflügel wie Hühner, Enten und Gänse waren auf dem Speiseplan.

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Mit dem langen Pferdewagen in der Kreuzgasse auf dem Nachhauseweg von Frühjahrsfeldarbeiten in der Zwischenkriegszeit. Hinten werden 2 weitere Pferde mitgeführt.

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Johann Muttar und Wilhelm Thöress auf den Arbeits- und Reitpferden in der Zwischenkriegszeit. Der größte Stolz des schwäbischen Bauern waren seine 4-5 gepflegten Pferde. Eine Urkunde von 1859 vermerkt 944 Pferde im Dorf, 1945 wurden 1039 gezählt. Groß- und Musterbauer Nikolaus Seibert mit

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ernbetrieb verbraucht im Durchschnitt das Fleisch von 6 Schweinen. In einer Zeit ohne Kühlschrank kannte man zahlreiche Fleischprodukte und Konservierungsverfahren, die es ermöglichten, ein ganzes Jahr hindurch die wichtigen tierischen Proteine zur Verfügung zu haben.

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Milchkuh und Kälbchen im Hof der Familie Mann in der Altgasse mit. Vor der Enteignung 1945 wurden 1186 Kühe und 664 Rinder gezählt. Kühe auf dem Heimweg durch das Dorf im Sommer 2009. Die Kuhhaltung auf der Wiese hinter der ehemaligen Sauerländer Brücke gibt es bis heute.

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Die Familien Weber und Dumelle bei der Schweineschlacht 1935.

Die Schweineschlacht hatte eine besondere Be-

Hut auf seiner Kalesche mit oldenburger Ge-

deutung für die Selbstversorger, denn sie waren

spann. Auf derselben wird sich in der kommu-

in der Lage das geschlachtete Tier fast restlos, in

nistischen Zeit noch der Vorsitzende der LPG

hoher Qualität, zu verwerten.

kutschieren lassen.

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Ende November bis Ende Dezember wurden in den meisten Häusern Schweine geschlachtet. Ein mittlerer Bau-

Mit dem langen Pferdewagen in der Kreuzgasse auf dem Nachhauseweg von Frühjahrsfeldarbeiten in der Zwischenkriegszeit. Hinten werden 2 weitere Pferde mitgeführt.

E

nde November bis Ende Dezember wurden Schweine geschlachtet. Ein mittlerer Bauernbetrieb verbraucht im Durchschnitt das Fleisch von 6 Schweinen. In einer Zeit ohne Kühlschrank kannte man zahlreiche Fleischprodukte und Konservierungsverfahren die es ermöglichten, ein ganzes Jahr hindurch die wichtigen tierischen Proteine zur Verfügung zu haben.

Foto unten: Schweineschlacht 40er Jahre:

Schweineschlacht in den 1940er Jahren bei der Familie Würtz.


Billeder Tabak

T

abakbau bei der Landwirschaftlichen Versuchsstation von Ing. Angheluta. Im sogenannten „Kleinen Flur“ wurden unter anderen auch Tabaksorten gezüchtet. 8-10 Billeder fanden in dem Staatsbetrieb Beschäftigung.

Eine Tabakbauer-Team bei der Arbeit in den Trockenschuppen der Kollektivwirtschaft der 1960er Jahre

B

eim „Tuwackinreihe“ wurden die Tabakblätter nach dem Nähnadel- und Fadenprinzip eingereiht. So eine Schnur hatte eine Länge von ungefähr 3 -4 Metern. Die vollen Schnüre wurden im Hinterhof an ein entsprechendes Holzgerüst zum

Trocknen aufgehängt und nachher bis zum Büscheln im Schuppen aufbewahrt. Die klebrige Arbeit war mit Geselligkeit verbunden und wurde oft auch zu Hause mit Familienunterstützung durchgeführt.

B

illed war eine der von der staatlichen Monopolgesellschaft ausgesuchten Ortschaften, in denen der Tabakanbau genehmigt wurde. „Billeder Tabak“ war ein Begriff, schon König Ferdinand I. hatte ihn bei seinem Besuch 1923 gekostet. Die Tradition wurde auch in der LPG fortgesetzt, Mitte März wurde mit den Mistbeeten (Kutsch machen) begonnen. Wenn dann die Pflanzen soweit gediehen waren, konnte mit dem Anpflanzen begonnen werden. Bei länger anhaltender Trockenheit musste öfters gegossen werden. In jeder Tabaksplantage wurde extra ein Brunnen gebohrt. Fotos: 1960er Jahre.

Tutun din Biled

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Biledul a fost una din localitatile alese de Monopolul statului, in care era permis cultivarea tutunului. „Tutunul bilezean“ a fost o notiune cu renume, deja regele Ferdinand I il gustase in 1923 in timpul vizitei sale la Biled. Traditia a fost continuata in CAP; la mijlocul lui martie au fost incepute rasadurile. Cand plantutele erau destul de mari, s-a inceput plantatul in camp. Pe seceta prelungita era necesar udatul mai des. In fiecare plantatie de tutun era sapata o fantana speciala. Poze din anii 60.

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Cultivatori de tutun la ruperea mladitelot nedorite la CAP in 1965. Johann Keller din SUA, al doilea din stanga, isi viziteaza consatenii la lucru.

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O echipa de cultivatori de tutun la treaba in sopronul de uscat al CAP-ului in anii 60

„T

uwakbischle“ in der LPG der 1960er Jahre. Im Spätherbst begann das Zusammenlegen. Jedes einzelne Blatt von jeder Sorte musste sorgfältig sortiert, aufeinandergelegt (25-30 Blätter) und an den Rippen mit Bast zusammengebunden werden.

Tabakbauern beim „Geizen“ in der Kollektivwirtschaft 1965. Johann Keller aus den USA, 2ter von links, besucht seine Billeder Landsleute bei der Arbeit.

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La insirat tutunul: frunzele sunt insirate pe principiul ac-sfoara. Sfoara era cam de 3-4 m. Sforile cu frunzele insirate erau agatate in soproane deschise si pastrate acolo pana la presarea lor in manunchiuri. Munca murdar-lipicioasa era legata si de momente distractive si era executata deseori si acasa cu ajutorul familiei.

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Pregatirea „buchetelor“ de tutun uscatpresat la CAP in anii 60. Toamna tarziu incepea asezarea si presarea. Fiecare frunza in parte trebuia sortata cu grija, puse 25-30 una peste alta si legate cu panuse sau rafie de capetele nervurilor. Apoi se prindeau „buchetele“ in baloturi mari pentru a fi predate functionarilor statului.

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Cultivarea tutunului la Statiunea experimentala agricola din Biled (Nivea)

In asa zisul „Ogor mic“ au fost create printre altele si noi soiuri de tutun. 8-10 bilezeni au gasit de lucru in aceasta institutie de stat.


Spinnräder seit der Ansiedlung

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924 wurde die Billeder Hanffabrik gegründet. Viele Dorfbewohner fanden hier Arbeit, aber auch viele aus der Fremde. Vor allem aus der Gegend von Nadlac kamen Arbeiter nach Billed, wo sie in fabrikseigenen Wohnungen untergebracht wurden.

A

nsicht der Hanffabrik in der Abenddämmerung 1984. Ein Abfallprodukt waren die zerkleinerten Hanfstengel „Brechkrane“ genannt, die als Heizmaterial im Dorf benutzt wurden und für die es spezielle Ofenkonstruktionen (Brechkraneofe) gab.

G

eschnittener Hanf im „Gebrannten Land“ 1983. Der Hanfd wird am Boden liegend getrocknet, zu „Berten“ zusammengebunden und zum Rösten gebracht.

Nach der Trocknung auf der Wiese begann das Hanfbrechen. Es gab ein Gerät mit einer Zunge zum Vorbrechen, die „Quetsch“, und eines mit zwei Zungen zum Sauberbrechen. Danach war der Hanf fertig zum Hecheln und zur Weiterverarbeitung.

Biled: Hanfindustrie, Auslegen von Hanfbündeln, Männer, nahe - Aufnahme des berühmten Bildjournalisten Willy Pragher am 15. Mai 1944. (Landesarchiv B-W, Abt. Staatsarchiv Freiburg, W 134 Nr. 037823a)

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rei Generationen beim „Spenne und Klengle em offene Gang“ 1930, v.l.n.r. Peter und Barbara Keller, Maria, Jakob, und Josef Breitenbach (491).

Roata de tors inca de la colonizare

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Geschnittener Hanf im „Gebrannten Land“ 1983. Der Hanf wird am Boden liegend getrocknet, zu Bündeln zusammengebunden und zum Rösten gebracht. Biled: Hanfindustrie, Auslegen von Hanfbündeln, Männer, nahe - Aufnahme des berühmten Bildjournalisten Willy Pragher am 15. Mai 1944.

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Hilfskräfte beim „Rauswaschen“, jede sechste „Berte“ gehörte dem Rauswascher. Die Leute standen bis zu 7 Stunden im kalten Wasser. Die Hanfröste nahm einen Teil des schlammreichen Jergrabens am Südostende des Dorfes ein.

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ilfskräfte beim „Rauswaschen“, jede sechste „Berte“ gehörte dem Rauswascher. Die Leute standen bis zu 7 Stunden im kalten Wasser. Die Hanfröste nahm einen Teil des schlammreichen Jergrabens am Südostende des Dorfes ein

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anfspinnerei 1938. Der Hofkammerrat von Kempelen berichtet aus dem Banat in seiner Relation vom 10. Februar 1768 dass „Der Verwalter Knoll läßt sich sehr angelegen seyn, in seinen Colonien die Hanf- und Flachsspinnerey so viel möglich einzuführen, weswegen er auch hier zu Billied schon 211 Spinnräder ausgelheilet hat.“

Nach der Trocknung auf der Wiese begann das Hanfbrechen. Es gab ein Gerät mit einer Zunge zum Vorbrechen, die „Quetsch“, und eines mit zwei Zungen zum Sauberbrechen. Danach war der Hanf fertig zum Hecheln und zur Weiterverarbeitung.

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Hanfspinnerei 1938. Der Hofkammerrat von Kempelen berichtet aus dem Banat in seiner Relation vom 10. Februar 1768

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das „Der Verwalter Knoll läßt sich sehr angelegen seyn, in seinen Colonien die Hanfund Flachsspinnerey so viel möglich einzuführen, weswegen er auch hier zu Billied schon 211 Spinnräder ausgelheilet hat.“

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1924 wurde die Billeder Hanffabrik gegründet. Viele Dorfbewohner fanden hier Arbeit, aber auch viele aus der Fremde. Vor allem aus der Gegend von Nadlac kamen Arbeiter nach Billed, wo sie in fabrikseigenen Wohnungen untergebracht wurden. Ansicht der Hanffabrik in der Abenddämmerung 1984. Ein Abfallprodukt waren die zerkleinerten Hanfstengel „Brechkrane“ genannt, die als Heizmaterial im Dorf benutzt wurden und für die es spezielle Ofenkonstruktionen (Brechkraneofe) gab.

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Drei Generationen beim „Spenne und Klengle em offene Gang“ 1930, v.l.n.r. Peter und Barbara Keller, Maria, Jakob, und Josef Breitenbach (491).


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Auf Augenhöhe mit dem Fortschritt Die Bauern schickten ihre Erbsöhne auf sogenannte „Ackerbauschulen“, wo sie als Landwirt ausgebildet wurden. Billeder auf dem Foto: Hans Hehn, Peter Rieder, Hans Slawik und unten, 3. v. rechts, Nikolaus Schmidt.

Rossmühle am Dorfrand, Aquarell von Stefan Jäger. Nachdem am Ende des 19. Jh. in Billed gleich zwei „Kunstmühlen“ entstanden, verschwanden allmählich die 5 Rossmühlen sowie eine Wassermühle.

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ühlengroßbetrieb der Gebrüder Steiner, die die 1902 erbaute Mühle 1911 angekauft, sie mit modernen Maschinen und Walzstühlen versehen und ihr auch eine Schroterei angeglie-

dert hatten. Sie wurde nicht nur als Lohnmühle betrieben, rund 50% ihrer Erzeugnisse gingen in den Export. In den dreißiger Jahren wurde noch eine Essigfabrik angeschlossen.

Nikolaus Schmidt hätte den Hof, auf dem wir uns jetzt befinden, übernehmen sollen. Durch den Krieg und seine Folgen landete er jedoch als Landwirt in Brasilien.

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osef Hubert (305) 1924 mit seinem Motor-Ackerpflug Hannomag, mit dem man die Erde tiefpflügen konnte, um Weingärten anzulegen oder um bessere Ernten zu erzielen. Im Hintergrund der Anhänger, in dem der Treibstoff mitgeführt und übernachtet wurde, um Leerfahrten zu vermeiden, weil der Treibstoffverbrauch hoch war.

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andwirtschaftsmaschinen die 1944 eingesetzt wurden: 200 Sämaschinen, 169 Mähmaschinen, 14 Dreschmaschinen, 43 Grasmäher und 56 Traktoren. Foto: Nikolaus Seibert mit einem der ersten Traktoren im Dorf, einem „Oil Pull“ mit Mähbinder im Jahr 1928.

Mână-n mână cu progresul tehnic

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Josef Hubert (445) cu plugul-agregat Hannomag cu care se putea ara adanc pentru a planta vita de vie sau pentru a obtine recolte mai bogate. In planul doi remorca cu care s-au transportat carborantii si in care s-a inoptat, pentru a se evita mersul in gol, deorece consumul de carboranti era ridicat. Urmatoarele masini agricole s-au folosit in 1944: 200 semanatoare, 169 seceratoare mecanice, 14

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ie Ballmann-Mühle, genannt nach ihrem letzten Besitzer Jakob Ballmann, der die 1890 erbaute Mühle 1918 erwarb, sie mit neuen Walzstühlen und für den Antrieb mit einem Deutz-Dieselmotor ausstattet, sodass sie zu den modernsten Mühlen des Banats zählte. 1921 wurde auch die Versorgung des Dorfes mit elektrischem Strom ausgelotet.

I

n der Zwischenkriegszeit entstehen auf den Bauernhöfen neue Wirtschaftsgebäude mit Aufzug, in denen auf 3 Ebenen Maschinenpark, Viehställe, Getreide und Viehfutter untergebracht werden konnten.

masini de treierat, 43 cositoare iarba si 56 trac-

M

it Motor-Technik vertraute Bäuerinnen. Magdalena Seibert aus der Kirchengasse auf NSU-Rad und Susanna Weber, geb. Glasz, aus der Hauptgasse, auf ihrem Leichtkraftrad „Wanderer SP1“.

toare. Nikolaus Seibert cu unul din primele tractoare din Biled, un „Oil Pull“ cu seceratoare-legatoare, in anul 1928.

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lor era pentru export. In anii trezeci a fost anexata si o fabrica de otet.

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Moara Ballmann, numita asa dupa ultimul ei proprietar Jakob Ballmann, care a cumparat moara, construita in 1890, in 1918, a dotat-o cu valturi noi si un motor Deutz-Diesel incat s-a numarat printre cele mai moderne mori din Banat. In 1921 s-a sondat livrarea de curent electric comunei. In perioada interbelica iau fiinta in gospodariile taranesti cladiri gospodaresti cu scripete, cladiri in care pe trei nivele erau depozitate parcul de masini, grajdurile pentru animale, cerealele si furajele pentru animale.

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Deja inainte de Primul Razboi Mondial taranii isi trimiteau fiii la asa zise „scoli agricole“, unde erau perfectionati ca agricultori.

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Bilezeni in fotografie: Hans Hehn, Peter Rieder,

Franz Slavik la arat la inceputul anilor 40. Cu 108 jugare pamant arabil (62ha) a fost

cel mai avut in sat.

Moara actionata de cai la marginea satului, acuarela de Stefan Jäger.

Dupa ce la sfarsitul sec. 19 la Biled apar 2 mori mecanice (moderne), treptat au disparut cele 5 mori actionate de cai ca si moara actionata de apa. Marea intreprindere de morarit a fratilor Steiner, care au cumparat moara, construita in 1902 in 1911, au inzestrat-o cu masini si valturi moderne si i-au adaugat si o uruiala. Moara n-a fost doar pentru localnici ci cam 50% din productia

Franz Slavik beim Ackern Anfang der 40er Jahre. Mit 108 Joch (62 ha) Ackerfeld war er der größte Bauer im Ort.

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Hans Slawik si jos randul 3 de la dreapta Nikolaus Schmidt, care urma sa preia gospodaria in care ne aflam. Datorita razboiului si urmarilor sale a ajuns insa ca taran in Brazilia, unde intre timp a si murit.

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Taranci pe motocicleta. Magdalena Seibert de pe strada bisericii cu un „NSU“ si Susanna Weber de pe strada principala pe „Wanderer SP1“.


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Handwerk mit goldenem Boden

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ewerbetreibende, Geschäftsleute und Gastwirte bis 1944

1. Altwaren und Alteisen 2. Anstreicher, Lackierer 3. Bäcker 4. Baustoffe, Kalk und Brennholz 5. Brunnenbohrer 6. Bürstenbinder

7. Dachdecker 8. Damenschneider

9. Drechsler 10. Elektriker 11. Essigerzeugung 12. Färber 13. Faßbinder 14. Fleischhauer

15. Friseure, Geschäfte

16. Gasthäuser 17. Bahnhofsgasthaus (775) 18. Pivate Gasthäuser 19. Gerber 20. Glaserer 21. Go1dschmied und Juwelier 22. Hebamme 23. Holzschneider 24. Hutmacher 25. Kammacher 26. Kaufleute

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as „Hotel zum Trompeter“ im Jahr 1891, hier war auch das Kasino untergebracht. Es wurde 1833 von den Grundherren errichtet, die es nach 1848 an die Gemeinde verkauften. Das große Einkehrgasthaus hieß im Volksmund „Groß-Wertshaus“. Nach 1945 wurde es Kulturheim. 1803 bekam die Gemeinde das Marktrecht. Wochenmärkte wurden immer am Mittwochvormittag abgehalten. Dreimal im Jahr wurden Jahrmärkte abgehalten.

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eider ist es nicht möglich, ein umfassendes Bild über Gewerbe, Handel und Industrie in Billed zu geben, da ja sämtliche Unterlagen fehlen. Die nun folgenden Daten, die keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erheben, sowie die einzelnen Beiträge und Namensverzeichnisse sind das Ergebnis von meist ganz kargen Quellen. Sie wurden zu 99 Prozent aus dem Gedächtnis niedergeschrieben. (Franz Klein, Billed-Chronik Seite 387) Foto unten: Vor dem Warenhaus der Familie Tenner vor dem 1. Weltkrieg, als Billed zu Ungarn gehörte.

27. Kino 28. Konditorei 29. Korbflechter

Dieses Handelsgeschäft wurde ausnahmslos von geschickten Billeder Zigeunern ausgeübt. Als Tauschware boten sie Porzellangeschirr an Stelle von Geld an. Das Lackieren von Möbeln, Fenster und Türen, Fußböden usw wurde von den Tischlermeistern übernommen und ausgeführt Johann Sauer (546), Mathias Slavik (371), Weber (306), Hoffmann u Reichel (310) Peter Braun (603), Anton Weiß, früher Peter Glassen (691) Josef Pfersch (589) Das Anfertigen von einfachen Schuh- und Stallbürsten wurde von der Schuljugend in der Handarbeitsstunde in der 6 und 7 Volksschulklasse erlernt Daher war auch nur wenig Bedarf an einem Bürstenbinder Das Dachdecken wurde von den Maurermeistern ausgeführt Haupt- und nebenberuflich: Agnes Gilde (42), Margarete Freer (128), Elisabeth Roth ( 178), Katharina Lind (184), Katharina Divo und Margarete Mumper (202) Elisabeth Klein (234), Elisabeth Breitenbach (236), Maria Ochsenfeld (294), Maria Weiß (379), Maria Backhaus (396), Elisabeth Rieder (436), Elisabeth Braun (467), Katharina Zimmermann (487), Maria Engrieb (519), Maria Kasper (538), Margarete Neumann (658), Elisabeth Alexius (700), Katharina Neumann (786), Katharina Rollinger (786) Franz Klein (234), Johann Rollioger (706) Die Billeder Elektrizitätsgenossenschaft beschäftigte drei Facharbeiter in ihrem Unternehmen: Josef Haberehm, Karl Kronberger und Anton. (415) Brüder Steiner (450), Ignaz Tenner (240) Ferdinand Mrakitsch (173) Leonhard Eichert (149), Johann Gergen (251), Peter Glassen (707) Johann Bohn (129), Franz Feimer (482), Johann Groß (424), Nikolaus Hummel (136), Johann Anna Jost (299), Gustav Kunst (417), Anton Kurt (114), JosefLafleur (406), Adam Neiß (622), Johann Neiß (308), Johann Rosani (407), Josef Schulde (561), Josef Sladek (336), später Johann Braun und Johann Klein, Josef Steiner (338), Nikolaus Weiß (396) Jakob Jung (356), Johann Klein (234), Adam Seibert(424), Damensalon (348). Neben diesen Friseurgeschäften gab es auch Friseure, die ihre Kunden zwei bis dreimal in der Woche in deren Privatwohnung aufsuchten und sie dort rasierten oder ihnen auch die Haare schnitten. Nikolaus Zimmer (4), Jakob Donawell (17), Jakob Gallo (104), Nikolaus Zimmer (121), Johann Gilde (154), Johann Muht (193), Franz Stumpf (197), JosefMann (206), Jakob Steiner (257), Michel Kraußer (268), Johann Krämer (382), Nikolaus Klein (615), Georg Schuller (753), Johann Steuer (746), Johann Pfod Die Pächter des Gemeindegasthauses "Zum Trompeter" (353) von ca. 1900-1945 waren, nach der Zeit geordnet folgende Familien: Weigl, Fink, Fiak sen. Fiak jun., Lambert Pritz, Attila Schmidt, Görlich und Slavik, Adam Klein Elli Schmitz, Peter Glassen, Nikolaus Schutz, Johann Fischer Mathilde und Filip Puljer (114), Johann Wolz (148), Johann Fiak (244), Mathias Nothum (290), Nikolaus Duckarm (294), Josef Görlich (348), Gustav Kunst (417), Stefan Unger (419), Anton Sehi (451), Emmerich Vastag (614), Jakob Hahn (691) Adam Rieder (36), Franz Rieder (362), Jakob Mann (308), Johann Wilhelm (292) Auch dieser Beruf wurde vom Tischlermeister ausgeführt Karl Rothgerber (419) Elisabeth Albrecht (166), Katharina Bernauer (134), Susanna Slavik (251) Michael Titel (136) Ferdinand Braun (410), Julius Proschek (348) Johann Daniel (781) mit Geschäften, nach Hausnummern geordnet: Peter Weber (82), Jakob Breitenbach (110), Susanna Alexius (115), JosefZimmermann (148), Karl Packi (181), Adam Alexius (222), Betsch und Kiss (235), Ignaz Tenner (240), Johann Backhaus (396), Josef Pilli (414), Klein & Heinz (416), Franz Haupt (431), Peter Rieder (436), Peter Seeler (441), Josef Sieber (441), Jakob Rademacher (441), Franz Assner (531), Magdalena Scholz (543), Georg Mentschik (640), Josef Pritz (640), Johann Burian (600) Die Hausnummern beziehen sich auf den Ort, wo die Vorführungen stattfanden: Stecher (424 Bauernverein), Michael Titel (294), (Gasthaus Nothum), Stefan Unger (419) ln den ersten beiden Kinos wurden nur Stummfilme vorgeführt. Ab 1938 gab es beim "Vetter Stefi" im neu erbauten Kino ausschließlich Tonfilme. Stefan Unger (419) Dieses Handwerk wurde in vielen Häusern, von jung und alt, nebenberuflich ausgeübt

Der erste 6-scharige Pflug, gefertigt in Billed von Schmiedemeister Adam Wagner. Im Bild Adam Wagner mit Geselle und Lehrbub im Sommer 1942.

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osef Scholz mit Familie und Lehrling Hans Hehn in seiner Wagnerei 1930 (543). Im Bild Bestandteile eines typischen Billeder Pferdewagens, den es in den Ausführungen lang und kurz gab und rot gestrichen war. Ein Bauer hatte 2-3 Stück davon. Die Familie Scholz gehörte zu den Ersten, die in den 60er Jahren Billed und Rumänien verlassen haben.

30. Kunstblumenerzeuger 31. Lebzeltererzeuger 32. Maler 33. Maurer

Maria Ochsenfeld (63) Franz Schipper (367), Magdalena Donawell (219) Franz Hehn (456), Katharina Metzger (499), Jakob Klein (1 69), Johann Schuch (280), Jakob Uitz (168), Peter Uitz (629) Josef Bojar (766), Jakob Deininger (754), Nikolaus Fliegl (135), Johann Plennert (580), Johann Seiler (705), Johann Wagner (214), Peter Wagner (709), Johann Jung (316), Peter Neumann (647) 34. Maschinenschlosser, Mechaniker Jakob Ballmann (224), Peter Ballmann (221), Peter Krier (50), Vater und Söhne Kubinyak (282), Johann Michels (717), Johann Packi (156), Johann Schwarz sen (435), Johann Schwarz jun (435), Peter Schwarz (462), Michael Titel (136), Andreas Frey (208) 35. Obermüller (Da ein Obermüller einem Meister gleichzustellen ist, wollen wir sie auch hier erwähnen) ? Denuel in der Sladek-Mühle, Josef Juhas (199), Nikolaus Scheer (224), Heinrich Schaljo (224) 36. Photograph Nikolaus Hehn (424), Johann Klein (234) 37. Rauchfangkehrer Gabriel Nagy (330) 38. Riemer und Sattler Josef Pirsch (303), Johann Tilger (189), Adam Gagstädter (388) 39. Schleifer Brüder Kubinyak (282) 40. Schmiede Josef Backeß (222), Nikolaus Duckarm (348), Nikolaus Fischer (288), Peter Gabemack (969), Jakob Hahn (645), Jakob Neiß (34), Josef Ochsenfeld (135), Johann Roth (178), Josef Schank (577), Anton Sehi (521), Johann Thöreß (554), Mathias Thöres (532), Adam Wagner (82), Johann Zoller (221), PeterZoller (208), Josef Gängler (208), Franz Hehn (383), Josef Hehn (6) 41. Schneider Franz Backeß (219), Josef Engrich (225), Mathias Groß (538), Nikolaus Hehn (424), Karl Hehn (356), Josef Keller (533), Johann Keller (679), Anton Lauer (300), Georg Roßani (146), Nikolaus Rugel (69),Jakob Slavik (132), Johann Slavik (745), Mathias Slavik (424), Jakob Schortje (723), Johann Klein u Nikolaus Thöreß (614) 42. Schrotmühlen Peter Krier (50), Johann Mann (536), Mathias Thöreß (532) 43. Schuhmacher Johann Fieri (308), Nikolaus Gängler (370), Mathias Karl (447), Michael Karl (249), Peter Karl (215), Nikolaus Klein (42), Josef Kotzian (640), Adam Maurer (430), Johann Maurer (302), Wilhelm Maurer (430), Nikolaus Ningel (422), Nikolaus Pinell (253), Mathias Schank (728), Georg Schulde (733), Weiter (308) 44. Schnapsbrennereien Johann Glaß (451), Josef Hubert (89), Josef Keller (533), Anton Sehi (521), Adam Schaljo (521) 45. Seiler Peter Schubert (833), Johann Wilhelm (633), Nikolaus Hartmayer (195) 46. Sodawassererzeuger Peter Divo (202), Ignaz Tenner (240) 47. Spediteure, Fuhrleute Julius Bottyan (426), Adam Klein (337) Außer diesen beiden motorisierten Unternehmern gab es auch Kleinhäusler, die die verschiedensten Aufträge entgegennahmen und mit ihrem Pferdewagen um den "Fuhrlohn" durchführten: Michael Lahni (559), Mathias Steuer (119), Peter Thöreß (310) 48. Spengler Peter Deininger (350), Mathias Muhl (128), Jakob Slavik (15), Nikolaus Slavik (301), Johann Weber (769) 49. Steinmetz Peter Reiner (345), Michael Kotzian (817) 50. Straßenwärter Anton Neiß (107) in der Bahngasse, Jakob Schank (538) für die Straße von Billed nach Alexanderhausen, Michael Völker (612) für die Straße von Billed nach Kleinjetscha, Peter Raromaeher (609) für die Straße von Billed nach Kleinbetschkerek. 51. Stricker Dieser Beruf wurde von mehreren Frauen hauptberuflich ausgeübt. Denuel (779), Anna Herrenreich (742) 52. Tapezierer Adam Gagstädter (388) 53. Tischler Josef Gergen (610), Nikolaus Henz (780), Johann Herbst (56), Anton Just (527), Andreas Klein (165), Heinrich Klein (248), Johann Klein (259), Josef Krier (197), Nikolaus Lauth (677), Franz Mumper (202), Johann Neiß (113), Josef Neiß (329), Josef Ochsenfeld (199), Sirnon Schmidt (277), Jakob Schneider (203), Josef Oberle (191) 54. Taxiunternehmer Julius Bottyan (426), Adam Klein (337) 55. Uhrmacher Karl Rothgerber (419) 56. Vieh-und Produktenhändler Johann Gilde (484), Nikolaus Lauer (501), Nikolaus Reichert (449), Maria Rothgerber (419), Jakob Weiter (614) 57. Vordruckerei Elisabeth Weber (149), Katharina Engrich (797) 58. Wagner Johann Dilk (384), Johann Groß (369), Johann Neiß (183), JosefNeiß (323), Michel Neumann (496), Josef Scholz (543), Johann Thöreß (555), Mathias Weber (143), Adam Lind (1) 59. Weber Peter Gebel (585), Dominik Weber (663) 60. Wollkratzer Nikolaus Müller (260), Johann Mann (536) 61. Zementierer und Betonwaren Johann Glaß (451), Marco Kocsis (763), Erdmann (373) 62. Zimmermann Nikolaus Mann (536), Josef Schmidt (64), Michael Alexius (700), Michael Hahn (322)

Meșteșugul - brăţară de aur

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Hotelul „La trambitas“ in anul 1891, in care a existat si „Cazinoul“.

Cladirea a fost construita in 1833 de catre proprietarii funciari, care au vandut-o dupa 1848 comunei. Marele han de sateni era numit „Carciuma mare“. Dupa 1945 a devenit Camin cultural. Din pacate nu e posibil a da o imagine cuprinzatoare asupra mestesugurilor, comertului si

Werbepostkarte der Reparaturwerkstätte von Johann Schwarz in den 1920er Jahren.

industriei din lipsa de documente in acest sens. Urmatoarele date, care nu sunt exhaustive, cat si articolele si listele de nume sunt rezultatul unor izvoare sarace. 99% au fost scrise din memorie. (Franz Klein, Billed-Chronik pg. 387) Poza jos: In fata magazinului familiei Tenner inainte de I. Razboi Mondial.

Mitte der drei­ ßi­ger Jahre wird der Traktor als Antrieb der Dreschgarnitur das dampfbetriebene Lokomobil ersetzen.

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Carte postala de reclama pentru atelierul de reparat masini al lui Johann Schwarz, de dinainte de Primul Razboi Mondial La mijlocul anilor treizeci tractorul inlocuieste locomobilul cu aburi ca actionare a garniturii de treierat. Familiile Schwarz - Peter(4) si Johann (2) - au

Die Familien Schwarz verfügten zuletzt über 6 Dreschmaschinen.

posedat la sfarsit 6 masini de treierat.

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athias Muhl, auch Muhlspengler genannt, im Rentenalter 1965 bei der Fertigung einer Regenrinne im Hof seines Anwesens (128). Der damaligen kommunistischen Planwirtschaft ist es mit ihrer Warenproduktion nicht gelungen, die kleinen, selbständigen, und daher politisch unerwünschten Handwerker brotlos zu machen. Handwerk hat goldenen Boden!

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Lista mestesugarilor, comerciantilor si birtasilor pana in 1944.

Mathias Muhl, numit si tinichigiulMuhl, la pensie in 1965 in timpul confectionarii unui jgeab in curtea casei sale (128). Economia comunista planificata de atunci n-a reusit sa-i lase fara paine pe meseriasii mici, independenti, deci nedoriti. Mestesugul era mai degraba bratara de aur.

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Primul plug cu 6 brazdare cofectionat la Biled de maistrul-fierar Adam Wagner

In poza Adam Wagner cu calfa si ucenic in vara lui 1942. Josef Scholz cu familia si ucenicul Hans Hehn in atelierul sau de rotar in anul 1930 (543) In poza parti componente ale unei carute bilezene trasa de cai, care se executa lunga sau scurta si vopsita in rosu. Un taran avea 2-3 astfel de carute. Familia Scholz era printre primele familii care au parasit Romania in anii 60.


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Am Rande der Vaterländer

Banat

N Banat

er Dichter und Schriftsteller, Orendi-Hommenau schreibt 1919: „ Es ist alles am alten Flecke geblieben und es hat sich

gar nichts geändert. Unsere Heimat, das Banat, ist dasselbe geblieben, wie vor 150 Jahren. Der Boden ist der gleiche, derselbe blaue Himmel wölbt sich zu unseren Häuptern, wir bauen dasselbe Getreide und bestellen dieselben Felder. ... Und wir? Wir jammern noch immer nach der entschwundenen Herrlichkeit der Paprikaschwaben und ungarischen Schulinspektoren, die unsere Kinder zu Papageien gedrillt wissen wollten ...“

ls die Billeder am 5. Juni 1924 das Kriegerdenkmal für

Allerdings wurden sich die Schwaben nun immer mehr ihrer

die 124 Gefallenen des 1. Weltkrieges feierlich enthüllten, waren sie schon seit rund 5 Jahren rumänische Staatsbürger.

eigenen ethnischen Zugehörigkeit bewusst und kamen alsbald unter den Einfluss des Deutschen Reiches.

ach einer kurzen Besetzung durch die Serben, die bei ihrem Abzug ausgiebig plünderten, wurde das Banat durch den Friedensvertrag von Trianon geteilt, Billed kam mit dem größeren östlichen Teil zum Königreich Rumänien.

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as Banat wurde 1778 an das Königreich Ungarn abgetreten und die Komitatsverwaltung eingeführt. 1800 bekam das Dorf als Grundherrn das Agramer Bistum, das von nun an sowohl das Steuerrecht als auch die Gerichtsbarkeit ausüben durfte. Für die Verwaltung der Güter des Bistums im Banat wurde in Billed das „Kastell“ (Foto oben) gebaut, zu dem auch der Gerichtsund Gefängnisbau und mehrere Wirtschaftsgebäude gehörten. Die „Billeder Herrschaft“ 1910 im Hof vor dem Kasteleingang mit „Paradekutscher“ Adam Zimmermann (1869-1925).

Nationalitäten in Österreich-Ungarn 1911, ein politisches Pulverfass das den 1. Weltkrieg auslöste. ie deutschen Siedler im unteren Donauraum nennt man Donauschwaben. Banat war Kronkolonie, die Kolonisten waren nur dem Kaiser untertan, von Anfang an bekamen sie eine Selbstverwaltung mit einem Gemeinderichter. Die innen- und außenpolitischen Interessen der Habsburgermonarchie hatten jedoch erhebliche Auswirkungen auf die weitere Geschichte der Menschen und ihrer Siedlungen im Banat.

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n der Schlacht von Temeswar, am 09.08. 1849, wurde das ungarische Revolu­tions­ heer besiegt. Die Ideen von Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit bewegten aber auch die Banater Schwaben zum Handeln. Am 2. Oktober 1849 versammelten sich in Billed 128 Vertreter von 27 Banater Gemeinden und verfassten eine Bittschrift an den Kaiser. Sie wollten mit den übrigen Nationen gleichberechtigt sein, durch ein unmittelbares Oberhaupt nach dem Vorbild der Sachsengrafen. Die Petition blieb ohne Folgen. Im November 1849 wurde das Kronland „Serbische Wojwodschaft und Temescher Banat“ gegründet, das direkt Wien unterstellt war. Amts-, Geschäfts- und Schulsprache wurden wieder deutsch. Aber nur für kurze Zeit. 1867 wurde das Banat erneut Ungarn zugeteilt, mit verheerenden Folgen für die Identität der nationalen Minderheiten.

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amilie Thöresz 1910: v.l.n.r. Katharina 1894-1952, Josef, Josef jun. (1898-1963), Katharina (geb. Reiter; 1875- 1941), Margaretha (1896-1976) in Billeder Tracht. In jener Zeit wurde in der Schule nur in ungarischer Sprache unterrichtet, obwohl die überwiegende Mehrheit der Kinder Banater Deutsche waren. Der Staat wollte aus ihnen Ungarn machen.

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as Gemeindehaus 1907, auch hier darf nur in ungarischer Sprache gesprochen werden. Der ungarische Statistiker Fenyes hebt lobend hervor, daß unter allen nicht ungarischen Völkern Ungarns, die Deutschen die meiste Bereitschaft zur Erlernung der Staatssprache zeigen. Auch Kossuth hat sich einmal ähnlich geäußert indem er sagte: Die Deutschen sind die besten Ungarn.

Am Bahnhof vor über 100 Jahren.


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Deutsches Erwachen in Großrumänien

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as 1918 entstandene „Groß-Rumänien“ besaß deutsche Volksgruppen (rund eine halbe Million) in allen Landesteilen, die sich zu mehreren Parteien zusammenschlossen. 1935 entstand die „Deutsche Volkspartei Rumäniens“ (DVR). 1937

wurden in Billed der letzte Parteitag der DVR abgehalten, es kamen 8.000 Personen. Ab 1939 übernahm Berlin die Kontrolle über eine einzige, gleichgeschaltete „Volksgemeinschaft der Deutschen in Rumänien“

ie gleichgeschaltete „Deutsche Jugend“ Billed im Tanzsaal des „Groß-Wertshaus“ 1939. Ein Jahr vorher erfolgte der Zusammenschluß und die einheitliche Erfassung aller deutschen Jugendlichen Rumäniens in der „Deutschen Jugend“ (DJ). Erntekindergarten im Billeder Kino 1941

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illed wurde für den Parteitag 1937 gewählt, weil hier schon 1907 die Gründungsversammlung der früheren „Deutschen Volkspartei der ungarländischen Krone“ stattfand und man sich auf die Gastfreundschaft und das Organisationsgeschick der

Dorfbewohner verlassen konnte. Im Bild die Mannschaft der Helfer nach der Veranstaltung vom 21-22 August 1937. Erntedankzug, Malerei von Stefan Jäger

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s ist nicht beneidenswert, „nationa­le Minderheit“ zu sein, Probleme können nicht ausbleiben. Ist die Minorität numerisch groß, weckt sie im Staatsvolk Bedrohungsängste - eine kleine wird hingegen früher oder später total assimiliert.

Herrscht in der Minderheit Wohlstand, löst das Neid aus - eine arme fällt der Staatskasse zur Last. Hatte eine Minderheit in der Vergangenheit ein schlechtes Verhältnis zum Staatsvolk, ist das Gift für Gegenwart und Zukunft. Nach dem Wegfall der nationalen Unterdrückung

durch den ungarischen Staat mahnt der Dichter Karl von Möller: „Organisiert euch! Tut es, ehe es zu spät ist! Verkennt nicht die Lage! Laßt euch nicht zu unseliger nationaler Trägheit bereden! Schüttet den Bann von euch ab! Stellt euer deutsches Gefühl allen sonstigen Interessen voraus!“

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ie Eröffnung der Banatia-Schule 1926 in Temeswar fiel in eine Zeit von jahrzehntelanger Magya­ risierung der deutschsprachigen Bevölkerung im Banat. Finanzierung, Bau, Lehrorganisation, Schulungsmaterialien, sowie die Einrichtung eines Internats zur Unterbringung von 300 Schülern nebst Küche und Speisesaal wurden meist aus Spendenmitteln aufgebracht. Durch finanzielle Unterstützung der deutschen Reichsregierung wurde sie zur größten deutschen Bildungs- und Erziehungsstätte im Südosten Europas. olksschulklassen der Jahrgänge 1920-1921 mit Lehrer Henz, die durch Körpersprache Selbstbewußtsein zu signalisieren scheinen. Sie werden nun in ihrer Muttersprache unterrichtet.

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Im Sommer des Jahres 1939 weilten Berliner Kinder, auf Einladung der DJ, vier Wochen auf Erholungsurlaub in Billed. Sie waren alle in Privathäusern untergebracht.

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lavik Maria, geb. 1899 im Jahr 1917. 1921 heiratet sie Dr. Ortinau Michael und 1927 wird sie ihren Sohn Johann gebären. 1929 ist sie Mitglied im „Billeder Tennisclub“.


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Ein Dorf mit Fabriken

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924 wurde die Billeder Hanffabrik unter der Mitwirkung von Ing. Hans Pierre vom Schwäbischen Landwirtschaftsverein als eine Aktiengesellschaft der Billeder Bauern und der Schwäbischen Handels- und Gewerbebank gegründet.

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as Sägewerk wurde am sogenannten Bahnspitz im Jahre 1922 von Johann Klein & Comp (Gergen) errichtet. Es wurde 1929-30 mit eigenem Bahngleisanschluß und modernen Maschinen der Sägeindustrie ausgestattet.

Viele Dorfbewohner fanden hier Arbeit, aber auch viele aus anderen Ortsschaften kamen nach Billed, wo sie in fabrikseigenen Wohnungen untergebracht wurden. Ab 1937 wird hier auch elektrischer Strom erzeugt. 1931 wurde es von den Brüdern Roman aufgekauft und beschäftigte 40 Arbeiter. Foto: Die Brüder Roman (2. Reihe Mitte) mit den Arbeitern des Sägewerks 1936.

Jakob Buding mit seiner Frau, den Kindern und Enkelkindern 1896 Auf der sogenannten „Millenniumtelep“ (Rebenveredlungsschule) ca. 1900

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ie Vorfahren der Budings, einer der erfolgreichsten Banater Unternehmerfamilien, kamen aus Rieding bei Saarburg/Lothrin­ gen 1782 im 3. Schwabenzug (17821787) Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte Adolf mit seinen Brüdern 500 Joch Feld bei Billed auf dem Kneeser Hotter gekauft bzw. gepachtet und zu einem ansehnlichen Gut entwickelt: mit Ackerbau, Weinbau, Rebschule bzw. Rebenveredlungsschule, Weinkellerei, Obstund Rosenveredelung, Imkerei. Viele Bewohner, in der Hochsaison Hunderte, der umliegenden Dörfer fanden auf dem Gut Arbeit, der Betrieb in Billed lieferte jährlich bis zu 500.000 Stück auf gegen Reblaus widerstandsfähige nordamerikanische Wildlinge veredelte europäische Reben von über 150 Wein- und Tafeltraubensorten ins In- und Ausland.

Werbeplakat vor über 100 Jahren auf Ungarisch, der damaligen Amtssprache, mit der Botschaft: Die Rebenveredlungsschule Buding liefert Setzlinge an die Völker entlang der unteren Donau

Întreprinderi care nu mai sunt

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Stramosii familiei Buding, una dintre familiile banatene de mare succes, au venit din Rieding de langa Saarburg / Lorena in 1782 in a treia etapa a migratiunii svabilor (1782-1787). Catre sfarsitul secolului 19 Adolf Buding cu fratii lui avea prin cumparare si arendare 500 de jugare teren langa Biled pe hotarul Satchine-

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Vor dem Warenhaus der Familie Tenner. Postkarte aus der Zeit der Donaumonarchie vor über 100 Jahren.

ie Ziegelei wurde 1905 von Ignaz Tenner gegründet und hatte wirtschaftliche Schwierigkeiten insbesondere durch die Konkurrenz anderer Großziegeleien der Umgebung. 1936 wurde sie von Anton Sehi von Grund auf modernisiert und erwies sich in der Folge, nicht zuletzt dank der regen Bautätigkeit, die im Banat herrschte, als recht ertragreich. Viele Männer und Frauen fanden hier Arbeit, in der Sommersaison waren hier auch auswärtige Arbeitskräfte beschäftigt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde sie verstaatlicht.

zului, transformate intr-o proprietate prestigioasa: cu agricultura, viticultura, scoala de vita de vie resp. de altoire a vitei, pivnite de vin, altoire de pomi fructiferi si trandafiri, apicultura. Multi locuitori, in plin sezon chiar sute, din sate invecinate gaseau aici de lucru, intreprinderea din Biled livra anual in tara si peste hotare pana la 500.000 butasi de vita de vie - peste 150 de soiuri de struguri de vin si de masa - rezistente la filoxera fiind altoite soiuri europene pe rezistente soiuri salbatice nordamericane.

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In fata pravaliei familiei Tenner. Carte

postala de acum mai bine de 100 de ani, din timpul monarhiei Austro-Ungare

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Reclama de acum peste 100 de ani in ungureste, limba oficiala de atunci, cu mesajul: Altoirea Buding livreaza butasi popoarelor de-alungul Dunarii de jos.

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Fabrica de caramida a fost infiintata de Ignaz Tenner in 1905 si avea probleme

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economice mai ales datorita concurentei altor mari fabrici de caramida din jur. In 1936 a fost modernizata din temelii de Anton Sehi si s-a dovedit destul de rentabila in cele din urma si datorita activitatii vii de construire in Banat. Multi barbati si multe femei au gasit aici de lucru, in sezonul de vara au fost folosite si forte de munca externe. Dupa cel de-al Doilea Razboi Mondial a fost nationalizata. In 1924 cu concursul ing.Hans Pierre din partea Asociatiei agrare svabesti a fost infiintata Fabrica de canepa ca societate pe actiuni a taranilor din Biled si a Bancii svabesti de comert si meserii. Multi sateni au gasit aici de lucru, dar si multi externi au venit din alte localitati la Biled, unde au fost cazati in locuintele proprii ale fabricii. Din 1939 s-a produs aici si curent electric.

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Fabrica de cherestea (joagarul) a fost infiintata in 1922 la varf de cale ferata de Johann Klein & Comp (Gergen). Intre 1929-1930 a fost dotata cu o linie proprie de cale ferata si cu masini moderne. In 1931 a fost cumparata de fratii Roman si avea 40 de muncitori angajati. Fotografie: Fratii Roman (randul 2 mijloc) cu muncitorii fabricii in 1936


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tefan Jäger veranschaulicht in seinen Aquarellen das Bild des banatschwäbischen Dorfes nach über 100 Jahren seit der Ansiedlung.

Vom Ökohaus zum Barockgiebel

Die Siedlerhäuser bekamen zunächst ein zusätzliches Fenster, einen Hauseingang von der Gasse sowie einen vorgemauerten Rundgiebel, der später spitz wurde, mit barocken Verzierungen. Neue Häuser wurden oft quer gebaut. Es ergab sich ein Nebeneinander von verschiedenen Häusertypen.

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ufnahme von Billed aus dem Jahr 1993. Da in der kommunistischen Zeit im alten Dorfkern kaum gebaut wurde, entspricht die Aufnahme in etwa dem Stand aus dem Jahr 1939. Ursprünglich gab es je 6 Siedlerhäuser auf 2 gegenüberliegenden Seiten der Quadrate.

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eichnungen von Kolonistenhäusern im Wiener Hofkammerarchiv, wie sie in der theresianischen Zeit im Banat errichtet wurden. Baumaterialien waren Lehm, Rohr und Holz aus der Umgebung. Heute würde man die Bauweise als „ökologisch-fortschrittlich“ bezeichnen. as älteste Haus, „Die Burg“ in der Altgasse (538), aufgenommen im September 1964. Hier wohnte der erste Dorfschulze, Caspar Hann aus Altrich, Kreis Wittlich.

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ie meisten Bauernhäuser hatten klare Proportionen, im Giebelfeld stand die Jahreszahl der Fertigstellung und der Name der Bauherren. Der Wohlstand zwischen den beiden Weltkriegen verlockte jedoch zum Neubau. Die Fassade, wie kein zweites architektonisches Element am ganzen Haus, widerspiegelt nun viel prägnanter die Gesinnung und gesellschaftliche Stellung seines Erbauers und auch seines Bauherrn.

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olonistenhaus von Franz Ferch (Banater Maler, 1900-1981). Die Siedlerhäuser waren alle gleich. Baumaterialien waren Lehm, Rohr und Holz aus der Umgebung. Heute würde man die Bauweise als „ökologisch-fortschrittlich“ bezeichnen.

Die Eheleute Peter und Maria Thöress (312) vor ihrem Haus mit den Söhnen Hans, Wilhelm, Jakob und Peter auf dem Pferd.

De la casa eco la frontonul baroc

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Desene ale caselor colonistilor in arhiva camerala din Viena cum s-au construit pe timpul Mariei Tereza. Materialele de constructie erau argila, trestia si lemnul, toate din imprejurimi. Azi aceasta modalitate de constructie s-ar numi ecologico- progresista. Cea mai veche casa „Cetatea“ (Burgul) in strada Veche (538) in vara lui 1964. Aici locuia primul primar, Caspar Hann din Altrich, districtul Wittlich.

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Casa de colonist - de Franz Ferch (pictor banatean (1900-1981)

trare de la strada si un fronton rotund prominent, care mai tar-

Casele colonistilor erau toate la fel. Cu grajd aveau o lungime de

de-a curmezisul. S-a ajuns cu timpul la o diversitate de tipuri de

circa 18m, o latime de 5,5m si o inaltime a incaperilor de 2,40m.

case.

ziu a devenit ascutit, cu ornamente baroce. Case noi s-au ridicat

Atat usile cat si ferestrele aveau aceleasi dimensiuni, erau facute in serie. Aceste case necesitau o intretinere intensiva.

Frontoanele nu intamplator sunt pictate inclinate, ele asa au fost

Stefan Jäger ilustreaza in acuarelele sale, mai pregnant decat orice camera de luat vederi, imaginea satului svabesc din Banat la mai bine de 100 de ani de la colonizare.

datorita materialelor de constructie.

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Mai intai caselor colonistilor li s-a adaugat inca o fereastra, o in-

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Familia Peter si Maria Thöress (312) in fata casii lor cu fiii

lor Hans, Wilhelm, Jakob si Peter calare pe cal.

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Fotografie din 1993. Dat fiind ca in perioada comunista nu s-a prea construit in comuna veche, stadiul ei se aseamana inca mult cu cel din 1940. Initial erau 6 case pe cele 2 laturi ale patratelor. Cele mai multe case taranesti aveau proportii clare, pe fronton era inscris anul constructiei si numele proprietarilor. Bunastarea dintre cele doua razboaie a dus la noi constructii. Fatada ca nici un alt element arhitectonic oglindeste acum mult mai pregnant tinuta morala si pozitia sociala atat a constructorului cat si a beneficiarului.

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Die Kirche ist im Dorf geblieben

Beim Festgottesdienst anlässlich der 240. Jahrfeier seit der Gründung der Gemeinde im Jahr 2005.

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ischof Lonovics berichtet in seinem Visitationsbericht aus dem Jahre 1837 über das Billeder Kirchenvolk folgendes: „Das Pfarrvolk ist rein deutsch, und mit Ausnahme akatholischer Beamter und Diener und einiger Juden, sind alle katholischer Religion ... Die Katholiken beachten die Gebote Gottes und der Kir-

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ie Kolonisten mussten katholisch sein, die Habsburger bauten die Kirchen. Als Pfarrer Nikolaus Marx 1777 in die dem Erzengel Michael geweihte Kirche einzog, stand über dem Eingang: „Schweige, leide, hoffe, meide, nicht verzagen“. Die Kirche wurde 1833 erweitert.

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undert Jahre später stellt die Priorin der Liobaschwestern, Dr. Hildegardis Wulff, kein so gutes Zeugnis aus und bemängelt den geringen Kirchenbesuch und Glaubenseifer. Erst in der Kriegsnot, als die Todesnachrichten von der Front und aus Russland kamen, suchten die Menschen wieder vermehrt Trost im Glauben und in der Kirche.

Jahre nach der letzten Sanierung im Jahr 1967 war der Zustand der Kirche erneut desolat. Durch die Initiative von Peter Krier und Spenden von über 400 Billeder Familien aus der ganzen Welt, konnte 2007 dem Verfall noch einmal zuvorgekommen

che, im Besuch der Predigten sind sie etwas lässig ... Sie beachten die Feste, die Kinder schicken sie gerne zur Schule. Sie beachten die jährliche Osterpflicht genau ... Das Kirchweihfest wird mit beispielhafter Devotation gefeiert.“ Foto: Erstkommunion der Mädchen der Jahrgänge 1955-1957 mit Pfarrer Ladislau Dittrich.

werden. Peter Krier: „Die Solidität ihrer Bausubstanz kann uns garantieren, dass unsere Kirche noch nach Jahrhunderten stehen wird, wenn kleinere Schäden immer behoben werden. Noch immer überragt sie das ganze Dorf. Strahlend ist sie von weither sichtbar. Sie kündet von denen, die einst kamen, um das Dorf zu gründen, von denen, die sie einst erbaut haben; sie erinnert an eine stolze Dorfgemeinschaft, in deren Mittelpunkt sie stand, an fleißige, tüchtige und gottesfürchtige Menschen.“

Foto: Bischof Augustin Pacha (1970-1954), bekannt als „Schwabenbischof“, nach dem festlichen Empfang mit Pfarrer Unterreiner im Jahr 1931 beim feierlichen Umzug in die Kirche. Im Jahr 1950 wurde er verhaftet und in einem Schauprozess verurteilt. Unter anderem wurde ihm Spionage für den Vatikan vorgeworfen.

Biserica a rămas în sat

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Habsburgii insisi catolici si aliati cu Roma au pretins colonistilor catolicismul. Cel putin pe hartie, caci cei de alta credinta puteau sa se boteze inca la Viena. Habsburgii aveau grija de ridicarea bisericilor in Banat. Cand parintele Nikolaus Marx a intrat in 1777 in biserica consacrata arhanghelui Mihai, deasupra intrarii era scris: „Taci, sufera, spera, evita, nu dispera“. Biserica in 1833 a fost marita

„Beim Gottesdienst“, Malerei von Stefan Jäger.

la forma ei actuala. Poze din 2009

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„La slujba religioasa“ - pictura de Stefan Jäger

Episcopul de Cenad Emmerich Christovich a vizitat in 1778 Billiet si a consemnat cea mai buna marturie a vreunui episcop despre bilezeni raportand in procesul sau verbal: „Populatia nu

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injura, nu cunoaste scandaluri, nici superstitii,

er Csanader Bischof Emmerich Christovich besuchte 1778 Billiet und stellt in seinem Visitationsbericht das erste aber auch das beste Zeugnis, das je ein Bischof den Billedern ausgestellt hat, wenn er in seinem Protokoll u. a. berichtet: ... „Das Volk kennt kein Fluchen oder Skandale, kein Aberglauben, kein Wucher, im ganzen Dorf gibt es keine Konkubinate, ja nicht einmal Verdächtige zum Konkubinat sind zu finden. Es sind in der ganzen Pfarre keine die ihre Eltern schlagen oder mißhandeln, auch gibt es keine Betrüger und keine Schwindler.“

nici camata, in tot satul nu exista concubinate, nici macar banuiti de asa ceva. Nu exista in toata parohie cineva sa-si bata parintii sau sa-i maltra-

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O suta de ani mai tarziu stareta surorilor Lioba dr. Hildegardis Wulff nu are o parere prea buna si critica faptul ca prea putini merg la biserica si lipsa lor de evlavie. Abia in mizeria determinata de razboi, cand au sosit informatiile despre mortii de pe front si din Rusia, oamenii au cautat mai mult consolare in credinta si in biserica. Poza: Episcopul Augustin Pacha (1870-1954), cunoscut drept „episcopul svab“ dupa intampinarea festiva cu preotul Unterreiner in 1931 in timpul procesiunii spre biserica. In 1950 a fost arestat si condamnat printre altele pentru spionaj pentru Vatican.

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Consiliul bisericesc la intampinarea episcopului pentru confirmatia din 1974 La slujba festiva cu ocazia sarbatoririi a 240 de ani de la intemeierea comunei in 2005.

teze, nu exista nici escroci, nici inselatori“.

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Episcopul Lonovici a retinut in raportul sau de vizita din 1837 despre bilezenii si cum frecventeaza biserica urmatoare-

Firmung im Juli 1974. Bischof Konrad Kernweiß mit Dechantpfarrer Dittrich, Pfarrer Adam Zenz, Lehrer Hans Hager und der gesamte Billeder Kirchenrat.

La 28 de ani de la ultima renovare in anul 1979 starea bisericii catolice a fost din nou dezolata. Prin initiativa lui Peter Krier si donatii din par-

le: „Crestinii din parohie sunt pur germani si cu exceptia functionarilor si slujbasilor acatolici si a catorva evrei sunt toti de religie catolica. Catolicii respecta poruncile lui dumnezeu si ale bisericii, la frecventarea predicilor sunt cam delasatori...Ei tin cont de sarbatori, isi trimit bucurosi copiii la scoala. Respecta cu exactitate cerintele anuale de pasti...Chirvaiul il serbeaza cu devotiune exemplara.“

tea a peste 400 de familii bilezene din intreaga

Poza: Prima impartasanie a fetelor din contin-

mijlocul careia s-a aflat, aminteste de oameni

gentul 1955-1957 cu preotul Ladislau Dittrich

harnici, destoinici, cu frica de dumnezeu“.

lume, in 2007 s-a putut preveni din nou ruinarea. Peter Krier: „Soliditatea substantei ei ne poate garanta, ca biserica noastra va mai exista secole, daca micile stricaciuni sunt reparate curent. Inca se mai inalta peste intregul sat. Stralucitoare poate fi vazuta de departe. Ea vesteste despre acei care au veni candva pentru a pune bazele satului, despre acei care au ridicat-o odinioara; ea aminteste de mandra comunitate sateasca in


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Kleider machen Leute

Zwei Generationen der Bauernfamilie Muttar 1903 - Anna Muttar (geb. Glasz, 1875-1907. ), Jakob Muttar (1900-1991), Susanna Muttar (1896-1983) und Jakob Muttar (1869-1939)

Kindtaufe, Malerei von Stefan Jäger

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1927 - Elisabeth Muttar (geb. Krogloth 1894-1974), Elisabetha (1927-1982), Adam Muttar (1924-1948) und Jakob Muttar (1900-1991)

ie Gebräuche, betreffend Glau-

ben und Volkstum, wurden von den Kolonisten aus der Urheimat von Rhein, Mosel, Saar, Sauer usw. mit in ihre neue Heimat gebracht und stets gehegt und gepflegt. Aufwendig sind die Mädchen- und Frauen­trachten. Es sind weiße fein plissierte Oberröcke, darunter 3 gestärkte Leinenunterröcke mit Spitzen, darüber eine schwarze Schürze mit Spitzen, oben eine weiße Bluse und ein schwarzes Leibchen. Den Blickfang bildet das „Anhaltstuch“ oder Schultertuch aus Seide. Typisch für die Haartracht der Billeder Frauen war ein fest geflochtener Zopf, der vom Hinterhaupt gefaltet über den Kopf bis zur Stirnhaargrenze gelegt mit einem Zierkamm befestigt wird.

Die Familie Gängler in Sonntagstracht im Jahr 1907 n einem monografischen Dokument von 1860 heißt es: „...eine enge Stiefelhose und ein Janker mit Schnüren verziert, von blauen oder schwarzen Tuch, hohe Stiefel und ein runder schwarzer Hut von Filz. Im Sommer an Werkettagen werden blos Hemd und Gattien getragen und im Winter bei sehr strenger Kälte wird ein Schafbunda umgehängt. Dies ist die Tracht der Männer. ie Weiber und Mädchen entfalten in ihrer Kleidung einen gewissen Luxus an Sonn- und Feiertagen und bei feierlichen Gelegenheiten. Die an Werktagen getragenen Kopftücher, Spenzer und Röcke aus Zeug werden mit seidenen vertauscht. Der Unterschied in der Kleidung zwischen den verheiratheten und ledigen weiblichen Geschlechts besteht blos darin, daß die letzteren kein Kopftuch tragen und zu ihrer Kleidung grellere Farben wählen.

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Vor dem Spiegel, von Stefan Jäger

Hochzeitsgesellschaft Anfang der 20er Jahre. Die verheirateten Frauen, links, tragen Kopftücher und Tracht, ihre Kinder schon modische Kleider. Die unverheirateten Mädchen, rechts, werden in einigen Jahren auch zur modischen Kleiderordnung übergehen.

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er Kirchenchor, „Singmädchen“ genannt, 1930 mit Lehrer Henz. In den 30er Jahren kleiden die Jugendlichen sich modisch. Im Alter werden sie die dunklen Trachten ihrer Groß­eltern tragen.

oto von Johann Keller aus den USA anlässlich seines Billedbesuches 1963 mit seinen Verwandten und ehemaligen Nachbarn. Die Frauen tragen die dunklen Kleider der Trauer.

U Helene Szlavik (243) mit 17 in Billeder Tracht. Handkolorierte Fotografie 1928

nverheiratete Mädchen, auch „große Mädchen“genannt, 1936 in modischer Kleidung: v.l. Barbara Reichel, Maria Plennert, Barbara Neumann, Maria Schortje, Elisabeth Bojar und Maria Klein.


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Die Kirchweih vom Rhein

Das älteste bekannte Kirchweihbild aus dem Jahr 1903 in monografisches Dokument aus dem Jahr 1860 vermerkt: „Unter den Vergnügungen stand das Fest der Kirchweihe, eine Erinnerung an den Tag, wo die Kirche eingeweiht wurde, nemlich der Sonntag nach dem Tage des Hl. Michael oben an ... Den Tag vor der Kirchweihe am Samstage wurde ein Umzug mit Musik gehalten, wo ein jeder Bursche von einem Mädchen ein Band und ein Strauß auf den Hut geheftet wurde, welcher dann der erwählte Tänzer derselben war. Den anderen Tag wurde vor der Kirche ein hoher Maibaum aufgestellt, an dessen Spitze ein Hut und ein Tuch befestiget waren. Diese beiden Gegenstände wurden nach

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der nachmittägigen Vesper verlizitirt, wo eine große Summe von Nummern gezogen wurden. Auch der Vorstrauß wurde zu dieser Zeit verlizitirt, wo oft sehr hohe Beträge gebothen wurden, und der höchstbiethende der Glückliche war, die drei Tage des Kirchweihfestes der Vortänzer zu sein. Alle diese Licitationen hatten keinen anderen Zweck und Bedeutung, als soviel als möglich Geld zur Bestreitung der Kosten aufzutreiben. Es wurde im Hofe eines Hauses ein großes Zelt aufgestellt, wo getanzt wurde. Durch volle drei Tage, und in alten Zeiten noch mehr, wurden Umzüge mit Musik gehalten, gejubelt, getanzt, gegessen und getrunken. ...“

Die Kirchweih kommt, Malerei von Stefan Jäger Bischof Lonovics schrieb in seinem Visitationsbericht 1837 „Das Kirchweihfest wird mit beispielhafter Devotion gefeiert.“

Die Vortänzerin in einer Malerei von Stefan Jäger. Sie ist der Star dieser Kirchweih und wird noch über Jahre in manchen Debatten zum Dorfgeschen erwähnt werden.

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chwabenball der Bauern 1935 im „Groß-Wertshaus“. Veranstaltugen und Feste wurden bis Ende der 30er Jahre nach sozialer Schichtung in unterschiedlichen Gasthäusern abgehalten.

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rster Schwabenball nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1970. Aufmarsch von 53 Trachtenpaaren in der Hauptstraße. Es war auch ein politisch gewünschtes Ereignis, die Parteipolitik hatte die Folklore entdeckt. Der Ablauf dieser Veranstaltungen war ähnlich der einer Kirchweih.

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ruppenbild mit den „Alten Musikanten“ bei der Vortänzerin Anfang der 30er Jahren. Es war üblich, das jeweils 3 Paare beim Festessen zusammen speisten, bevor es wieder zum Festgeschehen ging.

Kirchweih in der Nachkriegszeit 1957 im „Steffi-Kino“ in modischer Kleidung. Erst in den 70er Jahren wurde wieder Trachten getragen

Kirchweih 1977


Freizeit und Spaß „Auf der Gasse“, Aquarell von Stefan Jäger Vereine in der Zwischenkriegszeit 1. Leichenbestattungsverein 2. Bauernverein 3. Leseverein 4. Sängerbund 5. Männergesangsverein 6. Deutsch-Katholischer Ju­gendverein und Mädchenkranz 7. Freiwillige Feuerwehr 8. Gewerbeverein 9. Gewerbekorperation 10. Kriegerverein 11. Bürgerklub 12. Katholisch-Deutscher Frauenverein 13. Banater-Deutscher Frauenverein 14. Gesellenverein 15. Jägerverein 16. Sportverein 17. Reiterverein 18. Deutscher Jugendbund Rumäniens

Schleifenweihe für die Vereinsfahne des Billeder Sängerbundes vor dem Haus von Johann Braun 1902. Es ist das älteste bekannte Foto aus dem Vereinsleben. Mitglieder des „Banater Deutschen Frauenvereins“ 1935. Der Männergesangsverein mit der Vereinsfahne im Jahr 1904.

Gruppenbild nach dem Gesellenball am 09.01.1937 der Handels- und Gewerbegehilfen. Die Festemacher mit den „Kleinen Musikanten“ im Hof der Familie Klein (234).

Eine der ältesten Geselligkeiten seit der Ansiedlung kann die sonntägliche, nachbarschaftliche Kartenpar­tie gewesen sein. Es gibt sie heute noch im Forum. Bild unten: „Kartenpartie“ von Stefan Jäger

Die Zuschauer beim „Fetzeballe“-Spiel im Jahr 1934 zwischen „Altgass“ und „Zwetgass“.

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achbarschaftstreff der Kinder und Alten auf der Sauerländer Hutweide vor dem Haus Nr. 8 in den 30er Jahren. Während der Spinnerei und Handarbeit wird selbstverständlich debattiert und es werden Neuigkeiten ausgetauscht. Man interessiert sich ausschließlich für das Dorfgeschehen wobei die Kinder die Ohren spitzen.

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ufnahme ca. 1935. 107 Mitglieder des „Katholisch Deutschen Frauenvereines“ in den dreißiger Jahren. Das Foto hat Seltenheitswert, denn noch nie zuvor und auch nicht nachher wurde im Dorf ein Bild mit so vielen Frauen gemacht. Vorne Mitte: Kaplan J. Wild und Lehrerin Frau Szimits Elisabeth, die Tochter des Banater Dichters Johann Szimits, den man „Lerche der Banater Heide“ genannt hatte.


Saure Wochen frohe Feste

Zusammenkunft befreundeter Billeder vor dem Kastell der Familie Petö 1928 anlässlich eines Schwabenballs im „Groß-Wertshaus“.

Schwabenball im „Groß-Wertshaus“ 1933. Den Strauß ersteigerte Karl Packi für seine Frau Helene.

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uf dem Weg zur kirchlichen Trauung bei der Hochzeitsfeier von Franz Slavik und Maria Lahni im Sommer 1930 im Hof der Braut (459). Braut und Bräutigam werden von nahen Verwandten zum Altar geführt.

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ie Aufnahme entstand drei Jahre nach der Hochzeit. Franz Slavik (mit Weinflasche) mit Ehegattin Maria (mit Kuchen­ teller) und Sohn Franz (unter den Kindern in der Mitte) besuchen mit ihrem CITROEN B2 seine Eltern, rechts im Bild, in der Viertgasse (113). Mit dabei sind Verwandte und Nachbarn.

Auf dem Schild vor den Kindern steht „Prosit auf Amerika“. Das Foto ist ein Gruß an nahestehende Landsleute, die damals in großer Anzahl eine jahrelange Amerikareise auf sich genommen hatten, um mit dem dort verdienten Geld sich in der Heimat eine nachhaltige Existenz aufzubauen.

Sonntagsausgang, Malerei von Stefan Jäger „Es ging ein Aufatmen durch die dreitausendköpfige Gemeinde vor dem Schnitt. Alle Frühsommerarbeit war getan, die Kartoffeln und der Kukuruz waren gehäufelt, die Weingärten aufgebunden, die Brache gepflügt. Man schnaufte aus und konnte Kräfte sammeln für die größte Arbeit des Jahres, die freudigste und schwerste zugleich. Aber die Jugend bedurfte dessen nicht, sie wollte den Sonntag vor Peter und Paul freihaben für ein Tänzchen im Großen Wirtshaus...“ aus Adam MüllerGuttenbrunn: Meister Jakob und seine Kinder.

„Eckenball“ (Nachbarschaftsball) im Winter 1933 in der „Vertgass“ (Viertgasse) beim Tischlermeister Andreas Klein (165). Den Vorstrauß ersteigerten Anna und Jakob Hubert aus den USA.

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aschingsgesellschaft der Neugässer und Altgässer 1936. Die Veranstaltung nannte man „Letscht Fasching“. Es wurde sonntags, montags und dienstags von mittags bis zum frühen Morgen getanzt.

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röffnung der Gaststätte von Emmerich Vastag „Zum grünen Kranz“ ca. 1935. Im Vordergrund Kapellmeister Peter Gutekunst mit seiner Knabenkapelle. In der Gaststätte trafen sich die kleinen Leute, die Bauern feierten meistens im „Groß Wertshaus“.


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m August 1944 wechselt Rumänien die Fronten auf die Seite der Alliierten.

In den Krieg fürs Mutterland

Die schwere Entscheidung flüchten oder bleiben - musste innerhalb weniger Stunden getroffen werden. 142 Personen flüchteten, die große Mehrheit ist geblieben. Sie hatten keine Ahnung was ihnen bevorstand.

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wischen dem Deutschen Reich und dem ihm verbündeten Rumänien kommt es im Mai 1943 zum Abschluss eines zwischenstaatlichen Abkommens hinsichtlich der Einreihung rumänischer Staatsbürger volksdeutscher Zugehörigkeit in das deutsche Heer. Im Bild die Billeder Gemusterten, es waren 196 Mann, beim Abschied am frühen Morgen des 10. Juli 1943. Auf dem Hatzfelder Bahnhof wurden die zwischen 17 und 35 Jahre alten Gemusterten der Waffen-SS übergeben. Auch bereits in der rumänischen Armee dienende Volksdeutsche konnten übertreten. Insgesamt waren 396 Billeder beim Deutschen Heer.

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bschied vor der Abfahrt nach Wien am 10. Juli 1943. Die Volksgruppenführung hatte die Rekrutierung als eine allgemeine Aushebung durchgeführt.

Grabstein 2 gefallener Soldaten auf dem Neugässer Friedhof

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ach 3 Wochen erbitterter Kämpfe wurde Billed am 12. Oktober 1944 von der Roten Armee besetzt. Insgesamt sind bei den Kämpfen um Billed 23 deutsche Soldaten gefallen. Vier sind auf dem Neugässer Friedhof beerdigt.

Der Sowjetstern auf dem Obelisk der großen Grabanlage in Perjamosch wurde durch ein Kreuz ersetzt.

Auf den Fluren blieb ein Teil der vielen gefallenen Sowjetsoldaten. Rund 100 wurden in zwei Massengräbern auf dem Sauer­ länder Friedhof bestattet. Sie wurden danach auf eine zentrale Gedenkstätte in Perjamosch umgebettet.

La război pentru patria mumă

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Intre Reichul German si aliatul sau Romania s-a incheiat in mai 1943 o conventie interstatala referitoare la inrolarea cetatenilor romani de etnie germana in armata germana. In fotografie cei 196 de recruti triati din Biled la despartire in zorii zilei de 10 iulie 1943 In gara din Jimbolia recrutii, la varsta dintre 17

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de bilezeni din armata romana si germana nu s-au mai intors acasa dupa cel de-al II Razboi Mondial: 104 au decedat si 133 au ramas in vest dupa eliberarea din prizonierat, deorece ar fi fost urmariti in Romania.

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In august 1944 Romania trece de partea aliatilor.

si 35 de ani, au fost predati armatei germane.

Dificila decizie - a fugi sau a ramane – trebuia

Si etnicii germani care isi faceau deja stagiul in

luata in cateva ore.

armata romana puteau sa treaca in armata germana. In total au fost 396 de persoane in armata

70 de familii au fugit, marea majoritate a ramas.

germana.

N-au banuit ce urmari va avea pentru ei.

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Fotografie in grup cu 46 de bilezeni dupa instructia de baza. Razboiul in continuare l-au trait in parte pe frontul din est, in parte in luptele cu partizanii si de aparare in Balcani in divizia „Prinz Eugen“/ Eugen de Savoia.

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Depunerea de coroana pentru primii cazuti de catre contingentul 1927. 237

G

ruppenbild mit 46 Billedern nach ihrer Grundausbildung. Sie hatten keinen Einfluss auf die Einweisung in die Waffen-SS oder Wehrmacht. Den weiteren Verlauf des Krieges erlebten sie zum Teil im Einsatz an der Ostfront, zum Teil in den Partisanen- und Abwehrkämpfen auf dem Balkan in der Division „ Prinz Eugen“.

K

1944 Biledul a fost ocupat de Armata Rosie. In total au cazut in luptele pentru Biled 23 de soldati germani, 4 sunt inmormantati in cimitirul de langa gara. Pe ogor a ramas o parte din cei multi soldati sovi-

Ramas bun inaintea plecarii la Viena in 10 iulie 1943. Conducerea grupului etnic german a organizat recrutarea ca o ridicare generala.

ranzniederlegung des Jahrgangs 1927 für die ersten Gefallenen. 237 Billeder, Angehörige der rumänischen und deutschen Streitkräfte, sind nach dem 2. Weltkrieg nicht mehr zurückgekehrt. 104 sind gefallen und 133 sind nach ihrer Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft im Westen geblieben, da sie in Rumänien verfolgt wurden.

Dupa 3 saptamani de lupte crancene la 12 oct.

etici cazuti. Circa 100 au fost inmormantati in 2 gropi comune in cimitirul spre Satchinez, iar o alta parte in groapa comuna pe izlazul catre Becicherec. Mai tarziu au fost exhumati si rehumati la Periam, unde s-a ridicat un monument central si la Becicherec, unde de-asemenea li s-a ridicat un monument.


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Zwangsarbeiter in der Sowjetunion

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ünf Billederinnen im Zwangsarbeitslager Nr. 1050 in Enakiewo am 10. Mai 1946. Hinten v. l.: Barbara Haberehren, Maria Backhaus, Susanne Weber; vorn: Anna und Margarethe Divo. „Bald geht‘s nach Hause“, sagten ihnen die Sowjets jahrelang. Sie glaubten schon nicht mehr daran. Als sie Ende 1949 entlassen wurden, waren selbst die Kriegsgefangenen schon längst zu Hause. „Kennscht mich noch“ (Kennst mich noch) - Malerei von Franz Ferch

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illeder Deportierte 1946 in Stalino. Oben v.l.n.r. Nikolaus Weiß, Josef Ballmann, Willi Schortje, Hans Dugonitsch, Karl Packi, Peter Schmidt. Mitte v.l.n.r. Mathias Kasper, Valentin Slawik, Elisabeth Schwendner, Heinrich Slawik, Anton Hell. Unten

v.l.n.r. Anton Vollmer, Jakob Krier, Georg Römer.

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on 1945-1949 wurden rund 75.000 Rumäniendeutsche, Frauen zwischen 17-30 und Männer zwischen 16-45, in die Sowjetunion zu Zwangsarbeiten als Reparation für die Zerstörungen des 2. Weltkriegs, verschleppt. Aus Billed wurden 556 Personen deportiert. Bild oben: während der „Aushebung“ wurde das Dorf vom Militär umzingelt. Malerei von Juliana Rausch.

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anater Deportierte in Frankfurt (Oder). Die durch Krankheiten und Unterernährung arbeitsunfähigen Zwangsarbeiter wurden von den Sowjets bis 1948 in die Ostzone (spätere DDR) als Staatenlose abgeschoben, da Rumänien ihnen die Einreise in ihre Heimat verwehrte.

Sie mussten überwiegend in Bergwerken und der Schwerindustrie in der Ukraine, aber auch im Kaukasus, Zwagsarbeit leisten. Bild unten: Kriwojrog - Malerei in Erinnerung an die Russlanddeportation von Franz Binder

Muncă silnică in Uniunea Sovietică

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Intre 1945 si 1949 au fost deportati in Uniunea Sovietica in jur de 75.000 de etnici germani din Romania, femei intre 17 si 30 de ani si barbati intre 16 si 45 de ani, la munca silnica drept reparatie pentru distrugerile celui de-al II Razboi Mondial. Din Biled au fost deportati 556 de persoane. Fotografia sus: In timpul „ridicarii“ satul era incercuit de militari. Pictura de Iuliana Rausch Trebuiau sa execute cu precadere munca fortata in minele si industria grea din Ucraina, dar si in Caucaz. Foto jos: Crivoirog – pictura de Franz Binder- in memoria deportarii in Rusia

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Femei banatene ca muncitoare in transport in lagarul Volodarca. Multe trebuiau sa-si paraseasca copiii mici, care in cel mai favorabil caz au fost crescuti de frati, surori sau bunici.

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ton Vollmer, Jakob Krier, Georg Römer Deportati banateni la Frankfurt /Oder Cei inapti de munca datorita bolilor si subnutritiei pana in 1948 au fost trimisi de catre sovietici in zona de est (mai tarziu RDG) ca apatrizi, deorece Romania le-a refuzat intrarea in tara.

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Stalino in 1946: Julius Hager, Josef Ballmann, Hans Gehl si Karl Packi la mormantul camaradului lor Hans Alexius. In total au murit 76 bilezeni in deportare. Cauza mortii lor au fost mai ales bolile si foamea.

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Cinci bilezence in lagarul de munca silnica nr. 1050 din Ienachieva la 10 mai 1946 In spate din stanga: Barbara Haberehren, Maria Backhaus, Susanne Weber; in fata: Anna si Margarethe Divo „Incurand acasa“ le spuneau sovieticii ani de zile.

Deportati bilezeni in 1946 la Stalino

Ei nu mai credeau ca va fi. Cand au fost eliberati

sus din stanga: Nikolaus Weiß, Josef Ball-

la sfarsitul lui 1949 chiar prizonierii de razboi fu-

mann, Willi Schortje, Hans Dugonitsch, Karl Pa-

sesera deja acasa.

cki, Peter Schmidt; mijloc din stanga: Mathias Kasper, Valentin Slawik, Elisabeth Schwendner, Heinrich Slavik, Anton Hell; jos din stanga: An-

Banater Frauen als Transportarbeiterinnen im Lager Wolodarka. Viele mussten Kleinkinder zurücklassen, die im günstigsten Fall bei ihren Geschwistern oder Großeltern unter kamen.

S

talino 1946: Julius Hager, Josef Ballmann, Hans Gehl und Karl Packi am Grab ihres Kameraden Hans Alexius. Insgesamt kommen 76 Billeder in der Deportation zu Tode. Todesursachen waren insbesondere Krankheiten und Hunger.

„Ma mai cunosti?“ - pictura de Franz Ferch


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Mit Blaskapelle vor allerhöchster Stelle

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weimal Billeder Ländler in den USA. Die Library of Congress, eine der bedeutendsten Bibliotheken der Welt, führt in ihrer Medienbibliothek unter dem Plattenlabel „Victor Records“ eine Tonaufzeichnung von Mathias Steiner und seiner Kapelle mit dem Titel „Billedler Ländler“. Mathias Steiner wurde 1878 in Billed geboren und übersiedelte 1903 nach Pittsburg in den USA. 1924, als die Platte aufgenommen wurde, ist er Kapellmeister der „Schwäbischen Kapelle von Chicago“. Ein weiterer „Billeder Ländler“ der „Banater Husarenkapelle“, auch bei Victors aufgezeichnet, kommt mit völlig anderer Melodie. Den Billeder Blechmusikanten der Nachkriegszeit ist ein Ländler mit diesem Titel jedoch nicht bekannt. Daher ist anzunehmen, dass diese Titel in den USA komponiert wurden und, unabhängig von der Melodie, eine Hommage der Billeder Amerika-Auswanderer, sie werden auf über 1000 Personen geschätzt, an ihre alte Heimat bedeuten. (die Lieder kann man hier hören heimathaus-billed.de/mediengalerie/musik/191-billeder-laendler)

Lesesaal in der Library of Congress, ein Lied in ihrer Medienbibliothek hat den Titel „Billedler Ländler“.

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ambert Steiner, 1837 in Billed geboren, Musiker, Komponist und Kapellmeister, gründete zahlreiche Blaskapellen, vor allem Knabenkapellen, in mehreren banatschwäbischen Gemeinden. Tourneen und Konzerte: 1873 Deutschland, Russland

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ichael Nussbaum (Bildmitte), 1866 in Billed geboren, als Kapellmeister einer Knabenkapelle 1893-1896 auf Amerikatournee. Durch Agenturen wurden sie in Husarenuniformen als Magyaren vermarktet. Hinten in der Mitte Nikolaus Schilz-

und USA, 1876 Schweden, 1877 spielte er in Bad Ems vor dem deutschen Kaiser Wilhelm I, 1879 Ständchen für Kaiser Franz Josef I, 1880-1890 Sommergastspiele in London, 1903 Konzertreise nach Südafrika u.a. (Infos heimathaus-billed.de) onyi, der später mit einer eigenen Knabenkapelle auf Tournee gehen wird. Vor allem Handwerker- und Kleinhäuslerfamilien aus der Neugasse lassen ihre Kinder ein Musikinstrument lernen, damit die sich später ein Zubrot verdienen können.

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apellmeister Nikolaus Schilzonyi, 1872 in Billed geboren, als Kapellmeister der „Hungarian Boys Military Band“ 1899-1901 auf großer Amerikatournee. Die 9-11 Jährigen konzertierten u. a. im Empire Theater in Cleveland, in den Operhäusern in New York und Claverville, in der Grand Oper von Syracuse und auf der Heimreise im Opernhaus in Amsterdam. Kapellmeister Nikolaus Schilzonyi mit einer Knabenkapelle im Banat. Wir können heute nur staunen, wie diese Billeder Dorfkinder es zu solchen Leistungen gebracht haben. Steiners Vater war Schuster und Messner in Billed, Schilzonyi und Nussbaum waren Kinder von Kleinhäuslern (Kleinhäusler sind Landarbeiter ohne Ackerboden, die sich diesen daher von Bauern pachten).

Cu fanfara pentru cei de sus

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In anul 1851 se aminteste prima orchestra in Biled, infiintata de Michael Thöress. Lambert Steiner, nascut in 1837 la Biled, muzicean, compozitor si dirijor a infiintat numeroase fanfare, mai ales orchestre de baieti in mai multe comune svabesti din Banat. Turnee si concerte: 1873 Germania, Rusia si SUA; 1876 Suedia, 1877 a concertat la Bad Ems in fata imparatului german Wilhelm I., 1879 serenada pentru imparatul Franz Josef I., 18801890 turnee de vara la Londra, 1903 concerte in Africa de Sud etc. (Alte informatii la heimathaus-billed.de) Michael Nussbaum (in centru), nascut in 1866 la Biled, ca dirijor al unei fanfare de baieti in 18931896 in turneu prin America. Prin agentii au fost prezentati in uniformele lor de husari maghiari drept unguri. In spate mijloc Nikolaus Schilzonyi, care mai tarziu va face turnee cu propria sa orchetra de baieti. Mai ales familiile de meseriasi si tarani saraci din strada Noua au dat copiii sa invete un instrument muzical pentru ca mai tarziu sa aibe un venit suplimentar. Lambert Steiner cu o orchestra de baieti 1903 in turneu prin Africa de Sud. Turneul in Australia a fost intrerupt, fiindca parintii isi doreau copiii inapoi acasa.

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Michael Nussbaum (1866-1911) si notele scrise de el. Nikolaus Schilzonyi, nascut in 1872 la Biled, ca dirijor al „Hungarian Boys Military Band“ in 1899-1901 in mare turneu prin America. Baietii de 9-11 ani au concertat printre altele la Empire Theater in Cleveland, in salile de opera din New York si Claverville, la Grand Oper din Syracuse si in drum spre casa in sala operei din Amsterdam.

3 Lambert Steiner mit einer Knabenkapelle auf Südafrika-Tournee 1903. Die Australientournee wurde abgebrochen, da die Eltern ihre Kinder zurück wollten.

Michael Nussbaum (1866-1911) und seine Notenschrift. Er starb an einer Lungenentzündung, die er sich auf der Schiffsreise zugezogen hatte.

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apellmeister Gutekunst gründete 1929 die erste Knabenkapelle nach dem 1. Weltkrieg, aus der später 2 Kapellen hervorgingen. Sie trugen jetzt keine Husarenuniformen mehr. Hans Reichel spielte mit seiner Kapelle im Gasthaus Duckarm und die Kapelle Schortje in der Neugasse, im Gasthaus Vastag. Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges lösten sich beide Kapellen auf.

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Dirijorul Nikolaus Schilzonyi cu o fanfara de baieti in Banat. Azi ne putem doar mira, cum acesti copii din Biled au atins o asemenea performanta. Tatal lui Steiner a fost pantofar si paracliser la Biled, Schilzonyi si Nussbaum au fost copii de tarani saraci (tarani fara pamant luand pamant in arenda sau lucrand ca zilieri). Dirijorul Gutekunst a infiintat in 1929 prima fanfara de baieti dupa I. Razboi Mondial, din care mai tarziu s-au constituit doua orchestre, care nu mai purtau uniforme de husari. Hans Reichel a cantat cu orchestra sa la carciuma Duckarm si cea al lui Schortje in strada Noua, la carciuma Vastag. La inceputul celui deal II. Razboi Mondial s-au dizolvat aceste doua orchestre. De doua ori „ländler“ (vals lent) bilezian in SUA. Library of Congress, una din cele mai importante biblioteci din lume, tine in biblioteca mediilor ei cu eticheta de placi „Victor Records“ o inregistrare fonica de Mathias Steiner si orchestra sa cu titlul „Billeder Ländler“. Mathias Steiner s-a nascut in 1878 la Biled si s-a mutat in 1903 la Pittsburg in SUA. In 1924, cand se inregistreaza placa, este dirijorul „Orchestrei Svabesti din Chicago“. Un alt „ländler bilezian“ al „Orchestrei banatene de husari“, inregistrat tot la Victors, are o cu totul alta melodie.

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Fanfarelor din Biled din perioada postbelica insa nu le este cunoscut un „ländler“ cu acest titlu. De aceea e de presupus, ca aceste titluri au fost compuse in SUA si, indiferent de melodie, sunt un omagiu al emigrantilor bilezeni in America (socotiti peste 1000 persoane) la adresa locurilor de bastina. (Cantecele se pot audia la heimathaus-billed.de/ mediengalerie/musik/191-billeder-laendler)


Musikanten und Entertainer

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ans Mumper (rechts) mit Tanzmusik-Kapelle. v.l.n.r. Hans Weber, Josef Thöress, Peter Kilzer und Hans Mumper. In den 60er Jahren wird die Tanzunterhaltung zunehmend von der sogenannten „Streich“ mit modischen Schlagern gestaltet. Die Blaskapelle spielte daher vorrangig die Marsch- und Strassenmusik bei Umzügen, blieb aber weiterhin uneingeschränkt beliebt.

D T

ie „Heide-Schwaben“ am 16. Mai 1982 anlässlich der Minikirchweih in Perjamonsch unter der Leitung von Kapellmeister Jakob Rieder. Sie genießen nicht nur in Billed, sondern, wie es ihr Name schon ankündigt, auf der ganzen Heide einen guten Ruf.

anzunterhaltung mit „Luceafărul“ im Billeder Kulturheim in den 70er Jahren. Die Popmusik-Band aus Billed erreichte beim Landeswettbewerb in ihrer Sparte einen sensationellen 1. Platz. 1980 gelang den Stammspielern die Flucht in die BRD.

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ans Lind mit Akkordeon, Nikolaus Büchler, Hans Engrich und Joschka Vastag auf der Bühne im Billeder Kulturheim in den 60er Jahren. Sie spielen zum Tanz, gesungen wurde damals ohne Mikrofon und Verstärkeranlage.

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ie „Alten Musikanten“ nannte man die erwachsenen ehemaligen Mitglieder der legendären Knabenkapelle, die 1893 als Kinder auf eine mehrjährige Konzertreise durch Amerika gingen. Auf dem Bild aus dem Jahr 1926 die „Alten Musikanten“ mit den Rekruten des Jahrganges 1906.

Die Blaskapelle unter Kapellmeister Josef Schortje mit den Rekruten im Jahr 1935. Es gab zu jener Zeit 2 Blaskapellen im Dorf, daher konnten 2 verschiedene Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden.

Muzicanţi și animatori

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„Muzicantii batrani“ s-au numit membrii adulti ai fostei orchestre legendare de baieti, care in 1893 au plecat ca copii intr-un turneu de concerte de mai multi ani prin America. In fotografia din 1926 „muzicantii batrani“ cu recrutii anului de nastere 1906. Fanfara cu dirijorul Josef Schortje cu recrutii in anul 1935. Pe atunci existau doua fanfare in sat incat puteau sa aibe loc doua manifestari concomitent.

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Michael Braun cu o orchestra in carciuma Sehi in 1949

Hans Mumper (in dreapta) cu orchestra de dans

De la stanga la dreapta: Hans Weber, Josef Thöress, Peter Kilzer si Hans Mumper. In anii 60 tot mai mult petrecerile dansante sunt dominate de asa zisa „Streich“ cu slagare moderne. Fanfara canta de aceea mai ales marsuri si muzica de strada la procesiuni si defilari, a ramas totusi absolut populara. Hans Lind cu acordeon, Nikolaus Büchler, Hans Engrich si Joschka Vastag pe scena caminului

„Spritzpause“ der Blaskapelle anlässlich einer Hochzeitsfeier Anfang der 80er Jahre. Auf dem Tisch der Hochzeitswein und Sodawasser, Schnaps in der kleineren Flasche. Die Person mit der weißen Schürze im Hintergrund war als „Leibkellner“ der Blaskapelle abgestellt. Hochzeitsgäste und Musikanten trugen einen Rosmarinzweig mit Schleife auf dem linken Kragenaufschlag.

Michael Braun mit einer Kapelle im Sehi-Wirtshaus 1949

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cultural din Biled in anii 60. Ei cantau pentru dans, atunci s-a cantat vocal fara microfon si amplificator.

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„Pauza pentru sprits“ a fanfarei cu ocazia unei nunti la inceputul anilor 80: pe masa vinul de nunta si sifon, in sticlute tuica. Persoana din planul doi cu sortul alb a fost chelnerul special al muzicantilor de la fanfara. Nuntasii si muzicantii purtau pe reverul stang o ramura de rosmarin cu panglica.

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„Heide-Schwaben“(Svabii de campie) la 16 mai 1982 cu ocazia mini-kirvaiului la Periam sub conducerea dirijorului Jakob Rieder. Se bucurau de un renume deosebit nu numai la Biled ci, cum ii vesteste deja numele, in intreaga campie a Banatului. Petrecere de dans cu „Luceafarul“ la caminul cultural din Biled in anii 70. Bandul de muzica pop din Biled a obtinut la concursul pe tara in bransa lui un senzational loc1. In 1980 muzicienii de baza au reusit sa fuga in RFG.


Wo man singt, dort singe mit ...

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apellmeister Michael Braun mit seiner Billeder Jugendblaskapelle 1950. Sie hatten den 1. Platz beim Regionalwettbewerb der Jugendblaskapellen erreicht und sollten zur Landesfinale

nach Bukarest. Es kam jedoch anders: viele Billeder wurden erneut für 5 Jahre deportiert, diesmal in die Baragansteppe, darunter auch die Familie Michael Braun.

Kapellmeister Michael Braun mit seiner Schülerkapelle 1977. Während früher mehrheitlich Handwerker und Kleinhäusler ihren Kindern Musikunterricht ermöglichten, wurde in der Nachkriegszeit fast in jedem Haus ein Musikinstrument geübt. Insbesonders war das Akkordeonspielen modisch, sozusagen als Hausmusik. Plattenspieler und Tonbänder setzten dem jedoch ein Ende.

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ans Mumper (links mit Akkordeon) und Kapelle bei einer Hochzeitsfeier in den 60er Jahren im Gasthaus Nothum. Die Musikanten der Tanzmusikkapellen in den 60er und 70er Jahren spielten oft ohne Noten, sozusagen „nach dem Ohr“. Einige von ihnen hatten ein absolutes Gehör. Die Hochzeitsfeier ging bis in den frühen Morgen. Wenn es besonders schön war, wurde, statt nach Hause zu gehen, noch einer drauf gesetzt (1965). Die Musikanten waren gleichzeitig Entertainer.

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oldenes Ehrenzeichen der Stadt Ried im Innkreis für Johann Mathis. Johann Mathis, 1938 in Billed geboren, fand in Ried im Innkreis eine neue Heimat. 1964 gelang ihm mit der Komposition „Abschied von der Mutter“ - sein erster großer Erfolg. Das Lied war jahrelang in den „Wunschkonzerten“ des ORF und wird im Osten Österreichs auf allen Hochzeiten als „Volkslied“ gespielt. Die Kastelruther Spatzen gewinnen 1990 den „Grand Prix der Volksmusik“ und ein Lied von Johann Mathis ist drauf: „Die Frau von einem Musikant“. Es wurden über eine Million CD verkauft.

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illeder Männergesangsverein und gemischter Chor 1936. Nach dem Beitritt zum Sängerbund, Dachverband aller deutschen Chöre im Banat, nannte sich der Chor „Billeder Sängerbund“.

Bisher sind von Johann Mathis rund 1.300 Titel auf LP/MC/CD erschienen. Auch das „Billed-Lied“ wurde von Johann Mathis komponiert.

Einladung und Programm der kulturell-künstlerischen Veranstaltungen der Billeder Chöre.

Unde se cântă, acolo poposește...

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Asociatia corului barbatesc si corul mixt din Biled in 1936

Dupa aderarea la Asociatia corala, uniunea coordonatoare a tuturor corurilor germane din Banat, corul se numea „Uniunea cantaretilor bilezeni“ Invitatia si programul manifestarilor cultural-artistice ale corurilor bilezene

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CD 2 al fanfarei. Traditia traieste mai departe!

Der Kirchenchor in den 80er Jahren vor dem Hauptaltar in der Billeder Kirche.

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D „Glocken der Heimat“ mit 7 beliebten Kirchenliedern, aufgenommen am Pfingstmontag 1999 in KarlsruheNeureut.

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ie CD 2 der Blasmusikkapelle. Die Tradition lebt weiter! Nach der CD 1 „Heimatklänge“ eine neue Einspielung mit ausgesuchten Musikstücken aus dem Repertoire der alten Billeder Blechblaskapellen. Die CD 2 der Blasmusikkapelle BilledAlexanderhausen hatte ihre Premiere beim Heimattag 2011. Die CD2 wurde auch im SWR4, in der Sendereihe „Musik aus dem Land“, vorgestellt.

Chorleitung: Hannelore Slavik Orgel, Klaviersolo: Doris Slavik Solisten: Irmgard Holzinger-Fröhr Susanne Ballmann, Elisabeth Rieder, Maria Muhl, Johann SieberBrach. Organisation: Peter Krier.

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er Chor der Banater Schwaben Karlsruhe 1998 anlässlich seines 15-jährigen Bestehens mit 74 aktiven Mitgliedern unter der Leitung von Hannelore Slavik

Irmgard Holzinger-Fröhr & Melitta Giel (links) mit dem Chor der Banater Schwaben Karlsruhe beim Festgottesdienst anlässlich des Billeder Heimattreffens 2011.

Dupa CD 1 „Rasunetul locurilor de bastina“ o noua inregistrare cu muzica aleasa din repertoriul vechilor fanfare bilezene. CD2 al fanfarei Biled-Sandra a avut premiera de „Ziua de bastina“ a bilezenilor in 2011. In 3 iulie acest CD a fost prezentat si in cadrul emisiunii „Muzica din tara“ a statiei de radio SWR4.

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Dirijorul Michael Braun cu fanfara lui noua de tineret din Biled in 1950

Obtinusera la concursul regional al fanfarelor de tineret locul I si urma sa participe la finala pe tara la Bucuresti. Dar multi bilezeni au fost din nou deportati, de data aceasta in Baragan, printre ei si familia Braun. Dirijorul Michael Braun cu orchestra sa de elevi in 1977. In timp ce in trecut mai ales mestesugarii si taranii saraci ofereau copiilor lor posibilitatea de a invata sa cante la un instrument, in perioada postbelica in multe case se exersa un instrument muzical. La moda era mai ales acordeonul, asa zisa muzica de casa. Discurile si benzile de magnetofon au pus repede capat acstei tendinte.

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Poza: Corul bisericii in anii 80. CDul „Clopotele locurilor de bastina“ cu 7

cantece bisericesti indragite, inregistrate in lu-

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nea de florii 1999 la Karlsruhe-Neureut

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Hans Mumper (in stanga cu acordeon) la o nunta in anii 60 la birtul Nothum

Muzicantii orchestrelor de dans in anii 60 si 70 cantau deseori fara note, dupa ureche. Unii aveau un auz absolut. Nunta dura pana-n zori. Daca era deosebit de frumos, s-a mai continuat, in loc ca nuntasii sa mearga acasa (1965). Muzicantii erau totodata si entertaineri (ii distrau pe ceilalti).

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Corul svabilor banateni Karlsruhe in 1998 cu 74 de membrii activi sub conducerea lui Hannelore Slavik cu ocazia sarbatoririi a 15 ani de existenta Irmgard Holzinger-Fröhr si Melitta Giel (stanga) cu corul svabilor banateni Karlsruhe la slujba religioasa festiva cu ocazia intalnirii bilezenilor 2011

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Decoratie in aur a orasului Ried in Austria pentru Johann Mathis, nascut in 1938 la Biled, care a gasit la Ried (zona Inn) o noua patrie. In 1964 a avut primul mare succes cu compozitia „Ramas bun de la mama“. Cantecul ani de zile a fost prezent in „Concertele la cererea ascultatorilor“ la televiziunea austriaca si se canta in estul Austriei la toate nuntile ca si un cantec popular. Orchestra „Kastelruther Spatzen“ castiga in 1990 la „Grand Prix al muzicii populare“ cu un cantec de Johann Mathis: „Sotia muzicantului“. S-a vandut de peste un milion de ori. Pana acum au aparut circa 1300 de titluri de Johann Mathis pe LP/MC/CD. Si „Cantecul Biledului“ a fost compus de el.


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ABC: deutsch-ungarisch-rumänisch

Jahrgang 1910 in der 4. Klasse mit Lehrer Johann Rieder im Jahr 1921.

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ngarisch wurde 1831 als Amts- und Geschäftssprache im Banat verordnet. Im Bewusstsein vieler Magyaren waren die Deutschen eigentlich Ungarn mit deutscher Abstammung. 1879 und 1883 verabschiedete das ungarische Parlament Schulgesetze, die den verpflichtenden Gebrauch der ungarischen

ab 1870 mit steigender Tendenz in ungarischer Sprache unterrichtet. Beim Anschluss des Banates an Rumänien ist den Deutschen Kultur- und Schulautonomie versprochen worden. Tatsächlich wurde aber in mehreren Fächern in rumänischer Sprache un-

Unterrichtssprache verlangten. In Billed wurde nach der Umwandlung der konfessionellen in eine Gemeindeschule schon

terrichtet. Erst 1941, mit der Übernahme der Schulen durch die Volksgruppe, wurde in deutscher Sprache unterrichtet.

Bild: Der Lehrerkader der Allgemeinschule und des Lyzeums in den 60er Jahren. wischen 1963 und 1972 gab es ein theoretisches Lyzeum mit den Klassen 9-12 in rumänischer Sprache. Durch den Exodus der Billeder Deutschen gibt es 2004 nur noch eine einzige Klasse, in der die Schüler der Klassen 1-4 simultan unterrichtet wurden. Bild: Lehrer und Professoren der Billeder Schule in den 70er Jahren

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Jahrgang 1927 in der 2. Klasse mit Lehrer Franz Höckl im Jahr 1936

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ie von Maria Theresia erlassene allgemeine Schulpflicht wurde in Billed mit der Dorfgründung eingeführt. Bis zum Bau der Schule im Jahre 1798 fand der Unterricht in einem Kolonistenhaus in der Altgasse statt. (heute Nr. 473).

D Braun-Schule 1949 Neue Schule 1957 Alte Schule 1798/1847

Kindergarten 1892

ie „Alte Schule“ wurde 1847 fertiggestellt. Den Höchststand erreichte die Schule 1892 mit 851 Kindern. Da durch den Anstieg rumänischer Zusiedler nach dem 2. Weltkrieg die „Alte Schule“ nicht mehr ausreichte, kam die deutsche Schule in ein Privathaus, bekannt als „Braun-Schule“. 1967 kommt ein weiteres durch freiwillige Leistungen der Billeder errichtetes einstöckiges Gebäude, die

ABC: în limba germană - maghiară - română

„Neue Schule“, hinzu.

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Invatamantul obligatoriu general, cerut de Maria Tereza, a fost introdus la Biled inca de la intemeierea satului. Pana la construirea Vechi Scoli in 1798 cursurile se tineau in doua case de colonisti in strada Veche (azi numerele 473 si 474). „Vechea Scoala“ a fost extinsa in 1847. Apogeul l-a atins scoala in 1892 cu 851 de copii. Deorece prin cresterea populatiei romane dupa cel de-al II. Razboi Mondial Vecha Scoala numai era destul de incapatoare, scoala germana a pri-

Jahrgang 1955 in der 7. Klasse im Schuljahr 1968-1969 mit Klassenlehrerin Elvira Slavik

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it der Schulreform von 1949 wurden alle Schulen verstaatlicht und den nationalen Minderheiten des Landes der Unterricht in ihrer Muttersprache gesetzlich gesichert. Rumänien war das einzige Land in Osteuropa, in dem in der Nachkriegszeit in deutscher Sprache unterrichtet wurde. Abschlussfoto der 8. Klasse der deutschen Abteilung der Allgemeinschule des Jhg. 1954

mit de la administratia comunala o casa particu-

Am ersten Schultag 1963 werden von Maria Roman und Margarethe Weber die schulpflichtigen Kinder der Lehrerin der 1. Klasse Magdalene Bojar übergeben und zur Schule geleitet.

Letzter Schultag der 4. Klasse im Juni 1960 mit Lehrerin Anna Divo.

lara, cunoscuta ca Scoala Braun, care prin contributia voluntara a populatiei germane a fost pregatita in 1949 pentru activitatea scolara. In 1966 li se alatura, si prin contributia voluntara a bilezenilor, o cladire cu etaj, Scoala Noua.

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Gradinita cu copii de 3-6 ani cu educatoarea Barbara Rieder in anii 20. Prima gradinita s-a infiintat in 1892 la nr 298, care s-a mutat in 1912 in cladirea cumparata de comuna la nr. 233. Gradinita era obligatorie si se numea scoala de joaca.

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Poza: Contingentul 1910 in clasa a 4. cu invatatorul Johann Rieder in 1921

Limba maghiara s-a ordonat in 1831 ca limba oficiala in Banat. In viziunea multor maghiari germanii erau de fapt unguri cu origine germana. In 1879 si 1883 parlamentul maghiar a emis legi care au stabilit obligativitatea folosirii limbii maghia-

Der Kindergarten mit 3-6-Jährigen mit Leiterin Barbara Rieder in den 1920er Jahren. Er wurde 1892 errichtet, war verpflichtend und wurde „Spielschule“ genannt.

re in invatamant. La Biled s-a predat dupa transformarea scolii confesionale intr-una comunala

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dupa 1870 tot mai mult in limba maghiara. La alipirea Banatului de Romania, germanilor li s-a promis autonomie culturala si de invatamant. Abia in 1941, in urma preluarii scolilor de catre grupul etnic german, s-a predat numai in limba germana. Poza: Contingentul 1927 in clasa a 2. cu invatatorul Franz Hockl in 1936

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Contigentul 1955 in clasa a 7. anul scolar 1968/69 cu diriginta Elvira Slavik

Prin reforma invatamantului din 1949 toate scolile au fost nationalizate si s-a garantat minoritatilor invatamantul in limba materna. Romania a fost singura tara din Europa de est in care in perioada postbelica s-a predat in limba germana. Fotografia clasei a 8., sectia germana, a contingentului 1954

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Poza: Cadrele didactice ale scolii generale si liceului in anii 60

Intre 1963 si 1972 a existat un liceu teoretic cu clasele 9-12 in limba romana. Prin exodul germanilor din Biled in 2004 a functionat o singura clasa in limba germana, in care elevii claselor 1-4 invatau simultan.

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Prima zi de scoala in 1963 cu educatoarea Maria Roman si Margarethe We-

ber, care predau copiii clasei 1. invatatoarei Magdalena Bojar. Poza: Ultima zi de scoala a clasei a 4. in iunie 1960 cu invatatoarea Anna Divo


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Als Sündenbock im Vaterland

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as Dekretgesetz Nr. 187 vom 23. März 1945, sah die gänzliche und entschädigungslose Enteignung der gesamten deutschen Bauernschaft und Feldbesitzer vor. Bild oben: Beeignungsurkunde aus dem Kreis Sibiu, als Enteigneter ist „hitlerist“ eingetragen.

ach dem 23. August 1944 wurden die Deutschen Rumäniens als angebliche Kollaborateure Deutschlands für das Desaster verantwortlich gemacht, in welches das Land als Folge seines Bündnisses mit HitlerDeutschland und der Teilnahme am antisowjetischen Krieg geraten war. Es stimmt zwar, dass die „Deutsche Volksgruppe“ mit der Politik des Dritten Reiches gleichgeschaltet wurde und die waffenfähigen Deutschen mit Zustimmung der rumänischen Regierung in das deutsche Heer rekrutiert wurden, aber die Volksgruppenführung hat auf die rumänische Politik keinen Einfluss ausgeübt.

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eld, Arbeitsgeräte, Vieh und Häuser hatte man ihnen genommen, und, was noch schmerzlicher war, 556 Billeder, darunter ihre Geschwister oder Eltern, waren Zwangsarbeiter in der Sowjetunion auf unbestimmte Zeit. Die Kirchweih ist ihnen jedoch geblieben. 23 Kirchweihpaare der herangewachse-

nen Jungend veranstalteten im Oktober 1948 nach langer Zeit wieder ein Fest. Für einen geputzten Kirchweihhut hat es allerdings nicht gereicht, geschweige denn für Trachten. Auch ihr ehemaliges „Groß-Wertshaus“ konnten sie sich nicht leisten, die bescheidene Feier war im Stefi-Kino.

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ie Geschwister Maria und Katharina Gilde, nach 5 Jahren aus der Russlanddeportation entlassen, mit ihrer Mutter, rechts sitzend, und ihren pflegebedürftigen Großeltern, nun für weitere 5 Jahre in der Baragan-Deportation. Sie bekommen heute, wie auch die anderen überlebenden Deportierten, eine angemessene Entschädigung vom rumänischen Staat.

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nsgesamt sind bis 1956, als die Deportierten wieder nach Hause durften, 76 Personen aus Billed in der Baragansteppe verstorben. 7 Jahre später brachte Nikolaus Seibert, in einer in der damaligen Zeit gefährlichen Unternehmung, die sterblichen Überreste seiner Ehefrau und die seiner Mutter zur Beerdigung in ihre Heimat. Im Bild rechts, mit Tochter und Schwiegersohn.

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er enteignete Boden ging mit dem gesamten Wirtschaftsinventar, Vieh und Häuser in das Eigentum des Staates über, der den Boden an begüterungsberechtigte Landwirte verteilte. Dort, wo die Zahl der einheimischen Rumänen und Roma nicht ausreichte, um den gesamten deutschen Besitz zu übernehmen, brachte man von auswärts so genannte Kolonisten. Einzug der Kolonisten, Malerei von Stefan Jäger

Sie wurden einfach in die Steppe entladen. Die Familie Thöresz auf der ihr zugewiesenen Fläche.

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ach der Heimkehr der Russlandverschleppten und eines Großteils der Kriegsgefangenen im Frühjahr 1951, veranlasste die inzwischen kommunistisch-stalinistische Regierung Rumäniens eine neuerliche Deportation von „unzuverlässigen

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Elementen“, dieses Mal in die Baragan-Steppe Rumäniens. Aus Ortschaften der Grenzzone wurden 12.791 Familien mit 40.320 Personen: Rumänen, Deutsche, Serben, Ungarn, Bulgaren und andere deportiert.

ie mussten 18 Dörfer erbauen und jahrelang unter zwangsaufenthaltsmäßigen Bedingungen leben. Die meisten Deutschen wurden aus Billed mit 529 Personen deportiert.

Țap ispășitor pentru război

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Dupa 23 aug. 1944 etnia germana a fost considerata colaboratoare prezumptiva a Germaniei si responsabila pentru dezastrul in care a ajuns tara ca urmare a aliantei cu Germania hitlerista si a participarii la razboiul antisovietic. E adevarat ca asociatia etniei germane a fost conforma cu politica Germaniei si ca germanii apti de lupta cu acordul guvernului roman au fost recrutati in armata germana, dar conducerea asociatiei etniei germane nu a avut influenta asupra politicii de la Bucuresti. Decretul nr. 187 din 23 martie 1945 a prevazut expropierea totala si fara despagubire aproape a intregii etnii germane proprietari de pamant. Fotografia sus: Titlu de proprietate din jud. Sibiu, ca expropiat e trecut „hitlerist“ Pamantul expropiat a trecut cu inventarul gospodaresc, animale si case in proprietatea statului, care a impartit pamantul la taranii „indreptatiti“. Unde numarul romanilor bastinasi n-a fost suficient pentru a prelua tot pamantul au fost aduse familii romane din alte parti. Comisia de improprietarire ca forta executoare avea dreptul sa imparta averea germanilor intre ei. Bilezenii germani o numeau „Comisia batelor“ tinand cont de propria experienta in acest sens. Pamantul, uneltele de lucru, animalele si casele le fusesera luate si, ceea ce era mai dureros, 556 de bilezeni: fratii ori parintii lor erau pe timp nedeterminat la munca silnica in Uniunea Sovietica. Totusi le-a ramas chirvaiul. 23 de perechi de ti-

2 Skizze von Sebastian Leicht

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ie Kolonisten hatten die Befungnis, als ausführende Gewalt den Besitz der Deutschen unter sich aufzuteilen. Die Billeder nannten die Enteignungskommission nach der am eigenen Leib erfahrenen Enteignungsprozedur „Knüppelkommission“. Auf der

Sitzung des Politbüros des ZK der P.M.R. vom 15. November 1948 erklärt Innenminister V. Luca unter anderen: es war ein Fehler, Kolonisten dorthin zu schicken, die nichts anderes als Banditen sind und die wir von dort wieder wegbringen müssen ...“

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neret au organizat in oct. 1948 dupa mult timp iar o festivitate. Bani pentru o palarie imbodobita ca acum n-aveau, doar pentru un buchetel pe palarie, cu atat mai putin pentru portul destul de costisitor. N-aveau bani nici de „Carciuma-Mare“, modestul chirvai a avut loc la cinematograful Stefi. Dupa intoarcerea deportatilor din Rusia si a majoritatii prizonierilor de razboi in primavara lui 1951 guvernul comunist al Romaniei a initiat o noua deportare a „elementelor pe care nu te poti bizui“, de data aceasta in Baragan. Din zona de frontiera au fost deportati 12.791 de familii cu 40.320 persoane: romani germani, sarbi, maghiari, bulgari si altii.

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Au fost siliti sa construiasca 18 sate si sa traiasca in conditii de domiciliu fortat. Cei mai multi germani au fost deportati din Biled: 529 persoane. Surorile Maria si Katharina Gilde, eliberate dupa 5 ani din deportarea in Rusia, cu mama lor (stand jos in dreapta) si bunicii care aveau nevoie de asistenta medicala, pentru inca 5 ani deportare in Baragan. Ei astazi primesc, ca si ceilalti supravietuitori ai deportarilor, din partea statului o despagubire adecvata.

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In total au decedat pana in 1956, cand deportatilor li s-a permis sa se intoarca iar acasa, 76 de bilezeni in Baragan. 7 ani mai tarziu Nikolaus Seibert, intr-o actiune pe atunci periculoasa, a adus ramasitele pamantesti ale sotiei si a mamei pentru inmormantare acasa la Biled. In fotografie in dreapta, cu fiica si ginerele.


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Hinter dem Eisernen Vorhang

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bschiedsfoto aus dem Eisenbahnwaggon von Johann Keller aus den USA nach seinem Billedbesuch am frühen Morgen auf dem Bahnhof. Hunderte Familien sind durch Krieg und Kriegsfolgen von ihren Angehörigen durch den Eisernen Vorhang getrennt. Die Einen hatten die Heimat aber keine Freiheit, die Anderen die Freiheit aber noch keine Heimat. August 1959: Schulausflug Billeder Schüler zum Donau-Engpass. Der rund 250 km lange Weg war für die Jugendlichen vom flachen Land in der damaligen Zeit sicherlich ein sensationelles Abenteuer.

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inder in der Altgasse vor dem atemberaubenden Ford Taunus, mit dem Johann Keller, der 1944 Billed als Flüchtling

worden. Das auch nur, weil der kommunistische Staat dadurch leichter an Devisen kommen konnte. Denn die lokalen Partei-

verlassen hatte, aus dem Westen nun auf Besuch ist. Der eiserne Vorhang ist, wenn auch nur in einer Richtung, durchlässig ge-

funktionäre hatten zunehmend Schwierigkeiten den westlichen Wohlstand kleinzureden.

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inder der Viertgasse 1965 aufgenommen von Katharina Muhl, die nach der Russlanddeportation im Westen geblieben ist. Besucher aus dem Westen durften damals einmal in 2 Jahren für eine begrenzte Zeit einreisen. Es waren vor allem diese Besucher, die, ohne es zu beabsichtigen, für ihre Landsleute Beweis waren, dass es in dem kommunistischen Rumänien für sie keine Zukunft gab.

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er Eiserner Vorhang war eine unüberwindbare tatsächliche Grenze zwischen den Staaten des Westens und den kommunistischen Diktaturen unter Dominanz der UdSSR während des Kalten Krieges.

uschauer einer Kirchweih Mitte der 60er Jahre vor dem Gemeindehaus. Die Deutschen hatten 1948 ihre staatsbürgerlichen Rechte zurückbekommen und es gab Schulunterricht in ihrer Muttersprache, aber, wie auch die Bevölkerung im Land, waren sie hinter dem Eisernen Vorhang „eingesperrt“. 1966 zählte man 4752 Einwohner, darunter 2442 Deutsche (1940 waren es 3652).

De după cortina de fier

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Cortina de fier a fost o granita de netrecut intre statele din vest si dictaturile comuniste sub dominatia URSS in timpul razboiului rece. Spectatorii unui chirvai la mijlocul anilor 60 in fata primariei Etnia germana recapatase in 1948 drepturile ei cetatenesti, avea scoli in limba materna, dar, ca si populatia tarii, a fost inchisa in spatele cortinei de fier. In 1966 Biledul avea 4.752 de locuitori, din care 2442 germani (in 1940 erau 3652).

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Si doar pentru ca statul comunist sa obtina mai usor valuta.

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Ramas bun al familiei Heinrich inaintea plecarii ei in RFG in 1960. Guvernul roman a practicat o politica externa deosebit de restrictiva. Cine a facut cerere de plecare, a riscat drepturile sale cetatenesti si economice, a fost stigmatizat, sicanat de suspusi si primea pasaportul in cele mai multe cazuri numai dupa ce platea spaga in valuta.

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Michael si Maria Klein (Hehn) nr. 699 au fost printre primele familii, care au vizitat dupa razboi din vest locurile de bastina. Fotografie cu marea lor rubedenie in anul

Poza de adio, facuta dis-de-dimineata din tren de Johann Keller din SUA, dupa vizita sa la Biled

1960

razboiului si a urmarilor lui prin cortina de fier.

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August 1959: Excursie scolara a elevilor din Biled la Portile de Fier. Cei 250 de km au fost desigur pentru tinerii de la ses in vremea respectiva o aventura senzationala.

Sute de familii au fost despartite de rude in urma Pe timpul razboiului rece nu se stia daca se mai revad vreodata. Copii din strada a Patra (Vertgass), pozati in 1965 de Katharina Muhl, care a ramas in vest dupa deportarea in Rusia. Vizitatorii din vest

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bschied der Familie Heinrich vor der Auswanderung in die BRD 1961: Die rumänische Regierung vertrat eine überaus restriktive Ausreisepolitik. Wer sich zur Ausreise bewarb, setzte seine bürgerlichen und wirtschaftlichen Rechte aufs Spiel, war stigmatisiert, wurde von der Obrigkeit schikaniert und bekam den Reisepass meistens nur durch Schmiergeldzahlung.

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ichael und Maria Klein (699) waren eine der ersten Familien, die nach dem Krieg nun aus dem Westen die alte Heimat besuchten. Foto mit der großen Verwandtschaft aus dem Jahr 1960.

In strada Veche s-au pozat, cativa ani mai tarziu,

la inceput aveau voie sa vina tot la 2 ani, pe un

copii in fata extraordinarei limuzine Ford Tau-

timp limitat.

nus, cu care a venit Johann Keller, fugit in 1944

Au fost inainte de toate acesti vizitatori care, fara

din Biled, acum din vest in vizita. Cortina de fier

sa fie intentia lor, au fost pentru concetatenii lor o

devenise – desi doar intr-un sens – permeabila.

dovada, ca n-aveau viitor in Romania comunista.


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„Millionär“ als Kollektivbauer

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1948 erhielten die Deutschen wieder ihre staatsbürgerlichen Rechte. Auch hatten sie wieder Schulen in ihrer Muttersprache, es erschienen wieder deutschsprachige Bücher und man konnte ganz offen deutsch reden. Vom „Deutschen Antifaschistischen Komitee“ sollten sie jedoch umerzogen werden. Foto: Die kommunistische Parteiführung im Mai 1951. Quelle: Fototeca online a comunismului româ­ nesc

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abakanbau in der Kollektivwirtschaft, LPG genannt, war eine schwere körperliche Feldarbeit. Da die Rente der „Kollektivbauern“, wie man sie nannte, danach nicht ausreichte, arbeiteten viele bis zum Lebensende als Selbstversorger. Nicht selten sah man im Dorf tief gebeugt gehende Omas. Sie hatten sich buchstäblich krumm gearbeitet.

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rauenarbeit bei der Tabakernte auf den Feldern der Kollektivwirtschaft 1965. Die Landarbeiter sind in Mannschaften und Brigaden nach sowjetischem Muster organisiert. Jeder Mannschaft ist ein Pferdewagen mit Kutscher zugeordnet. Für die Parteipropaganda waren sie die neuen „Millionäre“ im Banat obwohl Brot noch immer auf Bezugsschein vertrieben wurde.

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rauttransport im Jahr 1963 mit einem Pferdewagen der Kollektivwirtschaft auf dem Weg zur Verladerampe am Bahnhof. Das Foto wurde von Johann Keller aufgenommem, er ist 1944 geflüchtet und nun aus den USA auf Besuch.

rbeit an der Dreschmaschine der LPG in den 60er Jahren. Die Arbeit war schwer, durch Misswirtschaft und staatliche Bevormundung der Verdienst immer geringer. Wer konnte, suchte sich Arbeit in einer Fabrik oder als Handwerker in einer „Kooperative“.

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ls die inzwischen kommunistische Regierung 1950, nach sowjetischem Vorbild, die Kollektivierung der Landwirtschaft anstrebte, hatten die ehemaligen deutschen Feldbesitzer kein Problem, denn sie besaßen ja kein Feld mehr. n der Sitzung des Politbüros des ZK der RAP vom 21. Januar 1954 stellt D. Colin fest: „ ... die große Mehrheit der Kolonisten hat nichts für den Erhalt der Wohnhäuser getan.“ Gh. Gheorghiu-Dej, Parteichef, ordnet an: „Die freien Häuser erhalten die Kolonisten, die zusammengefallenen und die zu reparierenden gebt den Deutschen, sie sollen sich diese instandsetzen.“ Und er fügt hinzu: „Die arbeitenden Bauern deutscher Nationalität ... erhalten ihre Wohnhäuser zurück“ ... „ihr werdet sehen, wie gut die dann arbeiten“, sagt E. Bodnaras. Er behielt recht. Schon bald schwelgte die Parteipresse über die „Straße der Millionärswirtschaften im Banat“. Es waren die Kollektivwirtschaften in den großen banat-schwäbischen Heidegemeinden, darunter auch Billed, die sogar in den Schulbüchern landesweit als beispielhaft Erwähnung fanden. Sogar die Partei- und Regierungschefs besuchten wiederholt die Gemeinde. Bild 1951: Die LPG-Bauern wurden in Geld und Natura­ lien entlohnt, den Besten wurde die Entlohnung mit Propaganda-Pomp und Blasmusik nach Hause gefahren.

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De după cortina de fier

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Cortina de fier a fost o granita de netrecut intre statele din vest si dictaturile comuniste sub dominatia URSS in timpul razboiului rece. Spectatorii unui chirvai la mijlocul anilor 60 in fata primariei Etnia germana recapatase in 1948 drepturile ei cetatenesti, avea scoli in limba materna, dar, ca si populatia tarii, a fost inchisa in spatele cortinei de fier. In 1966 Biledul avea 4.752 de locuitori, din care 2442 germani (in 1940 erau 3652).

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nochenharte Jobs als Transportarbeiter in der Kollektivwirtschaft in den 1950/60er Jahren. Die jungen Generationen werden sich neu orientieren und als Fabrikarbeiter in Temeswar ihren Lebensunterhalt mit angemessenerem Entgelt bestreiten.

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Si doar pentru ca statul comunist sa obtina mai usor valuta.

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Ramas bun al familiei Heinrich inaintea plecarii ei in RFG in 1960. Guvernul roman a practicat o politica externa deosebit de restrictiva. Cine a facut cerere de plecare, a riscat drepturile sale cetatenesti si economice, a fost stigmatizat, sicanat de suspusi si primea pasaportul in cele mai multe cazuri numai dupa ce platea spaga in valuta.

5

Michael si Maria Klein (Hehn) nr. 699 au fost printre primele familii, care au vizitat dupa razboi din vest locurile de bastina. Fotografie cu marea lor rubedenie in anul

Poza de adio, facuta dis-de-dimineata din tren de Johann Keller din SUA, dupa vizita sa la Biled

1960

razboiului si a urmarilor lui prin cortina de fier.

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August 1959: Excursie scolara a elevilor din Biled la Portile de Fier. Cei 250 de km au fost desigur pentru tinerii de la ses in vremea respectiva o aventura senzationala.

Sute de familii au fost despartite de rude in urma Pe timpul razboiului rece nu se stia daca se mai revad vreodata. Copii din strada a Patra (Vertgass), pozati in 1965 de Katharina Muhl, care a ramas in vest dupa deportarea in Rusia. Vizitatorii din vest

N

eue und größere Wirtschaftsgebäude der Kollektivgenossenschaft, Kolchos genannt, wurden von der Bauabteilung errichtet. Viele der aus der Kriegsgefangenschaft und aus den sowjetischen Arbeitslagern heimgekehrten Frauen und Männer sowie die inzwischen herangewachsenen Jugendlichen fanden hier ihren Arbeitsplatz.

Jahresdurchschnittsgehälter in Rumänien 1954: 456 Lei 1960: 802 Lei 1970: 1280 Lei

In strada Veche s-au pozat, cativa ani mai tarziu,

la inceput aveau voie sa vina tot la 2 ani, pe un

copii in fata extraordinarei limuzine Ford Tau-

timp limitat.

nus, cu care a venit Johann Keller, fugit in 1944

Au fost inainte de toate acesti vizitatori care, fara

din Biled, acum din vest in vizita. Cortina de fier

sa fie intentia lor, au fost pentru concetatenii lor o

devenise – desi doar intr-un sens – permeabila.

dovada, ca n-aveau viitor in Romania comunista.


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Überlebenskunst im „Goldenen Zeitalter“

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aprika-Bewässerung mit „Geppel-Know-how“ und Ofenröhren 1963 im Garten der Familie Hans Klein. Die große Mehrheit der Billeder sind Selbstversorger, denn seit der Ansiedlung hatten sie Hausgärten. Nach ihrer berufstätigen Arbeit ist täglich Gartenarbeit angesagt, so dass sie sich noch Masttiere und Federvieh halten konnten.

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uch die Rentner sind voll in die Gartenarbeit eingebunden. Insbesondere Paprika- und Tomatenplantagen werden Spezialität vieler Haushalte, die das Gemüse in Temeswar vermarkten. In Billed gab es in der Saison mehrere Fuhrleute, die täglich

über hundert Säcke der „Paprikabauern“ nach Temeswar beförderten. Im Bild Josef Horbert 1984 beim Sortieren der Ernte für den Markt. Die gelb-grünen, fleischigen Paprika mit 4 Rundungen waren sozusagen eine Billeder Sorte.

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mas beim nachbarschaftlichen Sonntagstreff auf der Gasse in den 1980er Jahren. Sie hatten Schlimmes in ihrem Leben durchgemacht, aber es ist einiges wieder gut geworden. Sie lesen eifrig die 2 deutschsprachigen Zeitungen mit überwiegend parteipropagandistischem Inhalt. Zeitungen werden im ganzen Land auch fürs Klosett benutzt, denn Toilettenpapier gibt es nicht mehr.

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ransporter mit Motorradantrieb 1984. Was in der unmittelbaren Nachkriegszeit zu orten war erlebt eine Wiedergeburt - das „Goldene Zeitalter“ war auch eine Zeit der Bastler und Überlebenskünstler. Die allergrößte Kunst war jedoch die, eine Möglichkeit der Auswanderung in die Bundesrepublik zu finden. Dabei ging fast kein Weg an Kopfgeldzahlungen vorbei.

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ls Nicolae Ceausescu 1965 Partei- und Regierungschef wurde, schien vieles im Land besser zu werden. Doch nur für kurze Zeit. Denn der ehemalige Schusterlehrling wurde in der Verfolgung seiner nationalkommunistischen Ziele zum gefürchtesten Diktator Europas. Den Abgrund, an den er dabei sein Land gebracht hatte, bejubelte die Parteipropaganda als „Goldenes Zeitalter“.

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uf der Sauerländer Hutweide im Jahr 1984. Wenn nichts mehr geht - kein Strom, kein Wasser, kein Sprit - ist auf den historischen, kurzen, schwäbischen Pferdewagen, den sich einige Billeder aufbewahrt hatten, noch immer Verlass. Er erscheint noch heute manchmal im Strassenverkehr.

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ochzeitszug in den 80er Jahren. Der neostalinistische Diktator wollte einen „neuen Menschen“ schaffen. Die Menschen indes bevorzugten es so zu bleiben wie sie sind. Sie bewahrten weiterhin soweit wie möglich ihre herkömmlichen Traditionen. Für viele war Lebensziel das Land irgendwie zu verlassen.

Arta de a supravieţui în epoca de aur

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uf der Müllkippe an der Sauerländer Brücke 1985, vor der Kanalisierung, war hier ein Teich. Wer am Dorfrand wohnte konnte leichter Feder- und Mastvieh halten. Denn Parteifunktionäre hatten Wege gefunden, auch die letzten Reserven

der Selbstversorger anzuzapfen. Jedes Haus mit Garten musste Eier und Schweine abliefern. Und zusätzlich Felder der Kollektivwirtschaft, der inzwischen die schlecht entlohnten Bauern davongelaufen sind, zur Bearbeitung übernehmen.

Cand in 1965 Nicolae Ceausescu a ajuns seful partidului si al guvernului se parea ca multe in tara se schimba in bine. Doar pentru scurt timp. Caci fostul ucenic de pantofar, in urmarirea scopurilor sale nationalist-comuniste, a devenit cel mai temut dictator european. Abisul, la care a adus tara, a fost proslavit de catre propaganda de partid drept „epoca de aur“. Pe izlazul Sauerland in anul 1984. Daca nimic nu mai merge – nici curent, nici apa, nici combustibil – baza sigura e caruta istorica, scurta, svabeasca, trasa de cai, pe care unii bilezeni si-o pastrasera. Ea mai poate fi vazuta uneori si azi in circulatia rutiera.

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DM. Zuletzt, 1989, waren es 8.950 DM. 226.654 Rumäniendeutsche, darunter rund 1500 Billeder, sind in dieser Zeitspanne über den Ladentisch gegangen. Die Höhe der Zahlungen wird auf über eine Milliarde DM geschätzt.

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Groapa de gunoi la podul Sauerland. Inainte de canalizare aici era o balta. Cine a stat la marginea satului putea tine mai usor pasari si animale de ingrasat. Pentru marfuri mai greu de obtinut, trebuiau date in schimb produse agricole, in special oua, deorece cooperativele aveau un plan de livrare, pe care altfel nu-l puteau realiza. Udarea ardeiului cu Gepel (pompa actionata de cal) in 1963, din stanga Klein Hans, Schaljo Friedrich, Klein Anna, nasc. Schaljo. Marea majoritate a bilezenilor s-a aprovizionat singura, caci de la colonizare aveau gradini langa casa. Dupa orele de servici, zilnic se lucra in gradina, incat isi puteau tine animale la ingrasat si pasari.

3

1

978 kommt es zu dem sogenannten Handschlagabkommen zwischen dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt und Nicolae Ceaușescu. Vereinbart wurde eine Zahl von jährlich 11.000 Ausreisenden und Kopfgeldzahlungen von anfangs 4.000

Si pensionarii s-au dedicat din plin muncii in gradina. Mai ales plantati-

rent continut propagandistic de partid.

ile de ardei gras si rosii au devenit specialitatea multor comune banatene, care isi vindeau legumele la Timisoara. La Biled in timpul sezonului

Transportor cu motor de motocicleta in 1984. Epoca de aur a fost si o

existau mai multe utilaje de transport, care transportau zilnic pana la

perioada a celor care stiau sa mestesugeasca pentru a supravietui.

100 de saci de ardei pentru cultivatori, la Timisoara.

In 1978 se ajunge la o conventie intre cancelarul german de atunci Helmut Schmidt si Nicolae Ceausescu, prin care s-a stabilit un numar de 11.000 de emigranti pe an cu plata pe persoana incepand cu 4.000 marci, ajungand in 1989 pana la 8.950, dupa gradul de pregatire profesionala. Circa 200.000 de etnici germani, printre care 1.500 bilezeni, au fost vanduti-cumparati in aceasta perioada.

In fotografie Josef Horbert in 1984 la sortarea recoltei pentru piata. Ardeiul galben-verzui si gras a fost asa zisa specie a Biledului.

4

Bunicute la intalnirea de duminica cu vecinele pe strada in anii 80. Traisera clipe grele in viata lor, dar multe s-au indreptat. Cu zel citesc cele 2 ziare in limba germana cu preponde-

5


Exodus der Billeder Deutschen 1940-2000

237

Exodus der Billeder Deutschen

142

Personen sind 1944 in den Westen geflüchtet, 7 sind dabei ums Leben gekommen. 142 de persoane au părăsit Romania în 1944, 7 si-au pierdut viata.

Hochzeiten - Geburten - Sterbefälle 1765 - 2000 1. Weltkrieg

583

Personen verlassen nach der Revolu­tion 1990 den Ort. 583 de persoane au părăsit co­ muna imediat du­pă re­vo­luţie în 1990.

Billeder, Soldaten im 2. Weltkrieg, sind nicht mehr zurückgekehrt. 104 sind gefallen, 133 nach ihrer Kriegsgefangenschaft im Westen geblieben. 237 de militari în cel de-al doilea război mon­dial nu s-au întors.

Personen / persoane

24

Exodul bilezenilor germani 1940-2000

2. Weltkrieg

3155 Personen haben Billed und Rumänien zwischen 1940 - 2000 verlassen

1727

Personen, der größte Teil der Auswanderer, ist „legal, durch Bezahlen von Kopfgeld“ mit einer Kiste in den Wes­ten ausgesiedelt. Cele mai multe persoane, 1727, au plecat legal prin plata in­oficială de şpagă având voie se ducă cu ei numai obiecte listate într-o ladă de lemn.

17,3%

95

Personen sind über die Grenze geflüchtet. 95 de persoane au trecut fraudulos graniţa.

106

Russlanddeportierte sind nicht mehr zurückgekehrt, 76 sind ge­storben, 30 im Westen geblieben. 106 de deportați în URSS nu s-au întors. 76 au murit, 30 au rămas după eliberare în vest.

25% 3%

54,7%

3155 persoane au părăsit Biledul si Romania între 1940 - 2000

58

Billeder sind in der Baragansteppe gestorben. 58 de deportați au murit în Bărăgan.

Krieg / Război (545=17,3%)

„W

as nützt Fleiß, wenn keine Erben sind?“ 1880 gab es 275 Geburten bei 180 Todesfällen, 1900 gab es 145 Geburten und 83 Todesfälle. 1920 gab es 107 Geburten und 69 Todesfälle.

D

ie Generation der Jahre 1767 bis 1800 hatte im Durchschnitt 4,14 Kinder je Familie, die Generation 1867 bis 1900 5,5 Kinder je Familie. 1901 bis 1933 hatten die Familien im Durchschnitt nur noch zwei Kinder. In der darauffolgenden

1933 gab es nur mehr 64 Geburten und 49 Todesfälle. Von diesem Jahr an näherten sich diese Zahlen immer mehr, so dass im Jahre 1936 nur noch 41 Geburten, aber schon 48 Todesfälle zu verzeichnen waren. Generation waren es nur noch 1,8 Kinder je Familie. 1943 beginnt der Exodus der Billeder Deutschen. 2011 hatte Billed 3.294 Einwohner, die HOG Billed im Jahr 2015 rund 3.515 Einträge. Macht insgesamt 6809 Billeder.

Familienzusammenführung / Reîntregirea fam.

(1727=54,7%) | Flucht / Trecere de frontiera (95=3%)

nach 1990 / după 1990 (788=25%)

Die Familie Ungh im Jahr 1911. Ihre Vorfahren waren eine der ersten rumänischen Familien in Billed. 1819 wurden 49 Rumänen vermerkt.

D

ie Billeder Deutschen leben heute mehrheitlich in Deutschland. In folgenden Städten sind sie am häufigsten anzutreffen: Karlsruhe 425 Frankenthal 144 Nürnberg 140 Abb. links: Wärmebild der Billeder in DE

Mehrheitlich rumänische Bevölkerung

Tabelle der Billeder weltweit, Stand 2015 Land

Deutsche Bevölkerung

Evoluţia demografică: 6.809 de bilezeni 1 2

3 4

5 6 7

1

La ce foloseste harnicia daca nu sunt mostenitori?

In 1880 s-au inregistrat 275 de nasteri si 180 de decese; in 1900 doar 145 de nasteri si 83 de decese, in 1920 - 107

Orte

Personen

Deutschland

399

3115

USA

62

197

Rumänien

17

106 (67 Bi.)

Österreich

21

91

Frankreich

8

28

Generatia anilor 1767 pana 1800 avea in medie 4,14 co-

Australien

4

10

pii pe familie; generatia 1801 pana 1833 chiar 6,6 copii

Kanada

6

10

Brasilien

3

9

Grossbritanien

1

4

copii. In generatia urmatoare insa erau doar 1,8 copii pe

Spanien

1

4

familie. In 1945 incepe exodul germanilor din Biled.

Italien

1

3

Schweiz

1

3

Gesamt

523

3581

nasteri si 69 de decese. In 1933 au fost doar 64 de nasteri si 49 de decese. Incepand cu acest an numerele se apropie tot mai mult incat se inregistreaza in 1936 doar 41 de nasteri, dar deja 48 de decese.

pe familie, generatia 1867 pana 1900 inca 5,5 copii pe familie. Intre 1901 si 1933, cand sistemul de 1-2 copii isi arata consecintele, familiile aveau in medie numai 2

In 2011 in Biled s-au numarat 3.294 de locuitori, asociatia Bilezenilor din Germania are 3.515 de persoane cu radacini din Biled in evidenta lor, asa incat numarul total al bilezenilor este de aproximativ 6.809 de persoane.

2

In curtea familiei Frick in 1926 (imbracata in haine de zi obisnuita)

Din stanga: muncitor agricol langa familia Roth din vecini, in carucior Maria Slavik, Hans Frick sen. cu sotia Margarethe Frick, Anna Slavik, nascuta Frick (sotul ei era in camp), Hans Frick junior.

Frankenthal Raum Karlsruhe

In 1940 s-au numarat 164 de romani la Biled, in 1948 au fost 1650. Au venit ca tarani cu drept la improprietarire si au primit inventarul agricol si pamantul expropiat de la germani.

3 4

Familia Ungh in anul 1911. Stramosii lor au fost printre primele familii de romani in Biled.

Helene Graf (209), cea mai batrana participanta la intrunirea bilezenilor din 1987 in Karlsruhe. A parasit Romania in 1985 la varsta de 95 de ani.

H

elene Graf (209), ist die älteste Teilnehmerin beim Heimattreffen 1987 in Karlsruhe. Zwei Jahre zuvor hatte sie Billed als 95-Jährige verlassen. Raum Nürnberg

5 6 7

Exodul germanilor din Biled din perioada 1940-

2000 Statistica asociatiei bilezenilor din Germania cu tarile si localitatile unde sau stabilit

I

m Hof der Familie Frick 1926 in Arbeits- und Alltagstracht: v.l. landwirtschaftlicher Arbeiter (Knecht), daneben die Nachbarfamilie Roth, im Kinderwagen Maria Slavik, Hans Frick sen., Margarethe Frick, Anna Slavik (geb. Frick, ihr Mann, der Bauer, ist zur Zeit der Aufnahme abwesend), Hans Frick jun. Ab 1900 kam es zum Ein- und Zweikindersystem.

Statistica bilezenilor din Germania cu localitatile unde sau stabilit


25

Vom „Fetzeballe“ zum „Pipatschpokal“

Die erste Fußballmannschaft von Billed 1928. 2. und 3. Generation der Billeder Fußballmannschaften in blau-weiß karierten „Leibchen“ - eine der besten Banater Dorfmannschaften der Jahre 1931/32.

H

andball wird in Billed seit 1938 mit kurzen Unterbrechungen gespielt. Am erfolgreichsten waren die Mannschaften der 70er und 80er Jahre, die in der Kreismeisterschaft stets einen Platz unter den ersten sechs Teams belegten. Die Mannschaften qualifizierten sich stets für die Endrunde des von der Neuen Banater Zeitung gestifteten Pipatsch-Pokal. Mittlerweile wird dieses bedeutende, Tradition gewordene, regionale Handballturnier häufig in Billed ausgetragen.

F

etzeballe wurde ein dem amerikanischen Baseball ähnliches Mannschaftspiel genannt, von Amerikareisenden mitgebracht, das zwischen Gassen in den 30er Jahren ausgetragen wurde. Im Bild ein Spiel im Jahr 1934 zwischen der „Altgass un Zwetgass“.

D

er 1929 gegründete „Billeder Tennisclub“. Der Tennisplatz befand sich im Park, gegenüber dem Bahnhofsgebäude, seine Mitglieder waren bürgerliche Intellektuelle, sie wurden im Dorf „Herrische“ genannt.

1962, Aufnahme anlässlich einer Fussball-Begegnung der Billeder „Aktiven“ gegen „Oldboys“

De la „mingea din cârpe“ la „cupa Pipatsch“

1

„Mingea din carpe“ a fost un joc de echipe, asemanator cu baseballul american, adus de cei intorsi din America, joc care s-a jucat in anii 30 intre strazi. In imagine un joc din 1934 dintre strada Veche si Principala „Clubul bilezean de tenis“, infiintat in 1929 Terenul de tenis se afla in parcul vis-a-vis de cladirea garii, membrii sai erau intelectuali burghezi, in sat erau numiti „domnii“.

2 3

bilezene la „Pipatsch-turneu“ 2002

Handbal se joaca – cu mici intreruperi – din 1938. Cele mai de succes echipe au fost cele din anii 70 si 80, care au ocupat in intrecerile raionale mereu locuri intre Handballmannschaft der Lyzealschülerinnen 1969 mit Direktor Jivan

Billeder Mannschaften Beim Pipatsch-Turnier 2002.

1 2

3 4

5 6

primele sase. Echipele s-au calificat permanent pentru finala Cupei Pipatsch, organizata de Neue Banater Zeitung. Intre timp acest important turneu de handbal, devenit traditional, zonal, are loc deseori la Biled.

4 5

Echipa de handball a elevelor de liceu in 1969 cu directorul lor Jivan

Prima echipa de fotbal din Biled in 1928

A doua si a treia generatie a echipelor de fotbal din Biled cu dresuri in carouri alb-albastre – una din cele mai bune echipe satesti din Banat in anii 1931/32

6

Poza din 1962, facuta cu ocazia intalnirii „activilor“ din Biled cu „oldboys“


26

Feuer und Tod

Der Wagen des Bestattungsvereins 1985.

B

ei Feuerwehrwettbewerben erlangte die hervorragend ausgebildete Feuerwehrmannschaft auch in der Nachkriegszeit zahlreiche Erfolge. Einer der größten war der 1. Platz auf Landesebene 1963 (Bild oben).

D

ie Totengräber des Bestattungsvereins 1985. 1887 gegründet, hatte er die Aufgabe, alle Verstorbenen würdig zu bestatten. Er entstand aus der Erkenntnis, dass Mittellose durch Beerdigungskosten schnell in eine finanzielle Notlage kommen konnten und ist heute noch aktiv.

1

927 wird der freiwillige Feuerwehrverein gegründet, ein Jahr später zählte er 40 Feuerwehrmänner. 1930 bildete sich ein Feuerwehrorchester. Foto: Feuerwehrkommandant Peter Divo mit einer Spritzmannschaft 1934.

Feuerwehrhauptmann Peter Divo, der die monatliche „Feuerwehr-Zeitung“ redigierte.

Begräbnis Katharina Steuer (1902-1965). Die Trauerfeier fand im Hof der Verstorbenen statt.

Foc si moarte

1 Gruppenbild der freiwilligen Feuerwehrmänner 1973

Dupa marele incendiu din 1906 in strada Principala si cel din 1913 in strada catre Satchinez infiintarea unei Asociatii ale pompierilor voluntari a devenit o necesitate in 1927, asociatie care un an mai tarziu a numarat deja 40 de pompieri. In 1930 au constituit o fanfara a pompierilor. Die Feuerwehrremise mit den beiden Löschfahrzeugen in den 1970er Jahren. In fotogr. Comandantul pompierilor Peter Divo cu o echipa de pompieri in 1934 Capitanul Peter Divo a redactat ziarul lunar al pompierilor.

1 2

2 3

3 4

5 6

Poza in grup a pompierilor voluntari in 1973

La intrecerile pompierilor, echipa bine pregatita a obtinut numeroase succese si in perioada postbelica. Cel mai mare succes a fost locul I la faza pe tara in 1963 (fotogr. sus). Remiza pompierilor cu cele doua utilaje de stins in anii 1970

4

5

Dricul asociatiei de inmormantare in 1985

Groparii asociatiei de inmormantare in 1985- asociatia, infiintat in 1887, avea sarcina de a inmormanta in demnitate pe toti decedatii. A luat fiinta pe baza faptului, ca cei saraci prin cheltuielile de inmormantare puteau ajunge repede intr-o criza financiara, si asociatia mai este si azi activa.

6

Inmormantarea Katharinei Steuer (19021965). Slujba de inmormantare a avut loc in

curtea decedatei.


Billeder Heimatblatt 2014

Billeder Heimatblatt 2013

Herausgegeben von der HOG Billed

A

www.heimathaus-billed.de

Billeder Heimatblatt 2012

. e 27usgab

A

A

. e 26usgab

. e 25usgab

Billeder Heimatblatt 2012

27

Literatur

Billeder Heimatblatt 2013 Herausgegeben von der HOG Billed

Billeder Heimatblatt 2014 Herausgegeben von der HOG Billed

Die Billeder Zeitung, vom Sonntag, dem 22. Jänner 1933, das Original befindet sich in der Bibliothek der Akademie in Bukarest. Die Zeitung erschien 1933-1935.


Gruss aus Billed Ansichtskarten

Am Bahnhof vor über 100 Jahren.

D

as „Hotel zum Trompeter“ noch vor 1914, hier war auch das Kasino untergebracht. Es wurde 1833 von den Grundherren errichtet, die es nach 1848 an die Gemeinde verkauften. Das große Ein­kehrgasthaus hieß im Volksmund „Groß-Wertshaus“. Nach 1945 wurde es Kulturheim.

Innenaufnahme der katholischen Kirche vor über 100 Jahren

Das Gemeindehaus 1907, als Billed und das Banat zu Ungarn gehörten

Der Billeder Tennisclub 1930 hinter dem Bahnhof. Mehrheitlich waren seine Mitglieder Intellektuelle, im Dorf „Herrische“ genannt.

Die Hauptgasse (später Bahngasse) auf einer Postkarte aus dem Jahr 1912 Vor dem Warenhaus der Familie Tenner vor über 100 Jahren

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg, W 134 Nr. 037819 / Fotograf: Willy Pragher

Biled: Kalvarienberg, Stationen von vorn. Aufnahme des berühmten Bildjournalisten Willy Pragher im Sommer 1944. Der Kalvarienberg ist erstmals 1837 erwähnt, er ist das Wahrzeichen geworden. Kirchengasse 1917


Alte Fotos: Porträts, Gruppen

U

nverheiratete Mädchen, auch „Große Mädchen“genannt, 1936 v.l. Barbara Reichel, Maria Plennert, Barbara Neumann, Maria Schortje, Elisabeth Bojar und Maria Klein.

A

ltbauern in der Sauerländergasse. Nach der Übergabe ihres Hofes, das konnte schon vor ihrem 50 Lebensjahr geschehen, lebten sie von einer Art Bauernrente „Vorphalt“ genannt, die in einem Vertrag mit dem Hoferben bis ins Detail genau geregelt war.

S

M

athias Hirsch, geboren 1883, mit seinen Eltern Mathias und Margarethe Hirsch und seiner Schwester Susanne. Mathias Hirsch war mit Kapellmeister Schilzonys Kapellen 1893 und 1899-1901 als Musiker auf Amerika-Tournee. Er wurde Berufsmusiker und blieb für immer in den USA.

lavik Maria, geb. 1899 im Jahr 1917. 1921 heiratet sie Dr. Ortinau Michael und 1927 wird sie ihren Sohn Johann gebären. 1929 ist sie Mitglied im „Billeder Tennisclub“.

Das bäuerliche Ehepaar Friedrich (1876-1962) und Anna (geb. Uitz 1883-1962) Gilde in der Zwischenkriegszeit

Billeder Intellektuelle in den 1930er Jahren auf dem Tennisplatz vor dem Bahnhof.

E Eichert Josef (162) in Feuerwehruniform, 1927, war Gründungsmitglied und langjähriger Sekretär der Billeder Freiwilligen Feuerwehr.

Michael Tobias im Jahr 1907 im Alter von 30 Jahren

röffnung der Gaststätte von Emmerich Vastag „Zum grünen Kranz“ ca. 1935. Im Vordergrund Kapellmeister Peter Gutekunst mit seiner Knabenkapelle. In der Gaststätte trafen sich die kleinen Leute, die Bauern feierten meistens im „Groß Wertshaus“.


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