Greatest#11

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Konzerte, partys, stadtleben

nummer 11 | aug /s  ep 2013

mit casper ins hinterland live auf dem berlin festival am 7. September



editorial

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so ging es los

Es gibt wohl kaum feschere Geburtshelferinnen als diese drei Damen, die im ver­ gangenen Jahr beim Berlin Festival unsere allererste Ausgabe verteilten. Da genau dieses Festival bald wieder ansteht, können wir an dieser Stelle mal ein wenig feiern – und zwar unseren ersten Geburtstag!

foto: ben de biel

Nicht, dass wir wirklich die Zeit dafür gehabt hätten. Knapp eine Woche vor Andruck erfuhren wir nämlich, dass Casper ein weiterer Headliner auf dem Berlin Festival wird. Den hatten wir eigentlich für die nächste Ausgabe als Titelkandidat im Auge, weil dann sein neues Album „Hinterland“ frisch in den Regalen steht. Also dachten wir uns: Was kostet die Welt? Schnell eines der ersten Interviews klargemacht, ein HarakiriTitelshooting kurz hinter der letzten Deadline – und schon stand statt Feiern eher mal ein 17-Stunden-Tag auf dem Programm. Aber: Es war die Sache wert! Das Berlin Festival mit Blur, Björk, den Pet Shop Boys und anderen ist natürlich auch sonst in dieser Ausgabe ein großes Thema. Und die Berlin Music Week drum rum, die dafür sorgt, dass vom 4. bis zum 8. September in dieser Stadt noch mehr los ist als sonst schon. So wird in dieser Woche zum ersten Mal das Showcase Festival „First We Take Berlin“ stattfinden, bei dem man für schmales Geld an zwei Abenden in rund zehn Clubs die Bands sehen kann, die mindestens der heiße Scheiß des nächsten Jahres werden. Prominent wird es diesmal auch in unserer Rubrik „(M)ein Tag in Berlin“. Wir fragten Berlin-Kenner, Rockstar und Schauspieler Jared Leto, wo er am

liebsten abhängt – und waren überrascht, als er uns sagte, dass er nachts am liebsten mit Freunden einfach nur durch die Straßen schlendert. Und wo wir gerade bei Filmstars sind: Auf unseren Kinoseiten erzählt Jonathan Rhys Meyers – bekannt aus Woody Allens „Match Point“, der Erfolgsserie „The Tudors“ und aktuell „The Mortal Instruments: City Of Bones“ – von den wilden Kapiteln in seinem Leben. Dazu wie immer „die besten Tipps aus deiner Zitty“, wie wir beim Feierabendbier zu scherzen pflegen – ein letztes Mal für die kommenden sechs Wochen, bevor wir dann im Oktober wieder monatlich erscheinen. Feiert schön, wir werden es jetzt endlich auch tun ... eure GreAteSt-redAKtion

Greatest berlin für alle lebenslagen Website: www.greatest-berlin.de Musikfernsehen: www.putpat.tv/greatestberlin iPad-App: www.greatest-berlin.de/ipad Socialnet: www.facebook.com/greatestberlin www.twitter.com/greatestberlin


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inhalt

inhalt editorial impressum

3 titel 5 Casper im Interview Mit Nick Cave, Tom Waits und den Shins im Ohr und einer festen Zahnspange im Mund hat Casper in Mannheim sein zweites Album fertiggestellt - wir trafen ihn zum Interview.

stadtleben greatest pics

Der Blog Abandoned Berlin zeigt uns verwunschene, verfallene, verlassene Gebäude.

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Ich bin (K)ein Berliner Für Travis-Sänger Fran Healy ist Berlin die beste Stadt der Welt. Wirklich.

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musik

Neue Alben Hanni El Khatib ist ein arschcooler Charme-

12 Bolzen und sein Zweitwerk unsere Platte des Monats. Außerdem dabei: Patrice, Slut u. a.

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Aha im Comic-Interview Wir fragen, Comic-Künstler Aha zeichnet ­seine Antworten.

Berlin Song

14 Die Untergrundbahn über dem Kopf und das Bier im Kopf und im Magen – Element Of Crime und ihr Berlin Song „Alle vier Minuten“.

Wohnen mit Mega! Mega! Ein Nudelteller kann glücklich machen, und E-Mails schonen die Stimmbänder. Ein Besuch bei den nun geografisch vereinten Mega! Mega!

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film

Jonathan Rhys Meyers im Interview

Street View Raus aus dem Szenekiez, rein in die Akazienstraße, wo man das Savoir-vivre besonders verinnerlicht hat.

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Warum er immer Bösewichte spielt? Weil er so hohe Wangenknochen hat. Das und mehr haben wir im Interview mit „Chroniken der Unterwelt“-Darsteller Jonathan Ryhs Meyers gelernt.

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Berlin Music Week Eine Woche voller Workshops, Gigs, Festivals.

24 neue filme mein lieblingskino Heimkino

Berlin Festival Pet Shop Boys, Blur, Björk, Casper – wir freuen uns schon mal vor.

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Q&A Wir fragen, Berliner antworten.

das tut gut

30 fussballkneipencheck

Das Leben der Anderen Ein Besuch bei Bademeisterin Diana.

Red Bull music Academy Radio Das RBMA Radio zieht in den Wrangelkiez.

und sonst so

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tipps und termine

konzerte partys 34 kult und kultur kalender

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(M)ein Tag in Berlin Zwischen kaputten Fahrrädern und gigantischen Skulpturen zeigt uns Jared Leto seine Lieblingsplätze in Berlin.

ende gut alles gut

36 Yessica Yetis Screenshots

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inhalt

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impressum VerlAG Intro Gmbh & co. kG venloer str. 241-245 50823 köln Fon +49 221 94993-0 Fax +49 221 94993-99 verlag@intro.de, www.intro.de redAKtion Greatest berlin Pfuelstr.5, 10997 berlin redaktion@greatest-berlin.de www.greatest-berlin.de

das berlin festival wird brennen! Wir trafen Headliner Casper zum interview, S. 20

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berlins verlassene orte, S. 8

texte aida baghernejad, alexander Dahas, andreas hartung, bernd miretzky, christine stiller, Friedrich reip, Joscha kollascheck, karol herrmann, karola szopinski, maik Werther, marie schäfer, Patrick heidmann, nina Gierth, sonja eismann, steffen Greiner, tim berressem, timo richard, tobias schaper, tito Wiesner, yessica yeti fotoS abandoned berlin, Jan kapitän, timmy hargesheimer, birte Filmer, kai müller CoVerfoto timmy hargesheimer PrAKtiKAnten christoph stein, karola szopinski, Joscha kollascheck Vertrieb Dominik raulf Fon +49 221 94993-41 Abo eva sieger, Florian schuster (abo@greatest-berlin.de)

Wo sich jared leto am liebsten kaputte fahrräder andrehen lässt? Hier, S. 36

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stadtleben | greatest pics

Greatest PIcs

abandoned berlin

In unserer neuen Rubrik „We read your fucking blog“ stellen wir auf unserer Website ab sofort spannende Berliner Blogs vor. Wie zum Beispiel abandonedberlin.com, für den der Be­ treiber Irish Berliner verwunschene, verfallene, verlassene Gebäude in Berlin und Umgebung erkundet. „Es gibt so viele davon und ich habe irgendwie das Bedürfnis, sie noch ein­ mal vorzustellen, bevor sie ganz in sich zusammenfallen“, sagte Irish Berliner in unserem Interview. Seinen richtigen Namen schreiben wir hier lieber nicht, da er an einigen die­ ser Orte gar nicht sein durfte. Der Reiz seines Blogs sind nicht nur die tollen Fotos, sondern auch die ausführlichen Expedi­ tionsberichte, die sich mal wie eine Gruselstory, mal wie ein historischer Magazinartikel lesen. Am Ende gibt’s den Ser­ vice­Teil: besondere Gefahren, Wegbeschreibung, was man mitbringen sollte und natürlich der Schwierigkeitsgrad. Die Beelitzer Heilstätten auf diesem Foto haben übrigens fünf von zehn Schwierigkeitspunkten: Hinkommen ist leicht, reinkommen eigentlich verboten. Unser Interview mit dem Irish Berliner findet ihr auf greatest­berlin.de!


Stadtleben | greatest pics

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foto: Abandoned Berlin


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Stadtleben | Greatest Pics

Turnen auf dem Dachboden: einsames Pauschenpferd in der ehemaligen russischen Kaserne Bernau

Ausblick von der Radar-Station Teufelsberg

Sofa in der Heilstätte Grabowsee

foto: Abandoned Berlin

Überbleibsel in der Chemiefabrik Rüdersdorf


Stadtleben | Greatest Pics

Es grünt so grün in den Beelitzer Heilstätten

foto: Abandoned Berlin

Stasi-Merksatz im Haus der Statistik

Dokumente in der verlassenen irakischen Botschaft in der Tschaikowskistraße 51

Die alte Papierfabrik in Wolfswinkel hat neue Bewohner gefunden. Zahlreiche Street Art-Künstler hinterließen dort eine mal bunte, mal gruselige Monsterparade

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Stadtleben | ich bin (k)ein berliner

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Ich bin (k)ein Berliner

Fran Healy (Travis)

Travis gibt's übrigens auch noch. Falls sich das jemand fragen sollte, wenn er mal wieder „Why Does It Always Rain On Me“ im Radio hört. Dieser Tage erscheint ihr neues Album „Where We Stand“. Elf sehr schöne, sehr reife Songs, die sich in die Herzen treuer Fans ebenso schmeicheln werden, wie in die Ohren der Format­ radiohörer. Ein Spagat, den man erst einmal hinkriegen muss. Wir trafen Sänger und Songwriter Fran Healy, der seit Anfang 2008 in Berlin wohnt, zum Interview. Gleich im ersten Song fragt ihr euch singender­ weise „Why did we wait so long?“ Gute F ­ rage, die ich einfach mal so übernehmen möchte. Wir haben uns alle eine Weile auf unsere Freunde und unsere Familien konzentriert. Und uns dann Zeit gelassen. Wir leben ja auch in der ganzen Welt verstreut. Unser Bassist Dougy wohnt in Glasgow und in New York. Ich lebe mit Frau und Kind in Berlin, Gitarrist Andy in Liverpool und unser Drummer Neil im Lake District in England. Da muss man immer ein wenig planen.

foto: Kai Müller

Viele Musiker machen nur einen Zwischenstopp in Berlin. Bei dir war es anders. Du bist 2008 nach Prenz­ lauer Berg gezogen und noch immer da. Wie kommt’s? Ich liebe Berlin. Es ist die beste Stadt der Welt. Das meine ich wirklich. Hier ist so viel möglich, das nirgendswo anders möglich wäre. Es ist eine sehr liberale Stadt. Und sie ist sehr undeutsch. Man vergleicht das ja gerne mit New York – oder so, wie New York vor ein paar Jahren war. Und irgendwie stimmt das auch. Dieser Freigeist, diese magnetische Wirkung, diese kulturelle Vielfalt. Das ist schon ähnlich. In New York wohnen allerdings immer mehr reiche Leute. Das passiert zwar auch ein wenig in Berlin, aber die Ausmaße wie in New York wird es hier nie annehmen, denke ich. Berlin hat, wie soll ich es sagen ... eine eigene Agenda. Als gäbe es einen Geist, der dafür sorgt, dass egal was passiert, diese Berlin-typische Freiheit noch immer irgendwo möglich ist. Ich hörte, du hast einen Song für die Schule deines Sohnes geschrieben? Ja. Er geht auf die „Berlin Bilingual School“ in Friedrichs­hain und sie fragten mich, ob ich die Schulhymne schreiben könnte. Ich habe ein paar Freunde zusammengetrommelt – und es wurde eine ganz ansehnliche Backingband. Der Song heißt natürlich „Berlin Bilingual“. Ich singe und spiele die Akustikgitarre,

wir haben Stephen Malkmus von Pavement am Bass, Herbert Grönemeyer am Klavier und einen neunjährigen Schüler an den Drums. Einige Eltern waren dann für den Chorgesang zuständig. Einer von ihnen war zudem Tuba-Spieler und hat seine ganze Bläsersektion mitgebracht. Ach ja, Malcom Arison, der bei BossHoss mitspielt, hat die Mundharmonika übernommen. Wir sind eine Supergroup! Wir haben die CD dann auf einem Schulflohmarkt verkauft. Streng limitiert! Ihr habt kürzlich eine sehr schöne Akustikshow im Michelberger gespielt. Gibt’s eine Location in Berlin, wo du besonders gerne spielen möchtest? Da bin ich nicht wählerisch. Ich würde auch an einer Straßenecke spielen. Ich bin nicht so gepolt, dass ich unbedingt in der größten und besten Location spielen muss. Das mag unromantisch klingen, aber eigentlich ist es zutiefst romantisch gemeint. Ich sehe mich in erster Linie als Dienstleister für die Öffentlichkeit. So wie der Müllmann, der Polizist, der Straßenkehrer, der Krankenwagenfahrer, der Feuerwehrmann. Und der sagt ja auch nicht: Ich lösche nur Wolkenkratzer und nicht diesen runtergerockten Altbau. So halten wir es auch: Wir spielen da, wo man uns hören will. An der Warschauer Brücke ist momentan fast jeden Abend ein Konzert von verschiedenen Straßenmu­ sikern. Da steht immer so eine junge Frau, vielleicht Anfang 20, und letztens, als ich da abends auf dem Heimweg vorbeischlenderte, spielte sie „Sing“. Ach, das ist wundervoll, wenn diese Songs ein Eigenleben entwickeln. Wenn du das auch nur mit einem schaffst, hast du deinen Dienst an der Gesellschaft getan. Das ganze Interview findet ihr auf greatest-berlin.de! Daniel Koch


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Stadtleben | interview

aha im interview Am 23. und 24. August finden im Kater Holzig bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Berlin Graphic Days statt, auf denen sich nationale und internationale Grafiker, Illustratoren, Comic-Zeichner, Siebdrucker und Künstler präsentieren und ihre Werke verkaufen. Andreas Hartung, kurz „Aha“, ist einer von ihnen. Wir führten mit ihm ein Interview der etwas anderen Art: Wir fragten, er zeich­ nete die Antworten. Comic und Berlin Was ist das für eine Beziehung?

Wieso bist Du Comiczeichner geworden?

Was magst Du an Berlin?


Dein liebster Comicheld?

Stadtleben | interview Kann man vom zeichnen leben?

Was wolltest Du SCHON immer MAL zeichnen, hat aber bisher in keine Geschichte gepasst?

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Wohnen mit ...

Mega! Mega!

Hinter dem lautgewaltigen Bandnamen Mega! Mega! verbergen sich vier ambitio­ nierte junge Herren, die vor einigen Jahren dem süddeutschen Kleinstadtleben den Rücken kehrten, um sich von der Hauptstadt beflügeln zu lassen. Wir besuchten sie in ihrer „Band-WG“ in Friedrichshain, in der sie nun knapp drei Jahre wohnen. Als Erster ließ sich Sänger Antonino Tumminelli in Berlin nieder, Gitarrist Peter Weiler, Bassist Daniel Welsch und Drummer Cornelius Lay hielten es jedoch nicht lange in der Fernbeziehung aus und gründeten unweit der neuen Wohnung ihrer italienischen „Band-Diva“ eine WG. Endlich geografisch vereint, legen Mega! Mega! alles daran, die Leute mit ihrem rockigen Indie und deutschen Texten zu begeistern. Am 6. September 2013 erscheint ihr neues Album „Behalt die Nerven“. Das Wort „Band-WG“ trifft’s eigentlich nicht rich­ tig – hier wohnen ja nur zwei von euch. Oder war das mal anders? Cornelius: Genau, vorher hat auch Daniel, unser Bassist hier mit uns gewohnt. In dem Zimmer wohnt jetzt Moritz. Daniel ist nach Neukölln gezogen, weil er in der Nähe vom Tempelhofer Feld sein wollte. Die beiden haben quasi Zimmer getauscht. Peter: Daniel ist ein Sportfreak, der geht viel laufen und Fahrrad fahren. Antonio ist ja schon zwei Jahre vor uns hier her gezogen und wohnt eine Straße weiter, alleine. Er ist eine kleine Diva. Cornelius: Als wir das Album gemacht haben, wohnten Peter, Daniel und ich noch in Trier. Für die zwei

Monate sind wir drei dann zu Antonino gezogen und haben zu viert in einer Zwei-Zimmer-Wohnung gewohnt. Das war hart. Peter: Und hat zusammengeschweißt. Also wart ihr erst Freunde, dann Bandkollegen und schließlich Mitbewohner? Peter: Ich habe vorher schon mit Antonino Musik gemacht und wir haben uns dann alle so gefunden. Im Saarland ist das nicht so schwer, da kennt man sich eh über irgendwelche Ecken. Cornelius: Oder man ist verwandt. (lachen) Habt ihr, seitdem ihr zusammen wohnt, neue Macken aneinander entdeckt? Peter: Bestimmt. Aber eigentlich sind wir recht harmonisch. Cornelius: Ich lass‘ immer alles in der Küche liegen. Und bin Staubsauger-Fetischist. Aber ja, der harmonische Part ist zusammengezogen. Das Zusammenwohnen zu viert war schon hart. Peter: Wir lieben uns heiß und innig, könnten aber nicht alle zusammenwohnen. Den Lebensbereich zu trennen, ist schon wichtig. Bei uns beiden ist das an-


ders, da erleichtert das auch viel. Die Kommunikationswege sind einfach kürzer. Man muss sich nicht von einem Zimmer ins andere eine Email schreiben. Cornelius: Antonino schreibt auch Emails, wenn er mit uns in einem Raum ist. (lachen) Peter: Wir haben ein furchtbares Emailproblem, was an den Nerven zehrt, weil pro Tag viel zu viele Mails geschrieben werden. Berlin hat euch als Stadt schon angezogen, oder? Peter: Ja, das war schon der Wunschort, sowohl bandmäßig als auch persönlich, oder? Cornelius: Hauptsächlich auch musikalisch. Unser Management war hier, daher dachten wir, dass es Sinn macht, am selben Ort zu wohnen. Parallel dazu hat es bei uns allen hier auch job- und unimäßig gepasst. Peter: Ansonsten wäre das schwierig gewesen. Aber so war es wie eine kleine Schicksalsfügung. Wir sind auch alle gleichzeitig fertig geworden, sodass wir zusammen rüberziehen konnten. Peter: Ich glaube, Berlin hat auch unsere Musik sehr beeinflusst. Mittlerweile nicht mehr so sehr, aber definitiv das erste Album, vor allem textlich. Als Antonino alleine hier her gezogen ist, musste er erst mal komplett neue Leute kennenlernen. Cornelius: Er hatte nur einen Nudelteller. Peter: Und einen Löffel. Damit ist er her gezogen. (Gelächter) Er kam ganz abrupt, hat glücklicherweise eine Wohnung gefunden und nur das Nötigste eingepackt. Habt ihr eigentlich einen Putzplan? Peter: Hatten wir mal, das hat sich mittlerweile ein bisschen verflüchtigt. Eine Zeit lang waren wir sehr konsequent mit Bad und Küche. Cornelius: Jetzt macht jeder immer mal so ein bisschen. Das hält sich tatsächlich die Waage. Kocht ihr auch mal zusammen? Cornelius: Ja, wir machen immer ein gemeinsames Weihnachtsessen, wo wir ganz viele Leute einladen. Ostern haben wir das auch mal gemacht. Peter: Ja, da gibt’s dann immer ganz opulentes Essen. Jeder macht ein bisschen was. Cornelius: Ich wasch‘ meistens ab. Peter: Wer nicht kochen kann, wäscht ab. Oder deckt den Tisch. Wenn ihr nicht gerade Festessen veranstaltet: wie würdet ihr eure Essgewohnheiten in drei Lebensmitteln zusammenfassen? Peter: Bei ihm ist es am einfachsten: Brot, Butter, Käse. (lachen) Cornelius: Ich ess‘ nur Kohlenhydrate! Peter: Als Daniel hier wohnte, hat er sich eigentlich nur von Käsenudeln ernährt. Cornelius: Stimmt, Miracoli-Käsenudeln und dann diese Energy-Pasten. Das ganze Interview findet ihr auf greatest-berlin.de Karola szopinski


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stadtleben | street view

street vIeW

akaZienstrasse

Man könnte meinen, der Akazienkiez habe die Gelassenheit für sich gepachtet. In diesem Teil Schönebergs lässt sich wie in kaum einem anderen dem Savoir­vivre der Hauptstadt frönen. Wir haben uns die schönsten Stationen der Akazienstraße ange­ schaut. Mehr Bilder gibt es auf greatest­berlin.de zu sehen.

akazienstraße 2 leider noch keine Website

WiFi oder vegane Cupcakes sucht man im Felsenkeller vergeblich. Stattdessen gibt es in der Berliner Kneipe, die seit 1920 besteht, ein funktionsfähiges Drehscheibentelefon, Matjes, Schinkenknacker und Bier vom Fass. Dabei können die Gäste - alteingesessene Nachbarn und Kiezgesichter - zwischen acht frisch gezapften Sorten wählen. Kleines Bier? Ebenso Fehlanzeige.

fotoS: birte filMer

mÖve im FelsenKeller


stadtleben | street view

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double eye akazienstraße 22 doubleeye.de

Als Arno Schmeil vor 12 Jahren im Alleingang das Double Eye eröffnete, wollte er vordergründig dem Bauleiter-Dasein absagen. Mit einem Erfolg dieser Größenordnung hätte er niemals gerechnet. Regelmäßig stehen zur Eröffnung um 8:47 Uhr die ersten Kaffee-Liebhaber vor dem Laden Schlange, um sich zwischen Arnos selbst gebauten Lampen und Bänken die legendären Espressos des mehrfachen Barista-Weltmeisers einzuverleiben.

doris imhoFF akazienstraße 26 dorisimhoff.de

Diamonds are a girl's best friend! Wenn es um funkelnde neue Freunde geht, ist Doris Imhoffs Schmuckladen der perfekte Anlaufpunkt. Seit bereits 14 Jahren lebt die Oldenburgerin ihre Passion für Schmuck im Schöneberger Geschäft aus. Heute kann man dort zwischen Designs aus aller Herren Länder stöbern. Da ist in jeder Preisklasse was dabei, und die freundliche Beratung bei Doris Imhoff gibt es on top.

caFé bilderbuch akazienstraße 28 cafe-bilderbuch.de

Als Adelheid Gehringer 1998 auf der Suche nach Räumlichkeiten für einen Zeitungsladen die Lagerhalle des ehemaligen Großhandels für Papier in der Akazienstraße entdeckt, ist es Liebe auf den ersten Blick. Binnen weniger Monate ist die Idee für das Lese-Café mit ganztägigem Frühstück und Tagesgerichten zu erschwinglichen Preisen umgesetzt. Seitdem boomt das gemütlichste Wohnzimmer Schönebergs.



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Casper

Von Hinterhof zu „Hinterland“

Am 7. September spielt Casper auf dem Berlin Festival, am 27. September erscheint sein neues Album „Hinterland“ – ein „Stadionrockalbum mit Ansage, inspiriert von Nick Cave und seinen ’Murder Ballads’“, wie Benjamin Griffey es halb ernst, halb schmunzelnd charakterisiert. Wir trafen ihn zum Interview in einem Berliner Hinterhof.

Foto: Timmy Hargesheimer

Wir sitzen in einem Hinterhof in der Berliner Falkensteinstraße, dem Headquarter des Casper-Managements „Beat The Rich“. Soeben hat man verkündet, dass Casper ein weiterer Headliner des Berlin Festivals sein wird. Zeitgleich läuft der Countdown zur neuen Single, die einen Tag später samt Videoclip Premiere feiern wird. „Im Ascheregen“ heißt der Song – ein dramatischer Brocken, der sich Zeit lässt, einen Chor auffährt, Slimes „Bullenschweine“ zitiert (und nicht Kettcar, obwohl diese die Zeile „1/3 Heizöl, 2/3 Benzin“ auch in „48 Stunden“ aufgriffen) und nicht weniger fordert als: „Die Stadt muss brennen! Brennen! Brennen!“ Selbst wenn man die wuchtige Wortwahl kennt und schätzt, musikalisch hätte er es sich leichter machen können. „In dem Intro sind vielleicht meine inneren Coldplay mit mir durchgegangen“, lacht er und fügt hinzu: „Und ja, man merkt sicher auch, dass ich die ’The Suburbs’ von Arcade Fire sehr viel gehört habe.“ Aber um die Songs von „Hinterland“ soll es später noch mal ausführlich gehen. Wer Casper zum ersten Mal außerhalb der Bühnensituation erlebt, wird sicher überrascht sein. Er ist entspannt und aufgeregt zugleich, ein euphorischer Gesprächspartner, mit einer hellen, warmen Stimme, die so gar nicht zu diesen geraspelten, kehligen, kraftvollen Raps passen will, die sein Trademark geworden sind. Bevor das Interview beginnt, rennt noch Kraftklub-Sänger Felix mit einer Flasche Bier vorbei, der Bürohund wird mit einem Ball bespaßt, Nico von K.I.Z. sagt „Hallo“ und lässt sich von Casper für den Abend briefen: „Wir wollen heute Abend noch los und ein wenig am Glas zaubern. Du bist dabei?“ Dann widmet er sich seinem Gesprächspartner und sagt: „Oh, du schreibst deine Interviewnotizen noch per Hand? Das gefällt mir ...“

Äh, ja. Und ich schätze mal, du handhabst es mit deinen Lyrics auch so? Ja. Komplett. Wenn man am Rechner tippt, dann schreibt man die Sachen so schnell runter. Das funktioniert für mich irgendwie nicht. Die Worte bekommen gleich eine ganz andere Wertigkeit, wenn man sie handgeschrieben vor sich hat. Und man erkennt gleich, welche Zeilen funktionieren und welche nicht. Mir geht es oft so, dass ich Dinge aufschreibe und dann eine Woche später nicht mehr ganz genau weiß, was da steht. Je mehr Mitteilungsdrang ich habe, des­ to schlimmer wird meine Sauklaue. Wie steht’s um deine Handschrift? Ich bin ja allein unter Frauen aufgewachsen. Alleinerziehende Mutter und nur Schwestern – da kann man, glaube ich, gar nicht anders, als eine schöne Handschrift zu entwickeln. Aber sonst: die „XOXO“ habe ich komplett betrunken geschrieben, da saß ich schon manchmal vor meinen Notizen und hatte meine Probleme. Bei dieser hier habe ich mir sehr viel Mühe gegeben, aber es gab tatsächlich so ein zwei Momente, wo ich nachts noch unbedingt einen Satz schreiben wollte vorm Pennen und dann morgens so dachte: „What???“ Ich muss zugeben: Die Platte ist nicht ganz, was ich erwartet habe. Mit „XOXO“ und diesem Einsatz von Gitarren hattest du ja eigentlich schon einen eigenen Sound gefunden. Auf „Hinterland“ wird’s bisweilen sehr poppig, mal bombastisch und orchestral, dann klingt’s sogar mal wie die Smiths, mal wie die Shins. Wie kam diese Entwicklung zustande? Bei mir ist es so, dass ich ein ziemlicher Musikjunkie bin. Wenn ich dabei irgendwo einen neuen Ansatz finde, digge ich mich da sehr gern rein und lasse das in meine Musik einfließen. Ungefähr nachdem wir die


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„XOXO“ abgetourt hatten, habe ich die „Murder Ballads“ von Nick Cave sehr viel gehört. Das war zu einem Punkt, wo ich mich fragte: Wo will ich eigentlich hin als Künstler? Die Seelenstripplatte hat man gemacht, das komplette Leben ausgebreitet – noch mal dasselbe, das hätte keiner gebraucht. Ich wollte auch nicht in diese Falle tappen. Ich fand es spannend, wie Cave diese alltäglichen Geschichten so mit Metaebenen auflädt. Ich hab’ dann einen Kumpel gefragt, was es in der Richtung noch so gibt. So kam ich dann zu „Rain Dogs“ von Tom Waits, die ich auch super fand. Dann folgten Daniel Johnston und Robert Johnson, dieser Bluesmusiker, der seine Sehle an den Teufel verkauft haben soll und mit 27 an Syphilis starb. Zum Schluss hörte ich dann viel Shins, Arcade Fire und Edward Sharpe – tja, und das alles wollte ich da reinpressen. Ach ja, und ist dir mal aufgefallen, was für ein guter Songwriter Tim Armstrong von Rancid ist? Noch so eine Erkenntnis dieser Zeit.

Ich würde nie jemanden ermutigen, sich ein CasperZitat tätowieren zu lassen, aber ich freu’ mich über jedes einzelne. Für mich ist jedes einzelne, ob gelungen oder nicht, eine Ehre. Aber die Fans sind ja, so sehr sie meine größten Freunde sind, manchmal auch meine größten Feinde. Da wird jede neue Info, so sehr sie gefeiert wird, auch wieder auseinandergenommen. „Was ist denn das für ein Titel?“ „Das Cover ist scheiße!“ Solche Sachen. Aber ich freu’ mich, dass sich viele so eingeschossen haben auf mich.

Man merkt bei euch hier im Büro ja schon, dass es jetzt mit voller Wucht losgeht. Viele da draußen er­ warten, dass das Album auf Platz 1 einsteigt. Wie fühlt sich diese Phase für dich an? Ganz ehrlich? Ich hab’ da keinen Bock drauf. Ich rede und schreibe sehr gerne über Musik, ich trete unfassbar gern live auf. Aber ich quäle mich Werther’esk durch eine Produktion. Und ich habe auch keinen Bock auf die Erwartungen und auf das, was passiert, wenn morgen das Video online geht. Weil man ja auch nicht immer das liefert, was die Leute wollen, weil man sich eben selbst verändert. Aber um eine gute Platte zu machen, muss man seine Comfort Zone verlassen. Ich bin für die Aufnahmen nach Mannheim gezogen, ich habe mit Produzenten gearbeitet, mit denen ich noch nie gearbeitet hab, ich trug während der Zeit sogar eine feste Zahnspange und musste halb neu sprechen lernen. Und dieses Songschreiben: Ich bin halt nicht der Typ, der sammelt. Ich hab’ nie so 50 Songs auf Tasche. Ich habe jetzt elf Songs auf der Platte, und es gab auch nur elf Songs. Ich hätte gerne weniger gehabt, aber mir wurde gesagt, neun würde doof aussehen ... (lacht)

Hier in Berlin sieht man dich oft ganz entspannt am Schlesi langschlendern oder auf Konzerten stehen. Scheint, als könntest du dich noch völlig frei bewegen? Ja. Mein Leben wäre auch zu langweilig für Paparazzi. Und Berlin ist in dieser Hinsicht sowieso super: Egal, was du machst, es gibt immer noch einen, der noch krasser ist. Egal wie gut du malst, es gibt immer noch einen krasseren Maler, egal wie gut du schreibst, es gibt immer noch einen krasseren Journalisten. Wenn ich in Osnabrück in den H&M gehen würde, gäb’s vielleicht einen kleinen frenzy, hier in Berlin wäre das den meisten scheißegal.

Auch deine Fans brennen ja gerade darauf, mehr zu erfahren. Und du hast sehr leidenschaftliche Fans, die sich nicht selten Zeilen von dir tätowieren lassen. Als der Countdown zur Songpremiere auf deiner Web­ site stand, gab es ja sogar welche, die den Quellcode der Seite gehackt haben. Wie gehst du als Künstler mit einem derart emotionalen Interesse an dir um?

Ich rede und schreibe sehr gerne über Musik, ich trete unfassbar gern live auf. Aber ich quäle mich Werther’esk durch eine Produktion.

Du spielst jetzt auch als Headliner auf dem Berlin Festival und stehst dann neben Blur, Björk und den Pet Shop Boys. Da kann man sich wohlfühlen, oder? Das ist sauwitzig, in dieser Reihe zu stehen. Überhaupt, jetzt wo man so langsam anfängt, auf den Plakaten höher zu rutschen. Ich fand das schon bei Rock am Ring so absurd. Ich und die Kraftklub-Jungs haben uns das angeschaut und uns köstlich amüsiert. Aber ich freue mich sehr auf das Berlin Festival – vor allem auf Björk. Es ist eine geile Location, und das Line-up ist sehr handverlesen gebucht. Aber letztendlich zählt natürlich, dass wir eine gute Show abliefern – und das werden wir! Daniel Koch

Noch mehr Interview findet ihr auf greatest-berlin.de



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stadtleben | berlin music weeK

berlIn musIc Week

beats und business

Die Berlin Musik Week macht es einem nicht leicht. Wenn man die Woche vom 4. bis zum 8. September vollends auskostet, wird man sich zwangsläufig diese Fragen stellen: Wie schaffe ich es an einem Abend auf acht Konzerte? Wann zum Henker soll ich denn schlafen? Und warum wollte ich das Meeting unbedingt um 10 Uhr machen? Wer jetzt befürchtet, wir schreiben neuerdings über Branchenveranstaltungen, dem sei gesagt, dass die Berlin Music Week zwar auch die Startups, Topchecker, Musikindustriemenschen und Künstler zusammenbringt, sie mit ihren zahlreichen Live-Veranstaltungen, aber auch wie ein vollgepacktes Festival zu nehmen ist. Dennoch: Wer sich für diesen in Berlin immer präsenter werdenden Industriezweig interessiert, der sollte sich ruhig mal für die der Word! Conference oder den Kongressteil, die VUT Indie Days, anmelden. Auf letzterem wird übrigens auch zum ersten Mal der VIA! Indie Award verliehen – „unabhängige Großartigkeit in sechs Kategorien“, wie die Macher verkünden. Ansonsten gibt es Workshops, Vorträge und Diskussionrunden, auf denen zum Beispiel nicht weniger als die Zukunft des Musikjournalismus verhandelt wird. Die Live-Events finden zum größten Teil auf dem Showcase Festival „First We Take Berlin“, kurz FWTB, ( 4. und 5. September) statt, das in diesem Jahr Premiere feiert – und natürlich auf dem Berlin Festival ( 6. und 7. September). Letzteres stellen wir euch auf den nächsten Seiten vor, ersteres findet ihr in unserer regulären Tippstrecke ab Seite 57.

Nicht außer Acht lassen sollte man das Auf den Dächern-Festival der Musikvideoplattform tape.tv am 8. September. Auf zwei lauschigen Dächern in Spreenähe werden Künstler wie Thees Uhlmann und Is Tropcial akustische und hochexklusive Konzerte spielen, die man auf Spiegel Online im Live-Stream verfolgen kann. Karten kann man nur gewinnen – zum Beispiel auf unserer Website. Ähnlich verhält es sich mit dem New Music Award, der Abschlussveranstaltung der Berlin Music Week. Neun Finalisten, ausgewählt von den Jugendradiosendern der ARD, werden sich mit drei Songs der Musikfachjury stellen: die Rapper Weekend, Ahzumjot und Bengio, die Punkrocker Aelement, die etwas poppigeren Clarence & Napoleon und Filius Nox sowie die Indie-Rocker Exclusive und Mikrokosmus23. Auch hier könnt ihr Karten auf unserer Website gewinnen. MiCHAel SCHÜtZ

Alle informationen zum Programm der berlin Music Week findet ihr auf berlin-music-week.de



Berlin Festival

Kurze Wege, fester Boden, fließend Wasser, kein Campingzwang – und das sind nur die offensichtlichen Vorzüge des Berlin Festivals am 6. und 7. September. Oder viel­ mehr, die Vorzüge für die notorischen Open-Air-Vermeider. Aber dann sind da ja noch Blur, Björk, Casper, die Pet Shop Boys und natürlich der stille, mächtige Star des Gan­ zen: der Flughafen Tempelhof. Diese Architektur, die riesigen Hangardächer, die Aura der Geschichte, die geparkten Rosinenbomber, die Weite des Flugfelds - wann hat man denn schon mal die Möglichkeit sich vor solch einer Kulisse in einem Festival zu verlieren? Genau deshalb freuen wir uns auf den nächsten Seiten schon mal vor ...

Foto: STEPHAN FLAD

I got my head checked, by a jumbo jet!


Freitag: Wooooo hoooo! Ach, wie schön das knallte, als im Winter letzten Jahres plötzlich überall in der Stadt die Worte „Wooooo hooo!“ von den Plakatwänden riefen. Das Berlin Festival hatte damals die ersten drei Acts für 2013 rausgehauen und gleich gut vorgelegt: Blur, Pet Shop Boys, Turbostaat. Marten von Turbostaat gestand uns damals in einem kurzen Interview: „Das fand ich in der Tat etwas eigentümlich, wenn ich die Plakate hier auf dem Weg zum Einkaufen gesehen habe. Ich dachte sofort an meine Kindheit, als die Pet Shop Boys mit ‘Westend Girls’ im Radio liefen.“ Turbostaat sind zwar erst am Samstag dran, aber Blur, deren „Song 2“ natürlich die Headline für diesen Artikel liefert, und auch die Pet Shop Boys werden zweifelsohne die Highlights des Freitags. Die Songs ihres neuen Albums „Electric“ scheinen eh wie dafür gemacht zu sein, sie nachts in Berlin zu feiern. Was nicht wundert, wenn man weiß, dass Neil Tennant

nun sogar über einen Zweitwohnsitz in der Hauptstadt verfügt und zum Beispiel das Eröffnungsstück von einer Italo-Disco-Nacht in Berlin inspiriert wurde. Auch wer die Elektro-Faust von Natur aus weniger gern gen Nachthimmel reckt, muss sich natürlich nicht ausgeschlossen fühlen. Für die kopfentspannte Afterwork-Unterhaltung sorgen neben Mia. auch die nicht nur von Dave Grohl im großen Stil abgefeierten Schweden von The Sounds zn Sängerin Maja Ivarsson mit ihren Pop-Punk-Hits. Auf Bastilles clever arrangierten, synthetischen Indie-Rock können sich im Grunde alle einigen. Für die Intellektuellenfraktion gibt es ein Stündchen mit Get Well Soon. Left Boy aus Wien zeigt, dass freche Jungs immer noch am besten rappen. Und das ist natürlich nur ein kleiner Teil des Freitags-Line-ups.


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Stadtleben | Berlin Festival

Samstag: Gestatten, Guðmundsdóttir!

Was es sonst noch so gibt? Im Rahmen seiner „Fake ID and a Passport“-Tour ist Hoodie Allen auf der Mainstage des Berlin Festivals zu Gast. Bevor sich Steven Markowitz zum Fulltime-Rapper mauserte, schob er neben seinem Google-Job Nachtschichten zum Songschreiben. Gute-Laune-Raop gibt’s auch im Anschluss von der „Rapband der Liebe“, den Orsons. Gemäß dem Albumtitel „Das Chaos und die Ordnung“ würfelt das Quartett bunt durcheinander, was die Genres hergeben: Dubstep und Indiepop, Emo- und Straßenrap. Währenddessen bringt Is Tropical die Luft auf Hangar 4 zum Flimmern. Bis vor kurzem trat das Londoner Trio nur maskiert in Erscheinung. Spätestens seit dem pi-

kanten Video zu „Dancing Anymore“ sind die Jungs in aller Munde. Auch Pantha Du Prince hält sich auf der Bühne gern bedeckt. Technoproduzent Hendrik Weber, so sein bürgerliche Name, lässt Organisches mit Synthetischem eins werden und zu einem sphärischen Hybrid verschmelzen. S O H N gehört zweifelsohne zu den Highlights auf Hangar 2. Sanft schwebt die Stimme des Produzenten über den Electronica- und Post-Dubstep-Klängen, die in London und Wien entstanden. Die britische Hauptstadt ist ebenfalls Heimat der Klaxons. Das dritte Album der Urväter des New Rave (wenn man bei diesem so jungen Genre schon von Urvätern sprechen darf) ist in der Mache, auf dem Berlin Festival spielen sie eine exklusive Live-Version. Auf der „First We Take Berlin“-Stage sind derweil die Mighty Oaks zu sehen. Die drei Herren haben sich in Berlin niedergelassen und treffen mit ihrem Indie Folk genau den Nerv des (Großstadt-) Sommers. Den Abschluss des Abends liefert Roosevelt Marius Lauber mit tanz- und träumbarer, elektronischer Popmusik aus Köln. Lauber spielte dank des bahnbrechenden Erfolgs der Single „Sea“ schon als Tour-Support bei Totally Enormous Extinct Dinosaurs.

Foto: TIMMY HARGESHEIMER

Casper, der an diesem Abend auftreten wird, sagte ja schon in unserem Interview zur Titelstory: „Ich freue mich sehr auf das Berlin Festival – vor allem auf Björk. Es ist eine geile Location, und das Line-up ist sehr handverlesen gebucht.“ Auf Miss Guðmundsdóttir darf man sich in der Tat freuen. Erstens weil man sie hierzulande viel zu selten sieht. Zweitens, weil diese atemraubende Erscheinung vor der Tempelhof-Kulisse noch eine Prise eindrucksvoller sein wird und drittens weil die Isländerin mit ihrer monumentalen Musik eine eigene Realität erschaffen kann. Klingt schwülstig, wird aber nach der Show jeder unterschreiben.


Foto: UNIVERSAL

Nach dem Festival ist vor: Club XBerg Die kleine Schwester des Berlin Festivals will nicht schlafen, sondern tanzen. Und zwar so laut und so lange wie möglich. An beiden Festivaltagen kann man die Nacht dank des Club XBergs noch bis in die frühen Morgenstunden weiterreiten. Zwischen Flughafen und Arena liegen dabei nur eine kurze Shuttlebusfahrt und ein kriminell günstiges Kombiticket. Dafür erwartet den geneigten Nachtschwärmer auf der anderen Seite ein wahres DJ-Walhalla. Freitagnacht legen unter anderem Strip Steve, Maxim (von The Prodigy) und Röyksopp auf, während Boys Noize seine apokalyptische Liveshow zelebriert. Der Samstag steht dann ganz im Zeichen des stilprägenden französischen House-Labels Ed Banger. Zur Feier des zehnjährigen Jubiläums bringt Labelchef

Busy P ein paar seiner besten Pferde mit nach Berlin: Breakbot per Liveauftritt, sowie Justice und Sebastian mit ihren infernalischen DJ-Sets. Als Highlight unter Highlights präsentiert Miss Kittin anschließend ihr neues Album live, wodurch Raum und Zeit voraussichtlich kurz miteinander verschmelzen und Berlin zum Mittelpunkt des Universums machen werden. Karola Szopinski Henrike Soltau Alexander Dahas

Alle Informationen zum Berlin Festival und zum Club XBerg findet ihr auf berlinfestival.de


Stadtleben | q&a

Greatest

Q&A

Marla Blumenblatt Musikerin (Das Debüt „Immer die Boys” erscheint am 06.09.)

Einen sonnigen Spätsommertag in Berlin verbringe ich am liebsten …

mit Freunden im Mauerpark.

René Marik

Eric Ahrens

Regisseur, Autor, Puppenspieler („Geld her oder Autsch’n!”, ab 05.09. im Kino)

Leser

auf meinem Balkon in Friedrichshain in meiner Hängematte.

im Schatten mit den anderen „ginger kids“ und unserem vampiresken Lifestyle.

Wenn Berlin eine Person wäre - wie sähe sie aus?

Ziemlich bunt, würde ich sagen, mit vielen Tattoos, Piercings und komplett im 90er Style.

Ein Zwischending zwischen Greta Garbo und Knut dem Eisbären.

Schizophrener Stilmix im Textil-­DiscounterChic. Tiefschwarze Augenringe. Einkaufstüten voller Bier und Wodkaflaschen. Hosen mit Brandflecken.

Herr Wowereit, könnten Sie mal dafür sorgen, dass …

mein Song „Lichter von Berlin“ zur neuen Hymne der Stadt ernannt wird?!

die Gentrifizierung aufhört. Und dass die Hälfte aller Hostels dicht gemacht wird.

alternative Kultur und bezahlbare Mieten in dieser Stadt erhalten bleiben.

Das erste Mal betrun­ ken in Berlin war ich …

mit einer gewissen Person und einer großen Flasche Champagner. Wir hatten sehr viel Spaß!

Ach Gott, das ist so lange her. Ich glaube, am 1. Mai vor etwa 20 Jahren in der Kreutziger Strasse.

auf einer Tanzfläche und niemand wurde verletzt.

Fotos:Kowal)ski komitee (inga Humpe), four Music (Marla Blumenblatt)

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Stadtleben | q&a

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Einen sonnigen Spätsommertag in Berlin verbringe ich am liebsten mit Freunden im Mauerpark. Marla Blumenblatt

Inga Humpe

Wanja Mues

Musikerin (Neues 2raumwohnungAlbum „Achtung Fertig” erscheint am 06.09.)

Schauspieler („König von Deutschland”, ab 05.09. im Kino)

zuhause auf meiner Dachterrasse in Mitte.

rund um den Savignyplatz. Leute betrachten, nach Büchern stöbern, Cappuccino trinken und Zeitunglesen im Café Aedes..

Sie wäre ein sehr gut aussehender Transvestit.

Wie Clint Eastwood. Von der Zeit gezeichnet aber saucool.

auch in der Berliner Politik mehr Frauen eine Rolle spielen. Und überhaupt: Sorgen Sie doch mal für die Frauenquote.

Ach, dafür reicht der Platz hier nicht!

wahrscheinlich am Winterfeldtplatz im uralten „Dschungel“. Links am Tisch saßen, noch recht unbekannt, David Bowie und Iggy Pop.

Das könnten Vorwendezeiten gewesen sein!


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Stadtleben | das leben der anderen

Diana, Beach Babe im Innendienst Diana kann nicht ernst gucken. Sie versucht, nicht in Lachen auszubrechen, schafft es kaum und strahlt über ihr ganzes Gesicht. Die 26-Jährige ist der personifizierte Sommer. Was gut zu ihrem Beruf passt: Diana ist Fachangestellte für Bäderbetriebe im Sommerbad Humboldthain. Oder auch: Bademeisterin. Wenn man an Bademeister denkt, kommen oft Bilder von dicken, schlechtgelaunten Männern mittleren Alters mit einem Hang zum Sadismus auf. Die es einem nicht gönnen, Spaß zu haben. Spaß bedeutet in diesem Fall: Arschbomben und natürlich Flirten was das Zeug hält. Was in diesem Fall ganz viel damit zu tun hat, seine Angebetete ins Wasser zu schmeißen. Am besten mit Karacho und natürlich nur echt vom verbotenen Beckenrand. Diana kennt das noch von ihrer Pubertät: „Wir sind schon wegen den Jungs ins Freibad gefahren!“ Heute beobachtet sie die Teens: „Da sieht man immer so wie die Mädels um die Jungs herumtanzen, herumschwimmen, und die Jungs bei den Mädchen genauso. Das ist ganz knuffig.“ Allerdings scheint sich das Flirten in den letzten Jahren auch verändert zu haben, meint Diana: „Sich gegenseitig mit Schimpfwörtern anmachen – ich glaube, das gab es bei uns nicht.“ Aber wenn dann mal mehr geht als nur ein bisschen Flirten? „Wenn sich jemand beschwert, dann würde ich da natürlich hingehen. Aber wenn da keiner sonst ist im Becken ... Vielleicht komme ich auch mal in den Genuss, deshalb sage ich da lieber nichts“, lacht sie. Allerdings wird sie auch mit dem kompletten Gegenteil konfrontiert, denn immer öfter kommen Frauen und Mädchen in „Burkinis“ in das Sommerbad. Die sind zwar seit diesem Jahr offiziell erlaubt, aber was nun genau ein Burkini ist und was nicht, das ist schwer zu unterscheiden für die Angestellten im Freibad. Wenn sich das Ganzkörperoutfit als Straßenkleidung herausstellt, dürfen die verschleierten Frauen allerdings nicht ins Wasser. „Manche stellen sich dann an den Beckenrand und provozieren oder lassen sich ­nassspritzen. An richtig heißen Tagen toleriere ich das auch“, meint Diana. So schwappt das große Weltgeschehen auch ins kleine Freibadbecken.

hinterhergepfiffen wird. Und ein bisschen flirten ist auch okay. Doch irgendwann hört die Geduld auf: Als vor einiger Zeit jemand so tat, als würde er ertrinken, um in die Gunst ihrer Aufmerksamkeit zu kommen, konterte sie mit: „Ach, nicht so schlimm, wäre kein Verlust!“ Schließlich kann sowas andere Badegäste in ernsthafte Gefahr bringen, und sie ist nun mal für Notfälle und nicht für Späße da. Überhaupt gefällt es ihr, auch mal die dominante, knallharte Bademeisterin rauszulassen. Jenseits vom Schwimmbecken gibt es nämlich genug dumme Aufreißsprüche. Vor allem Baywatch hat da ganze Generationen versaut: „Die fragen dann immer: Wo bleibt dein roter Badeanzug?“

Muss sich eine hübsche, junge Bademeisterin nicht laufend mit Avancen halbstarker Jugendlicher herumschlagen? Auch das findet sie meistens süß, wenn ihr

„Das Leben der Anderen“ erscheint in Kooperation mit „Mit Vergnügen“, dort könnt ihr noch mehr Fotos von Diana sehen: mitvergnuegen.com

Beim Rundgang im Bad fragen wir sie, ob hier denn nachts oft eingestiegen wird. Denn das mitten im Park liegende Sommerbad ist ja der perfekte Ort für ein romantisches Nachtbaden. Diana zuckt mit den Schultern und lächelt die Antwort weg. Manche Sachen muss man selbst rausfinden. Aida Baghernejad

Foto: Matze Hielscher

Im Winter arbeitet Diana in einer Schwimmhalle im Vorort Buch, wo es wesentlich beschaulicher zugeht. Während sie im Wedding über bis zu 5.000 Badegäste wacht und nur noch auf Adrenalin läuft, ist sie dort Seelenklempnerin für alte Damen und gibt Seepferdchenkurse für die Allerkleinsten: „Du hast höllisch viel Spaß, kannst total viel Unfug mit denen machen. Da wird man selbst zum Kind!“ Neben dem Vollzeitjob im Schwimmbad absolviert sie ein Fernstudium und bereitet gerade ihre Bachelorarbeit im Fach „Angewandte Gesundheitswissenschaften“ vor. Ihre Augen leuchten, wenn sie davon erzählt.



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stadtleben | red bull music academy radio

rbma raDIo berlIn

straight outta wrangelkieZ

Hat man ja auch nicht alle Tage, dass ein Radiosender mal eben für einen Monat ein Studio in die Welt bzw. in den Wrangelkiez setzt. Das Red Bull Music Academy Radio hat vom 31. August bis zum 29. September genau das vor. Auch wer die zuckersüße Koffeinbombe nicht mag, muss zugeben, dass man mit dem RBMA Radio eine ziemlich spannende Angelegenheit vor sich hat. Seit 2005 stehen hier tausende Radioshows, Konzertmitschnitte, exklusive Mixe und Dokumentationen abrufbereit. Ein Archiv, von dem man sich vorzüglich für ein paar Stunden einsaugen lassen kann. Dort findet man zum Beispiel den Mix „These Are The Breaks“, bei dem Questlove von den Roots zunächst erklärt, dass HipHop im Allgemeinen und seine DJ-Sets im Speziellen nicht nur unterhalten, sondern auch bilden sollen. Dann macht er genau das: und liefert einen formidablen einstündigen Streifzug durch die Klassiker, die dem HipHop die Beats und damit den Herzschlag lieferten. Vom 31. August bis zum 29. September wird das RBMA Radio nun also in Berlin Station machen. Aus dem eigens dafür gebauten Studio im Wrangelkiez werden rund 720 Stunden Live-Programm gesendet, das anschließend natürlich weiterhin abrufbereit zur Verfü-

gung stehen wird. Von 14 bis 24 Uhr widmet man sich dabei ganz der Musikkultur der Stadt und lädt Labels, Künstler, Musiker und Redaktionen befreundeter Magazine ein. Auch die GREATEST-Redaktion wird zu Gast sein – voraussichtlich am 25. September – ebenso wie unsere Verlagskollegen vom Intro, die Melt!-Macher und die Redaktion des splash! Mag. Im richtigen Old School-UKW-Radio kann man das Programm täglich von 20 bis 22 Uhr und samstags von 17 bis 19 Uhr bei unseren Freunden von FluxFM hören. Flankiert wird der sogenannte RBMA Radio Berlin Takeover von einer Reihe Partys. So wird zum Beispiel am 21. September ins Bi Nuu geladen und zur großen Abschlussfeier, am letzten Sendetag, ins Watergate. Auch eine Kick-offParty am 31. August ist in Planung. MiCHAel SCHÜtZ

den livestream und alle infos zum Programm und zu den Partys gibt es auf rbma.com/berlin



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stadtleben | (m)ein tag in berlin

(m)eIn taG In berlIn

jared leto

Natürlich ist Jared Leto kein Berliner, nicht einmal (k)ein Berliner – aber er kommt oft und gerne, um für ein paar Tage wahlweise vor seinem Rockstar­ oder seinem Filmstarleben zu flüchten. Mit seiner Band 30 Seconds To Mars, die gerade das Album „Love Lust Faith + Dreams“ veröffentlicht hat, hielt er kürzlich Audienz im Soho­ Haus. Dort fragten wir ihn, wie ein Tag in Berlin für ihn im Idealfall aussieht und an welchen Orten er ihn verbringt. soho-haus

hamburger bahnhoF Ein toller Platz und jedes Mal eine Inspiration. Oft landen wir hier, wenn wir während eines Berlin-Stopps ein wenig flüchten wollen – im Hamburger Hafen, wie wir es nennen.

foto: MiCHAel obenlAnd (jAred leto), jAn KAPtÄn

Wenn wir für einen Promotag in Berlin sind, halten wir uns meistens im Soho-Haus auf. Diese schummrige Bar im Keller zum Beispiel ist echt toll. Und von hier aus ist man schnell in den schönsten Ecken Berlins.


stadtleben | (m)ein tag in berlin

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FlohmarKt prenzlauer berg Hier habe ich mir mal ein altes Fahrrad gekauft. Ich bin damit los gefahren und – bäm – das ganze Ding fiel in sich zusammen. Ich wollte zurück und mich bei den Verkäufern beschweren, aber die waren nicht mehr zu finden. Ich habe das Fahrrad immer noch bei mir in L.A. als Erinnerung.

monsieur vuong Das Restauran in der Alten Schönhauser Str. 46 ist ein netter Ort, den wir sehr mögen. Jedes Mal, wenn wir in Berlin sind, kommen wir dort für eine Pause hin. Heute waren wir gerade da – ich habe hier schon eine Tüte mit Essen stehen, das auf mich wartet.

nachts durch die strassen lauFen ... Wir laufen gerne nachts einfach durch die Straßen. Meist starten wir in Prenzlauer Berg und dann geht’s bis nach Kreuzberg und wieder zurück. Es ist eine tolle Art, die Stadt zu entdecken. Wir haben einige Songs hier geschrieben – das „Bambadadam“ in „Birth“ kam mir hier in den Sinn, wie ein Geist.


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musiK | neue alben

greatest hit hanni el Khatib head in the dirt vÖ: 30.08.

„I want my money back!“ Schöner Satz, um ein Album zu starten. Hanni El Khatib kann sich diesen Gag erlauben. Wer ihn vor einigen Wochen im White Trash gesehen hat, wird wissen, was für ein arschcooler Charme-Bolzen der Amerikaner mit palästinensischen und philippinischen Wurzeln ist. Hinzu kommt, dass Khatib für sein zweites Album einen Produzenten gewinnen konnte, dessen Name auf dem Cover eine ähnliche Wirkung hat wie ein TÜV-Siegel auf dem Nummernschild: Dan Auerbach von den Black Keys. „Head In The Dirt“ entstand in dessen Studio in Nashville. Elf Songs in elf Tagen, cool aus der Hüfte gefeuert, aufgeladen mit Garage-, Rock’n’Roll- und Punk-Einflüssen, textlich mal mit dem Kopf in den Wolken, mal mit dem „Head In The Dirt“. Während Khatib auf seinem Debüt „Will The Guns Come Out“ noch rauer klang, was in großen Teilen an der kaum vorhandenen Produktion lag, kann man

nun erkennen, dass er in Sachen Drei-Minuten-SongSongwriting ein Könner ist. Und in viele Richtungen schielt: „Penny“ zum Beispiel ist ein unwiderstehlich eingängiger Pop-Schunkler mit Soul-Refrain, den ihm seine Punkfans übel nehmen werden – um am Ende trotzdem mitzusingen. „Family“ und „Low“ hingegen orgeln sich dem Rock’n’Roll der Sechziger entgegen, während „House On Fire“ als purer Blues beginnt. dAniel KoCH

Könnte man so sehen. Für mich war es schlüssig. Erst hat das alles gut funktioniert, dann nach ein paar Veröffentlichungen, hatte ich plötzlich die Chance für Florence And The Machine zu eröffnen. Ich durfte in einem Club vor 3.000 Leuten spielen – und saß backstage an meinem Rechner, um zu arbeiten. Da dachte ich plötzlich: „Fuck, andere Leute würden töten für so eine Chance!“ Ich kündigte und hab die Sache mit der Musik in L.A. dann einfach probiert. Wenn’s nicht klappt, werde ich eben wieder Designer.

Was mir an deiner Karriere gefällt: Du warst Crea­ tive Director bei einer angesagten Streetwear­Firma in San Francisco, wurdest beim Debüt vom tollen Indie­Label Innovative Leisure aus L.A. gesignt – und hast dann kurzerhand den Job geschmissen und bist selbst als Label­Teilhaber eingestiegen. Ziemlich waghalsige Entscheidung, oder?

Scheint also gut zu laufen. Wie kam es denn dazu, dass Dan Auerbach mit dir arbeiten wollte? Wir wurden uns in Paris vorgestellt, tranken ein paar Schnäpse zusammen und am Ende sagte er: „Lass uns mal was zusammen machen.“ Ich dachte, er hätte das nur so dahingesagt, aber als ich dann anrief, meinte er: „Passt gerade gut. Komm vorbei!“ Tja, und dann ging alles wie von selbst. Rein ins Studio, und kaum zwei Wochen später war alles im Kasten. dAniel KoCH


musiK | neue alben slut Alienation vÖ: 16.08.

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dota Wo soll ich suchen vÖ: 30.08.

Vier Jahre nach „Corpus Delicti“ meldet sich das Ingolstädter Flittchen also auch mal wieder! Aber wir wollen nicht meckern, im Gegenteil, wir freuen uns. Über den roten Faden, den man schon im Titel finden könnte, der von Nähe, Ferne und Fragen der Selbstpositionierung erzählt. Über diesen Grund, sich einmal mehr mit Entdeckergeist dicht vor die Lautsprecher zu setzen. Über die schwirrende Diversität im Musikalischen, die trotz fünf beteiligter Produzenten eine runde Sache geworden ist und „rund“ nicht mit „überfressen“ verwechselt. Mit dem Gefühl für diese Platte hat der Titel eben nichts zu tun.

„Wie Limonade mit Wespen“, heißt es einmal auf diesem Album. Wie passend. Dota Kehr, die ihre Musik übrigens immer noch in Eigenregie verlegt, sticht nun also ohne ihre Stadtpiraten in See. Wie eine reduzierte Soloplatte kommt das hier dennoch nicht daher. Hier eine Prise Big-Band-Euphorie, dort ungewohnt rumpelnde Rocktöne und ein bisschen Bossa Nova. Aber bei allem, was die Berlinerin uns hier so unbeschwert an musikalischem Eklektizismus serviert, sind es eben doch vor allem die schwermütigen Stücke, die so plötzlich zustechen wie der Stachelflügler in die Hand mit dem süßen Kaltgetränk.

MiriAM MentZ

joSCHA KollASCHeCK

patrice rising of the Son vÖ: 30.08.

arctic monKeys AM vÖ: 06.09.

Es gibt Aufbrüche der überstürzten Art, bei denen man gar nicht so recht weiß, wo man hin will. Und dann diese, bei denen man immer wieder tief durchatmet. Nicht weil man sonst keine Luft bekäme, sondern weil sie so gut tun. Für sein neues Album war Patrice oft in Jamaika. Hat im vertrauten Kreis an seiner Musik gearbeitet, sich Zeit genommen. Und nun, drei Jahre nach „One“, ist ein Album fertig, dem man all das anhört. Die jamaikanische Luft, die sich wieder in mehr Reggae und Dub niederschlägt, das Wachsenlassen der Geschichten und die große Portion Sonne.

Die Zeiten, in den man Alex Turner und Co. durch die Haare wuscheln wollte, sind lange vorbei. Außerdem würde man sich heute vermutlich an seiner stylish geklebten Tolle die Hand verletzen. Erwachsen sind sie geworden, reifer, cooler. Und was bisweilen noch ein wenig bemüht klang, reift nun auf „AM“ endlich zu einer prallen Frucht. Die Monkeys liefern zwölf formidable Songs, rocken mal dunkel und sexy („Arabella“), geben mal die Balladen-Crooner („No. 1 Party Anthem“) und erinnern manchmal noch daran, dass sie aus England kommen („Fireside“). Well done, Mr. Turner!

MiriAM MentZ

dAniel KoCH

Jessy lanza Pull My Hair back vÖ: 09.09.

Was für ein Debüt. Die junge Jessy Lanza aus dem kanadischen Städtchen Hamilton, Ontario hat mit „Pull My Hair Back“ eine Version von visionärem Retro-R‘n‘BDisco geschaffen, die so geschmeidig seidig vor sich hinperlt, dass es schon fast obszön ist. Obwohl die von Junior Boy Jeremy Greenspan koproduzierte Platte vor expliziten Referenzen beinahe platzt, changiert der Sex-Appeal der elf Stücke stets zurückgenommen zwischen unterkühltem Glamour und eleganter Extase, wenn sich die Stimme der ausgebildeten Pianistin in schwindelerregende Aaliyah-Höhen – 90s R‘n‘B ist explizite Blaupause – schraubt. Mit den luxuriös breiten oder subtil pluckernden Synthies und einigen angedeuteten Dubstepund Splitter-Beats ist diese wie aus der Zeit gefallene Produktion zwischen Nostalgie und Zukunftsutopie der Inbegriff mondän verhaltener Grandezza. SonjA eiSMAnn

ist mitherausgeberin und chefredakteurin des missy magazine, das diesen herbst sein fünfjähriges Jubiläum feiert.


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musiK | berlin songs

element oF crIme

alle vier minuten

Das Nörgeln über den öffentlichen Nahverkehr gehört in dieser Stadt einfach dazu. Über die Irrungen und Wirrungen der BVG sinniert auch Sven Regener in diesem Song. Genauer gesagt: über die U1. Diese donnerte 2001 noch „alle vier Minuten“ durch den Bandkiez zwischen Schlesischem und Halleschem Tor. Mittlerweile sind die Intervalle länger geworden, doch gilt auch heute noch die Diskrepanz zwischen Namen und Realität, welche Regener schon vor zwölf Jahren Kopfzerbrechen bereitete, „weil es nämlich irreführend und gefährlich ist, wenn etwas U-Bahn heißt, das über unseren Köpfen rattert / Schließlich steht das ’U’ für ’Untergrund’.“ Blöderweise passt die Bezeichnung „Hochbahn“ auch nicht auf ganzer Strecke, wie im Songtext weiter diagnostiziert wird. Aber „ohne Klarheit in der Sprache ist der Mensch nur ein Gartenzwerg.“ Was also tun? Gut, seien wir ehrlich: Eigentlich handelt „Alle vier Minuten“ nicht von der Berliner Schienenführung. Es handelt nicht einmal von Sprache. Schlüsselinformation des Liedes ist nicht die im Vierminutenrhythmus passierende U-Bahn, sondern das im Dreieinhalbminutentakt eintreffende Bier, das dem Ich-Erzähler und seiner Begleitung die „letzten warmen Tage in Ber-

lin“ versüßt. Die Grübelei über die Unvereinbarkeit des komplexen Verkehrswesens mit der unflexiblen deutschen Sprache passt natürlich wunderbar zu einem Herrn Regener, der seine melancholischen Betrachtungen gerne mit abwegigen Bildern und unkonventioneller Wortwahl aufpeppt. Etwa, wenn er im Refrain mit angesoffenem Timbre fordert: „Lass uns noch mal um die Häuser zieh’n / Schonungslos und ohne Hintersinn.“ In „Alle vier Minuten“ geht es ihm aber vor allem um die lustigen Nebengleise, auf die das menschliche Hirn gerät, wenn sich die konsumierten Alkoholeinheiten nicht mehr an einer Hand abzählen lassen. Um die merkwürdigen Geistesblitze, die ein steigender Promillepegel mit sich bringt. Schließlich lassen sich nirgendwo sonst die wichtigen und abstrusen Probleme der Welt so gut sezieren wie an der Theke. Regeners Protagonisten bieten schlussendlich zwei Lösungsansätze für das U1-Dilemma: die Verlagerung des überirdischen Schienenabschnitts unter die Erde oder die Sperrung der Linie hinterm Gleisdreieck. Für die Sprache sei schließlich jedes Opfer recht, konstatieren sie. Und wollen dann doch nur eines: ein neues Bier. ninA GiertH

illuStrAtion: AdiA SCHWietrinG

Was kommt dabei heraus, wenn Alkohol, die BVG und das sensible Sprachempfinden von Element of Crime­Chefpoet Sven Regener kollidieren? Ein Lied wie dieses hier.



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Film | interview

Jonathan Rhys Meyers

„Ich habe einfach nicht das richtige Aussehen, um einen von den Guten zu spielen“, sagt Jonathan Rhys Meyers von sich. Und irgendwie hat er recht. Das beweist nicht zuletzt seine neue Rolle in der Bestseller-Verfilmung „Chroniken der Unterwelt – City Of Bones“. Wir trafen den charismatischen Düsterling zum Interview. Seine erste große Rolle ist bis heute noch seine vielleicht beste: Als Glamrocker à la David Bowie verführte Jonathan Rhys Meyers in Todd Haynes’ Meisterwerk „Velvet Goldmine“ vor 15 Jahren Weiblein wie Männlein. Nicht, dass danach keine tolle Rollen für den Iren folgten. Man denke nur an „Matchpoint“ von Woody Allen, „Mission: Impossible III“, „Kick It

Like Beckham“ oder die TV-Serie „Die Tudors“. Doch irgendwie stellten seine Alkohol- und Drogenabstürze samt Flughafenprügeleien immer alles andere in den Schatten. Zuletzt hatte sich der inzwischen 36-Jährige eine Auszeit verordnet – und meldet sich nun mit der Verfilmung des Fantasy-Bestsellers „Chroniken der Unterwelt – City of Bones“ (ab 29.08. im Kino) zurück.


Jonathan, es ist eine Weile her, dass man dich auf der Leinwand gesehen hat ... Stimmt, zuletzt habe ich eine kleine Rolle in dem Film „Albert Nobbs“ [kam in Deutschland nie ins Kino, Anm. d. Red.] gespielt, weil Glenn Close mich darum gebeten hatte. Aber danach habe ich mich anderthalb Jahre aus der Filmbranche zurückgezogen. Das war eine ganz bewusste Entscheidung. Ich wollte und musste mich verändern, als Mensch genauso wie als Schauspieler. Wenn man immer nur dreht und arbeitet, findet man doch gar nicht die Zeit, sich weiterzuentwickeln und kreativ zu sein. Man darf nicht vergessen, bei aller Arbeit auch sein Leben zu führen. Wie hast du diese Zeit verbracht? Ich habe mich ganz bewusst isoliert, eine Weile im Kloster gelebt, meditiert und Martial Arts trainiert. Ich habe Songs geschrieben, gemalt und alles Mögliche gemacht, das nichts mit der Schauspielerei zu tun hat. Zurückkehren wollte ich mit einer ganz neuen Energie. Hast du deinen Job in dieser Phase vermisst? Jeden einzelnen verdammten Tag. Das war verdammt schwierig. Aber eben auch nötig. Mein Leitsatz aus dieser Zeit stammt von dem vietnamesischen Philosophen Thich Nhat Hanh: „No mud, no lotus.“ Habe ich mir sogar auf den Arm tätowieren lassen. Wer nicht leidet, wer nicht die Schmerzen aushält, wird auch nicht die Blumen ernten können. Lotus ist die perfekteste aller Blumen, aber sie wächst nun einmal aus dem Schlamm. Nun kehrst du mit „Chroniken der Unterwelt“ zu­ rück – und spielst natürlich mal wieder einen ziem­ lich zwielichtigen Typen ... Ich bin nun einmal kein „comédien“. Irgendetwas an mir wirkt scheinbar ein bisschen zu gefährlich – und dieser Gefahr gehe ich für meine Rollen auf den Grund. Und das auf eine Art und Weise, die vielleicht ein bisschen über die Norm hinausgeht. Aber eigentlich sind meine hohen Wangenknochen schuld, ich sag’s dir. Ich habe einfach nicht das richtige Aussehen, um einen von den Guten zu spielen. Du hast vorhin erwähnt, dass du zuletzt viele Songs geschrieben hast. Spielt Musik eine große Rolle in Deinem Leben? Zu Beginn meiner Schauspielkarriere spielte ich Flöte, denn das war damals das Instrument, das am meisten meiner Seele entsprach. Aber während meiner Auszeit habe ich mir selbst das Gitarrespielen beigebracht. Mehr

Film | interview

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schlecht als recht. Doch ich war immer schon der Ansicht, dass niemand sich etwas beibringen lassen sollte. Warum das denn? Man muss alles selbst ausprobieren. An der Schauspielschule habe ich es genau einen Tag ausgehalten. Oder anders gesagt: nach einem halben Tag hat man mich rausgeschmissen, mit den Worten, ich wäre vermutlich der schlechteste Schauspieler, den sie dort je gesehen hätten. Also bin ich gegangen. Etliche deiner Kollegen sehen das mit dem Unterricht vermutlich anders ... Ich bin der Meinung, dass man ein Talent entweder hat oder eben nicht. Gerade was die Filmschauspielerei angeht. Am Theater mag das etwas anderes sein, damit habe ich keine Erfahrung. Einmal wurde mir eine Bühnenrolle in „Edward II“ angeboten, doch ich habe abgesagt. Für mich ist das ein ganz anderes Element, und in dem bin ich nicht zuhause. Das ist eine ganz andere Welt. Und was ist beim Film anders? Die Wirkung, die man als Schauspieler bei Film und Fernsehen entfaltet, kann man nicht lernen. Ganz egal, wie schön oder charismatisch jemand ist – sobald man ihn oder sie durch die Kamera sieht, fängt er entweder an zu strahlen oder eben zu verblassen. Ich hatte einfach das Glück, dass bei mir ersteres der Fall ist. Mit mir selbst hat das gar nichts zu tun, nur mit meinen Eltern bzw. meinem Erbgut. Die Quintessenz dessen, was du erzählst, scheint zu sein, dass Dein Verhältnis zur Schauspielerei eine Art Hassliebe ist. Kann man das so sagen? Als Schauspieler ist man in der ungewöhnlichen Position, sein Leben damit zu verbringen, andere Menschen zu verkörpern. Das geht nicht spurlos an einem vorbei. Für jede Rolle opfert man ein klitzekleines Stückchen seiner Seele, seines Herzens. Nicht ohne Grund gibt es in einigen afrikanischen und islamischen Ländern Menschen, die sich nicht fotografieren lassen wollen, weil ein Foto einen Teil deiner Seele stiehlt. Ich habe den Großteil meines Erwachsenenlebens vor der Kamera verbracht, also kannst Du Dir ja vorstellen, wie es um meine Seele bestellt ist. Und am schlimmsten sind die Blitzlichtgewitter bei einer Premiere. Da fühlt man sich wie benutzt. Patrick Heidmann


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Film | neu im Kino

the bling ring

elysium

pain & gain

Ganz ohne erhobenen Zeigefinger oder tiefenpsychologischen Erklärungswillen verarbeitet Sofia Coppola hier den wahren Fall von ein paar verwöhnten Kids, die bei Paris Hilton und Co. einbrachen, zu einem glamourös glitzernden Coolness-Rausch. Klingt oberflächlich, ist aber tatsächlich genau die angemessene Herangehensweise, und im Umgang mit dem Thema Einsamkeit typisch Coppola. Sehr unterhaltsam!

Das Szenario ist ein ähnliches wie in vielen Science-Fiction-Filmen: die Welt ist am Ende und wer es sich leisten kann, lebt dort längst nicht mehr. Wer es gezwungenermaßen doch tut, will mit aller Macht weg. Hier ist das Ziel eine paradiesische Raumstation, und nicht nur Jodie Foster will verhindern, dass Matt Damon dort ankommt. Apokalyptisch, spannend und – in den Händen von „District 9“-Macher Neill Blomkamp – sogar mit Botschaft.

Ohne Testosteron kommt das Kino von Michael Bay nicht aus, das wissen wir, seit er sich in „Transformers“ an Mega-Maschinen und Megan Fox im Bikini abarbeitete. Jetzt macht er erst gar keinen Hehl mehr daraus und erzählt gleich aus dem Bodybuilder-Milieu von Miami. Zum ersten Mal nimmt er sich dabei selbst nicht ganz ernst, weswegen Mark Wahlberg und Dwayne Johnson als tumbe Pumper auf Abwegen durchaus Spaß machen.

KÖnig von deutschland

viJay und ich

kinostart: 05.09.

kinostart: 05.09.

the world’s end

Ein findiger Marketing-Stratege durchleuchtet heimlich einen Normalo namens Thomas Müller (Olli Dittrich), weil der in jeder Hinsicht exakt dem Durchschnittsdeutschen entspricht. Daraus hätte man mehr, also Konsequenteres und Lustigeres machen können. Aber niemand spielt Spießigkeit besser als Dittrich. Nur wer dachte, Katrin Bauerfeind hätte Schauspieltalent, hat sich leider gewaltig geirrt.

Nicht nur Daniel Brühl setzt international gerade zum großen Sprung an, auch Moritz Bleibtreu blickt weit über den deutschen Tellerrand. Zwischen „World War Z“ und „Inside WikiLeaks“ spielt er nun die Hauptrolle im New York-Film des Belgiers Sam Garbarski. Dessen Plot über einen Totgeglaubten, der als Inder verkleidet die eigene Frau verführt, ist unglaubwürdig, aber romantisch und charmant.

kinostart: 15.08.

kinostart: 15.08.

kinostart: 22.08.

kinostart: 12.09.

Fünf Schulfreunde kommen nochmal zusammen, um in ihrem britischen Heimatkaff endlich den legendären Pub-Crawl zu beenden. Was als begnadete Komödie über Männerfreundschaften beginnt, entpuppt sich nach ein paar Bier allerdings als kurioser Science-Fiction-Unfug. Nichts anderes hatten wir von Simon Pegg, Nick Frost und Edgar Wright nach „Shaun of the Dead“ und „Hot Fuzz“ erwartet!



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Film | lieblingsKino

FreiluFtkino hasenheide Wenn in Berlin Sommer ist, geht‘s ins Freiluftkino Hasenheide. Aufgebaut in Form eines kleinen Amphitheaters, laufen dort bis September immer gut sortierte Filmperlen: Vom Klassiker über Hollywood-Blockbuster bis hin zu anspruchsvollem deutschem Autorenkino. Man spürt, dass die Filme mit Bedacht und Liebe ausgewählt werden. Umgeben von Grashüpfern und viel Natur kann man das Grillen und Frisbeespielen tagsüber dorthin verlegen und später mit seinem Rasennachbarn den DVD- gleich zum Kinoabend

machen. Der Großstadtstress macht hier erstmal eine Pause. Laut lachen, quatschen, am Strohhalm zutschen, Popcorn knistern – alles ist irgendwie unauffälliger und scheint niemanden zu stören. Wer kann da noch behaupten, Deutschland hätte keine Kinokultur? Plätze gibt‘s wie Sand am Meer. Und auch wenn die Sitzgelegenheiten etwas unbequem sind, die Atmosphäre unterm Sternenhimmel entschädigt für alles. Freiluftkino hasenheide, im volkspark hasenheide, 10967 berlin

christoph letkowski wurde 1982 in halle geboren und ist seit fünf Jahren ensemblemitglied an der volksbühne. er spielte zudem in einigen „tatort“-Folgen und im kinofilm „Parkour“ mit und musiziert bei ilker&christoph. ab dem 15. august ist er an der seite von shooting star carla Juri (siehe szenenfoto) in der mit spannung erwarteten (und ziemlich gelungenen) verfilmung des bestsellers „Feuchtgebiete“ von charlotte roche auf der leinwand zu erleben.

foto: Piffl Medien (freiliCHtKino friedriCHSHAin)

Von Christoph Letkowski


Film | heimKino

american horror story – season 1

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boss – staFFel 1

mama

Ein Haus voller Gruselgeschichten und ein Mann im Ganzkörperlatexanzug, jede Menge Zeitsprünge und Gespenster – zwölf Folgen lang deckt diese Serie von Ryan Murphy („Glee“, „Nip/Tuck“) die komplette Bandbreite zwischen Horror und Humbug ab. Wie immer bei ihm ist das selten subtil und qualitativ nicht immer konstant. Aber eben auch ziemlich einzigartig, nicht nur in Sachen Spannung.

Kelsey Grammer kennt in den USA jeder Fernsehzuschauer als „Frasier“, bei uns ist er womöglich eher als Beast von den „X-Men“ bekannt. Weswegen auch seine neue Serie hier bislang wenig Beachtung fand. Dabei ist das von Korruption und Intrigen erzählende Politdrama über den Bürgermeister von Chicago trotz einiger Schwächen durchaus eine Empfehlung wert, nicht zuletzt die von Mit-Produzent Gus van Sant inszenierte Pilotfolge.

Wie bei vielen der besseren Horror- und Gruselfilme („Das Waisenhaus“, „Splice“) der letzten Jahre, hat auch hier Guillermo del Toro als Produzent seine Finger im Spiel. Dass dieser, der sich wie so viele um unheimliche Kinder dreht, tatsächlich ziemlich spannend ist, liegt allerdings auch an Hauptdarstellerin Jessica Chastain und Regisseur Andrés Muschietti. Dessen Kurzfilmvorlage im Bonusmaterial sollte man übrigens nicht verpassen.

oblivion

spring breaKers

universal

universum

the master

So ziemlich alles, worum es in dieser Geschichte über die von der Menschheit (fast) verlassene Erde geht, hat man schon in anderen Science-Fiction-Filmen gesehen, nicht selten besser. Und die Eitelkeit von Tom Cruise ist einmal mehr schwer erträglich. Aber gute Gründe, sich den durchaus kurzweiligen Film anzuschauen, gibt es trotzdem: das stylishe Design, die tolle Filmmusik von M83 und die wunderbare Andrea Riseborough.

Teenie-Stars wie Selena Gomez im Bikini, mit Skimasken auf dem Kopf und Wummen in der Hand. James Franco mit Gold im Mund und Zöpfchen auf dem Kopf. Dazu die Mucke von Skrillex. Das ist zwar nicht so schockierend, wie uns mancher glauben machen wollte. Aber zumindest auf hintersinnige Weise provokant war Regisseur Harmony Korine dann doch am Werk – und natürlich auch einigermaßen cool.

20th century Fox

Filmconfect

universal

senator/ universum

Eine Abrechnung mit Scientology hat Paul Thomas Anderson ebenso wenig zu bieten wie exakte Einblicke in das Funktionieren einer Sekte. Von Manipulation, Männerbünden und der US-Geschichte nach 1950 aber erzählt er viel. Und lässt dabei mit Joaquin Phoenix und Philip Seymour Hoffman zwei sehr unterschiedliche Schauspieltypen aufeinanderprallen, während in Wahrheit Amy Adams die Fäden in der Hand hält.


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das tut gut

Der strassenchor

berlins strasse singt

Ein Donnerstagabend im Gemeindesaal der Zwölf-Apostel-Kirche. Nach einer kleinen Sommerpause probt heute erstmals wieder der Straßenchor. Es ist ein lautes Wiedersehen. Alle wuseln herzlich durcheinander, begrüßen sich innig, lachen. Auch wenn man bloß als Besucher dort ist, wird man gleich in den Kreis der Umarmungen aufgenommen. Heute steht der „Jörgshop“ an. „Jörgshop“, weil Chorleiter Stefan Schmidt noch außer Landes ist, und Jörg, der den Chor mit betreut, an seiner Stelle den Abend leitet. „Jörg du bist doch unsere Sonne und wir nur die Planeten, die um dich kreisen“, ruft ein Chorteilnehmer lachend in die Runde, als Jörg wiederholt zur Konzentration mahnt. Dann endlich herrscht Ruhe, und Jörg setzt an zum einleitenden Tonleiter-Summen und -Brummen.

etwas mit Chorgesang zu tun hatten. Jenen, die auf der Straße leben. Jenen, die auch die hässlichen Seiten des Lebens kennen. Hier in der vertrauten Runde kann man diese dunklen Kapitel nur erahnen. Es fällt lediglich auf, dass hier ein ungewöhnlich bunter Trupp singt.

2009 hatte Konzertpianist Stefan Schmidt die Idee, einen Straßenchor zu gründen und auf die Bühne zu bringen. Er suchte nach all jenen, die von alleine nicht kommen würden. Jenen, die vielleicht noch nie vorher

MiriAM MentZ

„Ich habe hier Leute kennengelernt, mit denen ich mich auf der Straße niemals unterhalten hätte“, erzählt Dean, der fast seit Beginn an dabei ist. „Wir helfen uns alle gegenseitig und versuchen auch allen anderen zu zeigen, dass sie eben nicht alleine sind.“ Und wer den Chor einmal singen hört, weiß genau was er meint. So sehr, dass man am liebsten gleich nächste Woche wieder kommen würde. „Geht allen so“, heißt es dann zum Abschied.

Alle informationen, einen blog und einen Spendenlink gibt’s auf derstrassenchor.com.

foto: MiriAM MentZ

Die Sänger und Sängerinnen des Berliner Straßenchors können ein Lied davon singen, dass das Leben einem manchmal arg an den Kragen will. Und sie tun es. Demnächst so­ gar in einem eigenen Musical. Und sie singen Coldplay, Udo Jürgens, Jupiter Jones und die Carmina Burana. Wir haben eine der wöchentlichen Proben des Chors besucht, des­ sen Aktionen ein jeder über die Spendenplattform betterplace.org unterstützen kann.


bolzen | KneipenchecK

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bose eCk

foto: SebAStiAn dudey

Bolzen, der Fußballkneipen­Guide Nr. 1, stellt an dieser Stelle immer eine Berliner Fußball­Wallfahrtsstätte vor. Folge 09: die Hertha­Kneipe Bose Eck.

Samstag, 15:30 Uhr – keine gute Zeit, um in Tempelhof zu sein. Die Gegend ist nicht gerade mit Fußballkneipen gespickt. Wenn man dann doch genauer hinschaut, findet man am Rande des Boseparks eine kleine Hertha-Oase. „Ich bin hier weit und breit der Einzige mit einem Sky-Abo“, erklärt Darko Pencinger, der Wirt vom Bose Eck. Zwei Flatscreens hat er aufgebaut, bei gutem Wetter steht zusätzlich ein Fernseher auf der Terrasse. Die Kneipe gibt es schon seit 1921. „Der Charme einer Alt-Berliner Kneipe ist noch da“, findet Pencinger, der den Laden vor zwei Jahren übernommen hat. „Inzwischen entwickelt sie sich aber auch zu einer Cocktailund Sportsbar.“ Im Ausschank hat der Wirt gemäß seiner Herkunft auch kroatische Biere und Schnäpse.

Als Pencinger in den späten achtziger Jahren nach Deutschland kam, nahmen ihn Kumpels mit zur Hertha. Dort entdeckte er ausgerechnet in den schlimmsten Jahren der Vereinsgeschichte seine Sympathie für den damaligen Oberligisten. Aber Vereine sucht man sich eben nicht aus. Inzwischen gibt es in Berlin und somit auch im Bose Eck ja endlich wieder Erstliga-Fußball zu sehen.

die nÄchsten zwei monate Für hertha

weitere bolzen-top-hertha-Kneipen

18.08. 1.Fc nürnberg (a) 24.08 hamburger sv (h) 31.08 vfl Wolfsburg (a) 13.09 vfb stuttgart (h) 21.09 sc Freiburg (a) 28.09 Fsv mainz 05 (h)

alt berliner biersalon, kurfürstendamm 225, charlottenburg bumerang, bürgerstr. 36, neukölln Dicke Wirtin, carmerstr. 9, charlottenburg Fc magnet bar, veteranenstr. 26, mitte offside, Jülicher str. 4, Wedding teupitzer klause, schudomastr. 35, neukölln

tipp

Für Besucher des Berlin Festivals, die sich für das WM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen Färöer am 7. September interessieren, ist das Bose Eck fußläufig zu erreichen. bose eck, manteuffelstr. 59, tempelhof

Wir haben eure Kneipe vergessen? Schickt uns eine e-Mail an: info@bolzen-online.de. Weitere infos: bolzen-online.de


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tipps | Konzerte

greatest KonZerte Wenn ihr das rote „V“ seht, haben wir auf unserer Website noch etwas zu verlosen!

Filter

mo. 19.08., lido, 20:00 uhr

Zur Jahrtausendwende waren Filter mit der Hit-Single „Take A Picture“ kurzfristig Überflieger, ihr alternativer Post-Industrial-Rock Zeitgeist-Zeugnis par excellence. Lange her. Schwachbrüstige Folge-Alben beiseite, kann man heute herausfinden, ob der ehemalige Nine Inch Nails-Mann, einzige konstante Filter-Musiker und BandChef Richard Patrick es dafür auf der Bühne noch drauf hat. Bei seinen Gastspielen in den vergangenen Jahren sah das alles noch recht gut aus - ein wenig kraftmeierisch zwar, aber so sind sie halt, die Amis. aktuelles album: The sun comes out tonight sehenswert, weil zumindest ein millenniums-nostalgiemoment garantiert ist

system oF a down Di. 20.08., Wuhlheide, 19:00 uhr

Auch, wenn Serj Tankian unlängst eher Muße für Malerei, Weltmusik und Orchesterarbeit fanc und Mastermind Nr. 2, Daron Malakian, mit Scars On Broadway bereits eine Nachfolgeband im Portfolio hat, war die US-armenische Phalanx des Alternative Metal offenbar nie wirklich tot. Mit hungriger Politattitüde und derart vielen Hits, dass man für ein Best-of wahrscheinlich auch gleich den kompletten Bandkatalog wiederveröffentlichen könnte, war die Reunion nur eine Frage der Zeit. aktuelles album: mezmerize/hypnotize (beide 2005) sehenswert, weil soaD schon immer meister darin waren, brachialgewalt mit klebrig süßen harmonien zu kreuzen



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tipps | Konzerte

the b-52’s

mi. 21.08., huxleys neue Welt, 19:00 uhr

Wer sich mit Anfang 30 noch mal richtig jung fühlen möchte, sollte sich den Aufgalopp der spinnerten B-52’s im Huxleys nicht entgehen lassen. Du bist gerade alt genug, um im Gegensatz zu den Klingelton-Atzen, die mit dir im Bus sitzen, Erinnerungen an New Wave zu haben? Und warst damals trotzdem erst zwölf? Spitze, denn dann sind die originalen B-52’s-Fans noch mal mindestens zehn Jahre älter als du. Dabei wirkt die Band um Kate Pierson nach wie vor so überdreht wie ein Kindergeburtstag mit Cola-Ausschank. Voll gut. aktuelles album: Funplex sehenswert, weil der „rock lobster“ auch nach über 30 Jahren noch quicklebendig ist

baauer

mi. 21.08., bi nuu, 21.:00 uhr

aktuelles album: Dum Dum 12" eP sehenswert, weil hier die lizenz zum hemmungslosen ausrasten inklusive ist

seeed

Do. 22. bis so. 25.08., Wuhlheide, jeweils 19:00 uhr

Die New Dubby Conquerors des Dicken B sind wieder auf Tour und testen mit ihren dicken Dub/Dancehall-Riddims erneut so manchen Subwoofer auf Maximalbelastung. Das Hauptstadtmönch-Soundsystem um das Dreiergespann Frank Dellé, Demba Nabé und Pierre Baigorry wirkt live - inzwischen um Baigorrys aka Peter Fox’ Soloflüge im dubby Seeed-Gewand dankbar erweitert - noch relaxter und um einige Hits breitschultriger, sodass die Wuhlheide von gewohnt bratzenden Beats bis ins Mark tiefenbassmassiert werden wird. aktuelles album: seeed sehenswert, weil seeed, alta! sound und offizieller hymnenlieferant dieser stadt!

foto: Pieter M VAn HAtteM (b-52’S), MArCo ProSCH (Seeed)

Harry Bauer Rodrigues, besser bekannt als Baauer, ist ein Kind des Internets. Anfang 2013 entwickelte sich sein Song „Harlem Shake“ zu einem viralen Videophänomen und stieß Psys „Gangnam Style“ vom YouTube-Thron. Bis dato galt der amerikanische Produzent eher als Geheimtipp auf Soundcloud. Was auch immer sein basslastiger Housetrack mit den Synapsen der Hörer anstellt – Baauers Live-Shows werden seitdem scharenweise von Kostümierten mit Hang zum Ausdruckstanz bevölkert. Mal schauen, wie bunt der Haufen im Bi Nuu an diesem Abend wird.


The bottrops

core teX Fest 2013

Fr. 23. & sa. 24.08., so36, 18:00 uhr live: Judge, Final Prayer, no turning back u.a. (Freitag) troopers, The business, The bottrops u.a. (samstag)

1988 öffnete mit Core Tex ein Fachgeschäft für Hardcore- und Punk-Bedarf im Herzen von Kreuzberg die Türen, schafft(e) es mit Leidenschaft, diese bis heute offen zu halten und zu einer der ersten Adressen in dieser Hinsicht zu werden. Natürlich muss das gefeiert werden und zwar im nicht minder legendären SO36. Dort werden an zwei Tagen (Freitag Hardcore, Samstag Punkrock) Newcomer und Legenden wie Judge, The Business und die Bottrops zum ersten Vierteljahrhundert gratulieren. sehenswert, weil you’re only young until you die – so do it right and start today!

heX dispensers Fr. 30.08., cortina bob, 21:00 uhr

$ 6.66 – diesen Betrag haben die Hex Dispensers auf ihrer Bandcamp-Seite als Preis für einen Album-Download festgesetzt. Wenn sich auf besagtem Album noch Songtitel wie „My Love Is A Bat“ oder „A Brain Inside A Jar“ finden, dürfte klar sein, dass hier ein Faible für schaurig-schöne Horrorszenarien herrscht. Verpackt in charmant scheppernden Garagen-Rock, knapp jenseits der Übersteuerungsgrenze aufgenommen, ist das eine Angelegenheit, die man eigentlich (statt schnöder Downloads) viel lieber auf schwarz-knisterndem Vinyl genießt – oder natürlich am allerbesten live! aktuelles album: Winchester mystery house sehenswert, weil dieser hexy Drops noch lange nicht gelutscht ist


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tipps | Konzerte

listener

Fr. 30.08., Privatclub, 21:00 uhr

Dass HipHop noch immer das Potenzial zum nerdgenial-verschluderten Experiment hat, beweisen Why?, 13 & God und Konsorten stets aufs Neue. Listener geht noch einen Schritt weiter. Mastermind Dan Smith startete das Projekt als HipHop-Combo, ersetzt jedoch seit dem Album „Talk Music“ (2007) den Rap durch Spoken Words, die Beats durch ein hardcore-informiertes PostRock-Klangbett. So entstehen melodische, emotionale, immer aber auch widerspenstige poetische Miniaturen, die in der gegenwärtigen Musikszene einzigartig sind. aktuelles album: time Is a machine sehenswert, weil Poesie und Wut in allen szenen zuhause sind

rubys Festival Fr. 30.08., Waschhaus Potsdam

Es wirkt immer ein wenig billig, Wikipedia zu zitieren, aber diese Zeile aus dem Eintrag zu Potsdam muss man hier einfach mal an den Leser bringen. Unter „Freizeit, Musik und Nachtleben“ steht da nämlich an erster Position: „Der SG Fanfarenzug Potsdam e. V. ist ein Fanfarenorchester aus Brandenburg, das auf dem Gebiet der reinen Naturfanfarenmusik aufgrund seiner zahlreichen Auszeichnungen international bekannt wurde. Der Fanfarenzug zieht regelmäßig musizierend durch Potsdam.“ Nee, is' klar, Wikipedia. Als wenn nicht das Waschaus in Potsdam in erster Linie für das wirklich pralle Nachtleben sorgt! An diesem Freitag lädt der Ruby Tuesday zum hauseigenen Festival ins Waschhaus. Auf den Bühnen stehen ausschließlich heimische Acts. Zum Beispiel Fuck Art, Let's Dance, bei denen Attitüde und Bandname identsich sind. Der beste Stall für Aufdie-Fresse-Elektro mit Hintersin, Audiolith, schickt die Jungspunde Captain Capa. Herrenmagazin werden ihre mit Herz und Sinn für's Wort veredelten Indie-Hymnen teilen und Leslie Clio, die bereits im letzten Jahr ein tolles Showcase-Konzert im Waschhaus hinlegte, wird mit ihrem frechen, stimmstarken Soul garantiert noch ein paar mehr Fans gewinnen. Mighty Oaks, die vor wenigen Wochen im Vorprogramm der Kings Of Leon in der Waldbühne gespielt haben sind ebenfalls dabei - und last but not least Roosevelt, der gekonnt Italo-Disco, Pop und Synthie-Sounds verwebt.Da kann der Fanfarenzug einpacken! mit: leslie clio, herrenmagazin, captain capa, Fuck art, let's Dance!, roosevelt, trümmer, mighty oaks hingehen, weil es ist, was es ist: ein bunter abend!

roosevelt



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tipps | Konzerte

torstrassen-Festival sa. 31.08., diverse orte in mitte, 14:00 uhr

Selbst, wenn es manchmal in Mode erscheint, die gute alte Torstraße zu dissen und als Hipster-Meile zu verschmähen: Das Torstraßen-Festival macht noch einmal deutlich, dass man ihr damit Unrecht tut.Auch diesmal bespielen wieder lokale und internationale Künstler die Club- und Bar-Bühnen im Umkreis der trendigen Mitte-Meile, darunter der Berliner Singer/Songwriter Allie und die Pariser Surf-Waver La Femme. Also: in den Sattel geschwungen, in die Pedale getreten und in die Musik eingetaucht! !mit: millennium (norman Palm & ville haimala), Pttrns, Thomas azier, awesome tapes From africa, toby Goodshank, The burning hell, allie, black cracker, la Femme u.v.a. hingehen, weil eben doch noch was geht in der torstraße

o emperor

Dass O Emperor in Irland die Top Ten geknackt und mit Mumford & Sons getourt haben, führt leicht auf die falsche Fährte, denn mit eindimensionalem Mitklatsch-Mitmach-Lagerfeuerfolk hat diese Band wenig am Hut. Dass sie in Deutschland über das kleine Label KF erscheinen, das auch Heimat einer großartigen Gruppe wie Sons Of Noel And Adrian ist, gibt hingegen den richtigen Hinweis: Hier ist alles verspielt, psychedelisch verspult und ins Sepia nostalgischer Sommererinnerungen getaucht. Fans von Grizzly Bear werden Tränen ins Äuglein steigen! aktuelles album: vitreous sehenswert, weil zeitlos und schön im hier und Jetzt

the living end & disco ensemble Di. 03.09., Postbahnhof, 19:30 uhr

Songs wie „Black Euro“ trieben Fans des melodischen Alternative-Rock 2005 Begeisterungstränen in die Augen. Doch die mittlerweile fünfte Platte von Disco Ensemble, die sich statt Post-Hardcore und eigenwilligen Dance-Punk-Elementen klar dem Radiorock verschrieben hat ist für Oldschool-Fans ein hartes Los. Direkt wie eh und je bleiben The Living End - den Rock’n’Roll im Ohr, den Punk im Herzen seit 1994.

The living end

aktuelles album: The ending Is Just The beginning repeating (The living end), Warriors (Disco ensemble) sehenswert weil hier gleich zwei acts mit headliner-klasse aufspielen

fotoS: Alex joHn beCK (VAMire WeeKend), MiCHAel MAnn (SCott MAttHeW)

so. 01.09., Privatclub, 20:00 uhr


tipps | Konzerte | First we taKe berlin

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berliner music award mi. 04.09., Postbahnhof mit: basement Funk orchestra, mc Fitti u. a.

Berliner Pilsener sucht gemeinsam mit der Berlin Music Week die besten Nachwuchsmusiker Berlins. Neun Acts spielten zuvor jeweils 15-minütige Gigs im Butcherroom, dem kostenlosen Proberaum von Berliner Pilsner und berlinmusic.tv. Eine Fachjury wird dann kurz vor dem Event drei Acts für das Finale ernennen. Es treten an: Charity Children, Fannie L., Filmriss, Kreissäge, Melloy, Otto Normal, The Folks, Vember und YeoMen. Mal sehen, welche drei es schaffen. Zur Einstimmung im Postbahnhof gibt’s den Vorjahresgewinner, das Basement Funk Orchestra, bevor dann Special Guest MC Fitti am Ende die Konfetti- und Wortkanonen anschmeißen wird.

MC fitti

Karrera Klub

fotoS: oliVer rAtH (MC fitti), Peter b. CHriStiAnSen (ASbjØrn)

mi. 04.09., magnet club, 19:00 uhr mit: still Parade, bipolar sunshine, mighty oaks

Mighty oaks

Mit dem träumerischen Neofolk von Still Parade ist der Einstieg in den Mittwochabend perfekt, bevor dann der Brite Bipolar Sunshine auf musikalische Weise zur Erklärung ansetzt, warum er heißt, wie er heißt. Sein eigenwilliger Sound bewegt sich zwischen Drum’n’Bass, R’n’B und sanften Elektroklängen. Mit ihrem schon oft auf Berliner Bühnen erprobten Indie-Folk beenden dann die heiß gehandelten Mighty Oaks den Abend, um mit Charme, Holzfällerhemd und bisweilen mumford'schen Songwriting auch die Letzten zu überzeugen. Diese Jungs haben sich jede Vorschusslorbeere redlich verdient - oder sagt man gepflückt?

danish invasion

mi. 04.09., comet club, 19:00 uhr mit: Ice cream cathedral, benjamin kissi, kadie elder, linkoban, asbjørn

Eine Invasion, die man sich gerne gefallen lässt: Das Kopenhagener Trio um Sängerin Anja T. Lahrmann macht seinem klangvollen Namen Ice Cream Cathedral alle Ehre. Synthielastiger Dreampop, der alles in eiscremekühle Melancholie taucht. Bei Benjamin Kissis hingegen wird schon mal der Bass aufgedreht und Autotune gepumpt. Hinter Kadie Elder verbergen sich fünf Dänen, deren Pop-Tanzbarkeit und Tiefsinn vereint. Wie Elektro-Rapperin Linkoban waren sie auf dem Roskilde zu hören. Die Invasion bingt Asbjørn mit seinen Synthie-Pop Hymnen zum Abschluss.

Asbjørn


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tipps | Konzerte | First we taKe berlin

introducing

mi. 04.09., lido, 19:00 uhr mit: Julius Gale, Pool, mehawk, nörd, new young Pony club, london Grammar

new young Pony Club

Ehrensache, dass auch die Konzertreihe für den heißen Scheiß von übermorgen im Rahmen von First We Take Berlin vertreten ist. Los geht es mit Julius Gale, der schon mit M83 tourte, und einen ähnlich gelungenen elektronischen Pop-Entwurf auftischt. Es folgen Mehawk aus Holland mit ihrem R’n’B-Ansatz für das Jahr 2017, die Berliner Umlaut-Fans und Indie-Popper NÖRD und schließlich der hoffentlich allen bekannte New Young Pony Club. Besondere Erwähnung sollten auch die Dame und Herren von London Grammar finden, die es - kein Witz - in ein paar Jahren auch mit Florence And The Machine aufnehmen könnten.

Fantastic!

mi. 04.09., bi nuu, 20:00 uhr mit: moko, rejjie snow, ok kid, kid simius

Die Partyreihe „Fantastic!“ will den Facettenreichtum des heutigen HipHop einfangen. Zudem ist dasShowcase weit entfernt von Dicke-Hose-Klischees und Genre-Dogmen. Stattdessen gibt es den modernen Soul-Sound der Londonerin Moko und den entspannten, poetischen Sprechgesang des gerade volljährigen Iren Rejjie Snow. Dass OK Kid aus Giessen weit über den Rapper-Tellerand hinaus in Richtung Indie und Electro spähen, verrät schon der aus zwei RadioheadTiteln kombinierte Bandname. Und der spanischstämmige DJ und Produzent Kid Simius macht erst gar keinen HipHop, sondern nennt’s Electronica.

oK Kid

FluXFm

mi. 04.09., Fluxbau, 19:00 uhr mit: alise Joste, alice bomann, alec benjamin, moko, George maple

George Maple

Gleich drei Songwriter/innen leiten den Abend im FluxBau ein: Die lettische Alise Joster mit der klaren Stimme und dem Faible für romantische Geschichten. Alice Boman aus Schweden, die ihre Songs, so mutmaßen wir, ausschließlich am offenen Fenster und mit Tagebuch in der Hand schreibt und Alec Benjamin, der junge Bursche aus Phoenix, bei dem schon mal die eigene Stimme versagt, wenn er mit seiner zu Singen beginnt. Mit Moko wechselt das Programm dann über zu souligen 90s-House-Sound, bevor George Maple mit seinem warmen Dance-Songs den Abend beendet.


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the great escape

fotoS: julien bourGeoiS (Money), CHArlie de KeerSMAeCKer (bAltHAZAr), juliA 'yulA' KASPrZAK (MAtiAS AGuAyo)

mi. 04.09., Privatclub, 19:00 uhr mit: monophona, brodka, Josef salvat, samaris, money

Würden wir mit Monophona die große Flucht antreten, dann über die weite See, wo akustische und elektronische Wellen verschwimmen, um in Island zu landen, wo wir zu den TripHop-Beats von Samaris grazil durchs Land schwebten, bevor die polnische Brodka und der männliche Lana Del Rey, Josef Salvat, unser Pop-Herz wieder schneller schlagen ließen. Klingt ein wenig melodramatisch? Passt ja, zu den neuen Hoffnungsträgern aus Manchester: Money. Eine handverlesene Mischung ist die bunte Truppe dieses Abends – was nicht verwundert, wo doch das namengebende Festival eine der angesehensten Showcase-Veranstaltungen Europas ist.

Money

balthazar, Jagwar ma

mi. 04.09. astra-kulturhaus, 19:00 uhr mit: marla blumenblatt, hjaltalín, truls, Jagwar ma, london Grammar

balthazar

Heiß und kalt und heiß und … – so könnte man diesen Abend zusammenfassen, an dem Marla Blumenblatt mit 50s-Retro-Surf-Schlager-Band von Boys und heißen Schnitten singt, bevor die isländischen Hjaltalín mit schwirrend-leichtem Pop wieder etwas runterkühlen, und der Ex-Punker Truls mit seiner FalsettStimme für Disko-Momente sorgt. Die australischen Jagwar Ma lassen dann mit ihrem drogigen, dubbigen Pop Psychedelic-Bonbons regnen bevor die Belgier Balthazar mit Hits wie „Blood And Wine“ für das dramatische Finale sorgen.

beatport, native instruments, rbma

mi., 04.09., chalet, 19:00 uhr mit: Dorfjungs DJs, schwarz Don't crack, coma, roosevelt, matias aguayo

Der obere Teil des Chalet liegt an diesem Abend ganz in den Händen der Kölner Dorfjungs, während im unteren Teil live für elektronische Unterhaltung gesorgt wird. Verantwortlich zeigen sich hier die Kompakt-Gesandten und Micro-House-Experten von Coma, Roosevelt (den man auch als Teil von Beat! Beat! Beat! kennen könnte), der kürzlich mit seinem Track „Sea“ große Wellen schlug sowie der durch die Welt vagabundierende Aguayo mit der wärmenden Stimme und Schwarz Don't Crack mit ihrem Minimal-R'n'B-Sound.

Matias Aguayo


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tipps | Konzerte | First we taKe berlin

bureau eXport

Do. 05.09., Postbahnhof, 21:00 uhr mit: DJ click, Théodore, Paul & Gabriel, mellismel, yalta, babylon circus

babylon Circus

Auch das der Promotion französischer Acts im deutschen Raum verschriebene Bureau Export präsentiert im Rahmen des FWTB fünf Künstler: Nach der Begrüßung durch Worldtronic-Guru DJ Click greifen Théodore, Paul & Gabriel (wider Erwarten drei Damen!) für flotten Folk zu den Gitarren. Anders als ihre Kolleginnen singt Mélanie Francette Coulet alias Mellismel ihre aufwühlenden Chansons in ihrer Muttersprache, während der Yalta Club in schwer britisch angehauchtem Indiepop macht. Für den ausgelassenen Abschluss sorgen schließlich die zehn Musiker von Babylon Circus mit ihrem feierwütigen Ska-Reggae.

listen to berlin

Do. 05.09., Postbahnhof, 20:00 uhr mit: Paskal & urban absolutes, The/Das, tangowerk, Dirty honkers

The/das

vice / noisey night

Do. 05.09., lido, 19:00 uhr mit: say yes Dog, kid karate, Fuck art, let’s Dance!, braids, Parquet courts

fuck Art, let’s dance!

Unser aller liebste Schmuddelpostille „Vice“ und ihre Musikvideoplattform Noisey.com sind ebenfalls Schirmherren einer FWTB-Bühne. Auf dieser werden zunächst die Luxemburger Say Yes Dog ihren zackigen Elektropop zum Besten geben, gefolgt vom irischen Duo Kid Karate, das ebenso wie die Hamburger Fuck Art, Let’s Dance! für gnadenlos indiediscotauglichen Gitarrenkrach steht. Heißestes Eisen des Abends ist der kanadische Art-Pop-Vierer Braids (dessen zweite Platte „Flourish // Perish“ gerade unsere Herzen erobert), ehe die US-Punker Parquet Courts die Bude leer fegen.

foto: AnnA K.o. (tHe/dAS), oWieole ( fuCK Art, let’S dAnCe)

Wie klingt eigentlich Berlin? Offenbar ziemlich technoid, lässt einen dieser Abend im Postbahnhof glauben, dabei munter und trompetig statt kalkbrennerisch unterkühlt. Die Dirty Honkers, die mit ihrem Electroswing seit Jahren durch die Clubs tingeln, machen das ebenso deutlich wie der Argentinoberliner Nhoah mit seinem Projekt Tangowerk. Obendrauf gibt’s vom Synthpop-Duo The/Das eine kleine Zeitreise ins Berlin der Achtziger und zu guter Letzt geben Paskal & Urban Absolutes eine kleine Demonstration in Sachen Elektrofunk.


die orsons

island night

Do. 05.09., bi nuu, 19:00 uhr mit: anna F, ruen brothers, Die orsons, I heart sharks (DJ-set)

Im Rahmen von First We Take Berlin lädt auch das einstmals in Jamaika gegründete Label Island Records ans Schlesische Tor. Nach dem Auftakt mit Österreichs Popsternchen Anna F und dem britischen Bruderpärchen Henry und Rupert alias Ruen Brothers (jüngst bereits auf dem Melt! zu sehen) bespielen zunächst das Münchener Elektropop-Quintett Claire und die Bundesvision Song Contest-erprobten Deutsch-HipHopper Die Orsons die Bühne des Bi Nuu, ehe die Berliner Lokalmatadoren I Heart Sharks das Publikum mit einem einstündigen DJ-Set in die Nacht entlassen.

Charity Children

canadian musiK weeK

Do. 05.09., Privatclub, 19:00 uhr mit: The majority says, caracol, big sixes, holy esque, charity children

Aus Kanada kommt heute eigentlich nur Caracol, die für ihren eingängigen, elektronisch garnierten Folkpop dort bereits einige Preise abgeräumt hat. Infektiöse Melodien sind aber passenderweise ebenfalls die Spezialität der Stockholmer The Majority Says, während Big Sixes und Holy Esque aus UK lieber in breitwandigem Indierock schwelgen. Apropos breitwandig: Der liebliche Folk der neuseeländischen Headliner Charity Children, die seit 2011 straßenmusizierend in Berlin unterwegs sind, fällt auf dem kürzlich erschienenen Debüt überraschend opulent aus. Bezaubernd ist er natürlich immer noch – und auch für Holzfällerhemdenträger geeignet.


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greatest berlin night

Do. 05.09., astra-kulturhaus, 19:00 uhr mit: Daco Junior, simian Ghost, snakehips, big black Delta, Fenech-soler, s o h n

SoHn

Auch euer Lieblingsumsonststadtmagazin spielt auf der BMW den Gastgeber. Und wenn das Greatest eine Sause schmeißt, wird nicht gekleckert! Beats und Synthies gibt es an diesem Abend à gogo. Wir wollen uns ja schließlich nicht nachsagen lassen, wir hätten von neuer Musik, die erst Berlin und dann den Rest der Welt erobern will, keine Ahnung. Ihr könnt zu Dance-Pop und Electro-Hop vom finnischen Chartstürmer Daco Junior und den Londoner Snakehips lässig die Hüften schwingen und euch hingebungsvoll in die dunkel-romantischen Disco-Hymnen von Big Black Delta und Fenech-Soler werfen. Eine Dosis Indie-Gitarren zwischendurch darf natürlich nicht fehlen und wird euch vom Schweden-Trio Simian Ghost kredenzt. Das Finale liegt allerdings in den Händen des zurecht gehypten S O H N, dessen entspannte Frickel-Elektronik und zarte Stimme den James-Blake-Vergleich nicht scheuen muss, aber natürlich dennoch weitab von jedem Plagiatsverdacht agiert. In anderen Worten: Die zukünftigen Greatest Hits? Hier sind sie!

tourist, best worKs label night

Das Chalet ist ja immer eine verlässliche Adresse, wenn man sich von abends früh bis morgens spät von elektronischen Pulsbeschleunigern durch die Nacht treiben lassen will. Dabei ist es inzwischen irgendwie auch egal, ob es nun in der Woche oder am Wochenende ist. Mussten wir feststellen, als wir in der letzten Produktion mal morgens um sieben an einem Mittwoch dort vorbeigingen und vom noch arbeitenden Türsteher freundlich müde begrüßt wurde. An diesem, zweiten Abend des FWTB werden auf dem oberen Floor DJs wie Jannis Hannover, Aroma Pich & Jondo, Stochje und Simon Hein auflegen, während man im unteren Floor den wundervollen elektronischen Pop von Tourist live sehen kann, bevor dann das Produzententeam Gorgon City an die Regler tritt und ab Mitternacht für das Best Works Label das Feld räumt, das mit Eva Be, Oliver Marquardt und Paskal & Urban Absolutes zum Deep House-Heimspiel lädt.

eva be

foto: CHriStiAn PitSCHl (S o H n),

Do. 05.09., chalet, 21:00 uhr mit: Paskal & urban absolutes, oliver marquardt, eva be, Gorgon city, tourist, seams, The busy twist, simon hein, stojche, aroma Pitch & Jondo, Jannis hannover


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helge schneider & gÄste Do. 05.09., IFa-sommergarten, 19:00 uhr

foto: HelGe SCHneider_uniVerSAl MuSiC (HelGe SCHneider), CHriStoPH KoeStlin (PHiliPP PoiSel), GerAld Von foriS (fritZ)

Moppfrisur frisch gefönt, der flotte 70er-Jahre DiscoStu-Anzug sitzt, schon wird aus dem Mülheimer Urgestein unser aller richtig-popichtiger Helge Schneider. Oft verkannt wie auch vielgeliebt, zeigt sich der Musik-Allrounder auch fern des „Katzeklo“ und „Es gibt Reis“ wieder in allen Facetten. Der Garten geht zwar immer noch nach hinten raus und die Fans erwartet weiterhin typisch schneiderscher Klamauk an der Geschmacksgrenze, jedoch zugleich auch einer der besten Entertainer und Jazzmusiker unserer Zeit. aktuelles album: sommer, sonne, kaktus! sehenswert, weil sonst keiner Jazzstandards kongenial persiflieren und nebenher orang-utan-klaus-katzenwitze erzählen kann

philipp poisel

Fr. 06.09. IFa-sommergarten, 19:00 uhr

Larmoyant angehauchtes Geklampfe, zu lang in Schmalz eingelegt, sagen die einen. Ungekünstelte, aufrichtige Songs über Liebe, Glück, Leben – und das jeweilige Gegenteil – hören die anderen, wenn dieser schwäbische Wuschelkopf mit Gitarre und geschlossenen Augen auf der Bühne sitzt und seine Songs spielt. Und wer da mal genau hinhört, und den Pathosvorwurf im Stillen meckern lässt, der dürfte feststellen, dass die zweite Fraktion womöglich gar nicht so Unrecht hat. Also: Ruhig mal die Vorurteile über Bord werfen. aktuelles album: Projekt seerosenteich sehenswert, weil das herz bei ihm am rechten Fleck im richtigen takt schlägt

Fritz – die neuen deutschpoeten

sa. 07.09., IFa-sommergarten, 14:00 uhr mit: sportfreunde stiller, bosse, yasha, laing, maxim, mega! mega!, exclusive, madsen

Spielten 2010 Künstler wie Max Herre und Madsen noch recht überschaubar im Astra Kulturhaus, musste bereits Teil zwei im Folgejahr aufgrund der immensen Publikumsnachfrage in den IFA-Sommergarten hochverlegt werden. Immerhin eine Steigerungsrate von satten 800 Prozent! Das verdient dicken Respekt. Neben etablierten Größen wie Madsen, Sportfreunde Stiller und Bosse sind in diesem Jahr mit Yasha, Laing und den Münchner Electropoppern Exclusive drei Acts dabei, die gerade zum großen Sprung ansetzen.

Sportfreunde Stiller


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clicK2concert

die fantastischen Vier

Das lassen wir uns doch gerne gefallen: Die Telekom bringt am 8. September, dem Sonntag nach dem Berlin Festival, eine Handvoll Riesen-Acts auf das Tempelhofer Flugfeld. Der Clou: Das Konzert ist for free, für umme, für lau. Das einzige, was man tun muss: sich über click2concert.de für den De-Mail Service der Deutschen Telekom und das Konzert registrieren. Dafür gibt’s dann Finger-in-die-Luft-Ibiza-Techno von David Guetta und die in Jahrzehnten geschulten Live-Skills der Fantastsichen Vier inklusive ihrer zahllosen Hits. Auch Frida Gold ist bekanntermaßen Augen- und Ohrenschmaus zugleich.

FranK turner & the sleeping souls so. 08.09., huxleys neue Welt, 21:00 uhr

2011 eröffnete Turner noch für Social Distortion im Huxleys, heute sind der britische Singer/Songwriter und seine Band bereits die Hauptattraktion. Zu Recht. Schließlich hat Turner das Ethos des umtriebigen Troubadours verinnerlicht wie kein Zweiter und sich seine zunehmende Popularität mit ehrlichen wie eingängigen Alltagsbeobachtungen redlich erspielt. Undogmatischer bekommt man Folk-Rock mit Punker-Herz am Publikums-Puls selten zu hören und spüren. Davor gibt's Alternative Country-Rock von Lucero aktuelles album: tape Deck heart sehenswert, weil turner immer geht

FrisKa vilJor

Di. 10.09., lindenpark Potsdam, 21:00 uhr

Als Daniel Johansson und Joakim Svenigsson 2005 ihr Debüt aufnahmen, standen sie unter dem Einfluss von reichlich Liebeskummer und Alkohol. Mittlerweile sind die bärtigen Stockholmer wieder in festen Händen, haben sogar Kinder. Reifer klingen sie auf ihrem fünften Album „Remember Our Name“ aber nur bedingt. Neben ein wenig Funk, Electro-Pop und besinnlicher Balladenstimmung gibt es darauf wieder jede Menge schunkeligen Kirmes-Indie-Pop zu hören. Genossen wird dieser am besten live. Und mit reichlich Alkohol. aktuelles album: remember our name sehenswert, weil man bei keiner anderen band so wunderbar „lalala“, „aaaaaah“ und „ooooooh“ mitgröhlen kann

fotoS: GreGory nolAn (frAnK turner, CHriStiAn roCKStroeM (friSKA Viljor), AlexAnder GnAedinGer (die fAntAStiSCHen Vier)

so. 08.09. tempelhof, 14:00 mit: David Guetta, Die Fantastischen vier, Frida Gold, christina stürmer u. v. m.


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soundgarden

Di. 10.09., columbiahalle, 20:00 uhr

„Wir haben uns nie wirklich gehasst“, sagte Chris Cornell kürzlich. Nach 13 Jahren der Trennung hat der Grunge-Schönling nun eingesehen, dass er mit der RATM-Rumpfbesetzung bei Audioslave keine Einheit bildet und als R’n’B-Sänger mit Timbaland höchstens als Kirmesfigur durchgeht. Nachdem Alice in Chains bewiesen haben, dass man als 90er-Seattle-Ikone würdig zurückkehren kann, hat also auch er seinen Soundgarden wieder angesät und schließt damit nahtlos an vergangene Großtaten an. Alles wieder da: Cornells markerschütterndes Organ, Matt Camerons polyrhythmisches Drumming und Kim Thayils mächtige Riffs! aktuelles album: king animal sehenswert, weil wieder ganz die alten

and so i watch you From aFar Di. 10.09., lido, 21:00 uhr

Natürlich liegt er angesichts der Musik von And So I Watch You From Afar irgendwie fatal nahe, der Kalauer von den „irren Iren“ – aber diese (Nord-)Iren aus Belfast wissen bei aller scheinbar chaotischen Quirligkeit ganz genau, was sie da tun. Nämlich in der Tradition von Granden wie Battles oder Don Caballero das Analyse-Zentrum des Hirns genauso zu fordern, wie dem unweit gelegenen Vergnügens-Hauptquartier Zucker zu geben. aktuelles album: all hail bright Futures sehenswert, weil man hier nachhilfe in musik (und mathe) bekommen kann, die spaß macht

the virginmarys foto: dAnny ClinCH (SoundGArden)

Di. 10.09., bi nuu, 20:00 uhr

In ihrer britischen Heimat schon nach diversen EP-Veröffentlichungen als nächste große Nummer gepriesen, brauchte es wohl erst das überfällige, exzellente Debütalbum, um das europäische Festland zu erschließen. Nach dem Schnupper-Slot vor den Queens Of The Stone Age folgt nun die intimere Chance, sich von den Qualitäten des Trios zu überzeugen. Schnörkellos basischer Heavy Rock, der sich beim Grunge gleichermaßen wie beim Punk bedient, den Hit-Faktor nicht vernachlässigt und dabei nie angestaubt klingt. aktuelles album: king of conflict sehenswert, weil die britischen hype-nasen manchmal doch den richtigen rock-riecher haben


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muso

Do. 12.09., lido, 20:00 uhr

Noch so ein HipHop-Hipster? Oder doch das große neue Ding? Wahrscheinlich irgendwas dazwischen, aber Musos Sound ist definitv angereichert mit einer gut gefüllten Schaufel Potential. Der im Schwarzwald aufgewachsene Rapper weiß, wie man Zeilen mit Apokalypse, Zorn und Poesie würzt. Im Studio wurden diese dann von Konstantin Gropper (Get Well Soon) und Sizarr-Produzent Markus Ganter mit reichlich orchestraler Opulenz angereichert. Da will jemand hoch und weit hinaus! Und den passenden Sound dazu scheint er schon mal zu haben. aktuelles album: stracciatella now sehenswert, weil schwarzwald, stracciatella und apokalypse eine recht einzigartige mische ergeben

metal hammer awards Fr. 13.09., kesselhaus, 21:00 uhr

live: kreator, Powerwolf, While she sleeps, Dust bolt sehenswert, weil schwerer metal eben das Gesetz ist und bleibt

Kreator

sea + air

Di. 17.09., lido, 21:00 uhr

Daniel und Eleni Benjamin sind gewitzte Köpfe. Nicht nur ihr Bandname ist ein cleveres Wortspiel, auch ihr Albumtitel „My Heart’s Sick Chord“ hat einen doppelten Boden, spielt er doch auf ein Lieblingsinstrument der Benjamins an: das Cembalo, zu englisch „harpsichord“. Letzteres gibt dem allerliebsten Melancholiepop von Sea + Air seine barocke Eigennote, womit das Duo bereits als Support von Whitney Houston (!) oder den White Stripes glänzen durfte. Als Headliner glänzt es zweifellos noch viel mehr. aktuelles album: my heart’s sick chord sehenswert, weil das cembalo sonst im Pop völlig unterrepräsentiert ist

fotoS: rAy leGo (tHe VirGinMAryS), tiM dobroVolny (SeA + Air)

An diesem Freitag mit dem schönen Datum „13.“ braut sich im Kesselhaus der Kulturbrauerei ein ganz besonderes Spektakel zusammen: Die Heavy Metal-Fachzeitschrift Metal Hammer vergibt zum fünften Mal Preise in Kategorien wie „Metal Anthem“, „Legend“ und „God Of Riffs“, aber auch „Best Debut“. Wer die Awards gewinnt, bleibt spannend – wird aber fast ein wenig in den Schatten gestellt von der Ankündigung, dass (neben vielen anderen Gästen) die mächtigen Kreator den Abend mit einem Konzert veredeln.


laura marling

mi. 18.09., Passionskirche, 20:00 uhr

Kaum zu glauben, aber wahr: Laura Marling residiert neuerdings in Los Angeles. Ein Ort, an dem man das britische „country girl“ mit dem Porzellanpuppengesicht nie vermutet hätte. Hört man allerdings das noch in England entstandene vierte Werk der 23-Jährigen, wundert man sich etwas weniger. Mit Einflüssen von Bob (Dylan), Byrds, Bluegrass und Barjazz klingt Miss Marling darauf unenglischer denn je. Doch egal, wo sich das Wunderfräulein inspirieren lässt – sein frühreifes Talent ist immer wieder erstaunlich.

foto: deirdre CAllAGHAn (lAurA MArlinG)

aktuelles album: once I Was an eagle sehenswert, weil sie die nächste „Grande Dame“ des Folk sein könnte

august burns red mi. 18.09., c-club, 20:00 uhr

Metalcore für Fortgeschrittene. August Burns Red überlassen in Gefühlsdingen nichts dem Zufall. Statt einfach nur ordentlich vor die Stirn zu hämmern, arrangieren die Amerikaner ihre Songs auch auf dem sechsten Album zu ehrgeizigen Soundkonstruktionen. Sie experimentieren mit progressiven Riffs, melodischen Passagen, instrumentalen Parts, Takt- und Tempowechseln und nahezu schwelgerischen Refrains. Wer sich auf die dichte Emotionalität der Herren einlässt, wird heute Abend seelenreinigende Momente erleben. aktuelles album: rescue & restore sehenswert, weil harte sounds auch hirn zu bieten haben


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crocodiles

Do. 19.09., Privatclub, 21:00 uhr

Viel war noch nicht zu hören vom neuen Album der Crocodiles, doch wenn man der ersten Single „Cockroach“ trauen darf, machen die Kalifornier da weiter, wo sie uns mit ihrem famosen letztjährigen Longplayer „Endless Flower“ im Delirium haben stehen lassen: Fuzz-überladene Gitarren, verstrahlte Vocals, ein verschwurbeltes Keyboard als Knicks vor den ewigen Königen des Westküstensounds - und das Ganze produziert vom Bruder im Geiste Sune Rose Wagner von den Raveonettes. Ab auf die Bühnen dieser Welt damit! Hat hier einer The Jesus And Mary Chain gerufen?

the boXer rebellion Do. 19.09., lido, 21:00 uhr

Irgendwie haben es The Boxer Rebellion nie so recht geschafft, aus dem zugegebenermaßen langen Schatten artverwandter Bombastpopper wie Coldplay oder Snow Patrol zu treten. Doch die vierte Platte „Promises“ ist von solch gewaltiger Strahlkraft, die Songs – Titel wie „Diamonds“, „Always“ oder „You Belong To Me“ kündigen es mit breiter Brust an – sind so überlebensgroß, dass das mit dem Schatten bald Geschichte sein dürfte. Es ist unklar, wie all der Größenwahn ins kleine Lido passen soll, aber es wird prächtig! Und in einer gerechten Welt kommt dann jetzt auch der Durchbruch! aktuelles album: Promises sehenswert, weil dies die große stunde der band ist!

portugal. the man Fr. 20.09., astra-kulturhaus, 20:00 uhr

Ähnlich unorthodox wie mit der Interpunktion im Bandnamen geht die Band aus Portland auch mit den vermeintlich unumstößlichen Regeln und Traditionen des Musikerhandwerks um. Verschwurbelt, entrückt und verspielt, dennoch oft außerordentlich catchy agieren John Gourley, Zach Carothers und Co. seit nunmehr bald einem Jahrzehnt und schütteln dabei sonnendurchflutete wie schräge Songs aus dem Ärmel, auf die sich Kunststudenten, Hipster, Hippies und überhaupt Bewohner vieler „Schubladen“ einigen können, die auf übertriebenen Einsatz von Scheuklappen verzichten. aktuelles album: evil Friends sehenswert, weil scheuklappen eh aus der mode sind

fotoS: MArCo rAPiSArdA (CroCodileS), MArK PrinS (tHe boxer rebellion), briAn burton (PortuGAl. tHe MAn)

aktuelles album: crime of Passion sehenswert, weil es die erste Gelegenheit ist, die neuen songs live zu hören



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intergalactic lovers sa. 21.09., badeschiff, 20:00 uhr

Schönes Paradoxon: Eine vierköpfige Indie-Rockband aus Belgien, die laut eigener Namensgebung die Grenzen unserer Galaxie auszuloten oder gar zu überwinden versucht, begeistert auf ihrem Debütalbum mit doch eher geerdeten Sounds. In ihrer Heimat sind die vier Intergalactic Lovers bereits zu wahren Kritikerlieblingen avanciert. Nun treibt sie ihr ambitionierter Expansionskurs auf der Suche nach intergalaktischer Publikumsliebe geradewegs in unsere Arme. Wer auf die Melancholie von Leslie Feist oder den Yeah Yeah Yeahs steht, ist hier an der goldrichtigen Adresse! aktuelles album: Greetings & salutations sehenswert, weil dieser abend wahrhaft überirdisch werden dürfte

guaia guiaia

aktuelles album: eine revolution ist viel zu wenig sehenswert, weil es hier nicht um Gewissensberuhigung, sondern um Denkanstöße geht

hellsongs

so. 22.09., lido, 20:00 uhr

Seitdem sich die schwedische Indie-Folk-Coverband 2004 in Göteborg gründete, ist einiges passiert. Mit My Engström Renman rekrutierten Hellsongs ihre mittlerweile schon dritte Frontfrau und mit „These Are Evil Times“ zeigen die Skandinavier, dass sie immer noch für eine Überraschung gut sind – die Hälfte der Songs des neuen Albums sind selbst geschrieben und keine Coverversionen. Das Resultat: Die neuen eigenen Stücke sind genau so wunderbar wie die ungewöhnlichen Neu-Interpretationen alter Metal-Klassiker. aktuelles album: These are evil times sehenswert, weil man rockhymnen noch nie so schön gehört hat

fotoS: Guy KoKKen (interGAlACtiC loVerS), tobiAS HAMetner (GuiAiA GuiAiA)

sa. 21.09., Privatclub, 21:00 uhr

Was als kompromisslose Leidenschaft zweier junger Männer für Musik abseits gesellschaftlicher Konventionen begann, entwickelt sich immer mehr zur Herausforderung, den eigenen Idealen treu zu bleiben. Elias Gottstein und Luis Zielke, ihres Zeichens Schulabbrecher, Straßenmusiker und Luxuspenner, stellen in Anbetracht des kommerziellen Erfolgs selbst ihre Glaubwürdigkeit in Frage. Dabei gönnen sie sich die Freiheit zu Fehltritten. Revolution zum Mitnehmen. Der musikalische Banksy fürs Wohnzimmer.



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a place to bury strangers mo. 23.09., lido, 20:00 uhr

Dass APTBS-Frontmann Oliver Ackermann seinen Lebensunterhalt mit der Herstellung von Gitarreneffekten bestreitet, hätte man wohl kaum für möglich gehalten. Tatsache ist: Genau mit solch einer Firma – sie beliefert u.a. U2s The Edge – schafft Ackermann seiner Band ein Polster der finanziellen Unabhängigkeit und umgeht so enervierende Plattenfirmenzerwürfnisse. Und das hört man dann auch, wenn er sich in seinen psychedelischen Klangräumen hemmungslos auslebt und inmitten des Lärms einen Ort kreiert, um Label-Bosse zu begraben. aktuelles album: Worship sehenswert, weil hier ganz sicher nicht der hund begraben wird

the wedding present Di. 24.09., bi nuu, 20:00 uhr

Bis zum Äquivalent der Goldenen Hochzeit sind’s noch ein paar Jahre (22 an der Zahl), aber auch nach bald drei Dekaden Laufbahn beschenken David Gedge und Co. sich selbst und ihre Fans immer noch mit hübschen neuen Alben voller Indie-Pop-Hits zwischen schrammelig und gediegen, jedoch stets mit der verschmitztsehnsuchtsvollen Note in Gedges Texten wie Stimme versehen. Live gibt’s obendrein noch eine große Portion aus dem Füllhorn der Klassiker wie „Kennedy“ oder „Why Are You Being So Reasonable Now?“ zu hören aktuelles album: valentina sehenswert, weil kleine Geschenke die Freundschaft erhalten

born ruFFians

Di. 24.09., magnet club, 21:00 uhr

Als Bands wie Foals und Vampire Weekend vor einigen Jahren nervösen Afrobeat in den Indie-Rock hineinschreinerten, waren die Born Ruffians ihre eifrigen Gesellen. Statt Hits zeichneten sie aber lieber fiebrig flimmernde Songskizzen, die schon aus Gründen der Verkehrssicherheit nie im Radio laufen konnten. Nun haben sie ihre Energien zu richtigen Liedern zusammengeschnürt, die zwischen Rock und luftigem Pop der Marke Phoenix pendeln – etwas milder zwar, aber noch immer hochsympathisch und ansprechend ansteckend. aktuelles album: birthmarks sehenswert, weil die Zähmung dieser rabauken zu schönen momenten führen dürfte


tv noir mit Kashmir Di. 24.09. astra-kulturhaus, 20:00 uhr

Wäre TV Noir ein Gütesiegel, dann wäre eines sicher – Qualität! Denn wen Moderator Tex zu sich auf das kuschelige Sofa lässt, der weiß, wie er sich akustisch ans Herz der Hörer schmiegt, und er kann Gänsehaut vielleicht nicht auf Knopfdruck, aber doch zumindest auf Akkordanschlag verursachen. Dieses Mal zu Gast sind Kashmir. Die dänischen Indie-Rocker mit Hang zum Krautrock und zur Träumerei werden diesmal als Duo kommen. Ebenfalls dabei: die Elektro-Chansonisten Chapeau Claque.

foto: KAtrine roHrberG (tV noir KASHMir)

aktuelles album: e.a.r. (kashmir), hab & hut (chapeau claque) sehenswert, weil wo immer tv noir sein Wohnzimmer aufbaut, unser sessel genau richtig steht.

macKlemore & ryan lewis mi. 25.09., o2 World, 20:00 uhr

Die Zeiten, in denen man Herrn Macklemore aka Ben Haggerty in kleinen Clubs, wie noch vor einem Jahr im Postbahnhof, beäugen konnte, sind definitiv vorbei. Monatelange Dauerpräsenz im Radio und mehrere Top-Ten-Hits später, muss man sich mittlerweile richtig anstrengen, um überhaupt ein Ticket für den Rapper aus Seattle zu ergattern. Aber die Mühe lohnt sich allemal: Die Liveauftritte des inzwischen 30-jährigen Gebrauchtwaren-Einkäufers sind immer noch so frisch und unterhaltsam wie am ersten Tag! aktuelles album: The heist sehenswert, weil „this is fucking awesome!“


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willis earl beal mi. 25.09., Privatclub, 20:00 uhr

Als er noch als mittelloser Straßenmusiker unterwegs war, hinterließ er überall dort, wo es ihn auf seinen Streifzügen durch New Mexico hintrieb, Demo-CDs und selbstgezeichnete Flyer mit seiner Handynummer. Er würde den Leuten am Telefon eines seiner Lieder singen, wenn ihnen danach war. Zu unserem Glück kamen der demütigen Offerte so viele Leute nach, dass tatsächlich bald auf einem größeren Indie-Label ein erstes Album erschien. Und auch der fussligste Lo-Fi-Sound konnte nicht verbergen, welch gewaltig bluesige Stimme da wütete wie Tom Waits und klagte wie Robert Johnson. aktuelles album: nobody knows sehenswert, weil man dem guten mann aller voraussicht nach so intim wie hier wohl nie wieder wird lauschen können

drenge

mi. 25.09., comet club, 21:00 uhr

Das Dreieck Sheffield, Stoke-on-Trent und Manchester scheint prädestiniert, aus Einöde und Pub-Alltag gute Musik zu generieren. Lemmy, Slash oder Arctic Monkeys - immer war ungeschliffener Rock das passende Ventil. Britische Medien überschlagen sich nun, den beiden Brüdern Eoin und Rory Loveless aufzuwarten, in der Hoffnung, die zweiten Gallaghers seien da, inklusive Bruderzwist. Dabei ist das Powerduo mit seinem rohen Indie-Rock den White Stripes oder Bromheads Jacket näher als den dauerbeleidigten Diven. aktuelles album: Drenge sehenswert, weil hier die persönliche Zurückhaltung der Jungs sympathisch auf brachialgewalt der musik trifft

css

Brasilien bekommt ja dieser Tage nicht die besten Schlagzeilen, das Land ist zerrissen zwischen Vorfreude auf die WM und Unzufriedenheit über den politischen Status Quo. Zeit für ’ne kurze Auszeit? Mit CSS meldet sich eine der erfolgreichsten Bands des Landes zurück. Auch auf dem vierten Album „Planta“ schraubt der bunte Haufen, dessen Name übersetzt „Ich bin’s müde, sexy zu sein“ bedeutet, weiter am perfekten Bastardsound aus quietschiger Dance-Elektronik und Urban-Pop Marke M.I.A. Live immer top! aktuelles album: Planta sehenswert, weil im berghain selten so positive stimmung herrscht wie an diesem abend

fotoS: robertA ridolfi (CSS)

Do. 26.09., berghain, 21:00 uhr


elliphant

Do. 26.09., Prince charles, 21:00 uhr

90er-Ravesirenen gniedeln über fettem Electrogebratze. Darin mischt die Schwedin Ellinor Olovsdotter von Dancehall bis Dubstep so ziemlich alles und jeden auf, der ihrem aggressiven Agit-Pop vor die Flinte läuft. Als Elliphant baut die MC und DIY-Produzentin in Personalunion seit zwei Jahren schwere ungefeilte Boliden - dreckig, scharfkantig und ziemlich geil.

foto: fredriK etoAll (elliPHAnt), AnderS nydAM (AnnA der HAuSSWolf)

aktuelles album: elliphant (eP) sehenswert, weil das zarte ex-model eine musikalisch gewaltige kelle austeilt

anna von hausswolFF Do. 26.09., volksbühne, 20:00 uhr

Orgelpfeifen. Dicke, bläulich matt schimmernde Rohre aus Zinn und Blei, mehr gibt es auf dem Cover des aktuellen Albums Anna von Hausswolffs nicht zu sehen. Die Musik darauf nennt sie: „Funeral Pop“. Nun könnte das alles ganz schrecklich sein, eine hemmungslose Ansammlung weinerlicher Gothic-Klischees und billiger Neo-Romantik-Schauer. Ist es aber nicht. Sondern: tatsächlich ein ganz schön großes Stück Musik. aktuelles album: ceremony sehenswert, weil schlafes bruder noch eine schwester hat!


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French waves Festival Do. 26. & Fr. 27.09., bi nuu, 20:00 uhr

lilly Wood & The Prick

Soll bloß niemand denken, jede französische Welle wäre gleich eine Nouvelle Vague! Statt Godardschem Kolonial-Essay-Chaos präsentiert das French Waves an zwei Abenden im Bi Nuu neue (und bloß hierzulande neue) Akteure aus dem eher massenkompatiblen Teil der aktuellen Musikszene Frankreichs. Wobei ihre Herkunft auch das einzige verbindende Element ist und nicht irgendein Klischee: Diese French Wave klingt, alors, nach Neo-New-Wave, nach Elektro-Chanson und Radio-Pop-Rock, nicht nach Amélie und Akkordeon. Also auch einer dieser Abende, mit denen man seine Vorurteile noch einmal hinterfragen kann. mit: 1984, lilly Wood & The Prick, christine & The Queens u. a. hingehen, weil tu n’auras pas regretté rien!

stealing sheep Fr. 27.09., badeschiff, 21:00 uhr

Es ist schwer vorstellbar, dass dieser zauberhafte Fräuleingesangsverein einer Fliege etwas zuleide tun, geschweige denn ein Schaf stehlen könnten. Aber ganz so harmlos ist das Trio dann doch nicht: Hinter unschuldigen Harmoniegesängen lauert manch düsterer Gedanke und der 60s-lastige Psychedelic-SynthieFolkpop der Damen aus Liverpool bietet neben lieblichen Melodien auch jede Menge schräger Töne, latente Gruselmomente und gegen den Strich gebürstete Songstrukturen. Die jungen Damen klingen also längst nicht so brav, wie sie aussehen. aktuelles album: Into The Diamond sun sehenswert, weil dieses trio schön und schräg zugleich ist

built to spill

Fr. 27.09., Postbahnhof, 19:30 uhr

Built to Spill-Kopf Doug Martsch ist der personifizierte Anti-Rockstar. Seit 20 Jahren trägt er stoisch Flanellhemd, Bart und Stirnglatze und singt von Sternen, Bäumen, kleinen Tieren und anderen schönen Dingen. Das unterlegt er dann mit gerne ausufernden Neil Young-Gedächtnisriffs und wurde so neben J Mascis zum Inbegriff des amerikanischen Indie-Kauzes. So hört sich der perfekte Soundtrack zum gemütlichen Abend auf der Holz-Veranda an – ein Sommerabend im Club ist aber durchaus auch ein würdiger Rahmen. aktuelles album: There Is no enemy sehenswert, weil man freundlichere rockmusik selten geboten bekommt



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mÚm

Fr. 27.09., heimathafen neukölln, 21:00 uhr

Die Isländer sind nach ihrer letztjährigen verwirrenden Compilation „Early Birds“ mit frischem Material zurück und präsentieren sich und ihren Mix aus Folktronic, Glitch und Ambient durchaus zukunftsfähig. Das einstige Quartett aus Reykjavík ist inzwischen vollends schrumpfwachsend im offenen Kollektiv aufgegangen und lotet in unberechenbar wechselnder Besetzung und mit Instrumentierung zwischen Säge, Cello, Synthies und Akkordeon die Grenzen experimenteller Hörerlebnisse aus. aktuelles album: smilewound sehenswert, weil múm durch einverleibung von allem von chinesischen harfen bis hin zum geblasenen kamm jede Genregrenze schon lange hinter sich gelassen haben

introducing Fr. 27.09., lido 20:00 uhr

Drei Nachwuchstalente auf dem Weg nach oben. Dieses Mal stellen Intro und Melt! Booking die Briten Temples vor, die Pink Floyd und die Beatles durchs Kaleidoskop drehen und mit ihrem „neo-psych“ klanglich vollenden. Die Ruen Brothers Rupert und Henry stammen ebenfalls aus einer englischen Kleinstadt und spielen feinsten 60er-Jahre Rock’n’Roll. Charity Children gaben ihren herzerwärmenden Indie-Folk bis vor kurzem auf Berlins Straßen zum Besten. Gästeliste? Exklusiv auf introducing.de! aktuelles album: temples eP (temples), Walk like a man single (ruen brothers) sehenswert weil handverlesen, up and coming

temples

Kate nash

sa. 28.09., Frannz, 20:00 uhr

Zack, zack, und alles ist neu. Freunde des mädchenhaften Indie-Pop hatten sich gerade mit ihrem niedlichen Cockney-Akzent arrangiert, da wird die süße Kate plötzlich zum Punker-Girl. Mit Songs wie „Foundations“, „Mouthwash“ und "Do-Wah-Doo" spielte sie sich einst ins Mainstreamradio, doch auf ihrem dritten Album hat sich die 26-Jährige nun ungeachtet dessen ziemlich neu erfunden. Ein wenig abgeklärter, ein bisschen schrammeliger – natürlich nicht komplett verdreht: Punk-Prinzessin in der Light-Version. Doch egal welche Abstufung, die Lady hat es drauf. aktuelles album: Girl talk sehenswert, weil I don’t have time to die


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Shout out louds

berlin independent night sa. 28.09., verschiedene locations, 19:00 uhr

20 Bands, 20 Euro – die Berlin Independent Night (BIN) rüttelt auch in der vierten Auflage, die am 28. September in sechs Berliner Clubs rund um die Oberbaumbrücke steigt, nicht an ihrem gnadenlosen Erfolgskonzept: Mehr für weniger geht immer! Mit ein und demselben Ticket findet man Einlass zu den Konzerten in Astra, Badehaus Szimpla, Bi Nuu, Cassiopeia, Lido und Privatclub. Wer mag und sich die richtige Route zusammenbastelt, kann den Weg zwischen den Locations also glatt zu Fuß zurücklegen. Erste (bzw. letzte) Anlaufstelle dürfte dabei das Astra sein. Dort wird das Line-up nämlich von niemand Geringerem gekrönt als von Kettcar, die an diesem Abend ihr bis auf weiteres letztes Konzert spielen und die Bude vermutlich auch ohne den tollen Support füllen könnten. Dort tummeln sich die allseits beliebten Schwedenpopper Shout Out Louds, der Londoner James Mathé alias Barbarossa mit seinem kuscheligen Elektropop und die Hardcore-Raufbolde Adolar – Grund genug

eigentlich, dem Astra treu zu bleiben. Doch auch die anderen Spielstätten locken mit tollen Auftritten: So hauen im Cassiopeia nebenan mit Grande Roses und den China Rats zwei heiße Newcomer ordentlich in die Saiten; jenseits der Oberbaumbrücke sind im Lido neben Herrenmagazin unter anderem die Schweizer We Invented Paris zu erleben, die derzeit an einem neuen Album basteln; weniger Meter die Schlesische Straße runter wartet der Bombastpop der Schweden Urban Cone im Bi Nuu auf seine Entdeckung; und im Privatclub, der erstmals an der BIN beteiligt ist, sind die Dänen Thee Attacks den weiten Weg allemal wert. In Astra, Lido und Cassiopeia endet die Nacht übrigens nicht mit dem letzten Live-Auftritt: Hier verlangen IndieDJs bis in die frühen Morgenstunden nach Präsenz auf dem Dancefloor. mit: kettcar, shout out louds, herrenmagazin, urban cone, Johnny Flynn, eliza & The bear, Grande roses, coogans bluff, Funeral suits, We Invented Paris, Thee attacks, barbarossa, moon king, magic arm, motorama, china rats


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tipps | Konzerte

anna calvi

so. 29.09., heimathafen neukölln, 21:00 uhr

Hand aufs Herz, Mädels – gegen diese Frau werdet ihr unweigerlich eine leidenschaftliche Abneigung hegen. Hübsch, talentiert, souverän und alles andere dazwischen sowieso. Anna Calvi besitzt die dunkle Stimme fürs große Drama, das goldene Händchen für ihre Gitarre und das Klanggefühl für wunderbar arrangierte Popmelodien. All das vorgetragen mit einer eleganten Unnahbarkeit, die niemand jemals in der U-Bahn sieht. An diesem Abend wird die Sängerin sämtliche neuen Songs ihres zweiten Albums präsentieren. Wir haben es sschon gehört und können sagen: Es ist wundervoll! aktuelles album: anna calvi sehenswert, weil das eine musikalische Wundertüte mit historischem Inhalt werden könnte

young rebel set

aktuelles album: curse our love sehenswert, weil das sommer-ende niemals süßer klang

moderat

so. 29.09., columbiahalle, 20:00 uhr

Es ist ein spannendes Jahr für Sascha Ring, Sebastian Szary und Gernot Bronsert. Während Ring als Apparat seine Theatermusik-Arbeit „Krieg und Frieden“ zum Abschluss geführt hat, durften Szary und Bronsert eine Doku zu ihrem Duo Modeselektor auf der Kinoleinwand bestaunen. Doch statt sich auf den wohlverdienten Lorbeeren auszuruhen, beleben sie das gemeinsame Moderat-Projekt wieder. Welche Wirkung das Ganze mittlerweile hat, beweist nicht zuletzt, dass man die neue Platte „II“ gleich mal in der Columbiahalle aufführt … aktuelles album: II sehenswert weil hier an der Zukunft von elektro gebaut wird

fotoS: eMMA nAtHAn (AnnA CAlVi), lAWrenCe WAtSon (younG rebel Set), olAf Heine (ModerAt)

so. 29.09., badeschiff, 20:00 uhr

Der Sommer liegt in den letzten Zuckungen. Bevor die ersten Saison-Affärchen wieder eingeschmolzen werden, die Muskelmasse Winterpolstern weicht und die allgemeine Euphorie in Dauer-Dunkelheit verpufft, wird noch einmal angestoßen. Young Rebel Set liefern den passenden Soundtrack fürs Gefühl. Ehrlicher, melodiöser Folk-Rock, der Romantik und den Aufopferungs-Kick der wahren Liebe ganz ungeniert zelebriert. Die Briten laden zum Schunkeln und Schmusen. Und wir machen ganz souverän mit – zynisch sind wir dann ab morgen wieder.


tipps | Konzerte

Jay brannan

au revoir simone

Der Durchbruch gelang Jay Brannan in John Cameron Mitchells grandiosem Film „Shortbus“, wo man ihm sowohl beim Vögeln als auch beim Gitarrespielen zusehen konnte. Wie er es seither mit dem Sex hält, wissen wir nicht. Aber die Schauspielerei hat er längst an den Nagel gehängt und konzentriert sich ganz auf seinen einfühlsamen Singer/Songwriter-Pop. Und gerade live sind er und seine Gitarre immer wieder eine Freude. Selbst wenn er die Hose dabei in der Regel anbehält.

Eine ganze Weile sah es so aus, als hätten die drei Ladies aus Brooklyn sich tatsächlich still und heimlich verabschiedet. Nun aber sind Heather, Erika und Annie wieder zurück und bringen im Herbst, pünktlich zum zehnjährigen Bandjubiläum, ihr sechstes Album raus. Ebenso pünktlich kehrt das Trio mit seinen feingliedrig-melancholischen Keyboard-Pop auf die Bühnen der Welt und natürlich auch nach Berlin zurück.

mo. 30.09., roter salon, 21 uhr foto: CrACKerfArM (jAy brAnnAn)

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aktuelles album: rob me blind sehenswert weil hörenswert und sehenswert

mo. 30.09., kantine am berghain, 21:00 uhr

aktuelles album: move In spectrums sehenswert, weil man sonst selten so schön abschied nimmt – und trotzdem da bleibt


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tipps | partys

greatest

paRtys Wenn ihr das rote „V“ seht, haben wir auf unserer Website noch etwas zu verlosen!

indie KolleKtiv

Jeden Freitag, magnet club, 21:00 uhr live: hooded Fang (13.09.), kris kelvin (20.09.), The elwins (27.09.)

King Merton, Tönnies und Konsorten, alle haben sie ihre Definition bezüglich der gesellschaftlichen Kollektivbildung (um an dieser Stelle mal einen Bildungsauftrag zu etablieren). Wir auch! Zumindest was die Gattung 'Indie Kollektiv' angeht. Unverwechselbare Merkmale sind: der behagliche Magnet Club, Freitag, frisches Bier, Indieschmankerl vom Plattenteller und live. So im September: die Rocker mit dem gut beleuchteten Hang zur Dramatik Kris Kelvin und The Elwins, die mit ihren 60s-Sound allen Sommerwiesen-Sprößlingen die passende Musik fürs Wachsen in luftige Höhen liefern.

The elwins

purge & clubmob present Festsaal in eXile

Wife

Purge und der Clubmob legen sich mit diesem Abend, wie es der Name schon sagt, für den leider abgebrannten Festsaal Kreuzberg ins Zeug. Live zu sehen ist Abend James Kelly, der eigentlich im Black Metal zuhause ist und als Wife sein technophiles Ich auslebt. Joane Skyler wird als Fräulein-Wunder des elektronischen Underground gehandelt, in Sachen Gefrickel steht ihr Industrial-Noise-Artist Puce Mary in nichts nach. Die Partyeinnahmen fließen in den umweltfreundlichen Wiederaufbau des Festsaals.

fotoS: tinG SHuen (elWinS)

Fr. 23.08., naherholung sternchen, 22:00 uhr live: Wife, Joane skyler, Puce mary dJs: blackblackGold, tom ass


Kristoffer

dj flush

FluXFm sommerFest

pastamusiK vs. diamonds and pearls vs. Da es ohne die Vorfreude auf den KilleKill sa. 24.08., Fluxbau, 16:00 uhr

Berliner Sommer praktisch unmöglich wäre, in der Hauptstadt zu überwintern, braucht es Sommerfeste, die in Erinnerung bleiben. Aus aktuellem Anlass schmeißt FluxFM daher eine deftige Sommerparty. Neben Livemusik von Kristoffer & The Harbourheads und Stereofish darf man sich auf einen Special Act freuen. Außerdem gibt es Kunstperformances und lecker Schmaus auf der Terrasse. Zum Abschluss wird gefeiert, als gäbe es keinen November.

so. 25.08. suicide circus

„No Name Dropping Necessary“ heißt von Veranstalterseite. Und trotzdem wissen wir, dass man alles richtig macht, wenn man an diesem Sonntag in den Suicide Circus geht. Denn was auch immer von Seiten der Münchner Pastamusik mit Hang zum Analogen, von Berlins eigenen Diamonds und Pearls oder Killekill hinter die Plattenteller gestellt wird – unser Gefühl spricht deutlich, wenn es sagt: Das wird was!

10 Jahre sage hospital

so. 25.08., sage beach, 12:00 uhr live: The kilinba orchestra dJs: Joel mull, steve rachmad, andre Gardeja u. a.

Seit stolzen zehn Jahren macht man mittlerweile beim Sage Elektro für den guten Zweck, konkret: fürs Sage Hospital in Warang im Senegal. Die Party, bei der neben gedrehten Platten von Joel Mull (Truesoul), Steve Rachmad (100% Pure) und Andre Gardeja (Freizeitglauben) auch mehrere Bands aus Afrika für Stimmung sorgen (Line-up bei Redaktionsschluss nicht vollständig), erstreckt sich vom Strand über den Pavillon bis in die Fiese Remise, der ganze Laden inklusive der Acts arbeitet an diesem Abend für lau bzw. den guten Zweck. Da zahlt man doch doppelt gern Eintritt!


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tipps | partys

rooFtop monday

mo. 26.08., Weekend, 18:00 uhr dJs: andreas henneberg, Thyladomid, melchior bachmann, Thabo Getsome

Zu Architektur zu tanzen mag nicht jedermanns Sache sein – aber auf Architektur zu tanzen, die einen solchen Ausblick zu bieten hat wie die Weekend Terrasse, kann einen Montagabend in völlig neuem Licht erstrahlen lassen. Beim Rooftop Monday halten diesen Sommer Afterhour und Afterwork-Club Händchen und genießen rücklings namenhafte DJs und vorwärts den Blick über den Alexanderplatz – oder andersherum. Hauptsache, der Montagsblues wird erfolgreich über die Reling geschubst. Was hier locker gelingen wird, vor allem wenn das Wetter dem Rooftop Monday weiterhin so wohlgesonnen bleiben wird.

tapetenwechsel

Fr. 30.08. & Fr. 27.09., rosi's, 23:00 uhr dJs: totze trippi, remmidemmi (30.08.) live: rah rah (27.09.)

Wer sich am letzten Freitag im Monat ins Wohnzimmer des Rosi’s begibt, weiß, welche Stunde geschlagen hat. Dann nämlich bittet Beatsteaks-Bassist Torsten aka DJ Totze Trippi zum fröhlichen Tapetenwechsel. Der Garten wird derweil vom Remmidemmi DJ-Team mit Achtziger-Hits und Indie verwüstet. Im September bringen die kanadischen Rah Rah, ihres Zeichens „Best New Canadian Band“, die Tapete mit einem Großaufgebot an Instrumenten und mitreißender Liveshow zum Rollen. Und falls ihr euch fragt, warum wir diesen Standard immer wieder empfhelen: Weil er taugt!

rah rah

12. magnet geburtstag sa. 31.08., magnet club 23:00 uhr

2001 öffnete der Magnet erstmals seine Pforten im Prenzlauer Berg, um nach neun Jahren an die Oberbaumbrücke umzusiedeln. Inzwischen ist die Berliner Clubinstitution geschätzter Teil des Wrangelkiezes. Zur Geburtstagssause lässt der Magnet sich nicht lumpen und fährt mit den Nicest Dudes Around, Karrera Klub DJs, Sascha Schlegel u. v. m. ein Programm auf, das kein Tanzbein still stehen lässt. Bis Mitternacht ist der Eintritt frei, so lange der Vorrat reicht, gibt es Becks und Jägermeister aufs Haus! Wäre also der perfekte Abend, um dieser Clubinstituion noch einmal zu zeigen, dass man ihren Einfluss auf die eigene Indie-Musiksozialisation zu schätzen weiß.


trümmer

ich mÖchte teil einer JugendgeFÄhrdung sein Do. 05.09., magnet club, 19:00 uhr live: trümmer, The t.c.h.I.k., lance butters u. a.

Jugendgefährdung im Magnet – na, wer mag da wohl spielen? Das Monster unterm Bett? Der Rattenfänger von Hameln? Fritz Haarmann? Bhagwan? Nein, nein, „Jugendgefährdung“ wird hier eher im Sinne der FDJ verstanden; erwartet werden darf auch bei der vierten Ausgabe „NegativDekadentes“ – räudig-intelligenter Punk straight from the Probekeller also, conscious Gossen-Meta-Rap und heißscheißiger Hinterhofelektro auf der Aftershowparty. Und nicht von den braven Scheiteln und den hellen Stimmer der Trümmer-Jungs täuschen lassen. Die singen „Wir verlassen die gemäßigten Zonen“ und meinen das auch so.

Michael Mayer

20 Jahre KompaKt

sa. 07.09. Panorama-bar, 31.08. - 07.09. ableton showroom

Aus dem Delirium ging eines Tages Kompakt hervor. So erzählt es die nun 20 Jahre währende Geschichte, des Kölners Kultlabels, das eben zuerst Delirium hieß und dann als Kompakt internationale Berühmtheit erlangte – vor allem für Minimal der Sorte, wie sie Mitbegründer Wolfgang Voigt produziert. Zum Jubiläum wird der hauseigene Plattenladen nun auf Reisen geschickt, in Berlin werden vom 31. August bis 07. September die Zelte bei Ableton in der Schönhauser Allee 6 - 7 aufgeschlagen. Eine Woche voller Workshops, Gastauftritten, DJ Sets und Performances von Kompakt und Ableton Künstlern - und natürlich die vinylschwarzen Perlen aus dem Kompakt-Oeuvre. Zum Schluss folgt dann die große Geburtstagssause, im Berghain, was ja fast selbstverständlich ist.


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tipps | Kult und Kultur

greatest

Kult&kultur

Fantasy FilmFest

Alle Jahre wieder darf man sich sommers gruseln und amüsieren, wenn in mehreren deutschen Städten das Genre-Kino mit einem buntem Programm aus Sci-Fi, Horror und Fantasy gefeiert wird. Im Eröffnungsfilm „The Congress“ brilliert Robin Wright, was man kurz darauf auch regulär im Kino erleben kann. Für den blutigen Western „Sweetwater“ oder die böse Kirchenkomödie „Au nom du fils“ gilt das vermutlich nicht, weswegen es wieder einige Entdeckungen zu machen gilt. Wer also gern am hektischen, von Angst getriebenen Puls der Horror- und Fantasy-Filmszene ist, sollte sich hier in die Kinosessel kauern. www.fantasyfilmfest.com

die weltverbesserungsmaschine ab Fr. 23.08., hamburger bahnhof

Es klingt wie die irre Rambaldi-Fantasie aus der Agentenserie „Alias“: Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert bastelte man in Europas Metropolen an einer Weltverbesserungsmaschine. Die Anordnung ausgewählter Kunstwerke und Artefakte in einer architektonischen Superform sollte angeblich für ordentlich frischen Wind in der Welt sorgen, nicht zuletzt die Berliner Akademie der Künste wurde deshalb ins Leben gerufen! Im Hamburger Bahnhof ist nun ein Modell zu sehen, eine Schatzkarte führt den Besucher zudem in zahlreiche weitere Museen Berlins, über die insgesamt 70 Artefakte verstreut sind. Viel Spaß beim Knobeln!

fotoS: MAxiMiliAn MeiSSe (die WeltVerbeSSerunGSMASCHine)

20.-28.08., cinemaxx Potsdamer Platz & cinestar sony center


berlin graphic days Fr. 23. & sa. 24.08., kater holzig

Das Debüt der Berlin Graphic Days Ende Januar durfte gemeinhin als Erfolg betrachtet werden: technische und stilistische Vielfalt bei den ausstellenden Designern, ein freakiges Musikprogramm, ein kongeniales Setting im kunterbunten Kater Holzig. Nur viel zu kalt war’s. Bei dieser zweiten Installation dürfte das wohl kaum ein Problem sein, obendrein sind mit einem größeren Roster und einer umfassenderen Raumnutzung (inklusive Außenbereich) spannende Änderungen in die richtige Richtung angekündigt. Die Graphic Days sind übrigens nicht bloße Ausstellung sondern zugleich auch Verkaufsveranstaltung. Wer sich also gerne eine gelungene Illustration in die Wohnung hängt, seinen Jutebeutel lieber individuell bedruckt hat und Comics gerne handgemalt kauft, der ist hier richtig.

nachtmarKt (citadel music Festival) sa. 24.08., Zitadelle spandau, 18:00 uhr

An diesem Tag findet bereits die zweite Auflage des diesjährigen Nachtmarkts statt. Stöbern in farbenfrohem Schummerlicht ist wohl eine äußerst beliebte Abendbeschäftigung der Berliner. Dafür fährt man auch gerne mal ein paar S-Bahn-Stationen weiter, wenn die Kulisse passt, was bei der Zitadelle ja unbedigt gegeben ist. Neben Kunsthandwerk und selbstgefertigten Besonderheiten gibt es auch viel für Musikfreunde zu entdecken. Geplant sind ein Rock’n’Roll-Markt mit Plattenbörse, MerchVerkauf und Live-Band. Ausstellungen und internationale Köstlichkeiten zählen ebenfalls zum Nachtmarktangebot. Wer sich bis Mitternacht die Füße vertreten und den einen oder anderen Euro leichter werden möchte, bekommt hier das volle Programm.


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tipps | Kult und Kultur

arte postale

ab Fr. 30.08., akademie der künste

Die gute alte Postkarte droht in Vergessenheit zu geraten – E-Mail & Co. sind doch viel flotter und praktischer, right? Mit der Ausstellung „Arte Postale“ setzt die Akademie der Künste dem künstlerischen Aspekt der physischen Karte ein Denkmal: Zu sehen sind bislang selten oder nie gezeigte Bilderbriefe, Künstlerpostkarten, Postkartenentwürfe und in einem separaten Ausstellungsteil Exponate der Mail Art, einer in den 1970er Jahren vom US-Amerikaner Ray Edward Johnson begründeten Kunstform, die auch heute noch populär ist. Wenn man mit dieser Ausstellung durch ist, überlegt man es sich in Zukunft vielleicht zweimal, ob man den Freunden bloß eine SMS schickt, oder vielleicht doch zu einer schmucken Postkarte greift.

doKu.arts

Die Vielfalt an Filmfestivals dürfte nirgends größer sein als in Berlin, was sich nicht zuletzt an den Spezialthemen zeigt, denen sich manche dieser Veranstaltungen widmen. Bei Doku.Arts geht es nun schon zum wiederholten Male einzig und allein um Dokumentarfilme über Kunst und das Künstlerdasein. Nordafrika und der arabische Raum sind dieses Jahr der Programmschwerpunkt, doch auch Filme aus Brasilien, England und den Niederlanden sind am Start. Wer bisher dachte, als Künstler in Berlin hätte man es schwer, wird hier eines besseren belehrt. Abgesehen davon ist das Zeughauskino immer einen Besuch wert. www.doku-arts.de

down under berlin 12.–15.09., kino moviemento

Wenn man sich die Anzahl der tollen Filmfestivals diesen Monat anschaut, sollte man sich lieber schon mal bei seinen Freunden abmelden. Gleich 60 Beiträge aus Australien und Neuseeland laufen bei der dritten Auflage dieses ambitionierten kleinen Filmfestivals, alle natürlich höchst unterschiedlich in Thema, Form und Länge. Besonders spannend klingen in diesem Jahr die Filme mit Aborigine-Thematik, vom Eröffnungsfilm „Satellite Boy“ bis hin zu Dokus wie „Queen of the Desert“. Aber auch „Autoluminescent“ über Nick Caves einstigen Wegbegleiter Roland Howard, in dem u.a. Wim Wenders mit von der Partie ist, sollte sehenswert sein. www.downunderberlin.de

foto: eriC tSCHernoW (Arte PoStAle), ben VAn lieSHout (doKu.ArtS)

11.-29.09, Zeughauskino


berlin art weeK

17.–22.09. diverse Galerien und museen

Im Rahmen der zweiten Berlin Art Week werden erneut bedeutende Akteure des Berliner Kunstbetriebs in hochwertigen Ausstellungen und Veranstaltungen zusammengeführt. Zu den beteiligten Institutionen zählen auch art berlin contemporary und PREVIEW Berlin Art Fair. Beim Kunstevent treten internationale Newcomer und etablierte Galerien an, um einen Querschnitt durch die vielseitige Kunstszene Berlins zu präsentieren. Einen Höhepunkt stellt dabei Painting Forever! dar. Im Zentrum des Kooperationsprojekts steht die Frage, was Malerei heute sein kann und will. Eine Frage, die sich natürlich jede Künstlergeneration immer und immer wieder stellen sollte. www.berlinartweek.de

foto: AndreAS Meyer (berlin Art WeeK)

t.C. boyle

t.c. boyle liest aus „san miguel“ Di. 17.09., babylon, 20:00 uhr

Die Insel San Miguel ist 37 qm groß und liegt vor der kalifornischen Küste. Noch immer ist sie in Wikipedia als unbewohnt gelistet, windig ist es hier, das Klima rau. In seinem neusten Roman schickt der US-amerikanische Autor T. C. Boyle seine Protagonisten in den 1880ern und 1930ern genau auf diese einsame Insel – doch nicht jedem tut die Auseinandersetzung mit dem rohen Land gut. Boyle erzählt von fixen Ideen, von Starrsinn und Erfüllung und verstrickt drei Geschichten – in gedruckter Form und im Babylon höchstpersönlich. Was dem Abend natürlich die besondere Würze gibt, denn die Aura dieses exzentrischen, hart arbeitenden Autoren, sollte man einmal in direkter Nähe spüren. Und wer weiß, vielleicht kann man ihm ja auch die eine oder andere Frage stellen.


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TIPPS | KALENDER

Das geht im ...

august & september

16

Freak A’delic Friday

Freitag

Live: Spoony Talker. DJs: Semih Akay, Ser-Touch, Matthias Vogt u. a. Kater Holzig, Beginn 23.00

Im Rausch mit Freunden

KONZERTE TIPP: Brandt Brauer Frick Gretchen

Green Milk, Altbau, The Hot Stoves Tiefgrund, Beginn 21.25

TIPP: Jon Hopkins Berghain

Rock The Crowd Villains vs. Superman, Team Awesome, The Preamps, Sap And Saucy K17, Einlass 21.00

The Devil ‘n’ Us, Degenerated Wild At Heart

Vatapá De Fruta Pão Badehaus Szimpla, Beginn 22.00

PARTYS Dr. Mottes Birthday Celebration Dr.Motte, Gabriel Le Mar, Superstrobe, Junge a.k.a. Christian Quast u. a. MAGDAlena Club, Beginn 23.59

Flex Night Ken Hayakawa, Crazy Sonic, Fauna Weekend, Beginn 23.00

Henriette House

Schluck den Druck, Schmitz Katze, Rampue, Spanks, Hanuman Tribe, Nod One’s Head, Saalmen, K-Paul, Frag Maddin, David Dorad, Elliver, Jan Carlo, Pruzza, Louis McGuire, Zirkuszofen, Marcel Freigeist, DéDé u. a. Ritter Butzke, Beginn 23.59

TIPP: Indie Kollektiv Live: Inglow. DJs: Karrera Klub, Sascha Schlegel Magnet Club, Einlass 23.00

Leisure System.19 Live: Jon Hopkins, Clark, Ikonika. DJs: Barker, Puzzle, Jackmaster, Letherette, N>E>D, ND_Baumecker u. a. Berghain, Beginn 23.59

Popmonitor

Suicide Club Nacht Beni, Mike Wall, HKS 97, Cinthie u. a. Suicide Circus

DJs: DJ Jeff Özdemir White Trash Fast Food, Beginn 22.00

Theee Nathaniel Fregoso, Dyan Valdes King Kong Klub, Beginn 22.00

The Fadeouts Tuna Summerpark Live: Christian Burkhardt. DJs: Jef K, Rudolf, Nicolas Lutz, Greg Brockmann Tresor, Beginn 23.59

Vienna Night DJs: Ken Hayakawa, Crazy Sonic u. a. Weekend

Freaky Friday Elephant, CaBoume Madame Claude, Beginn 21.00

Drauf & Dran, PMX Soundz, Funkstörung MAGDAlena Club, Beginn 23.59

Habemus Samstag El Último Vecino, Ether, Hr. Kaiser & Klingemann Madame Claude, Beginn 21.00

Klub Balkanska 0Tarif, Karacho Rabaukin, Stano H. Lovelite, Einlass 23.00

Mint Bi Nuu, Beginn 23.59

Most Wanted Chris Carrier, Hector Moralez, Grego G, Le Paresseux, Beaner, Mutlu u. a. Prince Charles, Beginn 23.00

Slow Motion Records

Sebo K, Deetron, Mathew Jonson, Tobi Neumann, Marc Schneider u. a. Watergate, Beginn 23.55

17 Samstag KONZERTE Hauschka, Edivaldo Ernesto Radialsystem V

LaD.I.Y.fest SO36, Beginn 21.00

Los Apollos

The Pin Sharps DJs: Don Rogall, Joey JB Carter Bassy Cowboy Club, Beginn 21.00

Ein D.u.D.e kommt selten allein

Sebo K’s Scenario

OverLoaded

Modestep, Luc Masera, Reaf & Hybris Dave, Barry T, Amaning, Survey, Upzet Gretchen, Beginn 23.30

Nogata, MC Coppa, Djeez, Survey u. a. Rosi’s, Beginn 23.00

Offizielle Steinhaus Abschiedsparty

Theee Secret Monkeee Shack

[P]raise The Bass: Modestep

Bassport

Jack Beauregard, Popmonitor DJTeam u. a. Rosi’s

Soukie & Windish, Eva B, Schwipp Schwapp, Michal Zietara, Sebastian Voigt, Adam Berecki, Qzen u. a. Salon zur wilden Renate, Beginn 23.55 Dennis Concorde, Iggy Nop, Frl. Schmitzekatze Lido, Beginn 23.00

PARTYS

Steinhaus Franz Underwear, Rodion, DeWalta, T.W.I.N.S., Hreno, MS Elbe, Thierry Glove, Sean Patrick u. a. Salon zur wilden Renate, Beginn 23.55

Shinedoe Live: Thomas Müller. DJs: Shinedoe Weekend, Beginn 23.00

Tresor Invites Traxx & Snuff Crew Live: Snuff Crew, Düito. DJs: Traxx, Alienata, Traumer, Stojche, Glasersfeld Tresor, Beginn 23.59

Drop The Bomb Evergreen Terrace, A Traitor Like Judas, Final Daisy K17, Einlass 22.00

Dub Come Save Me!!! The Field, Deadbeat, Kit Clayton, JStar, Thomas Fehlmann, Tikiman u. a. Gretchen, Beginn 23.30

Exquisite Feierei Fickkissen a.k.a. Lilly Deupré & Michael Placke, Ewan Pearson, Sasse a.k.a. Freestyle Man, Jake The Rapper u. a. Suicide Circus

Im Rausch mit Freunden Schluck den Druck, Schmitz Katze, Rampue, Nod One’s Head, K-Paul, Zirkuszofen, Marcel Freigeist u. a. Ritter Butzke, Beginn 23.59

Klubnacht

18 Sonntag KONZERTE Hauschka, Edivaldo Ernesto Radialsystem V

Last Witness, Climates Cassiopeia, Beginn 21.00

Permanent Vacation, Genius Of Time, Axel Boman, Session Victim, Bostro Pesopeo Else, Beginn 12.00

TIPP: Watergate & Sunday Adventure Club Open Air Live: Gaiser, Matador. DJs: Richie Hawtin, Paco Osuna, Hobo, Carlo Ruetz, Marc Faenger, Ruede Hagelstein Rummelsburg, Beginn 12.00

PARTYS Baby Wants To Ride Sommersonnenwende, Jan Pyroman, Fumée Grise, Jan Mir Suicide Circus, Beginn 23.00

Berlin Community Radio Live: Slava. DJs: Florian Kupfer, Urban Mutations, Sarah Miles Prince Charles, Beginn 16.00

Sunday Ballroom Rodeo Fm, DJ Jesse Garon White Trash Fast Food, Beginn 22.00

19 Montag KONZERTE eXperimontag Cdrk, Dirar Kalash, DJ Ondula Madame Claude, Beginn 21.00

TIPP: Filter, Blackmail Lido, Beginn 21.00

PARTYS Electric Monday

Zitadelle Spandau, Einlass 18.00

DJ Pete, Radio Slave, Don Williams vs. Sebastian Kramer, Sven von Thülen, Marcus Meinhardt u. a. Berghain, Beginn 23.59

Nod Ones Head, Frankie Flowerz, Ricardo Rodriguez, Goldfinger u. a. Tresor, Beginn 23.00

Thirsty & Miserable

Los Appollos

Nhan Solo, Fabian Reichelt & Raycoux Jr. Weekend, Beginn 19.00

White Trash Fast Food

Silly

Massenger, The Mokkers Schokoladen, Beginn 20.00

DJs: DJ Bomber Harris White Trash Fast Food, Beginn 22.00

TIPP: Rooftop Monday


TIPPS | KALENDER

Tom Schwoll DJs: DJ Blow Up White Trash Fast Food, Beginn 22.00

21 Mittwoch

KONZERTE Eddie Spaghetti Bassy Cowboy Club

Integrity, Clearview, Depravation Cassiopeia, Beginn 20.00

TIPP: Baauer Bi Nuu, Beginn 22.00

Lofi-Lounge Marfa, Marta Collica Schokoladen, Beginn 20.00

Lydia Lunch

Jamie Faulkner Bassy Cowboy Club, Beginn 21.00

Tom Klose

PARTYS 10 Jahre Clique

Bassy Cowboy Club, Beginn 21.00

Live: Aka Aka feat. Thalstroem, El_ Txef_A, Tigerskin, Kasper Bjorke. DJs: Adam Port, &Me, Rampa, Till von Sein Watergate, Beginn 23.55

DJs: DJ Lobotomy White Trash Fast Food, Beginn 22.00

22 Donnerstag

Girl Scout Night DJs: Magit Cacoon, P.Toile Weekend

Lagerfeier

The Martinez Brothers, La Fleur Watergate, Beginn 23.59

Limited Monday Chalet, Beginn 23.00

Mud Walk Little League Shows

Eddie Spaghetti

Trouble vs. Glue

Acid Maria, Gebrüder Teichmann Kantine am Berghain, Beginn 22.00

KONZERTE

Ä, Beginn 21.00

Wuhlheide, Einlass 17.00

Christian Smith, Miss Jools, Sud Bencer Weekend, Beginn 23.00

Killekill Summer Camp Closing

David Dorad, Elliver Twist, Mira Salon zur wilden Renate, Beginn 23.55

Thursdate

TIPP: The B-52s, Klimmstein

Skaters

Fact Tuesday

Kyodai, Shir Khan, Essair, Jack Tennis Ritter Butzke, Beginn 21.00

Cabaret Le Fou

Monarch

Apple Store

PARTYS

Exploited & Friends BBQ Supershow

PARTYS

Roller One

Huxleys Neue Welt, Beginn 20.00

TIPP: System Of A Down

Nils (niemand), Sofia! NBI

Die Jungen Wilden

DJs: Markus Lindner, Thomas Grün, Red Robin Kater Holzig, Beginn 23.00

Cassiopeia, Beginn 20.00

In The Valley Below

Privatclub, Beginn 20.00

ZeitZuBleiben Acoustics

Hefty, Issdav, 88UW, Alex Cliche u. a. Tresor, Beginn 23.59 Diaz-Soto, Oscar Lafontain, Karakter MAGDAlena Club, Beginn 23.00

KONZERTE

20 Dienstag

Bonito House Club

91

DJs: DJane Miniskirt White Trash Fast Food, Beginn 22.00

Plaids, Mars To Stay Schokoladen, Beginn 20.00

s The B - 52 21.08. Huxleys

TIPP: Seeed Wuhlheide

Sizer Wild At Heart

23 Freitag KONZERTE Berlin Moshpit Royal And Dead, The Marilyn Effect,u.a. K17, Einlass 21.00


92

TIPPS | KALENDER

TIPP: Core Tex Fest Weekend Judge, Final Prayer, Disrespect, No Turning Back, Last Hope, Strength Approach, Suffer Survive, World Eater SO36, Einlass 18.00

Trash Mash

Concorde Club

Live: Bananarchie. DJs: Bettibobikepunk, Kid Border White Trash Fast Food, Beginn 22.00

Live: Constantijn Lange. DJs: Gregor Sultanow, Stefan Lange u. a. Rosi’s, Einlass 23.00

Klubnacht

El Bosso & Die Ping Pongs White Trash Fast Food, Beginn 20.00

TIPP: Jamie Cullum Citadel Music Festival, Beginn 19.00

24 Samstag

Fiedel, Function, Oliver Deutschmann, Magnus, Janina, Tama Sumo, Fjaak Berghain, Beginn 23.59

Ratatouille: Technoparty

26 Montag KONZERTE

eXperimontag Schematic, I Buried Paul, Thomas Zunk Madame Claude, Beginn 21.00

PARTYS

KONZERTE

Live: Funkenström. DJs: David Keno, Mutlu, Lars Wickinger u. a. ZMF - Zur Möbelfabrik

Sasomo; Katermukke & Dada Disco & Intersound

PARTYS

Troopers, Street Dogs, The Business, Abstürzende Brieftauben, The Bottrops, Frontkick, Louise Distras, The Uprising SO36, Einlass 18.00

Live: Dapayk Solo, Ye:solar. DJs: Dada Disco, 22Rockets, Franz Underwear, Sascha Cawa, Dirty Doering, Einzelkind, Roman Flügel u. a. Kater Holzig, Beginn 23.00

Emerson, Ricardo Rodriguez, u. a. Tresor, Beginn 23.00

Back To... DJ Craft

Kristoffer & The Harbour Heads

Stattnacht

FluxBau

Aerea Negrot, Kiki, Jake The Rapper, Analogue Cops, Pär Grindvik, Andrejko Stattbad Wedding, Beginn 23.59

TIPP: Seeed Wuhlheide

Tiere streicheln Menschen Schatzinseln Open Air

TIPP: ufAir Super700, Yesterday Shop u. a. UFA-Fabrik, Einlass 17.30

DJ Craft, DJ III O., Marc Hype, Dejoe Gretchen, Beginn 23.30

Dance Dance Dance Boogie Brothers, Disko Hengst, Ill Osby, Geroe, Rew Kreuzberg u. a. Cassiopeia, Beginn 23.00

Der wilde Freitag Pete Herbert, Sorry Entertainers, Britta Arnold, Jake The Rapper, Mutlu, Pauli Pocket & Gloria Fock u. a. Salon zur wilden Renate, Beginn 23.55

TIPP: Indie Kollektiv DJs: Karrera Klub, King Kong Kicks Magnet Club, Beginn 23.00

TIPP: Core Tex Fest Weekend

Neonschwarz Randgestalten Open Air

Regenfest

Suicide Club Nacht

Ueki, Falling Knees, The Dope, Luke Leighfield, Salvation Bill u. a. Zukunft

Märtini Brös, Sqim, Armin & Mitch Suicide Circus

TIPP: Seeed

DJs: DJ Daniel Distraction White Trash Fast Food, Beginn 22.00

Shibuya Beach Bar

Tresor meets Tanstaafl & BCR Live: Legowelt, Joseph McGeechan. DJs: Aybee, October, John Osborn u. a. Tresor, Beginn 23.59

The Teaserettes

Kombinat Pogopop

TV Eye Records Labelfest

Wild At Heart

Djane The Bride, Hitgewitter, The T.C.H.I.K DJ-Team, DJ Torwart Rosi’s, Beginn 23.00

Tim Xavier

The Mojomatics, Frank Popp, Miss Nico Bassy Cowboy Club, Beginn 21.00

Berghain

Wide Awake

L(i)ebe zur Musik

PARTYS

Saschienne, Metope, Sven Dohse, u. a. Ritter Butzke, Beginn 23.59

Lektor, Lee Jones, Gati Masina, Kotelett & Zadak, Tomas Fernandez Ritter Butzke, Beginn 23.59

MiniCoolBoyz DJs: Minicoolboyz Weekend

Diynamic Live: Stimming, Ost & Kjex. DJs: DJ Phono, Adriatique, NTFO, Karmon Watergate, Beginn 23.55

Finest Friday The Black Dog, Tuff City Kids u. a. Panorama-Bar, Beginn 23.59

Freaky Friday Belle du Parvis, Quasi Una, Rainbow Warriors Madame Claude, Beginn 21.00

Kaffeeklatsch um Mitternacht Thomas Lizzara MAGDAlena Club, Beginn 23.59

Miss Rhythm Sophie DJs: Lady Nico, Mystic N., Joe Carrera Bassy Cowboy Club, Beginn 21.00

Modal Analysis Yves De Mey, Sawf, Kondaktor u. a. Suicide Circus

Purge & Clubmob: Festsaal In Exile Live: Wife, Joane Skyler, Puce Mary. DJs: BlackBlackGold, DJ Tom Ass Naherholung Sternchen, Einlass 22.00

Tuna Park: All You Need Is Ears TR-101, LADA a.k.a. Dasha Rush & Lars Hemmerling, Skirt, Yuka u. a. Tresor, Beginn 23.59

Felix Da Housecat

Live: Bilderbuch. DJs: Karrera Klub Lido, Beginn 23.00

Kill All Hipsters Party Kill All Hipsters DJ-Team feat. Arnold Scheepmaker White Trash Fast Food, Beginn 23.00

Oben Unten Überall Yuki Masda, Argenis Brito, Max Vaahs, Vera, Matthew Burton, Psycho Jones, Küdela, Mr. Timeless Salon zur wilden Renate, Beginn 23.55

Strobo My Life: Strobo‘s & Adlees B-Days DJs: Madmotormiquel, Marlon Hoffstadt & Hrrsn, Nils Ohrmann, Mirco Niemeier, David K, Pammin, SoKool MAGDAlena Club, Beginn 23.59

Synkro & Indigo pres. Mindset Synkro, DJRum, Indigo, Delfonic Gretchen, Beginn 23.30

The Breaks Live: Funkydelic, Dejoe. DJs: Rolle, Stoned Fingers, Resoul, Stino u. a. Cassiopeia, Beginn 23.00

Blank Generation Live: Peter Van Hoesen, DJ Xing. DJs: Boddika, Efdemin b2b Resom u. a. ://About Blank, Beginn 23.59

DJs: Fickkissen a.k.a. Lilly Deupré & Michael Placke, Mongroove, Monoton MAGDAlena Club, Beginn 23.00

Marianne Mirage, Fireyed DJs: DJ Harlot White Trash Fast Food, Beginn 22.00

TIPP: Rooftop Monday Andreas Henneberg, Thyladomid, Melchior Bachmann, Thabo Getsome Weekend, Beginn 19.00

27 Dienstag KONZERTE

Hedwig And The Angry Inch Admiralspalast, Beginn 20.00

Six60 White Trash Fast Food, Beginn 22.00

PARTYS

DJs: Felix da Housecat, Chris Lattner Weekend, Beginn 23.00

Karrera Klub: Indie Pop Disko

Exquisite Berlin Showcase

The About Blanks

Wuhlheide, Einlass 16.30 Psycho & Plastic, Krankheit der Jugend, Niki Matita Madame Claude, Beginn 21.00

Electric Monday

Fact Tuesday

25 Sonntag FESTIVALS

Mobilee & Friends Open Air Anja Schneider, Nick Curly, Sebo K, Woody, Re.You, Ray Okpara, Ultrasone Rummelsburg, Beginn 12.00

KONZERTE Grüßaugust Mauerpark

TIPP: Seeed

George Morel, Alex Flatner u. a. Weekend, Beginn 23.00

28 Mittwoch KONZERTE

Acoustic Night Brady‘s & Gentlemen, Lari und die Pausenmusik King Kong Klub, Beginn 22.00

Filmriss

Wuhlheide, Einlass 17.30

Kaffee Burger

Soliton

Fourtrack On Stage

Monarch, Beginn 20.00

Veda Hille, OK Vancouver OO, Katie And The Lichens Schokoladen, Beginn 20.00

TV Noir Heimathafen Neukölln, Beginn 20.00

PARTYS

TIPP: 10 Jahre Sage Hospital Charity Open Air

Live: The Kilinba Orchestra. DJs: Joel Mull, Steve Rachmad, Andre Gardeja Sage Beach, Beginn 12.00

Pastamusik vs. Diamonds And Pearls vs. Killekill

Clubmotoren: Beste Modus

Suicide Circus

Chopstick & Johnjon, Luna City Express, Kyodai, Anil Aras, Cinthie u. a. Watergate, Beginn 23.55

Curtis Tembeck, DJane Berlin Nocturne White Trash Fast Food, Beginn 22.00

Sunday Ballroom

Hackensaw Boys White Trash Fast Food

Hedwig And The Angry Inch Admiralspalast, Beginn 20.00

Nick Oliveri Jägerklause

The Hackensaw Boys White Trash Fast Food, Beginn 21.00

PARTYS

Dantze Night Weekend


TIPPS | KALENDER

Meet: Phonique

Stay Cool With Benno Blome

Danza Globalistan

DJs: Phonique, Clé, Diogo Accioly Watergate, Beginn 23.55

Benno Blome, David Delgado u. a. Golden Gate, Beginn 23.59

DJs: Karacho Rabaukin, Wardita Lovelite, Beginn 23.00

TIPP: Tapetenwechsel

Shifted Flow

93

Danza Macambra Night

Live: BLM, Bangla Design. DJs: Matthew Burton Club der Visionaere, Beginn 16.00

Totze Trippi, Remmidemmi Rosi’s, Einlass 23.00

DJs: Jennifer Cardini, Danza Macambra Weekend, Beginn 23.00

Tuna Park

Habemus Samstag

Banda Veleno

Alan Fitzpatrick, Krenzlin, 88UW, Malcolm Moore, Rndm u. a. Tresor, Beginn 23.59

Flateleven, Stephen Taylor, Nuit Noire Madame Claude, Beginn 21.00

3000° Panorama Bar Live: Lake People. DJs: Mollono.Bass, German Lachs, Sven Dohse u. a. Berghain, Beginn 23.59

Live: Tom Frank. DJs: San Soda, Nick Anthony Simoncino, Josh T, Brinsley, James Creed, TMS, Matthew Roche Chalet, Beginn 23.59

Finest Friday

Recycle pres.: 15 Years MC Maze

Gregor Welz, German Lachs Panorama-Bar, Beginn 23.59

Bassface Sascha, Pull 180 Crew, Dozor, Survey, Phonomat u. a. Gretchen, Beginn 23.30

DJs: DJ Jan Schwarzkamp White Trash Fast Food, Beginn 22.00

Bonito House Club: Tresor New Faces Abajour, Run X, Mareena, Handmade & HGR a.k.a. Hintergrundrauschen, Miss Italia Tresor, Beginn 23.59

Die Jungen Wilden

Freaky Friday

Nursa, Diaz-Soto, Marf MAGDAlena Club, Beginn 23.00

Lion’s Mane, The Odd Pair, Alice Gift Madame Claude, Beginn 21.00

BBQ Supershow

Hot Jumpin’ 6

Kotelett & Zadak, Turmspringer Ritter Butzke, Beginn 21.00

DJs: DJ Manu Tanzratte White Trash Fast Food, Beginn 22.00

Intinsic Knots

29 Donnerstag 30 Freitag KONZERTE Acoustic Gardening

FESTIVALS

TIPP: Rubys Festival

Live: Fairmont, Leafar Legov. DJs: Nicolai Toma, Stanley Schmidt u. a. Ritter Butzke, Beginn 23.59

Snowhite pres. Rock’n’Roll Live: Six60, Dirty & The Girl Scouts. DJs: Eddie Argos, Grant Box White Trash Fast Food, Beginn 22.00

Suicide Club Nacht

Louche

Russenschwoof DJs: Janosch Pyromanski Privatclub, Beginn 23.55

Van Liebling Block Party DJs: Sacha Robotti, Mat.Joe, Ian Tricus, Yokoo, Edward Ean, Renzky, Thabo Getsome, Herbie, Orrin Wasp u. a. Kosmonaut, Beginn 17.00

TIPP: 12. Magnet Geburtstag Live: Nicest Dudes Around. DJs: DJ Vossi, Niceguysfinishlast, Karrera Klub, British.Music.Club, Tech Team, DJ Rojosson, Ann Abnormal, The Booze Brothers, Klassenfahrt, Karmaboy, Sascha Schlegel, Made Of Win And Gold, DJ Jupp, Fryzeit Magnet Club

Hedwig And The Angry Inch

Leslie Clio, Herrenmagazin, Captain Capa, Fuck Art, Let’s Dance!, Roosevelt, Trümmer, Mighty Oaks Waschhaus Potsdam, Beginn 20.00

Phil Kieran, I/Y, Adrian Friedrich, Georg Fichtenau, DJ Arzt Suicide Circus

Admiralspalast, Beginn 20.00

U&D auf dem Bassinplatz

DJs: DJ Gagarino, DJ Vito Rosso u. a. King Kong Klub, Beginn 22.00

Live: Thomalla. DJs: Strip Steve, The/ Das, Jens Bond, Wasted Ruffians u. a. Ritter Butzke, Beginn 23.59

Vitamin: Hive Audio

Festplatten Family

Live: Henrik Schwarz. DJs: Ruede Hagelstein, Animal Trainer u. a. Watergate, Beginn 23.55

Stefan Goldmann, Gebrüder Teichmann, Sohrab, Teruyuki Kurihara Suicide Circus

Mire Kay, Joashino ://About Blank, Einlass 19.00

Thirsty & Miserable Frames, Alice In The Cities Schokoladen, Beginn 20.00

PARTYS

44 Leningrad, Hungry At Heart u. a. Lindenpark Potsdam, Beginn 19.00

KONZERTE

Thursdate

Emilie Autumn

Matthias Tanzmann, Marco Resmann Watergate, Beginn 23.59

Hedwig And The Angry Inch

Berlinaire Boot Slap, DXTR Weekend

Cortina Bob, Beginn 21.00

Live: Einmusik. DJs: Dirty Doering, Sascha Cawa Kater Holzig, Beginn 23.00

Electronic Performers: A Night Of Electronic AudioVisual (De) (Il) lusions Poly, Sean D.C. Marquardt, Lo Fi High, Uzziel a.k.a. Planete Sauvage, Circuit Demon, Scanner Unit u. a, King Kong Klub

TIPP: Hex Dispensers TIPP: Listener Privatclub, Beginn 20.00

Loma Prieta, Malve Lovelite, Beginn 21.00

Saudia Young & Band Bassy Cowboy Club, Beginn 21.00

PARTYS

Berlin Dance & Smile DJs: Bakermat, Nico Pusch, u. a. MAGDAlena Club, Beginn 23.00

Petting

Fuse Night

DJs: Emmanuelle 5 White Trash Fast Food, Beginn 22.00

Pierre, Deg Weekend

TIPP: Indie Kollektiv DJs: Karrera Klub, Wasted Ruffians Magnet Club, Beginn 23.00

Loaded Nice Guys Finish Last Lido, Beginn 23.00

Prinzessin Hans 10 Jahre Schokolden-Gala Schokoladen, Beginn 20.00

Renates Hitgarage DJs: Herbert Ten, Sankt Göran, Tobias Gullberg, Kozak & Couleur u. a. Salon zur wilden Renate, Beginn 23.59

Exit:­Art Nouveau

Klubnacht: Fachwerk-Nacht

Heimathafen Neukölln, Beginn 21.00 Admiralspalast, Beginn 20.00

Doerthes Appetizer

The Light, No No No Yes

31 Samstag FESTIVALS

TIPP: Torstraßen-Festival

PTTRNS, Saroos, Thomas Azier, Awesome Tapes From Africa, Toby Goodshank, The/Das, Zentralheizung Of Death, Robots Don’t Sleep Torstraße, Beginn 14.00

KONZERTE

Georgia Ann Muldrow, Dudley Perkins, The Ruffcats Band, The Smells Cassiopeia, Beginn 23.00

Hedwig And The Angry Inch Admiralspalast, Beginn 20.00

Hocico Bi Nuu, Beginn 20.00

SkaZka Orchestra Privatclub, Beginn 21.00

PARTYS

Clubmotoren Ellen Allien, Claptone, Dave Vega u. a. Watergate

Live: Mike Dehnert, David August. DJs: Sascha Rydell, Barbara Preisinger u. a. Berghain, Beginn 23.59

Raum & Zeit Toni Haupt, Daniel Archut u. a. Rosi‘s, Einlass 23.00

The Mighty Calacas DJs: DJ Steve The Machine White Trash Fast Food, Beginn 22.00

01 Sonntag KONZERTE

TIPP: O Emperor, Mari Mana

Privatclub, Beginn 21.00

Palm Reader Bi Nuu

PARTYS

Away x Secretsundaze Live: Christian Vance, Easton West b2b Lando, Nickel. DJs: Vakula, The Cheapers, Giles Smith, James Priestley, Andreas Horn & Szymon Sage Beach, Beginn 12.00


94

TIPPS | KALENDER

02 Montag KONZERTE

Jeffrey Lewis & The Rain

TIPP: FWTB: Introducing New Young Pony Club, London Grammar, Nörd, Mehawk, Pool, Julius Gale Lido

TIPP: FWTB: Fantastic! Kid Simius, Ok Kid, Rejjie Snow, Teesy,

Monarch

Crack Ignaz

PARTYS

Bi Nuu

Mat.Joe, Marlon Hoffstadt, A. Wolf Weekend, Beginn 20.00

George Maple, Moko, Alec Benjamin

TIPP: Rooftop Monday

TIPP: FWTB FluxBau

TIPP: FWTB: The Great Escape M O N E Y, Samaris, Josef Salvat,

03

Brodka, Monophona

Dienstag

TIPP: Blake Schwarzenbach (Forgetters), Mock, JAN

Astra-Kulturhaus

TIPP: FWTB

Bei Roy

Good Riddance, Off With Their Heads, Astpai

Chalet

Our/Berlin Music Week

SO36

Asbjørn, Lisa Alma

TIPP: The Living End, Disco Ensemble

Club der Visionaere, Beginn 14.00

Postbahnhof, Beginn 19.30

Olympiastadion

PARTYS

PARTYS

DJs: Ray Okpara, Marcel Knopf, Renzky, Thabo Getsome Cookies, Beginn 23.59

Roger Waters

Meet: Raw Instinct DJs: Jerome Sydenham, GummiHz u. a. Watergate, Beginn 23.59

TIPP: Rockbar DJs: Rockbar Residents Magnet Club, Beginn 23.30

Elton John & Band Waldbühne

Our/Berlin Music Week Asbjørn, Lisa Alma Club der Visionaere, Beginn 14.00

TIPP: FWTB

Coma, Roosevelt, Matias Aguayo, Schwarz Don’t Crack

Clap Your Hands Release Party

TIPP: FWTB Paskal & Urban Absolutes, Oliver Marquardt, Eva Be, Gorgon City, Tourist, Seams, The busy Twist, Simon Hein, Stojche, Aroma Pitch & Jondo Chalet

Privatclub Balthazar, Jagwar Ma, Truls, Hjaltalín

KONZERTE

TIPP: FWTB: Greatest Berlin Night S O H N, Fenech-Soler, Big Black Delta, Snakeships, Daco Junior Astra-Kulturhaus

05 Donnerstag

06 Freitag FESTIVALS TIPP: Berlin-Festival Blur, Pet Shop Boys, Mia., Left Boy, Bastille, The Sounds, Capital Cities, Tomahawk, John Talabot, Get Well Soon, Villagers, Dumme Jungs, Pool, Bosnian Rainbows, Parquet Courts, Ok Kid, NYPC, Fenech-Soler, Big Black Delta u. v. m. Flughafen Tempelhof

TIPP: Club XBerg

TIPP: Helge Schneider IFA-Sommergarten

TIPP: FWTB: Bureau Export

04 Mittwoch

IFA-Sommergarten

KONZERTE

TIPP: FWTB: Vice / Noisey

TIPP: FWTB: Island / Universal

TIPP: FWTB: Berliner Music Award

Die Orsons, I Heart Sharks (DJ-Set),

Basement Funk Orchestra, MC Fitti Postbahnhof

Bi Nuu

TIPP: FWTB: Karrera Klub Mighty Oaks, Bipolar Sunshine, Still Parade Magnet Club

TIPP: FWTB: Danish Invasion Asbjørn, Linkoban, Kadie Elder, Benjamin, Kissi Comet Club

Ex‘n‘Pop

Bettina Meske Heimathafen Neukölln, Beginn 21.00

Clan Of Xymox

Naherholung Sternchen

Parquet Courts, Braids, Fuck Art, Let’s Dance!, Kid Karate, Say Yes Dog Lido

Claire, Ruen Brothers, Anna F

TIPP: FWTB: Sony / ATV (TBC) Nonono, Milky Chance FluxBau

TIPP: FWTB: Canadian Music Week Charity Children, Holy Esque, Big Sixes, Caracol, The Mojority Says Privatclub

TIPP: Fritz: Die neuen DeutschPoeten Sportfreunde Stiller, Madsen, Laing, Bosse, Mega! Mega!, Exclusive, Die Rakede, Maxim IFA-Sommergarten

Setalight Festival Altbau, Burn Pilot, Everblame, Rag & Dimes, Samavayo, Shirley Holmes, Tunguska, Whalerider u. a. Tiefgrund, Beginn 14.00

KONZERTE

Schokoladen

TIPP: Philipp Poisel

K17, Einlass 20.00

Tangowerk, Dirty Honkers Postbahnhof

TIPP: Club Xberg 10 Years Of Ed Banger feat. Breakbot, Busy P, Justice, SebastiAn, Para One, Exploited Special feat. Shir Khan, Round Table Knights, Claptone, Cocolores, Gorgon City u. v. m. Arena Berlin

KONZERTE

Théodore, DJ Click Postbahnhof

TIPP: FWTB: Listen To Berlin

TIPP: Berlin-Festival Björk, Casper, My Bloody Valentine, Fritz Kalkbrenner, White Lies, Ellie Goulding, Klaxons, Turbostaat, Dillon, Die Orsons, Hoodie Allen, Pantha Du Prince, Graf von Bothmer, Delphic, S O H N, Savages, Is Tropical, Ruen Brothers, Matias Aguayo & The District Union u. v. m. Flughafen Tempelhof

Dernière Volonté, Echo West

Babylon Circus, Yalta Club, Mellismel,

Paskal & Urban Absolutes, The/Das,

FESTIVALS

Boys Noize, Röyksopp, DJ Shadow, Maxim, Miss Kittin, LE1F, BNR Special feat. Djedjotronic, Strip Steve, SCNTST, Audionite u. v. m. Arena Berlin

Alex Amsterdam

KONZERTE

07 Samstag

Ira Atari Our/Berlin Music Week Asbjørn, Lisa Alma Club der Visionaere, Beginn 14.00

PARTYS Soulmate Schoppen Wittes Prince Charles, Beginn 23.59

Bi Nuu, Beginn 21.00

Hands up-Excitement Kantine am Berghain

Metro Chucks Sit Down And Sing Ken Stringfellow, Tim Neuhaus, The Late Call UFA-Fabrik

The Teaserettes Wild At Heart

PARTYS

TIPP: 20 Jahre Kompakt

Kölsch, Michael Mayer, Tobias Thomas, Justus Köhncke Panorama-Bar, Beginn 23.59

IAM Meets Electronique DJs: David Keno, Teenage Mutants, Lee Jones, Mat.Joe, A.S.S.H., Kant Prince Charles, Beginn 19.00

2 Years Of Stattnacht

4 Years Robot Army

Live: Terence Fixmer. DJs: Benjamin Damage, Viktoria Rebeka Stattbad Wedding, Beginn 23.59

DJs: Ancient Methods, Kriek, DJ Mack, Baeks, Herr Schneider u. a. ://About Blank, Beginn 23.59

4 Years Get Deep Soundstream, San Soda ://About Blank, Beginn 23.59

Made For The Night

Klubnacht

Claude VonStroke, Chez Damier u. a. Watergate, Beginn 23.59

DJ Rolando, Chris Liebing, Fiedel Berghain, Beginn 23.59

estival Berlin F 7.09. 0   + .  6 0 f empelho Flughf. T


TIPPS | KALENDER

95

14 Samstag

rn e r Frank Tu9. 08.0 Huxleys

KONZERTE Big Skies

rde n Soundga9. 10.0 halle Columbia

Privatclub, Beginn 20.00

Daniele Negroni Frannz

Max Giesinger Crystal Club

Patric Catani, Candie Hank

08 Sonntag

10 Dienstag

Elway, Resolutions, Wilson!

FESTIVALS

KONZERTE

Kris Kristofferson

Click2Concert David Guetta, Die Fantastischen Vier, Frida Gold, Christina Stürmer Flughafen Tempelhof

ADD-Festival Thees Uhlmann, Is Tropical u. v. m. Dächer in Spreenähe

KONZERTE

TIPP: And So I Watch You From Afar, Death Letters

Lido, Beginn 21.00

TIPP: Friska Viljor Lindenpark Potsdam, Beginn 20.00

Lenka, Lùisa

Diorama K17, Einlass 20.00

Columbiahalle, Beginn 20.00

TIPP: Frank Turner & The Sleeping Souls, Lucero

Stereoface

Max Mutzke

White Trash Fast Food

TIPP: The Virginmarys Bi Nuu, Einlass 19.00

IFA-Sommergarten Ahzumjot, Mikrokosmos23, Exclusive, Weekend, Marie & The Redcat, Aelement, Clarence & Napoleon, Bengio, Filius Nox

11 Mittwoch

Admiralspalast

Strand Of Oaks Privatclub, Beginn 19.00

PARTYS Familie Gold Open Air & Egon Emotion’s Birthday

KONZERTE

AcousticRecorda Baretta Love Schokoladen, Beginn 20.00

Julia A. Noack, Finner Privatclub, Beginn 19.00

DJs: Pfister, Henk, Turnvater Josch,

The Winery Dogs

Djulien Ferrantes, Dextar’s.Labor u. a.

Lido, Beginn 20.00

Kosmonaut, Beginn 12.00

LESUNGEN

Johnny Cash Memorial

09 Montag KONZERTE Heino, Knorkator IFA-Sommergarten

Three Blind Wolves Privatclub, Beginn 20.00

PARTYS TIPP: Rooftop Monday A.S.S.H., Kant Weekend, Beginn 20.00

Stattbad Wedding SO36

Admiralspalast, Beginn 20.00

Lou Doillon Lido

TIPP: Muso Bi Nuu, Einlass 20.00

Franz Dobler Monarch, Beginn 20.00

12 Donnerstag FESTIVALS

Perspectives Festival Ada, Electric Indigo, Gudrun Gut, Chra, Caro C on Delia Derbyshire, Kritzkom, Midori Hirano a.k.a. MimiCof u. a. ://About Blank

KONZERTE

ZSK

PARTYS

6 Jahre Kanzlernacht DJs: Torsten Kanzler, Ante Perry Tresor, Beginn 23.00

Exploited Labelnight DJs: Adana Twins, Shir Khan u. a. Watergate, Beginn 23.45

13 Freitag

Recycle feat. Metalheadz vs. Commercial Suicide DJs: Klute, Jubei, Nymfo Gretchen

Shifted Flow

KONZERTE

Andrea Schroeder

Live: Kate Rathod, Taimur. DJs: Matthew Burton Club der Visionaere, Beginn 16.00

Nikolaisaal Potsdam

Ketaloco

Christian Haase Postbahnhof, Beginn 20.00

TIPP: New Music Award

Peter Kruder

Breathless Kantine am Berghain

Ringo Deathstarr, Gum Comet Club, Beginn 21.00

Bei Ruth

Kometenmelodien

Postbahnhof, Beginn 21.00

TIPP: Soundgarden, Graveyard

Huxleys Neue Welt, Einlass 20.00

Cassiopeia, Beginn 21.00

Dreiklang Indie Music Label Night

DJs: don Santos, Don Cabron, Deejames, No Shit Like Deep, Ratman Chalet, Beginn 23.59

Klubnacht

Someone’s Diary, Boe van Berg u. a. Privatclub, Beginn 19.00

Nôze, Oleg Poliakov, Marc Schneider Berghain, Beginn 23.59

Lord Of The Lost

Macro Night

K17, Einlass 20.00

TIPP: Metal Hammer Awards Kreator, Powerwolf, While She Sleeps, Dust Bolt Kesselhaus, Beginn 20.45

TIPP: Paramore Columbiahalle

PARTYS

TIPP: Indie Kollektiv Live: Hooded Fang. DJs Are Rockstars Magnet Club, Einlass 23.00

Rone

Live: KiNK. DJs: Stefan Goldmann, Peter Kruder, Finn Johannsen Stattbad Wedding

15 Sonntag KONZERTE

TIPP: Genetikk

DJs: Delfonic Gretchen

Lido, Beginn 20.00

Pokerflat vs. Upon You

Frannz

Live: Martin Buttrich, Daniel Dexter. DJs: Steve Bug, Martin Landsky, Marco Resmann, Ruede Hagelstein Watergate, Beginn 23.59

Tiere streicheln Menschen

16 Montag KONZERTE Alison Moyet

Heimathafen Neukölln, Beginn 21.00

Houndmouth Kantine am Berghain

Ladi6 Privatclub, Beginn 20.00

Dawes

Tiere streicheln Menschen

Privatclub, Beginn 20.00

Frannz


96

TIPPS | KALENDER

PARTYS

n l. The Ma Portuga .09. 20 s lturhau Astra Ku

TIPP: Rooftop Monday

youANDme, Mario Aureo Weekend, Beginn 20.00

17 Dienstag

ZeitZuBleiben Acoustics

Woog Riots

Soki Green NBI

Madame Claude

Zeraphine

Roter Salon

K17, Einlass 20.00

KONZERTE Jonas Alaska

Kantine am Berghain

TIPP: Sea + Air Lido, Beginn 20.00

PARTYS

The Smells, DEO, El Bufonk u. a. Cassiopeia, Beginn 23.00

DJs: Trus’me, Moomin, Tristen Prince Charles, Beginn 23.00

Klubnacht

20 Freitag KONZERTE ASP

18

Waschhaus Potsdam

Mittwoch

KONZERTE

TIPP: August Burns Red

C-Club, Beginn 20.00

Date Palms, Man Forever Monarch

TIPP: Laura Marling Passionskirche, Beginn 20.00

Nick And June Ä, Beginn 21.00

Orphaned Land TheArter Galerie, Beginn 19.00

Ruts DC, The Tips SO36

The Amity Affliction, Landscapes, In Hearts Wake Magnet Club, Beginn 20.00

PARTYS

Delorean Bi Nuu

TIPP: Portugal. The Man Astra-Kulturhaus, Beginn 20.00

Rue Royale Privatclub, Beginn 19.00

The Roughneck Riot Wild At Heart

King Rocko Schamoni Rocko Schamoni Waschhaus Potsdam

PARTYS Hijackin Matthias Meyer, Ekkohaus, Iron Curtis, Murphy Jax, Fjaak, Max Graef, Filburt Ritter Butzke, Beginn 23.59

TIPP: Indie Kollektiv Live: Kris Kelvin. DJs: Sascha Schlegel, Karrera Klub Magnet Club, Beginn 23.00

The Dinosaur Truckers Bassy Cowboy Club

19 Donnerstag

21

Samstag

KONZERTE TIPP: Guaia Guaia Privatclub, Beginn 20.00

KONZERTE

TIPP: Crocodiles

Knochenfabrik, Rasta Knast Magnet Club, Beginn 21.00

Privatclub, Beginn 20.00

Monica Besser

Desaster Kids, One Morning Left

Grüner Salon, Beginn 21.00

Comet Club

Monophona

Mahala Rai Banda

Prince Charles

Bi Nuu, Beginn 20.30

TIPP: The Boxer Rebellion Lido, Beginn 21.00

Þórir Georg Zur Glühlampe

Tom Liwa Waschhaus Potsdam

Der Bass macht den Beat! Gretchen

Frannz

Konnichiwa Bitches

PARTYS

Aim Label Night

Tiere streicheln Menschen

PARTYS

Yoyoyo Acapulco

TIPP: Sea + Air Waschhaus Potsdam

TIPP: Sommerloft Intergalactic Lovers Badeschiff, Beginn 20.00

The Limit Club Wild At Heart

Gregor Tresher, Tom Clark, Todd Bodine, Mihai Popoviciu, Markus Homm, Daniel Dreier, André Galluzzi Berghain, Beginn 23.59

Highasakite Privatclub, Beginn 20.00

Kofelgschroa Ritter Butzke, Beginn 21.00

Robert DeLong Kantine am Berghain

TIPP: The Wedding Present Bi Nuu, Beginn 20.00

TIPP: TV Noir

22 Sonntag

Kashmir, Chapeau Claque Astra-Kulturhaus, Beginn 20.00

Willy Gantrim White Trash Fast Food

KONZERTE

Covenant, Aesthetic Perfection

Lido, Beginn 20.00

25 Mittwoch

Keith Sweat, Horace Brown, Keith Tynes

KONZERTE

C-Club, Beginn 20.00

TIPP: Hellsongs, Neo Rodeo

Mark Foggo & The Hotknives

Almut Klotz & Reverend Dabeler

Wild At Heart

Monarch

Huxleys Neue Welt, Einlass 19.00

Chris Pureka Grüner Salon

TIPP: Drenge

23 Montag KONZERTE

TIPP: A Place To Bury Strangers

Comet Club, Beginn 21.00

Fayzen Bi Nuu

Lukas Graham Postbahnhof, Beginn 20.00

TIPP: Macklemore & Ryan Lewis O2-World, Beginn 20.00

Emma6

Marques Toliver & The Sometimes

Comet Club

Kantine am Berghain

Jucifer

Mister And Mississippi

Kantine am Berghain, Beginn 21.00

Badehaus Szimpla

Kiss & Drive

Misteur Valaire

White Trash Fast Food

White Trash Fast Food

TIPP: Shannon And The Clams, The Anna Thompsons

Neighborhood Brats

Lido, Beginn 21.00

Cassiopeia

Monarch

Smith Westerns

Sleeping With Sirens

Magnet Club, Beginn 21.00

Postbahnhof, Beginn 20.00

Tich

TIPP: Willis Earl Beal Privatclub, Beginn 20.00

Privatclub, Beginn 20.00

24 Dienstag KONZERTE

TIPP: Born Ruffians

Magnet Club, Beginn 21.00

26 Donnerstag FESTIVALS

TIPP: French Waves Festival

Superbus, Lescop, 1984 Bi Nuu, Beginn 20.00


TIPPS | KALENDER

B.I.N. 2013 28.09. s div. Club

CSS 26.09. Berghain KONZERTE

TIPP: Anna von Hausswolff, Julia Kent

Volksbühne, Einlass 20.00

TIPP: Introducing Temples, Ruen Brothers, Charity Children Lido, Beginn 21.00

TIPP: Múm

Betty Dittrich

Heimathafen Neukölln, Beginn 21.00

Privatclub, Beginn 19.00

Richard Dorfmeister

Big Sexy Noise, Jon DeRosa Wild At Heart

TIPP: CSS Berghain, Beginn 21.00

TIPP: Elliphant Prince Charles, Beginn 21.00

Gretchen

TIPP: Sommerloft Stealing Sheep Badeschiff, Beginn 20.00

PARTYS

Kreisky

Comme ci comme ca

Comet Club

Daniel Wang, No Regular Play u. a. Chalet

Oum Shatt, Erfolg Monarch, Beginn 21.00

Impulse Dubstep

Pegasus

Mimi The Hedgehog, Mohak, Lebowski ://About Blank, Beginn 23.59

Crystal Club

Skiing West Germany, Beginn 21.00

TIPP: Sommerloft East Cameron Folklore Badeschiff, Beginn 20.00

The Staves Grüner Salon

ZeitZuBleiben Acoustics Scherbekontrabass NBI

Indie Heroes DJs: Wasted Ruffians, British.Music. Club, Dead Disco, Innocent Boys, Wohlwill, We Are Wolves FluxBau

Stil vor Talent »Let Love Begin« Album Release Oliver Koletzki, Sascha Braemer, Niconé, Channel X, Dan Caster u. a. Watergate, Beginn 23.59

TIPP: Indie Kollektiv The Elwins Magnet Club, Beginn 22.00

27 Freitag FESTIVALS

TIPP: French Waves Festival

Items & Things Nacht DJs: Magda & NYMA, Marc Houle, Troy Pierce Berghain, Beginn 23.59

TIPP: Tapetenwechsel Live: Rah Rah, DJs: Totze Trippi Rosi’s, Einlass 23.00

Lilly Wood & The Prick, Mesparrow, u.a. Bi Nuu, Beginn 20.00

KONZERTE

Antlered Man Comet Club

TIPP: Built To Spill Postbahnhof, Beginn 19.30

Fabulous Fords Wild At Heart

Frida Hyvönen Privatclub, Beginn 20.00

God Is An Astronaut C-Club, Beginn 21.00

Heisskalt Lindenpark Potsdam

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28 Samstag KONZERTE

TIPP: Berlin Independent Night

Kettcar, Shout Out Louds, Barbarossa, Adolar, Karrera Klub, Sascha Schlegel Astra-Kulturhaus, Beginn 20.00 Motorama, Magic Arm, Moon King Badehaus Szimpla, Beginn 20.00 Urban Cone, No Cermony, Eliza And The Bear, Funeral Suits Bi Nuu, Beginn 20.00 Coogans Bluff, Grande Roses, China Rats, Eagulls, DJ Vossi, Wild Bunch Cassiopeia, Beginn 20.00 Herrenmagazin, Johnny Flynn, We Invented Paris, Trash Pop, Christough Lido, Beginn 20.00 Thee Attacks, Mozes And The Firstborn Privatclub, Beginn 20.00

Airhead Gretchen

Classic Rock Roadshow The Sheepdogs, Birth Of Joy, The New Roses White Trash Fast Food

TIPP: Kate Nash Frannz, Beginn 20.00

Vakant pres. Avatism »Adamant« Album Release Live: Avatism. DJs: Roman Flügel, Clockwork, DeWalta, Cesare vs. Disorder, Jeremy P. Caulfield u. a. Watergate, Beginn 23.59

Letlive Crystal Club

Metalheads vs. Hunger Ivory Night, Kamikaze Kings, Odium, Torian, When Trees Leave Wolves u. a. K17, Einlass 17.00

29 Sonntag

The Silver Shine, The Rocketz Wild At Heart

TIPP: Turkish Metal Battle Moribund Oblivion, Suicide, Perversion, The Exile, Devil Inside K17, Einlass 18.00

KONZERTE -MAstra-Kulturhaus, Beginn 20.00

TIPP: Anna Calvi Heimathafen Neukölln, Beginn 21.00

PARTYS Baby Wants To Ride Mollono.Bass, Kollektiv Ost, Fresh Meat, Magit Cacoon Suicide Circus

Klockworks vs. Mote-Evolver Klubnacht Shifted, Ben Klock, DVS1, Psyk Berghain

Fourtrack On Stage Maybecyborgs, Ed Schrader’s Music Beat Schokoladen, Beginn 20.00

TIPP: Moderat Columbiahalle, Beginn 21.00

TIPP: Sommerloft Young Rebel Set Badeschiff, Beginn 20.00

Yoav

Eprom, Airhead , Soulmind, Delfonic

Postbahnhof, Beginn 20.00

Gretchen

PARTYS

Grizzlynation 3|13|33 Live: Pilocka Krach, Aera, Lake People, Rampue. DJs: Mapache, The Cheapers, Hypno:Rex, The Sorry Entertainers, Katovl Menovsky, Des Wahnsinns Fette Beute, Kieran Behan u. a. ://About Blank, Beginn 23.59

Kleine Geile Dis/Harmonien DJs: DJ DSL, Aroma, Gitte verfuehrt, Metope, Swinka, Cisnita ://About Blank, Beginn 21.00

30 Montag KONZERTE TIPP: Au Revoir Simone Berghain, Beginn 21.00

Black Tusk, Fight Amp Cassiopeia, Beginn 21.00

TIPP: Jay Brannan Roter Salon, Einlass 20.00

Kingsfoil Bi Nuu, Beginn 21.00

Pohlmann C-Club, Beginn 20.00

The Stanfields Comet Club

TIPP: Tunng, Pinkunoizu Lido, Beginn 21.00


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Kolumne

yessIca yetIs screenshots

darmstadt

Wer kleingruppig auf einer Party steht und beiläufig und mit 100%iger Sicherheit wissen will, ob die anderen Rumsteher eingeborene Berliner oder nur doofe Zuge­ reiste sind, kann sich dabei generell auf Fragen folgender Art verlassen ... „Liegt Göttingen eigentlich näher an Bamberg oder an Darmstadt?“ Wenn die Antwort dann ist: „Was ist denn ein Darmstadt?“, dann sind es Berliner! Nicht nur, weil es ihnen nicht immer leicht gemacht wurde, sondern weil sie auch nie Grund dazu hatten, sind Berliner nahezu ungesehene Deutschlandreisende. Die geografischen Kenntnisse passechter Berliner über die Republik um sie herum liegen so hoch wie das IQJahrhunderttief der Rütli-Schule. Alles was sie über die regionalen Eigenarten anderer deutscher Städte wissen, wissen sie ausschließlich aus dem Tatort. Die liebste Fortbewegung des Berliners ist KEINE Fortbewegung. Er interessiert sich nicht nur nicht dafür, was in Wilhelmshaven nicht passiert, sondern vor allem auch nullinger, welche Schnurrbärte die Dorfjugend im Wedding sich in dieser Saison anklebt. Es sei denn, er lebt dort. Berliner verlassen ihren Kiez nicht. Außer sie müssen zum Flughafen. Oder wollen sich prügeln. Urbane Berliner – weltoffene Metropoliten, die mit expressiver Leidenschaft die kulturellen und gesellschaftlichen Möglichkeiten ihrer Stadt nutzen und dabei bierselig und ungehemmt alle Kiezgrenzen überrennen – sind immer und ausnahmslos Zugereiste. Wer aus Braunschweig, Fürth oder Leverkusen kommt, kennt die ganze Welt und weiß, wie man sich in ihr bewegt. Logisch! Wer will schon ständig in Braunschweig, Fürth oder in Leverkusen sein? Der gebürtige Berliner dage-

gen ist im weltstädtischen Ambiente nahezu lebensunfähig. Er fährt nicht Rad und nicht Bahn. Hat keine Ahnung, dass etwas existiert, das Wilmersdorf heißt, und ist die nächste Bar nicht in seinem Keller, dann ist sie gar nicht. Wer in Pankow lebt und das KDW besucht, schafft das nicht ohne den Einsatz von Reisetabletten. Es gab Bus-Unternehmer, die pleitegingen, weil sie urlaubswilligen Kreuzbergern Fernreisen nach Friedrichshain verkaufen wollten. Aber die lange Anfahrt, die Unsicherheit mit dem Wetter ... und dann noch über die Brücke: Das war nix für den eingesessenen Sitzeiner. Überhaupt läuft der West-Ost und OstWest Reiseverkehr aufgrund der nervenaufreibenden Pass-Formalitäten an den Grenzübergängen immer noch nur sehr zähfließend. Berlin ohne Zugereiste wäre ungefähr so Berlin, wie Limburg an der Lahn. Öde wie Mini-Golf, sexy wie Tiffany-Lampen und die Weserstraße so aufregend wie Klingelmännchen an der eigenen Wohnungstüre. Und während die ganze Welt in die Friedrichstraße pilgert um Currywurst zu essen, isst der Berliner lieber Boulette. Und die am liebsten aus dem Viererpack vom Aldi. Anfängerfehler: Eben war ich wirklich, wahrhaftig und in echt dabei, wie jemand in einer Bäckerei auf einen Pfannkuchen zeigte und nach einem „Berliner“ verlangte. Na, wenn der mal nicht weiß, wo Darmstadt ist!




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