3 minute read

KAMTSCHATKA IM LAND VON FEUER UND EIS

Sven Kueenle & Bene Mayr, Freeski-Profis und weltreisende Actionfilmer

Kamtschatka,die atemberaubende Vulkanhalbinsel im sibirischen Nordostasien, ist größer als Deutschland und Österreich zusammen. Seit den 90er Jahren zählt es zum UNESCO Weltnaturerbe und bietet knapp 400.000 Menschen Lebensraum. Üer 160 Vulkane und noch mehr Geysire prägen die Landschaft. Durch seine jahrzehntelange Abgeschiedenheit konnte Kamtschatka seine außergewöhnliche Natur bewahren. Der 4.750m hohe Kljutschewskaja Sopka, der höchste aktive Vulkan Eurasiens, überragt alles - und passt perfekt zu FIRE+ICE, Bogners performance-orientierte Marke, die auf dem gleichnamigen Kultfilm von 1986 basiert. Gewagt hierher haben sich die beiden Freeskier Sven Kueenle (SK) und Bene Mayr (BM), bestens bekannt aus den Legs of Steel (LOS) Filmproduktionen – kurz vor dem Lockdown anfangs 2020. Sie rockten jahrelang die Berge und die Skifilmszene mit Filmen wie «Nothing else matters» (2011), «Passenger» (2015) oder «Same Difference» (2017). Hier trafen also zwei explosive Elemente aufeinander.

Interview: Daniel Chardon

Sven Kueenle & Bene Mayr

Die beiden gaben ART OF SNOW einen Blick in dieses und vergangene Abenteuer:

SK: Wir haben beide zunächst eine klassische Skikarriere hingelegt, uns dann Richtung Freestyle entwickelt und uns irgendwann gesagt «lass uns doch eigene Filme drehen, wo wir unsere Kreativität und Vorstellungen selber verwirklichen können». Das war der Beginn von Legs of Steel, das im Kern aus einem kleinen Team von Aktiven bestand. BM: Wir hatten wohl ein gutes Händchen für spezielle Shootings. So liessen wir im Kaunertal 15 Skifahrer gleichzeitig über drei Kicker springen. Das war spektakulär und dynamisch und machte uns schnell bekannt.

Beschreibt Euch doch mal gegenseitig!

SK: Bene war grundsätzlich derjenige, der immer zuerst am Berg war und ihn als letzter verliess. Diese Begeisterung und Freude zeichnet ihn über den Skisport hinaus aus. BM: Danke! Sven ist eigentlich so ein ruhiger bedachter Typ und haut dann den krassesten Sprung raus. Ich bin oft gestürzt, habe mich verletzt, Sven habe ich selten stürzen sehen!

Und das Team dahinter?

BM: Keiner der Gründungsmitglieder und aktiven Skifahrer konnte wirklich eine Kamera bedienen (beide lachen)…da mussten wir uns schon Filmleute dazuholen. Der Höhepunkt unseres Schaffens war sicher «Same Difference». Ein Film, der eigentlich nur aus der Sicht von Athleten entstehen konnte. Wir hatten über die Jahre immer mal wieder Kontakt mit Felix Neureuther und wollten einen Film schaffen, der die Vielseitigkeit und den Facettenreichtum des gesamten Skisports widerspiegelt. Der Film begleitet dann Felix durch eine Weltcupsaison, bietet einmalige Einblicke hinter die Kulissen des Skirennsports. Dem gegenüber steht der unbändige Wille und die Ausdruckskraft der Freerider, die am Berg ihre eigene Herausforderung suchen oder schaffen, indem sie z.B. den grössten Kicker aller Zeiten zu bezwingen suchen.

Die Schattenseiten habt ihr auch kennengelernt?

SK: Also Bene ist der mit den vielen Knieoperationen…

BM: … und Sven derjenige mit der Lawinenerfahrung (beide lachen). SK: Wir mussten beide Rückschläge einstecken, die im Moment jeweils schwer zu verdauen sind. Rückblickend reift man aber an genau daran, auch als Mensch, lernt mit Ängsten umzugehen und diese richtig einzuordnen.

BM: Entscheidend ist wohl, dass man nicht aufgibt, sondern die richtigen Schlüsse aus diesen Ereignissen zieht und – diese berücksichtigend – weitermacht.

Wie habt ihr Kamtschatka erlebt?

SK: Wir waren auf der ganzen Welt als Skifahrer unterwegs. Aber landschaftlich haben wir sowas noch nicht gesehen. Die totale Abgeschiedenheit, die Form der vulkanischen Berge, war irgendwie nicht von dieser Welt.

BM: Ohne das Skifahren wären wir wohl nie auf die Idee gekommen, an einen solch «seltsamen» Ort zu fahren. Wir waren eher skeptisch, wegen der schwierigen Schneebedingungen, ob wir da nicht nur auf Eisplatten skifahren würden. Wir hatten viele Vorutrteile, die durch die Reise komplett über den Haufen geworfen und ausgeräumt wurden! Ich kann Kamtschatka nur empfehlen, würde jederzeit wieder hinfahren.

SK: Wir hatten zudem Riesenglück mit dem Wetter.

Wie muss man sich das vulkanische Erlebnis vorstellen?

SK: Also 160 Vulkane auf einer Fläche grösser als Deustchland verteilen sich schon ganz gut. Aber es stinkt, raucht und qualmt schon mächtig (lacht). BM: Es ist schon einzigartig, wenn man vom Vulkan runter fährt bis ans Meer.

Eure gemeinsame Reise ging über das Skifahren hinaus weiter?

SK: Genau, hat sich vom Berg weg in den Bereich Immobilien entwickelt (sbi-realestate.com).

Und skifahrerisch habt ihr noch Ideen?

SK: Nichts Aktuelles, Spruchreifes, aber einige spannende Ideen wollen wir schon noch zum Leben erwecken.

Mit einem großen russischen Heli, erfahrenen Piloten und lokalen Guides geht es morgens zum Sonnenaufgang an den Rand des Kraters und das Team wird dort mit spektakulären Powderruns in den Vulkan hinein belohnt.

WWW.BOGNER.COM

WWW.LEGSOFSTEEL.FILM

80333 München | Germany

This article is from: