MAGAZIN
# 01 / September 2014
Grosseltern
# 01 / September 2014
ZUM Inkl. Dossier E ENKERSTEN MA LK L ab Se INDER ite 52
www.grosseltern-magazin.ch
Grosseltern ltern Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern
Grosi oder Grossmami
Sternenkind
Spielplatz für alle
WIE ENKEL IN DER DEUTSCHSCHWEIZ IHRE GROSSELTERN NENNEN
BRIGITTE TRÜMPY SCHRIEB EIN BUCH ÜBER DEN TOD IHRES ENKELS TILL
IN ZÜRICH ENTSTEHT EINE ANLAGE FÜR KINDER UND ERWACHSENE
M A S N I E P M L E A G R E D AUF der r auf e m m m So s i t b e u rl Webe anton Glar e i l i K am Die F erblegi im b Alp O
Grosseltern MAGAZIN CHF 9.50.– EUR 8.50.– 8
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~ Magazin ~ EDITORIAL
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Zum ersten Mal «Grosseltern»
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rosseltern sind viel beschäftigt. Sie hüten regelmässig ihre Enkelkinder. Sie machen Ausflüge mit ihnen. Sie kochen ihnen ihr Lieblingsessen. Und sie haben viel mehr Geduld mit ihnen als wir Eltern. Grosseltern lieben ihre Enkelkinder sehr. Umgekehrt ist es genauso. Das wissen Sie sehr wahrscheinlich aus eigener Erfahrung. Von diesen tiefen Beziehungen und diesen starken Gefühlen berichten wir von jetzt an monatlich in «Grosseltern», dessen erste Ausgabe Sie in den Händen halten. Es ist das erste Magazin in der Schweiz, das sich ausdrücklich an Grossväter und Grossmütter richtet. Es ist höchste Zeit dafür, finden wir. Denn die Rolle der Grosseltern hat sich grundlegend geändert. Vor hundert Jahren galten sie als alt und unmodern. Oft waren sie körperlich nicht mehr fit, und die gemeinsame Lebenszeit mit den Enkelkindern war kurz. Heute sind Grosseltern fitter und aktiver als je zuvor. Viele von ihnen sind noch im
Berufsleben engagiert oder unternehmen nach der Pensionierung ausgedehnte Reisen. Viele kümmern sich zudem um ihre pflegebedürftigen Eltern. Und natürlich hüten sie Enkelkinder.
Fast jedes zweite Kind in der Schweiz wird heute von seinen Grosseltern betreut. Gegen 100 Millionen Arbeitsstunden setzen sie jährlich dafür ein – gratis und freiwillig. Unsere Gesellschaft würde gar nicht mehr funktionieren ohne sie.
Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch. Auch Ideen können Sie uns gerne melden – wenn Sie als viel beschäftigte Grosseltern Zeit dazu finden. Herzlichen Dank. •
GEORG GINDELY, CHEFREDAKTOR Beim «Tages-Anzeiger» schrieb ich eine Kolumne über meine väterlichen Mühen mit der Kindererziehung. Oft waren es Grosseltern, die mir daraufhin mit einem Schmunzeln Mut zusprachen. Als mir Dominik Achermann von seiner Idee erzählte, wusste ich: Da will ich dabei sein. Rund um Grosseltern gibt es unzählige Geschichten zu erzählen. Nicht nur solche zum Schmunzeln. Aber schon auch. georg.gindely@grosseltern-magazin.ch
MELANIE BORTER, REDAKTORIN Meine beiden Kinder bekam ich bereits während des Studiums der Germanistik und Psychologie – was Dank der grossen Unterstützung meiner Eltern und Schwiegereltern möglich war. Nach dem Abschluss arbeitete ich als Journalistin, Lehrerin und Kommunikationsbeauftragte. Und dann, welch grandiose Idee: eine Zeitschrift für Grosseltern. Da mache ich gerne mit. melanie.borter@grosseltern-magazin.ch
DOMINIK ACHERMANN, VERLEGER Die Idee zu diesem Magazin hatte ich vor sieben Jahren, als ich im Rahmen meiner Ausbildung zum Medienmanager ein Magazin für eine bestimmte Zielgruppe erfinden musste. Mein Sohn war damals ein Jahr alt. Und ich war beeindruckt davon, wie viele Emotionen er bei seinen Grosseltern weckte. Die Idee, ein Magazin zu machen, das diese Gefühle abbildet, hat mich nicht mehr losgelassen. dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch
© Tibor Nad
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«Grosseltern» ist auch ein Dankeschön für diesen Einsatz. Wir drei auf dem Bild – Chefredaktor Georg Gindely, Redaktorin Melanie Borter und Verleger Dominik Achermann (v.l.n.r.) – sind noch keine Grosseltern. Aber als Eltern wissen wir, was wir an ihnen haben. Mit Pius Achermann unterstützt uns zudem ein Grossvater auf der Redaktion, weitere Grossväter und Grossmütter haben uns beim Aufbau des Magazins geholfen und schreiben regelmässig für uns. Für die Vermarktung zuständig ist Michaela Schröder, für das Layout verantwortlich zeichnet Moritz Ulrich von Small Stories. Nun wünschen wir Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre. Wir sind gespannt, was Sie von unserem Magazin halten. Bitte senden Sie uns Ihre Meinung per Post an «Grosseltern», Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden, oder per
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INHALT # 01 / September 2014
Wenn der Enkel stirbt BRIGITTE TRÜMPY ERZÄHLT, WIE IHR ENKEL TILL ZU DEN STERNEN REISTE (S.36)
Zehn Tonnen Käse WIE DIE WEBERS GEMEINSAM DIE ALP OBERBLEGI IM KANTON GLARUS BEWIRTSCHAFTEN (S.42)
Prominente erinnern sich an ihre Grosseltern IN DIESER AUSGABE: GUSTAV (S.16)
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~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS
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Magazin
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Hintergrund
Editorial Inhaltsverzeichnis
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Sammelsurium Kaputt Kindermund Baustellenbesuch
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Brief an Louisa Kolumne
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Aus der Praxis Kolumne
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GrossmütterRevolution Kolumne Impressum & Vorschau
em E
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Unterwegs Die Stadt Baden, Holzfäller und das Appenzellerland: Ausflugstipps für Grosseltern
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Basteln Postgrüsse in 3D
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Anderswo Von einer Urgrossmutter im Himalaya-Königreich Bhutan Meine Grosseltern Der Musiker Gustav erinnert sich an seine Grossmutter
Service
Sprachatlas Der Sprachforscher Hans Bickel weiss, wie Enkelkinder ihre Grosseltern nennen
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Spielplätze Weshalb Generationenplätze selten funktionieren
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Kinderwelt Die Kinderbuchreihe Pixi wird 60 Jahre alt
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Sternenkind Wie Brigitte Trümpy nach dem Tod ihres Enkels Till zurück ins Leben fand
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Fotoreportage Gemeinsam auf der Alp
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Dossier Zum ersten Mal Grosseltern
Essen & Trinken Zwetschgenkuchen leicht gemacht und ein Besuch im Restaurant Station, Pontresina 66 70 71 72 75 76 78 80 81
Wettbewerb Kauftipps Vorsorge/Recht Gesundheit Spiele Lesen Multimedia Rätsel Comic
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# 01 ~ 2014
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Trennungen ~
UNS ICH ER
~ Studie ~
AHNEN HINTERLASSEN ERINNERUNGEN
Wortspiele von Beat Gloor. www.uns-ich-er.ch
~ App ~
IM HANDYZOO Kinder lieben Tiere. Und sie schauen sie gerne an. Aber nicht immer haben die Erwachsenen Lust auf einen Ausflug in den Zoo. Dann kommt der Video-Zoo zum Zug. Die gleichnamige App können sich Grosseltern aufs Smartphone oder das iPad laden, um ihren Enkeln einen virtuellen Rundgang durch den Zoo Zürich zu ermöglichen. Eine Tierfilmerin hat Elefanten, Pinguine und Affen aufgenommen, ein Illustrator hat den Zoo gezeichnet. Wenn Kinder auf die Tiere drücken, beginnen die Filme zu laufen. Mit Untertiteln übrigens: Damit die Grosseltern ihren Enkelkindern erklären können, was sie gerade zu sehen bekommen. ~GG VIDEO ZOO 3 Franken, erhältlich im iTunes Store
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Erinnerungen können über Generationen hinweg weitergegeben werden. Zu diesem Ergebnis kommen amerikanische Wissenschaftler der Emory University in Atlanta. Sie konnten zeigen, dass das Verhalten durch Ereignisse in früheren Generationen beeinflusst werden kann, indem diese Erlebnisse durch eine Art genetisches Gedächtnis vererbt werden. Ihre Studie veröffentlichten die Forscher in «Nature Neuroscience». In der Studie lernten Mäuse, einen bestimmten Geruch, nämlich Kirschblüten, zu vermeiden. Die Aversion gegen diesen Geruch vererbten die Mäuse auch an ihre Enkel. Ein Abschnitt in der DNA des Mäuse-Spermiums, der für Kirschblütengeruch verantwortlich ist, war in der Folge überaktiv. So reagierten die Nachkommen der ersten und zweiten Generation ebenso sensibel auf den Geruch von Kirschblüten, obwohl sie keine Erfahrungen damit gemacht hatten. Die Experten konnten darüber hinaus Veränderungen in der Gehirnstruktur der Mäusenachkommen erkennen. Laut den Studienverfassern ist dies möglicherweise ein Mechanismus, wie die Ahnen Spuren bei ihren Nachkommen hinterlassen. Für Ängste und posttraumatische Belastungsstörungen könnte das von Bedeutung sein, da eine Art Erinnerung über Generationen hinweg das Verhalten von Menschen prägen kann. Die Experten der Mäusestudie vermuten, dass entweder Geruchsbestandteile über das Blut die Spermien verändern oder dass ein Signal des Gehirns für die Umstrukturierung der DNA verantwortlich ist. ~MB www.kinderaerzte-im-netz.de
a ma Nat u r
ER TEST S M U MUSE Aarau
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
Die A Angst der Enkelin vor dem Mammut im Naturama
~ Expansion ~
«RENT A RENTNER» GEHT INS AUSLAND
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ie wenigen ausgestopften Tiere im Naturama in Aarau wecken in mir zärtliche nostalgische Gefühle, weil sie mich an das Naturhistorische Museum meiner Kindheit mit seinen vielen präparierten Tieren erinnern. Die knapp dreijährige Loiba reagiert auf das rekonstruierte Mammut aber für mich ganz unerwartet mit reiner Angst. Ist es ihr genetisches Erbe der Steinzeit, das diese eigentlich sinnvolle Reaktion dem Riesenvieh gegenüber auslöst? Beim nächsten Besuch dann nähert sie sich dem Tier als echter Digital Native angstfrei per Touchscreen. Sie erkennt das Mammut in der Felszeichnung auf dem Bildschirm sofort wieder. Schon damals in der Höhle war wohl ein Medium – die Zeichnung – nötig gewesen, um die Angst vor dem furchteinflössenden Tier zu bannen. Das Naturama bietet neben solchen Einsichten eine Riesenmenge von Themen zu Natur und Umwelt. Die Kinder bewegen sich frei, entdecken, fassen an und probieren aus, je nach Stand ihres Wissens und Interesses – ein Ort für gemeinsame Entdeckungen an vielen Regentagen. www.naturama.ch Eli Wilhelm ist 54 Jahre alt, Kulturvermittlerin und Grossmutter. Mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen testet sie regelmässig Museen und veröffentlicht Beiträge darüber auf ihrem Blog museumstester.ch.
Die Vermittlungsplattform «Rent a Rentner» expandiert nach Deutschland. In der Schweiz hat sich das 2009 gegründete Portal, das auch durch seine provokative Werbung (siehe Foto) auf sich aufmerksam macht, sehr erfolgreich entwickelt. Über 3000 Senioren zwischen 65 und 85 Jahren sind eingetragen und lassen sich fürs Rasenmähen oder fürs Kinderhüten buchen. Nun wagt Firmengründer Reto Dürrenberger den Schritt nach Deutschland. Er steht laut der «Schweiz am Sonntag» auch in Verhandlungen mit Italien, Holland, Kanada und Singapur. ~GG www.rentarentner.ch
~ Fingervers ~
DÄÄ GAHT UF AFRIKAA, DÄÄ LUEGT EM TRUURIG NAA, DÄÄ WINKT ADEE ADEE, DÄÄ SEIT: «UF WIDERSEH!» UND DE CHLII: «PASS UUF AM NIIL DA HÄTS ES GROSSES KROKODIL!» Die offene Hand des Enkelkindes halten, bei jeder Zeile der Reihe nach, beim Daumen beginnend, am jeweiligen Finger rütteln. Bei der letzen Zeile am Bauch des Enkelkindes kitzeln. Aufgezeichnet von Susanne Stöcklin-Meyer.
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Film ~
DIE BIENE MAJA IM KINO Ab 11. September summt die Biene Maja über die Kinoleinwände - computeranimiert und in 3D. Die berühmte Figur erschaffen hat der Deutsche Waldemar Bonsels. 1912 und 1915 veröffentlichte er zwei Bücher über die Abenteuer der Biene Maja. Eine erste Verfilmung kam 1925 ins Kino. Regisseur Wolfram Junghans stellte die Handlung mit echten Insekten nach, die Dreharbeiten dauerten zwei Jahre. Die meisten dürften die Biene Maja aus der Zeichentrickfilmserie kennen, die in den 1970er-Jahren über die Bildschirme flimmerte. «Die Abenteuer der Honigbiene Maja» hat 104 Folgen und wurde ab 1976 ausgestrahlt. Figuren wie Willi, der beste Freund von Maja, und der Grashüpfer Flip kommen in der Buchvorlage von Bortels nicht vor, sondern wurden für die Serie neu geschaffen. Ab März 2013 hat das ZDF eine neue, computeranimierte Serie mit 78 Folgen ausgestrahlt. Das neue Aussehen der Figuren sorgte für Proteste von Liebhabern der alten Serie: So sind Maja und Willi viel schlanker als in den 1970er Jahren. Und das Titellied wird nicht mehr von Karel Gott, sondern von Helene Fischer gesungen. ~GG Die Biene Maja – der Film, ab 11. September in diversen Kinos
~ Kurz erklärt ~
BOHNENSTANGENFAMILIE In Gesellschaften, in denen die Lebenserwartung zunimmt und die Geburtenrate sinkt, entstehen so genannte Bohnenstangenfamilien. Die gesellschaftliche Entwicklung bewirkt, dass jeder Einzelne weniger Geschwister, Onkel, Tanten oder Cousins hat. Dafür dehnt sich die Familie in der Dimension der gradlinigen Verwandtschaft aus: Die verschiedenen Generationen verbringen eine längere aktive gemeinsame Lebenszeit zusammen. Bohnenstangenfamilien haben also im Gegensatz zur klassischen Stammbaumfamilie weniger Nachkommen pro Generation, dafür leben bis zu fünf Generationen gleichzeitig. Der Begriff stammt aus den Sozialwissenschaften. Und konnte lange Zeit auch in der Schweiz oft angewandt werden. Nun scheinen die Stammbaumfamilien ein Comeback zu feiern: Seit einigen Jahren kommen hierzulande wieder deutlich mehr Kinder pro Familie zur Welt. ~MB
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~ Enkels Liebling ~
ER SPRICHT FURBISCH Furby ist ein intelligentes Plüschtier. Das zirka 100 Franken teure Spielzeug steht oft zuoberst auf der Wunschliste von Enkelkindern. Es besitzt verschiedene Sensoren, mit denen es unterscheiden kann, ob es gekitzelt oder gestreichelt wird, ob man mit ihm spricht oder es in der Luft bewegt. Furby kann mit Augen- und Ohrenwackeln reagieren, seinen Mund bewegen, Geräusche von sich geben, tanzen, singen und sprechen. Auf seinem Sprachchip sind etwa 800 deutsche Wörter und etwa 200 furbische gespeichert. Furbisch ist die Sprache der Furbys. Die nicht-furbischen Wörter werden nach und nach in vier verschiedenen Entwicklungsstadien freigegeben, und zwar nach mehrstündigem Spielen und Füttern. Ein Furby kann zwar krank werden, stirbt jedoch nie. In der Regel sind Kinder hoch fasziniert von Furby, die Erwachsenen in noch grösserem Mass genervt. ~MB
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~ Magazin ~ ANDERSWO
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Urgrossmutter im Land des Brutto-Sozialglücks BHUTAN
Einwohner: ca. 750 000 Hauptstadt: Thimphu Fläche: 38 394 km² Einwohner pro km2: 18 Beliebte Namen: Sonam, Tashi, Pema, Karma, Ugyen Besonderes: Namen sind Glücksache – Mit Ausnahme der Königsfamilie haben die meisten Bhutaner traditionellerweise keine Nachnamen. Neugeborene erhalten von einem Lama (dem spirituellen Lehrer des Buddhismus) zwei glücksverheissende Namen ausgesucht, von denen der zweite geschlechterspezifisch sein kann. In der Umgangssprache nimmt man es mit den Verwandtschaftsbeziehungen nicht so genau. Der Familie nahe stehende Personen werden gerne und oft als Onkel, Tanten oder gar Geschwister angesprochen. Zu Verwirrungen kommt es nur in seltenen Fällen. Man kennt sich oft noch persönlich in der kleinen bhutanesischen Gesellschaft.
von MATTHIAS MEIER (Text & Foto)
Tshering Bidha mit zwei ihrer Urenkelinnen vor dem Haus der Familie im Paro-Tal.
erinnert sich Asa – so die Bezeichnung der Grossmutter im lokalen Dialekt –, also wohl im Jahr 1975. Die Enkeltochter kam im Nachbarshof ohne Komplikationen zur Welt. Die Grossmutter wurde rechtzeitig gerufen und war bei der Geburt dabei. Ab Beginn der Schulzeit nahm sie das Enkelkind dann für ganze elf Jahre zu sich. So hatten die Eltern freie Hand für die Arbeit auf den Feldern. Für alle ihre Enkel und Urenkel wünscht sich die Urgrossmutter heute, dass sie eine rechte Ausbildung machen, damit sie ausserhalb der Landwirtschaft ein gutes Auskommen haben. Den Eltern bei der Erziehung der Kleinsten dreinreden will sie aber nicht. Ausser vielleicht sie ertappt die stillenden Mütter beim Kauen der Betelnuss, ei-
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anch eine Grossmutter im Himalaya-Königreich Bhutan behandelt ihren Haushalt wie eine Königin den Hofstaat. Nicht so Tshering Bidha. Die 88-jährige Urgrossmutter ist bescheiden in ihren Ansprüchen. Sie lebt zufrieden mit einer Enkelin und vier Urenkeln unter einem Dach und geniesst die Nähe zur Grossfamilie. Der Familienzusammenhalt ist stark. Fast alle ihrer 14 Enkel und 6 Urenkel sieht die Urgrossmutter regelmässig. Die Familie lebt im schönen Paro-Tal im westlichen Bhutan, das bekannt ist für seinen roten Reis und die stolzen Bauernhäuser, die in der Tradition an die älteste Tochter vererbt werden. Die Geburt der ersten Enkelin war daher ein besonders freudiges Ereignis. «Es war im Jahr des Hasen»,
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nem verbreiteten Laster in Bhutan. Dann wird Asa für einen Moment energisch. Und was sind die eigenen Wünsche der Urgrossmutter aus Bhutan – dem Land, das sich das Glück seiner Bürger, das so genannte Brutto-Sozialglück, zum obersten Staatsziel gemacht hat? «Es geht mir gut», sagt Tshering Bidha. «Zum Glück braucht es für mich bloss genügend Essen auf dem Tisch und Kleider am Körper». •
Der Autor ist Koordinator der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in Bhutan.
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~ Kaputt ~
KLIMMZUG AM FALSCHEN ORT Meine Enkeltochter liebt es, herumzuturnen. Als sie kßrzlich bei uns ßbernachtete, machte sie im Badezimmer in einem unbeobachteten Moment Klimmzßge an einer Stange. Weil die Stange fßr Badetßcher gedacht ist und nicht fßr sechsjährige Enkelkinder, liegt sie jetzt am Boden. THERES G., BADEN Was haben Ihre Enkelkinder angestellt? Schicken Sie uns doch bitte ein Bild zusammen mit einer kurzen Erklärung zu, entweder per Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder per Post an Grosseltern, Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden. Die besten Bilder werden publiziert. Vielen Dank!
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Generationen im Dialog ~
IN DER ZEITMASCHINE
~ Was sich verändert hat ~
DAS LAUFRAD In den letzten Jahren hat das Laufrad das Kinderfahrrad mit Stützrädern fast vollständig verdrängt. Das hat gute Gründe, denn der Umstieg aufs Velo klappt viel leichter, wenn der Gleichgewichtssinn schon auf dem Laufrad trainiert wurde. Auf dem Laufrad werden aber auch weitere Fähigkeiten eingeübt, die beim Fahrradfahren zum Zuge kommen: Koordination, Auf- und Absteigen bei einem Gefährt, das nur auf zwei Rädern steht, das Einschätzen von Geschwindigkeiten und Abständen und bei einigen Modellen auch der Umgang mit der Bremse. Allerdings wird ein Kind unter drei Jahren mit einer Handbremse noch überfordert sein. Das Kind lernt beim Laufrad, die Füsse zu Hilfe zu nehmen, wenn schnelles Bremsen erforderlich ist, was anfangs auch beim Fahrradfahren wichtig sein wird. Ausserdem wird die Reaktionsfähigkeit geschult, das Kind lernt, vorauszublicken und die Blickrichtung zu verändern. Eine positive Entwicklung also: Denn auf dem Velo mit Stützrädern hat sich selten ein Kind so richtig wohl gefühlt. ~MB
~ Elternsprüche ~
«LEHR DU JETZT ZERSCHT EMOL BLOCKFLÖTE, DENN LUEGE MER WITER.» Kurze Sätze, die unser Leben begleiten, gesammelt von Beat Gloor.
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Schülerinnen und Schüler filmen Menschen mit Lebenserfahrung und lassen sie erzählen, zum Beispiel über die ersten Ferien ohne Eltern, ihre Schritte ins Arbeitsleben oder die grosse Liebe. Das ist Zeitmaschine.TV, ein 2008 vom Berner Medienwissenschafter und Historiker Christian Lüthi ins Leben gerufenes Generationenprojekt. Jugendliche erforschen die Vergangenheit, indem sie Zeitzeugen erzählen lassen. Die Schüler lernen so, wie man Interviews führt und einen Filmbeitrag macht. Dabei entstehen zwei- bis dreiminütige Clips, manchmal leicht verwackelt vielleicht, aber äusserst liebenswürdig. Die Gefilmten sind meist nicht selbst im Bild zu sehen, sondern präsentieren Fotos aus vergangenen Zeiten, und als Zuschauer fühlt man sich bald wirklich, als würde man mit der Zeitmaschine verreisen. Man merkt, wie viel Spass die Arbeit sowohl Interviewern wie Interviewten macht, und lässt sich davon anstecken. ~GG www.zeitmaschine.tv
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Blog ~
GROSSVÄTER MIT STIL Die 23-jährige Christina Belchere fotografiert seit einigen Monaten gut gekleidete ältere Herren in der Nähe ihres Büros an der Ecke 57th und Madison Avenue in New York. Die Bilder lädt sie aufs Internet. Ihr Instagram-Profil mit dem Namen «FashionGrandpas» erfreut sich mittlerweile grösster Beliebtheit – zu Recht, wie wir finden. Selten sieht man so viele Männer mit Stil auf einen Blick. Übrigens: Instagram ist so etwas wie Facebook, einfach nur mit Bildern. ~GG www.instagram.com/fashiongrandpas Anzeige
HURRA, WIR WERDEN GROSSELTERN Vieles hat sich geändert, seitdem Sie selbst Eltern geworden sind. Die Klinik Hirslanden bietet einen Kurs für Grosseltern an, in dem wir Ihnen wertvolle Informationen zur Säuglingsplege und -ernährung, dem Verhalten in Notfallsituationen sowie Tipps zu schönen Ritualen mit Kleinkindern geben.
WANN Donnerstag, 20. November 2014, 16.30 – 21.00 Uhr WO Klinik Hirslanden Witellikerstrasse 40 CH-8032 Zürich KOSTEN Paare CHF 120.– Einzelperson CHF 90.–
ANMELDUNG Wir bitten um Anmeldung per Telefon 044 387 32 53 oder online www.hirslanden.ch/ anmeldung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Medien ~
DIE 3-6-9-12-FAUSTREGEL
~ Zitat ~
«MEIN GRÖSSTES VORBILD IST MEINE SEHR ALTE GROSSMUTTER. SIE IST SO MODERN, SO WELTOFFEN. SIE VERBLÜFFT MICH IMMER WIEDER MIT IHRER MEINUNG.»
Kinder lieben Fernseher, iPads und Computer – auch bei ihren Grosseltern. Doch ab wann sollen die Enkelkinder was benutzen dürfen? Jugend und Medien, das nationale Programm zur Förderung von Medienkompetenzen, empfiehlt die 3-6-9-12-Faustregel: Kein Bildschirm unter 3 Jahren, keine eigene Spielkonsole vor 6, kein Internet vor 9 und kein unbeaufsichtigtes Internet vor 12 Jahren. ~MB www.jugendundmedien.ch
Conchita Wurst, Gewinnerin des Eurovision Song Contest 2014, im Gespräch mit Garrett Mulhall von Eurovision Ireland.
~ Jugendsprache ~
HEY ALTE, GANG GO BRÜELE
www.conchitawurst.com
Die Sprache der Jugendlichen ist voll von kreativen Wortbildungen – das macht es Grosseltern manchmal nicht leicht, ihre grossen Enkelkinder zu verstehen. Hier folgen einige Übersetzungshilfen. Aber Vorsicht: Jugendsprachen sind so dynamisch, dass die hier präsentierten Ausdrücke vielleicht bereits wieder überholt sind. ~MB FAIL – Kommentar, wenn jemand versagt oder etwas Peinliches macht HEY ALTE! – Anrede eines Kollegen (erlebt gerade ein Revival) GMÜÄS – gemütlich GANG GO BRÜELE – das ist ja so schlimm (ironisch gemeint) CHILLS LEBE – nimms gemütlich FERIESÖSSELER – passive Person HIRNPIMPER – Lehrer 10-FINGER-RABATT – stehlen
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Klassiker ~
DAS GLACE ZUR MONDLANDUNG Als sie 1969 auf den Markt kam, kostete die Rakete 30 Rappen. Das Rorschacher Unternehmen Frisco hatte die Wasserglace mit Ananas- und Orangengeschmack sowie einer Spitze mit Schokoladenüberzug anlässlich der Mondlandung entwickelt. Heute ist die Rakete die meistverkaufte Glace der Schweiz – alleine im Jubiläumsjahr 2009 gingen 8,3 Millionen Stück über den Glacestandtisch. Nicht nur die Absatzzahlen sind gestiegen, sondern auch der Preis. Er ist mittlerweile mehr als vier Mal so hoch wie 1969. Heute kostet eine Rakete 1.25 Franken. ~GG
~ Trend ~
SHELFIE STATT SELFIE Bei diesem Trend können viele Grosseltern locker mithalten: Statt ein Selfie – ein mit dem Smartphone oder Tablet aufgenommenes Selbstportrait – ins Internet zu stellen, veröffentlichen immer mehr Menschen Bilder von ihrem imposanten Büchergestell oder von anderen Regalen in ihrem Haushalt. Die so genannten «Shelfies» (eine Wortmischung aus «Selfie» und «Shelf», englisch für Regal) erfreuen sich auf Twitter, Facebook und Instagram grosser Beliebtheit. Und erlauben spannende Einsichten in private Bibliotheken. ~GG
© Anita Imfeld-Leu
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Der coolste Batzen für Ihre Enkel: die Geschenkkarte für Jugendliche. Ob für den grossen oder kleinen Hunger, für Snacks oder erfrischende Getränke – die Geschenkkarte für Jugendliche ist immer ein Volltreffer. Sie ist das ideale Geschenk für Ihre Enkel, denn mit dieser Karte haben diese freie Auswahl aus dem Coop Supermarkt Sortiment. Tabak und Alkohol sind selbstverständlich davon ausgeschlossen. Und der Vorteil: Die Geschenkkarte für Jugendliche ist an den Coop Kassen jederzeit wiederaufladbar. Erhältlich in allen Coop Supermärkten sowie in den Lebensmittelabteilungen von Coop City. Weitere Informationen auf www.coop.ch/geschenkkarte
~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN
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«Mir kommen noch heute Tränen, wenn ich an meine Mama denke.»
GUSTAV
GUSTAV Gustav singt seine Lieder sowohl in Mundart als auch auf Französisch und Hochdeutsch. Spätestens seit 2010 ist der Musiker mit seinen wilden Liveshows allen bekannt: Damals gewann er die SRF-Fernsehshow «Kampf der Chöre».
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eine Nähe zu meiner Grossmutter ist schon in ihrem Rufnamen spürbar. Sie ist d`Mama, meine Mutter z`Mami. Wenn ich an meine Mama denke, kommen mir noch heute – zwölf Jahre nach ihrem Tod – Tränen. Alles, und damit meine ich wirklich alles, was ich mit ihr verbinde, ist von grosser Warmherzigkeit, unendlicher Güte und tiefer Liebe erfüllt. Lasst mich kurz ausholen: Mein Grossvater ist sehr jung gestorben. D’Mama musste sich also in den ersten Nachkriegsjahren alleine mit einem kleinen Buben durchs armselige stockkatholische Dorfleben schlagen. Sie heiratete nach einigen steinernen Jahren den wehrhaften Nachbarssohn aus der Unteren Waldhohle. Mit ihm auch die boshafte und sabbernde Schwiegermutter mit dem Kropf. Der rechtschaffene Nach-
barssohn erhielt von meiner Mama vier Mädchen. Einziger Sohn war demnach der nicht leibliche Ziehknirps. Man kann sich also ausmalen, wie mein Vater seine Kindheit verbringen durfte. Mir scheint, dass die grosszügige Liebe, die mir d’Mama entgegenbrachte, auf diese knochenharte Zeit zurückgeht. Was sie meinem Vater nicht geben konnte, gab sie offenbar mir – ihrem einzigen männlichen Grosskind aus erster Liebe. Das Gleiche werden sicher auch die anderen Enkel behaupten. D’Mama drückte alle von uns gleich fest in ihre ranzig stinkende Kochschürze. Zurückblickend erinnere ich mich, dass ich oft als Erster die noch warme Bret# 01 ~ 2014
zel vom Bretzel-Eisen essen durfte oder die Hühner aus der Küche jagen konnte, nachdem sie die Krümel vom Zmittag aufgepickt hatten. Am Samstagmorgen liess sie mich heimlich im Stübli «Nils Holgersson» schauen. Auch als ich erwachsen war, schenkte sie mir zu jedem Geburtstag ein Glas von der allerbesten Konfitüre mit Geheimrezept (Erdbeeren, Rhabarber, viiiiel Zucker und Fliegenscheisse). Ich bin unendlich froh, dass ich bis zu ihrem abrupten Tod jeden Freitag bei ihr zum Essen und Schwatzen ging und mich nass abknutschen liess. Noch heute trage ich diese Besuche wie kleine Schätze in mir herum. • © Stemutz.com
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
Bewährte Rezeptur seit 1961
~ Kindermund ~
LIEBLINGSESSEN MIT JESUS
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Alle Grosseltern und Eltern erzählen sich gerne lustige Aussagen, Sprüche, Fragen und Missverständnisse ihrer Kinder und Grosskinder. Zum Beispiel dieses: David (6) darf sich zum Geburtstag sein Lieblingsessen wünschen. Er überlegt kurz und sagt: «Ich weiss scho was, aber ich weiss nüme, wies heisst, irgendöppis mit Jesus.» Später stellte sich heraus: Er wollte ein «Gottlet». ~LS
~ Alte Tricks für neue Grosseltern ~
WIE MAN SÄUGLINGE EINSEIFT Das kleine Büchlein stammt aus einer Zeit, in der die Geschlechterrollen noch ganz klar definiert waren. Das zeigt schon der Titel «Alte und neue Tricks – von Hausfrauen ausprobiert und gut befunden». Hervorgegangen ist das Buch aus einem Wettbewerb des Verlags der Schweizer Hausfrauen, erschienen ist es 1939. Die Tipps, so lustig sie manchmal klingen, sind praktisch. In loser Folge drucken wir in «Grosseltern» die besten ab. Zum Beispiel diesen: «Das Einseifen von Säuglingen beim täglichen Bad ist stets eine umständliche Angelegenheit. Ein einfaches Verfahren besteht darin, das Kind auf dem Wickeltisch mit einem Rasierpinsel schnell einzuseifen und so ins Bad zu tun.» Und noch etwas für Menschen mit roten Nasen: «Nasenröte, die nicht vom Trinken herrührt, kann man oft auf einfache Weise bekämpfen. Man rümpft die Nase, so oft man daran denkt und Gelegenheit hat. Durch diese Nasengymnastik werden auch dicke Nasen sehr vorteilhaft beeinflusst. Als weiteres Mittel gegen Nasenröte ist das abendliche Einreiben mit Zinksalbe, Zitronensaft oder farbloser Jodtinktur zu empfehlen.» ~MB
© Tibor Nad
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bio-strath.ch
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
18 ~ Ortskunde ~
GROSS VÄTER IN DEUTSCHLAND Der Ort Gross Väter liegt in Brandenburg in Deutschland, etwa 60 Kilometer nördlich von Berlin. Es ist nicht so, dass dort lauter Opas leben: Namensgeber ist der benachbarte Grosse Vätersee. Und dessen Name ist laut Sprachforschern wohl slawischen Ursprungs. «Vedr» bedeutete hell und klar, «vedro» Eimer. Zum Ort, der heute Teil der Stadt Templin ist, gehört übrigens auch ein Weiler mit dem Namen Klein Väter, der am Kleinen Vätersee liegt. ~GG
~ Mobil ~
MIT DER ENKEL-KARTE UNTERWEGS Mit der Enkel-Karte reisen Kinder von 6 bis 16 Jahren in Begleitung eines Grosselternteils mit gültigem Fahrausweis gratis durch die Schweiz. Die Enkel-Karte kostet 30 Franken pro Jahr und kann an jedem Bahnhof am Billettschalter gekauft werden. Beim Kauf müssen Reisepässe oder andere amtliche Ausweise vorgelegt werden, auf denen die Geburtsdaten eingetragen sind. Jedes Grosselternpaar hat Anrecht auf zwei Enkel-Karten. Schade: Nur eine Enkel-Karte gibt es, falls bei einem Grosselternpaar ein Grosselternteil gestorben ist. ~MB www.sbb.ch Anzeige
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
Rahm, aber fix!
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~ Baustellenbesuch ~
DIE EINGERÜSTETE RITTERBURG
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er Aufdruck «Rahmfix» verrät, dass der Gegenstand zum Rahmschlagen dient, wobei es sich wohl eher um ein Stampfen handeln dürfte. Das System erinnert nämlich an die hölzernen Fässer, in denen man früher Rahm zu Butter stampfte: Ein Stab mit einer runden Scheibe daran wird durch eine Öffnung im Deckel in einen Behälter geführt und auf und ab bewegt. Nur dass es beim Rahmfix drei gelochte Scheiben sind. VERTRETER DER NEUEN SACHLICHKEIT Der schlichte Zylinder, das kühle Eisenblech und die Schablonenschrift lassen vermuten, dass das Gerät aus den Dreissigerjahren stammt. Damals hatten Architekten und Designer genug von Ornamenten und Schnörkeln und strebten einfache, sachliche Formen an. WIEDER REGELMÄSSIG IM GEBRAUCH Der Haushalt, in welchem das Küchengerät gefunden wurde, war tatsächlich in den dreissiger Jahren gegründet worden. Die Gebrauchsspuren zeigen, dass es oft zum Einsatz kam. Und weil man damit schnell und ohne Strom Rahm steif • schlagen kann, ist es wieder regelmässig in Gebrauch.
von LIZ SUTER (Text) und THOMAS BURLA (Foto)
# 01 ~ 2014
Wer Rittergeschichten und Baustellen liebt, der kommt auf der Ruine Pfeffingen im Kanton Baselland voll auf seine Kosten. Die Ruine wird saniert, ist Besuchern während der Arbeiten aber trotzdem zugänglich. Die Kantonsarchäologie Baselland hat sogar extra Treppen angelegt, damit Interessierte einen perfekten Blick auf die Anlage und die Baustelle haben. Die Arbeiten können übrigens nur während der Sommermonate ausgeführt werden, da im Winter der Frost den feuchten Mörtel sprengen kann. Die Sanierung dauert deshalb auch noch bis mindestens 2018. Die Ruine Pfeffingen ist vom Ort Pfeffingen für Grosseltern und Enkelkinder in etwa zehn Minuten zu Fuss erreichbar; Pfeffingen erreicht man von Aesch oder Dornach-Arlesheim aus. Und diese beiden Orte sind mit dem Bahnhof Basel verbunden. ~GG
~ Kolumne ~ KÄPPELI
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Ausgelagert
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enn du bei uns übernachtest, Louisa, werde ich ins Büro ausgelagert. Opa muss das grosselterliche Schlafzimmer räumen. Kissen und Decke, die Utensilien neben dem Bett wandern mit — Louisa übernimmt meinen Matratzenteil im Doppelbett. Nicht dass es über das räumlich veränderte Nachtlager zu familiären Streitereien käme. Für dich und Grossmama, die dominierende Frauenallianz in unserem Trio, war immer klar, wer wo schläft, grossväterlicher Widerspruch erübrigt sich. Die nächtliche Separation wurzelt stillschweigend und Generationen übergreifend in weiblich archaischer Solidarität. Für Louisa räume ich meinen Bettplatz ohne viel Pipapo. Sollen die Frauen doch gemeinsam alleine nächtigen. Der grossväterliche Schutz vor Gespenstern und Kobolden, das vertraute Schniefen und süsse Schnarchen aus brummiger Kehle, das jeden unerwünschten Zudringling vom Schlafgemach fernhält, wenn sie auf all die männlichen Nachtqualitäten verzichten wollen, sei’s drum, das liegt in eurer eigenen fraulichen Verantwortung. Du, Louisa, hast mir auch schon mal deutlich gemacht, wo «wir Frauen» und «die Männer» am Tisch zu sitzen haben. Dein leicht feministischer Hang zu klaren Verhältnissen hat sich in der Familie herumgesprochen. Zu enttäuschten Gefühlseruptionen lasse ich mich deswegen nicht hinreissen. Wird nächtens die Enkelin in meinem Bett heftig weinen, geplagt von schreck-
lichen Träumen, oder wird Grossmama morgens um vier schlaftrunken Louisas Windeln wechseln, weil die Gerüche im Schlafzimmer sich radikal in die falsche Richtung entwickelt haben, dann werde ich in meinem Büro an frischer Luft ruhig und tief schlafen, während einer Schlaflücke ungestört in einem spannenden Buch über Grossväter blättern, worin ich bestimmt etwas Lesenswertes über grossmütterliche Kumpeleien im Umgang mit Enkelinnen finden werde. Verzeih, liebe Louisa, wenn ich hier zu einem Zwischenruf aushole, nimm es nicht persönlich, aber es muss einmal laut und deutlich gesagt werden: Von kindlicher Zuwendung ausgeschlossene Väter und Grossväter der Welt, vereinigt euch! Männergruppen und Männerbüros, die ihr seit Jahrzehnten an das fatale Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom männlicher Existenzen (ADSymE) erinnert, haltet durch! Ihr Hollsteins und Guggenbühls, die ihr seit Jahrzehnten mit euren Schriften unermüdlich gegen die pädagogisch-feministische Zeitbombe aus dem 20. Jahrhundert anrennt, gebt nicht auf! Gleichberechtigung hat das Männer fördernde Rufen in der Wüste zwar noch nicht gebracht. Das pränatale Nestgefühl, Louisa, das du im Mutterbauch genossest, bleibt matchentscheidend. Und Mutterbrust bleibt Mutterbrust, Frau bleibt Frau, Mann schaut zu. Es ist nicht immer lustig, im Wettbewerb um die Gunst kindlicher Zuneigung die Nummer Zwei zu sein. Schon gar nicht,
«Von kindlicher Zuwendung ausgeschlossene Väter und Grossväter der Welt, vereinigt euch!»
# 01 ~ 2014
wenn eine weibliche Allianz das männliche Bemühen um die Grossvater-Akzeptanz wirksam unterläuft. Um so idyllischer ist der Sonderfall. Wenn Opa erleichtert und erstaunt erlebt, dass dasselbe Rühr-mich-nicht-anKind ihn bezirzt mit den wunderbarsten Schmeicheleien und Zärtlichkeiten, sobald das kleine Monster allein auf dich Mann angewiesen ist, der du für Momente von der grossmütterlichen und anderer Konkurrenz befreit bist. Dann flüstert’s und streichelt’s, schäkert’s und flirtet’s. Dann raunst du Opa Geheimnisse ins Ohr, Louisa, zeichnest mit den Fingern verschworene Signale in die Luft, legst vertrauensvoll deine Hand auf mein Bein. Du lädst mich ein, mit dir im Kinderzimmer unter dem Hochbett in die Intimität deines Tücherzeltes zu steigen und schaust grosszügig über Grossvaters verschwundene körperliche Eleganz hinweg. Deine Augen leuchten, lustig schüttelst du das Haar, das Gesicht strahlt wie ein Morgenstern. Zwar erkenne ich im Flüsterakt weder Wörter noch Satzbau, errate kaum die Bedeutung deiner luftigen Gesten — ich bin einfach überwältigt. Ein mystischer Augenblick. Gut, wir wollen nicht übertreiben, vielleicht handelt es sich hier um den günstigeren Fall in der Entwicklungs-Abteilung «Wie manage ich meinen Grossvater?». Egal. Carpe diem. •
Vor vier Jahren begann der Journalist Rolf Käppeli Briefe an seine damals 3-jährige Enkelin Louisa zu schreiben. «Grosseltern» veröffentlicht in jeder Ausgabe einen Brief an Louisa.
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Die mit dem Regenbogen
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~ Hintergrund ~ SPRACHATLAS
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«Oma und Opa sind auf dem Vormarsch» Die Bezeichungen «Grossvatter» und «Grossmueter» sind in der Deutschschweiz nicht mehr so populär wie früher, sagt Sprachforscher Hans Bickel. Dafür ist im Bündnerland eine ganz alte Anrede für Grosseltern immer noch sehr lebendig.
~ Interview mit ~
HANS BICKEL, SPRACHFORSCHER
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er Sprachatlas der deutschen Schweiz, aus dem die beiden Karten auf den folgenden Seiten stammen, bildet die Sprachlandschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ab. Er stützt sich auf Befragungen, die zwischen 1935 und 1955 stattfanden. Ähnlich umfassende aktuelle Untersuchungen zu den Bezeichnungen für Grossvater und Grossmutter in der Deutschschweiz gibt es nicht.
Von GEORG GINDELY (Text) und FRANCKE VERLAG (Karte)
«Grosseltern»: Herr Bickel, wie nennen die meisten Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer ihre Grosseltern? Hans Bickel: In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren «Grossmueter» und «Grossvatter» am gebräuchlichsten, wie der Sprachatlas zeigt. Diese Wortbildung mit «Gross» ist aber, so vertraut sie uns auch scheint, alles andere als selbstverständlich. Im Lateinischen, das hierzulande einst gesprochen wurde, hiessen die Grosseltern Avia und Avus. Später wurden die Grosseltern vor allem Ane genannt, woraus das Wort Ahne entstanden ist. Eine Konstruktion mit dem Wort Gross existierte in unserer Region nicht. Wir gehen davon aus, dass «Grossmueter» und «Grossvatter» im 14. und 15. Jahrhundert als Lehnwörter aus dem Französischen übernommen wurden, also von Grandmaman und Grandpère abstammen.
HANS BICKEL ist Professor für deutsche Sprachwissenschaft an der Universität Basel und arbeitet als Redaktor beim Schweizerdeutschen Wörterbuch Idiotikon in Zürich. Er ist Spezialist für den Sprachatlas der deutschen Schweiz.
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Weshalb? Wir hätten eine Erklärung, wenn es zwei, drei Jahrhunderte früher geschehen wäre, als das Rittertum in voller Blüte stand. Frankreich war damals ein wichtiges Zentrum und prägte auch die umliegenden Regionen stark. Im 14. und 15. Jahrhundert war das aber schon wieder vorbei. Eine Faszination für das Französische muss bei uns aber immer noch da gewesen sein. Drückte der Wandel des Wortes auch einen Wandel der Bedeutung der Grosseltern in der Familie aus? Ane ist ein kindersprachliches Wort, also ein Wort, das Kinder sagen, bevor sie richtig sprechen können. Das bedeutet, dass die Grosseltern eine wichtige Funktion in der Familie und eine nahe Beziehung zu den Kindern hatten. Die Bezeichnungen «Grossmueter» und «Grossvatter» wirken distanzierter. Es hat sich also wohl schon etwas geändert in der Familienstruktur. Vielleicht wirkten die Worte Grossvater und Grossmutter aber auch einfach moderner als Ane und setzten sich deshalb durch. Hat sich das Wort Ane halten können? In Graubünden und im St. Galler Rheintal wird es heute noch verwendet. Aus Ane, das früher einmal für ~
# 01 ~ 2014
90°
DER GROSSVATER IM SPRACHATLAS DER DEUTSCHEN SCHWEIZ In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war «Grossvatter» (mit einem I gekennzeichnet) die am häufigsten verwendete Bezeichnung für Grossvater. Im Bündnerland waren «Eni» und «Neni» (mit U markiert) am gebräuchlichsten, im Bernbiet «Grosätti» und «Groosatt» (Dreieck).
DIE GROSSMUTTER IM SPRACHATLAS DER DEUTSCHEN SCHWEIZ
«Groossmueter» respektive «Groosmueti» (mit einem I gekennzeichnet) war von Freiburg bis an den Bodensee und im Wallis stark verbreitet. Auch «Groosi» (Rechteck) war populär, in Graubünden waren es «Aani» und «Naani» (U). Eher selten war Anfang des 20. Jahrhunderts die Bezeichnung «Groossmamma» (Kreis).
90°
~ Hintergrund ~ SPRACHATLAS
~ beide Geschlechter galt, ist Ani oder Nani für den Grossvater geworden und Eni oder Neni für die Grossmutter. Mir fällt auf, dass junge Studenten aus dem Bündnerland das Wort immer noch rege benutzen. Andere alte kindersprachliche Bezeichnungen sind dagegen auf dem Rückmarsch. Welche? Ätti als Bezeichnung für den Vater zum Beispiel. Das Wort stammt von Atta ab, das ebenfalls ein kindersprachliches Wort mit einer langen Geschichte ist. Nicht nur das in den Kantonen Bern und Freiburg früher sehr verbreitete Wort Ätti, auch Grossätti ist seltener geworden.
sind nicht mehr so stabil wie früher, die Namen sehr individuell. Interessant wäre zu erfahren, wie die Grosseltern überhaupt zu ihrem Namen kommen. Zum Teil bestimmen sie selbst, wie ihnen die Enkel sagen sollen. Manchmal sind es auch die Eltern der Kinder, die den Grosseltern den Namen geben. Spannend ist, dass sich die Bezeichnung der eigenen Eltern ändern kann. So ist meine eigene Mutter, als sie Enkel bekam, auch für mich zum Grosi geworden, obwohl ich selber keine Kinder habe. Sie übernahm damals eine neue Rolle in der Familie, und ihre neue Bezeichnung drückte diesen Rollenwechsel aus.
Wie hat sich die Bezeichnung von Grosseltern in den letzten Jahrzehnten sonst verändert? Meiner Ansicht nach gibt es heute sehr viele Sonderformen. Die Bezeichnungen für Grossvater und Grossmutter
Welche neuen Wörter für Grosseltern sind in den letzten Jahrzehnten hinzugekommen? Grosspi, Gromi und Grosi sind heute wohl häufiger als früher. Zum Teil lassen sich die Grosseltern von den
Enkeln auch mit dem Vornamen ansprechen, wie das bei vielen Eltern bereits seit längerem der Fall ist. Nonno und Nonna werden sicher auch immer häufiger verwendet. Auch die Bezeichnungen Oma und Opa sind auf dem Vormarsch. Ist das ein Zeichen dafür, dass der deutsche Einfluss auf unseren Dialekt zugenommen hat? Der Einfluss aus Deutschland ist da, es ist aber nicht klar, weshalb. Vielleicht hat das mit dem Fernsehen zu tun, den Büchern, den Zeitungen. Oma und Opa sind übrigens kindersprachliche Umbildungen von Grossmama und Grosspapa, die auch in Deutschland erst ab dem 19. Jahrhundert nachgewiesen sind. Viele Kinder, die in der Schweiz leben, haben Grosseltern mit ausländischen Wurzeln. Kann es sein, dass bald
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auch serbische oder albanische Bezeichnungen für Grossvater oder Grossmutter in der Schweiz Fuss fassen? Das ist gut möglich. Es wird aber eine Weile dauern. Italienerinnen und Italiener sind schon vor über hundert Jahren in die Schweiz eingewandert, doch die Bezeichnungen Nonno und Nonna haben es erst in den letzten Jahren in den Sprachgebrauch geschafft. Dass fremde Sprachen aber Einfluss auf unseren Dialekt haben, zeigt sich am Balkan-Slang, der auf den Pausenplätzen gesprochen wird – auch von jungen Schweizern. •
SPRACHATLAS DER DEUTSCHEN SCHWEIZ Das Werk besteht aus zehn Bänden und kostet 959 Franken. Auch Einzelbände sind erhältlich. Erschienen ist der Sprachatlas im Francke Verlag.
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Ein Grossvater und eine Grossmutter testen für «Grosseltern» den Bewegungspark Frauenfeld mit seinen drei Standorten: Auf den Geräten der ersten Anlage beim Lindenpark hinter dem Bahnhof trainieren sie ihr Gleichgewicht und ihre Kraft.
~ Hintergrund ~ SPIELPLÄTZE
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Mein Platz? Dein Platz? Unser Platz!
Von GEORG GINDELY (Text) und SABINA BOBST (Fotos)
Immer mehr Spielplätze in der Schweiz sind mit Geräten für Kinder und Erwachsene ausgestattet. Die grösste Anlage steht in Frauenfeld. Doch sie wird nicht wie erhofft genutzt.
# 01 ~ 2014
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s ist eine schöne Idee: Kinder und ihre Grosseltern gehen nicht nur zusammen auf den Spielplatz, sie nutzen ihn auch zusammen. Während die Enkelkinder Rutschbahnen hinuntersausen oder Klettergerüste erklimmen, trainiert der Grossvater daneben sein Gleichgewicht und die Grossmutter ihre Oberarmmuskeln. Die Idee stammt aus China und hat sich mittlerweile in vielen Ländern durchgesetzt. Auch in der Schweiz sind in den letzten Jahren mehrere Generationenspielplätze entstanden – in Winterthur, Meyrin, Solothurn oder Baden. Eine der grössten Anlagen des Landes steht im Kanton Thurgau. Der Bewegungspark Frauenfeld besteht aus drei Generationenspielplätzen, die über einen fünf Kilometer langen Fussweg verbunden sind. Im Lindenpark wird Gleichgewicht und Kraft trainiert, beim Alterszentrum Park Beweglichkeit, beim Pflegezentrum Stadtgarten Geschicklichkeit. Bald wird auch in der Stadt Zürich ein Spiel- und Bewegungsplatz für alle Ge- ~
~ Hintergrund ~ SPIELPLÄTZE
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~ nerationen entstehen. Die ersten Arbeiten rund um das Gemeinschaftszentrum Riesbach im Seefeld-Quartier sind für nächsten Frühling geplant. Besonders wichtig ist Markus Kick, dem Leiter des Gemeinschaftszentrums, dass die künftigen Benutzerinnen und Benutzer in die Planung mit einbezogen sind. «Sonst wird dieses Generationen übergreifende Projekt nicht funktionieren», sagt Kick, der den Spielplatz zusammen mit der Pro Senectute Kanton Zürich initiiert hat. ERWARTUNGEN NICHT ERFÜLLT Wie schwierig es ist, einen Generationenspielplatz zu beleben, zeigt sich in Frauenfeld. Die zuständige Stadträtin Elsbeth Aepli erhoffte sich bei der Eröffnung 2012, dass die Frauenfelder Bevölkerung den Bewegungspark rege benutzen würde. Die drei Anlagen wurden bewusst unterschiedlich gestaltet. Die Geräte sind gut beschriftet und erklärt, die Plätze und der Weg reizvoll angelegt. Die Rückmeldungen waren zu Beginn alle positiv. Heute zieht Stadträtin Aepli eine durchzogene Bilanz. «Meine Erwartungen haben sich bis jetzt nicht erfüllt.» Erwachsene nutzen den Bewegungspark kaum. Wenn jemand an den Geräten herumturnt, sind es meist Kinder. Der Frauenfelder Verein 55plus, der den Park mit geführten Trainings für ältere Menschen beleben wollte, hat den Versuch mangels Teilnehmern wieder abgebrochen. Es war laut Aepli keine Kunst, die Anlage zu finanzieren – das Projekt erschien Firmen und privaten Sponsoren als so sinnvoll, dass sie einen Grossteil der Kosten von 100 000 Franken deckten. «Die Kunst ist es, die Anlage zu beleben», sagt Aepli. Das ist bis jetzt nicht gelungen. BELIEBT – ABER NUR BEI KINDERN Ein ähnliches Problem hat der Spielplatz Kellen in Goldach SG, einer der wohl beliebtesten Spielplätze der Schweiz. An schönen Tagen wird er richtiggehend überrannt. Die Kinder können auf zehn
verschiedenen Spielinseln an verschiedensten Geräten herumtollen, mehrere Grillstellen locken zum Bräteln, und auf dem Sportplatz können die Besucher Fussball oder Volleyball spielen. Nur ein Fleck des Spielplatzes ist schlecht genutzt. Dort stehen die Geräte für die Erwachsenen. Ausser einigen Kindern benutzt die fast niemand. Die Planer des Spielplatzes, der 2012 eröffnet wurde, wollten ihre Anlage nach neusten Trends ausrüsten. Deshalb schufen auch sie einen so genannten Generationenplatz. Die Geräte stellten sie unmittelbar neben die andern Anlagen für die Kinder. # 01 ~ 2014
Die Kinder nehmen die Geräte für Erwachsene im Lindenpark Frauenfeld sofort in Beschlag. Das ist laut Experten mit ein Grund, weshalb Generationenspielplätze oft schlecht funktionieren.
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«Das würden wir heute wahrscheinlich anders machen», sagt Marcel Kurz, einer der Initiatoren des Spielplatzes. Seiner Ansicht nach müssen die Geräte für Erwachsene eher am Rand stehen. «Wir haben gemerkt, dass sich ältere Menschen bei viel Betrieb nicht an die Geräte wagen», sagt Kurz. Viele hätten Respekt vor den Geräten, wüssten diese nicht zu bedienen oder hätten möglicherweise Angst, sich ungeschickt anzustellen. JE VERSTECKTER, DESTO BESSER Ähnliche Erfahrungen hat auch Elsbeth Aepli in Frauenfeld gemacht. Die Geräte am Lindenpark und beim Alterszentrum Park werden eher selten von Erwachsenen genutzt; an beiden Orten sind sie direkt in den Kinderspielplatz integriert. Mehr Zulauf findet die Anlage beim Pflegezentrum im Stadtgarten. Dort sind die Geräte hinter Hecken versteckt, der Spielplatz für Kinder liegt weiter entfernt. «So fühlen sich die Menschen weniger ausgestellt», sagt Aepli. Spielplatzexperte Stefan Meile von der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) bestätigt diese Beobachtung. «Wenn die Geräte für Erwachsene und die Geräte für Kinder zu nahe beieinander stehen, funktionieren die Anlagen in der Deutschschweiz nicht», sagt er. Das sehe man auch in Deutschland und in Österreich, wo in letzter Zeit ebenfalls viele Generationenspielplätze entstanden sind. STUDIE BESTÄTIGT ÄNGSTE Die Universität Wien hat die dortigen Anlagen in der Studie mit dem Namen «Gemma raus» untersucht. Die Antwort der meisten älteren Menschen auf die Frage, weshalb sie nicht auf den Geräten trainierten, lautete: «Wir wollen uns nicht zum Kasperl machen.» Ein weiteres Problem der altersdurchmischten Plätze: Kinder beginnen sofort, die eigentlich für die Erwachsenen gedachten Geräte
zu benutzen. «Und es würde Grosseltern nicht in den Sinn kommen, das Enkelkind wegzuschicken, damit sie selbst trainieren können», sagt Meile. Viele Grosseltern hätten auf dem Spielplatz ohnehin wenig Zeit und Musse, selbst aktiv zu sein: «Die meisten lassen ihre Enkelkinder äusserst ungern allein», beobachtet Meile. Die meisten Kinder auf Schweizer Spielplätzen seien eher über- als unterbehütet. TIPPS VOM EXPERTEN Folgendes braucht es laut Meile für einen funktionierenden Mehrgenerationenplatz: einen etwas abgetrennten und ~ # 01 ~ 2014
Am zweiten Standort des Bewegungsparks beim Alterszentrum Park trainieren Grossmutter und Enkeltochter ihre Beweglichkeit an einer Kugel, die sich dreht. Auch da kommt Oma selten zum Zug.
~ Hintergrund ~ SPIELPLÄTZE
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«Mir schwebt eine Anlage vor, auf der Grosseltern, Eltern und Kinder wirklich zusammen spielen und sich bewegen können», sagt er. Zum Beispiel, indem sie gemeinsam in ein Labyrinth gehen. Oder barfuss über einen Sinnespfad mit Sand, Kies und Erde gehen. Oder eine Wippe mit einem speziellen Hebelarm benutzen, damit die Kinder ihre Grosseltern anheben können. GEMEINDEN BREMSEN Die Spielgerätefirmen jedenfalls stehen bereit. Sie haben Jahr für Jahr mehr An-
Beim Geschicklichkeitstraining im Frauenfelder Stadtgarten versucht die Enkelin, Kugeln durch ein Labyrinth zu steuern. Fazit der Tester: Die Benutzung des Bewegungsparks macht Spass und hält fit – wenn man sich an die Geräte traut.
~ vor neugierigen Blicken geschützten Bereich für die Erwachsenen mit viel Schatten, Sitzgelegenheiten, einem WC und der Möglichkeit, sich die Hände zu waschen. Hilfreich ist zudem, wenn Instruktoren den Benutzern kurz zeigen, wie sie sich auf den Geräten bewegen müssen. Meile ist überzeugt, dass sich die Mehrgenerationenplätze in der Schweiz trotz Anlaufschwierigkeiten durchsetzen werden. Das glaubt auch Markus Kick vom Gemeinschaftszentrum Riesbach in Zürich. Er kennt die Vorbehalte der älteren Generation, aber hält wenig davon, die Geräte für Erwachsene zu verstecken. # 01 ~ 2014
gebote für Erwachsene im Sortiment. «Aber viele Gemeinden stehen plötzlich auf die Bremse», sagt der Vertreter einer Firma, die Spielgeräte vertreibt. Geplante Anlagen werden zurückgestellt – aus Kostengründen oder wegen der Erfahrungen mit den bestehenden Anlagen. Markus Kick ist überzeugt davon, dass die Anlage in Zürich funktionieren wird. Er und sein Team stehen täglich mit den Quartierbewohnern in Kontakt und haben so den direkten Draht zu den künftigen Nutzern des Spielplatzes. Einige der Frauen, die im Gemeinschaftszentrum Bewegungskurse anbieten, haben bereits zugesagt, ihre Lektionen in Zukunft auf der neuen Aussenanlage abzuhalten und Besuchern die Geräte zu erklären. Ein weiterer wichtiger Punkt ist laut Kick, dass die Anlage von den künftigen Benutzerinnen und Benutzern mitgestaltet werden kann. Ein Quartierworkshop und mehrere Testläufe haben bereits stattgefunden. Im Lauf des Herbsts wird das Projekt öffentlich vorgestellt. Grün Stadt Zürich wird die Pläne nach den Rückmeldungen aus dem Quartier umsetzen – im Idealfall mit Hilfe von Freiwilligen. Die Anlage soll sich in Etappen entwickeln, damit die Verantwortlichen reagieren können, falls etwas nicht wie gewünscht funktioniert. Ganz fertig wird der erste Stadtzürcher Generationenspielplatz deshalb erst 2018 sein. •
s Erläbnis für di ganz Familiä Die Zürcher Herbstmesse Messe Zürich www.zuespa.ch
26. September bis 5. Oktober 2014
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~ Hintergrund ~ KINDERWELT
PETZI: «Liebe Schildkröte, weshalb hast du deine Sachen gepackt? Du verlässt uns doch nicht?» SCHILDKRÖTE: «Die anderen haben beim Spielen geschummelt. Jetzt suche ich mir neue Freunde an einem anderen Ort.»
Der Bär Petzi und seine Freunde sind Dauergäste in Pixi-Büchern. # 01 ~ 2014
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Die kleinen Lieblinge aller Enkelkinder Pixi-Bücher sind klein, doch die Pixi-Welt ist riesig. Dieses Jahr wird die Buchreihe 60 Jahre alt.
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as ist kein Buch, nicht einmal ein Büchlein. Zwar kommt das Ding gebunden und farbig daher wie ein richtiges Buch. Und auf der Innenseite des Umschlags steht in gedruckter Schnürli-Schrift «Dieses Buch gehört: ...». Nein, findet Opa, was meine Enkelin in Händen hält, ist ein Zettelhäufchen. Zwei Dutzend Seiten im Kleinstformat, nur gerade zehn mal zehn Zentimeter gross. «Es Nüüteli» nennen unsere Grosskinder so was im Normalfall. Die Enkeltochter sieht das anders. Denn diese Erzählhefte sind die Rettung aller gelangweilten Enkelkinder in der westlichen Welt. Die Rettung heillos überforderter Eltern und Grosseltern schreiender Goofen in Zug, Tram und Bus. ÜBER 460 MILLIONEN VERKAUFTE BÜCHER
Von ROLF KÄPPELI (Text) und CARLSEN VERLAG (Bilder)
Das erste Pixi-Buch «Miezekatzen» erschien 1954 im Carlsen-Verlag. Es wurde sofort ein Erfolg. Der Verleger Per Hjald Carlsen hatte die Idee aus den USA importiert. Inzwischen gibt es über 2000 Pixi-Titel. Jährlich gehen alleine in Deutschland rund 12 Millionen Exemplare über den Ladentisch, seit 1954 wurden über 460 Millionen Pixi-Bücher verkauft. Das Hamburger Verlagshaus Carlsen gehört zum schwedischen Medienkonzern Bonnier mit Sitz in Stockholm. Dieser umfasst 175 Unternehmen in 16 Ländern mit über 9000 Mitarbeitenden, ein Dinosaurier in der Verlags~ branche. # 01 ~ 2014
~ Hintergrund ~ KINDERWELT
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~ Wurden anfangs nur kleine Kinder zwischen drei und sechs Jahren angesprochen, ist die Pixi-Kundschaft über die Jahrzehnte breiter, auch älter oder jünger geworden. 2008 startete die Mini-Sachbuchreihe Pixi Wissen für Kids ab sechs Jahren. Im Sommer 2009 kamen die Maxi Pixis hinzu, quadratisch wie immer, jedoch fast 16 Zentimeter lang. Schliesslich erblickten vor zwei Jahren die reissfesten Baby Pixis für die Allerkleinsten das Licht der Welt und mit ihnen auch eine verlegerische Wortschöpfung: die «Unkaputtbaren». Den Begriff liess der Verlag sicherheitshalber gleich patentrechtlich schützen. Man kann diese Buch-Babys knicken, zerdrücken, zerbeissen, ins Wasser werfen, ohne dass sie Schaden nehmen. CONNI, PETZI, KARO UND DIE GROSSELTERN
«Miezekatzen» war das erste Pixi-Buch. Als Nummer 11 erschien «Der kleine Kater Schnurr». Conni ist die wohl beliebteste Figur. Die drei Bücher unten gehören zur Schweizer Serie von 2008.
Die wichtigste Figur in den Geschichten ist längst nicht mehr Pixi, der Waldkobold, der in einer Höhle lebt. Die Herausgeber haben andere erfolgreiche Figuren aus der Kinderliteratur miniaturisiert. Die bekannteste ist Conni. Sie ist blond, trägt meist eine rote Schleife im Haar, eine blaue Latzhose und ein geringeltes Oberteil und geringelte Socken. Eine andere Figur, die zum Pixi-Inventar gehört, ist der Bärenjunge Petzi, der mit seinen Freunden, dem Pelikan Pelle, dem Pinguin Pingo und dem Seehund Seebär die Welt entdeckt. Grossvater-Enkelin-Themen findet man in der Pixiwelt am ehesten in den Karo-Geschichten, zum Beispiel in «Karo übernachtet bei Oma und Opa». Karo ist eine Mädchen-Figur im ersten Schulalter. Sie darf mit ihrem Freund Eddi auf dem Dachboden der Grosseltern schlafen. Oma kocht Kombüsenschnitten, und Opa legt sich neben den Kindern in eine Hängematte und erzählt Seemannsgeschichten. Die Geschichte endet wie so viele in Pixi-Büchern: Nicht nur Opa fallen die Augen zu, auch die kleinen PixiHelden sinken in den wohlverdienten Schlaf. SCHWEIZER SERIE ZUR EURO 08 Und wie ist es mit der Schweiz? Wir kennen Asterix und Obelix bei den Helvetiern – ausländische Comicfiguren als Immigranten. Aber was erzählen die Pixi-Büchlein über unser Land? Die Fragen bringen die Pressestelle des mächtigen Hamburger Comic- und Kinderbuch-Verlages Carlsen in Verlegenheit. Verkaufszahlen für die Schweiz sind dort nicht bekannt. Die einzige Schweizer Serie # 01 ~ 2014
mit acht Titeln erschien im Frühjahr 2008. Sie ist inzwischen vergriffen. Der Anlass: In dem Jahr wurde die Fussball-Europameisterschaft in der Schweiz und in Österreich ausgetragen. Der Verlag nutzte die europäische Aufmerksamkeit für unser Land. Die Auswahl der Pixi-Kinderfiguren war freilich nicht überraschend: Heidi, Papa Moll, Globi und der Schellen-Ursli mutierten zu Pixi-Helden, Wilhelm Tell schoss auf den Pixi-Apfel, und Pixi himself wollte erleben, wie es einem Kobold in der Schweiz und in den Bergen so ergeht. BERNHARDINER IM BASLER ZOLLI Sehr originell sind die Geschichten nicht geworden. Die einen hielten sich mehr oder weniger an ihre Vorlagen. Auch die Tell-Geschichte ist selbstverständlich nicht neu, aber erfrischend erzählt und gezeichnet. Dass Pixi an der Basler Fasnacht Masken kennen lernt und später ein Murmeltier die Pixi-Besucher aufs Matterhorn führt, entlockt uns ein Lächeln. Anderes wirkt klischeehaft (Schokolade, Käse) oder weit hergeholt: ein Bernhardiner mit dem Fässchen im Basler Zolli, Pixi sucht Schnee vor dem Bundeshaus. Auch bei anderer Gelegenheit kam die Schweiz zum Zug: Für Pixis Bilderbuch-Klassiker erhielten die Herausgeber eine Lizenz vom Zürcher NordSüd-Verlag, nämlich für den «Regenbogenfisch» des Schweizer Autors und Illustrators Marcus Pfister. Wahrlich keine schlechte Wahl. Der weltweit Kult gewordene Glitzerfisch, der anfänglich stolz und überheblich daherschwimmt, erlebt, wie er einsam wird, dann aber die Freude am Teilen erfährt. Das Heft gehört zu den Pixi-Lieblingen von Hunderttausenden von Kindern, auch zu jenen meiner Enkelinnen. KRITIK: ZWISCHENTÖNE GEHEN VERLOREN Die Pixi-Heftchen sind also nicht nur beliebte Bilderbücher, sie halten auch eine unaufhörliche Wiederverwertungsmaschinerie in Gang. Was in der Kinderliteratur erfolgreich ist, hat gute Aussichten, irgendeinmal in Pixi-Form aufbereitet zu werden. Das gelingt nicht immer adäquat. Wertvolle Zwischentöne können auch einmal aus einer Geschichte herausfallen, monieren Kritiker. Programmleiter Frank Kühne meint zur Pixi-Kritik: «In den frühen Jahren gab es bei Pixi oft ausländische Lizenzausgaben, die den Ansprüchen mancher Buchhändler nicht gerecht werden konnten. Später
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ist es Carlsen gelungen, namhafte Autoren und Illustratoren für Pixi zu gewinnen.» Das zeigt sich auch jetzt: Acht bedeutende Kinderbuchautoren gratulieren Pixi mit eigenen Pixi-Büchern zum 60. Geburtstag, unter ihnen so bekannte wie Cornelia Funke, Peter Härtling und Paul Maar. Zudem publiziert der Verlag zum Jubiläum den fast 500-seitigen Sammelband «Pixis beste Freunde». BEGEHRTE SAMMLEROBJEKTE Viele der alten Titel sind heute begehrte Sammlerobjekte. Rund 25 Franken zahlt man für ein gut erhaltenes Pixi-Schätzchen. Ein gutes Dutzend Menschen hat sich eine grosse Kollektion erworben und erarbeitet, zum Beispiel Uwe Böttcher. Der 53-jährige Vater aus Preussen Oldendorf hat sämtliche Pixi-Titel gesammelt. Jahrelang war er Stammgast auf Flohmärkten und publizierte eine Pixi-Zeitung. Mittlerweile will Böttcher seine Sammlung verkaufen. Im Visier hat er nun gewichtigere Trouvaillen: seltene alte Porsche-Traktoren, die er repariert und restauriert. Ein anderer Sammler, Michael Kuznik aus München, hat auf seiner Homepage die Heftchen gruppiert (www.pixibuch.de). Da kann man tausend Dinge erfahren,
unter anderem auch, wie viele Sonderausgaben es gibt. Diese sind bei Sammlern besonders begehrt. Zum Beispiel das Pixi-Buch «Die Zahnputzschule am Nil». Es geht darin um eine Tiergruppe rund um ein kleines Krokodil, die andern Tieren das Zähneputzen beibringt. Das Büchlein wird seit 1995 als Geschenk an Kinder abgegeben, und zwar von der Theramed, einer Anbieterin von Medizinprodukten. Kein Wunder, haben auch andere Branchen die Werbekraft der Pixi-Welt entdeckt. Die Deutsche Bahn, Mercedes, Handwerker, Bäcker und hundert andere Interessengruppen merkten: Mit Pixi erreichst du die Kinder — und unterschrieben einen Vertrag mit dem Carlsen-Verlag. Dass das auch Tücken birgt, zeigt ein Beispiel aus Hamburg. Die dortige Bürgerschaft hatte das Pixi-Büchlein «Politik und Demokratie» zusammen mit dem Carlsen-Verlag produziert und Schülern abgegeben. Im Rathaus stritt man sich dann über das einseitige Familien- und Menschenbild des Buches. Es fehlten darin Menschen anderer Hautfarbe, kritisierten linke und grüne Parlamentarierinnen. Die Sprache sei männlich dominant, unter den Namen komme kein ausländischer vor, wurde argumentiert. Die Kritik wirkte. Die zweite Auflage erschien politisch korrekt. •
Der Band «Teich-Matrosen» von Peter Härtling (unten) gehört zur eben erschienen Jubiläumsedition «Grosse Autoren gratulieren Pixi».
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Leben mit halbem Herz - Wir begleiten und unterstützen Familien von Kindern, die mit nur einer Herzkammer geboren werden. Wir kämpfen dafür, dass sie ihr Lachen nicht verlernen.
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VON TILLS REISE
ZU DEN STERNEN
Freundinnen besuchen Till w채hrend einer Chemotherapie im Kinderspital Z체rich (2008).
~ Hintergrund ~ STERNENKINDER
Brigitte Trümpy hat vor vier Jahren ihren Enkel Till verloren. Er starb an einem Hirntumor. Heute steht Brigitte Trümpy anderen betroffenen Grosseltern bei. Und hat ein Buch über ihren Enkel geschrieben.
«Der kleine Mann hat Krebs.»
A
n Weihnachten 2006 kam die Diagnose, dass Till Krebs hat. Gerade mal siebenjährig war er da. Über ihm und seiner Familie brach eine Welt zusammen. Tills Mutter Kerstin Birkeland Ackermann verschickte ein Rundschreiben an alle Bekannten: «Till hat einen Hirntumor. Wir schaffen das nicht allein und brauchen eure Hilfe!» Von da an informierte sie darüber, wie es Till geht und was passiert, wenn man plötzlich auf dem «Planeten Onko» ausgesetzt wird. Anfangs wusste Tills Grossmutter Brigitte Trümpy nicht, was sie von der Initiative ihrer Tochter halten sollte, die nicht nur Bekannte mit einbezog ins Familienleid. Die Till-Mails zogen immer weitere Kreise und er- ~
Von DANIELA SCHWEGLER (Text) und KERSTIN BIRKELAND, NICOLA PITARO (Fotos) # 01 ~ 2014
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~ Hintergrund ~ STERNENKINDER
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«Es ist normal, dass du haderst, verzweifelt und wütend bist. Aber irgendwann musst du einen Schritt weiter kommen.»
~ reichten schliesslich 150 Menschen aus der ganzen Schweiz. Kerstin begann, gezielt um Hilfe zu fragen, und teilte mit, was sie benötigt und was sie nicht braucht. Sie stellte Pläne auf, in denen sie die Zeiten von Tills Bestrahlungen im Kinderspital notierte und die Fahrten, die sie und ihr Mann Simon von ihrem Wohnort Dielsdorf aus nicht selber bewältigen konnten. Die Fahrdienste wurden alle geleistet, und auch immer wieder andere kleine Hilfsdienste. «Für uns war das Überlebenshilfe», sagt die heute 64-jährige Grossmutter Brigitte Trümpy. Weil das Schreckliche auf mehrere Schultern verteilt werden konnte. Das Solidaritätsnetz trug. «Jeder Mensch, der da war für uns, war ein Geschenk», sagt sie dankbar. So dass für sie heute ganz klar ist, dass der mutige Schritt ihrer Tochter an die Öffentlichkeit richtig war: «Ich habe ganz viel gelernt von ihr.» Nun betritt Brigitte Trümpy selber die Bühne der Öffentlichkeit. Ihr Buch «Sternenkind. Wie Till seinen Himmel fand» ist eben im Wörterseh-Verlag erschienen. «Ich hoffe, dass ich durch mein Buch auch eine Plattform bekommen werde für die Anliegen von betroffenen Familien», sagt die Autorin. «Dass ich meine Bitte an die Menschen, einander nicht alleine zu lassen, wenn die Stürme des Lebens kommen, in die Welt hinaus schicken kann.» Ein Sturm tobt auch über dem blumenbewachsenen Garten vor dem Haus von Brigitte Trümpy im Glarner Dorf Netstal, während sie über die vier Jahre der Krankheit ihres Enkels berichtet. Dutzende Chemotherapien und über 70 Bestrahlungen liess ihr «kleiner Mann», wie sie Till liebevoll nennt, über sich ergehen. «Bis zum Punkt, an dem wir unendlich dankbar waren, dass er seinen Körper verlassen durfte.» Die aggressiven Behandlungen hatten alles kaputt gemacht – ausser den Krebs. Der Satz «Till hat Krebs», nahm Brigitte Trümpy die ganzen vier Jahre vollkommen gefangen. Die Welt um sie herum wurde grau. Tills Hirntumor war wie ein Monster, das sich über ihr und der Familie erhob. «Keiner wusste, wie es ausgeht. Mit dieser Angst zu leben, jahrelang ...» In die Angst mischten sich Wut, Zorn und Bitterkeit. «Dass unser kleiner Mann wohl würde sterben müssen, fand ich so fürchterlich! Wenn schon, dann wäre doch ich dran. Aber sicher nicht Till!» In der ersten Zeit nach der Diagnose ertrug Brigitte Trümpy den Anblick gesunder Kinder kaum noch. Warum er? Ausgerechnet ihr sanfter, lieber Till? Unterdessen ist wieder Ruhe eingekehrt in Brigitte Trümpys Leben. «Es ist normal, dass du haderst, verzweifelt und wütend bist. Aber irgendwann musst du einen Schritt weiter kommen», sagt die 64-Jährige heute, da die schwersten Stürme vorbei sind. Trümpy hat einen grossen Frieden gefunden, verbunden mit einer noch grösseren Dankbarkeit. Dazu kommt eine wahnsinnige Kraft, die sie vorwärts treibt – nicht nur als Schriftstellerin. Schon vor einiger Zeit hat Brigitte Trümpy die Sternenkinder-Grosseltern-Vereinigung gegründet. «Es ist eine der grössten Herausforderungen für Grosseltern, ein Enkelkind durch eine schwere, akute oder chronische Krankheit oder vielleicht sogar in den Tod begleiten zu müssen», sagt die Grossmutter. Ihre Vereinigung ist Anlaufstelle für Betroffene, aber auch für Fachstellen und Fachleute. Brigitte Trümpy steht «Sturmfamilien» und «Sturmgrosseltern» bei, wie sie die Betroffenen nennt. Indem sie Briefe und Mails schreibt, telefoniert, die Menschen trifft, ihnen zuhört, ~
«Till ist zu unserem Lehrer geworden. Weil er seine Krankheit angenommen und nie gehadert hat.»
# 01 ~ 2014
Brigitte Tr端mpy im Garten ihres Hauses in Netstal GL
~ Hintergrund ~ STERNENKINDER
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«Wie wenn er mit einem Fuss schon am anderen Ort gestanden hätte. Er hatte keine Angst, weil er sicher war, dass es ein guter Ort ist.»
~ Trost spendet, beisteht. Mit der Sternenkinder-Vereinigung hat sie viel Echo ausgelöst. Fachstellen wie die Kinderkrebs-Hilfen in der Schweiz, in Deutschland und Österreich, Elternhilfen oder Kinderhospize danken ihr, dass sie auch den Grosseltern eine Stimme verleiht. «Weil wir doppelt trauern. Wir tragen nicht nur den eigenen Schmerz des kranken Enkels mit, sondern auch das grosse Leid von Mama und Papa.» Dabei, und das sei wie ein Wunder, sei es am Schluss Till gewesen, der sie getröstet habe. «Till ist zu unserem Lehrer geworden. Weil er seine Krankheit angenommen und nie gehadert hat.» Der kleine Mann habe jeden Tag das gemacht, was möglich gewesen sei. Wenn es ihm schlecht ging, sei er halt auf der Matratze gelegen und habe nichts gemacht. Schliesslich sei ihr Enkel sogar religiös geworden, habe sich eine Kinderbibel gekauft und der Familie kundgetan, dass er mit Gott spreche. Hoppla!, dachte seine Familie. Weil Till nicht speziell religiös erzogen worden war. Auch in andere Religionen vertiefte er sich. Etwa in den Glauben der Inuits, des Volks in Grönland, dessen Draht zur Anderswelt es ihm besonders angetan hatte. «Irgendwann hat er eine Verbindung geschaffen zu etwas. Wie wenn er mit einem Fuss schon am anderen Ort gestanden hätte. Er hatte keine Angst, weil er sicher war, dass es ein guter Ort ist.» Brigitte Trümpy hält kurz inne, senkt den Blick. «Das war überwältigend.» Diese Sicherheit des kleinen Mannes hat schliesslich auch ihr eine neue Welt eröffnet. «Eine Spur voller Licht, Hoffnung, Wärme und Liebe» habe sich seither aufgetan in ihrem Leben. Heute ist sie sich sicher, dass Kindern die Tür zu einer anderen Welt offen steht, die bei den meisten Erwachsenen geschlossen ist. Auch Malin, Tills kleine Schwester, die keine Sekunde von der Seite ihres Bruders gewichen ist, kennt diese Welt. Till besuche sie immer wieder. «Du musst dich nicht fürchten. Ich bin bei dir», habe er seiner Schwester mitgeteilt, so Brigitte Trümpy. «Und ich hab ihr gesagt, sie solle ihm ausrichten, dass er auch mal bei mir vorbeischauen solle», sagt sie, «ich erwarte ihn im Gästezimmer.» Nun ist Brigitte Trümpy schon unterwegs zu neuen Ufern. Zusammen mit anderen Frauen hat sie den Verein Sternentaler gegründet, mit dessen Hilfe sie Sturmfamilien unbürokratische und schnelle Hilfe leisten will. Indem zum Beispiel eine Haushaltshilfe bezahlt wird, wenn alles über einer Familie mit einem schwer kranken Kind zusammenbricht. Oder eine Leselampe für ein fast blindes Kind, bei welcher die Invalidenkasse blockt. «Denn es gibt viele Menschen, die gerne etwas bezahlen würden für dringend nötige Hilfe», ist Brigitte Trümpy sicher. «Auf unserer Homepage berichten wir, wie wir die Spendengelder ein«STERNENKIND» setzen.» VON BRIGITTE TRÜMPY Auch mit diesem neusten Projekt und mit ihrem Buch trägt Brigitte Trümpy Tills Vermächtnis weiter. Er sagte – angesichts der vielen HelWörterseh Verlag, fer, auf welche die Familie stets zählen durfte – zu seiner Mutter: «Gäll, 192 Seiten, 36.90 Franken, ISBN 978-3Mami, die Schweiz ist das schönste Land der Welt. Hier gibt es nur gute 03763-044-0. Menschen!» «Und da bleiben wir dran», sagt Brigitte Trümpy, «weil es stimmt.» •
www.sternenkinder-grosseltern.ch # 01 ~ 2014
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F U A R E M M O S P L A R DE Von GEORG GINDELY (Text) und NICOLA PITARO (Fotos)
en bring ei r e v r Webe er und zw t i r g r d Ma egertocht Glarus. n u p i n p rn Se ohn, Schw i im Kanto e t l e s leg it S ros Die G ommer m Alp Oberb r S jeden nen auf de in Enkel
~ Hintergrund ~ FOTOREPORTAGE
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pätestens im März werden Sepp und Margrit Weber jeweils ungeduldig. Die beiden zieht es hinauf auf die Alp. Unten in ihrem Wohnort Netstal im Kanton Glarus läuft ihnen in den Wintermonaten manchmal ein bisschen zu wenig. Ausser wenn eines ihrer Enkelkinder zu Besuch kommt. Das ist zum Glück oft der Fall: Sepp (68) und Margrit (64) haben 16 Grosskinder. Mit zwei von ihnen, Franziska (9) und Tina (7), verbringen sie jeden Sommer auf der Alp Oberblegi. Kaum beginnen die Sommerferien, ziehen die beiden Enkelinnen mit ihrer Mutter Andrea Weber hinauf an den Oberblegisee. Die Grosseltern Margrit und Sepp, Vater Franz Weber, Knecht Otto und Schnupperlehrling Stefan sind schon seit Mitte Mai auf der Alp. 72 Kühe, 80 junge Rinder, 42 Schweine, eine Schar Laufenten, zwei Esel, zwei Hunde und ein Maultier sind mit ihnen dort. Seit 26 Jahren bewirtschaften die Webers die 251 Hektaren grosse Alp Oberblegi mit Alphütten im Unterstafel und im Oberstafel. Zehn bis elf Tonnen Käse stellen sie jedes Jahr her. Den grössten Teil – acht Tonnen – verkaufen sie direkt an Stammkunden im Tal oder an Touristen, die im Sommer die Alpen besuchen. Den Rest vermarktet die Käsegenossenschaft Glarona in Glarus. DER SOHN IST DER CHEF Seit Sepp und Margrit die Pacht übernommen haben, arbeitet auch ihr Sohn Franz auf der Alp. Jeden Sommer der letzten 26 Jahre waren sie gemeinsam oben. Zuerst war der Sohn ihr Angestellter, heute ist es umgekehrt: 2006 hat Franz die Leitung des Alpbetriebs übernommen. Das war ein einschneidender Wechsel für die ganze Familie. Nun war plötzlich der Sohn der Chef, und Sepp musste zurückstehen. Das sei ihm nicht immer leicht gefallen, gibt Sepp zu. Aber er habe gelernt, sich zurückzuhalten. Und seine Arbeit zu machen.
Seit jeher sind er und seine Frau für die Zubereitung des Käses zuständig. Um 5 Uhr stehen sie auf, um die Kühe zu melken. Die Milch fliesst über die Melkanlage direkt ins Käsekessi. Dann verdicken Sepp und Margrit die Milch, schneiden sie klein, erhitzen sie und geben die Masse in eine Form. Damit die Käselaibe gut reifen, müssen Sepp und Margrit sie immer wieder umdrehen – eine anstrengende Arbeit. Aber nicht zu anstrengend, sagt Margrit. Die körperliche Belastung hält sie immer noch gut aus. Wenn sie etwas mehr mitnimmt als früher, dann ist es der Trubel auf der Alp. Im Sommer kommen fast jeden Tag Wanderer vorbei. Oder es landen plötzlich 20 Fallschirmspringer der Armee vor der Hütte. Oder so wie heute: Ein neugieriger Journalist stellt Fragen über Fragen. Sodass Margrit nicht dazu kommt, das Mittagessen zuzubereiten. SPIELSACHEN ÜBERALL Sohn Franz und Schwiegertochter Andrea verabschieden sich bald: Sie sind an diesem Tag im Unterstafel beschäftigt, 20 Minuten vom Oberstafel entfernt, und bereiten in der dortigen Besenbeiz Käseplättli für eine grosse Wandergruppe vor. Die Grosseltern bleiben mit ihren Enkelkindern Franziska und Tina auf der oberen Alp. Die Mädchen haben bereits das vor kurzem geborene Kälbchen besucht und die Schweine begrüsst. Danach beginnen sie, kleine Ställe für ihre Holzkühe zu bauen. Grossvater Sepp kommt in einer Pause heraus und hilft ihnen dabei. Oft aber sind die beiden alleine unterwegs. «Hier oben auf der Alp muss man die Kinder halt nicht so gaumen wie in der Stadt», sagt Sepp. Auch Spielsachen brauchen die beiden Enkelinnen fast keine. Was sie brauchen, steht oder liegt herum: Tiere, Steine, Stecken, Gräser, Blumen. Der Spielplatz von Franziska und Tina ist riesig und besteht aus Alpweiden, einem Wasserfall, Geröllhalden und einem See. Der Oberblegisee wird im # 01 ~ 2014
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Sommer oft genug warm, dass man darin baden kann. Die Kinder lieben es, hineinzuspringen. Die Grosseltern weniger. Aber wenn Zeit ist, gehen alle zusammen zum Ufer, werfen Steine ins Wasser oder beobachten die Kaulquappen. EIN BISSCHEN PRIVATSPHÄRE Meist ist aber nicht viel Zeit. Die Tage sind voll mit Arbeit, alleine ist man selten. Sohn Franz, ein begnadeter Handwerker, hat die Alphütte und den Stall vor einigen Jahren umgebaut. Es gibt jetzt eine Dusche, einen gemütlichen Aufenthaltsraum und vor allem eigene Schlafzimmer für Eltern, Kinder, Grosseltern und Angestellte. Ein bisschen Privatsphäre also. «Das ist wichtig», sagt Schwiegertochter Andrea. Sie hat ihren Platz gefunden in der Familie und auf der Alp, «jeder hat Achtung vor dem anderen», sagt Sepp. Nicht immer ist es einfach, wenn drei Generationen zusammen wohnen und arbeiten, das wissen alle. Aber sie sprechen miteinander, wenn es Probleme gibt, oder nehmen sich zurück. Ihr Leben tauschen würden sie niemals wollen. Am Abend, wenn die Arbeit gemacht ist, sitzen alle zusammen in oder vor der Hütte. Oft klopfen die Grosseltern mit ihren Enkeltöchtern einen Jass, und Grossmami Margrit lobt Franziska und Tina, wenn sie einen gelungenen Stich machen. Später nimmt Franziska ihr Schwyzerörgeli hervor und spielt einige Ländler. Die anderen hören zu, plaudern, lachen. Nach den Schulferien zieht Andrea mit ihren Töchtern ins Tal zurück. Spätestens Ende September müssen die anderen die Alp auch verlassen. So verlangt es das Gesetz im Kanton Glarus. Franz und Andrea bewirtschaften dann wieder ihren Hof in Schwändi, die Kinder gehen zur Schule. Die Grosseltern Sepp und Margrit ziehen zurück nach Netstal. Und freuen sich auf den nächsten Sommer. •
~ Kolumne ~ AUS DER PRAXIS
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Übergriffige Schwiegermutter
Verletzender Enkel
FRAGE EINER 33-JÄHRIGEN JUNGEN MUTTER Vor drei Monaten haben wir unser erstes Kind bekommen. Als ich mit dem Baby im Zimmer war, noch benommen von der Narkose nach einem Kaiserschnitt, besuchte uns meine Schwiegermutter. Sofort hat sie den Kleinen hochgehoben und abgeküsst, bevor ich ihn noch im Arm gehalten habe. Das hat mich verletzt, ich konnte aber im Moment nichts sagen. Jetzt, wo ich wieder zuhause bin, taucht die Erinnerung daran immer wieder auf bei mir. Ich kann sie einfach nicht weglegen. Soll ich mit meiner Schwiegermutter darüber sprechen?
FRAGE EINER 65-JÄHRIGEN GROSSMUTTER Mein Enkel, 3 ½ Jahre alt, ist ein lieber und braver Bub. Seine kleine Freundin dagegen ist ein keckes Mädelchen. Neulich habe ich die beiden auf dem Spielplatz gehütet. Sie sassen auf einer Schaukel, die ich angestossen habe. Da flüsterte das kleine Mädchen meinem Enkel etwas ins Ohr, worauf er zu mir sagte: «Du blöde Kuh!» Ich war verblüfft und wusste nicht, was tun. Wie soll ich auf so etwas reagieren?
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I
ie haben eine tiefe Erfahrung gemacht mit der Gehr Enkel hat Sie überrascht mit seinem plötzlichen «Anburt Ihres ersten Kindes. Diese Erfahrung führt griff», und Sie vermuten, dass er von seiner kleinen Freunweit weg vom Alltag in eine andere, ganz besondere din dazu angestiftet wurde. Offenbar will er damit die Welt. Frédéric Leboyer, der Vertreter der sanften Geburt, Grenzen Ihrer Toleranz ausloten. beschreibt die Verbindung zwischen Mutter und NeugeboreSie haben die Möglichkeit, mit Humor zu reagieren, indem nem als einen Raum der Stille, in dem die beiden sich ganz Sie sich umsehen und sagen: «Kuh? Wo gibt es denn da eine nahe sind, und in den niemand eindrinKuh? Ich sehe keine.» Damit lenken Sie gen sollte. Das Verhalten Ihrer Schwiedie Beleidigung von Ihrer Person ab ins germutter stellt für Sie einen Eingriff in Leere. diesen geschützten Raum dar. Weil Sie Es kann sein, dass die beiden das Spiel nach der Geburt sehr durchlässig und verwiederholen – Kinder sind oft hartnäckig. letzlich waren, konnten Sie nicht auf die Dann können Sie Konsequenzen eintreStörung reagieren. Das ist verständlich. ten lassen, indem Sie den Ausdruck wörtDennoch: Könnte es sein, dass Sie sich öflich nehmen. «Eine Kuh kann euch nicht ters zurückhalten und schweigen, wenn schaukeln.» Sie sich eigentlich abgrenzen möchten? Achten Sie darauf, dass Sie souverän bleiVielleicht hat Ihre Schwiegermutter tatben, auch wenn Sie sich verletzt fühlen. ELISABETH SCHLUMPF ist Diplomsächlich eine Tendenz zu Übergriffen. Ihre Haltung soll nicht als Strafaktion, Psychologin und Psychotherapeutin Dann wird sich eine ähnliche Szene wiesondern als völlig logische Folge der kindin eigener Praxis. Die Autorin verschiedener Lebenshilfe-Bücher ist derholen. lichen Aussage erscheinen, denn: Eine Grossmutter eines 18-jährigen Enkels. Können Sie sich vorstellen, dass Sie ihr Kuh hat keine Hände zum Anstossen der www.elisabethschlumpf.ch dann ruhig und bestimmt sagen, was Sie Schaukel! • möchten oder nicht möchten, zum Beispiel: «Gib mir doch bitte das Büblein in den Arm. Es ist Zeit zum Stillen», wenn das angesagt ist. Sie können auch Ihren Mann bitten, Sie zu unterstützen, wenn Sie eine Bitte an seine Mutter richten. Das festigt Ihr Gefühl, dass Sie sich als Elternpaar einig sind. •
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~ Dossier ~ ZUM ERSTEN MAL GROSSELTERN
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IER DOSS
DAS DA ERSTE MAL
Von PIUS ACHERMANN (Text) und SIMONE BISSIG (Illustrationen)
Grosseltern sind heute in der Regel 55 bis 65 Jahre alt, wenn die ersten Enkelkinder auf die Welt kommen. Nicht allen gelingt der Sprung in die neue Rolle gleich gut.
W
ie war das noch in den sechziger und siebziger Jahren, als wir heutigen Grosseltern das erste Kind erwarteten? Da war meine jüngste Schwester: Mit 30 Jahren bekam sie ihr erstes Töchterchen, ihr Mann als Spätberufener war noch im Studium. Da sie ganz in der Nähe meiner Eltern wohnte, sprang unsere Mutter ein und übernahm ganz selbstverständlich das grossmütterliche Pflichtenheft, damit meine Schwester als kaufmännische Angestellte ihren Haushalt finanzieren konnte.
Wie war das bei uns? Meine Frau, 24, junge Lehrerin mit Zusatzausbildung Säuglingspflege, ich als Schreiberling in meinem ersten Job, mussten 150 Kilometer von den Eltern entfernt alleine durch. Auch als nach dem ersten Sohn im Jahrestakt zwei weitere folgten und später noch die Tochter. Es ging ebenfalls. Auch wenn unsere Kinder ihren Grosseltern nicht so nahe standen wie unsere näher bei ihnen aufgewachsenen Nichten und Neffen. Die Bandbreite der Unterstützungsmöglichkeiten von frisch verheirateten Söhnen und Töchtern durch Grosseltern war damals schon gross. Das ist sie heute noch. # 01 ~ 2014
Was sich geändert hat, zeigt ein Blick in die Geburtenstatistik des schweizerischen Bundesamtes für Statistik. Er zeigt das Abbild des demographisch-soziologischen Wandels in den vergangenen 40 Jahren: Von den Müttern, die 1970 in der Schweiz Kinder zur Welt brachten, waren rund zwei Drittel zwischen 20 und 29 Jahre alt, 28 Prozent zwischen 30 und 39. 2012 präsentierte sich eine gegenläufige Tendenz: Nur noch knapp ein Drittel gehörte zur ersten Kategorie, 61 Prozent waren bei der Geburt ihres Kindes zwischen 30 und 39 Jahre alt. ANDERE PRIORITÄTEN ALS FRÜHER Studien zeigen auf, dass die jungen Familien ihre Prioritäten in der Lebensgestaltung verschoben haben. Viele Frauen streben wie die Männer die bestmögliche Ausbildung an, wollen im Beruf Fuss fassen, allenfalls Karriere machen, finanziell selbstständig sein, das Leben geniessen. Und erst dann Kinder kriegen. Viele dieser Mütter kehren nach dem Mutterschaftsurlaub auch wieder in das Berufsleben zurück. Das hat Auswirkungen auf die heutige Grosselterngeneration. Untersuchungen des Soziologischen Instituts der Universität Zürich gehen davon aus, dass Grosseltern heute in der Schweiz rund 100 Millionen Stunden im Jahr investieren, um ihren Kindern trotz eines erfüllten Berufslebens beider Partner das Kinderhaben zu erleichtern. Aber je später ihre Söhne und Töchter Kinder kriegen, umso älter sind die Grosseltern, wenn sie zum ersten Mal von der zweiten in die dritte Generation rücken und von ihren Enkelkindern ~ in die Pflicht genommen werden.
~ Dossier ~ ZUM ERSTEN MAL GROSSELTERN
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~ Dossier ~ ZUM ERSTEN MAL GROSSELTERN
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~ Heute sind Grosseltern, wenn die ersten Enkel kommen, in der Regel 55 bis 65 Jahre alt. Tendenz steigend, sagen die Statistiker. Aber, sagen Grosseltern-Forscher: Sie fühlen sich im Vergleich zu unseren Eltern, respektive unseren Grosseltern, um Jahre jünger. Sie sind jung geblieben, dazu mobil, unabhängig, flexibel, belastbar. «Von Kopf bis Fuss signalisieren sie», schreibt die deutsche Buchautorin und Grossmutter Christiane von Grone, «wir gehören noch lange nicht zum alten Eisen, sind so fit wie keine Generation zuvor in unserem Alter. Unsere Lebensumstände sind erheblich besser als bei sämtlichen Grosselterngenerationen vor uns.» OFFENER UND WENIGER AUTORITÄR François Höpflinger, Titularprofessor am Soziologischen Institut der Universität Zürich, macht im Verhältnis zwischen Grosseltern und Enkeln auf weitere Unterschiede zu früher aufmerksam. An die Stelle autoritärer Erziehungsprinzipien seien nicht-autoritäre Beziehungen zwischen Eltern und Kindern, zwischen Enkelkindern und Grosseltern getreten. Damit habe sich die Qualität der Beziehung zwischen den Generationen deutlich verbessert. Und schliesslich seien ältere Menschen heute gewohnt, mit sozialen und technischen Veränderungen umzugehen. «Sie sind damit besser in der Lage, offen für neue Generationen zu sein und ihre Lebenswerte zu verstehen und zu akzeptieren», stellt der Doyen der schweizerischen Alters- und Generationenforschung fest. Nicht immer gelingt Grosseltern aber nach ihrem Sprung in die dritte Genera-
PFLICHTORIENTIERTE GROSSMÜTTER Sie suchen am häufigsten Kontakt mit ihren Enkelkindern. Viele von ihnen betreuen diese regelmässig. Diese Grossmütter fühlen sich voll verantwortlich für ihre Enkelkinder, ohne das als Belastung zu empfinden. Sie sind zufriedene Grossmütter und holen oft nach, was sie bei den eigenen Kindern versäumt haben.
HOCH ENGAGIERTE GROSSMÜTTER Typisch für diese Grossmütter ist ihr hohes Engagement bei Einzelaktivitäten. Sie backen und kochen, erzählen Geschichten und spielen viel. Ein Ausflug jagt den nächsten. Sie geniessen das Grossmutterdasein und wollen den Enkelkindern auch ihre Lebensauffassung weitergeben.
INTEGRIERTE GROSSMÜTTER Grossmuttersein bedeutet für sie im besonderen Mass Nähe zu den eigenen Kindern. Kinder und Enkelkinder haben bei integrierten Grossmüttern Vorrang vor den eigenen Interessen. Es ist ihnen wichtig, gebraucht zu werden. Sie leben in einem sehr traditionellen Familienverständnis.
AMBIVALENTE GROSSMÜTTER Diese Grossmütter haben weniger Kontakt mit Enkelkindern. Sie haben einerseits hohe Erwartungen an das Grossmuttersein und fühlen sich sehr verpflichtet. Andererseits ziehen sie sich aufgrund von Enttäuschungen zurück. Sie suchen sich oft ein Lieblingsenkelkind, mit dem sie einige Gemeinsamkeiten teilen - eine Besonderheit, die nur bei diesem Grossmuttertyp auffällt.
FAMILIEN-UNABHÄNGIGE GROSSMÜTTER Diese Grossmütter haben ihr Leben weitgehend unabhängig von ihren Kindern und Enkelkindern eingerichtet. Sie treffen diese entweder zu ritualisierten Anlässen oder zufällig. Auffallend ist, dass diese Grossmütter ihr Leben allein organisieren, was andere oft in Anlehnung an die Familie tun. Nach Herlyn, I./ Kistner, A. (1998): Grossmutterschaft im weiblichen Lebenszusammenhang. Herbholzheim, Centaurus-Verlag
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tion eine glückliche Landung. Bei Frauen und Männern kann es gut sein, dass sie sich als Grosseltern zu jung fühlen. Vielleicht sind sie selbst noch voll oder wieder im Berufsleben engagiert. Die Aussicht auf ein Enkelkind und die daraus befürchteten Verpflichtungen können dann ungelegen kommen. «Muss das unbedingt gerade jetzt sein, jetzt, da die Tochter oder der Sohn noch in Ausbildung oder noch viel zu jung ist, um Kinder zu kriegen?» Plötzlich in die Grosselterngeneration gestossen zu werden, kann dann wie ein Schock wirken. ZIELSTREBIGE MÜTTER In der Grosseltern-Forschung werden für Grossmütter und Grossväter auch gerne Typologien kreiert, in die sie sich selber einsortieren können. Das auf der linken Seite stehende Beispiel einer verhaltenstypischen Unterscheidung von Grossmüttern stammt aus einer 1998 entstandenen deutschen Studie. Das Autorenteam der Universität Göttingen hat die befragten Grossmütter anschliessend in fünf verschiedene Kategorien eingeteilt. Je ausgeprägter diese Merkmale, umso grösser schätzen die Grosselternforscher die Auswirkungen auf Akzeptanz und Abwehr durch die jungen Mütter ein. Gerade Grossmütter der ersten und der zweiten Kategorie, also pflichtorientierte und hoch engagierte Omas, haben daran zu denken: Junge Mütter sind heute selbstständig, gesundheitsbewusst und zielstrebig. Sie nehmen an Müttertreffen, Selbsterfahrungsgruppen und Schwangerschaftsgymnastik teil. Und haben meistens auch Freundinnen, die bereits eigene Kinder haben. Der Erfahrungs-
DER STRENGE OPA Er zeigt kein übermässiges Interesse an seinem ersten Enkelkind – das aber bitte schön ein Enkelsohn sein sollte. Er ergreift die Flucht, wenn das Kind brüllt. Erst wenn er sich mit dem Enkelkind unterhalten kann, erwacht langsam sein Interesse.
DER LUSTIGE OPA Er hat zwar nichts mit Wickeln und Füttern am Hut, aber er wackelt mit den Ohren, hüpft und tanzt, pfeift und singt. Er ist für jeden Unsinn zu haben und verblüfft damit seine Familie, die ihn so gar nicht kannte.
DER MODERNE OPA Er nimmt sein Enkelkind ohne Scheu auf den Arm und wickelt es, ohne die Nase zu rümpfen. Er war bei seinen eigenen Kindern einer der ersten «neuen» Väter – oder wäre es zumindest gewesen, wenn man ihn gelassen hätte. Jetzt schiebt er den Kinderwagen, den er den jungen Eltern geschenkt hat, stolz durch die Gegend.
DER SONNTAGS-OPA Er ist noch berufstätig. Jeden Sonntag bringt er seinem Enkelkind etwas Tolles mit. So richtig Feuer und Flamme ist er aber erst, wenn er dem Enkelkind etwas Besonderes beibringen kann: Skifahren, Wandern oder Schachspielen.
DER NICHT-OPA Er mag es nicht, wenn ihn seine Frau allein lässt, um den Enkel zu hüten. Er möchte im Mittelpunkt stehen, umsorgt werden, den Ruhestand geniessen. Kinder stören beim Zeitunglesen, machen Unordnung und Krach. Nach Christiane von Grone: «Das Grosseltern-Handbuch»
schatz der Grossmütter wird dann möglicherweise nur noch zum Teil in Anspruch genommen oder reizt zum Widerspruch. KLEINE WARNUNG ZUM SCHLUSS In welche Kategorien lassen sich die angehenden Grossväter einteilen? «Vor und unmittelbar nach der Geburt des ersten Enkelkindes bleiben Grossväter Randfiguren», schreibt Reinhart Lempp, Ehrendoktor der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg in seinem mit Loriot-Bildern illustrierten Büchlein ‹Enkel für Anfänger›, erschienen 1989. Sie hätten im Vergleich zu den Grossmüttern vorder# 01 ~ 2014
hand keine Kompetenz, bräuchten sich nur zu freuen und – wenn nötig – etwas Geld bereitzustellen. Eine solche Charakterisierung mag heute aber nur für einen kleinen Teil von Grossvätern zutreffen. Christiane von Grone unterscheidet fünf verschiedene Opa-Typen (siehe oben). Wer sich schon vor der Geburt des ersten Enkelkindes – ob angehende Grossmutter oder Grossvater – mit einer dieser Kategorien identifizieren will, sei gewarnt. Eine solche Selbsteinschätzung kann sich grundlegend ändern, wenn die Grosseltern das frisch geborene Enkelkind zum • ersten Mal in den Armen halten.
~ Dossier ~ ZUM ERSTEN MAL GROSSELTERN
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GROSSELTERN SEIN Weshalb es für frisch gebackene Grosseltern wichtig ist, etwas Abstand zu wahren. Und was es sonst für ein gutes Verhältnis mit den Eltern der Enkelkinder braucht.
Von MELANIE BORTER (Text) und SIMONE BISSIG (Illustrationen)
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rosseltern sind jederzeit verfügbar, leben abgeklärt im Ruhestand, sind bereit, die junge Familie in jeder Notlage zu unterstützen, und stehen den Eltern ihrer Enkelkinder mit Rat und Tat bei: Diese Klischees gelten nicht mehr. Das schreibt die Psychotherapeutin und Autorin Elisabeth Schlumpf in Ihrem Buch «Enkel sind ein Geschenk». Aus ihren zahlreichen Befragungen und Gesprächen über das Ver-
hältnis von heutigen Grossmüttern und Grossvätern zu ihren Enkelkindern geht hervor: «Den einen fehlt – im Berufsleben noch zu fest verankert – ganz einfach die Zeit. Andere bekommen rasch einmal zu spüren, dass ihr Beistand gar nicht erwünscht ist, weil die nächste Generation eigene Wege in der Kindererziehung gehen will und möglichst unabhängig von der eigenen Elterngeneration bleiben möchte.» Schlumpf zieht ein klares Fazit: «Heutige Grosselternschaft bedeutet, # 01 ~ 2014
individuelle Lösungen zu finden für die eigenen Möglichkeiten des Kontaktes mit der Enkelfamilie.» Es ist also müssig, nach Patentrezepten für angehende Grosseltern zu suchen. Gleichwohl soll hier auf drei Ratschläge für angehende Grosseltern hingewiesen werden. Denn mit der Ankunft eines Enkelkindes verändert sich die gesamte Familiendynamik, was Buchautorin und Grossmutter Christiane von Grone im «Grosseltern-Handbuch» anhand der ~
~ Für Grosseltern ~
VERHALTENSKODEX Dieser Verhaltenskodex für angehende Grosseltern und Eltern kann den Austausch zwischen den Generationen erleichtern und zum gegenseitigen Verständnis beitragen. Am besten sollte er – noch vor dem ersten Hütedienst – mit den Eltern des ersten Enkelkinds diskutiert werden.
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Grosseltern fragen nach, wenn sie etwas nicht verstehen, statt sofort einen guten Ratschlag zu geben oder Kritik zu üben.
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Grosseltern und Eltern klären von Anfang an Wünsche, Erwartungen und Bedürfnisse ab. Denn beide Parteien wissen, Klarheit bezüglich Häufigkeit des Kontaktes, des Hütens und allgemein der Zuständigkeiten und Vorstellungen in Sachen Erziehung erleichtern das Miteinander sehr.
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Grosseltern und Eltern müssen für ein gutes Einvernehmen ihre Meinungen nicht zwingend teilen, aber diese kennen und respektieren. Grosseltern machen deshalb auch Zugeständnisse, weil sie wissen, dass ein stures Beharren auf der eigenen Meinung niemanden weiter bringt.
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Grosseltern und Eltern hören einander zu. Was im ersten Moment vielleicht völlig absurd tönt, kann bei näherer Betrachtung auch eine gute Ansicht sein.
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Grosseltern und Eltern freuen sich gemeinsam über die Entwicklung und die Fortschritte des Enkelkindes und orientieren sich an den positiven Erlebnissen und Erfahrungen. Sie pflegen daneben aber auch die Beziehung untereinander. Es muss sich nicht immer alles um die Kleinen drehen, auch die Bedürfnisse und Interessen der Grossen sind wichtig.
8
Grosseltern und Eltern besprechen (vielleicht an regelmässigen Treffen in Form eines Familienrates) die Entwicklung des Kindes, gegenseitige Erwartungen sowie kleinere und grössere Schwierigkeiten.
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Die Eltern geben die Spielregeln bezüglich Tagesrhythmus oder Essverhalten vor. Die Grosseltern lassen sich diese Regeln erklären und versuchen, sich möglichst daran zu halten.
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Grosseltern und Eltern wissen, klare Regeln und vertraute Strukturen geben Kindern zwar Halt und Orientierung, diese müssen bei Grosseltern und Eltern aber nicht haargenau gleich sein. Wichtig ist für die Kinder die Erfahrung, dass Eltern und Grosseltern sich gegenseitig respektieren und niemals abwerten.
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Grosseltern konkurrenzieren die anderen Grosseltern nicht, weil sie wissen, sie stressen damit nur sich selbst und alle anderen. Grosseltern versuchen sich deshalb untereinander zu verständigen, zu arrangieren und zu ergänzen.
Dieser Verhaltenskodex wurde auf der Basis des pro juventute Elternbriefes «extra» Nr. 2 zusammengestellt.
~ Dossier ~ ZUM ERSTEN MAL GROSSELTERN
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~ Statistik 1970/2012 ~
JUNGE MÜTTER WERDEN ÄLTER Geburten insgesamt
1970
~ Geschichte eines werdenden Grossvaters sehr schön zeigt: «Meine Frau und ich hatten unterm Dach ein Kinderzimmer eingerichtet mit allem Drum und Dran, samt Teddybär und Badeente. Die Gestaltung dieses Kinderreichs hat uns einfach Spass gemacht. Unsere Tochter war von unsern Vorbereitungen aber gar nicht begeistert. ‹Ihr habt uns überrannt!›, beschwerte sie sich. ‹Wir fühlten uns unter Druck gesetzt und verpflichtet, euch das Baby alle naselang zu bringen!› So hatten wir das natürlich noch nicht gesehen, und so war es auch nicht gemeint. Wir waren wohl etwas voreilig in unserer Freude. Aus dem Raum haben wir mittlerweile ein gemütliches Zimmer für alle Gäste gemacht.» VOR DER GEBURT DES ENKELKINDES Das Wann und Wie der Ankündigung, dass ein Baby unterwegs ist, hänge stark von der Beziehung zwischen den Generationen ab, sagt Psychotherapeutin Schlumpf. «Im Extremfall werden Grosseltern nach der Geburt mit der Tatsache überrascht, dass ein Enkelkind angekommen ist.» In allen anderen Fällen aber beginnt die Grosselternschaft bereits vor der Geburt des ersten Enkelkindes. RATSCHLAG 1: ZUVERSICHTLICH ZUHÖREN STATT ERZÄHLEN Dass es nicht ratsam ist, den werdenden Eltern zu berichten, wie schrecklich Schwangerschaften oder Geburten verlaufen sind, versteht sich von selbst. Darüber hinaus ist es aber für Grossmütter in spe grundsätzlich ratsam, so wenig wie möglich über ihre eigenen Schwangerschaften und Geburten zu berichten.
2012
Alter der Mütter
1970
2012
99 216 51 235 47 981
gesamt Knaben Mädchen
82 164 42 435 39 729
65% 28% 7%
20-29 jährig 30-39 jährig anderes Alter
31% 61% 8%
Aus der Geburtenstatistik des schweizerischen Bundesamtes für Statistik
Im Idealfall nur dann, wenn sie danach gefragt werden. Ähnliches gilt übrigens für die Grossväter: Diese sollten sich nicht mit ihrem Sohn oder Schwiegersohn verbünden, in dem sie erzählen oder auch nur bestätigen, wie schwierig das Leben mit schwangeren Frauen doch ist. Nicht allein das Erzählen der eigenen Erlebnisse, sondern auch wohlgemeinte Anregungen, Tipps und Hinweise würden schnell als Bevormundung empfunden, schreibt von Grone und bemerkt: «Grosseltern stehen in der zweiten und nicht in der ersten Reihe, das ist die erste Lektion, die ich lerne. Deshalb wahre ich Abstand zu ‹meiner› jungen Familie, bei gleichzeitig herzlicher Anteilnahme – ein gekonntes Sowohl-als-auch.» WENN DAS ENKELKIND DA IST «Eine tiefe bedingungslose Liebe, die sich sofort vertraut anfühlt wie die Liebe zu unseren eigenen Söhnen. Mit solch intensiven Gefühlen hatte ich nicht gerechnet», beschreibt von Grone die erste Begegnung mit ihrer Enkeltochter. Viele # 01 ~ 2014
Grosseltern empfinden so, wenn sie das erste Mal ihre Enkelkinder erblicken und in den Armen halten. Es ist wichtig, die Zurückhaltung, die schon während der Schwangerschaft geübt werden konnte, zu wahren. Auch wenn dies vor lauter Glück und Freude nicht immer leicht fällt. RATSCHLAG 2: BESUCHEN STATT EINVERNEHMEN Die ersten Wochen sind für die junge Familie sehr aufregend, intensiv und überwältigend, dies gilt es zu beachten. «Die Zauberformel heisst: Nähe bei gleichzeitiger Zurückhaltung. Bloss nicht übereifrig aufdrängen, nicht das Zepter übernehmen oder gar als moralische Instanz oder Supermama auftreten, sondern immer auf ein Signal der Kinder warten», rät von Grone. Miriam Stoppard formuliert dies in ihrem Buch «Grosseltern. Die ersten Jahre mit dem Enkelkind» noch radikaler: «Denken Sie immer daran, dass Ihre Enkel die Kinder Ihrer Kinder sind – nicht Ihre eigenen. Respektieren Sie dies.» Diverse Beiträge in Internetforen, auf denen sich junge Mütter austauschen, han-
59
~ Bücher ~
EMPFEHLUNGEN
DAS GROSSELTERN-HANDBUCH Christiane von Grone, GU, 2011, 176 Seiten, 21.90 Franken, ISBN 978-3-8338-2177-6
deln von dieser Problematik. So schreibt zum Beispiel eine junge Mutter: «Ich höre es überhaupt nicht gerne, wenn die Oma von ‹ihrem Kind› spricht. Und nach dem zweiten Hinweis von beiden Elternteilen, dass uns das stört, muss die Oma nicht mit ‹ich sag das trotzdem, das ist mein Kind› nachtreten.» Fakt ist: Eine Drei-Generationen-Beziehung beinhaltet Stolpersteine. Dies wird auch im pro juventute Elternbrief «extra» Nr. 2 festgestellt und sehr schön begründet: «Nähe bringt bekanntlich Wärme, verursacht aber auch oft Reibung.» RATSCHLAG 3: NEUES LERNEN STATT AUF ALTEN METHODEN BEHARREN Mit der Ankunft des ersten Enkelkindes wird auch eine neue Familie geboren. Und es ist nur natürlich, dass sich die nächste Generation neue Wege sucht. Die heutigen Grosseltern wollten damals vor 25 oder 35 Jahren ihre Erziehungsgrundsätze auch selbst festlegen und sich nicht von der älteren Generation belehren lassen. «Gewiss gibt es in der Erziehung bestimmte Modeerscheinungen, aber andere Neuerungen basieren auf soliden Forschungen», schreibt Stoppard. Sie rät daher: «Gehen Sie niemals davon aus, dass die alten Methoden die besten sind – sie sind es nicht immer. Sie belasten Ihre Kinder nur, wenn Sie auf den überholten Methoden beharren. Lernen Sie lieber die neuen Methoden, damit Sie gleichberechtigt Gedanken austauschen können.» Dass ein Beharren auf alten Methoden oft für Zündstoff in der Drei-Generationen-Beziehung sorgt, davon zeugen wie-
GROSSELTERN Die ersten Jahre mit dem Enkelkind. Dr. Miriam Stoppard, Dorling Kindersley, 2012, 224 Seiten, 24.50 Franken, ISBN 978-3-8310-2090-4
ENKELKINDER FORDERN UNS HERAUS Wie die Beziehungen zwischen Kindern, Eltern und Grosseltern gelingen können. Gertrud Ennulat, Klett-Gotta, 2004, 168 Seiten, 23 Franken, ISBN 3-608-93756-0
ENKEL FÜR ANFÄNGER Mit Zeichnungen von Loriot. Reinhart Lempp,Diogenes, 2007, 64 Seiten, 16.90 Franken, ISBN 978-3-257-06585-5
ENKEL SIND EIN GESCHENK Die Freuden der Grosseltern. Elisabeth Schlumpf, Kösel, 2010 , 191 Seiten, 26 Franken, ISBN 978-3-466-30891-0
PRO JUVENTUTE ELTERNBRIEF «EXTRA» NR. 2. Grosselternsein - eine bereichernde Herausforderung. pro juventute, 2009, 25 Seiten, 12 Franken, Artikel-Nr. PUBL-6053-U
derum Beiträge junger Mütter in entsprechenden Internetforen. Stellvertretend für viele hier nur eine Meldung: «Die Oma soll nicht immer auf die Erfahrung pochen. In 30 Jahren wurde eben auch das Eine oder Andere über Entwicklung und so weiter herausgefunden, da kann man ruhig mal was glauben.» KURSE FÜR GROSSELTERN Wer sich die neusten Erkenntnisse in Sachen Erziehung und Säuglingspflege lieber nicht von der Tochter, der Schwiegertochter, dem Sohn oder dem Schwie# 01 ~ 2014
gersohn erklären lässt, kann auch einen Grosselternkurs besuchen. Solche Kurse werden von Krankenhäusern, Hebammen oder Samaritervereinen angeboten. Meist werden Tipps und Tricks zum Thema Säuglingspflege und Ernährung sowie das Verhalten in Notfallsituationen und vieles mehr besprochen und gemeinsam geübt. •
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~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION
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Grossmutter auf dem Sprungbrett
N
ein, sie habe keinen Wunsch, beteuerte die Enkelin vor dem siebten Geburtstag. «Dann kannst du später etwas wünschen», versprach ich und fragte mich, ob sie wohl daran denken würde. «Ich weiss jetzt, was ich mir wünsche», verkündete sie schon eine Woche nach ihrem Geburtstag. Ich musste dreimal leer schlucken, als Anna ihren Wunsch äusserte: einen Sprung mit ihr vom Einmeterbrett. Ich bin alles andere als eine Wasserratte und auch nicht sehr sportlich. So suchte ich nach allen erdenklichen Ausreden: Ich weiss ja gar nicht, ob ich noch schwimmen kann! Zudem bin ich seit mindesten 45 Jahren nie mehr auf einem Sprungbrett gestanden! Hast du keinen anderen Wunsch? Das Kind liess nicht locker. Wenn sie sich doch nur ein Buch gewünscht hätte, eine CD, ein Paar Ski – oder gar ein neues Velo. Wie einfach wäre es gewesen, ihr das Gewünschte zu kaufen oder teilweise zu finanzieren! Doch hatte ich nicht stets
betont, wie wertvoll immaterielle Geschenke in unserer Konsumgesellschaft seien? Miteinander Zeit zu verbringen bei einem gemeinsamen Ausflug, einem Theater- oder Kinobesuch? Immer wieder schob ich den Entscheid hinaus, bis ich mich überwand, ihr den speziellen Wunsch zu erfüllen. In der Badi wollte ich zuerst ausprobieren, ob ich überhaupt noch schwimmen konnte. «Es geht ja gut», meinte das Kind. Dann versuchte ich vom Rand aus einen ersten Sprung – und tauchte mit Nase und Ohren voller Wasser wieder auf. Die Enkelin belehrte mich, beim Eintauchen auszuatmen. Nachdem dies gut gelungen war, wagte ich mich aufs Brett. Dieses befand sich zu meinem Entsetzen unmittelbar vor dem Badirestaurant! Ohne Brille sah ich ohnehin nicht klar. Also war es mir egal, ob mich jemand kannte. In die Tiefe schauend, fragte ich nochmals unsicher: «Soll ich wirklich springen?» «Du musst dich einfach trauen und gehen!», ermutigte mich das Kind.
Es war ein unbeschreibliches Gefühl – der Moment in der Luft, das Ein- und wieder Auftauchen. «Du hast mir mit deinem Wunsch mehr geschenkt, als ich dir geben konnte», sagte ich zu meiner Enkelin. Sie blickte mich strahlend an. Stolz marschierte sie an meiner Hand aus der Badi. •
MONIKA FISCHER, Reiden LU, ist Journalistin, siebenfache Grossmutter und macht seit 2012 bei der GrossmütterRevolution mit. Deren Mitglieder verfassen die Kolumne auf dieser Seite abwechslungsweise.
~ Über die GrossmütterRevolution ~
NETZWERK, PLATTFORM UND DENKFABRIK GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT Die Frauen der neuen Grossmütter-Generation, mit oder ohne leibliche Nachkommen, leisten einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Generationenbeziehungen im Wandel der Gesellschaft und damit zur Lebensqualität und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das Migros-Kulturprozent fördert mit dem Projekt Gross-
mütterRevolution bestehende oder sich bildende Netzwerke von Frauen der Grossmütter-Generation und versteht sich als Plattform und Think Tank für deren gesellschaftliches und politisches Engagement.
FRÜHLINGSTAGUNG In der ersten Jahreshälfte findet jeweils eine zweitägige Zukunftskonferenz statt. An dieser Tagung diskutieren die Teilnehmerinnen
ihre Anliegen und entwickeln gemeinsam Ideen und Handlungsansätze.
und Teilnehmern diskutiert und weiterentwickelt werden.
AKTUELL GROSSMÜTTERFORUM Im Herbst findet das jährliche GrossmütterForum statt. Es werden jeweils Podien zu einem aktuellen Thema veranstaltet. Hier werden auch die entstandenen Projekte und Aktivitäten präsentiert und können gemeinsam mit den Teilnehmerinnen
# 01 ~ 2014
GrossmütterForum 2014, Donnerstag, 23. Oktober, 9 bis 17 Uhr, Pavillon Gurten, Bern.
Mehr Informationen sowie weitere Kolumnen: www.grossmuetter.ch
~ Service ~ UNTERWEGS
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Von MAREN TROMM (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)
BADEN 1 3
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# 01 ~ 2014
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Baden hat 18 500 Einwohner, eine hübsche Altstadt und viel zu bieten, wenn man mit den Enkelkindern einen Ausflug macht: zum Beispiel ein Museum für Kinder, ein Bad für die Füsse und einen Lift mit Aussicht.
WAS WIE WO 1
MUSEUM LANGMATT Die Langmatt beherbergt die Kunstsammlung von BBC-Mitgründer Sidney Brown und seiner Frau Jenny mit Gemälden berühmter Impressionisten. Spezielle Kunstentdeckungstouren für Kinder. Römerstrasse 30 Di bis Fr 14 bis 17 Uhr Sa, So 11 bis 17 Uhr www.langmatt.ch
2
FUSSBAD Das Thermalbad ist zu, im Moment kann man nur die Füsse in Thermalwasser baden – aber das macht Spass. Das acht Meter lange Fussbad mit Sitzbank wird gespeist von der Thermalquelle Heisser Stein. Limmatpromenade 28, hinter dem Hotel Limmathof.
3
KURPARK Picknicken unter riesigen Bäumen, Fische beobachten, Fussball oder Kubb (Wikingerkegeln) spielen, klettern, rutschen, reden: Dies alles kann man im Kurpark tun. Haselstrasse 2, Kurpark
4
LIFT MIT AUSSICHT Ein verglaster Lift verbindet den Bahnhofsplatz mit der Limmatpromenade. Die 23 Meter lange Fahrt durch die Baumkronen hinunter zum Fluss ist ein Erlebnis. Bahnhofplatz/Limmatsteg
5
RYTE, RYTE, RÖSSLI «Ryte, ryte, Rössli, z’Bade stoht es Schlössli...» Der bekannteste Kindervers der Stadt prangt an der Wand der Kronengasse 16 und ist illustriert mit Malereien des Künstlers Armin Bruggisser. Wandmalerei, Kronengasse 16
6
TEDDYBÄRMUSEUM In einem Altstadthaus sind Hunderte von antiken Teddybären in Vitrinen ausgestellt. Anfassen ist selten erlaubt. Obere Halde 24 Mi, Sa, So 13.30 bis 17 Uhr www.teddybaermuseum.ch
7
GRABENSPIELPLATZ
Der grösste Badener Spielplatz mit Kletterlandschaft und Seil-Dschungel sowie einem kleinen Fussballfeld verspricht Abenteuer pur. Für etwas grössere Kinder.
8
KINDERMUSEUM In zwanzig Wunderkammern – den Ausstellungsräumen – zeigt das Museum geschichtliche und aktuelle Entwicklungen rund um das Kind. Kinder und Grosseltern dürfen entdecken, spielen und ausprobieren. Ländliweg 7, Di bis Sa 14 bis 17 Uhr, So 10 bis 17 Uhr. www.kindermuseum.ch
9
TERRASSENBAD Das über mehrere Terrassen angelegte Freibad lockt mit einem Wellenbad, einem schattigen Planschbecken, einer 100 Meter langen Wasserrutschbahn und mehr. Das Hallenbad hat ein tolles Kinderbecken mit 32 Grad Wassertemperatur.
11
RUINE STEIN Hunderte von Stufen geht es die St. Niklaus-Stiege hinauf zur Ruine Stein, wo sich eine schöne Panorama-Aussicht bietet. Die Ruine erreicht man auch per Bus (Nummer 5 Richtung Baldegg, Haltestelle Lindeli.)
12
BALDEGG Bereits die kurvige Busfahrt mit der Nummer 5 auf die Baldegg ist ein Erlebnis. Bei gutem Wetter geniesst man von dort eine Fernsicht bis zu den Alpen. Schöner Spielplatz, kinderfreundliches Restaurant (Montag geschlossen). www.baldegg.ch
Pfisterstrasse 1
10
TEUFELSKELLER Bizarre, bis 30 Meter hohe Felsen, Höhlen und ein Urwald locken kleine und grosse Abenteurer an – rund 30 Minuten Fussweg vom Bahnhof entfernt. Nicht kinderwagentauglich. Ab Kreuzlibergstrasse 10
Holen Sie sich die digitale Karte über folgenden Link auf Ihren Computer: http://goo.gl/XNMtB4
den Wegweisern folgen
Im Graben
# 01 ~ 2014
Eine Stadtkarte und weitere Tipps gibt es auch bei: www.baden.ch
~ Service ~ UNTERWEGS
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zu Fuss
~ Spektakel ~
WELTMEISTERSCHAFT DER HOLZFÄLLER
Barfuss durchs Appenzellerland
Z
uerst eine Warnung: Wer schmutzige Kinder nicht mag, sollte diesen Weg nicht gehen. Dasselbe gilt für Menschen mit empfindlichen Füssen. Für alle anderen eignet sich der Barfussweg zwischen Jakobsbad und Gontenbad im Appenzell hervorragend, gerade auch für Grosseltern und Enkelkinder, von denen auf der Strecke auffällig viele zu sehen sind. Denn die Wanderung ist für alle gut machbar: Sie ist fünf Kilometer lang und weist praktisch keine Steigungen auf. Der Weg ist zudem kinderwagentauglich. Und es ist für alle ein Erlebnis, barfuss unterwegs zu sein. Kurz nach dem Start in Jakobsbad (Bahnhof und grosser Parkplatz) kann man in einem Bach kneippen. Danach passiert man einige Asphaltstrecken durch einen Campingplatz, geht über Wiesen und Weiden bis Gonten und danach über einen kleinen Hügel in eine Ebene hinunter, in welcher der Höhepunkt des Barfusswegs wartet: ein Moor. Die Kinder tauchen bis zu den Hüften in Torfwasser ein, waten vorwärts und freuen sich über dunkelbraune Füsse, Beine und Hosen. Noch schmutziger sind die Füsse nach dem anschliessenden Schlammweg. Zum Glück folgt dann eine
Putzstation, an der sich alle ihre Füsse und Beine säubern können – es lohnt sich, ein Badetuch dabeizuhaben. Daneben kann ein kleines Torfmuseum besichtigt werden. Anschliessend verläuft der Weg zwischen Golfplatz und Naturschutzgebiet zur Bahnstation von Gontenbad, wo jede halbe Stunde ein Zug an den Ausgangspunkt zurückfährt. Im Zug denken die Wanderer: Das war jetzt aber schön. Kinder und Erwachsene sind entspannt, ruhig und zufrieden. Bis sie in Jakobsbad ankommen und die Sommerrodelbahn und den Seilpark sehen. Dann schreien die Kinder: «Da wollen wir hin!». Und mit der Ruhe ist es vorbei. ~GG
ROUTE Jakobsbad – Gonten 45 Minuten Gonten – Torfmuseum 25 Minuten Torfmuseum – Gontenbad 20 Minuten Gesamt: 1 Stunde 30 Minuten Weitere Infos zur Wanderung und zusätzliche Routen in ganz Europa: www.barfusspark.info
# 01 ~ 2014
Wer mit seinen Enkelkindern etwas Besonderes erleben will, fährt Mitte September mit ihnen nach Brienz. Dort finden die Weltmeisterschaften der Holzhauerei statt. Die 120 Wettkämpfer aus 30 Nationen messen sich vom 10. bis 13. September in Disziplinen wie Zielfällen, Präzisionsschnitt oder Kettenwechsel der Motorsäge. Am 13. und 14. September finden zudem die Brienzer Holzfällertage statt. ~GG www.brienz2014.ch
~ Service ~ UNTERWEGS
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~ Agenda ~
DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN
~ Herbstferien ~
MIT DEN ENKELN VERREISEN Auch die Reisebranche hat die Grosseltern als Zielgruppe entdeckt. Baumeler Reisen zum Beispiel bietet seit diesem Jahr «Familien-Entdeckungsreisen» an. Konzipiert wurde das für die Schweiz neue Angebot in erster Linie für unternehmungslustige Grosseltern und deren 6- bis 14-jährige Enkelkinder. Mit dabei ist eine professionelle Kinderbetreuerin. Diesen Herbst führen die zwei Familien-Entdeckungsreisen nach Südfrankreich (27.9. bis 4.10.) und nach Kroatien (4. bis 11.10.). ~GG www.baumeler.ch
27.08. bis 21.09.14 – Zürich
13. bis 14.09.14 – Olten
CIRCUS MONTI
KINDERFESTIVAL
Gastspiel mit dem Programm «Bonjour la vie» auf dem Sechseläutenplatz.
Samstag: Andrew Bond, Christian Schenker & Grüüveli Tüüfeli. Sonntag: Billy & Benno, Silberbüx,Schtärneföii.
www.circus-monti.ch 30. und 31.08.14 – Chur
KINDERFESTIVAL Samstag: Christian Schenker & Sina, Marius & die Jagdkapelle. Sonntag: Billy & Benno, Silberbüx, Linard Bardill.
www.lilibiggs-kinder-festivals.ch 31.08.14 – Region Bodensee
SLOW UP Bewegung auf 40 Kilometern autofreier Strassen mit Velo, E-Bike oder zu Fuss. Start in Romanshorn, 10 Uhr.
www.slowup.ch 31.08. bis 28.09.14 – Luzern
RUSALKA, DIE KLEINE SEEJUNGFRAU Figurentheater im Pavillon Tribschenhorn mit Musik aus der gleichnamigen Oper von Antonín Dvořák. Ab 5 Jahren.
www.lilibiggs-kinder-festivals.ch 14.09.14 – Zürich
KRABBEL-KONZERT «Der kleine Häwelmann», Konzert für Kinder zwischen 1 und 3 Jahren. Es spielen Mitglieder des Zürcher Kammerorchesters. Im ZKO-Haus, 11 und 14 Uhr.
www.zko.ch 14. bis 21.09.14 – Winterthur
NEUE MAMA GESUCHT Ein Theaterstück mit viel Musik darüber, warum einem die eigene Mama eben doch am liebsten ist. Im Theater Katerland. Ab 4 Jahren.
www.katerland.ch 21.09.14 – Zürich
FAMILIENKONZERT
www.kinderkultur.ch
«Der nächste Streich folgt sogleich», Familienkonzert in der Tonhalle. 2. Sinfonie von Johannes Brahms.
KOMM, WIR SPIELEN EINKAUFEN
02. bis 07.09.14 – Baden
www.tonhalle-orchester.ch
«Spielend intelligent einkaufen» lautet das Motto der interaktiven Ausstellung Clever von Biovision, die im Moment in Solothurn gastiert. Der Rundgang gibt Gelegenheit, sein Einkaufsverhalten zu testen. Wie umweltgerecht und fair wurden die Bananen oder das T-Shirt produziert, die ich ausgewählt habe? Und was legt mein Enkelkind in den Einkaufskorb? An der Kasse wartet man gespannt auf das Testergebnis. Wer möchte, kann auch gegen eine prominente Persönlichkeit aus Sport, Politik oder Kunst antreten. ~LS
www.fantoche.ch
~ Ausstellung ~
Bis 25. September, Kreuzackerplatz Solothurn. Öffnungszeiten: Mo, Di, Mi, Fr 12 bis 18 Uhr, Do 12 bis 20 Uhr, Sa 10 bis 16 Uhr.
FANTOCHE 12. Internationales Festival für Animationsilm. Mit speziellen Vorstellungen für Kinder.
06. und 07.09.14 – Arbon
KINDERFESTIVAL Samstag: Andrew Bond, Schtärneföii. Sonntag: Billy & Benno, Marius & die Jagdkapelle, Tischbombe.
www.lilibiggs-kinder-festivals.ch 07.09.14 – Zürich
ABC-KONZERT Konzert «Hans im Glück» für Kinder von 5 bis 7 Jahren. Es spielt das Streichquintett des Zürcher Kammerorchesters. Im ZKO-Haus, 11 Uhr.
www.zko.ch 07.09.14 – Interlaken
KINDERZELT: DORNRÖSLI
23.09.14 – St. Gallen
FORUM Forum für eine enkeltaugliche Zukunft des Fördervereins Ostsinn im Pfalzkeller. Ab 8.30 Uhr, Anmeldung erwünscht.
www.enkeltauglich.sg 26.09. bis 05.10.14 – Zürich
ZÜSPA Die grosse Herbstmesse in der Messe Zürich.
www.züspa.ch 27.09. – Schüpfheim
ALP-ABFAHRT Ankunft von schön geschmücktem Vieh auf dem Dorfplatz Schüpfheim. Ab 10 Uhr.
www.alpabfahrt.ch 01. bis 05.10.14 – Bern
MESSE FÜR FAMILIEN
Märlimusical von Liedermacher Andrew Bond. Dornröschen einmal anders. 11 Uhr.
Die FamExpo Baby richtet sich an werdende Eltern, junge Familien, aber auch an Grosseltern. Auf dem Messegelände Bernexpo.
www.daszelt.ch
www.famexpobaby.ch
# 01 ~ 2014
~ 01/2014 ~ WETTBEWERB
Gewinnen Sie einen Ausflug ins Freizeit-Resort Pilatus
Das vielseitige Freizeit-Angebot am Pilatus begeistert über die Altersgrenzen hinweg. Und: geteilter Spass ist doppelter Spass. Der Drachenberg, wie der Pilatus auch heisst, verspricht einen erlebnisreichen Ausflug in die Höhe für Grosskinder und Grosseltern. Zum Beispiel auf die Krienseregg und die Fräkmüntegg unterhalb von Pilatus Kulm.
www.pilatus.ch/de/pilatus-aktiv/sommer
~ Verlosung ~
SO KÖNNEN SIE GEWINNEN Gewinnen Sie eines von fünf Ausflugspaketen ins Freizeit-Resort Pilatus und erleben Sie am Drachenberg mit Ihren Enkelkindern einen abenteuerreichen Tag. Der Preis beinhaltet vier Tickets für die Fahrt Kriens-Fräkmüntegg retour, zwei Eintritte in den grössten Seilpark der Zentralschweiz, 4 Fahrten auf der längsten Sommer-Rodelbahn der Schweiz sowie einen Konsumationsgutschein für 50 Franken, einlösbar in den kinderfreundlichen Restaurants Krienseregg und Fräkmüntegg.
Schicken Sie uns bis am 23. September ein Mail oder eine Postkarte mit dem Betreff «Pilatus» an wettbewerb@grosseltern-magazin.ch oder «Grosseltern», Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden.
~ Service ~ BASTELN
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Postgrüsse in 3D Heutzutage wissen ja schon die Kleinsten, was 3D bedeutet. Diese Karten kann man allerdings ohne Spezialbrille betrachten, und sie bereiten Machern wie Empfängern viel Freude.
1
DAS BRAUCHT`S Blankokarten Fotos, Zeichnungen Schere Leim
2
SO GEHT`S 1 In die vorgefaltete Karte beim Falz zwei gleich lange Einschnitte schneiden. 2 Auf der Karteninnenseite den Einschnitt aufklappen. Das ist die Klebefläche für die Fotos und Zeichnungen. 3 Das gewünschte Objekt zuschneiden und ankleben.
Aus «Schleckmäuler & Dreckspatzen. Kreative Ideen fürs ganze Jahr» von Karin Dehmer-Joss, Maria Paz Olave Borquez, Martina Meier (Fotos), Werd Verlag, 192 Seiten, ISBN 978-3-85932-689-7, www.werdverlag.ch # 01 ~ 2014
3
~ Service ~ ESSEN & TRINKEN
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Zwetschgenkuchen SO GEHT`S
DAS BRAUCHT`S 100 g weiche Butter 100 g feiner Rohzucker 2 Eier 1 Prise Salz 1 Zitrone ( abgeriebene Schale ) 200 g Dinkelmehl 1 TL Backpulver 500 – 700 g entsteinte und geviertelte Zwetschgen 3 EL Mandelplättchen 2 EL Zucker Puderzucker
1 Butter und Rohzucker weichrühren. 2 Eier dazugeben und die Masse rühren, bis sie hell und schaumig ist.
3 Salz, abgeriebene Zitronenschale,
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Mehl und Backpulver dazugeben und alles zu einem Teig zusammenfügen. Teig auswallen und in eine ausgebutterte Springform legen. Geviertelte Zwetschgen in den Teig stecken. Mandelplättchen und Zucker darüberstreuen. In der Mitte des auf 200 Grad vorgeheizten Backofens 50 bis 60 Minuten backen. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestreuen.
Aus «Schleckmäuler & Dreckspatzen. Kreative Ideen fürs ganze Jahr.» Karin Dehmer-Joss, Maria Paz Olave Borquez, Werd Verlag, 192 Seiten, www.werdverlag.ch # 01 ~ 2014
EXKLUSIV FÜR UNSERE LESERINNEN UND LESER Senden Sie uns ein E-Mail mit dem Vermerk «Schleckmäuler & Dreckspatzen» an verlag@grosseltern-magazin.ch und bestellen Sie das Buch für 39.90 Franken statt 49.90 Franken.
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~ Service ~ ESSEN & TRINKEN
Bastel-Freude für Sie und Ihre Enkelkinder! manuell ist das Schweizer Bastelmagazin. 10 x pro Jahr bieten wir thematisch gebündelt eine Fülle an Ideen, um selber kreativ zu werden. Wer Freude am Basteln und Werken hat, ist hier genau richtig.
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STATION ~
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~ Pon tresina, GR
I
m Engadin gibt es Lokale an schöner gelegenen Orten als das Restaurant Station. Das steht nicht mitten in der Natur, sondern an der Strasse vor dem Bahnhof Pontresina. Dennoch ist das gelungen renovierte und gemütlich eingerichtete Lokal fast immer voll, und viele Gäste sind Familien mit Kindern. Angelockt werden sie von einem Stall mit Meerschweinchen, der im Eingangsbereich steht, von einem Spielzimmer im oberen Stock und von hervorragender Pizza. Fast 40 verschiedene Variationen sind in der Karte aufgeführt, doch die Kinder haben sich schnell entschieden. Sie wählen beide die Pizza Patatosa, was so etwas ist wie das Nonplusultra des Kindermenüs: eine mit Pommes Frites belegte Pizza Margarita. Da Sohn und Tochter an diesem Tag weit gewandert sind, bewilligen die Eltern die Wahl, bestehen aber darauf, dass es nur eine kleine Variante gibt (14 Franken). Sie selbst bestellen bei der freundlichen und aufmerksamen Kellnerin als Ausgleich einen grünen (9.50 Franken) und einen gemischten Salat (10.50 Franken); beide Vorspeisen sind knackig und so gross, dass der Hunger stark schwindet. Das merkt vor allem die Mutter, als sie sich an ihren Hauptgang macht. Die Penne an Brennessel-Pesto mit Pinienkernen und Greyerzerkäse (21.50 Franken) schmecken gut, wenn auch weniger rassig als mit Basilikum-Pesto. Da ordentlich Käse beigemischt ist, ist das Gericht auch nicht gerade leicht. Die Mutter muss das Besteck nach dem Verspeisen von Dreivierteln der Portion strecken. Und die Mischung aus Penne mit viel Käse, der Wanderung und einem Glas Merlot (6.50 Franken) sorgt dafür, dass die Mutter eine Müdigkeitskrise bekommt und für eine halbe Stunde nicht mehr ansprechbar ist. Diese Zeit nutzt der Vater, um die Reste der Pommes-Frites-Pizzas seiner Kinder zu vertilgen. Zuvor hatte er eine Pizza Diavolezza gegessen, die mit scharfer Salami, Zwiebeln und Peperoni belegt war. Eine gelungene Kombination, wie er findet. Vorausschauend hatte er nur eine kleine Version (16 Franken) bestellt – in der Hoffnung, dass Sohn und Tochter ihre Patatosas nicht ganz aufessen würden. Denn Pommes und Pizza: Das schmeckt auch Vätern hervorragend. ~GG RESTAURANT STATION Cuntschett 2, 7504 Pontresina, Tel. 081 838 80 00 Täglich geöffnet, Küche von 11.30 bis 14 und 18 bis 21.30 Uhr.
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DIE FALTBARE FLASCHE Die Trinkflasche Squeasy ist praktisch, bunt und populär: Die Thuner Firma Traritrara, die sie entwickelt hat, kommt teilweise fast nicht mehr nach mit Liefern – so viele Bestellungen gehen ein. Das Besondere an der Recycling-Trinkflasche ist, dass man sie im leeren Zustand wie eine Handorgel zusammendrücken und so problemlos verstauen kann. Zudem sind sowohl Flasche als auch Deckel in vielen verschiedenen Farben erhältlich. Das kommt an – bei Grosseltern, Eltern und Enkelkindern. Bestellen kann man die Flaschen online, die Mindestbestellmenge beträgt drei Stück. Eine Flasche kostet 9 Franken plus Versandkosten. Produziert wird die Flasche übrigens in Dittingen im Laufental. ~GG www.squeasy.ch
~ Neuerscheinung ~
KREATIVMAGAZIN FÜR KINDER Das neue Online-Kreativmagazin Kiludo ist voll mit Spielanregungen, Bastelideen und Rezepten. Es richtet sich an Kinder von 3 bis 8 Jahren und ihre Grosseltern respektive Eltern und erscheint fünf Mal jährlich – inklusive Sondermagazin. Die eben erschienene erste Ausgabe überzeugt durch viele gute Ideen und ein gelungenes Layout. Zusammen mit Kindergärtnerinnen hat Herausgeberin Annette Gröbly zudem Bastelmaterial-Boxen entwickelt. Die Boxen können separat bestellt werden. Übrigens: Der Name Kiludo setzt sich zusammen aus den Worten Ki(nd) und ludo, was auf Lateinisch «ich spiele» heisst. ~GG Ein Abonnement kostet 29 Franken (Einführungspreis), eine kostenlose Ausgabe kann man bestellen unter www.kiludo.ch/probemagazin
# 01 ~ 2014
~ Stempelset ~
SCHRECKLICH SCHÖNE MONSTER 32 Stempel mit Monsteraugen, Monsterzähnen, Monsterhaaren, Monsterbeinen, Monsterkrallen und Monsterarmen befinden sich in der Stempelmonster-Box, die der Basler Zeichner und Illustrator Nicolas d’Aujourd’hui entworfen und auf den Markt gebracht hat. Kinder können so ihre eigenen Monster stempeln – eines furchterregender als das andere. Übrigens: Wenn das Monsterstempeln losgeht, dauert es jeweils nicht lange, und die Erwachsenen machen auch mit. Die Stempel befinden sich zusammen mit einem Stempelkissen in einer robusten Metallbox. ~GG Das Set kostet 35 Franken exklusive Porto und kann über www.nix-productions.ch oder box@nix-productions.ch bezogen werden.
~ Service ~ VORSORGE/RECHT
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Jugendsparkonto – wie man auch mit kleinen Schritten Grosses erreicht ~ Familienrecht ~
BESUCHSRECHT DER GROSSELTERN
Kinder legen gerne Geld in ihr Sparkässeli. Wenn Grosseltern für ihre Enkel sparen, kann sich ein kleines Vermögen anhäufen.
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ie Geburt des ersten Enkelkindes ist ein berührender Moment. Frischgebackene Grosseltern wünschen sich natürlich nur das Beste für den Nachwuchs. Und so stellt sich bald die Frage: «Wie kann ich optimal für meine Enkel vorsorgen?» Wenn ein Kind zur Welt kommt, steigt das Bedürfnis nach Sicherheit. Grosseltern, die teils noch im Berufsleben stehen, sind zu diesem Zeitpunkt mit der eigenen Vorsorgeplanung meist schon sehr intensiv beschäftigt. Aber wie kann man gleichzeitig für seine Kinder und Kindeskinder vorsorgen? Eine gute Möglichkeit bietet die Eröffnung eines Jugendsparkontos mit einem attraktiven Vorzugszins. Mit regelmässigen Einzahlungen oder einem Dauerauftrag können Sie Ihrem Enkelkind dereinst einen grossen Wunsch wie ausgedehnte Ferien oder eine Weiterbildung ermöglichen. So kann sich bis zur Volljährigkeit des Kindes ein kleines Vermögen anhäufen. Konkret heisst das, wer monatlich beispielsweise 50 Franken auf ein Jugendsparkonto mit einer Verzinsung von derzeit 1.00 Prozent einzahlt, erhält nach 18 Jahren einen Gesamtbetrag von rund 11 890 Franken.
GUT ZU WISSEN Als Grosseltern eröffnen Sie das UBS Jugendsparkonto auf den Namen des Kindes. Das Verfügungsrecht liegt bis zur Volljährigkeit üblicherweise alleine bei Ihnen als Kontoeröffner. Kurze Zeit vor der Volljährigkeit werden Sie darüber informiert, dass das Vermögensrecht mit dem 18. Geburtstag auf den Kontoinhaber übertragen wird. Zur feierlichen Übergabe des Kontos an das Enkelkind erhalten Sie eine persönliche Geschenkkarte. Mit dieser ersten Vorsorge machen Sie Ihrem Enkelkind bestimmt eine ausserordentliche Freude. Erfahren Sie mehr über Ihre Vorsorge auf www.ubs.com/vorsorge oder schreiben Sie uns auf vorsorge@ubs.com. •
1928 stellte das Bundesgericht fest, dass kein Rechtsanspruch der Grosseltern auf Kontakt mit den Enkelkindern besteht. Das ist heute noch so. Jeder Elternteil, der das alleinige oder gemeinsame Sorgerecht über das Kind ausübt, kann die Besuche bei den Grosseltern verbieten, was nach einer Scheidung oft der Fall ist. Nur bei ausserordentlichen Umständen kann den Grosseltern ein Besuchsrecht eingeräumt werden, sofern dies dem Kindswohl dient. In der Praxis sind keine Fälle bekannt, in denen Grosseltern das Besuchsrecht gerichtlich zugesprochen wurde. Dies wird wohl so bleiben. Vor Gericht um die Enkel zu streiten, setzt diese Loyalitätskonflikten aus, was dem Kindswohl nicht dient. MYRIAM JÄGER Rechtsanwältin lic. iur. HSG, Partnerin bei Rappold & Partner. jaeger@rapplaw.ch www.rapplaw.ch
NILS AGGETT ist verantwortlich für den Bereich Pension Services und leitet die Vorsorgeinitiative bei UBS. # 01 ~ 2014
~ Service ~ GESUNDHEIT
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Trainieren Sie Ihren Beckenboden Ein starker Beckenboden beugt Blasenschwäche vor und sorgt für ein gutes Körpergefühl. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Beckenboden rasch und wirkungsvoll trainieren können.
von KATHARINA LIEROW (Text) und VERA CIAMPA (Illustrationen)
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ie Beckenbodenmuskulatur kontrolliert die Verschlussmechanismen von Blase und Darm, stabilisiert den Rumpf und stützt die inneren Organe. Ein gut durchbluteter Beckenboden steigert zudem das Sexualempfinden,
da die Durchblutung im Becken gefördert wird. Geschwächt wird der Beckenboden durch Übergewicht, chronische körperliche Überbelastung, eine schlechte Haltung sowie Schwangerschaft und Geburt. Ein kraftloser Beckenboden kann zu einer Blasenschwäche führen. Jede vierte Frau und jeder siebte Mann haben einmal im Leben damit zu kämpfen. # 01 ~ 2014
Die gute Nachricht: Es ist nie zu spät, um etwas dagegen zu tun. Amavita hat für Sie vier einfache Kräftigungsübungen zusammengestellt. •
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VOR DEM TRAINING Stellen Sie sich vor, Sie halten beim Wasserlassen den Harnstrahl an. Geschafft? Dann haben Sie soeben Ihre Beckenbodenmuskulatur angespannt. Versuchen Sie nun bewusst, Ihren Beckenboden anzuspannen, indem Sie ihn nach innen und oben ziehen. Gesäss und Oberschenkel bleiben dabei entspannt. Das mag sich am Anfang etwas ungewohnt anfühlen. Aber schon nach einigen Trainingstagen werden Sie Ihren Beckenboden immer besser spüren und kontrollieren können.
ANSPANNUNG UND ENTSPANNUNG Diese Übung können Sie im Sitzen, Stehen oder Liegen machen. Spannen Sie Ihren Beckenboden an und halten Sie die Spannung zwei Sekunden lang aufrecht. Erhöhen Sie die Anspannungsphase auf bis zu zehn Sekunden. Entspannen Sie Ihre Muskeln dazwischen jeweils genau so lange, wie Sie sie angespannt haben. Wiederholen Sie diese Übung bis zu zehn Mal.
AKTIVIERUNG UND ATMUNG
DIE HOCKE Stellen Sie Ihre Füsse hüftbreit auseinander. Die Fussspitzen sind etwas nach aussen gerichtet. Gehen Sie leicht in die Hocke. Stützen Sie Ihre Ellenbogen auf den Oberschenkeln ab. Achten Sie dabei auf einen geraden Rücken. Nun aktivieren Sie den Beckenboden und spannen die Muskulatur für fünf Sekunden an. Wiederholen Sie die Übung bis zu sieben Mal.
AUF DEM RÜCKEN
Setzen Sie Ihre Knie hüftbreit auf eine weiche Unterlage Legen Sie sich auf einer weichen Unterlage auf den Rücken und bringen Sie die Stirn auf den Boden. Spannen Sie und winkeln Sie die Beine hüftbreit an. Aktivieren Sie Ihren jetzt Ihren Beckenboden an und atmen Sie gleichBeckenboden. Dabei sollte auch Ihre untere BauchmusEin zeitig aus. Lassen Sie beim Ausatmen die Spankulatur angespannt sein. Halten Sie die Spannung Ar tik el in Z u s amm nung wieder los. Wiederholen Sie diese Übung bis für sieben Sekunden. Repetieren Sie die Übung bis enarb eit zu zehn Mal. zu fünf Mal. mi t
~ Service ~ GESUNDHEIT
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~ Schürfungen ~
die Wunde nicht ausleckt – Speichel enthält zu viele Krankheitskeime. Halten Sie die Wunde zum Säubern unter kaltes Wasser – ohne zu reiben. Entfernen Sie Dreck- oder Steinpartikel mit gereinigten Händen oder einer Pinzette. Danach desinfizieren Sie die Wunde und versorgen Sie mit einem luftdurchlässigen Pflaster oder einer Mullbinde. Grundsätzlich sollten Sie bei der Erstversorgung einer Wunde keine Heil-Salben oder Sprühpflaster auftragen», rät Kinder- und Jugendärztin Monika Niehaus.
NICHT IN DIE WUNDE BLASEN
WANN ZUM ARZT?
Hat sich ein Kind eine Abschürfung zugezogen, sollten die Grosseltern zur Beruhigung und Schmerzlinderung nicht in die Wunde blasen, denn das kann die Verbreitung von Bakterien fördern. Abschürfungen sind oberflächlich abgescheuerte Hautteile, die zum Beispiel häufig bei leichten Fahrrad- oder Roller-Stürzen auftreten. «Achten Sie darauf, dass das Kind
Ist die Wunde größer, sollten Grosseltern mit dem Kind zum Kinderarzt. «Auch wenn die Schürfwunde sich in der Nähe eines Auges befindet oder im Gesicht mit Dreckpartikeln in der Wunde, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Denn eine verunreinigte Schürfwunde, aus der Dreck und Kiesel nicht vollständig beseitigt sind, kann sich leicht entzünden und später Narben bilden», warnt Niehaus. Wärmeentwicklung, Rötung und Schwellung sind Anzeichen für eine Entzündung, die ein Kinderarzt kontrollieren sollte. www.kinderaerzte-im-netz.de
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~ Service ~ SPIELE
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~ Aus alter Zeit ~
GRÜEBLA ~ Tipp ~
von PETER GRAF (Text) und PAULA TROXLER (Illustration)
DRECKSAU
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rüebla oder Grübli nannte man das im Aargau, in Frauenfeld und vielen anderen Orten populäre Spiel, das man mit Knöpfen, Nüssen oder dicken Bohnen spielt. Beschrieben ist hier das Spiel mit Bohnen. Aus einer Entfernung von ungefähr sechs Metern wirft jeder Spieler eine seiner Bohnen so nah wie möglich an oder in eine zuvor mit dem Schuh gemachte Vertiefung. Wer am nächsten kommt, beginnt. Er sammelt alle Bohnen auf und schleudert sie alle auf einmal Richtung Ziel oder trägt sie wahlweise mit geschlossenen Augen an die Stelle, wo er die Vertiefung vermu-
tet, und lässt sie fallen. Die Bohnen, die in der Mulde gelandet sind, gehören sofort ihm. Mit den Bohnen, die neben dem Loch liegen, darf er vom Ausgangspunkt her versuchen, die Bohnen einzeln in die Mulde zu spicken. Das macht er, indem er die Bohne auf den Daumenballen legt und mit dem Zeigfinger wegspickt. Mit den Bohnen, die der Spieler nicht in der Mulde unterbringt, dürfen dann in gleicher Weise alle anderen Spieler der Reihe nach versuchen, die verbliebenen Bohnen in der Mulde unterzubringen. Sind alle Bohnen am Ziel, beginnt das Spiel von Neuem. •
Aus: «Tumme, Böckli, Stigeligumpe: 50 Schweizer Spiele aus alter Zeit.» Applaus Verlag, 144 Seiten, 48 Franken, ISBN 978-3-03774-018-7 # 01 ~ 2014
Drecksau ist ein unterhaltsames Kartenspiel für Kinder ab 5 Jahren und Erwachsene. Jeder Spieler erhält – je nach Anzahl Mitspieler – drei bis fünf saubere Schweine in Kartenform, die er vor sich auslegt. Ausserdem erhält er drei Handkarten, von denen pro Runde eine ausgespielt und wieder neu gezogen wird. Ziel des Spiels ist es, all seine Schweine schmutzig zu machen. Drecksau eben. Und damit das nicht so einfach ist, dürfen Schweine von anderen Mitspielern geschrubbt werden. Man darf es regnen lassen oder gar gewittern. Natürlich gibt es gegen diese fiesen Angriffe Schutz in Form von Ställen, Blitzableitern und der «Ich-vernagel-die Stalltür»-Karte. ~MT «Drecksau», Kosmos, 11.90 Franken
~ Service ~ LESEN
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~ Franz Hohler ~
IMMER HÖHER
~ Silvia Trummer ~
VIERHÄNDIG – EIN MOSAIK Im Bändchen «Vierhändig» versammelt die Badener Autorin Silvia Trummer Gedichte und Prosaminiaturen, die uns in eine vergangene Zeit entführen. Ein altes Haus, die Erinnerung an die eigene Grossmutter und deren Dienerin Alma, welche die Grossmutter fast ihr ganzes Leben lang begleitet hat und in deren Armen sie schlussendlich sogar starb, sind Inhalt von Trummers neustem Werk. In knappen Schilderungen lässt «das altgewordene Kind» Begebenheiten wieder aufleben, die viele Jahre zurückliegen. Sie erinnert sich an kleinste Details, wie die Grossmutter die Brille putzte, wie Alma Velo fuhr (aufrecht wie in der Kirchenbank), wie der Tisch zu Weihnachten gedeckt wurde. Silvia Trummer beherrscht hervorragend die Kunst, innere Bilder zu erzeugen, lässt uns mit sehen, mit riechen und mit fühlen und schickt uns in unsere eigenen Kindheiten zurück. Wolfbach Verlag, 2014, 73 Seiten, ISBN 978-3-905910-42-1
~ Frank M. Reifenberg / Gina Mayer ~
DIE SCHATTENBANDE LEGT LOS! Als Kind gab es für mich nichts Schöneres, als wenn meine Grossmutter von alten Zeiten erzählte. Fasziniert lauschte ich ihren Kindheitserlebnissen. Ebenso gerne las ich die Kinderbücher meines Vaters. Genau in diese Stimmung versetzt der Kinderroman um die Schattenbande von Frank M. Reifenberg und Gina Mayer. Im Berlin der 20er Jahre schlägt sich eine Bande von vier Waisenkindern mit kleinen Gaunereien durch. Als sie verdächtigt werden, eine Reihe von Diamantendiebstählen und einen Mord an einer Grossfürstin begangen zu haben, wird es richtig aufregend. Die Vier suchen den wahren Täter und geraten in Gefahr, da sie dem falschen Mann vertrauen. Im letzten Moment kommt es zur Wende und der Fall wird gelöst. Das Buch überzeugt sowohl durch die nostalgische Spannung als auch durch die schöne Ausstattung mit Illustrationen von Gerda Raidt. Bloomoon, 2014, 235 Seiten, ab 10 Jahren ISBN 978-3-7607-9936-0
Franz Hohler ist ein unermüdlicher Spaziergänger, Wanderer und auch Bergsteiger. In seinem Buch versammelt er seine Berggeschichten älteren und neueren Datums. Es sind keine gefährlichen Abenteuer, keine wilden Kletterpartien, die der Autor beschreibt. Ordentlich der Grösse nach, angefangen mit dem Monte Rossola (653 m. ü. M.) bis zur Signalkuppe (4554 m. ü. M.) beschreibt er die Besteigungen, allein, zu zweit oder zu dritt, mit Sohn, Frau oder Bergführer. Es sind beschauliche Reisen, oft wenig mehr als Aufzählungen, und doch immer sehr genau beobachtet und berührend erzählt. Er macht sich Gedanken darüber, ob man so über «eine ganz gewöhnliche Bergtour» überhaupt schreiben darf. Ist mit dem Berg nicht mehr Drama, Rettungen in letzter Minute, Erfrierungen, Tod und Unglück verbunden? Nein, man darf so schreiben und wünscht sich, man wäre dabei gewesen. AS Verlag, 2014, 191 Seiten ISBN 978-3-906055-19-0
Erlesen und beschrieben von Andrea Kalt und Barbara Maurer, Buchhändlerinnen der Buchhandlung Librium, Baden. www.librium.ch
~ Service ~ LESEN
~ Mitgelesen ~
Opa findet die Geschichte doof
K
ennen Sie die Geschichte von Kuddel Lang und Kuddel Kurz? Das pinkfarbige Büchlein liegt seit Jahrzehnten in unserer Familienbücherei. Im Amerikanischen trägt es den Titel «Big dog ... Little dog». Eine Hundegeschichte also. Kuddel Lang ist gross und hat braune Schlappohren, er trägt einen grünen Pulli und eine grüne Zipfelmütze, fährt ein grünes Auto und malt sein Haus grün an. Kuddel Kurz ist klein und hat braune Schlappohren, er trägt einen roten Pulli und eine rote Zipfelmütze, fährt ein rotes Auto und malt sein Haus rot an. Die beiden Hunde finden nach einem anstrengenden Tag ein Hotel. Sie schlafen schlecht. Denn: Kuddel Langs Bett ist zu kurz und Kuddel Kurz’ Bett ist zu lang. Die beiden Hunde wissen nicht, wie sie ihr Problem lösen können. Opa findet die Geschichte doof. Doch Masha, unsere dreijährige Enkelin, will die Geschichte von Kuddel Lang und Kuddel Kurz hören, immer wieder, wenn sie bei Oma und Opa ist. Zum fünften, zum zehnten Mal. Opa könnte den Figuren ulkige Aben-
«Opa, erzählst du mir die Geschichte von Kuddel Lang? Aber RICHTIG!» ~RK # 01 ~ 2014
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«Kuddel Lang und Kuddel Kurz» ist im Carlsen Verlag erschienen. Es ist vergriffen. Zum Glück.
teuer andichten, geht mir durch den Kopf. Neu treten Kuddel Masha, Kuddel Opa und Kuddel Oma auf ... Stopp! – Masha zeigt die rote Erzählkarte. Ihr rechter Zeigfinger zeigt bedrohlich auf mich: Geht nicht, Opa, du musst die Geschichte RICHTIG erzählen! Das hätte ich wissen können. Geschichten müssen immer so erzählt werden wie beim ersten Mal. Gehört ins Handbuch für Grosseltern! Doch wie halte ich es mit meinem literarischen Gewissen? Mit der Glaubwürdigkeit der Erzählung? Ich muss die Kuddelei unterwandern!, nehme ich mir vor. Opa zeigt auf eine Zeichnung: «Kuddel Lang und Kuddel Kurz jagen Schmetterlinge und Libellen, Masha!» Die Enkelin schaut ernst zu Opa. «Das darf man nicht!». – «Spitzbuben!», dopple ich nach. Masha teilt Opas Meinung. Der Moment für eine weitere Demontage des Buchs scheint mir gekommen. Vielleicht beim Bild mit der Winterlandschaft: Kuddel Masha fährt Slalom, schlage ich vor, Kuddel Opa läuft Schlittschuh. Und schau, Kuddel Oma steckt den Kopf in den Schnee – sucht sie Mäuse? Masha widerspricht nicht, sie nickt. Und was machen dort Kuddel Daddy und Kuddel Mama am Berghang oben? Die Enkelin strahlt, die literarische Unterwanderung des Kinderbuches nimmt ihren Lauf. Masha erfindet Neues. Das Kuddel-Buch beginnt Opa zu gefallen. Bis zum nächsten Enkelinnen-Tag.
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~ Service ~ MULTIMEDIA
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Kindermusik kann man mieten, bequem über ein Smartphone oder Tablet steuern und auf streamingfähigen Geräten abspielen.
Alle Musik für 15 Franken im Monat Von KURT HAUPT (Text) und CAMBRIDGE AUDIO (Foto)
Wenn das Enkelkind auf Besuch kommt, kaufen moderne Grosseltern nicht mehr Märli-Kassetten und Kinderlieder-CDs, sondern stellen für den hohen Besuch eine Einschlaf-Abspielliste bei einem Musik-Mietdienst zusammen.
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ieten statt kaufen lautet der Trend beim Medienkonsum. Deezer, Google, Simfy, Spotify, Qobuz und Xbox Music heissen die bekanntesten Streaming-Musikanbieter im Internet. Sie verkaufen ihre Musik nicht, sondern liefern einzelne Titel oder ganze Musikalben auf Abruf wie ein Radiosender. Die Musik wird als Datenstrom aus dem Internet geliefert, was man als Streaming bezeichnet. Das Musikangebot ist dabei riesig, die Anbieter versprechen, 13 bis 30 Millionen Songs in ihrer Bibliothek zu haben. Darunter befindet sich neben Musik von Klassik bis Hardrock auch Exotischeres wie Mundartsongs und Kindermärchen. Für die Streaming-Dienste zahlt man pro Monat pauschal rund 13 Franken. Das ist weniger, als der Kauf einer CD kostet.
ÜBERALL ALLES HÖREN Die Musik kann man dabei auf unterschiedlichste Art hören. Am einfachsten ist es am PC im Internetbrowser oder einem speziellen Programm. Aber auch auf Smartphones und Tablets kann man mit den jeweiligen Programmen (Apps) für iOS von Apple, Android oder Windows Phone unbeschränkt viel Musik hören. Statt des bisherigen Kassettenrecorders hilft also dem kleinen Gast ein Smartphone oder Tablet beim Einschlafen. Bringen Feriengäste eigene Geräte mit, lassen sich die Musik-Apps darauf einfach installieren. Bei allen Streaming-Diensten findet man seine Musik, indem man Interpret oder Songtitel am PC oder in der App eintippt. Oft werden dabei auch ähnliche Interpreten vorgeschlagen, was Neuentdeckungen erleichtert. # 01 ~ 2014
Fehlt etwas bei den Mietdiensten, kann man bei Deezer, Google und Xbox die Bibliothek im Internet mit eigener Musik ergänzen. Man kopiert so beispielsweise die Kasperli-CDs von Jörg Schneider in seine persönliche Internetbibliothek. Sein Lieblingsmusikprogramm kann man als Abfolge von Songs zusammenstellen. Solche Playlisten lassen sich dann jederzeit abrufen. Grosseltern können also in Ruhe die schönsten Märchen, Kinderlieder und Hörspiele auslesen und in einer Abspielliste für die Enkelkinder bereitstellen. IN STEREOANLAGEN INTEGRIERT Die Musikqualität beim Streaming liegt zwischen UKW und CD-Qualität. Für gehobeneren Musikgenuss kann man seine Stereoanlage oder Aktivboxen drahtlos mit dem Mobilgerät verbinden. Dank Funktechniken wie Bluetooth, Airplay oder Chromecast steuert man seine Musik am Mobilgerät, hört sie aber in guter Tonqualität aus den Boxen. Neue und bessere Stereoanlagen können sogar direkt auf die Musikbibliothek im Internet zugreifen. Wer beispielsweise eine Stereoanlage mit dem Logo „Spotify Connect“ kauft, kann damit Internet-Musik von Spotify besonders komfortabel geniessen. Spezielle Streaming-Musikanlagen wie beispielsweise jene von Cambridge Audio verstehen sich sogar mit über einem Dutzend Musikmietdiensten. Vor dem Kauf einer neuen Stereoanlage sollte man sich deshalb vom Fachhändler über deren Tauglichkeit für Music-Streamingdienste beraten lassen. HÖREN OHNE INTERNET Normalerweise kann man Musik nur hören, solange man mit dem Internet verbunden ist. Einige Dienste bieten aber auch eine Offline-Funktion an. Dann werden Songs in den Speicher des Handys geladen und können dann auch unterwegs ohne Internetverbindung angehört werden. Kinder auf dem Au-
~ Service ~ MULTIMEDIA
to-Rücksitz werden diese Möglichkeit mit nervenschonender Ruhe belohnen. Die meisten Dienste lassen sich nach einer Registrierung kostenlos ausprobieren oder sogar mit Werbeeinblendungen permanent gratis nutzen. Die Bedingungen der Testangebote muss man jedoch genau lesen, teilweise verlängern sich diese nach Ablauf einer kostenlosen Testphase automatisch um ein ganzes Jahr. Am einfachsten sammelt man Erfahrungen bei Spotify. Dort ist das werbefinanzierte Abo «Spotify Free» gratis und lässt sich via http://play.spotify.com in jedem Browser ausprobieren. Den Dienst Qobuz (www.qobuz.com/ch-de) kann man 15 Tage ohne Angabe von Zahlungsinformationen testen. Einen Vergleich der wichtigsten Musik-Streaming-Anbieter findet sich bei der Zeitschrift Home-Electronics unter
~ Tipp ~
KINDERALBEN AUF SPOTIFY BRUNO HÄCHLER - «LANGI OHRE» Tolle Musik auch für die Grossen, unterhaltsame Texte. Das Album wurde 2006 mit dem Lollipop Award für die beste Kinder-CD ausgezeichnet. Es folgten viele weitere - und alle sind empfehlenswert.
SCHTÄRNEFÖIFI - «WÄLTBERÜEMT» «Die Band, die weiss, was Kindern gefällt» nennen sie sich selbst. Die Kinderband der ersten Stunde: frech, laut, direkt, cool. Und Züritüütsch. Da schwingen Gross und Klein das Tanzbein.
CHRISTIAN SCHENKER - «DR KICKBOARD-KUNO CHUNNT!» Die erfrischenden Lieder des ehemaligen Kindergärtners und seiner Band «Grüüveli Tüüfeli» decken von Punk über Reggae bis zum Chanson ein breites musikalisches Spektrum ab. Das Büsi ist genau so Thema wie die «Ghüdermanne» oder das, was das «Harry Potter-Fieber» auslöst.
«PAPA MOLL IM VERKEHRSHAUS» Ein unterhaltsames, lustiges Hörspiel über Papa Molls Abenteuer im Verkehrshaus Luzern. Sehr schön, falls bald mal ein gemeinsamer Besuch des Museums ansteht, da die Beschreibungen des Verkehrshauses sehr realitätsgetreu sind.
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waagrecht (j=i) 3 von A …Z. 7 Ohne sie gäbe es keine Grosseltern, später mit Kuchen und Kerzen. 17 Alter Sozialdienst, oft Grosselternaufgabe. 18 Im Zeugnis ungenügend, beim Canasta rot oder schwarz, ansonsten nicht jugendfrei. 19 Das erste G im FIGUGEGEL. 20 Alien, Akuma, Bowser, Edward Hyde sind solche. 21 Kurz und fleischlos. 22 Das am Stiel macht Kinder froh. 23 Sorgt beim Einkaufen für Transparenz und/oder Kopfzerbrechen. 25 Dieser Klaus fragte 1975: «Sind Sie sinnlich?» 26 Mehr als Angst oder aufgelöste Rockband. 27 Kürzel für Mafiaorganisation oder Italienische Provinz. 28 Suppen- oder Sossenbeschaffenheit, der die Pünktchen abhanden gekommen. 29 Kreuzworträtselgang. 31 Kräuseln sich auf dem Mar oder Mare. 32 Geschrumpfte Ausgleichskasse. 33 Stadtteil der niederländischen Stadt Velno beginnt mit einem Berliner Flughafen. 34 Was hier zu tun ist, auch Zahlungsabschnitte. 36 Kleeblatt und Harfe sind Symbole ihrer Insel. 38 Gemixte Rumpfregion wird Not und Trübsal. 39 …gerade, …stracks, …zegal. 41 Popcorn vor und nach dem Puff. 42 Macht aus trist einen Vornamen. 43 Besser im Geschichtsbuch der Antike als im Computerprogramm. 47 Stickte Babette König in die Aussteuer. 48 Zu viel Aufhebens. 49 Niederlandkreuzworträtselkäsestadt. 50 Akzentlose französische Geliebte/Beliebte. 51 Rollen auf Italiens Schienen. 52 ..inken, ..äner, ..äumen. 53 Sehnsuchtsort vieler gestiefelter Teenies. 54 Künstlervorname des stillen Langohrigen.
senkrecht (j=i) 1 Liegt links und rechts vom Teller oder im OP. 2 11 senkrecht betätigte sich als solcher. 3 Nach Studenten deren Behausung. 4 Typisch für das Labyrinh und das Leben. 5 Für diese Hänge brauchts gutes Schuhwerk. 6 Wo Pflanzen und Gemüse und oft Schnecken hausen. 7 Initialen des Teleboy-Vaters († 2012). 8 Remo Largos Teenie-Werk. 9 Coco der … Affe, solche Kinder lieben wir. 10 Masseinheit bei Kindern, Emmentaler lässt grüssen. 11 Legendärer Räuberhandwerker aus Angelsachsen (Vorname). 12 Zielpublikum des vorliegenden Presseerzeugnisses. 13 Ist die Kuh brünstig, fragt der Bauer:»Wann …, damit es klappt?» 14 Helm, Schliessanlagen, Polizeicops, alles für die … 15 Regierungssitz von Schah Mohammad Reza Pahlavi vor der Revolution. 16 Hab…, Neu…, Raff... 21 Grossraumlimousine bei wachsender Kinderschar. 24 Man kann in ihm sein, sich eines machen oder eines schiessen. 26 Fiume oder Sitzpolster. 30 Gebärtätigkeit im Schweinestall oder Handlung am Kindertisch. 33 Besitztümer in Italia. 35 Hiesige häufige Bezeichnung für andere Verkehrsteilnehmer. 37 Djourou, Inler, Shaqiri und Co. 39 Handschuhmaterial für Kuschelerziehung?. 40 Caspar Nötzli auf dem Taschentuch. 44 Legendäres Grand Café in der Limmatstadt. 45 Doppellaut aus Eselmund. 46 Komprimierte Rauchmeldeanlage oder Relationship Management Automation. 50 Singender Florian hängt an ihm.
Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern, Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 24.9.2014. Alle Lösungen erscheinen in der nächsten Ausgabe von «Grosseltern». # 01 ~ 2014
rt von
~ Service ~ COMIC VON FRANÇOIS CHALET
DER KLEINE SPROSS
# 01 ~ 2014
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~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU
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Impressum Ausgabe 01/2014 Erscheinungsweise Monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 20 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRESABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt.
Vorschau #2 / 2014
Verlag GROSSELTERN MAGAZIN www.grosseltern-magazin.ch
Erscheint am 26.09.2014
Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion GEORG GINDELY –GG Chefredaktor +41 56 558 91 77 georg.gindely@grosseltern-magazin.ch MELANIE BORTER –MB Stv. Chefredaktorin +41 56 558 91 77 melanie.borter@grosseltern-magazin.ch PIUS ACHERMANN –PA Redaktor pius.achermann@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe Nils Aggett, Christa Camponovo, Monika Fischer, Beat Gloor, Kurt Haupt, Myriam Jäger, Andrea Kalt, Rolf Käppeli (RK), Katharina Lierow, Barbara Maurer, Matthias Meier, Elisabeth Schlumpf, Daniela Schwegler, Liz Sutter (LS), Maren Tromm (MT), Eli Wilhelm Gestaltungskonzept & Art Direction SMALL STORIES www.small-stories.net Fotografie Sabina Bobst, Thomas Burla, Tibor Nad, Nicola Pitaro
ZU BESUCH IM MEHRGENERATIONENHAUS Peter und Léonie Roth wohnen in derselben Siedlung wie ihre Enkelkinder. VON ROTKÄPPCHEN BIS ANNEBÄBI JOWÄGER Germanist und Autor Peter von Matt über die Rolle von Grosseltern in der Literatur
ALS GRANNY-AUPAIR INS AUSLAND Was die 67-jährige Lotti Frauenknecht drei Monate lang bei einer Familie in Südfrankreich erlebte.
Illustrationen Simone Bissig, François Chalet, Vera Ciampa, Marie-Anne Spross Korrektorat Martin Hug
~ Im Internet ~
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Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch
Beirat Pascale Bruderer, Beat Bühlmann, François Höpflinger, Olivier Michel
Auf unserer Webseite finden Sie die wichtigsten Informationen über uns – und hoffentlich bald mehr. Unser Ziel ist es, einen Grosseltern-Blog mit wechselnden Beiträgen aufzubauen. Auch auf Facebook und Twitter sind wir präsent. www.grosseltern-magazin.ch www.facebook.com/grosselternmagazin www.twitter.com/grosselternmag
# 01 ~ 2014
Messe für werdende & junge Eltern
1.–5.10.2014 BERNEXPO, Bern
www.famexpobaby.ch www.facebook.com/FamexpoBaby
Medienpartner
Für Mütter und Väter in der Schweiz
Unsere Werte: Familienbesitz & Tradition Die nachhaltige Entwicklung Ihres Familienbesitzes geniesst bei uns oberste Priorität. Eigentum und Vermögen zu erhalten und sie über Generationen hinweg zu vermehren, gehört seit 1841 zu unseren Grundwerten.