MAGAZIN
# 03 / November 2014
Grosseltern
# 03 / November 2014 Ink l. D
www.grosseltern-magazin.ch
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Grosseltern Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern
Facebook & Co.
Grosselternkurse
Heimweh nach Tibet
WAS GROSSELTERN ÜBER DAS INTERNET WISSEN SOLLTEN
WAS MAN AN IHNEN ALLES LERNT
DIE GESCHICHTE DER GROSSMUTTER VON SCHAUSPIELERIN YANGZOM BRAUEN
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Grosseltern MAGAZIN 0 0 1 0 3 9 7 7 2 2 9 7 9
ISSN 2297-0010
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CHF 9.50.– EUR 8.50.–
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«Meine Familie ist rund um die Uhr für mich da.» Dank der Limmex Notruf-Uhr mit eingebautem Mini-NATEL® können Sie Ihre Freiheit jetzt unbeschwert geniessen. Falls einmal etwas passiert, werden Sie auf Knopfdruck mit einem persönlichen Kontakt oder unserer Notrufzentrale verbunden und erhalten so rasche Hilfe. Weitere Informationen unter der Gratis-Hotline 0800 84 37 27 und unter www.swisscom.ch/notruf-uhr Jetzt registrieren und von einem GratisAbo für 3 Monate profitieren!
~ Magazin ~ EDITORIAL
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Die Lehrer der Grosseltern
M GEORG GINDELY Chefredaktor georg.gindely@grosseltern-magazin.ch
© Tibor Nad
ein Sohn hat SMS entdeckt. Noch hat der Zehnjährige kein eigenes Handy, aber mit den
soziale Netzwerke zu nennen, die Jugendliche heute nutzen. Enkelkinder sind sehr gute Lehrerinnen und Lehrer, wie Sie im
Smartphones von meiner Frau und mir darf er seit ein paar Wochen Kurznachrichten verschicken. Bis jetzt bekommt lediglich ein Mensch SMS von ihm: seine Nonna. Dafür schreiben sich die beiden eine Kurzmitteilung nach der anderen. Damit es nichts kostet, hat der Bub seiner Grossmutter als Erstes gezeigt, wie man den Gratiskurznachrichtendienst WhatsApp installiert. Als Zweites hat er Nonna instruiert, wie sie Smileys herunterladen kann. Die lachenden oder weinenden gelben Köpfe verwendet er gerne und oft in seinen Nachrichten, um zu zeigen, dass er etwas lustig findet oder dass ihn etwas ärgert. Nonna tut mittlerweile dasselbe. Und wir Eltern wundern uns ob der Smiley-Schwemme, die uns erwartet, wenn wir selber WhatsApp öffnen, um eine Nachricht zu verschicken. Vielleicht haben Sie noch nie von WhatsApp gehört. Das kann sich schnell ändern, wenn Ihre Enkel grösser werden. Denn die meisten Kinder und Jugendlichen kommunizieren heute über diesen Kanal miteinander. Angst, bei der neuen Technik nicht drauszukommen, müssen Sie als Grosseltern nicht haben. Sie können sich auf Ihre Enkelkinder verlassen. Diese zeigen Ihnen noch so gerne, wie WhatsApp funktioniert oder Facebook, Instagram oder Pinterest, um nur einige
Bericht ab Seite 20 lesen können. Sie sind stolz, wenn es ihnen gelingt, ihren Grosseltern etwas zu erklären. Und sie haben viel mehr Geduld als ihre Eltern. Das zeigt sich in unserer Familie: Ich habe WhatsApp schon lange auf meinem Handy installiert, aber es wäre mir nie in den Sinn gekommen, meiner Mutter zu sagen, dass es so etwas überhaupt gibt – geschweige denn, ihr zu erklären, wie es funktioniert. Stark geändert haben sich in den letzten Jahrzehnten nicht nur die Kommunikationsformen, sondern auch die Möglichkeiten, Kinder ausserhalb der Familie betreuen zu lassen. Viele Grosseltern haben zuerst etwas Mühe, sich im Dickicht von Krippe, Hort und anderen Betreuungsformen zurechtzufinden. Unser Dossier ab Seite 50 sagt Ihnen, was Sie darüber wissen müssen. Wenn Ihnen Ihre Enkelkinder nicht schon alles erklärt haben. •
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INHALT # 03 / November 2014
Molas Geschichte
KUNSANG WANGMO IST 95 JAHRE ALT UND LEBT IN BERN. NUN WILL IHRE ENKELTOCHTER YANGZOM BRAUEN IHR LEBEN VERFILMEN. (S.26)
Modernes Räuber und Poli
DIE SPIELZEUGWAFFEN DER MARKE NERF STEHEN OFT ZUOBERST AUF DER WUNSCHLISTE DER ENKELKINDER. (S.30)
Üben an der Puppe
ZU BESUCH AN EINEM GROSSELTERNKURS IM ZÜRCHER STADTSPITAL TRIEMLI. (S.36)
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~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS
Magazin 6
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Hintergrund
Editorial Inhaltsverzeichnis
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Sammelsurium Kindermund Baustelle des Monats Grosselternsprache
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Anderswo Die Holländerin Nora Falk war als Kind in einem japanischen Lager in Indonesien interniert
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Facebook, WhatsApp & Co. Was Grosseltern im Internet beachten müssen – und was sie von ihren Enkeln lernen können
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14 30 Meine Grosseltern Tobias Muntwyler vom Circus Monti erinnert sich an seinen Grossvater «Clown Monti»
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An die Redaktion Leserbriefe
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Die verlorene Heimat Weshalb es die Grossmutter der Schauspielerin Yangzom Brauen nach Tibet zurückzieht Enkelkinder mit Pistolen Die Nerf-Waffen mit Schaumstoffpatronen sind hoch im Kurs Auf der Schulbank Immer mehr Grosseltern bereiten sich in Kursen auf ihre neue Aufgabe vor
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Service 60
Unterwegs Tipps für Bern, eine Wanderung auf dem Raten und ein Konzert mit Peter und dem Wolf
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Basteln Herbstblätter aus Holz
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Essen & Trinken Ein Rezept für Cupcakes und eine Feier für Grossmama im Restaurant Blume, Baden 70 71 72 75 76 78 80 81
Wettbewerb Schönheit Gesundheit Spiele Lesen Multimedia Rätsel Comic
Brief an Louisa Kolumne Aus der Praxis Beratung
Fotoreportage Die Familie Borter lebt in Turtmann VS wie in einer WG
GrossmütterRevolution Kolumne Impressum & Vorschau
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Dossier Krippe, Hort, Tagesmutter: Wie und wo Kinder heute betreut werden
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Trennungen ~
NACH TEIL ZUG Wortspiele von Beat Gloor
www.uns-ich-er.ch
~ Alte Tricks für neue Grosseltern ~
SCHÖNHEITSIDEAL ANNO 1939 Das Büchlein «Alte und neue Tricks für die Hausfrau» aus dem Jahr 1939 ist aus einem Wettbewerb des Verlags der Schweizer Hausfrauen hervorgegangen. In loser Folge druckt «Grosseltern» die besten und lustigsten Tipps ab. «Sommersprossen können durch ein unschädliches Mittel, nämlich durch regelmässiges Betupfen mit Zitronensaft vor dem Schlafengehen, zum Verschwinden gebracht werden. Es ist aber viel Geduld von Nöten und wer diese nicht aufbringt, tröste sich lieber mit dem Lied: ‹Ich bin ja so verschossen, in deine Sommersprossen ...›». oder «Augenwimpern und Augenbrauen werden glänzig und geschmeidig durch tägliches Einreiben mit Rizinusöl.» ~MB
~ Stilikonen ~
DAS GRANNY-ALPHABET Der Fotograf Tim Walker und der Illustrator Lawrence Mynott haben zusammen das zweibändige Buch «Granny-Alphabet» herausgegeben, eine Fundgrube für Liebhaber des feinen englischen Humors. Der renommierte Modefotograf Tim Walker versammelt im ersten Band Fotos von Grossmüttern, angereichert mit witzigen Versen. Sehr hübsch sind auch die Illustrationen von Lawrence Mynott im zweiten Band. Er zeichnete Buchstaben für Buchstaben verschiedene Grossmüttertypen: von A wie abenteuerlustig (adventurous) über C wie chic bis Z wie Zzzzzzzzz. Zum Einschlafen ist das Granny-Alphabet aber überhaupt nicht. Man unterhält sich bestens beim Durchblättern. ~GG
«The Granny Alphabet» Tim Walker und Lawrence Mynott, zwei Bände 44.90 Fr., ISBN 9780500544266
© Tibor Nad
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Vornamenhitparade ~
NAMENSGEBUNG ÜBER DREI GENERATIONEN Die Grossmutter heisst ELISABETH, sie nannte ihre Tochter CORINNE und diese bekam kürzlich eine MIA. Oft spielt bei der Wahl eines Vornamens seine Bedeutung eine Rolle, aber auch, wie oft er schon vergeben wurde. Mit dem Vornamentool des Bundesamts für Statistik lässt sich ganz leicht ermitteln, welche Rangordnung die Namen in einer bestimmten Zeitspanne – zum Beispiel zwischen 1914 und 2014 – einnehmen. ~MB Vornamen
Anzahl
Rang
(1914–2014)
ELISABETH ist ein biblischer Name in der Bedeutung «mein Gott ist Fülle» oder «Glück,Segensfülle», der aus dem hebräischen «Elischeba» übernommen wurde. Top gesetzt war der Name in der Schweiz in den Jahren 1940 –1949.
Maria 87376 1 Anna 43805 2 Ruth 37397 3 ELISABETH 37091 4
Der Vorname CORINNE ist eine französische Variante des griechischen Namens Corinna. Wie dieser geht er auf das griechische Wort «Kore» (Jungfrau) zurück. Am häufigsten wurde Corinne in den Jahren 1960–1969 vergeben.
Melanie 12890 52 Eva 12884 53 CORINNE 12838 54
Der Name MIA ist eine deutsche und englische Kurzform des Vornamens Maria, der sich – betrachtet man die letz ten hundert Jahre – auf Rang 1 befindet. Seine Kurzform Mia wurde in den Jahren 2000–2009 am häufigsten vergeben, und auch im Jahr 2013 schafften es die 313 Mias, die geboren wurden, an die Spitze der Vornamenliste.
Bertha 3396 240 Marianna 3389 241 MIA 3382 242
~ Trend ~
STRICKEN FÜR DEN REGENWALD
~ Ortskunde ~
GRAND-MÈRE IN KANADA Der Ort Grand-Mère liegt in Quebec, der grössten Provinz Kanadas, und wurde 1898 am Fluss Saint-Maurice gegründet. Seinen Namen hat der Ort von seinem Wahrzeichen, einer Felsformation, die mitten im Fluss stand und einer Grossmutter gleicht. Als 1916 ein Damm gebaut wurde, trug man die Felsformation Stein für Stein ab und stellte sie an einer erhöhten Stelle in der Stadt wieder auf. Dank der Papierindustrie prosperierte die Kleinstadt zu Beginn des letzten Jahrhunderts, sogar ein Golfplatz wurde angelegt. Ab den 1950er Jahren begann der wirtschaftliche Abstieg, und viele der Fabriken zogen weg. Seit 2001 ist Grand-Mère Teil der Stadt Shawinighan. Der Grossmutter-Fels aber steht immer noch in einem kleinen Park oberhalb des Ortes. ~GG # 03 ~ 2014
Über 170 Bettflaschenhüllen wurden für die letztjährige Strickaktion des WWF gestrickt. Deshalb wiederholt WWF dieses Jahr die beliebte Aktion. Diesmal lautet das Motto: Stricken für den Regenwald. Auf der Homepage www.wwf.ch/stricken ist die Strickanleitung mit drei passenden Motiven zu finden, aber auch eigene Kreationen sind erwünscht. Als Dankeschön gibt es einen 25-Prozent-Gutschein für den WWF-Shop. Da können viele nachhaltige Produkte bestellt werden. Und natürlich werden auch die gestrickten Wärmeflaschen feilgeboten: für 45.90 Franken. Welches Modell man erhält, kann man nicht bestimmen. ~MB www.shop.wwf.ch
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ App ~
KLASSIKER ANIMIERT
~ Grossmutter des Monats ~
DIE RETTERIN DER BASELBIETER HOCHSTAMMBÄUME Seit zehn Jahren setzt sich Dora Meier für Hochstammbäume im Tafeljura des Baselbiets ein. Der Auslöser war ihr heute 16 Jahre alter Enkel. Als er klein war, blieb Meier daheim und hütete ihn, damit ihre Tochter ihre Ausbildung abschliessen konnte. Auf den gemeinsamen Spaziergängen rund um ihren Wohnort Wenslingen oberhalb von Gelterkinden beobachtete sie, wie immer mehr der für den Tafeljura charakteristischen Hochstammbäume verschwanden. Die Zwetschgen zum Beispiel fanden keine Abnehmer mehr, weil sie als Tafelobst nach heutigen Vorstellungen zu klein waren und Konfitürenfabriken wie Hero die Früchte billiger im Ausland einkauften. Meier suchte nach Verarbeitungsmöglichkeiten und entdeckte und entwickelte Rezepte für Zwetschgentörtchen, Dörrobst oder das Zwetschgen-Chutney Prune d’Or. Vor zehn Jahren begann sie, die Produkte auf den Märkten des Baselbiets zu verkaufen. Ihr Enkel begleitete sie oft. «Er kann hervorragend Kopfrechnen und ist eine erfrischende Hilfe am Marktstand», sagt Meier. Auch ihr Mann und ihre vier Kinder unterstützen sie. 2006 verkaufte sie ihre Zwetschgenprodukte erstmals an der Herbstmesse in Basel, 2008 klopfte sie beim Verein Slow Food an. Dem gefielen die Produkte so gut, dass er dafür sorgte, dass Coop die Zwetschgentörtchen und das ZwetschgenChutney 2008 ins Slow Food-Sortiment nahm. Die Produkte verkaufen sich gut. Es steckt viel Handarbeit dahinter. Der Name Posamenter soll dies ausdrücken: Posamenterei nannte man im Baselbiet die traditionelle Seidenbandweberei, die meist Heimarbeit der Bauern war. 15 Bauernfamilien aus dem Baselbiet liefern heute die Früchte für Posamenter, viele helfen bei der Verarbeitung. In diesen Tagen hat die 67-jährige Dora Meier besonders viel zu tun. Noch bis 11. November verkauft sie ihre Zwetschgenspezialitäten in Basel an der Herbstmesse beim Petersplatz, anschliessend ist sie vom 14. bis 16. November mit einem Stand am Slow Food Market in der Messe Zürich vertreten. Ihr Enkel, mittlerweile Gymnasiast, ist zeitweise immer noch mit dabei. ~GG
«Die drei Räuber», Tomi Ungerers Kinderbuchklassiker, gibt es jetzt auch als App. Neben den Buchseiten zum Blättern und Lesen kann die Geschichte auch in Deutsch, Englisch und Französisch gehört werden. In allen drei Sprachen liest (und singt) Tomi Ungerer selbst. Angereichert ist die Originalgrafik des Kinderbuches mit unzähligen Animationen und Geräuschen, die es zu entdecken gilt. Natürlich kann man sich auch anleiten lassen, wo sich die Spezial effekte verstecken. Das ist aber nur für die Erwachsenen wichtig, denn die Kinder tippen und wischen intuitiv richtig. Was hingegen nicht zum kindlichen Repertoire von Smartphone-Bewegungen herrühren dürfte, ist das Anblasen des Mikrophons – so können zum Beispiel dem Baum die Blätter von den Ästen geblasen werden. Je nach Alter des Kindes empfiehlt es sich aber, diese Möglichkeit gar nicht zu erwähnen, denn: Wer weiss, wie viel Kinderspucke das Mikrofon eines Smartphones so aushält. ~MB
www.posamenter.ch www.slowfoodmarket.ch Erhältlich im App Store und bei Google Play für 5 Franken. © Kenneth Nars
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Kaputt ~
FRÜH ÜBT SICH, WER EIN MALER WERDEN WILL «Es waren bestimmt nur zehn Minuten, in denen ich meinen zweijährigen Enkel aus den Augen liess. Und schon kam er freudig strahlend zu mir in die Küche und verkündete, ‹Grossmama, lueg amoled›. Da ahnte ich schon, dass das wohl nichts Gutes heissen sollte.» CH. MEIER AUS UNTERSIGGENTHAL
Was haben Ihre Enkel angestellt? Schicken Sie uns ein Bild zusammen mit einer kurzen Erklärung, entweder per Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder per Post an «Grosseltern», Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden. Die besten Bilder werden publiziert.
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Hurra, wir werden Grosseltern Vieles hat sich geändert, seitdem Sie selbst Eltern geworden sind. Die Klinik Hirslanden bietet einen Kurs für Grosseltern an, in dem wir Ihnen wertvolle Informationen zur Säuglingspflege und -ernährung, dem Verhalten in Notfallsituationen sowie Tipps zu schönen Ritualen mit Kleinkindern geben. wann Samstag, 28. Februar 2015, Montag, 18. Mai 2015, jeweils 13.30–18.00 Uhr wo Klinik Hirslanden Witellikerstrasse 40 CH-8032 Zürich Kosten Paare CHF 120.– Einzelperson CHF 90.–
anMeldunG Wir bitten um Anmeldung per Telefon 044 387 32 53 oder online www.hirslanden.ch/ anmeldung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
~ Magazin ~ ANDERSWO
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Nora ist anders von ROLF KÄPPELI (Text)
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Arzt in Amsterdam, ist es in der griechischen Taverne peinlich, was seine Mutter in Anwesenheit eines Schweizers über
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ein, mit Roger Federer könne sie nichts anfangen. Die 84-jährige Frau, die mir auf Lesbos am Ufer des ägäischen Meeres gegenüber sitzt, verachtet unseren Tennisstar. Der Mann zeige keine Gefühle, findet sie. Seine Art des Spielens missfällt ihr. Dabei wird in Noras Familie leidenschaftlich Tennis gespielt. Ihrem Sohn Philipp,
Federer hinausplaudert. Der Holländer versucht, Nora zu beschwichtigen. Federer sei der absolut beste Spieler, den es je auf Erden gegeben habe, korrigiert er seine Mutter. Doch Nora bleibt dabei. Mit Roger Federer hat sie gar nichts am Hut. Er ist ihr unsympathisch. Sie will ihm auch nicht begegnen, als ich ihr sage, Federer baue ein Haus in meinem Nachbardorf. Nora ist anders. Die zierliche, elegante Frau hat zehn Enkelkinder. Früher, als Nora mitten in Amsterdam lebte, zeigte sie ihnen auf ausgedehnten Tramfahrten die Stadt, fuhr mit dem Boot durch die Kanäle oder besuchte den Zoo oder eine Kunstausstellung. Heute lebt Nora etwas ausserhalb der Stadt. Ihre Enkelkinder,
NIEDERLANDE
Einwohner: 16.7 Millionen Hauptstadt: Amsterdam Regierungssitz: Den Haag Fläche: 41 548 km² Einwohner pro km2: 402 Beliebteste Vornamen (2012): Emma, Sophie und Julia. Daan, Bram und Sen. Besonderes: Holland ist lediglich der Name einer Provinz der Niederlande, wie das Land offiziell heisst. Dennoch hat sich der Name Holland vor allem im deutschen Sprachgebrauch als Landesbezeichnung eingebürgert. Das hat vielleicht mit dem Fussball zu tun, wo die niederländischen Fans ihre Nationalmannschaft mit «Hup Holland Hup» anfeuern. Auch die Wirtschaft inklusive die Tourismusindustrie vermarktet die Niederlande als Holland. Das passt nicht allen: Niederländer, die nicht aus der Region Holland stammen, hegen meist eine gewisse Abneigung gegenüber der Bezeichnung Holland für die Niederlande und Holländer für den Niederländer.
Nora Falk mit drei Enkeln. Nächstes Jahr will sie mit allen zehn Enkelkindern verreisen – wie vor vier Jahren. # 03 ~ 2014
von denen die meisten in Amsterdam studieren oder arbeiten, trifft sie an deren Geburtstagen zum Mittagessen. Als sie 80 wurde, lud sie alle Grosskinder ein, um mit ihnen in Bordeaux eine Woche lang zu campieren. Allein, ohne Eltern. Die Grosskinder, acht Jungs und zwei Mädchen, waren zwischen 13 und 20 Jahre alt. Jeden Tag mussten zwei einkaufen und kochen. Sie sei dann mit der Kreditkarte hinterher zahlen gegangen, fügt sie schmunzelnd an. Morgens und abends wurde zusammen gegessen, den Tag habe man am Strand verbracht. «Es war wunderbar», schliesst Oma Nora ihre Erzählung. Nächstes Jahr, wenn sie 85 wird, will sie alle zehn Enkelkinder hierher an diesen einzigartigen Ort auf Lesbos einladen. Wieder allein, ohne Eltern. Die Reise für alle komme allerdings etwas teuer zu stehen, räumt sie ein. Noch zögert sie. Nora ist anders. Als 12-jähriges Mädchen verbrachte sie mehr als zwei Jahre in einem japanischen Kriegsgefangenenlager in Indonesien. Ihre Mutter starb im selben japanischen Lager 1945, ihr Vater wurde als Pilot der holländisch-ostindischen Luftwaffe nach Japan deportiert. Erst in den 90er Jahren verminderte sich ihr Hass auf Japan, als sie einem japanischen Journalisten ihre Geschichte berichten konnte. Später, nach einem Gespräch mit einem japanischen Priester, einem Baptisten, habe sie sogar versöhnliche Gefühle zu Japan entwickelt. Heute unterstützt sie ein soziales Werk in Indonesien, eine Schule, wo sie von 1943 bis 1945 eingepfercht im Konzentrationslager hungerte und den Tod ihrer Mutter miterleben musste. Dass sie an einer japanischen Universität den Studenten von ihrer Zeit im Zweiten Weltkrieg erzählen durfte, findet sie wichtig. Das Interesse und das Mitgefühl der jungen japanischen Generation taten ihr gut. «Auch meine Enkelkinder sollen wissen, welche Wurzeln sie haben», sagt Nora. Hoffentlich sehe ich sie nächstes Jahr wieder, hier in der Ägäis, umringt von zehn Enkelkindern, denen sie aus ihrem Leben erzählt. •
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM ietber
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Workshop für die Kleinsten
ns Zürcher Rietberg-Museum gehen – das ist Heraustreten aus dem Alltag. Alles ist plötzlich ruhig und schön. Und dorthin gehen mit einer Dreijährigen, dem Synonym für Krach und Chaos? Der Workshop «Mach mit!» ist genau für die kleinsten Knirpse ausgeschrieben. Diesmal findet er im Park statt. Die Museumspädagogin erklärt uns Grossen – natürlich (?) nur Mütter und Grossmütter – den Hintergrund des
~ Schnabelwetzer ~
ZWISCHEN ZWEI ZWEIGEN ZWITSCHERN ZWEI SCHWALBEN
besuchten Kunstwerkes kurz und kompakt, und wir legen los: Aus neonfarbenen Trinkhalmen und bunten Klebstreifen entstehen Figuren. Ich verzweifle zuerst an der Glätte der Plastikröhrchen, meine Enkeltochter Lioba ist keine wirkliche Hilfe beim Zusammenkleben. Da fällt mir auf, dass ich im Modus «Wettbewerb» arbeite, und ich lehne mich zurück. Die Kinder, die heute nicht zum ersten Mal teilnehmen, sind gemütlich am Schnippeln und Kleben und Malen. Ihre Mamas helfen, wenn nötig, und unterhalten sich gleichzeitig. Und schon ist es Zeit für das Znüni. Danach werden die Kunstwerke ausgestellt und gemeinsam bewundert, und die Kinder sind immer noch angesteckt von der friedlichen Atmosphäre. Kein Wunder, wird dieser Workshop doppelt geführt, und zwar meist freitags von 9.30 bis 10.45 Uhr. Familienworkshops finden jeweils am Samstag statt – siehe Agenda unter www.rietberg.ch/kunstvermittlung.
Aufgezeichnet von Susanne Stöcklin-Meier
Eli Wilhelm ist 54 Jahre alt, Kulturvermittlerin und Grossmutter. Mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen testet sie regelmässig Museen und veröffentlicht Beiträge darüber auf ihrem Blog museumstester.ch.
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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Unterhaltsames vom Estrich J
~ Generationen im Dialog ~
AUF AUGENHÖHE IM MUSEUM Menschen unterschiedlicher Generationen kommen für zwei Stunden ins Museum, erfinden eine Geschichte zu einem Ausstellungsobjekt und tauschen sich dazu aus. Diese Idee wurde 2013 ins Leben gerufen und nennt sich GiM – Generationen im Museum. Es ist eine Initiative des Migros-Kulturprozents zur Förderung von Generationenprojekten in Museen. Das Spezielle an GiM ist, dass zwei Menschen, die nicht direkt verwandt sind, aber mindestens einen Altersunterschied von 15 Jahren haben, zusammen Zeit verbringen. Über 30 Museen haben in der Pilotphase mitgemacht. Die Geschichten, die dabei entstanden sind, werden auf dem Blog www.gim-geschichten.ch veröffentlicht. Im eben erschienenen Buch «Auf Augenhöhe» werden die Geschichten mit Fachtexten vereint und geben so einen aussergewöhnlich schönen Einblick in die Museen. ~MB
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as Gänsespiel oder «Jeu de l’Oie» ist so etwas wie die Urform der Würfelspiele, wie wir sie an verregneten Nachmittagen noch immer gerne spielen. Das Fundstück aus Frankreich stammt aus dem 19. Jahrhundert, der Ursprung des Spiels liegt jedoch weit zurück. ÄGYPTISCHE SCHLANGE Aus Ägypten sind Spiele bekannt, welche die Form einer zusammengerollten Schlange aufweisen und mehr als 5000 Jahre alt sind. Möglich, dass sie als Vorbilder dienten; denn auch beim Gänsespiel gleicht der Weg zum Ziel einer zusammengerollten Schlange. Sicher aber wurden Gänsespiele seit dem 16. Jahrhundert in Europa gespielt, allerdings von Erwachsenen und oft um hohe Einsätze. SCHICKSALSSPIEL Der Spielverlauf kann auch als Lebensweg interpretiert werden, voller Freuden, Glück, Mühsal und Missgeschicken. Wer beispielsweise bei Nr. 31 in den Brunnen fällt, darf so lange nicht weiterspielen, bis einem anderen dasselbe passiert. Am Ende aber winkt das (Gänse-)Paradies. • von LIZ SUTER (Text) und THOMAS BURLA (Foto)
«Auf Augenhöhe. GiM – Generationen im Museum», Hier und Jetzt Verlag, 184 Seiten, 29 Franken, ISBN 978-3-03919-343-1 © Thomas Kern
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ERKLÄRUNGEN ZUR HOCHZEIT Hochzeiten sind nicht nur für die Erwachsenen ein besonderer Anlass, sondern auch für die Kinder unter den Gästen. Vieles ist unbekannt, vieles ist neu und überraschend. Ein paar Kinderzitate, aufgeschnappt an einer Hochzeit im Oktober: «Mama, die Braut da, die muss ein weisses Kleid anziehen, damit der Mann sie bei den vielen Frauen noch erkennt.» Oder: «Manche Männer heiraten, glaube ich, damit sie nicht verhungern müssen, wenn ihre Mama mal nicht mehr da ist.» Und: «Oma, die Braut hat gerade ganz plötzlich einfach ihren schönen Blumenstrauss weggeschmissen. Darf die das?» ~MT
~ Klassiker ~
DAS VERSCHWUNDENE ZITRONENTÖRTLI Es sind mit die schönsten Erinnerungen an meine Grossmutter: Ab und zu durfte ich mit ihr im Zug von Baden nach Zürich fahren. Nach einem Besuch im Franz Carl Weber gingen wir zum Honold, um Zitronentörtchen zu essen. Sie waren süss und sauer zugleich und schmeckten jedes Mal herrlich. Vor kurzem war ich wieder einmal da, doch meine Lieblinge waren weg. «Aus dem Sortiment genommen», sagte die Verkäuferin und schaute mich mitleidig an. Keine Zitronentörtli mehr im Honold! Das ist wie Sprüngli ohne Schokolade, das Läckerli-Hus ohne Läckerli, ein Kiosk ohne Süssigkeiten, dachte ich. Einige Tage später rief ich bei Honold an. Einen genauen Grund für die Entfernung meiner Lieblingstörtchen erfuhr ich nicht. Man habe dafür neu «Tartlettes au citron» im Sortiment, und die seien noch zitroniger als meine geliebten Klassiker. Ich werde es ausprobieren, aber dasselbe wird es nicht sein. Denn die Tartlettes werden mich nicht an die wunderbaren Ausflüge mit meiner Grossmutter erinnern. ~GG
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~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN
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TOBIAS MUNTWYLER Der 21-Jährige ist Co-Chef der Werkstatt des Circus Monti. Sein Vater Johannes, 50, leitet den Circus und ist als Artist tätig. Grossmutter Hildegard, die 78-jährige Witwe des Circusgründers Guido Muntwyler, arbeitet heute noch im Betrieb mit und ist für die Buchhaltung zuständig.
«Vati und ich»
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ein Grossvater ist der Gründer des Circus Monti und vielen als «Clown Monti» bekannt. Nicht nur in der Manege machte er den Clown. Selten liess er eine Möglichkeit aus, einen Spass zu machen und auch selber herzhaft zu lachen. So kippte er regelmässig beim gemeinsamen Abendessen absichtlich die Zuckerschale aus und sorgte für garantierte Lacher im Kreise der Familie. Einmal bei der Ankunft des Circus in Lugano, ich erinnere mich noch gut, sass ich als Beifahrer beim Wagenstellen auf dem Traktor. «Vati», so nannten wir mei-
nen Grossvater, stieg zu uns und nahm mich auf seinen Schoss. Als der Chauffeur – mein Vater – den Traktor kurz verliess, setzte sich Vati ans Steuer, zwinkerte mir zu und rief mit grosser Freude: «So, jetzt fahr ich!» Wie er diesen Satz gesagt hat, höre ich immer noch, als wäre es gestern gewesen. Natürlich hatte Vati keine Ahnung, wie man einen Traktor steuert, versuchte es dennoch und fuhr entsprechend über das Circus-Gelände. Er sorgte damit für grosses Gelächter beim gesamten Circus-Team. Niemand dachte zu diesem Zeitpunkt, dass er uns # 03 ~ 2014
nicht mehr lange zum Lachen bringen würde. Einige Tage später starb Vati. Sein Tod kam überraschend schnell, und ich – ein sechsjähriger Bursche mit nichts als Flausen im Kopf – hatte wohl nicht ganz begriffen, was passiert war. «Warum sind hier alle so traurig, sonst müssen doch immer alle lachen?» soll ich meinen Vater während der Gedenkfeier im Monti-Zelt gefragt haben. «Händ Sorg zunenand», pflegte Vati zu sagen. Ich bin überzeugt, dass er auch heute noch von irgendwoher zu uns und zum Circus Sorge trägt.
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Baustelle des Monats ~
WO DAS MUSEUM IN DEN PARK HINEINWÄCHST Die mit dem öffentlichen Verkehr am besten erreichbare Baustelle der Schweiz liegt direkt neben dem Zürcher Hauptbahnhof. Gleich hinter dem Landesmuseum entsteht ein moderner Anbau aus Beton. Jahrelang wurde über ihn gestritten, es gab Gerichtsverfahren und mehrere Abstimmungen. Nun wächst der vom Basler Architekturbüro Christ & Gantenbein entworfene Neubau rasant in die Höhe und in den Platzspitzpark hinein. Gucklöcher im Bauzaun sorgen für eine gute Sicht auf die Arbeiten, die bis im Sommer 2016 dauern werden. Für besonders Interessierte findet an jedem ersten Donnerstag im Monat eine einstündige Führung statt, Treffpunkt ist um 12.30 Uhr im Foyer des Landesmuseums. Aber Achtung: der Rundgang führt aus sicherheitstechnischen Gründen nicht über die Baustelle, sondern durch den Altbau und in die Loggia mit Blick auf den Erweiterungsbau. Das Landesmuseum wurde 1898 eröffnet. Der spätere Zürcher Stadtbaumeister Gustav Gull hatte den Bau damals bewusst als eine Art mittelalterliches Schloss entworfen, verwendete aber moderne Materialien – und zwar vor allem Beton. ~GG Anzeige
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Grosselternsprache ~
DÄM CHILTÄR CHASCH BIMEID KÄ SCHWINTÄ GÄ Sprachen und besonders Dialekte sind einem ständigen Wandel unterworfen, neue Ausdrücke kommen hinzu, alte verschwinden. Das hat nichts mit Sprachverfall zu tun, allein das ist der Lauf der Zeit. Der Blick auf diese vielleicht schon vergessenen Ausdrücke soll also keineswegs ein Mahnfingerzeig, sondern eine erhei-
~ Zitat ~
ternde, nostalgische Rückschau sein. ~MB
~ Was sich verändert hat ~
en Ascht haa – körperlich übermüdet sein
Früher war das Trottinett ein Fortbewegungsmittel, mit dem Kinder ohne grosse Anstrengung von A nach B kamen. Heute ist das Trottinett mehr und heisst auch anders: Der Scooter ist zusammenklappbar und wird auch von Erwachsenen benutzt. Viele Kinder verwenden die Scooter, um damit über Schanzen zu springen oder andere Tricks zu zeigen. Darüber nerven sich die Rollbrettfahrer, wie der «Tages-Anzeiger» kürzlich berichtete, und haben angeblich ein Schubsspiel entwickelt. Wenn ein Skateboarder einen ScooterFahrer umstösst, kriegt er einen Punkt. Bringt er einen zum Weinen, gibt es zwei Punkte, für einen Knochenbruch gar fünf. Ob das mehr ist als eine urbane Legende, ist nicht ganz klar. Doch die Scooter-Fahrer lassen sich ohnehin nicht entmutigen. Das Unternehmen, das den Boom der neuen Trottinetts vor bereits 15 Jahren auslöste, hat seinen Sitz übrigens in der Schweiz. Die Firma Micro aus Küsnacht ist noch heute Weltmarktführer, was die Herstellung von Scootern angeht. Heute hat Micro sogar einen Elektro-Scooter im Angebot. ~GG
bimeid / bimeich – bestimmt, ganz sicher, wahrlich bhüätistrüümli! – Gott bewahre! Bongert / Bungert – Baumgarten Chiltär – Verehrer einer Frau dunzä / tüpfä – treffen Gellerettli – Damenuhr (von franz. quelle heure est-il) Gupf – Brotanschnitt Hültschägummäl – Schwellkartoffeln Schwintä – Ohrfeige Bogähuäschtä – Erbrechen www.dialektwoerter.ch
DAS TROTTINETT
«FÜR VIELE MENSCHEN BEDEUTET FAMILIE NUR MUM UND DAD, UND DIE ERZÄHLEN IHREN KINDERN, WAS SIE ALLES NICHT TUN DÜRFEN. GROSSELTERN HABEN DIESE PROBLEME NICHT. SIE KÖNNEN FÜR DIE SCHÖNEN DINGE DES LEBENS ZUSTÄNDIG SEIN UND BLÖDSINN MACHEN.»
Keith Richards, Gitarrist der Rolling Stones, spricht im Interview mit dem Nachrichtenmagazin «Spiegel» über sein Leben als Grossvater.
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~ Enkels Liebling ~
~ Elternsprüche ~
KRIEG DER STERNE IM KINDERZIMMER Bald 40 Jahre ist es her, dass der erste Film der Star Wars-Reihe in die Kinos kam. Der Krieg der Sterne dauert bis heute an und wird vor allem in den Kinderzimmern fortgesetzt. Die meisten Enkelkinder kennen Darth Vader, Luke Skywalker, Han Solo und Prinzessin Leila, ohne je einen der sechs Filme gesehen zu haben. Denn es gibt zum Beispiel Lego-Star Wars und Star Wars-Sammelkarten. Beide erfreuen sich allergrösster Beliebtheit. Das schmerzt vor allem das Portemonnaie von Eltern, Göttis, Gotten und Grosseltern. Denn Lego-Star Wars-Raumschiffe sind nicht gerade günstig: Der Millenium Falcon kostet über 150, der Todesstern über 500 Franken. Lego und Spielkarten sind übrigens bei weitem nicht die einzigen Star Wars-Spielzeuge. Rund 50 000 verschiedene Produkte soll es heute geben. Zwischen 1977 und 2005 belief sich der Erlös aus den sogenannten Merchandising-Produkten von Star Wars auf 20 Milliarden Dollar. Seither dürften nochmals einige Milliarden hinzugekommen sein, und der lukrative Krieg der Sterne geht weiter: Nächstes Jahr kommt der siebte Teil der Saga ins Kino, die Filme acht und neun folgen jeweils im Abstand von zwei Jahren. ~GG
«DAS ISCH MER GLIICH, WAS MER BI DE NOCHBERE DÖRF, BI EUS GITS DAS NÖD.» Kurze Sätze, die unser Leben begleiten, gesammelt von Beat Gloor
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~ Magazin ~ LESERBRIEFE
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Die Meinung der Leserinnen und Leser
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9.50.– CHF 8.50.– EUR
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Herzliche Gratulation zu diesem gelungenen Magazin. Auch die zweite Ausgabe bietet wieder viele spannende Artikel und allerlei aus dem Grosi-Leben. Gut gewählt von der Thematik, schön und ansprechend in der Aufmachung – und trotzdem habe ich eine kleine Anmerkung: Für Grosseltern finde ich die Schriftgrösse etwas klein geraten. Vielleicht würde im Layout schon nützen, wenn die Schriftfarbe etwas kräftiger dosiert würde. Sicher findet sich eine Lösung!
Schrift in den Artikeln, und es scheint mir nicht richtig schwarz gedruckt zu sein. Darum meine Frage: Könnten Sie nicht eine grössere, fettere Schrift einsetzen?
4 20:26
11.09.1
Ruth Zumsteg, Allschwil
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Denise Gerber, Biel
«GRATULATION FÜR DEN INHALT, KRITIK AN DER LESBARKEIT» Herzliche Gratulation zu Ihrem Magazin «Grosseltern»! Der Auftakt ist Ihnen gelungen; der Artikel über den Tod des Enkels, das Kniereiter-Värsli, die Beratung «Aus der Praxis» oder das Dossier sind hervorragend. Auch die zweite Ausgabe enthält wieder interessante Artikel. Mein Mann, 65, und ich, 60, sind selber Grosseltern und hüten seit zwei Jahren jede Woche «unsere» Zwillinge Giulia und Nico einen ganzen Tag. Wir sind stolz und dankbar zugleich, dass uns unsere Tochter und der Schwiegersohn die Zwillinge anvertrauen. Nun noch eine Kritik: Grosseltern sind eben doch schon etwas älter und sehen auch nicht mehr so gut. Ich habe Mühe mit der kleinen
Uns liegt sehr viel an der Lesbarkeit unseres Magazins. Wir nehmen laufend Anpassungen vor, um diese zu verbessern, und sind sehr dankbar für Ihre Rückmeldungen. Die Redaktion.
«MUTIGER ENTSCHEID ZU BEGINN» Ich habe das Abonnement Ihrer Zeitschrift meinen Eltern geschenkt, zum zweiten Geburtstag unserer Zwillinge. Vorgängig habe ich das Magazin gelesen und meine Eltern in die jeweilige Charakterisierung eingeteilt. Ich bin sehr begeistert von Ihrem Magazin. Ich fand die Beiträge interessant, und es war mutig von Ihrer Seite, mit der Geschichte des Verlustes eines Enkels zu beginnen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit Ihrem Projekt!
Rebekka Gurtner, La Neuveville
«DIE SENIOREN-ABZOCKE DES SOMMERS» Das Magazin «Grosseltern» ist für mich die Senioren-Abzocke dieses Sommers. Das ist für mich eindeutig! Da das Magazin in diversen Medien gross angepriesen wurde, habe ich mich entschlossen, ein Exemplar zu kaufen. Ohne jede Beurteilung des Inhalts, sondern schon alleine nur Format, Umfang und Bebil-
derung rechtfertigen nach meiner Auffassung in keiner Weise diesen total überrissenen Verkaufspreis von 9.50 Franken! Im Vergleich zu anderen qualitativ gleichwertigen Magazinen ist es zum Teil bis doppelt so teuer. Das heisst für mich: Mein erster Kauf war mit jeder Garantie auch der letzte! Nebenbei: Das ist eigentlich schade, denn als ich mich etwas beruhigt hatte, nahm ich das Heft nochmals zur Hand. Der Inhalt ist vielseitig und interessant.
Therese Schuwey, Zürich Es ist uns bewusst, dass der Preis unseres Magazins nicht günstig ist. Die Herstellung von «Grosseltern» ist aber auch nicht günstig. Im Vergleich zu anderen monatlich erscheinenden Magazinen sind wir zudem nur unwesentlich teurer, wenn überhaupt: «Wir Eltern» kostet 8.20, der «Familienspick» 8.50, das Magazin «Schweizer Garten» 9.50 Franken. Der Verlag.
«SPANNEND, VIELFÄLTIG, ANSPRECHEND» Ich habe mich bereits im Vorfeld des Erscheinens des Grosseltern-Magazins sehr darauf gefreut, bin ich doch begeisterte und aktive Grossmutter eines zweijährigen Enkels und finde das Thema Grosseltern und Enkelkinder faszinierend. Mein Motto: Engagement ohne Einmischung. Nun liegen mir zwei Nummern vor, geplant und gemacht von jungen Menschen, spannend, vielfältig, ansprechend. Ich gratuliere dazu herzlich und freue mich auf die folgenden Nummern.
Katharina Ley, Bern
Wir freuen uns über Ihr Lob und Ihre Kritik. Bitte schicken Sie uns Ihre Meinung per Post an «Grosseltern», Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden oder per E-Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch.
Dossier ZUM ERSTE N MAL ENKELKINDER
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MAGAZIN
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Grosseltern
# 01 / September
~ Für die gemeinsame Zeit mit den Enkeln ~
Inkl.
2014 # 01 / September agazin.ch
Grosseltern Das Magazin
Grossmami Grosi oder DER DEUTSCHSCHWEIZ WIE ENKEL IN NENNEN IHRE GROSSELTERN
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GROSSELTERN IM ABONNEMENT
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~ Kolumne ~ BRIEF AN LOUISA
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arli ist deine Lieblingspuppe, Louisa. Er ist dein Baby. Karli ist 35 Jahre alt, ein Spätachtundsechziger, fast einen halben Meter gross. Eine verschupfte Existenz, familiär verwahrlost. Am Kopf kleben zwei Pflaster, Hände und Füsse sind verarztet, die Arme und Beine abgenutzt. Unter dem Kinn deuten kaffeebraune Flecken auf Nahkampfkontakte. Karli wohnt seit eh bei deinen Grosseltern in Uetikon. Von Dienstag bis Sonntag wird er von Oma
«Die Heulsirene unserer Enkelin beendet die gemütliche Feierlichkeit.»
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Vermutlich ahnst du Karlis frühkindliche emanzipatorische Defizite. Den richtigen Umgang mit deinem Lieblingsbaby kennst nur du. Wehe, jemand missachtet das. Einmal darf Karli dich zu einem Kinderfest begleiten. Ein friedlicher Nachmittag mit friedlichen Menschen. Kinder, Mütter, Väter und Grosseltern im Glück. Niemand hat den Übergriff beachtet. Irgendein Kind spaziert mit Karli in den Armen durch die Wohnung. Du, Louisa, hockst,
Karli
und Opa betreut. In diesen Wochentagen erhält er nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie wenn du bei uns bist, Louisa. Doch Karli kann mit schwierigen Familiensituationen umgehen. So leicht bringt ihn nichts aus der Ruhe. Der Montag ist Karlis Feiertag und Höhepunkt der Woche. Dann erfährt er deine liebende und fürsorgliche Zuwendung. Karlis äussere Erscheinung verdeckt sein vorgerücktes Alter, die braune Haarperücke ist kurz geschnitten, die Älplerjacke leuchtet knallrot, die blauen Hosen wirken jugendlich. Dennoch sind Karlis Tage gezählt, vermutet Opa. Dem würde Louisa widersprechen. Du kennst Karlis Lebenswillen, die Treue, die Geduld, seinen Hang zum asketischen Dasein. Deine Reise von Wollishofen ins Uetiker Grosselternexil ist ohne Karli im Kopf nicht denkbar. Er ist deine wöchentliche Startmotivation, dein imaginärer Reisebegleiter. Du hast Karli zum persönlichen Klimawandler erkoren: Er verzaubert Nebelregen und häusliche Gewitter in warme Sonnentage. Ob Karli sich über seine auserwählte Rolle in Louisas Leben freut, verrät sein Pokerface nicht. Ist er gerade traurig oder, wie Opa meint, hat er Lust auf wilde Abenteuer? Darüber gehen die Meinun-
gen zwischen uns auseinander. Dann machst du deinen Grossvater darauf aufmerksam, dass Karli noch ein Baby ist und jetzt keine Kapriolen erleben darf, keine Schokolade essen, sondern von seiner Ziehmutter behutsam zugedeckt auf ein Kissen gelegt sein will. Mit Erbstücken aus Opas Familie, einem grossmaschigen Tuch, nach exakten Regeln gefaltet und geglättet, und einem rotweiss karierten Chriesi-Kissen. Eine Baby-Bettflasche dient als Kopfkissen. Wenn das Baby stinkt, braucht es Windeln – wie seine Ziehmutter. Du, Louisa, legst deinen Schützling rücklings aufs Bett der Grosseltern, schiebst ein grosses Frottiertuch darunter, faltest und bindest ein blaues Kopftuch aus deiner Garderobe um Karlis Unterkörper. Grossmama unterstützt den heiklen Prozess mit Klebeband, wenn das Knüpfen der Ecken nicht gelingt. Hilfe, wenn es um Karlis Körperpflege geht, akzeptierst du nur ausnahmsweise. Wenn, dann müssen es weibliche Hände sein, die kurz zulangen dürfen. Männliche Fürsorge im Umgang mit deinem Pflegekind ist unerwünscht. Da muss vor 35 Jahren etwas schief gelaufen sein. # 03 ~ 2014
die Beinchen angestemmt, auf einem Stuhl, kneifst die Augen zusammen, das Gesicht ist verzerrt – Karli geraubt! Dein Schreien bringt die Gästeschar augenblicklich zum Erstarren, die Festgemeinde atmet durch. Die Heulsirene unserer Enkelin beendet die gemütliche Feierlichkeit. Autorität ist gefragt, am besten männliche. Opas Chance! Ein Baby-Holzsitz muss her. Grossvater hilft der Enkelin, das Ding zu montieren. Ein paar Worte des Trostes und Karli hockt, vor weiterem Diebstahl gesichert, im Hochsicherheitssitz neben Louisa. Das Fest ist gerettet. Und Karli auch. •
Vor vier Jahren begann der Journalist Rolf Käppeli Briefe an seine damals 3-jährige Enkelin Louisa zu schreiben. «Grosseltern» veröffentlicht in jeder Ausgabe einen Brief an Louisa.
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Im Netz
Die Grosseltern Christine und Peter Sigg-Riegler sehen ihrem Enkel, der im Ausland lebt, über den Internetdienst Skype beim Aufwachsen zu. Sie skypen fast täglich mit ihm.
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~ Hintergrund ~ COMPUTER & CO
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atrin Wirth hatte bis vor kurzem wenig Ahnung vom Internet, von Facebook und von WhatsApp. Heute ist das anders. Wirth surft oft im Netz, hat ein eigenes Facebook-Konto und ist beim SMSDienst WhatsApp registriert. Der Hauptgrund sind ihre Enkelkinder. Die ältesten von ihnen leben über eine Stunde von ihr entfernt, und über die sogenannten sozialen Medien sind sie leicht zu erreichen. Mit ihrem ältesten Enkel, der eben 14 Jahre alt wurde, kommuniziert Katrin Wirth am meisten. Sie benutzt dazu fast immer WhatsApp, einen Dienst fürs Handy, mit dem man gratis Kurznachrichten verschicken kann. Dabei kommt es zum Teil zu lustigen Situationen. Wirths Enkelkinder müssen ihre Smartphones täglich um 20 Uhr den Eltern abgeben. Als der Enkel es vor kurzem nicht tat, begann seine Mutter mit ihm zu schimpfen, worauf er erwiderte: «Aber ich chatte doch mit Grossmutter!»
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Von GEORG GINDELY (Text) und URSULA MARKUS (Bild)
Immer mehr Grosseltern sind auf Facebook, skypen oder benutzen WhatsApp. Auslöser sind oft die Enkel.
Die Enkelkinder haben Katrin Wirth fast alles über die sozialen Medien beigebracht. «Ich musste bei Null anfangen», erinnert sie sich. Dass sie von ihren Enkelkindern etwas lernen kann, findet sie schön. Denn diese nehmen sich Zeit für die Grossmutter und sind stolz, wenn sie ihr etwas beibringen können. Die eigenen Kinder hätten da deutlich weniger Geduld, sagt Wirth. NÄHE DANK INTERNET Laut dem Soziologen und Altersforscher François Höpflinger ist das normal. Die Enkelkinder seien die besseren Lehrer als ihre Eltern, weil sie selbst noch in der Schule sind und täglich unterrichtet werden. Die Rollenumkehr ist spannend für sie. Die mittlere Generation hingegen hat oft keine pädagogische Erfahrung mehr. Zudem nehmen Grosseltern Neues besser von ihren Enkelkindern an als von den eigenen Kindern.
# 03 ~ 2014
Das Internet hilft vielen Grosseltern auch, geografische Distanzen zu überwinden. Mit Skype ist es möglich, am Computer gratis miteinander zu sprechen und sich auf dem Bildschirm gegenseitig zu sehen. Höpflinger hat beobachtet, dass viele Enkelkinder in Migrantenfamilien über Skype mit ihren Grosseltern kommunizieren, die im Heimatland leben. Und viele Grosseltern in der Schweiz, deren Kinder ins Ausland gezogen sind, benutzen Skype, um die Entwicklung der Enkelkinder wenigstens am Bildschirm mitverfolgen zu können. Zum Beispiel Christine und Peter Sigg: Ihre Tochter und ihr Schwiegersohn sind Diplomaten und wohnen im Moment in der rumänischen Hauptstadt Bukarest. Vorher waren sie in Algerien, Südkorea, Frankreich und Jordanien stationiert. Dennoch haben Christine und Peter Sigg ihrem Enkel Grimo beim Aufwachsen zusehen können. Seit mehreren Jahren skypen sie fast täglich mit ihm.
~ Hintergrund ~ COMPUTER & CO
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«Der Internetdienst hat es uns ermöglicht, einander trotz der Distanz sehr nahe zu sein», sagt Christine Sigg. DEUTLICHE ZUNAHME So wie Christine Sigg und Katrin Wirth geht es vielen Grosseltern. Immer mehr von ihnen sind im Netz: 2003 hatten in der Schweiz nur 19 Prozent der Menschen über 60 Jahre einen Internetanschluss. 2008 waren es bereits 40 Prozent, fünf Jahre später 51 Prozent. Wenn man genauer hinschaut, sieht es so aus: Von den Menschen zwischen 60 und 64 haben 69 Prozent daheim Zugang zum Internet, bei den 65- bis 69-Jährigen sind es sogar 71 Prozent. In der Bevölkerungsgruppe zwischen 70 und 74 Jahren verfügen noch 60 Prozent über einen Internetanschluss, dann nimmt die Zahl
FACE BOOK Das soziale Netzwerk wurde vor zehn Jahren in den USA gegründet. Heute zählt es über eine Milliarde Mitglieder. Für eine Anmeldung benötigt man lediglich eine E-Mail-Adresse. Facebook fragt danach nach weiteren Angaben, die aber nicht gemacht werden müssen. Wer Mitglied ist, kann Freunde suchen und hinzufügen. Freundschaftsanfragen kann man aber auch ablehnen. Gut ist, wenn man die Person kennt, die einen anfragt – auch in sozialen Medien sind Betrüger unterwegs. Facebook steht aus Datenschutzgründen immer wieder in der Kritik. Man kann weitgehend selber steuern, wie viel man von sich preisgibt. In den Sicherheitseinstellungen kann man festlegen, wer die eigenen Beiträge sehen und wer einen kontaktieren kann. Facebook
deutlich ab (75 bis 79 Jahre: 34 Prozent; 80 plus: 12 Prozent). Die meisten nutzen das Internet, um E-Mails zu verschicken, Informationen zu suchen oder den Fahrplan abzurufen. Doch immer mehr von ihnen benutzen eben Skype oder sind Mitglieder in einem sozialen Netzwerk. Das bekannteste ist Facebook. Die Plattform ist auch für Grosseltern ein Magnet geworden: Facebook verzeichnete in den letzten Jahren bei keiner Altersgruppe mehr Neuanmeldungen als bei den über 60-Jährigen.
Thomas Hutter, 39 Jahre alt und einer
viele andere ältere Familienmitglieder auch. «Wenn man wissen will, was die Enkelkinder tun, muss man als Grossmutter und Grossvater auf Facebook sein», sagt Hutter. Die Kinder veröffentlichen dort Bilder und Filme von sich, ihren Erlebnissen und ihren Freunden. Und manchmal sogar von den Grosseltern. Facebook hilft vielen Menschen auch, ehemalige Schulkameraden, Studienkollegen oder andere Freunde wiederzufinden. Wer sich auf dem Netzwerk anmeldet und einträgt, welche Schulen er besucht hat, dem schlägt das Netzwerk Freunde vor, die einen ähnlichen Hintergrund haben. «Das kann gerade bei
der besten Kenner von Facebook in der Schweiz, konnte das bei seinen eigenen Eltern beobachten. Insbesondere sein Vater ist sehr aktiv auf der Plattform, aber
älteren Menschen zu freudigen Überraschungen führen», sagt Hutter. Neben Facebook gibt es diverse andere soziale Netzwerke. Sie heissen Goo-
FACEBOOK IST SPITZENREITER
ist klarer Marktführer bei den sozialen Netzwerken. In den letzten Jahren traten immer mehr ältere Menschen bei. Jüngere, vor allem Teenager, kommunizieren aber deutlich weniger über Facebook als früher, sagen Studien. POSTEN Nicht auf Schweizerdeutsch aussprechen (dann heisst es einkaufen), sondern auf Englisch. Wer auf Facebook ein Foto veröffentlicht oder schreibt, was er oder sie gerade tut, der postet etwas. LIKEN Unter jedem Post und jeder Seite auf Facebook ist ein nach oben gereckter Daumen zu sehen, daneben steht «Gefällt mir». Wer darauf drückt, der «liked» etwas. Ein Symbol mit nach unten gehaltenem Daumen gibt es auf Facebook nicht. SHAREN Wem ein Beitrag besonders gut gefällt, der kann ihn nicht nur liken, sondern auch teilen oder «sharen». Das bezweckt, dass mehr Freunde den Post sehen und dieser in der eigenen Chronik gespeichert wird, so dass man ihn leicht wiederfindet. Die Chronik ordnet alle Einträge in zeitlichem Ablauf.
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WHATSAPP Die meisten Jugendlichen kommunizieren heute über WhatsApp, einen Kurznachrichtendienst für das Smartphone. Über diesen kann man Texte, Bilder und Videos verschicken. Der Vorteil ist, dass die Meldungen nicht wie bei Facebook von anderen einsehbar sind. Der Dienst ist gratis. Zudem kann man Gruppen mit mehreren Teilnehmern bilden. Um WhatsApp benutzen zu können, muss man die App herunterladen und die Handynummer eingeben. Wer einen Gruppen-Chat eröffnen will, muss lediglich eine neue Gruppe erstellen, dem Chat einen Namen geben und dann die Teilnehmer hinzufügen. Mit einem Smartphone (zum Beispiel einem iPhone) kann man im Internet surfen und sogenannte Apps (Applikationen) herunterladen. Das können Spiele sein, aktuelle Nachrichtenseiten und vieles mehr. Eben zum Beispiel WhatsApp.
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gle+ (der wahrscheinlich gescheiterte Versuch von Google, eine Konkurrenz zu Facebook aufzubauen), Twitter (ein Kurznachrichtendienst), Instagram (dort veröffentlicht man Bilder) oder Pinterest (dort zeigt man Bilder und Text). Doch Facebook ist der klare Marktführer. 3,4 Millionen Menschen in der Schweiz sind mindestens einmal im Monat auf Facebook aktiv. Bei den über 55-Jährigen sind es 340 000, bei den über 60-Jährigen 220 000 Menschen. Bei den über 65-Jährigen sind im Moment 130 000 Menschen bei Facebook registriert, 74 000 von ihnen sind Männer. Falsch machen könne man einiges auf
nur dann bedenkenlos auf Facebook veröffentlichen, wenn es einem egal ist, wenn er am nächsten Tag in der Zeitung steht.»
der Plattform, warnt Fachmann Hutter. Die grösste Gefahr sei, zu viel von sich preiszugeben. Hutters eigener Grundsatz ist folgender: «Man kann einen Beitrag
tos von Opfern oder Angehörigen auf Facebook suchen und ohne Einverständnis herunterladen und veröffentlichen. Besondere Vorsicht empfiehlt Wampfler
SKYPE
BLOG
Skype erlaubt kostenfreies Telefonieren – und man kann sich dabei erst noch am Bildschirm sehen. Beide Gesprächsteilnehmer müssen dazu die Software auf ihren Geräten installiert haben. Das können Computer, Tablets, Smartphones, aber auch Fernseher sein, die eine integrierte Kamera haben. Die Software kann man gratis herunterladen.
Das Wort Twitter heisst Gezwitscher. Der Dienst ist eine Art Miniblog: Auf ihm können Benutzer Nachrichten mit höchstens 140 Zeichen veröffentlichen. Diese werden Tweets genannt. Menschen, die einen interessieren, kann man folgen und sieht dann all ihre Tweets. Wenn einem ein Beitrag gefällt, kann man ihn retweeten. Das heisst, man zwitschert die Nachricht weiter. Viele Politiker, Prominente und Journalisten twittern regelmässig.
Ein Blog ist eine Art Tagebuch, das auf einer Webseite publiziert wird und meist öffentlich einsehbar ist. Der Blogger veröffentlicht darin seine Gedanken, seine Erlebnisse oder seine Meinungen.
VORSICHT BEI KINDERBILDERN Philippe Wampfler, Lehrer und Spezialist für Soziale Medien, ist derselben Meinung wie Hutter. «Alles, was man auf Facebook veröffentlicht, kann irgendwo wieder zum Vorschein kommen», sagt Wampfler. Er plädiert dafür, private Beiträge oder Bilder mit Zurückhaltung zu posten. So sei es zum Beispiel gang und gäbe, dass Boulevardzeitungen wie der «Blick» bei Unfällen oder Verbrechen Fo-
# 03 ~ 2014
bei Kinderbildern. Seiner Ansicht nach dürfen Eltern und Grosseltern keine Bilder der Kinder respektive Enkel auf Facebook posten. Um Bilder auszutauschen, eigne sich ein SMS-Dienst wie WhatsApp. Dort können die Benutzer Fotos hin- und herschicken, ohne dass Dritte Einblick haben können. Bei Facebook sei das anders. Und da auch Kinder ein Recht am eigenen Bild hätten, müssten Eltern und Grosseltern von der Veröffentlichung von Bildern absehen. GETEILTE EXPERTENMEINUNGEN «Eltern können nicht wissen, welche Interessen ein Kind in Zukunft haben wird und welche Bilder es von sich publizieren will», sagt Wampfler. Es gebe nichts, was hier zu einer Güterabwägung führen könnte: «Das Interesse der Eltern, Bilder
~ Hintergrund ~ COMPUTER & CO
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ihrer Kinder zu publizieren, ist sicher weniger stark als das Recht der Kinder auf das eigene Bild», sagt Wampfler. Thomas Hutter sieht das anders. Grosseltern empfiehlt er, mit den Eltern und den Enkelkindern zu besprechen, was sie posten dürfen und was nicht. Er selbst veröffentlicht immer wieder Fotos seiner Kinder auf Facebook. «Ich nehme mir das Recht heraus, für sie zu entscheiden.» Es sei nicht viel anders, als seinen Freunden und Verwandten daheim auf dem Sofa ein Fotoalbum mit Bildern der Familie zu zeigen, findet Hutter. Schliesslich könne man auf Facebook einstellen, wer die Fotos zu sehen bekommt. 80 bis 90
gen seien heute aber so festgelegt, dass sie weniger öffentlich sind als früher. Facebook habe diesbezüglich auf Kritik reagiert. Hutter glaubt, dass das Netzwerk in den nächsten Jahren weiter wachsen wird. Gerade bei den über 60-Jährigen gebe es noch viel Potenzial.
Viele Menschen, die in dieses Alter kommen, haben sich bereits im Beruf mit sozialen Medien auseinandergesetzt, zum Beispiel Brigitta Hochuli. Die 65-Jährige ist zweifache Grossmutter, ihre Enkelkinder sind 8 Monate und 2 Jahre alt. Bis zu ihrer Pensionierung war sie Online-Re-
sagt sie. «Das werde ich noch lange weiterpflegen.» Doch sie ist auch etwas enttäuscht. Bei thurgaukultur.ch sei es bis jetzt noch nicht gelungen, ein lebendiges interaktives Forum aufzubauen. «Das mutmasslich ältere Publikum hat oft Mühe mit dem Internet und mit einer modernen Form der Kommunikation». sagt Hochuli. Das sei schade. «Denn das Internet kann für alte Menschen ein Segen sein», ist sie überzeugt. Sie hat eine über 90 Jahre alte Brieffreundin, die seit einem Jahr online ist und mit der sie per Mail kommuniziert. «Der Erinnerungsschatz, den sie in ihren Mails zu-
Prozent der Facebook-Benutzer sind laut Hutter aber schlicht zu faul, sich mit den Sicherheitseinstellungen des Netzwerks zu befassen. Gewisse Grundeinstellun-
daktorin einer Kulturplattform im Kanton Thurgau. «Über Facebook und Twitter habe ich mir ein Netzwerk aufbauen können, das mir sehr viele Inputs gibt»,
tage fördert, ist enorm, und sie geniesst den Austausch.» Andererseits hat Hochuli mit Gleichaltrigen in den sozialen Medien fast keinen Kontakt. Im Gegenteil: «Mei-
INSTA GRAM
PINT EREST
YOU TUBE
Instagram ist eine App, mit der man Fotos bearbeiten und veröffentlichen kann - eine Art Facebook ohne Worte. Wenig erstaunlich ist also, dass Facebook das Unternehmen gekauft hat. Auf Instagram kann man anderen Benutzern folgen, das heisst, man sieht regelmässig, was sie veröffentlichen. Die veröffentlichten Fotos sind meist solche aus dem eigenen Leben.
Pinterest ist eine Art virtuelle Pinnwand. Im Sozialen Netzwerk kann man mit Kommentaren versehene Bilder und Videos veröffentlichen. Andere Nutzer können diese Bilder ebenfalls teilen («repinnen»), ihren Gefallen daran ausdrücken oder sie kommentieren. Bei den Fotos handelt es sich meist um Bilder von Sachen, die einem gefallen, zum Beispiel von schönen Möbeln, schönen Schuhen oder guten Kuchen.
Das Videoportal Youtube versammelt Filme, Musikvideos und selbst gedrehte Filme aller Art. Wer sich registriert, kann eigene Filme hochladen oder Filme kommentieren. Filme anschauen kann man sich auch, wenn man nicht angemeldet ist.
WENN GROSSMUTTER BLOGGT
Und dann gibt es noch Flickr, Tumblr, Snapchat, Hangout und und und. Wer mehr wissen will, frage seine Enkelkinder. # 03 ~ 2014
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ne Generation belächelt mich mit dem Hinweis, sie habe Besseres zu tun.» Trotzdem hat sie nun einen eigenen Blog gestartet. Im ersten Beitrag ihres Omamablogs forderte sie ihre Generation zum Mitmachen auf. Es gab keine einzige Reaktion. Dennoch will Brigitta Hochuli weiterbloggen. «Je älter meine Enkelkinder werden, desto weniger wird mir der Stoff ausgehen», sagt sie. Zudem boome das Grosselternthema im Moment, in der Kultur und anderswo.
Das zeigt sich bei «Opas Blog», den der 61-jährige Berliner Detlef Untermann seit
termann beruflich früh mit dem Internet und sozialen Medien in Berührung. Einen Blog zu starten, war vor eineinhalb Jahren aber Neuland für ihn. Heute wird seine Seite Opas-Blog.de bis zu 2000 Mal und mehr pro Tag besucht. Seit Kurzem will er als Botschafter der Initiative 50plus mithelfen, dass sich in Zukunft mehr Menschen über 60 ins Internet wagen. «Heute sind in Deutschland und in der Schweiz gegen 50 Prozent von ihnen nicht ans Internet angeschlossen», sagt Untermann. Wenn diese Menschen offline seien, heisse das zum Beispiel, dass sie mit ihren Kindern und Enkelkindern keinen Kontakt via Skype
Februar 2013 betreibt und auf dem er über seine Erfahrungen und Gedanken als Grossvater berichtet. Als Journalist und Kommunikationsmanager kam Un-
haben und auch viele andere Kommunikationskanäle nicht nutzen könnten, sagt Untermann. «Damit bleibt ihnen ein Teil der realen Welt verschlossen.» •
ERFOLG FÜR OPAS BLOG
Das Bild auf der Seite 20 stammt aus dem Buch «Durch dick und dünn – Grosseltern von heute und ihre Enkel» von Paula Lanfranchoni und Ursula Markus, herausgegeben von der GrossmütterRevolution. Helden Verlag, 192 Seiten, 48 Franken. Christine und Peter Sigg-Riegler wurden im Buch unter dem Titel «Die Skype-Grosseltern» portraitiert.
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Kunsang Wangmo (Mola), flankiert von Tochter Sonam und Enkelin Yangzom Brauen (2010).
«Für Mola wäre es das Schönste, ihre letzten Tage in Tibet zu verbringen»
~ Hintergrund ~ GROSSMUTTER MOLA
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Von MICHELLE WILLI (Interview) und TASHI BRAUEN (Bild)
Die Grossmutter der Schauspielerin Yangzom Brauen flüchtete 1959 aus Tibet und lebt heute in der Schweiz. Ihre Enkelin schrieb ein Buch über die Geschichte ihrer Familie. Nun will sie «Eisenvogel» verfilmen.
Grosseltern: Yangzom Brauen, vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl? Yangzom Brauen: Auf jeden Fall. Auch wenn ich es manchmal hinterfrage, weil ich denke, vielleicht ist es nicht ganz richtig. Aber eigentlich stimmt es immer. Sie schrieben in Ihrem Buch «Eisenvogel», dass Ihre Grossmutter Kunsang Wangmo in schwierigen Situationen immer intuitiv die richtige Entscheidung traf. Mola, das ist die tibetische Bezeichnung für Grossmutter, hatte in ihrem Leben oft keine andere Wahl, als nach dem Bauchgefühl zu entscheiden. Sie ist sehr einfach aufgewachsen und hatte nicht die Möglichkeit, Pro und Kontra abzuwägen. Und doch lag sie mit ihren Entscheidungen immer richtig. Mola musste ihr geliebtes Tibet 1959 verlassen, weil sie dort bedroht war. Sie verliessen Ihre Heimat Bern, zogen nach Genf, nach Berlin und schliesslich nach Los Angeles. Sind Sie auch vor etwas geflüchtet? Nein, bei mir war die Liebe, unterwegs zu sein, ausschlaggebend. Ich entdecke gerne neue Orte, an denen ich mit anderen Kulturen, die mich künstlerisch inspirieren, konfrontiert werde.
Ihre Mutter ist Tibeterin, Ihr Vater Schweizer. Als was fühlen Sie sich? Ich bin beides. Und auch ein bisschen Amerikanerin. Ich lebe schon lange in Los Angeles, bin mit einem Amerikaner verheiratet und werde den amerikanischen Pass beantragen. Aber Bern ist noch immer Heimat für mich. Dort leben meine Eltern, dort ist Mola. Wie hält Ihre Familie trotz der Distanz Kontakt? ~ # 03 ~ 2014
Das erste Foto von Kunsang Wangmo und ihrer Tochter Sonam in Shimla, Indien, nach ihrer Flucht aus Tibet im Jahr 1959.
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~ Wir skypen und telefonieren regelmässig. Oft ruft mich Mola morgens um drei oder vier Uhr an. Sie ist dann immer ganz erstaunt, dass ich mitten am Tag schlafe. Die Zeitumstellung wird sie wohl nie mehr verstehen lernen, obwohl ich ihr erklärte, dass etwa während der Tagesschau ein guter Zeitpunkt wäre, um mich anzurufen. Ihre Grossmutter ist eine buddhistische Nonne. Sind Sie auch Buddhistin? Ja, ich wuchs als Buddhistin auf, so wie andere Kinder als Christen aufwachsen. Mein Bruder Tashi und ich sind seit unserer Kindheit mit all den buddhistischen Ritualen vertraut. Dennoch waren wir immer frei, zu glauben, was wir wollen. Würde ich an Gott glauben, hätte niemand in meiner Familie ein Problem damit. Für mich ist aber der Buddhismus meine Lebensphilosophie. Mola hat immer und überall einen kleinen buddhistischen Altar dabei. Etwas Ähnliches habe ich auch. Das ist für mich aber mehr emotional veranlagt als religiös. Es sind kleine Gegenstände, die ich von meinen Eltern und von Mola geschenkt bekommen habe und jeweils mitnehme, wenn ich verreise. Sie und Mola stehen sich sehr nahe. Was ist das Besondere an der Beziehung zwischen Grosseltern und Enkeln? Eltern haben die Aufgabe, ihre Kinder zu erziehen. Grosseltern hingegen sind da, um die Kinder zu verwöhnen. Dadurch hat man zu ihnen oft eine andere Verbundenheit. Grosseltern können das Zusammensein mit den Enkelkindern vielleicht auch anders geniessen, als sie es bei ihren Kindern konnten, weil sie eben nicht mehr die Aufgabe des Erziehens haben. Mola und Ula, meine Schweizer Grossmutter, haben uns immer verwöhnt. Wir wussten natürlich auch, wie wir sie um den Finger wickeln konnten. Sie wuchsen in einem Drei-Generationen-Haushalt auf. Gab es nie Konflikte? Als ich mich als Teenager extravagant kleidete, störte dies mehr meine Mutter als meine Grossmutter. Klar gab Mola auch Kommentare ab, etwa, meine
Haare würden aufstehen, und ich sähe aus wie eine Hexe. Sie hätte sich wohl gewünscht, ich würde die Haare so kurz tragen, wie sie als Nonne es tat. Aber ich machte immer, was ich wollte. «Manchmal verstehe ich ihre Werte nicht und sie nicht die meinen», steht in Ihrem Buch. Wie gelingt es Ihnen trotzdem, ein gutes Verhältnis zu wahren? Hin und wieder versteht man jemanden, den man sehr gerne hat, einfach nicht. Das heisst aber nicht, dass das zu einem schlechten Verhältnis führt. Mola und ich haben beide einen sturen Kopf, und manchmal kommen wir nicht auf den gleichen Nenner. Aber wir können beide akzeptieren, wenn wir nicht einer Meinung sind und gewisse Dinge anders sehen. Sie beschreiben Mola als «kindischste, witzigste und verspielteste Grossmutter, die man sich als Kind wünschen kann». War sie früher Ihre Spielkameradin? Auf jeden Fall. Sie spielte stundenlang mit uns und hatte oft Flausen im Kopf. Und je älter sie wird, umso stärker erkenne ich bei ihr eine Naivität, die Kindern eigen ist. Mola beobachtet uns und ihre Umwelt manchmal, als sähe sie alles zum ersten Mal. Das Schelmische, das sie schon immer hatte, verstärkt sich noch mehr. In Tibet spielt das Alter keine grosse Rolle, Geburtstage werden nicht gefeiert. Wissen Sie, wie alt Mola ist? # 03 ~ 2014
Sonam und Mola in den 60er-Jahren im Sterling Castle in Indien, einem Heim für tibetische Flüchtlinge, in dem Mola eine Weile Hausmutter war.
~ Hintergrund ~ GROSSMUTTER MOLA
Im Pass steht beim Geburtsjahr 1915. Das ist aber eine Schätzung. Wir glauben, dass sie 95 ist. Da die Buddhisten nach dem Mondkalender leben, haben wir ausgerechnet, in welchem Jahr sie geboren wurde, und dies dann umgerechnet. An welchem Tag sie genau zur Welt kam, wissen wir nicht. Als ihr Schweizer Pass ausgestellt wurde, trugen wir das Geburtsdatum meines Bruders Tashi ein. Lustigerweise feiern wir trotzdem nur Tashis Geburtstag. Für Mola ist der Geburtstag nicht wichtig. Machen Sie sich Sorgen, dass sie bald sterben könnte? Ich denke hin und wieder: Sie könnte jederzeit sterben. Und manchmal habe ich Angst vor diesem Anruf, der irgendwann kommen wird. Ihr geht es aber sehr gut, und ich wünsche mir, dass sie die älteste Frau der Welt wird. Sie hat immer noch eine enorme Disziplin und steht jeden Morgen um vier Uhr auf, um zu beten und die buddhistischen Rituale zu begehen. Vermisst Mola ihre Heimat Tibet? Ja, und für sie wäre es das Schönste, ihre letzten Tage in Tibet zu verbringen. Es ist aber nicht einfach, eine 95-Jährige nach Tibet zu bringen. Und es würde Mola belasten, wären meine Eltern nicht in ihrer Nähe. Sie und meine Mutter waren zeitlebens nie getrennt. Deshalb käme es für meine Mutter auch nie in Frage, dass Mola in einem Altersheim leben würde. In Tibet haben buddhistische Rituale bei einem Todesfall einen hohen Stellenwert. Für Ihre Grossmutter auch? Das ist mit ein Grund, warum Mola nach Tibet zurück möchte. Aber auch in der Schweiz gibt es tibetische Mönche, die mit den Totenritualen bestens vertraut sind. Meine Familie hat Mola versprochen, dafür zu sorgen,
dass nach ihrem Tod alles so abläuft, wie sie sich das wünscht. Was denkt Mola über Ihren Beruf als Schauspielerin? Sie sagt immer, sie sei froh, dass ich nicht Metzgerin wurde. Das hätte sie mit ihrem Glauben, kein Lebewesen zu töten, schwer vereinbaren können. Schauspielerei ist für sie etwas, an dem die Menschen Freude haben. Ihr gefällt, dass ich mit meiner Arbeit Menschen unterhalte. Sie sieht sich all meine Filme an und kommt ins Theater, wenn ich spiele. Manchmal lacht sie zwar an den falschen Stellen, weil sie nicht viel davon versteht, was gesagt wird. Aber sie freut sich immer, mich zu sehen.
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Yangzom Brauen, 34, ist Schauspielerin, Autorin und Regisseurin. Sie wuchs in Bern auf und absolvierte dort die Schauspielschule. Sie wirkte bei diversen Schweizer Theater- und Filmproduktionen mit. 2005 spielte sie im Hollywood-Streifen «Aeon Flux» an der Seite der Oscar-Preisträgerin Charlize Theron. Yangzom Brauen ist mit dem amerikanischen Modedesigner Hadi Salem verheiratet und lebt in Los Angeles.
Bevor Sie «Eisenvogel» schrieben, sprachen Sie mit Mola viel über das Leben in Tibet, über die Flucht und die Zeit im indischen Exil. Fiel es ihr leicht? Nein, zu Beginn war es hart für sie, darüber zu reden. Denn im Buddhismus lebt man nicht in der Vergangenheit, was vorbei ist, ist vorbei. Und man spricht nicht über die Toten. Dennoch öffnete sie sich mit der Zeit und freute sich auf das Buch. Konnte sie es lesen? Nein, aber sie ist trotzdem stolz darauf; denn es war ihr Ansporn, die Geschichte einer tibetischen Familie zu erzählen, die für so viele andere steht. Sie wollte die Möglichkeit nutzen, unser Schicksal stellvertretend in die Welt hinauszutragen.
Yangzom, Mola und Sonam 1986 auf einer gemeinsamen Reise durch Tibet.
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Sie sind auch als Regisseurin tätig. Haben Sie im Sinn, «Eisenvogel» zu verfilmen? Ja, das Drehbuch steht bereits. Jetzt geht es um die Finanzierung und Verträge. Das kann etwas dauern. Aber ich fände es schön, wenn Mola noch leben würde, wenn es so weit ist, und sich selbst spielen könnte. •
In ihrem Buch «Eisenvogel» erzählt Yangzom Brauen die Geschichte ihrer Grossmutter Mola und ihrer Mutter Sonam, die 1959 während des Tibet aufstandes gegen die kommunistische Regierung der Volksrepublik China aus Tibet nach Indien flüchteten. Dort lernte Sonam ihren Mann, den Schweizer Ethnologen Martin Brauen, kennen und folgte ihm zusammen mit Mola in die Schweiz. Sie leben heute in Bern. Heyne Taschenbuch, 2010, 441 Seiten, 13.50 Franken, ISBN 978-3-453-64526-4
~ Hintergrund ~ NERF
Von EVA WIRTH (Text) und HOLGER SALACH (Fotos)
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Die neue C H Ä P S L I PISTOLE Was früher die Chäpslipistolen waren, sind heute die Nerfs. Die Spielzeugwaffen aus den USA sind bei Enkelkindern hoch im Kurs. Grund zur Sorge?
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arco zeigt stolz in eine Schublade. Da liegen sie nebeneinander: drei Spielzeugpistolen. Die gelbe hat ein elektronisches Zielfernrohr, die blaue leuchtet im Dunkeln und die grüne – das hat Marco vergessen. Flink setzt er sie an und drückt ab. Der Pfeil schiesst durchs Zimmer, quert den Gang und landet im Wohnzimmer mit einem dumpfen Knall auf dem Sofa. Ah, ja, jetzt weiss es Marco wieder. Die grüne Pistole kann besonders weit schiessen.
Was der Zehnjährige vorführt, sind nicht irgendwelche Spielzeugpistolen. Es sind sogenannte Dartblaster, Spielzeugwaffen der Marke Nerf, seit einigen Jahren die absoluten Renner in Spielwarengeschäften. Sie verschiessen durch Luftdruck Munition aus Schaumstoff. Manche kosten zehn Franken, andere 70. Es gibt welche für Kinder ab sechs Jahren und welche extra für Mädchen. Die Mädchenlinie heisst «Rebelle», es sind Gewehre und Armbrüste in Rosa und Lila. # 03 ~ 2014
Nerfs stammen von Hasbro, einem Spielzeughersteller aus den USA. In der Schweiz werden sie seit 2009 verkauft. Der Zeitpunkt der Einführung war ein Schuss ins Schwarze. Im Jahr zuvor war das neue Schweizer Waffengesetz in Kraft getreten. Jetzt galt: Echt aussehende Spielzeugwaffen dürfen nur noch mit Bewilligung verkauft werden. Die Chäpslipistolen wurden aus den Regalen geräumt und machten Platz für die Nerfs. ~
~ Hintergrund ~ NERF
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Der Pfeilbogen mit den pinken Verzierungen gehört zur Nerf-Linie, die sich an Mädchen richtet. Sie heisst «Rebelle».
~ Nerfs sind bunt, sie sehen nicht aus wie echte Gewehre und Pistolen. Es braucht also keine Bewilligung, um mit ihnen Geld zu machen. Und das lässt sich mit Nerfs gut. Ob bei Franz Carl Weber, Migros, Manor oder Coop – unisono heisst es: Nerfs verkaufen sich sehr gut. «Die Nachfrage ist in den letzten Jahren stetig gestiegen», sagt Migros-Mediensprecherin Martina Bosshard. Für sie sind Nerfs aber keine Spielzeugwaffen, sondern Adventure-Spielzeug, also Abenteuer-Spielzeug. Beim Spiel mit Nerfs gehe es um Bewegung, sportlichen Wettkampf und Geschicklichkeit. «Es ist eine moderne Variante von Räuber und Poli», sagt Martina Bosshard. Marco sammelt die verschossenen Pfeile auf dem Sofa ein. Dann geht er zum Schrank und öffnet feierlich einen Flügel. In einer Ecke steht ein rotes Ungetüm, fast so gross wie der Junge selbst: eine Nerf N-Strike Elite Mega Centurion. Mit Standfuss und einer versprochenen # 03 ~ 2014
Reichweite von 23 Metern. Zu weit fürs Spiel in der Wohnung. Und irgendwie auch zu wuchtig. Das findet selbst Marco. BESSER ALS GAMEN Auch manche Erwachsene sind grosse Nerf-Fans. Dimitri aus Zürich zum Beispiel. Er liebt es, mit seiner 12-jährigen Tochter und seinem 10-jährigen Sohn durchs Haus und um die Hecken zu jagen. «Unser Spiel ist weder brutal noch willkürlich, sondern geregelt und fair», sagt der Vater. «Wir tragen immer Schutzbrillen, zielen nicht auf den Kopf und halten genügend Abstand zum Gegner.» Für diese «modernen Raufereien» sucht sich der 48-Jährige jeweils eine Spielzeugpistole aus der elfteiligen Sammlung seines Sohnes aus. «Natürlich immer die beste», sagt der Vater und lacht. Andere Erwachsene besitzen selbst eine Nerf. Sie tauschen sich in Internet-Foren darüber aus, welches Modell die kürzeste Ladezeit hat und welches am besten in
~ Hintergrund ~ NERF
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Kinderhände passt. Immer wieder äussern sich Eltern erleichtert. Sie sind froh um das Spiel, das ihren Nachwuchs vom Bildschirm wegzulocken vermag. Im Sinn von: lieber an der frischen Luft mit Spielzeugwaffen rumspringen als drinnen vor dem Bildschirm hocken. PARLAMENT LEHNTE VERBOT AB Ein fadenscheiniges Argument, findet Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz. «Das Freizeitangebot für Kinder ist immens. Da wird sich doch sicher eine andere attraktive Beschäftigung finden, eine ohne kriegerischen Beigeschmack.» Für Sara Stalder sind Nerfs keine Spielsachen, sondern Waffen. «Und die kommen einfach in zu junge Hände», sagt Stalder. Ginge es nach ihr, wäre der Verkauf von Nerfs verboten. Diese Absicht hatte eine Motion, über die das Parlament im Dezember 2013 abstimmte. Herstellung, Verkauf und Einfuhr von Kriegsspielzeug wäre bei einem Ja verboten worden. Man stimmte Nein. «Im Parlament wird diesbezüglich vorerst nichts mehr gehen», sagt Sara Stalder. «Ausser es kommt in der Schweiz zu drastischen Vorfällen.» Von solchen ist bislang nichts bekannt. Weder das Inselspital in Bern noch das Universitätsspital Zürich wissen von Patienten, die wegen Verletzungen aufgrund von Nerfs behandelt werden mussten. Das entspricht dem Versprechen des Herstellers: Die weichen und abgerundeten Nerf-Pfeile bergen keine Verletzungsgefahr. Was meint Experte Marco? Der senkt den Blick und sagt, ein bisschen weh tue es schon, wenn einen ein Pfeil am Rücken treffe. DIE MACHTFRAGE Feuer frei! Wenn Kinder mit angeschlagenen Waffen um die Häuser jagen, kann das Spiel brutal anmuten. Aber Olivier Steiner, Soziologe an der Fachhochschule Nordwestschweiz, winkt ab. «Der Umgang mit Spielzeugwaffen hat für Kinder eine ganz andere Bedeutung als für Erwachsene», sagt Steiner. Erwachsene
wüssten um die Folgen von Gewehren und Pistolen. Sie seien sich bewusst über deren Zerstörungspotenzial. Kindern fehle diese Erfahrung. Für sie gehe es beim «Kriegerlen» nicht um Gewalt, sondern um Sieg und Niederlage, Spannung, Macht. «Spielzeugwaffen allein lösen keine negativen Auswirkungen beim Kind aus», sagt Steiner. Es müssten mehrere Faktoren nicht stimmen, damit sie zu schädlichen Wirkungen wie Aggressivität führen können. Unbedenklich ist der ~ # 03 ~ 2014
Dimitri ist 48 Jahre alt und liebt es, mit seinen beiden Kindern durchs Haus und um die Hecken zu jagen. «Unser Spiel ist geregelt und fair», sagt er.
~ Hintergrund ~ NERF
34 ~ Umgang mit Spielzeugwaffen laut Steiner, wenn das Kind wohlbehütet aufwächst, sich von den Eltern verstanden fühlt und Freunde hat. Ist das Kind dagegen sozial und persönlich belastet, zieht es sich immer mehr zurück, und nehmen die schulische Leistung sowie die Zahl der Freunde ab, sind dies Alarmzeichen. Dann sollen Erwachsene den Umgang mit Spielzeugwaffen besonders genau beobachten.
«IN JEDEM HAUS GELTEN ANDERE REGELN»
Eine Nerf schenken? Oder besser ein Holzschwert? Sarah Zanoni, Erziehungscoach und Autorin des Buches «Kreativ erziehen», gibt Tipps, damit der Schuss nicht nach hinten losgeht.
WIE SCHACHFIGUREN Auch für Allan Guggenbühl, Jugendpsychologe und Experte für Jugendgewalt, sind Spielzeugwaffen nicht per se etwas Schlechtes: «Erwachsene sehen oft ein Training für Gewalt, den Spielcharakter verkennen sie.» Er vergleicht Spielzeugwaffen mit Schachfiguren. Beides seien Symbole. Ein Schachspieler, der auf dem Brett einen Bauern erledigt, komme nicht auf die Idee, wirklich einen solchen anzugreifen. Und ein Kind, das mit einer Spielzeugwaffe einen Kameraden «erschiesst», wolle diesen nicht wirklich töten. «Kinder können Fiktion und Realität gut unterscheiden. Das unterschätzen Erwachsene oft», sagt Guggenbühl. Was für Erwachsene überdies gut zu wissen ist: Die Faszination für Spielzeugwaffen ist ein weltweites Grundphänomen. «Sie lässt sich nicht wegerziehen», sagt Guggenbühl. Marco schiesst noch ein paarmal durch die Wohnung. Dann legt er die Nerfs zurück und schliesst die Schublade. Wer spielt ein Monopoly? •
«Grosseltern»: Frau Zanoni, ein Enkelkind wünscht sich von seinen Grosseltern eine Nerf zu Weihnachten. Diese halten aber nichts von Spielzeugwaffen. Sarah Zanoni: Dann können und sollen sie ihrem Enkelkind klar und ruhig sagen, dass sie gegen Spielzeugwaffen sind und etwas anderes schenken wollen. Was zum Beispiel? Etwas Ähnliches, zum Beispiel ein Holzschwert? Besser nicht. Kinder haben genaue Vorstellungen, was sie sich wünschen. Entspricht das Geschenk nicht exakt ihrem Wunsch, in diesem Fall einer Nerf, sind die Kinder enttäuscht. Was raten Sie stattdessen? Wichtig ist, dass die Grosseltern ihre Meinung kommunizieren und das Kind oder die Eltern nach einem alternativen Wunsch fragen. Schweigen und eigenmächtig ein anderes Geschenk auswählen, ist heikel. Wenn Grosseltern generell keine Spielzeugwaffen bei sich zuhause dulden wollen, wie bringen sie das den Enkelkindern bei? Sie sollen erklären, dass in jedem Haus andere Regeln gelten. Am besten nennen sie gleich ein Beispiel, im Sinn von «Bei Papa und Mama darfst du nie vor dem Fernseher Dessert essen, bei uns schon». Was erleichtert das Leben mit Spielzeugwaffen? Spielregeln! Grosseltern und Enkelkinder können zusammen ein Plakat erstellen, auf dem alle Regeln aufgeführt sind. Mehr als fünf sollten es aber nicht sein. Sonst wird das Kontrollieren schwierig. Welche Regeln sind die wichtigsten? Ich würde sagen «Waffen nicht auf Lebewesen richten oder abfeuern» und «Spieldauer: maximal eine Stunde pro Tag». Die Regel «Spiel nach 17 Uhr verboten» finde ich auch wertvoll. Sie verhindert, dass die Kinder vor dem Zubettgehen aufgewühlt werden.
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WICKELN FÜTTERN WIEGELN 36
Grosseltern frischen ihre Kompetenz auf
Von STÉPHANIE GRILLET (Text)
und JOHANNA BOSSART (Fotos)
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~ Hintergrund ~ GROSSELTERNKURS
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Kurse für Grosseltern boomen. Doch was lernt man dort eigentlich? Ein Kursbesuch im Zürcher Triemlispital.
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ie Reaktionen bei zufällig befragten Seniorinnen und Senioren vor dem Stadtspital Triemli in Zürich sind fast alle gleich: «Ein was? Ein Grosselternkurs? Wozu denn das, das wird man wohl noch können, oder?», lautet eine Mehrheit der Antworten. Doch die Kurse, die meist nur einen halben Tag dauern und speziell auf die Bedürfnisse von Grosseltern zugeschnitten sind, erfreuen sich grosser Beliebtheit. Der Kurs «Grosseltern werden» bei Susi Jenny in der Frauenklinik des Stadtspitals Triemli an diesem Dienstagnachmittag im September ist ausgebucht. Bei den meisten Anwesenden steht die Geburt ihres ersten Enkelkindes kurz bevor, einige sind gerade eben Grosseltern geworden. Viele sind als Paar da. Elisabeth und Andi Bühler zum Beispiel möchten erfahren, was heute anders ist als früher. Peter Mock nimmt alleine am Kurs teil. Er wird seine kleine Enkelin bald einen Tag in der Woche betreuen. «Warum sollte meine Tochter ihre Ausbildung unterbrechen?», sagt er. «Meine Frau arbeitet noch, aber ich habe Zeit und kann mich um die Enkelin kümmern.»
Die angehenden Grossmütter und Grossväter bereiten sich im Grosselternkurs mit Puppen auf ihre zukünftige Aufgabe vor.
Kursleiterin Jenny schätzt, dass ungefähr gleich viele Männer wie Frauen die Kurse besuchen. Immer mehr Männer möchten ihre Grossvaterrolle ernst nehmen und diese auch geniessen, weil sie als Väter oftmals nicht die Zeit hatten, sich um die Kinder zu kümmern. Das bestätigt einer der Grossväter im Raum. Als Vater sei er eher in einer traditionellen Rolle gewesen. «Nun freue ich mich auf das Zusammensein mit meinem Enkelkind.» Nicht nur das Triemlispital, auch andere Spitäler haben Grosseltern entdeckt. Alexandra Flory, Abteilungsleiterin der Ma# 03 ~ 2014
ternité der Klinik Hirslanden in Zürich, hört Grosseltern am Wochenbett oft sagen: «Früher war das eben anders.» Die Klinik erkannte das Bedürfnis der Grosseltern, sich über die Veränderungen in der Säuglingspflege zu informieren, und kam diesem mit den Grosselternkursen entgegen. «Die Grosseltern von heute sind sehr interessiert und wenden viele Inhalte der Kurse an. Es liegt uns am Herzen, die Freude am Grosselterndasein zu vermitteln», sagt Flory. Vieles machen Grosseltern instinktiv richtig. «Sie haben ja auch schon erfolgreich Kinder ~
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Tisch liegen. Die Kursleiterin erklärt, wie die kleinen Körper schonend getragen, hingelegt und aufgenommen werden. Die Methode nennt sich «Kinesthetic Infant Handling». Kinästhetik kam in den 1970er-Jahren auf und widmet sich der Frage, wie Bewegungen empfunden werden. In der Säuglingspflege geht es laut Jenny darum, die Babys in ihrer eigenen Bewegungskompetenz zu unterstützen: Man bietet ihnen Hilfe, sich selbst zu bewegen. Zudem achtet man darauf, die Kinder beim Aufnehmen oder Ablegen möglichst nicht zu erschrecken und ihre Gelenke zu schonen. Alle können die Bewegungen, die bei der Kursleiterin mühelos natürlich aussehen, mit den Puppen ausprobieren. Jenny erklärt, dass dieser sanfte Umgang die Empfindungen des Babys berücksichtigt. Gleichzeitig betont sie, dass es ihr nicht darum gehe, andere Trageweisen als falsch abzutun. Vielmehr möchte sie aufzeigen, was die neuste Forschung lehrt und warum die Anwendung sinnvoll scheint. WENN BABYS SCHREIEN Wie wickelt man ein Baby? Wie zieht man es richtig an? Die Teilnehmer üben die richtigen Handgriffe und machen sich Notizen.
~ grossgezogen», sagt Flory. Deshalb arbeitet die Klinik Hirslanden mit erfahrenen Dozentinnen, die Grosseltern durch den Kurs führen. GEÜBT WIRD MIT PUPPEN Auch Susi Jenny, die Kursleiterin im Triemlispital, kann eine jahrelange Erfahrung als Pflegefachfrau für Kinder und als Kursleiterin vorweisen. Die drei Stunden für den Grosselternkurs scheinen ob des dichten Programms knapp bemessen: Behandelt werden die Themen «Schlafen und Weinen», «Wickeln»,
«Ernährung» und die «Rolle als Grosseltern heute, gestern und vorgestern». Seit der Zeit, in der die heutigen Grosseltern Eltern waren, hat sich vieles geändert. Jenny fordert die Anwesenden auf, sich an die eigenen Grosseltern zu erinnern. Es fällt auf, dass die meisten eine sehr alte Person im Kopf haben. Die Grosseltern im Kurs aber würde niemand als alt bezeichnen. Anders als früher sind heute viele noch fit, bis die Enkel erwachsen sind. Die Neugier der Gruppe wird zuerst auf die vielen Puppen gelenkt, die auf dem # 03 ~ 2014
Neue Erkenntnisse gibt es auch rund um das Trockenwerden. Die Grosseltern im Kurs erinnern sich, wie Kinder früher stundenlang auf ein Töpfchen oder einen Stuhl mit Loch in der Mitte gesetzt wurden, um trocken zu werden, sogar am Ess tisch. «Das macht niemand mehr», sagt Jenny. «Heute lässt man den Kindern für das Trockenwerden die Zeit, die sie brauchen.» Eine andere wichtige Erkenntnis der Forschung ist, dass ein Kind in den ersten drei bis vier Monaten seines Lebens keine Schlüsse ziehen kann. «Deshalb ist es nicht sinnvoll, ein Baby schreien zu lassen. Es kann nämlich noch gar keine Strategie entwickeln, durch das Schreien Aufmerksamkeit zu erregen.»
~ Hintergrund ~ GROSSELTERNKURS
Aufmerksam verfolgt ein angehender Grossvater die Ausführungen der Referentin.
Manchmal gebe es auch einfach keine Lösung, nichts vermöge das Kleine zu beruhigen. Das könne für alle, für Eltern und Grosseltern, anstrengend werden nach einer oder mehreren Stunden. Eine der Grossmütter im Kurs berichtet, wie sie ihre Kinder im Säuglingsalter eng in Tücher eingewickelt habe. So seien sie immer schön ruhig gewesen. Die Kursleiterin nimmt das Thema auf und sagt, dass das sogenannte Pucken plötzlich verpönt wurde. Jetzt komme es wieder auf. Gerade Babys, die viel mit den Armen rudern und zappeln, seien damit gut zu beruhigen. Auf die Frage, wie man das mache, verweist die Kursleiterin auf das Internet. Dort seien viele gute Kurzfilme zu finden, welche die Technik Schritt für Schritt erklärten. BAUCH- ODER RÜCKENLAGE? Grund zu Diskussionen gibt die Frage, ob Kleinkinder in Rücken-, Bauch-, oder Seitenlage zum Schlafen gelegt werden sollen. Viele liessen ihre eigenen Kinder früher in Bauchlage schlafen, weil es damals so empfohlen wurde. Heute wird das Gegenteil postuliert. Das habe mit
Kursleiterin Susi Jenny zeigt, wie man ein Baby schonend aufnimmt und hinlegt.
den Erkenntnissen zu tun, die über den plötzlichen Kindstod gewonnen werden konnten, sagt Jenny. Auslöser für den plötzlichen Kindstod könnten eine zu hohe Raumtemperatur und Passivrauchen sein, aber eben auch die Lage, sagt Jenny. «Seit die Kinder wieder auf den Rücken gelegt werden, ist die Zahl der Kinder, die am plötzlichen Kindstod sterben, eindeutig zurückgegangen.» RATSCHLÄGE SIND SCHLÄGE Jenny gibt dem Rollenverständnis von Grosseltern viel Raum. Diese haben Zeit. Und Zeit, das sei das Schönste, was einem kleinen Kind geschenkt werden könne, sagt die Kursleiterin. In Situationen, in denen Grosseltern den Eindruck haben, ihr Kind sei mit dem Baby auf dem Holzweg, seien eine positive Haltung und Gespräche wichtig. «Ratschläge sind immer auch Schläge», warnt Jenny. Peter Mock sagt nach dem Kurs, er habe einiges schon gewusst. Schliesslich sei er seit einigen Wochen Grossvater und zum Beispiel im Wickeln schon sehr geübt. «Der Kurs war aber interessant, und ich habe einiges dazugelernt. Ich # 03 ~ 2014
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Eine Teilnehmerin wickelt eine Puppe. Bald ist das eigene Enkelkind an der Reihe.
würde ihn allen werdenden Grosseltern empfehlen.» Das Ehepaar Bühler ist vom Kurs ebenfalls angetan. «Die Tipps sind nützlich, und die Mischung zwischen praktischen und psychologischen Fragen ist sehr gelungen. Wir gehen bereichert nach Hause.» •
ORTE UND PREISE Im Stadtspital Triemli in Zürich kosten die dreistündigen Kurse 60 Franken pro Person (Tel. 044 466 11 11). In der Klinik Hirslanden in Zürich dauern die Kurse vier Stunden und kosten 90 Franken, ein Paar bezahlt 120 Franken (Tel. 044 387 32 53). Die Klinik Hirslanden in Aarau hat dasselbe Angebot (Tel. 062 836 70 00). Die von Hebammen geleitete Organisation Geburtsvorbereitungs-Kurse.ch führt ebenfalls Grosselternkurse durch, und zwar in Bern, Zürich und St. Gallen. Die vierstündigen Kurse kosten 190 Franken für Einzelpersonen und Paare (Tel. 079 930 93 22).
Therese & Anton 76
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~ Hintergrund ~ FOTOREPORTAGE
E K R A ST LISER E D N L A A B W N E I L I M FA e us wi chaft. a H n iche ngemeins e l g m i h hnen einer Wo o w r n rte ei on Bo r – fast wi er. t n A d se un rer Tochte er zu Zimm e r e h T ih Zimm milie n a o F v e i g d ndgan u R n Ei
Von SANDRA ARDIZZONE (Text und Fotos)
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~ Hintergrund ~ FOTOREPORTAGE
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urtmann ist ein malerisches Dorf inmitten des grünen Rhonetals. Der Bahnhof hat zwei Gleise, die Autos fahren gemässigt durch die 30er-Zone, und auf der Strasse wird gegrüsst und kurz für einen Schwatz angehalten. Jeder kennt hier jeden, die Idylle ist perfekt. Inmitten dieses Dorfes, in dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint, leben die Borters. Das Rentner-Ehepaar wohnt im selbst erbauten Haus mit drei Wohnungen. Gemeinsam mit den Töchtern Ursula und Vreny, sowie deren Familie. Drei Generationen unter einem Dach, geht das? Betrachtet man dieses Familienmodell genauer, merkt man: Es geht. Und wie. Im Haus von Anton und Therese Borter hat jede Wohnung ihre eigene Eingangstüre, und doch scheint es, als sei das gesamte Haus eine einzige grosse Wohnung auf drei Stockwerken. Denn hier wird ein- und ausgegangen, wie es einem gerade beliebt. Besonders an den Abenden und Wochenenden springen die drei Kinder von Vreny und Roger Zen-Ruffinen zwischen den Stockwerken hin und her. Für die Grosseltern ist dieses Familienmodell eine wunderbare Erfahrung, wie Anton Borter sagt: «Es geht nicht idealer für uns. Wir haben jetzt für die Grosskinder viel mehr Zeit als damals für unsere eigenen Kinder, und es ist immer etwas los.» Seine Frau fügt hinzu: «Es ist immer eine Freude, wenn die Grosskinder vorbeikommen. Eigentlich sitzen sie so oft bei uns am Tisch, dass sie einfach dazugehören. Wären sie nicht hier, würde etwas fehlen.» Und auch die Eltern von David, Aaron und Eva begrüssen es, dass die Grosseltern nur wenige Treppenstufen entfernt wohnen. «Diese Situation erlaubt es uns, auch mal spontan am Abend ins Kino oder essen zu gehen und gibt uns somit einen gewissen Grad
an Unabhängigkeit, den unsere Freunde mit gleichaltrigen Kindern so nicht haben», sagt Vreny Zen-Ruffinen.
Mama, Papa, David, Aaron und Eva plaudern über dampfenden Tellern von Pasta al Pesto über ihre Woche, erzählen sich
Deshalb ist bei Vreny und Roger die anfängliche Skepsis mittlerweile der Begeisterung gewichen: «Für unsere Kinder ist diese Konstellation Gold wert. Bei meinen Eltern wird alles zur Nebensächlichkeit, sobald die Enkel da sind. Es mag vielleicht etwas kitschig klingen, aber die Grosseltern bringen unseren Kinder bedingungslose Liebe entgegen.»
von Hausaufgaben und Ausflugsplänen. Die starken Familienbande am Esstisch sind deutlich zu spüren. «Ich bedaure die Leute, die ein solches Zusammenleben nicht erleben dürfen», sagt Theres Borter, «ihnen entgeht etwas.» Ob es ihr nicht manchmal zu viel werde? «Nein, nie. Man muss selbstverständlich Rücksicht aufeinander nehmen. Dennoch ist es etwas Einzigartiges und Wunderschönes, so leben zu dürfen. Denn das Leben hat uns gelernt, dass Zeit für- und miteinander das Wertvollste ist.» Während Therese noch vom besonderen Familienmodell erzählt, sind die Kinder schon wieder in die Wohnung zwei Stockwerke tiefer gerannt. Tante Ursula, die bei den Eltern wohnt, backt ihren berühmten Butterzopf. Dabei wird sie von der siebenjährigen Eva, dem Nesthäkchen im Haus, tatkräftig unterstützt. Anton und Therese Borter sind glücklich, dass sich die Familie so nahe steht: «Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu unseren Kindern und Enkeln, das freut uns sehr.» Zudem habe die Nähe zur Familie auch ganz praktische Vorteile: «Für uns ist es ein Trost zu wissen, dass die Hilfe im Notfall in der Nähe ist.» Nächstes Jahr feiern die beiden Goldene Hochzeit. Bereits jetzt ist klar: In diesem Haus wird es dem Jubilaren-Ehepaar so schnell nicht langweilig werden. •
NEINSAGEN BRAUCHT KRAFT Für Grossmama Theres eine Selbstverständlichkeit: «Natürlich verwöhnen wir unsere Enkel. Ist das nicht die Aufgabe der Grosseltern?» fragt sie mit einem Schmunzeln. Trotz oder vielleicht gerade wegen der Liebe ist das Zusammenleben von drei Generationen auf solch engem Raum nicht immer frei von Konflikten. Wichtig sei, dass man sich Familienzeit im kleinen Rahmen nehme und jedem Zeit für sich selbst zugestehe, sagt Vreny Zen-Ruffinen: «So ein Familienmodell bedingt Toleranz von beiden Seiten. Manchmal braucht es Kraft, ‹Nein› zu sagen. Aber letztlich überwiegen die Vorteile. Weder ich noch mein Mann würden es je anders machen.» Dass in dieser Familie auch Spannungen entstehen, kann man sich als Besucher kaum vorstellen. Zum Mittagessen treffen sich alle bei Vreny und Roger. Grossmama und Grosspapa, Tante Urseli, # 03 ~ 2014
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Nie zu uns
Ganz raushalten
FRAGE EINES GROSSELTERNPAARES, MITTE SECHZIG Unser Sohn hat eine sehr nette Frau geheiratet. Wir hatten ein gutes Verhältnis zu unserer Schwiegertochter, bis das erste Enkelkind zur Welt kam, auf das wir uns sehr freuten. Unsere Hütedienste bei ihnen zuhause werden auch gerne angenommen, aber unsere Schwiegertochter hat es immer abgelehnt, das Kind zu uns zu bringen. Nun habe ich zufällig erfahren, dass es sehr wohl zu den andern Grosseltern, den Eltern unserer Schwiegertochter, gehen darf. Das tut uns weh. Haben wir etwas falsch gemacht?
FRAGE EINER 50-JÄHRIGEN STIEFGROSSMUTTER Mein Mann hat Enkelkinder von seiner Tochter aus erster Ehe. Wir beide sind kinderlos, weil wir relativ spät geheiratet haben. Die Enkelkinder dürfen zu uns in die Ferien kommen, und ich habe Freude an ihnen. Es ist nur so, dass ihre Mutter verlangt, ich solle mich ganz raushalten aus pädagogischen Fragen, weil ich nicht die «richtige» Grossmutter sei. Dabei bin ich Fachfrau in Erziehungsfragen. Wie soll ich mich verhalten?
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ch glaube nicht, dass sich die Frage stellt, ob Sie etwas ie sprechen ein heikles Thema an. Patchwork-Familifalsch gemacht haben. In der Regel ist das Verhältnis der en nehmen in unserer Gesellschaft zu und damit die jungen Mutter zu ihrer eigenen Mutter von Natur aus enAnzahl der Paare, bei denen ein Teil leibliche Enkel ger als das zu ihrer Schwiegermutter, auch wenn sie sich hat und der andere nicht. Der Umgang mit Partner-Enkeln mit der Mutter ihres Mannes gut versteht. Nehmen Sie also ist nicht immer einfach, weil es stark darauf ankommt, wie die «Bevorzugung» der andern Grossmama, was die Betreudie Eltern der Enkel sich zu der neuen Partnerin, dem neuen ung der Enkelkinder angeht, nicht persönlich. Partner ihres Vaters respektive ihrer Mutter einstellen. Etwas anderes ist die Frage, ob Ihre Schwiegertochter aus Bei Ihnen scheint es so zu sein, dass die Tochter Ihres Manirgend einem Grund Ihnen oder Ihrem Mann nicht ganz nes Ihnen keinen Einfluss auf ihre Kinder zugestehen möchvertraut. Können Sie sich an eine Diste. Wie ist denn das Verhältnis zwischen kussion mit Ihrer Schwiegertochter oder Ihnen und Ihrer Stieftochter? Gibt es da eine Reaktion bei ihr erinnern, die einen eine Rivalität um Ihren Mann? Oder einen Rückzug signalisierte, ein Schweigen Groll, weil Sie den Platz ihrer Mutter – aus oder eine Verstimmung? Gibt es vielleicht ihrer Sicht – eingenommen haben? Oder Themen, bei denen Sie verschiedener ist der Altersunterschied zwischen Ihnen Meinung sind? Vielleicht solche, die gerecht klein, sodass es der Tochter Ihres rade die Pflege oder die Erziehung eines Mannes schwer fällt, Ihnen den Rang eiKindes betreffen? ner Mutter zuzugestehen? Manchmal macht man ganz harmlos Gehen Sie über die Kränkung hinweg, dass eine Bemerkung, die beim Gegenüber als Ihre Kompetenz in pädagogischen Fragen ELISABETH SCHLUMPF ist DiplomZweifel an den eigenen Fähigkeiten annicht anerkannt wird, und versuchen Sie, Psychologin und Psychotherapeutin kommt oder auf die die Jüngere sich nicht die Beziehung zu Ihrer Stieftochter zu kläin eigener Praxis. Die Autorin verschiedener Lebenshilfe-Bücher ist getraut, etwas zu entgegnen. Vielleicht ren. Die Ablehnung Ihres erzieherischen Grossmutter eines 18-jährigen Enkels. können Sie gelegentlich Ihre SchwiegerEinwirkens scheint in dieser Beziehung www.elisabethschlumpf.ch tochter darauf ansprechen, ob es etwas begründet zu sein. In der Zwischenzeit gibt, das zwischen Ihnen steht, oder Sie überlassen Sie den pädagogischen Umfragen sie ganz direkt, ob es einen Grund gebe, dass das gang mit den Enkeln Ihrem Mann, aber so, dass er Ihre KomBüblein nicht zu Ihnen nach Hause kommen dürfe. • petenz unterstützt. Sie können sich z.B. mit ihm absprechen, welche Regeln für die Enkelkinder gelten sollen, wenn sie bei Ihnen in den Ferien sind. Ihr Mann sorgt dann dafür, dass diese Regeln eingehalten werden, aber Sie können sie mitbestimmen. So nehmen Sie sich aus der «Schusslinie», bis Sie und Ihre Stieftochter sich verständigt haben. • # 03 ~ 2014
~ Dossier ~ WER DIE KINDER BETREUT
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IER DO S S
Wer betreut denn sonst noch? Die familienergänzende Kinderbetreuung hat heute einen ganz anderen Stellenwert als früher. Was sind Krippe, Hort und Tagesmutter überhaupt? Und welche Bedeutung kommt den Grosseltern bei der Betreuung der Enkelkinder zu?
Von PIUS ACHERMANN (Text) und KINDER DER TAGESSTRUKTUREN ENNETBADEN (Illustrationen)
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itte des letzten Jahrhunderts gab es bei uns nur vereinzelt Kindertagesstätten oder ähnliche Hütedienste, allenfalls Kinderheime oder Erziehungsanstalten. Mit letzteren wurde Kindern mit einem Augenzwinkern gedroht – wie das jeweilen der Vater meiner Frau tat, wenn sie oder ihre Schwestern nicht gehorchen wollten. Wir wurden als Kinder zuhause noch von Kindermädchen betreut. Als eine, die ich offenbar besonders gerne hatte, uns verliess, um sich auf die Heirat vorzubereiten, bekam ich die Gelbsucht und wurde erst wieder gesund, als sie für zwei, drei Wochen zurückkam. Die in den 60er Jahren in der DDR beobachtete Entwicklung, wo beide Eltern in # 03 ~ 2014
der Planwirtschaft engagiert waren und die Kinder von Anfang an – wie wir glaubten – in sogenannten Bewahranstalten erzogen wurden, schien uns alles andere als nachahmenswert. Spätestens in den 90er-Jahren wurden wir aber auch in der Schweiz eines besseren belehrt, als gut ausgebildete Frauen schon nach dem ersten Kinderkriegen möglichst rasch wieder in ihren Beruf zurückkehren und sich weiter entwickeln wollten. Oder junge Familien notgedrungen auf einen Zweitverdienst durch die Mutter angewiesen waren.
Oder alleinstehende Mütter gar keine andere Möglichkeit sahen, als ihr Kind einer externen Betreuung anzuvertrauen. Zudem zeigte sich, dass in den Kitas und Horten vor allem in Orten mit einem grossen fremdsprachigen Bevölkerungsanteil eine Nivellierung der sprachlichen Voraussetzungen bis zum Schuleintritt erreicht werden konnte. RASANTE ENTWICKLUNG IM AUSLAND Bevor wir uns mit den schweizerischen Verhältnissen befassen, ein Blick über die
Landesgrenzen hinaus: Im Norden Europas hatte der Aufbau der familienergänzenden Kinderbetreuung als Konsequenz der politischen Forderung «Gleichstellung von Mann und Frau und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie» bereits in den 70er Jahren begonnen und ist im Verlauf der Jahre mit staatlicher Finanzhilfe kräftig vorangetrieben worden. So hat der Europäische Rat 2002 im Rahmen der sogenannten Barcelona-Ziele beschlossen, das Angebot an öffentlicher Kinderbetreuung bis zum Jahr 2010 in einem Ausmass auszubauen, dass 33 Prozent der Kleinkin# 03 ~ 2014
der unter drei Jahren und 90 Prozent aller Kinder zwischen drei Jahren und dem Schuleintritt über einen Betreuungsplatz beziehungsweise einen Platz in einer Vorschule verfügen sollen. Nordische Länder setzten für die Erleichterung der Erwerbstätigkeit junger Mütter noch höhere Ziele. Heute werden zum Beispiel in Schweden 91 Prozent aller zweijährigen Kinder und 98 Prozent der Vierjährigen in Krippen beziehungsweise Kitas betreut. Der Elternurlaub vor und nach der Geburt eines Kindes beträgt für beide Eltern insgesamt 480 Tage. ~
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~ Eltern, die ihre Erwerbstätigkeit aussetzen, um ihr Kind zu versorgen, können für insgesamt 480 Tage Elterngeld beziehen. Von den 480 Tagen sind jeweils 60 Tage jedem Elternteil einzeln vorbehalten, die restlichen Tage sind frei untereinander aufteilbar. Für 390 Tage werden 80 Prozent des bisherigen Bruttolohns als Lohnersatzleistung gezahlt. Der Anteil der Väter, die diese sogenannte Elternzeit in Anspruch nehmen, ist mit rund 42 Prozent vergleichsweise hoch. Schweden erreicht damit innerhalb der EU eine Spitzenposition. Auch im benachbarten Deutschland lassen immer mehr Eltern ihre Kinder extern betreuen. Die ebenfalls über die Sozialversicherung finanzierte Elternzeit beträgt hier maximal drei Jahre. 2006 wurden darum auch erst 13,6 Prozent der Kinder unter drei Jahren in einer Tageseinrichtung oder durch eine Tagesmutter betreut. Bei den 3- bis unter 6-jährigen Kindern war die Betreuungsquote bundesweit auf knapp 87 Prozent angestiegen. Seit August 2013 soll nach
Abschluss der Ausbauphase ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für alle Kinder vom vollendeten ersten bis zum vollendeten dritten Lebensjahr eingeführt werden. Ob dieses Ziel erreicht werden kann, ist noch offen: Zwar stieg die Zahl der realisierten Betreuungsplätze rasch an, doch lahmt der Ausbau zurzeit, sei dies wegen finanziellen Engpässen bei den Bundesländern und den Gemeinden, Mangel an geeigneten Grundstücken in der Nähe von Wohngebieten sowie wegen der geringen Anzahl von ausgebildetem Fachpersonal. LANGWIERIGER PROZESS IN DER SCHWEIZ Unser Land gehört gemäss der Grundlagenstudie «Frühkindliche Bildung in der Schweiz» – 2009 herausgegeben im Auftrag der Schweizerischen Unesco-Kommission – zu den Ländern, in denen «Kinder unter sechs Jahren noch ohne Konzept gebildet oder erzogen werden». Was einigermassen erstaunt; denn wir und unsere Kinder wurden in jenem Al# 03 ~ 2014
ter auch ohne staatlich verordnetes Konzept erzogen und sind nicht unbedingt durch Lebensuntüchtigkeit aufgefallen. Aber eben, die Zeiten haben sich geändert . . . Dass die Schweiz im Bereich Recht auf Bildung und Erziehung höchstens Mittelmass ist, zeigt sich überdeutlich im internationalen Vergleich der Ausgaben für den Vorschulbereich. «Mit Investitionen von 0,2 Prozent des Bruttosozialproduktes (BIP) bleiben wir weit unter dem, was die OECD empfiehlt (1,0 Prozent), und wir investieren nicht einmal 25 Prozent dessen, was Norwegen (0,8 Prozent), oder nicht die Hälfte von dem, was Deutschland (0,59 Prozent) für diesen Bereich ausgibt», heisst es in der Studie. Auch gibt es in der Schweiz noch keine umfassende Statistik über die externe Betreuung von Kindern, was das Bundesamt für Statistik mit der überaus heterogenen Situation von Angebot und Nutzung der Kinderbetreuung in den verschiedenen Kantonen und Regionen erklärt. Immerhin konnte die Studie «Familienergänzende Kinderbetreuung und
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Gleichstellung» aufzeigen, dass in der Schweiz nur für 11 Prozent der Kinder im Vorschulalter (0–3 Jahre) und für 8 Prozent der Kinder im Schulalter (4–12 Jahre) ein Vollzeitbetreuungsplatz zur Verfügung steht. «Gemessen an den Zielen der Europäischen Union, die einen Anteil von 33 Prozent im Vorschulbereich und 90 Prozent im Schulbereich empfiehlt, liegt die Schweiz weit zurück», hält das Bundesamt für Statistik im Newsletter vom Oktober 2014 fest und fügt an: «Zwischen der potenziellen Nachfrage der Bevölkerung und dem tatsächlich vorhandenen Angebot besteht ein beträchtliches Ungleichgewicht.» Da in den meisten Teilen der Schweiz kein Rechtsanspruch auf die Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen für Kinder zwischen 0 und 4 Jahren bestehe, würden in der Schweiz zirka 50 Prozent der Vorschulkinder auch von Grosseltern und nahen Verwandten betreut, hält die Unesco-Studie fest. Kindergärten gehören zum staatlichen Bildungssystem. Sie sind heute obligatorisch und können unentgeltlich besucht werden. Im Gegensatz dazu verlangen Kitas kantonal unterschiedlich hohe Elternbeiträge, je nach dem, ob sie subventioniert werden oder privatwirtschaftlich organisiert sind. Viele dieser Einrichtungen sind aber den Eltern zu teuer und oft nicht ausreichend auf ihren individuellen Bedarf (Öffnungszeiten, Nähe zum Wohnort oder Arbeitsort, Betreuungsplätze für Säuglinge) zugeschnitten. «LIZENZ ZUM KINDERHÜTEN» AUF EIS GELEGT Basis der heutigen Rechtsprechung bildet nach wie vor die 1978 in Kraft getretene Pflegekinderverordnung (PAVO), die zwar im Verlauf der Jahre verschiedentlich an neue Erfordernisse angepasst worden ist. Eine grundlegende Neufassung als Kinderbetreuungsverordnung (KiBeV), auch unter dem Begriff «Lizenz zum Kinderhüten» bekannt, wurde 2011 vom Bundesrat auf Eis gelegt, bis die gesetzlichen Rahmenbedingungen ~
MÖGLICHKEITEN DER EXTERNEN KINDERBETREUUNG Nachfolgend eine kurze Beschreibung der einzelnen Betreuungsformen.
KRIPPE ODER KITA (KINDERTAGESSTÄTTE) Professionelle Ganztagesbetreuung von Kindern, meist im Vorschulalter, durch ausgebildetes Personal. Sie wird oft von Eltern in Anspruch genommen, die beide berufstätig sind. In Deutschland wird ein Drittel der Kinder, deren Mutter über einen Fachhochschul- oder Hochschulabschluss verfügt, in einer Kita oder von einer Tagesmutter betreut. Kosten: Bei den öffentlichen Einrichtungen sind die Elternbeiträge meist einkommensabhängig. Konkret: Die Ganztagesbetreuung in einer Krippe kann zwischen 40 und 150 Franken kosten.
HORT ODER TAGESSTRUKTUR (SCHULERGÄNZENDE BETREUUNG) In diesen Einrichtungen werden Kindergartenkinder oder Schulkinder ab vierbis etwa 14 Jahren nebst den regulären Unterrichtszeiten betreut. In der Regel bekommen diese ein warmes Mittagessen, können die Hausaufgaben machen und mit andern Kindern spielen und basteln. Sie werden durch Lehrpersonen, Fachangestellte Betreuung oder Sozialpädagoginnen betreut. In einigen Horten werden nachmittags auch Kurse in verschiedenen Sportarten und anderem angeboten. Kosten: Meist einkommensabhängig, zwischen 70 bis 90 Franken pro Betreuungstag, wobei Unterschiede von einer Gemeinde zur andern teilweise sehr gross sind.
TAGESMUTTER Die Betreuung in Tagesfamilien bietet Kindern vor allem in den ersten Lebensjahren eine familiennahe Umgebung, bei der die individuellen Bedürfnisse besonders berücksichtigt werden können. Die Tagesmutter hat die Möglichkeit und die Zeit, sich einzelnen Kindern zuzuwenden. Bei der Tagesfamilienbetreuung mit bis zu fünf Kindern können Gruppenerfahrungen im kleinen, überschaubaren Rahmen gemacht werden. Diese Situation ermöglicht soziales Lernen ebenso wie eine (begrenzte) Auswahl an Spielpartnern. Kosten: Tarife der Tageseltern und Tagesfamilienvereine pro Kind 5 bis 13 Franken pro Stunde (meist einkommensabhängige Tarife; Richtwerte, die regional stark abweichen können).
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LEIHGROSSELTERN Nicht alle Grosseltern sind in einigen Minuten erreichbar; einen praktischen Ersatz können näher wohnende Leihgrosseltern bilden, die hin und wieder mit Freude einspringen. Sie sind rüstige Rentner, die geistig fit sind und Freude daran haben, Kinder zu betreuen. Leihgrosseltern bieten jedoch keine professionelle Nachhilfe, sondern helfen nach bestem Wissen und Gewissen. In der Schweiz noch wenig verbreitet. Kosten: Leihgrosseltern arbeiten in der Regel ehrenamtlich.
BETRIEBLICH UNTERSTÜTZTE KINDERBETREUUNG Grössere Firmen unterhalten eigene Kitas und erleichtern so erwerbstätigen Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Beispiel: Der Verein ABB Kinderkrippen ist eine rechtlich selbständige Institution, der insgesamt 15 Kinderkrippen und zwei Kinderhorte angehören. Rund 200 Mitarbeitende betreuen circa 700 Kinder, vorrangig von Mitarbeitenden der ABB und andern Mitgliedsfirmen. Kosten: Gemäss Tarif der Trägerinstitution.
AU-PAIR Ein Au-Pair, früher auch «Kindermädchen» genannt, kommt meist aus einem andern Land und lebt für eine begrenzte Zeit, in der Regel ein Jahr, im Haushalt der Familie. Es braucht ein eigenes Zimmer, ist vorwiegend für die Betreuung der Kinder zuständig und besucht meistens eine Sprachschule. Kosten: Verpflegung und Unterkunft, Taschengeld.
NANNY Eine Nanny, oder auch Kinderbetreuerin genannt, betreut Kinder im elterlichen Haushalt und verrichtet je nachdem kleinere Hausarbeiten. Sie schläft meist nicht im elterlichen Haushalt, sondern bei sich zuhause. Sie wird oft durch eine Organisation vermittelt. Immer häufiger bringt sie eine qualifizierte Ausbildung oder Erfahrung in der Kinderbetreuung mit. Kosten: Stunden- oder Monatslohn, Verpflegung.
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~ durch das Parlament festgelegt seien. Für die Krippenfinanzierung war jedoch bereits 2003 vom Parlament ein Impulsprogramm verabschiedet worden. Als Folge daraus hat der Bund seither mit insgesamt rund 300 Millionen Franken über 43 000 Betreuungsplätze subventioniert und damit das Platzangebot um fast 90 Prozent erhöht. Dieser Subventionierung wäre Ende Januar 2015 der Hahn zugedreht worden. Doch die weiterhin starke Nachfrage und der Mangel an geeigneten Krippenplätzen führten dazu, dass die Bildungskommission des Nationalrates auf Antrag von Rosmarie Quadranti, Nationalrätin und Präsidentin des Verbandes Kinderbetreuung Schweiz (Kibesuisse), diese Unterstützung durch
tembersession haben National- und Ständerat dem Kredit von 120 Millionen Franken für eine vierjährige Weiterführung des Impulsprogramms zugestimmt. Kibesuisse ist 2013 aus der Fusion der Verbände Kindertagesstätten Schweiz (KiTas) und Tagesfamilien Schweiz (SVT) hervorgegangen. Er fördert die verschiedenen Formen der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung und unterstützt seine Mitglieder bei deren Aufgabenerfüllung.
Familienergänzende Kinderbetreuung ist keine neuzeitliche Erfindung. Schon die adeligen Mütter gaben ihre Kinder
kamen die meist auf dem Land aufgewachsenen Kindermädchen in die Stadt, um viel beschäftigten Müttern zu helfen, den richtigen Weg zwischen der Erziehung der eigenen, damals noch zahlreicheren Kinder und den ausserfamiliären Verpflichtungen zu finden. In unserer Zeit übernehmen vom Staat geförderte oder private Institutionen diese «Fremdbetreuung» – ein Begriff, der allerdings für nicht wenige Kritiker einen fragwürdigen Beigeschmack hat. Für sie signalisiert er, dass ein Kind ausserhalb der Familie weder Wärme noch Vertrautheit erwarten kann. Ein Argument, das vor allem auch von den «Frau an den Herd!»Verfechtern vorgebracht wird. Das sehen die Befürworter der familien-
den Bund im bisherigen Ausmass weiterführen will. In der vergangenen Sep-
den Ammen – zur Ernährung und zur Erziehung. Im vergangenen Jahrhundert
ergänzenden Kinderbetreuung gar nicht so: Der Brauch, dass Kleinkinder ihre ~
FREMDBETREUUNG: ANLASS ZU IDEOLOGISCHEM ZWIST
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KLEINE KÜNSTLER Die Kinder, welche die Illustrationen für dieses Dossier gezeichnet haben, besuchen die Tagesstrukturen von Ennetbaden AG. Die Institution, in der Kindergarten- und Schulkinder betreut werden, wird vom Verein Tagesstrukturen Ennetbaden getragen und von allen «Tagi» genannt. Die Vorgabe für die Illustratoren war, entweder ein Bild von sich und ihren Grosseltern anzufertigen oder den Alltag in der «Tagi» zu zeichnen. Im Bild links sieht man den 2011 eingeweihten Neubau der «Tagi».
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~ Lebensjahre fast ausschliesslich in isolierter Gemeinschaft mit einer (entsprechend unersetzlichen) Mutter verbringen, kenne man nur in westlichen Gesellschaften, schreiben zum Beispiel amerikanische Ethnologen in ihrem Buch «World of Babys». Verschiedene moderne Studien attestieren denn auch den von Kitas betreuten Kindern bessere kognitive und sprachliche Fähigkeiten sowie eine höhere Sozialkompetenz. Die Gründe dafür sind wohl nicht zuletzt bei den – vielleicht im Vergleich zu früher – besseren Ausbildungen der zuständigen Betreuerinnen und bei der höheren Kompetenz der professionell geführten Institutionen zu finden (siehe Interview Seite 57). DIE ROLLE DER GROSSELTERN Vorab: Grosseltern amten nicht selten als «familiäre Feuerwehr»: Sie springen ein, wenn die Kita geschlossen ist, die Tagesmutter erkrankt ist, wenn beide Eltern kurzfristig arbeiten müssen oder einmal ein paar Tage gemeinsame Ferien einziehen möchten, und das im Wissen darum, dass ihre Kinder bei den Grosseltern gut aufgehoben sind. Nun aber: Schätzungen für die Schweiz gehen davon aus, dass der wirtschaftliche Wert der Kleinkindbetreuung durch Grosseltern bei mindestens zwei Milliarden Franken pro Jahr liegt und dass diese entgeltlose Betreuung rund 40 Prozent der fehlenden Plätze in der Kleinkindbetreuung ersetzt. Das ist der volkswirtschafliche Nutzen des grosselterlichen Einsatzes. Wenn zudem der Staat oder private Organisationen die zeitintensive Betreuung der Kinder in Krippen, Kitas und Horten übernehme, fördere dies auch die Bereitschaft und die Möglichkeiten der Grosseltern, sich in der Kinderbetreuung zu engagieren, hält die Soziologin Corinne Igel fest. Das ist der gesellschaftspolitische Aspekt der Kinderbetreuung durch die Grosseltern. Die Unesco spricht vom Recht der Kinder auf Bildung und Erziehung. Da sind in erster Linie Eltern und erziehende
Betreuerinnen und Betreuer gefordert. Eine Ergänzung dazu bildet – wie dies Soziologe François Höpflinger formuliert – das grosselterliche «Engagement ohne Einmischung»: betreuen, nicht erziehen. Damit ist nicht nur verwöhnen gemeint – das auch, aber nicht zu sehr! «Fragt man Jugendliche, so wünschen sie sich Grosseltern, die sich Zeit für sie nehmen und Verständnis für sie aufbringen», sagt
Höpflinger. Das wäre dann der sozialpsychologische Auftrag an die Grosseltern. Und nicht zuletzt: «Ausgelernte» Grosseltern, die nur noch sporadisch für die eigenen, älter gewordenen Enkelkinder im Einsatz stehen, eignen sich natürlich hervorragend für die Funktion «Leihgrosseltern» – wenn sie dann noch über genügend Kraft und Ausdauer verfügen … •
Quellen: «Frühkindliche Bildung in der Schweiz» (2009) Eine Grundlagenstudie im Auftrag der Schweizerischen UNESCO-Kommission. Hrsg.: Universität Fribourg, Departement für Erziehungswissenschaften, Prof. Dr. Margrit Stamm. «Langfristige Effekte familienergänzender Betreuung im Vorkindergartenalter auf die Schulleistungen» (2009) Follow-up der NFP 39-Studie. Hrsg.: Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik, Zürich, Prof. Dr. Andrea Lanfranchi. «Familienergänzende Kinderbetreuung und Gleichstellung» (2013) Schweizerischer Nationalfonds NFP 60. Hrsg.: Infras und SEW, Universität St. Gallen. «Demos. Informationen aus der Demografie Nr. 2, Oktober 2014» Newsletter des Bundesamts für Statistik BFS zum Thema Familie und Organisation des Familienlebens. Bestellnummer 238-1402-05.
NEUE BETREUUNGSSTANDARDS GESUCHT An der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich wurde Anfang 2009 eine Studie publiziert, welche die langfristigen Effekte familienergänzender Betreuung im Vorkindergartenalter auf die Schulleistungen untersuchte. Das Ergebnis: Die noch 1999 in einer früheren Studie festgestellten positiven Effekte von Kindertagesstätten, Spielgruppen und Tagesfamilien auf den Schulerfolg seien acht Jahre später nicht mehr feststellbar, weil sie von anderen, gewichtigeren Faktoren überlagert worden seien. Auch Effekte der im Kindergarten und in der Primarschule erlebten familienbzw. schulergänzenden Betreuung sowie der aktuell erlebten Betreuung in Horten, Tagesschulen oder Tagesfamilien scheinen gar nicht oder sogar in negativer Ausprägung vorhanden zu sein, hält die Projektleiterin Andrea Lanfranchi fest. Für den Schulerfolg spiele die Gestaltung des Übergangs von der Primar- in die Sekundarschule eine weit wichtigere Rolle als die erleb-
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te Betreuung im Vorschul- und frühen Schulalter. Die Studie kommt zum Schluss, dass in der Schweiz für die Erhöhung der Bildungschancen die heutigen Einrichtungen der familien- und schulergänzenden Betreuung «jedenfalls nicht genügen». Gefragt seien heute kaum mehr Kinderkrippen oder Schülerhorte mit ausschliesslichem Auftrag der Betreuung, sondern «Einrichtungen, die zusätzlich einem bildungs- und integrationspolitischen Postulat genügen, die also Standards im Sinne von früher Förderung, Integration, Bildung und Erziehung erfüllen müssen». Interessant in diesem Zusammenhang dürfte allerdings auch das folgende Ergebnis einer 2011 von Reader‘s Digest in Deutschland veranlassten Studie sein: «Kinder, die regelmässig von Grosseltern betreut werden, haben einen umfangreicheren Wortschatz, auch bessere Schulnoten und ein gutes Sozialverhalten.»
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«Die Nachfrage ist immer noch grösser als das Angebot» Rosmarie Quadranti, Präsidentin des Verbandes Kinderbetreuung Schweiz, setzt sich für einen Ausbau der Betreuungsplätze ein.
«Grosseltern»: Die 2009 erstellte Unesco-Studie «Frühkindliche Bildung in der Schweiz» hält fest, dass die Schweiz noch kein Konzept besitzt, wie Kinder für die ersten sechs Jahre gebildet und erzogen werden sollen. Stimmt diese Feststellung noch immer? Rosmarie Quadranti: Das stimmt nicht mehr. 2012 wurde der Orientierungsrahmen für frühkindliche Betreuung und Erziehung in der Schweiz herausgegeben, ein Zusammenarbeitsprojekt der Schweizerischen Unesco-Kommission mit dem Netzwerk Kinderbetreuung Schweiz. Solche Konzepte braucht es, damit die Politik handeln darf und kann. Allerdings darf man sich unter frühkindlicher Bildung nicht Frühchinesisch oder Mathematik für Dreijährige vorstellen. Frühkindlich bilden heisst eigentlich Kinderrechte umsetzen. Oder, wie es der Orientierungsrahmen sagt: Kinder entdecken die Welt, angespornt von ihrer Neugier, aufmerksam begleitet von uns. Die Unesco-Studie hält auch fest, dass für die Schweiz keine umfas-
sende Statistik über die familienergänzende Betreuung von Kindern existiere. Können Sie uns einige relevante Zahlen liefern? Es gibt leider nach wie vor keine Statistik mit genauen Zahlen. Tatsache ist aber, dass immer noch zu wenige Betreuungsplätze für Kinder in der Schweiz vorhanden sind. Mit der Anschubfinanzierung des Bundes wurde wohl eine grosse Zahl von Plätzen geschaffen. Weil die Nachfrage aber immer noch grösser ist als das Angebot, soll der Kredit um weitere vier Jahre verlängert werden. Auch weil sich die Investitionen als nachhaltig erwiesen haben. Plätze, die einmal geschaffen wurden, bleiben erhalten. 98 Prozent der Kindertagesstättenplätze und 95 Prozent der schulergänzenden Plätze in Horten oder Mittagstischen sind gemäss Studie des Bundes nach 12 Jahren Anschubfinanzierung immer noch vorhanden. Ihr Verband fördert den quantitativen und qualitativen Ausbau familien- und schulergänzender Kinderbetreuungsangebote. Was heisst das? Quantitativ heisst: Der Verband setzt sich bei Politik, Kantonen, Wirtschaft und der Gesellschaft für geeignete Rahmenbedingungen für die Schaffung neuer Plätze ein und unterstützt bestehende Einrichtungen beim Ausbau ihres Angebots. Alle Eltern mit einem Betreuungsbedarf sollen auch ein passendes Angebot finden. Qualitativ heisst: Der Verband setzt sich für eine Qualitätsentwicklung in den Kindertagesstätten ein. Eltern, die ihre Kinder in familienund schulergänzende Betreuungsangebote geben, müssen sicher sein, dass die Angebote gut sind. Neu können sich Kindertagesstätten mit einem Label zertifizieren lassen. So wird gute Qualität sichtbar gemacht. Ebenfalls bietet der Verband Weiterbildungen an, engagiert sich in der Berufsbildung und hilft den Mitgliedern, ihre Qualität weiterzuentwickeln. # 03 ~ 2014
ROSMARIE QUADRANTI ist Präsidentin von kibesuisse, Verband Kinderbetreuung Schweiz. Die Zürcher BDP-Nationalrätin hat ein fundiertes Wissen über das Bildungswesen, das sie sich durch Erfahrungen in der Schulpflege, als Schulpräsidentin oder auch als Mitglied der bundesparlamentarischen Bildungskommission aneignete. www.kibesuisse.ch
Wie stehen Sie zu Aussagen von Soziologen, von denen die einen behaupten, die Kitas würden später die schulischen Leistungen und das Verhalten der Kinder fördern, die anderen, «dass selbst der Besuch einer guten Krippe später vermehrt mit sozialen Auffälligkeiten wie Streiten, Kämpfen, Prahlen, Lügen und Sachbeschädigung einhergeht»? Erfolg oder Misserfolg im Leben hängen nie nur von einem Faktor ab. Ich bin aber überzeugt, dass ein Aufwachsen in einer Familie und in einer familien- und/ oder schulergänzenden Einrichtung von guter Qualität, wo die altersgerechten Bedürfnisse von Kindern ernst genommen werden, immer eine sehr gute Voraussetzung für späteren Erfolg sein wird – sei dies in der Schule oder im Leben allgemein. Worauf sollten Grosseltern, deren Enkelkinder Kitas besuchen, besonders achten? Grosseltern sollen sich für die Erzählungen der Kinder aus der Kita interessieren und ihnen aufmerksam zuhören. Das ist alles und unendlich viel und wichtig. •
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~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION
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Grosselternschwemme
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ls ich ein Kind war, hatte ich drei Grosseltern, ein Grossvater war schon gestorben. Die einen besuchten wir zweimal im Jahr, sie wohnten drei Bahnstunden weit weg. Die Grossmutter, die in derselben Stadt wohnte, kam oft zu Besuch. Sie hatte neun Enkel und Enkelinnen, die anderen Grosseltern hatten über ein Dutzend. So gab es zu Weihnachten nur ein ganz kleines Geschenk, meist etwas zum Anziehen. Wir haben einen einzigen Enkel. Und den müssen wir mit den andern Grossel-
Urgrossenkel, und sie sind froh, wenn sie sich nicht um sie kümmern müssen. Einmal im Jahr werden sie vom Enkel mit Familie besucht. Da bleiben nur noch sechs Grosseltern. Zwei Paare wohnen eher weit weg und müssen nur ein- bis zweimal im Jahr berücksichtigt werden. Das ist für uns, die wir in der Nähe wohnen, ein grosses Glück und ergibt eine enge Beziehung zu unserem Enkel. Mit uns war er schon auf dem Pilatus und auf dem Säntis, im Kinderzoo und auf dem Affenberg.
tern teilen. Unser Enkel hat im Tessin die Nonna und den Nonno, das ist die Mutter der Schwiegertochter mit ihrem neuen Partner. Im Toggenburg wohnen Opa und Oma, der Vater der Schwiegertochter mit seiner neuen Partnerin. Dann gibt es uns, Nana und Neni. Wir heissen so, weil wir oft im Bündnerland sind. Das Urgrossmami wohnt im Altersheim und das Urgrossmuetti noch in der eigenen Wohnung. Das gibt insgesamt acht Grosselternteile. Und das alles für einen einzigen Enkel! Nun ja, die Urgrossmütter können wir weglassen. Die haben mehrere Enkel und
Manchmal auch nur am See, die Schwäne füttern oder mit dem Trotti auf der Skaterbahn. Und jeden Frühling eine Woche in den Nanaferien im Bündnerland. Weihnachten und Geburtstag sind ziemlich stressig für unseren Enkel. Da erhält er über ein Dutzend Päckli und weiss fast nicht, welches er zuerst öffnen soll. Am Schluss sitzt er in Bergen von Papier, Schachteln und Geschenken und überlegt, womit er zuerst spielen soll. Natürlich wissen wir, dass wir den Kleinen verwöhnen. Er sagt aber nicht: «Bei dir bekomme ich alles!» sondern: «Du
hast immer Zeit, wenn ich bei dir bin!» Irgendwann wird er nicht mehr so oft zu uns kommen wollen, irgendwann sind die Geschichten der Nana und das Wurstbraten mit dem Neni nicht mehr so interessant. Aber ich glaube, die Beziehung zu uns wird bleiben. Und im September hat er einen kleinen Bruder bekommen und wir einen zweiten Enkel! •
HANNA HINNEN lebt in Regensberg und war Lehrerin, Pädagogin, Lehrmittelautorin, Prozessbegleiterin, Mediatorin und Schulpräsidentin. Sie hat einen Sohn und eine Tochter und zwei Enkel. Seit Beginn (2010) macht sie bei der GrossmütterRevolution aktiv mit.
~ Projektgruppen der GrossmütterRevolution ~
DIE ROCKBAND «CRÈME BRÛLÉE» Wesentlicher Bestandteil der GrossmütterRevolution sind ihre verschiedenen Arbeits- und Projektgruppen. Sie spiegeln das facettenreiche Gesicht des dritten Lebensalters und die vielfältigen Erfahrungen und das Engagement der Frauen der GrossmütterGeneration. Heute möchten wir Ihnen die Band «crème brûlée» vorstellen. Begonnen hat alles an der ersten Tagung der GrossmütterRevolution im Kiental 2010. Eine Teilnehmerin hatte die Idee, das verstaubte Bild der Grossmütter mit einer Rockband zu
erneuern. Ein Aufruf im Bekann tenkreis und in den Medien brachte im September 2010 einen energiegeladenen und bunten Haufen von 16 musikbegeisterten Frauen auf die Bühne.
MIT WITZ UND ENERGIE Mammuts nannte sich diese erste Formation, die neben Rockklassikern auch eigene Stücke auf die Bretter brachte. Da die Vorstellungen von Musik- und Stilrichtungen für eine Band zu weit auseinander gingen, teilten sich die Mammuts in zwei Formationen: Mammutz und «crème brûlée».
«crème brûlée» hat sich, mit Unterstützung ihres Musikcoaches Kathrin Ramseier, zu einer fetzigen Band entwickelt, die mit Witz und Energie den guten alten Rock n’ Roll zelebriert und auch mal mit neuen Texten versieht. Die Lust der Musikerinnen, gemeinsam statt einsam Musik zu machen und nach oft langen Karrieren in der klassischen Musik nun auch mal die Fetzen fliegen zu lassen, hält die Band zusammen. Auch über personelle Wechsel hinweg, die sich aufgrund von Krankheit oder Auslandaufenthalten ergeben.
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«crème brûlée» sind heute fünf Frauen im Alter von 55 bis 69 Jahren. Die Band blickt stolz auf eine wachsende Zahl von Auftritten und Engagements. Stolz sind auch die Enkelkinder, wenn sie ihre Grosis auf der Bühne oder in einem Portrait in der «Schweizer Illustrierten» bewundern können. Weitere Informationen unter www.grossmuetter.ch/projekte
Die GrossmütterRevolution ist ein Projekt des Migros-Kulturprozents www.migros-kulturprozent.ch
~ Service ~ UNTERWEGS
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Von MAREN TROMM (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)
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HOF BAHN
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Bern ist ein Paradies für Tierfreunde, Glaceliebhaber und Fans von tollen Spielplätzen. Die Hauptstadt ist also wie geschaffen für einen gemeinsamen Ausflug von Enkelkindern und Grosseltern.
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GURTEN Mit der Zahnradbahn fahren die Besucher auf 858 Meter ins Kinderparadies. Dort dürfen alle mit einer grossen Kugelbahn spielen, mit der vielleicht ältesten Kleineisenbahn der Welt fahren,
DÄHLHÖLZLI Bereits vor dem Tierpark befindet sich ein Spielplatz mit Streichelzoo. Drinnen dann warten viele Tiere, die zum Teil ebenfalls gestreichelt, gefüttert und gepflegt oder einfach bestaunt werden
CAFFÈ BAR SATTLER Die beste Gelateria von Bern. Die Auswahl ist so gross, dass viele Gäste etwas überfordert sind. Zur Belohnung gibt’s exquisiten Espresso, Kuchen, Sattlerbrote, Bier und Wein. Am
SPIELPLATZ SCHÜTZENWEG Alles, was das Kinderherz begehrt, findet man auf diesem Spielplatz: ein Holzschiff, ein Flugzeugcockpit, ein Autowrack, einen Sandkasten, eine Schaukel, eine
den Abenteuerspielplatz erobern und schlemmen. Mit Indoor-Spielecke. Im Winter Schlittel- und Skipisten.
dürfen. Auf einem weiteren Spielplatz wohnt Septipus, ein Tintenfischfabelwesen, dessen Arme Rutschen sind. Kutschenfahrten und Ponyreiten.
Wochenende Frühstück bis nachmittags.
Rutschbahn, Fussball- und Hockeytore und viel Platz. Wer will, kann mit Metallschienen eine Eisenbahnlinie bauen. Oder an der Grillstelle Würste braten.
www.gurtenpark.ch
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BÄRENPARK Seit 1513 leben Bären in Bern. Im Herbst 2009 zog das Wappentier der Stadt in den neuen Bärenpark um. Dort kann man Braunbären beim Spielen, Baden und Klettern zusehen. Grosser Muristalden 6 www.baerenpark-bern.ch
3
ALTSTADT Ein Bummel durch die historische Altstadt mit ihren Lauben und vielen ausgefallenen Läden ist ein Erlebnis für Gross und Klein. Zu sehen gibt es viel. Einen Besuch wert sind auch das Bundeshaus, das Münster oder der Chindlifresserbrunnen auf dem Kornhausplatz.
Tierparkweg 1 www.tierpark-bern.ch
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PAUL KLEE MUSEUM Das ins Zentrum Paul Klee integrierte Kindermuseum Creaviva bietet inspirierende Ausflüge in die Welt der Kunst mit offenen Ateliers, Workshops mit Führung sowie am Wochenende mit der Fünfliber-Werkstatt, in der Kinder und Erwachsene Hand in Hand basteln. Ideal bei schlechtem Wetter. Monument im Fruchtland 3 www.paulkleezentrum.ch
Mittelstrasse 15a www.caffebarsattler.ch
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NATURHISTORISCHES MUSEUM In der Entdecker-Ecke können Kinder Elefantenhaut erfühlen, einem Bären das Fell zerwühlen oder Fussabdrücke untersuchen. Oder sie gehen mit dem interaktiven Kalle-Wirsch-Koffer auf Entdeckungsreise von Tier zu Tier. Bernastrasse 15 www.nmbe.ch
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ROSENGARTEN Schöner Blick auf die Altstadt und die Aareschlaufe. Für kleinere Kinder hat es einen Spielplatz mit Sandkasten, Holzeisenbahn, Rutsche, Babyschaukeln und Brunnen. Für Erwachsene gibt es Gartenschach und Mühle – und schöne Rosen. Alter Aargauerstalden 31b
# 03 ~ 2014
Allmendstrasse 21 www.spieleninbern.ch
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BERNAQUA Im Bernaqua im Westside laden achtzehn Becken, die längsten gedeckten Rutschbahnen der Schweiz, ein Flussbad, ein Kinderbecken mit Dschungellandschaft und Piratenschiff und andere Attraktionen zum Baden, Planschen und Rutschen. Riedbachstrasse 98 www.bernaqua.ch
Einen Stadtplan und weitere Tipps gibt es auch bei: www.bern.ch
~ Service ~ UNTERWEGS
62 zu Fuss
~ Familienkonzerte ~
PETER UND DER WOLF
Bei den Holztieren auf dem Raten
S
chon die kurvenreiche Fahrt mit dem Auto oder dem Bus hinauf auf den Raten im Kanton Zug ist kurzweilig – solange es niemandem schlecht wird. Ist die letzte Kurve passiert, entdecken die Kinder als Erstes den grossen Abenteuerspielplatz, den sie gleich stürmen. Die Erwachsenen steuern derweil das Restaurant mit Aussichtsterrasse und Panoramafenstern an. Es bietet eine Rundsicht auf Rigi, Pilatus und das Luzerner Hinterland sowie einen Blick auf den Spielplatz oder im Winter auf die Skipiste und die Schlittelbahn. Vom Raten aus können zahlreiche Rundwanderungen unternommen werden, zum Beispiel um den Ratengütsch (rund 30 Minuten) oder zum Restaurant Gottschalkenberg (1 Stunde) mit Ausblick auf den Zürichsee und die Moränenlandschaft von Menzingen. Besonders empfehlenswert ist die Wanderung Richtung St. Jost. Zunächst passieren die Wanderer eine Klangstation mit grossen Glocken. Das ist laut, aber macht Spass. Einige Schritte später taucht ein grosser Bär auf. Majestätisch schaut er ins Tal und auf die vor ihm stehenden Besucher. Zum Glück ist er nicht © Mattias Nutt
echt, sondern aus Holz. Es folgen weitere Holztiere, zum Beispiel ein Eichhörnchen und eine Eule. So bleibt der etwas steile Anstieg spannend, und die Enkel flitzen meist voraus. Dem Specht fehlt im Moment der Schnabel, was viele Kinder animiert, ihm einen neuen zu suchen – einen Tannzapfen zum Beispiel. Nach rund 35 Minuten erreichen die Wandersleute St. Jost, eine Beiz mit Wochenendbetrieb und eine Kapelle, die darauf wartet, dass ihre Glocke geläutet wird. Gleich mehrere Grillstellen samt Holz, ein Spielplatz und eine tolle Aussicht laden zum Verweilen. Zurück geht es den selben Weg. Wer weiss noch, welches Tier als nächstes kommt? Wieder beim Bär angekommen, stürmen die Kinder meist nochmals auf den Spielplatz. Und bald darauf geht es kurvenreich zurück in den Alltag. ~MT
ROUTE
Raten – St. Jost – Raten Distanz: 3 Kilometer. Dauer: 1 Stunde. Anfahrt: Bus ab Zug, umsteigen in Oberägeri. www.raten.ch
# 03 ~ 2014
Argovia Philharmonic, das Aargauer Symphonie Orchester, studiert jede Saison drei Programme für Familien ein. Den Auftakt macht diesmal «Peter und der Wolf». Das musikalische Märchen von Sergei Prokofjew gehört zu den Klassikern der Musikliteratur für Kinder. Wenn die Ente vom Wolf gefressen wird oder die Jäger auf den Wolf schiessen, hält es die Kinder kaum auf ihren Sitzkissen. «Peter und der Wolf» wird am 8. November im Nordportal Baden (13.30 Uhr) und in der Stadthalle Laufenburg (17 Uhr) aufgeführt sowie am 9. November im Kultur- und Kongresszentrum Aarau (11 Uhr) und im Stadttheater Olten (15 Uhr). Am 14. Dezember findet das Konzert im Theater Rigiblick in Zürich statt (17 Uhr). Für Kinder ab 5 Jahren. ~GG www.argoviaphil.ch
~ Service ~ UNTERWEGS
63
~ Agenda ~
DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN 01. und 02.11.14 – Zürich
11.11.14 – Sursee
Das kleine Schwein Piggeldy hat viele Fragen, das grosse Schwein Frederick viele Antworten. Das Theater Gustavs Schwestern spielt im Theater Stadelhofen, Sa um 14.30, So um 11 Uhr.
Beim traditionellen Brauch versuchen junge Frauen und Männer mit verbundenen Augen und einem Säbel einer toten Gans den Hals durchzutrennen. Anschlies send Räbeliechtli-Umzug. Vor dem Rathaus, ab 15 Uhr.
FIGURENTHEATER
~ Herbstmesse ~
BASLER VERGNÜGEN
www.gustavsschwestern.ch
Die Basler Herbstmesse ist ein Anlass mit langer Tradition: Die grösste und älteste Vergnügungsmesse der Schweiz findet bereits zum 544. Mal statt. 1471 bewilligte Kaiser Friedrich III den Anlass «für ewige Zeiten». Die Waren-, Verpflegungs-
02.11.14 – Zürich
und Kunsthandwerkstände sowie die Schaubühnen breiten sich heute in der ganzen Stadt aus. Besonders wichtig für Grosseltern und Enkelkinder: Es hat eine Vielzahl von Karussells in der Stadt. Die diesjährige Herbstmesse dauert noch bis 9. November, der grosse Krämer- und Erlebnismarkt auf dem Petersplatz ist zwei Tage länger offen, also bis Dienstag, 11. November. ~GG
MARTINIMARKT
FAMILIENKONZERT
Das Tonhalle-Orchester spielt die «Eroica» von Beethoven. Tonhalle, 11.15 und 14.15 Uhr.
www.tonhalle-orchester.ch 07. bis 10.11.14 – Pruntrut
Während des Sankt-Martinsfests im Jura findet in Pruntrut jeweils der Martinimarkt statt. In rund 40 Holzhütten stehen Kunsthandwerk und regionale Produkte zum Verkauf.
www.marchedelastmartin.ch 08.11.14 – Stans
DER FROSCHKÖNIG
Die Määrli-Biini Stans führt eine Neuinszenierung des Märchens der Gebrüder Grimm auf. Theater an der Mürg, 14 und 19 Uhr. Weitere Vorführungen bis 29.11..
www.maerli-biini.ch
~ Kindertheater ~
DIE BRÜDER LÖWENHERZ AUF DER PFAUENBÜHNE Es herrscht Hochbetrieb auf den Bühnen der Kindertheater. Allein in der Stadt Zürich stehen im November fast 50 Aufführungen verschiedenster Stücke auf dem Programm. Einer der Höhepunkte der Saison ist die Inszenierung von Astrid Lindgrens Kinderbuchklassiker «Die Brüder Löwenherz» im Schauspielhaus, die am 8. November Premiere feiert. Die Geschichte von Krümel Löwe und seinem Bruder Jonathan, die nach ihrem Tod im Land Nangijala Abenteuer bestehen müssen, wird von Regisseur Ingo Berk in Szene gesetzt. Nicht nur Schauspieler stehen auf der Bühne, sondern auch lebensgrosse Puppen. ~GG
08.11.14 – Zürich
DIE KLEINE HEXE
Die Märchenbühne zeigt den Klassiker von Otfried Preussler im Hechtplatztheater, 13.30 Uhr. Weitere Vorführungen jeweils Mi, Sa, So.
www.maerchenbuehne.ch 09.11.14 – Hochdorf
UF RÄUBERJAGD
Die vier Freunde der Band Silberbüx jagen den Stadträuber. Kulturzentrum Braui, 16 Uhr.
GANSABHAUET
www.sursee.ch
14. bis 16.11.14 – Zürich
SLOW FOOD MARKET
In der Messe Zürich werden drei Tage lang traditionell hergestellte Lebensmittel und Köstlichkeiten präsentiert.
www.slowfoodmarket.ch 15.11.14 – Kriens/Luzern
KINDERKULTURFEST
Das Fest ermöglicht Einblicke in die Luzerner Kulturorganisationen. Mit Workshops und Präsentationen in Kunst, Tanz, Musik und Theater. Für die Workshops ist eine Anmeldung bis 12.11. nötig. Kulturzentrum Südpol, Kriens, ab 12.30 Uhr.
www.projuventute-luzern.ch 19.11.14 – Appenzell
KINDERMUSICAL
Das Märlimusical-Theater von Liedermacher Andrew Bond ist mit seinem Stück «Ladina und d`Plunderlampe» auf Tournee. Aula Gringel, Appenzell, 14 Uhr.
www.maerlimusicaltheater.ch 22.11.14 – St. Gallen
DER KLEINE LORD
Ein amerikanischer Bub erfährt, dass er einen englischen Earl zum Grossvater hat. Doch der ist ziemlich hartherzig – bis der Enkel an seinem Panzer rüttelt. Theaterstück nach dem Kinderbuchklassiker, für Kinder ab 5 Jahren. Theater St. Gallen, 14 Uhr.
www.seetalevents.ch
www.theatersg.ch
09.11.14 – Zürich
24.11.14 – Bern
Das Zürcher Kammerorchester spielt «Der Karneval der Tiere» von Camille Saint-Saëns und andere tierische Überraschungen. Mit den Schlieremer Chind und dem Cabaret Rotstift. Tonhalle, 11 Uhr. Für Kinder ab 5 Jahren.
Der Traditionsanlass in der Berner Innenstadt beginnt offiziell um 6 Uhr, erste Käufe werden aber oft schon zwei Stunden früher getätigt. Höhepunkt ist die Konfettischlacht um 16 Uhr, zu Ende ist der Markt um 18 Uhr.
KARNEVAL DER TIERE
www.zko.ch Schauspielhaus Zürich, Pfauen. Sa, 8.11, Fr 14.11., Sa 15.11., So 23.11. Ab 8 Jahren.
www.zuercher-kindertheater.ch # 03 ~ 2014
ZIBELEMÄRIT
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~ Service ~ KAUFTIPPS
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~ Hörvergnügen ~
SILBERBÜX AUF RÄUBERJAGD «Uf Räuberjagd» ist bereits das dritte Programm der Kinderliederband Silberbüx. Die vier Musiker Brigitt Zuberbühler, Benno Muheim, Stefanie Hess und Maurice Berthele zeigen, dass sie nicht nur musikalisch, sondern auch erzählerisch einiges drauf haben. Auf der Doppel-CD sind die eingängigen Lieder durch ein Hörspiel ergänzt, das auf Radio SRF in fünf Teilen ausgestrahlt wurde. Die Geheimbande Silberbüx jagt den Stadträuber, der die alten Münzen von Brigitts Vater geklaut hat. Die Geschichte ist spannend , wirkt authentisch und zieht so nicht nur die kleinen Zuhörenden in den Bann. «Silberbüx» überzeugt aber auch live: das Bühnenprogramm ist ein berührendes und bewegendes Erlebnis. ~MB www.silberbuex.ch Exklusiv: Die Doppel-CD mit einem Hörspiel und einer Song-CD sowie einem Liederheft können zu einem Spezialpreis von 35 Franken (statt 45 Franken) inkl. Portokosten bei «Grosseltern» bestellt werden. Mail an verlag@grosseltern-magazin.ch. Bitte Ihren Namen und die Adresse nicht vergessen.
~ Küchenspass ~
BELIEBTER APFELSCHÄLER Der Apfelschäler von Gefu schält, entkernt und schneidet Äpfel in Spiralen. Kernstück des Küchengeräts ist die Kurbel, welche die Kinder unbedingt selbst bedienen möchten. Natürlich dürfen sie erst wieder drehen, wenn sie ihre Apfelspirale aufgegessen haben. So wird die gesunde Ernährung im Handumdrehen schmackhaft. Der Schäler kostet 35.80 Franken. ~MB www.gefu.com
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Schlafen bei Oma und Opa ist wie Ferien Bei Oma und Opa übernachten und trotzdem geborgen schlafen wie zu Hause. Das praktische Reisebett lässt sich einfach und im Handumdrehen wo immer benötigt aufbauen. Ob auf Reisen oder zu Besuch bei Oma und Opa ist es eine bequeme Lösung für einen gesunden und erholsamen Schlaf. Es lässt sich zudem klein zusammenlegen und kann platzsparend in einer Reisetasche aufbewahrt werden. Dank dem Reissverschluss beim Eingang können grössere Kinder selbständig aufstehen. Das Reisebett ist ein Muss für alle Grosseltern
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~ Service ~ VORSORGE/RECHT
Vorsorge
Neue Studie der UBS
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~ Familienrecht ~
ERBRECHT Der schweizerische Gesetzgeber sieht kein Erbrecht der Enkel gegenüber den Grosseltern vor. Von Gesetzes wegen erben der überlebende Ehegatte und die Eltern der Enkel. Die Enkel sind weder pflichtteilsgeschützt noch erbbe-
D
ie eben erschienene UBS Vorsorge-Studie «80 ist das neue 60» bringt überraschende und für die Zukunft relevante Erkenntnisse zum Thema Alter und Vorsorge zutage. Die Schweiz hat mit 82,8 Jahren nicht nur die höchste Lebenserwartung weltweit: Die Schweizerinnen und Schweizer empfinden sich zudem immer länger als jung. Die lange aktive Zeitspanne nach der Pensionierung hat finanzielle Konsequenzen sowohl für die noch Arbeitstätigen (45 bis 59 Jahre) als auch die Personen an der Schwelle des Rentenalters (60 bis 69 Jahre) und die Best Agers (70 bis 85 Jahre). Besonders die 45- bis 59-Jährigen zeigen sich skeptisch bezüglich der staatlichen Altersvorsorge AHV. Bei der Pensionskasse erwarten aber auch die Rentner in Zukunft einen Kaufkraftverlust. Alle drei Generationen sind sich deshalb durchaus bewusst, welche Bedeutung der Selbstvorsorge zukommt. Trotz dieses Wissens wiegen sich viele in falscher Sicherheit. Sie legen ihr Geld hauptsächlich in Sparkonten und Immobilien an. Dabei kann gerade bei Letzteren im Fall eines Preiseinbruchs ein schmerzvoller Verlust drohen.
Um langfristig auch finanziell unabhängig zu bleiben, sollten insbesondere die noch voll im Erwerbsleben Stehenden (45 bis 59 Jahre) früh mit der privaten Vorsorge beginnen, um allenfalls schrumpfende Leistungen der 1. und 2. Säule zu kompensieren. Für die Personen rund um das Rentenalter (60 bis 69 Jahre) ist es wichtig, die richtigen Weichen für die nächsten 20 Jahre sorgfältig zu stellen und das Anlageportfolio anzupassen. Die Best Agers (70 bis 85 Jahre) sollten ebenfalls die weitere Entwicklung ihres Vermögens im Auge behalten und periodisch ihre Anlagen überprüfen. Erfahren Sie mehr über Ihre Vorsorge auf
rechtigt. Hingegen bestehen zahlreiche Möglichkeiten, die Grosskinder zu begünstigen, wie beispielsweise mit einem Testament als Vermächtnisnehmer oder als eingesetzter Erbe. Die Beratung durch einen Notar oder Anwalt ist hier Pflicht. Bis zur Volljährigkeit verwalten die Eltern das Erbe als Teil des Kindesvermögens. Danach verfügen die Enkel frei darüber.
www.ubs.com/vorsorge-publikationen
oder schreiben Sie uns auf vorsorge@ ubs.com. •
NILS AGGETT ist verantwortlich für den Bereich Pension Services und leitet die Vorsorge-Initiative bei UBS. # 03 ~ 2014
MYRIAM JÄGER Rechtsanwältin lic. iur. HSG, Partnerin bei Rappold & Partner. www.rapplaw.ch
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~ Service ~ BASTELN
Bunte Holzbl채tter Die Grosseltern s채gen die Vorlagen aus, die Kinder malen sie bunt an, und fertig sind die farbenfrohen Herbstbl채tter. Von MARIE-ANNE SPROSS (Text & Zeichnungen) und TIBOR NAD (Foto)
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Wussten Sie, dass Sie das Sonntagnachmittag-Abo mit dem AHV-Ausweis zum halben Preis beziehen können?
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Damit geht’s in Die lustige Witwe 21.12.2014 Die Affäre Rue de Lourcine 01.02.2015 Antigone 01.03.2015 La Bohème 15.03.2015 Tanz 18: Celebration! 10.05.2015 Marat/Sade 24.05.2015 Ariadne auf Naxos 07.06.2015 Preise mit AHV-Ausweis Kategorie A CHF 330 C CHF 210 B CHF 275 D CHF 100 Das Team an der Theaterkasse berät Sie gerne über die vielen Vorteile eines Abonnements und weitere Angebote. Öffnungszeiten Montag 14.00–18.30 Uhr Dienstag bis Samstag 10.00–18.30 Uhr Telefon 041 228 14 14
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~ Service ~ ESSEN & TRINKEN
Cupcakes – Bananenmuffins
DAS BRAUCHT`S ... für den Teig 3 reife Bananen 100 g Zucker 60 ml Öl 2 TL Backpulver 1 TL Salz ... für die Glasur 500 g Puderzucker (wegen der grossen Menge besser aus der Packung als aus der Streudose) 2 Eiweiss 5-6 EL Wasser Lebensmittelfarbe nach Belieben
SO GEHT`S 1 Bananen mit einer Gabel zerdrü2 3
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cken und mit Zucker und Öl schaumig schlagen. Mehl, Backpulver und Salz dazugeben, verrühren. In Muffinförmchen füllen und in der Mitte des auf 180 Grad vorgeheizten Backofens 25 bis 30 Minuten backen. Nach dem Auskühlen die Muffins mit Puderzucker bestreuen oder für die Cupcakes-Variante in Tassen legen. Bei grösseren Tassen muss gemogelt werden: Zwei Muffins übereinanderlegen und mit viel Glasur den Betrug überdecken. Für die Glasur alle Zutaten vermischen. Eiweiss nicht schlagen! Über die noch lauwarmen Muffins geben. Nach Lust und Laune verzieren.
s weg
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Sie kennen das Dilemma: Kinder mögen Bananen, aber wehe, sie sind etwas zu braun, etwas zu reif, etwas zu stark riechend. Mit diesen Muffins können Sie der wählerischen Bande die verschmähten Früchte trotzdem unterjubeln.
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Aus «Schleckmäuler & Dreckspatzen. Kreative Ideen fürs ganze Jahr.» Karin DehmerJoss, Maria Paz Olave Borquez, Martina Meier (Fotos). Werd Verlag, 192 Seiten, 49.90 Fr. www.werdverlag.ch
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Die gelungene Geburtstagsfeier
verströmt eine zeitlose Eleganz und Grandezza – wie die Jubilarin. Gegessen wird im ersten Stock auf der Galerie, mit Blick in das mit einem Glasdach bedeckte Atrium. Die Festgesellschaft lockert die Zungen mit einem Sancerre. Der Lieblingsweisswein eines Schwiegersohns der Jubilarin mundet allen ausser den Kindern, die zur Feier des Tages Coca-Cola und Orangina mischen – wenn sie nicht draussen spielen. Der Kurplatz vor dem Hotel ist autofrei, was viel zu einer ruhigen Atmosphäre im Restaurant beiträgt. Dann serviert der aufmerksame Kellner die Vorspeisen. Das Bukett vom Nüsslisalat an Birnenessig-Honig-Dressing mit Gorgonzola, Cherrytomaten und gerösteten Kürbiskernen (14.50 Franken) schmeckt ausgezeichnet. Und auch die anderen Tischgenossen sind zufrieden mit ihren Vorspeisen. Hier alle aufzuzählen, dazu fehlt bei einem Dutzend Gäste leider der Platz. Dann wird der Rotwein entkorkt, ein Bordeaux. Diesmal liegt der Schwiegersohn daneben: Der Jubilarin ist der Wein zu herb. Dafür schmeckt er den anderen am Tisch sehr gut. So gut, dass bald eine zweite Flasche geöffnet wird.
dern wie immer ziemlich viel davon stibitzt. Dennoch hat er noch Hunger, als der Hauptgang kommt. Zum Glück. Denn die in Knoblauch-Olivenöl gebratenen Garnelenschwänze, serviert auf Rahm-Blattspinat mit Tomatenwürfelchen und Kürbis-Risotto (39.50 Franken), sind hervorragend. Seine Frau hat einzig auszusetzen, dass ihr Sohn ihr alle Marroni von ihrem Teller mit dem Rehschnitzel klaut (39.50 Franken). Die Erwachsenen sind anschliessend derart ins Gespräch vertieft, dass sie nicht merken, wie die Kinder beginnen, im Atrium mit dem Lift hinaufund hinunterzufahren. Bis sie aus Versehen eine Lichtschranke berühren, die den Fahrstuhl zum Stoppen bringt. Der Hotelbesitzer rettet sie sofort aus ihrer misslichen Lage, und bald darauf trocknen die Tränen bei einer Kugel Glacé. Danach machen sich alle auf den Heimweg und finden, das war eine richtig gelungene Geburtstagsfeier. Eine blumige. ~GG HOTEL RESTAURANT BLUME Kurplatz 4 5400 Baden Tel. 056 200 0 200 Täglich geöffnet.
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Bis der Hauptgang kommt, essen die Kinder schon einmal ihre Schnipos. Die Pommes sind wunderbar knusprig, das Schnitzel sehr zart. Der Vater weiss das, weil er seinen Kin-
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ie Grossmutter hat beschlossen, ihren 75. Geburtstag im Hotel und Restaurant Blume in Baden zu feiern. Der Ort ist gut gewählt. Das altehrwürdige Hotel
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Die Weihnachtsshow wird im November und Dezember 2014 im Chapiteau auf der offenen Rennbahn in Zürich Oerlikon zu sehen sein und bringt die Konferenz der Weihnachtsmänner in die Schweiz. Die Show bietet ein einzigartiges Spektakel in herrlicher Atmosphäre. Die Premiere von HIMMEL AUF ERDEN 2014 findet am Mittwoch, 19. November, statt. Danach folgen rund 40 Vorstellungen im schönsten Chapiteau der Schweiz. ~ Verlosung ~
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~ Datteln ~
ZUCKERSÜSS
Sie kleben an den Zähnen, machen dick, dennoch lieben wir sie heiss. Die ursprünglich aus Mesopotamien stammende Beerenfrucht war einst unverzichtbarer Begleiter von Karawanen und Expeditionen. Der Zuckergehalt ist hoch, doch Zucker ist nicht gleich Zucker! Datteln enthalten sowohl Fruchtzucker als auch Traubenzucker, der rasch aufgenommen wird und für Konzentration und Ausdauer sorgt. Reichlich vorhanden sind die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium und einige B-Vitamine. Sie stärken Kopfarbeiter und Sportler. Last, but not least wirkt die leckere Frucht beruhigend und schlaffördernd. Damit die Zahnarztrechnung nicht in die Höhe schnellt, das Zähneputzen nicht vergessen. ~AF
~ Kosmetik ~
~ Pflege ~
SCHÖN, SCHÖNER, AM SCHÖNSTEN
GUT ZU FUSS
Die Kosmetikindustrie entdeckt nach und nach die Frau ab 50. Die Haut der Grossmütter ist trocken, sie verliert markant an Elastizität und Volumen, tiefe Falten kerben sich ein, der Gesichtsausdruck verändert sich. Was tun, damit schlaffe Haut straffer wird? Die Antwort kommt von Eucerin und heisst Volume-Filler Konzentrat. Das Produkt stimuliert die Regeneration der Zellen ums Dreifache, die Kollagenproduktion wird angekurbelt, Hyaluronsäure spendet Feuchtigkeit. Erhältlich in Apotheken. ~AF www2.eucerin.com/ch # 03 ~ 2014
Unsere Füsse tragen uns durchs Leben und werden dennoch stiefmütterlich behandelt, dies vor allem in der kühlen Jahreszeit, wo sie in Stiefeln und festen Schuhen versteckt leiden. Schuppige Fersen, Verhornungen an den Ballen, Druckstellen an den Zehen und «eingewachsene» Nägel können einen bei jedem Schritt plagen. Was tun? Die Nägel unbedingt gerade schneiden und die seitlichen Kanten mit der Feile leicht abrunden. So verhindert man Druckstellen, die im Nagelfalz zu einem Hühnerauge führen, das fälschlicherweise als eingewachsener Nagel bezeichnet wird. Wer seine Füsse täglich mit einem Produkt mit dem Wirkstoff Urea verwöhnt, wird sich über Samtpfoten freuen. Der Harnstoff Urea ist ein ungiftiger und hygienisch unbedenklicher Stoff, der in vielen Kosmetika enthalten ist. ~AF
~ Service ~ GESUNDHEIT
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Mythen und Wahrheiten zum Thema Wundbehandlung Es ist wichtig zu wissen, wie eine Wunde behandelt wird, damit sie möglichst schnell heilt und keine unschöne Narbe hinterlässt.
von KATHARINA LIEROW (Text) # 03 ~ 2014
Z
u den häufigsten Verletzungen zählen Schnittwunden an den Händen, Schürfwunden an Armen und Knien und kleinflächige Verbrennungen. Umso wichtiger ist es also, über deren Behandlung Bescheid zu wissen und im Notfall das Richtige zu tun. So ist man informiert, wie man Schmerzen lindern, Komplikationen vermeiden und den Heilungsprozess der Verletzung optimal unterstützen kann.
~ Service ~ GESUNDHEIT
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Testen Sie Ihr Wissen zum Thema Wundbehandlung
SIND DIE FOLGENDEN AUSSAGEN RICHTIG ODER FALSCH? Die Lösungen finden Sie unten auf dieser Seite.
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1.
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EINE JUCKENDE WUNDE BEDEUTET HEILUNG
WUNDEN HEILEN AM BESTEN AN DER LUFT
VERBRENNUNGEN MIT PUDER BESTÄUBEN
SCHLECHT HEILENDE WUNDEN KÖNNEN AUF ERNSTHAFTE ERKRANKUNGEN HINWEISEN
❍A
❍A
❍A
❍A
Tatsächlich kann ein mehr oder weniger stark empfundener Juckreiz ein Hinweis auf einen voranschreitenden Heilungsprozess sein, der durch freigesetzte Botenstoffe ausgelöst wird. Im Prinzip ist der Juckreiz also ein gutes, wenn auch manchmal lästiges Zeichen.
Häufig werden Pflaster in der akuten Phase der Verletzung benützt, bis die Blutung gestoppt ist. Anschliessend sollte man das Pflaster jedoch möglichst schnell wieder entfernen. Damit die Wunde möglichst rasch abheilt, sollte sie möglichst häufig an der frischen Luft sein.
Wer bei einer leichten Verbrennung zum Wundpuder greift, handelt richtig. So kann sich die Wundflüssigkeit in den einzelnen Puderkörnern sammeln und somit keine Infektion verursachen.
Schlecht heilende Wunden können beispielsweise ein typisches Symptom bei Diabetes sein oder auf eine Durchblutungsstörung hinweisen. Lassen Sie mögliche Ursachen sicherheitshalber von einem Arzt untersuchen.
❍B
Manchmal wird eine Wundheilung von einem Juckreiz begleitet. Mit dem Stadium des Heilungsprozesses hat dieser jedoch nichts zu tun. Die Ursache für das Jucken geht auf die Beschaffenheit der verwundeten Stelle zurück. Befindet sich eine Wunde nahe beim Knochen – etwa am Kinn, Knie oder Ellbogen – so tritt in den meisten Fällen ein Juckreiz auf.
Eine Wunde sollte man immer sauber, keimfrei und geschützt halten. Nach dem Reinigen der Wunde und der Desinfektion mit einem geeigneten Mittel gehört auf jeden Fall ein Pflaster oder Verband auf die Wunde. So ist die Wunde vor Verunreinigungen und Austrocknung, und durch die Polsterung vor Schmerzen geschützt.
# 03 ~ 2014
LÖSUNGEN 1. A 2. B 3. B 4. A
❍B
❍B Der Puder verklebt die Wunde und stört so die Heilung. Auch ein Austrocknen durch Puder ist nicht von Vorteil, denn Brandwunden sind oft zu trocken. Bei einer feuchten Behandlung verheilen solche Wunden deutlich schneller.
❍B Schlecht heilende Wunden sind zwar unangenehm, weisen jedoch keineswegs auf eine ernsthaftere Erkrankung hin. Die Dauer der Wundheilung ist genetisch bedingt und benötigt bei gewissen Menschen etwas mehr Zeit.
Ein Ar tik el in Zu s a mme narb e it mi t
~ Service ~ GESUNDHEIT
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«Hmm, das schmeckt» enn Kinder zu hören bekommen, wie gesund Gemüse ist, dann mögen sie es weniger. Auch Erklärungen wie «Spinat macht
W
Die Wissenschaftler aus Chicago führten fünf Studien mit Kindern zwischen drei und fünf Jahren durch. In allen Versuchen lasen die Forscher den Kindern
stark» oder «Rüebli sind gut für die Augen», lassen kleine Kinder eher skeptisch werden. Dies geht aus einer amerikanischen Studie hervor, die kürzlich im Journal of Consumer Research publiziert wurde.
die Geschichte von einem Mädchen vor, das Cracker oder Rüebli ass. Manchmal wurde von den positiven Wirkungen des Snacks erzählt, zum Beispiel, dass er das Mädchen stark macht oder dass er ihr Anzeige
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hilft zu lernen, wie man zählt. Danach bekamen die Kinder denselben Snack aufgetischt. Die Wissenschaftler massen dann, wie viel die Kinder davon assen. Es zeigte sich, dass Kinder mehr von dem Snack verzehrten, wenn er nicht als stark machend, Intelligenz fördernd oder ähnliches bezeichnet wurde, sondern ohne Kommentar auf den Tisch kam. «Sollen Kinder Gesundes essen, so ist es ratsam, dieses Essen ohne Kommentar oder einfach mit der Bemerkung, wie fein es ist, zu präsentieren», schlussfolgern die Autoren. Grundsätzlich bevorzugen Kinder eher süssliche Gemüsesorten wie Mais, Rüebli, Erbsli oder auch Broccoli. Das liegt daran, dass die Wahrnehumg von bitter bei Kindern 10000-mal höher ist als beim Geschmack süss. ~MB Quelle: Journal of Consumer Research, University of Chicago
~ Service ~ SPIELE
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~ Aus alter Zeit ~
CHATZESTRIEGELZIEHE
~ Tipp ~
BIBERBANDE
von PETER GRAF (Text) und PAULA TROXLER (Illustration)
Die am häufigsten gehörte Aufforderung in der Familie ist im Moment nicht «Räumt eure Zimmer auf!», sondern
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as Spiel «Chatzestriegelziehe», «Jeu des fourmis» oder «Dans la veau gras» kannte man im Wallis, in Bern, Luzern, im Jura oder im Appenzellerland. Mit dem Abzählreim «Ich und du und dini beide dört, händ de andere d›Köpf uszehrt» wurden mancherorts die Paarungen ausgelost. Zwei Gegner begeben sich draussen oder in einem genügend grossen Raum in einem Abstand von ungefähr 50 Zentimetern zueinander in den Liegestütz. Die
Nacken der Mitspieler sind durch ein Stoffband oder einen Riemen miteinander verbunden. In Höhe ihrer Füsse wird mit je einer Linie das Spielfeld begrenzt. Alleine mit der Kraft des Nackens und der Arme versucht nun jeder seinen Gegner auf seine Seite zu ziehen. Gewonnen hat, wer als Erster die Arme des Gegners über die eigene Linie zu ziehen vermag. Gespielt werden kann das Spiel auch, indem sich die beiden Spieler jeweils auf einer Seite einer Türschwelle aufstellen. •
Aus: «Tumme, Böckli, Stigeligumpe: 50 Schweizer Spiele aus alter Zeit.» Applaus Verlag, 144 Seiten, 48 Franken, ISBN 978-3-03774-018-7 # 03 ~ 2014
«Kommt, wir spielen einen Biber!» Ziel des Spiels «Biberbande» ist es, so wenige Punkte wie möglich zu sammeln. Auf den Karten mit den tiefen Zahlen sind die netten Biber zu sehen, auf denen mit den hohen Zahlen die bösen Wasserratten. Jeder Spieler bekommt vier Karten, die verdeckt vor ihm liegen. Die beiden äusseren darf er sich anschauen, die anderen nicht, ausser er zieht im Lauf des Spiels eine Spezialkarte. Eine andere Spezialkarte erlaubt das Tauschen mit einer Karte des Gegners. Aber ob die wirklich gut ist? Wer meint, ein Gewinnerblatt zu haben, klopft auf den Tisch. Dann wird aufgedeckt – nach einer letzten Runde, in der noch viel passieren kann. Und bald darauf heisst es wieder: «Kommt, wir spielen einen Biber!». ~GG Biberbande, ab 6 Jahren, für 2 bis 6 Spieler, Amigo, 13.50 Franken
~ Service ~ LESEN
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~ Crystal Chan ~
~ Stewart O`Nan ~
BIRD UND ICH UND DER SOMMER, IN DEM ICH FLIEGEN LERNTE
DIE CHANCE
Die 12-jährige Jewel lebt in Iowa. In der Familie wird über vieles geschwiegen. Der Grossvater spricht überhaupt nicht mehr seit dem Tag, als Jewel geboren wurde. Damals starb ihr Bruder John. Der Grossvater fühlt sich verantwortlich, dass John von den Klippen gestürzt ist, da er ihn Bird genannt hat. Jewel ist einsam, fühlt sich ungeliebt. Ihre Eltern sind in ihrer Trauer um den Sohn versunken und können der Tochter keine Zuneigung und Geborgenheit vermitteln. In diesem Sommer nun taucht ein Junge im Städtchen auf. Erstmals findet Jewel einen Freund, mit dem sie lachen kann und dem sie vertraut. Sie lernt, ihre Bedürfnisse und Wünsche auszudrücken und Fragen zu stellen. Und am Ende kommt Hoffnung in die versteinerte Familie. Ein dichtes, ruhiges Buch, das bewegt und auch durch seine schöne Aufmachung gefällt. Magellan, 2014, 304 Seiten, ab 12 Jahren, 22 Franken, ISBN 978-3-85791-743-1
~ Stefan Hertmans ~
DER HIMMEL MEINES GROSSVATERS
Vor dreissig Jahren reisten Marion und Art Fowler auf der Hochzeitsreise an die Niagarafälle. Nun stehen
Der flämische Autor Stefan Hertmans verwendet für seinen Roman die Aufzeichnungen seines Grossvaters, des 1891
sie vor einer Wende. Ihre Beziehung wurde Routine, ihre Ehe durch Seitensprünge erschüttert. Arbeitslosigkeit und Schulden zwingen sie, ihr Haus zu verkaufen, doch sie finden keinen Käufer. Aber Art hat einen Plan. Gemeinsam reisen sie nochmals an die Niagarafälle. Im Gepäck ihr gesamtes Barvermögen. Sie mieten in Kanada eine teure Suite und versuchen, das Wochenende bei Sightseeing, feinem Essen und Champagner zu geniessen. Abends spielen sie im Casino und setzen alles auf eine Karte. Verlieren sie, wird Art die Scheidung einreichen. Gewinnen sie, könnte dies die Rettung sein. Tröstlich, wie viel Verbundenheit - ja Liebe – in einer scheinbar alltäglichen Beziehung noch steckt.
geborenen Urbain Martien. Die Geschichte berichtet von den zahlreichen prägenden Erlebnissen Martiens, die er in Notizbüchern festhielt. Der wichtigste Teil des Buches aber ist wohl der Bericht über den Einsatz des Grossvaters im Ersten Weltkrieg. Dort wird der Widerspruch zwischen dem kunstliebenden, sensiblen Mann und dem Soldaten, der den brutalen und unbarmherzigen Kriegsalltag beschreibt, am deutlichsten sichtbar. Auch nach dem Krieg warten Schicksalsschläge auf den jungen Mann. Seine Geliebte stirbt an der spanischen Grippe, und er heiratet nicht ganz freiwillig deren Schwester. «Der Himmel meines Grossvaters» ist ein etwas sperriges Buch. Der Ton ist manchmal übertrieben nostalgisch und sentimental. Auch sind für uns deutschsprachigen Leser die Verhältnisse während des Ersten Weltkriegs in Belgien eher wenig bekannt, und der Autor erklärt sie nicht weiter. Trotzdem lesenswert; denn es sind die Erlebnisse eines Augenzeugen, und Hertmans zeigt grossen Respekt vor den Geschehnissen der Vergangenheit.
Rowohlt Verlag, 2014, 224 Seiten, 29 Franken, ISBN 978-3-498-05042-9
Hanser Verlag, 2014, 319 Seiten, 32 Franken, ISBN 978-3-446-24643-0
Erlesen und beschrieben von Andrea Kalt und Barbara Maurer, Buchhändlerinnen der Buchhandlung Librium in Baden, die eben mit dem renommierten Julius-Campe-Preis ausgezeichnet wurde. www.librium.ch # 03 ~ 2014
~ Service ~ LESEN
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~ Mitgelesen ~
Ohne Tannzapfen
orgen kommt Masha. Soll ich mich auf den Tag mit der Enkelin vorbereiten? Die Kleine wird bald vier, ist aufgeweckt, stellt Ansprüche. Ein Tag mit ihr braucht
überspringe ich unanständigerweise. Sicher würde ich beim Abschnitt «Lieber mit einer Beule übernehmen als mit einer frischen zurückgeben» wertvolle Gedanken zu Sicherheitsvorkehrungen für den Enkelintag erfahren – doch der Funke springt nicht wirklich. Seite vierzig, aha, jetzt wird's praktisch. Spiele am Tisch, auf dem Boden, mit Alltagsmaterialien, im Haus, im Freien. Zwar sind die Beispiele für Zweijährige gedacht, doch der erfahrene Opa und die flexible Enkelin werden das schon schaukeln. Malen auf abwaschbarem Küchentisch, Telefonieren mit Papprohr, Gackern wie ein Huhn, Wiehern wie ein Pferd, das ist altersunabhängig, entscheidet Opa. Masha wird begeistert sein. Aber wo beginnen? Die Qual der Wahl. Vielleicht sehe ich mir doch lieber den Abschnitt für die Drei- bis Sechsjährigen an. Es sind – erneut – Hunderte Stichwörter aufgelistet. Wahrscheinlich hätte ich den Abschnitt «Wie lese ich das Buch?» doch studieren sollen. Ein Bild erlöst mich: ein Tannzapfen-Kunstwerk
Reserven, geistige und körperliche. Seelische sowieso, selbst oder besonders als Omas Assistent. Da können ein paar Ideen im Köcher nicht schaden. Kürzlich kam mir das passende Buch in die Hände: «Oma, Opa, spielt mit mir!» Einfache Bewegungs- und Denkspiele für Kleinkinder, verspricht der Buchdeckel. Ich blättere in dem 176-seitigen Werk, staune über die Vielfalt der Beispiele, die schönen Illustrationen auf Hochglanzpapier, die sorgfältige Aufmachung. Auf einzelnen Seiten zähle ich zwanzig, dreissig Ideen. Masha wird staunen. Den ersten Teil des Werks werde ich weglassen. Er informiert über meine Motivation als Opa und wozu das Buch dient. Ich nehme an, das weiss ich. Die nächsten 25 Seiten, «Die Freuden und Leiden der Grosseltern und was sie dabei wissen sollten»,
– Basteln! Auf geht’s. Opa eilt in den Garten, keine Tannzapfen. Steigt aufs Velo, den Dorfbach entlang – hier hatte ich doch schon Zapfen gesichtet. Vielleicht entscheide ich mich doch lieber für eine andere Idee, bin sowieso nicht der Bastlertyp. Auf der Rückfahrt winken freundliche Tannen aus dem Friedhof. Masha kommt. Die Tannzapfen liegen am Boden bereit, Zahnstocher fürs Beine-Montieren, Knöpfe, Leim, alles in Griffnähe. Die Enkelin wollte – wie meist – in der Wohnung Verstecken spielen, Geschichten hören, Kuscheltiere liebkosen, als Tiger Opa anknurren und – nach draussen auf den Spielplatz gehen. Ohne Tannzapfen. Vermutlich kommen nur Opas, die einmal Lehrer gewesen sind, auf die Idee, den Enkelinnentag mithilfe eines Beraterbuches zu planen. Omas wohl sowieso nicht. ~ROLF KÄPPELI
«Oma, Opa, spielt mit mir!» Zytglogge Verlag 76 Seiten, 32 Franken, ISBN 978-3-7296-0865-8
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~ Service ~ MULTIMEDIA
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Tablets für Klein und Gross Von KURT HAUPT (Text)
Tablets sind zum neuen, beliebten und teils umstrittenen Spielzeug für Kinder geworden. Kauft man den Kleinsten ein eigenes Tablet oder gibt das eigene in Kinderhände, muss man einiges beachten.
T
ablets haben Kindern viel zu bieten. Als «fleckenfreier» Mal- und Zeichenblock befreien sie von Farbstiftspitzern und der Misere, dass die wichtigste Malfarbe immer fehlt. Animierte Bilderbücher lassen die kleinsten in Geschichten wahrlich eintauchen, weil der Schmetterling, den man berührt, auffliegt. Weil sich Tablets beinahe unbeschränkt mit neuen Inhalten und Programmen, sogenannten Apps, ergänzen lassen, locken Zehntausende, oft kostenlose Spiele für alle Alterskategorien. Letztlich dienen Tablets auch als Lesegeräte und digitale Märlikassette. Dank Film-Mietdiensten wie Netflix oder Hollystar werden sie ferner zum individuellen Kinder-TV mit Tausenden altersgerechten Filmen auf Abruf. Ob Tablets für Kinder «digitale Dummmacher» oder «Türöffner ins digitale Paradies» sind, darüber wird aber heftig gestritten. Grosseltern sollten also keinesfalls ihren Enkeln ein buntes Tablet
unter den Christbaum legen, ohne das vorher mit den Eltern abzusprechen. KINDER-TABLET ODER GASTRECHT Eine wichtige Entscheidung ist, ob Kinder ein eigenes Tablet erhalten oder das Gerät der Erwachsenen mitbenutzen. Die Anschaffung eines Kindertablets hat den Vorteil, dass dieses bei Material und vorinstallierten Programmen für Kinder ausgerichtet ist. Die Bildschirmgrösse ist Kinderhänden angepasst und dank Polsterung sind die Geräte auch unempfindlicher gegen rauhe Behandlung. Allerdings bestrafen auch Kinder-Tablets Würfe und Wutausbrüche mit Totalschaden. Kinder-Tablets gibt es in verschiedenen Ausprägungen von Herstellern wie Archos, Kurio, Lenco, Easypix, Odys und Samsung. Je höher die Bildschirmauflösung ist, desto feiner werden Details dargestellt. Die Präzision beim Malen mit der Fingerspitze entspricht aber eher einem Wachsmalstift. Wählt man ein Gerät mit And# 03 ~ 2014
roid-Betriebssystem, stehen am meisten zusätzliche Programme und Inhalte zur Verfügung. Unter iOS (Apple) gibt es keine speziellen Kindermodelle, ferner sind die iPads eher teuer. Die Preise von Kindertablets liegen zwischen 100 und 300 Franken. Tests finden sich bei www.kids-tablets.de und www.kinder-tablet.com. Gute Kritiken erntet oft das eher hochpreisige Samsung Galaxy Tab 3 Kids. Es hat eine leistungsfähige Hardware und bietet auch einen speziellen KinderApp-Shop mit über 900 Anwendungen. Wenn Erwachsene für sich ein Tablet kaufen, können sie bereits an die Kleinen denken. So ist beispielsweise das Sony Xperia Z besonders robust und auch wasserdicht und übersteht deshalb Kinder-Missgeschicke eher unbeschadet. VORSICHT BEIM AUSLEIHEN Verlockend ist es, ein normales Tablet vorübergehend in Kinderhände zu geben. Dies sollte jedoch nicht ohne Aufsicht
~ Service ~ MULTIMEDIA geschehen, weil sich sonst die Kleinen schnell in für sie nicht geeignete Funktionen verirren oder gar Daten löschen und kostenpflichtige Apps installieren. Vorsichtshalber sollte man eine Kinderoberfläche wie beispielsweise das kostenlose «Kids Place» installieren. Es beschränkt die Nutzung auf zugelassene Apps und kann Zeitlimiten verwalten. Wer auf Wunsch des Kindes eine App installiert, muss wissen, dass viele dieser kostenlosen Programme mittels sogenannter In-App-Käufe finanziert werden. Tippt das Kind während dem Spielen auf bestimme «Kaufen»-Knöpfe, werden zusätzliche Optionen gegen Bezahlung freigeschaltet. Bei iOS-Geräten (iPad) ist ein minimaler Kinderschutz bereits integriert. Dieser wird unter «Allgemein, Einstellungen, Einschränkungen» aktiviert und ist passwortgeschützt. Damit werden aber nur bestimmte Funktionen und nicht alle Apps ausgeblendet. Über Kinderschutzmassnahmen an PC und Tablets informiert ausführlich die Zeitschrift c’t 21/2014, die sich unter www.heise.de bestellen lässt. Letztlich birgt Umgang mit Kinder-Apps auch für Erwachsene Gefahren. Beim Spielen und Stöbern in Kinderbüchern ist schon mancher der neuen Technik verfallen und musste von Kindern gerettet werden. •
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BEACHTENSWERTE KINDER-APPS Weitere Empfehlungen unter www.schau-hin.info; www.apps-und-moritz.ch; www.kindersoftwarepreis.de und www.bestekinderapps.de.
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3 Mit tatü tatü machts den Kleinen am meisten Spass. 13 Nonna-Ausruf oder Musikkomödie mit viel ABBA. 14 Häufige Anwort der Enkel auf Aufforderungen. 15 Wo Pu der Bär zuhause anzutreffen ist. 17 Auch da ist der Mutz anzutreffen. 18 Altmodisch für früher. 19 Hier schliessen sich kurz Gleichgesinnte zusammen. 21 Ob Grosselternsein auch einer ist? 23 ..gebra, ..igator. 24 Eher für Zootiere als für Kleinkinder. 25 Macht sich mit dem Bär auf die Reise nach Panama. 27 Findet sich im Bett oder im Schreibtisch der Lady. 29 Von Sand abgeleitetes Sedimentgestein. 30 Kopfloser Name zweier Tessiner Bundesräte und mehrerer Ambrì-Spieler. 32 Was in Genf Freunde, sind für uns die vom Obamaland. 33 Verdoppelt: Gewohnheit, Brauch. 34 Paradiesischer Zustand von Adam et Eve. 35 Zum Beispiel die Geschichte vom Klapperstorch. 36 «Schlafen» in korrekter Kindergartensprache. 37 Über ..ock und ..ein. 38 Mit Kindern davor eine Nachwuchsbildungsstätte. 39 Too Stupid To Live ? 40 Beherbergt Bankette und Konzerte. 41 Der Englische König der Lüfte.
senkrecht (j=i) 1 Zu viel Schnaps oder kleine Nervensäge. 2 Wo mittellose Bürger vor der Einführung der AHV landeten. 3 Eigenschaft von Apfelsaft. 4 Gebrannte Schicht oder schnelle Post. 5 Wenn sich Europäische Sportskanonen messen. 6 Vorgänger des Nordic Walking-Stockes. 7 Sie arbeiten wie die Ameisen. 8 Der Renner wäre mit S davor Scheisse. 9 Für diese braucht`s ein gutes 24 waagrecht. 10 An einem solchen ist schaffen angesagt. 11 Sollte besser nicht gebrochen werden. 12 Arenenruf. 14 Ziel im Frühtau. 16 Liegt vor Ihnen. 18 Mit abi am Ende grün und scharf. 20 Genau geschüttelt ergibt ligurische Stadt. 22 Nordseeküstenbewohner oder Haargebilde. 26 Notorische Kreuzworträtselspannkraft. 28 Tummeln sich in Australien und in vielen Kreuzworträtseln. 31 Gold ennet des Röstigrabens. 35 Spielte die Sally mit dem Harry (Vorname). 38 Erspart die Mühen an Billettautomaten.
Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern, Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 12.11.2014. Die Lösungen des Oktober-Rätsels finden Sie auf Seite 82. # 03 ~ 2014
~ Service ~ COMIC VON FRANÇOIS CHALET
DER KLEINE SPROSS
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Impressum Ausgabe 03/2014
Vorschau #4 / 2014
Verlag GROSSELTERN MAGAZIN www.grosseltern-magazin.ch
Erscheinungsweise Monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 20 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRESABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Bahnhofstrasse 7 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch
Erscheint am 28.11.2014
Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion GEORG GINDELY –GG Chefredaktor +41 56 558 91 77 georg.gindely@grosseltern-magazin.ch MELANIE BORTER –MB Stv. Chefredaktorin +41 56 558 91 77 melanie.borter@grosseltern-magazin.ch PIUS ACHERMANN –PA Redaktor pius.achermann@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe Nils Aggett, Sandra Ardizzone, Christa Camponovo, Annette Frisch (AF), Beat Gloor, Peter Graf, Stéphanie Grillet, Kurt Haupt, Hanna Hinnen, Myriam Jäger, Andrea Kalt, Rolf Käppeli (RK), Katharina Lierow, Barbara Maurer, Elisabeth Schlumpf, Marie-Anne Spross, Liz Sutter, Maren Tromm (MT), Eli Wilhelm, Michelle Willi, Eva Wirth Gestaltungskonzept & Art Direction SMALL STORIES www.small-stories.net Fotografie Sandra Ardizzone, Johanna Bossart, Tashi Brauen, Thomas Burla, Ursula Markus, Tibor Nad, Holger Salach Illustrationen François Chalet, Marie-Anne Spross, Paula Troxler, Kinder der Tagi Ennetbaden
RELIGION Heute übernehmen viele Grosseltern die religiöse Erziehung ihrer Enkelkinder. Den meisten Eltern ist das mehr als recht.
SCHÖNE BESCHERUNG Welche Geschenke den Enkelkindern gefallen und wie Oma und Opa die Eltern verärgern können.
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Korrektorat Martin Hug
DES RÄTSELS LÖSUNG
Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch MICHAELA SCHRÖDER +41 76 380 92 00 michaela.schröder@grosseltern-magazin.ch
waagrecht
5 Mutterkuchen 12 Plazenta 14 one 15 Paris 16 etre 17 st 18 Terzett 19 EWR 21 at 22 Aria 23 hae 24 Raebe 26 IWF 27 Nu 28 Nahrung 30 Saas 32 Raurica 35 rre 36 Garten 37 Hase 38 Beinen 39 Tories
senkrecht
1 Tupperware 2 Beziehung 3 Butter 4 Mensa 6 Tarzan 7 Restaurant 8 kneten 9 Car 10 Hoererin 11 Netten 13 Larifari 18 tais 20 wahrer 25 Buche 29 Auto 31 Senf 33 ART 34 Aas
GABRIELA BENZ +41 76 566 08 48 gabriela.benz@grosseltern-magazin.ch
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GROSSMAMA-GESCHICHTEN Autor Simon Libsig und Zeichner Nicolas D'Aujourd'hui erzählen gerne von Grossmüttern.
Lösungswort
Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN MAGAZIN Industriestrasse 37 CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch
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